Lichter
Licht n. (zur Etymologie siehe dort) wird schon sehr früh
als Synonym von menschlichen und tierischen Augen
verwendet, zuerst in der Bibelübersetzung: das Auge ist des Leibes Licht
(Lk 11, 34); entherzet ist mein herz, das liecht auch meinen liechtern
fehlet (Weckherlin 152, nach Ps 38, 11; DTA); die thränen füllten mir oft
beide lichter an (Heldenbr. s. 11). Heutzutage wird Lichter nur noch
als Synonym von Tieraugen in der Jägersprache verwendet: als du ... den Rehbock trafst,
/ so daß er klagend seine Lichter schloß (G. Hauptmann, Schluck und Jau I). Bereits ab dem Ahd. verweist das Kompositum ouganlioht
auf den Zusammenhang mit Auge. Licht bezeichnete
ursprünglich nur die natürlichen Lichtquellen, vor allem das Tageslicht. Erst mit der
Erfindung künstlicher Lichtquellen werden auch "Kerzen" und "Lampen"
damit bezeichnet.
Literatur:
DTA = www.deutschestextarchiv.de
Duden = Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Hg.) 2000: Duden – Das große Wörterbuch.
Mannheim: Verlag Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG.
CD-ROM auf der Basis der 3., völlig neu bearb. und erw. Auflage der
Buchausgabe in 10 Bänden (1999).
DWDS = Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache des 20.Jahrhunderts. www.dwds.de.
Goebel, Ulrich/Reichmann, Oskar 1986–: Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Begr. von Robert R. Anderson, Ulrich Goebel, Oskar Reichmann. Bd. 1–. Berlin u.a.: de Gruyter.
Grimm, Jacob/Grimm, Wilhelm 1854–1954: Deutsches Wörterbuch.
Bd. 1–16 (und Quellenverzeichnis, 1971). Leipzig: Hirzel. (Nachdruck
der Erstausgabe 1999: Bd. 1–33) München: Deutscher Taschenbuch-Verlag.
Auch als CD-ROM 2004: Der digitale Grimm. Frankfurt am Main:
Zweitausendeins. Auch unter: www.woerterbuchnetz.de.
Karg-Gasterstädt, Elisabeth u.a. 1952–: Althochdeutsches Wörterbuch.
Auf Grund der von Elias von Steinmeyer hinterlassenen Sammlungen im
Auftr. der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig bearb. von
Elisabeth Karg-Gasterstädt und Theodor Frings. Bd. 1–. Berlin:
Akad.-Verl.
Kluge, Friedrich 2011: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 25., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter.
Lloyd, Albert L./Lühr, Rosemarie 1988–: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Bd. 1–. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Mittelhochdeutsches Wörterbuch.
Mit Benutzung des Nachlasses von Georg Friedrich Benecke ausgearbeitet
von Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke. 3 Bde. Leipzig 1854-1866.
Online auch unter http://woerterbuchnetz.de/BMZ/
Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. 3 Bde. Leipzig 1872-1878.
Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl.
Autorin: Sabine Ziegler