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Dill

Dill (Anethum graveolens) ist ein ursprünglich aus Vorderasien stammender, krautiger Doldenblütler. Die Pflanze ist einjährig, wird 30 bis 75 Zentimeter hoch, ist glatt, duftet stark aromatisch und variiert farblich von hellgrün bis grün-türkis. Die aufrechten Stengel verzweigen sich oben,  die unteren Laubblätter sind drei- bis vierfach fiederschnittig, die oberen Blätter sind weniger stark geteilt und kleiner. Die Pflanze blüht von Juni bis August. Die gelben Blütendolden haben einen Durchmesser von 3-5 Zentimetern.Dill ist reich an ätherischen Ölen, weshalb es vor allem als kräftiges Gewürz, als Destillat auch für Liköre verwendet wird.
Dill, vor allem die Unterart Gartendill, wird als Küchenkraut, insbesondere zu Fischgerichten, für Salate und Soßen verwendet. Blätter und Dolden gibt man üblicherweise auch beim Einlegen von Gewürzgurken bei.

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Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Dillbeet   „Beet, in dem Dill angepflanzt wird“

Quelle: Im Gemüsegarten, der an den Park grenzte, versteckte ich mich am liebsten im großen Dillbeet (Lange, Magermilch und lange Strümpfe, 2012).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Dillbutter   „mit Dill gewürzte Butter“

Quelle: Zucchini und je 1-2 Fischfilets auf vorgewärmten Tellern anrichten. Je eine Scheibe Dillbutter darauf legen, garnieren (http://www.swissmilk.ch/de/rezepte/LM200609_43/fisch-mit-dillbutter.html, gesehen am 12.05.2015).

Dillfleisch   „skandinavisches Gericht aus in Dill gekochtem Kalbfleisch“

Quelle: Der Wald wurde immer dichter und schon bald kamen wir an die Sammarlappastuga an der wir uns länger mit anderen Wanderern unterhielten und uns Knäckebrot und Dillfleisch kauften (http://www.unterwegs.biz/reiseberichte/trekkingtour-schweden-82_3.html, gesehen am 12.05.2015).

Dillgurke   „in Dill und andere Gewürze eingelegte Salzgurke“

Quelle: In Meerrettichsoße kommt das Welsfilet auf den Tisch, der Karpfen in Spreewaldsoße und der Aal gebraten und mit Dillgurken (Berliner Zeitung, 14.06.2003). - Auch Salzgurken (saure Gurken oder Dillgurken) werden durch eine Milchsäuregärung haltbar gemacht (Kölling, Fachbuch für Kellner, 1956).

Dillhappen   „in Dill einlegtes Stück Hering“

Quelle: Zuvor stand eine ältere Dobitschenerin suchend vor einem Regal. "Wo sind denn nur die Dillhappen?", zeigte sie sich etwas ratlos (Thüringische Landeszeitung, 10.7.2010).

Dillsoße   „Speisesoße mit Dill“

Quelle: Doch man findet auch gebratenes Seelachsfilet mit Dillsoße oder mit Zwiebelringen, Tomate und Käse überbacken (Berliner Zeitung, 17.12.2005). - Einstmals konnte man in Lehde preiswert und gut im „Fröhlichen Hecht“ nächtigen und seinen Schlei in Dillsoße essen (Die Zeit, 06.09.1956).

Dillschmand   „mit Dill gewürzter Schmand“

Quelle: Aber vor dem Menü kommt die große Ouvertüre mit kleinen Appetithäppchen: ein kleines Flusskrebssüppchen mit Dillschmand und Roter Bete, dann ein Algensalat mit Avocado (Die Welt, 9.6.2013).

Dillsuppe   „mit Dill gewürzte Cremesuppe“

Quelle: Aber die böhmische Dillsuppemit Ei, Pilzen und Kartoffeln kam bei den Gästen besser an (Berliner Zeitung, 25.08.1999).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktbezeichnung als Hinterglied
Dillwasser   „über Dill abgezogener Absud“

Quelle: Das aus den Samen hergestellte Dillwasser wirkt verdauungsfördernd (https://de.wikipedia.org/wiki/Dill_(Pflanze), gesehen am 12.05.2015). - eine verdünnte wässerige Lösung des Dillöls soll auch zu kosmetischen Zwecken als "Dillwasser" Anwendung finden (Zeitschrift für öffentliche Chemie, 1920).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Dillanbau   „das Anbauen von Dill“

Quelle: Bezüglich der Fruchtfolge ist nach Dill oder anderen Doldenblütlern eine Pause von vier Jahren vor einem erneuten Dillanbau einzuhalten (https://de.wikipedia.org/wiki/Dill_(Pflanze), gesehen am 12.05.2015). - Dillanbau (119 ha) verzeichnen fast alle Gebiete, jedoch nehmen auch hier die Provinzen Sachsen mit 42 ha und Hannover mit 36ha die ersten Stellen ein, während die anderen Teile des Reichs nur unbedeutenden Anbau nachweisen (Statistik des Deutschen Reichs, 1941).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
dillähnlich   „dem Dill ähnlich, an Dill erinnernd“

Quelle: Die dillähnliche Pflanze bildet im Gegensatz zum Gemüsefenchel keine Knollen aus (Bodensteiner/Hess/Matthaei, Kräuter & Gewürze, 2011). - Die Pflanze wächst an Flußufern, in Sümpfen, Gräben und Teichen von Nord- und Mitteleuropa bis Nordamerika und ist eine der gefährlichsten Giftpflanzen Deutschlands; sie riecht stark, betäubend, dillähnlich, schmeckt petersilienartig, später brennend (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Cicuta).

Älteres Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Dillbeet   „Gartenbeet mit Dillpflanzen“

Quelle: alles gedieh darin, der Spargel prachtvoll, dicke Stangen mit gelbweißen Köpfen, und die Pastinak- und Dillbeete standen hoch in Dolden (Fontane, Unterm Birnbaum, 1885).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Dillsoße   „Speisesoße mit Dill“

Quelle: Sie nahm sich daher vor, ihn gleich in den ersten Tagen des ehelichen Zusammenlebens durch eine Dillsauce zu erfreuen (Bohemia: ein Unterhaltungsblatt, 1865).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktbezeichnung als Hinterglied
Dillwasser   „über Dill abgezogener Absud“

Quelle: Das Dillöl wird innerlich zu medizinischen Zwecken, äusserlich als Dillwasser im Gemisch mit Rosenwasser zur Schönerhaltung der Gesichtsfarbe verwendet (Die Landwirthschaftlichen Versuchs-Stationen 42, 1893). - Die Dille, plur. car. eine Pflanze, welche in Portugall und Spanien wild, bey uns aber nur in den Gärten wächset; an einigen Orten das Dillkraut, Hochkraut, in Schwaben um das Jahr 1479 Anetraut, nach dem Latein. Anethum. Daher der Dillsame, das Dillöhl, das Dillwasser u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Dille [1]). - Den Schmertzen aber zu stillen nimt man laulecht Dillwaßer; sprizet auch laue Milch darein (Zeiller, Centvria III. Variarvm Quæstionvm, 1659).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Dillenmispel   „eine Mispelart (?)“

Quelle: In solchen 9 Tagen soll der Kranke niemals die Erde mit bloßen Füßen berühren, sondern, so er gehen kann oder auch geht, allzeit mit Schuhen oder Pantoffeln angethan seyn; wie nicht weniger auch nach jedwedem Bad man ihm seine Fußsohlen fleißig abschaben, alles Abgeschabene wohl zusammenthun und selbiges am neunten Tag in eine junge Eiche, in welche man ein Loch gebohrt, eingraben und das Loch wohl verstopfen; nach jeglichem Bad aber selbigen mit obgedachtem Balsam-Sälblein von Tillenmispel wohl einsalben soll und siehe, er wird in Kurzem wieder gesund (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
Dillfalter   „Schwalbenschwanz, Papilio Machaon“

Quelle: Dillfalter, Schmetterling, so v.w. Schwalbenschwanz (Papilio Machaon) (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.).

Dillraupe   „auf der Dillpflanze lebende Raupe des Schwalbenschwanzes“

Quelle: die Dillraupe, grüne schwarz geringelte R. auf der Dillpflanze (Kaltschmidt, Vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der Deutschen Sprache, 1854, s.v.). - Die Dillraupe, plur. die -n, eine Art grüner Raupen mit schwarzen Zirkeln, welche sich auf der Dille aufhält (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
dillähnlich   „dem Dill ähnlich, an Dill erinnernd“

Quelle: Der Geruch ist dillähnlich, betäubend, der Geschmack anfangs petersilienartig, hintennach scharf (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Schierling).

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Neuhochdeutsch

Adjektivbildung mit -artig
dillartig   „die Art des Dills habend, an Dill erinnernd“

Quelle: Das feine dillartige Laub und die Wurzeln haben einen kräftig-deftigen Geschmack, der z. B. gut mit Schnittlauch in Kräuterquarks passt (https://de.wikipedia.org/wiki/Bärwurz_(Pflanze), gesehen am 12.05.2015). - Das durch Destillation mit Wasserdampf übergetriebene ätherische Öl hat den charakteristischen dillartigen Elemigeruch (Tschirch, Die Harze und die Harzbehälter, 1906).

Älteres Neuhochdeutsch

Pseudopartizip
gedillt   „mit Dill versehen und dadurch magisch geschützt“

Quelle: doch als sie durch den Garten ging, pflückte sie etwas Dill und behielt es in der Hand. Da rief ihr die Nachbarin ärgerlich entgegen "Geh nur wieder: das Fleisch ist gedillt." (Sommer, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Sachsen und Thüringen, 1846).

Adjektivbildung mit -artig
dillartig   „die Art des Dills habend, an Dill erinnernd“

Quelle: E. occidentale, von Icica heptaphylla u. Icicariba, in Carolina u. Südamerika, gelbgrünlich, zerreiblich, durchscheinend, bitter schmeckend, angenehm dillartig riechend (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Elemi).

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Neuhochdeutsch

Allgemein
Dillpflanze

Quelle: Sie ahnte vielleicht die Gedanken meiner Schwester und reichte ihr wortlos einige spärliche Dillpflanzen (Dostal, Bewegte Zeiten, 2003). - Bei der Ernte des Blattdills werden die jungen Dillpflanzen meist mit der Wurzel gezogen (Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität Leipzig, 1954).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Dillpflanze

Quelle: die Dillraupe, grüne schwarz geringelte R. auf der Dillpflanze (Kaltschmidt, Vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der Deutschen Sprache, 1854, s.v. Dillraupe).

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Neuhochdeutsch

Allgemein
Gewürz
Pflanze

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Gewürz
Pflanze

HyponymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Meronymbezeichnung als Vorderglied
Blattdill   „Dillsorte, von der vor allem die Blätter verwendet werden“

Quelle: Die Direktsaatvarianten wurden für den Frischmarkt als Blattdill 56 Tage nach der Aussaat geschnitten (https://www.lwg.bayern.de/mam/cms06/gartenbau/dateien/2010-g2-10i.pdf, 27.05.2010). - Die Gewinnung von Körnerdill kann noch in trockenen Lagen erfolgen, während mit Blattdill vor allem in feuchten Lagen hohe Erträge erzielt werden (Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität: Mathematisch-Naturwissenschaftliche Reihe 4, 1955).

Körnerdill   „Dillsorte, von der vor allem die Körner verwendet werden“

Quelle: Körnerdill wird vor Vollreife geerntet, meist Ende August/Anfang September (https://de.wikipedia.org/wiki/Dill_(Pflanze), gesehen am 11.05.2015). - Die Gewinnung von Körnerdill kann noch in trockenen Lagen erfolgen, während mit Blattdill vor allem in feuchten Lagen hohe Erträge erzielt werden (Wissenschaftliche Zeitschrift der Karl-Marx-Universität: Mathematisch-Naturwissenschaftliche Reihe 4, 1955).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
Ackerdill   „Wildform des Dills“

Quelle: Ackerdill (Anethum graveolens var. graveolens) (https://de.wikipedia.org/wiki/Dill_(Pflanze), gesehen am 11.05.2015). - Wilder oder Acker-Dill. Pflanze nur etwa bis 30 cm hoch. Laubblätter klein, ihre Zipfel verhältnismässig kurz und steif (Hegi, Illustrierte Flora von Mittel-Europa, 1936).

Gartendill   „Kulturform des Dills“

Quelle: Gartendill ist bezüglich des Bodens wenig anspruchsvoll, lediglich verdichtete Böden und Staunässe verträgt er nicht (https://de.wikipedia.org/wiki/Dill_(Pflanze), gesehen am 11.05.2015). - A. graveolens L. (Gartendill, Kümmerlingskraut), 0,6–1,25 m hoch, mit ovalen, 4 mm langen Früchten mit breitem, flachem Rande, in Indien und Persien, vielleicht auch in Ägypten und den Kaukasusländern heimisch, durch Kultur weitverbreitet, auch verwildert. Man benutzt Blüten, Samendolden und die grünen Pflanzenteile beim Einmachen von Gurken und Weißkohl (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Anethum).

Himmeldill   „Echter Haarstrang, Peucedanum officinale“

Quelle: Himmeldill - Peucedanum officinale (Schulz, Vorlesungen über Wirkung und Anwendung der deutschen Arzneipflanzen, 1919).

Himmelsdill   „Echter Haarstrang, Peucedanum officinale“

Quelle: Von P. officinale L. (Schwefelwurzel, Roßkümmel, Himmelsdill, Saufenchel, Ostritzwurzel), in Mittel- und Südeuropa, mit sehr fein zerschnittenen Blättern und gelblichen Blüten, wurde die scharf bitterlich schmeckende Wurzel arzneilich benutzt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Peucedanum).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Bauerndill   „Bärwurz, Meum athamanticum“

Quelle: Bauerndill empfiehlt er mir, selbst geerntet, und Äpfel aus dem eigenen Garten (Scherzer, Urlaub für rote Engel, 2011).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Bärendill   „Bärwurz, Meum athamanticum“

Quelle: Bärendill, ebenso wie Bärenfenchel - Pflanzenart der Gattung Meum (Machatscheck, Als der Wappenbär geboren wurde, 1987). - Meum Jacq. (Bärwurz), Gattung der Umbelliferen, mit der einzigen Art M. athamanticum Jacq. (Bärendill, Bärenfenchel), einer 14-45 cm hohen Staude mit drei- bis vierfach fiederschnittigen Blättern, sehr seinen, dicht stehenden Zipfeln und rötlichweißen Blüten, ist charakteristisch für die Gebirgswiesen innerhalb der Waldregion (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Meum).

Hundsdill   „Hundspetersilie, Aethusa cynapium (?)“

Quelle: Gartenschierling, Glanzpeterlein, Hundsdill, Hundspetersilie, Tolldumm, Tobkraut, Tollpeterlein (Eisendle, Tod & Flora, 2009). - Denn der sogenannten Cotula fetida, die wir Hundsdill d.h. Anethum caninum nennen, ist sie in allem ähnlich, außer daß sie glänzendere und kräftigere Blätter und größere Blüten hat und einen ekelhaften Geruch ausströmt (Cordus, Das Botanologicon, 1969).

Krötendill   „Stinkende Hundskamille, Anthemis cotula“

Quelle: Vorrätig waren aber auch (angegeben mit zeittypischen Bezeichnungen) Drogen wie Taubenkraut (Bolrys), Pestilenzkraut (Petasites), Krötendill (Cotylla foetida), Queecken Graßwurzel (Rad. graminis), Teuffelsabbiß (Rad. Morsus Diaboli) (Schümann, Von Apothecarii, Physici und Clystierweibern, 2003). - Nach einer andern Fassung soll die Kröte Salbei und Schierling fressen. (Tatsächlich heißt ja auch im Französischen der Schierling "Persil du crapond" und in Westdeutschland "Krötendill") (Bericht des Westpreussischen Botanisch-zoologischen Vereins, 1925).

Kuhdill, Kuhdille   „Stinkende Hundskamille, Anthemis cotula“

Quelle: Anthemis Cotula L., die stinkende Hundskamille, Kuhdille (Gessner, Die Gift- und Arzneipflanzen von Mitteleuropa, 1931).

Pferdedill   „Pferde-Sesel, Seseli hippomarathrum“

Quelle: Der Pferde-Sesel (Seseli hippomarathrum), auch Pferdedill genannt, ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) (https://de.wikipedia.org/wiki/Pferde-Sesel, gesehen am 11.05.2015). - Pferdedill (Seseli hippomarathrum) (Universum 16, 1961).

Wanzendill   „Koriander, Coriandrum sativum“

Quelle: Der Name Koriander (über lat. coriandrum von griech. koríandron/koríannon, "Wanzendill") leitet sich aufgrund des Geruchs der Pflanze von den griechischen Wörtern kóris (für Wanze) und amon oder aneson (für Anis oder Dill) ab (https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Koriander, gesehen am 11.05.2015). - C. sativum L. (Gewürzkoriander, Wanzenkraut, Wanzendill), 30–60 cm hoch, trägt kugelförmige braungelbe Früchte (Schwindelkörner); diese riechen und schmecken eigentümlich angenehm und mild aromatisch mit schwachem, an Wanzen erinnern dem Beigeruch (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Coriandrum).

Ziegendill   „Gefleckter Schierling, Conium maculatum“

Quelle: Weiterhin gebot sie über die gleiche hexische Beharrlichkeit wie früher, als sie, schmutzig und zuckerverschmiert, Tollkerbel, Wüterich, Ziegendill und Katzenpeterlein gemischt hatte, um Jacobs Liebe zu erzwingen (Schneider, Marienbrücke, 2016). - Der Fleckschierling oder Landschierling, Conium maculatum (Blutschierling, Mauerschierling, Wutschierling, Schwindelkraut, Tollkraut, Ziegendill, Teufelssperling) ist eine in ganz Europa wildwachsende Umbellifere (Wirth, Tierheilkunde und Tierzucht, 1926).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Dulldill   „Bilsenkraut, Hyoscyamus niger“

Quelle: Auf die narkotische Wirkung spielt der Name Dulldill an (Mavero, Bier selber brauen, 2015). - Dullkraut, Dulldill, s. Hyoscyamus (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Dullkraut).

Älteres Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
Ackerdill   „Wildform des Dills“

Quelle: Anethum [...] segetum Linn. (Meum segetum Guss.) Ackerdill, in Südeuropa und Persien, wird ganz ebenso benutzt (Rosenthal, Synopsis plantarum diaphoricarum: Systematische Übersicht der Heil-, Nutz- und Giftplanzen aller Länder, 1862).

Gartendill   „Kulturform des Dills“

Quelle: Man erhält das Oel durch Destillation der Samen von Anethum graveolens L. (Gemeiner oder Gartendill), Familie der Umbelliferen, mit Wasser (Maier, Die Aetherischen Oele, 1862). - Gartendill, → Gurkendill (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.).

Himmeldill, Himmeldille   „Echter Haarstrang, Peucedanum officinale“

Quelle: Himmeldill, ist Peucedanum officinale (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v.). - Himmeldille, → Schwefelwurzhaarstrang (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.). - Jn Teutscher Sprach heißt er auch Säufenchel/ Schwebelwurtz/ Himmeldill/ und Haarstaarck (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Himmelsdill   „Echter Haarstrang, Peucedanum officinale“

Quelle: Von P. officinale L. (Schwefelwurzel, Himmelsdill, Saufenchel), in Mittel- und Südeuropa, war die scharf bitterlich schmeckende Wurzel offizinell (Meyers Konversationslexikon, 1888, s.v. Peucedanum).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
Fencheldill   „Anethum foeniculum, eine Dillart“

Quelle: Fenchel, Fencheldill, ein in Europa einheimisches Doldengewächs, wegen seiner gewürzhaften Bestandtheile in Gärten gebaut, und wie der gemeine Dill (s. d.) zu manchen Dingen in der Hausökonomie verwendet (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v. Fenchel). - Fencheldill, Anethum foeniculum, L. [...] mit eirunden Samen, ein zweijähriges oder dreijähriges in Deutschland gebautes Küchengewächs, welches im August reife Samen bringt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Bauerdill, Bauerdille   „Bärwurz, Meum athamanticum“

Quelle: Bauerdill, mH., Bauerdille, wH. o. Mh., wie Bärwurz (Hoffmann, Vollständigstes Wörterbuch der deutschen Sprache, 1853, s.v.). - Das Peucedanum wird in einigen Mundarten auch Burtillen, Bartillen genannt, welches wohl so viel Bauerdill heißen soll (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Bärwurz).

Bauerndill, Bauerndille   „Bärwurz, Meum athamanticum“

Quelle: Bauerndille, so v.w. Bärwurz (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Bärdill, Bärdille   „Bärwurz, Meum athamanticum“

Quelle: Eben dahin zu stellen ist die "Bärwurz", der "Bärdill" oder "Bärenfenchel“, auch "Bärwinkel" genannt, ein Doldengewächs, dessen sehr lange und dicke, raupenartige Wurzel braun gefärbt und oben mit einem großen Schopfe versehen ist (Die Natur 16, 1867). - Der Haarstrang, des -es, plur. inus. eine Pflanze, welche eine lange starke mit vielen Zasern versehene Wurzel hat, welche vermuthlich zu ihrem Nahmen Anlaß gegeben; Peucedanum L. Saufenchel, weil ihr Kraut dem Fenchel gleicht; ingleichen Bärwurz, Roßkümmel, Bärfenchel, Bärdill (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Haarstrang). - Bärdille (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

Bärendill   „Bärwurz, Meum athamanticum“

Quelle: Bärendill (Bärenfenchel), ist Meum athamanticum (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Bärendill, → Bärenfenchel (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.). - Das Gewächs dieser Wurtzel kommt dem Dill oder Fenchel sehr nahe bey/ und wird deswegen auch Bärendill und Bärenfenchel/ von den Botanicis aber Meum foliis anethi genennet (Valentini, Schau-Bühne Aller Materialien und Specereyen, 1704).

Hundsdill, Hundsdille   „Hundspetersilie, Aethusa cynapium (?)“

Quelle: Erstlich werden drei ganze Arme voll stinkender Kräuter, Hundsdille, Wolfsmilch und Nesselsträucher gezählt (Herberger, Paradies-Blümlein aus dem Lustgarten der 150 Psalmen, 1857). - Buphthalmum Cotulæ folio, C.B. Buphthalmum tenuifolium, folio Millefolii ferè, J.B. teutsch, Hundsdill, Hundschamillen. Ist ein Kraut, welches anderthalben bis zwey Fuß hohe Stengel treibet, die sind schlanck, voll holer Streiffen, wollicht und röthlicht (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Buphthalmum).

Krötendill, Krötendille   „Stinkende Hundskamille, Anthemis cotula“

Quelle: Krötendill, ist 1) Anthemis cotula; 2) auch Anthemis arvensis u. alpina (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Die Hundskamille, plur. inus. oder die Hundskamillen, sing. inus. eine Art der gemeinen Kamille, von einem unerträglichen widrigen Geruche; Anthemis Cotula L. Hundsdille, Hundsblume, Hundsdistel, Krötendille, Kuhdille (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hundskamille).

Kuhdill, Kuhdille   „Stinkende Hundskamille, Anthemis cotula“

Quelle: Kuhdill, ist, Anthemis arvensis u. A. cotula (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Kuhdill, oder die Kuhdille, plur. inus. ein Nahme der Hundskamille, Anthemis Cotula L. Der Nahme scheinet aus Cotula verderbt zu seyn, wo nicht dieser aus dem Deutschen gebildet ist (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Kühedill, Kühdill, Kühefille   „Stinkende Hundskamille, Anthemis cotula“

Quelle: Cotula lutea sive tertia, Dod. Cotula non fæcida, Lon. frantzösisch, Oeil de boeuf. teutsch, Rindsauge, Kühedille. Ist ein Gewächs, welches nicht gar sonders grosse Stengel überkommt (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Buphthalmum). - In Teutscher Sprach wird es auch genennt Streichblum/ Stärckblum/ Steinblum und Küdillen (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Pferdedill, Pferdedille   „Pferde-Sesel, Seseli hippomarathrum“

Quelle: Pferdedill (Seseli hippomarathrum). Eine Doldenpflanze, welche zu dem Geschlechte des Roßkümmels oder Seselkrautes gehört (Oesterreiches Naturhistorisches Bilder-Conversations-Lexicon, 1858, s.v.). - Die Pferdedille, plur. inus. eine schlechtere Art der Dille, mit besondern Hüllen, deren Blättchen unter einander zu Einem Blatte zusammen gewachsen sind; Seseli Hippomarathrum L. Roßdill (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Rossdill, Rossdille   „Pferde-Sesel, Seseli hippomarathrum“

Quelle: Roßdille, ist Seseli hippomarathrum (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Die Pferdedille, plur. inus. eine schlechtere Art der Dille, mit besondern Hüllen, deren Blättchen unter einander zu Einem Blatte zusammen gewachsen sind; Seseli Hippomarathrum L. Roßdill (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Pferdedille).

Wanzendill, Wanzendille   „Koriander, Coriandrum sativum“

Quelle: Koriander, der (gr) Wanzendill, anisähnliches Gewächs mit gewürzhaftem Samen (Kaltschmidt, Neuestes und vollständigstes Fremdwörterbuch, 1860, s.v. Koriander). - Der Nahme ist Griechischen Ursprunges, und kommt eigentlich der Pflanze zu; κοριον, κοριαινον, von κορις, eine Wanze, weil die Blätter dieser Pflanze wie Wanzen riechen, daher sie auch im Deutschen von einigen Wanzendille genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Koriander).

Ziegendill   „Gefleckter Schierling, Conium maculatum“

Quelle: Ziegendill, ist Conium maculatum (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Dulldill   „Bilsenkraut, Hyoscyamus niger“

Quelle: Am Johannitag muß man zwischen 11 und 12 Uhr Dulldill (Bilsenkraut, Hyoscyamus niger) pflücken; wenn das Vieh durch Behexung krank ist und man räuchert es damit, so wird es besser (Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, 1879-80).

Mittelhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
hundestille   „Hundspetersilie, Aethusa cynapium (?)“

Quelle: Zitiert nach Lexer.

krotendille   „Stinkende Hundskamille, Anthemis cotula“

Quelle: Zitiert nach Lexer.

MeronymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Dillblüte   „Blüte der Dillpflanze“

Quelle: Die Saiblingsfilets auf den Dillblüten anrichten, dabei die Haut bis etwa zur Hälfte vorsichtig abziehen, da es dekorativer aussieht (http://www.otto-koch-essklasse.de/saiblingsfilet.htm, gesehen am 05.09.2016).

Dilldolde   „Dolde der Dillpflanze“

Quelle: Wenn Sie vom Gärtner oderaus dem eigenen Garten Dilldolden bekommen können, diese mindestens 2 Wochen trocknen und die Gewürzsäckchen damit befüllen (Tomsich, Selbstgemacht im Glas, 2016). - Die Dilldolden werden im frischen noch grünen Zustande ab- und klein geschnitten, in eine weithalsige Flasche gegeben und mit gutem rohem Essig reichlich überfüllt (Graul, Die Einmachekunst und praktische Verwertung des Obstes und der Früchte, 1906).

Dillfrucht   „Frucht der Dillpflanze“

Quelle: Dillfrüchte haben mäßig verdauungsanregende, blähungstreibende und krampflösende Eigenschaften (https://de.wikipedia.org/wiki/Dill_(Pflanze), gesehen am 12.05.2015). - Überzogen sich jedoch gelegentlich Anis- und Dillfrüchte im Keimbett mit Schimmelpilzen, so ließ die niedrige Ausbeute an Öl auf einen Verbrauch durch den Pilz schließen (Berichte über die wissenschaftliche Biologie 10, 1929).

Dillkraut (1)   „Kraut der Dillpflanze“

Quelle: Seltener wird das Dillkraut (das junge Kraut) oder die ganze oberirdische Pflanze verwendet (https://de.wikipedia.org/wiki/Dill_(Pflanze), gesehen am 12.05.2015). - Als Vorgericht sollte der bulgarische Nationalsalat, die Schopska Salata, gegessen werden – gehackte frische Gurken, Tomaten, Paprikaschoten und Zwiebel, mit weißem Schafskäse überstreut – oder eine eiskalte Suppe Tarator: verquirlte saure Milch oder Joghurt, in die kleingehackte Gurken, grob geriebene Walnüsse, Dillkraut und etwas Öl kommen (Die Zeit, 16.03.1973).

Dillenkraut   „Kraut der Dillpflanze“

Quelle: In Buttereinbrenne wird Zwiebel anlaufen gelassen, der Kürbis hineingegeben, mit etwas Zucker und Essig gewürzt und fein geschnittenes Dillenkraut hinzugefügt (Kochbuch der Prager Deutschen Kochschule, 1930).

Dillöl   „Öl der Dillpflanze“

Quelle: Durch Destillation wird das Dillöl auch für die Likörindustrie angereichert (https://de.wikipedia.org/wiki/Dill_(Pflanze), gesehen am 12.05.2015). - Dillöl (Oleum Anethi), ätherisches Öl, aus den Samen des Dills gewonnen, riecht dem Kümmelöl ähnlich, enthält Phellandren, Limonen und bes. Karvon, zu Likören und Parfümen verwendet (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Dillsamen   „Samen der Dillpflanze“

Quelle: Aquavit erhält sein Aroma, indem Destillate mit Kümmel und/oder Dillsamen überzogen werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Spirituosen, gesehen am 12.05.2015). - Die Dillsamen riechen und schmecken gewürzhaft und enthalten ein blaßgelbes ätherisches Öl von süßlich brennendem Geschmack (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Anethum).

Dillspitze   „Blattspitze der Dillpflanze“

Quelle: Für den Frischmarkt werden vor allem Dillspitzen mit 15 bis 25 cm Länge geerntet (https://de.wikipedia.org/wiki/Dill_(Pflanze), gesehen am 12.05.2015). - Herstellung aus folgenden Gewürzkräutern: Basilikum, Blattware, Bohnenkraut, Dill-Spitzen, Estragon, Liebstock-Laub, Majoran (Nehring/Krause/Serger, Konserventechnisches Taschenbuch der Obst- und Gemüseverwertungsindustrie, 1963).

Dillstengel   „Stengel der Dillpflanze“

Quelle: Essig und Wasser mit Pfefferkörnern, Wacholderbeeren, Lorbeerblättern, dem geschälten, dünn gehobelten Meerrettich, den abgespülten Dillstengeln und Zucker so lange kochen, bis sich der Zucker aufgelöst hat (Lehman, Die Bibel der Feinschmecker, 2017). - Auf den Boden kommt eine Lage recht sauberer Wein- oder Kohlblätter, dann eine nicht zu dünne Schicht der aufgekochten Kohlhäupter, darüber einige Dillstengel und nach Geschmack etwas Kümmel (Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft 30, 1915).

Dillzweig   „Zweig der Dillpflanze“

Quelle: Eine halbe Scheibe Lachs auf jeden Puffer legen, nochmals mit etwas dresssing bestreichen und mit dem Dillzweig garnieren (http://p125230.mittwaldserver.info/diabetes-rezepte.html).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Dilldolde   „Dolde der Dillpflanze“

Quelle: Wo nicht die Birnbäume mit ihren tief herabhängenden Zweigen alles überdeckten, standen Dill- und Fencheldolden (Fontane, Grete Minde, 1879).

Dillfrucht   „Frucht der Dillpflanze“

Quelle: Dagegen war es leicht, im Oel der Dillfrüchte (Anethum graveolens), dessen chemische Identität mit Kümmelöl schon Nietzki festgestellt hatte, Carvol nachzuweisen (Just's Botanischer Jahresbericht 4, 1878).

Dillöl   „Öl der Dillpflanze“

Quelle: Dillöl (Oleum anethi), ätherisches Öl aus den Samen von Anethum graveolens (Dill) u. durch Destillation derselben erhalten; ist ein gelbliches Öl von durchdringendem Geruch u. eigenthümlich brennendem Geschmack (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Die Dille, plur. car. eine Pflanze, welche in Portugall und Spanien wild, bey uns aber nur in den Gärten wächset; an einigen Orten das Dillkraut, Hochkraut, in Schwaben um das Jahr 1479 Anetraut, nach dem Latein. Anethum. Daher der Dillsame, das Dillöhl, das Dillwasser u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Dille [1]). - Das in den Apothecken zubereitete gekochte Dillöl/ stillet das Grimmen/ Leibweh/ und alle andere innerliche und äusserliche schmertzen (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Dillsamen   „Samen der Dillpflanze“

Quelle: Der gehobelte Kohl wird in abwechselnden Schichten mit trockenen Dillsamen u. Salz in das Faß gelegt u. möglichst fest eingestampft (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Sauerkraut). - Die Dille, plur. car. eine Pflanze, welche in Portugall und Spanien wild, bey uns aber nur in den Gärten wächset; an einigen Orten das Dillkraut, Hochkraut, in Schwaben um das Jahr 1479 Anetraut, nach dem Latein. Anethum. Daher der Dillsame, das Dillöhl, das Dillwasser u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Dille [1]). - Dillsamen zu Pulver gestossen/ und mit warmen Wein getruncken/ thut auch etwas (Zeiller, Centuria II. Variarvm Quæstionum, 1659).

Dillstengel   „Stengel der Dillpflanze“

Quelle: Sie bückte sich, um einige Dillstengel aufzulesen, die dem Kräuterbündel in ihrer Hand entfallen waren (Marlitt, Amtmanns Magd, 1881).

Frühneuhochdeutsch

Allgemein
tillenöl   „Öl der Dillpflanze“

Quelle: Vnnd darnach nimm hüner schmaltz vnd enten schmaltz yedes j. lot vnd tillen öl iiij. lot (Rößlin, Der Schwangeren frawen vnd Hebammen Rosengarte, 1529).

tillensamen   „Samen der Dillpflanze“

Quelle: in kalten materien sol man ein solche Artzney zurichten vnd vberlegen: R. Fenchelsamen / Anißsamen / Tillensamen / jeglichs zwey quintlein (Zechendorffer, Gründtliche und rechte Underweysung der Chirurgiae oder Wundartzney, 1574).

Mittelhochdeutsch

Allgemein
anetblat   „Blatt der Dillpflanze“

Quelle: daz kraut hât langeu pleter klaineu nâhen [...] sam diu anetpleter (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, um 1350).

tilleole   „Öl der Dillpflanze“

Quelle: vnde laz im in di oren tille ole. oder ole uon mandilkernin (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13./14.Jh.).

tillesaf   „Saft der Dillpflanze“

Quelle: vnde mache ein clister uon ole daz gemachit t si uon camomille. dar zu nim sitvarwen samen. vnde tille saf vnde klien. vnde honic (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13./14.Jh.).

tillensâme   „Same der Dillpflanzen“

Quelle: als vil feniculi. als vil tillinsamen. als vil petrosilini (Arzneibuch Ipocratis, Anfang 12.Jh.).

tillesâmenole   „Öl des Dillsamens“

Quelle: dar nach mache dir ein nisen uon tille samen ole (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13./14.Jh.)

Althochdeutsch

Allgemein
tillisāmo   „Dillsamen“

Quelle: In Glossen des 10.Jh., zitiert nach Köbler.

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Neuhochdeutsch

Allgemein
Gurkendill   „Dill, Anethum graveolens“

Quelle: Im Übrigen hätte er Hanf nicht von Gurkendill unterscheiden können (Sokolowski, Die heimliche Geliebte, 2009). - Außer den neumodischen Tomaten, die "soviel Arbeit" dem alten Gärtner machten, wurde alles reichlich für Küche, Tisch und Keller angebaut, vom Gurkendill bis zum Basilikum, von der Netzmelone bis zum Blumenkohl (Gartenschönheit 2, 1921).

Gurkenkraut   „Dill“

Quelle: Dill auch Gurkenkraut genannt ist eine Gewürz- und Heilpflanze und gehört zur Familie der Apiaceä (Doldenblütengewächse) (http://www.kraeuter-garten.net/content/view/29/1/, gesehen am 05.09.2016). - Gurkenkraut, soviel wie Borretsch, Borrago officinalis; auch soviel wie Dill, Anethum graveolens (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kapernkraut   „Dill“

Quelle: Umgangssprachlich wird Dill auch gerne Gurkenkraut, Kümmerlingskraut, Hochkraut, Kapernkraut oder Dillfenchel genannt (http://www.lebensmittellexikon.de/d0000480.php, gesehen am 05.09.2016). - Das Gurken- oder Kapernkraut bzw. seine Samen sind auch eine beliebte Zutat zu Essigkonserven (http://www.gesundheitskanton.ch/d/kuechenkraeuter.pdf, gesehen am 05.09.2016).

Kümmerlingskraut   „Dill“

Quelle: Kümmerlingskraut, soviel wie Gartendill (s. Anethum); auch soviel wie Thymian (s. Thymus) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Dillkraut (1)

Quelle: Dillkraut (Botanik), (anethum graveolens), gemeiner Dill, Gurkendill, Würzdolde (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v.). - Die Dille, plur. car. eine Pflanze, welche in Portugall und Spanien wild, bey uns aber nur in den Gärten wächset; an einigen Orten das Dillkraut, Hochkraut, in Schwaben um das Jahr 1479 Anetraut, nach dem Latein. Anethum (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Dille [1]). - Man nehme Seifenkraut, Fenchel- oder Tillkraut, Rauthen, Römische oder gemeine Camillen, Steinklee, von jedem ein halbes Loth (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Ist die Wunden tieff/ so fulle sie mit Pulver von Dillkraut/ und dessen Stengeln auß (Zeiller, Centuria Variarum Quæstionum, 1658).

Dillenkraut

Quelle: Ein Decoct der Gartenminze, in welchem auch Dillenkraut ist, wirkt milchfördernd, wobei die ausgekochten Kräuter warm auf die Brüste zu legen sind (Wissenschaftliche Mitteilungen aus Bosnien und der Hercegowina 2, 1894). - Nehmet alsdenn eine gute Hand voll wilde Lein-Knotten, eine gute Handvoll Federn aus einem alten Bette, eine Hand voll Tillen-Kraut decket das Fohlen warm zu (Löhneisen, Neu-eröffnete Hof-Kriegs- und Reit-Schul, 1729). - Anethum, Dill/ Dillenkraut/ Nro 869. Mehret die Milch/ macht schlaffen/ ist zuwidern der Venerischen Begierde/ lindert die Schmertzen/ stillet das Schlucken und Brechen (Pancovius, Herbarium Portatile, Oder Behendes Kräuter- und Gewächs-Buch, 1656).

Gurkendille, Gurkendill   „Anethum graveolens, Dill“

Quelle: Von Gurkendill wird kein feister Arsch (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.). - Dillkraut (Botanik), (anethum graveolens), gemeiner Dill, Gurkendill, Würzdolde. Eine Pflanze, deren Samen als Gewürz zu mancherlei Speisen, zum Einmachen der Gurken, des Sauerkrauts etc, benutzt wird, und auch als Arzneimittel in den Apotheken zu finden ist (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v. Dillkraut). - Gurkendill, Anethum graveolens, L. [Zorn pl. med. Tab. 512.] mit zweifach gefiederten Blättern, borstenförmigen Blättchen, und platten, auf der einen Seite etwas erhabenen Samen mit einer häutigen Einfassung, ein in Portugal, Spanien und um Astrachan auf gebauten Aeckern wildes, drei bis vier Schuh hohes Sommergewächs, welches im Juny und July blühet (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.). - Coma, (Summitas), die obersten Spitzen einiger Pflanzen mit noch aneinander hangenden Blumen, z.B. von der Schafgarbe, dem Wermuthbeifuße, dem Meyrandost, dem Würzthymian, dem Tausendgüldenenzian, der Gurkendille u.s.w. (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Coma 2).

Anetraut   „Dill“

Quelle: Die Dille, plur. car. eine Pflanze, welche in Portugall und Spanien wild, bey uns aber nur in den Gärten wächset; an einigen Orten das Dillkraut, Hochkraut, in Schwaben um das Jahr 1479 Anetraut, nach dem Latein. Anethum (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Anethum).

Dillkraut   „Dill“

Quelle: Dillkraut (Botanik), (anethum graveolens), gemeiner Dill, Gurkendill, Würzdolde. Eine Pflanze, deren Samen als Gewürz zu mancherlei Speisen, zum Einmachen der Gurken, des Sauerkrauts etc, benutzt wird, und auch als Arzneimittel in den Apotheken zu finden ist (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v.). - Das Dillkraut, des -es, plur. inus. S. 1 Dille (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Hochkraut   „Dill“

Quelle: Hochkraut, Pflanze, so v.w. Dill (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v.). - Die Dille, plur. car. eine Pflanze, welche in Portugall und Spanien wild, bey uns aber nur in den Gärten wächset; an einigen Orten das Dillkraut, Hochkraut, in Schwaben um das Jahr 1479 Anetraut, nach dem Latein. Anethum (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Anethum).

Kümmerlingskraut   „Dill“

Quelle: Kümmerlingskraut, 1) die Gemeine Dill; 2) so v.w. Thymian (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

Mittelhochdeutsch

Allgemein
anetum   „Dill“

Quelle: Anetum heizet tille. Daz ist heiz unde trocken in dem andern grade (Der deutsche Macer, 13.Jh.). - anetum heyßt tille, des samen zu stoß man ein teyl in oel zu einem senfftenn wein vnd ring das auß (Kochbuch Meister Eberhards, 1. Hälfte 15.Jh.).

anetkrût   „Dill“

Quelle: anetum haizt anetkraut (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, um 1350).

Europ. KontextInfo-Icon

Albanisch: kopra
Bosnisch: kopar
Bretonisch: annuz
Bulgarisch: kopăr
Dänisch: dild
Englisch: dill
Estnisch: till
Finnisch: tilli
Französisch: aneth
Französisch: fenouil
Griechisch: ánēthos
Irisch: lus mín
Isländisch: dill
Italienisch: aneto
Kroatisch: kopar
Lettisch: dilles
Litauisch: krapas
Maltesisch: busbiez
Niederländisch: dille
Norwegisch: dill
Polnisch: koper
Portugiesisch: endro
Portugiesisch: aneto
Rumänisch: mărar
Russisch: ukrop
Schwedisch: dill
Serbisch: mirođija
Slowakisch: kopar
Slowenisch: koper
Spanisch: eneldo
Tschechisch: kopr
Türkisch: dereotu
Ungarisch: kapor
Walisisch: llysiau'r gwewyr