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Hering

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Neuhochdeutsch (Hering)

Bedeutung "Hering, Clupea" substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Hinterglied
Heringsart   „Art des Herings“

Quelle: speziell zu nennen ist die einheimische kleine Heringsart Alosa pseudoharengus (https://de.wikipedia.org/wiki/Mystic_River_(Massachusetts), gesehen am 15.7.2012). - Ei mit Embryo von Clupea spec. (Heringsart) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Meeresfauna).

Heringsfamilie   „biologische Familie der Heringsfische“

Quelle: Sardellen (oder Anchovis) und Sardinen gehören zur Heringsfamilie (Brigitte Kochbuch-Edition: Pasta: Rezepte von klassisch bis besonders, 2015). - Als letzter und zugleich kleinster Vertreter der individuenreichen Heringsfamilie sei endlich noch die Sardelle (Engraulis encrasicolus) genannt (Floericke, Meeresfische, 1914).

Heringsfisch   „Fisch aus der zoologischen Familie der Heringsfische“

Quelle: Der Braunpelikan frisst vor der Küste von Florida vor allem Menhaden, einen wirtschaftlich unbedeutenden Heringsfisch (https://de.wikipedia.org/wiki/Pelikane, gesehen am 15.7.2012). - Alse (Alōsa), Fischgattg. der Heringsfische; die gemeine A. oder der Maifisch (A. vulgāris Cuv. [Abb.]), im Mittelmeer und in der Nordsee, steigt im April und Mai zum Laichen aus dem Meer in die Flüsse; wohlschmeckendes Fleisch (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Alse).

Heringsgeschlecht   „zoologisches Geschlecht der heringsartigen Fische“

Quelle: Clupea, ein sehr kleiner Flussfisch unbekannter Art, könnte nach der Beschaffenheit seiner Haut benannt sein, aber auch, wie die romanischen Bedeutungen (teils "Alse", teils "Fisch aus dem Heringsgeschlecht") nahelegen, nach der flachen Form (Haas, Versuch über die Sprache der ersten Indogermanen Italiens, 1960).

Heringmännchen   „männlicher Hering, Milchner“

Quelle: Unergründliche Natur! Die du à tout prix deine Zwecke zu erreichen strebst! 10.000 Kilometer weit zieht das Häringmännchen an die Küste aus dem unendlichen Oceane, um das Weibchen zu befruchten! (Altenberg, Was der Tag mir zuträgt, 1901).

Heringsmännchen   „männlicher Hering, Milchner“

Quelle: Der Robbenmann fühlt Liebessehnsucht im Sinne des Heringsmännchens (Bölsche, Das Liebesleben in der Natur, 1903).

Heringsweib (1)   „weiblicher Hering, Rogner“

Quelle: Vom Milchner, dem Manneshering, geht der Samen ab durch eine regelrechte Art Pollution, und vom Rogener, dem Heringsweibe, fallen die Eier einfach wie ein Tropfen Menstruationsblut, auf dem eine jungfräuliche Eizelle selbständig an Tageslicht schwimmt (Bölsche, Das Liebesleben in der Natur, 1900).

Heringsweibchen   „weiblicher Hering, Rogner“

Quelle: Wenn das Heringsweibchen während ihrem Leben eine Million Eier ins Meer abgelaicht hat, so glaubt es schon, seiner Pflicht genügt zu haben (Autrum, Mein Leben, 1996). - Wie armselig erscheint dagegen das Heringsweibchen mit seinen nur 30.000 Eiern (Moszkowski, Das Buch der 1000 Wunder, 1916).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
Heringsfrau   „Heringsverkäuferin“

Quelle: Madelaine hatte der Heringsfrau auf dem Krasnajagorka-Markt eine Nachricht für Rudolph gegeben (Berlinger, Das Schokoladenmädchen, 2015). - Messedirektor ist Kubel doch wohl nur, weil er Minister ist; ein Minister aber ist keine Heringsfrau (Die Zeit, 18.03.1960).

Heringkönig   „Petersfisch, Zeus faber, ein heringsähnlicher Meeresfisch“

Quelle: So stieg die Häufigkeit des „Heringkönigs" an der schottischen Westküste im Jahre 1913 stark an (Ergebnisse der Biologie 6, 1930).

Heringskönig   „Petersfisch, Zeus faber, ein heringsähnlicher Meeresfisch“

Quelle: Der Petersfisch (Zeus faber), auch Heringskönig, Sonnen-, Christus-, Martinsfisch oder Saint Pierre genannt, ist ein Meeresfisch und wird bis zu 60 Zentimeter lang und bis zu vier Kilogramm schwer (https://de.wikipedia.org/wiki/Petersfisch, gesehen am 15.7.2012). - Heringskönig, Sonnen-, Peters-, Christus-, Martinsfisch (Zeus faber L. [Abb. 788; nach Brehm]), Fisch aus der Familie der Makrelen, mit seitlich zusammengedrücktem Körper, braun oder gelblich metallglänzend, mit einem runden schwarzen Fleck jederseits; Fleisch geschätzt, begleitet die Heringe, seine Hauptnahrung, in Scharen (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Heringsmutter   „Alse, eine Heringsart“

Quelle: Die Fischerei ging hauptsächlich im Frühjahr und Sommer vor sich, unter anderem war es in dieser Jahreszeit, daß sowohl der Störfang als auch der Fang von Heringsmutter und gewöhnlichem Hering geschah (Birket-Smith, Ferne Völker, 1958).

Heringsweib (2)   „Frau, die berufsmäßig Hering verkauft“

Quelle: Mir scheint, du hast dir andere Körperteile des Heringsweibes genauer angeschaut als ihre Finger (Lieckfeld, Das Buch Glendalough, 2013). - Nach der Sitzung war noch ein Heringsweib gekommen und hatte darüber lamentiert, daß beim Eierschmeißen ein Fäßle erbrochen und ausgestohlen worden sei (Stellrecht, Eine Göttin will ich lieben, 1963).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Heringsbändiger   „Kommis, kleiner Verkäufer“

Quelle: Hier in tiefster Provinz schickt der Vater den Einklassenschüler zur Lehre in eine Kolonialwarenhandlung. Doch als Heringsbändiger fühlt sich der junge Mann absolut deplaziert (Berliner Zeitung, 30.11.1996). - Er ist ein Kommis Wilhelms des Zweiten. Er ist genau dieser Typus des zum Reserveleutnant als unerreichbarem Ideal heraufschielenden Heringsbändigers aus dem Kaiserreich, der nichts mit einem anständigen kaufmännischen Angestellten, aber alles mit der Karikatur einer schlechten herrschenden Klasse gemein hatte (Tucholsky, Der rasende Kommis, 1926). - Waren wir Sieger geblieben, so schloß sich daran oft ein großes Versöhnungsfest, bei dem wir uns mit Heringsbändigern und Barbiergesellen in den Armen lagen (Sudermann, Das Bilderbuch meiner Jugend, 1922).

Heringsbrater   „jemand, der berufsmäßig Heringe brät“

Quelle: „De ganze Wies'n is übazücht!“, sagt der Heringsbrater Jakob Resl und haucht seinen Proletarierforellen mit einem Ruck die eisernen Seelen ein, daß sie hinten noch ein gutes Stück herausschauen (Dering, Das Oktoberfest, 1985). - Hühner-, Gäns- und Heringsbrater, / Heute seid ihr zentenar! / Dank so manchem Landesvater, / Der euch mild gewogen war (Thoma, Oktoberfest 100 Jahre, 1910).

Heringesser   „jemand, der gern Hering isst“

Quelle: George war auch kein großer Heringesser (Mazetti, Die Karlsson-Kinder, 2014). – Den Mann unmittelbar vor dem König charakterisiert H. durch das Messer in seiner Hand als Sachsen, den hinter ihm durch seine Tracht, gelben Rock, grünen Mantel und Fehkragen als Franken, den dritten durch den Fisch in seiner Hand als Repräsentanten der thüringischen Heringesser (Römer, Über den litterarisch-aesthetischen Bildungsstand des attischen Theaterpublikums, 1905).

Heringsfänger (1)   „jemand, der berufmäßig Heringe fängt“

Quelle: Die Schiffe der Heringsfänger waren Logger, die anfangs als Segellogger, dann als Dampf- oder Motorlogger die Heringe im Treibnetz fischten (https://de.wikipedia.org/wiki/Reepschießer, gesehen am 15.7.2012). - Es ist nicht allgemein bekannt, daß die Heimat vieler Heringsfänger am Mittellauf der Weser, im Gebiet Minden, Windheim, Münchehagen, Stadthagen, also in dem Land zwischen der Weser und dem Steinhuder Meer liegt (Allgemeine Fischwirtschaftszeitung, 1957).

Heringfischer   „jemand, der berufsmäßig Heringe fängt“

Quelle: Es waren meist Seeleute oder Heringfischer, die sich im Laufe der Jahrhunderte an der geschützten Meerenge zwischen Festland und der Insel Karmøy niederließen (Die Zeit, 06.11.2003). - Die Erfolge der holländischen Heringfischer an dieser Küste veranlaßten Lord Burghley, die heimische Fischerei zu fördern (Benedikt, Vom Inselstaat zum Weltreich, 1950).

Heringsfischer   „jemand, der berufsmäßig Heringe fängt“

Quelle: Die ersten Siedler waren wahrscheinlich Heringsfischer, die hier ihren Fang umluden (https://de.wikipedia.org/wiki/Rotterdam, gesehen am 15.7.2012). - Ein Hospital- und Kirchenschiff wird zu den Heringsfischern ausgesendet und hat auch unsern Fischern oft segensreiche Dienste geleistet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Fischerei).

Heringshändler   „jemand, der berufsmäßig mit Hering handelt“

Quelle: Wir treffen auf das Personal, das die Gassen und Märkte des Schtetl bevölkerte: alte Juden, aufspielende Musikanten, Wasserträger und Heringshändler, Heiratsvermittler und Soldaten (Die Zeit, 19.01.2006). - In zwei Wochen würde nebenan irgendein anderer liegen, irgendein Heringshändler oder eine alte Großmutter (Heym, Der Dieb, 1913).

Heringshöker   „jemand, der berufsmäßig mit Hering handelt“

Quelle: Neben Tuchhändlern fanden sich in Rostock speziell ausgewiesene Apfelhöker, Heringshöker, Fisch- und Kleiderseller (Thünen-Jahrbuch 4, 2009). - Das Aufkommen ist gering, es beträgt nur 5 M Lüb., die gleiche Summe wird 1440 von den Heringshökern aufgebracht (Landgraf, Bevölkerung und Wirtschaft Kiels im 15. Jahrhundert, 1959).

Heringshökerin   „Frau, die berufsmäßig mit Hering handelt“

Quelle: Sein Kopf schien voller Kapok, und als er auf dem Weg zur Börse den Korb einer Heringshökerin umwarf, entschuldigte er sich nicht (Oelker, Die ungehorsame Tochter, 2011).

Heringsjäger (2)   „Tier, das Heringe jagt“

Quelle: Das Nuckeln hat er inzwischen aufgegeben und sich zu einem imposanten, ja fast würdevollen Jungtier entwickelt. Zurückhaltend in der Art, ist er doch einer der erfolgreichsten Heringsjäger des Beckens (Berliner Zeitung, 23.09.2002).

Heringskrämer   „jemand, der berufsmäßig Hering verkauft“

Quelle: Die Alexandriner brachten dem neuen Herrscher zwar wenig Wohlwollen entgegen, mochten sich mit immer neuen Steuern kaum anfreunden, nannten ihn einen „Heringskrämer" (Grimm, Heroen, Götter, Scharlatane, 2008). - Die Schelt aus drücke für den Kaufmannsberuf, wie Pfeffersack im Mittelalter, Pfennigkrämer, Heringskrämer in der Gegenwart, werden zunächst nicht von Kaufleuten selber, sondern von Außenstehenden gebraucht (Schirmer, Der Sprach- und Schriftverkehr der Wirtschaft, 1958).

Heringspacker   „jemand, der berufsmäßig Heringe verpackt“

Quelle: die Amsterdamer Pökelbetriebe und Heringspacker versandten ihre Lieferungen in ganz Europa (Ufer, Welthandelszentrum Amsterdam, 2008). - Er war recht froh darüber, vermied sogar die belebten Straßen und Plätze, die dumme Geschichte mit dem Wachshändler. Oder war es ein Heringspacker? Jedenfalls einer von der Art (Zierke, Nowgorodfahrer, 1973).

Heringsverkäufer   „jemand, der berufsmäßig Hering verkauft“

Quelle: „Natürlich könnten wir neuerdings von sechs Uhr in der Früh bis nachts um zehn im Laden stehen“, sagen Heringsverkäufer, Gemüsefrauen und Buchhändlerin, „aber wir müssen nicht, und eigentlich wollen wir auch nicht.“ (Die Zeit, 17.06.1996). - Wieland war kein Heringsverkäufer; er war ein Literat (Tucholsky, Kleiner Vorschlag, 1931).

Heringsverkäuferin   „Frau, die berufsmäßig Hering verkauft“

Quelle: „Wenn du so weitermachst, endest du als Heringsverkäuferin“, tönt ganz nah an ihrem Ohr die Mutter (Werz, Kiosk, 2000). - Die Geysela Herringerin war entweder die bekannteste Heringsverkäuferin in Bamberg oder sie stammte vom Orte Heringen bei Jena (Jahrbuch für fränkische Landesforschung 15-16, 1955).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Heringsnetz   „Netz für den Heringsfang“

Quelle: Dann tummelte sich Keiko wieder in jenen Gewässern, in denen er sich vor 21 Jahren als Walfischbaby in einem Heringsnetz verfing (Berliner Zeitung, 24.05.2000). - An Deck ist eine Dampfwinde für das Einholen des Netzes sowie mehrere Bäume zum Ausbringen der Heringsnetze oder des Grundschleppnetzes (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Fischdampfer).

Heringspapier   „Papier zum Einwickeln von Heringen“

Quelle: Zunächst meinte die Mutter, es sei nichts weiter als gewöhnliches Papierzeug, Heringspapier, alte Zeitungen (Sutzkever, Geh über Wörter wie über ein Minenfeld, 2009). -... wie er die von französischen Marodeuren zerstreuten Blätter dieser bändereichen Lebensbeschreibung in einem Städtchen zusammengesucht habe; wie er sie als Zwirnwickler, Leibchenmuster, Papierdrachen, Vogelscheuche, Heringspapier usw. aufgestöbert habe (Hesperus: Blätter der Jean-Paul-Gesellschaft 11-18, 1956).

Heringspaternoster   „paternosterartiger Köder für das Heringsangeln“

Quelle: Ein Heringspaternoster ist ein Kunstköder-Paternoster, der vor allem zum Heringsangeln in Salzwasser oder Brackwasser benutzt wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Heringspaternoster, gesehen am 15.7.2012). - Manche Angler benutzen deshalb zu Beginn des Angelns ein Stintpaternoster, das sich nicht wesentlich von dem auf Seite 63 beschriebenen Heringspaternoster unterscheidet (Schmidt-Luchs, Das Angeln im Meer von westdeutschen Küsten, 1969).

Heringspfännchen   „Pfannengericht mit Hering“

Quelle: Da sollte die Hausfrau schnell irgend etwas ersinnen können, was das Menü verlängert; entweder ein Eiergericht, Rührei mit Morcheln ober Spargeln oder mit entgräteten Bücklingen; Spiegeleier auf Speckscheiben oder poached-eggs (verlorene Eier) mit Senf oder einer pikanten Sauce – oder irgend ein Dosengemüse mit oder ohne Beilage, oder ein paar Welsh-rare-bits oder Käsebrötchen oder Heringspfännchen – bei einigem Nachdenken wird man ja auf irgend etwas verfallen (Baudissin, Spemanns goldenes Buch der Sitte, 1901).

Heringsreuse   „Reuse für den Heringsfang“

Quelle: Großreusen, wie sie vor allem in der Ostsee eingesetzt werden, gingen aus großen Heringsreusen hervor (https://de.wikipedia.org/wiki/Aalreuse, gesehen am 15.7.2012). - Nach demselben Prinzip, aber in sehr viel größerm Maßstab sind die in Pommern und Schweden gebrauchten Bundgarne oder Heringsreusen, die Stakenets oder Flynets in England, die Tonnaren des Mittelmeers, die Poundnets der amerikanischen Seen eingerichtet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Fischerei).

Heringsstange   „Stange für den Transport von Heringen“

Quelle: Ein Transport gefrorener „Heringsstangen" in unisolierten Waggons erscheint bei sofortigem Verbrauch unbedenklich (Archiv für Fischereiwissenschaft 2-6, 1950).

substantivisches Determinativkompositum mit Fahrzeugbezeichnung als Hinterglied
Heringsbüse   „Segelschiffstyp für den Heringsfang“

Quelle: Der 2. Versuch erfolgte um 1815 mit dem Erwerb einer einzelnen Heringsbüse (oder auch Heringsbuise), dem Schiffstyp, mit dem vor dem Logger Heringe gefischt wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/Leerer_Heringsfischerei, gesehen am 15.7.2012). - Büse (Heringsbüse, holl. Buis), zweimastiges Fahrzeug für den Heringsfang (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Büse).

Heringsdampfer   „Dampfschiff für den Heringsfang“

Quelle: 1930 wurden fünf Heringsdampfer von der Bremen-Vegesacker Fischerei-Gesellschaft gekauft (https://de.wikipedia.org/wiki/Leerer_Heringsfischerei, gesehen am 15.7.2012). - Außerdem sind 9 Heringsdampfer vorhanden, deren jeder mit 144 Netzen von je ca. 30 m Länge und 16 m Tiefe fischt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Heringsfahrer   „Schiff für den Heringsfang“

Quelle: Sie unterhalten sich über das mit altem Segeltuch überdeckte, unscheinbare Schiff und meinen, es sei ein alter Heringsfahrer (Hofmann, Studien zur nordischen und germanischen Philologie, 1988). - Das Auslaufen der Handelsschiffe wurde 1652 untersagt mit Ausnahme der Heringsfahrer, Grönlandfahrer und Ostenfahrer (Ballhausen, Der Erste Englisch-Holländische Seekrieg 1652–1654, 1923

Heringfänger   „Schiff für den Heringsfang“

Quelle: Von Bieler alias Bonifaz, dem Matrosen in der Flasche, erfuhr ich bei doppelstöckigen Wodkas die Geschichte seiner Anheuerung auf einem Heringfänger (Berlin-Buch der Neuen Rabenpresse, 1968).

Heringsfänger (2)   „Schiff für den Heringsfang“

Quelle: Die Geschäfte gingen gut genug, dass er 1999 die „Sea Pearl“ dazukaufen konnte, den letzten holländischen Heringsfänger, der noch unter Segeln fuhr (Berliner Zeitung, 03.02.2001). - Gegenüber dem andauernden Aufbringen der Fahrzeuge - schließlich lagen 152 Heringsfänger und 7 Dampftrawler in britischen Häfen - war der Ruf nach den holländischen Kriegsschiffen gewiß sehr berechtigt (Jastrow, Geld und Kredit im Kriege, 1915).

Heringsflotte   „Flotte von Schiffen und Booten für den Heringsfang“

Quelle: Seit dem 16. Jahrhundert war es Stützpunkt der schottischen, später britischen Heringsflotte (https://de.wikipedia.org/wiki/Papa_Stronsay, gesehen am 15.7.2012). - Whitby (spr. ŭittbĭ), Seestadt im Nordbezirk von Yorkshire (England), malerisch an der Mündung der Esk in die Nordsee gelegen, ist gleichzeitig beliebtes Seebad und wichtigster Hafen der Heringsflotte an der Nordostküste (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Whitby).

Heringsjager   „Transportschiff, das den Hering vom Fangschiff an Land bringt“

Quelle: Heringsjager: schnelles Transportschiff, das den Fangschiffen den Hering auf See abnimmt und an Land bringt (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_seemännischer_Fachwörter_(A_bis_M), gesehen am 15.7.2012). - die Zahl der Heringsjager und Büsen nahm stärker zu (Baasch, Holländische Wirtschaftsgeschichte, 1927).

Heringsjäger (1)   „Transportschiff, das den Hering vom Fangschiff an Land bringt“

Quelle: Der alte Heringsjäger war den anderen stets um eine Bootslänge voraus (Lindow, Unterm Hut in der Sonne oder Das neue Buch Nickel, 1979). - Die Holländer fahren in großen, seetüchtigen Büsen (Buisen) noch immer in der alten Richtung, salzen und verpacken die gefangenen und ausgeweideten Fische sofort und übergeben sie den schnell segelnden Transportschiffen (Heringsjägern), die sie alsbald auf die Märkte bringen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Heringslogger   „Schiff für den Heringsfang“

Quelle: In den ersten 15 Jahren des Bremer Vulkan liefen dort 49 Heringslogger vom Stapel (https://de.wikipedia.org/wiki/Loggerfischerei, gesehen am 15.7.2012). - Der in der Nordsee gebräuchliche Fischer- oder Heringslogger besitzt vorn einen Kuttermast und am Heck einen kleinen Pfahlmast, den Jagermast (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1910, s.v. Segelschiffstypen).

Heringslugger   „Schiff für den Heringsfang“

Quelle: Heringslugger, scharf gebaute Galioten mit großem Fischkasten im Innern (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Heringsschiff   „Schiff für den Heringsfang“

Quelle: Baldur Heringsflosse, den ein blindes Geschick zum Jarl von Haithabu machte, hatte von vielem viel: Gold, Silber, kostbare Pelze, wohl an die fünfzig Heringsschiffe, mindestens zehn Weiber, darunter zwei mohrenschwarze (Lieckfeld, Das Buch Glendalough, 2013). - Um dem Mangel an Schiffsmaterial für Kohlentransporte abzuhelfen, beschloß der französische Unterstaatssekretär der Handelsmarine, den Heringsschiffen ausnahmsweise zu gestatten, in den englischen Häfen Kohlen zu laden (Vossische Zeitung, 02.03.1916).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Heringfass   „Fass für den Transport und die Aufbewahrung von Hering“

Quelle: Dick und rund wie ein Wein- oder Heringfass wird bei Sacher-Masoch nicht nur Katharina II. geschildert, sondern auch Arkadi Wuschitschinkoff (Dolgan, Poesie des Begehrens, 2009). – Am 29. August 1903 kam es auf dem Marktplatz zu einer Schlägerei zwischen Christen und Juden, weil ein Bauer aus einem jüdischen Laden mit Gewalt ein Heringfaß zu einem Preis fortnehmen wollte, den der Inhaber nicht zugestehen wollte (Dubnow, Die neueste Geschichte des jüdischen Volkes, 1923).

Heringsfass   „Fass für den Transport und die Aufbewahrung von Hering“

Quelle: Kantje ist die Bezeichnung für ein Heringsfass (https://de.wikipedia.org/wiki/Kantje, gesehen am 15.7.2012). - Der Laderaum ist durch ein festes Längsschott und neun Querschotten in 18 wasserdichte Abteilungen geteilt, jede Abteilung hat Raum für 35 Heringsfässer (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Fischdampfer).

Heringschüssel   „Schüssel zum Auftragen von Hering“

Quelle: P. C. Behm ersah bei der Heringschüssel einen Uebergang zu seinem Lieblingsthema: „Ja, die Heringe werden bei uns wohl bald knapp werden.“ (Der Kunstwart 17, 1904)

Heringsschüssel   „Schüssel zum Auftragen von Hering“

Quelle: Matz riss die Augen auf und starrte in die Heringsschüssel, als hätte ich Blausäure drübergekippt (Sawatzki, Tief durchatmen, die Familie kommt, 2013). - der Kunstmaler koloriert, abgelenkt von der Heringsschüssel, das Haupt der Medusa (Die Zeit, 14.01.1966).

Heringtonne   „Tonne für den Transport und die Aufbewahrung von Hering“

Quelle: „Komm schon“, hustete Thomas, der ebenfalls die Risiken und Nebenwirkungen des verabreichten Trankes verarbeitete, und zog ihn von einer Heringtonne fort, deren Deckel Domwald gerade anheben wollte, um sich am Anblick von eingelegten Salzheringen zu weiden (Dannenberg, Und willst du nicht mein Bruder sein, 2010). - Den Böttchern von Lübeck, Hamburg, Rostock, Stralsund, Wismar und Greifswald ist 1569 die normierende Heringtonne Lübischer Band (Hansische Geschichtsblätter 50, 1925).

Heringstonne   „Tonne für den Transport und die Aufbewahrung von Hering“

Quelle: Im Zentrum der Reitbahn wird ein massives Holzgerüst errichtet, in dessen Mitte die mit Girlanden und Eichenlaub verzierte, frei schwebende Heringstonne aufgehängt wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Tonnenabschlagen, gesehen am 15.7.2012). - Auf der Heringstonne, die als Tischchen diente, ist eine Talgkerze umgefallen (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Heringsbude   „Verkaufsbude, in der Hering verkauft wird“

Quelle: 1679 standen hier auch die sogenannten Heringsbuden zum Verkauf von eingesalzenen Fischen (https://de.wikipedia.org/wiki/Naschmarkt_(Leipzig), gesehen am 15.7.2012). - Weil er mich brauchen konnte für seine Heringsbude, darum hat er mich genommen (Bruns, Verständnis für die Neunte, 1962).

Heringskram   „Ladengeschäft für den Verkauf von Hering“

Quelle: Im Januar 1774, bald nach Maximilianens Einzug in das Haus ihres Gatten, über dessen Heringskram man spottete, heißt es bei Goethe an Frau Lärche … (Engel, Goethe, der Mann und das Werk, 1909).

Heringslager   „Lager für die Aufbewahrung von Hering“

Quelle: Unter dem zweiten Hof war im Keller ein Heringslager mit vollen Tonnen (Das Scheunenviertel: Spuren eines verlorenen Berlins, 1994). - Eine Fischhalle mit Kühlhaus und ein Heringslager stehen schon bereit (Geographischer Anzeiger 36, 1935).

Heringsmagazin   „Magazin für die Aufbewahrung von Hering“

Quelle: Darüber hinaus fand H. Vogel einen nicht ausgeführten Entwurf zum Heringsmagazin am Bollwerk in Stettin (1784) (Studien zur Architektur- und Kunstwissenschaft 3, 1964).

Heringsmarkt (1)   „Platz, an dem Hering verkauft wird“

Quelle: Anfang Oktober lädt dann die finnische Hauptstadt zum traditionellen Heringsmarkt ein (Potsdamer Neueste Nachrichten, 03.07.2004). - Auch die Stadt Lübeck verlangte gesonderte Heringsbuden. Der Frischfischmarkt wurde vom Heringsmarkt getrennt (Wettbewerbs- und Absatzverhältnisse des Handwerks in historischer Sicht, 1967).

Heringsmarkt (2)   „ökonomischer Markt für den Heringshandel“

Quelle: Im Frieden von Stralsund (1370) konnte die Hanse sich für die Zeit bis 1385 den Heringsmarkt in Schonen als Monopol sichern (https://de.wikipedia.org/wiki/Schonische_Messe, gesehen am 15.7.2012). - Auf dem Heringsmarkt der Bundesrepublik Deutschland machte sich das Angebot ausländischer Salzheringe stark bemerkbar (Die Zeit, 28.01.1954).

Heringsrevier   „Meeresgegend, in der Hering vorkommt“

Quelle: Dagegen läßt sich der Verarmung mancher Heringsreviere durch Schonung der Laichplätze entgegentreten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Heringsteich   „Atlantik“

Quelle: Er sollte nach Lissabon geschickt werden, und während Nobody über den großen Heringsteich kreuzte, machte der Ring die Landreise nach Lissabon (Kraft, Detektiv Nobody's Erlebnisse und Reiseabenteuer, 1904-06).

substantivisches Determinativkompositum mit Formationsbezeichnung als Hinterglied
Heringsbank   „ziehender Schwarm von Heringen“

Quelle: Was den Kuckuck in meinem Nest angeht, kommt die Heringsbank angesichts der Abrissverfügung einige Stunden bis Tage zu spät (Beerwald, Möwenalarm, 2015). - Grau und weiße Möwen zogen / Kreischend um den Dampfer her, / Heringsbänke, silberblank / Unter grünen Wellen, / Auf dem Decke lauter Sang / Narbiger Gesellen (Löns, Auf dem Greifswalder Bodden, 1919).

Heringsschar   „Schar von Heringen“

Quelle: Hochsee- oder pelagische Stämme, die auf hoher See 200–400 km von der Küste entfernt leben, und zu denen die größten (bis 36 cm Länge) und für den Fischfang wichtigsten Heringsscharen an den norwegischen und britischen Küsten gehören (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Heringschwarm   „Schwarm von Heringen“

Quelle: Fische der Ostsee leben hier in riesigen Meerwasseraquarien, ein Heringschwarm zieht etwa durch ein mit 2,6 Mio. l Wasser gefülltes Becken (Bacher, Baedeker Reiseführer Deutschland Osten, 2013). - Am Kai liefen die Leute zusammen wie ein goldener Heringschwarm (Du 17, 1957).

Heringsschwarm   „Schwarm von Heringen“

Quelle: Die Heringsschwärme bleiben aus unbekannter Ursache im Skagerrak und Kattegat teilweise aus und wandern in die südliche Nordsee ab (https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Seefahrt, gesehen am 15.7.2012). - sie scheinen für das Vorkommen von Nutzfischen, z. B. von Heringsschwärmen, bedeutungsvoll zu sein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Nordsee).

Heringszug   „ziehender Heringsschwarm“

Quelle: Auch in Pommern gibt es mehrere Orte, die nahe den Gewässern starker Heringszüge früher nur in der Heringsfangsaison temporär bewohnt waren (https://de.wikipedia.org/wiki/Witte_(Fischverarbeitung), gesehen am 15.7.2012). - An manchen Orten der norwegischen Küste, wo seit langer Zeit regelmäßig Heringszüge erschienen, haben sich dieselben plötzlich vermindert oder sind ganz ausgeblieben, um erst nach vielen Jahren (meist etwa 50–60) wieder zu erscheinen (Fischperioden, deren Übereinstimmung mit den Sonnenfleckenperioden auffällt) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Heringsblick   „das Aufblitzen eines Heringsschwarms im Wasser“

Quelle: Gerwin saß neben ihm, mit geschlossenen Knien, das Kinn auf die verschränkten Arme gestützt. Er hatte keinen Sinn für die Nacht. „Unsinn, nichts als Heringsblick, wie die Fischer sagen.“ (Zierke, Nowgorodfahrer, 1973). - Endlich erscheinen als Vorboten einzelne Wale, endlich bietet sich dem Auge der ersehnte Heringsblick, ein meilenweit über die Meeresfläche hingebreiteter Silberschein von den Millionen wandernder Fischleiber (Knauer, Tierwanderungen und ihre Ursachen, 1909).

Heringsbraterei   „Laden, in dem Heringe gebraten werden“

Quelle: Frieder konnte an einer Heringsbraterei nicht vorbei gehen und er bestellte eine große Portion Heringe, die mit grobem Brot serviert wurde (Michels, Keks-Mord, 2014). - Fische, nichts als Fische, ja in unserer Hauptstraße roch es immerzu wie in einer Heringsbraterei (Kellermann, Meine Reisen in Asien, 1940).

Heringfang   „das Fangen von Heringen“

Quelle: Die Stadt wurde im Mittelalter häufig von hanseatischen Kaufleuten besucht, insbesondere zur Zeit des Heringfangs zwischen August und Oktober (https://de.wikipedia.org/wiki/Svaneke, gesehen am 15.7.2012). - Lerwick (spr. lérrick), Hauptort der schott. Shetlandinseln, auf der Ostküste von Mainland, am Bressasund, (1901) 4061 E.; Hafen, Zentrum des Heringfangs (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Lerwick).

Heringsfang   „das Fangen von Heringen“

Quelle: Die Blütezeit erlebte die Insel im 18. Jahrhundert durch den Heringsfang (https://de.wikipedia.org/wiki/Bressay, gesehen am 15.7.2012). - Büse (Heringsbüse, holl. Buis), zweimastiges Fahrzeug für den Heringsfang (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Büse).

Heringsfischerei   „Heringsfang“

Quelle: Früher war Yarmouth ein wichtiges Zentrum der Heringsfischerei (https://de.wikipedia.org/wiki/Great_Yarmouth, gesehen am 15.7.2012). - Wick, Hauptstadt (royal burgh) der schott. Grafschaft Caithneß, an einer geräumigen Bai, die aber bei Südostwind nicht zugänglich ist, hat zahlreiche Landebrücken, Bootbau, Faßbinderei und ist Hauptsitz der schottischen Heringsfischerei, die 1906 im ganzen Bezirk 487 Boote von 7273 Ton. beschäftigte (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wick).

Heringshandel   „das Handeln mit Hering“

Quelle: Als Schonenfahrer wurden vom Mittelalter bis zur Neuzeit hansische Kaufleute und Schiffer bezeichnet, die ursprünglich im Heringshandel mit dem damals dänischen Schonen (dänisch und schwedisch: Skåne) und den dortigen Vitten auf der Schonischen Messe zwischen Skanör und Falsterbo tätig waren (https://de.wikipedia.org/wiki/Schonenfahrer, gesehen am 15.7.2012). - Es ist zu wünschen, daß der auf diese Weise jetzt nur zu einem Teil seiner Leistungsfähigkeit beschäftigte Stettiner Heringshandel bald wieder zur alten Blüte kommen möge (Vossische Zeitung, 09.03.1923).

Heringskrieg (1)   „Streit um die Fangrechte am Hering“

Quelle: Die Europäische Union hat ihren Heringskrieg mit den zu Dänemark gehörenden Färöer-Inseln beigelegt (Die Zeit, 18.08.2014). - So ist es bei dem Bernburger Heringskrieg auch gar nicht gewesen (Heese, Anhaltisches Sagen- und Geschichtenbuch, 1925).

Heringskrieg (2)   „in der Fastenzeit ausgetragener Krieg“

Quelle: Der Heringskrieg war ein Konflikt im Jahr 1570 zwischen Stadt und Land im Kanton Luzern. Der Name Heringskrieg entstand, weil sich der Konflikt zur Fastenzeit (Heringszeit) zutrug (https://de.wikipedia.org/wiki/Heringskrieg, gesehen am 15.7.2012).

Heringsräucherei (1)   „das Räuchern von Hering“

Quelle: Von Grand Harbour ist es eine kurze Fahrt nach Südwesten bis Seal Cove, einem Fischerdorf, das an die einst blühende Heringsräucherei erinnert (Horak/Jepson, Stefan Loose Reiseführer Kanada, 2014). - Eine gewisse Tradition der Fischverarbeitung hat sich in Gestalt der Heringsräucherei in mehreren Küstenplätzen Bornholms herausgebildet (Erdkunde: Archiv für wissenschaftliche Geographie 28-30, 1974).

Heringsräucherei (2)   „Betrieb, in dem Hering geräuchert wird“

Quelle: Südlich vom Hafen gab es früher Heringsräuchereien (https://de.wikipedia.org/wiki/Hasle_(Bornholm), gesehen am 15.7.2012). - Harderwijk (spr. -waik), Stadt in der niederländ. Provinz Gelderland, an dem Zuidersee und der Eisenbahnlinie Utrecht-Kampen, hat einen Hafen mit Leuchtturm, ein früher berühmtes Gymnasium (das Nassau-Veluwsche), eine Kaserne für das koloniale Werbedepot, eine Schiffswerft, Schiffahrt, Fischerei (97 Boote), Heringsräucherei und (1900) 7425 Einw. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Harderwijk).

Heringssalzerei   „Betrieb, in dem Hering eingesalzen wird“

Quelle: Giese besaß Ländereien auf der Insel Hiddensee, wo er neben dem Betrieb einer Heringssalzerei Ton abbauen ließ (https://de.wikipedia.org/wiki/Stralsunder_Fayencenmanufaktur, gesehen am 15.7.2012). - Außerdem hat G. eine Eisenbahnwerkstätte, Steinschleiferei, ein Elektrizitätswerk, Fischerei, Fischräucherei, Heringssalzerei, Bergungsdampfschiffe mit Taucherapparat und ein Sol- und Moorbad (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Greifswald).

Heringsverkauf   „das Verkaufen von Hering“

Quelle: Seinen Namen erhielt der Platz, weil im 18. Jahrhundert der Heringsverkauf vom nördlichen Teil des Untermarktes hierher verlegt wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Fischmarkt_(Görlitz), gesehen am 15.7.2012). - Beim Heringsverkauf sind noch viele Uebelstände zu beseitigen (Lange, Die hygienischen Einrichtungen der Fischverkaufsläden in deutschen Grossstädten, 1939).

Heringszucht   „das Züchten von Hering“

Quelle: Dann wird er verachtet, degradiert zur Frauenfischerei: zu Muschelfang und Heringszucht (Quellen und Forschungen zur Erd- und Kulturkunde 7, 1913).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
Heringsangeln   „das Angeln von Heringen“

Quelle: Ein Heringspaternoster ist ein Kunstköder-Paternoster, der vor allem zum Heringsangeln in Salzwasser oder Brackwasser benutzt wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Heringspaternoster, gesehen am 15.7.2012). - Die Preisangeln des Jahres: 1. Mai Heringsangeln: Insgesamt wurden 28 Heringe geangelt (Allgemeine Fischerei-Zeitung 96, 1971).

Heringseinsalzen   „das Einsalzen von Hering“

Quelle: Vor allem schwedische Fischer kamen zum Heringseinsalzen hierher (Barth, Island, 2010). - Bückling (Bücking, Böckling, Pöckling), nach leichtem Einsalzen geräucherter, nicht ausgeweideter Hering, benannt nach Willem Beukelsz oder Bökel, einem Fischer in Biervliet (seeländ. Flandern), gest. 1397, der die Methode des Heringseinsalzens verbesserte (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Bückling).

Heringsräuchern   „das Räuchern von Hering“

Quelle: Aus Langeweile erfanden die Marinesoldaten das Heringsräuchern, und 1855 wurde die Festung aufgelassen (Westermann's Monatshefte 110, 1969).

substantivisches Determinativkompositum mit Mahlzeitbezeichnung als Hinterglied
Heringessen (2)   „Essen, bei dem Hering gegessen wird“

Quelle: Ich habe den Mädsche schon fest zugesagt für den heutigen Abend. Auch für das Hering-Essen am Aschermittwoch (Sachs, T atort Deutschland: Bundesländer-Krimis, 2015). - Aber ich wollte ja von ihren und Trullesands Augen an jenem Chorabend erzählen und vorher noch von dem Heringessen bei Gröbel (H. Kant, Die Aula, 1965).

Heringsessen (2)   „Essen, bei dem Hering gegessen wird“

Quelle: Die „Freiwillige Feuerwehr Lesumstotel-Werschenrege“ veranstaltet jährlich ein großes Heringsessen, was immer am ersten Samstag im November stattfindet (https://de.wikipedia.org/wiki/Lesumstotel, gesehen am 15.7.2012). - So die Auslobung des Gastwirts Müll. Dieser hat zu einem Heringsessen eingeladen, wobei in einem der Heringe ein Geldstück zu finden sein soll (Wohlhaupter, Dichterjuristen, 1957)

Heringschmaus   „Gastmahl, bei dem Hering gegessen wird“

Quelle: Seit damals wird der Beginn der Fastenzeit mit dem Heringschmaus begangen (Osterie d ́Italia 2011/12, 2011). - Unter einem Himmel von 210 Luftballons trafen sich am Aschermittwoch 112 geladene Gäste der Sektion IV (Verstaatlichte Unternehmungen) zum traditionellen Heringschmaus im Schwechaterhof (Österreichische Monatshefte 18, 1962).

Heringsschmaus   „Gastmahl, bei dem Hering gegessen wird“

Quelle: Seit Jahrhunderten trafen sich die Bauern an diesem Tag, um beim Heringsschmaus das Ende des Faschings und den Beginn der Fastenzeit zu begehen (Die Zeit, 15.02.1985). - Heute abend fand ein Heringsschmaus in den Sophiensälen statt (Schnitzler, Traumnovelle, 1925-26).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Heringsbrötchen   „Brötchen mit Heringsfilets“

Quelle: Dann ging sie zur Fischbude, um sich ein Heringsbrötchen zu kaufen (Wich, Die Star-Schule, 2015). - Natürlich ist das was anderes als die Heringsbrötchen aus dem Automatenrestaurant, so im Stehen heruntergewürgt (Wernecke, Treffpunkt: Herzlinde, 1940).

Heringsbrühe   „Salzlake, in der Hering aufbewahrt wird“

Quelle: die Ärmsten müssen statt des Herings mit der Salzlake vorlieb nehmen, sie nennen das „Heringsbrühe“ (Kugler, Via Vita, 2013). - Ist dein Kaviar echt, also, sind es nicht Sagokörner in Heringsbrühe oder Zander- und Thunfischeier, so stammt er vom Fische Stör (Bölsche, Das Liebesleben in der Natur, 1900).

Heringsgelee   „Heringsfilet in Aspik“

Quelle: Mittagessen: Bärlauchcremesüppchen „Berner Art“, Heringsgelee in Aspik (Zeus/Wirbitzky, Die Tagung: Chaos ist Chefsache, 2008). - Mit Käterchen sprach er von einem feinen Kolonialwarengeschäft, das er sich kaufen würde. Und vor Susanne krümmte er sich wie ein Wurm um die Anerkennung seiner Kunst. Es war das ein hoher Künstlerzug an ihm, daß er sein Adam bleiben wollte in Zucker und Heringsgelee, während er als Künstler den Ruhm eines Rembrandt beanspruchte (Essig, Der Taifun, 1919).

Heringsjauche   „Salzlake“

Quelle: „Wo ist der Zucker, du Zebra?“ fragte Herschel leise, um sofort loszubrüllen: „Habe ich Kaffee befohlen oder Heringsjauche?“ (Fr. Wolf, Ruhe auf der Flucht, 1945).

Heringskartoffeln   „Speise aus Hering und Kartoffeln“

Quelle: Das 18. Jahrhundert kennt den marinierten, den grünen, gebratenen Hering, die Heringskartoffeln (Ludwig, Mehr als Eisbein und Bulette: Berliner Rezepte und Küchengeschichten, 2014). - Mittags: Bohnensuppe, Heringskartoffeln und Kalbfleisch, Wiener Wurst (Sternberg, Die Küche im Krankenhaus, 1908).

Heringslake   „Salzlake zum Marinieren von Hering“

Quelle: Die Blüten riechen unangenehm nach Trimethylamin, ähnlich wie Heringslake (https://de.wikipedia.org/wiki/Kultur-Birne, gesehen am 15.7.2012). - die Mutter blutete an der Wange, und in ihrer Wut nahm sie eine Schüssel mit Heringslake, die vom Abend vorher auf dem Tisch stand und stülpte sie dem Vater über den Kopf (Biedenbach, Erinnerungen einer Kellnerin, 1906).

Heringslauge   „Salzlake zum Marinieren von Hering“

Quelle: Es ist die gleich Substanz, die dem zerfallenden Fischfleisch den spezifischen Geruch nach Heringslauge erteilt (Hensel, 2010). - Ich erfuhr, daß das Kind über Halsschmerzen geklagt habe, und der Schäfer, ein heilkundiger Mann, Hoffmannstropfen, Heringslauge und Speckpflaster verordnet hatte (Keller, Ferien vom Ich, 1916).

Heringspastete   „Pastete mit Hering“

Quelle: Sauerkraut wird bayerisch oder à la franconienne mit Erbspuree eingekocht, warme Heringspastete mit Kartoffeln serviert (Peter, Kulturgeschichte der deutschen Küche, 2008). - Die drei Zentimeter breiten, toastscheibenlangen (man schneidet eine entrindete, ungetoastete Toastbrotscheibe in die Hälfte) Brötchen sind mit Lachs, Kresse, Ei, Schinken, Heringspastete und ähnlichem belegt beziehungsweise bestrichen (Schäfer-Elmayer, Der Elmayer, 1991).

Heringsalat   „Salat mit Hering“

Quelle: Blutwurst, Sauerkraut sowie Sülze werden gereicht. Und natürlich Fisch, auch mundgerecht als Heringsalat (Berliner Zeitung, 22.05.2002). - Herbert nahm eine Schüssel mit Heringsalat auf die flache Hand und drohte: „Noch ein Wort, Fritz, und diese Schüssel sitzt auf deinem Kopf!“ (Flug-Revue 8-9, 1956).

Heringssalat   „Salat mit Hering“

Quelle: Heringssalat ist ein traditioneller Salat vor allem der skandinavischen und norddeutschen Küche aus Salzheringen und weiteren Zutaten wie gekochten Kartoffeln und Rote Beten, rohen Äpfeln, Gewürzgurken und einer Marinade (https://de.wikipedia.org/wiki/Heringssalat, gesehen am 15.7.2012). - und noch spät blieb man bei Wein und Heringssalat zusammen, den meine Mutter vorzüglich zu bereiten und sehr zierlich anzurichten wußte (Deussen, Mein Leben, 1922).

Heringssemmel   „Brötchen mit Heringsfilets“

Quelle: Eine Heringssemmel auf dem Hamburger Fischmarkt muss nicht nur jeder Tourist einmal gegessen haben (Egger, Heimat: Wie wir unseren Sehnsuchtsort immer wieder neu erfinden, 2014). - Sicher hat er wieder zu einer Heringssemmel Türkischen Honig gegessen, ist Berg- und Talbahn gefahren und hat sich mit Eis und Lachsbrot gestärkt (Demmler, Kleiner Bruder, grosse Sorgen, 1962

Heringsstipp   „Gericht aus Hering in Sahnesoße“

Quelle: Heringsstipp (auch Sahnehering) ist ein traditionelles Fischgericht aus Matjes oder Salzheringen, Gewürzgurken, Äpfeln, Kräutern und Gewürzen mit einer Sauce aus Mayonnaise, Sahne oder Milch (https://de.wikipedia.org/wiki/Heringsstipp, gesehen am 15.7.2012). - Schinken, Töttchen (ein Ragout aus Hirn), Buchweizen-Pfannekuchen oder Heringsstipp nach „Art des Hauses“, und das alles zu zivilen Preisen, lohnen schon einen Umweg (Die Zeit, 14.11.1975).

Heringssuppe   „Suppe mit Hering“

Quelle: Das trifft auch für Heringssuppe und Fischsoljanka zu (Berliner Zeitung, 16.07.2005). - Alle Welt aß das grünliche fadenscheinige Brot, die aus unnennbaren Ingredienzien zusammengerührte Grütze, den harten versteinten, gelben Käse, Heringssuppe und Apfelschalentee (Holitscher, Es geschah in Moskau, 1929).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktbezeichnung als Hinterglied
Heringsguano   „Dünger aus Heringsrückständen“

Quelle: Neuerdings macht sich jedoch die Einfuhr von Heringsguano aus Sibirien, von Sardinenguano aus Korea sowie von Bohnenkuchen aus der Mandschurei sehr zu Ungunsten des Hokkaido-Absatzes bemerkbar (Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens 10, 1965). - Heringsguano, an der schwedischen Küste von Bohus aus Heringen dargestelltes Dungmittel. Man kocht die Heringe, gießt das Wasser mit dem Fett ab und preßt und trocknet den Rückstand (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Heringsöl   „Öl des Herings“

Quelle: Später baute er in seinem Heimatort Brandal Fabriken zur Herstellung von Robben- und Heringsöl auf (https://de.wikipedia.org/wiki/Eismeermuseum_Aarvak, gesehen am 15.7.2012). - Norwegen verkauft seinen Waltran, um für sich selbst das billige Heringsöl verwenden zu können (Die Zeit, 15.05.1947

Heringstran   „Öl des Herings“

Quelle: Seetieröle. Sammelbezeichnung für die in rohem Zustand hellgelben bis braunen, fischartig riechenden Öle, die aus dem Fettgewebe oder aus den Lebern großer Meeressäugetiere (Robben, Wale, Walrosse, Delphine) oder aus Fischen (Kabeljautran, Haitran, Heringstran und Sardinentran) durch Auspressen oder Erhitzen mit kochendem Wasser oder Wasserdampf gewonnen werden (RÖMPP Lexikon Lebensmittelchemie, 2006). - Heringstran wird durch Ausschmelzen oder Auskochen aus dem Fleische des Herings gewonnen (Chemisches Zentralblatt 92, 1921).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Hinterglied
Heringzeit   „Zeit des Heringsfangs“

Quelle: Wohnort: Reinbek. da sind denn ja wohl Dorsche in Massen, aber nach der Heringzeit werden die sich wohl auch wieder zurückziehen (http://www.die-strandangler.de/viewtopic.php?f=9&t=2583, Beitrag vom 27.04.2015).

Heringszeit   „Zeit des Heringsfangs“

Quelle: Zur Heringszeit sieht man hier auch Angler stehen, da die Hörn ein wichtiges Laichgebiet des Herings ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Hörn, gesehen am 15.7.2012). - Preissprünge, wie sie in früheren Jahren während der Heringszeit fast an der Tagesordnung waren, sind weitaus seltener geworden (Hansa 97, 1960).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Heringsbranche   „Handel mit Hering und Heringsprodukten“

Quelle: Ich tue, was ich in dieser Lage kann, um den infamen Plan zuschanden zu machen, gehe salopp neben ihm, eine Hand in der Hosentasche, einmal links neben ihm, einmal rechts von ihm, als wären wir alte Freunde aus der Heringsbranche (Maler, Frieden, Krieg und "Frieden", 1987). - Sonntag wurde sie von einem jungen Menschen poussiert, der mir so was nach einem besseren Handlungsgehilfen in der Käse- und Heringsbranche aussah (Biedenbach, Erinnerungen einer Kellnerin, 1906).

Heringskompanie   „Gesellschaft für den Fang und die Vermarktung von Hering“

Quelle: Der entscheidende Unterschied der Heringskompanie gegenüber allen anderen Gesellschaften lag in deren konkretem Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung — zuletzt fast aller preußischen Provinzen! — mit dem Nahrungsmittel Hering (Deutsche Marinen im Wandel: Vom Symbol nationaler Einheit zum Instrument internationaler Sicherheit, 2005). - 1553 wurde die erste Heringskompanie errichtet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Emden).

Heringszeichen (1)   „Anzeichen für das Herannahen eines Heringsschwarms“

Quelle: Die Köhler gehen bei diesen Verfolgungen so ungestüm vor, daß sie dabei oft aus dem Wasser springen und so mit zu den sogenannten „Heringszeichen" beitragen, die den Fischern an den norwegischen Küsten das Herannahen eines Heringsschwarmes anzeigen (Die Tierwelt der Nord- und Ostsee 6, 1926).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
Heringshai   „Lamna nasus, eine Haiart“

Quelle: Der Heringshai (Lamna nasus) ist eine Haiart aus der Familie der Makrelenhaie (https://de.wikipedia.org/wiki/Heringshai, gesehen am 15.7.2012). - Heringshai (Lamna cornubĭca Flem.), auch in der Nord- und westl. Ostsee vorkommend, dem Menschen sehr gefährlich (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Haifische).

Heringsmaräne   „Coregonus clupeaformis, ein heringsähnlicher Forellenfisch“

Quelle: Die Heringsmaräne (Coregonus clupeaformis, engl. Lake Whitefish) ist ein in Nordamerika beheimateter Süßwasserfisch der Gattung Coregonus (Felchen, Renken, Maränen) in der Familie der Forellenfische (https://de.wikipedia.org/wiki/Heringsmaräne, gesehen am 15.7.2012).

Heringsmöwe   „Larus fuscus, eine Möwenart“

Quelle: Die Heringsmöwe (Larus fuscus) ist eine Vogelart aus der Familie der Möwen (Laridae) (https://de.wikipedia.org/wiki/Heringsmöwe, gesehen am 15.7.2012). - Die Heringsmöwe (L. fuscus L., s. Tafel „Möwen“, Fig. 2), 60 cm lang, 140 cm breit, der Mantelmöwe sehr ähnlich und mit lebhaft gelben Füßen, bewohnt Nordeuropa, erscheint im Winter an den deutschen Küsten, besonders der Ostsee, bisweilen auch vereinzelt im Binnenland, brütet auch an den Küsten des Mittelmeers und streicht im Winter bis zu den Kanaren, der Goldküste und dem Victoria Niansa (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Möwe [1]).

Heringssalmler   „Agoniates, ein südamerikanischer Raubfisch“

Quelle: Die Heringssalmler (Agoniates (Gr. „agōniatēs“ = Wettkämpfer)), in Brasilien Maiaca genannt, sind kleine, pelagische Raubfische, die im gesamten Amazonasbecken, im Rio Tocantins und in Guayana vorkommen (https://de.wikipedia.org/wiki/Heringssalmler, gesehen am 15.7.2012).

Heringswal   „Finnwal“

Quelle: Auf seiner Wanderung gelangt der Finnwal bis Südgeorgien und Südafrika. lm Gegensatz zum Blauwal nimmt er neben Planktonkrebsen auch kleinere Schwarmfische zu sich. Die Norweger nennen ihn daher auch Heringswal (Mau, Fischereikunde: Berufsschullehrbuch, 1966). - Finnwal (Finnfisch), Sill- oder Sildehval, Heringswal (Physălus antiquōum Gray, P. boops L.), Art der Bartenwale (Furchenwale), oben tiefschwarz, unten weiß, länger als der Grönlandwal (bis 30 m), aber nicht so schwer; in den nordischen Meeren (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Finnwal).

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung eines Himmelskörpers als Hinterglied
Heringsgalaxie   „die fischförmige Spiralgalaxie NGC 4631“

Quelle: Die Walgalaxie oder NGC 4631, manchmal auch Heringsgalaxie, ist eine Spiralgalaxie in einer Entfernung von etwa 25 Millionen Lichtjahren von der Erde (https://de.wikipedia.org/wiki/Walgalaxie, gesehen am 15.7.2012).

Heringsnebel   „die fischförmige Spiralgalaxie NGC 4631“

Quelle: NGC 4631 ist eine längliche Spiralgalaxie in 25 Mio. Lichtjahren Entfernung, die wegen ihrer Form auch Heringsnebel genannt wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Jagdhunde_(Sternbild), gesehen am 15.7.2012). – Bei schräger Lage kommen dann flockige Lanzettformen zustande, die in ihren Umrissen einem Fisch mit glänzenden Schuppen ähnlich sehen, wie das z.B. bei dem ziemlich hellen „Heringsnebel" NGC 4631 Can. ven. der Fall ist (Zeitschrift für mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht 58, 1927).

substantivisches Determinativkompositum mit Explikativum als Hinterglied
Heringsware   „Hering als Verkaufsobjekt“

Quelle: Drüschhering Durch → Drüschen hergestellte Heringsware (Salzhering, → Bückling) (Deya, Neues historisches Lexikon: Edition Vorpommern, 2013). - Auch wurde bis zu diesem Datum die Heringsware noch restlos vom Markt aufgenommen (Allgemeine Fischwirtschaftszeitung 3-5, 1951).

adjektivisches Determinativkompositum
heringsähnlich   „einem Hering ähnelnd“

Quelle: Die Kleine Maräne hat eine schlanke Körperform. Sie wirkt heringsähnlich, hat aber wie andere Maränen eine Fettflosse (https://de.wikipedia.org/wiki/Kleine_Maräne, gesehen am 15.7.2012). - Zu erstern gehören die Cölakanthen mit hohlen Flossenstacheln; ferner vielleicht die auch zu den Knochenfischen gerechneten, z. T. heringsähnlichen Leptolepiden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Fische [2]).

heringartig   „in der Art eines Herings“

Quelle: Auch sind Anchovis (Sardellen)-Arten (Engraulidae), mengenmäßig vor allem die peruanischen Anchovis (Engraulis ringens), und SardinenArten (oft Sardinops Species) als kleine heringartige Fische über die Weltmeere verbreitet wie der chilenische und japanische Pilchard (Herrmann, Exotische Lebensmittel, 1986). - Aber gerade vor ihm lagen nur Schüsseln mit heringartigen Fischen, deren schwarze Schuppen am Rande goldig glänzten (Kafka, Amerika, 1927).

heringsartig   „in der Art eines Herings“

Quelle: Die Wolfsheringe (Chirocentrus) sind eine Gattung heringsartiger Raubfische (https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfsheringe, gesehen am 15.7.2012). - Chenopodĭum L., Gänsefuß, Schmergel, Pflanzengattg. der Chenopodiazeen, Unkräuter, meist Melde genannt, so die heringsartig riechende Stink- oder Bocksmelde (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Chenopodium).

Älteres Neuhochdeutsch (Hering)

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Hinterglied
Heringsart   „Art des Herings“

Quelle: Von den mittelmeerischen Fischern und Beobachtern wissen wir, daß er das hohe Meer den Küsten bevorzugt und sich einzeln hält, von Couch, daß er gewöhnlich nur mit den Pilchards, einer Häringsart, der Küste sich nähert, also eher streicht, als wandert (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Strömlinge, diese in der Ost-See allenthalben, sonst sehr selten, vorhandne Heringsart, wovon Kämpfer erzählt, daß sie auch hier befindlich sey, hatte ich nicht Gelegenheit zu sehen (Thunberg, Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [..] in den Jahren 1770 bis 1779, 1794). - Von den kleinen Fischsorten fangen und trocknen die Grönländer zur Winterkost, insonderheit die Kodden, so eine kleine Heringsart, auf norwegisch iodder, die aber noch mehr den Stinten gleicht (Büsching, Neue Erdbeschreibung, 1760). - Oppianus schreibt / daß auch die Vischer die Myrthen zu eim Aaß brauchen den Meerfisch Meragunen / ist ein Heringsart / wird auch Saldellen genant / zufangen (Mylius/Spangenberg, Anmütiger Weißheit LustGarten, 1621).

Heringsfamilie   „biologische Familie der Heringsfische“

Quelle: Ihre Hauptnahrung scheint in der Brut anderer Fische zu bestehen: so folgen sie den kleinen Arten der Häringsfamilie, von denen einzelne geradezu Makrelenführer genannt werden (Brehm, Thierleben, 1883-87).

Heringsfisch   „Fisch aus der zoologischen Familie der Heringsfische“

Quelle: Zu den bis jetzt bekannten eigentlichen Wanderfischen gehören mehrere Schollen oder Seitenschwimmer, Schellfischarten, Häringsfische, Karpfen- oder Weißfische, Salme oder Lachsfische, Makrelenfische und viele andere (Westermanns Monatshefte 26, 1869).

Heringsgeschlecht   „zoologisches Geschlecht der heringsartigen Fische“

Quelle: Sardelle, ein kleiner schmaler, zum Heringsgeschlecht gehörender Fisch, in der Nordsee, dem mittell. und atlantischen Meere besonders häufig, und schon bei den Römern als Leckerei bekannt (Damen Conversations Lexikon, 1837, s.v. Sardelle). - Zum Heringsgeschlecht gehören auch die Sardinen, Sardellen und Strömlinge (Büsching, Vorbereitung zur Kenntniß der geographischen Beschaffenheit und Staatsverfassung der Europäischen Reiche, und Republiken, 1776).

Heringsmännchen   „männlicher Hering, Milchner“

Quelle: Kreuz und quer schössen nun die schlanken Heringsmännchen mit eminenter Geschwindigkeit, ja geradezu pfeilschnell, über die mit dem Heringslaich versehenen Pflanzen dahin (Naturwissenschaftliche Wochenschrift 14, 1899).

Heringsweibchen   „weiblicher Hering, Rogner“

Quelle: Die Heringsweibchen tragen bekanntlich die Eier bei sich und die Männchen dagegen die Milch (Isis 2, 1877). - Auf ein Heringsweibchen rechnet man tausend Jungen (Ewald, Hand- und Hausbuch für Bürger und Landleute, 1793).

substantivisches Determinativkompositum mit Qualitätsbezeichnung als Hinterglied
Heringswrack   „Hering von minderwertiger Qualität“

Quelle: Der Ausschuß der H-e heißt Häringswrack u. der noch schlechtere Häringswrackwrack (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Häring [1]). - so sind diejenigen Zeichen, welche in Holland von den Güterbeschauern aufgebrannt werden, folgende […] a. Maikens b. Maikenswrack c. Maikenswrackwrack d. voller Häring e. voller Häringswrack f. voller Häringswrackwrack (Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1780, s.v. Häring).

Heringswrackwrack   „Hering von sehr minderwertiger Qualität“

Quelle: Der Ausschuß der H-e heißt Häringswrack u. der noch schlechtere Häringswrackwrack (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Häring [1]). - so sind diejenigen Zeichen, welche in Holland von den Güterbeschauern aufgebrannt werden, folgende […] a. Maikens b. Maikenswrack c. Maikenswrackwrack d. voller Häring e. voller Häringswrack f. voller Häringswrackwrack (Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1780, s.v. Häring).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Heringsfrau   „Heringsverkäuferin“

Quelle: Der Häringskrämer, des -s, plur. ut nom. sing. ein Höke, welcher Häringe verkauft; Fämin. die Häringskrämerinn, im gemeinen Leben die Häringsfrau, oder das Häringsweib (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Häringskrämer). - O las das wilde Ding; du siehst, es buhlt mit Leuten, / Die kaum noch trocken sind, und hat vor alten Zeiten / Den hündisch-groben Kerl im Faße so geleckt, / Daß jezo noch ihr Mund nach Tonnenkäse schmeckt, / Den dort ihr Courtisan durchs Spundloch angenommen, / Wenn eine Heringsfrau zum weisen Meister kommen (Günther, Last sehn, wer unter euch am ersten fertig sey!, 1717-19).

Heringkönig   „Petersfisch, Zeus faber, ein heringsähnlicher Meeresfisch“

Quelle: Ich will sie nicht beschreiben, da jedermann sie kennt; nur so viel muß ich bemerken, daß es unter ihnen sogenannte Heringkönige gibt, die sich von den andern durch ihren goldschillernden Kopf und ihre röthliche Farbe auf beiden Seiten auszeichnen (Meynier, Unterhaltende Naturgeschichte für die Jugend, 1825). - Obige Namen sind eben diejenigen, die bey den deutschen und lateinischen Schriftstellern gefunden werden, doch die Italiäner nennen ihn Triglia, welches die linneische Benennung des folgenden Geschlechts ist, französisch Rouget; holländisch Koning der Haringen, oder Heringkönig; weil die Gestalt viele Aehnlichkeit mit den Heringen hat (Müller, Des Ritters Carl von Linné Vollständiges Natursystem, 1774). - doch soll dieser Häring-König auf dem Haupte ein Zeichen tragen / so einer Kron gleichet / und solle er an Farben / fürnehmlich am Kopfe / röhtlich seyn (Happel, Mundus mirabilis tripartitus oder Wunderbare Welt in einer Kurzen Cosmographia, 1687).

Heringskönig   „Petersfisch, Zeus faber, ein heringsähnlicher Meeresfisch“

Quelle: Der Häringskönig (Zeus faber und australis), Vertreter der Sippe der Petersfische und einer besonderen Unterfamilie (Cyttinae), hat zwei getrennte Rückenflossen (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Klein hat zwar, in seinem Missu V. Piscium, eine, in Ansehung der Farben, mit dem Häringskönig der Fischer ziemlich übereinkommende Härings-Art, unter dem Nahmen Harengus capite surco, beschrieben und abgebildet, von welcher er sagt, daß solche zu Hela, bey Danzig, der Häringskönig mit feuerrothem Kopf genennet werde; aber dieser kleinische Häringskönig ist weit kleiner, als der gemeine Häring. Linné hält ihn nur für eine Abart des letzteren (Krünitz, Oekonomische Encyclopaedie, 1780, s.v. Häring).

Heringsmutter   „Alse, eine Heringsart“

Quelle: Ein dem Heringe verwandter Fisch ist die hier abgebildete Heringsmutter oder Alse, die 2–3 F. lang und ziemlich breit wird, aber außerordentlich dünn ist (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Hering).

Heringsweib (2)   „Frau, die berufsmäßig Hering verkauft“

Quelle: Kaum hatten sie dies gesagt, als die Amsterdamerzeitung hereinkam; das ist aber nichts anders als ein altes Häringsweib mit einer Violine, die die neuesten Neuigkeiten in Reimen absingt und dazu geigt (Brentano, Rheinmärchen, 1811-12). - Der Häringskrämer, des -s, plur. ut nom. sing. ein Höke, welcher Häringe verkauft; Fämin. die Häringskrämerinn, im gemeinen Leben die Häringsfrau, oder das Häringsweib (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Häringskrämer). - Etliche lose Buben und Heringsweiber drangen wirklich mit Gewalt in die benachbarten Häuser, rissen Brände von den Feuerherden, und kamen damit zurück, um den gnädigen Herren zu zeigen, daß es mit ihrer Drohung im Ernste gemeinet sei (Wieland, Geschichte der Abderiten, 1781). - Den Lohn versprech ich dir: Ein jedes Heringsweib / Soll dein gelehrtes Buch vor hundert Augen bringen / Und Fama deßen Lob auf mancher Bierbanck singen (Günther, Tartuffe, Thrax, Gargil, und wer ihr alle seyd, 1715-19).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Heringsbändiger   „Kommis, kleiner Verkäufer“

Quelle: Kein Ökonom wird sich selber Stoppelhopser, kein Schmied selber Pinkepank, kein Müller selber Mehlhose oder Kleienstäuber, kein Commis selber Heringsbändiger oder Pfeffersack nennen (Kleinpaul, Menschen- und Völkernamen, 1885).

Heringsbrater   „jemand, der berufsmäßig Heringe brät“

Quelle: Volkssänger schmettern ihre zündenden Couplets und Schnadahüpfel in die Massen, „Radiweiber“, Käsehändler, Wurst- und Heringsbrater rufen gellend ihre leckere Waare aus, und allerwärts trinkt man sich auf brüderlich zu (Illustrirte Zeitung 100, 1893).

Heringesser   „jemand, der gern Hering isst“

Quelle: Freilich die Käse- und Häringesser lassen sich nur für 8 gGr. Zähne ausnehmen, und keine für einen Dukaten einsetzen (Alt, Humoristische Studien, 1844). - Gestrenger Herr Häringesser / die Nockbern unde Gemene vun Garnedorff han mich zu ihrem Lesaken gemacht (Gryphius, Die gelibte Dornrose, 1660).

Heringsfänger (1)   „jemand, der berufmäßig Heringe fängt“

Quelle: Falke, welcher von den holländischen Heringsfängern etwas von ihrer Sprache gelernt hatte, nannte ihm den Namen der Insel, und fragte, wer er denn sei, und was ihn hierher gebracht (Hauff, Märchen-Almanach auf das Jahr 1828, 1828). - So hat er auch nebst seinem Collegen Posjager 1699. eine Postillam Rypensem Marinam, bestehend aus etlichen Predigten und Gebetern für die Wallfisch-und Heringsfänger, ediret (Fortgesetzte Sammlung von alten und neuen theologischen Sachen, 1730).

Heringfischer   „jemand, der berufsmäßig Heringe fängt“

Quelle: Es waren einmal einige Häringfischer aus Rotterdam und Schiedam auf den Fang ausgezogen (Wolf, Niederländische Sagen, 1843). - Diese Heringfischer und noch mehrere andere ausländische Schiffer versahen die Rügier mit solchen Waaren, die ihren Geschmack verfeinerten (Gebhardi, Geschichte aller Wendisch-Slavischen Staaten, 1793). – wie solches unter andern daher abzunehmen, weilen, wann ein solcher Hering-Fischer stirbt, und die hinterlassene Frau innerhalb 3. Tagen sich nicht gleich wieder mit einem andern Mann verheyrathet, die Wittib ihr Recht zu dem Heringfang verlieret (Mercklein, Das dem Menschen sehr nüzliche Thierreich, 1751). - dabey dannoch unterschiedlich / wüst und neblicht Wetter wurde / bis Wir vorbey Sud-warts / den 5. Julii 1660. auf Fero gesegelt / woselbst Wir in die achtzig Hering-Fischer in der See antraffen (Saar, Saar's Ost-Indische fünfzehn-jährige Kriegsdienste, 1672).

Heringsfischer   „jemand, der berufsmäßig Heringe fängt“

Quelle: In Siseby an der Schlei wohnte ein Weib, das Zauberei verstand und den Wind drehen konnte. Die Schleswiger Heringsfischer pflegten oft da zu landen (Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder, 1845). - Zwei Tage nachher begegneten wir der Flotte der Heringsfischer, welche von einen holländischen Kriegsschif bedeckt wurde (Denkwürdigkeiten des Grafen von Forbin, 1785). - Vnd weil sie wegen Auffpassung der Stadischen Schiff / sonsten nicht viel mehr außrichten können: Haben sie sich an die HeringsFischer gemacht / vnd 12. Buisen erobert vnd in Grund gebohret / die arme Fischer aber alle vber Bordt geworffen (Theatrum Europaeum, 1662).

Heringshändler   „jemand, der berufsmäßig mit Hering handelt“

Quelle: So priesen ehemals die Heringshändler auf den Märkten ihre Heringe zum Verkauf aus (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Hering). - Auf allerhöchsten Befehl sollen die Häringshändler, Wildbrethändler etc. ihren bisherigen Platz nahe an der St. Stephanskirche räumen (Salomon, Austria oder Oesterreichischer Universal-Kalender, 1843). - Eben so verderben auch die Büklinge durch das Alter, wozu sie vom Räuchern schon eine Anlage mehr erhalten haben, besonders wenn man die nach der Fastenzeit übriggebliebene Lakhäringe durch das Räuchern aufhaltbarer machen will; ein Betrug dessen sich die Häringshändler nicht selten schuldig machen (Hußty, Diskurs über die medizinische Polizei, 1786).

Heringshöke   „jemand, der berufsmäßig mit Hering handelt“

Quelle: Häringshöke, m. herring-men (Grieb, Deutsch-Englisches und Englisch-Deutsches Wörterbuch, 1861). - Der Höke, des -n, plur. die -n, oder der Höker, des -s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Hökinn oder Hökerinn, ein nur im gemeinen Leben übliches Wort, eine Person, welche geringe Waaren, besonders aber Eßwaaren im Kleinen verkauft; in der anständigern Sprechart ein Victualien-Händler, und wenn er besonders mit Obste handelt, ein Obsthändler, für Obsthöke. Daher der Käsehöke, Häringshöke, Tabakshöke u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Höke).

Heringshöker   „jemand, der berufsmäßig mit Hering handelt“

Quelle: Zum Valet hinterließen sie den Bürgern Hamburgs, welche der geheime Raht Heylandt insgesammt Fett- und Häringshöker, Blechen- und Krautkrämer genannt und dadurch die Kauf- und Handelsherren zu beschimpfen gemeint hatte, folgendes Prognosticon ad imitationem Psalmi secundi (Wächter, Historischer Nachlaß, 1838).

Heringshökerin   „Frau, die berufsmäßig mit Hering handelt“

Quelle: Er fragte eine Heringshökerin – nach der Sternwarte? – o nein! welcher Jüngling wird den Namen seiner ersten Geliebten vor einer Heringshökerin entweihn? (François, Stufenjahre eines Glücklichen, 1877). - Einige wollen sagen, sie habe ihren Ursprung aus dem niedrigsten Pöbel genommen, ihr Vater sey ein Ausrufer, und ihre Mutter eine Heringshökerin gewesen (Die Akademie der Grazien: eine Wochenschrift zur Unterhaltung des schönen Geschlechts 2, 1774).

Heringkrämer   „jemand, der berufsmäßig Hering verkauft“

Quelle: worüber solcher durch die Spiri vor den Potesta gebracht / und vierzehen Tag mit Wasser und Brod unterhalten / und dreymahl gewippet wird; wie ferner dem von der Erden bey einem Häring-Krämer fast übel ergangen … (Ettner von Eiteritz, Unwürdiger Doctor, 1697).

Heringskrämer   „jemand, der berufsmäßig Hering verkauft“

Quelle: Hilf mir auf; o über die Heringskrämer, sie werden wohl auch einen Brand zu löschen haben (Raabe, Höxter und Corvey, 1874). - Weil du selbst Heringskrämer gewesen bist, so möchtest du auch gerne deine Kinder dazu machen (Kotzebue, Die Indianer in England, 1790). - Ein armer Handel, besonders in Ansehung der Herren Poeten: Besser wären sie Stockfisch- und Härings-Krämer; denn mit diesen Waaren könnten sie nicht so sehr die Welt belügen und betrügen, wie mit ihren Lob-Gedichten (von Loen, Gesammlete kleine Schrifften, 1751).

Heringskrämerin   „Frau, die berufsmäßig Hering verkauft“

Quelle: Harengère, f. Häringskrämerin, f. Häringsweib, Fischweib; böses, zänkisches Weib, n. (Schmidt, Nouveau Dictionnaire français-allemand et allemand-français, 1850). - Der Häringskrämer, des -s, plur. ut nom. sing. ein Höke, welcher Häringe verkauft; Fämin. die Häringskrämerinn, im gemeinen Leben die Häringsfrau, oder das Häringsweib (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Häringskrämer).

Heringspacker   „jemand, der berufsmäßig Heringe verpackt“

Quelle: Durch das öftere Umpacken der H-e wird die Erhaltung derselben befördert; man hat bes. in den holländischen Seestädten verpflichtete Häringspacker, welche nebst den Wardirern das Umpacken u. Sortiren besorgen (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Häring [1]). - Wie sich die Herings-Packer und Zuschlager verhalten sollen (Nettelbladt, Verzeichniß allerhand mehrentheils ungedruckter zur Geschichte und Verfassung der Stadt Rostock gehöriger Schriften, 1760).

Heringsverkäufer   „jemand, der berufsmäßig Hering verkauft“

Quelle: Heringern, Unter den, hiess eine kurze von der südlichen Ecke der Marktstrasse bis zum Friedrich-Wilhelmsplatz führende Strasse, weil in früherer Zeit die Heringsverkäufer hier ihren Stand gehabt hatten (Jahrbücher der Königlichen Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt 13-14, 1885).

Heringsverkäuferin   „Frau, die berufsmäßig Hering verkauft“

Quelle: Eine Heringsverkäuferin, vordem in Cassel, kommt an Wärme und Klarheit des Helldunkels dem Rembrandt nahe (Waagen, Handbuch der deutschen und niederländichen Malerschulen, 1862). - Ihre Stimme wie das Rufen einer Heringsverkäuferinn, ihr Gang watschlich und langsam, ihr Lächeln wie das Grinzen eine schadenfrohen Menschen (Knigge, Roman meines Lebens in Briefen herausgegeben, 1781-83).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Heringsbratspieß   „Spieß, an dem Heringe gebraten werden“

Quelle: In einer derselben stieß ihm ein casus tragicus von sonderbarer Gattung auf, darin bestehend, daß in einer großen norddeutschen Stadt ein Freund den andern, ohne ihm gram geworden zu sein, in bloßer Trunkenheit, mit einem Heringsbratspieß erstach (Kurz, Die beiden Tubus, 1859). - Der Buchbindermeister Hugo Schütz, 30 Jahre alt, tödtete in der verflossenen Nacht den Bruder seiner Ehefrau, den Kupferstecher Affinger, im völlig trunkenem Zustande mit einem 2 Fuß langen Häringsbratspieß (Regensburger Zeitung, 1852).

Heringsnetz   „Netz für den Heringsfang“

Quelle: Nachdem die Fahrzeuge (Häringsbuisen), von denen die kleineren Schlabber heißen, die Häfen verlassen haben, finden sie sich Ende Juni an den Shetländischeu u. Orkadischen Inseln ein, dürfen aber (wenigstens die Holländer) nicht eher als in den ersten Stunden des 25. Junius das Häringsnetz auswerfen (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Häring [1]). - Wenn ein junger Mensch ein Heringsnez, eine Angelschnur und drey bis vier Kühe besitzt, so glaubt er sich immer im Stande eine Familie zu ernähren, und heirathet (Ebeling, Thomas Pennant's Reise durch Schottland und die Hebridischen Inseln, 1779).

Heringspapier   „Papier zum Einwickeln von Heringen“

Quelle: mit dem Häringspapiere [worin der Häring eingewickelt gewesen] soll man die Fruchtbäume umwickeln (Schulenburg, Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte, 1882).

Heringspfännchen   „Pfannengericht mit Hering“

Quelle: Die Grundlage bilden gewönlich Heringe, daher auch: Heringspfännchen, wie Hupel erklärt (Gutzeit, Wörterschatz der deutschen Sprache Livlands, 1889).

Heringsreuse   „Reuse für den Heringsfang“

Quelle: Diejenigen Heringsreusen, welche zur Zeit der Publikation dieses Gesetzes schon gestanden haben, dürfen in der bisherigen Stellung, Lage und Ausdehnung wieder errichtet weiden (Gesetzsammlung für die Königlichen Preussischen Staaten, 1865).

substantivisches Determinativkompositum mit Fahrzeugbezeichnung als Hinterglied
Heringsbüse   „Segelschiffstyp für den Heringsfang“

Quelle: So wollte 1774 eine englische Heringsbüse u. 1786 ein anderes Schiff K. gesehen haben (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kraken). - Wär' ich der liebe Gott: so sollten mir die Holländer, die vorher, eh' sie mit ihren Heringsbuisen auslaufen, eine Predigt und ein Lied anhören und um Heringe seufzen, nicht einen Schwanz fangen (Jean Paul, Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch, 1801). - Die Häringsbüse, plur. die -n, eine Büse, oder kleines Schiff, so fern es zum Häringsfange gebraucht wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Ventjagers, oder vielmehr Windjagers, ingleichen Heringsjagers; nennet man in Holland die ersten Schiffe, oder Heringsbuisen, so von dem Heringsfange mit Heringen zurück kommen (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756). – Heut ist allhier eine Herings-Büse, die am Mittwochen von denen Franzosen genommen worden, eingekommen (Der Post-tägliche Mercurius 10, 1707).

Heringsdampfer   „Dampfschiff für den Heringsfang“

Quelle: Recht günstig haben sich die Verhältnisse der Geestemünder Gesellschaft der Heringsdampfer gestaltet, welche mit 8 Dampfern die Fischerei betrieben und ein Gesammtresultat von 20652 Kantjes erzielt hat (Bericht der Handelskammer in Bremen, 1896).

Heringsfahrer   „Schiff für den Heringsfang“

Quelle: Wir Europäer verstehen unter dem Namen Eismeer gewöhnlich nur den zwischen Island, Grönland und dem Pol befindlichen Theil desselben, wohin sich die Wallfischfänger, die Heringsfahrer und Stockfischjäger alljährlich begeben (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v. Eismeer). - Die Jagd verstehen sie besser, als mancher Oberjäger, besser die Fischerey, als Hollands (Untersuchung der philosophischen, und kritischen Untersuchungen über das alte Testament, 1787). – 22. Schlug der englische Admiral Black die Convoy der Holländischen HeringsfahrerHeringsfahrer (Der Drey Königreiche Engelland Schott- und Irrland Curieuser Geschichts-Calender, 1698).

Heringfänger   „Schiff für den Heringsfang“

Quelle: es schien ihm zuletzt, als könne er darin die Melodie eines Psalms unterscheiden, die er im vorigen Sommer an Bord eines holländischen Heringfängers gehört hatte (Hauff, Märchen-Almanach auf das Jahr 1828, 1828). - Sie solten sich durch unser Exempel verbessern und erwegen daß es denen Kärchlern und Heringfängern zustehe solche herrliche Feinde zubeschmitzen (Niderländischer Starnstecher/ Oder/ Der aus den Frantzösischen Augen in denen Spanischen vermeintt gestochene Balcken, 1675).

Heringsfänger (2)   „Schiff für den Heringsfang“

Quelle: Nachmittags trafen wir bereits viele Fischerboote und Heringsfänger (Achenbach, Tagebuch meiner Reise nach den Nordamerikanischen Freistaaten, 1835). - Der Heringsfänger oder Büsen seyn unzehlich: In Holland allein sind ihr bey 1000 (Lauremberg, Neue und vermehrte Acerra Philologica, 1717). - Indessen kam Admiral Black / unter ein 500. Heringsfänger / zerstörte deren Fischerey / und schlug 12. OrlochesSchiffe / welche den Heringsfang beschützen sollten (Greflinger, Kurtze Erzehlung aller vornehmsten Händel, welche sich von Anno 1618 [...] biß den 16 Maij, 1653 [...] zugetragen haben, 1653).

Heringsflotte   „Flotte von Schiffen und Booten für den Heringsfang“

Quelle: Noch ist unter Genehmigung der hohen Regierung ein Circular ausgefertigt worden an die Besitzer der Herings-Schiffe mit der Aufforderung, auch auf der Heringsflotte Beobachtungen über Temperatur, Wind und Menge der gefangenen Heringe anzustellen (Unterhaltungen im Gebiete der Astronomie, Geographie und Meteorologie 10, 1856). - An. 1652. schlug er die Holländische Herings-Flotte (Neuburg, Curieuser Hoffmeister, 1717)

Heringsjager   „Transportschiff, das den Hering vom Fangschiff an Land bringt“

Quelle: Auf dem Robben- und Wallfischfang sind gewesen 3, und Heringsjager sind hier angekommen 2 (Nischwitz, Handels-Geographie, 1838). - Ventjagers, oder vielmehr Windjagers, ingleichen Heringsjagers; nennet man in Holland die ersten Schiffe, oder Heringsbuisen, so von dem Heringsfange mit Heringen zurück kommen (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756).

Heringsjäger (1)   „Transportschiff, das den Hering vom Fangschiff an Land bringt“

Quelle: Sogleich nach dem ersten Fange werden die meisten H-e ausgesucht, in Tonnen gepackt u. durch eigene Jachten, Häringsjägers (Windjägers) nach Holland u. den Nordseeküsten gesendet (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Häring [1]). - Der Häringsjäger, des -s, plur. ut nom. sing. in Holland, ledige Jagdschiffe, welche den Häringsbüsen, wenn sie auf dem Häringsfange sind, entgegen fahren, ihnen allerley Bedürfnisse zuführen, und die gefangenen Fische abnehmen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Heringslogger   „Schiff für den Heringsfang“

Quelle: Sie beschränkt sich auf die von der Emdener Häringsfischerei-Gesellschaft seit einer Reihe von Jahren ausgesandten Häringslogger (gegenwärtig 11) und auf einige von der Unterelbe expedirte Schiffe (Soetbeer, Edelmetall-Produktion und Werthverhaltniss zwischen Gold und Silber, 1880).

Heringslugger   „Schiff für den Heringsfang“

Quelle: Die ins Wasser fallenden Häringe sind für den Fischer verloren und fallen den zahlreichen Möwen, welche die Häringslugger begleiten, zur Beute (v. Schweiger-Lerchenfeld, Von Ozean zu Ozean, 1885).

Heringsschiff   „Schiff für den Heringsfang“

Quelle: Eyrer, die holländischen Häringsschiffe (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Eyrer). - kein Schiffer sol nach Martini in die See gehen oder vor Petri Stuhlfeier aus dem Winterhafen segeln, ausser die Bier- und Heringsschiffe, die noch nach St. Nicolai befrachtet und schon auf Mariä Reinigung aus den Hafen gelassen werden können (Lettus, Der Liefländischen Chronik Andrer Theil, 1753). - unter denselben fanden sich auch die biß daher in See gewesene Herings Schiff täglich / mit einem mehr / als gemeinem / Segen / im Texel wieder ein (Philemeri Irenici Elisii Diarium Europaeum, 1669).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Heringfass   „Fass für den Transport und die Aufbewahrung von Hering“

Quelle: wenn man den Sonnenaufgang nur vom Bodenfenster, die Abendröte nur aus Erzählungen der Kundschaften kennt, da bleibt eine Leere im Innern, die alle Ölfässer des Südens, alle Heringfässer des Nordens nicht ausfüllen, eine Abgeschmacktheit, die alle Muskatblüt Indiens nicht würzen kann (Nestroy, Einen Jux will er sich machen, 1844). - Der von Mantoua fande auf einem Gehäuse ein leres Hering-Faß gestochen (Die losende Welt, 1700).

Heringsfass   „Fass für den Transport und die Aufbewahrung von Hering“

Quelle: Man kann sich für kürzere Entfernungen jedoch ein Transportfass aus einem gut gereinigten Petroleum- oder Heringsfass billig selbst herstellen (Zeitschrift für Fischerei und deren Hilfswissenschaften 5, 1897). - Ein Garten, wie Sie solchen wünschen, woher den nehmen in einer Stadt mit Menschen so vollgepfropft, wie ein Heringsfaß? (Schulze, Die falschen Spielerinnen, 1828). - Ein Kauf und Handelsmann! Was führte er im Laden? Ein altes Heringsfaß, ein Bündel Schwefelfaden? (Das verwahrloste Kind, 1749).

Heringschüssel   „Schüssel zum Auftragen von Hering“

Quelle: Ihr Tisch war nicht viel größer als eine Heringschüssel (Jean Paul, Die unsichtbare Loge, 1793).

Heringsschüssel   „Schüssel zum Auftragen von Hering“

Quelle: Die mannhafte Besatzung der Zolljacht machte sich jetzt klar zu dem beabsichten Zwölfer, und bald war das Spiel mit den stüberdicken Karten und der Kreide als Protokoll im vollen Gang auf dem Brett über der Häringsschüssel (Flygare-Carlén, Ein Handelshaus in den Scheeren, 1859).

Heringtonne   „Tonne für den Transport und die Aufbewahrung von Hering“

Quelle: Diese tat er in einen ausgehöhlten Krautstrunk (er stellte eine Heringtonne vor) und salzte sie gehörig ein und so hätt' er, sobald das Tönnchen voll war, Heringe zu essen gehabt, wenn nicht alles gestunken hätte (Jean Paul, Selberlebensbeschreibung, 1818-19). - Der Kauffmann, Materialist und Kramer desgleichen wird jene Gewürze, Ambra, Moschus und Campher, in wohl verschlossenen Gefässen verwahren, statt daß es bey der Häring-Tonne, dem Zucker und Caffee nicht nöthig ist (Ehrhart, Oekonomische Pflanzenhistorie, 1759).

Heringstonne   „Tonne für den Transport und die Aufbewahrung von Hering“

Quelle: Die eingesalzenen H-e werden in besondere Häringstonnen verpackt (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Häring [1]). - Die Häringstonne, plur. die -n, eine Tonne, worin eingesalzene Häringe befindlich sind, oder gewesen sind (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Ein mehreres von den Heringstonnen, siehe im Artikel: Hering (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756). - So soll auch ein jeder der obgemeldten Chur und Fürsten / Bischofe / Aebte / Ebtißin / Grafen / Reichsstädte etc. ein quirne Mühl / auf einem Wagen oder Karch gebauen / zwo Heringstonnen / gesalzene Butter oder Schmalz / auch soviel Salz / […] liefern (Wolder, Türckischer Untergang oder Rähtliches Bedencken, 1664).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Heringsbude   „Verkaufsbude, in der Hering verkauft wird“

Quelle: Die Häringsbude, plur. die -n, eine Bude, in welcher gesalzene Häringe verkauft werden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Ja, weil die Klugheit ihn als ihren Stiefsohn hast, / So deckt er seine Scham mit eines andern Blöße / Und führt, worauf sich doch die Heringsbuden freun, / Die Theurung an Papier durch sein Verschmieren ein (Günther, Verdammte Tadelsucht, du Seuche dieser Zeit, 1715).

Heringshof   „Hof für die Lagerung von Hering“

Quelle: Da nun während der Kontinentalsperre der Heeringshandel danieder lag, war der Heeringshof als Ablagerungsplatz für große Vorräthe von Oel, Talg, Theer und Pech eingeräumt worden (Lewald, Meine Lebensgeschichte, 1861-62).

Heringkram   „Ladengeschäft für den Verkauf von Hering“

Quelle: Er kam an einen Häringkram und nahm drei Fische in die Hand und wollte den Leuten das Geld geben (Wolf, Niederländische Sagen, 1843). - Härings-bude/f. Häring-kram/m. Bottega da vendere delle arenghe (Kramer, Deutsch-italiänisches Dictionarium, 1724, s.v. Häringsbude).

Heringskram   „Ladengeschäft für den Verkauf von Hering“

Quelle: Da durch Stiftungen der Bedarf an Häringen noch nicht gedeckt sein und die stärkste Nachfrage darnach am Orte vom Kloster ausgehen mochte, so hatte sich unten am Kloster der „Häringskram“ etabliert (Neues lausitzisches Magazin1, 1872). - Herings-kram bottega da arenghe (Kramer, Deutsch-italiänisches Dictionarium, 1724, s.v. Kram).

Heringslager   „Lager für die Aufbewahrung von Hering“

Quelle: Wie weggeblasen ist der Geruch der Bierstuben und Fischräuchereien, der Käsekeller und Heringslager vom reinen Atem des Januars (Frapan, Zwischen Elbe und Alster, 1890). - Schreiber dieses hat selbst einmal ein solches Häringslager gesehen und eine Stange. die er in dasselbe, in den dichten Haufen, um einigeFuß tief hinabstieß, blieb geradezu aufwärts stehen (Schilling, Der Ocean, oder physisch-geographisch-historische Beschreibung des Weltmeers, 1849).

Heringsmagazin   „Magazin für die Aufbewahrung von Hering“

Quelle: der kaiserliche Marstall mit Reitschule, Reichsassignationsbank, Oberpostamtsgebäude, Archiv, der Börse gegenüber, Kaiserliches Cabinet, Schatzkammergebäude, Pagenhaus, Zollgebäude, Magazine, auch nicht für Militärzwecke, so das Hanfmagazin u. das Häringsmagazin, beide auf kleinen Inseln der Newa (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. St. Petersburg). - Das Theäter hätte ich gern besucht, obwohl es im allerschmutzigsten Winkel lag, und eher einem Heringsmagazin, als einer Schaubühne glich (Koetzebue, Erinnerungen von einer Reise aus Liefland nach Rom und Neapel, 1805).

Heringsmarkt (1)   „Platz, an dem Hering verkauft wird“

Quelle: Finden sich in den Betten Federklumpen, so sagt man die Hexen sitzen darin. Sie kommen am Maitag vor der Sonne zusammen, und namentlich hat man sie oft auf dem Heringsmarkt zu Emden gesehn (Kuhn, Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche, 1848). - die Küsten sind voller Heringe, insonderheit zu Yarmouth, daß man jährlich um Michaelis einen Heringsmarkt daselbst hält (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, 1755).

Heringsrevier   „Meeresgegend, in der Hering vorkommt“

Quelle: Gegen Sonnenuntergang erreichte Jamie Gair und sein Begleiter das Häringsrevier wo die Möven kreischten und die Tümmler durch die kurzen schaumgekrönten Wellen tanzten (Grant, Die gelbe Fregatte, 1856).

Heringteich   „kleines Gewässer“

Quelle: der Rhein trocknet in dir zur Schwemme und zum Schwenkkessel deines Weißzeugs ein, und der Ozean zum Hering-Teich (Jean Paul, Leben des Quintus Fixlein, 1796).

Heringsteich   „Atlantik“

Quelle: Die Verachtung aller Gefahr geht sogar so weit, daß z.B. einer der berühmtesten englischen Seeleute den atlantischen Ocean nicht anders als „den alten Häringsteich“ nannte (May, Land und Wasser, 1876). - „So soll ich also über den großen Häringsteich gehen“, sagte Nicolas, als er seinen eigenen Gedanken überlassen war (Der Erzähler: Ein Unterhaltungsblatt für Jedermann 7, 1842). - so nahm der Richter die Banknote zu sich, um sie dem rechten Eigenthümer wieder zuzustellen, und würde den Kerl in das Zuchthaus gesandt haben, hätten ihn nicht einige meiner Kameraden erkannt und gewußt, daß er über den Häringsteich zurückgekommen war, wofür er nun bummeln muß (Walker, Theodor Cyphon: oder Der gutmüthige Jude, 1799).

substantivisches Determinativkompositum mit Formationsbezeichnung als Hinterglied
Heringsbank   „ziehender Schwarm von Heringen“

Quelle: Man hat behauptet, daß diese Häringsbänke hoch aus dem nordischen Eismeer kämen und sich an der Spitze von Schottland in zwei Züge theilten (Vogt, Zoologische Briefe, 1851). - Die Heringsbank zeigt sich anfangs an demjenigen Ort des Meeres, wo es am breitesten erscheint (Ludwig, Abhandlung von der Materia Medica, 1763).

Heringsschar   „Schar von Heringen“

Quelle: Sonach wurden während jenes Jahres in den bohuslänischen Scheeren wenigstens 1,500,000.000 Heringe gefangen, und dennoch war dies nur ein unbedeutender Theil der ganzen Heringsschaar, welche an dieser Küstenstrecke eintraf (Zeitschrift für Naturwissenschaften 16, 1860). - Diese gefräßigen Thiere bleiben immer an der äußern Seite der Heringsschaar, und können vielleicht mit eine Ursache seyn, welche diese Fische in die Meerbusen und Flüsse treibt (Beiträge zur Völker- und Länderkunde, 1786).

Heringschwarm   „Schwarm von Heringen“

Quelle: Dem Menschen gefällig, treibt oft er vom Meer / Die Heringschwärme zum Lande her, / Des Überfalls nicht gewärtig (Scheffel, Der Grindwalfang an den Färöerinseln, 1868). - Sobald man diesen Laut hört, oder zu hören glaubt, so sagen sie, der Hering hat gekracht. In diesem Fall ist es unfehlbar gewiss, dass sich der ganze Heringschwarm, noch vor Anbruch des folgenden Tages, entfernt (Journal aller Journale 5-6, 1786).

Heringsschwarm   „Schwarm von Heringen“

Quelle: Das plötzliche Erscheinen von ungeheueren Häringsschwärmen an den nördlichen Küsten Europas und Amerikas, das Auftreten dieser Schwärme zu einer bestimmten Zeit im Jahre, das geheimnisvolle Verschwinden von einzelnen Stellen, wo sie früher in Menge sich aufhielten, hat zu Fabeln Veranlassung gegeben (Brehm, Thierleben, 1883-87).

Heringszug   „ziehender Heringsschwarm“

Quelle: Von den Häringszügen macht sich der Binnenländer schwerlich eine Vorstellung, weil ihm die Berichte der Augenzeugen übertrieben und unglaublich zu sein scheinen (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Dergleichen Merkwürdigkeiten waren: der Mangel an Trinkwasser und die Cysternen zu Glückstadt, die sechs Baken und eine Blüse zwischen Ritzebüttel und der Insel Neuenwerke; der Haven Kuxhaven bey Ritzebüttel; die Insel Helgoland; die Heringszüge an der Küste von Bergen (Guts Muths, Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes, 1796).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Heringsblick   „das Aufblitzen eines Heringsschwarms im Wasser“

Quelle: Auch des Nachts kann sie der Fischer an dem sogen. Häringsblick (dieser entsteht angeblich durch die weissen Bauchschuppen der in der Nacht auf dem Rücken schwimmenden H-e) entdecken (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Häring [1]). - Der Häringsblick, des -es, plur. die -e, der Blick oder blitzende Glanz, welchen die Häringe von sich geben, wenn sie in großen Haufen schwimmen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Sonst geht der Hering zur Zeit des Fanges dem Lichte sehr nach, und giebt auch selbst einen Glanz von sich, davon die Luft erleuchtet wird, welchen man den Heringsblick zu nennen pflegt (Walpurger, Cosmotheologische Betrachtungen derer wichtigsten Wunder und Wahrheiten im Reiche der Natur und Gnaden, 1749).

Heringsbraterei   „Laden, in dem Heringe gebraten werden“

Quelle: Aus den engen Gäßchen zog der übelriechende Rauch der Heringsbratereien (Wassermann, Die Juden von Zirndorf, 1897). - Die Häringsbraterei hat sich heuer zum erstenmal auf dem Plärrer etablirt (Nürnberger Abendzeitung, 1863).

Heringfang   „das Fangen von Heringen“

Quelle: Sie bieten wieder vortreffliche Eisenwaaren, fertige Pelzkleidungen, Fett von Wallfischen und Robben feil, und geben sich daneben fleißig mit dem Heringfange ab (J. Voß, Ini, 1810). - Man saget, daß die Heringe den Holländern jährlich bey 6 bis 7 Millionen Gulden eintragen, folglich dieser Heringfang jährlich fast Mehrer einträgt, als manches Reich mit allen Einkünften (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1753). - wegen deß Heringfangs / könte man sich vmb ein stück Gelts vergleichen / oder den Zehenden folgen lassen (Wartmann, De Statv Pertvrbato Germaniae et Franciae, 1652).

Heringsfang   „das Fangen von Heringen“

Quelle: Büse, Fahrzeug, besonders für den Heringsfang, führt einen einfach übersetzten Hauptmast mit 3 Raasegeln und einen kleinen Besanmast mit einem Raasegel (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Büse). - Mit Ehrfurcht / Grüßeten alle den Lehrer, den Vielgeliebten, der öfter / Still stand, diesem ein Wort zuraunt', und jenem die Hand bot, / Fleissig sich auch nach der Frau und lieben Kindern erkundet', / Auch nach dem Heringsfang, und dem nördlichen Sturm der den Fischern (Kosegarten, Jucunde, 1803). - Maas-Sluis ist ein niedlicher kleiner Flecken, dessen Hafen mit Fischerfahrzeugen angefüllt war, indem von hier aus und dem benachbarten Vlaardingen der Kabeliau- und Heringsfang betrieben wird (Forster, Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, 1791-94). - O Sapperment! was war da vor ein Jubel-Geschrey unter den Schiffleuten, welche den Häringsfang gepachtet hatten, daß die durch mich zu ihren Tonnen-Heringen wieder gekommen waren! (Reuter, Schelmuffskys kuriose und sehr gefährliche Reisebeschreibung zu Wasser und Lande, 1696).

Heringsfischerei   „Heringsfang“

Quelle: Arklow, Stadt in der irischen Grafschaft Wicklow mit Hafen, Heringsfischerei, Kupferschmelzhütte (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Arklow). - Die ungleich größeren Summen, die im Waarenhandel oder in den kostbaren Anlagen unzähliger Fabriken sich verinteressiren die Fonds, womit die Wallfisch- und Heringsfischereien betrieben werden, die der Ost- und Westindischen Compagnien die eigenen Staatsschulden der vereinigten Niederlande, endlich der Ertrag des Erdreiches, wovon ich nur beispielsweise anführen will, daß Nordholland allein auf den drei Märkten von Alkmaar, Hoorn und Purmerend, in einem Durchschnitt von sieben Jahren, jährlich an Käse vierzehn Millionen Pfunde verkauft hat, – machen zusammen eine Masse von Reichthum aus, wobei es den Niederländern, und sollte sich ihre Anzahl auch auf drittehalb Millionen belaufen, um ihre Existenz nicht bange werden kann (Forster, Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, 1791-94). - Schon 1667 hat man zu Gothenburg eine Heringsfischerey angelegt (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756). - so hat er [...] frembde Kauffleute durch Woltähtigkeit und Gnaden-Erweisungen an sich gelocket; den Jüden in denen See-Städten allerley Freyheit gestattet; die Strohme und Häven zur Schiffart bequem gemachet; die HeringsFischerey angeordnet / und fremde Heringe verbotten (Valckenier, Das verwirrte Europa, 1677).

Heringshandel   „das Handeln mit Hering“

Quelle: Seines Heringshandels wegen hiess Stettin auch Fischhaus (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v. Stettin). - Der Maykenshäring, oder Maikenshäring, des -es, plur. die -e, in dem Häringshandel, besonders Niedersachsens, früh gefangene Häringe, welche zwar ein zartes Fleisch, aber weder Milch noch Rogen haben (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Maykenshäring). - Sluys und Brügge waren die beyden vornehmsten Städte, wo man anfangs den Heringshandel mit den Fremden trieb (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756).

Heringskrieg (3)   „Krieg, in dem ungewöhnlich viel Hering verzehrt wird“

Quelle: die Genfer aber wurden muthiger und setzten den Truppen nichts mehr vor als Häringe, weshalb man diesen Feldzug den Häringskrieg nannte (Henne-Am Rhyn, Geschichte des Schweizervolkes und seiner Kultur, 1865).

Heringsräucherei (1)   „das Räuchern von Hering“

Quelle: auch haben sie durch den Heringsfang und die Heringsräucherei einen ehrlichen und zuweilen recht guten Erwerb (Wehrs, Der Darß und der Zingst, 1819).

Heringsräucherei (2)   „Betrieb, in dem Hering geräuchert wird“

Quelle: In Greifswald bestehen mehrere Heringsräuchereien und Bratereien, von welchen diejenige von Paul Degner die bedeutendste ist (Mitteilungen des Deutschen Seefischerei-Vereins 7-9, 1891).

Heringssalzerei   „Betrieb, in dem Hering eingesalzen wird“

Quelle: Neuerdings ist es gestattet, dieses Nebenproduct der Heringssalzerei gegen eine geringe Steuer in den deutschen Zollverein einzuführen (Aus der Natur 25-28, 1863). - Kaufleute, Handwerker, Fabriken, Wirths-Häuser, Häringssalzerey, Oehlsiedereyen (Bernoulli, Sammlung kurzer Reisebeschreibungen und anderer zur Erweiterung der Länder-und Menschenkenntniss dienender Nachrichten, 1787).

Heringsverkauf   „das Verkaufen von Hering“

Quelle: Der Heringsfang wird schon seit 700 Jahren betrieben, schon 1579 lösten die Deutschen aus dem Heringsverkauf 10 Mill. Thaler (Koerner, Die Natur im Dienst des Menschen, 1855). - Ein großer Handelszweig für die Mark war der Heringsverkauf (Gallus, Geschichte der Mark Brandenburg, 1792).

Heringszucht   „das Züchten von Hering“

Quelle: Die Felnks (s. ⇒ Lust 65) beschlossen einst die Heringszucht bei sich einzuführen. Sie kauften sich eine Partie gesalzener Heringe und setzten sie in einen Teich (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Beest).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
Heringsangeln   „das Angeln von Heringen“

Quelle: Es sind keine eigentlichen Fischer, welche dieses Häringsangeln betreiben, sondern kleine Leute, auch Frauen dazwischen, aus Kappeln und dessen Umgebung (Dallmer, Handbuch der Fischzucht und Fischerei, 1886).

Heringseinsalzen   „das Einsalzen von Hering“

Quelle: Böckel, Willem, auch Beukelsz, ein holländ. Fischer, der sich durch Erfindung des Häringseinsalzens eben so verdient als berühmt gemacht hat. Starb zu Ende des 14. oder Anfangs des 15. Jahrhunderts (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Böckel). – S. 31. bezweifelt Herr L., wie billig, die verjährte Sage, dass Beukelssohn den Niederländern zuerst das Heringseinsalzen gezeigt habe (Allgemeine Literatur-Zeitung 3-4, 1788).

Heringessen (1)   „das Verzehren von Hering“

Quelle: Zum Heringessen bedurfte es schon vieler Ueberwindung. Man mußte einen Hering ganz, ohne das Geringste davon zu beseitigen, wie er aus der Tonne kam, verzehren, und sich, ohne einen Tropfen darauf zu trinken, schlafen legen (Widmann/Wirth, Chronik der Stadt Hof, 1843). - Als sie aber die Häringe einzusalzen erlernt hatten / so vertrieben sie eine ungeheure Menge / und machen dadurch zweifelhaft / ob Holland mehr durch das Häringessen gewinne / oder Deutschland durch das Trinken auf die Häringe? (Des Stummen Advocaten aufgelöste Zunge, 1766).

Heringsessen (1)   „das Verzehren von Hering“

Quelle: Es hat aber das Heringsessen am letzten Tag des Jahres noch einen weit verbreiteteren Grund, indem die Leute den Glauben haben, der Rogen des Herings, an diesem Tage genossen, bringe im nächsten Jahre Geld (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853).

Heringsräuchern   „das Räuchern von Hering“

Quelle: Marktflecken an der Schlei, im Angeler District in Schleswig; Schifffahrt, Schiffswerfte, Häringsfang u. Häringsräuchern, Seilerei, Senf- u. Grützmühlen, Lichtgießereien, Methbrauerei, Handel mit Salzfleisch u. Würsten (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kappeln).

substantivisches Determinativkompositum mit Mahlzeitbezeichnung als Hinterglied
Heringschmaus   „Gastmahl, bei dem Hering gegessen wird“

Quelle: Ein Wiener Proviantmeister kündigt im dortigen Fremdenblatt für den Aschermittwoch einen unentgeldlichen Häring-Schmaus an (Münchener Punsch 12, 1859). - Ich ward vor kurzem mit einigen neuen Häringen beschenkt: dieß zog einen kleinen Häringschmaus nach sich, wobey Herr Papilion präsidierte (Weisse, Der Kinderfreund, 1805).

Heringsschmaus   „Gastmahl, bei dem Hering gegessen wird“

Quelle: Von irländischer Herkunft ist auch die ihre eigene Armut verspottende Erzählung von dem Heringsschmaus, bei welchem die Kartoffeln nur nach dem über dem Tische aufgehängten Hering gezeigt werden (Falke, Lebenserinnerungen, 1897).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Heringsbrötchen   „Brötchen mit Heringsfilets“

Quelle: Heringsbrötchen. Lachsbrötchen. Die Bereitung ist der vorstehenden gleich (Jungius, Deutsches Kochbuch für bürgerliche Haushaltungen, 1864).

Heringsbrühe   „Salzlake, in der Hering aufbewahrt wird“

Quelle: Der geringe Geschmack muß durch Bestreichen mit einer gekräuterten Sardellen- oder Heringsbrühe gehoben und, wie überhaupt bei allen im ganzen Stück aufzutischenden Gerichten von Pferdefleisch, eine recht pikante Brühe beigegeben werden (Hallisches Patriotsches Wochenblatt 2, 1847). - Die Häringsbrühe, plur. inus. 1) Die salzige Brühe von eingesalzenen Häringen; die Häringslake. 2) In den Küchen, eine Brühe, zu welcher Häringe kommen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Die Trödler werden ihm den reichsten Lohn versprechen, / Und wär es auch nicht mehr, so ist es Heringsbrüh, / Damit der Hunger nicht der Welt ein Licht entzieh (Günther, Ihr Mütter, seyd nur gut, wenn gleich mein Kiel gesteht, 1718).

Heringsjauche   „Salzlake“

Quelle: Den armen Pold überkam bei dieser Frage ein heftiges Schütteln in Frost und Hitze durch den ganzen Körper, doch wohl weniger aus Schauder vor dem Dasselschen Hund, als überhaupt im Angedenken an jene Nacht im Dasselschen Ratskeller – die heiße Augustnacht, mit gefesselten Händen am überheizten Ofen, mit der hineingezwungenen Heringsjauche im Leibe und den schäumenden Krügen, nicht Dasselschen Hundes, sondern richtigen Einbeckers rundum und unter der Nase (Raabe, Hastenbeck, 1899). - Letztere Benennung braucht er von Substanzen, welche faulen, aber die Fäulniss nicht befördern, sondern eher verzögern, z.B. von der Heringsjauche, die aber Rec. doch nicht in jedem Fall für faul halten würde (Allgemeine Literatur-Zeitung, 1791).

Heringskartoffeln   „Speise aus Hering und Kartoffeln“

Quelle: Demnächst erkühne ich mich, Deine Frage wegen der Häringskartoffeln versprochenermaßen zu beantworten. – Man legt in der Schale gekochte und in Scheiben geschnittene Kartoffeln abwechselnd mit gehacktem Häring in eine Blechform. Sodann verquirlt man sauren Rahm, Eier und zerstoßenen Zwieback, gießt's drüber, schiebt die ganze Geschichte in den Bratofen und läßt sie stehen, bis sie krustig wird (Busch, Brief an Gedon, 1877). - Häringskartoffeln mit kaltem Fleisch (Davidis, Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche, 1849).

Heringslake   „Salzlake zum Marinieren von Hering“

Quelle: So viel ist gewiß, daß die hohe Annehmlichkeit des Geschmacks sowie die siegende Kraft vorzüglich durch eine derbe Zutat von Heringslake hervorgebracht wird (E.T.A. Hoffmann, Lebensansichten des Katers Murr, 1820-22). - Die Lake, plur. doch nur von mehrern Arten, die -n, Salzwasser, besonders die salzige Brühe von eingebökeltem Fleische oder eingesalzenen Fischen; Fischlake, Fleischlake, Häringslake. Dieses Wort ist aus den Niederdeutschen Seestädten zu uns gekommen, und ist mit Lauge, ingleichen mit Lache, so fern es ehedem einen jeden flüssigen Körper bedeutete, Nieders. Lake, ein und eben dasselbe Wort (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Lake). - Das beste Mittel, bey dergleichen Vorfall zu gebrauchen, dürffte seyn, daß man derselbigen Person Saltzwasser oder Häringslake trincken liesse: dann das Saltz würde den Wurm in den Kopf beissen und machen, daß er seine Beute müste fahren lassen (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Hirudo). - Damit man aber die Feuchtigkeiten / die in die Gelenke zu sinken beginnen möchten / auftrukne / und die Gelenke stärke; so mag man die Gliedmaßen mit Häringslake / oder mit sohtsuppe von Feldzipresse / Rosmarien / und Salbeie warm waschen (Beverwijk, Schatz der Gesundheit, 1671).

Heringslauge   „Salzlake zum Marinieren von Hering“

Quelle: Ich will hin, um Häringe zu fischen, Du mußt Salz mahlen zu Häringslauge, bis ich wieder komme! (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71). - Hiernächst kann man das emplastrum de galbano und de ammoniaco brauchen, auch diese Pflaster mit dem emplastro diaphoretico Mynsichti, und mit etwas von dem oleo tartari foetido vermischen; oder auch Umschläge aus Heringslauge, mit etwas Essig, Vitriol und Alaun vermischet, auflegen (Platner, Gründliche Einleitung in die Chirurgie, 1749).

Heringspastete   „Pastete mit Hering“

Quelle: Gebratene H-e (Brat-H-e), werden, nachdem solche vorher entwässert u. an der Luft od. in Küchenrauch getrocknet worden sind, auf dem Roste od. in, mit Butter bestrichenem Papier gebraten. Ebenso gebackene od. gefüllte H-e od. Häringspasteten (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Häring [1]). - Geschenk am König von Heringspasteten, und an die Oberrichter des Königreichs von Handschuhen (Archenholz, Annalen der brittischen Geschichte, 1790).

Heringsalat   „Salat mit Hering“

Quelle: Im Wirtshause zu Nörten traf ich die beiden Jünglinge wieder. Der eine verzehrte einen Heringsalat, und der andere unterhielt sich mit der gelbledernen Magd (Heine, Die Harzreise, 1825). - Ich erlaube daher solchen bisweilen ein wenig Heringsalat, (blos von Hering und Essig) zu essen (Journal der practischen Arzneykunde und Wundarzneykunst 3, 1797).

Heringssalat   „Salat mit Hering“

Quelle: In den Tanzpausen reicht man Limonade, Eis, eingezuckerte Apfelsinen, kleine Kuchen, Wein, Bowle, später Sandwiches, Häringssalat und eventuell Bier (Wedell, Wie soll ich mich benehmen?, 1897). - Der Salāt, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e. 1) Eine jede Speise, welche mit darauf gegossenem Öhl und Essig genossen wird, besonders wenn sie kalt und ohne weitere Zubereitung gegessen wird. Daher Häringssalat, Sardellensalat, Krautsalat, Kräutersalat, Gurkensalat, Hopfensalat, Rapünzelsalat u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Salat).

Heringssalse   „in eine Tunke eingelegter Hering“

Quelle: In diesem Kaffe würde Leipziger Kirschkuchen, Bischof, Heringssalse, Beessteak's gereicht (Morgenblatt für gebildete Leser 2, 1808). - Bald stockt die Red' im dürren Halse, / Von Braten, Fisch und Heringssalse, / Wo nicht gefeuchtet wird (Voß, Rundgesang beim Bischof, 1792).

Heringssuppe   „Suppe mit Hering“

Quelle: So waren sie Handels einig, und Gobin labte sich im Pachthofe mit Bier und Häringssuppe (Morgenblatt für gebildete Leser 22, 1828). - Nein, nein, ich will nur gehn, eh sich die Schar bewegt / Und mir die große Kunst mit Birkenwischen legt, / Eh sich das Altertum um meinen Buckel rühret / Und mich ein neuer Wurm mit Heringssuppen schmieret (Neukirch, Wider die falsche Ehrsucht, 1732).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktbezeichnung als Hinterglied
Heringsguano   „Dünger aus Heringsrückständen“

Quelle: In Nordfrankreich, Norwegen und Schweden führt diefer Düngstoff den Namen Heringsguano oder Tangrum und wird meistens aus den zu Thran verarbeiteten Heringen bereitet (Jäger, Die Boden- und Düngerkunde, 1860).

Heringsöl   „Öl des Herings“

Quelle: Die Häringslacke wird zwar zum Salzen, wie Häringsöl zum Brennen gebraucht, die Abgänge davon aber dungen (Baumann, Der Kern und das Wesentliche entdeckter Geheimnisse der Land- und Hauswirtschaft, 1803).

Heringstran   „Öl des Herings“

Quelle: Häringsthran, das aus Häringen gekochte Fett; brennt mit weniger Geruch u. Rauch, als der Gemeine T., ist aber zu dünn, u. wird bes. gebraucht, um Leder lange geschmeidig zu erhalten (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Thran). - die gemeine Hausseife (Sapo mollis, vulgaris, communis) aus potaschlaugensalziger Seifensiederlauge (→ Lauge der Seifensieder) und Talg, mit einem Zusatze von Kochsalz zu Ende des Siedens, die grüne oder schwarze Seife (Sapo niger, s. viridis) aus eben dieser Lauge und Hanf- Lein- Rüböl oder Heringsthran (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Seife).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Hinterglied
Heringzeit   „Zeit des Heringsfangs“

Quelle: Indessen werden auch hier, wie in den meisten Gegenden von Afrika, die Weiber zum Säen, Ernten und Mahlen des Getreides, zum Holz- und Wassertragen, so wie zu allen häuslichen Arbeiten angehalten, indeß die Männer vielleicht schwätzen, trinken oder schlafen, außer während der Häringzeit, wo man in allen Dörfern längs der Küste eine ungemeine Thätigkeit bemerkt (Morgenblatt für gebildete Stände, 1823). - In dieser Heringzeit schwimmen sie in so großer Menge und so dicht zusammen, daß sie einander über die Oberfläche des Wassers hinaus drüken, und man sie also schon von Ferne kommen sehen kann (Neue Sammlung geographisch-historisch-staatistischer Schriften, 1785). - Harangeson, die hering-zeit / in welcher man sie fangt (Der frantzösische Sprachmeister, 1699).

Heringszeit   „Zeit des Heringsfangs“

Quelle: Da die ziehenden H-e zu einer bestimmten Zeit am fettesten sind, so hat auch der Häringsfang eine bestimmte Zeit (Häringszeit); dieselbe findet vom Juni bis Mitte Januars Statt (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Häring [1]). - Die erste Schaar erscheint in England im Jun, wahrend dem Mackrelenfang, und die zweite im September, während der Heringszeit (Bloch, Oekonomische Naturgeschichte der Fische Deutschlands, 1787).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Heringskompanie   „Gesellschaft für den Fang und die Vermarktung von Hering“

Quelle: Auch diese Thiere verändern nicht selten ihre Reiseroute und manche Heringscompagnie hat schon bankerott gemacht, weil plötzlich auf ihrer Fischstation die erwarteten nordischen Gäste ausblieben (Vollmer, Der Erdball und seine Naturwunder, 1856). - Die HeringsCompagnie hat 42 HeringsBuysen in Fart, errnäret viele arme Leute, und teilt durch die gnädige Beisteuer des Königs ungewönlich viele proC. aus (Schlözer, Stats-Anzeigen 7, 1785).

Heringszeichen (1)   „Anzeichen für das Herannahen eines Heringsschwarms“

Quelle: Wir passirten zweimal große englische Fischerflotten, welche hier mit der Kurre fischten und zogen bei ihnen Erkundigungen ein; sie hatten nirgends bemerkenswerthe Heringszeichen beobachtet (Mittheilungen der Section für Küsten- und Hochsee-Fischerei 7-8, 1891).

Heringszeichen (2)   „Brandzeichen an einer Heringstonne, das die Qualität der Ware anzeigt“

Quelle: Die eingesalzenen H-e werden in besondere Häringstonnen verpackt; das auf diesen eingebrannte Zeichen, wodurch die drei verschiedenen Hauptqualitäten bezeichnet werden, heißt Häringszeichen (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Häring [1]).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
Heringshai   „Lamna nasus, eine Haiart“

Quelle: Der Häringshai erreicht eine bedeutende Größe, drei bis vier Meter nämlich, vielleicht noch mehr, und wächst sehr rasch (Brehm, Thierleben, 1883-87).

Heringskarpfen   „Karpfenhering, ein Flusswasserfisch“

Quelle: Häringskarpfen (Karpfenhäring, Megalops), Gattung der häringsartigen Bauchflosser (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v.). - Chalcoides. Der Heringskarpfen (Donndorf, Zoologische Beyträge zur XIII. Ausgabe des Linnéischen Natursystems, 1798).

Heringsmöwe   „Larus fuscus, eine Möwenart“

Quelle: Ihre nächste Verwandte ist die Heringsmöve (Larus fuscus und flavipes, Laroides fuscus, melanotos und harengorum, Leucus, Dominicanus und Clupeilarus fuscus), welche sich durch merklich geringere Größe, den Schwanz überragende Fittige, schmälere weiße Endbinden an den Schwingen und lebhaft gelb gefärbte Füße von ihr unterscheidet (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Die Häringsmeve, plur. die -n, eine Art Meven, welche den Häringen nachstellet; Larus fuscus L. et Klein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Häringsmeve).

Heringswal   „Finnwal“

Quelle: Um die Mitte des Winters stoßen große Scharen von Häringen und Kabeljaus auf die Westküste Norwegens, welche von ihren Verfolgern, den Springwalen, Seehunden, Meerschweinen und besonders dem großen Finnfische, dem Häringswal, dahin getrieben werden (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Dieser Schwarm, sage ich, stösset auf alle die Küsten, nach der Anweisung des Schöpfers, und er wird in unbeschreiblicher Menge dahin gejagt oder getrieben, durch seine Verfolger, welche vornehmlich sind der Springer (Spring-Hvale), der Hayfisch, der Seehund, das Meerschwein, und überhaupt der große Wallfisch, der daher Heringswal genennet wird, weil er gleichsam der Oberjägermeister ist, der die grossen Schaaren von Heringen und Dörschen vor sich hertreibet (Pontoppidan, Versuch einer natürlichen Historie von Norwegen, 1754).

substantivisches Determinativkompositum mit Explikativum als Hinterglied
Heringsware   „Hering als Verkaufsobjekt“

Quelle: Begeistrung ist keine Heringsware, / Die man einpökelt auf einige Jahre (Goethe, Frisches Ei, gutes Ei, 1815).

adjektivisches Determinativkompositum
heringsähnlich   „einem Hering ähnelnd“

Quelle: Metallischer Nachgeschmack der eingenommenen Tropfen; die Butter schmeckt Früh Heringsähnlich (Homöopathische Vierteljahrsschrift 7, 1856).

heringartig   „in der Art eines Herings“

Quelle: mit demselben gruben sie auf Waldlichtungen in Abständen von 4 bis 6 Fuss Löcher und warfen in jedes 2 oder 3 Menhaden, das sind heringartige Fische, die alljährlich in grossen Zügen an der atlantische Küste erscheinen (Semler, Die tropische Agrikultur, 1888).

heringsartig   „in der Art eines Herings“

Quelle: Bischir (Polypterus Geofir.), Gattung der häringsartigen (schmalköpfigen) Fische, Leib walzig, Kopf platt, Kiemenhaut ohne Strahlen, Rücken mit einer Reihe abgesonderter kleiner Flossen, jede mit einem Stachel, Kinnlade mit einer Reihe kegelförmiger Zähne (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Bischir). - Die Konsistenz ist schleimigt-öligt, bey einigen butterartig, die Farbe ist geblicht, der Geruch spezifisch heringsartig, starkriechend (Plenk, Hygrologie des menschlichen Körpers, 1796).

Frühneuhochdeutsch (hering)

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
heringsstange   „Stange für den Transport von Heringen“

Quelle: Und ich, der ich hie steh, Vester steiffer Jungherr gewinn mit meim reden oder Harangiren sechs Häringsstangen mit Würst (Fischart, Geschichtklitterung, 1575)

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
heringslake   „Salzlake zum Marinieren von Hering“

Quelle: Dis vermischen sie darnach wie ein wenig Heringslake / setzens in Taubenschlag / und gebens den Tauben zu trincken (Coler, Oeconomia oder Haußbuch, 1599).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
heringschouwer   „jemand, der die Heringe beim Verkauf kontrolliert“

Quelle: Chroniken der deutschen Städte vom 14. bis in's 16. Jh., zitiert nach Lexer.

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
heringkonzil   „Besprechung beim Heringessen“

Quelle: Aber wir wöllen bald ein Häringconcily drüber halten (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

explikatives substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
heringfisch   „Hering“

Quelle: Viel rühmen die mittel Ader im Häringfisch in einer Erbsbrü eingetruncken (Crato von Krafftheim, Miscellanea Cratoniana Medica, 1529).

Mittelhochdeutsch (herinc)

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
herincmenger   „Heringsverkäufer“

Quelle: Zitiert nach Lexer.

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
herincfanc   „Heringsfang“

Quelle: in des selbin jâris swanc vorgînc vil gar der herincvanc zu Prûzin (Nikolaus von Jeroschin, Deutschordenschronik, 14.Jh.).

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Neuhochdeutsch (Hering)

Allgemein
wie (die) Heringe   „dichtgedrängt wir Heringe in der Tonne“

Quelle: Sie sind wahnsinnig, die Menschen, daß sie sich zusammendrängen wie die Heringe (Essig, Der Taifun, 1913).

Älteres Neuhochdeutsch (Hering)

Allgemein
wie (die) Heringe   „dichtgedrängt wie Heringe in der Tonne“

Quelle: In den englischen Transportschiffen wurden wir gedrückt, geschichtet und gepökelt wie die Heringe (Seume, Mein Leben, 1811). - in diesem Ort haben gleichwohl Platz viel tausend Millionen der verdammten Seelen samt ihren Leibern, denn sie auf einander werden liegen wie die Ziegel in dem Brennofen, wie die Häring in der Tonne, wie die Glut auf dem Heerd (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680). - Sie liegen wie das tote Vieh, / Wie Hering auf dem Haufen (Angelus Silesius, Sinnliche Beschreibung der vier letzten Dinge, 1675).

Komplementärbegr. & OppositionenInfo-Icon

Frühneuhochdeutsch (hering)

Allgemein
fisch

Quelle: Man trug jhm her gut fisch und häring, / die buttermilch wolt noch besser wern (Ambraser Liederbuch, 1582).

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Älteres Neuhochdeutsch (Hering)

Nomen agentis auf -er
Heringer   „Heringsverkäufer“

Quelle: Heringern, Unter den, hiess eine kurze von der südlichen Ecke der Marktstrasse bis zum Friedrich-Wilhelmsplatz führende Strasse, weil in früherer Zeit die Heringsverkäufer hier ihren Stand gehabt hatten (Jahrbücher der Königlichen Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt 13-14, 1885). - Der Häringer, des -s, plur. ut nom. sing. ein nur in einigen Oberdeutschen Gegenden übliches Wort, einen Höken zu bezeichnen, welcher vornehmlich mit Häringen handelt; der Häringskrämer (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Die allhiesige Häringer, die denen Bauers-Leuten, insonderheit den Leopold Auer, Matthias Scharf, oder anderen, so es erweisen können, den 10. verwichenen Monaths Novembris auf öffentlichen Wochen-Markt, wider den klaren Buchstaben ihrer Privilegien, mit eigenmächtiger Zuziehung der Wacht, unbefugter Dingen abgenommene Gäns alsogleich im rechten Werth restituiren (Sammlung Oesterreichischer Gesetze und Ordnungen, 1752). - Item hat man zu Verfassung der anbefohlener massen verlangten Satzung der Victualien die Burgerliche Handelsleuth / Fleischhacker / Häringer und Käßstecher erfordert / und jhnen den eventualiter außgeworffenen Preiß der Victualien vorgehalten (Hocke, Kurtze Beschreibung dessen was in wehrender türckischen Belagerung der [...] Statt Wienn […] passiret, 1685).

Frühneuhochdeutsch (hering)

Nomen agentis mit -er
heringer   „Heringsverkäufer“

Quelle: Jtem die Wildpräter / Gänsler / Häringer / Hüenerayrer / Khässtecher vnd Schmälzler / sollen füran weder in der Stat noch von denen Thören / khainerlay firkhauf vndersteen (Singriener, Anno domini Millesimo Quingentesimo Trigesimo sexto an Pfintztag […], 1536).

Nomen agentis mit -erîn
heringerîn   „Heringsverkäuferin“

Quelle: Endres Tuchers Baumeisterbuch der Stadt Nürnberg, 1464-1475, zitiert nach Lexer.

HyperonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Hering)

Allgemein
Fisch
Speisefisch

Älteres Neuhochdeutsch (Hering)

Allgemein
Fisch
Speisefisch

Frühneuhochdeutsch (hering)

Allgemein
fisch
speisefisch

Mittelhochdeutsch (herinc)

Allgemein
visch

HyponymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Hering)

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
Hochseehering   „in der Hochsee lebender Hering“

Quelle: Dann kam der Hochseehering von der offenen See vor die Küste, um zu laichen (Weiß, Das Geheimnis von Stralsund, 2014). - Die Hauptlaichzeit währt beim schottischen Hochseehering vom August bis Oktober (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Küstenhering   „in Küstennähe lebender Hering“

Quelle: Die Hauptmenge an gesalzenem Küstenhering ging nach Stettin und von dort nach Berlin (Kuna, Das alte Handwerk in Vorpommern, 2014). - Aus dem Fange wurden im Mai im wesentlichen nur Küstenheringe, große Plattfische und Aale zur Verwertung als Marktware ausgelesen (Zeitschrift für Fischerei und deren Hilfswissenschaften 28, 1930).

Nordhering   „im Norden der Nord- oder Ostsee lebender Hering“

Quelle: Daraus ist ersichtlich, daß die Schuppenradien der bis vierjährigen Nordheringe kleiner sind als die der gleichalten Südheringe (Nawratil, Das Verhältnis Fischlänge - Schuppenlänge einiger wirtschaftlich bedeutender Clupeiden des Atlantik, 1969). - In den Provinzen Norrland und Südfinnmarken wird vom November bis Januar der Groß- oder Nordhering (Norsild) gefangen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Nordseehering   „in der Nordsee lebender Hering“

Quelle: Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Bedeutung des Nordseeherings ab dem Ende des 15. Jahrhunderts begann der Aufstieg der niederländischen Generalstaaten und der Abstieg der Hanse (https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Hering, gesehen am 13.7.2012). - Im Frühsommer sind sie dann auslaufbereit für jene neuen „Fischzüge“, die diesmal freilich nicht Fang und Anlandung von jeweils sechzig oder siebzig Tonnen frischer Nordseeheringe, sondern das Ausfahren (und Ausnehmen) von jeweils einem halben Dutzend zahlungskräftiger Seefahrer zum Ziel haben (Die Zeit, 10.04.1964).

Ostseehering   „in der Ostsee lebender Hering“

Quelle: Neben dem Ostseehering (Strömling) war der Dorschfang von ebensolcher Bedeutung wie der Fang von Plattfischen (https://de.wikipedia.org/wiki/Hallshuk, gesehen am 13.7.2012). - Der größte und fetteste ist der H. der Shetlandinseln und der norwegischen Küste, etwas kleiner ist der der holländischen und englischen Küste, am kleinsten der Ostseehering (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Seehering (1)   „in der Nordsee lebender Hering“

Quelle: Berühmt ist die Tatsache, daß der Seehering an der Westküste von Schweden in Bohuslän, der in früherer Zeit direkt eine Quelle des Reichtums für diese Provinz war, im Jahre 1808 vollkommen ausblieb (Hesse/Doflein, Tierbau und Tierleben in ihrem Zusammenhang betrachtet, 1914).

Südhering   „im Süden der Nord- oder Ostsee lebender Hering“

Quelle: Daraus ist ersichtlich, daß die Schuppenradien der bis vierjährigen Nordheringe kleiner sind als die der gleichalten Südheringe (Nawratil, Das Verhältnis Fischlänge - Schuppenlänge einiger wirtschaftlich bedeutender Clupeiden des Atlantik, 1969).

Schlammhering   „Amia, Kahlhecht, ein Schlammfisch“

Quelle: Schlammhering Amia, Poiss. (Blanchard, Glossaire allemand-français des termes d'anatomie et de zoologie, 1908).

Seehering (2)   „Coregonus artedii, ein lachsartiger amerikanischer Süßwasserfisch“

Quelle: Zu der einheimischen Fischfauna gehören verschiedene Arten wie: Meerneunaugen, Gemeiner Knochenhechte, Kahlhechte, Mondaugen, Alosa-Heringe, Seeheringe (Coregonus artedii) (https://de.wikipedia.org/wiki/Sankt-Lorenz-Strom, gesehen am 13.7.2012).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
Frühjahrshering   „im Frühjahr laichbereiter, besonders fetter Hering“

Quelle: In riesigen Schwärmen schwimmen Millionen von Frühjahrsheringen aus den Tiefen des Meeres in die flachen Küstenbereiche, um hier für ihren Nachwuchs zu sorgen (Berliner Zeitung, 04.05.2001). - Hochsee- oder pelagische Stämme, die auf hoher See 200–400 km von der Küste entfernt leben, und zu denen die größten (bis 36 cm Länge) und für den Fischfang wichtigsten Heringsscharen an den norwegischen und britischen Küsten gehören (der schottische Hochseehering und der Vaarsild oder Frühjahrshering an der Südwestküste Norwegens) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Frühlingshering   „im Frühjahr laichbereiter, besonders fetter Hering“

Quelle: Höhepunkt der Fangsaison für den Frühlingshering – drei Wochen zaubern die Küchenchefs vom März in den April nach unterschiedlichsten Rezepten (Baedeker Reiseführer Usedom, 2013). - Von nicht geringerer Bedeutung war früher (bis 1870) auch der Fang von Frühlingsheringen, die jährlich (im Januar) ebenfalls in Scharen von Millionen an die Küste kamen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Norwegen).

Halbfastenhering   „Hering, den man in der Mitte der Fastenzeit isst“

Quelle: In Schleswig gibt es an diesem Tage „Halbfastenheringe“ (Heañzische Kinderreime, 1900).

Herbsthering   „im Herbst ziehender Hering“

Quelle: Zum Beispiel der Herbsthering und der Frühjahrshering („nach dem Zeitpunkt der Laichabgabe“; habe ich aus dem Lexikon abgeschrieben) (Schulenburg/Weise, Usedom: Ein Reisebuch für Kinder, 2012). - Ab Juli/August beginnt der Herbsthering wieder von den Weideplätzen abzuwandern (Fischerei-Forschung 3, 1964).

Sommerhering   „im Sommer ziehender Hering“

Quelle: Matjes sind besonders zarte Sommer-Heringe (v. Cramm, Das grüne nicht nur vegetarische Kochbuch, 2012). - Der Sommerhering (Fetthering) wird im September und Oktober, vorzüglich in den Fjorden des Stifts Drontheim und in Nordland, gefischt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Norwegen).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Jungfernhering   „Hering, der noch nicht gelaicht hat, Matjes“

Quelle: Matjes übrigens, kommt aus dem Niederländischen und heißt so viel wie Jungfrauen- oder Jungfernhering (Berliner Zeitung, 09.06.2001). - Matjeshering (niederländ., „Jungfernhering“) (Brockhaus' Kleines Konversation-Lexikon, 1906, s.v. Matjeshering).

Maikenshering   „Matjes, Hering, der noch nicht gelaicht hat“

Quelle: Matjeshering [...] hd. zuerst auch Maikenshering, d. i. Mädchenhering, jungfräulicher Hering, der noch nicht gelaicht hat, also noch ohne Rogen und Milch ist (Seiler, Die Entwicklung der deutschen Kultur im Spiegel des deutschen Lehnworts 4, 1912).

Matjeshering   „Hering, der noch nicht gelaicht hat“

Quelle: Nach einem genossenen Matjeshering, der zumeist einzig mit gehackten Zwiebeln garniert an der Schwanzflosse gehalten und dann senkrecht von oben her in den Mund befördert wird, wird von den Niederländern bevorzugt ein Genever als Digestif getrunken (https://de.wikipedia.org/wiki/Matjes, gesehen am 12.7.2012). - Man unterscheidet Matjes („Jungfern“)-Heringe, die noch nicht geschlechtsreif sind, geschlechtsreife Vollheringe kurz vor dem Laichen und die geringwertigen Hohlheringe (Ihlen, Schotten), die gelaicht haben (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Mutterhering   „Alse, Maifisch, Alosa alosa, eine Heringsart“

Quelle: die großen, selten auftretenden Alosa-Arten sind auf schwed. Gebiet bisweilen als „Könige“ der Fischhschwärme von Clupea harengus aufgefaßt worden (29, 145 ff. 232; vgl. dt. „Maifisch“) (Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, 2005). - Der Maifisch (MutterheringMutterhering, A. vulgaris Cuv.), über 60 cm lang, 2,5 kg schwer, auf dem Rücken metallisch glänzend olivengrün, an den Seiten goldglänzend, mit dunklem Schulterfleck, lebt in den europäischen Meeren von 62° nördl. Br. bis zum Mittelmeer in ziemlicher Tiefe, wandert im Frühjahr in die Flüsse, um zu laichen, kehrt aber bald zurück, während die Jungen erst im nächsten Jahr auswandern (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Alse).

substantivisches Determinativkompositum mit Qualitätsbezeichnung als Vorderglied
Brackhering   „verdorbener Hering“

Quelle: Brack (Brak), im Niederdeutschen etwas, das als untauglich ausgesondert (ausgebrackt) wird, besonders Pelzwerk von ganz geringem Werte. Daher Brackschafe, Brackvieh, Brackheringe etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Brack [1]).

Delikatesshering   „marinierter Hering“

Quelle: Delikateßhering, auch Delihering – Bismarckhering, da Bezüge auf den ehemaligen deutschen Reichskanzler in der DDR verpönt waren (https://de.wikipedia.org/wiki/Sprachgebrauch_in_der_DDR, gesehen am 13.7.2012). - In der Kochkunst leichte, appetitreizende Gerichte, die unmittelbar nach der Suppe gereicht werden, soz. B. Kroquetten, Pastetchen, Koquillen, geröstete und gebackene Austern etc. Kalte H., wie Kaviar, Sardellen, Pickles, Delikateßheringe etc., pflegen vor der Suppe gereicht zu werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hors d’œuvres).

substantivisches Determinativkompositum mit Zweckbezeichnung als Vorderglied
Präsenthering   „als Geschenk versandter Hering“

Quelle: da sie als besonders wichtig von da häufig durch die Post und als Geschenke versandt werden, heißen sie auch Post- oder Präsenthering (Roth, Die Tochter in Haus und Welt, 1901).

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Verpackungsattributs als Vorderglied
Brandhering   „in amtlich gestempelte Fässer verpackter Hering“

Quelle: Eine Tonne „Zirkelheringe" bestand aus 850 bis 900 Stück, eine Tonne „Brandheringe" aus 1000 bis 1100 Stück (Klotz, Speyer: kleine Stadtgeschichte, 1988). - Die Tonne Heringe faßt 400–1200 Stück; man unterscheidet Seepack, unsortierte Ware in erster Verpackung, und Brandhering, an den Handelsplätzen sortierte, umgepackte Ware in amtlich gestempelten Fässern (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Zirkelhering   „in mit einem Zirkel gestempelte Fässer verpackter Hering“

Quelle: Eine Tonne „Zirkelheringe" bestand aus 850 bis 900 Stück, eine Tonne „Brandheringe" aus 1000 bis 1100 Stück (Klotz, Speyer: kleine Stadtgeschichte, 1988). - Insbesondere sind Fastenfische wie Brand- und Zirkelheringe und Stockfische vertrieben worden (Jahrbuch für fränkische Landesforschung 22-23, 1962).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis als Vorderglied
Zughering   „in einem Schwarm wandernder Hering“

Quelle: Bei Scyllium catulus Cuv. und Scyllium canicula L. soll die Freßgier so stark sein, daß, wenn sie auf Zugheringe stoßen, sie,,so viele verschlucken, bis sie nicht mehr können“ (Paleobiologica, 1933).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Fetthering   „besonders fetter Hering“

Quelle: Matjesheringe, Fettheringe. Im Frühjahr beginnt der Fisch neue Fettreserven aufzubauen (https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Hering, gesehen am 13.7.2012). - man fischt von Ende Januar bis April den Vaarsild, bedeutender aber ist der Fang des Sommer- oder Fettherings im Sommer und Herbst (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Hohlhering   „Hering, der abgelaicht hat“

Quelle: Hohlheringe, Ihlen, Schotten: Der Fisch hat abgelaicht, das Fleisch ist mager und trockener (https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Hering, gesehen am 13.7.2012). - Man unterscheidet Matjes („Jungfern“-)Heringe, die noch nicht geschlechtsreif sind, geschlechtsreife Vollheringe kurz vor dem Laichen und die geringwertigen Hohlheringe (Ihlen, Schotten), die gelaicht haben (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Vollhering   „Milch oder Rogen enthaltender Hering“

Quelle: Vollheringe: Sie enthalten nun bereits die Milch oder den Rogen. Der Fettansatz ist jedoch mit einem Teil der Geschmacksstoffe zurückgebildet. Der Vollhering findet zum Beispiel traditionell Verwendung als geräucherter Bückling (https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantischer_Hering, gesehen am 13.7.2012). - Man unterscheidet Matjes („Jungfern“-)Heringe, die noch nicht geschlechtsreif sind, geschlechtsreife Vollheringe kurz vor dem Laichen und die geringwertigen Hohlheringe (Ihlen, Schotten), die gelaicht haben (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Vorderglied
Geleehering   „Hering in Aspik“

Quelle: Zum Abendessen gab es einen Geleehering, diesen viereckigen Fisch, der mit einer Scheibe gekochten Eis unter dem Aspik geziert ist (Achternbusch, Schlag 7 Uhr, 1998). - Der Alte glaubte beim Öffnen einer Dose Geleeheringe zu bemerken, daß sie verdorben seien (Ringelnatz, Mein Leben bis zum Kriege, 1931).

Salzhering   „eingesalzener Hering“

Quelle: Salzheringe sind Heringe, die meist schon an Bord des Fangschiffs ausgenommen und in Salz oder Salzlake gelagert werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Salzhering, gesehen am 13.7.2012). - Was den Salzhering anbetrifft, so betrug Deutschlands Fang 1902 nur 166,000 Faß von der zu über 2,800,000 Faß angegebenen Gesamtausbeute aller Länder (Großbritannien, Holland, Norwegen, Deutschland) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Fischerei).

Sahnehering   „Heringsfilets in Sahnesoße“

Quelle: Heringsstipp (auch Sahnehering) ist ein traditionelles Fischgericht aus Matjes oder Salzheringen, Gewürzgurken, Äpfeln, Kräutern und Gewürzen mit einer Sauce aus Mayonnaise, Sahne oder Milch (https://de.wikipedia.org/wiki/Heringsstipp, gesehen am 15.7.2012). - Sahneheringe mit Pellkartoffeln, Eierkuchen, Milchkartoffeln mit Rohkostsalat (Deutsche Milchhandels- und Feinkost-Zeitung 77, 1955).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenname als Vorderglied
Bismarckhering   „marinierter Hering“

Quelle: Als Bismarckhering werden Heringslappen bezeichnet, die in eine saure Marinade aus Essig, Speiseöl, Zwiebeln, Senfkörnern und Lorbeerblättern eingelegt sind (https://de.wikipedia.org/wiki/Bismarckhering, gesehen am 13.7.2012). - Gekochter und gebratener Fisch wird nicht mit dem Messer geschnitten. Nur Fischgerichte wie Matjesheringe, Bismarckheringe u. ä. machen davon eine Ausnahme (Franken, Handbuch des guten Tones, 1936).

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung der Zubereitungsart als Vorderglied
Rauchhering   „geräucherter Hering“

Quelle: Pellkartoffeln und Rauchhering (Traven, Das Totenschiff, 1923).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Brathering   „gebratener und anschließend marinierter Hering“

Quelle: Bratheringe sind ein Gericht der deutschen Küche aus gebratenen und anschließend marinierten Heringen (https://de.wikipedia.org/wiki/Brathering, gesehen am 13.7.2012). - Außerdem werden Bratheringe, marinierte Heringe und Heringe in Gelée in den Handel gebracht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Pökelhering   „eingesalzener Hering“

Quelle: So finden sich Arrangements von Rauchutensilien kombiniert mit Austernmahlzeiten, Bier, Wein und dem beliebten Mittel gegen die Folgen des Trinkens – dem (https://de.wikipedia.org/wiki/Raucherstillleben, gesehen am 13.7.2012). - Allmählich scheint auch der Absatz der PökelheringPökelheringe von örtlichen Schiffern und Kaufmännern übernommen worden zu sein, jedenfalls ab 1600 (Stenberger/Ekdahl, Die Zeit der Stadtgründung im Ostseeraum, 1965).

Räucherhering   „geräucherter Hering“

Quelle: Die Schottischen Toasts stellten sich als kleine, in Fett gebratene Brotscheiben heraus, die mit einer Paste aus Schellfisch, Räucherhering oder Salm, untermischt mit dicker Creme, bestrichen waren (Gaskin, Die Stürme des Lebens, 2015). - Der Räucherhering wird auf verschiedene Weise hergestellt, je nach der Zeit, für welche er konservirt werden soll (Mittheilungen des deutschen Seefischereivereins 17-18, 1901).

Spickhering   „Bückling, gesalzener und geräucherter Hering“

Quelle: Räucheraal und Spickhering, holländischer Fettkäse, sibirische Eierschalen, Mandeln aus Afrika (Claden/Reinacher/Wöhrle, Das Drei-Elsässer-Buch, 2007). - Und noch bis auf den heutigen Tag sind die in Mecklenburg, Pommern und Preussen geltenden Ausdrücke Spickhering, -aal, -goos, -flunder westwärts nicht recht eingebürgert; schon in Hamburg hört man sie selten (Korrespondenzblatt des Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung 25, 1905).

substantivisches Determinativkompositum mit synchron undurchsichtigem Vorderglied
Fläckhering   „eine Art Bückling, gesalzener und geräucherter Hering“

Quelle: Die gesuchtesten sind die Kieler, die Speckbücklinge (auch Flick- oder Fläckheringe) und die holländischen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bückling).

Flickhering   „eine Art Bückling, gesalzener und geräucherter Hering“

Quelle: Die auf diese Weise konservierten „Flickheringe" waren allerdings nur in gekochtem oder gebratenem Zustand zu genießen und standen im Vergleich zu Salz- und Räucherheringen allgemein in geringem Ansehen (Mehl, Fischer - Boote - Netze: Geschichte der Fischerei in Schleswig-Holstein, 1999). - Die gesuchtesten sind die Kieler, die Speckbücklinge (auch Flick- oder Fläckheringe) und die holländischen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bückling).

Flückhering   „eine Art Bückling, gesalzener und geräucherter Hering“

Quelle: Flückhering (ausgeweideter Räucherhering) (Peschke, Die konsonantische Struktur von Wörtern und ihre genematische Matrix, 2012). - Flückhering, ein Hering, der in der Bauchlinie aufgeschnitten, dann flachgelegt und so geräuchert wird (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Ylenhering   „Speise aus abgelaichtem Hering“

Quelle: Ylen-hering aus abgelaichtem, gekehltem oder ungekehltem hartgesalzenem Hering (Allgemeine Fischwirtschaftszeitung 22, 1970).

Hauerhering   „Chirocentrus, Wolfshering, ein heringsartiger Raubfisch“

Quelle: Hauerhäring Chirocentrus dented, Poiss. (Blanchard, Glossaire allemand-français des termes d'anatomie et de zoologie, 1908).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Karpfenhering   „karpfenartiger Süßwasserfisch“

Quelle: Karpfenhering Megalops, Poiss. - gemeiner K., Boops filamentosus, Poiss. (Blanchard, Glossaire allemand-français des termes d'anatomie et de zoologie, 1908).

Wolfshering   „Chirocentrus, Hauerhering, ein heringsartiger Raubfisch“

Quelle: Die Wolfsheringe (Chirocentrus) sind eine Gattung heringsartiger Raubfische. Sie leben in warmen Küstengewässern vom Roten Meer bis nach Japan und Australien (https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfsheringe, gesehen am 14.7.2012). - Wenn ein Dorab, ein dreieinhalbmeterlanger Wolfshering, an der Leine zappelt, dann bricht der Wohlstand aus (Mohl, Im Banne Buddhas: Ceylon, Trauminsel der Tropen, 1969).

substantivisches Determinativkompositum
Zelthering   „Verankerungsstift, mit dem Zelte befestigt werden“

Quelle: Der Lenkdraht war während Start und Flug durch einen Zelthering im Boden verankert (https://de.wikipedia.org/wiki/MBB_COBRA, gesehen am 13.7.2012). - Spätestens wird einem das klar, wenn man die Straße von Messina überquert hat und abends auf einem der Campingplätze bei Catania in strömendem Regen unter sturmgebeugten Palmen und Olivenbäumen steht und immer wieder vergeblich versucht, die Zeltheringe festzubekommen (Graudenz, Das Buch der Etikette, 1956).

Älteres Neuhochdeutsch (Hering)

substantivisches Determinativkompositum mit Lokaltiätsbezeichnung als Vorderglied
Hochseehering   „in der Hochsee lebender Hering“

Quelle: Die Hochseeheringe, deren Schwärme fast immer viel zahlreicher zu sein scheinen, als die der Küstenheringe, dehnen ihre Wanderungen über weit grössere Gebiete aus, die sich bis auf die hohe See erstrecken (Abhandlungen des Deutschen Seefischerei-Vereins 1-2, 1897).

Küstenhering   „in Küstennähe lebender Hering“

Quelle: Die Hochseeheringe, deren Schwärme fast immer viel zahlreicher zu sein scheinen, als die der Küstenheringe, dehnen ihre Wanderungen über weit grössere Gebiete aus, die sich bis auf die hohe See erstrecken (Abhandlungen des Deutschen Seefischerei-Vereins 1-2, 1897). - auch salzt man sie in neuern Zeiten und hat angefangen, sie unter dem Namen Pommernsche Küstenhäringe in den Handel zu bringen (Der Globus 1, 1821).

Nordhering   „im Norden der Nord- oder Ostsee lebender Hering“

Quelle: Die Nordheringe wurden im Laufe des Herbstes und des Winters nach Drontheim, Christiansund, Aalesund, Bergen, Haugesund oder Stavanger gebracht, von wo sie nach geschehenem Wracken und Auffüllen zum Versandt kamen (Baars, Die Fischereiindustrie Norwegens, 1880).

Nordseehering   „in der Nordsee lebender Hering“

Quelle: In der letztern wird er eigentlich Strömling genannt und ist kleiner als der Nordseehering (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Hering).

Ostseehering   „in der Ostsee lebender Hering“

Quelle: Sie wurden damals als Varietät A oder Nordseehering und als Varietät B oder Ostseehering bezeichnet (Jahresbericht über die Fortschritte der Anatomie und Physiologie 12, 1884). - Der Ostsee-Häring laicht wenn das Eis aufzugehen anfängt, und dieses dauert bis zum Ende des Brachmonats (Hildt, Natur- und Handelsgeschichte des Härings, der Sprotte, Alse und Sardelle, 1802).

Seehering (1)   „in der Nordsee lebender Hering“

Quelle: Die Fischer an der Küste unterscheiden selbst, ebenso gut wie die Lachsfischer, in den Flußmündungen den landstehenden Häring, welcher in der Nähe der Küste sich aufhält und gewöhnlich zwar fetter, aber nicht von so feinem Geschmacke ist, von dem Seehäringe, welcher aus größeren Entfernungen an die Küste heranschwimmt (Brehm, Thierleben, 1883-87). – An einigen Orten bleibt dieser Seehering in manchen Jahren ganz aus (Höpfner, Deutsche Encyclopädie oder Allgemeines Real-Wörterbuch aller Künste und Wissenschaften, 1790, s.v. Hering).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
Frühjahrshering   „im Frühjahr laichbereiter, besonders fetter Hering“

Quelle: Der Herbsthering wird größtentheils in der Umgegend consumiert, weil er sich nicht in eben so großen Massen einstellt wie der Frühjahrshering und besser ist (Sturz, Der Fischfang auf hoher See, 1862). - Die größte Art ist der Strömling, nach demselben folget der Frühjahrshering, welcher der fetteste ist, und einen scharfen Rücken hat; dann der Herbsthering mit breitem Rücken, und fetten Fleisch (Müller, Des Ritters Carl von Linné Vollständiges Natursystem, 1774).

Frühlingshering   „im Frühjahr laichbereiter, besonders fetter Hering“

Quelle: Im Jahre 1748 trug es sich im Kirchspiele Svanöe zu, daß die Bauern eine unzählige Menge von Frühlingshäringen auf obige Art eingeschlossen hatten (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Außer dem eigentlichen und rechten Vaar-Sild (Frühlings-Hering) wird hier bisweilen im Frühling noch eine Sorte Hering gefangen, welcher Aat-Sild (wurmichter Hering) genannt wird (Hannoverisches Magazin 18, 1781).

Halbfastenhering   „Hering, den man in der Mitte der Fastenzeit isst“

Quelle: Zu Arlon war der Brauch, daß man am Sonntag Laetare, als am Halbfastensonntag, den Halbfastenhering aß (Gredt, Sagenschatz des Luxemburger Landes, 1883).

Herbsthering   „im Herbst ziehender Hering“

Quelle: Der Herbsthering wird größtentheils in der Umgegend consumiert, weil er sich nicht in eben so großen Massen einstellt wie der Frühjahrshering und besser ist (Sturz, Der Fischfang auf hoher See, 1862). - Die größte Art ist der Strömling, nach demselben folget der Frühjahrshering, welcher der fetteste ist, und einen scharfen Rücken hat; dann der Herbsthering mit breitem Rücken, und fetten Fleisch (Müller, Des Ritters Carl von Linné Vollständiges Natursystem, 1774).

Sommerhering   „im Sommer ziehender Hering“

Quelle: Norwegens Häringsfischerei ist doppelter Art, nämlich Winter- u. Sommerfischerei, die erstere ist jedoch die bei weitem wichtigere, indem der Sommerhäring nur 5 Proc. der Gesammtausfuhr beträgt (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Häring [1]). - Der Teutsche Kauffmann soll keinen Sommer-Hering salzen, aber sich des rechten Hering-Fangs zu gewöhnlicher Zeit von Marien Himmelfarth bis auff Michaelis, aber auf Falsterbo und Schonen bis auf Martini gebrauchen (Das deutsche Reichs-Archiv 14, 1714).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Jungfernhering   „Hering, der noch nicht gelaicht hat, Matjes“

Quelle: Matjeshäring (Maatjeshäringe, Majaken, Jungfernhäringe, weil sie noch keinen Rogen führen) (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Matjeshäring). - Da der Häringsfang erst um die Mitte des Junii angehet, so scheinet das Wort hier von Mädchen, Nieders. Mäken, abzustammen, und so viel als Jungfernhäring zu bedeuten (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Maykenshäring). - Der Majekens- oder Maatjeshaaring, (d.i. der Magdgen- oder Jungfernhering) ist derjenige, worinn noch die Milch so wenig, als der Rogen erkenntlich, der schön fett, aber nicht dauerhaft ist (Maschenbauer, Der aus dem Reiche der Wissenschafften wohlversuchte Referendarius, 1750).

Maikenshering   „Matjes, Hering, der noch nicht gelaicht hat“

Quelle: Maikenshering, der, des -es, Mh. -e, ein junger Hering von zartem Fleische, welcher weder Rogen noch Milch hat (Weber, Handwörterbuch der deutschen Sprache, 1850). - Der Maykenshäring, oder Maikenshäring, des -es, plur. die -e, in dem Häringshandel, besonders Niedersachsens, früh gefangene Häringe, welche zwar ein zartes Fleisch, aber weder Milch noch Rogen haben; zum Unterschiede von dem vollen Häringe, welcher um Bartholomäi gefangen wird. Da der Häringsfang erst um die Mitte des Junii angehet, so scheinet das Wort hier von Mädchen, Nieders. Mäken, abzustammen, und so viel als Jungfernhäring zu bedeuten (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Der Majekens- oder Maatjeshaaring, (d.i. der Magdgen- oder Jungfernhering) ist derjenige, worinn noch die Milch so wenig, als der Rogen erkenntlich, der schön fett, aber nicht dauerhaft ist (Maschenbauer, Der aus dem Reiche der Wissenschafften wohlversuchte Referendarius, 1750).

Matjeshering   „Hering, der noch nicht gelaicht hat“

Quelle: Also das is der Kerl, der die französischen Karnickel für ostindische Matjesheringe gehalten hat? (May, Der schwarze Mustang, 1896-97). - Maikenshäring, auch Madikes- oder Matjes-Häring, m. (wahrsch. v. Mädchen, niederd. Mäken, also: Jungfernhäring), niederd. früh gefangene Häringe, die weder Milch noch Rogen haben, entg. Vollhäringe (Heyse, Handwörterbuch der deutschen Sprache, 1849, s.v. Maikenshäring).

Mutterhering   „Alse, Maifisch, Alosa alosa, eine Heringsart“

Quelle: Alse, Mutterhäring, Maifisch (Alosa communis), Seiten weiß und schwarz gefleckt, oben blau, orange und grün schillernd, 4 Pfd. schwer, geht zur Laichzeit aus dem Meere in die Flüsse und im Herbste wieder zurück; das Fleisch der in den Flüssen gefangenen wird geschätzt (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Alse). - Wegen seiner Größe und Aehnlichkeit mit dem Heringe hat er in verschiedenen Gegenden den Namen Mutterhering, in andern aber, weil er im May erscheint, Mayfisch erhalten (Bloch, Oekonomische Naturgeschichte der Fische Deutschlands, 1783).

substantivisches Determinativkompositum mit Fahrzeugbezeichnung als Vorderglied
Jachthering   „Hering, der nach dem Fang sofort mit Jachten an Land gebracht wird“

Quelle: Da die neuen Heringe, d.h. diejenigen, welche zuerst gefangen werden, sehr beliebt sind, so werden die Schiffe, welche auf den Heringsfang gehen, Buysen genannt, von Jachten begleitet, welche die Heringe, gleich nachdem sie eingefangen und eingesalzen, nach den Häfen bringen. Man nennt diese Heringe daher auch Jachtheringe (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Hering). - der erste Hering, der nach Holland kömmt, wird Jachthering genennet, weil die Schiffe, auf denen sie gebracht werden, Jachten heissen (Hauffe, Handbuch der Naturgeschichte, 1774).

substantivisches Determinativkompositum mit Qualitätsbezeichnung als Vorderglied
Brackhering   „verdorbener Hering“

Quelle: Brack, 1) das Untaugliche von jeder Sache, welches von dem Guten abgesondert wird, daher: Brackgut, Brackhäring, Brackkäse; auch Brackschafe u. Brackvieh, Schafe u. Rindvieh, welches im Herbste od. Frühjahre abgesondert u. verkauft wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Brach [1]). - Daher auch die zusammen gesetzten, Brackgut, Brackhäring, Brackkäse, Brackschafe, Brackschöpfe, u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Brack (2)).

Delikatesshering   „marinierter Hering“

Quelle: Die Bereitungsweise des sogenannten „Berger Delikateß-Hering“, nur Fische von auserlesener Sommerwaare, geschieht ähnlich wie in den Salzereien der holländischen Heringe (Annalen der Landwirtschaft in den königlich Preussischen Staaten 46, 1865).

substantivisches Determinativkompositum mit Zweckbezeichnung als Vorderglied
Präsenthering   „als Geschenk versandter Hering“

Quelle: Präsenthäringe, die ersten gesangenen Häringe, welche meist zu Präsenten dienten (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Präsent).- Unter dem 4. febr. 94. ist bekannt gemacht, daß [...] kein holländischer, bergischer und nordischer Hering zur inländischen Comsumtion, weder durch die Post, oder auch sonst unter dem Namen von Präsent-Hering eingebracht werden sollen (Kaiserlich privilegirter Reichs-Anzeiger, 1794).

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Verpackungsattributs als Vorderglied
Brandhering   „in amtlich gestempelte Fässer verpackter Hering“

Quelle: Brandhäringe, Häringe, welche in mit einem Brandzeichen versehene Tonnen gepackt sind (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Der Brandhäring, des -es, plur. die -e, Häringe, welche etwas später als andere, z.B. um Bartholomäi, mit den Schiffen ankommen; von dem Zeichen, welches auf die Tonnen gebrennet wird, um sie dadurch von den andern zu unterscheiden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Wann die Tonne Brandhäring mit Unkosten 5. oder 6. Rthlr. gilt / soll man einen Häring für 2. Heller. Circkelhäring aber / wann die Tonne 4. Rthlr. kostet / 3. Heller geben (Geise, Teutsches Corpus Juris, 1703). - 4 Tonnen Brand-Hering à Rthl. 20 (Lindner, Kurtz-gegründeter Unterricht oder bequeme Einleitung in Georg Nicolaus Schurtzens General Instruction des Buchhaltens, 1682).

Zirkelhering   „in mit einem Zirkel gestempelte Fässer verpackter Hering“

Quelle: Der Zirkelhäring, des -es, plur. die -e, in der Handlung, Häringe, deren Fässer, worein sie gepackt worden, mit einem Zirkel bezeichnet sind (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Wann die Tonne Brandhäring mit Unkosten 5. oder 6. Rthlr. gilt / soll man einen Häring für 2. Heller. Circkelhäring aber / wann die Tonne 4. Rthlr. kostet / 3. Heller geben (Geise, Teutsches Corpus Juris, 1703).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Vorderglied
Stankhering   „verdorbener Hering“

Quelle: Die schlechten Ausschußsorten heißen Wrack, Wrackwrack und Stankheringe (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Hering). - Der Stankhering, d. i. der ganz verdorbene Hering, welcher kein Kaufmannsgut ist, bekommt gar kein Zeichen (Höpfner, Deutsche Encyclopädie oder Allgemeines Real-Wörterbuch aller Künste und Wissenschaften, 1790, s.v. Hering).

Zughering   „in einem Schwarm wandernder Hering“

Quelle: Wenn sie auf Zughäringe stoßen, sollen sie so viele verschlucken, bis sie nicht mehr können, sodann sich erbrechen, von neuem zu fressen beginnen und in dieser Weise, bald den Wanst leerend, bald wieder füllend, lange fortfahren (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Jener ward veranlasset durch den Heringsfang, und ging unter, da der Zug-Hering sich aus der Ostsee verlohr, welches nicht lange nach dem Jahre 1537. geschahe (Gebhardi, Geschichte aller Wendisch-Slavischen Staaten, 1790).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Fetthering   „besonders fetter Hering“

Quelle: Mit dem Schiffer Petersen erhielt ich so eben direct von Bergen 400 Tonnen […] Fetthering von schöner Qualität (Amts-Blatt der preußischen Regierung zu Köslin, 1840).

Hohlhering   „Hering, der abgelaicht hat“

Quelle: Man unterscheidet die Heringe vorzüglich in zwei Sorten, nämlich die kleinere Sorte der Hohlheringe, welche bereits gelaicht und daher keinen Rogen und keine Milch mehr haben, und die größere fettere Sorte der Vollheringe (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Hering). - Der Hohlhäring, des -es, plur. die -e, eine geringe Art eingesalzener Häringe, welche zu einer Zeit gefangen werden, da die Häringe weder Rogen noch Milch in sich haben, und also von diesen Dingen leer sind; im Gegensatze des Vollhäringes oder vollen Häringes (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Der Hohl-Hering, so lang, schmal und mager ist, und unter dem ächten Heringen gefangen wird, wird vor einem untüchtigen Fisch gehalten, und gar nicht begehret (Kanold, Sammlung von Natur- und Medicin-, wie auch hierzu gehörigen Kunst- und Literatur-Geschichten, 1736).

Vollhering   „Milch oder Rogen enthaltender Hering“

Quelle: Man unterscheidet die Heringe vorzüglich in zwei Sorten, nämlich die kleinere Sorte der Hohlheringe, welche bereits gelaicht und daher keinen Rogen und keine Milch mehr haben, und die größere fettere Sorte der Vollheringe (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Hering). - Der Hohlhäring, des -es, plur. die -e, eine geringe Art eingesalzener Häringe, welche zu einer Zeit gefangen werden, da die Häringe weder Rogen noch Milch in sich haben, und also von diesen Dingen leer sind; im Gegensatze des Vollhäringes oder vollen Häringes (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hohlhäring). - Hering wird getheilt / in Flemischen oder Holländischen (dieser wieder in Voll-Hering / Neuen / und Maken-Hering) ferner in Nordischen / und Jüt-Ländischen (Sturm, Der Geöffnete Ritter-Platz, 1707).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Vorderglied
Geleehering   „Hering in Aspik“

Quelle: Und zum Kaffee gibt es Geleehering (Jugend 1, 1896).

Salzhering   „eingesalzener Hering“

Quelle: In letzter Zeit geschah es nicht selten, daß er sein frugales Abendessen, dem Kartoffel in der Schale und Salzhäring nicht fehlen durften, zu ihr tragen ließ, und hier speiste (Ramann, Franz Liszt, 1880-94). - Der Saltzhäring wird mit Saltze eingeböckelt, damit er sich lang halten möge (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Halec). - Item eine Compagnie von Laberdan und Saltz-Hering (Batavischer Wechsel-Reihen, 1678).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenname als Vorderglied
Bismarckhering   „marinierter Hering“

Quelle: Sechs Wochen lang nährte sich der Fürst nur von gesalzenen Heringen - den Heringen, welche seitdem in Deutschland den Namen Bismarckheringe erhalten haben (Deutsche Revue über das gesamte nationale Leben der Gegenwart, 1894).

Böckelhering   „eingesalzener Hering“

Quelle: Der eingesalzene Hering heißt Böckel- oder Pöckelhering, von Wilh. Bökel (s.d.) dem Erfinder des Einsalzens der Heringe (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Hering). - Die Kunst Heringe einzusalzen, hat erfunden Wilhelm Böckel, ein niederländischer Fischer, im Jahre 1416; daher heißt mans Böckelheringe (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1753). - Böckelhäring, Haran pek, kommt vom Saltzhäringe, dem benehmen die Holländer das Saltz, so viel sie immer können, und verzehren ihn gantz roh (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Halec).

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung der Zubereitungsart als Vorderglied
Rauchhering   „geräucherter Hering“

Quelle: Bückling (Rauchhering) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Bückling). - Flikhering, Brathering ein Rauchhering, der auf dem Rost gebraten gewöhnlich mit Rörei als Zuspeise (S. Ei) von Städtern gegessen wird (Schütze, Holsteinisches Idiotikon, 1800, s.v. Bükkel).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Brathering   „gebratener und anschließend marinierter Hering“

Quelle: Brathäring. Um Häringe zu braten, muß man sie vorher einwässern, damit der Salzgeschmack sich etwas verliert, u. an der Luft austrocknen lassen. Sie werden in der Pfanne mit Butter, auch wohl auf dem Rost od. auf der Ofenplatte in mit Butter bestrichenes Papier eingewickelt gebraten (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Bratheringe werden auf dem Rücken auffgeschnitten mit Butter um und auswendig / bestrichen / auf dem Rost gebraten daß sie fein safftig bleiben (Die Curieuse [...] Köchin, 1706). - Brathäring / m. arenga da arrostire (Krämer, Das neue Dictionarium oder Wort-Buch / in Teutsch-Italiänischer Sprach, 1678).

Pickelhering (1)   „eingesalzener Hering“

Quelle: Würste, Schinken, Pickelheringe bedeckten den Tisch, dazu wurde Bockbier in großen Krügen getrunken (Hanslick, Aus meinem Leben, 1894). - Se hedden em gahr bald den Rüggen tho gekehrt, / En nicht geachtet eines Peckelherings werth (Lauremberg, Veer Schertz Gedichte, 1652).

Pökelhering   „eingesalzener Hering“

Quelle: Pökelhäring, so v.w. Bückling (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v.). - Der Pökelhäring, des -es, plur. die -e, ein eingesalzener Häring, zum Unterschiede von den an der Luft getrockneten oder geräucherten Häringen, welche gemeiniglich Bücklinge genannt werden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Dieser Erfinder heißt Böckel / liegt begraben zu Enckhuysen; allwo zu dessen guten Andencken Käyser Carl der V. einen eingesaltznen Häring gegessen hat. J.C. Becman. Hist. Orb. P. II. c.X. §. IV. Besiehe auch Hapelii Relat. Curios II. Theil p. 69. allwo er den Fischer Wilhelm Böckelsen / dessen Geburts und Begräbnüß-Statt aber Bierfliet in Flandern neñt / und seine Erfindung ins Jahr 1416. setzt. Wiewohl er nicht in Abrede ist / daß andere ihm den Nahmen Böckel geben; weßwegen er muthmasset / daß auch der Pöckelhäring den seinigen daher bekomen habe. In Joh. Ludw. Gottfrieds Chronica f. 635. wird dieser Bierflietische Fischer Wilh. Buckhold benahmet / die Erfindung aber ins I.C. 1386. gerechnet (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius: Anmerckungen, 1689-90).

Räucherhering   „geräucherter Hering“

Quelle: Der in der Schweiz konsumirte Räucherhering kommt hauptsächlich aus Frankreich (Mittheilungen der Section für Küsten- und Hochseefischerei 5-6, 1889).

Spickhering   „Bückling, gesalzener und geräucherter Hering“

Quelle: Spickhäring, so v.w. Bückling (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Ein anderes Wort ist das Niedersächsische spicken, Schwed. spicka, räuchern, welches zu backen zu gehören scheinet, und von welchem ein geräucherter Häring im Niederd. ein Spickhäring, und eine geräucherte Gans eine Spickgans genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. spicken). - Denn er lies etlich grobe Speiß, / Spickhering, Speck, als hier ein weis, / Vnd ander gringe Kost aufftragn, / Der nicht gewohnt ist vnser Magn (Heinrich Julius Herzog von Braunschweig-Lüneburg, Von Vincentio Ladislao, 1601).

substantivisches Determinativkompositum mit synchron undurchsichtigem Vorderglied
Fläckhering   „eine Art Bückling, gesalzener und geräucherter Hering“

Quelle: Fläckhäring, eine Art Bückling (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.).

Flickhering   „eine Art Bückling, gesalzener und geräucherter Hering“

Quelle: Flickhäring, so v.w. Speckbückling (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Flickhäring, des -es, plur. die -e, auch am häufigsten in Niedersachsen, ein geräucherter fetter Häring, der am Rücken aufgeschnitten ist; im Hochdeutschen ein Speckbückling, in Hamb. Fläkheeringe (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Flick-Häring, Meklenburgische trockene Hering oder Bükling, in der Mitte durchspalten (Frisch, Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch, 1741).

Flückhering   „eine Art Bückling, gesalzener und geräucherter Hering“

Quelle: für Norddeutschland kommt er bes. von den Ellerbecker Fischern über Kiel (dort Brätlinge, Flundern, Flückhäringe genannt) u. über Lübeck (wo sie S-n heißen). Wird eingesalzen, auch geräuchert, ähnelt dann kleinen Bücklingen (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Sprotte [2]).

Ylenhering   „Speise aus abgelaichtem Hering“

Quelle: Ylen (Ylenhäringe), so v.w. Hohlhäringe (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Ylen).

Hauerhering   „Chirocentrus, Wolfshering, ein heringsartiger Raubfisch“

Quelle: Hauerhäring, so v.w. Chirocentrus (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v.).

Kaulhering   „blauer Raubsalmler, südamerikanischer Flussfisch“

Quelle: Kaulhäring, Fisch, so v.w. Erythrine (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Endlich gehören den Tropen-Regionen noch an die Häringsgeschlechter Chirocentrus, Hauerhäring, in Ostindiens Meeren und im Rothen Meere; Erythrinus, Kaulhäring, in den Flüssen der heißen Länder, besonders von Südamerika (Berghaus, Allgemeine Länder- und Völkerkunde, 1838).

substantivisches Determinativkompositum mit Lebensraumbezeichnung als Vorderglied
Schlammhering   „Amia, Kahlhecht, ein Schlammfisch“

Quelle: Schlammhäring, so v.w. Mudfisch (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Karpfenhering   „karpfenartiger Süßwasserfisch“

Quelle: Karpfenhäring (Megalops Lac.), Gattung der schmalköpfigen Bauchflosser (der häringsartigen Fische bei Cuvier), letzter Strahl der Rückenflosse lang vorstehend, in warmen Meeren; steht bei Anderen als Untergattung von Clupea (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Karpfenhering. Megal. Cyprinoides (Cuvier, Das Thierreich, 1822).

substantivisches Determinativkompositum mit Formmetapher als Vorderglied
Pflasterhering   „Goldlachs, Argentina silus“

Quelle: Butyrīnus, s. Pflasterhäring (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Butyrinus). - Die Fischart in Rede wird in neuerer Zeit zu der Gattung Butyrinus (Pflasterheringe) gestellt, welche einen rundlichen Leib, kleines Maul, sogenannte Bürstenzähne in den Kinnladen, und Pflasterzähne in den Gaumen und auf der Zunge haben (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1847, s.v. Ubarane).

Frühneuhochdeutsch (hering)

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
milzhering   „eine Heringsart“

Quelle: O kugelhaupt, gebachen Pirsching für die Pfaffen gut, gebraten Latfohren gut zum Salat, Miltzhäring gut zum sauren Kraut, gereuchert Rencken, blo Felchen, weiß unnd gelb Gangfisch, Rüdling, Kelchlin, Lauben, Truschen, Ropelen, die er nach der Feldmesserkunst, wie die Winterige Lappenländer treissig und ein viertheil von einer Elen hoch als die Holtzhauffen im Buchwald ordenlich auff einander zimmert (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenname als Vorderglied
bückelhering   „eingesalzener Hering“

Quelle: Freß du die Schweinfedern, Pfei der Lucerner Psalmen, Lang her die Bückelhäring von der stangen, Nach der Specksup hab ich verlangen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
brathering   „gebratener und anschließend marinierter Hering“

Quelle: Vnd ein Hertz mit Tugend geschmücket / das bleibet für und für / dargegen wo man nur auff schöne sihet / das vergehet / vnd wenn man die lust gebüst / geb man sie vmb ein Brathering (Rivander, De arte amandi, 1594).

Eigentl. Bedeutung & ÜbertragungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Hering)

Allgemein
Hering (2)   „Zeltpflock“

Quelle: Zelt, leichtes Obdach aus einem Gerüst von Holz oder Eisen und einem Mantel aus wasserdichtem Zelttuch (Zeltleinwand, Zeltmantel), das mit Leinen und Pflöcken (Heringen) befestigt wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zelt).

Hering (3)   „magerer Mensch“

Quelle: Daisy ist eine hübsche, propere Frau und ihr Ken ein dünner Hering (Berliner Zeitung, 20.12.2001).

Heringsbauch (2)   „dünner, zusammengezogener Bauch“

Quelle: Heringsbauch (aufgeschürzter Bauch), beim Pferde im Gegensatz zu Heubauch (s. d.) ein abnorm zusammengezogener Bauch, der auf zu leeren Darm und daher mangelhafte Nahrungsaufnahme hindeutet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Heringsnase (3)   „unbedeutende Kleinigkeit“

Quelle: Während bis 1570 der Rat unterschiedslos alle Aufgaben wahrgenommen hatte (wegen jeder Heringsnase seien die Parteien vor Rat gezogen), wurden nun Zuständigkeiten abgegeben (Maisch/Stihler/Kraus, Schwäbisch Hall: Geschichte einer Stadt, 2006).

Heringsnase (4)   „jemand, der gern Hering isst“

Quelle: Heringsnasen“ hießen keineswegs die an Ost- und Nordsee lebenden Menschen, sondern die Thüringer, die genug Geld hatten, sich die Heringstonnen liefern zu lassen (Die Zeit, 11.03.1999). – in manchen Gegenden Thüringens, z.B. in der Umgebung von Pößneck, sagen die spielenden Kinder, wenn sie in Streit geraten, zueinander: Schimpft mich immer wie ihr wollt, / Schimpft mich nur nicht Heringsnase! (Jahrbücher der K. Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt 41-42, 1915).

Heringsrücken (2)   „stark gerundeter Rücken“

Quelle: Er schritt ja doch sehr stattlich dahin auf hohen, geraden Beinen; tja, bißchen schmal schulterig schon, allerdings, aber das war nun à la mode, weil die schlanken Franzosen auch keine épaules carrés, ja sehr oft Heringsrücken hatten (Deutsche Rundschau 34, 1908).

Heringsrücken (3)   „stark gerundeter Buchrücken“

Quelle: Stark überrundete Bücher - sogenannte Schweine- oder Heringsrücken - werden vorzeitig wacklig (Archiv für Buchbinderei 1, 1902).

Pickelhering (2)   „lustige Figur in der Komödie“

Quelle: Pickelhering (oder Pickelhäring) ist die Bezeichnung für die lustige Figur der englischen Komödiantentruppen, die im 17. Jahrhundert Deutschland bereisten. Pickel ist in der Bedeutung von Pökeln zu verstehen. Der Ausdruck bedeutet also „eingesalzener Fisch“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Pickelhering, gesehen am 13.7.2012). - Pickelhering, eine Bezeichnung der stehenden Figur des Narren im Drama. Der erste Komiker, der sich diesen Namen (engl. pickle-herring, „Pökel- oder Salzhering“) beilegte, war vermutlich Robert Reynolds, der in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrh. mit den englischen Wanderkomödianten in Deutschland umherzog und einen komischen Typus mit bestimmter Kleidung und bestimmten, stets wiederkehrenden Späßen schuf, der sich bis in den Anfang des 18. Jahrh. auf der Bühne erhielt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Pickelhering (3)   „junger Mann mit Akne“

Quelle: Und der Junge, den sie Pickelhering nannten wegen seiner Pickel im Gesicht, war nun überhaupt kein Pickelhering mehr, sondern nur noch ein Junge, der Georg hieß (Berliner Zeitung, 11.03.2000).

Älteres Neuhochdeutsch (Hering)

Bedeutung "Hering, Clupea"
Hering (2)   „Zeltpflock“

Quelle: Am oberen Ende dieses, das Knie genannten Theiles sind die Zeltleinen befestigt, durch diese, sowie durch die in einiger Entfernung in die Erde geschlagenen Zeltpflöcke od. Häringe wird das Z. aufgespannt (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Zelt).

Hering (3)   „magerer Mensch“

Quelle: Der eine ist ohnehin ein Hering, der winddürre lange Flederwisch, der sich immer für einen gewesenen Informator ausgibt, oder wie er sagt, Professor (Mörike, Maler Nolten, 1832).

Hering (4)   „jemand, der gern Hering isst“

Quelle: Von dieser Zeit an nannte man die Jesuiten zu Erfurt Heringe oder Heringsnasen, welcher Name aber nachmals allen Erfurtern beigelegt worden ist (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staates, 1868-71).

Heringsbauch (2)   „dünner, zusammengezogener Bauch“

Quelle: Der Bauch ist fehlerhaft, wenn er nach hinten abfällt (bauchenges P., Heringsbauch), wo der Sattelgurt sich nicht gehörig anziehen läßt, auch das P. gewöhnlich wenig Kraft hat; sehr häßlich ist auch ein Kuhbauch (Hängebauch), ein weit aufgetriebener, hängender Bauch (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Pferd [1]). - der Häringsbauch, ein schmaler, schmächtiger, dünner, leerer Bauch (Kaltschmidt, Kurzgefaßtes, vollständiges, stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der deutschen Sprache, 1834, s.v.).

Heringsnase (2)   „stumpfe Nase“

Quelle: Wem gehört hier das Gesicht wie ein Zifferblatt, mit der marinierten Heringsnase! (Der Wiener Volksgarten, 1843). - Die Häringsnase, plur. die -n, im Scherze, eine Benennung einer stumpfen Nase, wegen der Ähnlichkeit mit dem stumpfen Kopfe eines Häringes (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). – Geh immer hin du stolze Herings-Nase (Bohse, Talander's liebenswürdige Europäerinn Constantine, 1698).

Heringsnase (3)   „unbedeutende Kleinigkeit“

Quelle: Um eine Härings-Nasen zancken. (S. ⇒ Geisswolle.) – Sutor, 50. Um etwas ganz Werthloses. [...] Während die Deutschen um eine Heringsnase, oder um des Kaisers Bart, oder des Esels Schatten (s. ⇒ Esel 651) zanken, streiten die Franzosen um eine Nadelspitze, die Italiener um Ziegenwolle, die Russen um des Esels Pelz, die Czechen um Mückenfett, die Albanesen um die weisse Farbe der Elster (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v.). – Umb so mehr / da sie gar keine Geistliche Bischöffe und Priester nicht haben / sondern ihre Praedicanten / Suppenintedenten, Helffers- Helffer / und Hand-Langer / mit einander pure eingemachte Layen in der Haut seynd / Geistlichen Beruffs und Gewalts halber / umb keine halbe Herings-Nase besser / als der nächste beste Mauß-Fallen-Krämer / oder Besen-Binder von dem untersten Pöbel des Volcks (Basilius, Politica catholica, 1726).

Heringsnase (4)   „jemand, der gern Hering isst“

Quelle: Von dieser Zeit an nannte man die Jesuiten zu Erfurt Heringe oder Heringsnasen, welcher Name aber nachmals allen Erfurtern beigelegt worden ist (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staates, 1868-71). - Manche Leute sollen deshalb an diesem Tage Klöße und Hering essen, der Thüringer Heringsnasen Lieblingskost (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853).

Heringsrücken (2)   „stark gerundeter Rücken“

Quelle: Bei den leichten, gewandten Franzosen zum Beispiel, wenn man nur einmal ihre aufmarschierten Regimenter mit deutschen Augen mustert, findet man bei übrigens wohlgeordnetem unterem Körperbau in den Oberteilen oft eine auffallende unschöne Schmalheit und die Menge sogenannter Heringsrücken (Arndt, Meine Wanderungen und Wandlungen mit dem Reichsfreiherrn von Stein, 1858).

Heringsseele (3)   „dünner, schmächtiger Mensch“

Quelle: O wär ich eine Gans, mir wäre besser, als daß ich, salva venia, ihr Schreiber bin! mit runden, vollen Backen bin ich in dieses Haus gekommen, und jetzt bin ich in eine Häringsseele verwandelt (Meisl, Die Heirath durch die Güter-Lotterie, 1817). - da ist doch wahrhaftig weit mehr Menschensinn darinn zu finden, wenn Sancho Pansa sich mit den Windmühlen herumrauft, als in Ihrer Art zu lieben, bei der Sie ohne allen Erfolg sich zusammen zehren, daß Sie bald eher einer Häringsseele, als einem Menschen ähnlich sehen! (Cremer, Sämmtliche Lustspiele, 1787).

Heringsseele (4)   „kleingeistiger Mensch“

Quelle: O geniale Köpfe wie Ihr verstehen mich. Aber sie, die Krämer, die Heringsseelen... (Bleibtreu, Weltgericht, 1888). - Nur die Häringsseele des Hr. Probst Colerus scheint noch unter unserm Propheten zu seyn (Ueber die Nichtigkeit der Ziehenschen Prophezeihung von einer großen der Erde bevorstehenden Revolution, 1786).

Modehering   „eleganter Hering“

Quelle: Es heißt, die Lachse und alte Rochen sitzen dort, wie Damen geputzt, am Fenster und fächern sich und gucken hinab auf die Straße, wo Schellfische in Ratsherrentracht vorbeischwimmen, wo junge Modeheringe nach ihnen hinauflorgnieren und wo Krabben, Hummer und sonstig niedriges Krebsvolk umherwimmelt (Heine, Aus den Memoiren des Herren von Schnabelewopski, 1834).

Pickelhering (2)   „lustige Figur in der Komödie“

Quelle: Pickelhering, auch Pickelhäring geschrieben, eigentlich ein in Pökel liegender oder gelegener Hering, ist als Name des Lustigmachers in der Komödie durch die englischen Schauspieler im ersten Viertel des 17. Jahrhunderts bei uns eingeführt, aus englisch pickleherring von der oben angegebenen Bedeutung. Das Wort dürfte den magern Narren gegenüber Hanswurst dem Feisten bezeichnen (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v.). - Der Pickelhäring oder Pickelhering, des -es, plur. die -e, die lustige Person auf der Schaubühne, und in weiterer Bedeutung ein jeder Possenmacher. Der Ursprung dieses Nahmens, ist so, wie bey den meisten gleich bedeutenden Hans Wurst u.s.f. unbekannt und dunkel. Wachter leitete ihn von dem Nieders. pickeln, scherzen, Possen machen, und Hering, gregarius, her, so daß es einen Possenmacher aus der Herde der Schauspieler bedeutete. Allein die letzte Hälfte scheinet vielmehr ein eigenthümlicher Nahme eines merkwürdigen Possenmachers dieser Art gewesen zu seyn, welchen man um deßwillen den Pickel-Hering, d.i. den Possen-Hering genannt, welcher dann seinen Nahmen auf alle seine nachfolgenden Kunstverwandten vererbt hat. An einen Pökelhäring, d.i. eingesalzenen oder eingepökelten Häring, ist hier wenigstens nicht zu gedenken. Übrigens lautet dieses Wort im Englischen gleichfalls Pickle-Herring, und im Schwed. Pickelhering (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). – Pickelhering, sollte Päckelhering heißen, von packen (Gottsched, Grundlegung der deutschen Sprachkunst, 1725). - Denn ich habe von den gestrengen Juncker einen Befehl / daß ich soll Pickelhering werden. Aber der Gerichts-Scholtze wil mir ein Lands-Kind vorziehen / der keine andere Qualitäten hat / als daß sein Vater vor 20. Jahren auff den nechsten Dorffschafften vor einen Leyermann gedienet hat (Weise, Bäurischer Machiavellus, 1681). - Diesen Monsieur Pickelhering haben die Engelischen erstmaln in Deutschland eingeführet (Illuminirter Reichs- und Welt-Spiegel, 1631).

Frühneuhochdeutsch (hering)

Allgemein
heringsnase (4)   „jemand, der gern Hering isst“

Quelle: Behode mey gott datt sein vnuerstendige Leude dat sey mey nicht verstahn, vnd jck hebbe doch ein schoner sprake als de Heringsnase ha ha (Heinrich Julius Herzog von Braunschweig-Lüneburg, Der Fleischhawer, 1593).

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Neuhochdeutsch (Hering)

Bedeutung "Hering, Clupea"
Heringsbauch (1)   „Bauch eines Herings“

Quelle: Er war mager und weiß wie ein Heringsbauch, jede Rippe unter der mit Pusteln übersäten Haut erkennbar (Lyne, Glencoe, 2010). – Aus 1 Eßl. geriebener Semmel, einem eigroßen Stück zerlassener Butter, 1 Ei, einer Prise Paprika und feingewiegten Kräutern bereitet man eine Fülle, die man vorsichtig in den Heringsbauch drückt (Land und Frau: Wochenschrift für Geflügelhaltung, Gartenbau und Hauswirtschaft 17, 1933).

Heringseier   „Rogen eines Herings“

Quelle: In der Laichzeit der Heringe sind die Mägen der Kabeljaue oft prall mit Heringseiern gefüllt (https://de.wikipedia.org/wiki/Kabeljau, gesehen am 15.7.2012). - Die Anwohner des Nootkasundes bereiten Kaviar aus Heringseiern, die sie auf Tannenreiser oder auf langes, schmales Seegras streichen und trocknen lassen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Ei).

Heringsfilet   „Filet eines Herings“

Quelle: Gabelrollmöpse werden aus Heringsfilets ohne Haut hergestellt und im Handel oft als Konserve angeboten (https://de.wikipedia.org/wiki/Rollmops, gesehen am 15.7.2012). - Die Herrschaften aßen zur Zeit: Spickaal und Hering, Heringsfilet, eingemachten Hering, dann etwas, was sie „sild“ nannten, ferner vom Baum gefallenen Hering und Hering schlechthin (Tucholsky, Schloß Gripsholm, 1931).

Heringsfleisch   „Fleisch eines Herings“

Quelle: An der Farbe konnte er sehen, ob die Ware Qualität hatte: Das Heringsfleisch muss weiß sein (Der Tagesspiegel, 01.07.2001). - Bei unseren Versuchen wurde das gesäuerte Heringsfleisch zu Bismarckheringen weiterverarbeitet (Archiv für Fischereiwissenschaft 8-10, 1957).

Heringsgräte   „Gräte eines Herings“

Quelle: Er redete mit niemandem, knabberte an einer Heringsgräte herum und hatte Spuren saurer Sahne im Mundwinkel (Wolf, TKKG - Angst in der 9a, 2009). - An den ältesten Wohnplätzen fehlen Heringsgräten, woraus sich ergibt, daß man ursprünglich diesen Fisch nicht fangen konnte (Lübbert/Ehrenbaum, Handbuch der Seefischerei Nordeuropas, 1930).

Heringkopf   „Kopf eines Herings“

Quelle: Luziferischer Heringkopf? Bengalisches Feuer? Ich schnitt die Gegenüberstellung sorgfältig aus. Das war eine der Stationen auf dem schwerfälligen Wege, sich vom Dogma des Sozialistischen Realismus zu lösen (Giordano, Die Partei hat immer recht, 1990). - Es gehen die „Heilpraktiker" um, die hier als „Ungarn" gelten, und heilen die Kranken, welche gestern zu viel gegessen haben (GK 5, 212): ein Heringkopf wird am Garn gebunden und in die Stube eingeführt (Archives suisses des traditions populaires 45, 1948).

Heringskopf   „Kopf eines Herings“

Quelle: Dagegen ist mein eigener Schädel ein schuppenglatter Heringskopf (Cordes, Heiligabend, 2015). - ein photographiertes Stilleben aus Zeitungspapier und Heringsköpfen als Umrandung eines gezeichneten Gruppenbildes mit Köchen (Die Zeit, 12.10.1973).

Heringslaich   „Laich eines Herings“

Quelle: AZT wird aus befruchtetem Heringslaich hergestellt (Colverson, Von Viren, Superbanken, freien Richtern, 2012). - Die britischen Beobachter haben solche mit Heringslaich vollgestopften Schellfische „spawny haddocks“ genannt (Ehrenbaum, Naturgeschichte und Wirtschaftliche Bedeutung der Seefische Nordeuropas, 1936).

Heringsmilch   „Sperma eines männlichen Herings“

Quelle: Heringsmilch ist das Sperma von männlichen Heringen, die vor dem Ablaichen gefangen werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Heringsmilch, gesehen am 15.7.2012). - Das Fleisch ist dann länger - aber nicht unbegrenzt - haltbar, mürber und hat einen kräftig-würzigen Geschmack (miteingelegte Heringsmilch wird manchmal bitter) (Treskow/Weyl, Das Lexikon der Hausfrau, 1932).

Heringsrogen   „Rogen eines Herings“

Quelle: Japan ist der weltgrößte Abnehmer für Heringsrogen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kazunoko, gesehen am 17.5.2012). - Kann man Heringsrogen resp. anderen Seefischrogen znr Aufzucht von Regenbogenforellenbrut mit Erfolg benutzen, und wo ist solcher zu haben? (Fischerei-Zeitung 18-19, 1915).

Heringsrücken (1)   „Rücken eines Herings“

Quelle: Eine halb verhungerte Ziege, schmal wie ein Heringsrücken, rupfte die kümmerlichen Hälmchen, die aus dem harten Boden brachen (Zierke, Karl XII., 1978).

Heringsschwanz   „Schwanz eines Herings“

Quelle: Das Chaos von alten Kohlblättern, Käsepapieren, Heringsschwänzen und Zwiebelschalen wurde stundenlang zusammengefegt (Der Tagesspiegel, 26.08.2001). - Na, so gebt mir mal von dem Heringsschwanz (Langgässer, Das unauslöschliche Siegel, 1946).

Heringsseele (2)   „Luftblase im Hering“

Quelle: Am Weihnachtsabend warf man im Voigtland nach dem Absingen eines Kirchenliedes eine Heringsseele, die Luftblase aus dem Innern des Fisches, an die Decke und sagte den Spruch auf … (Doering-Manteuffel, Okkultismus: Geheimlehren, Geisterglaube, magische Praktiken, 2011). - Der knickerige und knauserige Mensch scheint keine Seele wie andere Menschen, sondern eine Heringsseele zu haben. (Die dünne, lange silberfarbene Blase, welche in den Heringen durch den ganzen Rücken derselben geht, wird ihre Seele genannt (Tendlau, Sprichwörter und Redensarten deutsch-jüdischer Vorzeit, 1934).

Älteres Neuhochdeutsch (Hering)

Bedeutung "Hering, Clupea"
Heringsbauch (1)   „Bauch eines Herings“

Quelle: Wenn aber Schuppen den Umriss des Körpers zeigen, so haben die Exemplare einen ausgezeichneten Heringsbauch (Quenstedt, Handbuch der Petrefaktenkunde, 1885).

Heringseier   „Rogen eines Herings“

Quelle: Die Heringseier sind überhaupt im Stande, sehr verschiedengradiges Salzwasser zu ertragen (Gemeinfassliche Mittheilungen aus den Untersuchungen der Kommission zur wissenschaftlichen untersuchung der Deutschen Meere, 1880). – Würden z. B. alle Häringseier befruchtet, so brauchte es keine acht Jahre, um alle Becken des Ozeans damit auszufüllen (Das Ausland: Wochenschrift für Länder- u. Völkerkunde, 1829).

Heringsfilet   „Filet eines Herings“

Quelle: Hierauf bereite man eine Fischfarce, wie solche f. Z. beschrieben ist, lege die Farce auf eine Schüssel, die Heringsfilets darauf und streiche sie mit der Farce wieder zu (Weiß/Marticke, Praktisches Kochbuch für alle Stände, 1854).

Heringsfleisch   „Fleisch eines Herings“

Quelle: Bei der Destillation von Narcotin od. Codeïn mit Alkalien, sowie bei der trockenen Destillation thierischer Substanzen, ferner bei der Behandlung von Häringsfleisch des Ergotins mit wässerigem Kali, erhält man mit dem P. procentisch gleich zusammengesetzte flüssige Basen (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Propyalmin).

Heringsgräte   „Gräte eines Herings“

Quelle: Ein altes Sprichwort sagt daher mit Recht: Amsterdams Grundmauer besteht aus Heringsgräten (Wienbarg, Holland in den Jahren 1831 und 1832, 1833). - Dergl. von einander getheilt mit einer Häringsgräte, von Eichstädt (Linck, Index Musaei Linckiani, oder kurzes systematisches Verzeichniß der vornehmsten Stücke der Linckischen Naturaliensammlung zu Leipzig, 1786).

Heringkopf   „Kopf eines Herings“

Quelle: Erst mußte ich den Tisch decken und dann mit der alten Christiane in der Küche den Rest des Hirsebreies verzehren und einen Häringkopf, den mir Lenette nachbrachte, weil ich ihr einen Gefallen gethan hatte (Schilling, Sämmtliche Schriften, 1828). - Wenns die Leute nur tun wollten, so sollten sie meinen Kopf nach meinem Ableben schinden und in die Kirche, wie einen Heringkopf, an einem Seil, wie den Taufengel, aufhenken (Jean Paul, Blumen-, Frucht- und Dornenstücke, 1796-97).

Heringskopf   „Kopf eines Herings“

Quelle: Dies rührte mich tief, die kindliche Liebe erwachte in voller Stärke in meinem Busen, ich besann mich auf den schönen Heringskopf, den ich vom gestrigen Mahle erübrigt, ich beschloß, ihn darzubringen der guten Mutter, die ich so unerwartet wiedergefunden (E.T.A. Hoffmann, Lebensansichten des Katers Murr, 1820-22). - Er hat vier Augen, zwey unter und zwey über seinem Kopf, welcher lang und fast wie ein Heringskopf anzusehen ist (Schulz, Scholia In Vetus Testamentum, 1792). - Endlich da ich 2. Tage und 3. Nacht krumm zusammen gebunden, unter der Pritsche schwitzen müssen, und kein anderes Laabsal oder Nahrungs-Mittel empfangen hatte, als Heerings-Köpffe, welche mir einmahl über das andere in den Mund gesteckt wurden, war es unmöglich, die Marter länger auszustehen (Schnabel, Wunderliche Fata einiger See-Fahrer, 1731-43). - Wieder eine andere hätte sich an Hechts-Lebern, und noch eine andre an Heringsköpffen fruchtbar gegessen (Weise, Die drei ärgsten Erznarren in der ganzen Welt, 1672).

Heringslaich   „Laich eines Herings“

Quelle: Schnäpel (Adelfisch, Weißfisch, Cor. Lavaretus), Oberlippe vorstehend, in der Mitte des Randes mit kleinem Ausschnitt, lebt vorzüglich von Häringslaich (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Asche [3]).

Heringsmilch   „Sperma eines männlichen Herings“

Quelle: Die Menschen sind weich und matt, wie gequirlte Heringsmilch (Willkomm, Die Europamüden, 1838). – Eine wohlfeile Frostsalbe bekömmt man, wenn man eine zerschnittene Heringsmilch in einem ½ Loth Butter röstet, durch Leinwand preßt, und auf Leder warm auflegt (Provinzialnachrichten aus den Kaiser. Königl. Staaten und Erbländern, 1789). - Karpfenstein / Heringsblasen / Heringsmilch in Saltzwasser / alles klein gemacht und gemenget eingeben (Pinter von der Au, Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz, 1688).

Heringsnase (1)   „Nase eines Herings“

Quelle: Es können sich drei Thüringer an einer Heringsnase behelfen und noch eine Suppe davon machen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v. Thüringer). - Wer mit einer Herings-Nase zwey Suppen machen kan / und wer mit einem Possen zwey Narren fertig hat / der mag sich seines Borchels wegen Glückwünschen (Weise, Neue Proben von der vertrauten Rede-Kunst, 1700). - Es schiene, daß Jupiter durch diese Bitte der Bauren zum Mitleiden bewogen wurde und indem warff er eine Herings-Nase unter sie (Schupp, Lehrreiche Schrifften, 1684).

Heringsrogen   „Rogen eines Herings“

Quelle: Ein guter Kaufmann verkauft Heringsrogen für Kaviar (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Kaufmann). - Wenn dieser Fisch einige Wochen auf dem Grunde gestanden, und viel Heringsrogen gefressen, hingegen aber selbst geleichet hat, so wird er gefräßiger, und er fängt an, an die Angel zu beissen (Pontoppidan, Versuch einer natürlichen Historie von Norwegen, 1754). - Zu dem ist es auch in der Physica gegründet /daß einer dasjenige kackt / was er gegessen hat / ergo, wenn die Hüner viel Herings-Ragen fressen (welches die Eyer des Schneider-Carpens sind /) so kacken oder legen sie auch diese Eyer oder Ragen wieder durch den Steiß von sich / und legen also allerdings viel Eyer (Schmidt, Die gestriegelte Rocken- Philosophie, 1718-22).

Heringsschwanz   „Schwanz eines Herings“

Quelle: Aber nun mußte Fritz herunter und mit Marten an die Abendschüssel, aus der er zwar kaum eine Pellkartoffel und einen Heringsschwanz verzehrte (Storm, Bötjer Basch, 1886). - So viel das Geld ihm wächst, so wachsen auch die Sorgen, / Er spart den Heringsschwanz bis auf den andern Morgen (Eschenburg, Beispielsammlung zur Theorie und Literatur der schönen Wissenschaften, 1788)

Heringseele   „Luftblase im Hering“

Quelle: Nichts aber wird in der Medicin vom Hering höher gehalten, und noch heut zu Tage mehr gebrauchet, als die Blase, so insgemein die Hering-Seel genennet wird (Mercklein, Das dem Menschen sehr nüzliche Thierreich, 1751).

Heringsseele (1)   „Seele eines Herings“

Quelle: Wen weder Frank, noch Merz, noch Fast bekehren kann, / Den schickt zu diesem Grab. Hier ruht ein Wundermann, / Der selbst ungläubigen Meeraalen und Makrelen / Zu predigen nicht unterliess, / Und viel verstockte Häringsseelen / Dem Teufel aus dem Rachen riss (Ratschky, Grabschrift des heil. Antons von Padua, 1786).

Heringsseele (2)   „Luftblase im Hering“

Quelle: In Schlesien, Sachsen und dem Voigtland wirft man am Silvesterabend eine Heringsseele an die Decke. Bleibt sie da kleben, so kommt des Menschen Seele in den Himmel (Jahn, Die deutschen Opfergebr?uche bei Ackerbau und Viehzucht, 1884). - Der Geist des Lebens oder das Leben in den Musculen repraeesentiret mit seiner Form die Herings-Seel / wie man sagt (Cardilucius, Königlicher Chymischer und Artzneyischer Palast, 1684).

Frühneuhochdeutsch (hering)

Bedeutung "Hering, Clupea"
heringskopf   „Kopf eines Herings“

Quelle: Das heuptfenlein war ein seeblat, / Drei heringsköpf das wapen hat (Rollenhagen, Froschmeuseler, 1595).

heringskopp   „Kopf eines Herings“

Quelle: Ick sal kein botter macken können, auerst mey dunket jey kontt wol negen suppen von ein heringskopp maken (Heinrich Julius Herzog von Braunschweig-Lüneburg, Der Fleischhawer, 1593).

heringsnase (1)   „Nase eines Herings“

Quelle: Überred er die Bauren inn Mechelburg, denen ihre Jungkherrn kein grösser Phalarisch straff anthun können, als wann sie dieselbigen ein Tag hinder den glüenden Ofen spannen, und ihnen nichts dann rostig versaltzen Häringsnasen zufressen geben, aber gar nichts zu trincken (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

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Neuhochdeutsch (Hering)

Allgemein
Beamtenlachs   „Hering“

Quelle: Weil es ihn scheinbar unbegrenzt gab, war er billig zu haben, was ihm schnell den Ruf eines Armeleuteessen einbrachte: Schusterforelle, Knastforelle, Schneiderkarpfen oder Beamtenlachs sind nur einige der Namen, die der Volksmund dem Hering verpasste (Berliner Zeitung, 09.06.2001). - Mußte wirklich das Beispiel für humoristische Wirkung durch Übertreibung nach oben „Streichbalken“ für „Streichhölzer“, das für Lust am Beschönigen „Beamtenlachs“ für Hering sein? (Die neueren Sprachen 40, 1932).

Bückling, Pickling   „eingesalzener und geräucherter Hering“

Quelle: Wir verwenden je 200 g Lachsfilet und Räucherlachs sowie ein wenig geräucherten Aal (60 g), den wir gegebenenfalls auch durch einen anderen heiß geräucherten Fisch wie Makrele oder Bückling ersetzen können (Die Zeit, 29.11.2012). - Bückling (Bücking, Böckling, Pückling, Pickling oder Pökling), leicht gesalzener und geräucherter Hering (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v.).

Knastforelle   „Hering“

Quelle: Weil es ihn scheinbar unbegrenzt gab, war er billig zu haben, was ihm schnell den Ruf eines Armeleuteessen einbrachte: Schusterforelle, Knastforelle, Schneiderkarpfen oder Beamtenlachs sind nur einige der Namen, die der Volksmund dem Hering verpasste (Berliner Zeitung, 09.06.2001).

Matjes   „Matjeshering, Hering, der noch nicht gelaicht hat“

Quelle: Das Fischbrötchen muss mehr sein als Matjes auf Weißmehl (Die Zeit, 23.04.2014). - Der Matjes war ein alter Salztonnenbewohner (Koeppen, Das Treibhaus, 1953).

Rollmops   „marinierter, gerollter und auf ein Holzspießchen gesteckter Hering“

Quelle: Rollmops und Karfiolsuppe bilden eine wunderbare Grundlage für alles, was ein Prager Vormittag zu bieten hat (Die Zeit, 11.10.2012). - Rollmops, ein gespaltener, mit Pfeffer und Zwiebeln belegter, dann aufgewickelter, mit einem Holzpflock durchstochener und in Marinade eingelegter Hering (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Schneiderkarpfen   „Hering“

Quelle: Weil es ihn scheinbar unbegrenzt gab, war er billig zu haben, was ihm schnell den Ruf eines Armeleuteessen einbrachte: Schusterforelle, Knastforelle, Schneiderkarpfen oder Beamtenlachs sind nur einige der Namen, die der Volksmund dem Hering verpasste (Berliner Zeitung, 09.06.2001). – Schwein, Haifisch oder Schneiderkarpfen, Hering (als Gericht) (Günther, Des Rotwelsch des deutschen Gauners, 1905).

Schusterforelle   „Hering“

Quelle: Weil es ihn scheinbar unbegrenzt gab, war er billig zu haben, was ihm schnell den Ruf eines Armeleuteessen einbrachte: Schusterforelle, Knastforelle, Schneiderkarpfen oder Beamtenlachs sind nur einige der Namen, die der Volksmund dem Hering verpasste (Berliner Zeitung, 09.06.2001). - Die ersten Belege stammen aus Berlin aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Damals hieß der Hering Schusterforelle und Schneiderforelle (Muttersprache 71, 1961).

Sill   „eingelegter Atlantischer Hering“

Quelle: Hering ist nämlich nicht Hering. Die größeren Exemplare, die fettes, kräftiges Fleisch angesetzt haben, heißen Sill und werden unmittelbar nach dem Fang mit Salz, Essig, Wasser, Zucker und ein paar Gewürzen eingelegt , damit sie den Fermentierungsprozess beginnen (Die Zeit, 13.06.2013). - Sill (engl.), junger Hering; entgrätete, in Kräuter gelegte Anschovis (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Sprotte   „geräucherter heringartiger Fisch“

Quelle: Täglich kommen hier Sprotten, Dorsch und Hering direkt aus dem Rauch auf den Ladentisch (Berliner Zeitung, 19.02.2005). - Sprotte (Sprott), Breitling (Clupĕa sprattus L.), Fisch aus der Familie der Heringe, im Kanal, der Nordsee und westl. Ostsee, wird geräuchert (Kieler S.) oder zu sog. russ. Sardinen verarbeitet (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Strömling   „kleiner Ostseehering“

Quelle: Zu seinen preisgekrönten Gerichte zählen marinierter Strömling mit Äpfeln, Blüten, Zwiebel und Mini-Smörrebröd oder Ochsenschwanz-Curry mit Linsen und Mango (Die Zeit, 11.11.2013). - In der östlichen Ostsee kommen außerdem noch der Strömling vor, dem die Heringe des Eismeers und des Weißen Meeres nahestehen und der nur 18–25 cm lang wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hering [1]).

Älteres Neuhochdeutsch (Hering)

Allgemein
Bückling, Pickling   „eingesalzener und geräucherter Hering“

Quelle: Bückling (Hareng sor, H. fumé), geräucherter, vorher leicht gesalzener Häring (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Der Bückling, des -es, plur. die -e, ein Häring, welcher, nachdem er in Salzwasser gelegen, geräuchert worden; ein Bücking. Im Nieders. Peckling, Bukken, Bukking, Tibukken, im Holländ. Bucking, Bockshaering; gewiß nicht von dem Bocksgeruche, wie Kilian und Frisch wollen, sondern vermuthlich von backen, so fern es dörren, trocknen überhaupt bedeutet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Pickling, geräucherter Hering (Gottsched, Grundlegung der deutschen Sprachkunst, 1725). – Zu dem so mausen sie sich auch mit einander zu gleicher zeit / vnd solches macht / daß man sie Hargas oder Sorets / nicht anders / denn sonst die geräuchte Häring mit namen Pückling / heißt (XV. Bücher von dem Feldbaw vnd recht volkommener Wolbestellung eines bekömmlichen Landtsitzes, 1607).

Matjes   „Matjeshering, Hering, der noch nicht gelaicht hat“

Quelle: Feine Sorten wurdeu nur für den Verbrauch in der Stadt gehandelt, im Ganzen etwa 100 Tonnen Matjes, 50 Tonnen Berger, Fett- und 100 Tonnen schottische Heringe (Zeitschrift des Königlich Preussischen Statistischen Bureaus, 1866).

Rollmops   „marinierter, gerollter und auf ein Holzspießchen gesteckter Hering“

Quelle: Oh lenkt von dieser bangen Menschlichkeit / Den strengen Blick zu diesem Caviar / Und seht der Sprotten goldne Enge an, / Der Flundern breite Liebenswürdigkeit, / Und ach, den Rollmops, wie er zärtlich blinkt / Im Zwiebelkranze, pfeffereingekörnt (Bierbaum, Stilpe, 1897). - Was Rollmops ist? Woraus Rollmops gemacht wird? Ich kann es nicht sagen, wiewol genannter Rollmops rings um mich her mit Lust gegessen wurde (Der Salon für Literatur, Kunst und Gesellschaft 5, 1870).

Schneiderkarpfen   „Hering“

Quelle: Schneiderkarpfen, so v.w. Häring (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Der Schusterkarpfen, des -s, plur. ut nom. sing. im Scherze, ein Nahme der Schleyen, so wie man die Häringe aus einer ähnlichen Ursache Schneiderkarpfen zu nennen pflegt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Schusterkarpfen).

Sprotte   „geräucherter heringartiger Fisch“

Quelle: Sprotte (Clupea sprattus L.), Art aus der Gattung Häring, kleiner u. schmäler als dieser, hat vorragenden Oberkiefer, spitzigen u. schwärzlichen Kopf, bläulichen Rücken, zwei Strahlen in der Afterflosse mehr, als der Häring, wurde sonst für den jungen Häring gehalten, wird bis fünf Zoll lang, lebt in den Meeren um Europa auf dem Grunde, wird in eben solcher Menge wie dieser gefangen, hat aber zarteres u. wohlschmeckenderes Fleisch, als der Häring (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Sprotte [2]). - Die Sprotte, plur. die -n, wohl auch am häufigsten in Nieder-Deutschland, eine Art Sardellen oder kleiner Heringe, welche geräuchert zu uns aus England gebracht worden; Clupea Sprattus Linn. Engl. Sprot, Holl. Dän. und Schwed. Sprot (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Er handelt hierauf [...]von den Heringen, Sardellen und Sprotten (Rössig, Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften, 1782).

Strömling   „kleiner Ostseehering“

Quelle: Strömling (Ströming), eine Art sehr kleiner Häringe aus der Ostsee, welche an den Küsten Schwedens u. Livlands gefangen werden u. eingesalzen in den Handel kommen (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Der Strömling, des -es, plur. die -e, eine Art kleiner Heringe, welche häufig in dem Bothnischen Meerbusen gefangen und auch wohl Strömminge genannt werden, Clupea Harengus minor L. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Ueberfluß an Lachsen, Hechten und Strömlingen (Achenwall, Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken, 1749). - Engellandt und Hollandt haben ein grosses Regal am Heringsfang / Norwegen am Stockfischfang / Schweden am Strömling und Hechten / die den Stockfischen nichts nachgeben (Becher, Politischer Discurs, 1668).

Frühneuhochdeutsch (hering)

Allgemein
bückling, pickling   „eingesalzener und geräucherter Hering“

Quelle: Von Vischen gab er Aäl, Barben, Bersing, Bickling, Bolchen, Aschen, Forell, Hecht, Karpffen, Krebs, Moschel, Neunaugen, Platteissen, Salmen, Schleyen vnd dergleichen (Historia von D. Johann Fausten, 1587). – Aber Lax / Förhen / Hausen / Stock-Fisch / Plateissen / Häring / pückling / Austern / MeerSpinnen / Krebs vnd was dergleichen hart oder vndäwlich Fisch seyn / mögen wol dahinden bleiben / doch gefüllte Krebs seyn nicht schädlich (Anhart, Consilium podagricum, 1581). - Letzlich hett er zu eim hinderhalt unzahlich viel Häringsthonnen von gewesserten, bezwibelten, beessigten, gesaltzenen, frischen und roschtigen Höringen und Böckling, welche rochen wie deiner Magd pfu (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Europ. KontextInfo-Icon

Albanisch: harenga
Bosnisch: sleđ
Bretonisch: harink
Bulgarisch: heringa
Bulgarisch: selda
Dänisch: sild
Englisch: herring
Estnisch: heeringas
Finnisch: silli
Französisch: hareng
Griechisch: rénga
Irisch: scadán
Isländisch: sild
Italienisch: aringa
Kroatisch: haringa
Kroatisch: sleđ
Lettisch: reņģe
Lettisch: siļķe
Litauisch: silkė
Niederländisch: haring
Norwegisch: sild
Polnisch: śledź
Portugiesisch: arenque
Rumänisch: hering
Russisch: selʹdʹ
Schwedisch: sill
Serbisch: sleđ
Slowakisch: haring
Slowakisch: sled'
Slowenisch: sled
Spanisch: arenque
Tschechisch: sled´
Türkisch: ringa
Ungarisch: hering
Ungarisch: sild
Walisisch: pennog