Etymology

Satzung

Satzung f. „schriftlich niedergelegte rechtliche Ordnung“, mhd. satzunge „Fest­set­zung; Ordnung; Vertrag, Testament; Verpfän­dung“, frnhd. satzung(e) f. „Satzung; Anreihung; Tarif; Verpfändung“, eine Abstraktbildung „das Festgelegte“ zu set­zen „setzen, stellen, legen“ bzw. dessen Neben­form ohne Umlaut mhd. frnhd. satzen, ist im Vokalismus von dem ur­sprünglichen Präteritum mhd. sazte, Part. Prät. mhd. ahd. gesazt (jünger mhd. gesetzet) beeinflusst. Die Bedeutung „schriftlich niedergelegte rechtliche Ordnung“ ist ab dem Frühneu­hoch­deutschen gut bezeugt, z.B. in die satzung zů nicht machen, rescindere decreta, abro­gare legem, und auch in der lutherischen Bibelübersetzung häufig, z.B. in 3 Mos. 18, 5 Darumb solt jr meine Satzunge halten vnd meine Rechte / Denn welcher Mensch dieselben thut / der wird da durch leben / Denn ich bin der HERR. Zur Etymologie siehe unter Gesetz.

Literatur:
Goebel, Ulrich/Reichmann, Oskar 1986–: Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Begr. von Robert R. Anderson, Ulrich Goebel, Oskar Reichmann. Bd. 1–. Berlin u.a.: de Gruyter.
Grimm, Jacob/Grimm, Wilhelm 1854–1954: Deutsches Wörterbuch. Bd. 1–16 (und Quellenverzeichnis, 1971). Leipzig: Hirzel. (Nachdruck der Erstausgabe 1999: Bd. 1–33) München: Deutscher Taschenbuch-Verlag. Auch als CD-ROM 2004: Der digitale Grimm. Frankfurt am Main: Zweitausendeins. Auch unter: www.woerterbuchnetz.de.
Kluge, Friedrich 2011: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 25., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter.
Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Mit Benutzung des Nachlasses von Georg Friedrich Benecke ausgearbeitet von Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke. 3 Bde. Leipzig 1854-1866. Online auch unter http://woerterbuchnetz.de/BMZ/
Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. 3 Bde. Leipzig 1872-1878.
Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl.
 
Autorin: Sabine Ziegler