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Anis

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Neuhochdeutsch (Anis)

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Anisbranntwein   „Branntwein mit Anis“

Quelle: Er ist nicht zu verwechseln mit dem arabischen Anisbranntwein Arak (https://de.wikipedia.org/wiki/Arrak, gesehen am 10.05.2015). - Ausfuhrgegenstände sind: Wein, Südfrüchte, insbes. Mandeln, Feigen und Johannisbrot, Öl, Anisbranntwein, Mehl, Seife (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Mallorca).

Anisbrot   „mit Anis gewürztes Backwerk“

Quelle: In anderen Gegenden backte man an Darstellung des Herrn Anisbrote und fütterte damit vier Wochen lang die Tauben, damit sie recht gedeihen sollten (http://de.wikipedia.org/wiki/Anis, gesehen am 9.12.2012). - Springerle, ein in Süddeutschland und der Schweiz sehr beliebtes Backwerk, eine Art Anisbrot (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Springerle).

Anisgebäck   „mit Anis gewürztes Gebäck“

Quelle: Bei Ausgrabungen im römischen Kolosseum entdeckte man Anisgebäck, das die Zuschauer der Gladiatorenkämpfe zwischen den Sitzreihen verloren hatten (https://de.wikipedia.org/wiki/Anis, gesehen am 10.05.2015). - Es gab Anisgebäck und heißen Rotwein zum Vesper, auch Topfkuchen (Schaffner, Konrad Pilater, 1910).

Anisgebackenes   „mit Anis gewürztes Gebäck“

Quelle: Beide nehmen auf ein drittes Rezept Bezug, das in der Abteilung "Weihnachts-Gebäck" als "Anisgebackenes" aufscheint (Hörandner, Model: Geschnitzte formen für Lebkuchen, Spekulatius und Springerle, 1982). - Jeder Hausfrau wird auffallen, wie sehr Anisgebackenes, Kürbis und Lebkuchen mit Honig Anklang finden (Deutscher Garten 35, 1920).

Aniskringel   „mit Anis gewürzter Gebäckkringel“

Quelle: Der Aniskringel ist eine sehr alte Opferspeise, die in Norddeutschland bei Gildegelagen, Erntefesten, beim Ringreiten und Frühlingsfesten ins süße Bier - oder noch früher in Met - eingebrockt wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Anis, gesehen am 15.10.2015). - Fromm und sanft wie ein Täubchen bäckt und verkauft Celine in Montpellier ihre süssen Aniskringel, und keine einzige Stunde Verrücktheit gibt es mehr für sie (Langhans-Maync, Der Fluch von Lourmarin, 1963).

Aniskuchen   „mit Anis gewürzter Kuchen“

Quelle: Darüber hinaus gibt es einige Spezialitäten der Region wie [...] die panelas de San Joaquín aus San Joaquín: eine Art Aniskuchen (https://de.wikipedia.org/wiki/Carabobo, gesehen am 10.05.2015). - Und sie hatte ihn in ihr Zimmer mitgenommen und hatte ihm von ihrem dünnen Pfefferminztee gegeben und von den komischen Aniskuchen, die es nirgendwo mehr gab, die immer irgendwie nach Kinderzeit schmeckten (Fallada, Wer einmal aus dem Blechnapf frißt, 1934).

Anislikör   „Likör mit Anis“

Quelle: Anisliköre (in Frankreich auch Anisettes genannt) werden in der Regel mit hochprozentigen Spirituosen wie zum Beispiel Obstbrand oder Kornbrand hergestellt (https://de.wikipedia.org/wiki/Anisée, gesehen am 10.05.2015). - Erwähnenswert sind ferner: die Spirituserzeugung aus Wein und dessen Rückständen, die Fabrikation von Likören (besonders Anislikör in den Provinzen Barcelona und Albacete) und die Bierbrauerei in den größern Städten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Spanien).

Anismarzipan   „mit Anis gewürztes Marzipan“

Quelle: Anis-Marzipan und Marzipan von Muscatenzeuge werden wesentlich nur aus Zucker, Mehl, Butter und Eiern hergestellt (Zeitschrift für Untersuchung der Lebensmittel 53, 1927).

Anisplätzchen   „mit Anis gewürztes Plätzchen“

Quelle: Häufig werden Plätzchen nach der hauptgeschmacksgebenden Zutat benannt: Anisplätzchen, in der deutschsprachigen Schweiz Chräbeli, Zimtsterne, Kokosmakronen (https://de.wikipedia.org/wiki/Plätzchen, gesehen am 10.05.2015). - Jede der Mütter hatte für jedes der Kinder ein Häuflein Anisplätzchen mitgebracht (Hennings, Märchen am Kamin, 1943).

Anisschnaps   „Schnaps mit Anis“

Quelle: Anís del Mono gehört seit 1975 zur Firmengruppe Osborne und ist einer der bekanntesten Anisschnäpse Spaniens, der in zahlreiche Länder exportiert wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Anís_del_Mono, gesehen am 10.05.2015). - Er kaufte Erdnüsse, und wir mußten sie mit ihm essen, er brachte uns Anisschnaps, wir tauschten Cigaretten (Klemperer, Tagebuch, 1926).

Anistee   „Kräutertee mit Anis“

Quelle: Anistee wird daher - oft auch mit Fenchel und Kümmel gemischt - bei Verdauungsbeschwerden, Blähungen, Koliken und Krämpfen eingesetzt (https://de.wikipedia.org/wiki/Anis, gesehen am 10.05.2015). - Ein sehr schätzbares Mittel bei Brustkrampf und Mangel an Auswurf ist der Anistee (Hovorka, Vergleichende Volksmedizin, 1909).

Aniswasser   „Anisbranntwein“

Quelle: Die eilig eingesogene Luft linderte den ersten Schmerz. Nachgeschüttetes Aniswasser narkotisierte daraufhin alle noch intakten Geschmacksnerven (Der Literatur-Bote 17, 2002). - Die Erhebung erfolgt unter Zugrundelegung von mindestens 55° für Absinth und absinthähnliche Getränke, außer Aniswasser (anisettes), 45° für absinthähnliches Aniswasser und 30° für Bitterliköre (Archiv für Chemie und Mikroskopie 5, 1912).

Aniszucker   „mit Anis gewürzter Zucker“

Quelle: Als Nebenerzeugnisse lässt Calberla weißen und braunen Farinzucker, Aniszucker und Sirup, später auch Konfitüren herstellen (Matuschewski, Eintausend Jahre Erfindergeist in Sachsen, 2003). - Denn die Damen tranken sehr viel mit Aniszucker gesüßten und mit Kaffee oder Orangenschalen verschönten Mate porteño, zu dem wiederum dulces (Süßigkeiten), Bäckereien und Anisschnaps gehörten (Nebe, Das Tal der Fruchtbarkeit, 1941).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktbezeichnung als Hinterglied
Anisessenz   „aus Anis gewonnene Essenz“

Quelle: Außer mit Anisessenz wird Pernod auch mit Essenzen aus Minze, Fenchel, Koriander und anderen Kräutern gewürzt (https://de.wikipedia.org/wiki/Pernod, gesehen am 10.05.2015). - Anis (Pimpinella anisum L. [...]), im Orient einheimische, bei uns kultivierte Umbellifere. Die angenehm riechenden Früchtchen, Aniskörner, dienen als Gewürz, liefern die Anisessenz, ein wohlriechendes Wasser, und das Anisöl (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Anis).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Aniskerbel   „Süßdolde, Myrrhis odorata“

Quelle: Wohlriechende Süssdolde, Anis-Kerbel, Welscher, Spanischer oder Ewiger Kerbel, Körbelkraut (Graubünden), Wälsches Körblikraut (Aargau), Wilder Anis (Hegi, Illustrierte Flora von Mittel-Europa, 1936).

Anislabkraut   „Galium verrucosum, eine Labkrautgattung“

Quelle: Das Anis-Labkraut (Galium verrucosum), auch Warzenfrüchtiges Labkraut genannt, gehört innerhalb der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae) zur Gattung der Labkräuter (Galium) (https://de.wikipedia.org/wiki/Anis-Labkraut, gesehen am 15.10.2015). - Ähnlich, aber meist nur vorübergehend eingeschleppt, ist G. Valántia Web., Anis-Labkraut (Rauh, Unsere Unkräuter, 1953).

substantivisches Determinativkompositum mit Pilzbezeichnung als Hinterglied
Anischampignon   „Agaricus arvensis, ein nach Anis riechender Champignonverwandter“

Quelle: Der Weiße Anis-Champignon (Agaricus arvensis, Syn. Psalliota arvensis) ist eine Pilzart aus der Familie der Champignonverwandten (https://de.wikipedia.org/wiki/Weißer_Anis-Champignon, gesehen am 10.05.2015). - Schiefknolliger Anischampignon (Agaricus abruptibulbus) Ein großer weißer, gilbender Pilz mit Anisgeruch (Jahn, Wir sammeln Pilze, 1964).

Anistäubling   „Russula fragrantissima, ein Täublingsverwandter“

Quelle: Der Starkduftende Stink-Täubling oder Anistäubling (Russula fragrantissima syn. R. laurocerasi var. fragrantissima) ist ein Pilz aus der Familie der Täublingsverwandten (Russulaceae) (https://de.wikipedia.org/wiki/Starkduftender_Stink-Täubling, gesehen am 15.10.2015).

Anistrichterling   „Clitocybe odora, ein Ritterlingsverwandter“

Quelle: Der Grüne Anis-Trichterling (Clitocybe odora) ist eine Pilzart aus der Familie der Ritterlingsverwandten. Sein wohl markantestes Merkmal ist der Anisgeruch (https://de.wikipedia.org/wiki/Grüner_Anis-Trichterling, gesehen am 15.10.2015). - Anistrichterling (Anispilz, Clitocybe odora), in Laub- und Mischwäldern auf humusreichem Boden; blaugrauer Pilz etwa von der Gestalt eines Pfifferlings, aber weicher, und stark nach Anis duftend (Ulbrich, Essbar oder giftig?, 1937).

Aniszähling   „Lentinellus cochleatus, ein Ohrlöffelstachelingsverwandter“

Quelle: Der Anis-Zähling (Lentinellus cochleatus) ist ein Pilz aus der Familie der Ohrlöffelstachelingsverwandten (Auriscalpiaceae). Die in Büscheln auf morschem Holz wachsenden Fruchtkörper sind durch trichterförmige Hüte, zähes Fleisch und den Geruch nach Anis gekennzeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Anis-Zähling, gesehen am 10.05.2015). - Der ebenfalls spindelig-büschelig wachsende Anis-Zähling (Lentinellus cochleatus Karst. Abb. 119/398) hat meist seitlich ausgezogene Fruchtkörper, fleischblasse Lamellen mit gesägter Lamellenschneide und starken Anisgeruch (Peter, Das grosse Pilzbuch, 1964).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Anisanbau   „das Anbauen von Anis“

Quelle: Als Zeugnisse eines derben Volkshumors bildeten sich bereits vor Jahrhunderten Besonderheiten des jeweiligen Dorfes charakterisierende Neck- und Spitznamen heraus. Demnach lebten hier im Ort die Bollstedter Anisköppe - Bollstedter Anisköpfe, von dem im Ort verbreiteten Anisanbau hergeleitet (https://de.wikipedia.org/wiki/Bollstedt, gesehen am 10.05.2015). - In Deutschland wird gegenwärtig noch in Thüringen, speciell in der Umgegend von Erfurt, feldmäßiger Anis-Anbau getrieben (Handbuch der Wirtschaftskunde Deutschlands, 1901).

Anisbau   „das Anbauen von Anis“

Quelle: Mit dem Anisbau befaßten sich hauptsächlich die Bauern (Gildemeister/Hoffmann, Die ätherischen Öle, 1931).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Anisduft   „Duft von Anis“

Quelle: Schon im 7. Jahrhundert v. Chr. betrieben Athen und Korinth einen lebhaften Handel mit Duftölen, in denen auch der Anisduft eine Rolle spielte (https://de.wikipedia.org/wiki/Anis, gesehen am 10.05.2015). - Den Träuschlingen fehlt der Mandel- oder Anisduft, durch welchen man mit Leichtigkeit die Champignons erkennen kann (Bericht des Westpreussischen botanisch-zoologischen Vereins Danzig, 1913).

Anisgeruch   „Geruch von Anis“

Quelle: Der Grüne Anis-Trichterling (Clitocybe odora) ist eine Pilzart aus der Familie der Ritterlingsverwandten. Sein wohl markantestes Merkmal ist der Anisgeruch (https://de.wikipedia.org/wiki/Grüner_Anis-Trichterling, gesehen am 10.05.2015). - H. Schiedermayri Heufl. lebt im Holz von Apfelbäumen, das in diesem Fall einen eigentümlichen Anisgeruch und eine mürbe, leicht zerreibliche Beschaffenheit annimmt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hydnum).

Anisgeschmack   „Geschmack von Anis“

Quelle: In den Bestimmungen zur Ursprungsbezeichnung „Herbes de Mallorca“, die 2002 von der Europäischen Union (EU) zugelassen wurde, wird der mallorquinische Kräuterlikör als alkoholhaltiges Getränk mit Anisgeschmack definiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Herbes, gesehen am 10.05.2015). - 30 Prozent finden sowohl den Frucht- als auch den Anisgeschmack angenehm, und ebenso viele haben sich gleichzeitig für Pfefferminz und Anis entschieden, und 20 Prozent für alle drei Geschmacksrichtungen (Die Zeit, 27.09.1963).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
anisähnlich   „dem Anis ähnlich, an Anis erinnernd“

Quelle: Alle Teile der Süßdolde haben einen anisähnlichen, süßen Geschmack (https://de.wikipedia.org/wiki/Süßdolde, gesehen am 10.05.2015). - Bei der Morgenvisite zeigt die Exspirationsluft noch immer deutlich den anisähnlichen Geruch (Monatsschrift für Psychiatrie und Neurologie 38, 1915).

Älteres Neuhochdeutsch (Anis)

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Anisgarten   „Küchengarten, in dem Anis angepflanzt wird“

Quelle: Es haben auch die Magdeburger dies Thier niemals in jhre Aniß Gerten gefunden (Rollenhagen, Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen, 1603).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Anisarrak   „Arrak mit Anis“

Quelle: in Holland brennt man sogar Arrak (Anisarrak) aus A. (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Anisbranntwein).

Anisbranntwein   „Branntwein mit Anis“

Quelle: Anisbranntwein, Branntwein über Aniskörner, mit einem Zusatze von gereinigtem Weinstein u. gebranntem Salze abgezogen; wirkt magenstärkend u. blähungtreibend (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Nur am fünften Tage foderte er abgezogenes Wasser, und da man ihm ein halbes Nösel Anisbrantwein gab, verzehrte er solches in 3 Tagen (Hufeland, Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern, 1797).

Anisbrot   „mit Anis gewürztes Backwerk“

Quelle: Die Frau Stadtschreiberin kaufte noch ein Viertelpfund Anisbrot auf diesen großen Tag und fuhr im Triumph nach Hause (Wildermuth, Bilder und Geschichten aus Schwaben, 1852-54). - Gut Aenis-Brod zu backen (Der curiose, In allerley, sowohl für hohe, als niedrige Stands-Personen erdencklichen Bach-Wercken Wolbestehender Becker, 1713).

Anisgebäck   „mit Anis gewürztes Gebäck“

Quelle: Ein frischer Kuchen, aufbewahrtes Anisgebäck wurde vor dem Theekessel aufgestellt (König, Deutsche Familien, 1862).

Anisgebackenes   „mit Anis gewürztes Gebäck“

Quelle: Morgen, Kinder, gibt es einen lustigen Tag; da wollen wir einen ungeheuren Vorrat von Lebkuchen, Anisgebacknem und Marzipan backen, daß mein Christkindlein am Weihnachtsabend mit vollen Händen austeilen kann (L. Büchner, Weihnachtsmärchen für Kinder, 1868).

Aniskonfekt   „mit Anis gewürztes Konfekt“

Quelle: Anisconfect, verschiedene Arten von Confituren, Marcipan, längliche Schnittchen, mit Zusatz von Anis, zum Kaffee u. Thee (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Anisconfect).

Aniskringel   „mit Anis gewürzter Gebäckkringel“

Quelle: Aniskringel und Peperkringel sind zwei Sorten Prezel, welche vorzüglich in dem holsteinschen Dorfe Wevelsfleth, Amts Steinburg, auch in Neümühlen bei Altona und an der Teüfelsbrücke, vor Flottbeck, Herrsch. Pinneberg, gebacken werden (Berghaus, Der Sprachschatz der Sassen, 1883).

Aniskuchen   „mit Anis gewürzter Kuchen“

Quelle: Und da hab' ich dir ein ganz Päckle Aniskuchen vom dicken Semmelbeck mit bracht, weil du die so gern ißt (Ludwig, Die Heiteretei und ihr Widerspiel, 1857).

Anislikör   „Likör mit Anis“

Quelle: Auch ist der aus Sternanis bereitete Arrak und Branntwein seiner und angenehmer als der gewöhnliche Anisliqueur (Damen Conversations Lexikon, 1834, s.v. Anis (Botanik)).

Anismarzipan   „mit Anis gewürztes Marzipan“

Quelle: er wollte seinem Freunde das Anismarzipan und Honiggewirke eines solchen verplauderten Nachmittags, das für ihn schon Hausmannkost war, ungeteilt zuwenden (Jean Paul, Blumen-, Frucht- und Dornenstücke, 1796-97).

Anisplätzchen   „mit Anis gewürztes Plätzchen“

Quelle: Aniszwieback oder Anisplätzchen (Davidis, Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche, 1849).

Anisschnaps   „Schnaps mit Anis“

Quelle: Bei der Hausuntersuchung fand man am Morgen in der zur Aufnahme von Kehricht dienenden Senkgrube zwei Fässchen, welche beide Anisschnaps enthielten (Repertorium der analytischen Chemie für Handel, Gewerbe und öffentliche Gesundheitspflege, 1881).

Anistee   „Kräutertee mit Anis“

Quelle: Leibschmerz weicht oft einer Beimischung von dünnem Fenchel- oder Anisthee zu der Milch (Munde, Ueber Schwangerschaft, Geburt, Wochenbett, 1855).

Aniswasser   „Anisbranntwein“

Quelle: Aniswasser, so v.w. Anisbranntwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Einige brauchen es auch, wiewohl sehr ungereimt, ein so genanntes Aniswasser zu machen (Pomet, Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler, 1717). - Hernach spritzt er Brandwein / Rosenwasser / Pomerantzenwasser / Anißwasser / weissen Wein / etc. (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte, 1664).

Aniszucker   „mit Anis gewürzter Zucker“

Quelle: Er verkauft Mäusedreck für Aniszucker (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. verkaufen). - endlich formirt man mittelst etwas Mehls einen Teig, daraus man kleine Brode oder Semmeln macht, und sie in einem Kanditorofen ganz langsam backen läßt, wo man sie sodann mit wasserverdünntem Holundersaft, und wenn es trocken, mit Marzipanenspiegel überstreicht, mit Aniszucker überstreuet, und wieder trocknen läßt (Neues Lexicon der französischen, sächsischen, österreichischen und böhmischen Kochkunst, 1785). - Trinck Wermutsafft ein Eyerschal vol/ mit sovil gueten Weins; welches auch Aniszucker thuet (Zeiller, Centvria III. Variarvm Quæstionvm, 1659).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktbezeichnung als Hinterglied
Anisessenz   „aus Anis gewonnene Essenz“

Quelle: Chlor greift diese Anisessenz an und bildet damit eigene Körper (Vollmer, Chemie für Laien, 1862). - Will man aber diese letztere Species nicht zum Anis thun, so hat man auch schon von dem blossen Anis eine recht schön gefärbte Anisessenz (Onomatologia Oeconomica Practica, Oder Oeconomisches Wörterbuch, 1760).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Anisfenchel   „eine Fenchelsorte“

Quelle: Anisfenchel, eine aus Amerika stammende Fenchelsorte, hat Alles mit dem gemeinen Fenchel gemein, ist aber weit gewürzhafter als dieser u. in der Küche u. zum Backen ganz vorzüglich (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Unter dem Trinken solle man zwischen jeden Glas Wasser etwas von Pomeranzen- oder Citronenen-Schalen, oder von überzogenen Anisfenchel, Coriandersaamen, oder von Magen stärkenden Morsellen, Trisenet und Pulvern nehmen (Wembding, Thermographia Physico-Chimico-Medica, 1780).

Aniskerbel   „Süßdolde, Myrrhis odorata“

Quelle: Aniskerbel, ist Myrrhis odorata (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Aniskörbel, → Riechkörbel (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Aniskörbel).

substantivisches Determinativkompositum mit Pilzbezeichnung als Hinterglied
Anischampignon   „Agaricus arvensis, ein nach Anis riechender Champignonverwandter“

Quelle: Ihre Farbe ist glänzend roth bei dem Hypophyllum campestre, hellblau bei dem Anis-Champignon (Paquet, Die Cultur der Champignons, 1849).

Anistrichterling   „Clitocybe odora, ein Ritterlingsverwandter“

Quelle: Der Anistrichterling oder Duftpilz ist zwischen Buchenblättern im August und September recht häufig zu finden (Bericht des Westpreussischen Botanisch-Zoologischen Vereins 7, 1891).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Anisanbau   „das Anbauen von Anis“

Quelle: Zwei Meilen von Brünn, an der nach Olmütz führenden Commercial-Straße links abgelenket, befindet sich auf einem Flächenmaße von einer Meile eine Bodenart, welche durch ihre schwarzlehmige, fette und besonders bindige Erde - gemengt mit grobkörnigem Kiese - zum Anis-Anbau vortreffliche Eignung findet (Agronomische Zeitung 9, 1854).

Anisbau   „das Anbauen von Anis“

Quelle: Bollstädt, Dorf an der Unstrut im Kreise Mühlhausen, des preußischen Regierungsbezirks Erfurt; viel Anisbau (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Bollstädt).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Anisduft   „Duft von Anis“

Quelle: Ein paar grüne rohe, in Pfeffer getauchte Fenchelzweige, deren Anisduft die Lippen parfümirt und das Herz erfrischt, vertraten bei uns nach der Sitte der Seeleute und des Landvolkes von Neapel die Stelle von Likören und Kaffee (Lamartine, Geständnisse, 1849).

Anisgeruch   „Geruch von Anis“

Quelle: Anisholz, indische Holzart von illicium anisatum, lichtgrau, mit Anisgeruch, von Tischlern und Drechslern verarbeitet (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Anisholz). - Unter den Holzstücken finden sich zuweilen welche von Anisgeruch (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Sassafraslorber).

Anisgeschmack   „Geschmack von Anis“

Quelle: Rosenapfel, 1) Familie der Äpfel, kenntlich an dem blauen Duft der Frucht am Baume, an dem angenehmen Geruche, bes. wenn sie gerieben werden, an den regelmäßigen Rippen um die Blume, bes. aber an dem seinen Rosen-, Fenchel- od. Anisgeschmacke ihres weichen, lockern Fleisches (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Rosenapfel).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
anisähnlich   „dem Anis ähnlich, an Anis erinnernd“

Quelle: Es hat einen lauchartigen Geruch und einen anisähnlichen Geschmack (Fehling, Neues Handwörterbuch der Chemie, 1871). - Der Samen (Sem. Foeniculi dulcis) ist länger, schmäler, nicht so glatt als der gemeine Fenchel, gewöhnlich krumm gebogen, von weißlichter oder blaßgelber Farbe, von ungleich süßerm, anisähnlichem Geschmacke und weit angenehmerm, stärkerm Geschmacke (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Süß-Fencheldill).

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Neuhochdeutsch (Anis)

Adjektivbildung mit -artig
anisartig   „die Art des Anis habend, an Anis erinnernd“

Quelle: Der Geruch des Pilzes ist deutlich anisartig, der milde Geschmack besitzt ebenfalls eine Aniskomponente (https://de.wikipedia.org/wiki/Anis-Zähling, gesehen am 10.05.2015). - Sternanisöl, ätherisches Öl aus den Früchten von Illicium anisatum (Sternanis), wird in den südwestlichen Provinzen Chinas und in Tongking gewonnen, ist farblos oder gelblich, riecht anisartig, schmeckt intensiv süß (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sternanisöl).

Adjektivbildung mit -haltig
anishaltig   „Anis enthaltend“

Quelle: Der Kräuterlikör Hierbas Ibicencas (Katalanisch Herbes Eivissenques) ist ein alkohol- und anishaltiges Getränk mit Extrakten aus Aromen verschiedener Pflanzen und von unterschiedlicher Süße, der auf Ibiza hergestellt wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Hierbas_Ibicencas, gesehen am 10.05.2015). - An den Obsthängen befinden sich Rebanlagen, aus deren Trauben neben Wein besonders auch der bekannte Arrak, ein anishaltiger Schnaps, hergestellt wird (Berichte über Landwirtschaft, 1962).

Älteres Neuhochdeutsch (Anis)

Adjektivbildung mit -artig
anisartig   „die Art des Anis habend, an Anis erinnernd“

Quelle: Myrrhen- od. Aniskerbel (sonst Scandix odorata, Myrrhis od.), Alpenpflanze von anisartigem Geschmack, in Gärten cultivirt, als Küchenkraut (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kerbel). - Das sehr lieblich nach Gewürznelken riechende, gewürzhaft anisartig schmeckende, im Schatten getrocknete Kraut (hb. basilici minimi) wird der Hirnkrautbasilie an Kräften weit vorgezogen (Hahnemann, 1795, s.v. Kleinbasilie).

Adjektivbildung mit -haltig
anishaltig   „Anis enthaltend“

Quelle: Anishaltiger Salmiakgeist (Spiritus salis ammoniaci anisatus Ph. Boruss.), Auflösung von ätherischem Anisöl in rectificirtem Weingeist, mit kaustischem Salmiakgeist; ein Auswurf beförderndes u. blähungtreibendes Mittel (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Anishaltiger Salmiakgeist).

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Neuhochdeutsch (Anis)

Allgemein
Anisbaum   „Sternanisbaum, Illicum verum“

Quelle: Sie liebt das Zicklein und die Henne, die Skabiose, den Bonito- und den Anis-Baum, die gelbe und die wohlriechende Akazie (Cofiño López, Cristino, 1977). - Der erste Baum ist ein Zypressenbaum (kiparisówoje), Aber der andere Baum ist ein Anisbaum (anisówoje), Aber der dritte Baum ist ein Berberitzenbaum (barbarisówoje) (Grass, Die russischen Sekten, 1907).

Anispflanze   „Pimpinella anisum“

Quelle: Die Anispflanze wächst als einjährige krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 10 bis 60 Zentimetern (https://de.wikipedia.org/wiki/Anis, gesehen am 10.05.2015). - Anis (Fructus Anisi vulgaris) ist die aus zwei Teilfrüchtchen bestehende Spaltfrucht der im Oriente einheimischen, in vielen Ländern Europas, sowie in Südamerika, Indien und Japan im großen gebauten Anispflanze (Pimpinella Anisum L., Familie Umbelliferae, Dolden- oder Schirmpflanzen) (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1904, s.v. Anis).

Älteres Neuhochdeutsch (Anis)

Allgemein
Anisbaum   „Sternanisbaum, Illicum verum“

Quelle: Anisholz, lichtgraue indische Holzart, vom Anisbaum od. von Laurea persea (Spillbaum od. Evonymus europaeus) (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Anisholz). - Anisbaum, in Japan und China, welcher seine Samenkörner in sternförmigen Hülsen trägt (La Roche, Briefe an Lina, 1795).

Anispflanze   „Pimpinella anisum“

Quelle: Muss die Anispflanze aus dem Boden, der Atmosphäre das Anisöl einsaugen, das in seinen reifen Saamen existirt? (Neumann, Heilmittellehre, 1848). - Von der Cultur der Anispflanze. Der Saame muß gesund und frisch seyn, und im Frühling gesäet werden (Hirsch, Fränkischer Hausshaltungs- und Wirthschaffts-Kalender, 1769).

Mittelhochdeutsch (aniz)

Bedeutung "Anis, Pimpinella anisum"
anizkraut   „Aniskraut“

Quelle: dû scholt auch niht gedenken noch wænen, daz anetkraut aneiskraut haiz, wan daz ist ain ander kraut, als her nâch kunt wirt (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, um 1350). - Wohl ad-hoc-Bildung.

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Neuhochdeutsch (Anis)

Allgemein
Gewürz
Pflanze

Älteres Neuhochdeutsch (Anis)

Allgemein
Gewürz
Pflanze

Frühneuhochdeutsch (anis)

Allgemein
gewürz
pflanze

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Neuhochdeutsch (Anis)

substantivisches Determinativkompositum mit Formmetapher als Vorderglied
Sternanis   „Illicum verum, eine anisähnliche Pflanze mit sternförmigen Früchten“

Quelle: Der Echte Sternanis (Illicium verum) gehört zur Familie der Sternanisgewächse (Schisandraceae). Es ist ein immergrüner Baum, der in tropischen Gebieten wächst, dessen reife Früchte (anisi stellati fructus) als Gewürz genutzt werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Sternanis, gesehen am 10.05.2015). - Sternanis, die sternförmige Frucht des Sternanisbaums (s. Illicium), importiert aus Hong-kong (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Älteres Neuhochdeutsch (Anis)

substantivisches Determinativkompositum mit Formmetapher als Vorderglied
Sternanis   „Illicum verum, eine anisähnliche Pflanze mit sternförmigen Früchten“

Quelle: Indischer Anis, so v.w. Sternanis (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Indischer Anis). - Die zu sechs bis acht sternförmig zusammenhängenden, gespitzten dunkelbraunen Fruchtkapseln (Sternanis, Anisum stellatum, s. sinense) sind oben eröfnet und enthalten einen braunen glänzenden, ovalen, zusammengedrückten Samen (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Sternanisbadian). - Anisum exoticum Philipinarum insularum, Park. teutsch, Sternanis. Ist eine indianische Frucht, wie ein Stern gestalt (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Zingi).

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Neuhochdeutsch (Anis)

Allgemein
Anis   „Anisschnaps“

Quelle: Meistens hantieren ein bleicher Wirt mit Strähnen im Gesicht und einer ewig schmutzigen Schürze oder eine müde Wirtin an der Kaffeemaschine, brauen diesen mit oder ohne Milch, mit Brandy oder Anis oder noch billigerem Schnaps (Die Zeit, 02.06.1995). - ein junger Arbeiter, der gerade ein Gläschen Anis herunterkippte, sah mitleidig zu ihr hinüber (Langgässer, Das unauslöschliche Siegel, 1946).

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Neuhochdeutsch (Anis)

Bedeutung "Anis, Pimpinella anisum"
Aniskorn   „Samenkorn der Anispflanze“

Quelle: Die Dragées de Verdun enthielten bis zum 18. Jahrhundert Aniskörner (https://de.wikipedia.org/wiki/Verdun, gesehen am 10.05.2015). - Die angenehm riechenden Früchtchen, Aniskörner, dienen als Gewürz, liefern die Anisessenz, ein wohlriechendes Wasser, und das Anisöl (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Anis).

Anisöl   „Öl des Anissamens“

Quelle: Anisöl ist ein ätherisches Öl, das über Wasserdampfdestillation aus den zerkleinerten Früchten des Anis (Pimpinella anisum) und des Echten Sternanis (Illicium verum) gewonnen wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Anisöl, gesehen am 10.05.2015). - Anisöl (Oleum Anisi) wird aus dem Anis, der Frucht von Pimpinella Anisum L., durch Destillation mit Wasser gewonnen (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1904, s.v.).

Anissamen   „Samen der Anispflanze“

Quelle: Dazu kommt ein hoher Anteil Zucker, Gewürze wie Zimt sowie zerstoßene Anissamen (https://de.wikipedia.org/wiki/Anisée, gesehen am 10.05.2015). - Anisöl, das durch Destillation von Anissamen mit Wasser gewonnene ätherische Öl (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Anisöl).

Anissäure   „im Anis enthaltene Säure“

Quelle: Anissäure ist eine methoxylierte Benzoesäure, also eine Methoxybenzoesäure und somit sowohl eine Carbonsäure als auch ein Ether (https://de.wikipedia.org/wiki/Anissäure, gesehen am 10.05.2015). - Methylparaoxybenzoesäure, soviel wie Anissäure (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Methylparaoxybenzoesäure).

Anisspreu   „nach der Verwertung des Anis übrigbleibende Pflanzenteile“

Quelle: Kästner schreibt in einem Brief an Friedrich Nicolai, Hofrat Beckmann habe belehrt werden müssen, daß man aus Anisspreu Öl machen könne (Wellmanns, Studien zur deutschen Satire im Zeitalter der Aufklärung, 1969). - Auch aus der Anisspreu (Doldenstielchen) wird ätherisches Oel gewonnen (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1904, s.v. Anis).

Bedeutung "Sternanispflanze, Illicum verum"
Anisholz   „Holz des Sternanisbaums“

Quelle: Ein lichtgraues, nach Sternanis riechendes Nutzholz (Anisholz) stammt von I. anisatum und vielleicht auch von andern Arten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Illicium).

Anisrinde   „Rinde des Sternanisbaums“

Quelle: Unter der Bezeichnung "Anisrinde" erhielten Schimmel & Co. im Jahre 1891 eine Rinde aus Madagaskar, deren Äußeres der Massoirinde glich, deren Geruch jedoch davon sehr verschieden war. Erst später wurde festgestellt, daß die Rinde von Persea gratissima abstammt (Gildemeister/Hoffmann, Die ätherischen Öle, 1929).

Älteres Neuhochdeutsch (Anis)

Bedeutung "Anis, Pimpinella anisum"
Aniskorn   „Samenkorn der Anispflanze“

Quelle: Diavolini, in Italien überzuckerte Aniskörner (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Diavolini). - Sie nehmen nehmlich auf 4 Unzen kochendes Wasser, 2 Quentgen Nimzin-Wurzel, ½ Unze Thee, und ein Quentgen dieser Anis-Körner (Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1773, s.v. Anisum).

Anisöl   „Öl des Anissamens“

Quelle: Anishaltiger Salmiakgeist (Spiritus salis ammoniaci anisatus Ph. Boruss.), Auflösung von ätherischem Anisöl in rectificirtem Weingeist, mit kaustischem Salmiakgeist; ein Auswurf beförderndes u. blähungtreibendes Mittel (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Anishaltiger Salmiakgeist). - Englisches Riechsalz, mit Lavendel- und Anisöl übergetriebnes flüchtiges Laugensalz (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Englisches Riechsalz). - Nimm Menschenschmaltz/ Wolffsschmaltz/ Beerenschmaltz/ jedes 1. Loth/ Dachsschmaltz/ Fuchsöl/ weiß Wachs/ Anisöl/ jedes 2. Loth/ laß untereinander zergehen/ und schmiere die Glieder damit (Zeiller, Centuria II. Variarvm Quæstionum, 1659).

Anissamen   „Samen der Anispflanze“

Quelle: Brustelixir (Elixir pectorale), das bekannteste das königlich dänische (Elixir pectorale regis Daniae), weinig, Salmiakgeist über Fenchel, Anissamen etc. abgezogen u. mit Süßholzsaft versüßt, bei Brustkrankheiten empfohlen (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Brustelixier). - Die Kerne sind gleich, glatt und gläntzend, haben eine Farbe schier als wie der Lein, riechen und schmecken wie der Anissamen, daher auch das Gewächs Anis des Indes, indianischer Anis, betitelt worden (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Zingi). - Sonsten benimbt auch die Schädligkeit deß Corianders der Anissamen zu Pulver gestossen/ und ein quintl mit Trauff-Wein gebraucht zum Tranck (Zeiller, Centuria Variarum Quæstionum, 1658).

Anissäure   „im Anis enthaltene Säure“

Quelle: Esdragonsäure (Chem.), so v.w. Anissäure (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Esdragonsäure).

Anisspreu   „nach der Verwertung des Anis übrigbleibende Pflanzenteile“

Quelle: Das Anisöl wird an den Orten, wo man den Samen baut, im Grossen bereitet, und gewöhnlich nur der Anisspreu (Kaff) hierzu benutzt (Dulk, Pharmacopoea Borussica, 1848). - Die Schalen hingegen, vorzüglich aber die Fruchtdecke (Anisspreu) geben ein weißes, nach und nach gilblicher werdendes ätherisches Oel (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Anispimpinelle).

Bedeutung "Sternanispflanze, Illicum verum"
Anisholz   „Holz des Sternanisbaums“

Quelle: Anisholz, indische Holzart von illicium anisatum, lichtgrau, mit Anisgeruch, von Tischlern und Drechslern verarbeitet (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v.). - Das Holtz von dem Baume, darauf der Sinesische Anis wächst, wird in grossen graulichten Stücken zu uns gebracht: es riechet wie Anis, wird auch deshalben Bois d'Anis, Anisholtz, genennet (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Anisum Chinae).

Anisrinde   „Rinde des Sternanisbaums“

Quelle: Anisrinde (Cortex anisi stellati, Cortex lavola), wahrscheinlich die Rinde des Sternanisbaums, in ½ Fuß langen, kaum 1 Linie dicken Stücken, außen grau runzlich, schmeckt u. riecht wie Sternanis u. sieht dem Zimmte ähnlich (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.).

Frühneuhochdeutsch (anis)

Bedeutung "Anis, Pimpinella anisum"
aniskorn   „Samenkorn der Anispflanze“

Quelle: Röhste es wol ab/ thue darein gantze Anyskörner/ vnd gantze Karbe/ Pfeffer/ Jngber/ ein wenig Saffran/ koste es wol zu rechter masse/ vnd richts an (Coler, Oeconomia, 1593).

anissamen   „Samen der Anispflanze“

Quelle: darzu nim weitter reinen lebendigen Schwebel iiij Gersten Körner schwer / gebrant Kupffer stein / ij Gersten körner schwer / rein geschaben süßholtz / Anis samen / Dragant / yedes iiij Gersten körnlin schwer (Ryff, Des Steins, Sandts, und Gries inn Nieren, Lenden und Blasen erster ursprung, 1548).

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Älteres Neuhochdeutsch (Anis)

Allgemein
Anispimpinelle

Quelle: Der Anissamen sind die reifen Früchte der Anispimpinelle (Pimpinella Anisum), einer Pflanze, welche ursprünglich im Orient, Aegypten, Griechenland zu Hause, gegenwärtig überall fast cultivirt wird (Chevallier, Wörterbuch der Verunreinigungen und Verfälschungen, 1856, s.v. Anis). - Anispimpinelle, Pimpinella anisum L. [...] mit dreispaltigen, eingeschnittenen Wurzelblättern, ist ein einjähriges, ursprünglich in Aegypten und Syrien einheimisches Kraut, welches aber hie und da im temperirten Europa häufig gebauet wird; bei uns am häufigsten um Erfurt und Magdeburg (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).

Europ. KontextInfo-Icon

Albanisch: anasoni
Bosnisch: anis
Bulgarisch: anason
Dänisch: anis
Englisch: anise
Estnisch: aniis
Finnisch: anis
Französisch: anis
Griechisch: ániso
Irisch: ainís
Isländisch: anís
Italienisch: anice
Kroatisch: anis
Lettisch: anīss
Litauisch: anyžius
Maltesisch: ħlewwa
Niederländisch: anijs
Norwegisch: anis
Polnisch: anyż
Portugiesisch: anis
Rumänisch: anason
Russisch: anís
Schwedisch: anis
Serbisch: anis
Slowakisch: aníz
Slowenisch: janež
Spanisch: anís
Tschechisch: anýz
Türkisch: anason
Ungarisch: ánizs
Walisisch: anis