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Faust

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Neuhochdeutsch (Faust)

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Faustabwehr   „Torwartabwehr durch Fausten“

Quelle: Pahls spektakuläre Faustabwehr gegen den sonst so treffsicheren griechischen Elfmeterspezialisten (Kicker 82, 1981, 31; DUDEN s.v.).

Faustfechten   „Boxen“

Quelle: Promoter Klaus-Peter Kohl unterstützt seinen Schützling bei allen Plänen - ob sie mit dem Faustfechten zu tun haben werden, mit dem Kunsthandel oder mit möglichen beruflichen Plänen als PR-Aktivist. (Berliner Zeitung, 14.12.2001, nach DWDS). 

Faustfick   „(derb) Form des (homosexuellen) Geschlechtsverkehrs, bei der: eine Faust in den After des Geschlechtspartners eingeführt wird“

Quelle: Was ist eigentlich: ein Faustfick? ( http://www.berliner-kurier.de/21797548, 10.10.2017). 

Fausthieb   „Schlag mit der Faust, Faustschlag“

Quelle: Dabei versetzte ein 30 Jahre alter Mann einem Beamten einen Fausthieb. (Der Tagesspiegel, 11.05.2002; DWDS s.v.). 

Faustkampf   „Kampf mit Fäusten, Boxkampf, Boxen“

Quelle: Tatsächlich nahm bei den Chinesen der Faustkampf eine bevorzugte Stellung ein. (Die Zeit, 09.12.1954, Nr. 49; DWDS s.v.). 

Faustschlag   „Schlag mit der Faust, Fausthieb“

Quelle: Ich hätte den Mann … mit Faustschlägen bearbeiten mögen (Seghers, Transit 93; Duden s.v.). 

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Faustkämpfer   „Teilnehmer an einem Faustkampf, Boxer“

Quelle: Amerika wurde in aller Welt das gelobte Land der jungen Faustkämpfer. (Die Zeit, 25.09.1970, Nr. 39; DWDS s.v.). 

substantivisches Determinativkompositum mit Geräte(teil)bezeichnung im Hinterglied
Faustball   „Hohlball aus Leder mit vorgeschriebenem Gewicht und Umfang; (/ohne Pl.) Ballspiel mit zwei Mannschaften, bei dem der Ball mit der Faust nach festgelegten Regeln über eine Leine in das gegnerische Spielfeld geschlagen werden muss“

Quelle: Aber es gibt ein paar kleine Orte, da gibt es nur Faustball. (Süddeutsche Zeitung, 05.09.1995, DWDS s.v.). 

Faustfeuerwaffe   „Feuerwaffe, die in der Faust, mit einer Hand gehalten und abgefeuert werden kann (z.B. Pistole)“

Quelle: Es gibt drei Arten von Faustfeuerwaffen: einschüssige, mehrschüssige mit mehreren Läufen und mehrschüssige mit einem Lauf. (http://www.enzyklo.de/Begriff/Faustfeuerwaffe, 10.10.2017). 

Fausthandschuh   „Handschuh, in dem nur der Daumenbereich gesondert gearbeitet ist“

Quelle: Die Kinder stapften mühsam zur Schule; trotz dicker Fausthandschuhe zwickte der Frost in den Fingern. (Der Tagesspiegel, 03.08.2001; DWDS s.v.). 

Fausthantel   „(Kraftsport) Übungsgerät in Form einer kleinen Hantel mit zwei Kugelgewichten und einer kurzen, gebogenen Stange dazwischen“

Quelle: Fausthanteln 0,5-5 kg, 6er Set (https://www.amazon.de/Sport-Tec-Fausthanteln-5-5-6er-Set/dp/B001BWWF18, 10.10.2017).

Faustkeil   „(Archäologie) keilförmig bearbeitetes wichtigstes Gerät der älteren Steinzeit, das, noch ohne Schaft, als Werkzeug und Waffe diente“

Quelle: Ein Faustkeil etwa ist nur ein Stein, doch er trägt die Spuren langwieriger Bearbeitung in Form sorgfältig abgespaltener Splitter. (Süddeutsche Zeitung, 06.03.1998; DWDS s.v.).

Faustrohr   „(veraltet) kleines Schießgewehr“

Quelle: Das Handrohr (auch Hand-, Stangen- oder Donnerbüchse; kurze Version Faustrohr, Faustbüchse; Spezialversionen Feuer- oder Kugellanze, Orgelbüchse, Standrohr) war die erste Handfeuerwaffe, die von einem Mann allein transportiert und abgefeuert werden konnte. (https://de.wikipedia.org/wiki/Handrohr, 10.10.2017). 

Faustsäge   „große Handsäge“

Quelle: Faustsägen, auch Örter-, Trenn- oder Spannsägen, haben eine große Zahnteilung auf Stoß mit weiter Schränkung für eine hohe Schnittleistung beim Aufteilen und Besäumen des Schnittholzes. (https://de.wikipedia.org/wiki/Gestellsäge, 10.10.2017). 

Faustwaffe   „Faustfeuerwaffe“

Quelle: Hallo, ich möchte einen Faustwaffen takedown freischalten, dafür muss man 5 Leute mit einer Faustwaffe töten nur das Problem ist, ich habe keine in meinem Inventar und habe schon alle gekauft sie jedoch meistens mit anderen Waffen getaucht. (https://www.gutefrage.net/frage/farcry-3-faustwaffen, 10.10.2017). 

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Faustparade   „(Sport) spektakuläre Faustabwehr“

Quelle: Lars Dingeldey (19.) zwang Flügel zur Faustparade. (http://www.moz.de/artikel-ansicht/dg/0/1/1607439/, 10.10.2017). 

Faustpfand   „(Jura) Pfand, das dem Gläubiger zur Sicherung einer Forderung übergeben wird; (übertragen) Machtmittel zur Durchsetzung einer Forderung“

Quelle: Unter diesen Umständen werden wir die russischen Kriegsgefangenen in Zukunft lieber als Faustpfand behalten (Spiegel 22, 1983, 129; Duden s.v.). 

Faustposition   „(Sport) Stellung der Faust“

Quelle: Merkmale der Powerlock Technologie sind eine anatomisch geformte Schaumkonstruktion, die die Hand in eine natürliche Fausposition [!] leitet. (http://www.workoutshop.ch/workoutshop/everlast/handschuhe/everlast-powerlock.html, 10.10.2017). 

Faustrecht (ohne Pl.)   „(gewaltsame) Selbsthilfe; Recht des Stärkeren“

Quelle: Lienen … griff in der letzten Spielminute zum Faustrecht (wurde tätlich; Kicker 6, 1982, 40; Duden s.v.). 

Faustformel   „grobe, einfache Formel“

Quelle: Die Faustformel lautet: 100 000 Arbeitslose kosten den Staat pro Jahr 4 Milliarden Mark (Woche 14. 2. 97, 5; Duden s.v.). 

Faustregel   „grob gefasste, einfache Regel“

Quelle: Eine Faustregel sagt: Wo ein Ball rollt, ist ein Kind nicht weit (ADAC-Motorwelt 7, 1979, 7; Duden s.v.). 

Faustskizze   „grob gefasste, einfache Skizze“

Quelle: Hannes behalf sich mit Faustskizzen an der Tafel. (Kempowski, Walter: Tadellöser & Wolff, München: Hanser 1971 [1971], S. 87; DWDS s.v.). 

Faustzahl   „allgemein gültige Zahl; grob geschätzte Zahl“

Quelle: Schlagworte und Faustzahlen sind ihm abhold. (Die Welt, 20.01.2001; DWDS s.v.). 

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
faustdick   „dick wie eine Faust; dreist; sehr groß“

Quelle: Sie fing jetzt an, mir faustdick ins Gesicht zu lügen (Christiane, Zoo 244; Duden s.v.). 

faustgroß   „groß wie eine Faust“

Quelle: ein faustgroßes Astloch (Fels, Sünden 95; Duden s.v.). 

verbales Kompositum mit Verb im Hinterglied
faustficken   „(derb) beim (homosexuellen) Geschlechtsverkehr eine Faust in den After des Geschlechtspartners einführen“

Älteres Neuhochdeutsch (Faust)

substantivisches Determinativkompositum mit Konkretum im Hinterglied
Faustamboss   „kleiner Amboss der Kupferschmiede“
Faustbalger   „Faustkämpfer“

Quelle: der farnesische Herkules hat den charakter eines faustbalgers. (Ardinghello 2, 71, DWb s.v.).

Faustball   „Ball, den man mit der Faust schlägt“
Faustbeuge   „Stelle zwischen Hand und Arm“
Faustbirn   „Birnen, die die Größe einer Faust erreichen; (umgangssprachlich, salopp) Schläge mit der Faust“

Quelle:  FAustbirn. (Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, nach DWDS). 

Faustbrett   „kleines, mit Leder überzogenes Brett der Seidenweber, das auf der flachen Hand aufliegt und für das Seidezwirnen benutzt wird“
Faustbüchse   „Pistole“

Quelle:  Gleich am Beginne fand das Schiesspulver eine umfangreiche Anwendung, man benutzte es nicht allein für kleine Faustbüchsen, sondern auch für schwere eiserne Rohre, welche auf Wägen transportiert wurden (Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, nach DWDS). 

Faustdegen   „(süddeutsch) ein Dolch, Faustgewehr“
Fausteisen   „faustförmiges Werkzeug bei Klempnern und Hutmachern“
Faustfallbock   „schlagende Faust“

Quelle: schnellet den faustfallbock gegen mein zu tief hereinsehendes angesicht. (J. P. lit. nachl. 4, 196, DWb s.v.). 

Faustfechter   „Faustkämpfer“

Quelle:  [Dieses Buch ward vor dem Kriege im Jahr 1813 einem Sprachmeister J. F. Lürmann zum Übersetzen für die Berlinische Turnanstalt anvertraut, der sich nachher im Jahr 1814 nicht entblödete, eine Übersetzung heraus zu geben: "Das Ringerbuch von dem berühmten Faustfechter und Ringer Nicolaus Petter. (Jahn, Friedrich L.; Eiselen, Ernst W. B.: Die deutsche Turnkunst, zur Einrichtung der Turnplätze dargestellt. Berlin, 1816, nach DWDS). 

Faustgehörn   „(Jägersprache) Hirschgeweih, dessen Enden die Form einer Faust oder einer Hand haben“
Faustgelag   „Handgemenge“

Quelle: Hannibal Carrache wählt männlich rüstige gestalten mit sphinxen und harpyien im faustgelag. (GÖTHE 39, 294, DWb s.v.). 

Fausgemenge   „Handgemenge“

Quelle: diesmal kommt es zu keinem solchen furchtbaren faust und waffengemenge. (GÖTHE 6, 200, DWb s.v.). 

Faustgewehr   „(regional) Faustdegen“
Fausthammer   „großer, schwerer Hammer, besonders für Schlosserarbeiten; Streithammer, eine Art Gewehr“

Quelle: Dazu: Fausthämmer m. „(elsässisch) Gerichtsknecht, der mit einem Fausthammer-Gewehr bewaffnet ist“ 

Fausthandschuh   „Handschuh, in dem nur der Daumenbereich gesondert gearbeitet ist“

Quelle: Er trug einen alten kurzen grauen Rock, einen rothen Shwal unter dem weißen herausgeschlagnen groben Hemdkragen um den Hals gewunden, wollne blaue Fausthandschuh, und eine hohe Pelzmütze, aus welcher ein rother Sack mit langer Quaste auf der linken Seite heraushing. (Otto, Louise: Schloß und Fabrik, Bd. 1. Leipzig, 1846, nach DWDS). 

Fausthobel   „(Tischlerhandwerk) in der Faust liegender Hobel“
Faustkolben   „Fausthammer“

Quelle: Sie führten handliche Spiesse, Säbel, Handjars und Faustkolben. (Boeheim, Wendelin: Handbuch der Waffenkunde. Leipzig, 1890, nach DWDS). 

Faustkröse   „bei den Böttchern ein mit der Hand gehandthabtes Werkzeug, um Krösen oder Fugen in die Stäbe der Fässe zu reißen, wo der Boden eingreift“
Faustpfand   „bewegliche sache, die ein Schuldner einem gläubiger zur Sicherheit gibt“

Quelle: welche (erbportion) er schon als faustpfand so oft wie den reliquienkopf eines heiligen vervielfacht unter seine gläubiger vertheilt hatte. (J. P. flegelj. 1, 150, DWb s.v.). 

Faustpinsel   „kleiner Pinsel der Maurer zum Weißen“
Faustsäge   „große Handsäge“
Faustsatz   „(Fischerei) einjährige, in der Faust hervorschauende Fischbrut“
Faustspinne   „Spinne auf Java, die die Größe einer Männerhand hat, aranea spithamea“
Fauststange   „Art Wurfpfeil“
substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum im Hinterglied
Faustgefecht   „Faustkampf“
Faustgewalt   „Kraft der Faust oder der Fäuste; Gewalt“

Quelle: spuren einer frühern zeit der faustgewalt. mem. des ritters (VON LANG 1, 33, DWb s.v.). 

Faustgriff   „fester Griff mit der Hand“

Quelle: durch einen derben faustgrif des wärtels. (GÖTHE 15, 33, DWb s.v.). 

Faustgrundsatz   „Faustrecht“

Quelle: willst du diese sitten preisen, diese faustgrundsätze wiederbringen? (HERDER 18, 123, DWb s.v.). 

Faustkampf   „Kampf mit den Fäusten“

Quelle: fort denn, oder sogleich wird streit anheben und faustkampf! (Od. 18, 13, DWb s.v.). 

Faustkraft   „Kraft der Faust oder der Fäuste; Gewalt“

Quelle: Nach Campe s.v. Neologismus. 

Faustkuss   „Handkuss“

Quelle: darauf fieng Liane nach einem faustkus ihre geistergeschichte an. (J. P. Tit. 3, 77, DWb s.v.). 

Faustpuff   „Schlag mit der Faust“
Faustrecht (ohne Pl.)   „Recht des Adels zur gewaltsamen Selbstjustiz“

Quelle: ihr degen konnte dies nicht schaffen,/ sie hat kein faustrecht oder waffen/ zu landeserben je gemacht. (OPITZ ps. 44, DWb s.v.). 

Faustscheidung   „Trennung mit der Hand“

Quelle: in welchen erzen das gold grobkornig stehet, die kann man unter der faust scheiden ... sonderlich weil man wol in geringern metalln solche faustscheidung zu halten pflegt. (ERKER 45b, DWb s.v.). 

Faustschlag   „Schlag mit der Faust, Fausthieb“

Quelle: ich habe meinen faustschlag empfangen, doch der ist nun gerächt und ich habe mein werk vollbracht. (GERSTENBERG verm. schr. 3, 285, DWb s.v.). 

Fauststoß   „Stoß mit der Faust“

Quelle:  Klagen, Sorgen und Noth haben deßhalb auch kein Ende in der Gesellschaft; nur eine gewisse lustige und vortreffliche alte Dame weiß einzig und allein, fast überall, und bei jeder Gelegenheit, den ersten Rang zu behaupten -- weil sie mit vielem Geist viel körperliche Kräfte und persönliche Tapferkeit verbindet, und durch diese vereinten Eigenschaften bald mit Witz, bald mit göttlicher Grobheit, bald auch, wenn nichts anders helfen will, mit einem derben Fauststoß, bei Hof und andern Festen sich als die Erste gerirt, und die Erste bleibt. (Pückler-Muskau, Hermann von: Briefe eines Verstorbenen. Bd. 1. München, 1830, nach DWDS). 

Fauststreich   „Schlag mit der Faust, Faustschlag“
adjektivisches Determinativkompositum
faustanfüllend   „die Hand füllend“

Quelle: denn am knöchel des rechten schienbeins traf ihn ein rauher/ faustanfüllender stein. (BÜRGER 219b, DWb s.v.). 

faustdick   „(umgangssprachlich) dick wie eine Faust; dreist“

Quelle: o dann steigt mirs faustdick vor augen. (FR. MÜLLER 3, 64, DWb s.v.). 

fausterfüllend   „die Hand füllende“

Quelle: denn ihn traf an dem knöchel des rechten fuszes ein feldstein/ fausterfüllend und rauh. (Il. 4, 518, DWb s.v.). 

faustfertig   „geschickt mit der Hand“

Quelle: Riesen-Gemälde wie jenes 120 Fuß hohe Bildniß des Nero in Rom sind keine Kunstwerke mehr, sondern prahlerische Kunststücke wie die Extreme des Kleinen, ja sie sind werthloser, als diese; ein Miniaturmaler ist immer noch weit mehr eigentlicher Künstler, als ein faustfertiger Großmaler, und da das Kleine der Malerei natürlich ist, so steht er umgekehrt, wenn wir wieder nach der Plastik zurücksehen, auch über dem Bildner, der blos sehr Kleines hervorbringt; geht es aber bis zu einem äußerst Kleinen herunter, so hört die Selbständigkeit des Werkes auf, es kann nur an Sachen der kleinen Tektonik angebracht werden und wir befinden uns im Gebiete der Zierkunst. (Vischer, Friedrich Theodor von: Ästhetik oder Wissenschaft des Schönen. Bd. 3,2,3. Stuttgart, 1854, nach DWDS).

faustgerecht   „was mit der Faust gehalten oder gefasst werden kann; geschickt, stark mit der Faust“

Quelle: in seiner gestalt ist kein verhältnis eines faustgerechten trabanten beleidigt. (STURZ 1, 1, DWb s.v.). 

Frühneuhochdeutsch (faust)

substantivisches Determinativkompositum mit Konkretum im Hinterglied
fausthammer   „größerer Hammer“

Quelle: die zwen wächter kommen mit schweinspieszen und fausthämmern. (H. SACHS V, 227c, DWb s.v.). 

faustkolben   „Faustschlag“

Quelle: wenn ich erwisch ein schlechten knabn,/ der sich nicht versteht auf die sach,/ bald ich im ein faustkolben mach (die faust balle?). (AYRER fastn. 17a, DWb s.v.). 

faustlauch   „Pflanzenbezeichnung“

Quelle: troll dich, so nicht ist dein begier/ faustlauch zu essen, du las haut! (GLASER phasma Frischlini 2, 2, DWb s.v.). 

faustlauge   „Faustschlag“

Quelle: mit truckener faustlauge ime das haupt zwagen. (OL. VARISCUS ethnogr. mundi 2, 13, DWb s.v.). 

faustrecht   „Selbstjustiz“

Quelle: man wöll doch ain einsehen thůn und der billigkait nachgehn, und nit wie meine predigkauzen (praedicanten) begern und solchs an ettlichen orten dahin bracht, das man mir unverhört nur nach dem leben stelt und nur das faustrecht brauchen wöllen. (NASUS nasenesel 114a, DWb s.v.). 

faustrichter   „Henker, der mit den Händen richtet“

Quelle: es sei der mundrichter oder faustrichter, welchen man den scharfrichter heiszt. (LUTHER 3, 315b, DWb s.v.). 

faustrohr   „kleines Gewehr“

Quelle: habe mich mit diesem einfeltigen schreiben als mit einem faustrohr ... wider den erbfeind beweisen wöllen. (RINGWALD laut. warh. A 4b, DWb s.v.). 

fauststange   „Stange, die in der Faust gehalten wird“

Quelle: und die burger in stedten Israel werden eraus gehen und fewr machen und verbrennen die waffen, schild, tartschen, bogen, pfeil, fauststangen und lange spiesze und werden sieben jar lang fewrwerk damit halten. (Ez. 39, 9, DWb s.v.). 

faustteig   „Faustschlag“

Quelle: leget im darnach ein pflaster von feustteig darüber (schlägt ihm mit der faust ins gesicht). (KIRCHHOF wendunm. 215b, DWb s.v.). 

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum im Hinterglied
faustschlag   „Faustschlag“

Quelle: Vgl. des satans faustschläge. (leichpredigt auf Daniel von Arnimb. Magdeb. 1602. B 2a, DWb s.v.) 

fauststreich   „Ohrfeige“

Quelle: ein fustestreich. (Melbacher gerichtsordnung von 1475, DWb s.v.). 

adjektivisches Determinativkompositum
faustbauderig   „bereit zum Schlag mit der Faust“

Quelle: (Garg. 70b. s. 1, 1170, DWb s.v.). 

faustbeheb   „kräftig mit der Faust“

Quelle: der faustbeheb Milo. (Garg. 183b, DWb s.v.). 

faustgroß   „groß wie eine Faust“

Quelle: das mir faustgrosz geschwall mein trüssel. (fastn. 339, 5, DWb s.v.). 

Mittelhochdeutsch (vûst)

substantivisches Determinativkompositum mit Konkretum im Hinterglied
vûsthamer   „Fausthammer“

Quelle: ERF. fzo. 311, 7, Lexer s.v. 

vûstmeʒʒer   „kleines Messer, das gut in der Hand liegt“

Quelle: ieder drang im auf seinen pauch und zuckt sein faustmesser auch RING 33c, 18, Lexer s.v. 

vûststap   „Schlagstock“

Quelle: mit besmen und mit vûsteben slahen PASS. K. 551,87, Lexer s.v. 

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum im Hinterglied
vûstslac   „Faustschlag“

Quelle: dem gap er einen fûstslac BIT. 9326, Lexer s.v. 

vûststreich   „Faustschlag“

Quelle: GR.W. 2,184. 93. 229. 5,266. 6,395, Lexer s.v. 

adjektivisches Determinativkompositum
vûstgrôʒ “faustgross”

Quelle: AUGSB. r. M. 80,32, Lexer s.v. 

Althochdeutsch (fust)

substantivisches Determinativkompositum mit Konkretum im Hinterglied
fûstkempho   „Faustkämpfer“

Quelle: nah tero (sc. slahta qualitatis) uuir nemmen . fustchemfen unde stritloupfen pugillatores . vel cursores. Nk 452,4 [97,1], AhdWb s.v. 

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum im Hinterglied
fûstslag   „Faustschlag“

Quelle: Gl 4,208,11 (sem. Trev., 11./12. Jh.), AhdWb s.v. 

Konversion
fûstfolla

Quelle: [et violabant me ad populum meum propter] pugillum [hordei, Ez. 13,19], AhdWb s.v. 

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Neuhochdeutsch (Faust)

Allgemein
passen wie die Faust aufs Auge   „überhaupt nicht passen; genau passen“

Quelle: Der Beamte … vertritt die Meinung, dass die zwei Straftäter zueinander passen wie die Faust aufs Auge (Ossowski, Flatter 189; Duden s.v.). 

wie Faust aufs Gretchen passen   „überhaupt nicht passen; genau passen“

Quelle: Abwandlung von passen wie die Faust aufs Auge mit Bezug auf Goethes „Faust“. 

Älteres Neuhochdeutsch (Faust)

Allgemein
(passen) wie die Faust aufs Auge   „überhaupt nicht passen; genau passen“

Quelle: liebesgespräche, die sich so vortreflich zu der sache reimeten, wie eine faust auf ein auge. (WEISE erzn. 142, DWb s.v.). 

es schickt sich wie die Faust aufs Auge   „es schickt sich gar nicht“

Frühneuhochdeutsch (faust)

Allgemein
wie eine faust aufs auge   „genau passend“

Quelle: das yr kirch der ... gantzen Bibel eben so gleich sieht, als ein Faust einem Aug (1531 in Sebastian Francks „Chronik“ (336b), Röhrich s.v. Faust).

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Neuhochdeutsch (Faust)

Deminutiv mit '-chen'
Fäustchen   „kleine Faust, Kinderfaust“
Nomen instrumenti
Fäustel   „schwerer Hammer; Faustkeil; Fausthandschuh“

Quelle: Der kleine Hund der Frau wurde mit einem Fäustel erschlagen (NZZ 30./31. 8. 80, 49; Duden s.v.). 

Fauster   „(ostmitteldeutsch) Fausthandschuh“
Fäustling   „Fausthandschuh; (Bergmannssprache) etwa faustgroßer Brocken Gestein“

Quelle: Für Hermann und Lothar fielen je ein Paar Fäustlinge und Ohrenschützer ab (Bieler, Bär 13; Duden s.v.). 

Älteres Neuhochdeutsch (Faust)

Deminutivum
Fäustchen   „kleine Faust“

Quelle: Jnzwischen lachete Troll deß Handels in das Fäustchen/ und als er seine Gasse wieder gefunden hatte/ praesentirete er sich/ zumahl die bedeutete Stunde schon verstrichen/ unter dem angewieseneu Fenster. (Happel, Eberhard Werner: Der Academische Roman. Ulm, 1690, nach DWDS). 

Fäustlein   „(süddeutsch) kleine Faust“

Quelle: So ist jhr auch nicht lieb / wann sie einen fallen sihet / lachet nicht darüber ins Fäustlein / sondern hat ein hertzlich Mitleiden / eben wie vnser HERR JESVS den gefallenen Petrum mit erbarmenden Augen angesehen. (Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, nach DWDS). 

Nomen instrumenti
Fäustel   „schwerer Hammer; Faustkeil; Fausthandschuh“

Quelle: nachdem er (der alte bergmann) den bettelstab statt des fäustels ergriffen. (biogr. bel. 1, 180, DWb s.v.). 

Fäustling   „Fausthandschuh; (Bergmannssprache) etwa faustgroßer Brocken Gestein, (süddeutsch) ein Stecken, ein Stock; (süddeutsch) Pistole“

Quelle:  "So hätte ein alter, biederer Vorarlberger in seinem Sonntagsstaate, der in einem weißgrauen, aus Hanfgarn und Schafwolle gewobenen, mit Flanell gefütterten und bis auf die Knöchel reichenden warmen, vorn zugeknöpften Rocke, Lederhosen, Wollenstrümpfen, genagelten Bergschuhen, schwarzem Flor um den Hals, dreispitzem Hute und Fäustlingen bei der Rocktasche durchgesteckt bestand, seine Nachkommen nicht mehr erkannt und glauben müssen, sein Bergland habe sich in eine Hauptstadt verwandelt." (Steub, Ludwig: Drei Sommer in Tirol. München, 1846, nach DWDS); Seine Anfertigung und seine Anwendung beschränkten sich fast nur auf Deutschland, wo es vorzugsweise zu den Feuerwaffen der Reiterei, namentlich bei den in Aufnahme kommenden Pistolen (Fäustlinge, Puffer), sowie für Scheiben, Jagd- und Luxuswaffen benutzt wurde. (Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, nach DWDS). 

Nomen agentis
Fäustler   „(nach Adelung veraltet) Fechter“
Adjektivische Ableitung
faustig, fäustig   „mit Fäusten“

Quelle: wers fingericht hat, der wil es feustig haben, cui plus licet quam par est, plus vult quam licet. (STIELER 449, DWb s.v.). 

Frühneuhochdeutsch (faust)

Deminutiva
fäustchen   „kleine Faust“

Quelle: und lacht es in das feustchen nein. (RINGWALD tr. Eckh. J 7a, DWb s.v.). 

fäustlein   „kleine Faust“

Quelle: (voc. 1482 h 5a, DWb s.v.). 

Nomina instrumenti
fäustling   „Handschuh; kleines Gewehr“

Quelle: da ihn der hofmann mit dem fäustling uber den caball abschmisz. (Garg. 251a, DWb s.v.). wie man denn die kleinen feustling pflegt zu schweiszen. (FRONSPERG 1, 145a, DWb s.v.). 

Mittelhochdeutsch (vûst)

Nomina instrumenti
viustelinc   „Fausthandschuh“

Quelle: ich hân dâ heime verlân mîne fiustelinge und mînen huot Stricker 4,75, BMZ. 

Althochdeutsch (fust)

Diminutiva
fûstilîn   „Fäustlein (als Maßangabe)“

Quelle: kleine Faust als Maßangabe: fustilines [minimi mensura] pugilli [Prud., H. ad exequ. def. (X) 144], AhdWb s.v. 

Nomina instrumenti
fûstiling   „Fäustling, Fausthandschuh“

Quelle: uustelinge musule Gl 3,174,57, AhdWb s.v. 

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Neuhochdeutsch (Faust)

Allgemein
fausten   „einen Ball mit der Faust schlagen; die Hand zur Faust zusammenballen“

Quelle: Die Männer … fausteten bunte französische Spielkarten auf ihre zerlegenen Strohsäcke (Strittmatter, Wundertäter 407; Duden s.v.); Die Zügelenden hängen rechts hinab, die Hände selber sind gefaustet (Dwinger, Erde 66; Duden s.v.). 

Älteres Neuhochdeutsch (Faust)

Allgemein
fausten/fusten : ausfausten   „(bei Hutmachern) in die Faust nehmen, (süddeutsch) mit der Faust schlagen; etwas mit der Faust formen (bei Bäckern, Hutmachern)“

Quelle: Gefäustet, gebläut, gekolbt, suchte der Unglückliche Heil in der Flucht, bekam dabei einen Bajonettstich in den Rücken, floh trotz dem weiter, bis ihn ein Gewehrschuß in der Slawkower Gasse niederstreckt. (Neue Rheinische Zeitung. Nr. 84. Köln, 24. August 1848, nach DWDS).

niederfausten   „etwas mit der Faust bearbeiten, so dass es an Höhe verliert“
fäusteln   „sich prügeln“

Quelle: mulcare fustibus. (STIELER 449, DWb s.v.). prügeln. (STALDER 1, 360, DWb s.v.). 

Frühneuhochdeutsch (faust)

Allgemein
fausten   „die Hand zur Faust ballen und einsetzen“

Quelle: wie aber e. ch. f. gn. volk das geleit gehalten haben, ist zu Leipzig wol wissend, wie sie einsmals die degen gefaust haben, da wir disputierten. (LUTHER 1, 160b, DWb s.v.). 

Mittelhochdeutsch (vûst)

Allgemein
viusten   „in die Faust nehmen, in der Faust halten“

Quelle: si viustent in der stuben swert NEIDH. 167,2. er hette sîn langmesser gefüstet CHR. 9. 1028,7, Lexer s.v. 

Althochdeutsch (fust)

Allgemein
fûstôn   „mit der Faust schlagen“

Quelle: (jmdn.) mit der Faust schlagen, stoßen: kafustot pirum colaphizamur Gl 1,74,14. 75,14. 

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Neuhochdeutsch (Faust)

Allgemein
Hand

Älteres Neuhochdeutsch (Faust)

Allgemein
Hand

HyponymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Faust)

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung im Vorderglied
Arbeiterfaust   „Faust eines Arbeiters; Kampfgruß der Arbeiterklasse“

Quelle: Hitlergruß und Arbeiterfaust, zwei Zeichen für zwei totalitäre Weltanschauungen, welche als Faschismus (in Deutschland Nationalsozialismus) beziehungsweise Kommunismus nicht nur die Deutschen nacheinander durchleben mussten. (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Jahrhundertschritt, 09.10.2017).

Babyfaust   „Faust eines Babys“

Quelle: Der Stein ist mindestens so gross wie eine Babyfaust, schwarz, mit Ecken und Kanten. (www.vaterland.li, gecrawlt am 01.02.2011; © 2017 Abteilung Automatische Sprachverarbeitung, Universität Leipzig).

Becker-Faust   „für den Tennisspieler Boris Becker charakteristische Faust“

Quelle: Wie durch ein Wunder landet er wohlbehalten in der Markise des WTC Cafes, ballt die Becker-Faust und zeigt seinen Kumpels auf dem Dach das V-Zeichen. (www.pattayablatt.com, gecrawlt am 18.01.2011; © 2017 Abteilung Automatische Sprachverarbeitung, Universität Leipzig).

Kinderfaust   „(kleine) Faust eines Kindes“

Quelle: Er war ungefähr so groß wie eine Kinderfaust. (www.br-online.de, gecrawlt am 24.12.2010; © 2017 Abteilung Automatische Sprachverarbeitung, Universität Leipzig). 

Siegerfaust   „Geste mit geballter nach oben gereckter Hand nach einem Sieg“

Quelle: Er reckte seine Ski zum Jubel in die Höhe und zeigte Vater Franz die Siegerfaust. (www.ngz-online.de, gecrawlt am 17.01.2011; © 2017 Abteilung Automatische Sprachverarbeitung, Universität Leipzig) 

Männerfaust   „Faust eines Mannes“

Quelle: "Oh, haben Sie die jetzt gekauft", fragt eine Frau erstaunt und zeigt auf eine runde Schote, groß wie eine geballte Männerfaust, die zwischen dem Gemüse liegt. (www.donaukurier.de, gecrawlt am 27.12.2010; © 2017 Abteilung Automatische Sprachverarbeitung, Universität Leipzig)

Gonzo-Faust   „Faust mit zwei nach innen zeigenden Daumen, die eine Peyote-Kaktee halten (Symbol des Gonzo-Journalismus von Hunter S. Thompson)“

Quelle: Die Gonzo-Faust, eine zur Faust geballte Hand mit zwei Daumen die einen Peyote-Kaktus halten, wurde zu einem Symbol von Hunter S. Thompson und des Gonzo-Journalismus. (https://de.wikipedia.org/wiki/Gonzo-Journalismus, 09.10.2017).

substantivisches Determinativkompositum mit Materialbezeichnung im Vorderglied
Eisenfaust   „(Boxen) hart schlagende Faust“

Quelle: Shannon Briggs bekommt von Witali Klitschko immer wieder die Eisenfaust zu spüren. (www.blick.ch, gecrawlt am 22.12.2010; © 2017 Abteilung Automatische Sprachverarbeitung, Universität Leipzig). 

substantivisches Determinativkompositum mit Verbalabstraktum im Vorderglied
Siegfaust   „Geste mit geballter nach oben gereckter Hand nach einem Sieg“

Quelle: War das schon die Siegesfaust? (http://www.faz.net/aktuell/politik/europawahl/europawahl-2014-proeuropaeer-in-lettland-klar-vorn-12956670/war-das-schon-die-siegesfaust-12956680.html, 09.10.2017)

substantivisches Determinativkompositum mit Größenangabe im Vorderglied
Riesenfaust   „sehr große Faust wie die eines Riesen“

Quelle: Ich war bei Bewusstsein, konnte aber im schwarzen tobenden Wasser nichts erkennen, fühlte nur, als würde mich eine Riesenfaust gegen Betonklötze schleudern. (www.pattayablatt.com, gecrawlt am 18.01.2011; © 2017 Abteilung Automatische Sprachverarbeitung, Universität Leipzig).

Älteres Neuhochdeutsch (Faust)

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung im Vorderglied
Kinderfaust   „geballte Kinderhand“

Quelle: basalte von der grösze einer kinderfaust. (GÖTHE 32, 159, DWb s.v.).

Männerfaust   „Faust eines Mannes“

Quelle: wir (weiber) dürfen nicht des vaterlandes recht / im offnen kampf mit männerfaust behaupten. (KÖRNER 2, 12, DWb s.v.). 

Vaterfaust   „Faust des Vaters“

Quelle: der vogler hatte die gewohnheit, dasz er als lange windstille dastand und als blau-himmel; und dasz daraus die vaterfaust unversehens wie ein wetterstral auf die achselknochen fuhr. (J. PAUL 54, 22, DWb s.v.). 

Ritterfaust   „Faust oder auch Hand eines Ritters“

Quelle: in hoher ruhe faszte die das mönchlein, aber sein druck zerquetschte / beinah die derbe ritterfaust. (BENZEL-STERNAU Titania 25, DWb s.v.). 

Schnitterfaust   „Faust eines Schnitters“

Quelle: von schnitterfäusten hingemäht. (SCHUBART 1, 382, DWb s.v.). 

Mörderfaust   „Faust eines Mörders“

Quelle: soll ich von einem trunknen janitscharen / des todes seligkeit erbetteln müssen? / soll grausam eine fremde mörderfaust / den dolch nach meinem herzen führen? (KÖRNER Zriny 5, 6, DWb s.v.). 

Heldenfaust   „Faust eines Helden“

Quelle: nicht heldenfaust, nicht heldenstamm, geliebte,/ verehrte fremde, weisz ich dir zu bieten!/ allein des bürgers hohen sicherstand. (GÖTHE 9, 349, DWb s.v.). 

Teufelsfaust   „Faust des Teufels“

Quelle: Faust zu Mephist. so setzest du der ewig regen, / der heilsam schaffenden gewalt / die kalte teufelsfaust entgegen, / die sich vergebens tückisch ballt! (GÖTHE 12, 72 (Faust 1381 Weim., DWb s.v.) 

Schergenfaust   „Faust eines bewaffneten Söldners o.Ä.“

Quelle: tragen nicht, an vielen orten, die blutigen schergenfäuste maineydiger, bännischer (unter acht und bann liegender), gebrandmarkter wichte, dolch und weidenstrang? (V. WEBER sagen 6, 190, DWb s.v.). 

substantivisches Determinativkompositum mit Zweckbezeichnung im Vorderglied
Straffaust   „Faust, die straft“

Quelle: unter den str[affäust]en des volks J(EAN PAUL 48, 219 H., DWb s.v.). 

Rachefaust   „Faust, die rächt“

Quelle: gottes wetter stürzten auf Juda herunter./ wie staub, vom sturme gejagt, wards von der rachefaust/ geworfen unter die völker. (D. SCHUBART ged. (1829) 1, 342, DWb s.v.). 

Waffenfaust   „Faust, die die Waffe führt“

Quelle: o so thut der fürst seine staatspflicht ... mehr mit äuszerer waffenfaust, als mit innerem adern-herz. (J. PAUL Levana 2, 143, DWb s.v.). 

Zügelfaust   „Faust, die die Zügel hält“

Quelle: W. ist ... ein alter gegner der krone, zu dem ich mich .. nur in einem übertriebenen vertrauen zu meiner zügelfaust verstanden habe (ROON denkwürdigk. 2, 398, DWb s.v.). 

substantivisches Determinativkompositum mit Formbezeichnung im Vorderglied
Doppelfaust   „zwei geballte Hände“

Quelle: dort stürzt von euren hebeln erzgebirg herab,/ geschmolzen flieszts, zum werkzeug umgebildet nun,/ zur doppelfaust. verhundertfältigt ist die kraft. (GÖTHE 40, 384, DWb s.v.). 

Knochenfaust   „knochige geballte Hand“

Quelle: den speer hält noch die knochenfaust. (A. GRÜN, DWb s.v.). 

Krallenfaust   „Faust mit Krallen“

Quelle: sah man den teufel schwarz und scheuszlich liegen,/ die krallenfäuste grimmig wild geballt. (KÖRNER 1, 231, DWb s.v.). 

substantivisches Determinativkompositum mit Größenbezeichnung im Vorderglied
Riesenfaust   „sehr große Faust“

Quelle: das grausen weht, das wetter saust, / und aus der erd' empor, huhu! / fährt eine schwarze riesenfaust; / sie spannt sich auf, sie krallt sich zu; / hui! will sie ihn beim wirbel packen, / hui! steht sein angesicht im nacken. (BÜRGER 71b, DWb s.v.). 

substantivisches Determinativkompositum mit Materialbezeichnung im Vorderglied
Eisenfaust   „Faust aus Eisen“

Quelle: er sah darin (in der leiche vor ihm) eine eisenfaust dunkel glühen, die nach unserm herzen greift. (J. P. Tit. 1, 188, DWb s.v.). 

substantivisches Determinativkompositum mit Ursachenbezeichnung im Vorderglied
Wutfaust   „auf Grund von Wut geballte Faust“

Quelle: da schwirrte durch das volk, das auf dem platz schweigend und im sack die wutfäuste ballend, stand, ein knirschen, ein seufzen (HANDEL-MAZZETTI Stephana Schwertner, in: dt. rundschau 155, 16; 151, 173, DWb s.v.). 

Frühneuhochdeutsch (faust)

substantivisches Determinativkompositum mit Dingbezeichnung im Vorderglied
phriemenvûst   „Pfriemenfaust“

Quelle: prîmenfûste, messer und degen zu verbieden (FRANKF. brgmstb. a. 1462 vig. III. p. jubil., Lexer) 

substantivisches Determinativkompositum mit Zweckbezeichnung im Vorderglied
hilfefaust   „Hilfe bringende Faust“

Quelle: so haben fürsten auch die faust nicht, damit sie kündten einem elenden aushelfen, und seine feinde dempfen. gott aber ists allein, der beides hat, beide, trostwort und hülfefaust, wie gros und mancherlei auch die not und feinde sind. (LUTHER 5, 52b, DWb s.v.). 

Mittelhochdeutsch (vûst)

substantivisches Determinativkompositum mit Größenbezeichnung im Vorderglied
kleinfûst   „Fäustchen“

Quelle: p u g i l l u s kleinfûst voc. o. 132, BMZ. 

Eigentl. Bedeutung & ÜbertragungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Faust)

Metaphorische Übertragung aufgrund von formaler Ähnlichkeit
Panzerfaust   „Handfeuerwaffe zur Nahbekämpfung feindlicher gepanzerter Fahrzeuge“

Quelle: Das Flakregiment schickte einen Leutnant und zwei Unteroffiziere, die uns in der Handhabung der Panzerfaust … unterwiesen (Lentz, Muckefuck 249; Duden s.v. Panzerfaust). 

Metonymie (TEIL-GANZES-RELATION)
Eisenfaust

Quelle: Im Ring kennt er keine Gnade: Dr. Eisenfaust alias Vitali Klitschko. (www.20min.ch, gecrawlt am 18.12.2010, nach Wortschatzportal). 

Älteres Neuhochdeutsch (Faust)

Metapher auf Grund der Größe
Querfaust   „Längenmaß zur Bezeichnung der Pferdehöhe“

Quelle: ein soldatenpferd soll 15 bis 16 queerfäuste oder fäuste hoch sein. (EGGERS kriegslex. 2, 369, DWb s.v.). 

MeronymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Faust)

Allgemein
Finger

SynonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Faust)

Allgemein
geballte Hand

Älteres Neuhochdeutsch (Faust)

Allgemein
Hand
Knöbel

Mittelhochdeutsch (vûst)

Allgemein
*neve in: nëvemëʒ   „Faustmaß, Handvoll“

Quelle: sînes gewaltes nevemeʒ ist gar ân endes drum MART. 151,16, Lexer s.v.

knübel   „(Plural) alle Finger, Faust“

Quelle: Im Singular ‚Knöchel‘.

volle hant

Quelle: dô wart im mit voller hant (mit der faust) geslagen ein tiefiu wunde WIG. 180,24, Lexer s.v. 

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