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Ingwer

Ingwer als Küchengewürz ist das Rhizom der Ingwerpflanze (Zingiber officinale), die ursprünglich aus Südostasien stammt. Das als Klaue, Knolle, Wurz, Wurzel oder Zehe (Ingwer: Wortfeld • Gegenwartsdeutsch • Meronyme) bezeichnete Rhizom wird entweder frisch oder pulverisiert als Würzmittel verwendet. Der Geschmack des Ingwers ist scharf und würzig. Er wird daher auch zum Würzen von Getränken oder für Gebäck verwendet. Auch kandierte Ingwerstückchen werden hergestellt.
Die Homöopathie verwendet Ingwer, oft als Tee, gegen Erkältungen, Rheuma, Muskelschmerzen und gegen Übelkeit.
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Mittelhochdeutsch

Allgemein
dîacinciber stm.   „Ingwerlatwerge“

Quelle: sein electuari, daz diacinciber haizt, daz ist kreftiger zů den vorgenanten dingen wan der ingwer sust (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, um 1350).

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Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Hinterglied
Ingwerart   „Art des Ingwers“

Quelle: Ihren Namen erhielt die Küste vom dort wachsenden Guineapfeffer, heute zumeist Paradieskörner, aber auch Malagettapfeffer oder Meleguetapfeffer genannt – einer Ingwerart, die in früheren Zeiten in Europa als Ersatz für den teuren Pfeffer genutzt wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Pfefferküste, gesehen am 16.06.2015). - Auf dem Platz wird der Kranke auf ein Lager aus Blättern einer wilden Ingwerart gebettet (Zeitschrift für Ethnologie 69, 1938).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Ingwerkrug   „Krug für die Aufbewahrung von Ingwer“

Quelle: In der Küche hatte neben den Kartons, die noch in den Wagen gepackt werden mussten, der Ingwerkrug gestanden (Willett, Jahre der Sehnsucht, 2014). - ein apfelgrüner Ingwerkrug (Der Cicerone, 1913).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Ingwerbier   „aus Ingwer gebrautes Bier“

Quelle: Es gibt Palmen, Dominobretter, Ingwerbier und zwei Klappstühle vor einer Fototapete mit karibischer Strandidylle (Die Zeit, 08.08.2012). - Ingwerbier, aus Ingwerabkochung mit Zucker, Honig und Zitronensaft durch Gärung bereitetes alkoholisches Getränk (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Ingwerkonfitüre   „Konfitüre aus Ingwer“

Quelle: Als weitere süße Ingwerzubereitungen gibt es kandierten (auch mit Schokolade überzogenen) Ingwer und die vor allem in Großbritannien beliebte Ingwerkonfitüre (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingwer, gesehen am 16.06.2015). - Probieren Sie mal die Ingwerkonfitüre (Wendt, Notopfer Berlin, 1956).

Ingwerkuchen   „mit Ingwer gewürzter Kuchen“

Quelle: Kellner stellen Tellerchen mit Ingwerkuchen und frittierten Bananenscheiben auf die Brüstung (Die Zeit, 30.10.2007). - Alle übrigen Leckerbissen von dem aus vielerlei Vogelfleisch gemischten Hauptgericht und der mit Lauchen, Mais und scharfen Gewürzen gefüllten Ochsenbrust bis zu den Ingwerkuchen und Früchten ließ er unter die Dienerschaft verteilen (Baum, Das Volk des harten Schlafs, 1937).

Ingwerlikör   „mit Ingwer gewürzter Likör“

Quelle: Die Firma Fruchtweine Spitz aus Vettelschoß bietet sowohl einen Ingwerwein (12 % vol.) wie auch einen Ingwerlikör in Bioqualität an (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingwerwein, gesehen am 16.06.2015). - Der Ingwer dient besonders zum Würzen von Ingwerlikör (Andrée, Geographie des Welthandels, 1921).

Ingwermarmelade   „Marmelade aus Ingwer“

Quelle: Ungeachtet der kräftigen Mahlzeit aus Rührei, Räucherwurst, Kommissbrot, Zwieback, Ingwer-Marmelade und Tee fühlt Smith sich heute Morgen nach dem Frühstück ausgelaugt und matt (Pukallus, Die Stadt unter den Bergen, 2017). - Zu vermeiden sind: Zeller, Spargel, Caviar, Krebse, Ingwermarmelade, stark gewürzte Speisen, schwarzer Kaffee, mit einem Worte alle Genuß- und Nahrungsmittel, welche die Nierensecretion vermehren und Erectionen bedingen können (Wiener Klinik, 1902).

Ingwermus   „Mus aus Ingwer“

Quelle: Dabei läuft das geriebene Ingwermus auf der schräggehaltenen Reibe in ein Auffanggefäß (https://de.wikipedia.org/wiki/Küchenreibe, gesehen am 16.06.2015). - Eine Latwerge aus gesponnenem Zucker, Quitten, Mandelöl oder aus Tragant, Kurkumasamen, Veilchensirup. Zerstoßene Veilchenwurzel, Krebsaugen, Bilsenkrautextrakt, Honig mit Ingwer od. Ingwermus (Ciba Zeitschrift 6, 1938).

Ingwernuss   „in Zucker eingelegtes Ingwerstückchen“

Quelle: Ingwer-Pflaumen beziehungsweise Ingwer-Nüsse sind in Sirup eingelegte Stücke frischen Ingwers (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingwer, gesehen am 16.06.2015).

Ingwerschnaps   „mit Ingwer gewürzter Schnaps“

Quelle: Besonders in der Lüneburger Heide ist eine Mischung mit dem Ingwerschnaps Ratzeputz unter der Bezeichnung 108er verbreitet, was sich auf die Addition der Alkoholgehalte von 50 % bzw. 58 % zurückführen lässt (https://de.wikipedia.org/wiki/Heidegeist, gesehen am 16.06.2015). - Ich erstand ein halbes Liter guten Ingwerschnaps, nahm ihn uneingewickelt an mich und lief nach Haus (Bergg, Ein Proletarierleben, 1913).

Ingwersirup   „Sirup aus Ingwer“

Quelle: Es folgten einige Rezepturen, die teilweise sogar noch der Definition von 1806 entsprechen, also neben einer Spirituose lediglich Zucker, Wasser bzw. Eis sowie Bitters oder andere Würz-Essenzen enthielten; teilweise aber auch schon weitere Zutaten wie Ingwersirup oder Curaçao (https://de.wikipedia.org/wiki/Cocktail, gesehen am 16.06.2015). - Nachdem man die Flüssigkeit, worin man die Stückchen gekocht, tüchtig eingekocht hat, vermischt man sie mit dem echten Ingwersirup und schüttet sie über das Eingemachte (Titus, Allerlei pikante Speisen, 1903).

Ingwersuppe   „mit Ingwer gewürzte Suppe“

Quelle: Wir essen dazu eine klare Ingwersuppe mit Nudeln, die gerade in der kalten Jahreszeit sehr zu empfehlen ist, weil Ingwer besonders gut wärmt (Berliner Zeitung, 24.11.2001). - Sie besprengten ihn mit Ingwersuppe; aber es dauerte lange, bis er wieder zu sich kam (Wilhelm, Chinesische Volksmärchen, 1921).

Ingwertee   „Kräutertee aus Ingwer“

Quelle: Marjorie Rogers, Rechtsanwältin, spezialisiert auf Immobilienhandel, sitzt an diesem kühlen, verregneten Abend vor dem offenen Kamin in ihrem Wohnzimmer, lächelt nervös und trinkt Ingwertee mit Honig (Berliner Zeitung, 27.12.2005). - Von Nelkenwurzblättern (ftsuiu urdaumn), eines der besten Surrogate des chinesischen Tees, Fencheltee, Ingwertee, Reinfarn und Schlehenblüte in Aufguß, Mohntee (Hovorka, Vergleichende Volksmedizin, 1909).

Ingwerwein   „mit Ingwer gewürzter Wein“

Quelle: Ingwerwein [...] ist ein Likörwein, der als ginger wine [...] erstmals von der Brennerei Finsbury Distillery Company Ltd. im Jahr 1740 in London hergestellt und vertrieben wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingwerwein, gesehen am 06.04.2016). - Gewürzweine, mit Gewürzen versetzte Weine, waren besonders im Mittelalter als Arznei- und Genußmittel sehr beliebt, wie Alantwein, Angelikawein, Ingwerwein und ein Würzwein mit Gewürznelken, Ingwer, Zimt und Muskatnuß (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gewürzwein).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktbezeichnung als Hinterglied
Ingwerabkochung   „Dekokt vom Ingwer“

Quelle: Kochen Sie 2 bis 3 dünne Scheiben Ingwer 10 Minuten in ½ Liter Wasser und trinken Sie diese Ingwerabkochung so warm wie möglich (Rubin, Meine sanfte Medizin für ein starkes Herz, 2017). - Ingwerbier, aus Ingwerabkochung mit Zucker, Honig und Zitronensaft durch Gärung bereitetes alkoholisches Getränk (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Ingwerbier).

Ingwertinktur   „medizinische Tinktur aus Ingwer“

Quelle: Während der Prohibition übernahm er von seinem Vater aushilfsweise die Leitung eines kleinen Pharmaziehandels und wunderte sich, als plötzlich eine unbedeutende Ingwertinktur besonders reißenden Absatz fand (Die Zeit, 31.03.1989). - Außer den gewöhnlichen geistigen Getränken, wie Wein, Bier, Schnaps, werden in neuerer Zeit, namentlich in England, andre alkoholhaltige Flüssigkeiten in steigender Menge benutzt, so namentlich Eau de Cologne (anfangs tropfenweise auf Zucker), Lavendelessenz, Ingwertinktur, Capsicumtinktur (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Geistige Getränke).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Ingwergeschmack   „Geschmack des Ingwers“

Quelle: Ginger Ale ist eine alkoholfreie Limonade mit Ingwergeschmack, die vor allem um die Mitte des 20. Jahrhunderts beliebt war (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingwer, gesehen am 16.06.2015). - Ginger Ale ein alkoholfreies, limonadenartiges Getränk mit Ingwergeschmack (Schwarz, Gepflegte Gastlichkeit, 1967).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
ingwerähnlich   „dem Ingwer ähnlich, an Ingwer erinnernd“

Quelle: Das Ingwerähnliche Rhizom wurde einige Zeit im Arzneischatz vergessen, erfährt jedoch heute eine zunehmende Beliebtheit (Ritter, Superfood von A bis Z gegen Krebs, 2016). - Zitwerwurzel, getrocknete Scheiben des Rhizoms von Curcuma zedoaria Roscoe (s. Curcuma nebst Abb. 378), aromatisch, ingwerähnlich schmeckend, Stomachikum, zur Bereitung der bittern Tinktur und der zusammengesetzten Aloetinktur, auch als Gewürz und zur Likörfabrikation verwendet (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Zitwerwurzel).

ingwerfarbig   „die Farbe des Ingwers habend“

Quelle: Jinny Carter kam mit einem blauäugigen, ingwerfarbig behaarten Kind in einem Tragkorb über der Schulter ins Haus (Graham, Poldark, 2016). - Sie machen Farbenabstufungen, die uns entgehen und unterscheiden: schwarz, braun, dunkelbraun, gelb, rotbraun, dunkelgelb, schwarzbraun, schokoladefarbig, ingwerfarbig, hell, hellbraun, rot, rosarot, lohfarbig, oliven- und kupferfarbig (Siegfried, Die Vereinigten Staaten von Amerika, 1928).

Älteres Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Hinterglied
Ingwerart   „Art des Ingwers“

Quelle: Es gibt noch mehre Ingwerarten, zu denen der Blockingwer oder Wildingwer gehört (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Ingwer). - So stehen also nicht nur die Bananen oder Pisange, Ingwer Arten, sondern auch die Gattungen des Arons, der Zehrwurz, des Schlangenkrauts, und des Kalbsfusses in einer Classe unter den Spathaceis (Des Ritters Carl von Linné Vollständiges Pflanzensystem, 1784).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Ingwerkrug   „Krug für die Aufbewahrung von Ingwer“

Quelle: Diese, auf Wolken thronend, trägt eine Königskrone und neigt sich einer Mohrenkönigin, zugleich einer Schar heranschwebender schwarzer Genien zu, die mit Geflissentlichkeit die Schätze Indiens und Chinas: Teebüchsen und Ingwerkrüge, sogar ein Teeservice mit Tassen und Kanne, der auf Wolken thronenden Borussia entgegentragen (Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg: Havelland, 1873).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Ingwerbier   „aus Ingwer gebrautes Bier“

Quelle: Ingwerbier ist ein delicates moussirendes Getränk (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Amomen). - Er hat Kolik, hat sich wohl erkältet, man decke ihn (mit vielen schweren Betten) warm zu, heizze brav ein, gebe ihm glühenden Wein, Ingberbier, Kümmelbrantwein und einen Wärmstein (Hahnemann, Ueber die Arsenikvergiftung, 1786).

Ingwerkuchen   „mit Ingwer gewürzter Kuchen“

Quelle: Werfen Sie ein Paar Stücken Holz in das Feuer, Mary, mein liebes Mädchen, dann nehmen Sie diese Eier und schlagen Sie wie besessen, während ich den Ingwerkuchen walze und ein Paar Blätter in die Pastetenkruste schneide (Stephens/Drugulin, Das alte Familienhaus, 1856).

Ingwerlikör   „mit Ingwer gewürzter Likör“

Quelle: Niemandem wird es aber einfallen, jemanden dafür zu bestrafen, dass er Ingberlikör verkauft (Die chemisch-technische Mittheilungen der neuesten Zeit 36, 1886).

Ingwermarmelade   „Marmelade aus Ingwer“

Quelle: Beim Himmel! in einer solchen Ehe wollt' ich Bücher schreiben nämlich ganz andere, göttliche – in einer Ehe mein' ich, wo neben dem Schreibetisch (wie neben den großen Votiertafeln des Regensburger Reichstages kleine Konfekttischchen sind) – wenn auch dergleichen, sag' ich, auch eine Ingwermarmelade neben mir stände, nämlich ein abgesüßetes, herrliches, in den Zettelkästenskribenten vernarrtes Gesichtchen, Gevattersmann! (Jean Paul, Leben des Quintus Fixlein, 1796).

Ingwermorselle   „in Zucker eingelegtes Ingwerstückchen“

Quelle: In Apotheken bereitet man Ingwermorsellen u. Ingwersyrup, in Haushaltungen auch wohl zur Magenstärkung Ingwerbier (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Ingwer). - Ingwermorsellen. Nimm 1 Pfund Zucker, und koche ihn wie Magenmorsellen, schütte alsdann 2 Loth weißen, gestoßenen Ingwer darunter, verrühre ihn recht wohl (Friedel, Gründliche Anweisung alle nur denkbare Conditoreywaaren selbst zu verfertigen, 1796).

Ingwermus   „Mus aus Ingwer“

Quelle: Das Ingbermus oder Ingberlatwerge wird in der Regel aus 2 Eßlöffeln Honig, einem Theelöffel voll gestoßenem Ingber und eben so viel gestoßener Krausemünze bereitet (Michaelis, Die Volksarzneimittel in ihrer Anwendung aufs Leben, 1850). - Das Ingbermuß, des -es, plur. inus. zerstoßener und mit gereinigtem Honig zu einem Muße gemachter Ingber, welches man wider den Kitzelhusten einzunehmen pfleget (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Ingwernuss   „in Zucker eingelegtes Ingwerstückchen“

Quelle: Für's Schwein gehört nicht die Ingwernuss, nicht wahr? (Die Fürstenverrathe des Melchior Baron Balaschscha, 1874).

Ingwerschnaps   „mit Ingwer gewürzter Schnaps“

Quelle: Dabei blieb es denn nicht aus, dass ob der Freude über diese Versöhnung den Göttern Hakatomben in Gestalt von Bier oder Ingber-Schnaps dargebracht wurden (Zeitschrift für Ornithologie und practische Geflügelzucht 11, 1887).

Ingwersirup   „Sirup aus Ingwer“

Quelle: In Apotheken bereitet man Ingwermorsellen u. Ingwersyrup, in Haushaltungen auch wohl zur Magenstärkung Ingwerbier (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Ingwer). - Man nehme gepülverte sokotrinische Aloe, eine Unze; Enzianertrakt, eine halbe Unze; Kümmelkarbeöl, zwei Skrupel; Ingbersirup so viel, als hinreicht (Hahnemann, Neues Edinburger Dispensatorium, 1798). - Ingber Syrup (Fioravanti, Physica, Das ist: Experientz vnnd Naturkündigung, 1618).

Ingwersuppe   „mit Ingwer gewürzte Suppe“

Quelle: Nur ein warmes Morgenbier oder eine Ingbersuppe kochte bisweilen die Burgfrau ihrem Eheherrn hier (Alexis, Die Hosen des Herrn von Bredow, 1846). - Mit einem Worte, er dienet dem schwachen Magen, und eine Ingbersuppe ist bey armen Leuten die beste Magenstärkung (Krüger, Diät oder Lebensordnung, 1763).

Ingwertee   „Kräutertee aus Ingwer“

Quelle: Seht die Kulis, die schwere Lasten über die Berge tragen, die halten sich frisch und geschmeidig durch das Trinken von heißem Wasser oder"Koppi dahun"... aber Ingwerthee ist noch besser (Multatuli, Max Havelaar oder die Kaffee-Versteigerungen, 1860). - Aller zwey, drey oder vier stunden ein Paar Theelöffel voll mit Ingwerthee (Rowley, Praktische Abhandlung über die Frauenzimmerkrankheiten, 1790).

Ingwerwein   „mit Ingwer gewürzter Wein“

Quelle: Ingwer-Wein und Ingwer-Liqueur ein Gesundheitsgetränk par excellence, ärztlich empfohlen und chemisch geprüft, den englischen Präparaten ganz ebenbürtig, empfehlen zur Abnahme bestens Gebrüder Demme (Jahrgang des Correspondenz-Blattes für Schweizer Ärzte, 1882).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktbezeichnung als Hinterglied
Ingwerabkochung   „Dekokt vom Ingwer“

Quelle: der Ingwer wird zuerst mit ½ Maas Wasser ½ Stunde gekocht, und der Absud gut ausgepreßt, das Uebrige mit 8 Maas Wasser angebrüht, und die Ingwerabkochung darunter gerührt (Stobäus, Gemeinnütziges Rezept-Archiv, 1845).

Ingwertinktur   „medizinische Tinktur aus Ingwer“

Quelle: Tinctura Zingiberis (Tincture of Ginger, Ingbertinctur). 8 Unzen Ingber und 2 Pinten Weingeist (Codex der Pharmakopöen, 1844).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Ingwerkraut   „Pfefferkraut, Lepidium latifolium“

Quelle: Ingwerkraut, ist Lepidium latifolium (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v.). - Ingwerkraut, → Bohnenkrautsaturei (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.). - Jngwerkraut (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Ingwergeschmack   „Geschmack des Ingwers“

Quelle: Die Wurzel dick und wässerig, mit schwachem Ingwergeschmack und Geruch (Oken, Allgemeine naturgeschichte für alle Stände, 1841).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
ingwerähnlich   „dem Ingwer ähnlich, an Ingwer erinnernd“

Quelle: Grüne Kürbisse werden geschält, in ingwer-ähnliche Stücke geschnitten und in Wasser halb gar gekocht (Timm, Die Obst- und Gemüseverwertung für Haushaltungs- und Handelszwecke, 1892). - Diese ingberähnliche Pflanze wächst in Syrien, Arabien, Jamaika, und sonst noch in Amerika (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Bitterkosten).

ingwerfarbig   „die Farbe des Ingwers habend“

Quelle: die Henne ist mit ingwerfarbigem Gold decorirt, hat kleinen Kamm u. mattblaue Beine u. Füße (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Huhn).

Frühneuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
ingwergeschmack   „Geschmack des Ingwers“

Quelle: Weißwurtz hat jren namen der weissen farb halben / vnd ist ein knöpffechte kriechende Wurztel / die dahin vnd her in der erden vladert vnd kreucht / wie der Hopffen vnd Quecken. Ist am geschmack erstmals auff der Zungen süß / vnd folgends ein scharffer halber Ingbergeschmack / anzusehen / wieder Ingber / oder Calmus (Bock, Kreutterbuch, 1577).

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Neuhochdeutsch

Adjektivbildung mit -artig
ingwerartig   „die Art des Ingwers habend, an Ingwer erinnernd“

Quelle: Zutaten (für 6 Personen): 1 Hähnchen (1400 g), 1 Zwiebel, 4 Knoblauchzehen, etw. Koriander und Kurkumapulver, 1 Tl Kumiri (gibt s im Asia-Shop), etwas Ingwer, 1 Stengel Zitronengras, 3 Blätter asiatischer Lorbeer, 1 Dose Kokosmilch, 1 Tl Sambal Olek, Galanga (ingwerartige Wurzel, ca. 1 cm) (Berliner Zeitung, 24.05.2003). - Ingweröl, das durch Destillation des Ingwers (meist des afrikanischen) gewonnene ätherische Öl (Ausbeute 2–3 Proz.), ist grünlichgelb, etwas dickflüssig, riecht ingwerartig, schmeckt aber nicht scharf (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Ingweröl).

Adjektivbildung mit -haltig
ingwerhaltig   „Ingwer enthaltend“

Quelle: Ein Hotelier im elsässischen Luftkurort La Petite Pierre lockte Paare mit kulinarischen Höhepunkten, etwa mit einem ingwerhaltigen "Liebestrank" und einem "Venushügel aus Schokolade" (Berliner Zeitung, 10.04.1999). - Gingerbeer (engl., spr. dschinndscherbir), moussierendes geistiges Getränk, eine vergorne und noch in Nachgärung begriffene ingwerhaltige Zuckerlösung, wird besonders in England getrunken (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gingerbeer).

Älteres Neuhochdeutsch

Adjektivbildung mit -artig
ingwerartig   „die Art des Ingwers habend, an Ingwer erinnernd“

Quelle: länglich gekrümmte, knollige, fingergroße Wurzel, sonst als Radix curcumae longae officinell u. in Leberkrankheiten gebraucht, riecht ingwerartig, schmeckt bitter gewürzhaft (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Curcuma).

Adjektivbildung mit -haltig
ingwerhaltig   „Ingwer enthaltend“

Quelle: In England und Nordamerika gibt es ausserdem noch ein ingwerhaltiges ähnliches Pulver, Pulvis Rheï compositus (Kobert, Lehrbuch der Pharmakotherapie, 1897).

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Neuhochdeutsch

Allgemein
Ingwerpflanze

Quelle: Die Heimat der Ingwerpflanze ist nicht sicher bekannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingwer, gesehen am 16.06.2015). - Die Ingwerpflanze scheint schon Marco Polo bekannt gewesen zu sein, und Montecorvino beschrieb sie um 1292 (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zingiber).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Ingwerpflanze

Quelle: Ingwer oder Ingber werden die gewürzreichen Wurzeln der gemeinen Ingwerpflanze (lat. Amomum zingiber) genannt, welche in Brasilien, China, Ost-und Westindien wächst und gelblichweiße Blumen hat (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Ingwer). - Die Blätter dieser Pflanze sind etwas breiter und rauher, und die Wurzeln größer als an der wahren Ingberpflanze (Amomum Zingiber Linn.), von der sie übrigens sehr wenig unterschieden ist (Catholicon ou dictionnaire universel de la langue françoise, 1771).

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Neuhochdeutsch

Allgemein
Ingwergewächs

Quelle: Die Ingwergewächse (Zingiberaceae) sind eine Familie in Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales) innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen) (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingwergewächse, gesehen am 16.06.2015). - Zingiberazeen (Ingwergewächse), monokotyle Pflanzenfamilie aus der Ordnung der Scitamineen, Kräuter mit meist kriechendem oder knolligem Rhizom, grundständigen, scheidigen und mit Blatthäutchen versehenen Blättern und dorsiventralen Blüten (s. Abbildung), die Kelch und Krone besitzen und durch ein einziges fruchtbares Staubgefäß mit ganzer Anthere ausgezeichnet sind (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zingiberazeen).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Ingwergewächs

Quelle: Bei den verwandten, ebenfalls tropischen Zingiberaceen oder Ingwergewächsen kommt nur ein Staubgefäß zur Ausbildung (Wossidlo, Lehrbuch der Botanik für höhere Lehranstalten sowie zum Selbstunterricht, 1887).

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Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Zweckbezeichnung als Vorderglied
Gewürzingwer   „Ingwer, der zu Gewürzpulver gemahlen wird“

Quelle: Nach weiteren acht bis zehn Monaten Wachstum, wenn sich die schilfartigen Blätter gelb färben, kann mit der Ernte des Gewürzingwers begonnen werden. Dieser wird getrocknet und später zu Pulver zermahlen (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingwer, gesehen am 1.11.2016). - Die schilfartige Ingwerpflanze, die l bis 1,5 m hoch wird, hat ein geweihartig verzweigtes Rhizom, das getrocknet wird und den Gewürzingwer liefert (Weber, Pflanzenwürze und Gewürzpflanzen aus aller Welt, 1967).

substantivisches Klammerkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
Paradiesingwer   „Paradieskörner, Aframomum melegueta, ein Ingwergewächs“

Quelle: Man tauschte gegen Pferde Sklaven, Goldstaub, den Wohlgeruch der Zibetkatze, Elfenbein und Paradiesingwer, einen minderwertigen Pfefferersatz, ein (Speck, Seehandel und Seemacht, 1900).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Wildingwer   „Amomum Zerumbet, ein Ingwergewächs“

Quelle: Weiterhin gibt es folgenden Pflanzen: Gelber Frauenschuh, Waldlilien und Wildingwer (https://de.wikipedia.org/wiki/Blue_Mound_State_Park, gesehen am 16.06.2015).

Älteres Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Formbezeichnung als Vorderglied
Blockingwer   „Wildingwer, dessen Wurzeln in Blöcken in den Handel kommen“

Quelle: Es gibt noch mehre Ingwerarten, zu denen der Blockingwer oder Wildingwer gehört, dessen getrocknete Wurzeln in fingerdicken Scheiben versendet werden, ferner der Zittweringwer, der Paradiesingwer, dessen Samenkörner die Paradieskörner oder Guineakörner, der Kardamomingwer, dessen Samen die Kardamomen gibt, und der Gelbwurzingwer, von dem die Gelbwurz oder Curcume kommt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Ingwer).

substantivisches Determinativkompositum mit Zweckbezeichnung als Vorderglied
Gewürzingwer   „Ingwer, der zu Gewürzpulver gemahlen wird“

Quelle: Der eingemachte candirte echte, der Gewürz-Ingber, kommt in der Regel in ausgebogenen Töpfen von blaubemaltem Steingut mit aufgebundenem Deckel vor (Schröder, Handbuch für Zollbeamte und Steuerpflichtige, 1843, s.v. Ingwer).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
Gelbwurzingwer   „Kurkuma, Curcuma longa, ein Ingwergewächs“

Quelle: Es gibt noch mehre Ingwerarten, zu denen der Blockingwer oder Wildingwer gehört, dessen getrocknete Wurzeln in fingerdicken Scheiben versendet werden, ferner der Zittweringwer, der Paradiesingwer, dessen Samenkörner die Paradieskörner oder Guineakörner, der Kardamomingwer, dessen Samen die Kardamomen gibt, und der Gelbwurzingwer, von dem die Gelbwurz oder Curcume kommt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Ingwer).

Gilbwurzingwer   „Kurkuma, Curcuma longa, ein Ingwergewächs“

Quelle: Curcume, Kurkume, Gurkumey, Gelbwurz, Gelbschwurzel, indianischer Safran, Gilbwurzingwer (Thon, Ausführliches und vollständiges Waaren-Lexicon, 1829). - Gilbwurzimber, Amomum curcuma, L. [...] mit einem Schafte, woran die lockern Blumenscheiden aus dem Mittelpunkte der Blätter kommen, eine perennirende, in den bewässerten Gärten Ostindiens gezogne Pflanze (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.).

Kardamomingwer   „Schwarzer Kardamom, Amomum subulatum, ein Ingwergewächs“

Quelle: Es gibt noch mehre Ingwerarten, zu denen der Blockingwer oder Wildingwer gehört, dessen getrocknete Wurzeln in fingerdicken Scheiben versendet werden, ferner der Zittweringwer, der Paradiesingwer, dessen Samenkörner die Paradieskörner oder Guineakörner, der Kardamomingwer, dessen Samen die Kardamomen gibt, und der Gelbwurzingwer, von dem die Gelbwurz oder Curcume kommt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Ingwer). - Kardemomimber, Amomum Cardamomum, L. [...] mit ganz kurzem, sehr einfachem, mit wechselseitigen, lockern Deckblättchen besetztem Blumenschafte, ein in Ostindien an schattigen, feuchten Plätzen am Fuße der Berge perennirendes, sieben bis acht Schuh hohes Gewächs (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.).

Paradieskorningwer   „Paradieskörner, Aframomum melegueta, ein Ingwergewächs“

Quelle: Paradieskornimber, Amomum granum paradisi Linn. (Anthon, Handworterbuch der chemisch-pharmazeutischen, technisch-chemischen und pharmakognostischen Nomenklaturen, 1861). - Paradieskornimber, Amomum Granum paradisi, L. [...] mit sehr kurzem, ästigem Blumenschafte, ein in Guinea, Zeylon und Madagaskar einheimisches Kraut mit perennirender Wurzel (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v.).

Zitweringwer   „Zitwerwurzel, Curcuma zedoaria, ein Ingwergewächs“

Quelle: Es gibt noch mehre Ingwerarten, zu denen der Blockingwer oder Wildingwer gehört, dessen getrocknete Wurzeln in fingerdicken Scheiben versendet werden, ferner der Zittweringwer, der Paradiesingwer, dessen Samenkörner die Paradieskörner oder Guineakörner, der Kardamomingwer, dessen Samen die Kardamomen gibt, und der Gelbwurzingwer, von dem die Gelbwurz oder Curcume kommt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Ingwer). - Der Zittwer-Ingber wächst in gebirgigten Gegenden, zumal auf sandigen Boden in mehrern Gegenden Ostindiens, in Cochinchina, im südlichen China und auf Madagaskar wild (Lippold, Neues Natur- und Kunstlexicon, 1812, s.v. Zittwer). - Zitwerimber, Amomum Zedoaria, Berg. [...] mit blätterlosem Blumenschafte, lockrer, zylindrischer, abgestutzter Blumenähre, und eiförmigen, scharfgespitzten Blättern (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v.).

substantivisches Klammerkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
Paradiesingwer   „Paradieskörner, Aframomum melegueta, ein Ingwergewächs“

Quelle: Es gibt noch mehre Ingwerarten, zu denen der Blockingwer oder Wildingwer gehört, dessen getrocknete Wurzeln in fingerdicken Scheiben versendet werden, ferner der Zittweringwer, der Paradiesingwer, dessen Samenkörner die Paradieskörner oder Guineakörner, der Kardamomingwer, dessen Samen die Kardamomen gibt, und der Gelbwurzingwer, von dem die Gelbwurz oder Curcume kommt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Ingwer). - Amomvm. Granum paradisi [...] Paradies-Ingwer (Willdenow, Species Plantarum Exhibentes Plantas Rite Cognitas, 1797).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Wildingwer   „Amomum Zerumbet, ein Ingwergewächs“

Quelle: Es gibt noch mehre Ingwerarten, zu denen der Blockingwer oder Wildingwer gehört, dessen getrocknete Wurzeln in fingerdicken Scheiben versendet werden, ferner der Zittweringwer, der Paradiesingwer, dessen Samenkörner die Paradieskörner oder Guineakörner, der Kardamomingwer, dessen Samen die Kardamomen gibt, und der Gelbwurzingwer, von dem die Gelbwurz oder Curcume kommt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Ingwer). - Wildimber, Amomum Zerumbet, L. [...] mit nacktem Blumenschafte und länglichter, stumpfer Blüthenähre; ein in Malabar und auf den Molucken einheimisches, fünf bis sechs Schuh hohes Kraut mit perennirender Wurzel und weißer Blume, auf feuchtem Boden (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v.).

Deutschingwer   „Gefleckter Aronstab, Arum maculatum, ein Aronstabgewächs“

Quelle: Teutschingber; → Fleckenaron (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v.).

Weißingwer   „Gefleckter Aronstab, Arum maculatum, ein Aronstabgewächs“

Quelle: Weißingber; → Fleckenaron (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Kriechingwer   „Grüner Kardamom, Elettaria cardamomum, ein Ingwergewächs“

Quelle: Die Mutterpflanzen der langen und runden Cardamomen sind noch nicht bekannt; für die der erstern giebt man indessen den Kriechimber (Amomum repens) an (Ebermaier, Taschenbuch der Pharmacie für Ärzte und Apotheker, 1812). - Kriechimber, Amomum repens, [...] mit niederliegenden Blumenschäften, traubenförmigen Blüthen im Grunde der Scheide, und lanzetförmigen, an beiden Enden spitzigen Blättern, welche an der Küste von Malabar wächst (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.).

Eigentl. Bedeutung & ÜbertragungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Steiningwer   „ingwerknollenförmige Mergelkonkretion“

Quelle: Häufig schließt der L. Mergelkonkretionen von unregelmäßiger Gestalt (Lößkindel, Lößmännchen, Lößpuppen, Steiningwer der Chinesen), außerdem Knochen von Säugetieren und Gehäuse von Landschnecken (Helix hispida, Pupa muscorum, Succinea oblonga u.a. [...]) ein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Löß).

Ingwerstein   „ingwerknollenförmige Mergelkonkretion“

Quelle: In den oberen Lagen bilden sich die den Ziegelbrennern willkommenen rothen und gelben Thone, unten bisweilen rothe Letten und sehr häufig die grossen, grauen und gelblichen, unregelmässig geformten Kalkmergelconcretionen, die "Mergelnüsse, Ingwersteine" (Lethaea geognostica, 1904).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Steiningwer   „ingwerknollenförmige Mergelkonkretion“

Quelle: Neben einer Masse von harten, seltsam geformten Lehmknollen, die bei uns „Lößmännchen", bei den nach Gewürzen lüsternen Chinesen aber "Steiningwer" heißen, sind es zahllose Landschnecken (Basler Stadtbuch, 1890).

Ingwerstein   „ingwerknollenförmige Mergelkonkretion“

Quelle: Ingwersteine (Mergelnieren), Mergelstücken in unregelmäßigen knolligen Gestalten (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v.). - Zu solchen Naturspielen gehören z. B. die Graptolithen, Buchstabensteine, Kreuzsteine etc. die Ingwersteine, nemlich Mergelnüsse, die einer Ingwerwurzel ähneln (Blumenbach, Handbuch der Naturgeschichte, 1780).

MeronymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Ingwerklaue   „Knolle der Ingwerpflanze“

Quelle: Diese Ingwerklauen sind die Opfergaben (Anthropos, 1927).

Ingwerknolle   „Knolle der Ingwerpflanze“

Quelle: Die Knoblauchzehen schälen und in dünne Scheiben, die Ingwerknolle von der Schale befreien und 5 grobe Scheiben herunterschneiden (http://www.allekochen.com/paprika-garnelen-curry-sogar-mit-vanille/ 19.04.2010). - Damit diese nicht schaden kann, müssen die Jünglinge den Saft von am Meere zerstampften Ingwerknollen trinken und darauf mit einem zerstoßenen Kokostern im Munde ein Stück im Meere schwimmen (Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik 32, 1910).

Ingweröl   „Öl der Ingwerpflanze“

Quelle: Zingiberen kommt im Ingweröl vor (https://de.wikipedia.org/wiki/Terpene, gesehen am 16.06.2015). - Ingweröl, das durch Destillation des Ingwers (meist des afrikanischen) gewonnene ätherische Öl (Ausbeute 2-3 Proz.), ist grünlichgelb, etwas dickflüssig, riecht ingwerartig, schmeckt aber nicht scharf (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Ingwersaft   „Pflanzensaft des Ingwers“

Quelle: als ich mich hinsetzte, füllte sie mir ein großes Glas mit frischem Rhabarber- und Ingwersaft, den sie "zufällig" gerade ausgepresst hatte (Die Zeit, 13.08.2009). - Unmittelbar nach der Entbindung hat sie etwas Ingwersaft mit kohomba-öl zu trinken, und zwar ein größeres Quantum, das bewirken soll, daß sie sich rasch wieder erholt (Wirz, Exorzismus und Heilkunde auf Ceylon, 1941).

Ingwersprosse   „Sprosse der Ingwerpflanze“

Quelle: Junge Ingwersprossen dienen in den Tropen gelegentlich als sehr würziges Gemüse oder als Würzkraut (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingwer, gesehen am 16.06.2015).

Ingwerwurz   „Knolle der Ingwerpflanze“

Quelle: Wer es nicht so gerne scharf, aber exotisch mag, tauscht die Pfefferschote gegen frischen Ingwerwurz in Würfel geschnitten oder verwendet beides (George, Algarve genießen, 2016).

Ingwerwurzel   „Knolle der Ingwerpflanze“

Quelle: Geschmacksträger sind Auszüge aus der Ingwerwurzel, die sich auch wohltuend auf den Magen auswirken sollen (https://de.wikipedia.org/wiki/Ratzeputz, gesehen am 16.06.2015). - Gingerbeer (engl., spr. dschínndscherbihr), Ingwerbier, moussierendes Getränk aus einer gärenden Zuckerlösung mit Zusatz von Ingwerwurzel (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Gingerbeer).

Ingwerzehe   „Knolle der Ingwerpflanze“

Quelle: Dein Gesicht ist wie eine Ingwerzehe! (Archiv für Anthropologie 52, 1938).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Ingwerklaue   „Knolle der Ingwerpflanze“

Quelle: Ingwer, die Pflanzengattung Amomum, bes. die Art A. zingiber u. deren in mehrere Äste (Ingwerklauen, Ingwerzehen) getheilter Wurzelstock (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Ingwer). - Wenn die Blätter der Indianischen Gewürz-Wurzel oder Ingwer-Klaue, im October abzuwelken anfangen, dürfen sie nicht mehr begossen werden (Krause, Fünfzigjähriger Erfahrungsmäßiger Unterricht von der Gärtnerey, 1773). - Die Pommeranzen und Citronen schneidet man in der Mitten voneinander / machet den Saft und das weiße heraus / hernach nimt man Schweins- oder Kalbsfüsse / und kocht sie / klärt sie ab / thut ein wenig Wein und eine Ingberklaue darzu / und lässt sie wieder aufsieden (Schellhammer, Die wol unterwiesene Köchinn, 1692).

Ingwerknolle   „Knolle der Ingwerpflanze“

Quelle: Weil die Ingwerknollen leicht schimmeln oder stocken, muß man sie an recht trockenen Orten und am besten in einem Holzkasten des Gewürzspindes aufbewahren (Ruß, Waarenkunde für die Frauenwelt, 1868).

Ingweröl   „Öl der Ingwerpflanze“

Quelle: Auch Ingweröl (Oleum zingiberis), durch Destillation aus dem I. erhalten, enthält die gewürzhaften Stoffe desselben concentrirt (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Ingwer). - Nehmet Ingberöl, Wachsöl, oder Honigöl, oder auch gutes Baumöl, thut ein wenig Myrrhenöl dazu, wenn ihr solches bey der Hand habt (Grosses vollständiges Universal Lexicon aller Wissenschaften und Künste, 1742).

Ingwersaft   „Pflanzensaft des Ingwers“

Quelle: Upas (malayisch = Gift), Bohun U. heißt vorzugsweise der Milchsaft der Antiaris toxicaria, eines Baumes aus der Familie der Urticaceae auf den Sundainseln und den Philippinen, wird durch Vermischung mit schwarzem Pfeffer, Galgant und Ingwersaft zu unfehlbar tödtendem Wundgifte, daher die Malayen damit die Pfeilspitzen bestreichen (Herders Conversations-Lexikon, 1857, s.v. Upas).

Ingwersprosse   „Sprosse der Ingwerpflanze“

Quelle: Es befanden sich darunter Schnitte einer Lotuswurzel und einer grosswurzligen Lappa major, Ingwersprossen, in Essig eingemachte Kräuter, unreife Pflaumen und verschiedene Bohnenarten (Pharmaceutical Review 9, 1891).

Ingwerwurz   „Knolle der Ingwerpflanze“

Quelle: Gegen Flüsse des Haupts lege man 1 Loth Ingwerwurz in 1 Schoppen guten weißen Wein, stelle ihn gut zugepfropft zur Wärme oder an die Sonne und nehme täglich 3mal 1 Eßlöffel voll davon (Müller, Das große illustrirte Kräuterbuch, 1869). - Es habe Justinus Goblerus, ein gelehrter Jurist / an ihn geschrieben, es habe der Storch, so jährlich auf seinem Hause nestete, ihme eine frische Imber-Wurtz bey seinen Füssen niederfallen lassen, und wolte daraus behaupten, daß die Störche im Winter in warmen Ländern wohneten (Bräuner, Physicalisch- und Historisch-Erörterte Curiositaeten, 1737). - under diesen allen pflegt man zu rechnen die Ingberwurz / die so genannte Stendelwurz / Pfeffer (Muralt, Hippocrates Helveticus, 1692).

Ingwerwurzel   „Knolle der Ingwerpflanze“

Quelle: Die frische Ingwerwurzel besteht aus mehreren mit einander verbundenen Ästen, so daß sie zuweilen handförmig erscheint, ist knollig, glatt, knotig u. geringelt, äußerlich aschfarben, od. jung, weiß, auch wohl röthlich (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Ingwer). - Zu solchen Naturspielen gehören z. B. die Graptolithen, Buchstabensteine, Kreuzsteine etc. die Ingwersteine, nemlich Mergelnüsse, die einer Ingwerwurzel ähneln (Blumenbach, Handbuch der Naturgeschichte, 1780). - Auf eine Zeit aber, wie er gegen den Frühling wieder kam, und sich seiner Gewonheit nach vor der Thür seines Wirths gegenwärtig erzeiget, kam der Wirth zu ihm heraus, dem warff er eine frische und grüne Ingwerwurtzel aus seinem Kragen vor die Füsse (Pfitzer, Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende deß Ertz-Schwartzkünstlers Johannis Fausti, 1674).

Ingwerzehe   „Knolle der Ingwerpflanze“

Quelle: Ingwer, die Pflanzengattung Amomum, bes. die Art A. zingiber u. deren in mehrere Äste (Ingwerklauen, Ingwerzehen) getheilter Wurzelstock (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Ingwer). - Die Zehe, (mit dem hohen e,) plur. die -n, 1. Ein spitziges, gespaltenes Stück; eine Bedeutung, welche im Hochdeutschen fremd, und nur noch in einigen Oberdeutschen Gegenden bekannt ist, wo eine Ingwerzehe, eine Knoblauchszehe, ein kleines gespaltenes Stück ist (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Zehe). - Curcuma Dioscoridi Cyperus Indicus, Gallis Terramerita, ist einer Saffranfarben / wurzelgestalt wie eine Ingberzehe / wechset in India (Hildebrand, Magia Naturalis, 1610).

Frühneuhochdeutsch

Allgemein
ingwerzehe   „Knolle der Ingwerpflanze“

Quelle: sein stinckender Athem von allen enden, riechet ihr wie Encian, Specian Grüben dran, meinet alle Männer stincken unter den Uchsen nach Martertreck, und zwischen den Baurenzehen nach Imberzehen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575). - 1 lot ingwer zehen die nicht durch geseet werden ein lot negelein. ein lot muscat nuß (Kuchemaistrey, 1490).

SynonymeInfo-Icon

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Hin

Quelle: Ingber, Imber, Ingwer, Ingwerimber, Engber, Hin und her (Schulze, Pharmazeutische Synonyma nebst ihren deutschen Bezeichnungen, 1889).

Ingwerimber

Quelle: Ingber, Imber, Ingwer, Ingwerimber, Engber, Hin und her (Schulze, Pharmazeutische Synonyma nebst ihren deutschen Bezeichnungen, 1889). - Ingwerimber, Amomum zingiber, L. [...] mit nacktem Blumenschafte, schmalen Blättern und eiförmiger Blüthenähre, ein drittehalb Schuh hohes, perennirendes, in Ostindien, in den westlichen Gegenden von Afrika, und auf den Antillen in feuchtem Boden gebautes Gewächs, welches daselbst im September blau blüht (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.).

Europ. KontextInfo-Icon

Albanisch: xhenxhefil
Bosnisch: đumbir
Bretonisch: jinjebr
Bulgarisch: dzhindzhifil
Dänisch: ingefær
Englisch: ginger
Estnisch: ingver
Finnisch: inkivääri
Französisch: gingembre
Griechisch: zingíberi
Griechisch: piperórriza
Irisch: sinséar
Isländisch: engifer
Isländisch: djöflarót
Italienisch: zenzero
Kroatisch: đumbir
Lettisch: ingvers
Litauisch: imbieras
Maltesisch: ġinġer
Niederländisch: gember
Norwegisch: ingefær
Polnisch: imbir
Portugiesisch: gengibre
Rumänisch: ghimbir
Russisch: imbir'
Schwedisch: ingefära
Serbisch: đumbir
Slowakisch: zázvor
Slowakisch: ďumbier
Slowenisch: ingver
Spanisch: jenjibre
Tschechisch: zázvor
Türkisch: zencefil
Ungarisch: gyömbér
Walisisch: sinsir