Stein
Das Wort Stein m. „feste mineralische Masse
von unregelmäßiger Form; speziell für den Hausbau verwendeter und dafür bearbeiteter
oder hergestellter Stein“ ist seit dem 8. Jh. bezeugt: ahd. stein st. m. (a-St.),
mhd. stein. Das Substantiv ist auch
in anderen germanischen Sprachen belegt: as., mndd. stēn, mndl., ndl. steen, afr. stēn, aengl. stān,
engl. stone, anord. steinn, schw. sten, got. stains. Für das Urgermanische ist *staina- zu
rekonstruieren. Außergermanisch vergleichen sich gr. stī́ā f.
„Steinchen, Kiesel“, aksl. stěna,
russ. stená „Wand“. Die germanischen und slawischen Fortsetzer führen
auf eine Ableitung mit dem Suffix *-no-: *stoi̯-no- „Stein“ (im Slawischen könnte auch ein zum Femininum
umgedeuteter Plural Neutrum im Sinne einer Kollektivbildung vorliegen), für das
Griechische ist hingegen *stiH-eh2-
vorauszusetzen. Daraus ist eine Wurzel uridg. *stei̯H- (die
Rückführung auf *steh2i̯- setzt Laryngalmetathese für das Griechische voraus) zu erschließen. Die Verknüpfung
mit aind. styā́yatē „gerinnt, wird fest“, lit. stìngti „fest
werden, starr, steif werden, gerinnen“, griech. stéār n. „festes Fett,
Talg“ und lat. stīria f. „Tropfen“ ist zweifelhaft. Ein
Benennungsmotiv ist nicht ermittelbar.
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Autorin: Bettina Bock