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Most

Als Most bezeichnet man ausgepressten Fruchsaft, der typischerweise ungeklärt bleibt und oft für die Gewinnung von Obstwein verwendet wird. Am häufigsten ist dabei der Apfelmost. Da ein solcher ausgepresster Saft leicht in Gärung übergeht, kann Most leicht alkoholisch sein. Es gibt daher einen fließenden Übergang zu Jungwein. Infolge der Gärung moussiert der Most, was ihn ebenso vom Saft wie vom ausgegorenen Wein unterscheidet.

 
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Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Hinterglied
Mostgattung   „Art des Mosts“

Quelle: Der Säuregehalt war bei den beiden Mostgattungen fast gleich hoch (Landwirtschaftliche Jahrbücher 79, 1934).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Mostbütte   „großes Mostgefäß, Mostfass“

Quelle: 1638 verheerten dann auch die Kaiserlichen das Land, verfütterten in Heppenheim den Most und verbrannten die Mostbütten (https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Stadt_Heppenheim, gesehen am 03.05.2013). - Wenn er auch meistens im Besitze von Kelterpressen, Mostbütten usw. ist, so kann er unter dem Druck der Verhältnisse die Einkeltrung seiner Trauben nicht abwarten, sondern muß diese pfundweise direkt vom Stocke weg verkaufen (Jahrbuch für Gesetzgebung, Verwaltung und Volkswirtschaft im Deutschen Reich, 1907).

Mostfass   „großes Mostgefäß“

Quelle: Dieser Whisky wird in Wein- und Mostfässern gereift (https://de.wikipedia.org/wiki/Whisky, gesehen am 03.05.2013). - Du kannst auch das neue Mostfaß anstechen (Zahn, Der Apotheker von Klein-Weltwil, 1913).

Mostgefäß   „Gefäß für den Transport und die Aufbewahrung von Most“

Quelle: Im Mostgefäß setzte sich der Rebensaft und wurde dann zur Gärung in die karas umgefüllt, wo man entsprechend der Rebensorte und der Weinqualität Trester hinzugab (Acta Ethnographica 24, 1975). - Er stellte (nach der "Freiheit", 1915 Nr. 10) einen Saugheber her, der in das Mostgefäß eingeführt werden und ihm Saft entnehmen kann, ohne daß mit der Luft Gärungskeime, Schimmelpilze oder andere Verderber eindringen (Die Alkoholfrage 11, 1915).

Mostglas   „Trinkglas für Most“

Quelle: Am Morgen des 12. Februar 1989 starb Thomas Bernhard, ein Mostglas in der Hand, wie sein Stiefbruder und Leibarzt Peter Fabjan berichtete (Berliner Zeitung, 17.07.1998). - Ein Mann von Silenen blagierte eines Abends in einer Wirtschaft zu Erstfeld beim Mostglase mit seiner Kraft und rühmte sich, es möge ihm diesen Abend auf seinem Heimweg entgegentreten, was nur wolle, Geist oder Mensch, er nehme es mit jedem auf (Müller, Sagen aus Uri, 1926-45).

Mostkrug   „Krug für Most“

Quelle: da kam Hermine mit einem Tablett voller Gläser und einem vollen Mostkrug, schenkte jedem ein und sagte, Monsieur Lapointe läßt grüßen (Walser, Ein springender Brunnen, 1998). - Das wußten die Bauern, also glaubten sie ihm und gaben ihm aus ihrem Mostkruge zu trinken (Kolbenheyer, Das Gestirn des Paracelsus, 1921).

Mostkübel   „großes Mostgefäß“

Quelle: Standraum für den Mostkübel, Leergut und Waagen muß mit eingeplant werden (Mitteilungen des Obstbauversuchsringes des Alten Landes e. V. und der Arbeitsgemeinschaft Baumschulen im Obstbauversuchsring 52, 1997). - Glimmend lag die Fackel neben dem umgeworfenen Mostkübel (Wille, Glasberg, 1920).

Mostplutzer   „großes Mostgefäß“

Quelle: Der Töpfer legt Wert darauf, daß die Ausgüsse seiner Gefäße nicht tropfen. Er zieht die letzten Millimetern senkrecht aus oder formt gar Tropfenfänger am Mostplutzer, um ein Abrinnen der Tropfen nach dem Ausschenkvorgang zu verhindern (Peschel-Wacha, Mit dem Gefühl der Hände: zeitgenössische Töpfer in Niederösterreich, 1997). - Ich setzte mich auf einen leeren Mostplutzer und las ihnen mit erstickter Stimme die ganze Geschichte von der ersten bis zur letzten Zeile vor (Schwanenfeld, Deutsch-österreichische Grüsse ins Feld, 1915).

Mosttonne   „großes Mostgefäß“

Quelle: Von einer alten Mosttonne ergatterte Enzio einen Reifen (Wille, Glasberg, 1920).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Mostmesser   „Gerät für die Feststellung des Mostgewichts“

Quelle: Mostwage (Mostmesser, Glaukometer, Mustimeter), ein Aräometer zur Bestimmung des spezifischen Gewichts des Mostes (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Mostwage).

Mostpeitschmaschine   „Maschine für das Umrühren des Mosts“

Quelle: Man blies Luft durch den Most und bearbeitete ihn mit Rührschaufeln (Schaufelwein) oder mit der Mostpeitschmaschine (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

Mostpresse   „Obstpresse für die Mosterzeugung“

Quelle: Mit einer Mostpresse wird der Saft, der sogenannte Süßmost, aus den Früchten gepresst (https://de.wikipedia.org/wiki/Most_(Getränk), gesehen am 03.05.2013). - Dazu kann ich auch einen kleinen Beitrag liefern insofern, als ich aus meiner Jugend weiß, daß in meinem Vaterhause in Kundl eine Mostpresse war und diese von uns sogar einmal - es war ein sehr gutes Obstjahr - benützt wurde (Tiroler Heimatblätter, 1935).

Mostschlauch   „Schlauch für das Absaugen des Mosts aus dem Fass“

Quelle: Wein- und Maischepumpen - Rostfreie und PVC-Leitungen - Wein- und Mostschläuche (Obst- und Weinbau, 1995). - Wenn du dies feststellen willst, nimm einen dünnen, aber reinen Mostschlauch, führe ihn ganz vorsichtig etwa 1 cm weit in das Flugloch ein und du kannst hören, ob deine Lieblinge zufrieden still summen (Kärntner Biene, 1956).

Mostwaage   „Gerät für die Feststellung des Mostgewichts“

Quelle: Als Grundlage dient die Mostwaage, die der Mechaniker Oechsle entwickelt hat (Berliner Zeitung, 06.10.2001). - Mostwage (Mostmesser, Glaukometer, Mustimeter), ein Aräometer zur Bestimmung des spezifischen Gewichts des Mostes (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Mosthaus   „Haus, in dem Most hergestellt wird“

Quelle: In den Jahren 1763 bis 1765 baute er das Mosthaus der Burg Dankwarderode in Braunschweig zu einem Palais im Barockstil für Ferdinand, den Bruder Herzog Karls I., um (https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Christoph_Wilhelm_Fleischer, gesehen am 03.05.2013). - Hier erbaute er sich sogleich das große, noch jetzt bestehende Geschäftshaus am Burgplatze, bis zu dessen Vollendung (1804) ihm vom Herzog für die Buchhandlung am Egydienmarkte und später für diese und die Druckerei im sogen. Mosthause (der Burg Dankwarderode) geeignete Räumlichkeiten unentgeltlich überlassen wurden (Schmidt, Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker, 1908, s.v. Vieweg & Sohn).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Mostapfel   „zur Mostbereitung geeignete Apfelsorte“

Quelle: Als Mostapfel, Weinapfel oder Viezapfel werden Apfelsorten bezeichnet, die sich besonders für die Mostherstellung eignen. Ihre Früchte werden zur Herstellung von Most, Obstweinen und Saft verwendet (http://de.wikipedia.org/wiki/Mostapfel, gesehen am 7.7.2013). - Rotgestreifter Holzapfel (in Mittel-Steiermark als Mostapfel nicht selten) (Hegi, Illustrierte Flora von Mittel-Europa, 1906).

Mostbirne   „für die Mostherstellung geeignete Birnensorte“

Quelle: Jedes Jahr im Herbst war Erntezeit der Mostbirnen (Kogerer, Papa, erzähl' aus deiner Kindheit, 2014). - Rundliche Weinbirnen, von derselben innern Beschaffenheit wie die vorigen, aber rundlich: Rummelter Birne H!Z, Champagner Bratbirne H!Z, welsche Bratbirne HZ, Pomeranzenbirne vom Zabergau H!Z, Wolfsbirne, Quittenbirne H!Z, Weilersche Mostbirne° H!Z, Wildling von Einsiedel° H!Z (Fig. 15), Betzelsbirne W!Z, großer Katzenkopf° W! (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Birnbaum [1]).

Mostobst   „für die Mosterzeugung geeignetes Obst“

Quelle: Apfel- und Birnenmost wird aus sogenanntem Mostobst gewonnen, das einen höheren Gerbstoffanteil besitzt als Früchte, die für den Verzehr gedacht sind (https://de.wikipedia.org/wiki/Most_(Getränk), gesehen am 03.05.2013). - Die Schalen und ausgestoßenen Kernhäuser der zum Dörren verwendeten Früchte werden vorteilhaft mit dem Mostobst gemahlen und gekeltert (Schlipf, Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, 1918).

Mostpalme   „Oenocarpus, Weinpalme“

Quelle: Mestola Oenocarpus, Mostpalme (Kolari, Jan Svatopluk Presl und die tschechische botanische Nomenklatur, 1981). - Oenocarpus Mart. (Mostpalme), Gattung der Palmen, Bäume mit mittelhohem oder sehr hohem, dickem, glattem, meist geringeltem Stamm, endständigen, gefiederten Blättern, zu einem dornigen Fasernetz sich auslösenden Blattscheiden, unter den Blättern hervorkommenden, besenartig verzweigten Blütenkolben, monözischen Blüten und mittelgroßer, fast runder, einsamiger Frucht mit genießbarem Fleisch (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Oenocarpus).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Mostsenf   „mit Most zubereiteter Senf“

Quelle: Später übernahm vor allem Marianne von Willemer die Lieferungen aus Frankfurt und schickte Wein, Mostsenf, eingelegten Ingwer, Weintrauben, Feigen und Schwartenmagen (Nagel/Brunner/Schieren, Zu Gast bei Goethe: der Dichterfürst als Geniesser, 1998). - Im ungegorenen Zustande ist der M. Bestandteil der Mostsenfe (Mostrich); durch Einkochen und Neutralisieren seiner Säuren wird aus ihm Mostsirup gewonnen (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Most).

Mostsirup   „Sirup aus Most, eingedickter Fruchtsaft“

Quelle: Man versuchte daher den Wein durch Beigabe von Mostsirup (defrutum), Behandlung mit Salzwasser bzw. die Zugabe von Hornklee oder Gips zu konservieren (Erlemann, Neues Testament und antike Kultur, 2005). - M. dient auch zur Mostrichfabrikation und zur Bereitung von Mostsirup (Traubensirup) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Most [1]).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Mostansatz   „Fruchtmasse, aus der Most hergestellt wird“

Quelle: Bei den im Papyrus Ebers genannten Produkten handelt es sich offenbar um Gärungsrückstände, die aber nicht gezielt bei einem neuen Würze- oder Mostansatz zugegeben wurden (Volke, Chemie im Altertum, 2009). - Häufig wird auch noch ein Zusatz von Rosinen oder Korinthen gemacht, welcher einerseits den Zweck hat, dem Mostansatz ein etwas weinähnliches Aroma zu verleihen, anderseits die Wirkung der Preßhefe durch die an den genannten Früchten haftenden Weinhefepilze zu unterstützen (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. Obstwein [1].

Mostbereitung   „Herstellung von Most“

Quelle: Die Sorte eignet sich besonders zum Dörren und zur Mostbereitung und ist auch noch als Tafelobst verwendbar (https://de.wikipedia.org/wiki/Champagnerrenette, gesehen am 03.05.2013). - Mostschädel: Scherzbezeichnung für den oberösterreichischen Bauer, der in der Kunst der Mostbereitung aus Obst (Apfelmost, Birnmost) eine hohe Fertigkeit besitzt (Berliner Illustrierte Zeitung, 01.05.1938).

Mostertrag   „Menge des gewonnen Mosts“

Quelle: Ertrag und Güte, aber auch Mostertrag, Mostgewicht und Säuregehalt wurden dann für jedes Jahr an diesen Skaleneinteilungen gewertet (Die Zeit, 29.05.1987). - Weinsteuer, Unterart der Getränkesteuer, wird als Flächensteuer (nach der Größe der bebauten Fläche) oder als Moststeuer (von dem wirklichen Mostertrag) oder vom fertigen Wein (Versandsteuer, Einlagerungssteuer, Ohmgeld) und auf andere Weise erhoben (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Weinsteuer).

Mosterzeugnis   „aus Most hergestelltes Produkt“

Quelle: Sie richtet sich nach der Größe der bebauten Fläche (Arealsteuer), läßt dann allerdings auch Qualität und jährliche Ertragsschwankung unberücksichtigt, oder sie trifft mit Klassifikation der Weinberge und mit Kelterzwang, bez. Anmeldepflicht unter nachfolgender Kontrolle der Vorräte das wirkliche Mosterzeugnis (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Weinsteuer).

Mostfest   „Fest, bei dem Most getrunken wird“

Quelle: Jedes zweite Septemberwochenende findet das Schleeriether Mostfest statt (https://de.wikipedia.org/wiki/Schleerieth, gesehen am 03.05.2013). - Ich hatte ein großes Faß voll Most kommen lassen, um den armen Webern ein Mostfest zu bereiten (May, Das Geldmännle, 1903).

Mostgärung   „das Gären des Mostes“

Quelle: Von der Apfelernte geht einiges in die Mostgärung (Merian Steiermark, 2001). - Wie kommt es aber, daß man bei der Umgärung weniger Zucker braucht als bei der Mostgärung? (Zeitschrift für Lebensmitteluntersuchung und Lebensmittelforschung, 1935).

Mostgeschäft   „Handelsgeschäft mit Most“

Quelle: Im darauf folgenden Jahr wurde die Tafelobstsparte Tobi verkauft und die Konzentration aufs Mostgeschäft beschlossen (https://de.wikipedia.org/wiki/Thurella, gesehen am 03.05.2013). - Das Mostgeschäft verlief schleppend (Weinbau und Kellerwirtschaft, 1930).

Mosthauch   „Mostgeruch in der Luft“

Quelle: Auf das Gefühl in den Fingern, die das Geländer umgreifen, / Auf den Mosthauch, den Apfelatem im Keller, / Auf den schrägen, zitternden Staubstrahl im Speichergebälk? (Kaschnitz, Zukunftsmusik, 1950).

Mostprobe   „das Probieren und Prüfen des Mosts“

Quelle: Die Weinsäure kristallisiert in der Beere, schmeckt also bei der Mostprobe nicht gleich, löst sich aber später wieder (Berliner Zeitung, 15.11.2003). - In Tabelle I ist das Ergebnis der 239 Mostproben wiedergegeben (Arbeiten aus dem Kaiserlichen Gesundheitsamte 46, 1913).

Mostverbesserung   „Verbesserung der Mostqualität“

Quelle: Schon die Römer haben erkannt, dass die Rebe formiert werden muss, um zufrieden stellende Erträge mit ansprechender Qualität erzielen zu können, eine wichtige Voraussetzung für die Weinproduktion, zumal die Mostverbesserung noch unbekannt war (Mitteilungen Klosterneuburg: Rebe und Wein, Obstbau und Früchteverwertung, 2001). - Diese rationelle Wein- und Mostverbesserung ist nicht anders zu beurteilen als die allgemein übliche Verbesserung andrer Nahrungs- und Genußmittel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
Mostholen   „das Holen von Most“

Quelle: Das Mostholen aus dem Keller wird freilich auch im Roman "Kalkwerk" geradezu mystisch zelebriert (Fidibus, 2007).

substantivisches Determinativkompositum mit Wahrnehmungsabstraktum als Hinterglied
Mostgeruch   „Geruch des Mostes“

Quelle: Ich liege irgendwo zwischen Himmel und Erde, die Luft ist feucht und schwer wie ein dickflüssiger Sommer voller Mostgeruch und schläfrigem Fliegengesumm (Roes, Die fünf Farben Schwarz, 2009). - Man braucht sich nur auf dem Marsche von der Küste landeinwärts den Ölpalmengebieten zu nähern, um sofort auf den Märkten an der Strasse jenen eigenartigen Mostgeruch zu verspüren, der ein untrügerisches Zeichen für die Stätten der Palmweingewinnung ist (Berichte der Deutschen Pharmaceutischen Gesellschaft 15, 1905).

Mostgeschmack   „Geschmack nach Most“

Quelle: Wie immer füllt er den Krug nur zur Hälfte, ergänzt die fehlende Menge in der Küche oben aus dem Wasserhahn und gibt etwas Süßstoff hinzu, um den herben Mostgeschmack ein wenig abzumildern (Taubitz, Leonhards Haus, 2009). - Dieser Palmwein hat einen säuerlichen Mostgeschmack und wirkt wohl mehr betäubend als berauschend (Winkler, Die Toba-Batak auf Sumatra, 1925).

Mostgewicht   „spezifisches Gewicht des Mosts“

Quelle: Auch hier sind die Mostgewichte hoch, der Wein wird also schwer ausfallen (Berliner Zeitung, 15.11.2003). - Den Gehalt des Mostes an Zucker ermittelt man aus dem spezifischen Gewicht des Mostes (dem Mostgewicht) mit der Mostwage (s. d.), genauer und sicherer mit dem Polarisationsinstrument (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein [2]).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Moststeuer   „auf den Most erhobene Steuerabgabe“

Quelle: Andererseits war die staatliche Moststeuer nachteilig (Höroldt, Bornheim, junge Stadt auf altem Kulturboden, 2008). - Weinsteuer, Unterart der Getränkesteuer, wird als Flächensteuer (nach der Größe der bebauten Fläche) oder als Moststeuer (von dem wirklichen Mostertrag) oder vom fertigen Wein (Versandsteuer, Einlagerungssteuer, Ohmgeld) und auf andere Weise erhoben (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Weinsteuer).

substantivisches Determinativkompositum mit synchron undurchsichtigem Hinterglied
Mostjöcke   „Preiselbeere“

Quelle: Im Volksmund werden sie noch als Spreißelbeere, Praußbeere, Reißelbeere und Wilder Buchsbaum (Ähnlichkeit der Laubblätter), Kronsbeere, Krausbeere, Graubeere, Steinbeere, Mostjöcken, Hölperchen bezeichnet (http://www.krautundrueben.de/Forum/board_entry.php?id=49363&da=DESC&page=0&order=time&descasc=DESC&category=all, gesehen am 05.03.2013). - Mostjöcken, soviel wie Preißelbeeren, s. Vaccinium (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
mostähnlich   „an Most erinnernd“

Quelle: Kombucha ist ein mostähnliches Getränk auf Teebasis (https://de.wikipedia.org/wiki/Kombucha, gesehen am 03.05.2013). - Dann fließt der geläuterte Honig in einen Trog ab und wird in 13 Tongefäße geschüttet, die einige Tage offen bleiben müssen, bis die mostähnliche Masse (fruclus) vergoren hat (Archiv für Bienenkunde, 1921).

mostartig   „die Art von Most habend“

Quelle: Nach einer verregneten Saison oder vor allem nach einem sonnenarmen Herbst, der die Traubenbeeren nicht zur vollen Reife und Süsse gedeihen Hess, entstand zwangsläufig ein mostartiger Wein mit geringem Alkoholgehalt (Ganz/Niklaus/Strasser, Hilterfingen und Hünibach, 2002). - Dann ließ man das Gefäß stehen, bis die Früchte zergangen und ein dickflüssiger, mostartiger Saft entstanden war (Neue Jahrbücher für das klassische Altertum, Geschichte und deutsche Literatur und für Pädagogik 21, 1918).

Älteres Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Hinterglied
Mostgattung   „Art des Mosts“

Quelle: Cognac. Ein feiner französischer Branntwein, welcher besonders im südlichen Frankreich, aus verschiedenen Mostgattungen und aus den Trestern des Weins, über Pfirsich-, Pflaumen- und Aprikosenkerne abgezogen, gewonnen wird, daher sein eigenthümlicher, den Pflaumen oder Zwetschen ähnlicher Geschmack (Damen Conversations Lexikon, 1834, s.v. Cognac).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Mostbutten   „großes Mostgefäß, Mostfass“

Quelle: So hätten sich die lieblichen Gedanken des Barthel noch weiter geflochten, da sieht er, wie hinten am Faß plötzlich ein Strick losschlägt; ein zweiter beginnt sich mit Hast auseinander zu ringeln. Jesses, die Mostbutten rutscht! kann der Barthel noch denken und will zurückspringen und festhalten, da gleitet das Faß über den Schlitten hinab und schlägt über (Rosegger, Waldheimat, 1877).

Mostdute   „Gefäß zum Verstopfen des Spundlochs am Mostfass“

Quelle: Die Mostdute, plur. die -n, in einigen Gegenden, z.B. in Meißen, ein Gefäß in Gestalt einer Dute, welche, wenn der Most brauset, in das Spundloch gesetzt wird, vielleicht das Verfliegen der geistigen Theile zu vermindern (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Mostfass   „großes Mostgefäß“

Quelle: Er errichtete Magazine von Stein- und Braunkohlen, führte Ton- und Eisenrohre ein, um die hölzernen Wasserleitungen zu verdrängen, Backsteine zu leichteren Baulichkeiten, die man sonst von Holz zu erstellen pflegte, Zement für allerlei Behälter, und verleitete einen reichen Bauer, sich ein gewaltiges festes und kühles Mostfaß aus Zement errichten zu lassen (Keller, Das verlorne Lachen, 1874). - Nun mußte ja das viereckigte Bret genau so groß seyn, als der Zirkel des Mostfasses (Jung-Stilling, Henrich Stillings Jugend, 1777).

Mostgefäß   „Gefäß für den Transport und die Aufbewahrung von Most“

Quelle: Sie gleicht dem blechernen Helme eines Branntweindestillirapparats, mit welchem das Mostgefäß bedeckt und der mit Eis oder kaltem Wasser mittels eines zweiten Behältnisses umgeben wird (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Vinificator). - Das Mostgefäß, das zum Auffangen vor der Kelter sich befindet, muß 5 Fuß lang und 2 Fuß breit, einen Fuß dick seyn (Der Teutsche Obstgärtner 8, 1798).

Mostglas   „Trinkglas für Most“

Quelle: Ich hatte in diesem Augenblick das Mostglas an den Mund gesetzt, um den Rest des frischenden Trankes zu schlürfen (Rosegger, Die Schriften des Waldschulmeisters, 1875).

Mostkrug   „Krug für Most“

Quelle: Wenn aber an solch langen Winterabenden in der Stube der Mostkrug kreiste, da ward es ehestens anders (Rosegger, Waldheimat, 1877).

Mostkübel   „großes Mostgefäß“

Quelle: Zwischen Beiden steht auf der Erde ein grosses Gefäss, auf welchem wohl eine Art Korbflechterei sichtbar ist, doch halte ich es für einen Mostkübel (Ungarische Revue 9, 1889). - Hat man den Wein aus dem Mostkübel eingefüllt, so warte man fünfzehn Tage ehe man das Faß mit Theer verschmiert, und lasse den Wein wohl ausdünsten (Der Teutsche Obstgärtner 11, 1799).

Mostplutzer   „großes Mostgefäß“

Quelle: Verflucht stark bergan geht's; wenn der gute Schlittweg nicht wär', möchte so ein Paar Ochsen diesen wanstigen Mostplutzer nicht vom Fleck kriegen (Rosegger, Waldheimat, 1877).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Mostmesser   „Gerät für die Feststellung des Mostgewichts“

Quelle: Gleukometer, Mostmesser, von Chevalier nach Cadet de Vaux's Anweisung verfertigtes Instrument, um damit den Zuckergehalt des Mostes zu bestimmen (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v. Gleukometer).

Mostpeitschmaschine   „Maschine für das Umrühren des Mosts“

Quelle: Da dieses Verfahren aber mühsam und kostspielig ist, so hat Blanken horn eine besondere Mostpeitschmaschine (Fig. 8) angegeben, welche den Zweck sehr energisch erfüllt, nicht teuer in der Anschaffung und leicht zu bewegen ist (Hamm, Das Weinbuch, 1886).

Mostpresse   „Obstpresse für die Mosterzeugung“

Quelle: Die alte schwäbische Mostpresse mit hölzerner Spindel preßt oft schlecht aus, faßt und leistet wenig und ist schmierig auszuleeren (Martin/Zeeb, Populäres Handbuch der Landwirthschaft, 1874).

Mostschlauch   „Schlauch für das Absaugen des Mosts aus dem Fass“

Quelle: Mochte wohl was dran sein, denn 's ging ihm vom Maule weg als wenn's aus'm Mostschlauch gekommen wär (Claudius, Asmus omnia sua secum portans, 1775).

Mostwaage   „Gerät für die Feststellung des Mostgewichts“

Quelle: Um ihn auf seinen Säure- u. Zuckergehalt zu untersuchen, wendet man den Mostmesser od. die Mostwage (s.u. Aräometer b) cc) an (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Most [1]).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Mosthaus   „Haus, in dem Most hergestellt wird“

Quelle: Die Hauptstadt gleiches Namens liegt an der Ocker, hat 38,000 Einwohner, ist unregelmäßig gebaut, doch gibt es viele ansehnliche und schöne Plätze und Gebäude darunter: Das Mosthaus (alte herz. Residenz), vor welchem der berühmte eherne Löwe Heinrich's des Löwen steht (Damen Conversations Lexikon, 1834, s.v. Braunschweig). - Die alte fürstliche Burg, das Mosthaus oder der Moshof genannt, ist an der Ocker auf der Stelle des ehemaligen Dorfs Tankwarderode (Büsching, Erdbeschreibung, Neunter Theil, 1792).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Mostapfel   „zur Mostbereitung geeignete Apfelsorte“

Quelle: Sorten sind der gestreifte Winterblumensüßer, der grüne Herbstblumensüßer, der weiße Blumensüßer, der Sommerblumensüßer, der Honig- od. Mostapfel, der gelbe Herbst-, der rothe u. weiße calvilenartige Wintersüßapfel (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Süßäpfel).

Mostbirne   „für die Mostherstellung geeignete Birnensorte“

Quelle: Als wir einmal so einen Baum mit Mostbirnen geschüttelt hatten, tat es dem Stadtschreiber sehr leid um die in den prinzlichen Garten gefallenen Birnen, und er konnte nicht umhin, seinen Schreiber zum Hausmeister des Prinzen zu senden, sich die Erlaubnis, diese Birnen holen lassen zu dürfen, auszuwirken (Kerner, Bilderbuch aus meiner Knabenzeit, 1849). - Teutschland hat eine Art Mostbirne, die ein so liebliches Getränke gibt, daß man sie im Hohenlohischen häufig baut (Sanders, Von der Güte und Weisheit Gottes in der Natur, 1780).

Mostobst   „für die Mosterzeugung geeignetes Obst“

Quelle: die edeln Birnsorten werden auf Kernwildlinge von der Holzbirne oder von allerhand Mostobst gepropft zu Niederstämmen auf Quittenschößlinge oder auf die Kernwildlinge von dem Spinerlingsbaum (Eberesche), gemeinen Weißdorn (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Birnbaum [1]).

Mostpalme   „Oenocarpus, Weinpalme“

Quelle: Besonders zwei Arten derselben sind für das Land charakteristisch: die Wachspalme (Ceroxylon) und der Palmito oder die Mostpalme (Oreodoxa frigida) (Meyers Konversations-Lexikon, 1887).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Mostmet   „aus Most gewonnener Met“

Quelle: Weinmeth, welcher aus Honig und Wein, Biermeth, aus Bier und Honig, Mostmeth, aus Most und Honig, Essigmeth, aus Essig und Honig, Wassermeth, aus Wasser und Honig u.s.f. bereitet wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Meth).

Mostsenf   „mit Most zubereiteter Senf“

Quelle: Auch bey nächst eintretender Weinlese und glücklicher Kelterung ein angenehmer Mostsenf zu hoffen, davon ich mir auch ein paar steinerne Flaschen voll erbitte (Goethe, Brief an Rosine Städel, 1817).

Mostsirup   „Sirup aus Most. eingedickter Fruchtsaft“

Quelle: In vielen Provinzen wird er in Brantwein verwandelt, in Valencia aus ihm ein köstlicher Mostsirup bereitet (Wolf, Neuestes Gemälde von Spanien und Portugal, 1831).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Mostbereitung   „Herstellung von Most“

Quelle: Weintraubenraspel, eine mechanische Vorrichtung, durch welche die Mostbereitung beschleunigt wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Weintraubenraspel).

Mostertrag   „Menge des gewonnen Mosts“

Quelle: Den jährlichen Mostertrag und den dafür anzunehmenden Geldbetrag, wie solcher mit Wahrscheinlichkeit angenommen werden kann, kann man nicht so annehmen, wie derselbe im Budget aufgestellt ist (Deutsche Gewerbezeitung und Sächsisches Gewerbe-Blatt, 1849).

Mosterzeugnis   „aus Most hergestelltes Produkt“

Quelle: Schließlich wurde der Comitébeschluß vom 23. Januar ds. Jrs. mitgetheilt, in Folge dessen zur Ermunterung strebsamer Weinbergsbesitzer und zur Förderung der Weinkultur überhaupt, sechs Preise im Gesammtwerthe von 12 fl. für die besten Mosterzeugnisse des Jahrgangs 1863 heute zur Vertheilung kommen sollten (Der fränkische Landwirth, 1869).

Mostfest   „Fest, bei dem Most getrunken wird“

Quelle: Joseph und Maria – nein, und morgen schon! Ja freilich, Ew. Gnaden, freilich mach' ich da ein fröhlich Gesicht! I die kleine Mirandola! Nun ist mir um's Mostfest nicht mehr bange (Morgenblatt für gebildete Leser 57, 1863).

Mostgärung   „das Gären des Mostes“

Quelle: Die Chemiker belehren uns von drey Gährungen oder vielmehr von drey Stationen derselben: Wein, Essig, und Fäulniß; in dieser letzten versiren gegenwärtig behagliche Talente der Franzosen. Wie sie wieder zur natürlichen Beere und kräftiger Mostgährung gelangen sollten, weiß ich nicht (Goethe, Brief an Boisserée, 1831).

Mostgeschäft   „Handelsgeschäft mit Most“

Quelle: Endlich tritt der Wirt in die Stube, da wird das Mostgeschäft abgetan. "Sechseinhalb Gulden, weil du's bist," sagt der Grabenwirt, "aber das Faß kommt zurück." (Rosegger, Waldheimat, 1877).

Mosthauch   „Mostgeruch in der Luft“

Quelle: Ein Mosthauch durch die Lüfte zieht / Aus Kellern und Spelunken; / Von jeder Kelter schallt ein Lied, / Ein jedes Aug' sprüht Funken (Heyse, Landschaften mit Staffage, um 1850 (?)).

Mostprobe   „das Probieren und Prüfen des Mosts“

Quelle: Er trug ein steinern Krüglein in der Rechten und ging seines Amtes nach, Mostprobe zu halten (Scheffel, Ekkehard, 1855).

Mostverbesserung   „Verbesserung der Mostqualität“

Quelle: Inzwischen war ich selbst bei der Mostverbesserung nicht stehen geblieben (Gall, Praktische Mittheilungen zur Förderung eines rationellern Betriebs der landwirthschaftlichen Gewerbe, 1855).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
Mostholen   „das Holen von Most“

Quelle: Ach Gott, ach Gott, so kommt der tollste Schüler von Amelungsborn zu dem überflüssigsten, bespotteten Präzeptor, so kommt Bartel vom Mostholen mit zerbrochenem Kruge (Raabe, Das Odfeld, 1889).

substantivisches Determinativkompositum mit Wahrnehmungsabstraktum als Hinterglied
Mostgeruch   „Geruch des Mostes“

Quelle: Und als der Wirt mit der Laterne ging, um nachzusehen, und die Tiere vor seinen Augen grunzend tanzten, sich munter auf der Streu wälzten, eines auf das andere sprang, mit verglasten Äuglein dann schelmisch dreinlugten, ihre Rüssel gen Himmel reckten und mit schiefgehaltenem Kopf lauerten, um hernach wieder toll dreinzufahren, und als der Wirt in der Luft hin und her roch und Mostgeruch witterte, rief er aus: "Der Teufel hol' mich, die Säue sind besoffen!" (Rosegger, Waldheimat, 1877).

Mostgeschmack   „Geschmack nach Most“

Quelle: Freilich sollte zu 3 Theilen neuem nicht mehr als 1 Theil alter Most kommen, weil sonst die Gährung wohl nicht gehörig von Statten gehen würde, und der alte Mostgeschmack die Oberhand über den Geschmack des neuen Mostes behalten könnte (Kranich, Die wohlberathene Hausfrau in Stadt und Land, 1868). - Dann, weil die Gährung nicht vollkommen hat geschehen können, hat auch das Oel nicht recht dünne, oder gäntzlich aufgelöset werden mögen, und der Wein hat einen Mostgeschmack behalten müssen (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Vinum).

Mostgewicht   „spezifisches Gewicht des Mosts“

Quelle: Den höchsten Zuckergehalt zeigte blauer Burgunder mit 19.5% bei einem Säuregehalt von 8.4 pro Mille und einem Mostgewicht von 97 ° Oechsle (Biedermann's Central-Blatt für Agrikulturchemie und rationellen Landwirtschafts-Betrieb 13, 1884).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Moststeuer   „auf den Most erhobene Steuerabgabe“

Quelle: Außerdem wird in den meisten Jahren, wenn der Herbst nicht ganz gut ausfällt, die Moststeuer ganz oder theilweise erlassen (Staats-Lexikon oder Encyklopädie der Staatswissenschaften, 1846).

substantivisches Determinativkompositum mit synchron undurchsichtigem Hinterglied
Mostjöcke   „Preiselbeere“

Quelle: Preusselbeerstaude, Peselbesien, Krackbesien, Hölperle, Hölperchen, Musjäckel, Mostjöcken, Moosjäckchen, Moosjocken, Granten, kleiner Kausen, Steinbeerlein (Dechnahl, Der sichere Führer in der Obstkunde auf botanisch-pomologischem Wege, 1858).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
mostähnlich   „an Most erinnernd“

Quelle: Man erhält so eine mostähnliche Flüssigkeit, die aus dem Rohmaterial fast alle Bestandteile des echten Traubensaftes, also namentlich Zucker, freie Säuren, Weinstein, aber auch Gerbstoff u. s. w. aufzunehmen vermochte (Sammlung chemischer und chemisch-technischer Beiträge, 1898).

mostartig   „die Art von Most habend“

Quelle: Gefangene Weine, mostartige, trübe u. süße Weine, durch verhaltene, unterdrückte Gährung erzeugt (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Gefangene Weine).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
mostbeträuft   „feucht von Most, mit Mosttropfen bedeckt“

Quelle: Geht zum Jüngling, der dort um der Traube / Mostbeträufte Berge irrt (Schubart, Der Rückfall, 1774).

Mittelhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
mostvaz   „Fass für Most“

Quelle: ein mostvaz dem ist guot, daz man drin stichet, zitiert nach Lexer.

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
mostmesse   „Handelsmesse für Most“

Quelle: Zitiert nach Lexer.

NominalInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Adjektivableitung mit Suffix -ig
mostig (1)   „mostartig, an Most erinnernd“

Quelle: Gerade in Deutschland entstehen leider noch immer zu viele "lieblich-süße" Weine, die banal, uniform und mostig schmecken (Staudt, 50 einfache Dinge, die Sie über Wein wissen sollten, 2005). - Sie produzieren am äußersten Rand ihrer aus Blütenblättern kunstvoll gewickelten Falle einen Spezialgestank, der mit lieblichem Blütenduft nichts gemein hat, sondern je nach der Art der zu fangenden Insekten stark faulig, fäkal, urinös, muffig, moschusartig, wanzenhaft, stechend, mostig oder fruchtig riecht (Die Zeit, 15.01.1965).

Substantivableitung mit Suffix -erei
Mosterei   „Betrieb, in dem Most hergestellt wird“

Quelle: Es gibt Bio-Eier vom Geflügelhof Haase in Krinitz, hausgemachte Nudeln von Schmidt s Hof in Plattenburg oder Säfte aus der Mosterei Wietz in Kyritz (Berliner Zeitung, 11.10.2000). - Von der großen Obsternte ist ein beträchtlicher Teil infolge der ungünstigen Witterung von minderer Qualität gewesen und den Mostereien zugeführt worden (Die Zeit, 23.06.1955).

Älteres Neuhochdeutsch

Adjektivableitung mit Suffix -ig
mostig (1)   „mostartig, an Most erinnernd“

Quelle: die grossen mostigen Früchte werden in jedem Grade der Reife, frisch, getrocknet, geröstet und gebacken gegessen (Scherzer, Reise der oesterreichischen Fregatte Novara um die Erde, 1865). - Mostig, -er, -ste, adj. et adv. dem Moste ähnlich. Der Wein schmeckt mostig, mostelt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - also raube ich / höfflicher geredt / raume ich auß dem Weeg nicht allein die mostige / rostige / tostige Kuchel Diern / sondern auch die glatte Polster-Katzen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

mostig (2)   „überschäumend, übereifrig“

Quelle: Aus diesen Beispielen ersieht man aber auch, dass Hamlet's Ansichten noch nicht abgeklärt sind, dass in ihm noch jener junge mostige Uebereifer ist, der z. B. die Naturforscher von heut keck über Darwin hinausstürmen lässt (Dehlen, Shakespear's Hamlet, Prinz von Dänemark, 1883).

Substantivableitung mit Suffix -erei
Mosterei   „Betrieb, in dem Most hergestellt wird“

Quelle: In welchem Stande muß die Mosterei gehalten werden? Reinlich muß es in der Obstkelter zugehen, sonst giebt's nur zu oft schlechten, trüben, unhaltbaren Most (Deutscher Garten 1, 1886).

Substantivableitung mit Suffix -ler
Mostler   „jemand, der Most erzeugt“

Quelle: Die Füße des Treters, an diese Arbeit nicht gewohnt, verrichten das Stampfen der Weinbeeren für die Dauer bei weitem nicht so gut, als die harten unbiegsamen Mostler, für welche allein sie eintreten sollen (Heintl, Der Weinbau des österreichischen Kaiserthumes, 1835). - Der Mostler, des -s, plur. ut nom. sing. von dem Activo mosteln, ein Arbeiter, welcher Most macht, d.i. ihn durch Treten aus den Trauben presset, und im Oberd. auch Trotter, Trottknecht genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Frühneuhochdeutsch

Adjektivableitung mit Suffix -ig
mostig (3)   „nach Most riechend oder schmeckend“

Quelle: Ha mein freund, lang mir von dem Spanfärlin. Diavol, es ist nicht meh mostig, schmutzig und lederkrachig, germinavit radix Jesse (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Mittelhochdeutsch

Deminutivbildung mit Suffix -lîn
möstelin   „ein wenig Most“

Quelle: Zitiert nach Lexer.

VerbalInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
mosten   „etwas zu Most verarbeiten“

Quelle: Die Früchte müssen vollkommen reif und einige Tage gelagert sein, ehe sie gemostet werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Gelbmöstler, gesehen am 27.04.2016). - Jedenfalls sind aber nur ganz kleine Mengen Konzentrat in der inländischen Gärmosterei verwendet worden, ausser dort, wo man bereits im Herbst viel kleinere Quantitäten gemostet hatte (Schweizerische Zeitschrift für Obst- und Weinbau, 1939).

entmosten   „aus etwas den Most abpressen“

Quelle: Verboten ist die gewerbsmäßige Herstellung oder Nachahmung von W. (Kunstwein) unter Verwendung eines Aufgusses von Zuckerwasser oder Wasser auf Trauben, Traubenmaische, ganz oder teilweise entmostete Trauben und Hefe (Tresterwein, Hefenwein), von getrockneten Früchten (auch in Auszügen oder Abkochungen) oder eingedickten Moststoffen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

vermosten   „etwas zu Most verarbeiten“

Quelle: Sie begannen damit, ihr Fallobst zu Saft vermosten zu lassen und Gemüse nach Demeter-Regeln anzubauen (Werlhof, Subsistenz und Widerstand, 2003). - Zur Einlagerung eignen sich bloß gut behandelte, gesunde Äpfel und Birnen. Was den Anforderungen nicht entspricht, wird anderweitig im Haushalt verwendet oder vermostet (Meier, Wenn du einen Garten hast, 1936).

mosteln (1)   „Most herstellen“

Quelle: Bis in die ersten Jahrzehnte unseres Jahrhunderts war es allgemein üblich, gleich im Weingarten zu mosteln (Bauer, Der Weinbau des Nordburgenlandes in volkskundlicher Betrachtung, 1954).

mosteln (2)   „nach Most schmecken“

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
mosten   „etwas zu Most verarbeiten“

Quelle: man mostet Birne und Aepfel oft untereinander (Muralt, Der Freund des Landmannes, 1836). - Darzu wird an vilen Ohrten dises Lands vil Tranks auß Apflen / und Biren / gemostet (Scheuchzer, Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweizerlands, 1707). - Wann die Trauben gemostet / sollen dero Rappen vnnd Hülsen auff den Trül / oder Trotten geschüttet / damit wann sie noch etwas weiters Most haben / es eben in dieselbe Bütte außgetruckt werde (Rhagor, Pflantz-Gart, 1651).

entmosten   „aus etwas den Most abpressen“

Quelle: Wollt ihr kosten / Reinen Osten, / Müßt ihr gehn von hier zum selben Manne, / Der vom Westen / Auch den besten / Wein von jeher schenkt' aus voller Kanne. / Als der West war durchgekostet, / Hat er nun den Ost entmostet; / Seht, dort schwelgt er auf der Ottomane (Rückert, Zu Goethes westöstlichem Diwan, 1822).

vermosten   „etwas zu Most verarbeiten“

Quelle: Das Obsterträgniß wird zum größeren Theil vermostet, weniger, und zwar vorzüglich nur Birnen, gedörrt (Lucas, Württembergs Obstbau, 1871).

zermosten   „etwas vollständig zu Most verarbeiten“

Quelle: Das Obst aber muß vorhero zermostet / in ein zimliches grosses stehendes Faß gethan / und Wasser darauf (doch nicht zu viel) gegossen werden (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

mosteln (1)   „Most herstellen“

Quelle: So wird mit dem Mosteln fortgefahren, bis sich 250 Quart Most in der Saftbütte angesammelt haben (Gall, Praktische Mittheilungen zur Förderung eines Rationellern Betriebs der landwirthschaftlichen Gewerbe, 1862). - Mosteln, verb. reg. 1) Activum, Most machen, mosten (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Mit den rothen Wein ist also umzugehen / wann man ihm eine dunckelrothe Farbe machen will / daß er nach dem Mosteln auf den Beeren eine Zeitlang stehen muß / ehe man ihn auf die Presse bringt (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

mosteln (2)   „nach Most schmecken“

Quelle: Der junge Wein mostelt (Sanders, Wörterbuch der deutschen Sprache, 1859, s.v.). - Mosteln, verb. reg. [...] 2) Neutrum, mit dem Hülfsworte haben, nach dem Moste schmecken, wie bey jungen Weinen zuweilen Statt findet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

HyperonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Getränk
Trank
Trunk

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Getränk
Trank
Trunk

Frühneuhochdeutsch

Allgemein
trank/n.
trunk/.n.

Mittelhochdeutsch

Allgemein
tranc/n.
trunc/n.

HyponymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
Apfelmost   „ausgepresster Apfelsaft“

Quelle: In den Krügen wird der süffige Birnen- oder Apfelmost serviert (Der Tagesspiegel, 17.04.2005). - Obstsenf, eingekochter Apfelmost mit Zusatz von Senfmehl, wird in Süddeutschland als Zutat zu Rindfleisch gegessen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Obstsenf).

Äpfelmost   „ausgepresster Apfelsaft“

Quelle: Zwei Jahre ist eigentlich schon "das höchste der Gefühle", wobei sich der Birnenmost, weil säurehaltiger, als widerstandsfähiger erweist als reiner Äpfelmost (Fidibus 35-36, 2007). - Im allgemeinen vergären Äpfelmoste vollständiger als Birnmoste (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Obstwein).

Beermost   „von selbst ablaufender Traubensaft“

Quelle: ber-wîn "Beerwein, Wein aus dem Beermost, auch eine Art Kräuterwein" (Alanne, Die deutsche Weinbauterminologie in althochdeutscher und mittelhochdeutscher Zeit, 1950).

Beerenmost   „ausgepresster Beerensaft“

Quelle: seine Frau stellte einen Krug Beerenmost und einen Laib Brot auf den Tisch (Fuhrmann, Kuckucksruf und Nachtigall, 2000). - Erlaubt sind noch Milch, Milchspeisen, als Getränk Erdbeerblättertee, Milch, event. Kneipp- oder Kornkaffee, Gesundheitskaffee, alkoholfreie Weine (Moste), Beerenmoste, alle Obstsäfte und Limonaden (Dressler, Was jede Frau wissen sollte!, 1903).

Birnmost   „ausgepresster Birnensaft“

Quelle: Wenn's hoch kommt, weiß man noch einiges von der Bruckner-Orgel in St. Florian, von der Rundschau, die der Pöstlingberg dem Besucher erschließt, von dem idealen Skigelände des Höllengebirges und vom prickelnden Birnmost aus dem "Landl" (Reichsgau Oberdonau, 2004). - Im allgemeinen vergären Äpfelmoste vollständiger als Birnmoste (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Obstwein).

Birnenmost   „ausgepresster Birnensaft“

Quelle: Der "dramatische Schriftsteller" ist ein freundlicher Gastgeber. Holt spinnwebgraue Flaschen kühlen Birnenmostes aus dem Keller (Die Zeit, 28.08.1981). - Der Zuckergehalt des Apfel- und Birnenmostes ist in der Regel genügend für die Herstellung eines trinkbaren Weines (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. Obstwein [1]).

Granatapfelmost   „ausgepresster Granatapfelsaft“

Quelle: Das Hohelied 8, 2 erwähnt Granatapfelmost (Nörtemann: Gertruf Kolmar, Das lyrische Werk, 2003).

Holzapfelmost   „ausgepresster Holzapfelsaft“

Quelle: Da hab ich halt für den Hausbedarf Wasser zum Holzapfelmost geschüttet, damit ich mehr zum Verkaufen gehabt hab (Voranc, Wildwüchslinge, 1963).

Obstmost   „ausgepresster Obstsaft“

Quelle: Nach einer Woche ist die Gärzeit, bei einer Temperatur um die 15 Grad Celsius, bei Obstmosten meist schon beendet (Berliner Zeitung, 13.09.1995). - Obstmost, soviel wie Obstwein oder der zur Obstweinbereitung gewonnene Obstsaft (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Quittenmost   „ausgepresster Quittensaft“

Quelle: Dorothea Respinger hatte mehrere Rezepte zur Herstellung von Quittensaft und Quittenmost, einer Art Sirup (Amstutz/Strebel, Seidenbande: die Familie De Bary und die Basler Seidenbandproduktion von 1600 bis 2000, 2002). - Fügt man bei der Herstellung von Quitten-Most Zucker an die Früchte, und zwar wieviel? (Land und Frau: Wochenschrift für Geflügelhaltung, Gartenbau und Hauswirtschaft 20, 1936).

Rebenmost   „ausgepresster Traubensaft“

Quelle: Die Tafel der Reichen war gut bestellt, da man mehr als sechzehn Arten Brot und Kuchen, elf Gemüsesorten, fünf Arten von Bier, Rebenmost, Rebenwein und Dattelwein auf den Tisch brachte (Endres, Natur, Mensch, Kultur, 1965).

Traubenmost   „ausgepresster Traubensaft“

Quelle: Dann müssen die Winzer entweder per Hand lesen oder den Traubenmost behandeln, um die Gerbstoffe wieder herauszubekommen (Die Zeit, 19.08.2012). - Während der Gärung wird ab und zu noch Maltose in Form von Malzextrakt zugegeben, analog wie bei der Bereitung des Tokayerausbruchs, wo dem gärenden Traubenmoste zur Erhöhung des Alkohol- und Extraktgehaltes Rosinen bester Trauben (Ausbrüche) zugesetzt werden (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. Maltonweine).

Trestermost   „aus Trester gewonnener Traubensaft“

Quelle: als Trestermost war 1 Gerle = 52 Pots (https://de.wikipedia.org/wiki/Gerle_(Einheit), gesehen am 27.04.2016). - Der freiwillig aus vorsichtig zerquetschten Trauben abfließende Most gibt den edelsten Wein (Essenz), auch mäßiger Druck liefert nur Saft aus vollkommen reifen Beeren (Preßmost); wie aber der Druck steigt, wird der Saft saurer (Trestermost), indem nun auch unreife Beeren zerquetscht werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

Weintraubenmost   „ausgepresster Traubensaft“

Quelle: Balsamico-Essig aus Modena (Weinessig, konzentrierter und eingekochter Weintraubenmost) (https://www.oliocarli.de/OlioCarli/produkte/die-creme/creme-aus-getrockneten-tomaten.aspx, gesehen am 03.05.2016). - Aus den Versuchen Gay-Lussac's geht hervor, dass im Weintraubenmost Gährung (d. h. Hefe)‚ auftritt, sobald auch nur die geringsten Mengen Sauerstoff zugeführt werden (Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 7, 1957).

substantivisches Klammerkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
Burgundermost   „ausgepresster Burgundertraubensaft“

Quelle: 1925 begann die Mühle mit der Produktion der Senfsorte pur verjus de Bourgogne, für die ein reiner Burgundermost aus unreifen Trauben verwendet wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Senfmühle_Fallot, gesehen am 27.04.2016). - In St. Michele hat man Burgundermost mit gemischter Hefe von amerikanischen Trauben, dann mit solcher von Traminer und mit von Obst gezüchteter Hefe vergären lassen (Babo/Mach, Handbuch des Weinbaues und der Kellerwirtschaft, 1921).

Muskatellermost   „ausgepresser Muskatellertraubensaft“

Quelle: Zur Herstellung werden Burgunder- und Muskatellermost verwendet, verfeinert mit zarten Blüten und gelagertem Essig (FF, die Südtiroler Illustrierte, 2002). - Ich glaube nicht, je im Leben so etwas Köstliches getrunken zu haben, wie diesen Muskatellermost in Prestowitza (Leiter, Auf Filmfahrt in Bulgarien, 1944).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Wassermost   „mit Wasser verdünnter Traubenmost“

Quelle: Mit zunehmendem Auftauen vermindert sich die Konzentration des Mostes und der aufgetaute Rest ist nur noch ein geringwertiger Wassermost von 70, 50 oder gar 30° Öchsle mit entsprechend geringem Säuregehalt (Troost, Die Technologie des Weines, 1972).

substantivisches Determinativkompositum mit Zweckbezeichnung als Vorderglied
Weinmost   „ausgepresster Traubensaft für die Weinherstellung“

Quelle: Das Institut geht von einem Ertrag von 8,3 Millionen Hektoliter Weinmost aus (Die Zeit, 18.11.2013). - Nach de Monti soll Weinmost, im Vakuum bei etwa 28° eingedampft, sein Fruchtaroma behalten (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1914, s.v. Konservierung [2]).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
Kunstmost   „mostähnliches, künstlich hergestelltes Getränk“

Quelle: Modern wirkt das Inserat: "Kunstmost pulverförmig, nur für Selbstverbraucher". In der guten alten Zeit hatte jede Familie reinen Apfelmost im Keller (Wille, Glasberg, 1920).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Süßmost   „süßer ausgepresster Fruchtsaft“

Quelle: sie deckte sich mit Kopfsalat, Karotten, Gurken und Tomaten ein und trank ein Glas frisch gepressten Süssmost (Lee, Bizarr, 2014). - Das Bemühen anderer Pioniere um die Technologie der alkoholfreien Getränke, der Süßmoste, soll nicht verkannt werden (Weinberg und Keller 1, 1954).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Brausemost   „junger Wein, Suser, Federweißer“

Quelle: Man nennt ihn in diesem Zustand Sauser, Suser, Brausemost oder Federweißen und erlaubt sich eine erste Probe (Gööck, Die kleine Fibel vom Wein, 1966).

Brechmost   „mit Antimon versetzter Most als Brechmittel“

Quelle: Sylvius lehrt, wie man aus Antimonglas, das 14 Tage lang mit Most oder Apfelsaft digeriert wurde, filtriert, der Saft danach auf Honigkonsistenz eingedampft, einen Brechmost gewinnen kann (Hof, Die Entwicklung der Naturwissenschaften an der Universität Marburg, 1971).

Pressmost   „durch Pressen gewonnener Traubensaft“

Quelle: Sobald der Traubenschmodder in die Presse weitergeleitet wurde, wird der spontan austretende Saft ("Vorlauf") aufgefangen und der Pressmost herbeigequetscht (Die Zeit, 22.02.2001). - Preßmost (Preßwein), der unter stärkerm Druck aus der Kelter abfließende Most (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit präpositionalem Vorderglied
Vormost   „von selbst ablaufender Traubensaft“

Quelle: Wenn man nicht Vormost verkaufte, sollte jeder sein Lesegut bei sich lassen und nichts ohne die Unterkäufer verkaufen (Struck, Geschichte der Stadt Geisenheim, 1972). - Man unterscheidet den von selbst abfließenden Saft der reifsten Trauben (Vormost), der sich durch besondere Güte und Süße auszeichnet; den Pressmost, der durch Pressen der Trauben gewonnen wird, und den durch nochmaliges starkes Pressen aus den mit Wasser übergossenen Trestern gewonnenen Saft (Lauer, Leirer, Nachwein, franz. Piquette oder Piqueton) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Most [1]).

Älteres Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
Apfelmost   „ausgepresster Apfelsaft“

Quelle: Carentoire (Karangtoahr), Dorf in Frankreich, Departem. Morbihan, mit 5300 E., die besonders viel Butter und Apfelmost bereiten und starken Handel damit treiben (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Carentoire). - Der Apfelmost, des -es, plur. inusit. ein Getränk, welches aus ausgepreßten Äpfeln zubereitet wird, in Frankreich, England und der Schweiz am bekanntesten ist, und auch Apfelwein, ingleichen Cider genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Wo man Apffel und Birnenmost presset / da gehen viel kernen ab (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

Äpfelmost   „ausgepresster Apfelsaft“

Quelle: Cider ist das durch die Gährung des Aepfelsaftes oder Birnsaftes gewonnene Getränk, bald Aepfelwein, bald Birnwein, in manchen Gegenden auch Aepfelmost, Birnmost und Most schlechtweg genannt (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Cider). - Pomaceum, frantzösisch Cidre, teutsch, Aepfelmost, ist Aepfelsaft, der wie ein Wein geworden ist, nachdem er gegohren hat (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Pomaceum). - Das Land ist fruchtbar und trägt sehr viel Aepfelbäume von der Frucht man Cidre (Aepfel-Most) macht, so fast das allgemeine Getränck allhier ist (Manesson-Mallet/Zunner, Beschreibung des gantzen Welt-Kreisses, 1685).

Beermost   „von selbst ablaufender Traubensaft“

Quelle: Beermost, Most, welcher ohne Kelter aus den Beeren läuft (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Der Beermost, des -es, plur. inus. ungepreßter Most, der von selbst aus den Weinbeeren läuft (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - oder Beermost / es ein düfelisch bose thuch / wer em supet / der mot kotten vnnd seytten / der Biernmost ist ein schendlicher teuffelischer trauck / wer jhn seufft / der muß speyen vnnd scheissen (Melander, Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts, 1605).

Beerenmost   „ausgepresster Beerensaft“

Quelle: Es versteht sich, dass diese Formeln I und II, III und TV nicht blos für Traubenmost, sondern allgemein für Beerenmost (Johannisbeer-, Stachelbeermost) und Kernobstmost (Aepfel-, Birnmost) anwendbar sind (Jahresbericht über die Leistungen der chemischen Technologie, 1858).

Birnmost   „ausgepresster Birnensaft“

Quelle: Cider ist das durch die Gährung des Aepfelsaftes oder Birnsaftes gewonnene Getränk, bald Aepfelwein, bald Birnwein, in manchen Gegenden auch Aepfelmost, Birnmost und Most schlechtweg genannt (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Cider). - Der Birnmost, des -es, plur. inus. der aus herben oder wilden Birnen ausgepreßte Saft, welchen man hat gähren lassen, und der auch Birnwein, im Hennebergischen Birnnöpel genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Doch stellte Margrethe auch einem jeden frei, anstatt des Biers von ihrem angenehmen Birnmost zu trinken, wenn jemand dazu Belieben tragen möchte (Jung-Stilling, Henrich Stillings Jugend, 1777). - Die Bawern antworteten all / sein Birnmost were gar gut / möcht den wol zum Abendmal brauchen (Melander, Joco-seria Das ist Schimpff vnd Ernst, 1605).

Birnenmost   „ausgepresster Birnensaft“

Quelle: Der Birnenmost ist süß u. angenehm u. hält sich gegen 2 Jahre; aus dem, welchen man nicht absetzt, macht man Branntwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Birn [1]). - Pyraceum, frantzösisch, Poire oder Cidre de Poireé, teutsch, Birnenmost, ist ein weinsäuerlicher, klarer Saft, der an Farbe und Geschmack dem blancken Weine gleich kommt (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721). - Wo man Apffel und Birnenmost presset / da gehen viel kernen ab (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

Granatapfelmost   „ausgepresster Granatapfelsaft“

Quelle: In ihrer reinen Keuschheit will sie ihn zum Bruder haben, ihre Mutter soll sie unterrichten, süssen Würzwein und Granatapfelmost zuzubereiten für den Geliebten (Kohler, Das Hohe Lied, 1878). - Hergegen wolt' ich dir gemachten Wein verehren, / Und Granatöpffelmost (Opitz, Salomons hohes Lied, 1627).

Holzapfelmost   „ausgepresster Holzapfelsaft“

Quelle: Ich verlangte Wein. "Ist wohl kein Tröpfel im Keller gewesen, so lang' das Haus steht," sagte der Wirt unmutig, "aber Holzapfelmost hätt' ich einen rechtschaffenen guten." (Rosegger, Die Schriften des Waldschulmeisters, 1875). - da ist der Kerl wie ein Wachs erbleicht, hat eine Stirn gemacht, wie ein Hackbrettl, hat die Nase gerumpft, als hätte er dieselbe im Holz-Apfel-Most gebeitzt, contristatus est etc. (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

Obstmost   „ausgepresster Obstsaft“

Quelle: Arbolade (Kochkunst), (frnz. Kochk.) eine Art Mehlspeise oder Törtchen, aus Rahm, Butter, Zucker und eingekochtem Obstmost bereitet (Damen Conversations Lexikon, 1834, s.v. Arbolade). - Der Obstmost, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, ein aus Obst gepreßter Most, welcher, wenn er gegohren hat, Obstwein genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Quittenmost   „ausgepresster Quittensaft“

Quelle: Die übrigen Getränke ausser dem Weine, das Bier, der Quittenmost, der Meth, waren in den Provinzen landüblich (Kurz, Erläuterungen zu Ludwig Weisser's Lebensbilder aus dem klassischen Alterthum, 1864). - Der Most, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, der ausgepreßte zuckerartige Saft verschiedener Früchte, vor der Gährung. Äpfelmost, Birnmost, Quittenmost, welcher nach der Gährung Äpfelwein, Birnwein, Quittenwein oder mit einem fremden Wort Cider heißt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Most).

Rebenmost   „ausgepresster Traubensaft“

Quelle: Wer ganz will sein eigen sein, / Schließe sich ins Häuschen ein, / Geselle sich zu Frau und Kindern, / Genieße leichten Rebenmost / Und überdies frugale Kost, / Und nichts wird ihn am Leben hindern (Goethe, Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, 1814). - Wohl iedem, dem der Reben-Most zum Leben zugeflossen! (Das vermehrte Görlitzische Gesang-Buch, 1797). - Süß ist der Honigseim, süß ist der Rebenmost, / Süß ist das Himmelsbrot, der Isreliten Kost. / Süß ist, was Seraphin von Anbeginn empfunden, / Noch süßer ist, Herr Christ, das Süße deiner Wunden (Angelus Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1657).

Traubenmost   „ausgepresster Traubensaft“

Quelle: Der frisch ausgepreßte Saft der Weintrauben heißt Most, Traubenmost (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Wein). - Du trinkst den süßen Traubenmost / Und schöpfest frischen Muth (Hirschfeld, Theorie der Gartenkunst, 1780).

Trestermost   „aus Trester gewonnener Traubensaft“

Quelle: Wasser kann man bei solcher schweren Arbeit nicht trinken, es würde die Gesundheit leiden; Bier können wir hierzu nicht brauchen, es wurde zu sehr erschlaffen. Unterfranken hat für seine Feldarbeiter Trestermost (Nürnberger Beobachter, 1862).

Weinbeermost   „ausgepresster Traubensaft“

Quelle: Honig, eigentlich Traubenhonig, oder zu Syrup eingekochter Weinbeermost, der noch heute, namentlich von Hebron, häufig nach Aegypten verführt wird (Wolff, Alttestamentliche Studien und Kritiken, 1875). - Weinstein (Tartarus) ist das in dem Moste verschiedner Obstsäfte, vorzüglich aber im Weinbeermoste enthaltene, bei der Weingährung theils in den Hefen sich niederschlagende, theils auch nachgehends bei Aufbewahrung des schon fertigen Weins an den innern Wänden der Fässer als eine harte Salzkruste sich anlegende, säuerliche, unreine Salz (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Weinstein).

Weintraubenmost   „ausgepresster Traubensaft“

Quelle: Die vorzüglichsten Lebensmittel, welche man auf diese Art bereiten könnte, sind, die Fleischarten, Fische, Gemüse, die Früchte und der Weintraubenmost, um in Wein verwandelt zu werden (Carnot, Anweisung zur Vertheidigung der Festungen, 1820). - Sapa; bei den Alten ein bis zur Hälfte oder bis zum Drittel eingekochter Weintraubenmost (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Sapa).

substantivisches Klammerkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
Burgundermost   „ausgepresster Burgundertraubensaft“

Quelle: Hat der Burgundermost seine 81 Grade gewogen, so erreicht sicher der Späthroth 95 Grade! (Kemptner Zeitung, 1865). - Aber das Blut des Bacchus drang in die Wurzeln der Weinstöcke, und die Trauben schwollen seit dieser Zeit von edlem Burgundermost auf, der das Herz zu den zärtsten Trieben erhebt (Gerstenberg, Tändeleyen, 1759).

Muskatellermost   „ausgepresser Muskatellertraubensaft“

Quelle: Muscatellermost, z. B. von edelfaulen Trauben, liefert einen völlig charakterlosen Wein ohne Spur von Muscatellerbouquet (Oenologischer Jahresbericht, 1884). - Sprecht ihr, er soll sich gütlich thun, / Auf sanften Federn schnarchend ruhn, / In Syndon und Asbest sich kleiden, / Bey süssem Muscatellermost, / Und auserlesner guter Kost / Sich laben und in Wohllust weiden? (Ziegler, Oden, 1739). - hinder dem Tisch liesse er entwerffen einen edlen Rebstock mit den allerkostlichsten Trauben behengt / auß dem ein gar süß- und lieblicher Muskateller-Most freywillig in die undergesetzte Pocal herunder flosse (Capistranus, Candelabri apocalyptici, 1690).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Alantmost   „mit Alant gewürzter Most“

Quelle: Alant-Most zu machen / dass er süsse bleibe ein gantzes Jahr (Carutius, Cella vinaria oder Wein-Keller, 1695).

Wassermost   „mit Wasser verdünnter Traubenmost“

Quelle: Wassermost, so v. w. Lauer (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v.). - Der Wassermost, des -es, plur. inusit. die schwächere und geringere Art Mostes, besonders Obstmostes, welche man erhält, wenn man auf die bereits ausgepreßten Treber Wasser gießet, und sie nochmahls presset; in dem gemeinen Sprecharten Lauer (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Der Schwärmer. Dieses kleine Thierchen findet sich nur selten, und zwar nur in dem Wasser-Most (Eichhorn, Beyträge zur Natur-Geschichte der kleinsten Wasser-Thiere, 1781).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
Herbstesmost   „im Herbst hergestellter Most“

Quelle: Winter, glaubst, daß ich mich härme? / Skol Dir, Skol im Herbstesmost! (Bleibtreu, Größenwahn, 1888).

substantivisches Determinativkompositum mit Zweckbezeichnung als Vorderglied
Weinmost   „ausgepresster Traubensaft für die Weinherstellung“

Quelle: Als Frau Salander es wahrnahm, säumte sie nicht länger, dem Manne den bereitgehaltenen Heimatsgruß zu bieten, nämlich die erste Kanne gärenden Weinmostes, der eben im benachbarten Wirtshause zu haben war (Keller, Martin Salander, 1886). - Luftsäure, (Aer sixus, Acidum aereum) ist eine Gasart, welche häufig in den Kalkerden z.B. der Kreide und den milden Laugensalzen angetroffen wird und sich daraus beim Zusatz einer Säure, unter Aufbrausen der Mischung, entwickelt, sonst aber von selbst am häufigsten aus weingährungsfähigen Substanzen, dem Obst- und Weinmoste, dem geheften Malzaufgusse, u.s.w. (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Luftsäure). - Es sagt mir jemand, er sey noch jung, die Jugend muß vertoben, man könne sogar solches wahrnehmen an einem heurigen Weinmost, wann man ihm nit Luft läßt, so geschieht gar oft, daß er auch den Faßboden aussprengt, da er aber ein alter Wein wird, da ist er um ein Gutes dässiger und frömmer (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
Kunstmost   „mostähnliches, künstlich hergestelltes Getränk“

Quelle: Mostähnliche Getränke oder Surrogate, welche ganz oder theilweise aus anderem Material als frischem Kernobst künstlich bereitet sind, müssen als Kunstmost declarirt werden (Österreichische Chemiker-Zeitung, 1893).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Süßmost   „süßer ausgepresster Obstsaft“

Quelle: Bei der Füllung des Fasses mit Süssmost darf es wegen der stürmischen Gärung nicht ganz gefüllt werden, auch ist das Spundloch in den ersten Tagen offen zu lassen (Gauchers Praktischer Obstbaumzüchter, 1888).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Brausemost   „junger Wein, Suser, Federweißer“

Quelle: Der süße, ungegohrene M. ist als Getränk um so mehr mit Vorsicht zu benutzen, da er, auch gut verwahrt, sich nur kurze Zeit hält u. während der anhebenden Gährung leicht den Magen beschwert, auch dann (Brausemost) berauscht, was er in nicht gährendem Zustande nicht thut (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Most [1]). - Eilfertige Glückwünsche, und andere poetische Spielwerke, sind wie der Brausemost, der nur aufbläht, aber keine reinen Geister, wegen dicker Feuchtigkeit, in das Gehirne sendet (Schwabe, Belustigungen der Verstandes und des Witzes, 1742).

Brechmost   „mit Antimon versetzter Most als Brechmittel“

Quelle: Brechmost, Antimon mit Weinmost, sonst als Brechmittel gebraucht (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.).

Keltermost   „gekelterter Most“

Quelle: geuß darauf zu jedem Pfund 4. Maß reinen Kelter Most (Carutius, Cella vinaria oder Wein-Keller, 1695).

Pressmost   „durch Pressen gewonnener Traubensaft“

Quelle: Preßmost, 1) so v.w. Obstwein; 2) Most, welcher durch Pressen aus den Trauben gekeltert wird, im Gegensatze des Vorlaufs, welcher von selbst gelaufen ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v.). - Der Preßmost, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, der aus Äpfeln, Birnen, Quitten und andern Früchten gepreßte Most; zum Unterschiede von dem Weinmoste (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Auf solchen überdienten Gütern nun / ist es schwer fortzukommen / und sind hart Stifftleute zu bekommen; wiewol sie auch desto fleissiger sind / ihre Gründe und Aecker wol anzubringen und zu bessern / mit Vieh-Zucht / Haar und Leinwat-Handel offt so wol hausen / daß sie sich und die ihrigen damit erhalten mögen / so wol auch mit Preßmost vom Obst / daß mancher Bauer seine Steur und Gaben davon abstatten kan (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

substantivisches Determinativkompositum mit präpositionalem Vorderglied
Vormost   „von selbst ablaufender Traubensaft“

Quelle: Man unterscheidet den von selbst abfließenden Saft der reifsten Trauben (Vormost), welcher sich durch besondere Güte und Süße auszeichnet (Meyers Konversations-Lexikon, 1896, s.v. Most).

Frühneuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
berlimost   „ausgepresster Beerensaft“

Quelle: Item Seiffwein, Treiffwein, Tropffwein, Pfaffendorffer, Peternacher, Scharlacher (eyn schöne farb zu eim Kleid) Brendeler, Leutenberger, Hirtzenauer, Heintzrucker, Ruck den Heintzen, Kochheimer, Loricher, Haßmißhauser, Pontricher, Gulscher, Engergauer, Frinckeler, Leinsteiner, Renser, Filtzer, Horcheimer, blutiger Maulbörischer Wallischer, Heintzenrock, Bisenberger, Turgeuischer Berlimost, O Katzenthaler, und Lüppelsperger von Reichenweir, wie halten euch mein Lippen so theur (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
herbstmost   „im Herbst hergestellter Most“

Quelle: wa sind die Königskuchen, die Pfaffenparet, die Pfingstvögel, Auffartstag geflügel, S. Johans Mett, der Dintzeltag, die Rockenfart, die Kunckelstub, der Natal, oder Geburtstag: wa langt man die Emaushammen, die Fladen, die Erndbiren, den Herbstmost, die Lerchenstreng, die Zerrhen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Mittelhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
birnmost   „ausgepresster Birnensaft“

Quelle: Piermost und daz öpfelgtranch / Und daz schlechenwasser gar / Waren vor vergeben dar (Heinrich Wittenwiler, Der Ring, um 1410, 5994ff.). - Ir pirnmost den trank ich also swinde, / des was si fro (Neidhart, Lieder, 1. Hälfte 13.Jh.). - Nim birenmost unde siut in unze er drîstunt în gesiede (Bartholomäus, 12/13.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Vorderglied
zinsmost   „als Zinsabgabe zu liefernder Most“

Quelle: Zitiert nach Lexer.

Eigentl. Bedeutung & ÜbertragungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Freudenmost   „Freude“

Quelle: Neue Trauben perlen an den Reben / und mein Freudenmost blinkt schön geklärt (Kindermann, Rufe über Grenzen, 1938).

Frühlingsmost   „Blütennektar“

Quelle: Der junge phantastische König des Maikäfervolkes verläßt, ohne der Warner, Zweifler, Spötter zu achten, im Flugjahr mit seinen Untertanen die Engerlingsgruft. Licht, Luft und der Frühlingsmost im jungen Grün berauschen anfangs die Schar (Heimgarten 30, 1906).

Mostschädel   „dummer, dumpfer Mensch“

Quelle: klar, früher kannte den jeder, diesen schlecht rasierten Mostschädel (Geiger, Anna nicht vergessen, 2007). - Mostschädel: Scherzbezeichnung für den oberösterreichischen Bauer, der in der Kunst der Mostbereitung aus Obst (Apfelmost, Birnmost) eine hohe Fertigkeit besitzt (Berliner Illustrierte Zeitung, 01.05.1938).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Blütenmost   „Blütennektar“

Quelle: Und sie tanzten im Blumenduft / Bei Sonnenschein und linder Luft, / Tranken würzigen Blüthenmost, / Schmausten lauter feine Kost, / Theure, selt'ne Sachen (Hoffmann von Fallersleben, Kinderlieder, 1827).

Freudenmost   „Freude“

Quelle: Den Becher fülle mir mit Freudenmost / Im Purpurquell der Morgenröte (Schack, Lieder aus Granada, 1866). - Er hat ja Liebe genug für seine Kinder, daß er ihnen so gerne anstatt Leidenskelchen, den süssen Freudenmost reichen möchte (Meyer, Die grossen und seligen Thaten der Gnade, 1759). - Deine Ruhe bringet Gaben / welche Seel und Hertze laben / deine Ruh ist meine Kost / und ein süsser Freuden-Most (Geistliches (Gothaisches) Gesangbuch, 1691).

Frühlingsmost   „Blütennektar“

Quelle: Auch haben wir geprüft die Nektarsäfte, / Der königlichen Bäume Himmelskost, / Der Gaumen schwoll von süßem Frühlingsmost, / Und durch die Glieder rinnen neue Kräfte (Widmann, Maikäfer-Komödie, 1897).

Göttermost   „Wein“

Quelle: Wie frischem Morgentau entsproßte / Ein edleres Geschlecht, / Und strebte, stark vom Göttermoste, / Für Wahrheit und für Recht (Voß, Rundgesang beim Bischof, 1792).

Lebensmost   „Lebensfreude“

Quelle: Überall war Lebens-Most ausgegossen und arbeitete brausend (Jean Paul, Titan, 1800-03).

Liebesmost   „Freude der Liebe“

Quelle: Mich deucht / ich schmecke noch den süssen liebes-most (Hoffmannswaldau, Verliebte Gedichte, 1695).

Nektarmost   „Wein“

Quelle: Der Wasser Schuppenvolk; der Hügel Nectarmost, / Der Berge Gipfel schmückt gewürzter Kraüter Mänge (Drollinger, An sein Vaterland, 1743).

Seelenmost   „seelische Erquickung“

Quelle: Deine Lebens-Frucht allein / Wird mir gut und heilsam seyn / O du reine Liebe; / Wen mich doch ein sanfter Ost / Zu dem süssen Seelen-Most / Augenblicklich triebe (Chr. Gryphius, Poetische Wälder, 1698).

Mostschädel   „dummer, dumpfer Mensch“

Quelle: Der Wiener Ausdruck Mostschädel für einen "dicken Schädel mit versoffenem Gesicht", dann für eine "blöde Person" sei hier mehr der Vollständigkeit halber erwähnt (Duncker, Der Besuch des Herzogs von Lothringen in Berlin, 1899).

SynonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Bitzler

Quelle: Der Federweißer (der Name kommt von den Schwebeteilchen im Saft), auch Sturm, Bitzler, Rauscher oder Sauser genannt, ist gärender Traubensaft, Zucker, der zu Alkohol mutiert, das Ding, das nach dem Most entsteht (Die Zeit, 17.08.2011). - Bitzler (Bixler, Böckser) ist aus geschwefelten Trauben gewonnener M. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Most [1]).

Federweißer

Quelle: Der Federweißer (der Name kommt von den Schwebeteilchen im Saft), auch Sturm, Bitzler, Rauscher oder Sauser genannt, ist gärender Traubensaft, Zucker, der zu Alkohol mutiert, das Ding, das nach dem Most entsteht (Die Zeit, 17.08.2011). - Federweiß, der Most im zweiten Stadium der Gärung (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Rauscher

Quelle: Der Federweißer (der Name kommt von den Schwebeteilchen im Saft), auch Sturm, Bitzler, Rauscher oder Sauser genannt, ist gärender Traubensaft, Zucker, der zu Alkohol mutiert, das Ding, das nach dem Most entsteht (Die Zeit, 17.08.2011). - Rauscher, gärender Most (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Sauser, Suser

Quelle: Der Federweißer (der Name kommt von den Schwebeteilchen im Saft), auch Sturm, Bitzler, Rauscher oder Sauser genannt, ist gärender Traubensaft, Zucker, der zu Alkohol mutiert, das Ding, das nach dem Most entsteht (Die Zeit, 17.08.2011). - Sauser, der Most (s.d.) nach der ersten Gärung (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Sturm

Quelle: Der Federweißer (der Name kommt von den Schwebeteilchen im Saft), auch Sturm, Bitzler, Rauscher oder Sauser genannt, ist gärender Traubensaft, Zucker, der zu Alkohol mutiert, das Ding, das nach dem Most entsteht (Die Zeit, 17.08.2011). - Sturm ist ein noch in voller Gärung befindlicher Most (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Heuriger).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Federweißer

Quelle: Ich glaube, für die Augen der Götter sah seine Seele damals aus wie ein Glas voll Federweißem, in dem die Gährschichten durcheinanderwallen und die Blasen steigen (Bierbaum, Stilpe, 1897).

Nachdruck

Quelle: So ist im Weinbaue der Nachdruck derjenige Most, welcher durch die zweyte stärkere Pressung erhalten wird, im Gegensatze dessen, welcher entweder von selbst aus den Trauben rinnt, oder nur durch eine schwache Pressung erhalten wird, und welcher der Vorlauf, Vorschuß, Vordruck heißt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Nachwinder

Quelle: Nachwinder, in Weinländern der zuletzt ausgepreßte Most (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

Rauscher

Quelle: Rauscher, [...] halbvergohrner Most (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v.).

Sauser, Suser

Quelle: Alles dies macht ihnen großen Spaß, der nur überboten wird, wenn sie allherbstlich ihren jungen Wein trinken, den gärenden Most, den sie Sauser nennen (Keller, Die Leute von Seldwyla, 1856). - Dalechampius liset Primitias, welche Festus sonst Sacrimas heisset wir legen es auß / vor einen Suser / oder neuen Wein (Scheuchzer, Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweitzerlands, 1708).

Vordruck

Quelle: So ist im Weinbaue der Nachdruck derjenige Most, welcher durch die zweyte stärkere Pressung erhalten wird, im Gegensatze dessen, welcher entweder von selbst aus den Trauben rinnt, oder nur durch eine schwache Pressung erhalten wird, und welcher der Vorlauf, Vorschuß, Vordruck heißt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Nachdruck).

Europ. KontextInfo-Icon

Albanisch: musht
Bosnisch: jabukovača
Bretonisch: sistr
Bulgarisch: saĭder
Dänisch: æblevin
Englisch: must
Englisch: cider
Estnisch: siider
Finnisch: siideri
Französisch: moût
Französisch: cidre
Griechisch: mēlítēs
Griechisch: moústos
Griechisch: moústos
Irisch: leann úll
Isländisch: síder
Italienisch: mosto
Italienisch: sidro
Kroatisch: mošt
Kroatisch: jabukovača
Lettisch: sidrs
Litauisch: sidras
Niederländisch: most
Niederländisch: appelwijn
Niederländisch: cider
Norwegisch: most
Norwegisch: sider
Norwegisch: eplevin
Polnisch: moszcz
Polnisch: cydr
Polnisch: jabłecznik
Portugiesisch: mosto
Portugiesisch: sidra
Rumänisch: must
Russisch: sidr
Schwedisch: must
Schwedisch: cider
Serbisch: jabukovača
Slowakisch: mušt
Slowenisch: mošt
Slowenisch: cider
Spanisch: mosto
Spanisch: sidra
Tschechisch: mošt
Tschechisch: cider
Türkisch: elma şarabı
Ungarisch: almabor
Ungarisch: must
Walisisch: seidr
Walisisch: afalwy