Etymologie

Tasse

Tasse f. „kleines Trinkgefäß von unterschiedlicher Form mit einem Henkel an der Seite (vor allem für Kaffee oder Tee)“ ist im 16. Jh. aus frz. tasse, einer Entleh­nung aus arab. ṭassa „Napf“, über­nommen worden. Aus dem gleichen arabischen Wort stammen span. taza und ital. tazza „Kaffee-, Teetasse“. Das italienische Wort tazza ist in bair. Tatz(e) f. „Tasse“, Kaffêtátz f. „Kaffeetasse“ entlehnt. Untertasse f., bair. Untertatzl n. „kleinerer Teller, in dessen leichte Vertiefung in der Mitte die Tasse gestellt wird“ (Schmeller 1072: 635; Untertatzl ist ein Deminutivum von Tatz(e)) ist eines der seltenen Präpositionalen Rektionskomposita im Deut­schen und wahrschein­lich eine Lehnübersetzung von frz. soucoupe „unter der Tasse be­findlicher (Teller)“. Semantisch und morphologisch vergleichbar ist griech. hupo­krātḗrion „Un­ter­satz für einen Krater (Mischkrug)“ < *„was sich unter dem Mischkrug befindet“.

Literatur:
Beekes, Robert S.P. 2009: Etymological Dictionary of Greek. Amsterdam: Brill. 
Littmann, Enno 1924: Morgenländische Wörter im Deutschen. 2. Aufl. Tübingen 
Meyer-Lübke, Wilhelm: Romanisches etymologisches Wörterbuch, 1911, 6. Aufl. Heidelberg 1992.
Schmeller, Andreas 1872, 77: Bayerisches Wörterbuch. München: Oldenbourg.

Autorin: Sabine Ziegler