Kartoffel

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Neuhochdeutsch (Kartoffel)

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelart   „Art der Kartoffel“

Quelle: In diesem Rahmen unternahm er u. a. mit dem Züchtungsforscher Erwin Baur 1930/31 eine Forschungsreise durch Südamerika, um insbesondere wilde Kartoffelarten zu entdecken (https://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_von_Rosenstiel, gesehen am 14.03.2014). - Bis zu diesen Entdeckungen war keine einzige südamerikanische hexaploide Kartoffelart bekannt (Der Züchter 27, 1957).

Kartoffelgattung   „Gattung der Kartoffeln“

Quelle: Die früheren 110 Kartoffelgattungen wurden auf 7-8 vermindert, unter gleichzeitiger Steigerung des Ertrages (Balicki, Neue Züge der Agrarpolitik in Südosteuropa, 1936).

Kartoffelsorte   „Sorte der Kartoffel“

Quelle: Die Liste von Kartoffelsorten verzeichnet marktrelevante Sorten der Kartoffel (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Kartoffelsorten, gesehen am 14.03.2014). - demungeachtet läßt sich bei der ungeschlechtlichen Vermehrung durch alleinige Auswahl nach der Größe der Saatknollen oder nach Form der Triebe und Knollen eine Kartoffelsorte nur wenig erfolgreich und dauernd veredeln, weil die Kartoffelsorten sehr leicht und schnell, manche schon nach wenigen Jahren, abbauen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffelzüchtung).

substantivisches Determinativkompositum mit Wuchsformbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelbusch   „buschförmige Kartoffelpflanze“

Quelle: Wehner hob einen Kartoffelbusch aus dem Acker, schüttelte die Erde von ihm ab, stach den Spaten wieder in den Boden, um weiter zu ernten (Gaus, Widersprüche: Erinnerungen eines linken Konservativen, 2004). - In den letzten Tagen hörte ich wieder einen Fall aus Atzendorf über Schönebeck-Elbe, wo auf dem Felde sechs Pferde in die Nähe eines Schwarmes gerieten, der an einem Kartoffelbusch saß (Praktischer Wegweiser für Bienenzüchter 43, 1937).

Kartoffelgebüsch   „Ansammlung von Kartoffelbüschen“

Quelle: Bauern auf dem Felde versteckten sich so gut sie konnten in Kartoffelgebüsch, Sträuchern und unter den Kuhwagen (http://www.alt-breitscheid.de/blog/flugplatz-belegung/, 14.01.2013).

Kartoffelreihe   „Pflanzreihe von Kartoffelpflanzen“

Quelle: Die Konstrukteure dachten praktisch: Eine Spurweite von 1270 Millimetern entsprach zwei Kartoffelreihen (https://de.wikipedia.org/wiki/Unimog, gesehen am 14.03.2014). - Weiterhin wird der Boden zwischen den Kartoffelreihen nach Bedarf 2-3mal mit der Hand- oder Gespannhacke bearbeitet, um das Unkraut zu vertilgen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

Kartoffelstaude   „staudenförmige Kartoffelpflanze“

Quelle: Das Wappen ist zweigeteilt. Es zeigt in der heraldisch gesehen rechten Hälfte eine silberne Kartoffelstaude mit drei goldenen Kartoffeln und goldenem Blütenkelch auf grünem Grund (https://de.wikipedia.org/wiki/Dollbergen, gesehen am 14.03.2014). - trotz seiner Einförmigkeit gewährt es einen schönen Anblick, wenn sich im Hochsommer auf den ausgedehnten sattgrünen Feldern Millionen weißer und bläulicher Blüten der Kartoffelstaude in den langen regelmäßigen Reihen hin und her wiegen (Rehbein, Das Leben eines Landarbeiters, 1911).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelfeind   „Kartoffelschädling“

Quelle: Einstmals war er der "Kartoffelfeind Nr. 1", und wenn er heute auch verhältnismäßig einfach zu bekämpfen ist, so schließen Unachtsamkeit oder zu späte Entdeckung Schäden durch diesen Käfer oder seine Larven eben doch nicht aus (Mitteilungen der DLG 85, 1970).

Kartoffelmutter   „Gestalt des Ackerkults, die die Kartoffeln schützt“

Quelle: So gab es bei den Peruanern eine Mais- und eine Kartoffelmutter und bereits bei den Germanen eine Roggenmuhme, die mutwilliges Ausraufen von Ähren bestrafte (https://de.wikipedia.org/wiki/Feldkult, gesehen am 14.03.2014). - So verehrten die alten Peruaner eine Maismutter und eine Kartoffelmutter, denen sich bei uns eine Kornmutter oder Roggenmuhme an die Seite stellt, die im Felde schützend umgehen und in Peru wie im alten Deutschland bei der Ernte durch Puppen aus Mais- oder Roggenstroh dargestellt wurden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Ackerkulte).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Kartoffelbauer   „Landwirt, der Kartoffeln anbaut“

Quelle: Die Kartoffelbauern aus Soltau, Deutschland erhielten 1953 die Erstzulassung für diese Spezialsorte (https://de.wikipedia.org/wiki/Heideniere, gesehen am 14.03.2014). - Wie! dieser von den Banken und den Winzern, von den Kohlenkaufleuten und den Kartoffelbauern abhängige Beamtenapparat wagt es, sich metaphysisch zu behängen? (Tucholsky, Für Joseph Matthes, 1929).

Kartoffelzüchter   „jemand, der Kartoffeln züchtet“

Quelle: Wilfried Paulsen (* 31. Juli 1828 auf Gut Nassengrund bei Blomberg in Lippe; † 2. Februar 1901 ebenda) war ein deutscher Kartoffelzüchter (https://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_Paulsen, gesehen am 14.03.2014). - Bekannte Kartoffelzüchter und Kartoffelkulturstationen sind: Richter in Zwickau, Paulsen in Nassengrund, Cimbal in Frömsdorf (Preußisch-Schlesien), Dołkowski in Neudorf bei Kenty (Galizien), Milner in Heraletz (Böhmen), Hennings in Herrenleis bei Ladendorf (Niederösterreich) etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffelzüchtung).

Kartoffelesser   „jemand, der gern Kartoffeln isst“

Quelle: In Nuenen, das als "Dorf der Kartoffelesser" für sich wirbt, warten schon die Vier-Sterne-Hotels mit Vollpension auf sentimentale Reisende (Berliner Zeitung, 24.02.2003). - Wer aber die Tagungen der einzelnen Sparten der Wirtschaft besucht, ohne einschlägig vorbelastet zu sein, der muß während der drei oder vier Stunden dauernden Sitzungen glauben lernen, daß die Welt wirklich nur aus Kartoffelessern, Milchbeziehern oder Haarwasserbenutzern besteht (Die Zeit, 06.04.1950).

Kartoffelfresser   „jemand, der sehr viele Kartoffeln isst“

Quelle: Was zur Folge hat, daß die Bundesbürger international leicht vergröbernd auch als "Kartoffelfresser" diffamiert werden (Die Zeit, 13.01.1989). - Die Bahn könne nur Unglück bringen. Jetzt wußte er auch, woher der Koloradokäfer kam, dieser Kartoffelfresser, vor dem damals so viel gewarnt wurde. Ganze Felder solle er schon verwüstet haben (Rehbein, Das Leben eines Landarbeiters, 1911).

Kartoffelgräber   „jemand, der bei der Ernte Kartoffelknollen ausgräbt“

Quelle: Man sah einen sinnig geschmückten Erntewagen, ein blumengeschmücktes Pfluggespann; dahinter folgten Sämann, Schnitter und Schnitterinnen, Drescher, Mäher und Mäherinnen, Kartoffelgräber, Waldarbeiter, Pflanzensetzerinnen (Englert, Waldenburg: Bild einer Stadt in Hohenlohe, 2003). - Weniger angenehm war es, wenn wir von Mama in den großen Gemüsegarten zum Ablesen der Raupen befohlen wurden oder in Stellvertretung Papas in herbstlicher Kühle bei den Kartoffelgräbern stehen mußten, da sonst zu wenig getan wurde (Deussen, Mein Leben, 1922).

Kartoffelhändler   „jemand, der mit Kartoffeln handelt“

Quelle: Nach 1920 war Manthey als Tuchreisender, Kartoffelhändler und Langholzfuhrmann tätig (https://de.wikipedia.org/wiki/Arno_Manthey, gesehen am 14.03.2014). - Das ist gewiß nicht erfreulich für die Berliner Bäcker und Kartoffelhändler (Die Zeit, 13.12.1951).

Kartoffelleger   „jemand, der Pflanzkartoffeln auslegt“

Quelle: Zum Schrecken der beiden taucht er unter einem krummen Kartoffelleger auf (Lindow, Unterm Hut in der Sonne, 2014). - Die Konstruktion dieses Kartoffellegers und -zudeckers "Lesseria" ist so einfach wie möglich gehalten (Prometheus 28, 1916).

Kartoffelleser   „jemand, der bei der Ernte Kartoffelknollen aufsammelt“

Quelle: Dieser kreist senkrecht zum Damm und schleudert durch die an ihm befestigten Gabeln oder Zinken das Erd- und Kartoffelgemisch des Dammes in einer flachen Schicht rund 2 bis 3 m zur Seite, so dass die Kartoffelleser die Kartoffelknollen leicht auffinden und einsammeln können (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelroder, gesehen am 14.03.2014). - Man stelle sich ein Gut mit 40 Kartoffellesern in der Ernte vor, die 1000 bis 1 200 Ztr. Kartoffeln =20-30 Wagen lesen (Pflanzenbau 1, 1924).

Kartoffelschäler (1)   „jemand, der Kartoffeln schält“

Quelle: Zum dritten Mal treten die besten Kartoffelschäler der Bundesländer gegeneinander an, um den Titel der CMA zu gewinnen (Berliner Zeitung, 27.01.2005). - Anfangs hat er kläglich gestöhnt, / Denn er war zuvor in der Küche / Kartoffelschäler und andre Gerüche / Von daher gewöhnt (Ringelnatz, Flugzeuggedanken, 1929).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelkäfer   „Leptinotarsa decemlineata, ein Kartoffelschädling“

Quelle: Der Kartoffelkäfer (Leptinotarsa decemlineata - etwa: "Zehnstreifen-Leichtfuß") ist eine Art aus der Familie der Blattkäfer (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelkäfer, gesehen am 14.03.2014). - Daß eine Arbeitsgemeinschaft bestanden hat, davon habe ich keine Kenntnis gehabt; wohl aber war mir bekannt, daß selbstverständlich auch Abwehrmaßnahmen gegen einen bakteriologischen Krieg besprochen worden sind. Man darf nicht vergessen, daß ja auch in gewissem Ausmaß schon ein solcher gegen uns begonnen hat durch Abwerfen des schädlichen Kartoffelkäfers und ähnliches (Akten der Nürnberger Prozesse, 1946).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelpilz   „auf Kartoffelpflanzen wachsender Parasitpilz, Phytophthora infestans de Bary“

Quelle: Das ungünstige Wetter und der Kartoffelpilz phythophtora infestans hatten dazu beigetragen (Stallinger, Der Schlächter von Cesena, 2012). - Am häufigsten und verheerendsten schädigt die K. der Kartoffelpilz (Phytophthora infestans de Bary), der die Ursache der als Zellen- oder Krautfäule bekannten Kartoffelkrankheit (s. d.) ist und gegen die sich am wirksamsten das 2–3malige zeitgemäße Bespritzen der Kartoffelpflanze mit Kupfervitriolkalklösung mit Peronosporaspritzen erweist (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelacker   „Acker, auf dem Kartoffeln angebaut werden“

Quelle: Die Frauen arbeiteten meistens auf den Kartoffeläckern (https://de.wikipedia.org/wiki/Comox, gesehen am 14.03.2014). - Während mein Vater und ich ohne Ermüdung 6 bis 8 Stunden durch die Kartoffeläcker stiefeln konnten, lag er gewöhnlich nach 2 Stunden ermüdet hinter einem Busche (Fischer, Aus meinem Leben, 1922).

Kartoffelbeet   „Beet, in dem Kartoffeln angebaut werden“

Quelle: Jede Familie besitzt Vieh und bewirtschaftet ein Kartoffelbeet sowie Gärten rund ums Haus (https://de.wikipedia.org/wiki/Tristan_da_Cunha_(Insel), gesehen am 14.03.2014). - Märchenschlösser schwebten schlummernd über Kartoffelbeeten (Die Kunst und das schöne Heim 74, 1936).

Kartoffelboden   „für den Kartoffelanbau geeigneter Boden“

Quelle: Mittelberg, der: Wäldchen und welliges Ackerland, lehmig, sandiger, durchlässiger Roggen- und Kartoffelboden, auch Wiesenflächen, am Reiffenhäuser Wald (Anhalt/Gabel, Rohrberg: aus der Geschichte eines Grenzdorfes, 2005). - Hier spricht der Bauer von trockenen, "leichten" Kartoffelböden (Hahn, Bauernweisheit unterm Mikroskop, 1939).

Kartoffeldamm   „aufgeworfener Erddamm im Kartoffelfeld“

Quelle: Die Kartoffeln werden durch eine den Kartoffeldamm unterschneidende Pflugschar aus der Erde gehoben (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelvollernter, gesehen am 14.03.2014). - Unmittelbar hinter der letzten Häuselfurche drillt man, wenn die Gleichmäßigkeit der Kartoffeldämme es gestattet, oder legt mit der Hand auf die Sohle der Furchen die Lupinen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zwischenfruchtbau).

Kartoffelfeld   „Feld, auf dem Kartoffeln angebaut werden“

Quelle: Im Ersten Weltkrieg wurde der Schulgarten zu einem Gemüse- und Kartoffelfeld umgenutzt (https://de.wikipedia.org/wiki/Schulgarten_(Lübeck), gesehen am 14.03.2014). - Die Deutschen jagten uns dann in ein Kartoffelfeld und befahlen uns, uns hinzulegen (Akten der Nürnberger Prozesse, 1946).

Kartoffelfurche   „Furche im Kartoffelfeld“

Quelle: Obendrein rühmte das Parteiorgan die 11000 Soldaten, die rund um Moskau in den Kartoffelfurchen ihren Dienst fürs Vaterland versahen (Die Zeit, 12.10.1990). - Damit schickte er sie zurück und schritt in der Kartoffelfurche weiter, bis er auf den Wirt stieß, der mit Weib und drei Kindern kniend nach Kartoffeln wühlte (Sudermann, Litauische Geschichten, 1917).

Kartoffelgarten   „Garten, in dem Kartoffeln angebaut werden“

Quelle: Im Ortsteil Lieussel, der hinter Kirche und Skiverleih, Kartoffelgarten und Gottesacker den Hang hochsteigt, säumen dieseconde case den Weg, herausgeputzte Häuschen mit akkurat gestutzten Rasenstücken, sauber ausgezupften Blumentöpfen (Die Zeit, 21.09.2006). - Wo früher das Kloster stand, befindet sich seit vielen Jahren ein Gemüse- und Kartoffelgarten (Herrmann, Island in Vergangenheit und Gegenwart, 1907).

Kartoffelland   „für Kartoffeln geeignete Ackerbaufläche“

Quelle: Vorbildlich war seine Fürsorge für seine landwirtschaftlichen Arbeiter: ab dem 65. Lebensjahr erhielt jeder von ihnen einen halben Morgen Kartoffelland, der vom Betrieb mitbearbeitet wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Gottlob_Karl_von_Nathusius, gesehen am 14.03.2014). - Sie gedeiht allgemein im Kartoffelland, aber auch noch in leichterm Boden und in dumpfen Lagen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Helianthus).

Kartoffelgrube   „Lagergrube für Kartoffeln“

Quelle: Abgemagert und halb verhungert waren sie die ersten am Treffpunkt an einer Kartoffelgrube (Brenndörfer, Banditen, Spione oder Helden?, 2005). - Vater, tut doch da die Kartoffelgrube offenschaufeln, man muß mal nachsehen, ob nicht die Frostwinde die Kartoffeln zuschanden gemacht haben (Reymont, Die polnischen Bauern, 1912).

Kartoffelkaule   „Lagergrube für Kartoffeln“

Quelle: Male wollte gleich in die erste Kartoffelkaule hineinspringen (Skowronnek, Zertrümmerte Götzen: ostpreussischer Zeitroman, 1928).

Kartoffelkeller   „Keller, in dem Kartoffeln gelagert werden“

Quelle: Westlich des Orts befindet sich eine kleine Erhebung auf der sich mehrere alte, aus Kalkstein gebaute Kartoffelkeller befinden (https://de.wikipedia.org/wiki/Frösslunda, gesehen am 14.03.2014). - Nach der Bestrafung sei er um die Frühstückszeit in den Kartoffelkeller gesperrt worden, in dem er ohne Nahrung bis zum Abend habe bleiben müssen (Friedländer, Interessante Kriminalprozesse, 1911-21).

Kartoffellager   „Raum, in dem Kartoffeln aufbewahrt werden“

Quelle: Während Inflationszeiten dienten die Überreste des Forts als Kartoffellager (https://de.wikipedia.org/wiki/Fort_Fusternberg, gesehen am 14.03.2014). - Neben der Propagierung der künstlichen Befruchtung führt FAO einen heftigen Kampf gegen die beiden hauptsächlichen europäischen Rinderkrankheiten Verkalben und Mastitis und schenkt auch den Krankheiten anderer Nutztiere, wie Schweine, Pferde und Geflügel, erhöhte Aufmerksamkeit, wie sie auch an der Ausrottung der Wildkaninchen, Ratten und Mäuse lebhaft interessiert ist, weil diese Nager jährlich Millionenschäden an jungen Saaten, Getreide- und Kartoffellagern anrichten (Die Zeit, 18.03.1954).

Kartoffelmarkt   „Handelsmarkt für Kartoffeln“

Quelle: Seit 1998 findet alle zwei Jahre am letzten Sonntag im September der Stemmer Kartoffelmarkt statt (https://de.wikipedia.org/wiki/Stemmer, gesehen am 14.03.2014). - Die in letzter Zeit gegebenen, einander widersprechenden Ernteprognosen haben den Kartoffelmarkt beunruhigt (Die Zeit, 02.10.1952).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelhacke   „Hacke für das Auflockern des Kartoffelfelds“

Quelle: die ehemaligen Rüstungsbetriebe in Wittenau produzierten vor allem Haushaltswaren und zum Wiederaufbau benötigte Produkte (die Mauserwerke zum Beispiel Kartoffelhacken und Brotformen, die vormalige Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken stellten jetzt Öfen und Baubeschläge her) (https://de.wikipedia.org/wiki/Berlin-Wittenau, gesehen am 14.03.2014). - Eine Kartoffelhacke war gegen die Hausmauer gelehnt (Bischoff, Bilder aus meinem Leben, 1912).

Kartoffelspritze   „Gerät zum Bespritzen von Kartoffelpflanzen“

Quelle: Kartoffelspritze, Einrichtung zum Bespritzen mit verschiedenen Lösungen, wie Kupferkalklösung (Bordeauxbrühe), Schmierseifenlösung u.s.w., zum Zweck der Bekämpfung von Kartoffelkrankheiten (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1907, s.v.).

Kartoffeldämpfer   „Gerät zum Dämpfen von Kartoffeln“

Quelle: Kartoffeldämpfer werden hauptsächlich zur Schweinemast zum Dampfgaren des stärkereichen Hauptfuttermittels Kartoffel eingesetzt (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffeldämpfer, gesehen am 14.03.2014). - Man bringt ihn dann in einen Kartoffeldämpfer oder anderen gut schließbaren Topf, der zu einem Viertel mit Wasser gefüllt ist, über das man etwa in halber Höhe einige kleine Holzleisten einpreßt und den Sack darauflegt (Reile/Kneipp, Das große Kneippbuch, 1903).

Kartoffelfege   „Gerät zum Reinigen von Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelfege, ein flacher hölzerner Kasten mit einem Boden aus hölzernen oder eisernen Stäben, über die man die Kartoffeln, z. B. vom Wagen aus, herabrollen läßt, um sie von anhaftender Erde und von Keimen zu befreien (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kartoffelheber   „Gerät zum Ausheben von Kartoffeln“

Quelle: Er bot aus eigener Produktion einen Kartoffelheber und aus benachbarter Produktion eine Kohl-Kartoffel-Schneidemachine an (Frielinghaus/Dalchow, Albrecht Daniel Thaer: ein Leben für die Landwirtschaft, 2006). - Der Zweck aller Kartoffelheber ist, das Ausgraben der Kartoffeln, ihre Trennung von der anhaftenden Erde und das Ausbreiten auf der Oberfläche des Ackers, so daß sie sich leicht auflesen lassen, zu bewirken (Opitz, Der Kartoffelbau nach seinem jetzigen rationellen Standpunkte, 1949).

Kartoffelmühle   „Gerät zum Zermahlen von Kartoffeln“

Quelle: Da die Produktion von Traubenmühlen, Kartoffelmühlen, Acker- und Leiterwagen stark anstieg, wurden 1921 und 1924 weitere Gebäude für die Fertigung errichtet (https://de.wikipedia.org/wiki/Maschinenfabrik_Dexheimer, gesehen am 14.03.2014). - Schließlich erschienen noch als ein vom Maschinellen vorausgeworfener Schatten die nudel-nudel auf dem Plan. So hießen die Fleisch- und die Kartoffelmühle in der Küche (Zeitschrift für Kinderforschung 22, 1917).

Kartoffelpresse   „Gerät zum Pressen von gekochten Kartoffeln“

Quelle: Eine Kartoffelpresse ist ein Küchengerät aus Metall, das benutzt wird, um gekochte Kartoffeln durch mechanische Zerkleinerung zu einem Kartoffelbrei zu verarbeiten (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelpresse, gesehen am 14.03.2014). - Die Geste, mit der er ein Brotmesser vorzeigte, ähnelte einem Raubüberfall, und wenn er sich über die Kiste mit den Kartoffelpressen beugte, sah es aus, als suchte er eine Kindsleiche (Vossische Zeitung, 05.03.1927).

Kartoffelprober   „Gerät zum Wiegen von Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelwage, Kartoffelprober, Apparat zur Bestimmung des spez. Gewichts und danach des Stärkegehalts der Kartoffeln (durch Eintauchen in Wasser) (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Kartoffelwage).

Kartoffelquetsche   „Gerät zum Zerquetschen von gekochten Kartoffeln“

Quelle: Gegen Ende der 1920er-Jahre wurden Handstrohschneider, Scheibenrad-Rübenschneider, Kartoffelquetschen, Scheibeneggen und Grubber ins Produktionsprogramm aufgenommen (https://de.wikipedia.org/wiki/Maschinenfabrik_Bernard_Krone, gesehen am 14.03.2014). - Kartoffelquetsche, Zerkleinerungsmaschine für gedämpfte Kartoffeln, besteht aus zwei hölzernen, steinernen oder eisernen, glatten oder gerieften, auch mit Zähnen besetzten Walzen, durch deren Zusammenarbeiten die aus dem Dämpffaß fallenden Kartoffeln erfaßt und zerquetscht werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kartoffelreibe   „Gerät zum Zerreiben von rohen Kartoffeln“

Quelle: Eine Kartoffelreibe ist ein Küchengerät aus der regionalen Küche einiger mitteleuropäischer Länder. Sie wird benutzt, um ungekochte Kartoffeln zur Vorbereitung der Herstellung von Gerichten, wie Kartoffelknödeln oder Kartoffelpuffern, mechanisch zu zerkleinern (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelreibe, gesehen am 14.03.2014). - Das Gehäuse der Kartoffelreibe ist nach Lockerung einiger Schrauben abnehmbar und dadurch die Trommel leicht zugänglich (Feitler, Die Stärke und die Stärkeindustrie, 1913).

Kartoffelroder   „Gerät zum Abernten der Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelroder sind spezifische Erntemaschinen für Kartoffeln (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelroder, gesehen am 14.03.2014). - Von der Heinrich Lanz AG., Mannheim, sind der "Allzweck-Schlepper", der "Ackerluft-Schlepper", ein "Lanz-Bulldog-Schnittmodell" und ein Kartoffelroder ausgestellt (Die Zeit, 19.05.1949).

Kartoffelschäler (2)   „Gerät zum Entfernen der Kartoffelschale“

Quelle: Für industrielle Zwecke und in Großküchen wurde der Kartoffelschäler mittlerweile größtenteils von Kartoffelschälmaschinen abgelöst (https://de.wikipedia.org/wiki/Sparschäler, gesehen am 14.03.2014). - Mit dem Kartoffelschäler entfernt man die Schale von Kartoffeln sauberer, gleichmäßiger und schneller (Das Lexikon der Hausfrau, 1932).

Kartoffelwaage   „Gerät zum Abwiegen von Kartoffeln“

Quelle: Früher wurden häufig Mehlsäcke und Kartoffeln mit Dezimalwaagen gewogen, daher ist dieser Waagentyp auch als Sackwaage oder Kartoffelwaage bekannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Dezimalwaage, gesehen am 14.03.2014). - Kartoffelwage, Kartoffelprober, Apparat zur Bestimmung des spez. Gewichts und danach des Stärkegehalts der Kartoffeln (durch Eintauchen in Wasser) (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Kartoffelanbau   „das Anbauen von Kartoffeln“

Quelle: Wichtige Einkommensquellen sind der Roggen-, Gemüse- und Kartoffelanbau in den Bergen sowie die zahlreichen Schafherden (https://de.wikipedia.org/wiki/Provinz_Guadalajara, gesehen am 14.03.2014). - Es ist bedenklich, den naturgegebenen betriebswirtschaftlichen Aufbau der Landwirtschaft willkürlich ändern zu wollen, zum Beispiel also in Schleswig-Holstein den Kartoffelanbau generell zu forcieren (Die Zeit, 05.12.1946).

Kartoffelblüte (2)   „das Blühen der Kartoffelpflanze“

Quelle: Das würde sich erweisen, wenn die Kartoffelblüte einsetzte (Gröper, Von Igran nach Egran und über Wladiwostok zurück, 2005). - K. R. will bemerkt haben, daß der schwere. nicht drainirte Boden durch die Wurzeln der Lupine trockener wird; er sät die Lupinen erst zur Zeit der Kartoffelblüthe (Fühlings landwirtschaftliche Zeitung 50, 1901).

Kartoffelkultur   „Pflege und Anbau von Kartoffeln“

Quelle: Dank der Mais- sowie Kartoffelkulturen der Umgebung wächst ihr Bestand deutlich (https://de.wikipedia.org/wiki/Börsteler_Wald, gesehen am 14.03.2014). - auch im nördlichen China ist die Kartoffelkultur verbreitet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

Kartoffelpflanzung   „das Anpflanzen von Kartoffeln“

Quelle: Die wichtigste vorbeugende Bekämpfungsmaßnahme ist eine Anbaupause von 4 bis 5 Jahren zwischen zwei Kartoffelpflanzungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Goldnematode, gesehen am 14.03.2014). - Dieses Insekt hat in Frankreich eine derartige Verbreitung angenommen, daß dort die Kartoffelpflanzungen ernstlich bedroht sind (Die Landfrau, 23.08.1924).

Kartoffelproduktion   „Erzeugung von Kartoffeln“

Quelle: Hauptwirtschaftszweig ist die Textilindustrie und Landwirtschaft mit Schwerpunkt in der Kartoffelproduktion (https://de.wikipedia.org/wiki/Belica, gesehen am 14.03.2014). - Mr. Snow sprach über landwirtschaftliche Fragen Maines, hauptsächlich über die Kartoffelproduktion (Die Zeit, 03.05.1951).

Kartoffelzucht   „das Züchten von Kartoffeln“

Quelle: International bekannt wurde Streckenthin als Zentrum der Kartoffelzucht in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts (https://de.wikipedia.org/wiki/Strzekęcino, gesehen am 14.03.2014). - Die aktuellen Tagesfragen-seien: Preisbildung, Neuordnung der Handelsspannen, Senkung der Betriebsunkosten, Verringerung des Qualitäts- und Geldrisikos, Marktgestaltung sowie Zusammenarbeit zwischen Kartoffelzucht und -handel (Die Zeit, 16.12.1948).

Kartoffelzüchtung   „das Züchten von Kartoffeln“

Quelle: Sie ist ein Produkt der Kartoffelzüchtung in der DDR aus dem Jahr 1975 (https://de.wikipedia.org/wiki/Adretta, gesehen am 14.03.2014). - Kartoffelzüchtung, die systematische Verbesserung älterer bewährter Kartoffelsorten und die Züchtung neuer, besserer Sorten zur Beschaffung guten Saatgutes (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kartoffelabfall   „Kartoffelreste“

Quelle: Aber auch kontaminierte Maschinen und Geräte sowie Kartoffelabfälle, die auf das Feld aufgebracht werden, verbreiten den Erreger (https://de.wikipedia.org/wiki/Schleimkrankheit, gesehen am 14.03.2014). - Den Kartoffelabfall und die Schalen brachten wir auf den Hof in einen Verschlag, welcher jeden Tag von Leuten abgeholt wurde (Schuchardt, Sechs Monate Arbeitshaus, 1907).

Kartoffelaussaat   „das Aussäen von Kartoffeln“

Quelle: Nach der Reisernte wird gerade die Kartoffelaussaat vorbereitet (Erbe und Auftrag 84, 2008). - Hausbauen! Leicht gesagt, wenn man für den Winter noch nichts zu essen hat! Die Tage werden heiß. Erst muß die Kartoffelaussaat geschafft sein (Sudermann, Litauische Geschichten, 1917).

Kartoffelbau   „das Anbauen von Kartoffeln“

Quelle: Sein Hauptarbeitsgebiet war der Kartoffelbau (https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Salzmann, gesehen am 14.03.2014). - Sievers, 1) Jakob Johann, Graf, russ. Staatsmann, geb. 30. Aug. 1731 zu Wesenberg in Esthland, gest. 23. Juli 1808 zu Bauenhof in Livland, ward 1764 von Katharina II. zum Gouverneur von Nowgorod ernannt, führte den Kartoffelbau ein, regelte das Postwesen und betrieb die Abschaffung der Tortur (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sievers).

Kartoffelbedarf   „Gesamtheit der benötigten Kartoffeln“

Quelle: Der Gemüse- und Kartoffelbedarf mußte, soweit es ging, aus den Erzeugnissen der Anstaltsgärtnerei gedeckt werden (Hanrath, Zwischen "Euthanasie" und Psychiatriereform, 2002). - Dem Jahresbedarf von 3.5 Mill. t Getreide stehe eine eigene Ernte von 1.7 Mill. t. dem Kartoffelbedarf von 2.7 Mill. t eine Einernte von 2,2 bis 2.4 Mill. t gegenüber (Die Zeit, 05.12.1946).

Kartoffelbraterei   „das Anbraten von Kartoffeln“

Quelle: Wichtig bei dieser urigen Kartoffelbraterei sind eigentlich nur zwei Dinge: die richtige Kartoffelsorte und eine Eisenpfanne, die noch nie mit Spülmittel gesäubert, sondern immer nur mit Papier ausgewischt wurde (Die Zeit, 11.08.2005). - Denke ich zurück an jene Zeit, so steigt eine Herrlichkeit um die andere aus der Erinnerung herauf: [...] das Eierstehlen auf den riesigen Heuböden des Rollewirtes, die Kartoffelbraterei auf dem Felde und das Feuermachen im Walde (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Kartoffelbrennerei   „das Brennen von Kartoffeln“

Quelle: In der Getreide- und Kartoffelbrennerei werden stärkehaltige Agrarrohstoffe wie Kartoffeln und Getreide zu Agraralkohol für den Genuss, die Medizin, Pharmazie und Kosmetik sowie zur Essigerzeugung verarbeitet (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelbrennerei, gesehen am 14.03.2014). - 1682 wird zuerst die Kartoffelbrennerei erwähnt (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Brennerei).

Kartoffelernte   „das Ernten von Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelkäse ist ein Brotaufstrich, der ursprünglich für die Erntehelfer bei der Kartoffelernte gefertigt wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelkäse, gesehen am 14.03.2014). - Zwei Jahre hintereinander versagte die Kartoffelernte, und Hungersnot sowie Krankheiten forderten Tausende von Opfern (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Irland).

Kartoffelertrag   „Gesamtheit der produzierten Kartoffeln“

Quelle: Insbesondere die Kartoffelerträge unterlagen in den 1980er-Jahren erheblichen Jahresschwankungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Meteorologische_Ertragsanalyse, gesehen am 14.03.2014). - Direkte Kali- und Kochsalzdüngung schaden dem Kartoffelertrag und erniedrigen besonders bei später Anwendung durch Reiseverzögerung den Gehalt an Stärkemehl (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

Kartoffelfest   „Fest bei der Kartoffelernte“

Quelle: Ein Kartoffelfest, in Österreich auch Erdäpfelfest genannt (engl. potato festival; plattdt. "Tuffelfest"), ist eine regelmäßig wiederkehrende Veranstaltung nach der Kartoffelernte, bei dem neben der Geselligkeit der Kartoffel-Verzehr im Vordergrund steht (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelfest, gesehen am 14.03.2014). - Über diese freundlichen Veranstaltungen des "Pflegevaters" und im besonderen über das erste Kartoffelfest wird in den "Erinnerungen" erzählt (Zeitschrift für die österreichischen Gymnasien 63, 1912).

Kartoffelfeuer   „bei der Kartoffelernte entzündetes Feuer, in dem Kartoffeln geröstet werden“

Quelle: Vereine, Freundeskreise oder Familien machen an angestammten Plätzen ein Kartoffelfeuer, in dessen Glut rohe Kartoffeln geworfen werden und welche anschließend verzehrt werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Böhlen_(Thüringen), gesehen am 14.03.2014). - Auf dem angrenzenden Felde schwelte ein Kartoffelfeuer (Peters, Lebenserinnerungen, 1918).

Kartoffelfütterung   „Viehfütterung mit Kartoffeln“

Quelle: Von dieser Konjunktur profitierten nicht nur größere Betriebe, die sich eine Aufstockung der Rinder- und Kuhbestände leisten konnten, sondern auch kleinere Betriebe, die sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eher auf Schweinemast mit Kartoffelfütterung spezialisierten (Glück-Christmann, Zweibrücken 1793 bis 1918, 2002). - Auch zu kräftiges Heu und Grummet von stark gedüngten oder gepferchten Wiesen, namentlich aber reiche Kartoffelfütterung können eine zu fette und scharfe Milch erzeugen (Schlipf, Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, 1918).

Kartoffelgenuß   „das Genießen von Kartoffelspeisen“

Quelle: Das Landgasthaus "Kleine Schorfheide" in Annenwalde vollzieht den Siegeszug der Kartoffel rund um die Welt mit Kartoffelgenüssen wie Carapulca oder Pellkartoffeln mit Leinölquark nach (Berliner Zeitung, 21.09.1996). - Aber Grundlage der Ernährung sollen doch Obst, Gemüse, derbes Brot, Milch, Quark und Fisch sein, und wer Wert auf eine schlanke Linie legt, muß sich von allen Näschereien und auch von zu starkem Kartoffelgenuß fernhalten (Oheim, Das praktische Haushaltsbuch, 1954).

Kartoffelhandlung   „Handelsgeschäft für Kartoffeln“

Quelle: Der Schriftsteller Hans Fallada arbeitete von November 1923 bis April 1924 in der Getreide- und Kartoffelhandlung Georg Kippferling (https://de.wikipedia.org/wiki/O?no_Lubuskie, gesehen am 14.03.2014). - Der Berliner Empfangsgroßhandel wird nicht immer von ausgesprochenen Kartoffelhandlungen durchgeführt (Zechlin, Die Kartoffelversorgung der Stadt Berlin, 1935).

Kartoffelkonsum   „Verbrauch von Kartoffeln“

Quelle: In Mitteleuropa hingegen hat sich der Kartoffelkonsum in den vergangenen 50 Jahren etwa halbiert, das einstige Armeleuteessen wurde durch prestigeträchtigere Lebensmittel wie Fleisch ersetzt (Die Zeit, 19.06.2008). - Das gebräuchliche 4-Pfund-Brot war lange, ehe der Abend anbrach, aus und der Kartoffelkonsum bezifferte sich auf die Hälfte beider Einkommen (Rote Fahne, 24.01.1928).

Kartoffelkrieg   „bayrischer Erbfolgekrieg, in dem sich die Soldaten hauptsächlich von Kartoffeln ernähren mussten“

Quelle: Aufgrund der schlechten Versorgungslage und des schlechten Wetters mussten sich die Soldaten hauptsächlich von Kartoffeln ernähren, weshalb dieser Konflikt von den Preußen spöttisch als "Kartoffelkrieg" bezeichnet wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Bayerischer_Erbfolgekrieg, gesehen am 14.03.2014). - Kartoffelkrieg, scherzhafte Bezeichnung des Bayrischen Erbfolgekrieges (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Kartoffellese   „das Ernten der Kartoffelknollen“

Quelle: Aus seiner Sicht der Gartendinge "Wer hat die längsten, dicksten, größten" ist die Kartoffellese der Augenblick der Wahrheit (Berliner Zeitung, 04.09.1998). - Vielemale hat das Dorfgesicht derlei gesehen, und erst recht viele Male das Immerwiederkehrende der Dorfwerke: Saat, Heuet, Ernte, Kartoffellese und Schlachttag (Eckart 12, 1936).

Kartoffelnahrung   „auf Kartoffeln basierende Ernährung“

Quelle: Nicht mehr die einseitige Kartoffelnahrung wie noch ein, zwei Generationen zuvor, sondern der allzu hohe Fleisch-, Alkohol-, Tabak- und Zuckerkonsum wurde nun zu einer Gefahr für die nationale Gesundheit (Zeit Geschichte, 21.05.2013). - Sicher verschwinden aber die gesundheitlichen Nachteile starker Kartoffelnahrung gegenüber den verhängnisvollen Folgen von Hungerjahren, deren Häufigkeit nicht zum wenigsten durch die Einführung der Kartoffel abgenommen hat (Remy, Handbuch des Kartoffelbaues, 1928).

Kartoffelvorrat   „Vorrat an Kartoffelknollen“

Quelle: Einsetzender Frost vernichtet in den noch feuchten Kellern die Kartoffelvorräte (https://de.wikipedia.org/wiki/Beringhausen_(Marsberg), gesehen am 14.03.2014). - Dem Keller, der vorzugsweise zur Aufbewahrung der Kartoffelvorräte dient, gibt man eine Grundfläche von 8-10 qm (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1904, s.v. Arbeiterwohnhäuser [2]).

Kartoffelzusatz   „Zugabe von Kartoffeln zu etwas anderem“

Quelle: Das Gebäck läuft auf zu schöner Farbe und durch den Kartoffel-Zusatz würde es sich für einige Tage frisch und lecker halten, wenn wir nicht alles schon aufgegessen hätten (Sägebrecht, Mein Leben zwischen Himmel und Erde, 2007). - Das Kriegsbrot (mit Kartoffelzusatz) und die Brotkarte waren schon lange eingeführt (Wien, Ein Rückblick, 1930).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
Kartoffelhacken   „das Aufhacken des Kartoffelfelds“

Quelle: Und Beila, die auch in Arvinitza viel auf dem Feld gearbeitet hatte, half schon am nächsten Tag beim Kartoffelhacken (Stephani, Blumenkind, 2009). - Meine Mutter half beim Kartoffelhacken (Bergg, Ein Proletarierleben, 1913).

Kartoffelpflanzen   „das Anpflanzen von Kartoffeln“

Quelle: Einem Bauern gelang dieser Fund, als er mit seinen Söhnen beim Kartoffelpflanzen auf einen großen Stein stieß (https://de.wikipedia.org/wiki/Retschki_(Kaliningrad), gesehen am 14.03.2014). - Für nassen Boden ist das Kammpflügen zur Vorbereitung des Kartoffelpflanzens unter Umständen zu empfehlen (Schlipf, Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, 1918).

Kartoffelaufkriegen   „das Aufsammeln der Kartoffeln bei der Ernte“

Quelle: Beim "Kartoffelaufkriegen", wie die Bauern sagten, die Erwachsenen, welches ja überwiegend die Flüchtlingsfrauen waren, 2 Reihen, die Kinder 1 Reihe auf Knien in der aufgewühlten Erde (https://herbertdiefamiliensaga.jimdo.com/, 03.01.2017). - Es mußte in der Gegend sein, wo Professor Cramer die Eigenschaften des großen Gottes in vielen Liedern besingt, namentlich auch seine Güte, die wir in allen Früchten des Feldes genießen, im Mähen des Weizens sowohl wie im Kartoffelaufkriegen an trockenen, sonnigen Herbsttagen, wie jetzt einer in blauer Herbststimmung auf dem Lande liegt (Kröger, Dem unbekannten Gott, 1914).

Kartoffelauslesen   „das Sortieren von Kartoffeln“

Quelle: Ich half den Bauern in der Umgebung beim Kartoffelauslesen (Fritsche, Silvaplana Blue, 2014). - Sie sei einmal bei Rosengart im Keller mit Kartoffelauslesen beschäftigt gewesen (Friedländer, Interessante Kriminalprozesse, 1911-21).

Kartoffelaustun   „das Aussäen von Kartoffeln“

Quelle: Wenn das Wetter warm und trocken, der Boden mürbe und der Rücken noch nicht zu rheumatisch war, konnte das Kartoffelaustun aber auch Spaß machen (http://www.zilshausen.de/chronik/erinnerungen/bauerliche-arbeit-im-laufe-des-jahres/, 28.02.2003). - Ums Kartoffelaustun dankte Urschels Peter als Bürgermeister ab (Philippi, Hasselbach und Wildendorn, 1902).

Kartoffelbraten   „das Anbraten von Kartoffeln“

Quelle: Die Kümmelbutter wird in der letzten Phase des Kartoffelbratens unter die Kartoffelscheiben gemischt (Die Zeit, 11.08.2005). - Das Kartoffelbraten, ein origineller sauerländischer Volksbrauch (Das Echo 51, 1932).

Kartoffelbuddeln   „das Ausgraben von Kartoffeln bei der Ernte“

Quelle: Ulrike hat eine Tochter, und deren Betreuung hinderte sie glücklicherweise am Kartoffelbuddeln und an der Feindbekämpfung! (Herzog, Keine Zeit für Beifall, 2012). - Bis jetzt haben sich Mädchen auch nur lächerlich gemacht, die in solchem Anzuge in den Stall, zur Erntearbeit oder gar zum Kartoffelbuddeln gehen wollten (Bartz, Willst genau du wissen, was sich schickt?, 1912).

Kartoffelessen   „das Essen von Kartoffeln“

Quelle: In Bokel findet am 24. August zum Auftakt ein großes Kartoffelessen statt (Berliner Zeitung, 18.08.2001). - Nach Herstellung der zahlreichen Köpfe während des Winters nahm er sich im März vor, das Bild einer Bauernfamilie beim Kartoffelessen zu malen (Weisbach, Vincent van Gogh, 1949).

Kartoffelgraben   „das Ausgraben von Kartoffeln bei der Ernte“

Quelle: Der kleine Karl musste - wie die Schwestern - beim Heuen helfen, bei der Getreideernte, beim Kartoffelgraben (Hitz, Waldviertler Biographien, 2004). - Die Felder wurden regelrecht bestellt und abgeerntet, das Heumachen, Kornschneiden, Kartoffelgraben usw. wiederholten sich im Kreislaufe des Jahres (Deussen, Mein Leben, 1922).

Kartoffelklauben   „das Aufsammeln von Kartoffeln bei der Ernte“

Quelle: Ich hatte immer in Erinnerung, daß wir im Herbst beim Kartoffelklauben geholfen haben (Beyer, Spione, 2000). - Das städtische Gut Zengerhof erhielt vom Arbeitsamt Erding 20 Burschen zum Kartoffelklauben (Süddeutsche Zeitung, 1945).

Kartoffelkochen   „das Abkochen von Kartoffeln“

Quelle: Los geht's mit Kartoffelkochen, die brauchen je nach Größe ungefähr 20 Minuten (Die Zeit, 28.05.2009). - Er muß ein kleiner Meister im Kartoffelkochen sein; die Mutter geht morgens zur Arbeit aus dem Hause und kehrt erst abends zurück; inzwischen kocht er die Kartoffeln, "wenn es welche gibt" (Die Zeit, 28.11.1946).

Kartoffellegen   „das Auslegen von Pflanzkartoffeln“

Quelle: Sie wurden verpflegt, zunächst verborgen und als Arbeitskräfte Ende April zum Kartoffellegen auf die Felder mitgenommen (https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Noschkowitz, gesehen am 14.03.2014). - Gewöhnlich wird das Kartoffellegen nach der Sommergetreidesaat vorgenommen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

Kartoffellesen   „das Aufsammeln der Kartoffeln bei der Ernte“

Quelle: Es gibt/gab auch Pionierbrigaden, Hausfrauenbrigaden, Studentenbrigaden, die nach Bedarf zum Flaschensammeln, Rüben verziehen oder Kartoffellesen eingesetzt wurden (Die Zeit, 02.03.1990). - Zu den Herbstferien verdingte sich mein Bruder bei einem Bauer zum Kartoffellesen (Bromme, Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters, 1905).

Kartoffelroden   „das Aufsammeln der Kartoffeln“

Quelle: Rasen mähen Holz hacken Zaun streichen Nachhilfe in Mathe geben Nachhilfe in Englisch geben Komplettlösungen schreiben Sprachausgabe für ein Schreibmaschinenlernprogramm aufnehmen Firmenlogo entwerfen an Umfragen teilnehmen Supermarktinventur Kartoffelroden (http://kaliban.de/2003/11/dingedie-ich-schon-fr-geld-getan-habe/ 01.11.2003). - Zweitens wurde in der gleichen Zeit in der Provinz Trente eine größere Zahl von Arbeitern, die bereits... von Landarbeitern, die bereits bei dem Stellungsbau eingesetzt waren, für Kartoffelroden freigegeben (Akten der Nürnberger Prozesse, 1946).

Kartoffelschälen   „das Entfernen der Kartoffelschale“

Quelle: Schweinedame Ruby bemerkt während des Kartoffelschälens, dass sie keine Milch mehr zu Hause hat, und geht ebenfalls einkaufen (https://de.wikipedia.org/wiki/When_the_Day_Breaks, gesehen am 14.03.2014). - Bei der Rüstung des Mittagsmahles, das unser Förster besorgte, mußten sich alle Mitglieder des kleinen Kreises am Kartoffelschälen beteiligen mit der Maßgabe, daß jeder so viel zu schälen habe, als er beabsichtige zu essen (Fischer, Aus meinem Leben, 1922).

Kartoffelstecken   „das Auslegen von Pflanzkartoffeln“

Quelle: Beim ersten Feld- und Wieseneinsatz seiner Klosterlaufbahn ist Kartoffelstecken angesagt (Mahler, Späte Träume, 2010). - Man zog zum Kartoffelstecken, und überall durften wir dabei sein (Heimatstimmen 5, 1912).

Kartoffelnstecken   „das Auslegen von Pflanzkartoffeln“

Quelle: Schulkinder halfen beim Heuen, Graszetteln, Kartoffelnstecken und Gärtnern (Joris/Witzig, Brave Frauen, aufmüpfige Weiber, 1992). - Auch sie treibt, so oft sie will, eine beliebige Anzahl Mägde zusammen zum Kohlpflanzen, Kartoffelnstecken etc. (Merkel, Die Letten, 1924).

substantivisches Determinativkompositum mit Krankheitsbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelfäule   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Schneiders bedeutsamste Arbeit ist seine Abhandlung über Psylla solani tuberosi Schneider, eine Kleinzikadenart, die er als Erreger der Kartoffelfäule beschrieb (https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Honor_Schneider, gesehen am 14.03.2014). - Kartoffelfäule (Knollenfäule), Erkrankung der Kartoffelknollen, durch die sie ganz oder teilweise abgetötet werden und mehr oder weniger schnell in Fäulnis übergehen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kartoffelfäulnis   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: "Es ist ein Parasit, der auf unseren Bäumen wächst und etwas giftig ist", sagte Juan, "er schadet den Bäumen, aber verhindert Kartoffelfäulnis." (Harrison, Wolkenpfad: Zu Fuß durch das Herzland der Inka, 2013). - Als aber in den beiden folgenden Jahren Kartoffelfäulnis, Mißwachs des Getreides, Fehlernte in Baumwolle eintraten und an eine Rentabilität der Eisenbahnen nicht zu denken war, folgte 1847 wieder eine größere Handelskrisis (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Handelskrisen).

Kartoffelkrankheit   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Die Sorte besitzt gegen die gängigen Kartoffelkrankheiten gute Resistenzen (https://de.wikipedia.org/wiki/Monalisa, gesehen am 14.03.2014). - Kartoffelkrankheit, Pflanzenkrankheit verursacht durch einen Pilz aus der Familie der Peronosporeen, Pytophthora infestans De By., der in den Blättern des Kartoffelkrautes wuchert, an ihnen braune Flecken hervorruft, das Kraut zerstört und schließlich auch der Knollen befällt, welche jauchig zerfließen (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Kartoffelkrätze   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Ferner sind Runkel- und weisse Rüben, wenn Reste von ihnen auf dem Felde stehen bleiben, Brutstätten der Kartoffelkrätze (Just's botanischer Jahresbericht 26, 1901).

Kartoffelkrebs   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Der Kartoffelkrebs ist eine durch den Pilz Synchytrium endobioticum verursachte Pilzinfektion an der Knolle und am Stängelgrund der Kartoffel (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelkrebs, gesehen am 14.03.2014). - Im vorigen Jahre trat der Kartoffelkrebs stellenweise geradezu verheerend auf und auch in diesem Jahre zeigt er sich schon wieder auf manchen Aeckern (Die Landfrau, 06.09.1924).

Kartoffelpest   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Die Auswanderung zahlreicher Iren in Folge der Großen Kartoffelpest führte zur Entstehung bedeutender irischer Gemeinden unter anderem in den USA (https://de.wikipedia.org/wiki/Irish_Folk, gesehen am 14.03.2014). - Im allgemeinen bot die Stelle dasselbe Krankheitsbild wie die zuerst gefundene, wo die Krankheit als Kartoffelpest bezeichnet worden war (Praktische Blätter für Pflanzenbau und Pflanzenschutz, 1906).

Kartoffelpocken Pl.   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Bei Zuckerrüben verursacht er die "Späte Rübenfäule", bei Kartoffeln die "Weißhosigkeit". Letztere wird auch "Kartoffelpocken" oder "Wurzeltöterkrankheit" genannt und ist eine Fußkrankheit der Kartoffel (https://de.wikipedia.org/wiki/Thanatephorus_cucumeris, gesehen am 14.03.2014). - Aber auch die St. Johanniskrankheit der Drescherbsen, die Kartoffelpocken, die Welkekrankheit der Kartoffel sind wichtige Fusskrankheiten mit ähnlichen Auswirkungen, wie wir sie vom Getreide her kennen (Die Grüne: Schweizerische landwirtschaftliche Zeitschrift 88, 1960).

Kartoffelräude   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Die bekanntesten Vertreter der parasitischen Schleimpilze sind Plasmodiophora brassicae (Erreger der Kohlhernie) und Spongospora subterranea (Erreger der Kartoffelräude) (Esser, Kryptogamen, 2000). - Kartoffelschorf (Kartoffelräude), eine Krankheit der Kartoffelknollen, die durch Bildung brauner, unregelmäßig-schüsselförmiger Vertiefungen mit ausgefressenen oder aufgeworfenen Rändern ausgezeichnet ist (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffelschorf).

Kartoffelschorf   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Kartoffelschorf ist eine von der Bakterienart Streptomyces scabiei (aus der Familie der Streptomycetaceae) verursachte Krankheit der Kartoffel (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelschorf, gesehen am 14.03.2014). - Kartoffelschorf (Kartoffelräude), eine Krankheit der Kartoffelknollen, die durch Bildung brauner, unregelmäßig-schüsselförmiger Vertiefungen mit ausgefressenen oder aufgeworfenen Rändern ausgezeichnet ist (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kartoffelseuche   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: 1845 und 1846 waren Jahre mit schweren Missernten und eine Kartoffelseuche weitete sich zu einer ökonomischen Krise aus (https://de.wikipedia.org/wiki/Adam_Hammer, gesehen am 14.03.2014). - In den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts trat diese Kartoffelseuche erstmalig in Schottland in Erscheinung (Wissen und Leben, 1959).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelkessel   „Kessel zum Kartoffelkochen“

Quelle: Die zahlreich gezogenen Hechte wanderten darum in den Kartoffelkessel auf dem Bauernhof der Schwiegereltern (Jüttner, Grenzalarm: Erinnerungen und Erzählungen ehemaliger Grenzsoldaten, 2007). - Nicht ohne einiges Bangen saß ich am Sonntag vor meinem Kartoffelkessel (H.v. Bismarck, Erinnerungen aus dem Leben einer 95jährigen, 1910).

Kartoffelkiepe   „Tragekorb für Kartoffeln“

Quelle: Das konnte man gut, wenn man die schwere Kartoffelkiepe über den Acker schleppte, oder abends beim Bier im Dorfkrug (Simon, Fernes Land: die DDR, die DEFA und der Ruf des Chimborazo, 2005). - Als er weg war, setzte der Junge sich müde und hungrig auf eine Kartoffelkiepe und weinte bitterlich (Fock, Seefahrt ist not!, 1913).

Kartoffelkorb   „Korb für den Transport und die Aufbewahrung von Kartoffeln“

Quelle: Die Bronzeplastik auf einem Steinsockel zeigt einen Bauersmann mit Kartoffelgrabegerät und eine kniende Bäuerin mit Kartoffelkorb, beide in bäuerlichen Gewändern des 17. Jahrhunderts (https://de.wikipedia.org/wiki/Pilgramsreuth_(Rehau), gesehen am 14.03.2014). - Seifert hat sich währenddem auf die Ofenbank gesetzt, den Kartoffelkorb zwischen die Knie genommen und schält nun Kartoffeln (Rosenow, Kater Lampe, 1906).

Kartoffelsack   „Sack für den Transport und die Aufbewahrung von Kartoffeln“

Quelle: Beim Buttgrabbeln zogen eine oder mehrere Personen mit Kartoffelsäcken bei Einsetzen der Ebbe barfuß in das Wattenmeer (https://de.wikipedia.org/wiki/Buttgrabbeln, gesehen am 14.03.2014). - Auch der Inspektor war verschwunden, und Kramkes Frau sah ich auch nicht mehr, während dieser selbst auf einem Kartoffelsack hockte und schlief (Rehbein, Das Leben eines Landarbeiters, 1911).

Kartoffelschüssel   „Schüssel mit Kartoffeln“

Quelle: In der 1973 ausgestrahlten 12. Folge der Serie Ein Herz und eine Seele sorgte die Hauptfigur "Ekel Alfred" mit einem Fußbad in der Kartoffelschüssel für Aufsehen (https://de.wikipedia.org/wiki/Ekel, gesehen am 14.03.2014). - also z.B. werde ich meinem Nachbar nicht gerade in demselben Moment die Kartoffelschüssel reichen, wo er dabei ist, von der ihm durch einen Diener präsentirten Fleischschüssel zuzulangen (Pilati, Etikette-Plaudereien, 1907).

Kartoffeltopf   „Topf zum Kartoffelkochen“

Quelle: Frisches Salzwasser im Kartoffeltopf zum Kochen bringen und in der Zwischenzeit den Kartoffelschneeball vierteln (Die Zeit, 25.05.2009). - Trotzdem schlief er noch zwei Stunden... und endlich so ruhig wie ein in der Kochkiste gleichmäßig kochender Kartoffeltopf (Essig, Der Taifun, 1919).

substantivisches Determinativkompositum mit Fahrzeugbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelschiff   „Transportschiff für Kartoffeln“

Quelle: An einer anderen Anlegestelle hat ein Kartoffelschiff festgemacht (Bukin, Das Schicksal und sein Dämon, 1982). - Die Kartoffelschiffe bleiben aus, aber glücklicherweise konnten die Lebensmittelvorräte fast völlig in Sicherheit gebracht werden (Frankfurter Zeitung, 03.01.1920).

Kartoffelwagen   „Transportwagen für Kartoffeln“

Quelle: Sie kletterte über volle Säcke auf den Kartoffelwagen (Iser, Lea – Ein Leben im Sperrgebiet, 1983). - Die meisten der Knechte machten sich dann mit ihren Gespannen an das Auspflügen der Kartoffeln auf den Ackerstücken neben uns, und die übrigen fuhren die vollen Kartoffelwagen nach dem Gut und brachten die leeren wieder zurück (Rehbein, Das Leben eines Landarbeiters, 1911).

Kartoffelzug   „Transportzug für Kartoffeln“

Quelle: Es gab eigens Kartoffelzüge, die mit Dampflokomotiven die Züge aus Waldniel abholten und nach Mönchengladbach brachten (https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Dülken-Brüggen, gesehen am 14.03.2014). - Er wollte, daß wir aus den Nordniederlanden Kartoffelzüge in das Ruhrgebiet bringen und dafür Kohle aus dem Ruhrgebiet in die Niederlande bringen (Akten der Nürnberger Prozesse, 1946).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Kartoffelauflauf   „im Backofen gegarte Kartoffelspeise“

Quelle: Im Stadtgebiet werden diverse Sauerländer Spezialitäten wie Pumpernickelpfannekuchen, Bärlauchsuppe, Sauerländer Frühlingstopf oder die Potthucke, ein mit Mettwurst gefüllter Kartoffelauflauf, angeboten (https://de.wikipedia.org/wiki/Schmallenberg, gesehen am 14.03.2014). - Die gleiche Masse wie für den Kartoffelauflauf (siehe Rezept zuvor) in eine gefettete Ringform drücken (Wir kochen gut, 1963).

Kartoffelbier   „aus Kartoffeln gebrautes Bier“

Quelle: Die Fullsteam Brauerei in Durham, NC, offeriert echt Südliches: süßes Kartoffelbier, Kudzubier und vieles mehr (Berger, USA Osten, 2012). - Die Herstellung von Kartoffelbier wird näher beschrieben, auch wird erwähnt, dass Weizen, Mais und Gerste auch umgemälzt verwendet werden können (Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft 56, 1900).

Kartoffelbranntwein   „aus Kartoffeln gebrannter Schnaps“

Quelle: Der erste Kartoffelbranntwein wollte nicht munden wegen seines fuseligen, erdigen Geschmacks (Curter, Das erfinderische Berlin, 2011). - Der Genuß des rohen Kartoffelbranntweins ist wegen des Fuselölgehalts entschieden der Gesundheit nachteiliger als der Genuß des gereinigten (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1905, s.v. Branntwein [1]).

Kartoffelbrei   „Speisebrei aus Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelpüree, Kartoffelbrei, Kartoffelmus oder Kartoffelstampf (österreichisch Erdäpfelpüree, schweizerhochdeutsch Kartoffelstock) ist ein Brei aus gekochten, zerdrückten und verrührten Kartoffeln sowie anderen Zutaten (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelpüree, gesehen am 14.03.2014). - Pannfisch, Gericht aus sein gehacktem Stockfisch und Zwiebeln, die zusammen geschmort und dann mit Kartoffelbrei vermischt werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Pannfisch).

Kartoffelbrot   „Brot aus Kartoffelteig“

Quelle: Ein Kartoffelbrot ist allgemein ein Brot, dessen Teig mit geriebenen (rohen, gekochten oder auch geflockten) Kartoffeln versetzt worden ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelbrot, gesehen am 14.03.2014). - Auf den 1. März 1944 ist erstmals das Kartoffelbrot eingeführt worden (Mitteilungen aus dem Gebiete der Lebensmitteluntersuchung und Hygiene 36, 1945).

Kartoffelbutter   „Speise aus Kartoffeln und Butter“

Quelle: Im Original wäre das schon fast Kartoffelbutter (http://lamiacucina.wordpress.com/2012/02/06/kartoffelmousseline-zu-schweinshals/ 06.02.2012). - August 1900, 2 Uhr 15 Min. nachm., nach eingenommenem Mittagessen, bestehend aus einer kleineren Brotschnitte mit "Kartoffelbutter", Milch und Erbsen in geringer Menge, heftig krank (Sammlung klinischer Vorträge, 1902).

Kartoffelchips Pl.   „Speise aus dünnen, frittierten Kartoffelscheiben“

Quelle: Kartoffelchips, oft Chips, in der Schweiz auch Pommes-Chips, in (Ost-)Österreich früher, heute nur noch gelegentlich, Rohscheiben genannt, ist ein scheibenförmiges Nahrungsmittel. Er besteht aus einer dünnen, frittierten oder gebackenen Kartoffelscheibe (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelchips, gesehen am 14.03.2014). - Käsegebäck, Kartoffelchips, Salzbretzeln, Salzmandeln, auch trockenes Brot, auch ein handfestes Stück Käse sind eine passende Beigabe (Weber, Die Hygiene der Schulbank, 1955).

Kartoffelessig   „aus Kartoffeln hergestellter Essig“

Quelle: Eine spezielle Art des Branntweinessigs stellt der sog. Kartoffelessig dar. Im 19. Jahrhundert wurde Kartoffelessig aus Kartoffeln gewonnen (https://de.wikipedia.org/wiki/Branntweinessig, gesehen am 14.03.2014). - Weitere Arbeiten beziehen sich auf die Herstellung von Malzessig, Kartoffelessig, Zuckeressig, Bieressig und Kräuteressig (Jahrbuch der Chemie 26, 1917).

Kartoffelfusel   „aus Kartoffeln gebrannter Schnaps“

Quelle: Von daher ohne wirkliche Wahlmöglichkeiten, waren sie dem Kartoffelfusel und seinen Wirkungen ganz besonders ausgeliefert (Hübner, Trink, Brüderlein, trink, 2004). - Es war echter, edler, hinterpommerscher Kartoffelfusel, den der "Herr" spendiert hatte und der jetzt wie Wasser die Kehlen hinabglitt (Rehbein, Das Leben eines Landarbeiters, 1911).

Kartoffelgericht   „Speise aus Kartoffeln“

Quelle: Die Rauchemaad (auch: Raacher Maad, Rauchermod oder Rauchemod) sind ein Kartoffelgericht aus dem Erzgebirge (https://de.wikipedia.org/wiki/Rauchemaad, gesehen am 14.03.2014). - So mancher Deutscher, der auf der Jagd nach Kalorien ist, würde diesen Speisezettel für einen Sonntag vorsehen, um so die mit Kartoffelgerichten angefüllte Woche pikant abzuschließen (Süddeutsche Zeitung, 1945).

Kartoffelhefe   „aus Kartoffeln gewonnene Hefe“

Quelle: "Branntweinhefe" darf nicht unter einer Bezeichnung in den Verkehr gebracht werden, die auf die Herstellung aus einem bestimmten Rohstoff hinweist (z.B. als Getreidehefe, Roggenhefe, Maishefe, Kartoffelhefe, Melassehefe), wenn die Hefe nicht ausschließlich aus diesem Rohstoff hergestellt worden ist (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1914, s.v. Hefe [2]).

Kartoffelkaffee   „kaffeeähnliches Getränk aus gerösteten Kartoffeln“

Quelle: Man mühte sich behördlicherseits, den Leuten Zichorie, Kartoffelkaffee oder ein kaffeeähnliches Erzeugnis aus Roggen einzureden (Henseleit/Bickel, Berlin à la carte, 1972).

Kartoffelkäse   „käseartige Speise aus Kartoffeln und Milch“

Quelle: Kartoffelkäse, auch Erdäpfelkäse, ist eine Speise aus dem bayerisch-österreichischen Raum. Der Name führt in die Irre, da diese Speise keinen Käse enthält (vgl. Leberkäse). Der Name wird auf den mild milchig-süßen Geschmack zurückgeführt (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelkäse, gesehen am 25.9.2012). - In Thüringen und Sachsen stellt man aus einer Mischung von Quark und Kartoffelbrei sogenannte Kartoffelkäse her (Riedel, Handbuch der Käserei, 1952).

Kartoffelkloß   „Speisekloß aus Kartoffelteig“

Quelle: Kartoffelklöße oder Kartoffelknödel, in Bayern auch Reibeknödel oder Reiberknödel (von "reiben"), in Schwaben Gleeß und Gneedl, in Franken Gniedla oder Klüeß und in Österreich Erdäpfelknödel genannt, sind Klöße, die aus gekochten oder rohen Kartoffeln zubereitet werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelkloß, gesehen am 14.03.2014). - wer das Maul so aufreißt, dem gehören ein paar Kartoffelklöße hineingeworfen (Tucholsky, Auf dem Nachttisch, 1932).

Kartoffelknödel   „Speisekloß aus Kartoffelteig“

Quelle: Kartoffelklöße oder Kartoffelknödel, in Bayern auch Reibeknödel oder Reiberknödel (von "reiben"), in Schwaben Gleeß und Gneedl, in Franken Gniedla oder Klüeß und in Österreich Erdäpfelknödel genannt, sind Klöße, die aus gekochten oder rohen Kartoffeln zubereitet werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelkloß, gesehen am 14.03.2014). - Einleuchtend hat Loos vor Tagen in Wien erklärt, daß die Liebe des Oesterreichers zum Semmel- und Kartoffelknödel auf erotische Geschmacksverbindungen zurückzuführen sei (Vossische Zeitung, 01.03.1927).

Kartoffelkuchen   „Kuchen aus Kartoffelteig“

Quelle: Auch im Westerwald gilt der Kartoffelkuchen als eine regionale Spezialität (https://de.wikipedia.org/wiki/Döppekooche, gesehen am 14.03.2014). - Ich schätzte mich aber dennoch nicht ganz unglücklich, denn wir konnten uns immer noch aus einem Achtel Zentner Mehl Kartoffelkuchen und Stollen backen (Bromme, Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters, 1905).

Kartoffelmahlzeit   „Mahlzeit mit Kartoffelspeisen“

Quelle: Das Geschmink ist eine regionaltypische deftige Kartoffelmahlzeit mit einem Stück Hammelfleisch (https://de.wikipedia.org/wiki/Niederdorla, gesehen am 14.03.2014). - Wegen des geringen Fett- und Eiweißgehaltes ist es notwendig, geeignete ergänzende Zukost zu Kartoffelmahlzeiten zu geben (Zentralblatt für die gesamte Hygiene 37, 1936).

Kartoffelmehl   „Mehl aus Kartoffeln“

Quelle: In einer Variante wird das Kartoffelmehl im Ofen geröstet und dann in Wasser aufgekocht (https://de.wikipedia.org/wiki/Abglänzen, gesehen am 01.03.2015). - Kartoffelmehl, soviel wie Stärke oder getrocknete Kartoffeln in Pulverform (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kartoffelmus   „Speisemus aus Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelpüree, Kartoffelbrei, Kartoffelmus oder Kartoffelstampf (österreichisch Erdäpfelpüree, schweizerhochdeutsch Kartoffelstock) ist ein Brei aus gekochten, zerdrückten und verrührten Kartoffeln sowie anderen Zutaten. Kartoffelpüree dient üblicherweise als Beilage (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelpüree, gesehen am 14.03.2014). - Schweinskotelett auf Berliner Art = paniert, gebraten, mit Butter übergossen; Apfelrotkraut und Kartoffelmus gesondert (Kölling, Fachbuch für Kellner, 1956).

Kartoffelnudel   „Nudel aus Kartoffelteig“

Quelle: Jürgen Däubler aus Thannhausen kochte gemeinsam mit seiner Tochter Anne und verarbeitete Kalbsfilet, -zunge und -bries zu einem Ragout, wozu sie Kartoffelnudeln servierten (Die Zeit, 28.05.2009). - Sie brachte mir eine meiner Lieblingsspeisen, bœuf a la mode mit gebackenen Kartoffelnudeln (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Kartoffelpudding   „Pudding aus geriebenen Kartoffeln“

Quelle: Lachs und Kartoffelpuffer, Kartoffelsuppe, Schweinerücken in Kartoffelkruste mit Rübchen, Möhren und Brokkoli sowie warmer Kartoffelpudding (Berliner Zeitung, 22.08.1996). - falls Sie für den Abend Gäste erwarten, schlagen wir Ihnen ein ebenso schmackhaftes wie preiswertes Menü vor: erster Gang Toast, mit Käse und Schinken überbacken, dann grüne Erbsen mit saurer Sahne, dazu einen lockeren Kartoffelpudding, ein Schnitzel, frisch gegrillt (Böll, Billard um halb zehn, 1959).

Kartoffelpuffer   „Reibekuchen, Speise aus frittiertem Kartoffelteig“

Quelle: Kartoffelpuffer, Erdäpfelpuffer, Reibekuchen, Reiberdatschi, Reibeplätzchen, Dotsch, Dötscher, Kartoffelpfannkuchen oder Kartoffelplätzchen ist eine Zubereitungsart für Kartoffeln und ein traditionelles Gericht der regionalen Küchen in Deutschland, Tschechien, der Slowakei, der Bukowina, Luxemburg, Polen, der Ukraine, Weißrussland, Österreich und Bulgarien (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelpuffer, gesehen am 14.03.2014). - Aber es war ebenfalls kräftig und gesund: eine gute Suppe mit Butterbrot und Käse, ein Beefsteak oder Kotelette, Eierkuchen oder Kartoffelpuffer, Wurst usw. (Peters, Lebenserinnerungen, 1918).

Kartoffelpüree   „Speise aus pürierten Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelpüree, Kartoffelbrei, Kartoffelmus oder Kartoffelstampf (österreichisch Erdäpfelpüree, schweizerhochdeutsch Kartoffelstock) ist ein Brei aus gekochten, zerdrückten und verrührten Kartoffeln sowie anderen Zutaten. Kartoffelpüree dient üblicherweise als Beilage (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelpüree, gesehen am 14.03.2014). - Wiener Schnitzel mit Kartoffelpüree und Gurkensalat, vorzügliche Idee – ich habe das gestern gegessen, das ist mir ganz egal (Reznicek, Der vollendete Adam, 1928).

Kartoffelsalat   „Salat aus gekochten Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelsalat wird aus gekochten Kartoffeln und weiteren Zutaten hergestellt (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelsalat, gesehen am 14.03.2014). - Eben wollte er eine neue Fracht Fisch auf der Gabel zum Munde führen und hatte schon auf dem Messerrücken den Kartoffelsalat bereit, um ihn zum selben Zweck auf die Gabel zu wälzen (Ball, Flametti, 1918).

Kartoffelschmarrn   „Speise aus Kartoffelteig“

Quelle: Kartoffelschmarrn, Kartoffelwirler, Bröslschmarrn oder Bröselbart ist ein einfaches Gericht der niederbayerischen und oberpfälzischen Küche, das auch in der österreichischen Küche bekannt ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelschmarrn, gesehen am 14.03.2014). - Aber der Hunger Deines Verdauungsapparates, wie armselig ist er. Eine Portion fetten Kartoffelschmarrn kann ihn stillen (Altenberg, Mein Lebensabend, 1919).

Kartoffelschmaus   „Festmahl mit Kartoffelspeisen“

Quelle: Dazu gehören ein wenig fein gehackter Schnittlauch oder etwas geriebene Zwiebel, Salz und Rosenpaprika, alles extra serviert, damit jeder nach seinem Belieben den Kartoffelschmaus behandeln kann (Die Zeit, 31.05.1963).

Kartoffelschnaps   „Branntwein aus vergorenen Kartoffeln“

Quelle: Als Kartoffelschnaps wird eine durch Brennen hergestellte alkoholhaltige Flüssigkeit (Branntwein) bezeichnet, die aus der Kartoffel gewonnen wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelschnaps, gesehen am 14.03.2014). - Aber in einem verlotterten Bauernhaus irgendwo im Emmental, in einem Krachen voll Finsternis und Schnee, habe ich mir einige verstaubte Flaschen von diesem wackeren Kartoffelschnaps gestohlen (Dürrenmatt, Der Verdacht, 1953).

Kartoffelsirup   „zähflüssige Masse aus Kartoffelstärke“

Quelle: Der beigemengte Kartoffelsirup sorgt nun dafür, dass die Masse nicht wie für Zuckerlösungen üblich auskristallisiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Seidenzucker, gesehen am 14.03.2014). - Dargestellt wird T. aus Kartoffelstärke als feste Masse, gekörnt, als Sirup (Stärkesirup, Kartoffelsirup) oder als zähflüssige Masse (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Traubenzucker).

Kartoffelspeise   „Speise mit Kartoffeln“

Quelle: Man kann sämtliche Kartoffelspeisen dazu essen oder auch Polenta (Berliner Zeitung, 08.11.2003). - Panhans, ein westfäl. Gericht aus einer Mischung von gehacktem Rind- und Schweinefleisch und Buchweizenmehl, wird nach dem Erkalten in zentimeterdicke Scheiben geschnitten, in heißer Butter gebraten und zu Kartoffelspeisen oder Apfelmus aufgetragen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Panhans).

Kartoffelstampf   „Speise aus gestampften Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelpüree, Kartoffelbrei, Kartoffelmus oder Kartoffelstampf (österreichisch Erdäpfelpüree, schweizerhochdeutsch Kartoffelstock) ist ein Brei aus gekochten, zerdrückten und verrührten Kartoffeln sowie anderen Zutaten. Kartoffelpüree dient üblicherweise als Beilage (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelpüree, gesehen am 14.03.2014). - Von diesem Kartoffelstampf haben sich Offiziere wie Mannschaften seit Wochen vorwiegend ernährt, denn der Verpflegungsnachschub war bei dem raschen Vordringen der Armee so gering, daß man damit nicht auskommen konnte (Schöning, Unser Regiment im Weltkriege, 1925).

Kartoffelsuppe   „Suppe mit Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelsuppe (in Österreich und Teilen Bayerns Erdäpfelsuppe) ist eine Suppe der traditionellen deutschen und österreichischen Küche. Ihre Hauptzutat sind Kartoffeln (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelsuppe, gesehen am 14.03.2014). - Den gewaltigen Kochherden entströmen Schwaden undefinierbarer Düfte vom gebratenen Hering bis zur angebrannten Kartoffelsuppe und vereinigen sich mit Rauch, Lumpengeruch und den Ausdünstungen der vielen hier zusammengepferchten Menschen zu einer atembeklemmenden Atmosphäre (Rehbein, Das Leben eines Landarbeiters, 1911).

Kartoffeltorte   „Torte aus Kartoffelteig“

Quelle: Sängerin Anke Lautenbach hatte schon nach einem halben Lied das Publikum fest im Griff, das Kalbsrückenmedaillon mit Garmelenfüllung, Gemüsefächer und Kartoffeltorte war köstlich und der 1992er Freiburger Portugiese eine angenehme Oberraschung (Berliner Zeitung, 30.07.1994). - Zum Kaffee: Kartoffeltorte (Der gerade Weg, 1933).

Kartoffelwurst   „Kochwurst mit Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelwurst ist eine Kochwurst aus Fleisch und Speck vom Schwein oder Rind mit Kartoffeln, Zwiebeln sowie verschiedenen, regional unterschiedlichen Gewürzen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelwurst, gesehen am 14.03.2014). - Hinsichtlich Billigkeit und Nährwert wird Blutwurst nur noch von der im Kriege aufgetauchten Kartoffelwurst, auch K.-Wurst genannt, übertroffen (Zeitschrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel 32, 1916).

Kartoffelzucker   „aus Kartoffelstärke hergestellter Traubenzucker“

Quelle: Wir schlichen um das Fenster herum und bettelten um Kartoffelzucker (Blontke, Ostalgie-Camping, 2007). - Kartoffelzucker, Handelsbezeichnung für den aus Kartoffelstärke dargestellten Trauben- oder Stärkezucker, welcher systematisch Dextrose (s.d.) oder Glykose genannt wird (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1907, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelmaische   „Kartoffelmasse, bei der sich durch Enzyme die Stärke in Zucker verwandelt“

Quelle: Mit diesem Gerät war es möglich, 60- bis 80-prozentigen Alkohol aus Kartoffelmaische herzustellen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelschnaps, gesehen am 14.03.2014). - Für die Gärungsführung und Destillation gilt dasselbe wie für die Gärung der Kartoffelmaischen (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1910, s.v. Spiritusfabrikation [1]).

Kartoffelsago   „Stärkemehl aus Kartoffeln“

Quelle: in Europa bereitet man viel S. (Kartoffelsago) nach einem zur Zeit der Kontinentalsperre von Sattler in Schweinfurt angegebenen Verfahren aus Kartoffelstärkemehl (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sago).

Kartoffelspiritus   „aus vergorenen Kartoffeln gewonnener Spiritus“

Quelle: Schlempe, Rückstand, der bei der Gewinnung von Kartoffelspiritus nach der Destillation der gegorenen Maische übrigbleibt (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Schlempe).

Kartoffelstärke   „aus Kartoffeln gewonnene Stärke“

Quelle: Kartoffelstärke (auch Kartoffelmehl) ist aus Kartoffeln extrahierte Stärke (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelstärke, gesehen am 14.03.2014). - Duramyl, ein aus Kartoffelstärke hergestelltes Pulver, das an Stelle von Leim und Kaseïn für Malzwecke, besonders für Leimfarbenanstriche, verwendet wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Duramyl).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelferien Pl.   „Schulferien während der Kartoffelernte“

Quelle: Als Julius Tielbürger 1945 nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in seinen Heimatort Oppenwehe zurückkehrte, konstruierte er während seines Ingenieur-Studiums einen Kartoffelroder, der die früher überwiegend von Frauen (in den Kartoffelferien sogar von Schulkindern) geleistete schwere Feldarbeit erheblich erleichterte (https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Tielbürger, gesehen am 14.03.2014). - Es wurde zwar versucht, mich noch länger dort zu behalten, doch konnte meine Mutter keinen weiteren Schulurlaub mehr für mich erwirken; die Kartoffelferien hatte ich ja ohnehin schon um drei Wochen überschritten (Rehbein, Das Leben eines Landarbeiters, 1911).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Kartoffelzehnt   „Zehntabgabe auf Kartoffeln“

Quelle: Die Analyse von einigen um den Kartoffelzehnten geführten Prozesse ließ ihn schätzen, die Einführung der Kartoffel habe gegen 1720 stattgefunden (https://de.wikipedia.org/wiki/Kulturgeschichte_der_Kartoffel_(Luxemburg), gesehen am 14.03.2014). - Eine für die Zehntherren wichtige Frage wurde das Recht auf den Kartoffelzehnten, nachdem diese Pflanze seit einiger Zeit angebaut war (Freiburger Diözesan-Archiv, 1921).

substantivisches Determinativkompositum mit Textbezeichnung als Hinterglied
Kartoffellied   „Lied, das sich auf den Kartoffelanbau bezieht“

Quelle: Dafür üben die Neuköllner Frühlingslieder und das Kartoffellied, für das sie beim Erntedankfest in der Domäne Dahlem viel Beifall erhielten (Berliner Zeitung, 20.02.2002). - Auch diese Tagelöhner leben nur nach dem Wortlaut des Sonneberger Kartoffelliedes (Bromme, Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters, 1905).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Kartoffeldunst   „Geruch nach gekochten Kartoffeln“

Quelle: Kohl- und Kartoffeldunst schlug uns entgegen (Brack, Und das Meer gab seine Toten wieder, 2008). - Da stand das Scharfe vom Urin und das Brennen vom Ruß und grauer Kartoffeldunst und der schwere, glatte Gestank von alterndem Schmalze (Rilke, Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge, 1910).

Kartoffelgröße   „Größe einer Kartoffelknolle“

Quelle: Auf Kartoffelgröße waren sie angeschwollen und drückten auf das umliegende Gewebe (Die Zeit, 07.02.2013). - Die K. äußert sich in unregelmäßigen, meist unförmlichen Wurzelauswüchsen von Perlen- bis Kartoffelgröße, während die Kohlköpfe gar nicht oder nur mangelhaft zur Ausbildung gelangen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kohlhernie).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
kartoffelähnlich   „der Kartoffel ähnelnd, an Kartoffeln erinnernd“

Quelle: An diesen Knospen bildet sich bis zum Juni eine zwei bis drei, manchmal auch vier Zentimeter große, kartoffelähnliche, aus mehreren Kammern bestehende Galle (https://de.wikipedia.org/wiki/Schwammgallwespe, gesehen am 14.03.2014). - S. Bovista Fr., von kartoffelähnlicher Gestalt, schmutziggelber bis bräunlicher Farbe und mit dünner, papierartiger, spröder Peridie, bricht im Herbst auf Äckern und Brachen aus dem Boden hervor (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Scleroderma).

kartoffelgroß   „die Größe einer Kartoffel habend“

Quelle: Die Fiskeboller gleichen kartoffelgroßen Klößen (https://de.wikipedia.org/wiki/Fiskeboller, gesehen am 14.03.2014). - Manche haben kartoffelgroße Löcher in den Pantoffeln (Die Zeit, 20.09.1974).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
kartoffelessend   „Kartoffeln essend“

Quelle: Was das Essverhalten anging, bestätigte Thiel voll und ganz die Klischees, die man im Ausland über die kartoffelessenden Deutschen hatte (Thiel, Rage, 2014). - Allein wie wenig hat der unterwürfige, kartoffelessende oberschlesische Landproletarier mit dem schon recht selbstbewusst gewordenen kartoffelverfütternden Instmann der besseren Gegenden Ostpreussens, Pommerns und Mecklenburgs gemeinsam? (Sozialistische Monatshefte 3, 1908).

kartoffelschälend   „Kartoffelschalen entfernend“

Quelle: In einem Schaufenster erblickte ich ein Bild, auf dem ein kartoffelschälendes Mädchen dargestellt war (Die Zeit, 25.07.2002). - Sogar die kartoffelschälende Mutter Heinzen war aufgestanden und starrte ihn an (Wassermann, Christian Wahnschaffe, 1919).

kartoffelverfütternd   „Kartoffeln als Tierfutter verwendend“

Quelle: Allein wie wenig hat der unterwürfige, kartoffelessende oberschlesische Landproletarier mit dem schon recht selbstbewusst gewordenen kartoffelverfütternden Instmann der besseren Gegenden Ostpreussens, Pommerns und Mecklenburgs gemeinsam? (Sozialistische Monatshefte 3, 1908).

Älteres Neuhochdeutsch (Kartoffel)

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelart   „Art der Kartoffel“

Quelle: S. utile, eine neue wilde Kartoffelart, aus Rio-Frio im Hochgebirge zwischen Puebla u. Mexico stammend (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Solanum). - Unter den Kartoffelarten besitzt Niedersachsen einige der allervorzüglichsten (Hannoverisches Magazin 20, 1783).

Kartoffelgattung   „Gattung der Kartoffeln“

Quelle: Bei der Wahl der anzubauenden Kartoffelgattung muß man sich nach dem Bedürfniß und nach der Beschaffenheit des Bodens richten (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffeln).

Kartoffelsorte   „Sorte der Kartoffel“

Quelle: Um annähernd den Gehalt einer Kartoffelsorte an S. zu bestimmen, schneidet man mehre Knollen in Stücken, trocknet sie u. zieht von dem erhaltenen Gewichte 6 Procent der angewendeten Substanz ab, der Rest gibt die Quantität des trockenen S. an (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Stärkemehl). -... da hingegen andere, als Stangen- und Zwergbohnen, Kümmel, Rüben, Radis und alle Wurzelgewächse ein nahrhaftes, wiewohl nicht mit frischem Miste bedüngtes Erdreich erfodern, noch andere aber als alle Kopfkohlarten, Blumenkohl, Salad, Sellerie, die meisten Kartoffelsorten, Porre, Porre, Gurken, Hopfen, Spinat u.a.m. nie besser als in einem schweren und gutbedüngten Lande gedeihen (Bechstedt, Der Küchengartenbau für den Gärtner und Gartenliebhaber, 1795).

substantivisches Determinativkompositum mit Wuchsformbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelbusch   „buschförmige Kartoffelpflanze“

Quelle: Die Moosunterlage unter jedem Kartoffelbusch war 2-3 Zoll stark (Jühlke, Fortschritte des landwirthschaftlichen Gartenbaues während der letzten zehn Jahre, 1854). - Man findet, wenn man einen ganzen Kartoffelbusch aushebt, daß die jungen Kartoffeln an jedem Zweige besonders hängen (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

Kartoffelgebüsch   „Ansammlung von Kartoffelbüschen“

Quelle: Ich sehe mit Vergnügen, daß Ihr in Eurem lustigen Berlin die Naturgenüße dieses sonnigen Frühlings mit den Kunstgenüßen gar schlau und angenehm zu vereinigen wißt, während Unsereins nur so schlichtweg durch Wald, Wiesen und Felder, zwischen Bohnen mit langen Stangen, zwischen Erbsen und den so nützlichen Kartoffelgebüschen, oder wenn's hoch kommt gar einmal zwischen zwei Rosenrabatten dahinspatziert (Busch, Brief an Margarethe Fehlow, 1883).

Kartoffelreihe   „Pflanzreihe von Kartoffelpflanzen“

Quelle: Die Kartoffelreihen müssen 24-30 Zoll von einander entfernt sein (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kartoffel).

Kartoffelstaude   „staudenförmige Kartoffelpflanze“

Quelle: In seinem Garten wuchsen allmählich die Kartoffelstauden in die Höhe und bildeten bald eine gleichmäßig grüne Fläche, aus welcher nur der große Birnbaum hervorragte (Storm, Bötjer Basch, 1886). - Es gehören nur wenige Kartoffelstauden dazu, welche viele andere umherstehende mit ihrem Blumenstande versorgen (Graßmann, Abhandlung über das Nutzbare und Schädliche bey der Eintheilung des unter dem Pfluge stehenden Ackers in drey Feldern, 1790).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelfeind   „Kartoffelschädling“

Quelle: Da dieser Kartoffelfeind die grünen oberirdischen Theile verschwinden läßt, so können die Pflanzen keine oder nur höchst unvollkommene Wurzelknollen ansetzen, und die Kartoffelernte fällt mehr oder weniger aus (Brehm, Thierleben, 1883-87).

Kartoffelmutter   „Gestalt des Ackerkults, die die Kartoffeln schützt“

Quelle: Es hiess je nach der Fruchtart Zara-mama (Maismutter), Quinoa-mama (Quinoamutter), Coca-mama (Cocamutter), Axo-mama (Kartoffelmutter) oder Papa-mama (Kartoffelmutter, von spanisch papa Kartoffel) (Mannhardt, Mythologische Forschungen aus dem Nachlasse, 1884).

Kartoffelphilister   „typisch deutscher, Kartoffeln essender Spießbürger“

Quelle: Und gibt es hier auch Philister, so sind es doch italienische Orangenphilister und keine plump deutschen Kartoffelphilister (Heine, Die Stadt Lucca, 1830).

Kartoffelpoet   „rustikaler Dichter“

Quelle: "Nun das muß wahr sein", rief er, "die Idyllenschreiber haben uns die Bauernwelt arg verzeichnet! Sowohl die schäferlich-zarten, als die knolligen Kartoffelpoeten." (Immermann, Münchhausen, 1838-39).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Kartoffelbauer   „Landwirt, der Kartoffeln anbaut“

Quelle: Der Himmel wird mich hoffentlich nie so sehr verlassen, daß ich geflissentlich meine Aussicht nach der Mahlzeit nehmen müßte; dafür sorgt mein guter Mut und der nächste Kartoffelbauer; aber ein Butterbrot ist nach meiner Meinung gar kein schlimmer Schluß der Gesellschaft (Seume, Mein Sommer, 1806).

Kartoffelzüchter   „jemand, der Kartoffeln züchtet“

Quelle: Ein sehr aufmerksamer Kartoffelzüchter theilt die Bemerkung mit, daß, wenn Frühkartoffeln (es sind die frühesten Sorten gemeint) zu blühen anfangen, dies ein Zeichen der Ausartung ist (Die Schranne: Wochenblatt für praktische Landwirthschaft 10, 1871).

Kartoffelesser   „jemand, der gern Kartoffeln isst“

Quelle: Er wies darauf hin, daß die Irländer die stärksten und ältesten Kartoffelesser und zugleich, unter allen europäischen Rassen, vielleicht die gesundeste, kräftigste und schönste seien (Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg: Das Oderland, 1863).

Kartoffelfresser   „jemand, der sehr viele Kartoffeln isst“

Quelle: Was sollte ich, wenn es gälte, mit meinen Webergesellen von Reichenbach, Peterswalde und Langenbila wohl ausrichten? Diese feingliedrigen Kartoffelfresser würden ihren Feldmarschall bald in die schmählichste Flucht mit fortreißen (Arndt, Meine Wanderungen und Wandlungen mit dem Reichsfreiherrn von Stein, 1858).

Kartoffelgräber   „jemand, der bei der Ernte Kartoffelknollen ausgräbt“

Quelle: Nachts kommt dieses häufig vor, indem oft feindliche Patrouillen nahe an unsere Posten kommen, oder des Tags die Kartoffelgräber zu nahe und zu frech herankommen (Der Grenzbote, 1870). - In Irland ist der Feldzug gegen die bewaffneten Kartoffelgräber eröffnet (Augsburgische ordinäre Zeitung von Staats-Handlungs- und gelehrten Neuigkeiten, 1796).

Kartoffelhändler   „jemand, der mit Kartoffeln handelt“

Quelle: In andern Buden sieht man mit großem Interesse alle Instrumente neuer Agrikultur und Mechanik, von gigantischen Säemaschinen, und Rodeapparaten zum Ausreißen alter Bäume, bis zur kleinen Gartenscheere herab, in weiten Lokalen fertig aufgestellt, alles mit einer gewissen Zierlichkeit arrangirt, die selbst bei den Fleischern, Fisch- und Kartoffelhändlern noch anzutreffen ist (Pückler-Muskau, Briefe eines Verstorbenen, 1830).

Kartoffelleser   „jemand, der bei der Ernte Kartoffelknollen aufsammelt“

Quelle: Indem wir wieder zur Kartoffelernte zurückkehren, haftet unser Blick auf einem kleinen, etwa höchstens sechs- bis siebenjährigen Knaben, der sich mit unter den Kartoffellesern herumtreibt (Aus der Heimath: ein naturwissenschaftliches Volksblatt, 1866).

Kartoffelschäler (1)   „jemand, der Kartoffeln schält“

Quelle: so sieht man zur Linken die Tischler, Schuster, die Schrotmühle und Holzpantoffelmacher, geradeaus die Drechsler, zur Rechten die Wollspinner, die Binsenflechter, Buchund Bürstenbinder, die Schneider, Kartoffelschäler und Korbflechter (Archiv für Landeskunde in den Großherzogthümern Mecklenburg 7, 1857).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelkäfer   „Leptinotarsa decemlineata, ein Kartoffelschädling“

Quelle: Wie viele unserer heimischen Arten beim Anfassen einen klebrigen Saft ausfließen lassen, so auch der Kartoffelkäfer nebst Larve (Brehm, Thierleben, 1883-87).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelpilz   „auf Kartoffelpflanzen wachsender Parasitpilz, Phytophthora infestans de Bary“

Quelle: Bei den Kartoffeln und Rüben wird die alleinige Ernte der Knollen und Wurzeln durch Auspflügen dann ausgeführt, wenn das Kraut oder Blattwerk zur Verfütterung oder bei der Kartoffel zur Hemmung der Ausbreitung des Kartoffelpilzes kurz vor der Ernte abgeschnitten wurde (Krafft, Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage, 1875).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelacker   „Acker, auf dem Kartoffeln angebaut werden“

Quelle: Aber John war den Weg schon oft gegangen, und endlich, an dem Kraute, das um seine Beine schlug, fühlte er, er war auf dem Kartoffelacker (Storm, Ein Doppelgänger, 1886). - Dadurch wird es dem armen Mann immer schwerer gemacht, Kartoffelacker zu pachten, wovon er doch mit den Seinigen größtentheils sein Leben erhalten muß (National-Zeitung der Deutschen, 1796).

Kartoffelbeet   „Beet, in dem Kartoffeln angebaut werden“

Quelle: Auch die Sommerung war prächtig aufgegangen, daß es im Mai eine Lust war, über die Haferfelder und die Kartoffelbeete hinwegzublicken (Polenz, Der Büttnerbauer, 1895).

Kartoffelboden   „für den Kartoffelanbau geeigneter Boden“

Quelle: Herr Markus, ich will ja den Leuten drüben nicht ins Gehege kommen – meinetwegen mögen sie bis in alle Ewigkeit auf dem Vorwerk sitzen und keinen Pacht zahlen, aber sie haben den allerbesten Kartoffelboden vom ganzen Gute (Marlitt, Amtmanns Magd, 1881). - Im Graslande gedeihet die Kartoffel sehr gut, und in England wird dieser Boden für den besten Kartoffelboden gehalten (Unterricht über den Anbau und die Benutzung der Kartoffeln oder Erdäpfeln, 1799).

Kartoffeldamm   „aufgeworfener Erddamm im Kartoffelfeld“

Quelle: Der Pflugkörper trennt und bricht den Kartoffeldamm, ihn rechts und links verteilend (Milchwirtschaftliches Zentralblatt 12, 1883).

Kartoffelfeld   „Feld, auf dem Kartoffeln angebaut werden“

Quelle: Von der Armendirektion hat H. ein Kartoffelfeld in Pacht (B.v. Arnim, Dies Buch gehört dem König, 1843). - Kleines ziemlich steiles ehemaliges Waldamphitheater, auf dem die Stöcke der abgehauenen Bäume noch stehen, zum Kartoffelfelde mühsam umgearbeitet (Goethe, Tagebücher, 1797).

Kartoffelfurche   „Furche im Kartoffelfeld“

Quelle: Anfangs freilich sind sie übermüthig und rümpfen die Nase vor jedem Misthaufen, und zucken die Achseln, wenn sie von Pflug und Egge und Kartoffelfurchen und Herbstsaat nur reden hören (Reder, Aus dem Leben eines Hagestolzen, 1860).

Kartoffelgarten   „Garten, in dem Kartoffeln angebaut werden“

Quelle: Zehn Minuten ließ ich höflichst unten im Kartoffelgarten / Den Beherrscher von Dummdummdumm mit dem Hofgefolge warten (Glaßbrenner, Die Verkehrte Welt, 1855). - Jedermann hat hier seinen Kartoffelgarten (Ebeling, Thomas Pennant's Reise durch Schottland und die Hebridischen Inseln, 1780).

Kartoffelland   „für Kartoffeln geeignete Ackerbaufläche“

Quelle: Ich will die Kappe vor ihm ziehen, immer zuerst, und will kein Schmokfeuer mehr machen, wenn drüben das Leinzeug an der Leine hängt, und will das Wehr so stellen, daß das Wasser bei mir übertritt und nicht bei ihm, und wenn mir's auch einen halben Morgen Kartoffelland kostet (Fontane, Quitt, 1890). - Nein, ein Mann ward ausgesandt, / Der die neue Welt erfand! / Reiche nennen's Land des Goldes: / Doch der Arme nennt's sein holdes / Nährendes Kartoffelland! (Voß, Die Kartoffelernte, 1794).

Kartoffelgrube   „Lagergrube für Kartoffeln“

Quelle: Am nächsten Sonntag kroch der Tagedieb in eine Kartoffelgrube (Leskien, Litauische Volkslieder und Märchen, 1882).

Kartoffelkaule   „Lagergrube für Kartoffeln“

Quelle: Da stellte nun der Wirth, erfreut, daß er aus der Noth komme, seinen Scheffel ohne Boden über eine große Kartoffelkaule, in welche der Teufel, der davon nichts wußte, mit Eifer Geld hinein schüttete, ohne sie doch füllen zu können (Toeppen, Aberglauben aus Masuren, 1867).

Kartoffelkeller   „Keller, in dem Kartoffeln gelagert werden“

Quelle: Früher, in vordörrscher Zeit, hatte der ganze riesige Holzkasten als bloße Remise zur Aufbewahrung von Bohnenstangen und Gießkannen, vielleicht auch als Kartoffelkeller gedient (Fontane, Irrungen, Wirrungen, 1887).

Kartoffellager   „Raum, in dem Kartoffeln aufbewahrt werden“

Quelle: Gestern Abend bei Lampenlicht hab ich höchstselbst das Kartoffellager zurechtgehämmert, da der Nachbar Tischler wegen seiner Knollenerndte partu keine Zeit hatte (Busch, Brief an Grete Meyer, 1895).

Kartoffelmarkt   „Handelsmarkt für Kartoffeln“

Quelle: Chard (spr. Tschard), Marktflecken in der englischen Grafschaft Somersett; altgothisches Rathhaus; die größten Kartoffelmärkte in England (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Chard).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelhacke   „Hacke für das Auflockern des Kartoffelfelds“

Quelle: Und die beiden Mägde, die jedenfalls im Begriff waren, auf den Acker zu gehen, denn sie hatten die Kartoffelhacke in den Händen, standen dabei und lachten (Marlitt, Amtmanns Magd, 1881). - Meine Umformung des Mecklenburgischen Hakens, so wie ich ihn in meiner Ausgabe von Bergens Viehzucht abbildete, erhielt Beifall, und verbreitete sich unter dem Namen der Kartoffelhacke am meisten (Thaer, Grundsätze der rationellen Landwirthschaft, 1812). - Num. CXXII enthält ein Responsum um die Art und Weise der Bestrafung eines Todschlägers, der seine Ehefrau, mit der er schon lange, durch ihre Schuld, in Misshelligkeiten gelebt hatte, auf dem Ackerlande bey der Arbeit, bey einem daselbst zwischen beyden entstandenen Zwiste, mit einer an dem Stiele befestigten schweren eisernen Kartoffelhacke dergestalt auf den Kopf geschlagen hatte, dass sie sofort zur Erde gefallen, und am sechsten Tage darnach an der dadurch erhaltenen Verletzung gestorben war (Staatswissenschaftliche und juristische Nachrichten 1, 1799).

Kartoffelspritze   „Gerät zum Bespritzen von Kartoffelpflanzen“

Quelle: Als Apparat zur Vertheilung dieser Stoffe diente für die Kupferkalkbrühe eine 15 Liter fassende tragbare Kartoffelspritze von Gott. Allweiler in Radolfzell mit Flügelpumpe und Hahnzerstäuber (Landwirtschaftliche Jahrbücher, 1893).

Kartoffeldämpfer   „Gerät zum Dämpfen von Kartoffeln“

Quelle: Die Zusammenstellung der Gefäße ist so angebracht, daß, nachdem die Kartoffeln in den Kartoffeldämpfer eingelegt sind, sodann mit der mechanischen Einrichtung verrieben, durchgeschlagen, in die Fermentationsgefäße und in den Maischbottich, so wie auch dem Spühlich mittelst Rinnen durchgelassen wird (Dinglers Polytechnisches Journal, 1831).

Kartoffeldrücker   „Gerät zum Zerdrücken von Kartoffeln“

Quelle: Einen solchen Kartoffeldrücker oder Kartoffelpresse nach der alten sowohl als auch verbesserten Art, sieht man Fig. 1943 abgebildet (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

Kartoffelfege   „Gerät zum Reinigen von Kartoffeln“

Quelle: Die Kartoffelfege ist eine Art Gosse, welche da, wo sie unter den Schieber des Kastenwagens gestellt wird, auf einem hölzernen Bocke steht (Löbe, Anleitung zum rationellen Betriebe der Ernte, 1861).

Kartoffelheber   „Gerät zum Ausheben von Kartoffeln“

Quelle: Albert erfand dazu den Kartoffelheber, eine Hacke, welche einer Winzerhacke gleicht, womit ein geübter Arbeiter so viel verrichtet, als zwei andere Arbeiter mit dem Spaten, u. gewöhnlich 4–6 Aufleser beschäftigt (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kartoffel).

Kartoffelmühle   „Gerät zum Zermahlen von Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelmühle, Werkzeug, womit das Zermalmen der Kartoffeln bei Bereitung der Stärke u. des Branntweins geschieht (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Den beschriebenen Nutzen kann man ihr nicht absprechen: wir sehen aber nicht ab, warum sie nicht eben so gut Obst- oder Kartoffelmühle heissen könne? (Allgemeine deutsche Bibliothek 55, 1783).

Kartoffelpresse   „Gerät zum Pressen von gekochten Kartoffeln“

Quelle: Das Hauptinstrument zur Kloßbereitung ist die Kartoffelpresse (Die Neue Gartenlaube, 1888). - Ein Ungenannter hat eine Kartoffelpresse erfunden, die sehr bequem und nützlich bey gesottenen Kartoffeln, woraus man Brod backen, Stärke, Haarpuder und Kraftmehl machen kann (Busch, Versuch eines Handbuchs der Erfindungen, 1792).

Kartoffelprober   „Gerät zum Wiegen von Kartoffeln“

Quelle: Eine Volumenwaage und ein Kartoffelprober; von Dr. H. Schwarz in Breslau (Dinglers Polytechnisches Journal, 1858).

Kartoffelquetsche   „Gerät zum Zerquetschen von gekochten Kartoffeln“

Quelle: Diese Arbeit wird gewöhnlich durch folgende so genannte Quetschmaschine oder Kartoffelquetsche bewerkstelligt (Möglinsche Annalen der Landwirtschaft 29, 1832).

Kartoffelreibe   „Gerät zum Zerreiben von rohen Kartoffeln“

Quelle: Er verfertigt Kartoffelreiben von 8 Nummern zu folgenden Preisen (Dinglers Polytechnisches Journal, 1837).

Kartoffelroder   „Gerät zum Abernten der Kartoffeln“

Quelle: Wenn bindiger Boden feucht oder das Kartoffelkraut zu lang ist, so arbeiten die Kartoffelroder sowohl als die Aushebemaschinen selbst dann mangelhaft, wenn das Kraut zuvor abgeschnitten wird (Martin, Die Hauptlehren der neueren Landwirtschaft, 1887).

Kartoffelschäler (2)   „Gerät zum Entfernen der Kartoffelschale“

Quelle: Nach Schluß der Sitzung wurden die ausgestellten landwirthschaftlichen Maschinen und Geräthe, darunter neu ein Kartoffelschäler, einige Sämereien so wie die hier besonders gut gedeihende schwarze Malve besichtigt (Wochen-Blatt der Kaiserlich-Königlichen Steiermärkischen Landwirthschafts-Gesellschaft 11, 1862).

Kartoffelwaage   „Gerät zum Abwiegen von Kartoffeln“

Quelle: Auf dem Kartoffelmarkt ist ein neues Geräthe zum Vorschein gekommen, eine Kartoffelwaage, die an einem Ständer hängt (Augsburger Tagblatt, 1860).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Kartoffelanbau   „das Anbauen von Kartoffeln“

Quelle: In derselben Zeitschrift finden sich noch vielfach Berichte über Kartoffelanbau, auf welche wir hier jedoch nur hinweisen können (Dinglers Polytechnisches Journal, 1888). - Sind nun im Bezirk solcher Frucht verkaufenden Oerter selbst Brantweinsbrennereien, so leiden die Mühlen wieder nicht dabei, wenigstens nur wenig; da doch auch diese Oerter seit dem Kartoffelanbau in sich selbst an Menschen und Vieh, mithin an Verzehr zugenommen haben müssen (Hessische Beiträge zur Gelehrsamkeit und Kunst 1, 1785).

Kartoffelblüte (2)   „das Blühen der Kartoffelpflanze“

Quelle: Da jetzt gerade die Kartoffelblüthe ist, so werden alle, welche Kartoffelbau betreiben, darauf aufmerksam gemacht, daß es von Wichtigkeit ist, zeitig alle Kartoffelblüthen abzupflücken (Freisinger Tagblatt, 1868).

Kartoffelkultur   „Pflege und Anbau von Kartoffeln“

Quelle: Zunächst steht in der Eignung für die Kartoffelcultur der Sandboden (Krafft, Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage, 1876).

Kartoffelpflanzung   „das Anpflanzen von Kartoffeln“

Quelle: Nachmittags sagte ihm Vreneli, sie wollten zusammen die mit dem Gute nicht zusammenhängenden Äcker besuchen. Auf einem derselben, der durch einen Hügel vom Ganzen getrennt war, hatten sie eine sehr bedeutende Kartoffelpflanzung (Gotthelf, Uli der Pächter, 1849). - Ueberhaupt habe ich wahrgenommen, daß wenn die Kartoffelpflanzungen zu einer zweyten Aerndte von statten gehen sollen, man solche auf gut kultivirtem Acker, der oft umgeackert wird, pflanzen muß (Zeitschrift für die Naturkunde, Oekonomie, Handlung und Gewerbe 1, 1792).

Kartoffelproduktion   „Erzeugung von Kartoffeln“

Quelle: am meisten werden gebaut: Weizen, Roggen, Gerste, Buchweizen u. Erbsen, die Mittelernte insgesammt zu 64 Millionen Tönden (1 Tönde = 2,59 preuß. Scheffel); 3 ½ Mill. Tönden ungefähr werden jährlich ausgeführt; ebenso ist die Kartoffelproduction fortwährend im Steigen (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Dänemark [1]).

Kartoffelzucht   „das Züchten von Kartoffeln“

Quelle: Was nun diese Vorbereitung des Bodens für die Kartoffelzucht betrifft, so ist im Allgemeinen eine zu frische, hitzige Düngung der Pflanze ungünstig und jedenfalls die Düngung vor Winter vorzuziehen (Martius, Die Kartoffel-Epidemie der letzten Jahre, 1842).

Kartoffelzüchtung   „das Züchten von Kartoffeln“

Quelle: Je mehr dies zu bedauern, da Amerika in den letzten Jahren erfahrungsmäßig in der Kartoffelzüchtung außerordentlich Hervorragendes geleistet, um so eifriger werde ich bemüht sein, die bisher eingeführten amerikanischen Sorten, welche sich als vorzüglich bewährt haben, sorgfältig und möglichst umfangreich weiter zu züchten (Landwirthschaftliches Vereinsblatt für Oberfranken 7, 1875).

Kartoffelabfall   „Kartoffelreste“

Quelle: Wir dachten, daß eine Beimengung von animalisirter Substanz vielleicht das Mangelnde ersezen dürfte, und sezten daher den Kartoffelabfällen täglich per Schwein 3 Unzen Gallerte zu (Dinglers Polytechnisches Journal, 1836).

Kartoffelaussaat   „das Aussäen von Kartoffeln“

Quelle: Besonders im Gebirge darf man die Kartoffelaussaat nicht zu weit hinausschieben (Löbe, Handbuch der rationellen Landwirthschaft für praktische Landwirthe, 1856).

Kartoffelbau   „das Anbauen von Kartoffeln“

Quelle: Die sumpfigen Wiesen und Triften, längs dem Flusse, wurden durch zweckmäßige Gräben trockengelegt und durch Ausrottungen ein sehr großer Teil Acker für den fast unbekannten Kartoffelbau gewonnen (Frölich, Virginia oder Die Kolonie von Kentucky, 1819). - Alles sieht fast grau umher aus, von zerstreutem Granit, verwittertem Holz und graugewordnen Häusern; man sieht noch etwas Kartoffelbau und kleine Gärtchen (Goethe, Tagebücher, 1797).

Kartoffelbedarf   „Gesamtheit der benötigten Kartoffeln“

Quelle: Auf Haus und Gartenland, das ihm seinen Kartoffelbedarf bringt, lastet ein Kapital von vierhundert Thalern, das zu fünf Prozent Zinsen die Jahreseinnahme um zwanzig Thaler vermindert (Willkomm, Weisse Sclaven oder die Leiden des Volkes, 1845).

Kartoffelbrennerei   „das Brennen von Kartoffeln“

Quelle: Gegen Kartoffelbrennerei sträub' ich mich, obgleich der Mehrbedarf von Kartoffeln sich dadurch so lebhaft aufdrängt, daß sie als Hackfrüchte dem Boden eine gute Ausrodung garantiren (Gutzkow, Die Ritter vom Geiste, 1850-51). - Essig aus der Kartoffelbrennerey zu verfertigen (Oberdeutsche allgemeine Litteraturzeitung, 1796).

Kartoffelernte   „das Ernten von Kartoffeln“

Quelle: Trockene Witterung bei der Kartoffelernte ist eine Hauptsache (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kartoffel). - Seine reichliche Kartoffel-Ernte brachte ihn auf den Gedanken, Brantewein daraus zu gewinnen (National-Zeitung der Deutschen, 1796).

Kartoffelertrag   „Gesamtheit der produzierten Kartoffeln“

Quelle: Was den Einfluß des Abpflückens der Blüthen auf höheren Kartoffelertrag betrifft, so hat ein auf dem landwirthschaftlichen Versuchsfelde im Jahr 1839 angestellter Versuch die Sache vollkommen bestätigt (Liebig, Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie, 1840).

Kartoffelfest   „Fest bei der Kartoffelernte“

Quelle: Nach dem Wunsche mehrerer Freunde wird das Kartoffelfest zur Nachkirchweih, Mittwoch den 12. August bei Herrn Reichelt, Wirth zum Hirschen in der Katharinengasse, gefeiert, wozu die verehrlichen Gäste sich selbst einladen (Die Nürnberger Estaffette, 1835).

Kartoffelfeuer   „bei der Kartoffelernte entzündetes Feuer, in dem Kartoffeln geröstet werden“

Quelle: Weit über das Feld wehen die Schleier der letzten Kartoffelfeuer (Busch, Brief an Grete Meyer, 1899).

Kartoffelfütterung   „Viehfütterung mit Kartoffeln“

Quelle: Bei der Kartoffelfütterung werden die K-n, roh od. gekocht, gestampft, gerieben, zum Futter für Rindvieh, Schweine, Schafe, Pferde, Ziegen, Gänse u. anderes Hausgeflügel benutzt (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kartoffel).

Kartoffelgenuß   „das Genießen von Kartoffelspeisen“

Quelle: der Hausfrau soll es nicht an Kohl noch an Rüben oder sonst einem Gemüse im Topf ermangeln, damit dem unseligen Kartoffelgenuß nur einigermaßen das Gleichgewicht gehalten werde (Goethe, Wilhelm Meisters Wanderjahre, 1821).

Kartoffelhandlung   „Handelsgeschäft für Kartoffeln“

Quelle: Auer, Carl, Steinhauer, Kartoffelhandlung (Adreß- und Geschäftshandbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Stuttgart, 1875).

Kartoffelkonsum   „Verbrauch von Kartoffeln“

Quelle: Entscheidend ist also für die Volkesernährung im ganzen, ob eine entsprechende Eiweiß- (Fleisch- oder Milch-)Zufuhr dem vermehrten Kartoffelkonsum die Wage hält (Weber, Entwickelungstendenzen in der Lage der ostelbischen Landarbeiter, 1894).

Kartoffelkrieg   „bayrischer Erbfolgekrieg, in dem sich die Soldaten hauptsächlich von Kartoffeln ernähren mussten“

Quelle: Kartoffelkrieg, so v.w. Baierischer Erbfolgekrieg (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

Kartoffellese   „das Ernten der Kartoffelknollen“

Quelle: Die Kartoffellese ist überaus glücklich vollendet (Busch, Brief an Franz von Lenbach, 1881).

Kartoffelnahrung   „auf Kartoffeln basierende Ernährung“

Quelle: Es sollen sich diese Reime auf die allzu häufige Kartoffelnahrung beziehen (Pröhle, Rheinlands schönste Sagen und Geschichten, 1886).

Kartoffelvorrat   „Vorrat an Kartoffelknollen“

Quelle: Manche Leute, an die feindliche Einquartierung denkend, schafften Wein und gute Kost an, um durch bewirtende Aufnahme den Ungestüm der Krieger zu beschwichtigen; andre, ihrer selbst eingedenk, suchten durch Kartoffelvorräte die eigne Nahrung zu sichern (Varnhagen von Ense, Denkwürdigkeiten des eigenen Lebens, 1837-42). - Die Geköchgärten sind zur häuslichen Versorgung hinlänglich und wird auch vieles und unter andern ein großer Kartoffelvorrath in den benachbarten Städten abgesetzet (Bock, Versuch einer wirthschaftlichen Naturgeschichte von dem Königreich Ost- und West-Preußen, 1783).

Kartoffelzusatz   „Zugabe von Kartoffeln zu etwas anderem“

Quelle: Enthält dieses viel Kleber, so wird man den Kartoffelzusatz vermehren können, während man ihn im entgegengesetzten Falle vermindern muß (Land- und forstwirthschaftliche Zeitschrift für Nord-Deutschland 4, 1836).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
Kartoffelhacken   „das Aufhacken des Kartoffelfelds“

Quelle: Die Herbstarbeiten hatten für die Sachsengänger angefangen: Kartoffelhacken und Rübenroden (Polenz, Der Büttnerbauer, 1895).

Kartoffelpflanzen   „das Anpflanzen von Kartoffeln“

Quelle: Gute Zeichen zum Kartoffelpflanzen sind: Löwe und Wage; schlechte Zeichen sind: Steinbock, Scorpion und Jungfrau (Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, 1879-80). - Es würde auf diese Weise schon, selbst bey dem häufigsten Kartoffelpflanzen, der Verfall des Ackerbaues weit von uns entfernt seyn (Krünitz, Oekonomische Encyclopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

Kartoffelaufkriegen   „das Aufsammeln der Kartoffeln bei der Ernte“

Quelle: Nun trafen sie einen Mann, der war auf seinem Lande beim Kartoffelaufkriegen (Müllenhoff, Sagen, Märchen und Lieder, 1845).

Kartoffelauslesen   „das Sortieren von Kartoffeln“

Quelle: Dies ärgerte mich und weil sie ohnedies noch fortgebrummelt hat, ergriff ich die Hacke, die neben der Kelter stand und schlug mit dem Oehr derselben der Base Naumer, die gerade noch mit Kartoffelauslesen in gebeugter Stellung beschäftigt war, auf den Kopf (Zweibrücker Wochenblatt, 1856).

Kartoffelaustun   „das Aussäen von Kartoffeln“

Quelle: Im armseligen väterlichen Hause, das nun der ältere Bruder besaß, traf er die Mutter nicht; sie war, wie die heimgebliebenen Bruderskinder sagten, beim Kartoffelausthun auf dem Felde des Hirzenbauern (Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten, 1843-61).

Kartoffelbraten   „das Anbraten von Kartoffeln“

Quelle: In Windsheim ist ein Kind an den Folgen von argen Brandwunden gestorben, die es Tags vorher beim Kartoffelbraten auf dem Felde erlitten hatte, wo sein Kleidchen Feuer fing (Nürnberger Anzeiger, 1869).

Kartoffelbuddeln   „das Ausgraben von Kartoffeln bei der Ernte“

Quelle: Bei der letzten Kartoffelstaude, die jemand beim Kartoffelbuddeln, knydle kopaś [in der Kartoffelernte] herausnimmt, sagt man:... (Schulenburg, Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte, 1882).

Kartoffelessen   „das Essen von Kartoffeln“

Quelle: So weit man Grumbira frisst. (Ulm.) Um zu sagen: dass etwas weit hin ist oder geschieht, da das Kartoffelessen sehr weit verbreitet ist (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Grundbirne).

Kartoffelgraben   „das Ausgraben von Kartoffeln bei der Ernte“

Quelle: Merkwürdig! fast der erste, der ihm begegnete, als es mit der Hacke auf der Schulter zum Kartoffelgraben in's Feld ging, war der Jäger (Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten, 1843-61).

Kartoffelklauben   „das Aufsammeln von Kartoffeln bei der Ernte“

Quelle: Da gibt es Obsthüten, Viehhüten, Kartoffelklauben, Obstklauben, hie und da auch Eichel und Buchensamen, dann Kraut und Rüben-Arbeiten, mitunter auch Hopfen und noch eine Menge kleine ökonomische Verrichtungen, welche für Kinder recht sehr geeignet sind (Bauern-Zeitung aus Frauendorf, 1830).

Kartoffelkochen   „das Abkochen von Kartoffeln“

Quelle: Mädchen, wenn du Fische kochen kannst, dann kannst du jederzeit heirathen. Wie das Kartoffelkochen als eine sehr ungenügende, so gilt dagegen das Fischekochen als überzeugende Probe von der hinreichenden Befähigung oder Reife zu einer Hausfrau (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v. Mädchen).

Kartoffellegen   „das Auslegen von Pflanzkartoffeln“

Quelle: Die Stadt in vortrefflichen Stande, die Witterung zum Bestellen und Kartoffellegen höchst günstig, daher die Bergfelder durch Pflügende, Säende, und sonst Arbeitende durchaus belebt (Goethe, Briefentwurf, 1812). - Wickensaat. Linsensaat. Feldbohnensaat. Kartoffellegen (Taschenbuch für Gutsbesitzer, Pächter und Wirtschaftsbeamte, 1798).

Kartoffellesen   „das Aufsammeln der Kartoffeln bei der Ernte“

Quelle: Da kam Gustav auf einen Gedanken; er schlug vor, Kinder von armen Leuten, Häuslern, Einliegern, Handwerkern, die selbst kein Land hatten, zum Kartoffellesen anzunehmen und sie mit einem bestimmten Maß von Kartoffeln zu bezahlen (Polenz, Der Büttnerbauer, 1895).

Kartoffelroden   „das Aufsammeln der Kartoffeln“

Quelle: Der Hirte und der Pflugknecht im Felde, die Weiber und Mädchen beim Rübenjäten und Kartoffelroden hatten alle ihre Geschichten für mich und gaben sie mir mit nach Hause (Raabe, Stopfkuchen, 1891).

Kartoffelschälen   „das Entfernen der Kartoffelschale“

Quelle: "Nun denn," rief er heftig, "so thut, was Ihr nicht lassen könnt, weil Ihr keine Ahnung habt, welchen Schatz Ihr an Eurem Kinde besitzt! Nicht begreifen könnt, daß sie zu was Besserem geboren ist, als zum Netzeflicken und Kartoffelschälen!" (Spielhagen, Faustulus, 1898).

Kartoffelstecken   „das Auslegen von Pflanzkartoffeln“

Quelle: Die Landwirthe sollten also die nöthigen Vorsichtsmaßregeln beim Kartoffelstecken anwenden und Sorge tragen, daß die mit Augen bewachsene Seite der Knolle stets obenauf und nach dem Lichte zu liegen kommt (Agronomische Zeitung 20, 1865).

Kartoffelnstecken   „das Auslegen von Pflanzkartoffeln“

Quelle: Kartoffelnstecken 4.IV. (Hessische landwirtschaftliche Zeitschrift, 1855). - Es kann meinen Helden verschatten, wenn es auskommt – und durch den Druck muß es ja – und wenn es zumal Nürnberger Patriziern und Leuten in Ämtern und reichsgerichtlichen membris zu Ohren gelangt, daß Viktor nachmittags hinter dem Kaplan und Appeln einen Ehrenzug auf den Krautacker hielt und daselbst das vollführte, was man in einigen Provinzen Kartoffelnstecken nennt (Jean Paul, Hesperus, 1795).

substantivisches Determinativkompositum mit Krankheitsbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelfäule   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Doch ist dies bei der jetzt noch herrschenden Kartoffelfäule nicht anzurathen, sondern man bewahre sie, so lange diese noch dauert, schichtenweise in Sand gelegt, auf (Davidis, Praktisches Kochbuch für die gewöhnliche und feinere Küche, 1849).

Kartoffelfäulnis   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Diese Umstände, verbunden mit noch immer einlaufenden Klagen über die Kartoffel-Fäulnis, haben der Spekulation einen neuen Impuls gegeben und beträchtliche Umsätze fanden zu steigenden Preisen Statt (Austria: Archiv für Gesetzgebung und Statistik auf den Gebieten der Gewerbe, des Handels und der Schiffahrt, 1852).

Kartoffelkrankheit   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Kartoffelkrankheit, verschiedene theils das Kraut, theils die Knollen der Kartoffel ergreifende Krankheiten (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

Kartoffelkrätze   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Protomyces (P. Martius, Erysibe Wallr.), Urpilzgattung aus der Familie der Gymnomycetes; Art: P. tuberum solani (Erysibe subterranea Wallr.), entsteht bei der Kartoffelräude (Kartoffelkrätze, Kartoffelschorf, Warzenkartoffel, Porrigo tuberum solani) aus einer Vermoderung der peripherischen Theile der Knollen (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Protomyces).

Kartoffelkrebs   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Die Krankheit wurde bezeichnet als Stockfäule, Kartoffelkrebs, Brand der Knollen, Knollenfäule u.s.w. (Hallier, Phytopathologie, 1868).

Kartoffelpest   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Auf Madeira sind auch die Bataten, Ipomaea Batatas, von einer Krankheit befallen, die der Kartoffelpest sehr verwandt zu sein scheint (Verhandlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königl. Preußischen Staaten 19, 1849).

Kartoffelpocken Pl.   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Porrigo, 1) so s. u. Kopfgrind; daher Poriginos, grindig; 2) P. tuberum solani, die Kartoffelkrätze od. Kartoffelpocken (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Porrigo).

Kartoffelräude   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Protomyces (P. Martius, Erysibe Wallr.), Urpilzgattung aus der Familie der Gymnomycetes; Art: P. tuberum solani (Erysibe subterranea Wallr.), entsteht bei der Kartoffelräude (Kartoffelkrätze, Kartoffelschorf, Warzenkartoffel, Porrigo tuberum solani) aus einer Vermoderung der peripherischen Theile der Knollen (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Protomyces).

Kartoffelschorf   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Protomyces (P. Martius, Erysibe Wallr.), Urpilzgattung aus der Familie der Gymnomycetes; Art: P. tuberum solani (Erysibe subterranea Wallr.), entsteht bei der Kartoffelräude (Kartoffelkrätze, Kartoffelschorf, Warzenkartoffel, Porrigo tuberum solani) aus einer Vermoderung der peripherischen Theile der Knollen (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Protomyces).

Kartoffelseuche   „Erkrankung der Kartoffelpflanze“

Quelle: Eine schreckliche Hungersnoth suchte I. in Folge der Kartoffelseuche 1846 und 47 heim, ohne daß jedoch größere Unruhen entstanden (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v. Irland).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
kartoffelblühend   „von Kartoffelblüten erfüllt“

Quelle: Aber das Unvermutete geschah, und so wiederholte sich im bescheidenen Altenstübchen zwischen dem Prinzen und der Waise fast Zug um Zug und Wort um Wort die Szene, welche sich vor Jahr und Tag zwischen ihr und dem unmusternen Kalmäuser im kartoffelblühenden Lustgarten abgespielt hatte (François, Der Katzenjunker, 1879).

kartoffelessend   „Kartoffeln essend“

Quelle: Sie sind durch die Umgestaltung der Arbeitsverfassung in ihrem Nahrungsstande wesentlich gefährdet, es ist ein kartoffelessendes Proletariat entstanden aus einer Bevölkerung, welche sich nährte von Zerealien und Milch (Weber, Die ländliche Arbeitsverfassung, 1893).

kartoffelschälend   „Kartoffelschalen entfernend“

Quelle: Es ging mit dem kartoffelschälenden, kindlich naiven Suschen Anfangs über Erwarten gut (Bauer, Aus meinem Bühnenleben, 1871).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelkessel   „Kessel zum Kartoffelkochen“

Quelle: Freilich hob der Dampf nicht selten vor ihren Augen den Deckel vom Kartoffelkessel (Kohl, Hundert Tage auf Reisen in den österreichischen Staaten, 1842).

Kartoffelkiepe   „Tragekorb für Kartoffeln“

Quelle: Sobald das übrige Feld besäet und mit Kompost belegt ist, wird der Rest des Compostes in Kartoffelkiepen gethan und auf die bereits besäete Fläche gestellt (Schulze-Schulzendorf, Der Möhrenbau im Großen, 1854).

Kartoffelkorb   „Korb für den Transport und die Aufbewahrung von Kartoffeln“

Quelle: Das Kind hatte ferner seine Lagerstätte meistens in einem Kartoffelkorb, in dem es nicht einmal genügend die Beinchen auszustrecken vermochte und den Kopf über den Korb herunterhängen hatte (Münchener Tagblatt für Stadt und Land, 1852).

Kartoffelsack   „Sack für den Transport und die Aufbewahrung von Kartoffeln“

Quelle: Jetzt endlich! erschien ein starker Mann, einen Sack tragend, der einem Kartoffelsacke glich, in der That aber die hundert lebendigen Ratzen enthielt (Pückler-Muskau, Briefe eines Verstorbenen, 1830).

Kartoffelschüssel   „Schüssel mit Kartoffeln“

Quelle: mit seliger Freude schilderte er nun auf unzähligen Blättern das Treiben seines Volks: Studenten und Handwerksburschen, das Lebkuchenhäuschen des Volksmärchens und die frierenden Kinder, die auf dem Dresdener Striezelmarkte ihre aus Backpflaumen geformten Schornsteinfeger verkaufen, vor Allem doch das Glück des Hauses: den Weihnachtsbaum, die Punschbowle des Sylvesterabends und die dampfende Kartoffelschüssel (Treitschke, Deutsche Geschichte im Neunzehnten Jahrhundert, 1894).

Kartoffeltopf   „Topf zum Kartoffelkochen“

Quelle: Ilse hatte Speck auf dem Feuer, er prasselte und duftete kräftig herüber, und in dem brodelnden Kartoffeltopf stiegen die großen Wasserblasen auf (Marlitt, Das Heideprinzeßchen, 1872).

substantivisches Determinativkompositum mit Fahrzeugbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelewer   „Frachtkahn für den Transport von Kartoffeln“

Quelle: Hart an den Vorsetzen lagen Torf- und Kartoffelewer von der Unterelbe, die einen bedeutenden Teil des Bedarfs an diesen Artikeln in die Stadt bringen (Wörishöffer, Robert der Schiffsjunge, 1877).

Kartoffelschiff   „Transportschiff für Kartoffeln“

Quelle: man sieht in eine Gracht hinein, wie in einen Guckkasten, in der Mitte einen dunkelgrünen Canal mit Torf- und Kartoffelschiffen, eine perspectivische Reihe von Brücken, Bäumen, Krahnen, Häusern (Wienbarg, Holland in den Jahren 1831 und 1832, 1833).

Kartoffelwagen   „Transportwagen für Kartoffeln“

Quelle: das Schloß ist voll, wie ein Bienenkorb, über sechzig Mäuler und fast ein Dutzend Pferde, wir werden trotz deiner Kartoffelwagen noch vor vierundzwanzig Stunden die Steine anbeißen müssen (Freytag, Soll und Haben, 1855).

Kartoffelzug   „Transportzug für Kartoffeln“
substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Kartoffelauflauf   „im Backofen gegarte Kartoffelspeise“

Quelle: Kartoffel-Auflauf. Ein Nösel Sahne, zwölf Loth Zuker, sechs Eßlöffel voll Kartoffelmehl und vier Eidotter werden nach und nach gemischt, über dem Feuer gerührt, bis sie einige Mal aufgewallt haben (Neue Bürger- und Bauern-Zeitung, 1841). - Kartoffelauflauf mit Häringe. - Man siedet einen kleinen Topf voll rohges schälter Kartoffeln, so daß sie nicht zerfallen, und lege sie auf eine Platte, um sie kalt werden zu lassen (Unterricht über den Anbau und die Benutzung der Kartoffeln oder Erdäpfeln, 1799).

Kartoffelbier   „aus Kartoffeln gebrautes Bier“

Quelle: Kartoffelbier, sowohl aus Kartoffelstärkemehl u. Kartoffelmehl, als auch aus rohen geriebenen Kartoffeln gefertigtes Bier (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

Kartoffelbranntwein   „aus Kartoffeln gebrannter Schnaps“

Quelle: Das Fuselöl des Kartoffelbranntweins ist unreiner Amylalkohol (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Fuselöle). - Da der Name Kartoffelbrandwein vielleicht manchem anstößig ist, so wäre es ja leicht, ihm einen ausländischen Namen zu geben (Kleines Magazin von ökonomischen Gegenständen und bewährten Hausmitteln zum nützlichen Gebrauche im gemeinen Leben, 1797).

Kartoffelbrei   „Speisebrei aus Kartoffeln“

Quelle: Vater stand am Herd und rührte in einem riesengroßen Topfe, mit Reis- oder Kartoffelbrei gefüllt (Richter, Lebenserinnerungen eines deutschen Malers, 1885). - Nimmt man frische Butter dazu, so kann man desto mehr Kartoffelbrey damit vermischen (Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

Kartoffelbrot   „Brot aus Kartoffelteig“

Quelle: Nur durch eine von der Hand der Wissenschaft geleitete Erfahrung läßt sich indeß beurtheilen, inwiefern das Kartoffelbrod nun auch den von ihm geforderten Zweck erfüllt (Dinglers Polytechnisches Journal, 1847). - Zwey Suppen, die eine ganz von Kartoffeln, und durchgeschlagen; die andre eine klare Brühe, worin Kartoffelbrodt etwas zergangen war (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98).

Kartoffelbutter   „Speise aus Kartoffeln und Butter“

Quelle: Kartoffelbutter, man zerreibt gekochte Kartoffeln in einem Napfe, mischt Sahne darunter u. buttert diese Masse, welche ausgedrückt u. gesalzen wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Von diesem, allgemeiner Achtung und Werthschätzung würdigen Greise [...] habe ich auch die Anweisung zur Bereitung der Kartoffel-Butter, und des Kartoffel-Kaffees, erhalten, für welche Geneigtheit ich ihm hier öffentlich Dank abstatte (Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

Kartoffelessig   „aus Kartoffeln hergestellter Essig“

Quelle: Kartoffelessig, aus Kartoffeln gewonnener Essig (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Kartoffelessig zu verfertigen (Neue allgemeine deutsche Bibliothek 38, 1798).

Kartoffelfusel   „aus Kartoffeln gebrannter Schnaps“

Quelle: Die alten Taugenichtse sollen was Besseres in ihre Fläschchen haben; bis jetzt wird es wohl nur Kartoffelfusel gewesen sein (Storm, Im Nachbarhause links, 1875-76).

Kartoffelgericht   „Speise aus Kartoffeln“

Quelle: Ein gutes Kartoffelgericht ist mir noch immer ebenso lieb als eine Wildpastete (Seume, Mein Sommer, 1806). - Ein Kartoffelgericht auf Schiffsmanier (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98).

Kartoffelngericht   „Speise aus Kartoffeln“

Quelle: Das klang nun freilich nicht erbaulich, denn ich denke noch manches ehrliche Kartoffelngericht in meinem Vaterlande zu essen (Seume, Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802, 1803).

Kartoffelgrütze   „Grütze aus Kartoffeln“

Quelle: In der Wirthschaft lassen sich beyde Arten von Grütze, eben so wie die aus Weitzen, Gerste oder Haber bereitete, anwenden, doch mit dem Unterschiede, daß man die Kartoffelgrütze nicht so lange kochen lassen darf (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

Kartoffelhefe   „aus Kartoffeln gewonnene Hefe“

Quelle: Gleichwohl aber können Umstände eintreten, welche dem unausgesetzten Gelingen der Bereitung der Kartoffelhefe hinderlich sind (Dinglers Polytechnisches Journal, 1868). - Einige berlinische Bäcker haben daher gedachte Kartoffel-Hefen noch mehr zur Vollkommenheit gebracht, und bedienen sich ihrer beständig mit Nutzen (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

Kartoffelkaffee   „kaffeeähnliches Getränk aus gerösteten Kartoffeln“

Quelle: So läßt sich auch aus ihnen ein sogenannter Kartoffelkaffee machen (Wochenblatt für das christliche Volk, 1864). - Kartoffelkaffee. Zweyerley Brod: Eins von Kartoffeln mit Weizen vermengt, ein lockeres Feinbrod. Das andre ganz von Kartoffeln (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98).

Kartoffelkäse   „käseartige Speise aus Kartoffeln und Milch“

Quelle: Kartoffelkäse, man zerreibt gekochte Kartoffeln, knetet gelabte Kuh- od. Schafmilch darunter, läßt die Masse einige Tage stehen, setzt das nöthige Salz zu, knetet sie nochmals recht durch u. thut sie in Käseform (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Will man den ordentlichen Kartoffelkäse recht lecker haben, so bereitet man die Masse, einen Theil Kartoffelbrey und drey Theile gelabter Kuh- oder Schafmilch, nach oben erwähnter Art, zu, und läßt sie 3 bis 4 Tage in der Mulde stehen (Jacobsson, Technologisches Wörterbuch, 1793, s.v.).

Kartoffelkloß   „Speisekloß aus Kartoffelteig“

Quelle: Ja, ja, Rauchfleisch und Kartoffelklöße thun auf dem Lande Wunder (May, Der Waldkönig, 1879).

Kartoffelknödel   „Speisekloß aus Kartoffelteig“

Quelle: Heute Samstag Schwarzwildpret- & Hasen-Partie mit Kartoffel-Knödel, und ausgezeichnetem Fahrnbacher (braunem) Doppelbier (Neues bayerisches Volksblatt, 1864).

Kartoffelkuchen   „Kuchen aus Kartoffelteig“

Quelle: Nachdem sie eine zeitlang schweigend zusammen gegangen, kamen sie an einen Berg, aus dem ein Geruch wie von Kartoffelkuchen kam (Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, 1879-80). - Es wird dann, besonders wenn es der Becker recht in Acht nimmt, so milde und weich, wie der schönste Kartoffelkuchen, und schmeckt gar herrlich (Oettingisches Wochenblatt, 1791).

Kartoffelmahlzeit   „Mahlzeit mit Kartoffelspeisen“

Quelle: Es ist dieselbe Pauvretät wie bei den Kartoffelmahlzeiten, wo die verschiedensten Gerichte eben doch nur aus Kartoffeln bestehen (Blumröder, Vorlesungen über Esskunst, 1838). - Die gräflichen Finanzen gerieten wieder in den vorigen Verfall, die Turniere wurden eingestellt, Ritter und Knappen verschwanden allgemach, das Schloß nahm wieder die Gestalt einer Eremitage an, und die gräfliche Familie kehrte zu den frugalen Kartoffelmahlzeiten zurück (Musäus, Volksmärchen der Deutschen, 1782-86).

Kartoffelmehl   „Mehl aus Kartoffeln“

Quelle: Kartoffelmehl, man schält Kartoffeln, zerreibt sie auf Reibeisen (Kartoffelreibe), od. auf einer Kartoffelmühle, drückt das Geriebene unter Zugießung frischen Wassers mehrmals aus, wodurch das Mehl ausgeschieden wird u. im Wasser sich setzt, so daß das unreine Wasser abgegossen werden kann (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Aber auch Erdapfel- oder Kartoffelmehl würden wir Kindern nicht zur Nahrung reichen (Allgemeine Literatur-Zeitung, 1785).

Kartoffelmus   „Speisemus aus Kartoffeln“

Quelle: Mittwoch. Suppe, Wurst, Kartoffelmus oder saure Gurken (Nietzsche, Autobiographisches, 1856-1869). - Man gebe etwas Kartoffel-Mus in das Sieb (Krünitz, Oekonomische Encyclopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

Kartoffelnudel   „Nudel aus Kartoffelteig“

Quelle: Die Unterzeichneten machen hiemit bekannt, daß bei ihnen noch immer eine große Auswahl von Würsten und Kartoffelnudeln vorräthig ist (Nürnberger Beobachter, 1861).

Kartoffelpudding   „Pudding aus geriebenen Kartoffeln“

Quelle: auch wird dieses Gericht nach der würzenden Zuthat, z.B. als Äpfel- und Hefenpudding, Rosinenklos oder engl. Plumpudding, sowie als Gries-, Reis-, Kartoffelpudding näher benannt, wenn diese die Stelle des Mehls oder der Semmel vertreten (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Pudding).

Kartoffelpuffer   „Reibekuchen, Speise aus frittiertem Kartoffelteig“

Quelle: Mein Mann, der Kanzleidirektor, will heute Abend Kartoffelpuffer speisen (L'Arronge, Hasemann's Töchter, 1879).

Kartoffelpüree   „Speise aus pürierten Kartoffeln“

Quelle: Nachdem die Beefsteaks wie angegeben zubereitet sind, wird ein mit guter Milch gekochtes Kartoffelpüree (Nr. 273) auf die Platte angerichtet (Riedl, Lindauer Kochbuch, 1852).

Kartoffelsalat   „Salat aus gekochten Kartoffeln“

Quelle: Dicke Grütze, Rindfleisch und Sauerkraut, Kartoffelsalat mit viel Zwiebeln und Knoblauch, Branntewein sind die Hauptingredienzien des Gastmahls (Goethe, Brief an Christiane von Goethe, 1813).

Kartoffelschmarrn   „Speise aus Kartoffelteig“

Quelle: Der Koch soll sich Bethulien anschau'n, morgen zünd' ich's an, und ich weiß nicht, ob's ihm Glut genug geben wird, ein' Kartoffelschmarrn für mich zu schmoren (Nestroy, Judith und Holofernes, 1849).

Kartoffelschmaus   „Festmahl mit Kartoffelspeisen“

Quelle: Ein Landprediger, der sicher nichts von Parmeniers Kartoffelschmause zu Paris wußte, gab einen Kartoffelschmaus, der Erwähnung verdient (Demokritos: oder Hinterlassene Papiere eines lachenden Philosophen, 1868). - Parmentier's Kartoffelschmauß. Herr Parmentier, Apotheker zu Paris, gab vor einigen Jahren ein großes Gastmal, wobey alle Gerichte aus Kartoffeln bestanden (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98).

Kartoffelschnaps   „Branntwein aus vergorenen Kartoffeln“

Quelle: Dies bezieht sich hauptsächlich auf Deutschland, wo der Landadel und das Junkertum einen großen Teil ihrer Güter auf eigene Rechnung durch ihre Verwalter bewirtschaften lassen und daneben noch Großproduzenten von Rübenzucker und Kartoffelschnaps sind (Marx/Engels, Manifest der kommunistischen Partei, 1848).

Kartoffelsirup   „zähflüssige Masse aus Kartoffelstärke“

Quelle: Vergiß aber ja ein Fläschchen Kartoffelsyrup und Kartoffelzucker nicht; man ist hier sehr neugierig darauf (Goethe, Brief an Christiane von Goethe, 1812).

Kartoffelspeise   „Speise mit Kartoffeln“

Quelle: Zur Mittagsstunde versammelten sich nun die Hausfrauen mit ihren Töpfchen, um von dem Hering ihre Kartoffelspeise anzumachen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v. Szäken).

Kartoffelstampf   „Speise aus gestampften Kartoffeln“

Quelle: Also ein richtiger, steifer, plastischer Kartoffelstampf – nicht ein charakterloses, dünnflüssiges Muß, wie es, mit Bratwürsten garniert, in den Städten den verweichlichten Söhnen einer überfeinerten Kultur vorgesetzt wird – das ist die Zammt (Daheim: ein deutsches Familienblatt, 1891).

Kartoffelsuppe   „Suppe mit Kartoffeln“

Quelle: Die Kartoffelsuppe ist ausgezeichnet, Brigitta, nur noch einen Tropfen Essig (Conrad, Was die Isar rauscht, 1889). - anfangs kam bloß eine Kartoffelsuppe – dann schon mit anderer Zubereitung wieder Kartoffeln – das dritte Gericht hingegen bestand aus umgearbeiteten Kartoffeln (Jean Paul, Hesperus, 1795).

Kartoffeltorte   „Torte aus Kartoffelteig“

Quelle: Zu Kartoffeltorten verwendet man am besten mehlige, schon einen Tag vorher gekochte Kartoffeln (Schandri, Regensburger Kochbuch, 1871). - Eine Kartoffeltorte zu machen, nimmt man von den weißen oder weißgelben, runden Kartoffeln, siedet und schälet sie, reibet sie sodann auf dem Reibeisen fein durch, und lässet das Geriebene auf einem reinen Papiere etliche Stunden trocknen (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

Kartoffelwurst   „Kochwurst mit Kartoffeln“

Quelle: Vielleicht trägt ihre Verallgemeinerung dazu bei, die neu zu erfindende Kartoffelwurst zu zeitigen (Münchener Bote für Stadt und Land, 1871).

Kartoffelzucker   „aus Kartoffelstärke hergestellter Traubenzucker“

Quelle: Vergiß aber ja ein Fläschchen Kartoffelsyrup und Kartoffelzucker nicht; man ist hier sehr neugierig darauf (Goethe, Brief an Christiane von Goethe, 1812).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelmaische   „Kartoffelmasse, bei der sich durch Enzyme die Stärke in Zucker verwandelt“

Quelle: Bei der Gährung der Kartoffelmaischen sind somit 3 Perioden zu unterscheiden (Dinglers Polytechnisches Journal, 1880). - Die Zurichtung der Kartoffel-Maische geschieht auf folgende Art (Fiedler, Über die Methode aus Kürbissen und Kartoffeln Brandtwein zu brennen, 1792).

Kartoffelsago   „Stärkemehl aus Kartoffeln“

Quelle: Der künstliche, deutsche oder Kartoffelsago wird aus Kartoffelstärkemehl gewonnen und mit gebranntem Zucker braun gefärbt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Sago).

Kartoffelspiritus   „aus vergorenen Kartoffeln gewonnener Spiritus“

Quelle: daß ein junger Mensch sich von chevalereskem Abenteurergeist beseelt zeige, finde sie gar so übel nicht, Kartoffelspiritus könne er in reiferen Jahren doch noch genug brennen (Raabe, Der Schüdderump, 1869-70).

Kartoffelstärke   „aus Kartoffeln gewonnene Stärke“

Quelle: Das K. kann als Stärke (Kartoffelstärke), od., klar gedrückt, als Mehl zu Torten, Compots, Muß, Liqueuren u. dgl., gebraucht werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kartoffelmehl). - nur muß die Vorsicht gebraucht werden, daß man bey dem Einrühren der Kartoffelstärke mehr kaltes Wasser, als zu der gewöhnlichen, nehme (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Hinterglied
Kartoffelferien Pl.   „Schulferien während der Kartoffelernte“

Quelle: Kinderarbeit zu landwirthschaftlichen Zwecken kommt nur sehr vereinzelt vor, in grösserem Umfange allein im Herbst bei der Kartoffelernte, während der sogenannten "Kartoffelferien" (Landwirtschaftliche Jahrbücher 18, 1890).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Kartoffelzehnt   „Zehntabgabe auf Kartoffeln“

Quelle: 1695 wurde im Badenschen die erste Verordnung wegen des Kartoffelzehnts erlassen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kartoffel). - Wenn die Kartoffeln auf dem Felde gezogen sind, dessen Früchte sonst gewöhnlich verzehentet worden sind, so muß auch der Kartoffel-Zehent davon gegeben werden (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

substantivisches Determinativkompositum mit Textbezeichnung als Hinterglied
Kartoffellied   „Lied, das sich auf den Kartoffelanbau bezieht“

Quelle: Die idyllischen Kartoffellieder einiger Naturalisten verdienen keine Erwähnung (Blumröder, Vorlesungen über Esskunst, 1838). - Gnädiger Herr, dürfen wir wohl unser Kartoffellied singen? (Claudius, Asmus omnia sua secum portans: Vierter Teil, 1783).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Kartoffelgröße   „Größe einer Kartoffelknolle“

Quelle: Die Katakirri ist ein Zwiebelgewächs von Kartoffelgröße (Schauenburg, Reisen in Central-Afrika, 1859).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
kartoffelähnlich   „der Kartoffel ähnelnd, an Kartoffeln erinnernd“

Quelle: Dschindscheh, herauschendes Getränk der Neger auf der Westküste Afrikas, aus der kartoffelähnlichen gleichnamigen Wurzel bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Dschindscheh).

kartoffelgroß   „die Größe einer Kartoffel habend“

Quelle: Doch bezog man das Metall von Norden her, von den als Schmieden geschickten Ovambo, denn eiserne Spangen an Armen und Beinen, sowie kartoffelgroße Eisenperlen waren gesuchter Schmuck der reichen Hererodamen (Die Gartenlaube, 1884).

ZusammenrückungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Allgemein
heiße Kartoffel   „heikle Angelegenheit“

Quelle: Die Bürgerrechte sind die heiße Kartoffel der Politik (Berliner Zeitung, 17.06.2005).

jmdn./etwas fallen lassen wie eine heiße Kartoffel   „etwas sehr schnell aufgeben, jemandem plötzlich die Unterstützung entziehen“

Quelle: Wie eine heiße Kartoffel ließ man die RAF-Ausstellung, gefördert aus dem Hauptstadtkulturfonds, fallen, als sich die Öffentlichkeit darüber erregte (Berliner Zeitung, 16.09.2005). - Die bedeutendsten englischen Kritiker haben ein unverkennbar unreifes Erstlingswerk in den Himmel gehoben, und als das zweite Buch erschien, den Autor fallen gelassen wie eine heiße Kartoffel (Die Zeit, 20.02.1958).

die Kartoffeln aus dem Feuer holen   „etwas Heikles, Schwieriges erledigen“

Quelle: Sie warten geduldig auf Herbert Grönemeyer, der gegen Mitternacht in Sachen Pop mal wieder die nationalen Kartoffeln aus dem Feuer holen muss (Berliner Zeitung, 04.07.2005). - Mailer nun ist schlau und kollegial genug, vor allem für die anderen Herren die Kartoffeln aus dem Feuer zu holen (Die Zeit, 31.03.1972).

Älteres Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Allgemein
die Kartoffeln aus dem Feuer holen   „etwas Heikles, Schwieriges erledigen“

Quelle: Wer würde dann den gutmüthigen Narren spielen, der seine Pfote hergiebt, Ihnen die Kartoffeln aus dem Feuer zu holen? (Aston, Lydia, 1848).

NominalInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Deminutivbildung mit -chen
Kartöffelchen   „kleine Kartoffel“

Quelle: So ist der Verbraucher ständig auf dem Laufenden, wie sein Energie- und Nährstoffkonto aussieht und kann je nach dem mal ein Kartöffelchen weglassen oder auch mal ein Spiegelei nachlegen, wenn er mit dem Eiweiß im Dispo ist (Berliner Zeitung, 08.09.2001). - Es freut mich, daß Du die Kartöffelchen bekommen hast und vor allen Dingen, daß sie Dir gut geschmeckt haben (Brief von Irene G. an Ernst G. vom 04.04.1940, Feldpost-Archive mkb-fp-0270).

Adjektivbildung mit -artig
kartoffelartig   „die Art von Kartoffeln habend, an Kartoffeln erinnernd“

Quelle: Der Fruchtkörper riecht dumpf und kartoffelartig oder nach Mehl (https://de.wikipedia.org/wiki/Blauender_Kahlkopf, gesehen am 14.03.2014). - Beide geben sehr angenehm kartoffelartig bezw. schwarzwurzelartig schmeckende Knollen und sind sehr anspruchslos (Berliner Tageblatt, 03.03.1917).

Älteres Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Deminutivbildung mit -chen
Kartöffelchen   „kleine Kartoffel“

Quelle: Ein guter Freund von uns, der Schloßgärtner in Heinrichsthal, wo mein Mann bis vor drei Jahren Verwalter war, hat mir aus alter Liebe und Freundschaft ein Gerichtchen für Sie abgelassen... Herr Markus, neue Kartöffelchen um die Zeit! (Marlitt, Amtmanns Magd, 1881).

Deminutivbildung mit -lein
Kartöffellein   „kleine Kartoffel“

Quelle: Weitre Gewahrung / Zeiget daneben / Salzigen Harung, / Welcher soeben / Neben Kartöffelein, / Die sie gerädelt fein, / Stehet parat (Vischer, Faust III, 1862).

Adjektivbildung mit -artig
kartoffelartig   „die Art von Kartoffeln habend, an Kartoffeln erinnernd“

Quelle: Arten: krautartige, niedrige, nordamerikanische u. sibirische Pflanzen, z.B. C. tuberosa, ein von Gesner auf der Prince-Edwardsinsel entdecktes Gewächs, mit kleinen kartoffelartigen Knollen, deren Schale rostbraun u. das Innere weiß, von reichem Gehalt an Stärkemehl ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Claytonia).

HolonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Allgemein
Kartoffelpflanze   „Solanum tuberosum, ein Nachtschattengewächs“

Quelle: Die Kartoffelpflanze ist eher klein und blüht weiß (https://de.wikipedia.org/wiki/Bamberger_Hörnla, gesehen am 14.03.2014). - Kräuselkrankheit (Staudenkrankheit), eine bisweilen an der Kartoffelpflanze auftretende Krankheit, die nicht mit der eigentlichen Kartoffelkrankheit zu verwechseln ist (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kräuselkrankheit).

Kartoffelstock   „Kartoffelpflanze“

Quelle: In der Nacht zum 11. Juli wurden auf dem Felde beim Wilhelmschacht 40 Kartoffelstöcke herausgerissen und die Knollen entfernt (Bergner, Sechshunderfünfundzwanzig Jahre Gnandorf, 2003). - Jene Kartoffelstöcke, welche sich durch besonders rasche und kräftige Entwicklung auszeichnen, sollen durch Einstecken eines Stäbchens oder einer Gerte gekennzeichnet werden (Österreichische Zeitschrift für Kartoffelbau 1, 1921).

Älteres Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Allgemein
Kartoffelpflanze   „Solanum tuberosum, ein Nachtschattengewächs“

Quelle: Dahinter stieg ein schmaler Streif bearbeiteten Bodens hinan, bestellt mit etlichen Gemüsebeeten, einem Acker mit Krautköpfen und einem anderen mit Kartoffelpflanzen (Anzengruber, Der Sternsteinhof, 1885). - Einen völligen Monat, oder weniger, nachher; wenn die Kartoffelpflanzen etwas in die Höhe geschossen sind, fängt man an, sie zu behacken (Acta Academiae Electoralis Moguntinae Scientiarum utilium quae Erfordiae est, 1792).

Kartoffelstock   „Kartoffelpflanze“

Quelle: Anackern, die beim Abackern der Kartoffeldämmchen in die Vertiefungen geworfene Erde mit einem Theile des unter ihr liegenden Bodens herausheben u. an die Kartoffelstöcke streichen (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. anackern). - Die Schwaben plündern drohen in der Gegend von Offenburg und Kehl alles so aus, daß kein Kartoffelstock, keine Rübe, kein Krautkopf vor ihren räuberischen Händen aufkommen kann (Staats-Archiv 1, 1796).

HyperonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Allgemein
Gemüse
Knollengewächs

Quelle: Vor allem ist das Knollengewächs aber ein echter Energiespeicher (Berliner Zeitung, 08.02.2003). - Knollengewächse, Pflanzen, die wegen ihrer Knollen kultiviert werden, wie Kartoffeln, Topinambur etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Älteres Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Allgemein
Gemüse
Knollengewächs

Quelle: Ho da! Kartoffeln und ihr, ökonomische Knollengewächse, / Schreiten kaum kann man; gemach! macht euch nicht gar zu sehr breit! (Eichendorff, Spaziergang, 1841). - Eine Fortpflanzungsweise mit welcher hinwiederum die der Knollengewächse (Cartoffeln etc.) manche Aehnlichkeit zeigt (Blumenbach, Handbuch der Naturgeschichte, Handbuch der Naturgeschichte, 1779). - Dieser beyder wartung ist nur/ wie ins gemein der zwiebel- und knollengewächse/ nicht aber wie des Asiatischen Hanefuß (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

HyponymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Kartoffel)

substantivisches Determinativkompositum mit Wuchsformbezeichnung als Vorderglied
Büschelkartoffel   „büschelförmig wachsende Kartoffelsorte“

Quelle: die wilde Kartoffel (Büschelkartoffel, Schweinkartoffel) (Überschär, Geschichte der Kartoffelzüchtung in Deutschland, 1929).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Bauernkartoffel   „von Bauern produzierte Kartoffel“

Quelle: Drinnen wartet schon ein opulentalternatives Büfett: "biologisches Vollkornbrot aus der Ufa-Fabrik", klare Brühe mit Thymianklößchen, Bauernkartoffeln aus biologischem Anbau, Rotweincreme mit Vanillesoße (Die Zeit, 26.10.1984). - Es überraschte ferner, daß die Verluste an Gesamtaskorbinsäure in der Kochkiste bei Bauernkartoffeln ganz erheblich größer sind als bei denen von einer Landwirtschaftlichen Versuchsstation (Die Ernährung 3, 1938).

Herrenkartoffel   „edle Kartoffelsorte“

Quelle: Diese Sorte wurde auch als die "edle, gelbe Kartoffel", "Sammetkartoffel", "gute Kartoffel", "Lords-" oder "Herrenkartoffel" bezeichnet (Peter, Wie die Kartoffel im Kanton Zürich zum "Heiland der Armen" wurde, 1996). - Er ließ sich nicht abschrecken durch die vielen Sorten, die milchweiß blühenden, die himmelblauen, aschfarbigen, rosenfarbenen und pfirsichblütigen, die Laurentii-Kartoffeln, die Jakobs-, Schiffs-, Gurken-, Biskuit- und Herren-Kartoffeln (Penzoldt, Die Powenzbande, 1930).

Zwitterkartoffel   „eine Kartoffelsorte“

Quelle: 33. die Zwitterkartoffel (Drakes Ehre) (Überschär, Geschichte der Kartoffelzüchtung in Deutschland, 1929).

Negerkartoffel   „Topinambur, Helianthus tuberosus, ein Korbblütler“

Quelle: Wahrscheinlich stammte sie von der "Negerkartoffel" ab (Peter, Wie die Kartoffel im Kanton Zürich zum "Heiland der Armen" wurde, 1996). - Topinambur, die, Erdbirne, Erdapfel, Erdartischocke, Negerkartoffel, Helianthus tuberosus (Der neue Herder von A bis Z, 1949, s.v. Topinambur).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
Nierenkartoffel   „nierenförmige Kartoffelsorte“

Quelle: Wie beim Mais hatte Burger auch bei den Erdäpfeln jahrelange Anbauversuche mit mehreren Sorten (große Speisekartoffeln, blaue oder Nierenkartoffeln und Viehkartoffeln) unternommen (Fräss-Ehrfeld, Napoleon und seine Zeit, 2009). - Auf Sand- und leichten Lehmböden werden strichweise die langen platten Nierenkartoffeln gebaut, die wegen ihrer vorzüglichen Schmackhaftigkeit fast doppelt so hoch im Preis stehen wie die andern Kartoffeln (Arbeiten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft 169, 1910).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Lerchenkartoffel   „eine Kartoffelsorte“

Quelle: Häufig erwähnt wurden im vorigen Jahrhundert auch die "Lerchenkartoffeln", für deren Namen mir jede Erklärung fehlt (Muttersprache 40, 1925).

Viehkartoffel   „als Viehfutter verwendete Kartoffel“

Quelle: Viehkartoffeln musste die Mutter ihren Kindern vorsetzen. Viehkartoffeln, damit es sich in Grenzen hielt mit der Unterernährung, damit der Englischen Krankheit vorgebeugt würde (Buschey, Wege zu Brecht, 2007). - Eine separate Ermittelung des Ertrages an Speise- und Viehkartoffeln, ferner an Runkelrüben und Kohlrüben war zu schwierig (Northoff, Landwirtschaftliche Betriebsweise auf einem westfalischen Einzelhofe, 1902).

Heringskartoffeln   „Speise aus Hering und Kartoffeln“

Quelle: Das 18. Jahrhundert kennt den marinierten, den grünen, gebratenen Hering, die Heringskartoffeln (Ludwig, Mehr als Eisbein und Bulette: Berliner Rezepte und Küchengeschichten, 2014). - Mittags: Bohnensuppe, Heringskartoffeln und Kalbfleisch, Wiener Wurst (Sternberg, Die Küche im Krankenhaus, 1908).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
Mandelkartoffel (1)   „mandelähnliche Kartoffelsorte“

Quelle: Das Essen, das sie einkaufte, wurde mit der Zeit immer detaillierter aufgeführt, bis hin zur kleinsten Mandelkartoffel (Enger, Die Geschenke meiner Mutter, 2014). - Dieser bezeichnet sie auch als "Mandelkartoffel", "Kleine Chinesische", "Holländische" oder "Perücken-Kartoffel" (Landwirtschaftliche Jahrbücher 60, 1924).

Nusskartoffel (1)   „nussähnliche Kartoffelsorte“

Quelle: Die Nusskartoffel (5). Sie wird vorwiegend bei Pedershavn gezogen, besitzt einen haselnussartigen Geschmack und wird ohne Hinzufügen von Bratfett in der Pfanne knusprigbraun geröstet (Wiesner, Die Geister von Thorland, 2011).

Rosenkartoffel   „eine Kartoffelsorte“

Quelle: Bekannte Kartoffelsorten waren: Rosenkartoffeln, Maikönig, Spitzmeis, später kam dann noch die ungarische Sorte Gylbbaba hinzu (Dengel, Heimatbuch Petersdorf, 2002). - Hauser, was soll ma toa: Haber umdrahn oder Erdäpfel ausgrabn? Sie hat gestern gsagt, daß ma amal ofanga kunnt, – mit dee Rosenkartoffel wenigstens (Christ, Die Rumplhanni, 1917).

Tannenzapfenkartoffel   „tannenzapfenähnliche Kartoffelsorte“

Quelle: Klar vergleicht sie nicht ganz unpassend mit Tannenzapfenkartoffeln, zumal sie auch weiß sind und weißes Fleisch haben (Der Tropenpflanzer 13, 1909).

Zwiebelkartoffel   „zwiebelähnliche Kartoffel“

Quelle: Außerdem seien die amerikanische Rosenkartoffel, die Sorte "König der Frühen" sowie die spezielle Fichtelberger Zwiebelkartoffel vorzügliche, wenig anfällige Speisekartoffeln (Jahrbuch zur Geschichte von Stadt und Landkreis Kaiserslautern, 1988). - Vom ursprünglichen Stärkemehlgehalt sächsischer Zwiebelkartoffeln waren Anfang Juni des folgenden Jahres noch vorhanden: bei helltrockenkühler Aufbewahrung 87,8 Proz., bei helltrockenwarmer 59 (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Vorderglied
Biskuitkartoffel   „biskuitähnliche Kartoffelsorte“

Quelle: Wurden früher auf dem Versuchsfelde Kartoffeln angebaut, so fanden sich bei der Ernte stets kranke Knollen und oft recht viele; allerdings handelte es sich um andere Sorten (Rosenkartoffeln, Biskuitkartoffeln, Rote Junker) (Arbeiten der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft 102, 1905).

Salatkartoffel   „für die Salatbereitung geeignete Kartoffel“

Quelle: Die festkochende Salatkartoffel Selma wurde 1972 in Deutschland erstzugelassen (https://de.wikipedia.org/wiki/Selma_(Kartoffel), gesehen am 13.03.3014). - Besonders gut eignet sich die "Ungarische Rose" als Salatkartoffel (BZ am Abend, 10.07.1958).

Zuckerkartoffel   „süße Kartoffelsorte“

Quelle: Von höherer Qualität waren damals die holländischen Kartoffeln, die der Zuckerkartoffel ähnelten und häufig dieser gleichgesetzt wurden (Wendland, Historische Pfarrhöfe und Pastoratsgärten, 2004). - Die frühe Zuckerkartoffel oder Mühlhäuser gab 1902 in Hadmersleben 261,8 D.-Ztr. pro Hektar (Mitteilungen der Landwirtschaftlichen Institute der Königlichen Universität Breslau 3, 1906).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
Jakobskartoffel   „um den Jakobstag (25.7.) reifende Kartoffelsorte“

Quelle: Gleich nach den Markttagen werde ich Kartoffeln ernten: Jakobskartoffeln (Missfeldt, Steilküste, 2005). - Er ließ sich nicht abschrecken durch die vielen Sorten, die milchweiß blühenden, die himmelblauen, aschfarbigen, rosenfarbenen und pfirsichblütigen, die Laurentii-Kartoffeln, die Jakobs-, Schiffs-, Gurken-, Biskuit- und Herren-Kartoffeln (Penzoldt, Die Powenzbande, 1930).

Laurentiikartoffel   „um den Laurentiustag (10.8.) reifende Kartoffelsorte“

Quelle: Putsche bezeichnet die "Jakobs Erdapfel" auch mit "gelbe Frühkartoffel" oder "Laurentii-Kartoffel", da sie zu Laurentii (10. August) reif sind (Peter, Wie die Kartoffel im Kanton Zürich zum "Heiland der Armen" wurde, 1996). - Er ließ sich nicht abschrecken durch die vielen Sorten, die milchweiß blühenden, die himmelblauen, aschfarbigen, rosenfarbenen und pfirsichblütigen, die Laurentii-Kartoffeln, die Jakobs-, Schiffs-, Gurken-, Biskuit- und Herren-Kartoffeln (Penzoldt, Die Powenzbande, 1930).

Winterkartoffel   „über den Winter ausgesäte Kartoffel“

Quelle: Winterkartoffeln waren nicht zu bekommen und haushalten mußte man mit seinem Brot (Koneffke, Paul Schatz im Uhrenkasten, 2000). - Hier schickte ihnen einer die Winterfeuerung franko zum Keller, da bekamen sie auf Fürrede eines Gönners von einem begüterten Landmann die Winterkartoffeln und das Gemüse zum Einlegen geschenkt (Biedenbach, Erinnerungen einer Kellnerin, 1906).

Abendkartoffel   „Kartoffel, die man am Abend zubereitet“

Quelle: Und sie teilten ihre Abendkartoffeln mit uns (Weber, Frauen auf der Flucht, 2005). - Solch eine dünne Brühe, kaum mit ein paar knappen Fettaugen drauf, die man bei dem Fleischer, wenn Schlachttag war, umsonst bekam und die die Arbeiter und armen Leute zu ihren Abendkartoffeln essen (Schlaf, Ein freies Weib, 1922).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
Fabrikkartoffel   „für die Stärkegewinnung in der Fabrik geeignete Kartoffel“

Quelle: Ihr folgten rasch weitere Neuzüchtungen des nun mitten im Erfolge stehenden Mannes: "Alma" als Speisekartoffel, "Fürst Bismarck" als stärkereiche Fabrikkartoffel, "Frühe Ertragreiche" als Frühkartoffel (https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Cimbal, gesehen am 13.03.2014). - Als Massengut für die bisher gebräuchlichen S. kommt insbesondere in Betracht: Steinkohle und Braunkohle (ausschließlich Salon-, Braunkohle, Briketts), Koks (in begrenztem Umfang), Erze, Kalk, Steine (ausschließlich bearbeitete Steine und Ziegelsteine), Schotter, Kies, Sand, Erde, Schlacken, Rüben und Fabrikkartoffeln (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1921, s.v. Selbstentladewagen).

substantivisches Determinativkompositum mit Fahrzeugbezeichnung als Vorderglied
Schiffskartoffel   „eine Kartoffelsorte“

Quelle: Er ließ sich nicht abschrecken durch die vielen Sorten, die milchweiß blühenden, die himmelblauen, aschfarbigen, rosenfarbenen und pfirsichblütigen, die Laurentii-Kartoffeln, die Jakobs-, Schiffs-, Gurken-, Biskuit- und Herren-Kartoffeln (Penzoldt, Die Powenzbande, 1930).

substantivisches Determinativkompositum mit Möbelbezeichnung als Vorderglied
Tischkartoffel   „Speisekartoffel“

Quelle: Solche Zollkontingente sind vor allem bei folgenden Produkten anzutreffen: Frischer und saurer Rahm, lebendes Rindvieh, frische und saure Milch, frische und gefrorene Fischfilets, Thon, Saat- und Tischkartoffeln, Wollstoffe (Somm, Voraussetzungen und Zweck mässigkeit einer Nordamerikanischen Freihandelszone aus Kanadischer Sicht, 1966).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Vorderglied
Futterkartoffel   „als Tierfutter geeignete Kartoffel“

Quelle: Ackersegen ist als problemlose Haushalts- und Futterkartoffel bekannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Ackersegen, gesehen am 13.03.2014). - Stickstoffdüngung, die den Stärkemehlgehalt verringert und die Krautentwickelung begünstigt, ist nur für Futterkartoffeln angezeigt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

Saatkartoffel   „für die Aussaat bestimmte Kartoffel“

Quelle: Das ist, als fräße der Bauer in seiner Not die Saatkartoffeln und wunderte sich im nächsten Jahr, dass er Hunger hat (Berliner Zeitung, 28.04.2003). - Die Saatkartoffeln wählt man im Herbst aus und lagert die gesunden Knollen von mäßiger Größe und mittlerer Augenzahl sehr sorgfältig (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

Samenkartoffel   „für die Aussaat bestimmte Kartoffel“

Quelle: Die landwirtschaftliche Genossenschaft Seen besass einen Maschinenpark und kaufte Samenkartoffeln und Dünger en gros ein, um die Produkte kostengünstig an die Bauern abzugeben (Niederhäuser, Seen in der Neuzeit, 2009). - Durch ihn erhielt der Botaniker Gerard Samenkartoffeln, die er 1596 in London im Garten kultivierte (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

Speisekartoffel   „zum Essen bestimmte Kartoffel im Gegensatz zur Futter- oder Fabrikkartoffel“

Quelle: Speisekartoffeln werden nach ihren Kocheigenschaften unterschieden (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffel, gesehen am 13.03.3014). - Wertvolle Speisekartoffeln sind unter anderm: Richters Imperator, Saxonia, Biskuit, Early Rose, Schneeflocke, lange Sechswochen, lange Johannis, Magnum bonum, Patersons weiße Nieren etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

substantivisches Determinativkompositum mit Formbezeichnung als Vorderglied
Hornkartoffel   „hornförmige Kartoffelsorte“

Quelle: Die Hornkartoffel (so nach ihrer horn- oder zapfenähnlichen Gestalt genannt), deren Varietäten man offenbar besonders große Aufmerksamkeit geschenkt hat, — es treten sowohl weiße, rote wie blaue Sorten auf - waren als (frühe) Speise- und Salatkartoffeln schon sehr frühzeitig geschätzt (Landwirtschaftliche Jahrbücher 60, 1924).

Perückenkartoffel   „eine Kartoffelsorte“

Quelle: Dieser bezeichnet sie auch als "Mandelkartoffel", "Kleine Chinesische", "Holländische" oder "Perücken-Kartoffel" (Landwirtschaftliche Jahrbücher 60, 1924).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Frühkartoffel   „früh im Jahr reifende Kartoffel“

Quelle: Deutschland ist zudem wichtigstes Importland für Frühkartoffeln, die überwiegend aus Frankreich, Italien und Ägypten kommen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffel, gesehen am 13.03.2014). - Tante Adele hat ihren Morgenspaziergang gemacht und ist dabei auch an das Land gekommen, auf dem der Schiermoser Frühkartoffeln ausackert (Christ, Madam Bäurin, 1920).

Rohkartoffel   „rohe, unbehandelte Kartoffel“

Quelle: Die Industrie muß für Rohkartoffeln das Zwei- bis Dreifache des Vorjahrespreises bezahlen (Berliner Zeitung, 09.02.1995). - Es sind pro Zentner Rohkartoffeln 17–20 kg Dampf erforderlich (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1914, s.v. Kartoffeltrocknung).

Spätkartoffel   „spät im Jahr reifende Kartoffel“

Quelle: Auf der weitgehend ebenen Hochfläche findet sich vor allem Ackerland, mit Winterroggen, Sommergerste, Hafer, und Spätkartoffel (https://de.wikipedia.org/wiki/Tutzach, gesehen am 13.03.3014). - Sie wird in mehr als 1000, oft mit verschiedensten willkürlichen Namen bezeichneten Spielarten kultiviert, die nach der Reifezeit in Früh-, Mittelfrüh- und Spätkartoffeln, nach der Verwendung in Speise- (Koch-, Salat-, Delikateß-, Dörr-), Futter- und Fabrikkartoffeln unterschieden werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

Süßkartoffel   „Batate, Ipomoea batatas, ein Windengewächs“

Quelle: Die Süßkartoffel (Ipomoea batatas, auch Batate, Weiße Kartoffel oder Knollenwinde genannt) ist eine Nutzpflanze, die zu den Windengewächsen (Convolvulaceae) gehört (https://de.wikipedia.org/wiki/Süßkartoffel, gesehen am 13.03.3014). - sie leben von Negerkorn, Süßkartoffeln und Bohnen, die Freien von Fleisch, Milch und Negerbier (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wahehe).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Esskartoffel   „Speisekartoffel“

Quelle: Unverzügliche Hilfe ist deshalb unbedingt vonnöten; sowohl in Form von Eßkartoffeln und Mehl wie auch von Kleidern und Unterwäsche, die schon bei meiner Abreise an allen Ecken und Enden fehlten (Schrott, Tristan da Cunha oder die Hälfte der Erde, 2003). - der Verbrauch der Eßkartoffeln steigt aber nur entsprechend der Zunahme der Bevölkerung, auch der Verbrauch an Futterkartoffeln genügt bei weitem nicht, die Mehrproduktion aufzunehmen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

Setzkartoffel   „für die Aussaat bestimmte Kartoffel“

Quelle: Steinhart ist die Erde, auf der die obligatorischen zwei Kilo Setzkartoffeln gepflanzt werden müssen (Alioth/Lanfranchi/Tanner, Mitgeteilt: 24 Lebensgeschichten von Frauen aus Basel-Stadt und Baselland, 2008). - Gestern kamen auch die Setzkartoffeln von Altenburschla (Brief von Irene G. an Ernst G. vom 25.04.1941, Feldpost-Archive mkb-fp-0270).

Bratkartoffel   „Speise aus gebratenen Kartoffeln“

Quelle: Bratkartoffeln ist eine allgemein gehaltene Bezeichnung verschiedener Rezepturen, in denen rohe oder vorgegarte Kartoffeln gebraten werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Bratkartoffeln, gesehen am 13.03.2014). - Unaufhaltsam raste der Zug nach Westen, passierte die Grenzstation Alexandrowo und war gegen Abend auf deutschem Boden in Thorn, wo nun alles wieder heimatlich mich anmutete. Deutsches Geld, deutsches Bier und das übliche Schnitzel mit Bratkartoffeln (Deussen, Mein Leben, 1922).

Brühkartoffel   „in Brühe gekochte Kartoffel“

Quelle: Unbedingt probieren sollte der Einkehrer den "Lausitzer Tafelspitz mit Brühkartoffeln" (Berliner Zeitung, 17.02.1994). - ich hasse Kalbsgulasch in Massen, Brühkartoffeln und Beinfleisch habe ich sehr gern, aber es muß schier sein, nach Makkaroni mit Schinken wird mir immer übel (Reznicek, Der vollendete Adam, 1928).

Pellkartoffel   „ungeschält gekochte Kartoffel“

Quelle: Es könnte auch eine Meronymbezeichnung mit dem Substantiv Pelle "Kartoffelschale" vorliegen.

Quetschkartoffel   „Stampfkartoffel, grobes Kartoffelpüree“

Quelle: Für Stampfkartoffeln (berlinisch Quetschkartoffeln) werden die gekochten Kartoffeln mit einem Kartoffelstampfer nur grob zerteilt und mit heißer Milch und Butter verrührt (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelpüree, gesehen am 13.03.2014). - Du machst mir ihn eher genießbar, den Mann, der mich liebt wie rasendes Feuer und heulender Sturm! Du bist eine Quetschkartoffel (Essig, Der Frauenmut, 1912).

Röstkartoffel   „geröstete Kartoffel“

Quelle: Süße Bratkartoffeln (auch als Röstkartoffeln oder karamellisierte Kartoffeln bezeichnet) sind eine zumeist nur in Norddeutschland als wichtiger Bestandteil eines winterlichen Grünkohlessens bekannte Spezialität (https://de.wikipedia.org/wiki/Bratkartoffeln, gesehen am 13.03.3014). - Kartoffeln werden, gleich welcher Art – ob Brat- oder Röstkartoffeln oder auch Pommes Frites – grundsätzlich nur mit der Gabel gegessen! (Graudenz, Das Buch der Etikette, 1956).

Rührkartoffel   „Kartoffelpüree“

Quelle: Manche Gäste aus Berlin und Brandenburg, so der Wirt, reisen auch wegen der Huth'schen Hausmacherblutwurst mit Rührkartoffeln und Weinsauerkraut an (Berliner Zeitung, 03.02.1994). - Zum Abend: Rührkartoffeln und Setzeier und Rapünzchensalat (Der Kleintierhof, 1936).

Stampfkartoffel   „grobes Kartoffelpüree“

Quelle: Für Stampfkartoffeln (berlinisch Quetschkartoffeln) werden die gekochten Kartoffeln mit einem Kartoffelstampfer nur grob zerteilt und mit heißer Milch und Butter verrührt (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelpüree, gesehen am 13.03.2014). - Kartoffeln soll man einem Hund möglichst nicht geben, da er sie schlecht verdaut, höchstens als Stampfkartoffel (Oheim, Das praktische Haushaltsbuch, 1954).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Mandelkartoffel (2)   „mit Mandeln bestreute gekochte Kartoffel“

Quelle: Zum Kleinen Wildkräutersalat mit Krabben wird Huflattich-Vinaigrette gereicht (5,50 Euro) und zum Gedämpften Schollenfilet auf Zitronensauce mit Mandelkartoffeln (12,50 Euro) Brennnesselspinat als Beilage serviert (Berliner Zeitung, 27.04.2002).

Nusskartoffel (2)   „Pomme noisette, mit Nüssen bestreute gekochte Kartoffel“

Quelle: Als Nusskartoffeln (pommes noisettes) bezeichnet man die Beilage, wenn die Kugeln blanchiert und in Butter gebraten werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlosskartoffeln, gesehen am 13.03.3014). - Pfannkuchen-Sauté, Salz-, Nusskartoffeln (Sternberg, Die Küche im Krankenhaus, 1908).

Salzkartoffel   „geschälte, in Salzwasser gekochte Kartoffel“

Quelle: Salzkartoffeln sind in Salzwasser gekochte Kartoffeln, die, im Gegensatz zu Pellkartoffeln, vorher geschält werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Salzkartoffel, gesehen am 13.03.3014). - Er speiste an diesem Tag im Kasino, und es gab: Klare Bouillon mit Fleischklößchen, Karpfen blau mit Meerrettich und Salzkartoffeln, Geflügel, Rindfleisch mit Kompott, süße Speise, Kaffee und Kuchen, Zigarren und Liköre (Tucholsky, Militaria: Verpflegung, 1919).

Älteres Neuhochdeutsch (Kartoffel)

substantivisches Determinativkompositum mit Wuchsformbezeichnung als Vorderglied
Büschelkartoffel   „büschelförmig wachsende Kartoffelsorte“

Quelle: Büschelkartoffel, eine Art Kartoffeln (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.).

Buschkartoffel   „buschförmig wachsende Kartoffelsorte“

Quelle: man nennt sie deswegen in einigen Gegenden Buschkartoffeln, weil sie gleichsam in einem Busche zusammen liegen (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Bauernkartoffel   „von Bauern produzierte Kartoffel“

Quelle: Von bürgerlicher Herkunft wie eine Bauernkartoffel (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Herkunft).

Herrenkartoffel   „edle Kartoffelsorte“

Quelle: 6) Die edle gelbe Kartoffel, auch Sammetkartoffel, gute Kartoffel, Lords- oder Herrenkartoffel genannt (Combles, Der wohlbestellte Küchengarten, 1841).

Lumpenkartoffel   „minderwertige Kartoffel“

Quelle: Der Irländer kennt nur mehr das Bedürfnis des Essens und zwar nur mehr des Kartoffelessens und zwar nur der Lumpenkartoffel, der schlechtesten Art von Kartoffel (Marx, Ökonomisch-philosophische Manuskripte, 1844).

Zwitterkartoffel   „eine Kartoffelsorte“

Quelle: Ebenso wenig schmackhaft sind die wilden oder Büschel-, auch Schwein- oder Traubenkartoffeln, deren Knollen anfangs roth sind, an der Luft aber blasser werden, und die Zwitterkartoffeln, auch Drake's Ehre genannt, welche eine blutrothe Schale haben und sich zum Branntweinbrennen empfehlen (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffel).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
Nierenkartoffel   „nierenförmige Kartoffelsorte“

Quelle: Sehr mehlreich und angenehm schmeckend ist auch die rothe lange Nierenkartoffel mit walzenförmigen kolbigen Knollen (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffeln). - Die früheste Kartoffel ist die weiße Nierenkartoffel, von welcher auf einerley Boden vier Aerndten genommen werden können (Geißler, Auszüge aus den Transaktionen der Societät zu London, 1796).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Lerchenkartoffel   „eine Kartoffelsorte“

Quelle: Die Lerchenkartoffel ist in jeder Beziehung ausgezeichnet und hat rundliche, etwas glatte Knollen, deren Nase, wo sich die meisten Augen zusammendrängen, etwas zur Seite steht (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffeln).

Schweinekartoffel   „eine Kartoffelsorte“

Quelle: Diese Art Kartoffel, welche auch Schweine-Kartoffel genannt wird, ist nicht nur wegen ihrer ungemeinen Fruchtbarkeit allen andern vorzuziehen, indem sie mehrere und größere Früchte trägt, sondern hat auch noch eine andere gute Eigenschaft an sich, wodurch sie beynahe doppelt genutzet werden kann (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

Viehkartoffel   „als Viehfutter verwendete Kartoffel“

Quelle: Die Carlsbader können sich hierbey vor anderen selig preisen, indem sie die stärkereichen Viehkartoffeln in Übermaß bauen (Goethe, Brief an Herzog Carl August, 1812). - Die sogenannte welsche oder Viehkartoffeln behielten zwar beynahe ihre bisherige Fruchtbarkeit bey, doch war diese in Verhältniß gegen andere Jahre an den mehresten Orten auch geringer (Journal für die Gartenkunst, 1783).

Heringskartoffeln   „Speise aus Hering und Kartoffeln“

Quelle: Demnächst erkühne ich mich, Deine Frage wegen der Häringskartoffeln versprochenermaßen zu beantworten. – Man legt in der Schale gekochte und in Scheiben geschnittene Kartoffeln abwechselnd mit gehacktem Häring in eine Blechform. Sodann verquirlt man sauren Rahm, Eier und zerstoßenen Zwieback, gießt's drüber, schiebt die ganze Geschichte in den Bratofen und läßt sie stehen, bis sie krustig wird (Busch, Brief an Lorenz Gedon, 1877).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
Ananaskartoffel   „ananasähnliche Kartoffelsorte“

Quelle: Ananaskartoffel, so v.w. Tannenzapfenkartoffel (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.).

Erdbeerkartoffel   „erdbeerähnliche Kartoffelsorte“

Quelle: Sehr wohlschmeckend sind die Erdbeerkartoffel und die Borsdorferäpfelkartoffel, der Preis von Holland und die weiße Kartoffel, welche sehr groß wird und eine weiße Schale hat (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffel).

Gurkenkartoffel   „gurkenähnliche Kartoffelsorte“

Quelle: Eigenthümlich ist die Gurkenkartoffel, weiße Hornkartoffel, auch Arakatscha genannt, weil deren längliche, gekrümmte Knollen sich rings um den Hauptstengel der Pflanze so anhäufen, daß sie zusammen eine nach unten gekehrte Pyramide bilden (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffeln).

Mandelkartoffel (1)   „mandelähnliche Kartoffelsorte“

Quelle: Sehr mehlreich und angenehm schmeckend ist auch die rothe lange Nierenkartoffel mit walzenförmigen kolbigen Knollen. Nur von der Größe einer Nuß, aber lieblich mandelartig schmeckend und überaus ergiebig sind die kleinen chinesischen, Mandel- oder Perückenkartoffeln (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffeln).

Nusskartoffel (1)   „nussähnliche Kartoffelsorte“

Quelle: Ähnlich sind die kleine Schottländerin und die kleine Nußkartoffel (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffeln).

Rosenkartoffel   „eine Kartoffelsorte“

Quelle: Die verschiedenen Kartoffelsorten verhalten sich in der Beziehung auch ungleich, sie beeinflussen mehr oder weniger die Schaumgährung; z.B. neigen die Maischen von Rosenkartoffeln, wie schon erwähnt, besonders im August zu Schaumgährung; es ist aber auch bekannt, dass die Rosenkartoffeln einen ganz besonders grossen Stickstoffgehalt haben (Dinglers Polytechnisches Journal, 1883).

Tannenzapfenkartoffel   „tannenzapfenähnliche Kartoffelsorte“

Quelle: Tannenzapfenkartoffel, so v.w. Ananaskartoffel (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.).

Zwiebelkartoffel   „zwiebelähnliche Kartoffel“

Quelle: Die hierzu passendsten Kartoffelsorten schienen mir die gepriesene Rio frio Ockels oder die sächsische Zwiebelkartoffel einerseits, sowie die von Lenne (vergleiche dessen Ergebnisse des Kartoffelbaues Seite 64) als stark erkrankt geschilderte belgische Morgenroth zu seyn (Dinglers Polytechnisches Journal, 1857).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Vorderglied
Biskuitkartoffel   „biskuitähnliche Kartoffelsorte“

Quelle: Einen sehr angenehmen Geschmack haben die gelblichen, an den Enden röthlichen Biscuitkartoffeln (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffeln).

Salatkartoffel   „für die Salatbereitung geeignete Kartoffel“

Quelle: Ich krieche tagtäglich auf allen vieren durch die Kellerecken, um noch ein paar feine Salatkartoffeln für unsern Tisch zu erwischen (Marlitt, Amtmanns Magd, 1881).

Zuckerkartoffel   „süße Kartoffelsorte“

Quelle: Zuckerkartoffeln, eine Art Spätkartoffeln (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Die runde weißgelbliche Kartoffel, welche nebst der Zuckerkartoffel, in den Gärten vor Hannover am meisten kultivirt wird, reift schon im Anfange Septembers (Neues hannoversches Magazin, 1792).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
Jakobskartoffel   „um den Jakobstag (25.7.) reifende Kartoffelsorte“

Quelle: Langgestreckte walzenförmige, mit vielen tiefliegenden Augen besetzte Knollen hat die gelbe Früh-, Laurentii- oder Jakobskartoffel (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffeln).

Laurentiikartoffel   „um den Laurentiustag (10.8.) reifende Kartoffelsorte“

Quelle: Langgestreckte walzenförmige, mit vielen tiefliegenden Augen besetzte Knollen hat die gelbe Früh-, Laurentii- oder Jakobskartoffel (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffeln).

Sommerkartoffel   „im Sommer reifende Kartoffel“

Quelle: Noch ein Unterschied beruhet auf der Zeit, wann sie ausgegraben und genutzet werden können. Denn man hat frühe Kartoffeln, die man zu Ende des Junius heraus nehmen kann; Sommerkartoffeln, welche im August brauchbar sind; und Winterkartoffeln, welche erst von Michaelis an, oder im October aus der Erde genommen, und, wenn man gehörig damit umgeht, den ganzen Winter über aufbewahret werden können (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

Winterkartoffel   „über den Winter ausgesäte Kartoffel“

Quelle: Ueber den Anbau von Winterkartoffeln (Dinglers Polytechnisches Journal, 1844). - Von den Spät- oder Winterkartoffeln hat man der Farbe nach dreierlei Arten (André/Bechstein, Gemeinnützige Spaziergänge auf alle Tage im Jahr für Eltern, Hofmeister, Jugendlehrer und Erzieher, 1793).

Abendkartoffel   „Kartoffel, die man am Abend zubereitet“

Quelle: die weit offenen Thüren der Häuser zeigten das rotglühende Herdfeuer, auf welchem die Abendkartoffeln kochten (Marlitt, Das Geheimnis der alten Mamsell, 1868).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
Fabrikkartoffel   „für die Stärkegewinnung in der Fabrik geeignete Kartoffel“

Quelle: Die Preise für Fabrikkartoffeln stiegen rapide und sind schließlich auf das Doppelte gegen das Vorjahr gekommen (Landwirtschaftliche Jahrbücher, 1890).

substantivisches Determinativkompositum mit Fahrzeugbezeichnung als Vorderglied
Schiffskartoffel   „eine Kartoffelsorte“

Quelle: Zu ersteren gehört die rothe Hornkartoffel, die gelbe Frühkartoffel (Jakobs-, Laurentiikartoffel), die platte weiße Frühkartoffel (Herz- oder Schiffskartoffel), die Bisquit-, die Gurken-, schwarze, rothblau marmorirte, Pfälzer frühe hellrothe Kartoffel (Reichenbach, Vollständige Naturgeschichte der drei Reiche, 1863).

substantivisches Determinativkompositum mit Möbelbezeichnung als Vorderglied
Tischkartoffel   „Speisekartoffel“

Quelle: Im Laden gab's viel zu tun, aber mitunter war doch ruhige Zeit, und dann ging Hradscheck abwechselnd in den Hof, um Holz zu spellen, oder in den Garten, um eine gute Sorte Tischkartoffeln aus der Erde zu nehmen. Denn er war ein Feinschmecker (Fontane, Unterm Birnbaum, 1885).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Vorderglied
Futterkartoffel   „als Tierfutter geeignete Kartoffel“

Quelle: Derartige Düngung ist daher nur bei Futterkartoffeln angezeigt (Krafft, Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage, 1876).

Saatkartoffel   „für die Aussaat bestimmte Kartoffel“

Quelle: Wie, Dörtchen? Aber doch nicht mit dem, der mit deinem Vater Brett spielte und deiner Mutter Saatkartoffeln besorgte? (Wildermuth, Bilder und Geschichten aus Schwaben, 1857). - Habt ihr Gold, ihr könnt bei Haufen / Schöne Saatkartoffeln kaufen, / Grad' aus Holland, wenn ihr wollt! (Voß, Die Kartoffelernte, 1794).

Samenkartoffel   „für die Aussaat bestimmte Kartoffel“

Quelle: Das Keimen der Samenkartoffel im Keller ist schädlich u. muß möglichst verhütet werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kartoffel). - Ich übergehe den Nuzzen den die Kartoffeln, ihr Same und die daraus gezognen Samenkartoffeln in der Handlung haben (Historisch-oekonomische Abhandlungen, von einer Gesellschaft Gelehrten herausgegeben, 1790).

Speisekartoffel   „zum Essen bestimmte Kartoffel im Gegensatz zur Futter- oder Fabrikkartoffel“

Quelle: Unter den Speisekartoffeln stehen die Lerchen- u. die weiße peruanische K. unter den K-n für technischen Gebrauch u. Futter, die echte Zwiebel- u. Rio-Frio-Kartoffel oben an (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kartoffel).

substantivisches Determinativkompositum mit Formbezeichnung als Vorderglied
Hornkartoffel   „hornförmige Kartoffelsorte“

Quelle: Bei der blauen Hornkartoffel ist auch das Fleisch der gurkenähnlichen Knollen blau oder blau marmorirt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffeln).

Perückenkartoffel   „eine Kartoffelsorte“

Quelle: Nur von der Größe einer Nuß, aber lieblich mandelartig schmeckend und überaus ergiebig sind die kleinen chinesischen, Mandel- oder Perückenkartoffeln (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kartoffeln).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Frühkartoffel   „früh im Jahr reifende Kartoffel“

Quelle: Und dabei legte sie eine große Frühkartoffel vor ihn hin, die, beim Ansetzen, mit ihrer Spitze in den goldenen Erbring hineingewachsen war (Fontane, Vor dem Sturm, 1878). - Der übermäsige Genuß, und der von noch unreifen Kartoffeln ist's, der sie schädlich machen kann: daher man auch des lezten wegen, wenn man Spätkartoffeln schon vorm Anfange des Septembers, und Frühkartoffeln vorm Auguste ausnimmt, in den Königlich Preussischen Landen zu Markte zu bringen verboten hat (Monatliche praktisch-ökonomische Encyklopädie 2, 1786).

Rohkartoffel   „rohe, unbehandelte Kartoffel“

Quelle: Herr Mollard vermuthet dies um so mehr, als gewöhnlich die Kartoffel zum halben Heuwerth, die Schlempe jedoch zum halben Futterwerth der Rohkartoffel angenommen werde, mithin 80 Schffl. Kartoffeln nur 20 Ctnr. Heuwerth repräsentiren (Amtlicher Bericht über die Versammlung Deutscher Land- und Forstwirthe 13, 1851).

Spätkartoffel   „spät im Jahr reifende Kartoffel“

Quelle: Sämmtliche K. lassen sich nach ihrer Reifezeit eintheilen in Früh- u. Spätkartoffeln, doch ist diese Eintheilung nicht genau durchzuführen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kartoffel). - Der übermäsige Genuß, und der von noch unreifen Kartoffeln ist's, der sie schädlich machen kann: daher man auch des lezten wegen, wenn man Spätkartoffeln schon vorm Anfange des Septembers, und Frühkartoffeln vorm Auguste ausnimmt, in den Königlich Preussischen Landen zu Markte zu bringen verboten hat (Monatliche praktisch-ökonomische Encyklopädie 2, 1786).

Süßkartoffel   „Batate, Ipomoea batatas, ein Windengewächs“

Quelle: Attala, Grafschaft im nordamerikanischen Staate Mississippi, 30 QM.; Fluß: Yukamokluma; Boden hügelig u. ziemlich fruchtbar; Producte: Baumwolle, Mais, Bataten, Süßkartoffeln u. Zucker (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Attala).

substantivisches Determinativkompositum mitz verbalem Vorderglied
Esskartoffel   „Speisekartoffel“

Quelle: Als mehlige, schmackhafte Esskartoffel bewährte sich "Alkohol" , welche auch in der Spiritusbrennerei hohe Ausbeute gibt (Dinglers Polytechnisches Journal, 1883).

Säkartoffel, Säekartoffel   „für die Aussaat bestimmte Kartoffel“

Quelle: Gute Säkartoffeln sind in Nr. 450 vor dem Judenthor zu haben (Coburger Tageblatt, 1848). - Heute schnitt er in der Gesindestube – während der Lord dem Hofmedikus die geheime Anleitung erteilte – die Säekartoffeln entzwei (Jean Paul, Hesperus, 1795).

Setzkartoffel   „für die Aussaat bestimmte Kartoffel“

Quelle: Den Kartoffeln auf lehmigem Boden ist der unzergangene strohige Mist besonders vortheilhaft, weil er die Bindung des Bodens, welche den Kartoffeln bei ihrer Keimung leicht nachtheilig werden kann, lockert, und die Setzkartoffel in Verbindung mit der Luft erhält (Thaer, Grundsätze der rationellen Landwirthschaft, 1810). - Ich behandelte sie nun wie die Setzkartoffeln, ließ sie behacken und hernach behäufeln, und sie überwuchsen nun die Setzkartoffeln (Oettingisches Wochenblatt, 1791).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Salzkartoffel   „geschälte, in Salzwasser gekochte Kartoffel“

Quelle: Gekocht und als einfache Salzkartoffel auf den Tisch gebracht, ist diese Sorte von sehr gutem Geschmack (Biedermanns Zentralblatt für Agrikulturchemie und rationellen Landwirtschafts-Betrieb 10, 1881).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Bratkartoffel   „Speise aus gebratenen Kartoffeln“

Quelle: Man war übereingekommen, sich jeder ein Setzei zu spendieren, dazu Bratkartoffeln (Fontane, Mathilde Möhring, 1891).

Brühkartoffel   „in Brühe gekochte Kartoffel“

Quelle: Montags gabs Jahr ein Jahr aus Bouletten (von den Resten des Sonntags) mit Milchreis, Donnerstags Erbsen mit Pökelfleisch, Sonnabends Brühkartoffeln, Sonntags aber, da ging es hoch her, da aß der Papa zu Hause (Dohm, Schicksale einer Seele, 1899).

Pellkartoffel   „ungeschält gekochte Kartoffel“

Quelle: Es könnte auch eine Meronymbezeichnung mit dem Substantiv Pelle "Kartoffelschale" vorliegen. 

Quetschkartoffel   „Stampfkartoffel, grobes Kartoffelpüree“

Quelle: Es gibt aber heut Quetsch-Kartoffeln und Leber, das ist mein Leibgericht (Linderer, Berliner Hauswirth und Miether, 1861).

Röstkartoffel   „geröstete Kartoffel“

Quelle: Er hatte Schinken mit Eiern, Butterbrot und Braunschweiger Wurst gefrühstückt, Mittag bairische Dampfnudeln und – horribile dictu – Gänsebraten mit Röstkartoffeln gegessen (Bohemia: ein Unterhaltungsblatt 28, 1855).

Rührkartoffel   „Kartoffelpüree“

Quelle: Dazu wehte, der ganzen Atmosphäre auch hier den Charakter gebend, von einem nach hinten zu führenden Korridor her ein sonderbarer Küchengeruch heran, der, wenn nicht alles täuschte, nur auf Rührkartoffeln und Carbonade gedeutet werden konnte (Fontane, Frau Jenny Treibel, 1892).

Stampfkartoffel   „grobes Kartoffelpüree“

Quelle: dann nehme man es heraus und backe es in Butter, indem man die Milch als Sauce für Stampfkartoffeln u.s.w. verwendet (Chase, Recept-Buch, 1890).

Eigentl. Bedeutung & ÜbertragungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Allgemein
Kartoffelbauch   „dicker, weicher Bauch eines Kartoffelessers“

Quelle: Ich, lebende 100 Kilo, Streichholzbeine, Streichholzarme und Kartoffelbauch (http://alivenkickn.wordpress.com/chronik/the-early-days/die-amsterdamer-jahre/sie-sind-positiv/der-schlafer-ist-erwacht/ 01.10.2013). - Diese Menschen mit der hellen Iris und der stechenden Pupille, mit dem Kartoffelbauch, mit protestantischem Muckertum gefüllt, scheinen mir mehr Geschöpfe, die die Küsten der Ost- und Nordsee umwohnen, als Bajuvaren, die ihre Zelte um das Hofbräuhaus aufgeschlagen haben, mit Fettherz, warmen braunen Augen und pfeifendem Kropfhals (Corinth, Legenden aus dem Künstlerleben, 1918).

Kartoffelgesicht   „Gesicht, das an eine Kartoffel erinnert“

Quelle: Sollte der Nationalistenführer mit dem warmen Kartoffelgesicht eines Tages wirklich die ersehnte Zukunft erreichen, könnte er sich auch dafür bei den Engländern bedanken (Die Zeit, 20.10.2011). - In seinem Kartoffelgesicht wieselten ein Paar schwimmende Äuglein herum (Dwinger, Die letzten Reiter, 1935).

Kartoffelnase   „kartoffelförmige Nase“

Quelle: Mit zehn stapft Ole von Beust in kurzen Pfadfinderhosen herum, ein fröhliches blondes Bürschchen mit blauen Augen und einer gewaltigen Kartoffelnase (Der Tagesspiegel, 25.02.2004). - Der Mann hat ein blaurotes Gesicht, wulstige Lippen, eine Kartoffelnase (Tucholsky, Pariser Tage, 1925).

Älteres Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Allgemein
Kartoffelbauch   „dicker, weicher Bauch eines Kartoffelessers“

Quelle: Euer Jürgen! Der stupide Kartoffelbauch! Bei dem hätte sogar der weise Konfuzius, ohngeachtet er niemals Hopfen und Malz besaß, dennoch einige Fuder Hopfen und Malz verlieren müssen! (Grabbe, Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung, 1827).

Kartoffelgesicht   „Gesicht, das an eine Kartoffel erinnert“

Quelle: Das Dienstmädchen öffnete leise die Thür, steckte ihr breites, häßliches Kartoffelgesicht durch die Spalte und reichte einen Pack Zeitungen und Briefe herein (Conrad, Was die Isar rauscht, 1887).

Kartoffelnase   „kartoffelförmige Nase“

Quelle: Eine dicke formlose Kartoffelnase. Was plump und gemein ist, wird vom Volke gern mit der Kartoffel verglichen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

MeronymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Bedeutung "Kartoffelpflanze, Solanum tuberosum"
Kartoffelblatt   „Blatt der Kartoffelpflanze“

Quelle: Die frittierten Kartoffelblätter bilden mit dem Lauchrahm eine großartige Kombination (Berliner Zeitung, 07.05.2005). - Die gelben Larven richten durch Zerfressen der Kartoffelblätter ungeheuren Schaden an (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Koloradokäfer).

Kartoffelblüte (1)   „Blüte der Kartoffelpflanze“

Quelle: Einer der Füchse trägt eine Girlande aus Kartoffelblüten um seinen Hals, der andere ein Fischernetz (https://de.wikipedia.org/wiki/Wappen_von_Prince_Edward_Island, gesehen am 14.03.2014). - Die Folgen der unumgänglichen Kartoffelkäferbekämpfung wären aber für die Bienenzucht katastrophal, wenn Kartoffelblüten in immer stärkerem Maße beflogen würden (Die Bienenzucht 6, 1953).

Kartoffelfrucht   „Frucht der Kartoffelpflanze“

Quelle: Im Jahr 1871 fand er eine Kartoffelfrucht und säte die 23 darin enthaltenen Samen aus (https://de.wikipedia.org/wiki/Luther_Burbank, gesehen am 14.03.2014). - Hiernach ist der Solaningehalt der Kartoffelfrüchte wesentlich höher als der des reifen Krautes und der reifen Knollen, so daß sie mit Recht als besonders giftig zu bezeichnen sind (Biedermanns Zentralblatt für Agrikulturchemie und rationellen Landwirtschafts-Betrieb 54, 1925).

Kartoffelkeim   „Keim der Kartoffelpflanze“

Quelle: Bei der Untersuchung der Fehlstellen sind dicht unter der Bodenoberfläche abgestorbene Kartoffelkeime zu finden (https://de.wikipedia.org/wiki/Thanatephorus_cucumeris, gesehen am 14.03.2014). - Gekochte Kartoffelkeime, gekochte unreife Kartoffeln u. Kartoffelkraut wurden ohne Zögern u. ohne Nachteile aufgenommen (Chemisches Zentralblatt, 1947).

Kartoffelknolle   „Knolle der Kartoffelpflanze“

Quelle: Die Weißfäule ist ein Pilzerkrankung (Mykose) der Kartoffelknolle, die durch den Pilz Fusarium coeruleum hervorgerufen wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Weißfäule_(Kartoffel), gesehen am 14.03.2014). - Trockenfäule, Krankheit der Kartoffelknolle, die durch den Kartoffelpilz und Schimmelpilze verursacht wird und die Karoffel in eine braune, zerreibliche Masse umwandelt (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Trockenfäule).

Kartoffelkraut   „Laub der Kartoffelpflanze“

Quelle: Bei stark befallenen Feldern wurde das Kartoffelkraut gerodet und vernichtet (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelkäfer, gesehen am 14.03.2014). - Jetzt bringt er das Kartoffelkraut in großen Körben herauf und leerts hinaus auf den Misthaufen (Christ, Bauern, 1919).

Kartoffellaub   „Laub der Kartoffelpflanze“

Quelle: Es werden nur ganz wenige von den Quecken schaffen, sich durch das dichte Kartoffellaub bis ans Licht zu kämpfen (http://www.hobby-garten-blog.de/pflanzenschutz/279-serie-queckenbekaempfung-in-kartoffeln-teil-iii-final-update.php 01.07.2011). - Im Feld brennt das Kartoffellaub; der Wald wird braun (Busch, Brief an Grete Thomsen, 1907).

Kartoffelsamen   „Samen der Kartoffelpflanze“

Quelle: Tatsächlich kaufen viele peruanische Bauern gerade in dem Andenstädtchen Huasahuasi Kartoffelsamen (Berliner Zeitung, 25.03.1995). - die Erzeugung der Nährkartoffel aus Kartoffelsamen scheint bisher kaum geglückt zu sein (Naturwissenschaftliche Umschau der Chemiker-Zeitung 3, 1914).

Kartoffelstengel   „Stengel der Kartoffelpflanze“

Quelle: Er erhielt zum ersten Male Perithezien von Gloeosporium-Arten auf Banane und Tomate, als er ungenügend sterilisierte Kartoffelstengel mit Konidien impfte (Beiträge zur Biologie der Pflanzen 16, 1928).

Bedeutung "essbare Knolle der Kartoffelpflanze"
Kartoffelauge   „Knospe der Kartoffelknolle“

Quelle: Mit einer kurzen herausstehenden Zusatzklinge können schadhafte Stellen oder Kartoffelaugen entfernt werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Sparschäler, gesehen am 14.03.2014). - Das landwirtschaftliche Ministerium geht noch einen Schritt weiter; es empfiehlt, die Kartoffeln dick abzuschälen, die Schalen zu zerschneiden und die Schalenstücke mit den daran sitzenden einzelnen Kartoffelaugen, nach entsprechender Vorkultur, als Setzling zu benutzen (Vossische Zeitung, 06.03.1917).

Kartoffelfleisch   „Fruchtfleisch der Kartoffelknolle“

Quelle: Die Kartoffeln wurden früher in dem indianisch typischen Mischanbau verschiedener farbiger Kartoffelsorten, z. B. mit lila, roten oder rosa Kartoffelfleisch, angebaut (https://de.wikipedia.org/wiki/Chiquian, gesehen am 14.03.2014). - Das Kartoffelfleisch ist weiß (BZ am Abend, 10.07.1958).

Kartoffelrinde   „Schale der Kartoffelknolle“

Quelle: Die mikroskopische Untersuchung der Kartoffelrinde (Rein, Leitfaden für biologische Schülerübungen in den oberen Klassen, 1914).

Kartoffelsaft   „Pflanzensaft der Kartoffelknolle“

Quelle: Kartoffelsaft wird aus rohen Kartoffeln gewonnen und vor allem in Reformhäusern und Bioläden zum Verkauf angeboten (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelsaft, gesehen am 14.03.2014). - Den Kartoffelsaft nicht abgießen, sondern mit wenig Mehl oder 2 bis 3 geriebenen gekochten Kartoffeln binden (Wir kochen gut, 1963).

Kartoffelschale   „Schale der Kartoffelknolle“

Quelle: In der Kartoffelschale und in ergrünten Stellen der Kartoffel ist das natürliche Gift Solanin enthalten (https://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffelchips, gesehen am 14.03.2014). - Die Kartoffelschale besteht aus Korkgewebe (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kartoffel).

Kartoffelscheibe   „Scheibe von der Kartoffelknolle“

Quelle: Dabei wird in einem sehr großen Topf zunächst das Fleisch angebraten, sodann die Zwiebeln und Kartoffelscheiben hinzugegeben und so viel in Streifen geschnittener Weißkohl, wie hineinpasst (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlabberkappes, gesehen am 14.03.2014). - Mit dem Blut impft man Kartoffelscheiben (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bakteriologie).

Kartoffelstück   „Stück von der Kartoffelknolle“

Quelle: Ein weiteres Gericht ist Erbsensuppe, die aus getrockneten und über Nacht in Wasser eingeweichten Spalterbsen besteht, die dann zusammen mit Speck- oder Wurstwürfeln und Kartoffelstücken zu einer gebundenen Suppe verkocht werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Niederländische_Küche, gesehen am 14.03.2014). - Gegen Mittag wurde mir ein Topf Kartoffelstücken mit Talggriewen angeboten (Bromme, Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters, 1905).

Älteres Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Bedeutung "Kartoffelpflanze, Solanum tuberosum"
Kartoffelblatt   „Blatt der Kartoffelpflanze“

Quelle: Asche, Kalk, Ruß, schwefelkieshaltige Erden, Schwefel, zur rechten Zeit und zweckmäßig auf die Kartoffelblätter gestreut, sind von guter Wirkung (Dinglers Polytechnisches Journal, 1855). - Ich druckte zwischen den Händen Kartoffelblätter unterm Wasser aus, und sammelte die Luft, die ich daraus bekam, auf die nähmliche Art, wie bey dem zweyken vorhergehenden Versuche (Ingenhousz, Versuche mit Pflanzen, 1786).

Kartoffelblume   „Blüte der Kartoffelpflanze“

Quelle: Eierpflanze, Solanum Melongena (Pentandria Monogynia. Solanaceae), aus der Gattung der Nachtschatten, einjährig, in der Blume einer Kartoffelblume ganz ähnlich, und häufig in Töpfen gezogen ihrer einem Ei täuschend ähnlichen Früchte wegen, welche bei den verschiedenen Varietäten weiß, gelblich oder violett sind, und z.B. in Frankreich und Spanien, nicht aber bei uns, gegessen werden (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Eierpflanze).

Kartoffelblüte (1)   „Blüte der Kartoffelpflanze“

Quelle: Capsicum annuum, Beißbeere, ist eine einjährige Pflanze in Mexiko, Brasilien etc. aus der Familie der Solaneae, mit den Kartoffelblüthen sehr ähnlichen Blumen, die eine glänzende scharlachrothe, orangefarbige oder gelbe Frucht von bald mehr bald weniger länglicher Gestalt hinterlassen, deren Rinde pulverisirt oder ganz unter dem Namen "span. Pfeffer" verbraucht wird (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Capsicum annuum).

Kartoffelfrucht   „Frucht der Kartoffelpflanze“

Quelle: Von der ersten Ernte der ölbringenden Rapssaat bis zur Kartoffelfrucht, die den Schluß der Einsammlung machte, hatte sich Ceres in ihrer ganzen reichsten Gunst gezeigt (Gutzkow, Die Ritter vom Geiste, 1850-51).

Kartoffelkeim   „Keim der Kartoffelpflanze“

Quelle: Man bereitet das S., indem man nicht zu lange entwickelte Kartoffelkeime mit schwach schwefelsaurem Wasser auskocht, die Lösung mit Ammoniak fällt u. den Niederschlag von S. mehrmals aus Alkohol umkrystallisirt (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Solanin). - Kommen hernach die Kartoffelkeime aus der Erde hervor, und haben die Länge von 2 bis 3 Gliedern im Blatt, so werden sie wieder mit einer Ege so derb überfahren, dass alles dazwischen aufgeschossene Unkraut vertilgt wird (Fiedler, Über die Methode aus Kürbissen und Kartoffeln Brandtwein zu brennen, 1792).

Kartoffelknolle   „Knolle der Kartoffelpflanze“

Quelle: 1601 erhielt der österreichische Botaniker Clusius zwei Kartoffelknollen aus Holland, die er als eine neue Pflanze beschreibt (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kartoffel).

Kartoffelkraut   „Laub der Kartoffelpflanze“

Quelle: Wie ihr Weg sich wendete, kam der Duft der letzten Heumahd zu ihnen herüber, traf der Geruch des abwelkenden Kartoffelkrautes hier und da den Sinn (Lewald, Von Geschlecht zu Geschlecht, 1864). - Auf Jesmin, Färberröthe, Cartoffelkraut (Blumenbach, Handbuch der Naturgeschichte, 1779).

Kartoffellaub   „Laub der Kartoffelpflanze“

Quelle: Um den Düngerhaufen zu vermehren, unterschichtet man ihn mit Kartoffellaub, Wiesen, Nesseln, Disteln, Quecken und andern Vegetabilien (Wochenblatt des Landwirtschaftlichen Vereins in Bayern 18, 1827).

Kartoffelsamen   „Samen der Kartoffelpflanze“

Quelle: Die Kartoffeln werden bei uns gewöhnlich gesetzt; allein neuere Erfahrungen beweisen, daß man durch den Kartoffelsamen weit bessere Früchte erhalte (Brockhaus Conversations-Lexikon, 1809, s.v. Kartoffeln). - Die Polizey würde sich also sehr um die Landwirthschaft verdient machen, wenn sie die Landleute in einer bekannt zu machenden Acker- und Gartenbauinstruktion auf diese verderblichen Uebel bey Zeiten aufmerksam machte, sie von deren schädlichen Wirkungen überzeugte, und ihnen zugleich schickliche Mittel vorschlüge, um sowohl eine unschädlichere Fütterung für das Vieh zu erwählen, als auch dieselben über die beste Art und Weise, den Kartoffelsaamen zu erziehen, belehrte (Frank, System der landwirthschaftlichen Polizey, 1789).

Kartoffelstengel   „Stengel der Kartoffelpflanze“

Quelle: Eigentlich ist er nichts anderes als ein untergeordneter Haufen trockener Reiser, Gras- und Rohrhalme, Kartoffelstengel, Mistklumpen und dergleichen, welche mit den Fängen aufgenommen und an ihre Stelle gelegt, auch fast ohne Hülfe des Schnabels verbaut und innen mit ebenso zugetragenen Moosen, Thierhaaren, Federn und anderen weichen Stoffen liederlich ausgefüttert werden (Brehm, Thierleben, 1883-87). - An einem um Johannis, oder um die Zeit, da die Stängel schon etwas hart geworden sind, abgeschnittenen, in die Erde festgesteckten und etwas feucht erhaltenen Kartoffelstängel, erzeugen sich neue Kartoffeln (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1785, s.v. Kartoffel).

Bedeutung "essbare Knolle der Kartoffelpflanze"
Kartoffelauge   „Knospe der Kartoffelknolle“

Quelle: Nach seinen Versuchen ergäbe sich, daß es besser wäre, die Kartoffel in Viertheile geschnitten, als ganz zu bauen; daß man durch den Ausbau von Kartoffelaugen mehr Kartoffel, als durch den Ausbau ganzer, und eben so viel als durch den Ausbau von Kartoffelviertheillen erhält (Dinglers Polytechnisches Journal, 1835).

Kartoffelfleisch   „Fruchtfleisch der Kartoffelknolle“

Quelle: Der Laubbrand entsteht unmittelbar unter der Schale der Kartoffel, nicht im Inneren des Kartoffelfleisches (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kartoffelkrankheit).

Kartoffelrinde   „Schale der Kartoffelknolle“

Quelle: wie wäre dieses Herz so schön, so gut, so voll Liebe, und wäre auf den Knieen gelegen lebenslänglich und hin- und hergerutscht, auch lebenslänglich, hätte Kartoffelrinde zusammengelesen emsiglichst, hätte sie, ungesalzen und geschmalzen mit Liebe, gekocht oder gebraten nach Belieben am Feuer der Liebe und sie dargereicht auf den Knieen der Liebe und unter Säuseln von Liebe und auf Schüsseln der Liebe (Gotthelf, Geld und Geist, 1843-44).

Kartoffelsaft   „Pflanzensaft der Kartoffelknolle“

Quelle: Eine Untersuchung der Kartoffeln ergab in dem abgepressten Saft einen Säuregehalt entsprechend 0,35 bis -cc,5 Normal-Natronlauge für 20cc Kartoffelsaft (Dinglers Polytechnisches Journal, 1887).

Kartoffelschale   „Schale der Kartoffelknolle“

Quelle: Der Mittag war vorüber, wie die zwei leeren irdenen Teller auswiesen, die, mit Kartoffelschale bedeckt, neben einem Salzfaß auf dem Tische standen (Storm, Ein Doppelgänger, 1886). - das Wasser von der Milch der Kühe, die mit Kohl und Kartoffelschalen gefüttert wurden, wurde in Zeit von einem Monat trüb, und so zäh, dass es nicht mehr durch Löschpapier lief (Chemische Annalen für die Freunde der Naturlehre, Aerznengelartheit, Haushaltungskunde und Manufakturen, 1793).

Kartoffelscheibe   „Scheibe von der Kartoffelknolle“

Quelle: Am andern Tage lag die Frau des Bauern krank, das Vieh fiel in den Ställen, in den Strümpfen, die der Bauer nach und nach mit harten Talern gefüllt und wohl verborgen hatte, staken Kohlen und faule Kartoffelscheiben (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853).

Kartoffelstück   „Stück von der Kartoffelknolle“

Quelle: Man muss nicht Seife für Butter und Kartoffelstücke für Reis verkaufen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v. Seife). - Auf der Mühle fein gemahlen, geben diese getrockneten Kartoffelstücke ein sehr gutes Mehl, woraus ohne Zusatz anderes Mehles von Getraiden, ein schmackhaftes, gesundes Brod gebacken werden kan (Neue nordische Miscellaneen 15-16, 1797).

SynonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Allgemein
Erdapfel (2)

Quelle: Die Kartoffel (Solanum tuberosum), in Teilen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz auch als Erdapfel (Herdöpfel) oder Grundbirne (Grumbeer) und im restlichen deutschsprachigen Raum unter verschiedenen Regionalnamen bekannt, ist eine Nutzpflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) (http://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffel, gesehen am 7.7.2013). - Erdapfel, soviel wie Kartoffel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

Erdbirne (2)

Quelle: Erdbirne, s. Helianthus; auch s.v.w. Kartoffel (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Erdtoffel

Quelle: Erdtoffel, die Kartoffel (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Grübling

Quelle: Grübling, soviel wie Kartoffel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Grundbirne (2)

Quelle: Im Osten kam es dabei zur Bezeichnung Grundbirn (Grumpia), während sich sonst Erdäpfel (im Westen auch Erdbirn, vgl. Karte 10) einbürgerte. (Wagner, Niederösterreich: eine Kulturgeschichte von 1861 bis heute, 2004). - Grundbirn, soviel wie Kartoffel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Potacke

Quelle: Die im Raum um Erlangen/Nürnberg gebräuchliche Bezeichnung Potacke geht auf indianisches patate zurück, zu dem sich in englisch potato, italienisch patato, niederländisch patat Parallelen finden (Schlaefer, Lexikologie und Lexikographie, 2009). - Potacke, soviel wie Kartoffel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Älteres Neuhochdeutsch (Kartoffel)

Allgemein
Erdapfel (2)

Quelle: Erdäpfel, so v.w. Kartoffel (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Diese werden in Chursachsen, Meißen und Thüringen, Erdäpfel, in Niedersachsen aber verderbt Ertuffeln, Kartuffeln, Tartuffeln, in der Mark Brandenburg Nudeln, im Reiche Grundbirnen, im Englischen Potatos, und im Dänischen Pataren genannt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Kartoffel). - Sie brachte eine gesottene Henne mit Petersilchen und Erdäpfeln samt einem Viertel von einer gebratenen Spansau nebenst einem Salat (Beer, Teutsche Winter-Nächte, 1682).

Erdbirne (2)

Quelle: Erdbirne, s. Erdapfel u. Kartoffel (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v.). - Sie stammen aus Brasilien her, werden jetzt gleichfalls in Deutschland sehr häufig gebauet, und heißen in ganz Nieders. Erdäpfel, in der Lausitz, Meißen u.s.f. aber Grundbirnen, Erdbirnen, in der Mark Unterartischocken, an andern Orten aber Erdartischocken, Schweinbrot, Erdbrot u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Erdapfel).

Erdtoffel

Quelle: Kommt der reisende Eßkünstler nach Berlin, so sage er nicht: Sauerkraut, Kartoffel etc., sondern Erdtoffel, Sauerkohl, sonst sieht man ihn über die Achsel an (Blumröder, Vorlesungen über Esskunst, 1838). - Die Erdtoffel, S. Erdapfel und Kartoffel (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Sie werden gewöhnlich in die Brache, in gegrabenes Land gesäet; wohin man auch Lein, (woraus das Flachs wird,) gelbe Rüben, weiße Rüben, und Erdtoffeln zu bringen pflegt, um sie doch einiger maßen zu nutzen (Rochow, Versuch eines Schulbuches, 1772).

Grübling

Quelle: In dem Kräuterbuche von Tabernämontanus vom Jahre 1625 ist die K. unter dem Namen Grübling beschrieben (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kartoffel).

Grundbirne (2)

Quelle: „Was speist man denn?“ fragte er heiter. „Rübelessupp und Grundbirn!“ antwortete der Knabe (Kurz, Der Sonnenwirt, 1855). - Grundbirnen, 1) so v.w. Erdbirnen; 2) so v.w. Kartoffeln (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v.). - Die Grundbirn, plur. die -en. 1) In einigen Gegenden, besonders im Reiche, ein Nahme der Kartoffeln, welche in Obersachsen Erdäpfel genannt werden; Solanum tuberosum L. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Grundbirnen, die Wurzel von Knollenblume (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.).

Potacke

Quelle: Kartoffel. Syn. Erdapfel, Erdbirn, Potacke, Grundbirn, Tartoffel, Erdtoffel (Schlechtendal/Langethal/Schenk, Flora von Deutschland, 1851).

Tartoffel

Quelle: Kartoffel. Syn. Erdapfel, Erdbirn, Potacke, Grundbirn, Tartoffel, Erdtoffel (Schlechtendal/Langethal/Schenk, Flora von Deutschland, 1851). - Tartoffeln, 1) so v.w. Trüffeln; 2) so v.w. Kartoffeln (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Die Tartuffel, oder Tartüffel, plur. die -n. 1. Ein Nahme der Trüffeln S. dieses Wort. 2. Der Kartoffeln, Solanum tuberosum Linn. welche in einigen Gegenden auch Erdtuffeln genannt werden, Siehe Erdapfel. Der Nahme scheint aus dem Ital. Tartufo, Tartuffo, Tartufulo entlehnt zu seyn, weil dieses Gewächs eher in Italien als in Deutschland gebauet worden, und erst zu Ende des 16ten Jahrhundertes durch den päpstlichen Gesandten in Holland bekannt geworden seyn soll. Alsdann kann der Italiänische Nahme, so wie das gleichfalls daraus entstandene Kartoffel, wohl nicht, wie gemeiniglich geblaubt wird, aus dem Deutschen Erdapfel verderbt seyn, sondern ist vermuthlich mit dem Gewächse selbst aus Nordamerika nach Europa gebracht worden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Es können auch die zwibeln, tartuffel etc. hirher gerechnet werden (Estor, Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen, 1757).

Europ. KontextInfo-Icon

Albanisch: patate
Albanisch: patatja
Albanisch: kërtollë
Bosnisch: krompir
Bosnisch: krumpir
Bretonisch: patatez
Bretonisch: aval-douar
Bulgarisch: kartof
Dänisch: kartoffel
Englisch: potato
Estnisch: kartul
Finnisch: peruna
Finnisch: pottu
Französisch: pomme de terre
Französisch: patate
Französisch: tocante
Griechisch: patata
Griechisch: geṓmēlo
Irisch: pratai
Irisch: fata
Isländisch: kartafla
Isländisch: jarðepli
Italienisch: patata
Italienisch: tartufolo
Kroatisch: krumpir
Lettisch: kartupelis
Lettisch: tupenis
Litauisch: bulvė
Niederländisch: aardappel
Niederländisch: pieper
Niederländisch: patat
Norwegisch: potet
Polnisch: ziemniak
Polnisch: kartofel
Polnisch: pyra
Portugiesisch: batata
Portugiesisch: marmêndoa
Rumänisch: cartof
Rumänisch: barabulă
Russisch: kartofelʹ
Schwedisch: potatis
Schwedisch: jordäpple
Serbisch: krompir
Slowakisch: zemiak
Slowenisch: krompir
Spanisch: patata
Tschechisch: brambor
Türkisch: patates
Türkisch: yerkök
Ungarisch: burgonya
Ungarisch: krumpli
Ungarisch: krumpér
Ungarisch: kartifli
Walisisch: taten
Walisisch: tatws