Prof. Dr. Rosemarie Lühr

Frühneuzeitliche Fürstinnenkorrespondenz im mitteldeutschen Raum

Förderung: DFG



MitarbeiterInnen: Vera Faßhauer, M.A., Daniela Prutscher, M.A., Henry Seidel, M.A.

Das DFG-Projekt „Frühneuzeitliche Fürstinnenkorrespondenzen im mitteldeutschen Raum“ beinhaltet die Edition und digitale Erschließung kulturhistorisch bedeutsamer Korrespondenzen von Fürstinnen aus dem mitteldeutschen Raum in der frühen Neuzeit. Im Mittelpunkt der von diesen Korrespondenzen getragenen Kommunikationsnetze standen vor allem in Weimar residierende Herzoginnen des ernestinischen Hauses Sachsen. Transkribiert wurden Schriftwechsel von 15 Fürstinnen mit 45 männlichen Korrespondenzpartnern. Insgesamt handelt es sich um 893 zum größten Teil bisher unveröffentlichte Dokumente aus den Jahren 1546 bis 1756. Für die sprachwissenschaftliche Annotation mit dem Computerprogramm EXMARaLDA (Extensible Markup Language for Discourse Annotation) wurden 600 Briefe ausgewählt. Jede Annotation umfasst die Verzeichnung von Meta-Informationen, eine normierte Schreibung, die Lemmatisierung, Part-of-Speech-Zuweisung, die morphologische Analyse, Kennzeichnung graphematischer, phonologischer sowie lexikalischer, grammatischer und formaler Besonderheiten. Zusätzlich wurden bei 308 Briefen erweiterte Annotationen vorgenommen. Diese schließen die grammatische Funktion der Satzglieder, die Analyse der Nebensätze, die Komplexität der Sätze sowie die Kennzeichnung des Briefstils mit ein.

Sämtliche annotierte Briefe sind über die frei zugängliche ANNIS-Datenbank des Sonderforschungsbereichs „Informationsstruktur“ (SFB 632) der Universität Potsdam und der Humboldt-Universität Berlin sowie das LAUDATIO-Repository (Long-term Access and Usage of Deeply Annotated Information) verfügbar. Der Zugang zu dieser Datenbank erlaubt die Nutzung der Projektdaten auch für andere (korpuslinguistische) Fragestellungen etwa zum Frühneuhochdeutschen, zur Textsorte Brief oder zur Genderforschung, aber auch allgemein für Fragen der historischen Kulturwissenschaft. Als Nebenergebnis wurden den beteiligten Archiven die Metadaten der einzeln erschlossenen Briefe übergeben.

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