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Essig

Essig ist ein saures Würz- und Konservierungsmittel. Es entsteht durch Fermentation alkoholhaltiger Flüssigkeiten, die durch Essigsäurebakterien bewirkt wird. Die verbreitetsten Essigsorten werden aus Wein, Bier oder vergorenen Fruchtsäften hergestellt. Der Geschmack kann außerdem durch Kräuter und anderen Aromatisierungsmittel modifiziert werden. Durch die Beigabe von Essig zu Speisen wird nicht nur der Geschmack verändert, sondern es erhöht sich auch die Haltbarkeit, wie bei den prototypischen Essiggurken oder anderem Gemüse, aber auch bei sauer eingelegtem Fleisch oder Fisch.
In der Naturheilkunde wird Essig zur Desinfektion und als Kosmetikum für die Hautreinigung verwendet.
 
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Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Hinterglied
Essigsorte   „Sorte des Essigs“

Quelle: Ganz und gar aus Ribbecker Birnen sind die Essigsorten, die Janko von Ribbeck, der als Heilpraktiker arbeitet, herstellen lässt (Der Tagesspiegel, 03.12.2004). - Das Gericht bejaht die Frage, daß neben der auf die ersten beiden Arten gewonnenen auch die unter 3. beschriebene Essigsorte Anspruch auf die Bezeichnung "Naturessig" habe (Die Branntweinwirtschaft, 1955).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Essigbilder   „Gefäß für die Essigzubereitung“

Quelle: Sie bedient sich hauptsächlich eines Gemisches von Spiritus und Wasser (etwa 20 Lit. Branntwein von 50 Proz. Tr., 20 Lit. E. und 60 Lit. Wasser, zuweilen mit wenig Malzauszug, Bier oder Wein) und oxydiert dies in Essigständern (Essigbildern, Gradierfässern). Dies sind aufrecht stehende eichene, 2–4 m hohe, 1–1,3 m weite, oben offene Fässer, über deren Boden in einer Höhe von 20–30 cm etwa sechs 3 cm weite Löcher in die Dauben gebohrt sind (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essig).

Essigbildner   „Gefäß für die Essigzubereitung“

Quelle: Beim Generatorverfahren wird der Gäransatz (Alkoholkonzentration maximal 5%) in einem mit Buchenholzspänen gefüllten Essigbildnerumgepumpt (Hiersig,Produktionstechnik - Verfahrenstechnik, 1995). - Sie wird beim Schnellessigverfahren dadurch erzielt, daß durch die Wärmeentwicklung des Dehydrierungsvorganges die Luft im Innern der Essigbildner emporsteigt, wobei stets frische Luft von unten angesaugt wird (Langenbeck, Lehrbuch der Organischen Chemie, 1938).

Essigfass   „Fass für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Ein großer Teil kommt ins Essigfaß (Berliner Zeitung, 08.08.1997). - Glauben Sie, ich hielte das Leben in dieser kleinen toten Stadt, bei der unaufhörlich sterbenden Alten, zwischen Salzsäcken und Essigfässern aus, wenn mir dies Äußere nicht völlig gleichgültig wäre? (Rinser, Mitte des Lebens, 1950).

Essigfläschchen   „kleine Flasche für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Diese hielten am 1. Juli 1753 auf den Berg, bewaffnet u. A. mit Kompass, Thermometer und einem Essigfläschchen, für den Fall, dass die Atemluft in dieser enormen Höhe doch etwas zu dünn würde (https://de.wikipedia.org/wiki/Snæfellsjökull, gesehen am 03.05.2013). - Hier hat auch, an der Ofenwand, das Essigfläschchen seinen Platz (Hunziker, Das Schweizerhaus nach seinen landschaftlichen Formen und seiner geschichtlichen Entwicklung, dargestellt, 1910).

Essigflasche (1)   „Flasche für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Nur einige ordentlich gestapelte Senfgläser und Essigflaschen - alle von der gleichen Marke - stehen in den Regalen (Berliner Zeitung, 15.08.2000). - Trink- oder Kochgefäße sowie Bier- oder Essigflaschen oder andere für Lebensmittel vorgesehene Behältnisse dürfen keinesfalls zur Aufbewahrung anderer Stoffe dienen (Grahneis/Horn, Taschenbuch der Hygiene, 1967).

Essiggefäß   „Gefäß zur Herstellung von Essig“

Quelle: Der Gebrauch als Essiggefäß bei Tisch, der durch eine mögliche Benennung mit acetabulum nahegelegt wird, kommt schon wegen der offenen Form wohl kaum in Frage (Mangoldt, Der Silberschatz von Brusa/Bursa im British Museum, 2005). - Daß man seinen Nachbarn hier wie am Einzeltisch beim Zureichen der Speisen, der Salz- oder Essiggefäße usw. behilflich ist, gehört zu den allgemeinen guten Tischsitten (Oheim, Einmaleins des guten Tons, 1955).

Essiggeschirr   „Geschirr zur Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Helena und noch verschiedene andere Heilige; oben der Erlöser, das Blut aus seiner Seite mit einem Kelch auffangend, rings um ihn Engel mit dem Kreuz, Speer, Essiggeschirr, Schwamm u. dergl. (Hartmann, Die St. Lorenz-Kirche zu Nürnberg, 1904).

Essiggestell   „Gestell für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Weitere Vertreter dieser Fayencen befinden sich in den Museen von Basel und Bern (Öl- und Essiggestell) und wohl auch in anderen schweizerischen (Anzeiger für schweizerische Altertumskunde, 1920).

Essigglas   „Glas für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Zum Essigangebot gehört übrigens auch ein Sechserpack Essiggläser von Riedel um 300 Franken (Bracharz, Esaus Erfüllung, 1995). - Im 17. Jahrhundert wurden in Sonnenwald folgende Glasarten erzeugt: Bier- und Tafelglas, Essiggläser, Opferkännchen und Glaskugeln und sehr viel Scheibenglas (Heimatgaue 13, 1933).

Essighafen   „Gefäß für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: hinten auf dem Herd stand der Essighafen (Wörter und Sachen 13, 1932).

Essigkännchen   „kleine Kanne zur Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Seine gedrungenen, kompakten Hände ersetzen die Glocke durch einen Porzellanuntersetzer, zu dem sich ein Essigkännchen gesellt (Thubron, Reiseabenteuer im Schatten der Seidenstraße, 2013). - Dieser arme, elternlose Junge namens Dietegen hatte sich von einem Juden gegen ein silbernes Essigkännchen, das seinem bösen Vormund, dem Stadtvogt gehörte, eine Armbrust aufreden lassen (Olbrich, Der Romanführer, 1960).

Essigkolben   „kolbenförmiges Gefäß für die Herstellung von Essig“

Quelle: Ein Essigkolben voll Whisky, zwei andre voll Wasser, Flinten und Revolver, Brot und Schinken, und mein Skizzenbuch waren am folgenden Morgen, der einen Tag voll südlichen Frühlingssonnenglanzes einleitete, rasch beisammen (Eyth, Im Strom unserer Zeit, 1904-05).

Essigkrug (1)   „Krug für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Essigfass und Essigkrug gehörten bis ins 19. Jahrhundert zur Standardausstattung eines jeden Haushalts (Hellmiß, Natürlich heilen mit Apfelessig, 2009). - Der Essigkrug zählte zur unentbehrlichen Ausstattung der Küche (Wettbewerbs- und Absatzverhältnisse des Handwerks in historischer Sicht, 1967).

Essignäpfchen   „Napf für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Der medizinische Fachbegriff leitet sich von seiner Ähnlichkeit mit einem Essignäpfchen (lat. acetum „Essig“) ab, wie es im antiken Rom auf jeder Tafel zu finden war (https://de.wikipedia.org/wiki/Acetabulum_(Anatomie), gesehen am 03.05.2013). - acetabulum, frei nach oxybaphon, die Sauciere (ein Essignäpfchen, zum Eintauchen der Bissen) (Mauthner, Wörterbuch der Philosophie, 1910).

Essigschale   „Schale mit Essig“

Quelle: In einer anderen Beweinung von ihm setzt er Dornenkrone, Nägel und Essigschale ins Bild (Kropiunigg Indianer weinen nicht, 2003). - Der sorgenvolle Leibarzt tauchte immer wieder ein Tuch in die Essigschale und befeuchtete die spröden, von weißlichem Fieberschorf überkrusteten Lippen des Kranken (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

Essigschüssel   „Schüssel mit Essig“

Quelle: Hie und da eine Essigschüssel auf dem Ladentisch, das Geld hineinzuwerfen (Briese, Angst in den Zeiten der Cholera, 2003). - Es erschien der Leibarzt mit dem Heiltrank; hinter ihm zwei Diener mit der Essigschüssel und den Tüchern (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

Essigschwamm   „mit Essig getränkter Schwamm, wie man ihn Jesus am Kreuz reichte“

Quelle: Neben den Frauen und Johannes sind Longinus mit der Lanze, Stephaton mit dem Essigschwamm, die beiden Schächer sowie die würfelnden Kriegsknechte Bestandteil der Komposition (Olbrich, Lexikon der Kunst, 1994). - und da sie nichts von seinem Schicksal wußten, / so logen sie ein anderes zusamm, / fortwährend waschend. Eine mußte husten / und ließ solang den schweren Essigschwamm / auf dem Gesicht (Rilke, Leichen-Wäsche, 1908).

Essigständer   „Gestell für die Herstellung von Essig“

Quelle: Die Essigständer, von denen je 2–4 eine Gruppe bilden, sind mit einem Deckel verschlossen, der eine Öffnung zum Eingießen des Essiggutes und zum Austreten der Luft besitzt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essig).

Essigtopf   „Topf für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Katharina hingegen wirkte immer noch wie jemand, der in einen Essigtopf gefallen war (Lahmer, Knochenfinder, 2012). - Sie saß und blieb eingefroren in ihrer Hülle von Melancholie und Verachtung der Welt, starrte in das Leben als wäre es ein Essigtopf und zog den Mund immer schiefer (Vesper, Porzellan, 1921). 

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Essigferment   „Ferment zur Herstellung von Essig“

Quelle: Dieser Versuch erregte großes Aufsehen, verhielt sich doch das Platin unter Bedingungen, die der biologischen Essigsäuregärung entsprachen, wie das Essigferment (Warburg, Schwermetalle als Wirkungsgruppen von Fermenten, 1949).

Essigmesser   „Gerät zur Bestimmung des Essigsäuregehalts“

Quelle: Azetometer oder Azetimeter, Essigmesser, Instrument, um die Stärke des Essigs, d.h. dessen Gehalt an wirklicher Essigsäure, zu ermitteln (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Azetometer).

Essigwaage   „Waage für Essig“

Quelle: Den Gehalt des Essigs an Essigsäure kann man nicht mittels des Aräometers (Essigwage) bestimmen, weil dessen Angaben auch durch den Gehalt des Essigs an allerlei Extraktivstoffen beeinflußt werden, die das spezifische Gewicht erhöhen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essig).

substantivisches Determinativkompositum mit Tuchbezeichnung als Hinterglied
Essigtuch   „mit Essig getränktes Tuch“

Quelle: Sie hatte Essigtücher auf die Stirne von Fiebernden gelegt (Cronberg, Das Efeuhaus, 2013). - Inzwischen sind Belebungsversuche zu machen, und zwar: Öffnen der Fenster und Erwärmung des Zimmers; Einleitung der künstlichen Atmung; Auflegen erwärmter Senfteige auf die Brust und auf die Extremitäten; Reiben mit weichen Bürsten und Essigtüchern, Kampferspiritus, auch mit wollenen erwärmten Tüchern (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Leichenschau).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Essigfabrik   „Fabrik zur Herstellung von Essig“

Quelle: An die Essigfabrik G. F. Rund erinnert noch deren Firmenschild (https://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Mertz, gesehen am 03.05.2013). - Vor der Essigfabrik stand auch heute ein Posten - der vorgeschobenste Posten von Westhofen (Seghers, Das siebte Kreuz, 1942).

Essiggewölbe   „Raum für die Herstellung von Essig“

Quelle: Ich hatte einen Blick in den Nebenraum werfen wollen, da war, wie ich wußte, das Essiggewölbe (Bischoff, Augenblicksbilder aus einem Jugendleben, 1905).

Essigladen   „Ladengeschäft für Essig und Essigfrüchte“

Quelle: Der Bürger Goullin, der Besitzer eines Senf- und Essigladens, stand an den Tisch gelehnt und nahm die Glückwünsche, Ratschläge und Abschiedsgrüße seiner Freunde entgegen (Perutz, Mainacht in Wien, vor 1957).

Essigstube   „Stube, in der Essig hergestellt wird“

Quelle: Es beginnt beim naturnahen Anbau der Grundweine, geht weiter beim bewusst sanften Ausbau der Essige in der Essigstube und endet noch lange nicht beim Füllen in mundgeblasene Flaschen und Flakons (Eigenbrodt,Rhein-Neckar klassisch und neu, 2015). - Die Essigstube muß sehr gleichmäßig und am besten auf 20–24° erwärmt werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
Essigfabrikant   „Besitzer einer Essigfabrik“

Quelle: Bei dem Verurteilten handelt es sich um einen Essigfabrikanten, der fünf Millionen Mark erpressen wollte (Berliner Zeitung, 24.02.1998). - Vor zehn Jahren hatt ich nichts – außer einer lebenden Tante, der Witwe eines Essigfabrikanten (Hartleben, Rosenmontag, 1900).

Essigkrämer   „jemand, der mit Essig und Essigfrüchten handelt“

Quelle: Dann hätten die Essigkrämer also wieder einmal goldene Zeiten, meinte Horn mit finsterem Spott, als sie gingen (Schaper, Glückselige Schuldner, 1954).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Essigbrauer   „jemand, der Essig herstellt“

Quelle: Das Diktum eines Rezensenten gilt zwar dem 1973 herausgekommenen Familienfilm „Das Fliegende Klassenzimmer", aber die darin skizzierte Geheimformel der künstlichen Alterung müssten die Essigbrauer zu Modena und überall auf der Welt eigentlich sehnlichst herbeiwünschen (Der Tagesspiegel, 11.07.2003). - Unterwegs unterrichtete ihn Winter, wie er sich bei dem Essigbrauer nehmen; daß er nicht "Guten Abend", und, wenn er wegginge, nicht "Gute Nacht" sagen sollte (Schmidt, Dya na sore: Gespräche in einer Bibliothek, 1958).

Essighändler   „jemand, der mit Essig und Essigfrüchten handelt“

Quelle: Natürlich bildeten die Cognac-Händler die örtliche Aristokratie und schauten auf den Essighändler herab (Die Zeit, 08.03.1996). - In Ägypten soll es ein Sprichwort geben: "Der Essighändler liebt nicht den Essighändler" (Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft 39, 1911).

Essigmacher   „jemand, der Essig herstellt“

Quelle: Als Basis für den Uressig benötigt der Essigmacherzwei der ältesten Getreidesorten (Die Zeit, 13.06.2013). - In einem solchen Abhängigkeitsverhältnis standen in Nürnberg die Hefner und Essigmacher zu den Bierbrauern (Kaufmann, Rezeption und usus modernus der actio legis Aquiliae, 1958).

Essigverkäufer   „jemand, der mit Essig und Essigfrüchten handelt“

Quelle: Der Essigverkauf war hauptsächlich ein Straßengewerbe wie die verschiedenen Abbildungen der Essigverkäufer zeigen (Wüstenfeld, Lehrbuch der Essigfabrikation, 1930).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Essigbereitung   „Herstellung von Essig“

Quelle: Für die Essigbereitung verwendete Herbert zunächst steirischen Wein, dann einen schweren Wein aus Venetien (https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Michael_von_Herbert, gesehen am 03.05.2013). - Für den zur Essigbereitung benutzten Branntwein sollen Vergütungen nicht gezahlt, dagegen ein besonderer Schutz für den Gärungsessig eingeführt werden (Berliner Tageblatt, 03.03.1909).

Essigbildung   „Entstehung von Essig aus Alkohol“

Quelle: Durch regelmässiges Umrühren wird die Essigbildung begünstigt (Obst- und Weinbau 142, 2006). - Bei der allgemeinen gebräuchlichen biologischen Essigbildung dienen die Fermente der Essigbakterien (bacterium aceti, bacterium orleanense u. a.) als Katalysatoren (Langenbeck, Lehrbuch der Organischen Chemie, 1938).

Essigbrauerei (2)   „Fabrik zur Herstellung von Essig“

Quelle: Zugleich wird in einer Berliner Essigbrauerei das Rezept für "Gurkentopf – das Original" entdeckt (Die Zeit, 13.02.2014). - Welche Veränderungen haben sich während dieses Zeitraumes jedoch in der Hamburger Fischindustrie und damit in Verbindung auch bei den Essigbrauereien abgezeichnet? (Allgemeine Fischwirtschaftszeitung 15, 1963).

Essigdarstellung   „Herstellung von Essig“

Quelle: 1862 veröffentlichte er ein neues Verfahren der Essigdarstellung, und später arbeitete er über das Bier (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Pasteur).

Essigdestillation   „Destillation von Essig“

Quelle: Die deutsche Wermutweinindustrie sowie die Betriebe der Wein- und Essigdestillation, die wiederum ständige Verbindungen mit der deutschen Konservenindustrie unterhalte, nähmen beträchtliche Mengen italienischer Grundweine ab (Die Branntweinwirtschaft 75, 1953).

Essigerzeugung   „Herstellung von Essig“

Quelle: In der Getreide- und Kartoffelbrennerei werden stärkehaltige Agrarrohstoffe wie Kartoffeln und Getreide zu Agraralkohol für den Genuss, die Medizin, Pharmazie und Kosmetik sowie zur Essigerzeugung verarbeitet (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelbrennerei, gesehen am 03.05.2013). - Poysdorf, Marktflecken in Niederösterreich, Bezirksh. Mistelbach, an der Linie Enzersdorf-P. der Österreichisch-Ungarischen Staatseisenbahn, Sitz eines Bezirksgerichts, hat eine Kirche mit hohem Turm, Obst- und Weinbau, Bierbrauerei, Essigerzeugung, besuchte Märkte und (1900) 2874 Einw. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Poysdorf).

Essigfabrikation   „Herstellung von Essig“

Quelle: Es wird heute als Essighaus bezeichnet, da in den in späteren Jahren hier auch eine Essigfabrikation war (https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Esich_(Historiker), gesehen am 03.05.2013). - Salurn, Dorf in Tirol, Bezirksh. Bozen, am linken Ufer der Etsch, in die hier der Titschbach (mit Wasserfall) mündet, an der Südbahnlinie Kufstein-Ala, hat eine alte romanische Kirche, Weinbau, Weinhandel, Essigfabrikation (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Salurn).

Essiggärung   „Entstehung von Essig aus Alkohol“

Quelle: Die häufig – fälschlicherweise – vertretene Meinung, die gebildete Essigsäure stamme von einer Essiggärung, stimmt nicht (https://de.wikipedia.org/wiki/Sauerteig, gesehen am 03.05.2013). - Bei richtig geführtem Verlauf der Essiggärung hat man deshalb auf eine genügende Luftzufuhr besonders zu achten (Langenbeck, Lehrbuch der Organischen Chemie, 1938).

Essiggewinnung   „Herstellung von Essig“

Quelle: Im ersten Teil des vierten Buchs werden Anlage und Pflege von Weingärten sowie die Wein- und Essiggewinnung besprochen (Isphording,Kräuter und Blumen, 2008). - Verdünnter Alkohol geht bei Gegenwart des Essigferments an der Luft gleichfalls in E[siggsäure] über, und darauf beruht die Essiggewinnung (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essigsäure).

Essigmischung   „Mischung mit Essig“

Quelle: Die Hitze reduzieren und die Essigmischung etwa 10 Min. sirupartig einköcheln lassen (Purviance,Weber's Wintergrillen, 2014). - Schnelle energische tierärztliche Behandlung ist sehr wertvoll (bis zur Ankunft des Arztes hungern lassen, Einstellen der Füße in kaltes Wasser oder kalten Lehmbrei mit Essigmischung) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hufkrankheiten).

Essigproduktion   „Herstellung von Essig“

Quelle: Die Essigproduktionist beinahe schon ein Anachronismus, zumindest exotisch in einer Epoche, in der die Halbwertzeit von Produkten aller Art steil nach unten zeigt (Berliner Zeitung, 24.01.2004). - Zu erwähnen sind ferner die Spiritusindustrie (251 Brennereien mit einer Produktion von 399,000 hl), die Malz- und Preßhefenerzeugung, die Schokolade- und Kanditenfabrikation, die Kaffeesurrogaterzeugung, die Likör- und Essigproduktion, das Mühlengewerbe (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Böhmen).

Essigsiederei   „Fabrik zur Essigherstellung“

Quelle: Sein erster Erwerb war 1814 noch für seinen Vater das Gut Niederbarkhausen, auf dem er 1814 eine Essigsiederei, 1816 eine Weizenmühle, 1817 eine Töpferei und in den 1820er Jahren ein Kohlebergwerk errichtete (https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Ludwig_Tenge, gesehen am 03.05.2013). - Moguer (spr. -gēr), Bezirkshauptstadt in der span. Provinz Huelva, am Mündungsbusen des Rio Tinto, hat mehrere Klöster, Weinbau, Branntweinbrennerei, Essigsiederei, einen Hafen, bedeutende Weinausfuhr und (1900) 8455 Einw. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Moguer).

Essigstich   „Verderbnis von Wein oder Bier durch das Eindringen von Essigpilzen“

Quelle: Der als Essignote, Essigstich oder auch flüchtige Säure bekannte Weinfehler entsteht durch einen zu hohen Anteil der Essigsäure (https://de.wikipedia.org/wiki/Säure_(Wein), gesehen am 03.05.2013). - Essigstich, Krankheit des Weines und Bieres, entsteht durch Ansiedelung des Essigpilzes, Bacillus aceticus, der bei Luftzutritt den Alkohol des Weines und Bieres teilweise in Essigsäure verwandelt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Essigbeize   „essigsaure Marinade“

Quelle: Aus dem gleichen Grund legte man Fleisch in Essigbeize ein oder es wurde geräuchert (Hofer,Kaiser Heinrich II.: das Leben und Wirken eines Kaisers, 2002). - 1 bis 2 Tage in Essigbeize oder Rotwein legen (Wir kochen gut, 1963).

Essigbraten   „in Essig gebeizter Braten, Sauerbraten“

Quelle: Lende als Essigbraten. Eine Lende ohne Knochen und Fett, jedoch nicht gehäutet, wird in einen Steintopf gelegt, dann giebt man dazu: 1 Handvoll Salz, 1 l Essig. 1 Theelöffel voll Pfefferkörner, 2 nußdicke Zwiebeln, 1 Lorbeerblatt (Wehrfritz, Die Küche im deutschen Bürgerhause, 1901).

Essigbrühe   „mit Essig gewürzte Brühe“

Quelle: Die Essigbrühe heiß über die noch warmen Kartoffelscheiben geben (Schreiner, Jumbos Grillbuch, 2010). - der alte Vater ließ ein Krüglein roten Wein auftragen, nannte ihn Tiroler und tat, als hätt er süßen Met, dieweil er mir doch schier wie eine Essigbrüh fürkam (Christ, Mathias Bichler, 1914).

Essigfrucht   „in eine Essig-Zucker-Lösung eingelegte Frucht“

Quelle: Ein Mann reichte seinem Gast Essigfrüchte und Oliven (Arous, Die Freigebigkeit in der alten arabischen Literatur, 2006). - Einige Schalotten und Essigfrüchtekleinschneiden (Schwarz, Gepflegte Gastlichkeit,1967).

Essiggurke   „in Essig eingelegte kleine Gurke“

Quelle: Dann steht ein Glas Essiggurken neben mir und wird im Laufe des Tages langsam konsumiert (Berliner Zeitung, 17.01.2004). - Hecht auf Sevilla-Art = Hechtschnitten, gespickt mit Sardellenstreifen und Essiggurken, in Reibebrot gerollt, grilliert; Tomatensoße mit Streifen von Paprikaschoten (Kölling, Fachbuch für Kellner, 1956).

Essighonig   „Sirup aus Essig und Honig“

Quelle: Leicht abführend wirken vegetabilische Arzneien der verschiedensten Art, z. B. die Runkelrübe, Kohl, Melone, Sauerampfer, teils für sich, teils gemischt, z. B. mit Essighonig, teils ganz, teils als Absud oder Auszug (Puschmann, Handbuch der Geschichte der Medizin, 1902).

Essigmarinade   „Marinade aus Essig“

Quelle: Köstliche, grätenfreie, kleine, aber dabei nicht unfleischige Sardinen in Essigmarinade (Der Tagesspiegel, 06.10.2002). - Aalbricke, kleine gebratene Seeaale in Essigmarinade (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Aalbricke).

Essigpflaume   „in Essig eingelegte Pflaume“

Quelle: Alternative Bezeichnungen sind Essigzwetschken und Essigpflaumen (https://de.wikipedia.org/wiki/Essigzwetschgen, gesehen am 03.05.2013). - Sowohl zur Erteilung eines bestimmten Geschmackes als auch zur Erhöhung der antiseptischen Momente werden als weitere Zusätze Spirituosen wie Rum, Kognak, Arrak oder auch nur reiner Sprit, ferner Essig (Essigpflaumen) gebraucht, wobei an Zucker etwas gespart werden kann (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1906, s.v. Früchte).

Essigsirup   „Sirup aus Weinessig und Zucker“

Quelle: Die Zwiebeln mit dem Essigsirup beträufeln und warm servieren (Purviance, Weber's Classics, 2014). - Es müssen auch Diuretica, wie gekochte Endivien, Weißpappelwurzel, Eppichwurzel, Lilienstock, oder etwas Absinth mit Essigsirup und ähnliches angewendet werden (Archiv für Geschichte der Medizin 19, 1927).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktbezeichnung als Hinterglied
Essigäther   „Essigester, Flüssigkeit aus Essigsäure und Äthylalkohol unter Zusatz von Schwefelsäure“

Quelle: Die Bezeichnung Ester wurde von dem Chemiker Leopold Gmelin im Jahre 1850 aus dem Begriff „Essigäther“, einem historischen Namen für Ethylacetat, gebildet (https://de.wikipedia.org/wiki/Ester, gesehen am 03.05.2013). - Essigäther oder Essignaphtha, Verbindung von E. mit Äther, farblose Flüssigkeit von angenehmem und erfrischendem, obstartigem Geruch (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Naphtha).

Essigcouleur   „essighaltige Lebensmittelfarbe“

Quelle: Diese Zuckercouleur bereitet man aus Stärkezucker oder Stärkesirup, der mit etwa 2,5 Proz. Ätznatron und 5 Proz. Wasser (für Essigcouleur mit kohlensaurem Ammoniak) gekocht wird, bis er sich in eine dunkelbraune, sich aufblähende Masse verwandelt hat (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Karamel).

Essigessenz   „mit Farb- und Aromastoffen versetzte Essigsäure“

Quelle: Das wird alles gut vermengt und mit ein bisschen Salz, Pfeffer, Zucker und ganz ordinärer Essigessenzgewürzt (Der Tagesspiegel, 19.09.2004). - Essigessenzdarf nur noch in 40%iger Konzentration als Lebensmittel gehandelt werden (Grahneis/Horn,Taschenbuch der Hygiene,1967).

Essigester   „Flüssigkeit aus Essigsäure und Äthylalkohol unter Zusatz von Schwefelsäure“

Quelle: Essigsäureäther (Essigester). Von den Estern, welche die Essigsäure bildet, findet sich Essigsäure-Äthyläther (Essigäther) C2H3O2.C2H5 in geringer Menge im Essig, Franzbranntwein und in einigen Weinsorten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essigsäureäther).

Essigextrakt   „Destillationsrückstand bei der zweiten Essigdestillation“

Quelle: Aufgrund seiner kühlenden und adstringierenden Wirkung wurde ein Essigextrakt des Roten Hornmohns in der antiken Heilkunde in Tinkturen und Salben zur Behandlung von Entzündungen wie der Ohren, Haut und Augen sowie bei Ödemen verwendet (https://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Hornmohn, gesehen am 03.05.2013). - Zur Unterscheidung von Gärungs- und Essenzessig wird vorgeschlagen, die Aminosäuren durch Extraktion aus dem Essigextrakt mit salzsäure-haltigem Aceton von störenden Substanzen abzutrennen (Angewandte Chemie 71, 1959).

Essiggeist   „Aceton“

Quelle: Essiggeist, s.v.w. Azeton (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

Essigkahm   „zarte weiße Pilzdecke, die sich während der Essigherstellung bildet“

Quelle: Die Essigmutter (auch Essigkahm oder Essigpilz) ist eine gallertartige, Fäden ziehende Masse aus Essigsäurebakterien (Acetobacteraceae), die sich bilden kann, wenn Wein oder andere leicht alkoholhaltige Flüssigkeiten längere Zeit offen stehen gelassen werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Essigmutter, gesehen am 03.05.203). - Essig (Acetum), Gemenge von Essigsäure (s.d.) mit viel Wasser und sehr geringen Mengen zufälliger fremder Substanzen, entsteht durch Oxydation des Alkohols (Aufnahme von Sauerstoff), wenn man Wein, Bier oder gegorene Obstsäfte bei einer Temperatur von 20-30° der Luft aussetzt, wobei eine überall in der Luft enthaltene, zu den Bakterien gehörige Pilzart (Essigpilz, Essigmutter, Mycoderma aceti) als Ferment wirkt und auf der Flüssigkeit eine zarte, weiße Pilzdecke (Essigkahm) bildet (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Essig).

Essigmutter (1)   „bei der Essigbildung entstehende, hefepilzartige Vegetation“

Quelle: Die Essigmutter (auch Essigkahm oder Essigpilz) ist eine gallertartige, Fäden ziehende Masse aus Essigsäurebakterien (Acetobacteraceae), die sich bilden kann, wenn Wein oder andere leicht alkoholhaltige Flüssigkeiten längere Zeit offen stehen gelassen werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Essigmutter, gesehen am 03.05.203). - Die früher zu M. gestellte Essigmutter (M. aceti Pasteur, Ulvina aceti Ktz.). die ebenfalls als Kahmhaut auf gegornen Flüssigkeiten auftritt und den Alkohol zu Essigsäure und Wasser oxydiert, gehört als Bacillus aceti Ktz. zu den Spaltpilzen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Mycoderma).

Essignaphtha   „Essigester, Flüssigkeit aus Essigsäure und Äthylalkohol unter Zusatz von Schwefelsäure“

Quelle: Naphtha, leicht flüchtige und sehr entzündliche Flüssigkeit; ursprünglich soviel wie Äther (Schwefeläther, N. vitrioli), dann als Essignaphtha (N. aceti, N. vegetabilis), Salpeternaphtha auch Bezeichnung der zusammengesetzten Äther (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Naphtha).

Essigsalz   „vitriolisierter, mit Essig versetzter Weinstein“

Quelle: In "Keisers Quecksilberpillen" ("Pillules mercurielles de Keyser)" werde Essigsalz verwendet (Schmiederer, Das Dictionnaire de Chymie von Pierre Joseph Macquer, 2006). - Gibt man ein Essigsalz hinzu, dann soll sich das Gelöste mit dem Essigsalz zu einer schwer trennbaren Verbindung vereinigen (Ramsauer, Die Atomistik des Daniel Sennert, 1935).

Essigspirit   „destillierter Essig“

Quelle: Für stärkern E[ssig] (Essigsprit) ist ein wiederholtes Aufgeben erforderlich (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essig).

Essigsprit   „destillierter Essig“

Quelle: Der einfache Speiseessig enthält 2,5%, Einlegeessig 5%, Essigsprit10,5% Essigsäure (Wir kochen gut, 1963).

Essigwasser   „mit Essig versetztes Wasser“

Quelle: Die Knospen können als "falsche Kapern" in Essigwassereingelegt werden (Berliner Zeitung, 30.07.2005). - Hier werden sie am besten durch mehrere Wochen lang täglich wiederholte Darmeinläufe mit schwachem Seifen- oder Essigwasser entfernt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Madenwurm).

substantivisches Kopulativkompositum mit Substanzbezeichnung als Hinterglied
Essiggalle   „Flüssigkeit aus Essig und Galle“

Quelle: Alle / waren zuzuschauen voller Lust, / und sie hielten, daß er nicht verfalle, / gierig ihm die ganze Essiggalle / an sein schwindendes Gehust (Rilke, Kreuzigung, 1908).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
Essigälchen   „ein in Essig lebender Ringelwurm“

Quelle: Das Essigälchen (Turbatrix aceti, Syn.: Anguillula aceti) ist ein freilebender, bakterienfressender Fadenwurm (Älchen), der eine Länge von bis zu 2mm erreichen kann (https://de.wikipedia.org/wiki/Essigälchen, gesehen am 03.05.2013). - Bisweilen siedeln sich im Essiggut Aaltierchen (Essigälchen) an, welche die Essigpilzdecke durchbrechen und dadurch die Essigbildung beeinträchtigen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essig).

Essigbakterien   „Bakterien, die aus Alkohol Essig erzeugen“

Quelle: Das Orléans-Verfahren ist die Bezeichnung für die offene Herstellungsweise bei der die Ausgangsflüssigkeit mit Essigbakterien geimpft wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Essig, gesehen am 03.05.2013). - Fermente der Essigbakteriendehydrieren nur Alkohol und Aldehyde und sind gegenüber anderen Substraten unwirksam (Langenbeck, Lehrbuch der Organischen Chemie,1938).

Essigfliege   „kleine Fliege aus der Familie der Taufliegen, deren Larven sich in säurehaltigen Flüssigkeiten entwickeln“

Quelle: Die Taufliegen (Drosophilidae), auch Obst-, Frucht-, Gär-, Most- oder Essigfliegen genannt, sind eine Familie der Fliegen (Brachycera) innerhalb der Ordnung der Zweiflügler (Diptera) (https://de.wikipedia.org/wiki/Taufliegen, gesehen am 03.05.2013). - Unzulässig ist z. B. der Verkauf von Eiern (Salmonellen) und Sauerkohl (Essigfliegen) (Grahneis/Horn, Taschenbuch der Hygiene, 1967).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Essigbaum   „Sumach“

Quelle: Der Essigbaum oder Hirschkolbensumach (Rhus typhina L.; Syn.: Rhus hirta (L.) Sudw.) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie Sumachgewächse (https://de.wikipedia.org/wiki/Essigbaum, gesehen am 03.05.2013). - Bäume in möglichst bizarren Formen und Farben, von der vielgeliebten Blautanne über die Trauerweide und die möglichst rotlaubige Hängebuche bis zum Modebaum der „modernen“ Gartenbesitzer, dem Hirschkolben-Sumach oder Essigbaum, der mit seinem grotesken Astwerk in entlaubtem Zustand fast wie eine abstrakte Eisenplastik wirkt (Die Zeit, 13.07.1962).

Essigbeere   „Beere des Berberitzenstrauchs“

Quelle: Die Gewöhnliche Berberitze (Berberis vulgaris) auch Sauerdorn, Essigbeere oder Echte Berberitze genannt, ist ein Strauch aus der Familie der Berberitzengewächse (https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnliche_Berberitze, gesehen am 03.05.2013). - Es handelt sich um die Berberitze (Berberis vulgaris), die auch, je nach der Gegend, Sauerdorn, Essigbeere, Weinnägelein und Zitzerbeere genannt wird (Gartenwelt 19, 1915).

Essigdorn   „Berberitze“

Quelle: Im 16. Jahrhundert waren für Berberis vulgaris L. die Bezeichnungen Erbsal, Saurach oder Essigdorn gebräuchlich (https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnliche_Berberitze, gesehen am 03.05.2013). - Im Volksmund ist die Berberitze auch bekannt unter Essigdornbeere, Sauerach, Sauerdorn, Spitzbeere, Essigdorn (Südwestdeutscher Imker, 1964).

Essigrose   „eine Rosenart“

Quelle: Die Essig-Rose (Rosa gallica), auch Gallica-Rose genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Rosen (Rosa) (https://de.wikipedia.org/wiki/Essig-Rose, gesehen am 03.05.2013). - Für die Tafel werden Blüten der Essigrose kandiert (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Rose [1]).

substantivisches Determinativkompositum mit Pilzbezeichnung als Hinterglied
Essigpilz   „Mycoderma aceti, die Essiggärung auslösender Pilz“

Quelle: Die Essigmutter (auch Essigkahm oder Essigpilz) ist eine gallertartige, Fäden ziehende Masse aus Essigsäurebakterien (Acetobacteraceae), die sich bilden kann, wenn Wein oder andere leicht alkoholhaltige Flüssigkeiten längere Zeit offen stehen gelassen werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Essigmutter, gesehen am 03.05.203). - Erreger der Gärung ist der Essigpilz Mycoderma aceti (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1906, s.v. Gärung).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Essigsteuer   „Verbrauchssteuer auf Essig und Essigsäure“

Quelle: Im Rahmen der Wirtschaftsabgaben hatte die Branntweinsteuer neben der Essigsteuer den geringsten Ertrag gebracht (Kersting, Steuerwiderstand und Steuerkultur, 2006). -Essigsteuer, eine innere Verbrauchsteuer auf Essig und Essigsäure (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Essigdampf   „Dampf aus Essigessenz“

Quelle: Das Blei ist somit den Essigdämpfen und Kohlenstoffdioxid ausgesetzt und wird durch die Fäulnisprozesse im Mist auf einer konstanten Temperatur gehalten (https://de.wikipedia.org/wiki/Bleiweiß, gesehen am 03.05.2013). - Sehr gut ist es, Essigdämpfe auf von Motten befallene Möbel einwirken zu lassen, da die Wirkung der Dämpfe die Raupen vertreibt und ein mehrmaliges Wiederholen des Verfahrens sicher die unliebsamen Gaste verjagt (Die Landfrau, 20.06.1925).

Essigdunst   „Dunst aus Essigessenz“

Quelle: Essigdunst wolkte über meinem Gesicht, und der gewaltsam eingeflößte Schnaps brannte wie Feuer in meiner Kehle (Berger, Tage wie schwarze Perlen, 1989). - Er meint, daß der aus den Gefäßen aufsteigende Essigdunst durch die Fühler aufgenommen wird und zur Ernährung dieser Tiere dient (Zentralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde, Infektionskrankheiten und Hygiene 9, 1902).

Essiggeruch   „Geruch nach Essig“

Quelle: Über den Boden fingern speckige Wurzeln, verrotten fleischige Blätter, gärende Mangos verströmen Essiggeruch (Berliner Zeitung, 19.09.1998). - Die Mäuse mit dem Essiggeruch wurden anstandlos erbeutet und nachher in der üblichen Weise verschlungen (Behaviour 1, 1947).

Essigmaß   „Maßeinheit für Essig“

Quelle: Barril, älteres Wein- und Essigmaß in Portugal, à 18 Almudes = 301,32 Lit. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Barril).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
essigrot   „gelbrot wie Essig“

Quelle: Tiefroter S[pinell] kommt auch als Rubinspinell, licht rosenroter (mit einem Stich ins Bläuliche) als Balais, Rubinbalais (Balasrubin), violetter als Almandinspinell und gelb roter (essigroter) als Rubicell (Essigspinell) in den Handel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Spinell).

Älteres Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Hinterglied
Essigsorte   „bestimmte Art von Essig“

Quelle: Agrest, bäurisch, roh. 2. Eine Essigsorte von besonders herbem Geschmacke aus unreifen Weinbeeren bereitet (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Agrest).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Essigbank   „Ofenschrank“

Quelle: Als er zu Hause kam, legte er die Violine und die Kröbeln auf die Essigbank (den Ofenschrank), und ging zu Bette (Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder, 1845).

Essigbildner   „Gefäß für die Essigzubereitung“

Quelle: Die Essigmutter in den sogenannten Essigbildnern enthält jedoch heute noch alle Entwickelungsstufen der Essigälchen in großer Menge (Brehm, Thierleben, 1887).

Essigfass   „Fass für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Auch ist es zweckmäßig, die aus den Essigfässern entweichende Luft durch aufgesetzte Holzröhren außerhalb des Locals zu leiten (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig). - Alle Essigfäßer sind vom Weinstein rein (Crell, Chemische Annalen, 1787). - Bey F. den Kranich/ das ist eben der jenige vffrichtzug/ (dessen qualiteten Form vnd Gestalt dann/ in gegenwertigen Tractat bey dem Kupfferblatt No: 16. zusehen ist) nicht gar ferne von dem Gütterloch stellen/ alsdann mit ihme sowol die Wasser/ als auch die Wein/ vnd Essigfaß/ neben anderem schweren Gewicht/ ergreiffen/ hinauff ziehen/ hernach sein Schnabel vmbwenden/ so wird sich das ernannte Gewicht/ schon selber ob dem Gütterloch erzeigen (Furttenbach, Mannhaffter Kunst-Spiegel, 1663).

Essigflakon   „mit Essig gefülltes Riechfläschchen“

Quelle: Die Bilder der Aerzte, die, in Wachstuch gekleidet, mit Essigflacons vor den Nasen, an das Bett der Kranken treten sollten, die schwarzen Schilder an den Häusern, in denen sich Kranke befanden, der Gedanke, daß man die Kranken und die Todten der Sorgfalt der Familien entreißen, und die Gestorbenen in allgemeine, mit Kalk angefüllte Gruben werfen werde, hatte etwas Grauenhaftes (Lewald, Meine Lebensgeschichte, 1861-62).

Essigfläschchen   „kleine Flasche für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Der eine, der scharfe Denker, und der andere, der milde Gemütsmensch, gehören beisammen, wie das Essigfläschchen und das Ölfläschchen (Heine, Lutetia, 1854).

Essigflasche (1)   „Flasche für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Es hat mancher Zucker im Munde und die Essigflasche in den Händen. – Altmann VI, 445. (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. Zucker).

Essiggefäß   „Gefäß zur Herstellung von Essig“

Quelle: Geschieht die Heizung durch Ofen, so muß das directe Schlagen der Hitze nach den Essiggefäßen durch Schirme verhindert werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig).

Essiggeschirr   „Geschirr zur Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Ein alter Arzt zu Bleistein hatte folgendes Mittel: er kochte im Wirthshause Brey, schüttete Etwas noch daran und stellte die Pfanne hinter das Essiggeschirr auf die Bank (Schönwerth, Aus der Oberpfalz, 1857-59).

Essiggestell   „Gestell für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Ferner: Versilberte Colliers, Oel- und Essiggestelle, Zuckerdosen, Kaffee- und Milchkannen, Löffel (Amtsblatt des Kantons Zürich, 1884). - Wir hatten nichts darwider, daß zuweilen eine Blüte in den Tunknapf, oder in das Essiggestell ein Blättchen flatterte, oder daß ein Lüftchen das Zuckergestöber aus der Zuckerdose seitwärts wegblies (Jean Paul, Die unsichtbare Loge, 1793).

Essigglas   „Glas für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Ein andermal untersuchte er das Essigglas aus seinem Büffet und entdeckte die Essigaale (Merkel, Das Mikroskop und seine Anwendung, 1875). - Daher die Zusammensetzungen: Tintenglas, Essigglas, Uringlas, Trinkglas, Stundenglas, Brennglas, Fernglas, Vergrößerungsglas, Augenglas, Bierglas, Weinglas, Spitzglas u.s.f. theils Gefäße, theils andere Werkzeuge aus Glas zu bezeichnen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Glas).

Essighäfelchen   „kleines Gefäß für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Da gerieten der Bettelvogt und sein Weib, das mittlerweile auch herbeigelaufen, in die größte Aufregung und Wut, erstens weil sie, ohne es zu wissen, ein so kostbares Essighäfelchen besessen, und zweitens, weil sie fast darumgekommen wären (Keller, Dietegen, 1874).

Essighafen (1)   „Gefäß für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Der Topf, in welchem sich die Münzen befanden, ist ein Essighafen, welcher unten zwei Henkel und ein Zapfenloch hat (Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit 15, 1868).

Essigkännchen   „kleine Kanne zur Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Links eine Platte mit Blumenhalter, Oel- und Essigkännchen. Wiener Fabrikat (Pfälzische Volkszeitung, 1872). - Schicke mir das silberne Beschläg zu dem Essigkänngen (Goethe, Brief an Charlotte von Stein, 1781).

Essigkolben   „kolbenförmiges Gefäß für die Herstellung von Essig“

Quelle: Schon griff ich wieder nach der Türe, als mir auf einem langen Brett bei andern Gefäßen ein voller Essigkolben in die Augen fiel (Mörike, Der Schatz, 1836).

Essigkrug (1)   „Krug für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Wenn man ein essigkrug gleich lang waschet, so raucht er doch sauer. – Henisch, 843; Petri, II, 665. (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.). - Ein thönernes Gefäß, welches in der Mitte einen Bauch, und oben eine weite Öffnung hat, führet den Nahmen eines Kruges. Der Öhlkrug, Essigkrug, Weinkrug, Wasserkrug, ein solches Gefäß, Öhl oder Essig darin aufzubehalten, Wein darin zu hohlen, oder Wasser damit zu schöpfen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Krug). - Ein mancher sieht so sauer aus wie ein Essigkrug, er kratzt hinter den Ohren wie ein Pudelhund im Julio (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

Essignäpfchen   „Napf für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: Oxybaphon (Oxybaphion, gr., Ant.), 1) Essignäpfchen; 2) Maß – 1/4 der Kotyle od. 24 Drachmen (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Oxybaphon).

Essigschale   „Schale mit Essig“

Quelle: Jetzt wurde der Tisch mit den bittern Kräutern hergerückt, mit den ungesäuerten Kuchen, der Essigschale und dem Brei oder Pudding (Die heilige Chronik, oder neues Leben und Leiden unsers Herrn Jesu Christ, 1863). - Cotyledon Diosc. wurde von den Griechen also genent, weil die Blätter einige Aehnlichkeit mit ihren Essigschalen hatten (Planer, Versuch einer teutschen Nomenclatur der Linneischen Gattungen, 1771).

Essigschwamm   „mit Essig getränkter Schwamm, wie man ihn Jesus am Kreuz reichte“

Quelle: Sei ärger nicht als jene Rotte, / Die wirr umdrängt den Todesstamm, / Und biet' mir nicht mit frevlem Spotte / Armsel'gen Trostes Essigschwamm (Paoli, Messiaslohn, 1850). - Hir reichte man den Essigschwamm, / Und starb darauf das Gotteslamm? (Kuhlmann, Der Kühlpsalter, 1684).

Essigständer   „Gestell für die Herstellung von Essig“

Quelle: Hierauf beruht die Construction der Essigständer von F. Spitaler (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig).

Essigtonne   „Tonne für Essig“

Quelle: die Biertonne hat 48 Stübchen od. 192 Quartier, die Kanne Milch enthält 120 Cubikzoll, die Schmaltonne nur 32 Stübchen od. 128 Quartier, die Essigtonne hat 30 Stübchen od. 120 Quartier (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hamburg [1]).

Essigtopf   „Topf für die Aufbewahrung von Essig“

Quelle: und hier ist der Herr Pastor mit einem Gesicht wie ein schwarzer Kater, der in den Essigtopf fiel (Raabe, Der Hungerpastor, 1863-64). - Ach was ist dir denn, du lieber Esel? du siehst ja so sauer wie ein Essigtopf; was willst du denn haben? (Löhr, Das Buch der Mährchen, 1819-20). - wer ein böses Gewissen hat, der schaut so sauer aus, wie ein Essig-Topf, wann er nur an die Straf denkt (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Essigferment   „Ferment zur Herstellung von Essig“

Quelle: Da diese aber durch den Sauerstoff bei erhöhter Temperatur in ihrer Form verändert werden, so bilden sich eigenthümliche Vegetationen, eine gallertartige Masse, die Essigmutter (s.d.), welche sich als Haut auf der Oberfläche des Essigs in den Gefäßen absetzt u. welche man später zur Essigbereitung als Essigfermente wieder benutzt (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig). - Die angefangene Essiggährung aber zu Ende zu bringen und vor der Schimmelverderbniß zu verwahren, dient ein mehr oder weniger starker Zusatz schon fertigen, vollkommenen Essigs, als das beste Essigferment (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v. Gährungsmittel).

Essigmesser   „Gerät zur Bestimmung des Essigsäuregehalts“

Quelle: Acetometer oder Acetimeter (Essigmesser) wird ein Prüfungsapparat genannt, mittels dessen die Stärke des Essigs, d. h. dessen Gehalt an wirklicher Essigsäure, zu erforschen ist (Conversations-lexikon, 1875, s.v. Acetometer).

Essigwaage   „Waage für Essig“

Quelle: Wichtig bleibt es für den Fabrikanten immer, daß er den Essigbildungsproceß controlirt, was er in der Weise bewerkstelligt, daß er das Fortschreiten der Essigbildung mittelst Acetometer (Essigwaage) von Zeit zu Zeit abwägt (Landwirthschaftliche Industrie- und Gewerbezeitung, 1867).

substantivisches Determinativkompositum mit Tuchbezeichnung als Hinterglied
Essigtuch   „mit Essig getränktes Tuch“

Quelle: Sie schlief und schlief, im Gesicht blaß wie das Essigtuch, mit dem das Antlitz halb gedeckt war (Rosegger, Waldheimat, 1877).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Essigfabrik   „Fabrik zur Herstellung von Essig“

Quelle: Moys, Dorf im Kreise Görlitz des Regierungsbezirks Liegnitz der preußischen Provinz Schlesien, am Rothen Wasser; Papiermühle, Stärke-, Essigfabrik (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Moys).

Essiggewölbe   „Raum für die Herstellung von Essig“

Quelle: Noth- wendig aber ist es, daß die Essigstube und das Essiggewölbe von den übrigen Localitäten vollkommen abgesondert bestehen (Balling, Die Gährungschemie, 1855). 

Essigladen   „Ladengeschäft für Essig und Essigfrüchte“

Quelle: in Frankreich sind vorzüglich in Paris die Verkaufs-, Schenk- und Zurichtetafeln in Gasthäusern, Essigläden, Apotheken mit Zinkblechen überzogen (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Zink). - Vinaigrerie, / f Essigbrauerey; der Essighandel; Essigladen (Frisch, Nouveau dictionnaire manuel François-Allemand et Allemand-François, 1793, s.v. Vinaigrerie).

Essigstube   „Stube, in der Essig hergestellt wird“

Quelle: Die Essigstube muß geräumig sein, um genug Sauerstoff liefern zu können, u. auf einer Temperatur von 24–25° gehalten werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
Essigfabrikant   „Besitzer einer Essigfabrik“

Quelle: Drei Apotheker, ein Buchhändler nebst Gemahlin, Frau N., ein Gärtner und ein Essigfabricant werden da als klassische Zeugen mit Namen und Wohnort gewissenhaft citirt (Stahl und Eisen 10, 1890). 

Essigkrämer   „jemand, der mit Essig und Essigfrüchten handelt“

Quelle: Und der alte Vater Essigkrämer in der Vorstadt St. Victor zu Paris ward hier zum Edelmann aus Bretagne erhoben (Iffland, Das Erbtheil des Vaters, 1802). - Es hat ganz den nehmlichen Fehler, den der Essigkrämer eben dieses französischen Dichters hat (Allgemeine Literatur-Zeitung, 1785).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Essigbrauer   „jemand, der Essig herstellt“

Quelle: Dasselbe wird es auch in dem vorliegenden Falle sein, der Essigbrauer wird schwerlich von gestern bis heute eine so gleichmäßige Temperaturstimmung behalten haben, als erforderlich (Zimmermann, Chemie für Laien, 1860). - Der Essigbrauer, des -s, plur. ut nom. sing. der Bieressig aus Malze brauet, und sich davon nähret. In weiterer Bedeutung auch wohl ein jeder, der Essig in Menge macht und sich davon nähret (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Winter besuchte ihn von der Zeit an öfter und versprach ihm einstmals, daß er ihm die Bekanntschaft eines merkwürdigen Mannes verschaffen wolle, der übrigens ganz im Dunkeln lebe und nichts weiter als ein Essigbrauer sei (Moritz, Anton Reiser, 1785-90).

Essighändler   „jemand, der mit Essig und Essigfrüchten handelt“

Quelle: Ein Essigverkäufer will keinen andern Essighändler leiden. – Burckhardt, 233. Vom Brotneide. Unter Essigverkäufern sind hier Leute zu verstehen, welche in Dattelessig eingemachte Früchte verkaufen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Essigverkäufer). - das Verfahren dabey ist bekannt, obgleich die Eßighändler ein Geheimniß daraus machen (Abhandlungen und Beobachtungen durch die Ökonomische Gesellschaft zu Bern gesammelt 6, 1765).

Essigmacher   „jemand, der Essig herstellt“

Quelle: So ging es mit den Käsmannen, so ging es mit den Liquörfabrikanten, so mit den Essigmachern, so mit den Bäckern und Müllern (Gotthelf, Gesammelte Schriften, 1857). - Was den spanischen Pfeffer anbetrifft, so brauchen ihn die Arzte wegen seiner großen Schärfe fast gar nicht; die Eßigmacher nehmen ihn insonderheit, um schlechte Eßige schärfer zu machen (Spielmann, Anleitung zur Kenntniß der Arzneymittel, 1785). 

Essigverkäufer   „jemand, der mit Essig und Essigfrüchten handelt“

Quelle: Ein Essigverkäufer will keinen andern Essighändler leiden. – Burckhardt, 233. Vom Brotneide. Unter Essigverkäufern sind hier Leute zu verstehen, welche in Dattelessig eingemachte Früchte verkaufen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Essigbereitung   „Herstellung von Essig“

Quelle: Die Säfte mehrerer Früchte, namentlich aber der Wein, setzen an den Fässern eine kalkige, salzige Masse ab, die man W. nennt und welche gereinigt zur Essigbereitung, beim Färben und in der Medicin gebraucht wird (Damen Conversations Lexikon, 1838, s.v. Weinstein). - Bey dieser gewöhnlichen Essigbereitung behält der Essig immer noch viel wässeriges, wovon man ihn am leichtesten durchs Gefrieren befreyen kann (Fischer, Physikalisches Wörterbuch, 1799, s.v. Essig). 

Essigbildung   „Entstehung von Essig aus Alkohol“

Quelle: Die Essigbildung beruht dabei auf der Einsaugung des Sauerstoffs aus der Luft, der durch Verbindung mit dem Alkohol und wässerigen Theilen die Essigsäure bildet (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1837, s.v. Essig).

Essigbrauerei (1)   „das Herstellen von Essig“

Quelle: Waelhem, Marktflecken im District Mecheln der belgischen Provinz Antwerpen, an der Nethe u. Dyle; Bier- u. Essigbrauereien, Branntweinbrennereien (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v. Waelhem). - Durchaus nothwendig ist, daß bey der Essigbrauerey, so wohl in Absicht der Zimmer, als auch der Geräthe, die größte Reinlichkeit beobachtet werde (Beckmann, Anleitung zur Technologie, 1777).

Essigdarstellung   „Herstellung von Essig“

Quelle: Ob diese Art der Essigdarstellung im Grossen nicht besondere Schwierigkeiten darbietet, wäre noch zu ermitteln (Fehling, Handwörterbuch der reinen und angewandten Chemie, 1862).

Essigdestillation   „Destillation von Essig“

Quelle: Die Specialität der Darstellungsweise besteht im langsamen Erhitzen des Holzes auf 120° C., um den grössten Theil der Feuchtigkeit auszutreiben, bevor die eigentliche Essigdestillation beginnt (Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 5, 1872). - Man sieht hieraus, wie schwierig, kostbar und unzulänglich die bisherige Essigdestillation war, und sie würde es noch seyn, wenn Lowitz uns nicht gelehrt hätte, diesen Schwierigkeiten durch beigemischtes Kohlenpulver zu entgehn (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Essig, destillirter).

Essigerzeugung   „Herstellung von Essig“

Quelle: In einigen Kronländern werden die gesetzlich gestatteten kalten Bierträber-Aufgüsse zum Behufe der Essig-Erzeugung vorgenommen (Dessary, Systematisches Handbuch der Gesetze und Vorschriften über die Verzehrungssteuer in den Sammtlichen Osterreichischen Staaten, 1856). 

Essigfabrikation   „Herstellung von Essig“

Quelle: Husum, schleswig. Amtsstadt an der Eidermündung, mit 4100 E., Hafen, Rhede, Schiffsbau, Rhederei, etwas Seehandel, Tabak-, Cichorien- u. Essigfabrikation (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v. Husum).

Essiggärung   „Entstehung von Essig aus Alkohol“

Quelle: Hieraus ergibt sich, daß die Bildung des Essigs fälschlich als Essiggährung bezeichnet worden u. vielmehr als eine Verbrennung bei niederer Temperatur zu betrachten ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig). - Der reinsaure Geruch und Geschmack in Verbindung mit der gänzlichen Aufhellung der Flüssigkeit giebt zuletzt die beendigte Gährung zu erkennen, die man Essiggährung nennt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Essig).

Essiggewinnung   „Herstellung von Essig“

Quelle: Sobald man die Theorie der Essigbildung erkannt hat, ist bald die zweckmäßige Methode der Essiggewinnung, die Schnellessigfabrication, erfunden worden (Kauer, Naturlehre für Ackerbauschulen, 1877). 

Essigmischung   „Mischung mit Essig“

Quelle: Es dient zur Aufnahme der schon durch den ganzen Apparat passierten Essigmischung (Jahres-Bericht über die Leistungen der chemischen Technologie 14, 1869).

Essigproduktion   „Herstellung von Essig“

Quelle: Die Essigproduction, zumeist durch Kleingewerbe betrieben, deckt den inländischen Bedarf, nur feinere Sorten werden in geringer Menge aus dem Auslande bezogen (Umlauft, Die österreichisch-ungarische Monarchie, 1876).

Essigräucherung   „Räucherung mit einer Essigessenz“

Quelle: ja nicht einmal ihren an sich zu langweiligen Selberrettungen und Antikritiken, wo man sich und den andern ärgern will, nehmen sie durch Witz das Kalte und durch Essigräucherung den Leichengeruch solcher Geburten (Jean Paul, Vorschule der Ästhetik, 1804).

Essigsiederei   „Fabrik zur Essigherstellung“

Quelle: Penzlin, Stadt im mecklenburg-schweriner Kreise Güstrow, an der mecklenburgischen Bahn (Kleinen-Bützow); Schloß, Weberei, Töpferei, Essigsiederei, Branntweinbrennerei (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Penzlin).

Essigstich   „Verderbnis von Wein oder Bier durch das Eindringen von Essigpilzen“

Quelle: Bei den leichten Obstweinen mit viel Wasserzusatz, wie sie in den meisten obstarmen Jahren in Württemberg hergestellt werden, ist der Essigstich nicht selten (Lucas,Das Obst und seine Verwertung, 1889). 

Essigverfälschung   „Verfälschung des Essigs durch die Zufügung zusätzlicher Substanzen“

Quelle: Essigverfälschungen werden bewirkt durch Zusatz von mineralischen Säuren, am häufigsten durch Schwefel- od. Salzsäure, die man durch Prüfung mit Barytsalzen od. salpetersaurem Silberoxyd entdeckt (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Essigbeize   „essigsaure Marinade“

Quelle: Mindestens ebenso empfindlich war den Krämern das Verbot der Essigbeize, da es die genaueste Controle über die Ingredienzien ermöglichte (Geering, Handel und Industrie der Stadt Basel, 1886). 

Essigbeizen/n.   „essigsaure Marinade“

Quelle: Wann man ein Ey drey Täg lang / oder ein wenig länger in dem schärffsten Essigbeitzen läßt / so bekommt es ein so zarte und weiche Schaalen / daß man es nach Belieben ziehen kan (Hilarius Salustius, Melancholini, 1717).

Essigbraten   „in Essig gebeizter Braten, Sauerbraten“

Quelle: der Essigbraten, Sauerbraten (Kaltschmidt, Vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der deutschen Sprache, 1851, s.v.). - Der Essigbraten, des -s, plur. ut nom. sing. ein vorher in Essig gebeitzter Braten; ein Sauerbraten (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Essigbrühe   „mit Essig gewürzte Brühe“

Quelle: neben diesen stehen Austerfässer, gefüllt mit eingelegten Gurken, die in der Essigbrühe wie ungeheure fette Raupen liegen (Die Grenzboten, 1856).

Essigfrucht   „in eine Essig-Zucker-Lösung eingelegte Frucht“

Quelle: Auch Essigfrüchte können, ehe man sie einmacht, in Salzlake gelegt werden (Böttner, Die Obstverwertung, 1885). 

Essiggebräu   „essigsaures alkoholisches Getränk“

Quelle: Bester! dein Essiggebräu, fast will es mich endlich verdrießen. / Ruhig, obgleich mit Not, trug ich so manches bis jetzt. / Daß du im Waschhaus dich einrichtetest, wo es an Raum fehlt, / Destillierest und brennst, schien mir das Äußerste schon (Mörike, Häusliche Szene, 1852).

Essiggurke   „in Essig eingelegte kleine Gurke“

Quelle: Zu den Pfeffer- oder Essiggurken nimmt man nur kleine, etwa einen Finger lange Gurken (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Gurke). - Wehmeier aß eigentlich mit dem größten Widerwillen bei einem Edelmanne, bloß weil er wie ein speisender Akteur des Tisches mit Reden, savoir vivre, Aufpassen, Halten aller Gliedmaßen und Spedieren aller Eßwaren so viel zu tun hatte, daß er aus Mangel an Muße kleine Dinge – z.B. Essiggurken, Kastanien, Krebsschwänze – bloß im ganzen und ohne Geschmack verschluckte (Jean Paul, Titan, 1800-03). - Die Essiggurke, plur. die -n, oder noch häufiger Essiggurken, singul. inus. eine Art kleiner Gurken, welche man in Essig einzumachen pfleget; Fenchelgurken, Pfeffergurken (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Essighonig   „Sirup aus Essig und Honig“

Quelle: Oxymel (Essighonig). Koche gleiche Theile Essig und Honig, verdünne die Mischung mit Wasser (Leuchs, Großes Hausbuch der Deutschen, 1860). - Der Essighonig, des -es, plur. inus. in den Apotheken, ein aus Honig und Essig bereiteter Syrupp; Oxymel simplex, Sauerhonig (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Essigmarinade   „Marinade aus Essig“

Quelle: 1/4 Liter leichte Rindsbouillon, 2 Eßlöffel voll Essigmarinade, 1 Theelöffel Mehl, 174 Liter saure Sahne (Gotthardt, Kochbuch für feine Küche, 1891).

Essigmet   „Met aus Honig und Essig“

Quelle: Man bedient sich derselben als Anhängemittel und wendet sie auch mit einem Zusatze von Salz, Thymian und Essigmeth gegen das Blutspeien an (Külb, Gajus Plinius Secundus, Naturgeschichte, 1854). - Der Meth, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, ein Getränk, welches vermittelst der Gährung aus Honig und einem andern flüssigen Körper bereitet wird. Weinmeth, welcher aus Honig und Wein, Biermeth, aus Bier und Honig, Mostmeth, aus Most und Honig, Essigmeth, aus Essig und Honig, Wassermeth, aus Wasser und Honig u.s.f. bereitet wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Meth).

Essigmolken   „mit Essig versetzter Molken“

Quelle: Außerdem hat man saure oder Weinsteinmolken, bei denen das Sättigen der Säure unterbleibt, sowie nach den Zusätzen benannte Alaun-, Citronen- und Essigmolken (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Molken). - Eines der besten Mittel, diesen zu befördern, ist ein Tränklein aus Essigmolken mit etwas Hirschhorngeist zur Schlafenszeit genommen (Pringle, Beobachtungen über die Krankheiten der Armee, 1772).

Essigpflaume   „in Essig eingelegte Pflaume“

Quelle: Eingelegte Essigpflaumen. Schöne reife Pflaumen, doch nicht weich und runzlich, mit den Stielen in einen Topf gelegt und wie mit den Kirschen verfahren (Salzmann, Neues auf Erfahrung gegründetes leichtfaßliches Kochbuch für jede Haushaltung, 1835).

Essigsirup   „Sirup aus Weinessig und Zucker“

Quelle: Essigsyrup, eine aus rothem Weinessig u. Zucker zur Syrupdicke eingesottene süß-säuerliche Flüssigkeit (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktbezeichnung als Hinterglied
Essigalkohol   „Essigsäure“

Quelle: Essigalkohol, so v.w. Essigsäure (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Dieser durch Frost verstärkte Essig (acetum per frigus concentratum) läßt sich aber zum Essigalkohol (Alcohol aceti), welcher mit dem Radikalessig (acetum radicatum) eins ist, das ist, zur reinen starken Essigsäure umarbeiten (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Essig, entwässerter).

Essigäther   „Essigester, Flüssigkeit aus Essigsäure und Äthylalkohol unter Zusatz von Schwefelsäure“

Quelle: Cognac (Franzbranntwein), ursprünglich bes. in Cognac fabricirtes Destillat aus Weintrauben, eine der feinsten Branntweinsorten, deren aromatischer Geschmack von dem ätherischen Weinöl herrührt, welches an Essigäther gebunden in dem gewonnenen Alkohol enthalten ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Cognac [2]). - Fancy pflegte die arme Kranke mit Essigäther und Orangenblütentee, den sie sogleich rasch und still zu bereiten wußte, treulichst (Immermann, Münchhausen, 1838-39). - Essigäther (Aether aceti, Naphta aceti), ist jene feine, leicht entzündliche Flüssigkeit von bitterlichem Geschmacke und einem dem alten Rheinwein ähnlichem Geruche, welche von 0,812 spezifischem Gewichte gleich einem ätherischen Oele von besondrer Natur auf dem Wasser schwimmt, und von ihm in einem Verhältnisse wie 3 zu 7 aufgelöst wird (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).

Essigcouleur   „essighaltige Lebensmittelfarbe“

Quelle: Als Geheimniss der Couleurfabrikanten bezeichnet der Verfasser zunächst die Verwendung des billigen Traubenzuckers statt Raffinade, Melis u. s. w., sowie für Essigcouleur den Zusatz von kohlensaurem Ammoniak zum Zucker (Pharmaceutische Centralhalle für Deutschland 8, 1867). 

Essigessenz   „mit Farb- und Aromastoffen versetzte Essigsäure“

Quelle: Die dabei gefundene Gehaltsziffer hat man mit 10 zu multipliciren, um den Gehalt der ursprünglich zur Prüfung vorliegenden Essigessenzzu erfahren (Dinglers Polytechnisches Journal, 1885).

Essigester   „Flüssigkeit aus Essigsäure und Äthylalkohol unter Zusatz von Schwefelsäure“

Quelle: Genau in der früher beschriebenen Weise, ohne vorherige Entfernung der Glukose, wurde das letztere dargestellt, durch wiederholte Krystallisation aus heissem Wasser vom Glukosazon getrennt und schliesslich mehrmals aus warmem Essigesterumkrystallisirt (Dinglers Polytechnisches Journal, 1896).

Essigextrakt   „Destillationsrückstand bei der zweiten Essigdestillation“

Quelle: Der saure, extractartige Rückstand in der Blase (Essigextract, Sapaaceti) gibt bei einer zweiten Destillation noch einen schwächeren E. (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig). - Oxymel aeruginis ist eine unter dem uneigentlichen Namen Unguentum aegyptiacum bekannte Bereitung, wo fein geriebener Grünspan mit scharfem Essige (am besten dem nach der Destillation des rohen Essigs übrigbleibenden Essigextrakte) verdünnet, und dann mit zugesetztem Honige zu einer salbenähnlichen Dicke eingekocht wird (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Oxymelaeruginis).

Essiggeist   „Aceton“

Quelle: Essiggeist, brenzlicher, C2H10O + H2O (nach Kane Brenz-E., brenzlicher Essigäther), s. Aceton (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Der Essiggeist, des -es, plur. inus. in der Chymie, die durch die Destillation erhaltene geistige Säure des Essiges; destillirter Essig (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Essigkahm   „zarte weiße Pilzdecke, die sich während der Essigherstellung bildet“

Quelle: Ich habe gefunden, daß der Essigkahmnicht weiter die Essigsäurebildung veranlaßt so bald er untergetaucht ist, denn zu seiner Wirksamkeit ist die Berührung mit der Luft nothwendig (Dinglers Polytechnisches Journal, 1862).

Essigmutter (1)   „bei der Essigbildung entstehende, hefepilzartige Vegetation“

Quelle: Essigmutter (Ulvina aceti Kützing, Mycoderma aceti), eine dem Hefenpilz ähnliche Vegetation, welche sich bei der Essigbildung erzeugt (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Die Êssigmutter, plur. die -mütter, ein Mittel, welches die sauere Gährung hervor bringt, durch welche Essig entstehet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Essignaphtha   „Essigester, Flüssigkeit aus Essigsäure und Äthylalkohol unter Zusatz von Schwefelsäure“

Quelle: Das Aethyloxyd oder der A. verbindet sich mit Salpetersäure, Essigsäure etc. zu einem neutralen Aethyloxydsalz, welches man auch Salpeteräther, oder Salpethernaphta und Essigäther oder Essignaphta nennt (Herders Conversations-Lexikon. 1854, s.v. Essig). - Essignaphthe, → Essigäther (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).

Essigsalmiak   „Ammoniakessigsalz“

Quelle: Innerlich gebe man Essigsalmiak, warme Weinlimonade, oder kohlensaures Ammoniak (Rummel, Die Krankheiten der Perioden des kindlichen Lebensalters, 1866). - Essigsalmiak (Sal ammoniacum aceti), oder eigentlicher Ammoniakessigsalz, ist das aus Essigsäure und flüchtigem Laugensalze zusammengesetzte Neutralsalz in trockner Gestalt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).

Essigsalz   „vitriolisierter, mit Essig versetzter Weinstein“

Quelle: Wird das Destillat, welches destillirter Essig heißt, mit kohlensaurem Natron neutralisirt und die Flüssigkeit bis zur Trockne abgedampft, so erhält man ein Essigsalz (Döbereiner, Cameralchemie für Land- und Forstwirthe, Techniker, Künstler und Gewerbtreibende, Sanitäts-, Cameral- und Justizbeamte, 1855). - Das Essigsalz, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, ein vitriolisirter, mit einem starken Essig angeschwängerter Weinstein; Terra foliata tartari (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Essigsode   „essigsaures Natron“

Quelle: Essigsode, so v.w. Essigsaures Natron, s.u. Essigsaure Salze (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Essigsode, → Sodaessigsalz (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).

Essigspirit   „destillierter Essig“

Quelle: Wird das Aufgiessen des gesäuerten Essiggutes unter Zusatz von einer bestimmten Menge Alkohols vorgenommen, so wird der Essigspirit (starker Essig) erhalten (Quadrat, Lehrbuch der Chemie für Oberrealschulen und technische Anstalten sowie zum Selbstunterrichte, 1854). 

Essigspiritus   „destillierter Essig“

Quelle: Die Production wird mit 20.000 Eimer Essigspiritus angegeben (Nachrichten über Industrie, Handel und Verkehr, 1873). - Essigspiritus, oder Essiggeist, → Essig, destillirter (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).

Essigsprit   „destillierter Essig“

Quelle: Sprit, 1) so v.w. Vorlauf; 2) der durch vorsichtige Destillation aus französischen Weinen gewonnene, farblose, starke Weingeist, von 0,876 bis 0,885 specifischem Gewicht, zur Bereitung von Tincturen u. andern pharmaceutischen Präparaten; 3) überhaupt jede stark concentrirte Flüssigkeit; wie z.B. Essigsprit u. dgl. (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Sprit).

Essigwasser   „mit Essig versetztes Wasser“

Quelle: Verlangen auf Saures [Stf.]. Appetit auf Essigwasser. Grosses Verlangen auf Säure und säuerliches Obst (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1816-219, s.v. Arsenik). - Nach dem Erbrechen verordne man Getränke von Milch, Oel, Honig, Wasser oder Essigwasser, saure Molke, und Klistire eben davon (Halle, Magie, oder: Die Zauberkräfte der Natur, 1783). 

Essigweinstein   „essigsaures Kali“

Quelle: Essigweinstein, so v.w. Essigsaures Kali, s.u. Essigsaure Salze (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Essigweinstein, → Potaschessigsalz (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).

substantivisches Kopulativkompositum mit Substanzbezeichnung als Hinterglied
Essiggalle   „Flüssigkeit aus Essig und Galle“

Quelle: Es war also ein factischer Hohn, den die heidnischen Kriegsknechte mit ihm trieben, als sie auf seine Klage: mich dürstet, ihn vermittelst eines langen Ysopstengels, an dessen Spitze sie oben einen mit Essig-Galle gefüllten Schwamm befestigt hatten, tränkten (Ziegler, Die Nachtseite der evangelischen Glaubenswissenschaft, 1876). - Wein / so EssigGallen hat / zu helffen (Coler, Oeconomia ruralis et domestica, 1692).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
Essigaal   „ein in Essig lebender Ringelwurm“

Quelle: Essigaal (Essigälchen, Anguillula s. Vibrio aceti Göze), Ringelwurm aus der Familie der Fadenwürmer (Nematoidea), aalförmig, kaum 1 Linie lang, leben auf der Oberfläche trüben Essigs (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Älchen nennet man auch die kleinen länglichen Würmer in dem Sauerteige, Essige und andern sauern Körpern, welche lebendige Jungen zur Welt bringen; auch Essigaale, Kleisteraale (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Aal).

Essigälchen   „ein in Essig lebender Ringelwurm“

Quelle: Essigaal (Essigälchen, Anguillula s. Vibrio aceti Göze), Ringelwurm aus der Familie der Fadenwürmer (Nematoidea), aalförmig, kaum 1 Linie lang, leben auf der Oberfläche trüben Essigs (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). 

Essigbakterien   „Bakterien, die aus Alkohol Essig erzeugen“

Quelle: Die Abhängigkeit der Essigbacterien von der Wärme haben wir insoweit schon besprochen, als von der oberen Grenztemperatur ihres Bestehens die Rede war (Mayer, Lehrbuch der Gährungs-Chemie, 1876). 

Essigfliege   „kleine Fliege aus der Familie der Taufliegen, deren Larven sich in säurehaltigen Flüssigkeiten entwickeln“

Quelle: Essigfliege (Essigmücke, Oscinis cellaria Latr., Mosillus c. Latr., Musca c. L.), Art der Gattung Lippenfliegen (bei Andern aus der Gattung Zitterfliegen), Augen rostroth, Leib gelblich, hält sich zu Tausenden an Fässern mit gährendem Wein, Essig, Bier, bes. an den Hähnen, auf (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Moschetta, Mosciolino, Moscolino, Moscherino Dim. ein Mücklein, kleine Fliege, Essig-Fliege (Kramer, Neu-ausgefertigtes Italiänisch-Teutsches Sprach- und Wörter-Buch, 1724).

Essigmücke   „kleine Fliege aus der Familie der Taufliegen, deren Larven sich in säurehaltigen Flüssigkeiten entwickeln“

Quelle: Essigfliege (Essigmücke, Oscinis cellaria Latr., Mosillus c. Latr., Musca c. L.), Art der Gattung Lippenfliegen (bei Andern aus der Gattung Zitterfliegen), Augen rostroth, Leib gelblich, hält sich zu Tausenden an Fässern mit gährendem Wein, Essig, Bier, bes. an den Hähnen, auf; sie dient zum Zeichen, daß die gehörige Säurung eingetreten ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essigfliege).

Essigschlange (1)   „ein in Essig lebender Ringelwurm“

Quelle: dazwischen wanden sich Essigschlangen, Kleisteraale, hundertarmigte Polypen durcheinander, und aus allen Zwischenräumen guckten Infusionstiere mit verzerrten menschlichen Gesichtern (E.T.A. Hoffmann, Meister Floh, 1822). - es ward ruhiger, mir war, als sei der Saal das Heidelberger Faß, und das Publikum und ich lauter kleine Essigschlangen (Brentano, Geschichte von BOGS dem Uhrmacher, 1807).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Essigbaum   „Sumach“

Quelle: Essigbaum, so v.w. Rhus Coriaria u. Rhus typhina (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Der Essigbaum, des -es, plur. die -bäume, eine Benennung des Färber- oder Gärberbaumes, Rhus coriaria, L. weil seine sauern Beeren der Säure des Essiges am Geschmacke gleichen. S. Färberbaum (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Essigbeere   „Beere des Berberitzenstrauchs“

Quelle: Arten: zahlreich, meist ausländische Sträucher, bei uns nur: B. vulgaris (Berberizenstrauch, Sauerdorn), 2–6 F. hoch, mit dreitheiligen Dornen, verkehrt eirunden, gewimpert gesägten, büscheligen Blättern, hängender Blüthentraube mit gelben Blüthen u. schön rothen Beeren (Essigbeeren), dient bes. zu Zäunen u. Hecken (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Berberis). - Essigbeeren, die Samen des Kellerhalsseidelbast (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).

Essigdorn   „Berberitze“

Quelle: Essigdorn, ist Berberis vulgaris (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Wegen ihrer angenehmen Säure wird die Staude auch Sauerrach, Saurach, Sauerdorn, Salsendorn, Essigdorn, Weinschierling, Weinschädling, Weinling, Weinnägelein Weinäugelein, und wegen der drey Dörner, die als ein Kreuz neben einander stehen, auch Kreuzdorn genannt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Berberis).

Essigrose   „eine Rosenart“

Quelle: Die französische Rose, auch Zucker- und Essigrose geheißen, stammt aus Südeuropa und zeichnet sich ebenfalls durch flachen Bau der Blumenkronen, die gefüllt, aber meistens dunkelroth sind, aus (Damen Conversations Lexikon, 1837, s.v. Rosen (Botanik). - und wie ich mich umsehe, erblick' ich – den kleinen Gott der Liebe, schlummernd auf die Moosbank hingegossen, über welche (wenn du dich noch erinnerst) der hohe Busch mit den glühenden Essigrosen herabnickt (Wieland, Aristipp und einige seiner Zeitgenossen, 1800-01). - Die Essigrose, Rosa gallica (Borkhausen,Versuch einer forstbotanischen Beschreibung der in den Hessen-Darmstädtschen Landen im Freien wachsenden Holzarten, 1790). 

substantivisches Determinativkompositum mit Pilzbezeichnung als Hinterglied
Essigbecher   „eine Art Becherschwamm“

Quelle: der Essigbecher, ein brauner Becherschwamm (Kaltschmidt, Vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der Deutschen Sprache, 1854, s.v.). - Der Essigbecher, des -s, plur. ut nom. sing. bey den neuern Schriftstellern des Naturreiches, eine Art des Becherschwammes, welcher becherförmig, auf der äußern Seite eckig, und mit ästigen Adern durchzogen ist. Er ist braun, und wächset in dem mittägigen Europa; Peziza acetabulum, L. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Essigpilz   „Mycoderma aceti, die Essiggärung auslösender Pilz“

Quelle: Um nun mittelst der Mycoderma aceti (Essigpilz, Essigschimmel, Kahm) Essig zu bereiten, verfährt Pasteur auf nachstehende Weise (Chemisch-technische Mittheilungen der neuesten Zeit 11-14, 1863).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Essigsteuer   „Verbrauchssteuer auf Essig und Essigsäure“

Quelle: Die eigene Essigsteuer nach dem Gesetz vom 17. Juli 1875 hatte nur nebenbei einen direct fiscalischen Zweck (Wagner, Lehr- und Handbuch der politischen Oekonomie, 1889). 

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Essigdampf   „Dampf aus Essigessenz“

Quelle: "Der Essigdampf," sagte er, "ist das allerbeste Mittel, hat auch dem Kirchberger Bader geholfen, wie ihm das Hirn im Kopf ist schimmelig worden." (Rosegger, Waldheimat, 1877). - Corrosio, das Zerfressen oder die Veränderung einiger Metalle durch Säuren in kalkähnliche Substanzen, z.B. des Zinnes durch Salpetersäure, des Bleies und Kupfers durch Essigdämpfe u.s.w. (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Corrosio).

Essigdunst   „Dunst aus Essigessenz“

Quelle: Canthariden, sind die unter dem Namen spanische Fliegen, Lytta oder Cantharis vesicatoria bekannten goldgrün schillernden Insekten, welche in Spanien, Italien, aber auch in Frankreich und Deutschland in zahlreichen Schwärmen auf Eschen, türkischem Hollunder und Hartriegel gefunden, und wegen der leicht schädlichen Folgen für die Menschen, vorsichtig durch Schütteln auf ausgebreiteten Tüchern eingesammelt, durch Essigdunst erstickt, an der Sonne getrocknet und in gut verwahrten Flaschen aufbewahrt werden (Damen Conversations Lexikon, 1834, s.v. Canthariden).

Essigfarbe (2)   „Farbe des Essigs“

Quelle: Wird später das W[achstuch] mit Wasser gewaschen, so tritt der frühere Grund zwischen dem Muster wieder hervor, während in letzterem die Essigfarbe erhalten ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v. Wachstuch). 

Essiggeruch   „Geruch nach Essig“

Quelle: Essigsaure Salze (Chem.), durch unmittelbare Verbindung der Essigsäure mit Basen gebildet, größtentheils leicht löslich u. krystallisirbar, mehrere auch schwer- u. unlöslich, geben, mit Schwefelsäure gemischt, Essiggeruch von sich, mit concentrirten Lösungen von salpetersaurem Quecksilberoxydul od. Silberoxyd glänzendweiße, krystallinischen Niederschläge (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essigsaure Salze).

Essiggeschmack   „Geschmack von Essig“

Quelle: Zumal wie sonst alle Murenen vom Essig-Geschmacke rasend / also diese Geliebte von einem einigen unholden Straale verzweifelnd werden würde (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Essigmaß   „Maßeinheit für Essig“

Quelle: Pfundstück und Essigmaß handhabte er mit einer gewissen Feierlichkeit und beehrte seine Kundschaft mit einem herablassenden Wohlwollen (Rodenberger, Herrn Schellbogen's Abenteuer, 1890). 

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
essignass   „nass von Essig“

Quelle: Seine Excellenz der Kriegs-Rock spießte nun aus einem Fasse / Mit dem kurzen Kindersäbel eine grüne, essignasse / Gurke auf und steckte sie zur Hälfte in des Sultans Mund (Glaßbrenner, Der Abschied des Sultans, 1855).

essigrot   „gelbrot wie Essig“

Quelle: Die Balais-Rubine sind so verschieden im Preise, daß ein rosenrother ins Essigrothe spielender Stein dieser Art, wenn er als Brillant geschliffen und rein und glänzend ist, bei einer Ausdehnung von 10 Millimeter im Quadrat bis 300 Fr. kostet (Kluge, Handbuch der Edelsteinkunde für Mineralogen, Steinschneider und Juweliere, 1860).

essigsauer (1)   „sauer wie Essig“

Quelle: Allein ein unglücklicher Zufall wollte es, daß, als nun die Gebräude aufgeschlagen wurden und hunderte von durstigen Kehlen nach diesem gesegneten Biere verlangten, es sich fand, daß das ganze Bier essigsauer war (Grässe, Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, 1855). - Êssigsauer, adj. et adv. sauer wie Essig. Das Bier ist essigsauer (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

essigvoll   „mit Essig getränkt“

Quelle: Es gläntzt der Lentzenlentz. Hier hat man erst gespürt / Die Blume/ die bey uns sehr hoch geschätzet wird/ In welcher noch zu sehn der Baum/ daran gehangen / Der Lebens Baum und Holtz/ die Nägel/ Hämmer/ Zangen/ Das Gallgefülte Rohr/ der Essigvolle Schwam/ Vnd was zum Tode hulf/ dadurch das Leben kam (Klaj, Höllen- und Himmelfahrt, 1644). - Vor Durst der Schöpfer klaget, / das gallgefüllte Rohr, der essigvolle Schwamm / muß mehren seinen Schmerz (Fleming, Klagegedichte, 1632).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
essigdurchsetzt   „mit Essig versetzt“

Quelle: Stehet parat, / Kleingeteilt aufzugehn, / Angemacht aufzustehn / Im ölgenetzeten, / Essigdurchsetzeten / Räsen Salat (Vischer, Faust III, 1862).

Frühneuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
essigkrug   „Essigkrug, Essiggefäß“

Quelle: bey dem heiligen dryfus, / gib mir geld in essigkrug (Ambraser Liederbuch, 1582). - Wie künten wir Murmauw latinischen, / Ja grose feifel vnd die hinschen, / Ja als groß als vnser essig krůg, – / Der kleinen weren nit gnůg – / Ja aller solcher schreiber fůg? (Murner, Von dem großen lutherischen Narren, 1522).

Mittelhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
ezzichkruoc   „Essigkrug“

Quelle: essichkrüge, salzvaz (König vom Odenwald, Anfang 14.Jh.).

ezzichvaz   „Gefäß für Essig“

Quelle: für den sündigen Menschen: ich wart versmehet sere, do sprach únser herre: la dich nit sere wundern; sit das here desemvaz so sere verworfen und angespiet wart, was sol denne dem essichvasse geschehen, da nút guͦtes inne von im selben ist? (Mechthild von Magdeburg, Das fließende Licht der Gottheit, 13.Jh.). - acitabulum: ezzichuas (Summarium Heinrici, 11.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
ezzichman   „Essighändler“

Quelle: Berufe der Stadt Frankfurt a.M. im Mittelalter, 1341, zitiert nach Lexer.

ezzichmenger   „Essighändler“

Quelle: Berufe der Stadt Frankfurt a.M. im Mittelalter, 1339, zitiert nach Lexer.

ezzichvrouwe   „Essighändlerin“

Quelle: Berufe der Stadt Frankfurt a.M. im Mittelalter, 1321, zitiert nach Lexer.

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
ezzichgerwe   „Essighefe“

Quelle: ezzich ierben mit milch smaltz sint ouch gut (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh.).

ezzichtranc stm/n.   „Essigtrank“

Quelle: mitt gallen und mitt essich trank / trenket der Jhesum aͮne dank / der im unrecht gewunnen guͦt / ze opfer bringt uss falschem muͦt (Konrad von Helmsdorf, Speculum humanae salvationis, Ende 14.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
ezzichwaschen   „Spülung in Essig“

Quelle: man läutert den balsem mit ezzeichwaschen, wenn man in dar inn welzet (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, um 1350).

Althochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
ezzihfaz   „Essigfass, Essigtonne“

Quelle: Glosse des 8. Jh. für lat. acetabulum, paropsis.

ezzihkruog   „Essigkrug“

Quelle: Glosse des 12.Jh. für lat. acetabulum.

Komplementärbegr. & OppositionenInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Essig

Quelle: Wollt ich trotzdem des Wegs dich locken, / Tät dir das Blut in Adern stocken, / Wäre mir gedoppelt Marterqual / Und Gall und Essig allzumal, / Wenn ich müßt sehen mit eigenen Augen, / Wie deine süßen Schwür nit taugen (Hofmannsthal, Jedermann, 1911).

Essig

Quelle: Ich ass einmal diese wunderbaren nahrhaften grossen gelben Bohnen in Essig und Öl, spuckte natürlich die ganz unverdaulichen Schalen aus, wie Schalen von Trauben (Altenberg, Pròdromos, 1906).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Essig

Quelle: Erd und Himmel muß erbleichen, / Da die Henkersknecht' es wagen, / Gall' und Essig ihm zu reichen! (Droste-Hülshoff, Am Karfreitage, 1851). - Ach, Essig und Galle / Gaben sie ihm in seinem entflammten Durste zu trinken / Und vom bitteren Kelche des Hohns der Seele des Dulders! (Klopstock, Der Messias, Dritter Theil, 1769). - Thuest du mir gall, und essig reichen, / Ich trinckh es doch, und bring es dir, / Wan du mich liebst, so trinkh mit mir (Rosner, Oberammergauer Passionsspiel, 1750). - Der Pfeil, damit Cupido mich getroffen, / Der ist mit Wermuth angesteckt, / Die Venus selbsten heist mich wenig hoffen, / Was nicht nach Gall und Essig schmeckt (Hoffmannswaldau, Klagelied über das unbeständige Gelück, 1679).

Essig

Quelle: Salat. Man versteht unter dieser deutschen Benennung eigentlich alle diejenigen Pflanzen, welche roh mit Essig und Oel angemengt, genossen werden (Damen Conversations Lexikon, 1837, s.v. Salat). -Lord Byron hat gesagt, eine Familie käme ihm vor wie ein italienischer Salat, worin die verschiedenartigsten Ingredienzien nur durch Öl und Essig miteinander zusammenhingen (Immermann, Memorabilien, 1840-43). - Macarie / die wohl wuste / daß die Strafe dem Salat gleichen soll / dazu man so wol Oel als Essig vonnöten hat / erzeigte sich wieder etwas freundlicher (Stockfleth, Die Kunst- und Tugend-gezierte Macarie, 1669-73).

mehr Öl   „mehr Sanftmut als Strenge“

Quelle: Die Bestraffung ist ein Salat / darzu man mehr Oehl als Essig gebrauchen soll (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte, 1664). - Straffe soll seyn wie Salat, / Die mehr Oel als Essig hat (Logau, Sinngedichte, 1651).

Wer   „Wenn etwas Wichtiges fehlt, nutzt alles nichts“

Quelle: So, jetzt bin ich nicht mehr daheim. Wer kein Essig und Oel hat, der kann seinen Salat ungegessen lassen (Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten, 1843-61).

Frühneuhochdeutsch

Allgemein
essig

Quelle: Vnd sie geben mir Gallen zu essen / Vnd Essig zu trincken / in meinem grossen Durst (Luther, Bibelübersetzung, Psalm 69,22, 1545). - In meine speis sie mengten gal, / Essig, ein tranck noch ihrem gefahl (Voigt, Spiel vom Menschen, 1538).

Mittelhochdeutsch

Allgemein
essih

Quelle: wan dô er in seinem pittern leiden hiench an dem cräuz, dô schrai er mit lauter stimm 'mich dürstet!' und dô gâben im die juden ezzeich mit gallen, dar umb, daz der ezzeich seineu gelider durchgieng mit der gallen (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, um 1350). - Nu kümt dat end diner martelungen / na der martiljen diner zungen. / van ezzich ind gallen is si zesprungen. / weinet bit mir, alden ind jungen! (Das Rheinische Marienlob, 13.Jh.). - man scenchet uns den win, / des wir gerne ubere mohten sin, / ezzich unde gallen / sam si viures wallen (Ava, Das jüngste Gericht, um 1100).

NominalInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Adjektivbildung mit -artig
essigartig   „die Art des Essigs habend, an Essig erinnernd“

Quelle: Und jede schmeckt, geröstet und aufgebrüht, anders: nussig bis blumig das Aroma, voll bis wässrig der Körper, elegant bis essigartigdie Säure (Zeit Magazin, 23.04.2009). - CNSH bildet in der Kälte eine farblose, ölartige Flüssigkeit, riecht stechend essigartig, schmeckt rein sauer, erstarrt bei -12,5°, mischt sich mit Wasser, ist mit demselben destillierbar und siedet bei 102,5° (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Rhodanverbindung).

Älteres Neuhochdeutsch

Adjektivbildung mit -selig
essigselig   „essigartig, sauer“

Quelle: oder wann daß die Sach gar wohl ausschlägt, so muß er mit der Hälfte Vorlieb nehmen, und dieses noch in verdorbnen Treid oder Essig-seligen Wein, der auch bei dem Gebäu des babylonischen Thurms für das Malteranmachen zu schlecht gewest (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

Frühneuhochdeutsch

Pseudopartizip mit -t
essigt   „essigartig, sauer“

Quelle: Der Gastmeister fůrt in in die Hundstuben, die stanck fast übel, und bracht im ein arme Suppen und ein Stück rauchs Brotz und ein sauren essigten Wein und kein Liecht (Johannes Pauli, Schimpf und Ernst, 1522).

beessigt   „mit Essig gewürzt“

Quelle: Letzlich hett er zu eim hinderhalt unzahlich viel Häringsthonnen von gewesserten, bezwibelten, beessigten, gesaltzenen, frischen und roschtigen Höringen und Böckling, welche rochen wie deiner Magd pfu (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

sauerveressigt   „mit Essig gesäuert“

Quelle: und guten vorrhat von starcken Quallen vom Hundsruck und Hanenkamm, mit Zwibeln den Egiptischen Göttern gespickt, außgefüllt, eingebaißt, inn Essich versaurt, und saurveressigt: ungeacht der Araber und Galenisten Zanck, ob gepratens oder gesottens feuchter und trockener sey (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

VerbalInfo-Icon

Mittelhochdeutsch

Denominales Verb
ezzichen   „scharf, beißend wie Essig schmecken“

Quelle: daz köppeln [Rülpsen] ezzicht in der keln (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, um 1350).

ezzichen   „mit Essig versehen“

Quelle: so solltu trincken ain wasser mit ainem geessichtem siroppel unnd aus speien (Hiltgart von Hürnheim, Secretum Secretorum, 1282).

HyperonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Würzmittel

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Würzmittel

HyponymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
Alaunessig   „essigsaure Tonerde“

Quelle: Alaunessig, essigsaures Aluminium (essigsaure Tonerde, s. Aluminium) (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911. s.v.).

Apfelessig   „aus Apfelwein hergestellter Essig“

Quelle: Als Lebensmittel wird Apfelessig wegen seines Geschmacks als Würzmittel für Rohkostsalate, Fisch- und Geflügelgerichte und als natürliches Konservierungsmittel eingesetzt (http://de.wikipedia.org/wiki/Apfelessig, gesehen am 5.2.2011). - Seine empfohlene Mischung von 2 Teelöffeln Apfelessig und 1 Teelöffel Bienenhonig in einem normalen Trinkglas mit Wasser vermischt, gibt ein wohlschmeckendes, leicht säuerliches Getränk (Hasler, Eubiotik; 1967).

Bieressig   „aus Bier hergestellter Essig“

Quelle: Aus unserem Bier stellen wir auch selbst Bieressig her. In einem aufwendigen Gärverfahren wird unser helles oder dunkles Bier zu Essig vergoren (http://www.hoef-braeuhaus.at/bieressig.html, gesehen am 5.2.2011). - Zur Bereitung von Bieressig diente in dieser Fabrik eine klare, aus Malz und Roggen bereitete Maische, (Stockhausen, Ökologie, 1907).

Bleiessig   „Bleiextrakt, klare, farblose Lösung von basisch essigsaurem Bleioxyd in Wasser“

Quelle: Bleiessig, Bleiwasser, eine wässrige Lösung mit wechselnder Zusammensetzung von basischen Blei(II)-acetaten (http://www.wissen.de/lexikon/bleiessig, gesehen am 5.2.2011). - Bleiessig (Bleiextrakt, Liquor plumbi subacetici, Acetum plumbicum, saturninum, Extractum plumbi), Lösung von basisch essigsaurem Blei (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v.).

Branntweinessig   „aus Branntwein hergestellter Essig“

Quelle: Branntweinessig, in Österreich Weingeistessig, ist ein Essig, der aus Branntwein bzw. reinem Agraralkohol, d.h. Ethanol landwirtschaftlichen Ursprungs, gewonnen wird (http://de.wikipedia.org/wiki/Branntweinessig, gesehen am 5.2.2011). - Branntweinessig ist stets spezifisch leichter als der aus nicht destillierten Flüssigkeiten dargestellte E. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essig).

Fruchtessig   „Obstessig, aus Früchten hergestellter Essig“

Quelle: Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus, wenn man ganz gezielt nach den unterschiedlichen Sorten von Fruchtessig sucht (http://www.lebouquet.org/essig-aus-fruechten.html, gesehen am 5.2.2011). - Fruchtessig nennt man einen mit dem Saft gewisser Obstsorten vermischten oder durch Ansatz der Früchte gewonnenen, ferner aber auch einen aus Obstwein hergestellten Essig (Real-Enzyklopadie der gesamten Pharmazie, 1905, s.v.).

Getreideessig   „aus Getreide hergestellter Essig“

Quelle: Getreideessig ist ein Erzeugnis, das ohne Zwischendestillation nach dem Verfahren des Abs. 1 aus Getreidekörnern gewonnen wird, wobei die Verzuckerung der Stärke auf andere Weise als ausschließlich durch die Diastase von gemälzter Gerste erfolgt (http://www.soonahe.de/regionalmarke/pdf/rm_soonahe_essig_090226.pdf, Fassung vom 26.2.2009). - Ähnlich wird Obstessig aus Apfel- und Birnwein sowie Bier-, Malz- oder Getreideessig aus ungehopfter, vergorner Bierwürze, Runkelrübenessig aus aufgekochtem, dann vergornem Runkelrübensaft gewonnen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essig).

Holzessig   „aus Holz hergestellte essigsaure Flüssigkeit“

Quelle: Der rohe Holzessig, eine braune, saure, unangenehm teerig und rauchig riechende und schmeckende Flüssigkeit, besteht neben Wasser aus Essigsäure, Holzgeist und kleinen Mengen von Kreosot, Brandharzen und Brandölen, Aldehyd und anderen Produkten der Destillation, die hier nur die Rolle von Unreinigkeiten spielen (http://de.wikipedia.org/wiki/Holzessig, gesehen am 5.2.2011). - Holzessig (Holzsäure), die bei der trocknen Destillation des Holzes auftretende braune, sauer und scharf empyreumatisch riechende und schmeckende, wässerige Flüssigkeit, deren Hauptbestandteil Essigsäure ist (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Holzapfelessig   „aus Holzäpfen hergestellter Essig“

Quelle: Holzapfelessig wird aus den sogenannten Holzäpfeln gewonnen. Die Äpfel werden gepresst. Der abgepresste Saft wird durch Essigsäurebakterien vergoren. Holzapfelessig wird äußerlich verwendet, als Wickel zum Auflegen auf die Haut (http://gall.co.at/de/Inhaltsstoffe/Naturstoffe/Holzapfelessig, gesehen am 5.2.2011). - Beanstandet wurden 5 Weinessige und ein Holzapfelessig (Mitteilungen aus dem Gebiete der Lebensmitteluntersuchung und Hygiene, 1921).

Honigessig   „aus Honig hergestellter Essig“

Quelle: Es ist eben kein Essig mit Honig vermischt, sondern ein echter Gärungsessig aus hergestellten Honigmet den mir die Imkerei Anton Müller aus Wetter zur Verfügung stellt. Dieser wird in meiner Fesselanlage zu einen echten Honigessig weiter veredelt (http://www.kraeuterkeller.de/index.php?name=Content_4&pid=4, gesehen am 5.2.2011). - Das bisher in Arizona übliche Verf. Honigessig darzustellen, ist nicht rationell (Chemisches Central-Blatt 78, 1907).

Kartoffelessig   „aus Kartoffeln hergestellter Essig“

Quelle: Im 19. Jahrhundert wurde Kartoffelessig aus Kartoffeln gewonnen (http://de.wikipedia.org/wiki/Branntweinessig, gesehen am 5.2.2011). - Weitere Arbeiten beziehen sich auf die Herstellung von Malzessig, Kartoffelessig, Zuckeressig, Bieressig und Kräuteressig (Jahrbuch der Chemie, 1917).

Metessig   „aus Met hergestellter Essig“

Quelle: Ein ganz neues Geschmackserlebnis in der Vielfalt der verschiedensten Edelessige stellt Metessig dar, der in zwei überzeugenden Geschmacksrichtungen angeboten wird (http://www.krischer.de/produkte/3essig.html, gesehen am 5.2.2011). - Vf. beschreibt einen eigenartigen Fall, wo ein durch Impfen von Honiglsg. mit Weinhefe hergestellter Met nach Umwandlung in Metessig Heringe in kurzer Zeit gelöst bzw. zers. hatte (Jahresbericht über die Fortschritte der Chemie, 1912).

Molkenessig   „aus Molken hergestellter Essig“

Quelle: Molkenessig entsteht durch Milchsäuregärung aus eingedickter Molke (http://www.ernestopauli.ch/essen/kochtips/essig.htm, gesehen am 5.2.2011). - Bei alkoholischer Gärung liefern M. den Molkenchampagner (Molkenpunsch), bei saurer Gärung Molkenessig (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Molken).

Obstessig   „aus Obst hergestllter Essig“

Quelle: Kuren mit Obstessig sind gut für die Haut, entschlacken und unterstützen das Abnehmen (http://www.hilfreich.de/kuren-mit-obstessig-anwendungsgebiete_11313, gesehen am 5.2.2011). - Die Fruchtsäfte werden eingekocht, auf Sirupe, Liköre, Obstwein, Obstbranntwein und Obstessig verarbeitet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Obst).

Runkelrübenessig   „aus Runkelrüben hergestellter Essig“

Quelle: Ähnlich wird Obstessig aus Apfel- und Birnwein sowie Bier-, Malz- oder Getreideessig aus ungehopfter, vergorner Bierwürze, Runkelrübenessig aus aufgekochtem, dann vergornem Runkelrübensaft gewonnen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essig).

Tresteressig   „aus Trester hergestellter Essig“

Quelle: Der Tresteressig weist ein herbes, kerniges etwas adstringierendes Aroma aus . Er wird in erster Linie für würzige Gerichte und Salate eingesetzt (http://www.ernestopauli.ch/Essen/Kochtips/Tresteressig.htm, gesehen am 5.2.2011). - Da richtig bereiteter Tresteressig an Güte dem Weinessig fast ganz gleich kommt, so ist diese Art der Verwerthung der Weintrester den Weinproducenten sehr zu empfehlen (Bersch, Der rationelle Betrieb der Essig-Fabrikation, 1901).

Weinessig   „aus Wein hergestellter Essig“

Quelle: Echter Weinessig entsteht ausschliesslich aus Traubenwein (http://www.ernestopauli.ch/wein/weinessig.htm, gesehen am 5.2.2011). - Weinessig, der aus Wein hergestellte Essig (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Dattelessig   „mit Datteln gesüßter Essig“

Quelle: Der Kürbis wird im Ofen wirklich butterweich und kriegt eine sehr schöne würzige Kruste. Vermischt mit getrockeneten Tomaten, Orangenfilets und einem Dressing mit Dattelessig und Honig - zwar vielleicht keine Augenweide, aber einfach genial lecker! (http://sugarandspice-foodblog.blogspot.de/2010/09/herbstlicher-salat-mit-gebackenem.html vom 17.9.2010). - Als er im Jahre 400 die zehntausend Mann griechischer Truppen, die dem jüngeren Kyros gegen dessen Bruder Artaxerxes Mnemon zu Hilfe gezogen waren, nach der unglücklichen Schlacht bei Kunaxa über das armenische Hochland nach der Südküste des Schwarzen Meeres und von da weiter nach Byzanz führte, baute er, um die breiten, brückenlosen Kanäle zu passieren, Brücken aus Palmstämmen und quartierte dann seine Leute in Dörfern ein, in denen großer Vorrat von Getreide, Dattelwein und Dattelessig war (Reinhardt, Kulturgeschichte der Nutzpflanzen, 1911).

Estragonessig   „mit Estragon aromatisierter Essig“

Quelle: Der Estragonessig rundet jeden Salat mit einen sehr milden Säure ab. Der Würzessig ist ein Essig, der durch Zugabe von Kräutern, Gewürzen oder Früchten aromatisiert wurde (http://www.rezeptewiki.org/wiki/Estragonessig, gesehen am 5.2.2011). - 100 g Mayonnaise mit 1 Eßlöffel Estragonessig oder einigen Tropfen Zitronensaft verrühren, mit 1 Eßlöffel geschlagener Sahne anreichern und mit viel kleingehacktem Schnittlauch grün machen (Schwarz, Gepflegte Gastlichkeit, 1967).

Gewürzessig   „mit Gewürzen aromatisierter Essig“

Quelle: Gewürzessig wird in der Regel zur Zubereitung von Marinaden verwendet (http://www.kgv-herrenhorst1988ev.de/Kräuter/Kräuteressig.htm, gesehen am 5.2.2011). - Confini lag im Bette bei geschlossenen Fenstern und Vorhängen, eingehüllt in feuchte, nach scharfem Gewürzessig riechende Tücher (Bergengruen, Der Grosstyrann und das Gericht, 1935).

Himbeeressig   „mit Himbeersaft aromatisierter Essig“

Quelle: Himbeeressig aus eigener Herstellung, weißer Balsamico mit frischen Himbeeren machen den Essig zu einem Erlebnis (http://www.tegernseer-geschenke.de/feiner-himbeeressig, gesehen am 5.2.2011). - Himbeeressig, Mischung aus 1 Teil Himbeersaft mit 2 Teilen Essig, dient zur Herstellung eines erfrischenden Getränks (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Hollunderblütenessig   „mit Hollunderblüten aromatisierter Essig“

Quelle: So wird der Holunderblütenessig gemacht: Holunderblüten waschen, in einer Salatschleuder vorsichtig trocknen und in ein Einmachglas füllen. Die Pfefferkörner dazugeben und mit dem Essig auffüllen (http://www.bamisto.de/gewuerz-rezepte/essig/holunderbluetenessig/, gesehen am 5.2.2011).

Hollunderessig   „mit Hollunder aromatisierter Essig“

Quelle: Holunder-Essig ist ein Weißweinessig verfeinert mit Holundersaft. Er ist intensiv im Geschmack und noch etwas säuerlich (http://www.frankfurter-fass.de/Balsamico/Essige/Essige/Holunder-Essig-5-Saeure::166.html, gesehen am 5.2.2011). - Im kühlen Keller geht die Gärung viel zu langsam vor sich und kann womöglich stecken bleiben. Das Ergebnis wäre dann statt des Holunderweines ein Holunderessig! (Willfort, Gesundheit durch Heilkräuter, 1967).

Johannisbeeressig   „mit Johannisbeeren aromatisierter Essig“

Quelle: Johannisbeeressig ist ein Gewürzessig und hebt das Aroma von Salaten wie Rucola, Eichblatt, Feldsalat und anderen hervor (http://www.konsumgut.net/feine-Kueche/Essige-Balsamico/Ribiseligessig-Lukashof-250-ml.html, gesehen am 5.2.2011). - Der Erdbeeressig wird in derselben Weise bereitet, Heidelbeer- und Johannisbeeressig kann man nach folgender Vorschrift anfertigen (Luhmann, Die Industrie der alkoholfreien Getränke, 1905).

Kirschessig   „mit Kirschen aromatisierter Essig“

Quelle: Kirschessig kann man sehr einfach selbermachen, indem man ca. 300-500 g Kirschen entsteint und diese dann mit einem Balsamico auffüllt (http://www.frag-mutti.de/Kirschessig-selbstgemacht-a27751/, gesehen am 5.2.2011). - Kirschessig. Hierzu verwendet man reife, dunkle Sauerkirschen (Weichseln) (Koche auf Vorrat!: Handbuch für die Frischhaltung aller Nahrungsmittel mit den "Weck'schen Einrichtungen", 1913).

Kokosnussessig   „mit Kokosnuss aromatisierter Essig“

Quelle: Spezialität in Bacolod ist chicken inasal, gegrilltes Hähnchen in einer Marinade aus Kokosnussessig, Sojasauce, Ingwer und Knoblauch (http://www.sueddeutsche.de/reisefuehrer/philippinen/essentrinken, gesehen am 5.2.2011).

Kräuteressig   „mit Kräutern aromatisierter Essig“

Quelle: Kräuteressig enthält eine Kräutermischung aus getrockneten Kräutern und Gewürzen, die dem Essig eine mild würzige Note verleihen (http://www.marions-kochbuch.de/index/1004.htm, gesehen am 5.2.2011). - Essige, aromatische (Kräuteressige), namentlich in Frankreich sehr beliebte Mischungen und tinkturenartige Präparate, die in der Küche zu Salaten, Mayonnaisen, Saucen etc., zu säuerlichen Getränken, für die Toilette, als Waschmittel, zum Sprengen und zu Räucherungen angewendet werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essig).

Lavendelessig   „mit Lavendel aromatisierter Essig“

Quelle: Lavendelessig wird aber nicht nur für Salate verwendet sondern passt auch sehr gut zu Lamm, Wild oder Ziegenkäse (http://www.lavendel.net/rezepte/kochrezepte/lavendelessig/, gesehen am 5.2.2011). - Gleich danach hatte er sich - gebadet, trainiert und mit Lavendelessig eingerieben - auf den Herrn aus der Provinz von Nr. 70 gestürzt, bei dem vielleicht auf diese oder jene Weise die paar tausend Mark locker zu machen waren, deren er zunächst bedurfte (Baum, Menschen im Hotel, 1929).

Maiblumenessig   „mit Maiblumenextrakt aromatisierter Essig“

Quelle: Die Blüten (Springaufblumen, Nieseblumen) schmecken bitter und scharf; daraus bereiteter Maiblumenessig wird als Hausmittel gegen Kopfschmerzen gebraucht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Convallaria).

Majoranessig   „mit Majoran aromatisierter Essig“

Quelle: Majoranessig eignet sich als Würze für alle deftigen Speisen, die schwer zu verdauen sind, also beispielsweise Braten, Eintöpfe, Hülsenfrüchte, Bratkartoffeln (http://www.genuss-region-shop.com/all-products-1/vinegar/apple-marjoram-vinegar, gesehen am 5.2.2011).

Meerrettichessig   „mit Meerrettich versetzter kosmetischer Essig“

Quelle: Meerrettichessig gilt als brauchbares Kosmetikum zur Beseitigung von Sommersprossen und von Leberflecken (http://www.bayern.by/bayerischer-meerrettich, gesehen am 5.2.2011). - Meerrettichessig ist uraltes bäuerliches Kosmetikum bei Sommersprossen und Leberflecken (Gartenbau im Reich 19, 1938).

Meerzwiebelessig   „mit Meerzwiebeln versetzter medizinischer Essig“

Quelle: Nach diesen Vorbereitungen kann man nun den echten Meerzwiebelessig bereiten (http://www.kraeuter-apotheke.net/meerzwiebel.htm, gesehen am 5.2.2011). - 1 Teil Colchicumessig oder Meerzwiebelessig, mit 2 Teilen gereinigtem Honig auf 2 Teile verdampft, liefert den O. Colchici und O. Scillae (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Oxymel).

Milchessig   „mit Milch aromatisierter Essig“

Quelle: Der Milchessig wird der siedenden Sitte oder Käsemilch beigegeben und bewirkt eine zweite Scheidung der Käsemilch (Antonietti, Kein Volk von Hirten, 2006). - Der Milchessig kann sich als zu sauer erweisen, in welchem Falle er etwas verdünnt wird (Frehner, Die Molkerei, 1919).

Myrrhenessig   „mit Myrrhe aromatisierter Essig“

Quelle: Innerlich braucht man häufig gesüsstes Quecksilber mit einem Extrakt von schwarzer Nieswurz, fixe Antimonzubereitungen, Antimontinktur, Karotten, Krebsaugen mit destilliertem Myrrhenessig, Krokusessenz, Alkohol (Ettmüller/Maibach, Übersicht über ärztliche Massnahmen, 2006).

Opiumessig   „mit Opium versetzter medizinischer Essig“

Quelle: Opiumessig, lateinisch Acetum opii, ist eine Lösung von Opium in verdünnter Essigsäure (http://de.drogen.wikia.com/wiki/Opiumessig, 08.08.2016).

Rautenessig   „mit Raute aromatisierter Essig“

Quelle: Man mischte die Medizin mit destilliertem Wasser und "Rautenessig", erwärmte sie und gab sie dem Patienten zu trinken, der davon zwei Stunden lang schwitzte (Horn, Gesundheit und Hygiene im pannonischen Raum vom ausgehenden Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, 2007). - Füllt eine Zwiebel mit Mithridat, deckt sie wieder, bratet sie in heißer Asche, zerstoßt sie im Mörser, gießt einen Löffel Rautenessig dazu, streicht sie warm auf ein Tuch und legt sie auf die Stelle, wo sich der Schmerz meldet! (Frey, Die Jungfer von Wattenwil, 1912).

Rosenessig   „mit Rosenextrakt aromatisierter Essig“

Quelle: Rosenessig ist ein milder Essig und vielseitig verwendbar. Man kann ihn zum Verfeinern von bunten Blattsalaten, aber auch zu Obstsalaten und zum Beizen von zarten Fleischsorten verwenden (http://www.rosenenergie.de/rosenessig-selbst-gemacht/, gesehen am 5.2.2011). - Legt ein Tuch, das aus lauem Rosenessig gewunden ist, nachts um die Leibesmitte, Euere gehärtete Milz zu erweichen (Kolbenheyer, Das Gestirn des Paracelsus, 1921).

Rosmarinessig   „mit Rosmarin aromatisierter Essig“

Quelle: Rosmarinessig passt sehr gut zu gekochte Salaten, Fleisch-, Kartoffel- und Geflügelgerichten und allen Speisen die einen Hauch von Rosmarin vertragen können (http://de.dawanda.com/product/6532530-Rosmarinessig-in-der-Schmuckkaraffe-250ml, gesehen am 5.2.2011)

Senfessig   „mit Senf aromatisierter Essig“

Quelle: Die Senfkörner in einem Mörser zerstoßen und zusammen mit dem Essig in einem Topf bei schwacher Hitze erwärmen. Den Senfessig über die Zucchini gießen und als Antipasto zusammen mit Salami servieren (http://static1.rezeptwiese.de/rezepte/45625-zucchini_in_scharfer_senfsosse, gesehen am 5.2.2011). - Durch Obergießen von Küchenkräutern stellt man sich den Kräuteressig her, z. B. Estragonessig, Senfessig, Waldmeisteressig (Krauss/Brugsch, Spezielle Pathologie und Therapie innerer Krankheiten, 1923).

Stachelbeeressig   „mit Stachelbeeren aromatisierter Essig“

Quelle: Stachelbeeressig aus rosa Stachelbeeren, Ingwer, Vanilleschote und Weißweinessig gibt Salaten den Kick (http://www.kochform.de/Konservierte-Sommerwonnen.htm, gesehen am 5.2.2011).

Thymianessig   „mit Thymian aromatisierter Essig“

Quelle: Thymianessig ist ein intensiver Würzessig und daher sparsam zu verwenden (http://www.rezeptewiki.org/wiki/Thymianessig, gesehen am 5.2.2011).

Veilchenessig   „mit Veilchenextrakt aromatisierter Essig“

Quelle: Ein Veilchenessig ist eine köstliche Aufwertung für jeden Salat. Hierfür füllt man ein Schraubglas zu 1/3 mit Veilchenblüten und füllt mit einem milden Weißweinessig auf (http://www.kraeuterwerk.at/rezepte/veilchenessig/, gesehen am 5.2.2011). - Der Ätherextrakt des Arillus war hingegen von ziegelroter Farbe und einem Geruch nach Veilchenessig (Zeitschrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel 44, 1922).

Wermutessig   „mit Wermut aromatisierter Essig“

Quelle: Doch nicht nur seine vielfältige Wirkungsweise ist erstaunlich, auch kann man Wermut in unterschiedlichen Formen anwenden. Als Tee, Öl oder Trank sowie der bekannte Wermutessig können sowohl innerlich als auch äußerlich verwendet werden (http://www.hildegard-kraeuter-garten.at/pages/ihr-hildegardratgeber/der-wermut--ein-zentrales-hildegardkraut.php, gesehen am 5.2.2011).

Zitronenessig   „mit Zitrone aromatisierter Essig“

Quelle: Selbstgemachter Zitronenessig hat eine feine Säure und schmeckt besonders frisch zu Blattsalaten mit Kräutern (http://www.frag-mutti.de/Zitronenessig-selbst-herstellen-Zitronen-weiterverarbeiten-a32591/, gesehen am 5.2.2011). - Zitronenessig. Die gelbe Oberrinde von 5 Zitronen wird geschnitten und mit 200 g Alkohol 24 Stunden maceriert (Hell, Die pharmaceutische Nebenindustrie, 1910).

Zuckeressig (2)   „mit Zucker gesüßter Essig“

Quelle: Den Zuckeressig durch weiteres Kochen eindicken und dann über die Zwetschgen gießen (http://www.bad-bad.de/restaur/rezepte/zwetssuess.htm, gesehen am 5.2.2011). - Hühner waren geschlachtet worden, Heringe hatten sich in Zuckeressig gewälzt, Bier war auf Flaschen gezogen worden (Tucholsky, Chaplin in Kopenhagen, 1927).

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Verwendungszwecks als Vorderglied
Arzneiessig   „medizinischer Essig“

Quelle: Aceta medicata, Arzneiessig; Etym.: lat.; sehr alte, heute obsolete Arzneiformen, die durch Extraktion von Drogen mit verdünnter Essigsäure oder durch Auflösen bestimmter Arzneistoffe in Essigsäure wechselnder Konzentrationen erhalten wurden (http://salerno.uni-muenster.de/data/bl/content/a/acetamed0001.htm, gesehen am 5.2.2011).

Giftessig   „zur Desinfektion verwendeter Essig“

Quelle: Der Pestessig (auch Räuberessig oder Giftessig; lat. Acetum pestilentiale/prophylacticum oder Acetum quattuor latronum) war eine im 18.Jahrhundert weit verbreitete Duftstoffmischung, die man zum Schutz vor der Pest anwenden sollte (http://de.wikipedia.org/wiki/Pestessig, gesehen am 5.2.2011). - In erster Linie sind es warme Umschläge auf Stirn und Schläfen des Absuttes verschiedener Kräuter, worunter Pfirsichkerne, ausgeschälte Mandelsamen, Rosenwasser, Giftessig, Salpeter, Safran und weißer Kampfer (Mitteilungen der Naturforschenden Gesellschaft Schaffhausen, 1934).

Pestessig   „zur Desinfektion verwendeter Essig“

Quelle: Der Pestessig (auch Räuberessig oder Giftessig; lat. Acetum pestilentiale/prophylacticum oder Acetum quattuor latronum) war eine im 18.Jahrhundert weit verbreitete Duftstoffmischung, die man zum Schutz vor der Pest anwenden sollte (http://de.wikipedia.org/wiki/Pestessig, gesehen am 5.2.2011). - Der Räuberessig (Pestessig), früher als Schutzmittel gegen ansteckende Krankheiten, auch jetzt noch (nutzlos) zum Räuchern von Krankenzimmern benutzt, ist ein mit Essig bereiteter Auszug aus Wermut, Raute, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Lavendelblüten, Engelwurzel, Kalmuswurzel, Knoblauch, Zimt, Muskatnuß, Gewürznelken, Kampfer (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essige, aromatische).

Speiseesig   „als Speisewürze verwendeter Essig“

Quelle: In Deutschland darf Speiseessig nach der Verordnung über den Verkehr mit Essig und Essigessenz von 1972 zwischen 5% und 15,5% Essigsäure enthalten; Essig aus dem Handel hat meistens eine Essigsäurekonzentration von 5% bis 6% (https://de.wikipedia.org/wiki/Essig, gesehen am 5.2.2011). - Gewöhnlicher guter Speiseessig enthält 4 Proz., Weinessig etwas mehr, Essigsprit bis 10 Proz. Essigsäure (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essig).

Tafelessig   „als Speisewürze verwendeter Essig“

Quelle: Nachdem Sie den Gurkensalat ziehen gelassen haben, jetzt nur noch einen Teelöffel frischen, gehackten Dill, einen Teelöffel Tafelessig dazugeben, salzen und pfeffern (Die Welt, 26.11.2010). - Aus Holzessig dargestellte sehr reine Essigsäure (s.d.) kommt als Essigessenz in den Handel und gibt bei starker Verdünnung mit Wasser Tafelessig (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essig).

Toilettenessig   „als Kosmetikum verwendeter Essig“

Quelle: Waschen Sie Ihre Haut zuerst heiß mit Seife, dann spülen Sie sie kalt nach. Nachdem die Haut gut abgetrocknet ist, wir sie mit Alkohol oder Toilettenessig eingerieben (http://www.so-machts-omi.de/koerperpflege/haut/fettige_haut_pflegen.html, gesehen am 2.5.2012). - Toilettenessige werden als Zusätze zu Wasch- und Badewasser benutzt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essige, aromatische).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Räuberessig   „Gewürzessig, der zur Desinfektion verwendet wird“

Quelle: Der Pestessig (auch Räuberessig oder Giftessig; lat. Acetum pestilentiale/prophylacticum oder Acetum quattuor latronum) war eine im 18.Jahrhundert weit verbreitete Duftstoffmischung, die man zum Schutz vor der Pest anwenden sollte (https://de.wikipedia.org/wiki/Pestessig, gesehen am 03.05.2013). - Der Räuberessig (Pestessig), früher als Schutzmittel gegen ansteckende Krankheiten, auch jetzt noch (nutzlos) zum Räuchern von Krankenzimmern benutzt, ist ein mit Essig bereiteter Auszug aus Wermut, Raute, Pfefferminze, Rosmarin, Salbei, Lavendelblüten, Engelwurzel, Kalmuswurzel, Knoblauch, Zimt, Muskatnuß, Gewürznelken, Kampfer (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essige, aromatische).

Vierräuberessig   „Gewürzessig, der zur Desinfektion verwendet wird“

Quelle: Vierräuberessig (frz.: Vinaigre des quatre voleurs) ist ein Kräuterauszug auf Essigbasis (https://de.wikipedia.org/wiki/Vierräuberessig, gesehen am 03.05.2013). - Auch später stand die Raute noch in hohem Ruf als ansteckungswidriges Heilmittel und war z. B. ein Bestandteil des bekannten Pest- oder Vierräuberessigs (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Ruta).

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Zubereitungsmittels als Vorderglied
Eisessig   „konzentrierte, wasserfreie Essigsäure“

Quelle: Nach dem Trocknen wird eine abgewogene Menge - bis zu 5 g - in einem 250 cm3 fassenden Erlenmeyerkolben mit 160 cm3 einer Lösung übergossen, die 1,5 g Natriumchlorit und 10 Tropfen Eisessigin Wasser enthält (Sandermann, Grundlagen der Chemie und chemischen Technologie des Holzes, 1956). - Eisessig, die reine, wasserfreie Essigsäure, die bei niedriger Temperatur zu einer blätterig kristallinischen Masse erstarrt, bei 16,7° schmilzt, bei 118° siedet und bei 20° das spez. Gew. 1,0497 besitzt (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1906, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Radikalessig   „Essigsäure“

Quelle: Radikalessig, soviel wie Eisessig, s. Essigsäure (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Rohessig   „bei der Holzdestillation entstehende essigsaure Flüssigkeit“

Quelle: Den Rohessig zieht man durch Membranverfahren ab (Schmid,Taschenatlas der Biotechnologie und Gentechnik, 2016). - Der Rückstand ist die Holzkohle. Die Ausbeuten an Rohessig, Teer und Kohle sind bei den einzelnen Hölzern nicht beträchtlich voneinander verschieden (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1910, s.v. Teer).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Räucheressig   „zum desinfiszierenden Ausräuchern verwendeter Essig“

Quelle: Räucheressig ist eine Lösung verschiedener ätherischer Ole, Perubalsam etc. in Spiritus und Essig (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essige, aromatische).

Älteres Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
Bieressig   „aus Bier hergestellter Essig“

Quelle: Wenn Bieressig angesetzt wird, so schneidet man drey Brodrindchen und wirft sie hinein, indem man die Namen dreyer böser Weiber des Ortes nennt, damit der Essig scharf wird (Schönwerth, Aus der Oberpfalz, 1857-59). - Der aus Zucker- oder Traubenweine (acetum vini) verfertigte Essig ist gewöhnlich weit reiner und stärker als der aus andern Gewächssäften (der Cider-, Honig- oder Bieressig), so daß er gewöhnlich 1/30, nicht selten 1/24 seines Gewichtes an reinem Gewächslaugensalze, zuweilen noch etwas mehr sättigen kann (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Essig). - Bieressig bald zu machen. Hänge gestossene Pfefferkörner in einem leinen Tüchlein in Essig (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1753).

Bleiessig   „Bleiextrakt, klare, farblose Lösung von basisch essigsaurem Bleioxyd in Wasser“

Quelle: Bleipräparate (Pharm.), a) Bleiessig (Acetum lithargyri, A. plumbi, A. saturni); 4 Unzen Mennige mit 3 Pfd. destillirtem Essig auf 1 Pfd. eingekocht, od. auch sein gemahlene Bleiglätte mit einer Lösung von Bleizucker digerirt, enthält basisches essigsaures Bleioxyd, wird auch als Bleiextract bezeichnet, welches aber eigentlich nach Goulards Angabe durch Einkochen des Bleiessigs bis zur Extractsdicke bereitet wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Bleipräparate). - Lößt man aber Mennige oder Bleiglätte bei der Wärme in Essig auf (die gesättigte und die Lakmustinktur nicht mehr röthende Auflösung nennt man Bleiessig, acetum saturni) (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).

Branntweinessig   „aus Branntwein hergestellter Essig“

Quelle: Essig (Acetum crudum), Wein-, Obst-, Bier- und Branntweinessig, wird erhalten, wenn man Wein, Obstwein, Bier und verdünnten Weingeist bei einer Temperatur von 20–40° + der Luft aussetzt (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Essig).

Cideressig   „aus Apfelmost hergestellter Essig“

Quelle: Aus den bei der Bereitung des C-s übrig bleibenden Trestern u. Hefen wird. Branntwein (Ciderbranntwein) u. Essig (Cideressig) bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Cider). - Der Zitterêssig, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, oder Quantitäten, die -e, in den Seestädten, ein aus Obst oder Obstwein bereiteter Essig; ein aus Cider-Essig verderbtes Wort (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.).

Fruchtessig   „Obstessig, aus Früchten hergestellter Essig“

Quelle: Fruchtessig, so v.w. Getreideessig od. Obstessig (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.).

Getreideessig   „aus Getreide hergestellter Essig“

Quelle: Malz heißt das besonders zum Brauen des Bieres (s.d.), auch zum Branntweinbrennen und Herstellen von Getreideessig angemessen vorbereitete Getreide, hauptsächlich Gerste, doch auch Weizen, Hafer und Dinkel (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Malz).

Holzessig   „aus Holz hergestellte essigsaure Flüssigkeit“

Quelle: Holzessig (Acetum lignorum empyreumaticum, Acidum pyrolignosum), wird beim Verkohlen des Holzes als Nebenproduct oder in eigenen Anstalten als Hauptproduct gewonnen (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v.). - Schon der Umstand, daß bei der Destillation der Gewächssubstanzen eine Gewächssäure (Holzessig), bei der der Thierfette Fettsäure, bei der aus Knochen, vorzüglich aber Hörnern bloßes Ammoniaklaugensalz nächst dem Oele übergeht, läßt auf eine verschiedne Natur der bränzlichten Oele schließen (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Oele, bränzlichte).

Holzapfelessig   „aus Holzäpfeln hergestellter Essig“

Quelle: So freundlich, als wenn er Holzäpfelessig getrunken hätte. – Parömiakon, 2313 (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. freundlich). - Sein Weib, jung und anmutig, aber abgehärmt zum Erbarmen, kniet neben ihm und netzt ihm mit Holzapfelessig die Stirn (Rosegger, Die Schriften des Waldschulmeisters, 1875).

Honigessig   „aus Honig hergestellter Essig“

Quelle: die schlechte Sorte H. u. die Rückstände beim Läutern des H-s können auch zu Branntwein u. Essig (Honigbranntwein, Honigessig) benutzt werden (ierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Honig [1]). - Himmel! wer mag in meiner und in so mancher poetischen und weiblichen Natur in die besten Honigzellen einen solchen Sauerhonig (wenn nicht Honigessig) des Liebens und Grollens eintragen, eine solche widerstreitende Mixtur, die oft die schönsten Tage, ja vielleicht die schönsten Herzen vergiftete und wundfraß? (Jean Paul, Selberlebensbeschreibung, 1826). - ja ich wünsche sehr, daß meine liebenswürdige Baase sich bey diesem Blatte in ihrem Hause und Keller umsehe, um sich dann einen Begriff von der Freude zu machen, welche die gute Emilie empfand, als sie nach einigen Versuchen so glücklich war, eine Art Honigwein und Honigessig zu kochen (La Roche, Erscheinungen am See Oneida, 1798).

Kartoffelessig   „aus Kartoffeln hergestellter Essig“

Quelle: Kartoffelessig, aus Kartoffeln gewonnener Essig (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

Metessig   „aus Met hergestellter Essig“

Quelle: Man nimmt 1½ Pfund Zucker. setzt dazu 6 Pfund starken Branntwein, 30 Pfund lauwarmes Wasser, und 20 Quart (32 Pfund) Methessig oder Obstessig (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v. Essig).

Molkenessig   „aus Molken hergestellter Essig“

Quelle: Molkenessig, ein schwacher Essig, welcher wegen der Fähigkeit des Milchzuckers zu saurer Gährung aus Molken erhalten werden kann, indem man zu 1 Quart Molken 2 Loth gute Essigmutter setzt u. übrigens wie bei Essigbereitung verfährt (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

Obstessig   „aus Obst hergestellter Essig“

Quelle: Die schlechtern Obstsorten, so wie unreifes O., werden wohl auch zur Bereitung von Essig, Obstessig, u. das mit Hefen in Gährung versetzte geringhaltige O. zu Obstbranntwein benutzt (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Obst). - Der Ōbstêssig, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, ein aus Obst oder Obstwein bereiteter Essig (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Runkelrübenessig   „aus Runkelrüben hergestellter Essig“

Quelle: Aus dem beim Branntweinbrennen u. Abziehen bleibenden Nachlauf kann man einen guten Essig, Runkelrübenessig, bereiten, welcher in zugespundeten Fässern sich lange hält (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Runkelrübe).

Stahlessig   „essigsaure Eisentinktur“

Quelle: Stahlessig (Ac. chalybeatum), so v.w. Essigsaure Eisentinctur (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig).

Tresteressig   „aus Trester hergestellter Essig“

Quelle: Es wird daraus durch Aufgießen frischen Wassers der Tresterwein u. Tresteressig bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Trester).

Weinessig   „aus Wein hergestellter Essig“

Quelle: Weinessig, eigentlich der aus geringen Weinsorten durch Gährung bereitete Essig, oft aber auch der Name für solchen Essig, der dessen Säure erreicht, oder aus Branntwein verfertigt wird (Damen Conversations Lexikon, 1838, s.v.). - Wenn alle gegessen haben, so müssen sie die Hände und das Gesicht in Seewasser waschen, außerdem reinigt man ihnen dreimal wöchentlich das Innere des Mundes mit Weinessig (Wörishöffer, Robert der Schiffsjunge, 1877). - Der Weinèssig, des -es, plur. inusit. aus Wein bereiteter Essig, zu Essig gemachter oder gewordener Wein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Oder man soll Knoblauch und Rauten in gutem Weinessig sieden, und zu Morgens und Abends davon trinken; dieses ist gewißlich ein treffliches Mittel wider die Pestilenz (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1753). - Dieses schneide man gröblicht, nachmals gieße man 4 Seidl guten scharfen Weinessig daran, lasse es 14 Tag in einem wohlvermachten Geschirr an einem warmen Ort stehen (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Lorentz eines Fleischers oder Metzkers Sohn zu Nantes / seines Alters in dem siebenden Jahre / ist drey Tage für Tod gelegen / und hat nichts zu sich genommen / als ein gesottenes Gerstenwasser / mit Zucker und Weinessig vermischet (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte, 1664).

Weizenessig   „aus Weizenmalz hergestellter Essig“

Quelle: Weizenessig, aus Weizenmalz gefertigter Essig (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weitzenêssig, des -es, plur. inusit. aus Weitzenmalz gebraueter Essig (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.).

Zitteressig   „Cidre-Essig, aus Apfelmost hergestellter Essig“

Quelle: Der Zitterêssig, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, oder Quantitäten, die -e, in den Seestädten, ein aus Obst oder Obstwein bereiteter Essig; ein aus Cider-Essig verderbtes Wort (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.).

Zuckeressig (1)   „aus Zucker hergestellter Essig“

Quelle: Zuckeressig, ein aus Zucker durch saure Gährung gewonnener Essig (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Buttermilchessig   „mit Buttermilch aromatisierter Essig“

Quelle: Sie ist eins der erquickendsten Getränke im Sommer u. auch Kranken meist zuträglich; sie dient auch statt der Hefen zum Brodbacken; auch gibt sie, zu Molken gekocht, solches durch grobes Leinen gereinigt u. im Schatten getrocknet, den Buttermilchessig, der bes. auf den Alpen verfertigt wird; die festen Stücken werden beim Gebrauch mit Wasser aufgelöst (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Buttermilch).

Dattelessig   „mit Datteln aromatisierter Essig“

Quelle: Ein Essigverkäufer will keinen andern Essighändler leiden. – Burckhardt, 233. Vom Brotneide. Unter Essigverkäufern sind hier Leute zu verstehen, welche in Dattelessig eingemachte Früchte verkaufen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Essigverkäufer).

Dragonessig   „mit Estragon gewürzter Essig“

Quelle: Darauf zerstößt man den Rest des Geflügels (jedoch ohne Gedärme) mit einigen Sardellen, gießt das Zerstoßene über einige halbfette Schinkenschnitte, verlängert es mit ein wenig Sparbrühe u. läßt es 1–2 Stunden langsam kochen, setzt 1–2 Löffel Dragonessig zu, schlägt es, mit etwas Brühe verdünnt, durch ein Haarsieb (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Salency [2]).

Estragonessig   „mit Estragon gewürzter Essig“

Quelle: wir stießen auf den guten Ausfall der Messe an, tranken und – schrien plötzlich wie wahnsinnig auf, indem wir den stärksten Estragon-Essig, den man uns aus Versehen serviert, mit Entsetzen von uns zu sprudeln suchten (Wagner, Mein Leben, 1870-80). - Man bedient sich der jungen Stengel und Blätter im Frühjahr, so wie sie über die Erde hervorkommen, zum Kräutersalat, und später zum Einmachen mit Essig, bekannt unter dem Namen Esdragonessig (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v. Esdragon).

Gewürzessig   „gewürzter Essig“

Quelle: Ich bewies also in denselben Blättern (vom 19. November), daß in dem erzählten Falle der Essig durchaus nicht anwendbar gewesen war, beleuchtete die von ihm als Beweise für seine Theorie angeführten Erfahrungen, und berichtete, daß nach den eingezogenen Erkundigungen in dem einen Falle, wo das Nervenfieber durch Essig geheilt worden sein sollte, außer China, Moschus, Campher, Aether nicht mehr als eine halbe Unze, nicht Essig, sondern Gewürzessig gegeben worden war (Burdach, Rückblick auf mein Leben, 1848).

Himbeeressig   „mit Himbeeren aromatisierter Essig“

Quelle: Nun trink, mein Renatchen. Ich werde noch einen Löffel Himbeeressig hineintun; das kühlt (Fontane, Vor dem Sturm, 1878). - Könntet ihr mir ein Töpfchen leichte Citronen-Gelée senden, so würdet ihr mich sehr erquicken, vielleicht erhieltet ihr auch aus der Conditorei etwas Himbeeressig, Eingemachtes und Quittenbrod (Goethe, Brief an August v. Goethe, 1818). - Der Êssig, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, eine spirituöse Pflanzensäure, welche durch die zweyte Gährung erhalten wird. Essig machen, brauen. Zu Essig werden. So sauer wie Essig. Weinessig, Bieressig, Hindbeerenessig u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Essig).

Hollunderblütenessig   „mit Hollunderblüten aromatisierter Essig“

Quelle: Hollunderblüthenessig, durch Digestion von zwei Drachmen derselben mit zwei Pfund Essig bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hollunder).

Hollunderessig   „mit Hollunder aromatisierter Essig“

Quelle: Daher der Hohlunderbaum, die Hohlunderblüthe, die Hohlunderbeere, die Hohlunderkeimen, die zarten hervor keimenden Blätter, das Hohlundermuß, das aus den Beeren gekochte Muß, der Hohlunderessig u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hohlunder).

Johannisbeeressig   „mit Johannisbeeren aromatisierter Essig“

Quelle: Johannisbeeressig wird aus völlig reifen J. u. Weinessig bereitet, an der Sonne zum Gähren gebracht, mit Wein aufgefüllt u. auf Flaschen gezogen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Johannisbeeren).

Kampheressig   „mit Kampher versetzter Essig“

Quelle: Da sie zuweilen, zumal wenn sie in großer Anzahl vorhanden und sehr dunkel gefärbt sind, sehr entstellen können, hat man allerlei Mittel gegen sie versucht, meist jedoch ohne nachhaltigen Erfolg, indessen färben sie doch mitunter Waschungen mit Wasser und lauwarmer Milch oder Molken, mit Wasser und Essig, mit Kampheressig, Citronensaft u.s.w. wenigstens blässer und vermindern so die Entstellung etwas (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Sommersprossen).

Karbolessig   „mit Karbol versetzter Essig“

Quelle: Das ganze Logis wird sofort mit Karbolessig gescheuert (Wörishöffer, Robert der Schiffsjunge, 1877).

Kirschessig   „mit Kirschen aromatisierter Essig“

Quelle: Sie werden gebraucht in Küchen, von Bäckern u. Conditoren, zu Kirschcompot, Kirschkuchen, Kirschtorte, Kirscheis, Kirschgelee etc., zu Liqueur, in gleichen zu Kirschsaft, Kirschessig u. Kirschwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, Ss.v. Kirsche).

Kokosnussessig   „mit Kokosnuss aromatisierter Essig“

Quelle: Atschia (Atschiar, Atscher, engl. Mix-pickles), in SAsien in scharfem Kokusnußessig mit Cayennepfeffer u. and. Gewürzen eingemachte grüne Früchte u. andere Pflanzentheile, z.B. Melonenschnitte, Blumenkohl, Bohnen, unreifer Mais, verschiedene Wurzeln (z.B. von Aatsia magna), bes. aber der jungen Sprößlinge des Bambusrohrs (Aatsia Bambou), von den Indiern zur Stärkung des Magens als Beigericht genossen (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Atschia).

Kräuteressig   „mit Kräutern aromatisierter Essig“

Quelle: Kräuteressig, Essig, welcher mit gewürzhaften od. scharfen Kräutern digerirt worden ist; für Gesundheitszwecke (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Ich kann Euch diese Feldhühner empfehlen, erst gestern schoß sie unser ehrwürdiger Bruder Macarius, der, wie Ihr Euch wohl erinnert, alles trifft, nur nicht die Noten in den Responsorien, und wenn Ihr den Kräuteressig vorschmeckt, mit dem sie angefeuchtet, so verdankt Ihr das der Sorgfalt des Bruders Eusebius, der sie selbst gebraten mir zu Liebe (E.T.A. Hoffmann, Lebensansichten des Katers Murr, 1820-22). - Von diesem angesetzten Kräuteressig gieße man ein und andern Löffel voll auf glühende Ziegelsteine, und lasse den davon übersich steigenden Dampf an die verhexte Person gehen, räuchere die Zimmer, worin sie sich aufhält, wohl aus und thue man solches des Tags öfters (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

Lavendelessig   „mit Lavendel aromatisierter Essig“

Quelle: Lavendelessig (Ac. lavendulae), aus 1 Theil Lavendelblüthen u. 6 Theilen E. bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig). - Und auf solche Art lassen sich noch viele Arten von Essig verfertigen, als Rautenessig, Lavendelessig, Erdbeer- Maulbeeressig (Oeconomisches Wörterbuch, 1760). - Rosenessig / Nägeleinessig / Lavendelessig haben hie das primat (Conrad, Kurtze und gegründe vnderricht, für den gemeinen Mann, wie er sich in den gefährlichen läuffen der Pestilentz halten soll, 1635).

Maiblumenessig   „mit Maiblumen aromatisierter Essig“

Quelle: Maiblumen heißt eine allgemein bekannte, in den Laubhölzern Deutschlands häufig wachsende Gattung Zauken, weil sie im Mai ihren, eine Spanne hohen nackten Blütenschaft treibt, an dem die kurzgestielten weißen, glockenförmigen, herabhängenden, niedlichen und sehr wohlriechenden Blüten sitzen, weshalb sie mit Weingeist und Essig (Maiblumenessig) ausgezogen werden (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Mai).

Majoranessig   „mit Majoran aromatisierter Essig“

Quelle: dient äußerlich als Hausmittel bei Verstopfung der Nase kleiner Kinder; des Majoranöls (Oleum mrjoranae), eines durch Destillation des Majorankrautes gewonnenen, grüngelblichen, stark wie M. riechenden ätherischen Öls, des Majoranessigs, eines aus M. u. Essigsprit bereiteten Tafelessigs etc. (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Majoran).

Meerrettichessig   „mit Meerrettich aromatisierter Essig“

Quelle: Man hat gegen die S. eine Menge Mittel: Waschen mit einer Auflösung von Borax, Petersilienwasser, Molken, Meerrettigessig, Einreibungen von Schwefelmilch mit dem Safte unreifer Johannisbeeren empfohlen, allein meist ohne Erfolg (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Sommersprossen).

Meerzwiebelessig   „mit Meerzwiebeln aromatisierter Essig“

Quelle: Meerzwiebelsauerhonig (Oxymel squilliticum), 1 Theil Meerzwiebelessig mit 2 Theilen Honig bis zur Syrupsconsistenz eingekocht; gelindes Brechmittel bei Kindern, schleimauflösendes u. Auswurf beförderndes Mittel, u. Zusatz zu urintreibenden Mixturen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Meerzwiebel). - der Meerzwiebelessig macht mehr Aengstlichkeit und Uebelkeit als die andern Präparate; doch thut dieß auch der Meerzwiebelwein; den Meerzwiebelessighonig zieht man in dieser Absicht vor (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Meerzwiebelsquille). - Pythagoras hat den Meerzwiebelessig hoch gehalten, indem er geschrieben, daß durch dessen Gebrauch das Leben verlängert werde und bis zum Ende frei von allen Krankheiten bleibe (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

Milchessig   „mit Milch aromatisierter Essig“

Quelle: Milchessig, aus Molken mit etwas Weinstein, Rosenstielen u. Essig bereiteter Essig (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

Myrrhenessig   „mit Myrrhe aromatisierter Essig“

Quelle: Myrrhenessig, aus 1 Unze Myrrhen u. 6 Unzen E. bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig). - Sein honigsüsser Mund den Myrrhenessig leidet/ Es wird/ den Mördern gleich/ der Marmorleib entkleidet (Klaj, Der leidende Christus, 1645).

Opiumessig   „mit Opium versetzter, medizinischer Essig“

Quelle: Opiumessig (Ac. opii Guttae nigrae, Braithwaites genuine black drops), 1/2 Pfd. Opium, 11 Unze Muskatnüsse, 1/2 Unze Safran werden mit 4 Pfd. Weinessig bis zur gehörigen Consistenz eingekocht, 4 Unzen Zucker, 1 Unze Bierhefe zugesetzt, das Ganze 7 Wochen digerirt, dann so lange der Luft ausgesetzt, bis es die Form eines Syrups angenommen hat (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig).

Rautenessig   „mit Raute aromatisierter Essig“

Quelle: Ueber frische Raute kochenden Weinessig gegossen gibt den gegen Blutfäulniß so dienlichen Rautenessig (Damen Conversations Lexikon, 1837, s.v. Raute (Biologie). - Ausschlagsbluthen an der Ober- und Unterlippe (von Rautenessig) (Lev. Lemnius, de occultis Naturae miraculis II. Cap. 1.) (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21, s.v. Raute). - Der Rautenêssig, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, ein auf frisches Kraut von der stark riechenden Raute gesossener Weinessig, welcher der Fäulniß des Geblütes widerstehet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Rosenessig   „mit Rosen aromatisierter Essig“

Quelle: Eine Spielart mit flachen, dunkel-purpurschwärzlichen Blumenblättern (R. atra s. atro-purpurea Röss.) wurde sonst zur Bereitung des Rosenöles, Rosenwassers u. des Rosenessigs bes. empfohlen (Pierer's Universal-Lexikon, Band 14. Altenburg 1862, s.v. Rosa [1]). - Der Rosenêssig, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, ein Weinessig, welcher auf getrocknete Rosenblätter gegossen worden und den Extract davon an sich genommen hat (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Der Lektor, der bei aller Reinheit und Zucht doch dem Scarron ohne Bedenken an der Ode auf das Gesäß einer Herzogin hätte schreiben helfen, wußte – als er die Flucht des Grafen behandeln wollte – gar nicht, wie ihm geschah, als ihn dieser mit einigem Rosenessig ansprengte (Jean Paul, Titan, 1800-03). - Wird auch gerühmt zu den Pest-Apostemen oder Beulen, daraus zieht es alles Gift, gleich den aufgelegten gedörrten Kröten, welche mit einem spitzigen Holz durch den Kopf gespießt und an der Luft gedörrt, hernach mit einem Hammer breit geschlagen, mit warmem Rosenessig genetzt und auf die Pestbeulen gelegt, eine nach der andern, bis alles Gift heraus ist (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

Rosmarinessig   „mit Rosmarin aromatisierter Essig“

Quelle: Rosmarinbranntwein (ein über frisches Rosmarinkraut, Zimmetblüthen u. Violenwurzel abgezogener Doppelbranntwein), Rosmarinessig (von Rosmarinöl, Essigsprit u. Wasser durch Überziehen über eine Glasretorte bereitet) (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Rosmarinus).

Senfessig   „mit Senf aromatisierter Essig“

Quelle: Senfessig, ein aus zerkleinerten Hollunderblüthen, Selleriewurzel, Körbelkraut, Boragenkraut, Schnittlauch, Estragon, Knoblauchzwiebeln u. Weinessig bereiteter feiner Tafelessig (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.).

Stachelbeeressig   „mit Stachelbeeren aromatisierter Essig“

Quelle: Ferner erzeugt man aus S. Branntwein, durch Zusatz von Zucker, Wasser u. Weinsteinrahm Essig (Stachelbeeressig) (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Stachelbeeren).

Thymianessig   „mit Thymian aromatisierter Essig“

Quelle: Thymianessig, ein über Th. in einer Glasretorte abgezogener seiner Tafelessig (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Thymian).

Veilchenessig   „mit Veilchen aromatisierter Essig“

Quelle: Veilchenessig, rother Essig aus frischen Veilchen, durch concentrirten Essig ausgezogen; wird, in kleine Fläschchen gefüllt u. an einem kühlen Ort aufbewahrt, nach Neutralisation mit einem Alkali eine prachtvoll blaue, zu Reactionen geeignete Flüssigkeit (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v.).

Weinsteinessig   „mit Weinstein aromatisierter Essig“

Quelle: Weinsteinessig, 1 Pfund gereinigter Weinstein wird mit 4 Kannen siedendem Regenwasser übergossen, dieser Abkochung etwas Zucker, u. nachdem sie abgekühlt, 2 Kannen Franzbranntwein zugesetzt (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Zinkessig   „mit Zink versetzter, medizinischer Essig“

Quelle: Zinkessig (Acetum zincicum), durch Auflösung des weißen Oxyds in destillirtem Essig bereitet, als zusammenziehendes Mittel, z.B. bei neuen Brüchen, empfohlen (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Wermuthessig   „mit Wermuth versetzter Essig“

Quelle: Man reibt die Stellen mit Speckschwarte od. mit einer Abkochung von Wermuthessig od. Salzwasser (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Rückenbeulen).

Zitronenessig   „mit Zitronen aromatisierter Essig“

Quelle: Auch braucht man die C. zu Citronensyrup (Syrupus succi citri), aus Citronensaft u. Zucker, zur Limonade benutzt; u. zieht Citronenbranntwein (Citronenliqueur) über die Schalen ab, od. bereitet durch Ausziehen der Citronenschale mit Weingeist Citronenessenz (Essentia cor ticum citri); benutzt auch das Mark, mit Essig gemischt, zu Citronenessig (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Citronen).

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Verwendungszwecks als Vorderglied
Arzneiessig   „medizinischer Essig“

Quelle: Ein zugesetztes Zwanzigtheil an starkem Weingeiste verhindert das Trübewerden derselben; wenn man rohen Essig, welcher angenehmere und wohlriechendere Arzneiessige liefert, dazu genommen hat (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Essig, medizinischer).

Giftessig   „zur Desinfektion verwendeter Essig“

Quelle: Giftessig (Räuberessig, Vierräuberessig, Ac. antisepticum Ph. bor., Ac. quatuor latronum, Vinaigre de quatre voleurs), Wermuth, Rosmarin, Salbei, Krauseminze, Raute, Lavendelblüthen, Knoblauch, Kalmus, Zimmt, Gewürznelken, Muskatnuß, werden mit gutem E. 8 Tage digerirt, ausgedrückt u. Campher in Alkohol gelöst, zugesetzt, wird als Präservativ bei ansteckenden Krankheiten, zum Ausspülen des Mundes, Waschen der ausgesetzten Theile, Besprengen der Kleider gebraucht (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig). - Der Giftêssig, des -es, plur. inus. außer von verschiedenen Arten, die -e, ein mit Gegengiften zubereiteter Weinessig, den giftigen Einflüssen zur Pestzeit zu widerstehen; Pestessig, Acetum ex alexipharmacis (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Mutteressig   „destillierter Essig, der gegen Gebärmutterbeschwerden eingenommen wird“

Quelle: Mutterarzneien, zusammengesetzte Mittel, die früher theils gegen, von der Gebärmutter abgeleitete hysterische Beschwerden (Mutterbeschwerden), theils zu vermeintlicher Stärkung der Gebärmutter bei Schwangern etc. angewendet wurde, wie: Mutterbäder, Mutterbalsam, Mutterbier, Mutterelixire, Mutteressenzen, Mutteressig, Muttergeist, Mutterklystiere, Mutterpflaster, Mutterwasser etc. (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Mutterarzneien). - Der Mutterêssig, des -es, plur. doch auch nur von mehrern Arten, die -e, ein mit Bibergeil, stinkender Asa, einigen Gummiarten, Kräutern und Wurzeln destillirter Essig, welcher wider die Mutterbeschwerden eingenommen wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Pestessig   „zur Desinfektion verwendeter Essig“

Quelle: Dieser hatte gehört, man bekomme in Freiberg einen Pestessig, welchen die dortigen Todtengräber aus Kräutern bereiteten (Grässe, Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, 1855). - Der Pêstêssig, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, ein mit Raute, Salbey, Wermuth, Münze und Lavendel zubereiteter Weinessig, in Pestzeiten daran zu riechen, oder sich den Mund damit auszuspülen, um sich vor dem Anstecken der Pest zu verwahren (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Speiseessig   „als Speisewürze verwendeter Essig“

Quelle: Noch vollständiger wird derselbe gereinigt u. in Speiseessig übergeführt durch Filtriren durch Holzkohle (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig).

Tafelessig   „als Speisewürze verwendeter Essig“

Quelle: Senfessig, ein aus zerkleinerten Hollunderblüthen, Selleriewurzel, Körbelkraut, Boragenkraut, Schnittlauch, Estragon, Knoblauchzwiebeln u. Weinessig bereiteter seiner Tafelessig (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Senfessig).

Toilettenessig   „als Kosmetikum verwendeter Essig“

Quelle: Und die Mamsell hat kommandiert: ein warmes Bad – das war nicht warm genug – und eine kalte Douche, die war nicht kalt genug – und Spiritus, den goß sie einfach durchs Fenster – und Toilettenessig – den gibt's gar nicht (Sudermann, Heimat, 1893). - auch bereitet man sogenannte Toilettenessige, welche über wohlriechende Kräuter und Gewürze abgezogen werden und zu denen auch der als Räuchermittel berühmte Vierräuberessig gehört (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1837, s.v. Essig).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Bauernessig   „einfacher Apfelessig“

Quelle: Schwarzwälder Bauernessig, zu einem Maß frischem Quellwasser werden gedörrte Holzapfelschnitte u. Schlehen von ersteren eine Hand voll von letzteren etwas weniger genommen, u. das damit gefüllte Gefäß in einer der Essiggährung günstigen Temperatur aufgestellt (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Schwarzwälder Bauernessig).

Räuberessig   „Gewürzessig, der zur Desinfektion verwendet wird“

Quelle: Giftessig (Räuberessig, Vierräuberessig, Ac. antisepticum Ph. bor., Ac. quatuor latronum, Vinaigre de quatre voleurs), Wermuth, Rosmarin, Salbei, Krauseminze, Raute, Lavendelblüthen, Knoblauch, Kalmus, Zimmt, Gewürznelken, Muskatnuß, werden mit gutem E. 8 Tage digerirt, ausgedrückt u. Campher in Alkohol gelöst, zugesetzt, wird als Präservativ bei ansteckenden Krankheiten, zum Ausspülen des Mundes, Waschen der ausgesetzten Theile, Besprengen der Kleider gebraucht (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig).

Siebenräuberessig   „Gewürzessig, der zur Desinfektion verwendet wird“

Quelle: denn höher beläuft sich schwerlich die Zahl der Edlen von T bis Z, welche die Druckerschwärze zum Vier- oder Siebenräuberessig machen [Anm.: In Italien heißet der Vinaigre de quatre voleurs: vinaigre de sept voleurs] (Jean Paul, Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch, 1801).

Vierräuberessig   „Gewürzessig, der zur Desinfektion verwendet wird“

Quelle: Pestessig, Vierräuberessig, franz. vinaigre des quatre voleurs, besteht aus Wermuth, Salbei, Rosmarin, Lavendelblüten, Wachholderbeeren, Zimmt, Nelken und mehren ähnlichen gewürzhaften Pflanzen und Pflanzentheilen, welche mittels starken Weinessigs ausgezogen werden, der dann zu Räucherungen, zum Reinigen des Mundes, zum Waschen u. dergl. m. während ansteckender Krankheiten empfohlen worden ist (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Pest). - Außerdem müsse ein reisender Jüngling mehrere spirituöse Dinge mit sich führen, als 1) eine Flasche Vierräuberessig; 2) eine Flasche französischen Branntwein; 3) eine Flasche Schußwasser oder peruanischen Balsam; 4) ein Fläschchen Ammoniaksalz gegen Ohnmachten; 5) ein Fläschchen Hoffmännsche Tropfen (Börne, Aus meinem Tagebuch, 1832). - Damit mir aber der gute Leser nicht so sehr glaube: so versichere ich ausdrücklich, daß ich ihn mit der ganzen Einteilung von vier Zynismen gleichsam wie mit heilendem Vierräuberessig bloß vorausbesprenge, um viel größere Befürchtungen vor Katzenberger zu erregen, als wirklich eintreffen, weil man damit am besten die eingetroffnen entschuldigt und verkleinert (Jean Paul, Dr. Katzenbergers Badereise, 1809).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
Kernessig   „konzentrierte Essigessenz“

Quelle: Abgefeimter als ein Luchs, als Kernessig (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. abgefeimt). - Du mußt auch wissen, daß er alle diejenige Stücklein, die er und du beides, in Westfalen und zu Philippsburg, verübet, und sonst noch vielmehr darzu von sonst niemand als von mir und meiner alten Mutter gelernet; dann als ich mich mit ihm paaret, war er einfältiger als ein Schaf und kam wieder abgefeimbter von uns, als ein Luchs und Kernessig sein mag (Grimmelshausen, Trutz Simplex, 1670).

Kraftessig   „konzentrierte Essigessenz“

Quelle: Kraftessig, Essig aus Dragun, Lorbeerblätter, Kapern, Sardellen, Schalotten u. Essigsprit (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Zubereitungsmittels als Vorderglied
Eisessig   „konzentrierte, wasserfreie Essigsäure“

Quelle: Der Eisessig (A. a. glaciale) wird auf dieselbe Weise bereitet, nur müssen die essigsauren Salze durch Trocknen ihres Krystallwassers beraubt sein und zur Zersetzung rauchende Schwefelsäure genommen werden (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Essigsäure). - Fast auf gleiche Art wird Lowitzens Eisessig (acetum glaciale) erhalten, eine in zolllange prismatische Krystallen anschießende Essigsäure von 1,530 spezifischem Gewichte, welche ihre krystallinische Gestalt in tiefen Kellern behält (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Essig, entwässerter).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Radikalessig   „Essigsäure“

Quelle: Radicalessig (Ac. radicale), so v.w. Essigsäure (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Essig). - Um es zu bereiten, darf man nur den aus Sodaessigsalz ausgetriebnen Radikalessig (Essig, entwässerter) mit dem flüchtigen Salmiaksalze (krystallisirten Ammoniaklaugensalze) in trockner Gestalt sorgfältig bis zur Neutralisirung sättigen (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Essigsalmiak).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Räucheressig   „zum desinfiszierenden Ausräuchern verwendeter Essig“

Quelle: Räucheressig, Flüssigkeit, welche auf ein heißes Blech od. den heißen Ofen getröpfelt, einen Wohlgeruch gibt; man nimmt dazu eine Mischung von Römischen Camillen, Wachholderbeeren, Pomeranzenblüthen u. Essig; od. eine Mischung von Citronenmelisse, Kalmuswurzel, Lavendelblüthen, Rosmarin, Majoran, Pfefferminze, Gewürznelken, Zimmtcassia, alles grob gepulvert, zerstoßen, mit Weingeist u. Wasser in einem Destillirapparat digerirt u. abgezogen (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v.).

Schminkessig   „zum Schminken verwendeter Essig“

Quelle: Für 3 Taler 12 Groschen gutes Geld verkauft der Mundkoch Goullon in Weimar seine Flasche roten Schminkessig (vinaigre de rouge) nota bene für Blonde; für Braune hingegen jede um nette 4 Tlr. (Jean Paul, Flegeljahre, 1804-05).

Frühneuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
weinessig   „Weinessig“

Quelle: Wenn ein Man oder Weib ein sonderlich gelübd thut dem HERRN sich zu enthalten / Der sol sich Weins vnd starcks Getrencks enthalten / weinessig oder starcks getrancks essig sol er auch nicht trincken / auch nichts das aus Weinbeeren gemacht wird (Luther, Numeri 6,2 f.).

Mittelhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
wînessich   „aus Wein hergestellter Essig“

Quelle: Ein grille stirbet, swer ûf in giuzet / Boumöle, swenne ez üm in fliuzet; / Sînes lebens wirt man schier gewar, / Giuzet man suren wînezzich dar (Hugo von Trimberg, Der Renner, um 1300).

Eigentl. Bedeutung & ÜbertragungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Essig (3)   „Bitterkeit“

Quelle: Hartz hat Millionen von Arbeitslosen Essiggepredigt: dass derweilen in seinem eigenen Verantwortungsbereich Wein getrunken wurde, ist das Zurückhaltendste, was man über Saus und Braus bei VW sagen kann (Berliner Zeitung, 13.07.2005). - Heut hab ich Gift im Ohr und Essig im Herzen (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

Essigschlange (2)   „saurer Hering“

Quelle: Die Freunde rieten mir als Gegenmittel saure Rollmöpse an. Gehorsam verschluckte ich zwei von diesen schauerlichen Essigschlangen (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

essigsauer (2)   „übellaunig“

Quelle: Baecker, der dem Abend den Titel seines jüngsten Buches geliehen hatte, steckte den Rippenstoß des Kulturstaatsministers mit essigsauremLächeln weg (Berliner Zeitung, 01.11.2000). - Ich sah mit ihren Augen, und ich sah sie alle fünf: Wrobel, einen essigsauern, bebrillten, blaurasierten Kerl, in der Nähe eines Buckels und roter Haare (Tucholsky, Start, 1927).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
süß   „von spürbar falscher Freundlichkeit“

Quelle: "Und ich, mein lieber Herr von Glaubigern, ich bin der Meinung, daß Sie seit längerer Zeit einen Ton gegen mich angenommen haben, den ich ignorieren muß, aber nie verzeihen werde", erwiderte das Fräulein mit einem Lächeln süß wie Essig (Raabe, Der Schüdderump, 1869–70).

Essig (2)   „unangenehmer Mensch“

Quelle: Mein Herr hatte einen ausgestochenen Essig und durchtriebnen Funken zum Page neben mir, welcher schon ein paar Jahre bei ihm gewesen (Grimmelshausen, Simplicissimus, 1669).

Essig (3)   „Bitterkeit“

Quelle: einer Gesellschaft, die, um mich deines Bildes zu bedienen, auf der glatten, polirten Fläche das geringste Stäubchen entdeckt und nun sich Mühe gibt, dieselbe mit dem Essig der bösen Reden und dem Scheidewasser der Verleumdung total mit Rost zu überziehen (Hackländer, Europäisches Sklavenleben, 1854). - Solchermaßen verbrachte ich alle meine Zeit in den Liebesgedanken und verschwendete durch den Essig meiner noch unvergnügten Zustände gar viel Perllein derjenigen Sachen, die ich zu meinem bessern Nutzen billig hätte anwenden sollen (Beer, Teutsche Winter-Nächte, 1682).

Ameisenessig   „ausgepresster Körpersaft von Ameisen“

Quelle: Bei uns bedient man sich ihrer zu einem geistigen Essig – dem Ameisenessig – indem man Ameisen preßt, und von dem gewonnenen Safte so viel abdestillirt, bis der Rückstand dick zu werden anfängt (Damen Conversations Lexikon, 1834, s.v. Ameise).

Erzessig   „sauertöpfischer, übellauniger Mensch“

Quelle: So hatte ich auch einen Tambour im Taglohn bestellt, welcher ein solcher Erzessig war, mit dem man andere Essig hatte sauer machen können (Grimmelshausen, Trutz Simplex, 1670).

Pestessig   „übellauniger Mensch, der andere Menschen fernhält“

Quelle: will Er Ihr zufällig wenigstens auf der Gasse begegnen, so schreitet (wenn diese in Dresden liegt) ein saurer Bedienter hinterdrein als ihr Pestessig, Seelensorger, curator sexus, chevalier d'honneur, Sokrates-Genius, Kontradiktor und Pestilenziarius (Jean Paul, Titan, 1800-03).

Essigflasche (2)   „Bosheit“
Essiggesicht   „übellauniger Gesichtsausdruck“

Quelle: Schon bei den ersten Worten hatte der Beamte seine Miene zu einem Essig-Gesicht zusammen gezogen und heftig mit der rechten Hand abgewehrt (Panizza, Visionen, 1893). - Du vergeßliches Mannsbild, Du Träumer, Sterngucker, Faulenzer, Essiggesicht, wenn einer von den Käsleuten heraufsteigt und brennt uns die Bude unterm Arsch an, dann haben wir's! (Panizza, Eine Mondgeschichte, 1890).

Essighafen (2)   „übellauniger Mensch“

Quelle: Du kannst freilich noch lang warten, bis dich einer abholt, wenn du nicht freundlicher bist, du Essighafen! (Keller, Romeo und Julia auf dem Dorfe, 1856).

Essigkrug (2)   „übellauniger Mensch“

Quelle: Zudem, so bist du kein Essigkrug, der etwan keinen Scherz, welcher bei Hofe tausendfältig vorzulaufen pfleget, verstehen könnte, du bist gedrechslet genug, die Stichreden einzunehmen und wieder gute Kopfnüsse auszugeben (Beer, Die kurzweiligen Sommer-Täge, 1683).

Essigmiene   „übellauniger Gesichtsausdruck“

Quelle: Mir war aber bei seiner überzuckerten Essigmiene immer zu Mute, als bäte mich der ehemalige Offizier vom schweren Geschütz im voraus um Verzeihung, daß er mir auf den Fuß treten werde (Immermann, Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeyer, 1865). - Der Balgtreter brannte nun alle Kanonen auf dem Wall seines Kopfes ab, erbittert durch die Essigmienen und Giftblicke und die Unhörbarkeit seines Blutfreundes (Jean Paul, Hesperus, 1795).

Essigmutter (2)   „Ursache für üble Laune“

Quelle: Ich nahm mir also vor, die Preßfreiheit persönlich kennen zu lernen, und kam nach Paris, welches die eigentliche Essigmutter meiner sauern Tage in Deutschland war (Börne, Briefe aus Paris, 1832-33). - Er für seine Person setzte gleichfalls den Lavendelessig des Ingrimms auf einer guten Essigmutter an und wollte mich damit wie einen Pestkranken besprengen (Jean Paul, Leben des Quintus Fixlein, 1796).

Essigweib   „übellaunige Frau“

Quelle: Dreinschaun wie ein altes Essigweib. (Oberösterr.) Ungewöhnlich sauer (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. Dreinschauen).

essigherb   „übellaunig, humorlos, säuerlich“

Quelle: Aber mit diesem unfreiwilligen Aufgeben seiner essigherben richterlichen Strenge ist zugleich auch der Zauber, der bisher auf ihm haftete, gelöst (Müller, Die Lustspiele des Aristophanes, 1861). - denke nur etwa nicht, daß ich itzt mit einem essigherben Gesichte dasitze und wunder wie sehr meinen Geist zu beschäftigen glaube, indem ich mit philosophischem Anstande gähne und grübelnd eine Prise Tabak zwischen den Fingern zerreibe (Tieck, Geschichte des Herrn William Lovell, 1795-96).

essigsauer (2)   „übellaunig“

Quelle: Da wird euch sein Gesicht ellenlang und seine Miene essigsauer (Ebner-Eschenbach, Der gute Mond, 1886). - Dieser, ein alter Mann mit essigsauern Mienen, ward darauf plötzlich freundlich gegen mich (Börne, Die Karbonari und meine Ohren, 1820).

Mittelhochdeutsch

Allgemein
ezzich   „schlechte Laune“

Quelle: der truhsæze der truoc / den ezzich in den ougen (Gottfried von Straßburg, Tristan und Isold, um 1210).

ezzichkruoc   „übellauniger Mensch“

Quelle: wenne wiltu lachen minneclich, / sûr senfmüle und ezzic kruoc, / der siure nie konde gewinnen genuoc (Hugo von Trimberg, Der Renner, um 1300).

MeronymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Essigsäure   „Acetylsäure“

Quelle: Essigsäure (Äthansäure, Acetylsäure) CH3.COOH oder C2H4O2 findet sich in der Natur teils frei, teils in Form von Salzen oder Estern im Pflanzenreich, im Schweiß und Muskelsaft, im Safte der Milz und andrer Drüsen, im Blut Leukämischer und nach reichlichem Genuß von Kohlehydraten auch im Magen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Essigsäure   „Acetylsäure“

Quelle: Essigsäure (Chem., Acidum aceticum), C4H4O = C4H3O3 + HO, bildet sich bei der trocknen Destillation des Holzes u. ähnlicher Körper, durch Behandeln von Aldehyd, Weingeist od. Äther mit oxydirenden Agentien wie Chlorwasser, Chromsäure od. verdünnter Salpetersäure, bei der Destillation von Leim, Caseïn od. Fibrin mit Schwefelsäure u. Braunstein, beim Schmelzen von Zucker, Stärkemehl, Weinsäure od. Citronensäure mit Kali (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.) - Die Êssigsäure, plur. die -n. 1) Die Säure oder sauere Beschaffenheit des Essiges, als ein Abstractum und ohne Plural. 2) Ein saurer flüssiger Körper, der dem Essige gleichet, zum Unterschiede von der Vitriol-Säure, Salzsäure, Salpeter-Säure (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

SynonymeInfo-Icon

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Suer   „Essig“

Quelle: VinaigreDer Braunschweiger Suer, für Essig, ist gewiß keine Abstraction; und das Süße, das durch den Wein herschmecket, ist Zucker; würde viel besser gesaget: die Süßigkeit dieses Weins ist lauter Zucker (Gottsched, Grundlegung der deutschen Sprachkunst, 1725).

Vinaigre   „Weinessig“

Quelle: Vinaigre (fr., spr. Winägr), Essig, Weinessig; daher V. à l'estragon (spr. W. a lestragong), so v. w. Dragunessig, s.u. Essig C) i). V. de quatre voleurs (spr. W. de gatter wolöhr), so v. w. Räuberessig, s. ebd. C) c). V. sans pareille (spr. W. sang parellj), ein aus Rosmarin-, Citronen-, Bergamotöl, Moschus, Wasser u. Essigsprit bereiteter, in einer Glasretorte abgezogener, sehr feiner Tafelessig (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v.).

Mittelhochdeutsch

Allgemein
vīnæger   „Weinessig“

Quelle: dô brâhte ein des wirtes sun purzeln unde lâtûn gebrochen in den vînæger (Wolfram von Eschenbach, Parzival, 1200/1210, 551,19 ff.).

Europ. KontextInfo-Icon

Albanisch: uthull
Bosnisch: ocat
Bosnisch: sirće
Bretonisch: gwinegr
Bulgarisch: océt
Dänisch: eddikke
Englisch: vinegar
Estnisch: äädikas
Finnisch: etikka
Französisch: vinaigre
Griechisch: xýdi
Irisch: finéagar
Isländisch: edik
Italienisch: aceto
Kroatisch: ocat
Kroatisch: sirće
Lettisch: etiķis
Litauisch: actas
Maltesisch: ħall
Niederländisch: azijn
Norwegisch: eddik
Polnisch: ocet
Portugiesisch: vinagre
Rumänisch: oțet
Russisch: uksus
Schwedisch: ättika
Serbisch: ocat
Serbisch: sirće
Slowakisch: ocot
Slowenisch: kis
Slowenisch: ocet
Spanisch: vinagre
Tschechisch: ocet
Türkisch: sirke
Ungarisch: ecet
Walisisch: finegr