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Drossel

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Älteres Neuhochdeutsch (Drossel)

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteibezeichnung als Hinterglied
Drosselader

Quelle: Ferner wird die Drosselader nach und nach dergestalt gedrükkt, daß die Rükkehr des Blutes aus dem Gehirne mit vieler Schwierigkeit geschiehet, und daher verfallen fette Leute in eine anhaltende Schläfrigkeit, und werden endlich leicht denen Schlagflüssen unterworfen. (Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, nach DTA). - Er unterband aufs genaueste den Brustgang eines Hundes da, wo sich dieses Gefäss durch den Winkel der linken Schlüsselbein- und Drosselader begiebt, und streuete etwas gepulverte Woorara in zwey Wunden des linken Hinterbeins. (Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 5. Göttingen, 1818, nach DTA). 

Drosselbein

Quelle: die äußerlichen Theile der Brust sind das Trosselbein (claves seu juguli) (H. Schaevii Anatomischer Abriß 1687, S. 29, nach DWb). 

Drosseldrüse

Quelle: Epist. anat. IX. n. 27. 28. S. 256. u. folg. an den Drosseldrüsen und andren aus dem Geschlechte der Flieswasserdrüsen. (Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 1. Berlin, 1759, nach DTA). 

Bedeutung "Drossel",substantivisches Determinativkompositum mit Geräte(teil)bezeichnung als Hinterglied
Drosseldeckel   „Kehlkopfdeckel“

Quelle: Die Gurgel und Schlund war, wie beym Hirsch oder andern Thieren, mit einem kleinen Drossel-Deckel versehen; Die Gurgel war fast wie ein Gänse-Halß knorplicht. (Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, nach DTA). 

Mittelhochdeutsch (drüzzel)

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
drüzzelschlag

Quelle: wil er es niht gerâten, einen drüzzelslac muoz er hân. (Rosengarten (Hs. D), um 1250, Stanza 124, 2, nach MdBdb). 

drüzzelstoß

Quelle: wurd ouch im ein druzzelstoz! (Neidhart-Lieder Hs. R, 1. Hälfte 13. Jh., Lied 28, Stanza 5, Zeile 9, ,nach Mhdbdb). 

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Neuhochdeutsch (Drossel)

Allgemein
drosseln   „den Zustrom von etw. hemmen, verringern: den Dampf, eine durchfließende Flüssigkeit; einen Motor, Maschinen, Flugzeuge“

Quelle: Dann steckte er die Holunderdolden kopfüber in den Eierkuchen und drosselte das Gas. (Jentzsch, Kerstin: Ankunft der Pandora, München: Heyne 1997 [1996], S. 78, nach DWDS). - Die Motoren der Spitzenlimousinen mit den Spottpreisen werden auf das vom Finanzminister verlangte Leistungsniveau gedrosselt. (Der Spiegel, 09.10.1989, nach DWDS). 

drosseln   „(bildl.) die Einfuhr; den Handel, Fremdenverkehr; jmds. Talent, jmdn. in seinen Fähigkeiten“

Quelle: Doch der erwünschte Nebeneffekt, die Zahl der Studienanfänger kräftig zu drosseln, ist äußerst problematisch, denn in allen westlichen Gesellschaften steigt der Bedarf an Hochschulabsolventen eher als daß er sinkt. (Die Zeit, 19.07.1996, Nr. 30, nach DWDS). 

drosseln   „jmdn. töten, indem man den Hals zudrückt, damit die Luftzufuhr unterbrochen wird“

Quelle: Schließlich hatte Professor Maul in seinem schriftlichen Gutachten, das übrigens von seinem Mitarbeiter Dr. Schmidt-Wulfen angefertigt wurde, zwar nicht an Würgen und Drosseln als Todesursache gezweifelt, doch immerhin hatte er offengelassen, ob Vorsatz am Werk war. (Hettche, Thomas: Der Fall Arbogast, Köln: DuMont Buchverlag, 2001, S. 125, nach DWDS). 

erdrosseln   „jmdn töten, indem man den Hals zudrückt, damit die Luftzufuhr unterbrochen wird“

Quelle: In Pötzleinsdorf, in den Praterauen, im Wienerwald, an jeder Peripherie ist eine Frau ermordet worden, stranguliert -- mir ist das ja auch beinahe geschehen, aber nicht an der Peripherie --, erdrosselt von einem brutalen Individuum, und ich denke mir dann immer: das könntest du sein, das wirst du sein. (Bachmann, Ingeborg: Malina, Gütersloh: Bertelsmann 1992 [1971], S. 234, nach DWDS). 

Älteres Neuhochdeutsch (Drossel)

Allgemein
drosseln   „den Hals zuschnüren, erwürgen“

Quelle: Weil sie ein junges albernes Ding ist, dem ein konfuser Wein, der noch moussirt, lieblicher in die Nase sticht, als ein würdiges, abgelegenes Gewächs; das will heißen: die einen brutalen Phantasten, der sein Liebchen verläßt und seine Freunde drosselt, charmanter findet. (Eichendorff, Joseph von: Dichter und ihre Gesellen. Berlin, 1834, nach DTA). 

drosseln   „den Zustrom von etw. hemmen, verringern: den Dampf, eine durchfließende Flüssigkeit“

Quelle: Der vom Gebläse erzeugte komprimierte Luftstrom kann durch eine einfache Drehung des unter dem Injektionsapparate befindlichen, mit Zeiger und Skala versehenen Hahnes mehr oder weniger gedrosselt, also in seiner Druckhöhe genau reguliert werden, je nachdem man schärfer oder milder zu sengen wünscht. (Ganswindt, Albert: Handbuch der Färberei und der damit verwandten vorbereitenden und vollendenden Gewerbe. Weimar, 1889, nach DTA). 

erdrosseln   „den Hals zuschnüren, erwürgen“

Quelle: Jn gedachtem Jahr ward Stephanus gefangen/ und im Kercker mit dem Strick erdrosselt. (Schupp, Johann Balthasar: Schrifften. Hrsg. v. Anton Meno Schupp. [Hanau], [1663]., nach DTA). - So wurde er, auf Befehl seines Bruders und mit Einstimmung der vornehmsten Herren, mit einer Bogensehne erdrosselt. (Dimitrie [Moldau, Woiwode], (Cantemir, Dimitrie): Geschichte des osmanischen Reichs nach seinem Anwachse und Abnehmen. Hamburg, 1745, nach DTA). - Binnen wenig Tagen hat in London ein Mann bei hellem Tage auf öffentlicher Straße, zuerst seiner Frau und dann sich selbst den Hals abgeschnitten, ein anderer versuchte ebenfalls auf der Straße sein Mädchen zu erstechen, und ein dritter erdrosselte seine Frau, während zu Manchester ein junger Mensch sich auf der Straße den Hals abschnitt, und in Nottingham ein anderer seine Frau zu Tode stampfte! (Allgemeine Zeitung. Beilage zu Nr. 171. Stuttgart, 19. Juni 1840, nach DTA). 

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Neuhochdeutsch (Drossel)

Allgemein
Hals

Quelle: Ich habe in meiner doch ziemlich grossen Praxis nur selten ein Stück mit einem Halsschuss verloren, vielleicht weil meistens die Kugel zwischen der Drossel und den die grossen Venen bergenden Muskeln durchgedrungen war. (Wissmann, Hermann von: In den Wildnissen Afrikas und Asiens. Jagderlebnisse. Berlin, 1901, nach DWDS). 

Älteres Neuhochdeutsch (Drossel)

Allgemein
Hals

Quelle: Drüssel, der vorder theil am hals, darin sich die gurgel sehen läszt. item die zwei grüblin, so gegen einander zwischem dem hals und der brust seind. (Henisch 760, 17. Jh., nach DWb). 

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Neuhochdeutsch (Drossel)

Allgemein
Hals

Älteres Neuhochdeutsch (Drossel)

Allgemein
Eingeweide

Quelle: Die übrigen Eingeweyde und Viscera, als die Drossel, Lufft-Röhren, Lungen-Adern, ingleichen das Hertz, so groß und mit vielen Feisten bewachsen, war auch an die fünffte Ribbe perpendicular mit der Spitze angewachsen, welches von oben die Lunge bedeckete; Ubrigens war es wegen des Diaphragmatis Leber und Miltz, samt übrigen Zubehör, nicht anders beschaffen, als wie ich schon bereits vom Hirsch gemeldet. (Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, nach DTA). 

Viscera   „Eingeweide“

Quelle: Die übrigen Eingeweyde und Viscera, als die Drossel, Lufft-Röhren, Lungen-Adern, ingleichen das Hertz, so groß und mit vielen Feisten bewachsen, war auch an die fünffte Ribbe perpendicular mit der Spitze angewachsen, welches von oben die Lunge bedeckete; Ubrigens war es wegen des Diaphragmatis Leber und Miltz, samt übrigen Zubehör, nicht anders beschaffen, als wie ich schon bereits vom Hirsch gemeldet. (Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, nach DTA).

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Neuhochdeutsch (Drossel)

Possessivkompositum mit Flüssigkeitsbezeichnung im Vorderglied
Schnapsdrossel

Quelle: Ist unser aller Adlon/Aladin-Chef J. van Daalen nun oberste Schnapsdrossel der Hauptstadt oder nur stinknormaler Lobbyist der Alkohol-Mafia? (Berliner Zeitung, 10.06.2003, nach DWDS). 

Mittelhochdeutsch (drüzzel)

substantivisches Determinativkompositummit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
nasedrüzzel   „Nasenloch“

Quelle: und in ir kopf gesenket / daz des fiures flamme grôz / sich verrigelt und beslôz / in dem nasedrüzzel. (Der Trojanische Krieg, um 1230, Zeile 9734-9737, nach MhdBdb). 

Eigentl. Bedeutung & ÜbertragungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Drossel)

Allgemein
Drossel   „Vorrichtung in einer Leitung zum Regeln oder Absperren einer Flüssigkeit, eines Gases, des Stromes, des Datentransfers etc.“

Quelle: Die Drossel macht dann auch das Betrachten von YouTube- oder anderen Videos nahezu unmöglich. (Die Zeit, 10.05.2013, Nr. 20, nach DWDS). 

Possessivkompositum als pars pro toto
Schnapsdrossel   „Person, die zu viel Alkohol trinkt“

Quelle: Ist unser aller Adlon/Aladin-Chef J. van Daalen nun oberste Schnapsdrossel der Hauptstadt oder nur stinknormaler Lobbyist der Alkohol-Mafia? (Berliner Zeitung, 10.06.2003, nach DWDS). 

Frühneuhochdeutsch (drüssel)

Allgemein
wurgendrüsel   „Person, die Leute erwürgt“

Quelle: den lanzknecht nent die welt ein wurgendrüsel (Meisterlieder Berlin. hs. nr. 23. st. 245). 

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Älteres Neuhochdeutsch (Drossel)

Allgemein
(Kehlkopf)Deckel

Quelle: [...] an der Drossel aber ein Deckel, den Athem zu hohlen, sich auff und zu machet und durch zwey knarplichte Gewächs zu beyden Seiten an Gaumen gewachsen. (Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, nach DTA). 

Frühneuhochdeutsch (drüssel)

Allgemein
Gurgel

Quelle: drüssel, der vorder theil am hals, darin sich die gurgel sehen läszt. item die zwei grüblin, so gegen einander zwischem dem hals und der brust seind (16. Jh., Serranus 760, nach DWb). 

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Neuhochdeutsch (Drossel)

Allgemein
Gurgel

Quelle: Drossel ist: die Gurgel des Haarwilds. (Reimann, Hans: Vergnügliches Handbuch der Deutschen Sprache, Düsseldorf: Econ-Verl. 1964 [1931], S. 111, nach DWDS). 

Kehle

Quelle: Aber eine Schnapsdrossel, im Sinn eines versoffenen Menschen, ist kein Schnapsvogel, sondern eine Schnapskehle, abgeleitet von dem alten und mit dem gleichnamigen Vogel nicht verwandten »Drossel« für die Kehle, das auch in »erdrosseln« oder in dem Namen »König Drosselbart« steckt. (Krämer, Walter u. Sauer, Wolfgang: Lexikon der populären Sprachirrtümer, Frankfurt a. M.: Eichborn 2001, S. 115, nach DWDS). 

Luftröhre

Quelle: Das DWDS verzeichnet s.v. Drossel als Denotationsbereich nur noch die Drossel "Luftröhre des Wildes" bei Tieren. 

Schlund

Quelle: nach Dornseiff. 

Älteres Neuhochdeutsch (Drossel)

Allgemein
Grübchen (am Hals)

Quelle: Drüssel, der vorder theil am hals, darin sich die gurgel sehen läszt. item die zwei grüblin, so gegen einander zwischem dem hals und der brust seind. (Henisch 760, 17. Jh., nach DWb). 

Gurgel

Quelle: Drossel oder gurgel (Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719: 263, nach DWb). 

Kehle

Quelle: Drossel die käl (Henisch 755, 17. Jh., nach DWb). 

Schlung

Quelle: Den Schlung oder Drossel löset man ab, und zerschneidet solche auf etliche Stücke, auch wohl den Schloß-Darmen, und läßt es im Hirsch oder Thier liegen. (Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 2. Leipzig, 1724, nach DTA). 

Frühneuhochdeutsch (drüssel)

Allgemein
gurgele   „Gurgel“

Quelle: der trossel am hals, gurgele, jugulum (Maaler 1561: 409d, nach DWb). 

hals

Quelle: und ward graf Ulrichen von Helfenstein sein drüssel oder hals abgeschnitten (S. Frank Chronica 1531, 196a, nach DWb). 

vorder

Quelle: Die trossel, das vorder teil am hals (16. Jh., Serranus 18b, nach DWb); drüssel, der vorder theil am hals, darin sich die gurgel sehen läszt. item die zwei grüblin, so gegen einander zwischem dem hals und der brust seind (16. Jh., Serranus 760, nach DWb). 

grüblin   „Halsgrübchen“

Quelle: drüssel, [...] item die zwei grüblin, so gegen einander zwischem dem hals und der brust seind (16. Jh., Serranus 760, nach DWb).

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