Etymology

Bandit

Bandit m. „Verbrecher, (Straßen)räuber“, frnhd. bandit „Verbannter, Vertriebener; Söld­­ner, Verbrecher“ (der früheste ermittelbare Beleg stammt aus dem Jahr 1520: schickdend min heren ain 50 im harnast gain Mierinhusen und in Randen, das sy banditten verdriben (FrnhdWb s.v. bandit), eine Entlehnung aus ital. bandito „Verbannter; Verbrecher, Straßenräuber“, beruht auf dem Part. Perf. Pass. von ital. bandire „verbannen“. Ver­bann­te konn­ten oft nur als Diebe oder als Söldner in fremden Ländern überleben, da­her hat sich bereits im Italienischen diese doppelte Bedeutung entwickelt. Im Gegen­wartsdeut­schen bezeichnet Bandit nur noch einen Verbrecher. Ital. bandire geht auf mlat. bannire (mit zahlreichen Varianten: bandire, pannire, bamnire, bampnire, ‑iare; Lexicon Mediae Latinitatis s.v. bannire) „befehlen; bannen, bestrafen; verbannen“, einer Ableitung von mlat. bannus „Verbot, Gebot; Bann“, zurück. Mlat. bannus ist ein Lehnwort aus urgerman. *ƀanna- m. „Bann“ (s.d.; vgl. EWD, Pfeifer s.v. Bandit). Davon ist Bande etymologisch zu trennen, auch wenn sich diese Wörter gegenseitig inhaltlich beeinflusst haben mögen (Weiteres siehe unter Bande).

Literatur:
EWD = Kluge, Friedrich 2011: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 25., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter.
Lexicon Mediae Latinitatis. Online unter http://linguaeterna.com/medlat/ 
Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl.

Autorin: Sabine Ziegler