Licht
Licht n. als Singulare tantum „etwas, was die Umgebung hell
macht, erleuchtet und dadurch Dinge sichtbar macht; Helligkeit; von einer
Lichtquelle ausgehender Schein“, mit Pl. Lichter „Lampe, Lichtquelle“ ist eine
schon frühe Substantivierung des althochdeutschen Adjektivs lioht, liuhti
„hell, glänzend, klar“, mhd. lieht,
md. liecht, lîht „hell, strahlend, blank, heiter“, frnhd. liecht „strahlend, erleuchtet, hell, leuchtend, einleuchtend“, nhd.
licht „hell, leuchtend, klar,
dünnbewachsen, spärlich“. Die Übertragung von der Helligkeit auf das Gerät, das
Helligkeit erzeugt, geschah ebenfalls schon in althochdeutscher Zeit, so dass
ahd. lioht sowohl die Adjektive lat. illūminātus „beleuchtet,
lichtreich, hell“, illūstris „hell, licht, strahlend“, lūcens
„leuchtend“, lūcidus „lichtvoll, hell“, lūculentus „recht hell“,
nitidus „gleißend, blinkend, hell“, pūrus „rein, hell“ als auch
die Substantive lat. clāritās „Helligkeit, Klarheit“, clāritūdo
„Helligkeit“, illūminātiō „Beleuchtung“, lūmen „Licht“ und candēla „Kerze“, lucerna
„Lampe“ glossiert. Aus anderen germanischen Sprachen gehören hierher: asächs. lioht, mndd. licht, lecht, mndl. licht, lecht, nndl. licht „hell,
glänzend, leuchtend“, afries. liācht „licht,
hell“, übertragen „klug, weise“, aengl. lēoht,
nengl. light „hell, klar, rein“ und got. *liuhts „hell“ <
german. *leχta‑ (das
got. Adjektiv *liuhts kann aufgrund des denominalen Verbs liuhtjan sw.V. I „leuchten“ erschlossen
werden). Dieses Rekonstrukt
und urgerman. *leuχtō- setzen wohl ein Verbaladjektiv uridg. *leuk-to-
„beleuchtet, hell“ fort, das zu der uridg. Wurzel *leuk- „leuchten,
hell sein/werden“ gehört, die in zahlreichen indogermanischen Sprachen gut
bezeugt ist (Heidermanns PA 379f.; LIV²
418f., EWA V s.v. lioht).
Literatur:
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Online auch unter http://woerterbuchnetz.de/BMZ/
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Unter Leitung von Helmut Rix und der Mitarbeit vieler anderer bearb.
von Martin Kümmel, Thomas Zehnder, Reiner Lipp, Brigitte Schirmer. 2.,
erw. und verb. Aufl., bearb. von Martin Kümmel und Helmut Rix.
Wiesbaden: Reichert.
Autorin: Sabine Ziegler