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Arsch

Arsch bezeichnet als Vulgärwort das Gesäß, also denjenigen Körperteil am unteren Rumpfende, auf dem man sitzt. Das Wort wird demnach in erster Linie bei Menschen und bei denjenigen Tieren verwendet, die eine menschenähnliche Sitzhaltung einnehmen können, also vor allem Primaten, aber auch Hunde, Bären u.ä.
Das menschliche Gesäß besteht aus den zwei halbkugelförmigen, spiegelsymmetrischen Gesäßbacken, die von der Analrinne (Crena ani) getrennt werden. Die knöcherne Grundlage wird durch die beiden Sitzknochen (Os ischii) gebildet, die anatomisch zum Becken gehören. Die Gesäßmuskulatur besteht aus dem großen, dem mittleren und dem kleinen Gesäßmuskel (Musculus gluteus maximus, medius und minimus). Außerdem besteht das Gesäß aus ausgeprägten Fettpolstern, die ein längeres Sitzen ermöglichen.
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Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Hinterglied
Arschgeweih   „Tätowierung auf dem Gesäß“

Quelle: #

substantivisches Determinativkompositum mit Kleidungsteilbezeichnung als Hinterglied
Arschtasche   „Gesäßtasche an einem Kleidungsstück“

Quelle: denn ohne ein weiteres Wort zu verlieren, stecktest du die beiden Bildchen zurück in deine Arschtasche - und nie wieder kamen sie zum Vorschein (Lange-Müller, Böse Schafe, 2009).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Fruchtbezeichnung als Hinterglied
Arschparadeiser   „Hämorrhoiden“

Quelle: Arschparadeiser - (derb) aus österr. Paradeiser, "Tomaten" (d.h. Paradiesäpfel) (Urmes, Von Afterwolf bis Zipperlein, 2008).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis als Hinterglied
Arschfick   „Analverkehr“

Quelle: Der Mann muß zu anderen Zeiten den Arschfick gekannt und im Einklang mit ihm gelebt haben (Pilgrim, Manifest für den freien Mann, 1977).

Arschtritt   „Tritt ins Gesäß“

Quelle: Nach der Art von Clownsnummern, in denen auf den Nasenzwicker die Watschn und auf die Watschn der Arschtritt folgt, wurde plötzlich in der Presse auf den banalen Spielplan des Dirigenten, der aus drei Wagner- und Mozartopern sowie Debussy, Tschaikowsky und einer Schönberg-Oper bestand, das Etikett „elitär“ geklebt (Die Zeit, 14.7.1989).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Arschficker   „jemand, der Analverkehr ausübt“

Quelle: Kultivierte junge Damen wie Virginia Stephen begannen plötzlich über Sexualität, ja über „Arschficker“ zu reden und gründeten etwas, was man heute WG nennen würde – horribile dictu mit jungen Herren! (Die Zeit, 27.9.2006).

Arschkriecher   „devoter Mensch“

Quelle: Er verhält sich wie ein Arschkriecher der Regierung und nicht wie ein liebender Ehemann, der nach dem Verlust seiner Frau die Wahrheit über die Ursachen der Katastrophe herausfinden will (Die Zeit, 10.10.2011). - Mußte er da gleich herfahren wie ein Hund auf den Pfiff, wie irgendein Arschkriecher? (Feuchtwanger, Erfolg, 1930).

Arschlecker   „devoter Mensch“

Quelle: hier sind die verkrachten Existenzen versammelt - auch die Kurzatmigen und die Arschlecker von Beruf, Leute, die im Leben nicht richtig vorwärts kamen, entweder, weil sie keine Puste hatten und das planmäßige Kriechen nie richtig gelernt hatten, oder weil der Arsch, den sie leckten, unersättlich war (Hilsenrath, Der Nazi & der Friseur, 1977). - Biste stolz auf deine drei Streifen, Arschlecker? (Fallada, Wer einmal aus dem Blechnapf frißt, 1934).

Arschpauker (1)   „prügelnder Lehrer“

Quelle: Daß sie, wie der letzte Arschpauker oder ein pädagogisierendes Elternteil, durch die Zähne wütet: Ich-habe-dich-etwas-gefragttt! (Berliner Zeitung, 14.9.1995).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen instrumenti als Hinterglied
Arschbombe   „Sprung ins Wasser, bei dem man mit dem Gesäß aufkommt“

Quelle: Nun los, Lojuschka, sei kein Frosch! Steig hoch in die letzte Astgabel. Zeig, was du kannst, Sojusch! Den Köpper will ich sehen, nicht wieder die Arschbombe (Lange-Müller, Böse Schafe, 2009).

Arschleder   „Lederlappen der Bergleute, um das Gesäß zu schützen“

Quelle: Der Einfahrt ging traditionsgemäß der große Spaß des Einkleidens voraus. Jeder Besucher bekam einen Schutzanzug, Schlabberjacke, Schlabberhose, einen Lederlatz, genannt „das Arschleder“ (Die Zeit, 25.05.2007). - Arschleder, ein am Gürtel der Bergleute befestigter Lederlappen zum Schutz beim Sitzen in nassen Grubenbauen oder beim Rutschen auf Stein oder Holz (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v.).

Arschwisch   „Lappen zum Säubern des Gesäßes“

Quelle: Oder wie es ein Fondsmanager drastisch ausdrückt: „Die sind nicht mehr wert als ein Arschwisch.“ (Die Zeit, 15.3.2007).

substantivisches Determinativkompositum mit Infinitiv als Hinterglied
Arschgrinsen   „verächtliches Grinsen“

Quelle: So aufgeladen, wie sie aussahen, hätte es sie ein müdes Arschgrinsen gekostet, mich in null Komma nichts in Stücke zu reißen (Pirinçci, Felipolis, 2011).

substantivisches Possessivkompositum mit Körperteilbezeichnung als Hinterglied
Arschgesicht   „unangenehme Person“

Quelle: „Schau dir diese gezuckerten Arschgesichter mit ihren Sonnenschirmen an“, sagte sie. „Solltest du mich jemals mit so einem Schirmchen erwischen, musst du mich erschießen.“ (Capus, Léon und Louise, 2011). - ..kennt den Arthur nicht, dieser Idiot. Ein richtiges Arschgesicht (Kempowski, Tadellöser & Wolff, 1971).

Arschnase   „unangenehme, vorlaute Person“

Quelle: Guck mal: Jochen, die alte Arschnase, schreibt. Was macht denn der eigentlich? (Die Zeit, 09.12.1994).

adjektivisches Determinativkompositum
arschlos   „keinen Hintern habend“

Quelle: Die Kälber sind „arschlose, beinige Biester“, so das abfällige Urteil eines Friesen-Züchters (Die Zeit, 13.03.1995).

aubstantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Arschgeige   „unangenehme Person“

Quelle: Die Arschgeige war wahrlich nicht zu beneiden. Die hatte alle Hände voll zu tun, diese Frau an ihrer Seite zu behalten (Glattauer, Darum, 2009).

Arschkarte   „schlechte Karte beim Spiel“

Quelle: Die einzigen, die zählen, das sind die guten Bösen, die ziehen die Arschkarte schon am Tag ihrer Geburt und lernen, wie die bösen Bösen, nichts als lügen und betrügen und prügeln und rauben (Lange-Müller, Böse Schafe, 2009).

Bedeutung: steigernd, substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Arschbetrüger   „Erzbetrüger“

Quelle: Eh! Recht so! Leiden mußt du, Biest! Du Arschbetrüger! Verrecken sollst du dabei! (Ringelnatz, Als Mariner im Krieg, 1928).

Bedeutung: steigernd, adjektivisches Deteriminativkompositum
arscharrogant   „sehr arrogant“

Quelle: Außerdem gibt es noch eine kleine, arscharrogante Clique von sechzehn-, siebzehnjährigen Schnepfen (Nöstlinger, Lumpenloretta, 2010).

arschblöd   „sehr dumm“

Quelle: Das ist so arschblöd von dir, so was zu sagen (Seddig, Runterkommen, 2010).

arschkalt   „sehr kalt“

Quelle: Im Winter hatten wir ein Heimspiel, es lag Schnee und war arschkalt (Die Zeit, 4.4.2011).

arschklar   „völlig klar“

Quelle: Es war zwar schon spät, aber zum Glück für mich öffnete sie die Tür und kam und hörte die Aufzeichnung mit uns ab und sagte, wie nur sie es sagen konnte: Stasi, ist doch arschklar (Kolbe, Vinetas Archive, 2011). - Eine kleinere zweite Gruppe steigert und verstärkt, meist adverbial gebraucht, Das ist doch klar, arschklar (Mitteilungen der Schlesischen Gesellschaft für Volkskunde 27-29, 1926).

Älteres Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Hinterglied
Arschhaar   „einzelnes Haar“

Quelle: Die verhöhnete Magd greifft ihren Kinn in die Qver und in die Länge an und bespiegelt sich bald unten bald oben / theils in ihrem dreyhellers Spiegel / den ihr der Knecht vergangene Messe gekauffet hatte / und find kein Arschhar vom Barte an ihre Schnautze / wie lange sie auch damit zukehre gehet (Praetorius, Des Rübezahls Anderen, und ganz frischer historischer Theil, 1662).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Fruchtbezeichnung als Hinterglied
Arschkirschen   „Hämorrhoiden“

Quelle: #

Arschparadeiser   „Hämorrhoiden“

Quelle: #

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Tierbezeichnung als Hinterglied
Arschkröte   „Darmwind“

Quelle: Das Wetter wird sich ändern, die Arschkröten schreien. (Mewe.) Bei lauten Blähungen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Wetter).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis als Hinterglied
Arschkitzel   „Hagebutte“

Quelle: An andern Orten heißen sie Wiepen, Wiebchen, in Osnabr. Weepken, (Böhm. Ssipek,) Hefen, Hüfen, Hagehiften, Hiften, (Engl. Haw, Hips, Angels. Hagan, Heopa, Norw. Hybe, Klunger, Dän. Hyven,) Kunz, Schlafkunz, Arschkitzeln, Franz. Gratecul, im Bremischen Hissen, an andern Orten Buttelhiefe, so wie der Strauch der sie trägt daselbst die Buttelrose genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hagebutte).

Arschpreller   „Schlag auf das Gesäß“

Quelle: Der Arschpreller, des -s, plur. ut nom. sing. eine Strafe geringer Leute, da sie vor den Hintern geprellet, d.i. geschlagen werden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Arschprügel Pl.   „Schläge auf das Gesäß“

Quelle: denn da das Gerichte nunmehro aufstand und Tische, Stühle und Bänke umbwarf, fiel ihm ein Tisch, dieweil ein Paar Jungen darunter saßen, so sich um den Stab schlugen, also auf seinen Fuß, daß er in großen Zorn gerieth, und dem Volk mit der Faust dräuete, daß Jeder sölle 50 Arschprügel haben, beides Männer und Weiber, so sie nicht augenblicklich geruhsam wären und aus der Stuben gingen (Meinhold, Die Bernsteinhexe, 1843). - Die Arschprügel, sing. inusit. Stockschläge auf den Hintern (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Arschtritt   „Tritt ins Gesäß“

Quelle: Was bringst mir armen Hund für Leid, / Ward mit Arschtritten durch Dich aus dem Hause gestossen (Schink, Hanswurst von Salzburg mit dem hölzernen Gat, 1778).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Arschblecker   „jemand, der sein Gesäß entblößt und vorzeigt“

Quelle: Wegen dieses Prahlens und Stolzes suchten mehrere Orte der Umgegend, vorzüglich des Odenwaldes, sich von Buchen unabhängiger zu machen; worauf die von Buchen auf ihre beiden Thore gegen das Bauland und den Odenwald einige nach Außen spottende Affen, und überdies auf das letztere Thor einen gegen den Odenwald kackenden Mann setzen ließen. Durch diese Steinbilder (von denen der Mann unter dem Namen Arschblecker das Wahrzeichen der Stadt wurde) wollten sie anzeigen, daß sie, bei ihrem Reichthum, sowohl die erwähnten Orte als überhaupt die ganze Welt gering schätzten (Baader, Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden, 1851).

Arschgeiger   „Geiger“

Quelle: Kunst heißt auf lateinisch ars, und dahero könnte ich sie ohne große Mühe noch darzu Ars-Geiger nennen, wenn ja die Leute so artig wären, sich viel mausig zu machen (Beer, Die teutschen Winter-Nächte, 1682).

Arschgucker   „prügelnder Lehrer“

Quelle: Er strich etliche dermaßen zuschanden, daß sie dem Bruch- und Wundarzt etliche Wochen mußten unter der Hand liegen, und wenn man im Gegenteil ansah den Nutzen von seiner Lehre, so war es zu erbarmen, daß man einem solchen Arschgucker so viel Zweige der unschuldigen Jugend unter die Hand gegeben, welcher sie bis auf den Grund verdorben hat (Beer, Das Narrenspital, 1681).

Arschkratzer   „Masseur“

Quelle: Darnach will ich alle Badergesellen, die auf der Harfe spielen können, befreien, daß man sie nicht mehr Arschkratzer nennen solle (Beer, Das Narrenspital, 1681).

Arschpauker (1)   „prügelnder Lehrer“

Quelle: Es ist der Arschpauker (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.). - Der Arschpauker, des -s, plur. ut nom. sing. im niedrigen Spotte, ein Schullehrer, der zu unumschränkt über den Hintern seiner Kinder herrschet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Arschpauker (2)   „jemand, der Analverkehr ausübt“

Quelle: Zu gleicher Zeit fühlte ich noch einen Amor in meinem Hintern. „Wer ist der verfluchte Arschpauker?“ fragte ich, und wollte mich von demselben befreyen (Lina’s aufrichtige Bekenntnisse, um 1790/95).

Arschpritscher   „jemand, der Analverkehr ausübt“

Quelle: Warum hat sie sich auch diesem verfluchten Arschpritscher überlassen? (Lina’s aufrichtige Bekenntnisse, um 1790/95).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen instrumenti als Hinterglied
Arschklammer   „Hagebutte“

Quelle: Diese Frucht wird insgemein frantzösisch Gratecu und Chinorrodon, auf teutsch, Hagenbutten, Hainbutten, Arschklammern genennet (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon,, 1721, s.v. Cynorrhodos).

Arschleder   „Lederlappen der Bergleute, um das Gesäß zu schützen“

Quelle: Arschleder (Bergw.), so v.w. Fahrleder (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Das Arschleder, des -s, plur. ut nom. sing. ein halb rund geschnittenes Leder, welches die Bergleute vor dem Hintern tragen; das Bergleder (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Kaelber-Thier / nennen die Türcken einen Bergmann / der ein Arschleder träget (Schönberg, Ausführliche Berg-Information, 1693).

Arschpauke   „Prügel“

Quelle: Er wird Arschpauke (Prügel) kriegen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

Arschsiel   „Lederriemen der Bergleute“

Quelle: Das Arschsiel, des -es, plur. die -e, in den Bergwerken, ein lederner Riemen, welchen die Grubenjungen über den Hinterleib tragen, den Karren daran zu ziehen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Arschwisch   „Lappen zum Säubern des Gesäßes“

Quelle: Kommet er dann nach der Marter zu den Ehren / eilends beklagen sich die krancke gute Töchter / und allerley Gesinde / die wollen allesammt seiner nicht entbehren / da wird er zu Windeln / zu Pflastern / und zuletzt zu Arschwischen gemacht (Lauremberg, Neue und vermehrte Acerra Philologica, 1717). - „So saget Eurem gnädigen Herrn,“ sprach ich, „wann er mir einen jeden s. h. Arschwisch, darzu er meine Supplikation unweislich brauchen möchte, ehe er sie gelesen, so teuer bezahlen wolle, so werde es ihm ehender an Geld als mir an Papier, Federn und Tinten manglen.“ (Grimmelshausen, Der seltzame Springinsfeld, 1670). - Wenn man es aber bey dem Lichte besihet / und man mit einander verkoppelt / so sind es ohngefehr zwey Papire / die Le Grand Diable des Juristes selber nicht zu Gelde machen nen; und kaum so viel kahle marckbahres Geldes / daß man Arschwische darvon auffs Scheishaus / und Schwefel-Lichter in die Küchen kauffen kann (Gryphius, Horribilicribrifax, 1665).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Hinterglied
Arschleck   „wichtige Person“

Quelle: Er denkt, Arschleck ist sein Vetter. (Schles.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.).

substantivisches Possessivkompositum mit Körperteilbezeichnung als Hinterglied
Arschgesicht   „unangenehme Person“

Quelle: Da haben wir's. Mit euch verfluchten Arschgesichtern (Lenz, Die Soldaten, 1776).

Arschnase   „unangenehme, vorlaute Person“

Quelle: Er ist eine Arschnase. – Frischbier, I, 152. Ein vorlauter, naseweiser junger Mensch (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

substantivisches Possessivkompositum mit Personenname als Hinterglied
Arschpeter   „unsauberer Mensch“

Quelle: Er ist ein Arschpeter. – Frischbier, I, 153. Ein unsauberer Mensch (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.).

Frühneuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Hinterglied
arsdarm   „Mastdarm“

Quelle: das Sant Tönigis Feur dem Goldschmid in arßdarm schlag, zu sambt der Frauwen die es getragen hat (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

arsfinger   „Mittelfinger“

Quelle: Am Prangfinger oder (verzeicht mir) am arsfinger der rechten hand, hett er ein Ring, Spiral oder Pretschetweiß (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Tuchbezeichnung als Hinterglied
arstüchlein   „Tüchlein zum Säubern des Gesäßes“

Quelle: auß Naßthüchlein macht ich arsthüchlein, auß Bettküssen Gesäsküssen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Tierbezeichnung als Hinterglied
arswolf   „Entzündung am Gesäß“

Quelle: Verbaut in:Hei der Arswolfreuter, wie sind das Reutterkerles, wie ein Igel ein Arswisch? (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen instrumenti als Hinterglied
arsleder   „Arschleder, Lederlappen der Bergleute, um das Gesäß zu schützen“

Quelle: So sitzend die Berghäwer auf ihr Arsleder, das um die Lenden gebunden, dahinter herabhanget (Agricola, 1556).

arswisch   „Lappen zum Sübern des Gesäßes“

Quelle: Man sagt von des WeltPrintzen des Teuffels köstlichstem Arswisch, der sey armer Leut Hoffart (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
arsfeigwarzius   „Person mit Hämorrhoiden“

Quelle: Kein Wachtelpfeiffstirn und Arsfeigwartzius (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Determinativkompositum mit verbalem Hinterglied
arschritschelen   „auf dem Gesäß herumrutschen“

Quelle: daß er anfieng vor rachgiriger boßheit zu Veitsdäntzelen: zuhupffelen: schupffelen: zabelen: strabelen: zitteren: witteren: Zänknarspelen: Toben: dauben: Strampelen: arschritschelen, kreuschen und fallendsüchtig werden (Fischart, Geschichtklitterung, 1575, 10.Kap.).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
arsblatterig   „mit Blattern am Gesäß“

Quelle: Den verketzerten, Hechsengeprendten, gefeurten, gezimmerten, beimberten, bekümmerten Butterpraten, ließ er den Banckprüchigen, Arsplaterigen, Bitterdäschigen, übelsessigen, Land und Tischraumigen Kaufleuten und Fürkeuffern (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

arslochig   „schmutzig“

Quelle: Ja hetten sie den Arslochigen Aeolischen stinckenden Sack auffknipfft, unnd Windmäsig drein geblasen, oder fürtzlicher weiß gehustet, da wers gangen, wie ein alt Weib am stecken (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenname als Hinterglied
arsmeier   „unangenehme Person“

Quelle: ja es sollten alle löbliche universiteten darzu thun, dasz solche gesellen wie die arsmeier abgefertiget würden (Tabernaemontanus).

Mittelhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Hinterglied
arsdarm   „Mastdarm“

Quelle: niem den arssdarm von dem kalb und mach den gar suber und hack die lungen und speck under ainandren (Buoch von guoter spise, um 1350, 161f.).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen instrumenti als Hinterglied
arswisch   „Tuch zum Säubern des Gesäßes“

Quelle: Summarium Heinrici 1:132,232.

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
arsverkoufærine   „Kupplerin“

Quelle: ein ufmacherin und aursverkaufferin (Schwäbisches Wörterbuch, 1349).

Komplementärbegr. & OppositionenInfo-Icon

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Kopf

Quelle: Recht muss Recht bleiben und sollten Kopf und Arsch sich reiben. Holl.: Regt moet regt zijn, al zou men malkander in riemen snijden (met stokken slaan). (Harrebomée, II, 214b.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v. Recht).

Maul

Quelle: Maul und Arsch sind Brüder. Holl.: De mond en de aars zijn gebroeders. (Harrebomée, II, 97a.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v. Maul).

Nase

Quelle: Wenn ich jetzund hinein gehe / so werde ich euch den Arß zukehren / vnd wenn ich wiederkomme / die Nase (Rist, Perseus, 1634).

Frühneuhochdeutsch

Allgemein
maul

Quelle: Wiewol du bist zum tragen faul, / Kanst wol außwarten deinem maul, / Ist an deim grossen arsch wol schein (Hans Sachs, Der Krämerskorb, 1554). - Einer zögt das Maul und den Ars (Pauli, Schimpf und Ernst, 1522).

NominalInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", Deminutivbildung mit Suffix -chen
Ärschchen   „kleiner Hintern“

Quelle: Ich pack' die am Ärschchen, und dann gibt's ratzifatzi eins mit dem Knüppel - und gut (Die Zeit, 28.8.1995).

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", Deminutivbildung mit Suffix -lein
Ärschlein   „kleiner Hintern“

Quelle: Mausi zappte nach Manila heiter, 25°, wo ein dreijähriges Schwulchen den Urlaubern aus der westlichen Wertegemeinschaft sein geiles Ärschlein aufdrängte (Berliner Zeitung, 26.5.2001).

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", adjektivisches Determinativkompositum mit -ärschig, - ärschig
breitärschig (1)   „ein breites Gesäß habend, phlegmatisch“

Quelle: Was also ist zu tun, um den Jüngeren den Wind aus den Segeln zu nehmen, damit sie ihre Stänkereien, wir säßen breitärschig da und lebten auf ihre Kosten, ein wenig mildern? (Die Zeit, 5.1.2007).

breitärschig (2)   „ein breites Heck habend“

Quelle: Viel schmaler sind die Sportboote als die breitärschigen Kähne auf Sonntagsausflugsseen (Der Tagesspiegel, 1.8.2003).

dickärschig (1)   „ein dickes Gesäß habend“

Quelle: Vor allem größer und hochbeiniger sollen die Neo-Ure noch werden und bitte „nicht so dickärschig“, wie ein Naturschützer im Greenpeace-Magazin forderte (Die Zeit, 26.4.2010). - wenn ein Graf kommt mit einem Schloß und ein paar Millionen im Hintergrund, darüber läßt sich reden, aber daß dich der erste beste Schmierenkomödiant mir wegstibitzt oder irgendein dickärschiger Bureaugaul dich in seinen Stall schleppt, das wär noch schöner (Wassermann, Das Gänsemännchen, 1915).

dickärschig (2)   „ein breites Heck habend“

Quelle: Man kennt jede Gasse, jede Bar, den Fischmarkt, den Bouleplatz, die eleganten Segler, die dickärschigen Luxusjachten im Hafen, auf deren Decks sich – Champagner schlürfend – die alternden Herren und ihre schmollmündigen Gören fläzen (Die Zeit, 10.11.2005).

lahmarschig   „langsam, phlegmatisch“

Quelle: Peinlicher Alleingang eines Bewegungsdilettanten, der untrainiert, ungeschult, unbeholfen, ohne Kondition und lahmarschig übers Gras schiebt (Die Zeit, 02.6.2008). - Der lahmarschige Heini wird noch froh sein, uns beim Aufspulen behilflich sein zu dürfen (Apitz, Nackt unter Wölfen, 1958).

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", Adverbialableitung mit Suffix -lings
ärschlings   „rückwärts, mit dem Gesäß voraus“

Quelle: Die MTV-Boys springen ärschlings in den Abschaum (Die Zeit, 1.4.2002). - Dem erstarrten Fürsten bleibt noch soviel Fassung, dem Buchdrucker abzuwinken, der sich nicht in der aufrechten Haltung, die laut Katechismus den Menschen vom Tier unterscheiden soll, sondern tief gebückt und ärschlings nach dem Hintergrund lanciert und in der Glastüre verschwindet (Wohlmuth, Ein Schauspielerleben, 1928).

Bedeutung "unangenehme Person", Adjektivableitung mit Suffix -ig
arschig   „menschlich unangenehm, arrogant und unfreundlich“

Quelle: Kabarettistin Lisa Fitz ärgert sich, schuld sei das deutsche Volk, das so arschig ist (Der Tagesspiegel, 13.1.2004).

Älteres Neuhochdeutsch

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", Deminutivbildung mit Suffix -chen
Ärschchen   „kleiner Hintern“

Quelle: Für diese Vermutung sollst Du gleich die erste Nacht einen derben Schilling auf Dein liebens-, küssenswürdiges Ärschgen haben (Mozart, Brief an Constanze Mozart, 1789).

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", Deminutivbildung mit Suffix -lein
Ärschlein   „kleiner Hintern“

Quelle: Wer's Aerschlein nicht bändigt, wie soll der mit dem Arsche fertig werden? Holl.: Die het aarsje niet kastijdt, hoe zal hij den aars geeselen? (Harrebomée, I, 7.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. Aerschlein).

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", Adjektivableitung mit Suffix -ig
ärschig   „in der Art eines Gesäßes“

Quelle: Die bravste, klügste Kuh kein Spanisch weiß, / Wie Maßmann kein Latein – Der Marmorsteiß / Der Venus von Canova ist zu glatte, / Wie Maßmanus Nase viel zu ärschig platte (Heine, Romanzero, 1851).

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", Adverbialableitung mit Suffix -lich
ärschlich   „rückwärts, mit dem Hinterteil“

Quelle: Das Zickel bockt manchmal ärschlich. (Schreibershau.) Die Sache geht oft verkehrt (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. Zickel).

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", Adverbialableitung mit Suffix -ling
arschling   „rückwärts, mit dem Hintern voraus“

Quelle: Wer rücklings (auch: arschling) geht, der geht dem Teufel in d' Scheoss. – Baumgarten, II, 25 (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v. rücklings). - Ich sagte, er möchte mir ein Thema geben, er wollte nicht, aber einer aus den Geistlichen gab mir eines. Ich führte es spaziren und mitten darin (die Fuga gieng ex G minor) fing ich miaior an, und ganz etwas Scherzhaftes, aber im nämlichen Tempo, dann endlich wieder das Thema, und aber arschling (Mozart, Brief an Leopold Mozart, 1777).

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", Adverbialableitung mit Suffix -lings
ärschlings   „rückwärts, mit dem Hintern voraus“

Quelle: Die Plumpen schlagen Rad auf Rad / Und stürzen ärschlings in die Hölle (Goethe, Faust: Der Tragödie zweiter Teil, 1832).

Frühneuhochdeutsch

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", Deminutivbildung mit Suffix -lein
ärslin   „kleiner Hintern“

Quelle: waschet sein händ inn der Suppen, malt die Wend mit dem Muß, streit sich mit dem Glaß, saß zwischen zwen Stülen nider, neben den schemel mit seim zarten ärßlin auff den harten boden (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", Adverbialbildung mit Suffix -ling
ärsling   „rücklings, rückwärts“

Quelle: So geht beyde ärßling hinauß / Und steigt auch ärßling auff die dillen! (Hans Sachs, Der farendt Schuler mit dem Teuffel-Pannen, 1551).

erslingen   „rückwärts“

Quelle: die ler ich nachtes nackent sten, die erslingen gen dem fure gen (Johann von Nürnberg, De vita vagorum, um 1300).

Mittelhochdeutsch

Bedeutung "Gesäß", Adverbialbildung mit Suffix -lingen
erslingen   „mit dem Gesäß voraus, rücklings“

Quelle: Nach Lexer s.v. 14.Jh.

VerbalInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
anarschen   „hereinlegen, anführen“

Quelle: In sechs Jahren ist das Insolvenzverfahren abgeschlossen, dann kann mich niemand mehr anarschen (Der Tagesspiegel, 3.9.2004).

verarschen   „hereinlegen, betrügen“

Quelle: Ich hatte vier Rubel für dieses Fläschchen gezahlt und war verarscht worden (Bronsky, Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche, 2010).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
arschen

Quelle: "lambere nates", GWB ohne Beleg.

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Neuhochdeutsch

Allgemein
Rumpf
Rücken

Älteres Neuhochdeutsch

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Rücken
Rumpf

Frühneuhochdeutsch

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leib

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lîp

Althochdeutsch

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lîp

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Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Frauenarsch   „Gesäß einer Frau“

Quelle: Er würde die Nachrichten vor einem nackten Frauenarsch verlesen, ohne es zu merken (Berliner Zeitung, 5.8.2000).

Kinderarsch   „Gesäß eines Kindes“

Quelle: Nimmst du das Zeug täglich, wird die Haut glatt wie’n Kinderarsch (Arjouni, Mehr Bier, 1987).

Männerarsch   „Gesäß eines Mannes“

Quelle: Sie küßt, ohne jede Eile, den vor ihr liegenden Männerarsch (Die Zeit 02.01.1998, 2.1.1998).

Weiberarsch   „Gesäß einer Frau“

Quelle: Außerdem bin ich überhaupt nicht scharf darauf, immer mit irgendwelchen LKWs durch die Gegend kutschiert zu werden und dabei nur Leute um mich herum zu haben, die bei jedem Weiberarsch losjohlen (Brussig, Wasserfarben, 1991).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Affenarsch   „Hinterteil eines Affen“

Quelle: Ein neues Wort lernte ich dann doch: Affenarsch (Der Tagesspiegel, 19.7.2003). - den Zementboden seiner Zelle hat er zweimal die Woche mit Graphit und Terpentin geputzt , daß er geschimmert hat wie ein Affenarsch (Fallada, Wer einmal aus dem Blechnapf frißt, 1934).

Bärenarsch   „Hinterteil eines Bären“

Quelle: Nur in der Wendung finster wie in einem Bärenarsch: Oder wenn der Nachbar einen im Flur abpasst und meint, im Keller sei mal wieder das Licht defekt: "Da is widda finster wie im Bärenarsch!", da fragt man sich natürlich, woher die Leute ihre Vergleichsmöglichkeiten haben (Goosen, Radio Heimat, 2010).

Elefantenarsch   „Hinterteil eines Eelefanten“

Quelle: Geh nach Afrika, da kannst du Elefantenarsch essen! (Müller, Und weinen darf ich auch nicht, 2002).

Entenarsch (1)   „Hinterteil einer Ente“

Quelle: Ein Kollege schließlich schrieb vom Bürzel, vulgo Entenarsch (Die Zeit, 1.10.2003).

Kuharsch (1)   „Hinterteil einer Kuh“

Quelle: Ich kann doch nicht hinter jeden Kuharsch einen Veterinär oder Polizisten stellen (Die Zeit, 17.2.1997).

Pavianarsch   „Hinterteil eines Pavians“

Quelle: Siehst du, wie ich mir einen roten Pavianarsch friere, weil es hier herunten so verdammt kalt ist, kälter als in Sibirien (Rebhandl, Lebensabende und Blutbäder, 2005). - Da gab es bunte und blaue, nudeldünne und keulendicke Penisse zu bewundern, Natur- und Pappmachebusen, zerrupftes und prunkvolles Federvieh, nicht neckisch anzusehen, sondern faunisch – ein paar Vögel hatten feiste Bäuche, ein paar andere Pavianärsche (Die Zeit, 19.10.1973).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Fruchtbezeichnung als Vorderglied
Apfelarsch   „rundes, apfelförmiges Gesäß“

Quelle: Was nicht heißen soll, dass mir ein Apfelarsch unter tausend Birnen nicht auch aufgefallen wäre (Bracharz, Der zweitbeste Koch, 2010).

Birnenarsch   „nach unten hin breiter werdendes, birnenförmiges Gesäß“

Quelle: Sie ist Mitte vierzig, immer noch schmal, mit einem schönen Birnenarsch, der in dem Hausanzug aus schwarzer Seide aussieht, als wolle er gepflückt und gegessen werden (Meier, Mit dem Gibbon und John Lennon nach Ancona, 2010).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Fettarsch (1)   „dickes Gesäß“

Quelle: Keinen von denen konnte man mehr an die frische Luft befördern, wenn sie sich im Sender erst mal ein, zwei Jahre lang ihren Fettarsch breitgesessen hatten (Der Tagesspiegel, 23.11.2001).

substantivisches Possessivkompositum mit verbalem Vorderglied
Puparsch   „schlechtes Bier, das Darmwinde verursacht“

Quelle: Aber auch obergärige Biere, wie Weißbier oder das Braunbier „Puparsch-Knall“, wurden produziert (http://de.wikipedia.org/wiki/Colbitzer_Heide-Brauerei, gesehen am 1.3.2012).

substantivisches Possessivkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Breitarsch   „Person mit dickem Gesäß“

Quelle: Ja, er wird prügeln. Ja, und dieser Breitarsch hat eine Frau, und er formt seine Kinder nach seinem Ebenbild (Die Zeit, 21.9.1990).

Fettarsch (2)   „Person mit dickem Gesäß“

Quelle: Schlampe oder Fettarsch riefen sie ihr nach (Der Tagesspiegel, 23.6.2004). - Die Sklaven haben die Brücke gebaut und nicht dieser Fettarsch (Jakobs, Eine Pyramide für mich, 1971).

Lahmarsch   „langsame, phlegmatische Person“

Quelle: Was ist denn das für ein Lahmarsch da vor mir, warum fährt der Trottel nicht, eh du Idiot, siehst du nicht, daß Grün ist (Berliner Zeitung, 20.1.1996). - Hinter ihm klang es noch immer: alter Saubartel, Hundskrüppel dappiger, Lahmarsch trauriger (Feuchtwanger, Erfolg, 1930).

Nacktarsch   „Person mit nacktem Gesäß“

Quelle: Da in der Windeseile keine Hose greifbar ist, zieht der Kleine als Nacktarsch der Zivilisation entgegen (Die Zeit, 25.8.1999).

Rotarsch   „Neuling beim Militär“

Quelle: Unteroffiziere sind eine Kaste für sich, sogar die Wehrpflichtigen sind halbjahrgangsweise in drei Gruppen getrennt, die „EK“, die Entlassungskandidaten, die „Vize“, die mittlere Kategorie, und „Rotärsche“, die Anfänger (Die Zeit, 30.11.1984).

substantivisches Possessivkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Entenarsch (2)   „Person mit einem dicken Gesäß“

Quelle: Aber die fand es gar nicht lustig, wenn ihr in der Schule „Entenarsch“ hinterher gerufen wurde (Der Tagesspiegel, 25.3.2003).

Stutenarsch   „Person mit einem dicken Gesäß“

Quelle: Dann hör zu, Stutenarsch und Metzgerhund, der Du bist! (Droste, Wie sägen uns die Beine ab und sehen aus wie Gregor Gysi, 2004). - Schweineschnauze, Stutenarsch, Metzgerhund! Ausdämpfen soll der Teufel deine Frau Mutter, ungetaufter Schädel (Dwinger, Sie suchten die Freiheit, 1952).

substantivisches Possessivkompositum mit metaphorischer Fruchtbezeichnung als Vorderglied
Pfirsichärschlein   „Frau mit pfirsichzartem Gesäß“

Quelle: Mein Kind! Mein Kind! Mein Pantherköpfchen, mein Luchsäuglein, mein Hasenöhrchen, mein Aprikosenwängelein, mein Pfirsichärschlein! (Klabund, Der Kreidekreis, 1925).

substantivisches Possessivkompositum mit Formbezeichnung als Voderglied
Kugelarsch   „Person mit einem kugelförmigen Gesäß“

Quelle: Als besonders eifrig soll sich dabei lt. den Schilderungen des Herrn X ein VP- Meister Winkler mit dem Spitznamen „Kugelarsch" betätigt haben (Pfeiffer, Fahnenflucht zur See, 2009).

substantivisches Determinativkompositum mit steigerndem Vorderglied
Dreckarsch   „besonders unangenehme Person“

Quelle: Und du kamst dafür aufs Gymnasium, weil dein Alter Geld hatte, der Dreckarsch (Schnell/Fisch, Das Leben des heiligen Hermann Katz, 2006). - „S'is ganz egal!“ begehrt das Jingelchen auf, „amal mußt es doch wissen!" — „So? Was denn, du Dreckarsch?“ (Häger, Der Schießranzen, 1941).

Oberarsch   „besonders unangenehme Person“

Quelle: Neulich, erzählt er, habe ihn ein Freund und Kollege aus einer fernen Großstadt angerufen und gefragt, ob er eigentlich wisse, dass er der Oberarsch der Branche sei? (Die Zeit, 15.9.2005).

Saftarsch   „besonders unangenehme Person“

Quelle: Dass Funktionäre jetzt wieder auf die Ausländerfrage kommen , weil hier bei der EM ein paar Saftärsche nicht richtig zünden , das halte ich für eine Frechheit (Berliner Zeitung, 23.6.2000). - „Falscher Fuffziger, ene uf de Nudel, dem Saftarsch“, schrien alle durcheinander (Kneifel, Weg vom Fenster, 1976).

Älteres Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Bauernarsch   „Gesäß eines Bauern“

Quelle: Er hat ein Gesicht wie ein ausgeklatschter Bauernarsch. Holl.: Hij heeft net een gezigt als een kippenhok, met den stront naar buiten. (Harrebomée, I, 314.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Gesicht).

Philisterarsch   „Gesäß eines Philisters“

Quelle: Auf der Münzprobationswaage der Freude ziehet dieser metallische Schaum mehr als die goldnen Kälber, die goldnen Pythagoras-Hüften und die güldnen Philister-Ärse der Kapitalisten (Jean Paul, Leben des Quintus Fixlein, 1796).

Weiberarsch   „Gesäß einer Frau“

Quelle: Ein alter Weiberarsch ist kein Fingerring. Lat.: Non est vrbanus annulus anus anus. (Reuterdahl, 607.) Schwed.: Kaerlinga baklwth aer ey goth gwlfingran. (Reuterdahl, 607.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Entenarsch (1)   „Hinterteil einer Ente“

Quelle: Ihre Zunge geht wie ein Entenarsch. Holl.: Hare tong gaat als een blad van den populierboom. (Harrebomée, II, 338a.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. Zunge).

Froscharsch   „Hinterteil eines Frosches“

Quelle: So lochtig as 'ne Fuarskefuet (Froscharsch). – Frommann, V, 161, 108. (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v. luftig).

Hühnerarsch   „Hinterteil eines Huhns“

Quelle: Hei heft von e Hehnermarsch gefrete. – Frischbier2, 1700. Auch: Hehnerplapper, Entenarsch, Gänsepirzel. – Von jemand, der sehr geschwätzig ist oder ihm anvertraute Geheimnisse verräth (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Hühnerarsch).

Kuharsch (1)   „Hinterteil einer Kuh“

Quelle: Jedes Ding hat seinen Prospect, ausgenommen ein Kuharsch. Holl.: Alle dingen hebben een inzigt, behalve eene koeijenklink, want daar hangt een staart voor. (Harrebomée, I, 133.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Ding).

substantivisches Possessivkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Feuchtarsch   „Kormoran“

Quelle: Der Feuchtarsch, des -es, plur. die -ärsche, im gemeinen Leben, eine Benennung des Seeraben, Pelecanus Carbo L. der auch Schlucker und Schlingrabe genannt, und in den Schottländischen Gewässern angetroffen wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Lahmarsch   „langsame, phlegmatische Person“

Quelle: Du Lahmarsch. Zur Bezeichnung eines langsamen, trägen, faulen plumpen u. dgl. Menschen hat Sutermeister (61) ausser dem vorstehenden noch folgende in der Schweiz übliche Ausdrücke aufgeführt. Man nennt einen solchen Menschen auch einen Döseler, Düggeler, Dräihung, Füdeler, Foutsch, Fulhung, Glauggi, Hosetrumper, Liri, Lörer, Lärpi, Lärbsch, Lempi, Päscheler, Plampi, Schleerpi, Schlunggi, Schloföpfel, Spotlober, Tärimäri, Tappi, Trallari, Trammel. Lat.: Mulieris podex. (Binder II, 1909; Lang, 170; Erasmus, 362.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v.).

Nacktarsch   „Person mit nacktem Gesäß“

Quelle: Zur Bezeichnung der verschiedenen Grade der Nacktheit oder zur malerischen Steigerung des Ausdrucks hat man verschiedene sprichwörtlich gewordene Redeformen, als: splitternackt, splitterfadennackt, hautnackig, du Nacktarsch, Fidlesblecker (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. nackt). - In den neuesten Zeiten hat man das Franz. Sansculotte Deutsch zu geben gesucht, und das alberne unanalogische Ohnehose gestämpelt. Die gemeinen Mundarten haben schon lange, ehe noch die Sans-culottes in Frankreich bekannt wurden, sie zu benennen gewußt. Sie nennen einen solchen Menschen Nackarsch, Engl. Baldarse. Fehlt es dem Worte gleich an Würde, so fehlt es doch auch dem Gegenstande selbst daran (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. nacket).

Weitarsch   „Person mit dickem Gesäß“

Quelle: Ευρυπροκτως ist ein schmähliches Beiwort, womit Aristophanes in seinen Wolken die sämmtlichen Athener beschmitzt, und welches ich unter die unübersetzlichen gezählt hätte, wenn die Lexikographen in diesem Stücke die Maxime der Cyniker, naturalia non sunt turpia, nicht so weit ausdehnten, daß sogar der berühmte Professor Schneider in Frankfurt kein Bedenken getragen hat, es in seinem trefflichen Griechisch-deutschen Wörterbuch mit der möglichsten Treue und Energie durch das neugestempelte Wort Weitarsch in unsre (ihrer Züchtigkeit wegen mit Recht gepriesene) Sprache einzuführen (Wieland, Aristipp und einige seiner Zeitgenossen, 1800-01).

Schwarzarsch   „rußgeschwärzter Kessel“

Quelle: Der Topf nennt den Kessel Schwarzarsch (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v. Topf).

substantivisches Possessivkompositum mit Materialbezeichnung als Vorderglied
Aschenarsch   „Person mit schmutzigem Gesäß“

Quelle: Für den Ausdruck: Eschenfidle d.i. Aschenarsch, vgl. Abersel, Abärschel für einen Aschenbrödel (Meier, Deutsche Volksmärchen aus Schwaben, 1852).

Blecharsch   „Person in einer Rüstung“

Quelle: Manchmal erlaubte sich der Mann einen Scherz und schalt den Geist: Geltenscheisser, oder: Blecharsch! (Schönwerth, Aus der Oberpfalz, 1857-59).

substantivisches Possessivkompositum mit Formbezeichnung als Vorderglied
Kaularsch   „Kluthuhn, ungeschwänzte Hühnerrasse mit rundem Hinterteil“

Quelle: Die ungeschwänzten, hinten wachtelartig abgerundeten Hühner, indem ihnen die Verlängerung des Steißbeins abgeht, werden Klüter, Kluthühner, Kaulärsche genannt (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Huhn).

präpositionales Rektionskompositum
Unterarsch   „sehr kleine Person“

Quelle: Du Unterarsch. (Stettin.) Du Knirps, Däumling, Dreikäsehoch (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenname als Vorderglied
Hansarsch   „unangenehmer, dummer Kerl“

Quelle: Mats bedeutet schon für sich „einfältiger Mensch“. Dass es aus Matthias oder Matthäus entstanden, ist wahrscheinlich, da ja auch andere Vornamen, wie Klas, allein schon „dummer Mensch“ bezeichnen. Ganz ähnlich ist Hansarsch (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v. Matzfotz).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Dreharsch   „umständliche Person“

Quelle: Dreharsch (s. ⇒ Draueler, ⇒ Drehlade). 'S ies a rechter Dreeoarsch. (Schles.) Ein langweiliger Mensch, der nicht einmal mit dem Anfange einer Sache zu Ende kommt (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

Gibarsch-Nimmarsch   „Kind, das Dinge hergibt und dann gleich wieder zurückfordert“

Quelle: Gibarsch Nimmarsch (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.).

Leckarsch   „wichtige Person“

Quelle: Er denkt Leckarsch ist sein Vetter. (Schles.) Spott auf einen sehr für sich Eingenommenen, Hochmüthigen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. denken).

Puparsch   „schlechtes Bier, das Darmwinde verursacht“

Quelle: Das ist klein Dachstubenbier. – Sandvoss, 191. So wird ein schlechtes wässeriges Bier genannt, das auch wol Hosenbrummer oder Puparsch heisst (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. Dachstubenbier).

Quengelarsch   „Quengler, Querulant“

Quelle: Es ist ein Quengelarsch, setzt ihm den Kopf zurecht. (Rottenburg.) Auch Quengelhans (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v.).

Frühneuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
weibsars   „Gesäß einer Frau“

Quelle: Dann Schwein töden ist der frölichen töd einer, neben der erbreichen Pfaffen und vergulten alten Weibs ars tod (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
sauars   „Hinterteil eines Schweins“

Quelle: Windmülen, Sauärs, Lastwägen, Lastschiff (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
hofars   „Gesäß eines Höflings“

Quelle: An armer Leut Hofars, da wischt der Böse seine Lateinische kunst, und macht recht auß Hoffart, Hofars (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
plickars, blickars   „nacktes Gesäß“

Quelle: Nun nun ihr Mistschröter hört eins, daß euch der Plickarß reut, wolt ihr ein Albenschleyer? (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Possessivkompositum mit verbalem Vorderglied
plazars   „Person mit einem dicken Gesäß“

Quelle: Ja ja Tityre du plazars, reck den schwantz sub tegmine Küschwantz (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Mittelhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit unklarem Vorderglied
bikars   „Gesäßwolf, Entzündung am Gesäß“

Quelle: Dfg. 83.

kipars   „Gesäßwolf, Entzündung am Gesäß“

Quelle: Übersetzt lat. bubo, Dfg. 83a.

Althochdeutsch

genetivische Nominalphrase mit Tierbezeichnung als Vorderglied
hundes   „Hinterteil eines Hundes“

Quelle: Vndes ars in tine naso. id est. canis culum in tuo naso „Hundearsch in deine Nase!“ (Pariser Gespräche, 10.Jh.).

Eigentl. Bedeutung & ÜbertragungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Arsch (2)   „unangenehmer Mensch“

Quelle: Ein wenig schwesterliche Anteilnahme, im Sinne von ‚Hey! Super! Den Arsch biste endlich los!‘ hätte ich mir schon gewünscht von Anette (Kuttner, Mängelexemplar, 2009). - Den Kopf hoch erhoben, als höre er das alles nicht, ging er in der Klasse umher, während sich seine Jackentaschen mit Zetteln füllte, auf denen „Arsch“ stand oder „Pfeife“ (Kempowski, Uns geht’s ja noch gold, 1975).

Arsch   „entlegene Gegend“

Quelle: Die meisten Anrainer waren ohnehin ja zumeist stolz, Teil einer solchen Aktion zu sein, mit einem Mal nicht mehr den Arsch der Welt, sondern deren Mittelpunkt verkörpernd (Steinfest, Batmans Schönheit, 2010). - Wir passten in diese Gaststätte wie Blumen an den Arsch der Hölle (Burgheim, Besitz wird überbewertet, 2014).

etwas   „etwas leicht absolvieren“

Quelle: den Knast sitzt er auf einer Arschbacke ab (Die Zeit, 3.1.1994). - Die hab ' ich auf der linken Arschbacke abgesessen (Langhoff, Die Moorsoldaten, 1935).

Arschloch (2)   „unangenehme Person“

Quelle: Als Dieter gegangen war, rannte Aminat den Flur auf und ab und sang: „Das ausländische Arschloch ist weg, hurra! Endlich ist das ausländische Arschloch weg, hurra!“ (Bronsky, Die schärfsten Gerichte der tatarischen Küche, 2010). - Schieß doch das Arschloch über den Haufen, dann hast du nicht so viel Scherereien! (Langhoff, Die Moorsoldaten, 1935).

Arschstück (2)   „unangenehme Person“

Quelle: Daß Irene 'n Arschstück ersten Grades ist, hab ich gewußt. So sinn die Medls, wenn die Lebensrechnung nich aufgeht (Die Zeit, 10.4.1995).

schnattern   „pausenlos reden“

Quelle: Ich brauche das Zeug. Sonst schnattere ich wie ein Entenarsch (Potsdamer Neueste Nachrichten, 15.12.2004).

Kuharsch (2)   „abgelegene Gegend“

Quelle: Also ich bin zu keinem Zeitpunkt auf die Idee gekommen, da bleiben zu wollen, ich hab nicht mal drüber nachgedacht. Im Grunde hatte ja jeder, der hier in dem Kuharsch gesessen hat, schon mal drüber nachgedacht, wie wäre es denn, wenn du im Westen leben würdest (Berliner Zeitung, 25.7.1996).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
jemandes Zunge   „jemand redet pausenlos“

Quelle: Ihre Zunge geht wie ein Entenarsch. Holl.: Hare tong gaat als een blad van den populierboom. (Harrebomée, II, 338a.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. Zunge).

MeronymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Simplex
After   „Darmausgang“

Quelle: Durch den After verlässt der Kot den Darm (http://de.wikipedia.org/wiki/Anus, gesehen am 7.8.2011). - After (Anus), die hintere Ausmündung des Darmkanals (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v.).

Anus   „Darmausgang“

Quelle: Der After, auch Anus (lat. ānus „(Fuß)ring“, griech. πρωκτός prōktos) ist die Austrittsöffnung des Darmes (http://de.wikipedia.org/wiki/Anus, gesehen am 7.8.2011). - Anus (lat.), der After (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v.).

Rosette   „Muskelring am Darmausgang“

Quelle: Wenn etwas dieses Buch zum Skandal macht, dann sind es nicht die penetrierten Rosetten blonder Walküren (Die Zeit, 15.4.2004).

Substantivisches Determinativkompositum mit Arsch als Vorderglied
Arschbacke   „Gesäßbacke“

Quelle: Wir verließen die Nobelflaniermeile und stießen zur Fußgängerzone vor, wir liefen so schnell, dass uns die Hacken auf die Arschbacken trommelten (Berliner Zeitung, 24.12.2004).

Arschfalte   „Gesäßspalte“

Quelle: Wenn der aufs Klo gegangen ist, dann blieb der Hocker in der Arschfalte stecken und er kam kaum durch die Tür (Goosen, Sommerfest, 2012).

Arschkerbe   „Gesäßspalte“

Quelle: Er bremste jäh, sprang vom Fahrrad und schrie: „Mann, ich muß meine verschwitzte Arschkerbe lüften!“ (Bergel, Die Wiederkehr der Wölfe, 2006). - Die Superiorität dieser Pioniere sowie ihrer Adepten bestand aber nach dem Volkwitze nur darin, daß sie sich als die einzigen Besitzer einer Arschkerbe wähnten (Krauss, Anthropophyteia 8, 1911).

Arschloch (1)   „Anus“

Quelle: Arschloch steht umgangssprachlich für den Anus (http://de.wikipedia.org/wiki/Arschloch, gesehen am 7.8.2011). - Wie weit ist's zu Fuß von der Voz bis zum Arschloch? (Krauss, Anthropophyteia 2, 1905).

Arschritze   „Gesäßspalte“

Quelle: Schwer atmend sieht er sich um und zieht seine Hose hoch, die den Ansatz seiner Arschritze freigegeben hat (Stanišić, Wie der Soldat das Grammofon repariert, 2006).

Älteres Neuhochdeutsch

Simplex
After   „Darmausgang“

Quelle: After, 1) Anat.), die untere, dem Munde entgegengesetzte Öffnung der Verdauungsorgane u. zwar des Mastdarms, durch welche die zur Ernährung unbrauchbaren Speisereste nebst anderen von dem Organismus in den Darm abgesetzten Stoffen, wie Galle u. Schleim, als Koth ausgeführt werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Der After, des -n, plur. die -n, der hintere Theil eines Körpers; besonders, 1) der hintere Theil des menschlichen Körpers, das Gesäß, posteriora; eine Benennung, welche in Oberdeutschland am üblichsten ist. Im Hochdeutschen nennet man den Mastdarm an Menschen und Thieren zuweilen noch den After (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. After (1)). - Denn er beklagte sich, daß bald durch den After, bald durch den Urin, bald durch das Erbrechen Fäden, leinene Tüchlein, Stücklein Stroh, Papier und andere in dem Leib zu wachsen fast nicht natürliche Dinge, wie ingleichen ein Stücklein noch ganz glänzenden und von der Schärfe der Feuchtigkeiten durchaus nicht angegriffenen Messing von ihm gegangen seyen (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

Anus   „Darmausgang“

Quelle: Anus, 1) (lat., mit langem a), After (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Anus [1]). - In der Mitte des Rückens fängt ein weisser Streifen an gegen den Anus zu gehen, und von dem laufen ferner einige andere weisse nach beiden Seiten hinab (Sander, Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien, 1783). - ein Strohsack / Vilrincus, ein Pantzer / Stercus, ein Küssen / Anus, ein Lecker / Fornicator (Happel, Der Academische Roman, 1690).

Loch   „Anus, Darmausgang“

Quelle: du Hundsfutt, hastu mich gehalten wie einen jungen Tanzbären, aber nun blase mir ins Loch dafür, du Henkersknecht! (Beer, Das Narrenspital, 1681).

Rosette   „Muskelring am Darmausgang“

Quelle: In der Familie der dorisartigen Nacktkiemer oder Dorididen stehen die federförmigen oder blattförmigen Kiemen um die in der Mitte des Hinterrückens befindliche Afteröffnung herum und bilden trotz dieses prosaischen Mittelpunktes eine lieblich aussehende Rosette (Brehm, Thierleben, 1883-87).

Substantivisches Determinativkompositum mit Arsch als Vorderglied
Arschbacke   „Gesäßbacke“

Quelle: Ihr kurzes, wie eine englische Admiralsflagge wehendes Unterröckchen bedeckte kaum die Knie, und ein nachlässig über den bloßen Schultern hängendes Busentuch enthüllte, wie es ihm aufgegeben zu sein schien, die schönsten Brustvertiefung, die je als Apotheose der Venus clunis und aller weichen, glatten, zitternden Arschbacken das Licht des Tages ohne häßliche Heimlichkeiten verriet (Schwester Monika, 1815). - Die Arschbacke, plur. die -n, die beyden fleischigen Theile an dem Hintern des menschlichen Körpers; die Hinterbacken. Bey dem Raban Maurus Arsbelli, Nieders. Eersbellen, Bellen, Afterpellen, Achterbacken, Achterbellen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Chagrin, oder Chagrain, teutsch, Chagrin, ist die Haut vom Rücken und den Arschbacken eines Esels oder Maulesels (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Chagrin). - Es sind etliche / die tragen das Zeichen oder Mahl zwischen den Lefftzen / etliche unter den Augenbraunen / wie Danæus schreibet / andere sonsten an wüsten oder geheimen Enden / wenn sie besorgen / daß sie möchten offenbahr werden / gemeiniglich aber auff der rechten Achsel / oder auff den Arschbacken / oder an der Scham (Praetorius, Blockes-Berges Verrichtung, 1669).

Arschbacken   „Gesäßbacke“

Quelle: Dem 9. die helffte der hufften / mit einem Arschbacken (Weigel, Gnothi seauton. Nosce te ipsum. Erkenne dich selber O Mensch, 1618).

Arschkerbe   „Gesäßspalte“

Quelle: Er ist bis in die Arschkerbe gerieben. (Ostpr.) Ein abgefeimter, durchtriebener Schlingel (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

Arschloch (1)   „Anus“

Quelle: Ist Votz und Arschloch nah' gepaart, / So rath' ich nicht auf sie zu liegen (Castelli, Die Sauglocke, 1840). - Stets muß ein dicker Schleim aus dieser Quelle träufen, / Und sich zu Händen hoch an ihre Öffnung häufen, / Bis an den Lenden sich der Strom hinübergießt, / Und halb mit trägern Lauf ins Arschloch überfließt (Stolberg, Priapische Oden, 1800). - Den Cupido habe ich in meinem linken Schubsack, wer nicht verliebt ist, kann nichts von ihm sehen als das Arschloch (Beer, Das Narrenspital, 1681).

Arschstück (1)   „Teil des Gesäßes“

Quelle: Das Arschstück, des -es, plur. die -e, bey den Fleischern, die eine Hälfte des Hinterviertels von einem Ochsen oder Rinde (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Frühneuhochdeutsch

Simplex
kerbe   „Gesäßspalte“

Quelle: Wend jetzund allsand greci werdē, / Studierēs fast in venus kerbē (Pamphilus Gengenbach, Die Gauchmatt, 1516).

loch   „Darmausgang, Anus“

Quelle: Er hat gewislich mit grosser macht gedrückt, das er solchen donnerfortz heraus pausst hat, wunder ists, das jm das loch und bauch nicht zurissen sind (Luther, Wider das Bapstum zu Rom vom Teuffel gestifft, 1545). - Wa sich ein narr do bald bedächt, / Vnd ein kübel mit wasser brächt, / Das man dem buren das loch berib, / Vnd jm die böse hitz vertrib, / Wie man da thůt zů aller fryst, / Einer hennen die do brütig ist (Pamphilus Gengenbach, Die Gauchmatt, 1516).

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", substantivisches Determinativkompositum
arsbacke, arsbacken   „Gesäßbacke“

Quelle: Daß man fein den Arßbacken binden zitteren, und fornen den Krummen Latz, wie ein Pfal im Wasser wäferen sah (Fischart, Geschichtklitterung, 1575). - .Item köpf setzenn auff den arß backen ist gut vnd bringt gesuntheit der geschwer vnd ist gut für Iucken vnd rude vnd für das potengramm vnd für die bosen fluß dez rücken vnd ist auch gutt für die bösen winde der plosen (Mittelalterliches Hausbuch aus Schloss Wolfegg, nach 1480). - Darzu han ich zwen groß arß packen / Und einen kocher, der ist rauch; / Stoßt man pfeil darein, so gen sie in pauch (Hans Rosenplüt, Das Eggenziehen, 15.Jh.).

arsbolle   „Gesäßbacke“

Quelle: schöne Arßbollen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

arskamin   „Darmausgang, Anus“

Quelle: riech dran obs auch stinck wie Keysers Vespasians Scheißhaußzoll von den hinderärckern unnd arßcaminen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

arskerbe   „Gesäßspalte“

Quelle: Mit trei worten, Auff der Post, daß dein nächsten stost, Auff Hofrecht, Mit Koppen und Pfeiffen, Auff Weiber schlagen, Auß der Arskerben (Fischart, Geschichtklitterung, 1575). - Den krieg vnd wa man sol sterben, / Find ich in fraw venus ars kärben (Pamphilus Gengenbach, Die Gauchmatt, 1516).

arsloch   „Anus“

Quelle: Und scheint mir inwendig so liecht, / Als der in ain růssigs arsloch sicht (Hans Folz, Die Bauernheirat, vor 1513). - wer sich zweyer weg wil fleyssen, der muß die pruch oder arßloch zureyssen (Hans Folz, Salomon und Markolf, 15. Jh.).

hintererker   „Darmausgang, Anus“

Quelle: riech dran obs auch stinck wie Keysers Vespasians Scheißhaußzoll von den hinderärckern unnd arßcaminen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Mittelhochdeutsch

Bedeutung "Gesäß, Hinterteil", substantivisches Determinativkompositum
arsbelle   „Gesäßbacke“

Quelle: [Hildebrant] lîf abir an den resen unde slûc im abe ein bein, / und slûc im abe ein arspel (Der Rosengarten, 14.Jh.).

arskrinne   „Gesäßspalte“

Quelle: ich bin von Boszland / und heisz ritter Wienant / mit der langen ars krynnen / und bin zu Harburg inne (Ritter Beringer, 2. Hälfte 13.Jh., 221ff.).

arsloch   „Darmausgang, Anus“

Quelle: so kussent mich fur min arszloch / dry stund und nemment uwern namen, / so sind wir versunet beide samen (Ritter Beringer, 2. Hälfte 13.Jh.,188ff.).

SynonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Allerwertester

Quelle: Davids Allerwertester (aber nicht nur der!) ist in Gefahr. Meint jedenfalls Agnese Parronchi, die den marmornen Jüngling von Berufes wegen für ein Ganzkörper-Peeling aus nächste Nähe studiert hat. (Die Welt, 17.5.2003). - Um den liebenswürdigen Ermunterungen auch gleich den nötigen Nachdruck zu geben, werden wohlgemeinte Püffe aufgeteilt und hier und da ein sanfter Kniff in den Allerwertesten verabfolgt (Rehbein, Das Leben eines Landarbeiters, 1911).

Fidle, Füdli

Quelle: Schriftdeutsch: Hintern, Südbadisch: Fidle, Füüdle, Füüdeli, Fiedle, Füdle, Fiidle (http://www.badische-seiten.de/alemannisch/lexikon.php?le=2205, gesehen am 14.8.2011). - Füdli, Fidle, Füdle, Füdlech bzw. verchlaineret Füdeli, Fidili oder au Fidele, bezaichnet im Alemannische s Gsäß, also de Dail vo de Rucksite vum Chörper, wo über de Beckechnoche lit. In de Middi vum Fidle isch ou de Usgang vum Enddarm, wo d Stoff, wo vu der Verdauig übriblibe, wieder ussem Chörper usgschiede werre (http://als.wikipedia.org/wiki/Gesäss, gesehen am 14.8.2011). - Die Ausstellung kam insgesamt sehr gut an, aber das „Füdli“ - auf deutsch das Hinterteil - ist total durchgefallen (Der Tagesspiegel, 29.5.2005).

Gesäß

Quelle: Das Gesäß (anatomisch Nates, Clunium, Regio glutea, Regio glutealis, Glutealregion) ist ein nur bei Menschen und ansatzweise bei Primaten ausgeprägtes Körperteil am unteren Rumpfende (http://de.wikipedia.org/wiki/Gesäß, gesehen am 7.8.2011). - Es wechseln die Moden. / Aber der Hosenboden / Sitzt sinngemäß / Immer unterm Gesäß (Ringelnatz, Allerdings, 1928).

Hinterbacken

Quelle: es war zum Staunen, ja Erschrecken, wie viele Tataus da zu sehen waren, kleinere, wie Anderson es sich am Oberarm hatte machen lassen, aber auch solche, die den ganzen Rücken einnahmen und sich bis zu den Hinterbacken hinunterschlängelten (Hartmann, Bis ans Ende der Meere, 2009).- Jetzt halte fein still, meine Seele. Du hast meinen Hintern braun angestrichen, – dafür bitte ich mir die Ehre aus, den deinen blau zu bemalen. Einen blauen Schmetterling male ich dir auf deine hübschen Hinterbacken, – einen Falter, der über zwei weißen Rosen schwebt! (Stucken, Giuliano, 1933).

Hintern

Quelle: Die Gäste saßen in denselben Möbeln, die wohl auch als Ware angeboten wurden, so daß man sie den Leuten quasi unter dem Hintern hätte wegkaufen müssen (Steinfest, Batmans Schönheit, 2010). - Et jibt Karrieren – die jehn durch den Hintern (Tucholsky, Karrieren, 1930).

Hinterteil

Quelle:

Es kamen immer mehr Leute. Ich zwängte mich zwischen Ellenbogen, Hinterteilen und Rücken durch (Petersen, Die Haushälterin, 2007). - Er sieht drei Symbole am Körper des Menschen: Antlitz, Herz und Hinterteil (Meisel-Hess, Die Intellektuellen, 1911).

Hosenboden

Quelle: Weniger schmerzhaft als ein Rohrstock, galt er gleichwohl als sehr effektiv, vor allem auf dem entkleideten Gesäß, wurde er auf dem Hosenboden eingesetzt, war umgangssprachlich – analog zu seinem Gebrauch als Haushaltsgerät – oft von ausstauben die Rede (http://de.wikipedia.org/wiki/Teppichklopfer, gesehen am 5.8.2011). - Seine Mutter dachte, er hätte Bauchschmerzen, aber sein Vater gab ihm eins auf den Hosenboden, darüber vergaß der Fritze das Kaspern (Siebe, Kasperle auf Reisen, 1921).

Kehrseite

Quelle: Es empfiehlt sich für einen, der auf einem dünnbeinigen Taburett sitzt, mitnichten, wilde Indianertänze aufzuführen. Sonst kippt das Taburett um, der Tänzer sitzt auf der Kehrseite (Tucholsky, Die Sittlichen, 1920).

Po

Quelle: War es nicht zu heiss, um im Freien zu arbeiten, stand Madame Labeige breitbeinig, ihren schönen Po zum Himmel gereckt, im Schulgarten und zupfte Unkraut aus einer sandigen Erde (Bonné, Wie wir verschwinden, 2011). - Vom Garten her rief mir der seriöse Regisseur zu: er würde zehn Pfennige stiften, wenn ich meinen nackten Po aus dem Zimmerfenster zeigte (Ringelnatz, Mit der „Flasche“ auf Reisen, 1932).

Podex

Quelle: Ein Gesäß oder Hintern oder Hinterteil oder Steißbein oder Sterz oder verlängerter Rücken oder Podex oder Popo oder After oder Anus oder Arsch ... aus zartestem Fleisch und Pfirsichhaut (Hilsenrath, Der Nazi & der Friseur, 1977). - Ich hatte ein Geschwür am Podex, rheumatisches Zucken in den Beinen und mehrmals Anfälle von Kinnkrampf (Ringelnatz, Als Mariner im Krieg, 1928).

Popo

Quelle: Es ist Zeit, über das Sitzen nachzudenken. Über das Zwiegespräch zwischen Gesäß und Gestühl, Popo und Polster, der liebsten Tätigkeit des modernen Menschen (Die Zeit, 25.2.2013). - Das Wort „Popo“ oder Ähnliches ist tunlichst zu vermeiden. Ist das aber unmöglich, so soll es mehr oder weniger geflüstert vorgebracht werden! (Altenberg, Märchen des Lebens, 1911).

Pöter

Quelle: Turnlehrer Wolter stoppte die Zeit, die wir brauchten, um das Reck aufzubauen, und wenn es länger als 30 Sekunden dauerte, gab er einem Schüler stellvertretend für die ganze Klasse einen Schlag auf den Hintern – auf den „Pöter“, wie er sagte – und schickte ihn für den Rest der Stunde in die Ecke (Die Zeit, 18.4.1986).

verlängerter Rücken

Quelle: Der Essener ließ sich dabei im Vorlauf auch nicht durch einen aufgerissenen Anzug beirren, der tiefe Einblicke in den verlängerten Rücken zuließ (http://www.faz.net/s/Rub9CD731D06F17450CB39BE001000DD173/Doc~ED743575C4B8D48E88E5AAEBBC47ABE2E~ATpl~Ecommon~Scontent.html). - Der vertrackteste Check aber ist der mit der Hüfte oder – wenn man will – mit dem verlängerten Rücken (Die Zeit, 29.1.1962).

Sitzfleisch

Quelle: Und schneller, mein Eselchen, schneller! Sonst muss ich dich leider ins Sitzfleisch picken! (Preussler, Die kleine Hexe, 1957). - Und der Ritter? Was soll man mit dem anfangen? Soll man das Stadtwappen dem auf das Sitzfleisch brennen und ihn mit laufen lassen? (Ball, Der Henker von Brescia, 1914).

Steert

Quelle:

Grischa: Du bist noch immer mein liebster Freund. Besinnst du dich noch auf den gestohlenen Hammel in Buenos Aires? Pepper: Natürlich! Wo du den Steert an die Nock gehängt hast!(Ringelnatz, Die Flasche, 1932).

Steiß

Quelle: Ein warmer Tag, und die Badeanstalt ist gefüllt mit altem Fleisch, Damen um die 70 mit Hirschgeweihen über dem Steiß, mit tätowierten Ketten um den Arm, und Löchern diverser Piercings (Die Zeit, 07.12.2007). - Verdammt, wie det Aas den Steiß schwingt! (Ewers, Alraune, 1911).

Sterz

Quelle: So ein Kindersitz ist unbequem, und nach zwei Stunden tut selbst dem bravsten Gör der Sterz weh (Die Welt, 2.7.2006). - Greife kurz entschlossen / Nur das Glück beim Sterz! (Lauff, Die Martinsgans, 1918).

Ursch

Quelle: Ich muß an das denken, was Großtante Maika gesagt hat: Wer Geschäfte macht, den hat der Deibel schont am Ursche. Steht das Gesäß meiner Mutter aus diesem Grunde ein wenig sehr nach hinten? (Strittmatter, Der Laden, 1983).

vier Buchstaben

Quelle: Das Volk blieb dort sitzen, wo es seit 1919 saß, nämlich auf seinen vier Buchstaben (Die Zeit, 13.6.2011). - Der ist wie ein Greißler - wenn er aufs Schiff kommt, so sitzt er schon auf seinen vier Buchstaben (Kisch, Der rasende Reporter, 1925).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Bürzel

Quelle: Ich wolte, daß ich dießen beyden alles fett von meinem bauch undt hüfften undt met verlöff hintern geben könte, so were unß beyden geholffen undt würden den bürtzel nicht wundt sitzen können (Lieselotte von der Pfalz, Briefe, 1709).

Fetzer

Quelle: Da hat er wohl mehr als zwei Ruten an mir stumpf und zuschanden geschmissen, so daß ich sowohl unter der Nase als auf dem Fetzer voll Blut war (Beer, Das Narrenspital, 1681).

hinterer Feuermörser

Quelle: Einesmals wetteten wir nach unserer Gewohnheit miteinander, wer unter uns beiden die Nacht mehr Luftstreicher aus dem hintern Feuermörser werfen könnte (Beer, Das Narrenspital, 1681).

Fidle, Füdli

Quelle: Dem z' lieb lang i net ans Fidle (Arsch) num. (Nürtingen.) Der Mensch oder die Sache ist mir zu gleichgültig, erscheint mir zu werthlos (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.). - Der Kopf ist so alt as Füdli, ond 's Füdli hed no nie zahnet. (Appenzell.) – Tobler, 197; Sutermeister, 10. Wenn man auf die Frage, wie alt man sei, nicht gern antworte (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Kopf).

Gesäß

Quelle: Posteriōra, 1) nachfolgende Dinge, spätere Begebenheiten; 2 ) der Hintere, das Gesäß (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Posteriora). - Du siehst auf dem Rücken der Nase eines Burschen eine kleine Wölbung, die du einmal zum Zeichen fleischlicher Sinnlichkeit geprägt hast, und er muß dir ein Wollüstling sein, ob er gleich Hoden hat wie Erbsen, und Gesäße, so flach wie deine Backen (Klinger, Faust’s Leben, Taten und Höllenfahrt, 1791).

Hintern

Quelle: An armer Leute Hoffart wischet der Teufel seinen Hintern (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853). - Wie tauft man das Kind, wenn es mit dem Hintern zur Geburt eintritt? (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98). - wenn sie nun den Gast nicht gerne kommen sehen / so streuen sie auf den Brannt / wo das Feuer ist / etwas Saltz / und glauben /der müsse sich in Hintern kratzen / der kommen solte (Schmidt, Die gestriegelte Rocken-Philosophie, 1718-22). - Venus vor zorn nicht ein Wort! / Endlich nahm ein hand voll ruten / Wart / ich will dich bringen fort / daß dir soll der hinder bluten (Moscherosch, Gesichte Philanders von Sittewald, 1642).

Kehrseite

Quelle: Als der Seehaas sich endlich einen Harnisch gewählt, pflichtete ihm der Spiegelschwab in solcher Vorsicht vollkommen bei, meinte aber, es sei besser, den Harnisch hinten als vorn anzulegen. Und kaufte sich ein altes Barbierbecken aus der Rumpelkammer des Meisters, groß genug, um seine untere Kehrseite zu bedecken (Bechstein, Deutsches Märchenbuch, 1845).

Podex

Quelle: Podex (lat.), der Hintere (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v.). - Ascarides, lateinisch und frantzösisch, sind gar kleine dünne Würmlein, die insgemein in dem Ende des Mastdarms, um dem Podex herum zu wachsen, und ein grosses Jucken und Beissen zu verursachen pflegen (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Ascarides). - Und mein Podex ist der groben Hembde gar entwohnt / es würde mir nun gar stachlicht vorkommen (Weise, Masaniello, 1682).

Popo

Quelle: Das stolze Tier bäumte sich und warf den frechen Kerl ab, so daß er auf seinem – echten oder falschen – Popo grinsend liegen blieb (Panizza, Aus dem Tagebuch eines Hundes, 1892). - Von außen her umnähet sie den Rock / Mit Flatteraufputz, windigem Gelock, / Nach hinten drängt sie mit vermehrten Kräften, / Der Wölbung dort ein Bauschwerk aufzuheften, / Dort häuft und häuft sie und gestaltet so / Das zücht'ge Weib zum wandelnden Popo (Vischer, Faust III, 1862).

Posteriora Pl.

Quelle: Posteriōra, 1) nachfolgende Dinge, spätere Begebenheiten; 2 ) der Hintere, das Gesäß (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v.).

Sitzer

Quelle: Trotzt mancher noch so hoch, / So trifft er letzlich doch / Für seine Füsse Schuch, / Für seinen Sitzer Bruch (Logau, Salomons von Golaw deutscher Sinn-Getichte andres Tausend, 1649-51).

Steiß

Quelle: Der Fürst führt nicht weniger seinen Steiß bei sich als die Anderen (Treitschke, Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert, 1889). - Und überhaupt trägt der dritte Stand (sie war eine Kunstgärtnerin) allemal wie ein Rebhuhn die Schalen des Werkeltags-Eies, aus dem er sich hackt, noch unter der Vormittagskirche am Steiße herum (Jean Paul, Leben des Quintus Fixlein, 1796). - Er weis euch zu kuranzen; / Läst euch wie Affen tanzen, / Und auf den Köpfen stehn; / Wird euch mal begenieen, / Daß euch die Steisse glühen (Bürger, Gedichte, 1778). - Was aber die Geburt mit dem Steuße anlanget / wiewol keine leichte zu achten / so ist doch wahr / wie du mich angewiesen / daß die mit den Füßlein gefährlicher vor des Kindes Leben / als die mit dem Steußchen (Siegemund, Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische Hof-Wehe-Mutter, 1690). - Vnd wann es dir beliebt auch auff den wilden Fluß / Der Amphitrite selbst steiss setzen deinen fuß / Wie auff das truckne Landt. / du solst die grossen plagen / So von dem monden sein zuestören vnd verjagen (Opitz, Teutsche Pöemata, 1624).

Sterz

Quelle: Versprich das Weltall in Decreten, / Du fängst kein Unterthanenherz; / Hast du nicht Taschen voll Moneten, / So dreht dir jeder zu den Sterz (Hoffmann v. Fallersleben, Unpolitische Lieder, 1841).

Stiefgesicht

Quelle: Mit dem Stiefgesicht zuerst kommen. 1) Oberösterreichischer Euphemismus für Arsch (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v.).

Frühneuhochdeutsch

Allgemein
bürzel

Quelle: Setzt einander recht zu: wie viel trinckst auff disen Hennenpörtzel auß: Siben: wer will meh geben? (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

cullulus

Quelle: Auß diesem streich gehn noch viel stück, als die Christliche Klöstercolätzlin, wann der Herr Abt Würffel auflegt, unnd sich der Culullus regt, da glüen die Julier treibatzner ins Granalirers Ofen, da regt sich unser Dänkunst (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

fidle

Quelle: der Teuffel soll dich lecken, der hol dich, der nem dich, der zerreiß dir das Fidle (Fischart, Geschichtklitterung, 1575). Weiterbildung bei Fischart: das Geschirr warm bey einander zuhalten, und glat anliegig zuzeigen das man wol befidelochet ist (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

sra

Quelle: Wohl nicht sprachwirklich, sondern tabuistische Entstellung von ars im geschriebenen Text: wie der Wal Campanus (als man sagt) thet, da er in Deudschland gewesen, (nicht mit seinem schaden) und an die grentze des Welschen landes wider heim kam, den rücken gegen Deudschland keret, bückt sich und decket den hindern auff, und sprach: ›Aspice nudatas, Barbara terra, nates!‹ Sihe da, du Bestia, kücke mir in den Sra (Luther, Wider das Bapstum zu Rom vom Teuffel gestifft, 1545).

Mittelhochdeutsch

Allgemein
bürel

Quelle: den andern slac sî erreit / [...] und traf mich hinden ûf den bürel (Daz buoch von dem übeln wîbe, Mitte 13. Jh., 376).

hinder

Quelle: der junge degen lobelich / (wie sêre in des luste!) / daz er gên der bruste / daz hinder teil ie kêrte (Biterolf und Dietleib, um 1260, 2182ff.).

Althochdeutsch

Allgemein
aftero
goffa   „Hinterbacke (von Reittieren)“

Europ. KontextInfo-Icon

Albanisch: prapanicë
Albanisch: bythë
Albanisch: të ndënjurat
Bosnisch: dupe
Bretonisch: penn a-dreñv
Bretonisch: reor
Bulgarisch: zadnik
Dänisch: balde
Dänisch: numse
Dänisch: røv
Englisch: arse
Englisch: ass
Englisch: backside
Englisch: buttocks
Englisch: rump
Estnisch: perse
Estnisch: tagumik
Estnisch: taguots
Finnisch: peppu
Finnisch: perä
Finnisch: perse
Finnisch: pylly
Französisch: cul
Griechisch: kṓlos
Griechisch: pisinós
Irisch: tóin
Isländisch: rass
Italienisch: culo
Kroatisch: dupe
Lettisch: dirsa
Litauisch: šikna
Maltesisch: warrani
Niederländisch: aars
Norwegisch: bak
Norwegisch: rompe
Norwegisch: ræv
Polnisch: dno
Polnisch: dupa
Polnisch: pośladek
Polnisch: tył
Portugiesisch: bunda
Rumänisch: cur
Rumänisch: fund
Russisch: žópa
Russisch: zádnica
Schwedisch: arsle
Schwedisch: bak
Schwedisch: rumpa
Schwedisch: röv
Serbisch: dupe
Slowakisch: prdel
Slowakisch: rit'
Slowakisch: zadok
Slowenisch: rit
Spanisch: culo
Spanisch: orto
Tschechisch: prdel
Tschechisch: zadek
Türkisch: göt
Türkisch: kıç
Türkisch: mabat
Türkisch: makat
Türkisch: popo
Ungarisch: fenék
Ungarisch: popó
Walisisch: tin
Walisisch: pen-ôl