Etymology

Farbe

Das Farbe f. „färbende Substanz“ zugrunde liegende ahd. far(a)wa f. (ō-St., selten n-St.) „Farbe, Aussehen, Ge­stalt“ ist seit dem 8. Jh. belegt. Vergleichbar sind as. farawi f. „Angesicht“, mndd. varwe, verwe f. „Farbe“, got. farwa (Dat. Sg.) „Gestalt, Aussehen“ u.a. Diese Nomi­nal­bildungen setzten urgerman. *far-wa- fort. Die weitere Etymologie ist nicht ge­sichert. Geht man von einer Grundbedeutung „Farbe“ aus, bietet sich die Verbindung mit gr. perknós „bunt, gefleckt“ und ai. Pŕ̥śni- „gesprenkelt“ an, die eine Herkunft aus uridg. *pork̂-u̯ó- nahelegt. Wenn „Gestalt, Aussehen“ die ursprüngliche Bedeutung ist, könn­ten die germanischen Wörter auch auf *kor-u̯o- (mit idg. *k> germ. *f|_Labial) zur Wurzel *ker- „(ab-)schneiden, schnitzen“ oder *por-u̯o- zur Wurzel *per- „schlagen“ zurückgeführt werden.
Benennungsmotiv für Bezeichnung im Wortfeld „Haus“ ist: <FUNKTION: Farbgebung>.

Casaretto, Antje 2004: Nominale Wortbildung der gotischen Sprache. Die Derivation der Substantive. Heidelberg: Winter, S. 161.
EWA: Lloyd, Albert L./Lühr, Rosemarie 1988–: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Bd. 1–. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, s.v. farawa.
Kluge, Friedrich 2002: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 24., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter, s.v. Farbe
Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl., s.v. Farbe.

Autorin: Bettina Bock