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Saft

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Neuhochdeutsch (Saft)

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Saftgewächs   „saftreiche Pflanze“

Quelle: Große Wunden an Saftgewächsen heilen leicht, wenn man sie mit Kohlenpulver bestreut, auch kann man solche Gewächse, Knollen und Samen für langen Transport vorteilhaft in K. verpacken (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kohle).

Saftpflanze   „Sukkulente, saftspeichernde Pflanze“

Quelle: Sukkulenten, steht in meinem Lexikon, sind Fett- oder Saftpflanzen (Der Tagesspiegel, 23.03.2003). - Für die Unters. wurden teils verschiedene Saftpflanzen benutzt, teils junge Pflänzchen von Lupinus albus, einige Citronen und die Kannenfl. einiger Nepenthesarten (Chemisches Zentralblatt 88, 1917).

Saftporling   „eine Pilzgattung“

Quelle: Die Saftporlinge waren früher eine einzige Pilzgattung, die Arten mit poroiden und besonders saftig-weichfleischigen Fruchtkörpern vereinte (https://de.wikipedia.org/wiki/Saftporling, gesehen am 13.05.2013). - Auf dem Strohdach des Rechgrabenhofes in 450 m Höhe fand ich wieder viele Tiegel-Teuerlinge und zwei gestielte Saftporlinge (Zeitschrift für Pilzkunde, 1929).

Saftobst   „zur Saftherstellung geeignete Früchte“

Quelle: Die Wörter für Wirtschaftsobst bezeichnen auch explizit Obstsorten, die ausschließlich oder vorrangig als Haushaltsobst der Haltbarmachung (Lagerobst, Trockenobst) oder Verarbeitung (Saftobst (Mostobst), Kochobst) dienen, sowie Futterobst zur Tierfütterung (http://de.wikipedia.org/wiki/Obstnutzung, gesehen am 5.5.2013). - Abends: Saftobst, wie es die Jahreszeit bringt, Zwieback, Rosinen mit gemahlenen Nüssen; oder 5 Datteln mit 1 Eßlöffel gemahlenen Nüssen und Saftobst (Wach, Rohkost und vegetarische Diät, 1928).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Hinterglied
Saftbehälter (1)   „Nektarium, Pflanzenteil, in dem sich der Nektar befindet“

Quelle: Er bewundert ihre Geschicklichkeit, selbst kleinste Saftbehälter in der Blüte aufzufinden, die Anschwellungen (Mitteilungen der Deutschen Entomologischen Gesellschaft, 1963).

Saftbehältnis   „Nektarium, Pflanzenteil, in dem sich der Nektar befindet“

Quelle: so dient die Färbung der gesamten Krone dazu, daß die Blumen den Insekten als Saftbehältnisse schon von weitem in die Augen fallen (Dannemann, Die Naturwissenschaften in ihrer Entwicklung und in ihrem Zusammenhange, 1922).

Saftdecke   „Bedeckung des Pflanzennektars“

Quelle: Der Nektar ist durch eine Saftdecke geschützt, aber trotzdem auch kurzrüsseligen Insekten zugänglich (https://de.wikipedia.org/wiki/Acker-Witwenblume, gesehen am 13.05.2014). - Bei manchen Blüten wird der Nektar durch besondere Einrichtungen (Saftdecken), wie dichte Haarbüschel, Schlundklappen u. dgl., vor Regen oder schädlichen Besuchern (Ameisen) geschützt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Blütenbestäubung).

Saftdrüse   „Nektarium, Pflanzenteil, in dem sich der Nektar befindet“

Quelle: Ein Nektarium ist eine Saftdrüse bei Blütenpflanzen, die einen zuckerhaltigen Saft abscheidet, den Nektar (https://de.wikipedia.org/wiki/Nektarium, gesehen am 13.05.2014). - Saftdrüsen, s. Nektarien (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Saftfaden   „Paraphyse, fadenförmige Organe zwischen den Fortpflanzungsorganen von Laubmoosen oder Pilzen“

Quelle: Paraphysen (griech., Nebenfäden, Saftfäden), fadenförmige Organe, die bei den Farnkräutern zwischen den Sporangien, bei den Moosen bisweilen zwischen den Antheridien und in den Apothecien der Flechten sowie in den Perithecien und andern Fruchtkörpern der Pilze zwischen den Sporenschläuchen stehen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Paraphysen).

Saftfleisch (1)   „saftiges Fruchtfleisch einer Pflanzenfrucht“

Quelle: Ich spleißte / einen Kienspan / ins Saftfleisch / das Passeln der Birne (Egger, Nihilum Album, 2007). - Die Früchte der erkrankten Bäume verkrüppeln oder bekommen nur einseitig Saftfleisch (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kirschbaumkrankheit).

Saftgrube   „Nektarium, Pflanzenteil, in dem sich der Nektar befindet“

Quelle: Bei besonders hochdifferenzierten N. kann die Nektarausscheidung durch Saftspalten erfolgen, oder der Nektar entleert sich in eine Saftgrube (Natho/Grolle, Morphologie und Systematik der Pflanzen, 1990). - Querschnitt durch ein Hochblattnektarium mit Saftgrube (Guttenberg, Lehrbuch der allgemeinen Botanik, 1952).

Safthalter   „Nektarium, Pflanzenteil, in dem sich der Nektar befindet“

Quelle: Der Sporn ist mit Nektarien ausgestattet und dient als sogenannter Safthalter (https://de.wikipedia.org/wiki/Großes_Springkraut, gesehen am 13.05.2014). - Der zur Ansammlung des Nektars bestimmte Blütenteil (Safthalter, Honiggefäß) erzeugt in vielen Fällen zugleich den eigentlichen Nektar (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Nektarien).

Safthaut   „Pflanzensaft enthaltende Schicht unter der Baumrinde“

Quelle: Sie mussten im Frühjahr gemacht werden und durften im folgenden Frühjahr durch Wegnehmen dünner Streifen von der "Safthaut" und Rinde zu beiden Seiten erneuert werden (Johann, Wald und Mensch: die Nationalparkregion Hohe Tauern (Kärnten), 2004). - Sofort nach dem Abschälen werden die Rindenstücke, mit der Safthaut nach unten, an einer schattigen Stelle übereinandergelegt und mit Steinen beschwert (Croy, Forstliche Baukunde, 1906).

Saftholz   „Pflanzensaft enthaltendes Holz“

Quelle: Unter der Rinde eines Baumes ist das Saftholz (Comstock, Der Gebogene Stock: Herstellung von Jagdbogen aus weißen Hölzern, 2004). - Dabei wurde die überraschende Tatsache festgestellt, daß das Saftholz von allen südlichen Kiefernarten geeignet ist, während das Kern (heart) -holz schlechte Resultate ergibt (Wochenblatt für Papierfabrikation 64, 1933).

Saftleitung (2)   „Kanal für die Weiterleitung von Saft in einem Organismus“

Quelle: Das Drüsengewebe des Nektariums wird durch eine eigene Saftleitung versorgt (Bienenvater 125, 2004). - Die Kupferlösung folgt den Wegen der Saftleitung und durchtränkt so den ganzen Baum (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1907, s.v. Holzkonservierung [1]).

Saftmal   „Bereiche innerhalb einer Blüte, die das Blütenbesucherverhalten beeinflussen“

Quelle: Sie sind dadurch in der Lage, an vielen Blüten für uns unsichtbare UV-absorbierende Saftmale zu erkennen, die meist um die Nektarquelle angeordnet sind (Kirschfeld, Photorezeption, 1996). - Die im Umriß dreieckige Blume der Stammpflanze, mit leuchtend gelben, von schwarzen Strahlen durchzogenen Saftmal, galt im Mittelalter als Symbol der Dreieinigkeit (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Viola).

Saftring   „durchsaftete Schicht in der Baumrinde, Jahresring im Baumstamm“

Quelle: Bei Fäulnissstellen schneide ich sie soweit herunter bis der grüne Saftring im Stengel zu sehen ist (http://www.das-pflanzen-forum.de/t134f18-Strauch-und-Baumpaeonien-141.html, 11.05.2016). - Es ist ein Saftring aus Bildungs- oder plastischen Stoffen, der bis zum Schluß der Vegetation nach außen Bast und nach innen Splint oder den jüngsten Jahresring bildet (Rebholz, Anleitung zum Obstbau, 1923).

Saftröhre   „Kanal für die Weiterleitung von Saft in einer Pflanze“

Quelle: Die Saftröhren (Laticiferen) und Caulozystiden haben eine variable Sulfo-Benzaldehydreaktion (https://de.wikipedia.org/wiki/Schwachreagierender_Leder-Täubling, gesehen am 13.05.2014). - Bei den Arten der Gattung Aphis stehen auf dem sechsten Gliede des Hinterleibes zwei Saftröhren, die bei Berührung einen Tropfen absondern (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Blattläuse).

Saftventil   „ventilartige Spaltöffnung im Nektarium von Pflanzen“

Quelle: Auch der Honig mancher Nektarien wird durch Spaltöffnungen (Saftventile) ausgeschieden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Absonderung [1]).

Saftzelle   „safthaltige Zelle eines Organismus“

Quelle: aber der ganz unauffällige Genieblitz sind die auseinander gezupften Saftzellen einer rosa Grapefruit, die subtil ein wenig Säure ins Spiel bringen (Der Tagesspiegel, 18.07.2004). - bisweilen treten die Endzellen der Hyphen, deren Verzweigungen die Basidien tragen, als größere Saftzellen (Cystiden, s. Fig. 8 c) hervor (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Pilze).

substantivisches Possessivkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Hinterglied
Saftdorn   „Sarcobatus vermicularis, eine nordamerikanische Pflanzengattung“

Quelle: Oberhalb der Mündung des Yellowstone tritt eine Halophyte mit fleischigem Laub, der Saftdorn (Sarcobatus vermicularis, engl. Pulpy-thorn), auf, bis zu den Felsengebirgen sich überall mit der Artemisia mischend (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Prärien).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Saftfutter   „saftenthaltendes Tierfutter, Nassfutter“

Quelle: Schließlich verschlingen die Elefanten pro Tag riesige Mengen - 300 Kilo Heu, 120 Kilo Saftfutter aus Rüben, Äpfeln und Kürbisse sowie 100 Kilo Kraftfutter aus Brot, Getreide und Mineralstoffen (Berliner Zeitung, 19.10.2002). - Die Futterübe ist nicht allein nach ihrem Ertrag an Zucker und Trockenmasse vom Hektar zu beurteilen, sondern auch der frische amidhaltige, milchtreibende Pflanzensaft ist als Ersatz des Grünfutters als "Saftfutter" zu schätzen und zu bewerten (Schlipf, Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, 1918).

Saftschorle   „Mischgetränk aus Fruchtsaft und Mineralwasser“

Quelle: Saftschorle, auch Fruchtschorle oder Fruchtsaftschorle, ist eine Mischung aus Mineralwasser sowie Fruchtsaft und wird aufgrund der großen Beliebtheit heute auch von Getränkeherstellern fertig abgefüllt angeboten (https://de.wikipedia.org/wiki/Schorle, gesehen am 13.05.2014).

Saftbraten   „saftiger Braten“

Quelle: Nach vier Stunden des Kampfes ist das Menü schließlich auf dem Tisch. Ein Saftbraten vom Lamm mit Artischocken und Tomaten-Confit im Bratensaft (Die Zeit, 25.08.2009). - Saftfleisch, steirisches (Saftbraten), gedünstetes Rindfleisch (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Saftfleisch, steirisches).

Saftfleisch (2)   „Saftbraten, saftiger Braten“

Quelle: Da ich selbst eine böhmische Großmutter hatte, erschien es mir bizarr, dass eine andere Großmutter Pasta kochte und nicht Geselchtes, Powidltascherl oder Saftfleisch (Siller, Geboren in Bozen, 2013). - Saftfleisch, steirisches (Saftbraten), gedünstetes Rindfleisch (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Farbbezeichnung als Hinterglied
Saftblau   „aus Pflanzensaft gewonnene blaue Farbe“

Quelle: Saftblau ist mit Oxalsäure gelöstes Pariserblau, mit Gummi verdickt, oder mit Gummi versetzter Indigokarmin (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Saftfarben).

Saftbraun   „aus Pflanzensaft gewonnene braune Farbe“

Quelle: Van-Dyck-Braun, auch Kasslerbraun, Kesselbraun, Saftbraun und Köln (Olbrich, Lexikon der Kunst, 1994). - Mit Saftbraun ist die billigste braune Farbe zu erzielen (Wochenblatt für Papierfabrikation 57, 1926).

Saftfarbe   „aus Pflanzensaft gewonnene Farbe“

Quelle: Saftfarben (Lasurfarben), in Wasser lösliche Farbstoffe, die, auf Papier gestrichen, durchscheinen und daher zur Wassermalerei und zum Kolorieren von Kupferstichen, Litho- und Photographien, Karten etc. benutzt werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Saftgelb   „aus Pflanzensaft gewonnene gelbe Farbe“

Quelle: Saftgelb ist eine Abkochung von Kreuzbeeren, stark eingedickt, mit Alaun gemischt, mit Gummi verdickt (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Saftfarben).

Saftgrün   „aus Pflanzensaft gewonnene grüne Farbe“

Quelle: Saftgrün, auch Laubgrün oder Moosgrün gen. (es existiert noch eine Vielzahl anderer Bezeichnungen), ist ein verlackter T., anwendbar in der Aquarellmalerei, jedoch nicht lichtecht und unbeständig (Olbrich, Lexikon der Kunst, 1994). - Saftgrün (Seegrün, Blasengrün, Beerengrün, Laubgrün, Chemischgrün), Saftfarbe, die aus dem Saft nicht ganz reifer Kreuzbeeren (s. Rhamnus) unter Zusatz von Alaun bereitet wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Saftrot   „aus Pflanzensaft gewonnene rote Farbe“

Quelle: Rote Finger mit schwärzlichen Rillen, als hätte sie damit Johannisbeeren von den Stielen gestrichen. Davon werden die Hände nach einiger Zeit klebrig, von einem schönen Saftrot gefärbt, während die Beeren in den Eimer perlen (Günther, Menschliche Bestrafung, 1995). - Holzrot (Saftrot), roter, im Handel in Stangenform vorkommender Farblack. Zu seiner Darstellung versetzt man Fernambukholzabkochung mit Zinnchlorid (Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1907, s.v. Holzrot).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Hinterglied
Saftzeit (1)   „Zeit, in der eine Pflanze austreibt und besonders viel Saft entwickelt“

Quelle: Auch in der Saftzeit wurde bei der Tanne die dickborkige Rinde ähnlich abgelöst, zu Wellen gebunden und als Brennholz abgegeben (Maulhardt, Herzogenweiler 1208 - 2008, 2008). - Man entnimmt die Rinde zur Saftzeit (Mai) den stehenden oder den gefällten Stangen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Eichenrinden).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Saftsteuer   „Abgabe auf den Saft von Früchten für die Zuckerproduktion“

Quelle: Insbesondere führt die Saftsteuer leicht zur Defraudation, das mit ihr verbundene Überwachungssystem zur Störung des Fabrikbetriebs (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zuckersteuer).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Saftausfluss   „das Ausfließen von Pflanzensaft“

Quelle: Einige Jahre nach dem Verpflanzen bekam er jedoch einen Saftausfluß am Stamm (Deutscher Garten 50, 1935).

Saftaustausch   „das Austauschen von Pflanzensaft“

Quelle: Verkorkte Zellwände treten ferner überall da auf, wo in der Pflanze Zellen oder Gewebe an dem osmotischen Saftaustausch miteinander verhindert werden sollen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kork [1]).

Saftbewegung   „Bewegung des Saftes im Pflanzenorganismus“

Quelle: So baute er selbst Apparate für den Nachweis der Kohlensäureabsorption durch grüne Pflanzen im Lichte und der Kohlensäureausscheidung durch Früchte und Knollen, für die Verdunstung, die Saftbewegung, die Diffusion (Klemm, Ferdinand Julius Cohn 1828-1898: Pflanzenphysiologe, Mikrobiologe, Begründer der Bakteriologie, 2003). - Abgesehen von mehreren physikalischen und chemischen Arbeiten, lieferte H. das erste umfangreichere, der Ernährung und Saftbewegung der Pflanzen gewidmete Werk (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hales [2]).

Saftfluss   „Zirkulation oder Austreten des Pflanzensaftes“

Quelle: Der "rindenbrütende" Borkenkäfer nistet zwischen Kernholz und Rinde und unterbricht durch seine Fraßgänge den Saftfluss - es zeigt sich die charakteristische Braunfärbung der absterbenden Wipfel (Der Tagesspiegel, 06.08.2000). - Saftflüsse der Bäume, die aus gefällten Baumstämmen oder aus Baumwunden hervorquellende Flüssigkeit, in der nicht selten Pilzmycelien, z. B. auf Buchen Ascoidea rubescens, beobachtet wurden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Saftführung   „das Durchleiten von Pflanzensaft“

Quelle: Beim Rebschnitt im zweiten Standjahr ist der Stamm aufzubauen, indem die bessere der beiden Ruten (gerade Saftführung) als Stamm ausgewählt wird (Das Deutsche Weinmagazin, 2007). - Er wirkt, in Jahres- und Jahrhundertringen in eine Karte übertragen, wie der Ansatz der Jahresringe eines uralten und dennoch seiner Saftführung sicheren Baumes (Haushofer, Japan baut sein Reich, 1941).

Safthieb   „Holzschlag im Frühjahr, wenn das Holz voller Saft ist“

Quelle: Als Regel gilt hier der Hieb im Frühjahr, der Safthieb, da einmal dabei die Stöcke durch Winterfröste nicht so sehr gefährdet sind als beim Herbsthieb und dann die jungen Triebe nicht leicht Spätfrösten zum Opfer fallen (Wimmer, Die Lehre vom Forstschutz, 1924).

Saftsteigung   „das Aufsteigen des Pflanzensafts“

Quelle: Die Entwässerung durch Anpflanzung beruht auf dem Vermögen der Pflanzenwelt, durch die Lebensvorgänge der Saftsteigung und Transpiration dem Boden Wasser zu entziehen (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1906, s.v. Entwässerung [1]).

Safttrieb   „das Austreiben von Pflanzen durch den Saftaufstieg“

Quelle: Unter Maien versteht man ursprünglich im Safttrieb stehende Zweige oder Bäumchen (https://de.wikipedia.org/wiki/Maien_(Zweig), gesehen am 13.05.2014). - Wenn das Okulieren im ersten Safttrieb, um Johannis, stattfindet, entwickelt sich das eingesetzte Auge noch in demselben Sommer (Schlipf, Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, 1918).

Saftauszug   „Extrakt aus einem Saft“

Quelle: Die Erdbeeren hat man eine Stunde vorher leicht gezuckert und mit dem Saft einer halben Zitrone besprengt, da dadurch der Saftauszug gefördert wird und Farbe und Aroma gehoben werden (Rössler, Getränke aus aller Welt, 1967).

Saftbereitung   „Zubereitung von Fruchtsaft“

Quelle: Er ist mit seinem angenehm süßweinigen Geschmack sowohl als Tafelobst wie für die Most- und Saftbereitung geeignet (https://de.wikipedia.org/wiki/Luikenapfel, gesehen am 13.04.2014). - Gleichzeitig angesetzte Versuche zur Bestimmung der CO2- Entwicklung ergaben, daß die zur Saftbereitung verwendete Trockenhefe 4 einen geringeren Gärwert aufwies, als die frühere (Zeitschrift für Gärungsphysiologie, 1916).

Saftfabrikation   „gewerbsmäßige Herstellung von Fruchtsaft“

Quelle: Als Betriebsleiter sind Sie verantwortlich für die Leitung der gesamten Saftfabrikation (Obst- und Weinbau, 1994). - Zörbig, Stadt im preuß. Regbez. Merseburg, Kreis Bitterfeld, am Strengbach, Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Bitterfeld-Stumsdorf und der Kleinbahnlinie Köthen-Z., hat eine evang. Kirche, ein katholisches Bethaus, ein Schloß (jetzt Amtsgericht), einen alten Torturm (von 1556), eine Zuckerfabrik, Pappen-, Roßleder-, Schuh- und Saftfabrikation, mechanische Weberei, eine Kandisfabrik, eine Orgelbauanstalt, Bierbrauerei, eine Dampfschneidemühle und (1905) 4095 Einw., davon 105 Katholiken und 3 Juden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zörbig).

Saftgewinnung   „Gewinnung von Fruchtsaft“

Quelle: Handpressen wurden zur Wein-, Öl- und Saftgewinnung eingesetzt (https://de.wikipedia.org/wiki/Handpresse, gesehen am 13.05.2014). - Ein Auszug von zur Saftgewinnung ausgepreßten Himbeeren mit Essig findet m der Küche Verwendung (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Himbeeressig).

Saftaustausch (2)   „das Austauschen von Körpersäften, Geschlechtsverkehr“

Quelle: Wie lächerlich muss ihnen das Wahrhaftigkeitstheater der Alten vorkommen, die zwar auch auf Körper scharf waren, aber zum Saftaustausch immer einen "Roman", eine Liebesgeschichte, einen Wahnsinn hinzuinszenieren mussten (Die Zeit, 22.08.2002).

Säftebereitung   „Bildung von Körpersäften“

Quelle: Die Vorgänge der Säftebereitung vollziehen sich in der Leber (Guardini, Systembildende Elemente in der Theologie Bonaventuras, 1964).

Säfteentartung   „Dyskrasie, in der Viersäftelehre die Entartung der Körpersäfte“

Quelle: Wichtig ist bei allen Störungen, die aus dem ens veneni kommen, dass man die Verdauungsprozesse intensiviert, sonst entsteht eine übermäßige Fäulung, die man seit der Antike als Dyskrasie bezeichnet (Säfteentartung) (Rippe/Madejsky, Die Kräuterkunde des Paracelsus, 2006). - Vielleicht beruhte das Ganze auf einer tuberkulösen Dyskrasie (Säfteentartung)? (Leipziger populäre Zeitschrift für Homöopathie, 1925).

Säfteentmischung   „in der Viersäftelehre die unzureichende Mischung der Körpersäfte“

Quelle: Das Konzept der "Verschlackung", in der antiken Terminologie Säfteentmischung (Dyskrasie) genannt, ist ein zentrales Prinzip der antiken Humoralpathologie (Bierbach/Herzog, Handbuch für die Naturheilpraxis, 2011). - Die Herzbeutelwassersucht ist eine Folgeerscheinung der Blutkreislaufstörungen und Säfteentmischung (Kneipp/Reile, Das große Kneippbuch, 1903).

Säftelauf   „Umlauf der Körpersäfte“

Quelle: Gut überwachte Atemübungen, um den Blut- und Säftelauf zu erleichtern, der durch die Zurückhaltung von Wasser gestört oder gehemmt ist (Zeitschrift für Erkrankungen der Atmungsorgane 37, 1923).

Säftemischung   „in der Viersäftelehre die Mischung der Körpersäfte“

Quelle: Ein Mensch mit einem stark überwiegenden Temperament wie der, humoralpathologisch einer heißen und trockenen "Säftemischung" (durch einen Überschuss an "Gelber Galle") bzw. Beschaffenheit zuzuordnende Choleriker kann nach dieser Ansicht als krank bezeichnet werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Choleriker, gesehen am 13.05.2014). - Aber dem fürchterlichen Gift, das in den Körpern wütete, war nicht von der Lehre einer ungünstigen Säftemischung aus beizukommen (Kolbenheyer, Das Gestirn des Paracelsus, 1921).

Säftetrieb   „starke Bewegung der Körpersäfte“

Quelle: Im Herbst stellt sich auch bei den Tieren ein neuer Säftetrieb und eine lebhaftere Hauttätigkeit ein, weil sie ihren Winterpelz bekommen (Milchwirtschaftliches Zentralblatt, 1919).

Säfteumlauf   „Zirkulation der Körpersäfte“

Quelle: Der FK 3Erwärmer wird als Organ der verbindenden Wasserstraßen bezeichnet und ist zuständig für die Wege der Säfte. Er ist eine der regulierenden Instanzen für den gesamten Säfteumlauf (Krokowski, Akupunktur und Phytotherapie beim Pferd, 2013).

Säfteverbrauch   „das Verbrauchen von Körpersäften“

Quelle: Die Auffassung von der angeblichen Schädlichkeit der Onanie ging davon aus, daß der übermäßige Säfteverbrauch den Körper schädige und das Rückenmark aufzehre (Wissenschaftliche Zeitschrift der Universität Rostock: Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 15, 1966).

Säfteverderbnis   „in der Viersäftelehre die Entartung der Körpersäfte“

Quelle: Gregor kennt die Ätiologie der antiken Medizin; so nennt er als Ursachen von Krankheiten Gleichgewichtsstörungen der Physis, äußere Faktoren wie bei Epidemien, Säfteverderbnis wie bei der Lepra (Mazal, Geschichte der abendländischen Wissenschaften des Mittelalters, 2006). - Obwohl die eigentlichen Ursachen des Krebses überhaupt noch nicht bekannt sind, so darf man doch annehmen, daß er sich nur dort bildet, wo eine angeborene oder erworbene allgemeine Säfteverderbnis (Blutentmischung) besteht (Dressler, Was jede Frau wissen sollte!, 1903).

Säfteverlust   „Einbuße an Körpersäften“

Quelle: Folgen von "Säfteverlust" (Diarrhoe, Blut, Schweiß, Muttermilch etc.) (Revers-Schmitz, Praxisbuch Homöopathie für Hebammen, 2013). - Atrophie (grch.), Verminderung der Masse des ganzen Körpers (s. Auszehrung) oder einzelner Teile desselben, beruht auf mangelhafter Ernährung, übermäßiger Anstrengung, Säfteverlust, Fieber u.a (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Atrophie).

Säftezersetzung   „in der Viersäftelehre die Zersetzung von Körpersäften“

Quelle: Die Erklärung der Ursache des sogenannten Beinfraßes, der Karies, gründete bisher im Trauma, humoraler Säftezersetzung, Säurebildung, Faulen von Speiseresten etc. (Leibbrand/Leibbrand-Wettley, Kompendium der Medizingeschichte, 1967).

Saftabgabe   „das Abgeben von Saft“

Quelle: Bei jeder Behinderung der Saftabgabe im Gangsystem tritt ein Rückstau des Sekretes, eine Abpressung des Bauchspeichels in das Interstitium auf (Becker, Bauchspeicheldrüse, 1973). - Da jedoch Menge und Gewicht der zugeführten Tränkstoffe stets größer sind als die Saftabgabe, so tritt infolge Tränkung eine Gewichtszunahme der Schwellen ein (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1921, s.v. Tränkungsverfahren).

Saftabscheidung   „das Absondern von Saft“

Quelle: Steuerungen von erstaunlicher Zielsicherheit und Zuverlässigkeit lenken Saftabscheidung und Bewegung (Glatzel, Nahrung und Ernährung, 2013). - Auch abgesehen von der unvollkommenen Saftabscheidung bleibt in den Trebern ein Teil derjenigen Substanzen zurück, die zur Bukettbildung beitragen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

Saftabsonderung   „das Absondern von Saft“

Quelle: ich hoffe zwar, dass sie die schädlinge fressen, aber ich glaube eher, dass sie die süßen saftabsonderungen der läuse naschen (http://www.gutefrage.net/frage/weisse-fliegen-am-gruenkohl, 02.08.2010). - In seinem ursächlichen Zusammenhang schließt sich das B. an die Tropfenausscheidung aus unverletzten Blättern (s. Absonderung 3) und an die Absonderung einer verdauenden Flüssigkeit aus den Drüsen der "insektenfressenden" Pflanzen (s.d.) nahe an, während die Saftabsonderung der typischen Nektarien in den Blüten und außerhalb derselben, bei der die osmotische Energie gewisser außerhalb der Zellen befindlicher Stoffe eine Rolle spielt, einen wesentlich andern Vorgang repräsentiert (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. bluten).

Saftanhäufung   „das Anhäufen von Saft“

Quelle: Sie verteilt Saftanhäufungen, hindert das Weitergreifen fressender Geschwüre und reinigt sie, treibt auch, wenn damit Einlagen gemacht werden und geräuchert wird, die tote Frucht (Leibesfrucht) ab (Lehmann, Beiträge zur Geschichte von Sambucus nigra, Juniperus communis und Juniperus Sabina, 1935).

Säftebewegung   „Bewegung der Säfte in einem Organismus“

Quelle: Er legte seinerzeit Aufsehen erregende, aber auch umstrittene Untersuchungen über die Säftebewegung der Pflanzen vor (https://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Heinrich_Schultz-Schultzenstein, gesehen am 13.05.2014). - Das mit der ungesalzenen Nahrung eingeführte Kochsalz ist für die Abwickelung der Lebensvorgänge, insbesondere für die Säftebildung und Säftebewegung, nötig (Leipziger populäre Zeitschrift für Homöopathie 62, 1931).

Säftedrang   „Andrang von Säften in einem Organismus“

Quelle: Der Säftedrang im Baum allein zeitigt im Herbst einen reichen Fruchtansatz (Bienenwirtschaftliches Zentralblatt 42, 1906).

Saftdruck   „Druck des Saftes in einem Organismus“

Quelle: Mit dem Austrieb der Bäume verteilt sich der Saftdruck, und das "Bluten" hört auf (Berliner Zeitung, 18.04.1997). - Die Membran ist unter normalen Verhältnissen durch den im Zellinnern vorhandenen Saftdruck (Turgor) elastisch gespannt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zelle [1]).

Saftentziehung   „das Entziehen von Saft“

Quelle: Man wendet es bei dünn und spindelig gebliebenen Stämmen an, die am obern Teil eine Menge Holztriebe entwickeln, auch bei solchen, die im Verhältnis zu ihrem Alter zu wenig Fruchtholz machen. Wirksam ist weniger die geringe Saftentziehung als vielmehr der durch den Schnitt erzeugte örtliche Reiz, der eine reichlichere Stoffzufuhr an den betreffenden Stammstellen zur Folge hat (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Aderlaß).

Saftergießung   „Ausschüttung von Saft in einem Organismus“

Quelle: Nach Pawlow macht Saftergießung Hungergefühl (Bergmann/Mohr, Handbuch der inneren Medizin, 1926).

Säftemangel   „Unterversorgung mit Säften in einem Organismus“

Quelle: Die Konsequenzen einer Überbelastung des Metabolismus mit Harnsäure sind Mangelversorgung der Gewebe mit nährenden Flüssigkeiten (Säftemangel) und Neigung zu Entzündungen (Hitze) mit kristallisierten Ablagerungen (Magel/Prinz/van Luijk, 180 westliche Kräuter in der Chinesischen Medizin, 2012). - Ein anderes ist der lebenskräftige Baum, dessen Saft unter dem Axthiebe fließt, und ein anderes jener Baum, der durch angeborenen Säftemangel verkümmert (Neues Hochland 34, 1937).

Saftstrom   „fließender Saft“

Quelle: Der einsetzende Saftstrom ließ die Knospen anschwellen (Die Zeit, 28.12.2000). - Bevor nun bei beiden Verfahren der Rübensaft gereinigt wird, passiert er noch den sogenannten Pülpenfänger (s. [1]), in welchem die in dem Saftstrom noch schwimmenden Schnitzelteile beseitigt werden (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1910, s.v. Zuckerfabrikation [1]).

Saftumlauf   „Zirkulation des Saftes in einem Organismus“

Quelle: Das Pfropfen in den Spalt muß vor Eintritt des Saftumlaufes geschehen, also vom März bis April (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Veredelung).

Saftverlust   „Einbuße an Saft“

Quelle: Im Gegensatz zum Spicken wird hierbei die Fleischfaser nicht verletzt und es entsteht kein Saftverlust (Berliner Zeitung, 05.10.2002). - Die M., die früher in der Konstruktion von Bentall in Heybridge (England) sehr beliebt war, ist jetzt durch den Rübenschneider, der das Material in verschieden geformte, meist gezackte Streifen schneidet, nahezu verdrängt worden, da bei letzterm kein Saftverlust stattfindet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Musmaschine).

Saftzirkulation   „Umlauf von Säften in einem Organismus“

Quelle: Allein über die Beschaffenheit eines Mundstücks aus dem Arundo- Donax-Schilfrohr könnte ich dir einen Vortrag halten, wie es von Hand und nur bei abnehmendem Mond geschnitten wird, zu dem Zeitpunkt also, wo normalerweise die Saftzirkulation zum Erliegen kommt (Vogel, Atacama: die Reise des Lenny Sterne, 2006). - In der ganzen vorangegangenen Zeit war die Frage der Saft-Zirkulation trotz der ablehnenden Haltung von Hales immer wieder erörtert worden (Münch, Die Stoffbewegungen in der Pflanze, 1930).

Säftezirkulation   „Umlauf von Säften in einem Organismus“

Quelle: Andererseits kann die innere Säftezirkulation (jinye) durch eine energetische Schwäche (depletio, xu) des Yang der Fk Milz und Niere (yang lienale et renale, pi shen yang) beeinträchtigt sein (Wullinger/Fatrai, Allergiebehandlung mit chinesischer Medizin, 2007). - Unter Stillstand der Blut- und Säftezirkulation und der Ernährungsvorgänge verliert der erkrankte Teil seine Funktionsfähigkeit (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Brand [2]).

Saftzufluss   „das Zufließen von Säften in einem Organismus“

Quelle: Ein erhöhter Wurzeldruck wird den Saftzufluß zu den oberirdischen Pflanzenteilen steigern (Zeitschrift für Pflanzenernährung, Düngung und Bodenkunde, 1935).

Säftezufluss   „das Zufließen von Säften in einem Organismus“

Quelle: So sagt Geise bezüglich der Hydrokoren, daß dem Speichelsekrete eine stark alkalische, ätzende Kraft innewohnt, vermöge deren ein gesteigerter Säftezufluß nach der angestochenen Stelle hin erfolgt (Zentralblatt für Bakteriologie und Parasitenkunde 42, 1915).

Saftzuzug   „das Zufügen von Saft“

Quelle: Für die Verdampfungskristallisation konnte keine befriedigende Reproduzierbarkeit erzielt werden, da der Temperaturverlauf des Prozesses durch Saftzuzug und Vakuumänderungen zu starken Schwankungen unterlag (Zeichner, Der Einfluß von Nichtzuckerstoffen auf die zeitliche Änderung der Korngrößenverteilung von Saccharosekristallen, 1967). - Ist sie ausreichend, so wird eine größere Menge Saft eingezogen und unter stetigem oder periodischem Saftzuzug weiter gekocht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zucker).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
Saftsteigen   „das Aufsteigen des Pflanzensaft“

Quelle: 1895 stellte er die Kohäsionstheorie für das Saftsteigen auf (https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Askenasy, gesehen am 13.05.2014). - Er arbeitete über die Befruchtung des Keimbläschens durch den Pollenschlauch, über den genetischen Zusammenhang der Kryptogamen und Phanerogamen, über das Saftsteigen in den Pflanzen, über Bewegungserscheinungen und Richtungsänderungen von Pflanzenteilen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hofmeister [2]).

Saftkochen   „das Verkochen von Früchten zu Fruchtsaft“

Quelle: Die Rüben kamen in die Zerkleinerungsmaschine, und der Bauer, der als erster an die Reihe kam, konnte sich glücklich schätzen, denn dann hatte man noch den ganzen Tag für das Saftkochen vor sich (Gewalt, Ländliches Thüringen, 2015). - Von den Nichten, der großen und den kleinen, wurden jetzt im Garten viel Beeren zum Einmachen und Saftkochen gepflückt (Busch, Brief an Letty Keßler, 1907).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Saftlecker   „Sphyrapicus, eine Spechtgattung“

Quelle: Die Saftlecker (Sphyrapicus) bilden eine Gattung kleiner bis mittelgroßer Spechte in der Familie der Spechte (Picidae) (https://de.wikipedia.org/wiki/Saftlecker, gesehen am 13.05.2014). - Es gibt dort drei verschiedene Baumsaft- und Cambiumfreunde: den rotbrüstigen Saftlecker, den Williamsonschen Saftlecker und den gelbbauchigen Saftlecker (Deutscher Förster 14, 1932).

Safträuber   „nutzloser Trieb an einer Pflanze“

Quelle: Sie fallen erst dann wirklich auf, wenn sie massenhaft auftreten und die Büsche und Bäume als Abwehrmaßnahme gegen die Safträuber die Blattfarbe und -form verändern oder die Blätter einrollen (Szirmai, Biographie der Erinnerungen, 1981). - Die auf der Oberseite der Hauptäste befindlichen Steiläste (Ständer, Reiter, Safträuber) verursachen mannigfaltige Nachteile (Der Badische Obst- und Gartenbauer, 1948).

Saftsauger   „Insekt, das sich von Pflanzensaft ernährt“

Quelle: Saftsauger wie dieses Exemplar der Art Elysia chlorotica wandeln zwischen den Welten (Die Zeit, 05.03.2009). - Von den Saftsaugern lebt nur eine Art in der Baradla-Höhle (Acta Zoologica Academiae Scientiarum Hungaricae, 1958).

Saftfabrikant   „Besitzer einer Fabrik, in der Fruchtsaft hergestellt wird“

Quelle: Klaus Jäger fühlt sich von seinem Vater, dem Saftfabrikanten Helmut Jäger, mehr und mehr missverstanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Kein_Auskommen_mit_dem_Einkommen!, gesehen am 13.05.2014). - dann trat an die Stelle des Pflaumenmus dieser Rübensaft und die Saftfabrikanten konnten in solchen Jahren jeden Preis für die Rüben bezahlen (Zeitschrift des Vereins der Deutschen Zucker-Industrie 60, 1910).

Saftschubse   „Flugbegleiterin, Stewardesse“

Quelle: Saftschubse ist in Deutschland eine umgangssprachliche, abwertende Bezeichnung der Berufsgruppe der Flugbegleiter (https://de.wikipedia.org/wiki/Flugbegleiter, gesehen am 13.05.2014).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
saftarm   „wenig Saft enthaltend“

Quelle: Kaffernlimetten sind klein und saftarm; daher spielen sie keine Rolle zur Herstellung von Erfrischungsgetränken (https://de.wikipedia.org/wiki/Kaffernlimette, gesehen am 13.05.2014). - In der Pflanzengeographie bedeutet H. ein offenes Gelände mit nährstoffarmem Boden, dessen Pflanzendecke weder erheblichen Baumwuchs noch eine geschlossene saftige Grasnarbe aufweist, vielmehr vorherrschend aus schwachwüchsigen Halbsträuchern und niedern Sträuchern gebildet wird, zwischen denen saftarme Kräuter nebst Moosen und Flechten den Boden bedecken (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Heide [1]).

saftartig (1)   „in der Art von Saft“

Quelle: Nach aussen von einem saftartigen Gewebe umgeben, zeigen sie im Innern am Grunde eine ziemlich dickwandige, harte, gelblich-weisse, ringsum geschlossene lnnengalle (Just's botanischer Jahresbericht, 1903).

saftfrei   „keinen Saft mehr enthaltend“

Quelle: Der Bau von hölzernen Booten erfolgt in geschlossenen Werkstätten, da das Holzmaterial trocken und saftfrei sein muß (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1905, s.v. Bootsbau [1]).

saftgrün   „saftig grün“

Quelle: Bei Ruth Tesmar steht Alexander von Humboldt symbolhaft auf der blauen Erdkugel, auf seinem Mantel sind in braunen, ockerfarbenen, grünen und roten Flecken die bereisten Gegenden abgebildet; saftgrünes Blattwerk überzieht das Forscherbild (Berliner Zeitung, 16.05.2000). - Über dunkle Wälder und saftgrüne Matten ragen die Berge meiner Heimat zum Himmel empor (Braun, Memoiren einer Sozialistin: Lehrjahre, 1909).

saftlos (1)   „keinen Saft enthaltend“

Quelle: Das gelblich-weiße Fleisch ist saftlos und hat eine annähernd wattig-elastische Konsistenz (https://de.wikipedia.org/wiki/Falscher_Pfifferling, gesehen am 13.05.2014). - Capsicum L. (Beißbeere, spanischer Pfeffer), Gattung der Solanazeen, ein- oder mehrjährige Kräuter, seltener am Grund verholzend, mit wechsel- oder gegenständigen, gestielten, ungeteilten, ganzrandigen Blättern, einzelnen, weißen, radförmigen Blüten und wenig saftigen oder saftlosen, kugeligen oder verlängerten, vielsamigen Beeren (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Capsicum).

saftreich   „reich an Saft, viel Saft enthaltend“

Quelle: Handelt es sich aber um flüssige Nahrungsmittel wie Quark, Joghurt, Säfte und saftreiches Obst, ist der Mülleimer die beste Lösung (Die Zeit, 14.02.2002). - Der braune Same ist von dem saftreichen Samenmantel umhüllt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Nahrungspflanzen).

saftrot (1)   „saftig rot“

Quelle: Den Anblick seines Kopfes werde ich nie vergessen: eine saftrote, erntereife Tomate, kurz vor dem Platzen (Scheub, Das falsche Leben, 2006). - Er ist dick und zentnerschwer und sein Gesicht spottet der Größe dieser Zeit - so schön rot wie es glänzt, so saftrot, gesund (Weiß-Rüthel, Musketier Reue, 1929).

saftschwanger (1)   „viel Saft enthaltend“

Quelle: Die noch unbelaubten Bäume strecken die knospenschweren, saftschwangeren Zweige, verlangenden Armen gleich, sehnsüchtig dem Frühling entgegen (Schönherr, Erde, 1907).

saftschwer   „schwer von Saft“

Quelle: Und über die schwarzen, / Saftschweren Äste / Fließt hauchfeiner Flor (Henckell, Buch des Lebens, 1921).

saftvoll (1)   „voller Saft, viel Saft enthaltend“

Quelle: Das gelblichweiße Fruchtfleisch ist saftvoll, leicht körnig, zunächst etwas herb, in voller Reife von ausgeprägtem Zuckergeschmack (https://de.wikipedia.org/wiki/Römische_Schmalzbirne, gesehen am 13.05.2014). - Fleisch sehr fein, saftvoll, markig, häufig gelblich, sehr gewürzhaft (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Apfelbaum).

saftähnlich   „an Fruchtsaft erinnernd“

Quelle: So bevorzugt man in Süddeutschland herbe, saftähnliche Schorlen (Die Zeit, 15.05.2003). - Zu einem gleichen Ergebnis gelangten die Verff. mit einer als saftähnliche Flüssigkeit gewählten wäßrigen Lösung von Karosirup von 5facher Viscosität des Wassers (Berichte über die wissenschaftliche Biologie 260, 1966).

saftartig (2)   „in der Art von Fruchtsaft“

Quelle: Essenzöl hingegen ist ein Nebenprodukt bei der Herstellung von Grapefruitsaftkonzentrat. Es hat ein unübertroffen "saftartiges" Grapefruitaroma (Liquifruit, 2004). -

säftereich   „viel Säfte enthaltend“

Quelle: Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett wurden als besonders "säftereiche" Perioden beschrieben (Niemöller, Die Engelinnen im Schloss, 1997). - Jeder Hautdefekt ermöglicht das Eindringen der Kokken in das säftereiche Corium und verursacht die Bildung von kleinen Abszessen (Pester medicinisch-chirurgische Presse 51, 1915).

säftevoll   „voller Saft, viel Saft enthaltend“

Quelle: Aber doch bleiben hier und dort schwarze, unverbrannte Flecke übrig, vielleicht frische, sehr säftevolle Gewächse, die sich nicht mit eins wegbrennen lassen (März: eine Wochenschrift, 1969).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
saftberaubt   „des Saftes beraubt, keinen Saft mehr enthaltend“

Quelle: Und ist die Ekstase einmal ausgesogen, gilt ihm die Sache selbst nicht mehr als eine saftberaubte Frucht (Bab, Bernard Shaw, 1910).

saftdurchbraust   „mit kräftigem Saftumlauf versehen“

Quelle: Das hier unten - um uns - du weißt doch, daß das Wälder waren. Stämme, saftdurchbrauste, Wipfel, lichtdurchspielt (Kaltneker, Das Bergwerk, 1921).

saftgefüllt   „mit Saft angefüllt, viel Saft enthaltend“

Quelle: Das reife Fruchtfleisch ist mehr oder weniger gelb gefärbt und zeigt eine durch saftgefüllte Zellen beginnende Durchsichtigkeit (Liquifruit, 2006). - In ihrer äußeren Form und Größe erinnern diese durchaus an saftgefüllte und stehen daher trotz ihrer Trockenheit in schärfstem Gegensatz zu den deformierten Zellen der trockenen natürlichen Antherengewebe (Berichte der Deutschen Botanische Gesellschaft 33, 1915).

saftgeschwellt   „vom Saft angeschwollen“

Quelle: runzlige Feigen legt er dazu und die rötlich schimmernde erdbeerduftende Traube, und flaumige Quitten, die reifende Nuß, die schon ihr grünes Gehäuse sprengt, und saftgeschwellte Gurken (Hofmannsthal, Das Gespräch über Gedichte, 1904).

saftgeschwollen   „vom Saft angeschwollen“

Quelle: Andere haben eine glatte, saftgeschwollene Rinde mit dünnem grünlichem oder weißlichem Kork, durch den das darunter befindliche grüne Gewebe mehr oder weniger deutlich hindurchschimmert (Mildbraed, Grundzüge der Vegetation des Tropischen Kontinental-Afrika, 1966).

saftschwellend   „von Saft angeschwollen“

Quelle: Weder das Quattrocento noch die Klassik hat ungeachtet sei es überbetonter Formenklarheit, sei es des Schwelgens in sattesten Farben so leidenschaftlich in Abbildern einfangen wollen: das Dunstige, Wolkige, Triefende, Rauchige, Feurige, Glühende, das Steinige, Metallische, Holzige, das Nasse, Trockene, Spröde, Brüchige, Federnde, den massigen und den aufgelockerten Baumschlag, die Borkigkeit der Rinden, das Saftschwellende des Laubes, den Fleischton des Fleisches (Klages, Der Geist als Widersacher der Seele, 1932).

saftschwitzend   „Saft absondernd“

Quelle: Die grosse Matte, handgemacht, wie eine echte Matte sieht sie aus, ist nach zwei Stunden Arbeit vollgereiht mit klebrigen, saftschwitzenden Beuteln (Hausmann, Hyle, 1926).

saftspendend   „Saft ergebend, saftreich“

Quelle: Meist wird eine äußerst saftspendende Obst- oder Gemüsesorte, wie Apfel, Ananas, Karotte, Orange, Grapefruit Gurke, Granatapfel oder Kokoswasser mit einer weniger saftspendenden kombiniert (Sellerie, Avocado, Cranberry, Grünkohl, Himbeer, Rote beete, Spinat, Ingwer, Zitrone, Erdbeere, Acai) (http://detoxkuren.de/detox-smoothie/, 03.12.2015). - Wenn er dabei einen saftspendenden Riß fand, steckte er den Rüssel hinein und begann zu saugen (Abhandlungen der Zoologisch-Botanischen Gesellschaft in Wien 12, 1926).

saftstrotzend   „von Saft strotzend, voller Saft“

Quelle: Ja, Kirschkuchen, dieses saftstrotzende, manchmal knusprige und zuweilen auch schokoladig schmeckende Muss auf den Kaffeetischen dieser Welt – er scheint im Hause Schröder ohne jede Tradition zu sein (Der Tagesspiegel, 14.09.2003). - Durch hohen Salzgehalt ihres Zellsaftes, durch den die Verdunstung des Wassers verhindert wird, bleiben die Salsoleen der Salzsteppen trotz größter Trockenheit grün und saftstrotzend (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schutzeinrichtungen).

säftestrotzend   „kraftvoll, von Kraft strotzend“

Quelle: Daneben war er ein Titan an ursprünglichen Kräften, eine säftestrotzende Gestalt, die sich, statt robuste Werke zu schaffen, in das Netz spekulativer Berechnungen verstrickte (Edschmid, Italien: Gärten, Männer und Geschicke, 1937).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Saftbehälter (2)   „Behälter für Fruchtsaft“

Quelle: Auch Unmengen von Kunststoff sind dabei - Saftbehälter, Limoflaschen, Haushaltsfolie, leere Pillenschachteln aus dem Medizinschrank und was sonst noch alles (Laughlin, Der Letzte macht das Licht aus: Die Zukunft der Energie, 2012). - An der unteren Steingutschale, dem Saftbehälter, befindet sich eine Oeffnung am Boden nach außen durch den Wasserbehälter hindurch (Deutscher Garten 11, 1911).

Saftflasche   „Flasche für Fruchtsaft“

Quelle: Auf einen Zettel malt er kleine Striche, während er Zigarettenstangen, Saftflaschen und Chipstüten abzählt (Die Zeit, 24.07.2012). - Korke für Saftflaschen u. ä. brüht man vor dem Gebrauch aus (Treskow/Weyl, Das Lexikon der Hausfrau, 1932).

Saftglas   „Trinkglas für Fruchtsaft“

Quelle: In einem hellblauen Galabija, dem nachthemdähnlichen Gewand der Ägypter, sitzt er mit seinem Grabungsteam am Mittagstisch und nippt an seinem Saftglas (Berliner Zeitung, 11.10.2003). - Man verwahrt daher Gläser gern in einem besonderen Schrank des Eßplatzes auf, es sei denn, daß man tonnenförmige Bier- und Saftgläser für den täglichen Gebrauch gut stapeln und in den Küchenschränken abstellen kann (Wenke, Küchenplanung: die moderne Haushaltsküche in Theorie und Praxis, 1964).

Saftkrug   „Krug für Fruchtsaft“

Quelle: Heute sparen auch die gut situierten Bürger, die sich einen Saftkrug mit Blumendekor für fast 400 Euro leisten könnten, am täglichen Geschirr (Berliner Zeitung, 22.09.2003). - Saftkrug der Firma Bakalovits Söhne, Wien (Propyläen-Kunstgeschichte: Ergänzungsband, 1933).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Saftfänger   „Filter zum Auffangen von Fruchtsaftteilchen“

Quelle: In die Brüdenleitung sind überdies Saftfänger eingeschaltet, in denen mitgerissene Saftteilchen sich sammeln (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zucker).

Saftfilter/n.   „Filter zum Auffangen von Fruchtsaftteilchen“

Quelle: Ich habe mir sofort ein Exemplar (Gusseisen mit eingebautem Saftfilter) als Weihnachtsgeschenk für die formidable Katze reservieren lassen (Die Zeit, 05.10.2006). - Für diese mechanische Filtration sind eine Reihe von Filtriervorrichtungen konstruiert worden, von denen erwähnt sei das Abrahamsche Sandfilter, das Kasalowskysche Beutelfilter, das Ehrensteinsche Zwischenfilter sowie das Beegsche und das Dehnesche Saftfilter (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1910, s.v. Zuckerfabrikation [1]).

Saftheber   „Montejus, Gerät zur Anhebung von Flüssigkeiten“

Quelle: Montejus (franz., spr. mongt'schû, Saftheber), Vorrichtung zum Heben von Flüssigkeiten durch unmittelbare Einwirkung von Dampf- oder Luftdruck auf die Flüssigkeitsoberfläche (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Montejus).

Saftkocher   „Gerät zum Verlochen von Früchten zu Fruchtsaft“

Quelle: Milli hatte schon am frühen Morgen begonnen und den Holzherd mit dem klapprigen blechernen Saftkocher darauf in der Küche angeheizt (Fischer, Sehnsucht auf blauem Papier, 2014). - Dieser Apparat ist für Beheizung durch Kesseldampf berechnet, neuere Apparate ermöglichen besser die dampfsparende Verwendung der Brüdendämpfe aus den Dünnsaftkörpern der Verdampfapparate oder aus dem Saftkocher und werden zum Teil auch in liegender Form gebaut (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zucker).

Saftpresse   „Gerät für das Auspressen von Früchten für Fruchtsaft“

Quelle: Man ist sich über die Klangquellen nie so ganz sicher: Hört man da eine Trompete oder eine elektrische Saftpresse? (Berliner Zeitung, 27.06.2005). - Saftpressen, alle Pressen, welche die Trennung des Saftes von den fetten Bestandteilen der Früchte u.s.w. bezwecken (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Saftbar   „Lokal, in dem frische Fruchtsäfte angeboten werden“

Quelle: In einer Saftbar werden frischgepresste Frucht- und Gemüsesäfte angeboten (https://de.wikipedia.org/wiki/Saftbar, gesehen am 13.05.2014). - Eine Saftbar wurde in Berlin eröffnet, die schon nach kurzer Zeit einen regen Zustrom verzeichnen kann (Die Zeit, 26.04.1956).

Saftfabrik   „Fabrik, in der Fruchtsaft hergestellt wird“

Quelle: Dann könnte die Saftfabrik das ganze Jahr laufen, der Investor wird reich, und bei uns vergammeln keine Mangos mehr (Die Zeit, 11.08.2011). - Hedersleben, Dorf im preuß. Regbez. Magdeburg, Kreis Aschersleben, an der Selke und der Staatsbahnlinie Halle-Zellerfeld, hat eine evangelische und eine kath. Kirche, ein ehemaliges Cistercienser-Nonnenkloster (1809 aufgehoben), Zuckerfabrik, Saftfabriken, Seilerei, Ziegel- und Kalkbrennerei, Steinbrüche und (1900) 2465 Einw. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hedersleben).

Saftladen   „minderwertiges, schlecht organisiertes Ladengeschäft“

Quelle: Als Saftladen bezeichnet man im Allgemeinen abfällig Geschäfte oder Dienstleistungsbetriebe, die ein zu geringes, wenig nützliches oder minder qualitatives Waren- und/oder Preisleistungsangebot führen. [...] Laut Heinrich Dingeldein vom Marburger Forschungsinstitut für deutsche Sprache finden sich die ersten sprachlichen Belege für diesen Ausdruck im 19. Jahrhundert im Gebiet von Berlin als spaßige Bezeichnung für eine Apotheke. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts übertrug sich der Begriff auf Likörgeschäfte, Destillen, Bierbars, Spelunken - und von dort auf alles mit derart zweifelhaftem Ruf (https://de.wikipedia.org/wiki/Saftladen, gesehen am 13.05.2014). - Wo gibt's denn hier Durchschlagpapier in dem Saftladen? (Oheim, Einmaleins des guten Tons, 1955).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Hinterglied
Säftebahn   „Kanal für die Körpersäfte“

Quelle: Gift [...], ein Stoff, der durch Hineingelangen in die Säftebahn des Menschen oder Tieres schon in kleiner Menge die Tätigkeit einzelner Organe schädigt und dadurch krankhafte Zustände oder den Tod veranlaßt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gift).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Säftefehler   „in der Viersäftelehre der fehlerhafte Zustand der Körpersäfte“

Quelle: Säftefehler entstanden ihrerseits aus einer dem jeweiligen Körper nicht entsprechenden Ernährung oder einem nicht zuträglichen Klima, einer dem Körper nicht gemäßen Lebensumgebung und letztlich aus jedweder Art von Unmäßigkeit (Hickel, Die Arzneimittel in der Geschichte, 2008). - Den Krankheiten der festen Teile stehen die Säftefehler (Plethora; Acrimonia) gegenüber, oder beide sind kombiniert (Pagel, Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte, 1901).

Säftekombination   „in der Viersäftelehre die Mischung der Körpersäfte“

Quelle: Nach ihm bestehen die Temperamente in Mischungsweisen der vier "Säfte" (humores) bezw. Qualitäten; je nach dem Überwiegen eines dieser Säfte oder einer Säftecombination ist die Gemütsart verschieden (Eisler, Wörterbuch der philosophischen Begriffe, 1904, s.v. Temperament).

Säftekrankheit   „in der Viersäftelehre die durch die Körpersäfte verursachten Krankheiten“

Quelle: Die Krasenlehre spielt bei Gaub eine wichtige Rolle. Die Säftekrankheiten sind entweder abnorme Verdünnungen (tenuitas), Verdickungen (tenacitas) oder Schärfen (acrimonia) (Pagel, Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte, 1901).

Säftemasse   „Masse von Körpersäften“

Quelle: Verdauung (Digestio), derjenige Prozeß, durch den die aufgenommenen Nahrungsmittel in einen solchen Zustand versetzt werden, daß sie der Säftemasse des Körpers einverleibt werden können (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Verdauung).

Saftfülle   „reichliche Menge an Saft“

Quelle: Der Hinweis, ein Fruchtsaftgetränk schmecke sehr aromatisch wie die Frucht selbst oder die Werbung "mit der aromatischen Saftfülle" ist ein unrichtiger Hinweis im Sinne des § 3 UWG (Deutsche Lebensmittel-Rundschau 63, 1967). - Augustsaft, Saftfülle des Holzkörpers, die bei manchen heimischen Holzgewächsen nach vollständiger Ausbildung des Laubes, in schwächerm Grad als im Frühling vor Ausbruch des Laubes eintritt und bei Verletzung des Holzkörpers sich bemerkbar macht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Augustsaft).

Saftgehalt   „Menge des enthaltenen Saftes“

Quelle: Der Saftgehalt in der Pflanze hängt vom Alter der Pflanze ab (https://de.wikipedia.org/wiki/Hanfsaft, gesehen am 13.05.2014). - Der Saftgehalt der fleischigen Teile stellt einen Reservevorrat an Wasser dar für die Unterhaltung der Lebensprozesse während der Trockenzeit (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sukkulenten).

Saftmasse   „Masse von Saft“

Quelle: Sekretionskraft: Fähigkeit, aus der Saftmasse dieser selbst unähnliche Materien von bestimmter Beschaffenheit wiederholt an bestimmten Orten abzusondern (Archiv für Geschichte der Mathematik, der Naturwissenschaften und der Technik 12, 1930).

Saftmenge   „Menge von Saft“

Quelle: Dabei steigt die Konzentration der Inhaltsstoffe im Saft der Beere, die Saftmenge wird reduziert (https://de.wikipedia.org/wiki/Edelfäule, gesehen am 13.05.2014). - Beim E. der Früchte in Spiritus behandelt man sie wie beim E. in Zucker, wendet aber von letzterm nur die Hälfte an und mischt die fertigen Früchte nach dem Erkalten mit einem ihrer Saftmenge gleichen Volumen feinstem, durchaus fuselfreiem Spiritus (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Einmachen).

substantivisches Determinativkompositum mit System- oder Organismusteilbezeichnung als Hinterglied
Saftblase   „Saft enthaltende Blase in einem Organismus“

Quelle: Die einheitliche Saftblase wird meist in mehrere kleinere Vakuolen aufgeteilt (Erreger und Überträger tropischer Krankheiten 6, 1955).

Saftgang   „saftleitende Röhre in einem Organismus“

Quelle: All diese Merkmale teilen sich die Täublinge mit den Milchlingen, ihrer Schwestergattung, von der sie sich dadurch unterscheiden, dass ihre Saftgänge (Laticiferen) im Gegensatz zu den Milchlingen keine Milch führen (https://de.wikipedia.org/wiki/Täublinge, gesehen am 13.05.2014). - Saftgänge (Saftkanäle), in der Botanik soviel wie Sekretschläuche (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Saftgefäß   „saftenthaltendes Gefäß in einem Organismus“

Quelle: In der zweiten Hälfte des Januar beginnt die Erweichung des verdickten Saftes in den Saftgefäßen, die Lebensthätigkeit des Baumes fängt allmählich an (Behse, Der Zimmermann: Eine umfassende Darstellung der Zimmermannskunst, 1901).

Saftkanal   „Kanal für die Weiterleitung von Säften in einem Organismus“

Quelle: Je nach Hersteller gibt es hier Lösungen mit Schnellverschlüssen, bei denen sich die innenliegenden Saftkanäle einfach aufklappen lassen (Das Deutsche Weinmagazin, 2007). - Saftgänge (Saftkanäle), in der Botanik soviel wie Sekretschläuche (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Saftgänge).

Saftlücke   „Kanal für die Weiterleitung von Saft in einem Organismus“

Quelle: Die L. entsteht aus dem Inhalt der Blutkapillaren durch eine Art von Sekretionsvorgang, gelangt zunächst in die zwischen den Gewebselementen befindlichen Lücken und Spalträume (Saftlücken, Saftkanäle, Lymphspalten, Lymphräume) und liefert den Geweben diejenigen Substanzen, deren sie zu ihrer Ernährung bedürfen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Lymphe).

Älteres Neuhochdeutsch (Saft)

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Saftgewächs   „saftreiche Pflanze“

Quelle: Aber nach wenigen Wochen ist jedes Zeichen des Lebens wieder verschwunden, und selbst bei den Saftgewächsen erhält die Oberhaut der Blätter einen grauen Ueberzug, der den in den innern Geweben bewahrten Farbstoff verhüllt (Grisebach, Die Vegetation der Erde nach ihrer Klimatischen Anordnung, 1872). - Des Weinstocks Saftgewächse ward / Von tausend Dichtern laut erhoben (Karsch, Lob der schwarzen Kirschen, 1764).

Saftpflanze   „Sukkulente, saftspeichernde Pflanze“

Quelle: Auf dem Vorgebirge Naga gedeihen nur einige wenige Saftpflanzen (Damen Conversations Lexikon, 1838, s.v. Teneriffa). - Solche heissen Saftpflanzen, Succulenta (Schäffer, Erleichterte Arzneykraeuter-Wissenschaft, 1773).

Saftobst   „zur Saftherstellung geeignete Früchte“

Quelle: Die Gemüsearten: Spargel, Blumenkohl, Rüben, Kohl werden nirgend so ersprießlich erzeugt, das Saftobst wird in ganz Deutschland nicht so groß und wohlschmeckend angetroffen (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v. Dänemark). - Aepfel, Birn und alle andere Gattungen von Saftobst, werden frisch genossen (Schinz, Beyträge zur nähern Kenntnis des Schweizerlandes, 1786).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Hinterglied
Saftbehälter (1)   „Nektarium, Pflanzenteil, in dem sich der Nektar befindet“

Quelle: Die Zwischenräume der Zellen enthalten Luft u. werden dann Luftzellen, Lufträume od. Saft u. werden dann Saftbehälter genannt (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Pflanzen [1]). - Der Erweis davon ist an grossen und kleinen Saftbehältern leicht zu machen (Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1762).

Saftbehältnis   „Nektarium, Pflanzenteil, in dem sich der Nektar befindet“

Quelle: Von diesen drei Zipfeln wird der Saft in das stark ausgesackte Kelchblatt ausgeschieden, und zu diesem Saftbehältniss führt nun ein ganz besonders construirter Weg (Jahrbücher für wissenschaftliche Botanik 12, 1881). - In engerer Bedeutung führet diesen Nahmen eine Äthiopische Pflanze, in deren Saftbehältnissen eine beträchtliche Menge eines schwarzen süßen Saftes befindlich ist; Melianthus L. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Honigblume).

Saftdecke   „Bedeckung des Pflanzennektars“

Quelle: Sprengel hat jenen Verschluß als Saftdecke bezeichnet. Sie versperrt den Zugang zum Nectar, der am Grunde der Blumenröhre von einem pomeranzenfarbenen Nectarium ausgesondert wird (Deutsche Rundschau, 1893). - Und weil auf solche Art das Inwendige der Blume vor dem Regen hinlänglich gesichert ist, so war es nicht nöthig, hier eine besondere Saftdecke, wie bey der ersten, anzubringen (Sprengel, Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen, 1793).

Saftdrüse   „Nektarium, Pflanzenteil, in dem sich der Nektar befindet“

Quelle: Pulsatille (Botanik), gemeine Küchenschelle, oder Osterblume, zu den Ranunculeen gezählt, eine Pflanze, die von Linné zu den Anemonen (s. d.) gerechnet wurde, sich jedoch von diesen durch gestielte Saftdrüsen in der Nähe der Blumenblätter, und durch langgeschwänzte Samenbehälter unterscheidet (Damen Conversations Lexikon, 1837, s.v. Pulsatille (Botanik)). - Daß aber jene Borsten weder den Saft absondern, noch enthalten, und die Saftdrüse tiefer sitzt, wird derjenige finden, welcher Gelegenheit hat, die Blume zu untersuchen (Sprengel, Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen, 1793).

Saftfaden   „Paraphyse, fadenförmige Organe zwischen den Fortpflanzungsorganen von Laubmoosen oder Pilzen“

Quelle: Jene Fäden nennt man Saftfäden (Paraphyses) u. sind in Fächer getheilt (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Laubmoose). - Die Saamencapsel sitzt auf der Spitze des dem Stämmchen oder Aestchen einverleibten mit einigen gegliederten Saftfäden umgebenen Stielchens, bald einzeln bald paarweise, und ist mit einem Hütchen versehen (Panzer, Versuch einer natürlichen Geschichte der Laub- und Lebermoosse, 1787).

Saftfleisch (1)   „saftiges Fruchtfleisch einer Pflanzenfrucht“

Quelle: Jede Capsicum-Beere besteht aus 3Theilen: der Epidermis (Oberhaut), dem Parenchym (Marksubstanz, Saftfleisch) und den Saamen (Strumpf, Die Fortschritte der angewandten Chemie, 1853).

Saftgrube   „Nektarium, Pflanzenteil, in dem sich der Nektar befindet“

Quelle: Saftdrüse (Saftgrube), so v.w. Honigdrüse (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Saftdrüse). - Denjenigen Theil, welcher diesen Saft enthält, pflegt man das Nectarium (die Saftgrube, das Saftbehältniß) zu nennen (Sprengel, Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen, 1793).

Safthalter   „Nektarium, Pflanzenteil, in dem sich der Nektar befindet“

Quelle: Mit dem Ausdruck Safthalter bezeichnet Sprengel den Theil einer Saftblume, welcher den abgesonderten Saft empfängt und enthält (Flora: oder, Allgemeine botanische Zeitung 62, 1879). - Sollte die Natur wohl diesen Ring zu dem Ende besonders gefärbt haben, damit derselbe den Insekten den Weg zum Safthalter zeige? (Sprengel, Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen, 1793).

Safthaut   „Pflanzensaft enthaltende Schicht unter der Baumrinde“

Quelle: ältere Bäume, wie z.B. vierzig Jahre alte Kiefern, leiden davon nicht immer, weil die starke Rinde die Beschädigung ihrer Safthaut hindert, wenn das Feuer rasch vorübergeht (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Wald). - Die Rinde ist aschgrau und glatt; die darunter liegende Safthaut, hochgelb, so wie das Holz selbst, welches zum Färben gebraucht wird (Burgsdorf, Forsthandbuch, 1788).

Saftholz   „Pflanzensaft enthaltendes Holz“

Quelle: Es bleibt nun noch zu erörtern, wie sich das bald nach dem Hiebe verbaute Saftholz in Scheuern hält (Kritische Blätter für Forst- und Jagdwissenschaft 48, 1866). - Das Saftholz, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -hölzer, eine im Forstwesen übliche Benennung einer Art Holzes oder Bäume, wo man das lichte Holz in lebendiges oder Laubholz, in Trieb- oder Saftholz, und hauiges, Schlag- oder Weißholz eintheilet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Saftmal   „Bereiche innerhalb einer Blüte, die das Blütenbesucherverhalten beeinflussen“

Quelle: Zu den Nectarien steht das Saftmaal (Nectarastigma) in Beziehung, ein meist anders gefärbter Strich od. Flecken an den Blumenblättern in der Nähe des Neciariums u. zu diesen hinführend (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Blüthe [1]). - Die Krone ist ohne Schatten gezeichnet, damit man das auf ihrem untersten Blatt befindliche Saftmaal besser sehen könne (Sprengel, Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen, 1793).

Saftring   „durchsaftete Schicht in der Baumrinde, Jahresring im Baumstamm“

Quelle: Saftringe, die concentrischen Jahresringe im Innern des Holzes, welche den jedesmaligen Eintritt eines neuen Jahres zeigen (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Er ist der Meinung, daß der Saft durch Holz und Saftring aufsteige, und sich in die Rinde und Oberhaut durch Horizontalgefäße ziehe (Medicinisch-chirurgische Zeitung, 1797).

Saftröhre   „Kanal für die Weiterleitung von Saft in einer Pflanze“

Quelle: Saftröhren, cylindrische, an beiden Enden scharf zugespitzte, als geradlinige Fasern erscheinende, sehr feine, in vollkommnern Pflanzen in der Nähe der Schraubengänge befindliche, die Grundlage u. einen großen Theil des Holzes ausmachende, sehr zähe Röhren, in denen die Säfte der Pflanzen aufsteigen (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Die Saftröhre, plur. die -n, in den Gewächsen, gewisse zarte Röhrchen, welche ihnen den nöthigen Nahrungssaft zuführen und von den Luftröhren noch verschieden sind (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Saftventil   „ventilartige Spaltöffnung im Nektarium von Pflanzen“

Quelle: Oder die Nectarausscheidung findet durch sogenannte Saftventile statt, d. h. durch Spaltöffnungen, deren kleine Schliesszellen dicht von Plasma und Stärke erfüllt sind und die eine Safthöhle nach aussen öffnen (Bischoff, Medicinisch-pharmaceutische Botanik, 1843).

Saftzelle   „safthaltige Zelle eines Organismus“

Quelle: Man sieht anfangs in den Saftzellen kleine Schleimablagerungen an der Innenseite der Zellenwände (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Brand [3]).

substantivisches Possessivkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Hinterglied
Saftdorn   „Sarcobatus vermicularis, eine nordamerikanische Pflanzengattung“

Quelle: Sehr häufig und weit verbreitet ist ein Halophyt, der Saftdorn (Sarcobatus vermicularis), ein 1 bis 2 1/2 Meter hoher Strauch mit dunkelgrünen, saftigen Blättern (Leipoldt, Physische Erdkunde, 1885).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Saftfutter   „saftenthaltendes Tierfutter, Nassfutter“

Quelle: es erhält seine Nahrung in Form von Saftfutter, das ein großes Volumen besitzt u. schmackhaft u. leicht verdaulich ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Mast [2]).

Saftbraten   „saftiger Braten“

Quelle: Er schmatzte mit der Zunge und schnupperte mit der Nase und fühlte schon den braunen Labetrunk die Kehle hinabrieseln zwischen den herrlich schmeckenden Bissen eines gelungenen Saftbratens oder Beefsteaks mit Ei (Conrad, Was die Isar rauscht, 1887-90).

Saftfleisch (2)   „Saftbraten, saftiger Braten“

Quelle: Die Füllung besteht aus Reis, gehacktem Saftfleisch vom Rinde und Semmeln oder Brodwürfeln (Rajacic, Das Leben die Sitten und Gebräuche der im Kaiserthume Oesterreich lebenden Südslaven, 1873).

substantivisches Determinativkompositum mit Farbbezeichnung als Hinterglied
Saftblau   „aus Pflanzensaft gewonnene blaue Farbe“

Quelle: Saftblau, Saftbraun, Saftgelb etc., blaue, braune, gelbe etc. Saftfarben (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Bleu de tournefol. Saftblau (Nemnich, Waaren-Lexicon in zwölf Sprachen, 1797).

Saftbraun   „aus Pflanzensaft gewonnene braune Farbe“

Quelle: Saftblau, Saftbraun, Saftgelb etc., blaue, braune, gelbe etc. Saftfarben (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Saftblau). - die rothbraunen Stellen sind mit Coschenille und Saftbraun gemacht (Frauenholz, Bilder für Kinder, 1795).

Saftfarbe   „aus Pflanzensaft gewonnene Farbe“

Quelle: Saftfarben, 1) verschiedene Farben, welche aus den Pflanzensäften bereitet werden; 2) (Lasurfarben), durchscheinende Farbenstoffe, welche sich mit dem Wasser leicht auflösen, welche aber auch aus dem Thierreiche genommen sein können; bes. zur Wassermalerei u. zum Färben benutzt (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Die Saftfarbe, plur. die -n, bey den Mahlern, Farben, welche aus den Säften des Pflanzen- oder Thierreiches bereitet worden; zum Unterschiede von den mineralischen Farben (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Die mit dem Feldbau umgehen / geben Holtz den Zimmerleuten / Wagnern / Drechßlern / Dischlern / Flachs den Webern / allerhand Holtz / und Safftfarben den Färbern / Korn / Wein / Oel / Baumwolle / etc. (Becher, Psychosophia Oder Seelen-Weißheit, 1683).

Saftgelb   „aus Pflanzensaft gewonnene gelbe Farbe“

Quelle: Saftblau, Saftbraun, Saftgelb etc., blaue, braune, gelbe etc. Saftfarben (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Saftblau).

Saftgrün   „aus Pflanzensaft gewonnene grüne Farbe“

Quelle: Saftgrün (Succus viridis), eine aus dem ausgepreßten Safte der Kreuzdornbeeren, durch Behandlung mit Alaun, Pottasche od. Magnesia bereitete gewöhnlich in Blasen (Blasengrün) gefüllte, dicke, leicht lösliche, dunkelgrüne Malerfarbe (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Das Saftgrün, subst. indecl. plur. car. eine grüne Saftfarbe, welche unter andern auch aus den reifen Beeren des purgirenden Wegedornes, oder Kreuzdornes, Rhamnus catharticus L. bereitet wird, und sich dem Olivengrün, oder Lauchgrün nähert. Eine andere Art des Saftgrün wird aus den Blumen des gemeinen Schwertels bereitet; Franz. Verd d'Iris (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Wann nun die Aepffel keine hüpsche leichte Farbe haben / so thut etwas Safft-grün oder Berbisbeer-Safft hinein (Thieme, Haus- Feld- Arzney- Koch- Kunst- und Wunderbuch, 1694).

Saftrot   „aus Pflanzensaft gewonnene rote Farbe“

Quelle: Das Gelbe ist durch Gummigutti zu tuschen, das Rothe durch Saftroth oder Carmin, das Blaue endlich durch Saftblau oder Preussischblau (Weisbach, Abriss der Markscheidekunst, 1873).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Hinterglied
Saftzeit (1)   „Zeit, in der eine Pflanze austreibt und besonders viel Saft entwickelt“

Quelle: das leichte Holz erlangt, in der Saftzeit geschält, große Festigkeit (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Pappel). - Soll aber die rinde, und schale benuzet, und zur lohe gebrauchet werden; so wird diselbe zur saftzeit abgemachet (Estor, Der Teutschen rechtsgelahrheit, 1767). - Die Weyden zu dem Einlegen müssen in ihrer guten Safftzeit / als im Majo und Junio abgeschnitten und eingeleget werden (Böckler, Schola Militaris Moderna, Oder Neu-vermehrte Kriegs-Schule, 1685).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Saftsteuer   „Abgabe auf den Saft von Früchten für die Zuckerproduktion“

Quelle: Die Prämien in Belgien, welches Land das ziemlich elastische System der Saftsteuer eingeführt hat, sind auch nicht annähernd ziffermässig auszudrücken (Das Handels-Museum 2, 1887).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Saftausfluss   „das Ausfließen von Pflanzensaft“

Quelle: Denkt man sich den in Gestalt einer Weintraube verholzten Saftausfluß einer Birke, in allen möglichen Farben schimmernd, welche sich jemals auf einer Malerpalette befanden, so kann man sich einen ungefähren Begriff von diesen Nasen machen (May, Der Geist der Llano estakata, 1887-88). -... weil, wo einmal durch solches Beschneiden eine Wunde verursacht worden, der Saftausfluß seinen beständigen Fortgang hat, und solche Wunden niemal verheilen, wie sie bey den Kirschen- und Pflaumenbäumen äußerst hart verheilen (Märter, Die Obstbaumzucht, 1795).

Saftaustausch (1)   „das Austauschen von Pflanzensaft“

Quelle: Frage man nun, wie in einem derartigen Zellengewebe ein Saftaustausch möglich sei, so könne man von vorneherein nicht leugnen, daß die häutige Substanz der Pflanzen von unzähligen, unsichtbaren Poren durchbohrt sei, durch welche die Flüssigkeiten dringen (Sachs, Geschichte der Botanik, 1875).

Saftbewegung   „Bewegung des Saftes im Pflanzenorganismus“

Quelle: Dennoch ist so manche Frage noch nicht gelöst, so z.B. kennt man die Ursachen der Saftbewegung noch nicht genau (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Botanik). - Meyen zeigte mir schon damals die Saftbewegung in der Rinde des Feigenbaumes, die jetzt viele Botaniker noch nicht einmal kennen, oder nicht kennen wollen (Nova acta Leopoldina, 1757).

Saftfluss   „Zirkulation oder Austreten des Pflanzensaftes“

Quelle: Saftfluß, Krankheit der Obstbäume, verrät sich durch die Nässe am Stamme u. ist Folge überflüssiger Feuchtigkeit (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Länger als drey Jahr hintereinander ward dieser Saftfluß wiederholet, ohne daß der Sturzel einige Sprößlinge getrieben hätte (Steinwehr, Der Königl. Akademie der Wissenschaften in Paris Anatomische, Chymische und Botanische Abhandlungen, 1751).

Saftführung   „das Durchleiten von Pflanzensaft“

Quelle: nach der älteren, von Malpighi u. Duhamel, steigt der Saft in den Gefäßen empor, nach der anderen, jetzt bes. von Schleiden vertreten, ist die Saftführung den gewöhnlichen Zellen übertragen (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Botanik).

Safthieb   „Holzschlag im Frühjahr, wenn das Holz voller Saft ist“

Quelle: Safthieb, ein Holzschlag im Frühjahr, wenn der Saft schon sehr in Bewegung ist. Das Holz schlägt dann bei Holzarten mit steifer hornartiger Rinde besser wieder aus, weniger gut dagegen bei schwammiger Rinde (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Diesen außerordentlichen Ausschlag aber bewürket einzig und allein der Safthieb (Journal für das Forst- und Jagdwesen 2, 1791).

Saftsteigung   „das Aufsteigen des Pflanzensafts“

Quelle: Bei beiden Versuchsstämmen hat das Durchschneiden der äusseren Holzlagen in der eingangs dargestellten Weise auch nicht den geringsten Einfluss auf die Saftsteigung nach oben ausgeübt (Hartig, Untersuchungen aus dem forstbotanischen Institut zu München, 1883).

Safttrieb   „das Austreiben von Pflanzen durch den Saftaufstieg“

Quelle: Die beste Zeit dazu ist das Frühjahr, geschieht übrigens auch im zweiten Safttrieb mit Erfolg für das Wachsthum des Baumes, nicht aber für frühere Tragbarkeit (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Aderlassen bei Obstbäumen). - Süsskirschen leiden mehr, als die sauren. Letztere sind gleichsam wilderer Natur; ihr Safttrieb ist gemässigter und später u. s. w. (Allgemeine Literatur-Zeitung, 1785).

Saftauszug   „Extrakt aus einem Saft“

Quelle: Abstractiv (v. lat.), ein Geist- od. Saftauszug (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Abstractiv). - Jndessen nähert sich das Blut in so fern der alkalischen Natur, daß es allerdings durch eine gelinde Abrauchung, vermittelst der man es zu einer Art von Maße macht, dergleichen man Extrakt (Saftauszüge) zu nennen pflegt, eine alkalische Eigenschaft erhält (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1762).

Saftbereitung   „Zubereitung von Fruchtsaft“

Quelle: Im Einzelnen hat jedoch dem Vernehmen nach auch in Schlesien, im Anhaltischen und in Süddeutschland eine über den Hausgebrauch hinausgehende, daher gewerbliche Saftbereitung aus Runkelrüben stattgefunden (Zeitschrift des Vereins der deutschen Zucker-Industrie, 1854).

Saftfabrikation   „gewerbsmäßige Herstellung von Fruchtsaft“

Quelle: In der Nacht vom 14. bis 15. d. M. ist in Hedersleben bei Quedlinburg aus der Kunze'schen Saftfabrik eine metallene Mutterschraube von einer zur Saftfabrikation gehörigen Spindelpresse gestohlen worden (Magdeburgische Zeitung, 1857).

Saftgewinnung   „Gewinnung von Fruchtsaft“

Quelle: Die Rückstände der Rübenzuckerfabrication geben je nach der Methode der Saftgewinnung ein sehr verschieden werthvolles Futter (Krafft, Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage, 1876).

Säfteanhäufung   „das Anhäufen von Körpersäften“

Quelle: Außerdem müssen als Ursachen desselben erwähnt werden der häufige Genuß des Cichorienkaffees, bitterer Biere, bitterer oder betäubender Arzneien, Stockungen und Säfteanhäufungen im Unterleibe, Hypochondrie und Hysterie (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Staar [2]).

Säfteausleerung   „Ausscheidung von Körpersäften“

Quelle: Als besondere, Entzündung erzeugende Ursachen verdienen Erwähnung: Erhitzungen, Erkältungen, wie sie z.B. bei erhitztem Körper und plötzlichem Wechsel der Temperatur leicht sich ereignen, heftige Gemüthsbewegungen, Unterdrückung naturgemäßer oder auch nur gewohnter Säfteausleerungen, alle mechanischen oder chemischen Verletzungen der Organe, allzuheftige Anstrengungen u.s.w. (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1837, s.v. Entzündung).

Säftebereitung   „Bildung von Körpersäften“

Quelle: Es gibt kein specifisches Heilmittel, vielmehr sind sehr verschiedenartige, vorzüglich auf die Verdauungswerkzeuge, Stuhlausleerungen, die Haut u. auf Verbesserung der Säftebereitung u. Ernährung wirkende zu gebrauchen (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Skropheln).

Säfteentartung   „Dyskrasie, in der Viersäftelehre die Entartung der Körpersäfte“

Quelle: Noch muß einer Erscheinung gedacht werden, der man aus Unkenntniß ihres Grundes lange Zeit unverdiente Bedeutsamkeit beigelegt hat, nämlich der bald, oft schon wenige Tage nach dem Beginn der Wassercur erfolgende Ausbruch von allerhand Hautausschlägen (von der einfachen Röthung bis zur Entstehung von Geschwüren), der, da man ihn mit der jedesmaligen Krankheit und dem muthmaßlich vorhandenen Krankheitsstoffe in eine bestimmte Beziehung brachte, zu der irrigen Ansicht verleitete, als liege allen Krankheiten eine Säfteentartung zum Grunde, die durch dergleichen Hautausschläge gehoben werde (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Wassercuren).

Säfteentmischung   „in der Viersäftelehre die unzureichende Mischung der Körpersäfte“

Quelle: Nervenfieber sind menschliche Krankheitszustände, welche vorwaltendes Ergriffensein des Nervensystems und wirkliche allgemeine Lebensschwäche ohne gleichzeitige Säfteentmischung auszeichnet (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Nervenfieber).

Säfteergießung   „Ausschüttung von Körpersäften“

Quelle: Die Wirkung der beim Geschäfte des Schweises erforderlichen mässigen Wärme wird durch eine große Säfteergiessung auf der ganzen Oberfläche des Körpers reichlich vergolten, da jeder Säfteverlust schwächend ist (Weikard, Medizinisches praktisches Handbuch, 1798).

Säfteerzeugnis   „etwas, das von den Körpersäften erzeugt wird“

Quelle: Die Tuberkeln sind krankhafte Säfteerzeugnisse, welche, ohne selbst eine Spur von Organisation oder auch nur Leben wahrnehmen zu lassen, in das Zellgewebe der Organe abgelagert werden (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Tuberkeln).

Säftelauf   „Umlauf der Körpersäfte“

Quelle: Die Heilung sollte durch Einführung des durch die Schwindsucht erzeugenden Bakterien selbst erzeugten Giftes, als welches ihre Lebensproducte auftreten, in den Säftelauf der Kranken erfolgen (Siemens, Lebenserinnerungen, 1892).

Säftemischung   „in der Viersäftelehre die Mischung der Körpersäfte“

Quelle: Dagegen trotzt die veraltete, insbesondere die trockene, oft sehr lange allen Heilmitteln und führt mit der Zeit eine schlechte Säftemischung, Anschwellungen von Drüsen und Baucheingeweiden, Abmagerung des ganzen Körpers, schleichendes Fieber, Wassersucht u.s.w. herbei (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Krätze). -... daß sie dem übrigen Neigungen- und Begierdensystem eines Menschen, seinem Alter, seiner Säftemischung, seiner Lage und ganzen äusserlichen Umständen so angemessen als möglich ist (Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen, 1769).

Säftetrieb   „starke Bewegung der Körpersäfte“

Quelle: Frühlingskuren nennt man die Anwendung künstlicher und natürlicher Heilmittel, welche bei einer passend veränderten Diät und Lebensweise im Frühjahr, wo ein neuer Säftetrieb im Körper anfängt, zur Umänderung der ganzen Constitution oder Aufhebung einzelner krankhafter Mißverhältnisse eine Zeit lang gebraucht werden (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v. Frühlingskuren).

Säfteverbrauch   „das Verbrauchen von Körpersäften“

Quelle: Sehr große Cysten schaden wohl auch durch starken Säfteverbrauch, bisweilen wird auch durch Erweiterung von Cysten die Umgebung zerstört (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Balggeschwulst).

Säfteverderbnis   „in der Viersäftelehre die Entartung der Körpersäfte“

Quelle: Auszehrendes od. Schleichendes F.), F. mit langsamem Verlauf, in einzelnen Anfällen auftretend, mit auffallendem Schwinden der Kräfte u. großer Abmagerung, sich bald an eine trockene, nicht wesentlich mit Ausleerungen verbundene Abzehrung knüpfend, bald aus allgemeiner od. örtlicher Schwäche, Mangel an Nahrungsstoffen, Säfteverderbnissen, Kachexien, übermäßigem Verbrauch der Nervenkraft, od. Unbrauchbarkeit, insbesondere Vereiterung u. Zerstörung einzelner Organe herrührend (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Fieber). - Ueberhaupt wird der Weichselzopf von La Fontaine für eine besondere Gattung von Säfteverderbniß gehalten, welche ansteckend ist (Weikard, Practische Anweisung zur Heilung örtlicher Krankheiten, 1797).

Säfteverlust   „Einbuße an Körpersäften“

Quelle: Darrsucht (Tabes Marasmus) trockene Schwindsucht, nennt man die allmälige Abzehrung des Körpers ohne merklichen Säfteverlust (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Darrsucht). - Die Wirkung der beim Geschäfte des Schweises erforderlichen mässigen Wärme wird durch eine große Säfteergiessung auf der ganzen Oberfläche des Körpers reichlich vergolten, da jeder Säfteverlust schwächend ist (Weikard, Medizinisches praktisches Handbuch, 1798).

Säftezersetzung   „in der Viersäftelehre die Zersetzung von Körpersäften“

Quelle: Dieses durch einen eignen Zustand von Betäubung und Umnebelung des Kopfs, Neigung zu fauliger Säftezersetzung und zuweilen durch das Erscheinen eines frieselartigen oder in blauröthlichen Flecken bestehenden Hautausschlages hauptsächlich sich charakterisirende, leicht tödtlich werdende Nervenfieber entwickelt auf der Höhe der Krankheit einen Ansteckungsstoff, der wesentlich zu seiner epidemischen Verbreitung beiträgt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Nervenfieber).

Saftabgabe   „das Abgeben von Saft“

Quelle: Der Wasserzufluss, welcher während des Reibens der Rüben auf die Reibe geleitet wird, um die Saftabgabe zu erleichtern und zu erhöhen, ist in den letzten Jahren mehr und mehr erhöht worden (Hofmann, Bericht über die Entwickelung der chemischen Industrie, 1877).

Saftabscheidung   „das Absondern von Saft“

Quelle: Wie Leube selbst angiebt, genügt unter Umständen selbst beim Gesunden diese Methode nicht, um überhaupt Saftabscheidung zu veranlassen (Zeitschrift für klinische Medizin, 1886).

Saftabsonderung   „das Absondern von Saft“

Quelle: Im folgenden Jahr fand er, veranlaßt durch die Blüthen des Vergißmeinnicht (Myosotis palustris), daß verschiedenfarbige Flecken auf den Blumenkronen in ihrer Lage gewisse Beziehungen zu dem Ort der Saftabsonderung darbieten (Sachs, Geschichte der Botanik, 1875). - Folglich liege nichts daran, daß nicht die Eingeweide des Knabens und Mannes eine bestimmte Grösse haben sollten, und eine änliche Saftabsonderung damit verbunden seyn müste (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1762).

Säftebewegung   „Bewegung der Säfte in einem Organismus“

Quelle: Die Säftebewegung ist doppelt, aus den Athmenwerkzeugen ins Herz (welches wenigstens eine, bisweilen drei Kammern hat) u. von da zurück (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Weichthiere).

Säftedrang   „Andrang von Säften in einem Organismus“

Quelle: Der innere Wasserkopf ist am häufigsten angeboren, kann sich aber auch später ausbilden, wie z.B. als Folgeübel der Gehirnentzündung, oder auch des bloßen Säftedranges nach dem Kopfe bei Kindern (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Wassersucht).

Saftdruck   „Druck des Saftes in einem Organismus“

Quelle: Das Vorhandensein des Saftdruckes selbst wird an dem Ausquellen verletzter Milchsaftpflanzen treffend demonstrirt und mit dem Druck verglichen, unter welchem das Blut in den Adern steht (Sachs, Geschichte der Botanik, 1875).

Saftentziehung   „das Entziehen von Saft“

Quelle: Neben der Saftentziehung wirken meist auch die kleberigen, alle Spaltöffnungen verstopfenden Auswürfe der Blattläuse im höchsten Grade nachtheilig auf die Pflanzen (Brehm, Thierleben, 1883-87).

Saftergießung   „Ausschüttung von Saft in einem Organismus“

Quelle: Die V. gibt sich durch Wuchertriebe, Aufspringen der Rinde, Saftergießungen, Unfruchtbarkeit zu erkennen (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v. Vollsaftigkeit).

Saftleitung (1)   „Weiterleitung von Saft in einem Organismus“

Quelle: Bei der Buche ist bei mehr als zwei Fuß Stammdurchmesser das ganze Holz oft bis auf wenige Zoll, welche stets den Umfang bilden, meist faul und ganz unfähig, an der Saftleitung theilzunehmen (Roßmäßler, Der Wald, 1863).

Säftemangel   „Unterversorgung mit Säften in einem Organismus“

Quelle: Oligochymie, Säftemangel (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Oligochymie).

Saftstrom   „fließender Saft“

Quelle: Von der reichlichen Fülle des Saftstromes kann man sich leicht überzeugen, wenn man kurz vor dem Eintritt desselben einem Baume einen seiner untersten nicht zu starken Aeste bis auf einen kurzen Stummel absägt (Roßmäßler, Der Wald, 1863).

Saftüberfluss   „zu großer Saftbestand in einem Organismus“

Quelle: Unfruchtbare O. muß man, wenn Saftüberfluß die Ursache ist, schröpfen (s.d.), ringeln (s.d.), od. die Aste einbiegen; wenn Alter die Ursache ist, verjüngen (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Obstbäume).

Saftumlauf   „Zirkulation des Saftes in einem Organismus“

Quelle: Wasserfloh (Flohartige D., D. pulex), Schwanz eingebogen, gabelig, Schale hinten zugespitzt, färbt durch seine Menge oft das Wasser, ist röthlich durchsichtig, daß man den Saftumlauf bemerken kann (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Daphnie). - Alsdann nehme man sie gegen Ende Juli, oder Anfang August, wenn ihre Blätter schon halb gelb geworden sind, und der Saftumlauf nach der Wurzel oder Zwiebel sich schon zu verlieren angefangen hat, wieder auf (Natur- und Kunst-Gartenbuch, 1793).

Saftverlust   „Einbuße an Saft“

Quelle: er sitzt an der Blattunterseite junger Triebe, welche durch den Saftverlust abwelken, saugt gewöhnlich des Nachts und paart sich auch zu dieser Zeit (Brehm, Thierleben, 1883-87).

Saftzirkulation   „Umlauf von Säften in einem Organismus“

Quelle: Doctor Schultz sandte mir seine Arbeit, in die ich hinein gesehen habe und gerade die Stelle der Saftcirculation fand, von der Sie sprechen (Goethe, Brief an Schultz, 1823). - Folgt auf die Kälte Regen, so leiden die Pflanzen weniger, als von einer folgenden trocknen Wärme, da diese die durch Kälte gestockten Säfte in Gährung bringt und verdirbt, wohingegen weniger kalte Nässe die Saft-Circulation wieder herstellt, wie dieß bey erfrornen thierischen Körpern der nemliche Fall ist (Kaiserlich privilegirter Reichs-Anzeiger, 1798).

Säftezirkulation   „Umlauf von Säften in einem Organismus“

Quelle: Eine Bildung kann aber ohne Säftezirkulation nicht stattfinden, und eine Säftezirkulation nicht ohne die nothwendigen äußeren Einwirkungen, wozu vor allem Wärme und Feuchtigkeit gehören (Deutsches Magazin für Garten- und Blumenkunde, 1852).

Saftzufluss   „das Zufließen von Säften in einem Organismus“

Quelle: Ursache ist zu starker Saftzufluß in zu fettem od. nassem Boden; man schneidet die kranken Theile bis auf das gesunde Holz ab (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Blutsturz).

Säftezufluss   „das Zufließen von Säften in einem Organismus“

Quelle: Zu jenen gehören die Ablösung des befruchteten Eies vom Eierstocke und seine Fortführung durch den Eileiter in den Fruchthalter; der vermehrte Säftezufluß zu diesem letztern, sein allmäliges Größerwerden an Umfang und Dicke der Wandungen, seine Lageränderung mit Verdrängung der Nachbarorgane und das allmälige Anschwellen der Brüste (Herders Conversations-Lexikon, 1857, s.v. Schwangerschaft).

Saftzuzug   „das Zufügen von Saft“

Quelle: sonst läuft man Gefahr beim Einfügen eines einzigen Reises, daß die dem Reis gegenüber befindliche Rinde vertrocknet aus Mangel an Saftzuzug, welches auch meistens der Fall ist, wenn nur ein Reis erwächst und das andere abstirbt (Monatschrift fur Pomologie & praktischen Obstbau, 1858).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
Saftsteigen   „das Aufsteigen des Pflanzensaft“

Quelle: Das Erwachen des Baumlebens im Saftsteigen ist schon von Alters her als der Markstein des Frühlingseintrittes angesehen worden (Roßmäßler, Der Wald, 1863).

Saftkochen   „das Verkochen von Früchten zu Fruchtsaft“

Quelle: Sie dient zum frischen Genuß, auch zum Saftkochen und Dörren und findet auf den Märkten sehr guten Abgang (Lucas/Oberdieck, Illustrirtes Handbuch der Obstkunde, 1866).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Safträuber   „nutzloser Trieb an einer Pflanze“

Quelle: Es isti ein Unrecht, ja ein Raub, den man am Weinstock und an seiner eignen Erndte begeht, wenn man solche Safträuber am Stocke duldet (Hamburger Garten- und Blumenzeitung 17, 1861). - Der Baumsauger, des -s, pur. ut nom. sing. bey einigen ein Nahme solcher Pflanzen, welche von dem Safte anderer Bäume leben, und sie gleichsam aussaugen, dergleichen die Mistel, die Moose, Schwämme u.s.f. sind. Bey andern heißen sie Pflanzensauger, Safträuber, Saugepflanzen, und, obgleich nicht auf die schicklichste Art, Schmarotzerpflanzen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Baumsauger). - Denn an demselben finden sich viererley theils unnütze / theils zugleich schädliche zweige / als nemlich dürre und erstorbene / dicht und durch einander gewachsene / Trauffäste so nur unter sich hangen / und Wasserreisser oder Saffträuber (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

Saftsauger   „Insekt, das sich von Pflanzensaft ernährt“

Quelle: Wir lernen in diesen Thierchen eine dritte Reihe von Larven kennen, welche sich vorzugsweise von Blattläusen ernähren und in Gemeinschaft mit jenen der übergroßen Vermehrung dieser schädlichen Saftsauger zum Heile der Pflanzenwelt entgegenwirken (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Saftsauger (z. B. Cicaden) (Schmiedlein, Vollständiger Lehrbegriff der Entomologie, 1795).

Saftfabrikant   „Besitzer einer Fabrik, in der Fruchtsaft hergestellt wird“

Quelle: aus diesem Grunde [...] hat die Majorität der Zuckerfabrikanten sich immer gegen die Besteuerung ausgesprochen, obgleich durch den höheren Rübenpreis, den jene Saftfabrikanten erlegen können - da deren Rübe keiner Steuer unterliegt - uns Zuckerfabrikanten [...] mancher Schaden erwächst (Stenographische Berichte über die Verhandlungen des durch die allerhöchste Verordnung einberufenen Deutschen Zoll-Parlaments, 1868).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
saftarm   „wenig Saft enthaltend“

Quelle: worauf man dann den hellen, dunkelgrünen Saft zum Gebrauche oben abgiesst; wie man auch mit Sadebaum-, Taxus-, Lebensbaum- und ähnlichen saftarmen Blättern zu thun pflegt (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21).

saftartig (1)   „in der Art von Saft“

Quelle: Denn (spricht er) weil die Sonne / innerhalb 28. Tagen / um ihre Spindel / herumkommt / und die übrige safft-artige oder flüssige Materi der Welt / bis an den Saturn / schneller / oder langsamer / bewegt / nach dem Unterschied der Distantien: so bewegt sie die Planeten / welche ihr in solchen Distantien allda begegnen / mit derselbigen Bewegung / als wie die ihr daselbst fürstossende Materi (Francisci, Das eröffnete Lust-Haus Der Ober- und Nieder-Welt, 1676).

saftfrei   „keinen Saft mehr enthaltend“

Quelle: In demselben Falle befinden sich auch die Zellen der Oberhaut der Blätter, indem die Haare, die sich auf der Oberhaut bilden, von Anfang an saftfrei und lufthaltend sind (Mulder, Versuch einer allgemeinen physiologischen Chemie, 1844-51).

saftgrün   „saftig grün“

Quelle: Die untergehende Sonne bestreifte noch eben diese Höhe samt der Fontäne und ruhigen Gestalt, über welche die Platanen mit ihren saftgrünen Laubmassen ihr durchsichtiges und doch kräftiges Helldunkel herniedersenkten (Keller, Das Sinngedicht, 1882-84). - Sie hat einen hohlen, dicken, knotigen Stängel, längliche, um den Rand gekerbte, saftgrüne Blätter, und eine starke, scharfe und wohl riechende Wurzel (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Angelike). - den brauchen die Mahler / und mischen laugen / darinnen Alaun gesotten / darunder / so wird eine lustige safftgrüne Farb darauß / welche zum Papier färben auch dienstlich (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

saftlos (1)   „keinen Saft enthaltend“

Quelle: Fruchtboden convex od. kegelförmig, saftlos u. bei der Fruchtreife vertrocknend, dadurch von der ähnlichen Erdbeere unterschieden (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Potentilla). - Saftlos, -er, -ste, adj. et adv. des Saftes beraubt. Saftlose Früchte (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - wann uns die Trückne den Weinstock kraft- und saftlos macht, wie zu Eliä Zeiten; wann uns die vergifte Luft mit einer starken Pest überfällt, wie der David zu seiner Zeit erfahren: so laßt uns weiter die Planeten nicht durch die Hechel ziehen, oder dem Teufel alle Schuld auf den Buckel laden (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

saftreich   „reich an Saft, viel Saft enthaltend“

Quelle: Die vierzig Roten schürten fort und fort, um das Feuer nicht im saftreichen Grün ersticken zu lassen (May, Satan und Ischariot I, 1897). - Dort lebt' ich von dem Ertrage meiner Felder, Wiesen, Gärten und Weiher; das Kräftigste, Saftreichste, Frischeste kam auf meinen Tisch (Kosegarten, Geschichte seines fünfzigsten Lebensjahres, 1816). - Was schadete es diesem, wenn ein ausgearteter Teil von ihm unterginge? wenn einige verdorrete Zweige und Blätter des saftreichen Baumes abfielen? (Herder, Briefe zur Beförderung der Humanität, 1793-97). - Diodor wuste wol wie viel an der Eltern Neigung gelegen / und spricht der Mutter freundlich zu / wird auch mit solcher Höfligkeit empfangen / daß die Tochter mit ihrer Mutter zu eifern ursache nahme / weil dieser alte Brand viel mehr mit Liebe angeflammet / als der noch ungefällte Safftreiche Stämmer (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz jämmerlicher Mordgeschichte, 1656).

saftschwer   „schwer von Saft“

Quelle: Es war eine Freude, wie die weißen und auch dunkeln Trauben an der nicht üppig aussehenden Rebe, welche meist auf sehr dürftigem, mit Felsgestein vermischtem Boden stand, saftschwer und in solcher Menge da hingen, daß oft zwei Stöcke schon hinreichten, den Korb der Leserin zu füllen (Das Ausland, 1846).

saftvoll (1)   „voller Saft, viel Saft enthaltend“

Quelle: Mareili konnte keine Beere unreif brechen, sie mußte ihm willig und gerne ins Händchen fallen, mußte groß, dunkel, süß und saftvoll sein (Gotthelf, Das Erdbeerimareili, 1850). - Zu weniger saftvollen Substanzen setzt man Einen, zu saftreichern bis zwei Theile Zucker am Gewichte (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v. Konserven). - Die braunen / purpurschwartzen / traubenartige / safftvolle / gesunde / blutreiche Maulbeere (Harsdörffer, Poetischer Trichter, 1653).

saftähnlich   „an Fruchtsaft erinnernd“

Quelle: in der That jedoch bedurfte es statt der Pressen der Mörser und Stössel, um den Früchten, die der Rebstock dort trug, eine saftähnliche Flüssigkeit zu entlocken (Bidermann, Die ungarischen Ruthenen, 1862).

saftartig (2)   „in der Art von Fruchtsaft“

Quelle: Nächst dem Commanderiewein schätzt man den Muscatwein; er übertrifft den italienischen, wenn er noch jung, süß und weiß ist, wird aber mit dem Alter gefärbt und dicker, und mit 60 bis 70 Jahren ganz saftartig (Deutsche Blätter, 1861).

saftschwanger (2)   „reich an Körpersäften, vital“

Quelle: Denn in dieser jungen, saftschwangern Natur lagen noch alle Widersprüche des Ernsten und Närrischen, welche das Leben später bis zur Gleichgültigkeit abdämpft, chaotisch nebeneinander (Immermann, Münchhausen, 1838-39).

saftrot (2)   „rot von Fleischsaft“

Quelle: Enormere Stücke Beef, saftroth in goldnem Fette zitternd, besser gemästetes, wie mit Eiderdaun gestopftes Geflügel, stolzeres Gemüse, schöngelbern Butter, saftigere Früchte und einladendere Fische sah mein erstauntes Auge nie! (Pückler-Muskau, Briefe eines Verstorbenen, 1830).

säftereich   „viel Säfte enthaltend“

Quelle: Das Leben hatte ihm kein Stück gesunder Krafterde hingeschoben, auf daß er fest in sie hineinwurzele und aus ihr heraus drangvoll und säftereich treibe (Conradi, Adam Mensch, 1889).

säftevoll   „voller Saft, viel Saft enthaltend“

Quelle: Hell war der Himmel und unendlich weit, / Leis wimpelte von säftevollen Zweigen, / Die glänzend überquollen in dem Licht / Des jungen Lenzen, unberührtes Grün (Bierbaum, Erwachen in den grellen Tag, 1892).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
saftberaubt   „des Saftes beraubt, keinen Saft mehr enthaltend“

Quelle: Ach, wie ward das saftgeschwellte, / Laubgeborgne rothe Beerchen / Saftberaubt und blaß gemacht! (Daumer, Hafis, 1846).

saftgefüllt   „mit Saft angefüllt, viel Saft enthaltend“

Quelle: Schnell wird das eingesogene Wasser durch den Holzkörper der Wurzel emporgetrieben und gelangt in den des Stamms, der Aeste und Zweige, welches Alles wir im Frühjahre kurz vor dem Aufbruche der Knospen saftgefüllt finden (Blätter für literarische Unterhaltung, 1853). - Pomona giebet umb den saftgefüllten Bäumen / den grünen weißen Flor, läßt ihre Gärten räumen (Fleming, Früelings-Hochzeitgedichte, 1631).

saftgeschwellt   „vom Saft angeschwollen“

Quelle: Ich pfropfte selbst den braven Ast, / Der diese Pfirschen mir getrieben, / So farbig frisch und saftgeschwellt (Lenau, Faust, 1836).

saftgeschwollen   „vom Saft angeschwollen“

Quelle: Hier habt Ihr mein Buch! Euch gehöre es, weil es zugleich ein gutes und markiges, saftgeschwollenes Stück Eures intimsten Seelenlebens darstellt (Conradi, Lieder eines Sünders, 1887).

saftschwellend   „von Saft angeschwollen“

Quelle: Weß Lippen je gekostet von den süßen / Saftschwell'nden Beeren, die als Frucht er trug, / Erprobt in ihnen wunderbare Tugend, / Durch ihre Kräft' blüht er in ew'ger Jugend (Bernhardi, Flore und Blanscheflur, 1822).

saftschwitzend   „Saft absondernd“

Quelle: Diese untersuchen eifrig die Blüten der oberen Zweige, jene tiefer stehende, die einen das Gelaube, die anderen den saftschwitzenden Stamm, um ihr tägliches Brot sich zu erwerben (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Die deutsche Linde hat doch eine Art einer Saftgrube, oder wenigstens saftschwitzende Härchen, und kömmt dadurch der amerikanischen Art näher (Göttingische gelehrte Anzeigen, 1772).

saftspendend   „Saft ergebend, saftreich“

Quelle: Man muß die Böcke im allgemeinen als bewegliche Käfer bezeichnen, die im Sonnenscheine oder an warmen, schwülen Tagen lebhaft umher fliegen und Blumen oder saftspendende Stellen an Baumstämmen aufsuchen (Brehm, Thierleben, 1883-87).

saftsprühend   „Saft versprühend“

Quelle: er dachte an den Hymenaeus des Catull, diese lebenatmende Hymne, die in der Ehe nichts Heiligeres und nichts Unheimlicheres sieht als in der heiligen Ernte oder im saftsprühenden Weinlesefest (Hofmannsthal, Gabriele d'Annunzio, 1893).

saftstrotzend   „von Saft strotzend, voller Saft“

Quelle: Aber nun lag er einmal mittags in seiner Behausung, / Seinen geliebtesten Fraß zu verdaun, saftstrotzende Rüben, / Zu dem geräucherten Speck, den die Bauern ihm bringen vertragsweis; / Plötzlich erfüllete wonniger Glanz die Wände der Höhle (Mörike, Märchen vom sichern Mann, 1838).

saftumhüllt   „von Fleischsaft umgeben“

Quelle: Er hätte sie gern auf seinen Schoos genommen und ihr mit einem Löffelchen die kleinen saftumhüllten Briesstücke in's Mäulchen gesteckt (Altenberg, Wie ich es sehe, 1896).

säftestrotzend   „kraftvoll, von Kraft strotzend“

Quelle: Silvanus (Alt-ital. M.). Der Name bezeichnet einen Waldgott; die Beschreibung aber, die wir von den Eigenschaften und der Thätigkeit dieses Gottes erhalten, beschränkt ihn durchaus nicht auf den Wald, sondern lässt ihn vielmehr als allgemeines Symbol der frischen, säftestrotzenden Natur-Kraft erscheinen; er ist auch Gott des fruchtbaren Feldes (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Silvanus).

safttröpfelnd   „Safttröpfchen abgebend“

Quelle: Und inmitten dieses Schattens, hinter dem weißgescheuerten Ladentisch mit der glänzenden Messingwage und den schmalen blanken Messern, zur Rechten einen großlöcherigen, safttröpfelnden Schweizerkäse, zur Linken einen rötlich durchwachsenen Speckrücken, als die zwei Pfeiler des Reiches, schimmern die freundlichen Gesichter der Gebrüder Fritz und Johann Becker wie ein Paar vollwangiger Monde (Frapan, Zwischen Elbe und Alster, 1890).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Saftbehälter (2)   „Behälter für Fruchtsaft“

Quelle: Der Saft fließt durch eine mit Blei ausgefütterte Rinne in den Saftbehälter (Karmarsch/Heeren, Technisches Wörterbuch oder Handbuch der Gewerbskunde, 1844). - Wenn diese Unreinigkeiten sich verlieren, so schöpft man den Saft mit einer großen Kelle aus der ersten in die zweyte Pfanne über, und füllt sie wieder mit neuem Safte aus dem Saftbehälter (Stieglitz, Encyklopädie der bürgerlichen Baukunst, 1798).

Saftflasche   „Flasche für Fruchtsaft“

Quelle: Ist aber Luft zugegen, d. h. sind hier die Saftflaschen nicht ganz gefüllt, so tritt allerdings leichter eine Invertirung ein (Zeitschrift für analytische Chemie, 1880).

Saftglas   „Trinkglas für Fruchtsaft“

Quelle: Buchner empfiehlt besonders sogenannte Saftgläser, die etwa 5 cm. Durchmesser und oben einen verjüngten Hals haben (Pettenkofer, Handbuch der Hygiene und der Gewerbekrankheiten, 1882).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Saftfänger   „Filter zum Auffangen von Fruchtsaftteilchen“

Quelle: Die Verdampfkörper A bis E sind mit Saftfänger o bis e versehen, während F keinen besonderen Saftfänger hat, vielmehr der Condensator F gleichzeitig diesem Zwecke dient (Dinglers polytechnisches Journal 247, 1883).

Saftfilter/n.   „Filter zum Auffangen von Fruchtsaftteilchen“

Quelle: Die Gesetze der Hydrostatik finden in der Zuckerfabrikation vielseitige Anwendung, die Einrichtung der hydraulischen Presse und die Einrichtung unsrer Saftfilter sind sprechende Beispiele (Zeitschrift des Vereines für die Rübenzuckerindustrie im Zollverein 6, 1856).

Saftheber   „Montejus, Gerät zur Anhebung von Flüssigkeiten“

Quelle: Das Heben des Saftes geschieht selten durch Pumpen, meist dadurch, dass man gespannten Dampf auf die Oberfläche des in dem Saftheber oder Montejus genannten Apparat enthaltenen Saftes einwirken lässt (Stohmann, Handbuch der Zuckerfabrikation, 1878).

Saftkocher   „Gerät zum Verlochen von Früchten zu Fruchtsaft“

Quelle: Auch ich habe in letzter Campagne mit einem Saftkocher gearbeitet und gefunden, dass man ohne Uebersteiger unsicher arbeitet (Zeitschrift des Vereins der deutschen Zucker-Industrie 41, 1891).

Saftpresse   „Gerät für das Auspressen von Früchten für Fruchtsaft“

Quelle: Dienstag den 11. Jan. wird auf dem Obstmarkt im Hause Lit. D. Nro. 72. eine Mobilienversteigerung eröffnet, worinn Kanapee und Sessel, Zahltische und andere Tische, Komod- und Speisekästen, eine Waschmang, eine Tabackschneidemaschine, eine große Saftpresse [...] an die Meistbietenden erlassen werden (Augsburgische Ordinari Postzeitung, 1825). - Montags den 22. Sept. und folgende Tage wird in der St. Anna-Gassen Lit. D. Nro. 220. eine Mobilien-Auction eröfnet, worinnen [...] Mahlereyen und Glaßtafel, eine Saftpreße, Gewehr, eine gut conditonirte Chatje und Schlitten [...] gegen baare Bezahlung an die Meistbiethende erlassen (Augsburgische Ordinari Postzeitung, 1794).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Saftfabrik   „Fabrik, in der Fruchtsaft hergestellt wird“

Quelle: Wenzel Hofmann, Pächter der Maieihöfe Russin, Auhonitz und Horomirzitz, war der Gründer der bei Chlumetz, Bidschower Kreises, gelegenen Saftfabrik (Klar, Libussa, 1843).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Hinterglied
Säftebahn   „Kanal für die Körpersäfte“

Quelle: Die Bacterien treten an irgend einer beliebigen Stelle der Körperoberfläche, wenn Fehlen der Epidermis oder des Epithels den Eintritt in die Säftebahn gestatten, in den Organismus (Griesinger, Handbuch der speciellen Pathologie und Therapie, 1883).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Säftefehler   „in der Viersäftelehre der fehlerhafte Zustand der Körpersäfte“

Quelle: Die Gewebe und Haargefässprocesse sehen wir durch örtliche oder allgemeine Säftefehler mannichfach gestört (Richter, Grundriss der inneren Klinik für akademische Vorlesungen und zum Selbststudium, 1855).

Säftekrankheit   „in der Viersäftelehre die durch die Körpersäfte verursachten Krankheiten“

Quelle: Zahnschmerzen, welche, wenn auch selten, mit Verdauungsstörungen oder der Anwesenheit von Würmern in Verbindung stehen oder durch allgemeine Säftekrankheiten, wie namentlich durch die Skrofeln, die Venerie, den Skorbut, die Gicht u.s.w. herbeigeführt werden und dann entweder in den Zähnen selbst oder im Zahnfleische ihren Sitz haben können, [...] verschwinden in der Regel nicht eher, als bis die ihnen zu Grunde liegende Krankheit gehoben ist und erfodern also eine gegen diese gerichtete Behandlung (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Zahnschmerz).

Säftemasse   „Masse von Körpersäften“

Quelle: Gicht ist eine mit fehlerhafter Beschaffenheit der ganzen Säftemasse des Körpers, schlechter Verdauung, namentlich Leberbeschwerden und mit Absonderung eines in seinen Bestandtheilen krankhaft veränderten Urins wesentlich verbundene Krankheit (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Gicht). - Sowohl die Lungensucht, als eine jede andere Vereiterung irgend eines Eingeweides kann am Ende, wenn der Eiter durch die absorbirenden Gefäße in das Blut gebracht und die ganze Säftemasse in Verderbniß übergegangen ist, ein Auszehrungsfieber verursachen (Kaiserlich privilegirter Reichs-Anzeiger, 1794).

Saftfülle   „reichliche Menge an Saft“

Quelle: die Granatapfelbäume, mit Früchten von der reichsten Saftfülle beladen, beugen sich unter der Last hochrankender Weinstöcke, deren Stamm selbst dick wird wie ein mäßiger Baum (Damen Conversations Lexikon, 1834, s.v. Barbareskenstaaten). - Die Feigen müssen daher dürr und trocken werden, und können unmöglich den Vorzug einer Saftfülle erhalten, welche sie vor andern Früchten so vortheilhaft auszeichnet (Sickler, Der teutsche Obstgärtner, 1797).

Saftgehalt   „Menge des enthaltenen Saftes“

Quelle: Daß die Natur des Bodens sich im Saftgehalt der ihn durchwurzelnden Bäume einigermaßen ausspreche ist wahrscheinlich (Centralblatt für das gesamte Forstwesen 5, 1879).

Saftmasse   „Masse von Saft“

Quelle: Welch schwere Portion Sauer-, Wasser- oder Stickstoff würde nicht erforderlich seyn, um einen dieser, angeblich in einer kranken Saftmasse von 40, 50 Pfund fehlenden Stoffe nach Mass und Gewicht zu ersetzen? (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21). - wir müssen uns hier erinnern, daß auch in Pflanzen Säfte abgesondert, und daß von der allgemeinen, durch die Wurzel eingesognen Saftmasse, die Balsamteile, Harz, Gummi und eine gefärbte Milch geschieden wird (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1762).

Saftmenge   „Menge von Saft“

Quelle: Aber wenn es zu Gewinnung des Safts gerieben wird, so zeigt sich eine große Saftmenge (Christ, Vollständige Pomologie, 1809). - Durch Abführungsmittel wird eine ungeheure Zahl der in den langen Darmkanal sich öfnenden Gefässe leerer an Säften gemacht, also eine ziemliche Last der die kleineren Gefässe ausdehnenden, reizenden, die Erregung erhöhenden Saftmenge abgenommen (Weikard, Medizinisches-pracktisches Handbuch, 1798).

substantivisches Determinativkompositum mit System- oder Organismusteilbezeichnung als Hinterglied
Saftblase   „Saft enthaltende Blase in einem Organismus“

Quelle: Bergamottbaum (Citrus Bergamia vulgaris, C. dimetta), Art der Gattung Citronenbaum, mit länglichen Blättern, kleinen, weißen, sehr wohlriechenden Blüthen u. mittelgroßen, birnenförmigen od. zusammengedrückt wulstigen Früchten, mit glatter, blaßgelber Rinde, deren Saftblasen concav sind, u. wenigem säuerlichen Fruchtmarke (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Bergamottbaum). - Es käme also hier drauf an, daß man den Zeitpunkt genau bemerkte, da der Schmetterling aus dem Eye kröche, oder daß man suchte diese Saftblase in der Puppe kurz vor dem Auskriechen des Schmetterlinges zu entdecken (Goeze, Herrn Karl Bonnets wie auch einiger andern berühmten Naturforscher auserlesen Abhandlungen aus der Insektologie, 1774).

Saftgang   „saftleitende Röhre in einem Organismus“

Quelle: Saftgefäße (Saftgänge), so v.w. Saftröhren (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Saftgefäße). - Die Röhren und Canäle, in welchen sich ein flüssiger Körper beweget, besonders in den Körpern der Thiere und Pflanzen. Der Gallengang, Saftgang, Wassergang u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Gang).

Saftgefäß   „saftenthaltendes Gefäß in einem Organismus“

Quelle: Saftgefäße (Saftgänge), so v.w. Saftröhren (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Saftgefäße). - Wenn nun die Spiralgefässe in der Mitte der Saftgefäss-Bündel liegen, und von ihnen umschlossen werden: so können wir uns jene starke Zusammenziehung, einigermassen näher denken, wenn wir die Spiralgefässe, die uns wirklich als elastische Federn erscheinen, in ihrer höchsten Kraft gedenken, so dass sie überwiegend, hingegen die Ausdehnung der Saftgefässe subordinirt wird (Goethe, Versuch die Metamorphose der Pflanzen zu erklären, 1790).

Saftkanal   „Kanal für die Weiterleitung von Säften in einem Organismus“

Quelle: Die kleinsten noch aufzufindenden Haufen (d) lassen durch ihre mit spitzen Ausläufern versehene Gestalt darauf schliessen, dass sie sich in den Saftkanälen des Bindegewebes befinden (Koch, Untersuchung über die Aetiologie der Wundinfectionskrankheiten, 1878). - Das Wasser hat die mehreren Bestandtheile der Kräuter in sich, es lockert die Erde, löset die Säfte auf und verdünnet sie, durch dasselbe erheben sie sich in die Saftkanäle des Grases, setzen sich an, und verschaffen sein Wachsthum (Knott, Praktische Grundsätze des Acker-, Wiesen-, Futterkräuter- und Gartenbaues, der Viehzucht und aller übrigen Zweigen der Landwirthschaft, 1792).

Saftlücke   „Kanal für die Weiterleitung von Saft in einem Organismus“

Quelle: Die makroskopisch sichtbaren bräunlichen Flecken an den letzten Ausbreitungen der Lymphgefässwurzeln erwiesen sich, wie gesagt, als Gruppen von injicirten Saftlücken (Archiv für mikroskopische Anatomie 21, 1882).

Frühneuhochdeutsch (saf)

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
saftlebend   „sich von Saft ernährend“

Quelle: Zwischen den Kräuteren vnd den Thieren / seind die Zoophyta, oder Plantanimalia, oder lebhafft Kräuter vnnd Safftlebend Thier / die ein empfindnuß vnd bewegnuß haben / vnd ziehen ein leben an sich durch die Stein vnnd Felser geheffte Wurtzeln / als die Mörosteren / Muschelfisch / Napfmuschelen / Möreichelen / Mörpensel / Mörsternen /Mörjgel / vnn andere Schnägfisch oder Schneyckfisch / auch sonst allerhand Schwammen (Bodin, De Magorum Daemonomania, 1591).

Mittelhochdeutsch (saf)

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
saflôs   „keinen Saft enthaltend“

Quelle: der tieuil inphahet dc saflôse holtz unde swerzet ez zem êrsten mit suggestione (Das St. Trudperter Hohelied, 2. Hälfte 14.Jh., 1,11f.).

safrîch   „reich an Saft, viel Saft enthaltend“

Quelle: diu liet sanc ich ze der sumerzît / sô vogel singent widerstrît / und daz der safrîche walt / von grüener varwe ist wol gestalt (Ulrich von Liechtenstein, Frauendienst, 13.Jh.).

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Neuhochdeutsch (Saft)

Allgemein
roter Saft   „Blut“

Quelle: Für den "größten Blutsauger der Nation", wie sich das DRK einmal selbstironisch genannt hat, ist der rote Saft nämlich nicht nur Spendergut, sondern auch Ware (Die Zeit, 04.06.1993). - Sie ist nicht nur wie ein roter Streifen im Tuch, verwoben mit dem ganzen Geschick, sie ist das Leben, sie ist der rote Saft, der durch die Adern fließt, der Nerv, der das Hirn bewegt (Braun, Lebenssucher, 1915).

voller Saft und Kraft   „vital, voller Lebenskraft“

Quelle: Hier, in der Köpenicker Wuhlheide, scheint der Osten voller Saft und Kraft (Berliner Zeitung, 02.04.2002). - Bis in den Winter reicht die Not, und zuletzt ist man niedergetreten und ausgepreßt, ohne Saft und Kraft, wie Träber (Federer, Lachweiler Geschichten, 1911).

Saft und Mark

Quelle: Hier breitet sie sich aus, saugt ihrem armen Wirte Saft und Mark aus, er kann sich ihrer nicht erwehren, er geht durch diese schlechte Person elend zugrunde (Bischoff, Augenblicksbilder aus einem Jugendleben, 1905).

Saft der Reben   „Wein“

Quelle: Selbst Weinmuffel, für die der Saft der Reben nichts anderes als eine "teure Form von Essig" ist, müssen nach einem Rundgang im Deutschen Weinbaumuseum in Oppenheim am Rhein feststellen, daß der Weinbau eine von jeher ernste und komplizierte Angelegenheit ist (Die Zeit, 19.03.1982). - Denn das Maienkräutchen ist eine Schwester der Traube. Es will den Saft der Rebe nicht überlärmen (Die Zeit, 20.05.1954).

Saft der Traube   „Wein“

Quelle: Mit einem aus allen Regionen der EWG zusammengemischten "Verschnitt" werden dem edlen Saft der Traube jedenfalls keine neuen Freunde gewonnen werden (Die Zeit, 09.09.1966).

Älteres Neuhochdeutsch (Saft)

Allgemein
roter Saft   „Blut“

Quelle: Ich wische alle Tinten, Farben spurlos aus, aber warum widersteht dieser häßliche rothe Saft, warum wird er so oft zum Verräther (Alexis, Ruhe ist die erste Bürgerpflicht, 1852). - Auch der Blutstein ist erfüllet / Mit recht wunderbarer Kraft, / Da er das Geblüte stillet, / Und der Adern rothen Saft (Brockes, Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur, 1748). - "Schweig! daß dich der Hagel erschlag, du Schurk!" sagte Springinsfeld, "oder ich schmeiß dir, Plackscheißer, der Teufel soll sterben, die Kandel übern Kopf, daß dir der rote Saft hernachgehet." (Grimmelshausen, Der seltzame Springinsfeld, 1670).

Saft und Kraft   „Vitalität“

Quelle: Das süße Zeug ohne Saft und Kraft! / Es hat mir all mein Gedärm erschlafft (Mörike, Restauration, 1838). - die Sonne hat uns dieses Jahr auch warm genug geschienen, um unsere unzähligen Obstsorten mit Würze, Saft und Kraft zu füllen (Forster, Parisische Umrisse, 1793-94). - Die Erd' eröffnet ihre Brust, / Mit Saft und Kraft erfüllet; / Der zarte West, der Felder Lust, / Hat nun den Nord gestillet (Harsdörffer, Der Frühling, um 1650).

Mark und Saft

Quelle: Die Welt gießt wohl Wasser in die Flamme, aber, wo das Oel aus dem Mark und Saft des Innern quillt, da belebt sich die Gluth durch sich selbst (C. de la Motte Fouqué, Resignation, 1829). - Ein Lied, des Junkers wert, ein Lied voll Saft und Mark, / Ein edles Waldhornstück durchschmettere den Park (Voß, Junker Kord, 1793). - Die beste Zeit der Zeiten, / des Jahres Mark und Saft, die Gunst der Fruchtbarkeiten, / das Wohnhaus aller Pracht, das nichts als Lustigsein, / hat sich nun widerumb bei uns gestellet ein / und machet alles froh (Fleming, Früelings-Hochzeitgedichte, 1631).

Saft der Reben   „Wein“

Quelle: Frischer Saft der Reben, / Brüder, gießet ein! (Müller, Trinklied, 1849). - Damit ich singen lerne, / Soll mir der Saft der Reben / Jetzt Muth und Töne geben / Und neue Kunst verleihn (Hagedorn, Burgunder-Wein, 1747). - Der edle Safft der Reben / muß mich des grimmen Leids entheben (Stieler, Die Geharnschte Venus, 1660).

Saft der Traube   „Wein“

Quelle: Wer die Weltnot heilen will, / Thu', was ich ihm gern erlaube, / Meine eigne muß ich still / Heilen mit dem Saft der Traube (Rückert, Weltnot und eigne, 1822). - Gestern, Brüder, könnt ihrs glauben? / Gestern bei dem Saft der Trauben, / (Bildet euch mein Schrecken ein!) / Kam der Tod zu mir herein (Lessing, Der Tod, 1771).

Frühneuhochdeutsch (saf)

Allgemein
roter Saft   „Blut“

Quelle: schneutzt ihnen den roten saft auß der Nasen, daß sie sich beseichten wie ein Galgen am Dieb (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Mittelhochdeutsch (saf)

Allgemein
rotes saf   „Blut“

Quelle: Wen er mit dem schwerte traf, / Dem ließ er auß das rote saff. / Was soll ich euch nu mer sagen? / Cerastes ward auch erslagen (Heinrich von Neustadt, Apollonius von Tyrland, 14.Jh., 9414ff.). - er sluoc, daz daz rôte saf / fuor ûz den stahelhüeten (Der Stricker, Daniel von dem blühenden Tal, 1.Hälfte 13.Jh., 5156f.).

NominalInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Saft)

Deminutivbildung mit Suffix -chen
Säftchen   „ein wenig Saft“

Quelle: Zwar sind in diesen Wochen Wehwehchen wie Triefnasen, Husten oder ein dicker Hals mit Pillen und Säftchen schnell verbannt, doch kaum ein Autofahrer denkt an die Nebenwirkungen die auftreten können (Berliner Zeitung, 08.12.2001). - In der Oberpfalz gibt die Hebamme dem Neugebornen ein reinigendes Säftchen, ehe sie ihn an die Brust der Mutter legt (Ploss, Das Kind in Brauch und Sitte der Völker, 1911).

Deminutivbildung mit Suffix -lein
Säftlein   „ein wenig Saft“

Quelle: Sie hatte natürlich wieder mal nur gesundes und vernünftiges Zeug eingekauft - neues Müsli, verdauungsfördernden Joghurt (obwohl dessen Nutzen ja eher umstritten war), teure Säftlein, die den täglichen Obstbedarf deckten (Maass, Verwandte und andere Nervensägen, 2013). - Es ließ seinem Säftlein und seinen Würzelchen keinen Augenblick Ruhe, sondern bedrängte sie immerfort, ihre Pflicht zu tun und Kräfte herbeizuschaffen, damit die Zweige ihr Recht behielten (Winnig, Morgenstunde, 1958).

Substantivableitung mit Suffix -ling
Saftling   „Pilzgattung aus der Familie der Schnecklingsverwandten“

Quelle: Die Saftlinge (Hygrocybe) sind eine Pilzgattung aus der Familie der Schnecklingsverwandten (https://de.wikipedia.org/wiki/Saftlinge, gesehen am 13.05.2014). - Saftlinge (Hygrophorazeen): saprophytische Bodenpilze auf feuchten Wiesen und in Mooren, mit sehr wasserreichen Fruchtkörpern von zerbrechlicher Beschaffenheit, in Stiel und Hut gegliedert; Fruchtschicht auf weit auseinanderstehenden, breiten, am Stiel weit herablaufenden, dicken Blättern (Ulbrich, Essbar oder giftig?, 1937).

Adjektivableitung mit Suffix -ig
saftig (1)   „Saft enthaltend“

Quelle: Schließlich könnten die saftigen Wiesen, auf denen Fleckvieh grast auch im Allgäu oder in Oberbayern liegen (Berliner Zeitung, 19.11.2005). - Springfrüchte, alle trockenen od. saftigen Früchte, deren Wandung bei der Reise sich öffnet und die Samen frei werden läßt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Springfrüchte).

saftig (2)   „kraftvoll, derb“

Quelle: Da kann sich die saftige Rhetorik entsprechender Hinwendung erfreuen, werden die rhythmischen Reize deftig ausgespielt und Klangfarben reizvoll eingesetzt (Potsdamer Neueste Nachrichten, 09.03.2005). - Café des Banques hat eine saftige Kapelle (Ball, Zürich, 1915).

Älteres Neuhochdeutsch (Saft)

Deminutivbildung mit Suffix -chen
Säftchen   „ein wenig Saft“

Quelle: Säftchen reicht man ja nur Sterbenden (Schönwert, Aus der Oberpfalz, 1857-79). - Als dem armen Fricando beim Erwachen die Trauernachricht wie ein Säftchen beigebracht wurde, entfiel das bonbon der erstarrenden Lippe (Unger, Albert und Albertine, 1804). - In engerer Bedeutung werden gewisse dickliche flüssige Körper, besonders die in den Apotheken bis zu einer gewissen Dicke eingesottenen flüssigen Körper, Säfte genannt, da man denn auch wohl das Diminut. Säftchen gebraucht (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Saft). - Wer ein Narr ist / und sperrt das Maul auff / der muß sich ein Säfftgen nach den andern lassen einstreichen / biß er das Reissen im Leibe und einen ledigen Beutel zu Lohne hat (Weise, Bäurischer Machiavellus, 1681).

Deminutivbildung mit Suffix -lein
Säftlein   „ein wenig Saft“

Quelle: Die verachteten Bienlein machen ein gut Säftlein, und geniessen's nicht allein, sondern theilen's allgemein (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Bienlein). - Der Saft, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die Säfte, Diminut. welches doch nur in der zweyten Bedeutung üblich ist, das Säftchen, Oberd. Säftlein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Saft). - hernach kommt sie erst mit einem Fürneiß / mit einem Fleisch-farben Anstrich darüber /und verschmieret mehr daran / als die Haut selber werth ist / mit unterschiedlichen Pülverlein / Wässerlein / Säfftlein / Sälblein etc. (Kobolt, Die Groß- und Kleine Welt, 1738). - Jhr getrenck ist lufft in einem Becher außgepresset / denn es wird ein sefftlein daraus wie ein Taw (Rollenhagen, Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen, 1603).

Substantivableitung mit Suffix -ling
Saftling   „Pilzgattung aus der Familie der Schnecklingsverwandten“

Quelle: Der flammende Saftling, Hygr. flámmans (Lenz, Nützliche, schädliche und verdächtige Pilze, 1890).

Adjektivableitung mit Suffix -ig
saftig (1)   „Saft enthaltend“

Quelle: aber die sanfte Wellenlinie des Höhenzuges, der das Thal umschloß, das saftige Grün der weiten Rasenflächen und die schönen schattigen Bäume waren ein so erfreulicher Anblick, daß man gern in seinem Zimmer weilte, um in das Freie hinaus zu schauen (Lewald, Meine Lebensgeschichte, 1861-62). - Saftig, -er, -ste, adj. et adv. Saft, und in engerer Bedeutung, vielen Saft enthaltend. Saftiges Obst, saftige Birnen. Nieders. sappig, welches auch kothig bedeutet. Figürlich ist saftig im gemeinen Leben, auf eine grobe Art unkeusch, schmutzig. Ein saftiges Gespräch. So auch die Saftigkeit (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Die Muskate hält mit dem Menschen eine sonderbare natürliche Freundschaft, wenn sie ein Mann bei sich trägt, so erhält sie nicht nur ihre vorige Kraft, sondern wird noch besser, kräftiger und saftiger, besonders bei jungen erwachsenen Menschen (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Gott lieben ist mein Leben; / An ihm ich bleibe grün / Und saftig, gleich der Reben, / Bin dürr und todt ohn' ihn (Birken, Gott und Alles, 1653).

saftig (2)   „kraftvoll, derb“

Quelle: Und zwar erzählte Herr Florian diese ergreifende Geschichte nicht so kurz und bündig wie sie hier berichtet wird, sondern mit saftiger Ausmalung aller Einzelheiten, unterbrochen von zahlreichen "Hohoho!" und "Verstehen Sie mich!" (Franzos, Die Juden von Barnow, 1877). - Dabey war ihr der saftige Scherz der Edelleute viel zu angenehm (Miller, Siegwart, 1776). - Sie bedienen ihre Geliebte vor den Augen aller Welt / sie küssen sie; sie betasten ihre Glieder / und bringen vor den Ohren derer / die dieses lesen / theils verblümte / theils safftige Zoten vor (Hunold, Academische Nebenstunden allerhand neuer Gedichte, 1713).

Frühneuhochdeutsch (saf)

Adjektivableitung mit Suffix -ig
saftig (1)   „Saft enthaltend“

Quelle: An dem Feigenbawm lernet ein Gleichnis / Wenn jtzt seine Zweige safftig werden / vnd Bletter gewinnet / So wisset jr / das der Sommer nahe ist (Luther, Bibelübersetzung, Mk 13,28, 1545).

Mittelhochdeutsch (saf)

Adjektivableitung mit Suffix -ig
saffic   „Saft enthaltend“

Quelle: Lop si dir, formelicher tag, / lop dim bejag! / lop si dir, saffic saf, lop wandels slag! (Frauenlob, 2.Hälfte 13.Jh.). - Daz erste daz da uz trufet daz laz uarn. wan daz ist blut. vnde la di leber braten. vorbaz. vnde daz si rechte zu ezzene si. vnde doch saffic (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 39,5ff.).

Substantivableitung mit Präfix -gi
gisaf   „Saft“

Quelle: nim daz gisaft von endivia (Codex germanicus Monacensis 144,6a).

VerbalInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Saft)

Allgemein
saften (1)   „Saft entwickeln“

Quelle: Seine Lieblingsplätze sind alte, wunde Laubbäume, besonders Eichen, die äußerlich saften und innerlich bereits modern (Die Zeit, 06.06.2012). - Nicht voll ausgereifte Äpfel saften am besten (Kölling, Fachbuch für Kellner, 1956).

durchsaften   „mit Flüssigkeit durchdringen“

Quelle: Zwar linst die Sonne zum Tagesabschied unter den Wolken durch, aber aus dem vom Regen durchsafteten Blätterdach klatschen noch Wassertropfen auf die wenigen Lauschenden (Berliner Zeitung, 17.09.2001). - Bronchiallymphknoten vergrößert, verfärbt und stark durchsaftet (Jahresbericht Veterinär-Medizin 62, 1938).

entsaften (1)   „den Saft entziehen“

Quelle: Zubereitung: Brennesselblätter entsaften, Banane passieren, zusammen mit der Buttermilch und dem Apfelsinensaft verrühren (Berliner Zeitung, 30.04.2005). - Auch das Obst- oder Fruchtmark, das als breiige, durchgerührte und nicht entsaftete Fruchtmasse bekannt ist, hat eine steigende Bedeutung z. B. bei der Herstellung von Milchmischgetränken und Fruchteis (Kölling, Fachbuch für Kellner, 1956).

Älteres Neuhochdeutsch (Saft)

Allgemein
saften (1)   „Saft entwickeln“

Quelle: Am Fabian un Sebaschtian fange d' Bäum ze saften an (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Fabian). - Wenn sie ausgedauert, dann breche sie; / Erst wenn der Baum gesaftet, geblüht, / Früchte mehrjährig getragen, verdorret, / Gehe sein Keim ins ewige Leben (Lenz, An den Geist, 1777).

saften (2)   „mit Saft versehen“

Quelle: von der Kraft der Sonnenhitze wird das Mark flüssig und gießt die Süße durch den Baum herab in die Wurzel, und wenn der Fluß die Wurzel durchdringt, wird sie gesaftet (Greith, Die deutsche Mystik im Prediger-Orden, 1861).

saften (3)   „gedeihen“

Quelle: Schon war ein Menschenalter vergangen, seit der Baum der historischen Forschung zuerst wieder zu saften anfing, und noch immer setzte er mit unerschöpflicher Triebkraft frische Zweige an (Treitschke, Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert, 1889).

saften (4)   „kräftigen“

Quelle: - Sie giengen frölich von deß Raths Angesicht / Act. 5/42. und höreten nicht auff alle Tage im Tempel / und hin und her in Häusern zu lehren / und zu predigen das Evangelium von Jesu Christo / daß es Seel und Geist / Marck und Bein durchgedrungen / gesafftet / und gehafftet (Dannhauer, Catechismvs-Milch, 1666).

säften   „mit Saft versehen“

Quelle: Nur dieser Garten Apffelbaum / mit Fleischgefärbter Blüh / der gibet meinem Rasten raum / da lieg ich auf den Knie / kräfftet mich mit Blumenkräfften / säfftet mich mit Aepfelsäfften (Klaj, Geburt Christi, 1650).

besaften   „kräftigen“

Quelle: Sie ist nicht so sehr an dem Stamme des Kreuzes gefalbet, verwelket und ausgedorret, als sie in dem Grab ist gefärbet, erfrischet und mit dem Thau der Unsterblichkeit besaftet worden (Brischar, Die deutschen Kanzelredner aus dem Jesuitenorden, 1867). - mein magerer Körper gewinnt wieder neue Kräften, die ausgedorrten Glieder besaften sich frischer Dinge, das geschwundene Fett fängt merklich an zu wachsen (Leuthner, Neues Kursystem zur Behandlung der Lungengeschwüre, 1778). - Höhr, eintzig, höhr, was Jesus in dir spilt! / Gib ihm gesang und klang aus meinen kräfften! / Du wirst ein Bot aus Gottesmund erzilt! / Solst Gottesruhm befruchten und besäfften! (Kuhlmann, Der Kühlpsalter, 1686).

durchsaften   „mit Flüssigkeit durchdringen“

Quelle: Die Nieren sind stark durchsaftet, ihre Substanzen undeutlich geschieden (Münchener tierärztliche Wochenschrift 27, 1883). - Welch einen unverweßlichen Glantz und Geruch wird diese haben, nachdem sie von GOtt dem Vater gepflantzet, gesegnet, behütet; von GOtt dem Sohn mit seinem eigenen Blut erkaufft, begossen, durchsäfftet; von GOtt dem Heil. Geist bethauet, bedünget, erwärmet, geschmücket worden! (Lutz, Warnung an die liebe Jugend, 1747). - Das Feld war mit dem Tau durchsafftet und bedekkt (Harsdörffer, Fortsetzung der Pegnitz-Schäferey, 1645).

entsaften (1)   „den Saft entziehen“

Quelle: Swedjen, in Schweden das Verfahren, wo man von großen Strecken Wald die Stöcke verbrennt, nachdem die Bäume selbst, durch einen leichten Brand versehrt u. entsaftet, zu Nutzholz abgehauen worden sind (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. swedjen). - schon vor 8 oder 14 Tagen aufgesprungene und entsaftete Frühtrauben werden mit noch nicht ganz zeitigen Spättrauben ohne Bedenken in einerley Butte geschüttet und auf die Kelter gebracht (Journal von und für Franken 2, 1791). - Ich strecke Nacht und Tag zu dir die lassen Arme, / nach dir, Herr, durstet mich in diesem dürren Harme, / wie ein entsaftet Land, das sich zum Himmel neigt, / und der erzürnten Burg die tiefen Risse zeigt (Fleming, Der 143. Psalm, vor 1640).

entsaften (2)   „schwächen, kraftlos machen“

Quelle: Ich bin von der Schwermuth geplaget, und sie entsaftet auch meine Andacht (Sailer, Marianisches Orakel, 1769).

Mittelhochdeutsch (saf)

Allgemein
saffen (1)   „Saft entwickeln“

Quelle: Swenne saffet der walt / Und entspringet daz gras / Und der wint gut was / Do schiften uz dem lande ... (Herbort von Fritslâr, Liet von Troye, Anfang 13.Jh., 1238ff). - dar nach si boume saffent, / so diu erde ir gevidere reret / und si der meie leret / ir muze alsus volrecken (Wolfram von Eschenbach, Willehalm, vor 1217).

saffen (2)   „stärken“

Quelle: davon hât mir mit meisterschaft / der minne kraft / mîn hertz gesaft, / daz ez mir grüenet zaller zît / Recht als ein gras, / daz touwig naz /von des meien tüfte wirt, / davon ez saf und grüene birt (Otto zum Turm, 6,4,4ff.).

besaffen   „mit Saft versehen“

Quelle: Des calcidonis kraft / sin kleine stückel an sich rafft / und sie mit erster art besafft, / wie klein das sie gemüllet sin (Heinrich von Mügeln, Kleinere Dichtungen, 14.Jh., 134,1ff.).

durchsaffen   „mit Flüssigkeit durchdringen“

Quelle: doch mac man sprechen sicherlîch / daz der swam was durchsaft / mit ezzich bitter und umhaft / hî und dâ mit ysôbe (Johannes von Frankenstein, Der Kreuziger, 13.Jh., 10038ff.).

entsaffen   „schwächen“

Quelle: jâ kan ez fröuden saffes mich entsaffen (Hadamar von Laber, "Jagd" und drei andere Minnegedichte, 2.Hälfe 14.Jh., 375).

HyperonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Saft)

Allgemein
Getränk
Trank
Trunk

Älteres Neuhochdeutsch (Saft)

Allgemein
Getränk
Trank
Trunk

Frühneuhochdeutsch (saf)

Allgemein
trank
trunk

Mittelhochdeutsch (saf)

Allgemein
tranc/n.
trunc/n.

Althochdeutsch (saf)

Allgemein
tranc
trunc

HyponymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Saft)

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
Agavensaft   „Pflanzensaft der Agave“

Quelle: Die Glucose des Agavensafts wird bei dieser Gärung nicht wie bei der alkoholischen Gärung durch Hefe über die Glykolyse, sondern über den Entner-Doudoroff-Weg abgebaut (https://de.wikipedia.org/wiki/Zymomonas_mobilis, gesehen am 10.05.2014). - Pulque (span., spr. pulke, aztekisch Octli), ein in Mexiko, Mittel- und Südamerika aus Agavensaft durch Gärung in ledernen Säcken bereitetes alkoholisches Getränk von unangenehmem Geruch, aber angenehmem Geschmack (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Pulque).

Ahornsaft   „Pflanzensaft des Ahorns“

Quelle: Wer im Frühjahr hier unterwegs ist, findet an den noch kahlen Bäumen kleine Zapfhähne und Blecheimer, in denen der Ahornsaft aufgefangen wird (Die Zeit, 10.02.1995). - Der Ahornsaft enthält im Frühjahr ca. 3% Zucker (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1904, s.v. Ahornzucker).

Akaziensaft   „Pflanzensaft der Akazie“

Quelle: mit Essig getränkten Verbandstoff auf die Wunde legen und blutstillende Substanzen lokal applizieren (z.B. Akaziensaft, Aloe, Gummi, Töpfererde) (Sachs, Geschichte der operativen Chirurgie, 2005). - Bei schlechtem Geruch aus der Nase werden Myrrhe, Honig, Akaziensaft und Saft der Amome zu gleichen Teilen gekocht und durch das Sieb gerieben (Kassel, Geschichte der Nasenheilkunde, 1914).

Aloesaft   „Pflanzensaft der Aloe“

Quelle: Russische Pelze, Kobalt, Seide, Baumwolle, Sklaven und Pferde gegen Edelsteine, Gold und Silber; Getreide, Tuch und Waffen aus dem Westen gegen Gewürze, Zucker, Moschus und Aloesaft aus Ägypten und Mesopotamien (https://de.wikipedia.org/wiki/Konya, gesehen am 10.5.2014). - Der Aloesaft wirkt abführend und nicht als Desinfektionsmittel auf den Verdauungskanal (Jahres-Bericht über die Fortschritte der Thierchemie oder der physiologischen und pathologischen Chemie 35, 1906).

Altheesaft   „Pflanzensaft der Eibischwurzel“

Quelle: Aus der Eibischwurzel wird der gleichfalls offizinelle Sirupus Althaeae (Eibischsirup, Altheesaft, Altheesirup), ein mit Zucker versetzter wässeriger Auszug, hergestellt (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Althaea).

Ananassaft   „Pflanzensaft der Ananas“

Quelle: Einer der beliebtesten Drinks heißt "Hurricane", er wird aus Rum, Maracujasirup und Ananassaft gemixt (Berliner Zeitung, 15.10.2005). - Die Neger benutzen den Ananassaft gegen Diphtheritis (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Ananas).

Apfelsaft   „Pflanzensaft des Apfels“

Quelle: Bier dauert zu lange, also Wodka her, und natürlich kennt jeder sein Limit, auch wenn er zu Hause nur Apfelsaft trinken darf (Die Zeit, 06.03.2014). - Pomril, alkoholfreier Apfelsaft (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Pomril).

Apfelsinensaft   „Pflanzensaft der Orange“

Quelle: Zubereitung: Brennesselblätter entsaften, Banane passieren, zusammen mit der Buttermilch und dem Apfelsinensaft verrühren (Berliner Zeitung, 30.04.2005). - Vom 4. Monat an kann man auch im Wechsel mit den Rohsäften ebensoviel an feingeschabtem Apfel oder Birne geben, hin und wieder auch eine halbe bis ganze Banane, die mit der Gabel zerdrückt und mit etwas Zitronen- oder Apfelsinensaft schaumig gerührt wird (Oheim, Das praktische Haushaltsbuch, 1954).

Arecasaft   „Pflanzensaft der Betelpalme (Areca)“

Quelle: Dann brachte er ihn und er mischte den Areca-Saft mit dem Lianen-Saft, die gab er dem Hund und er trank (Fischer, Wampar, 1978).

Attichsaft   „Pflanzensaft des Zwergholunders (Sambucus ebulus)“

Quelle: sollte der Attichsaft den Milzkranken (= Eingeweidekranken) helfen, so sollte der Kranke den Attich immer bei sich tragen (Archiv für Geschichte der Medizin 5, 1912).

Balsamsaft (1)   „Pflanzensaft des Balsamstrauchs“

Quelle: Der Balsamsaft wird aus den Zweigen der Balsamsträucher gewonnen (Vorderstemann, Die Fremdwörter im Willehalm Wolframs von Eschenbach, 1974). - Flüssige Kollyrien (aus attischem Honig, Balsamsaft und Galle), Fenchelsaft, Oel, Asa foetida, Zimmt (Puschmann, Handbuch der Geschichte der Medizin, 1902).

Baumsaft   „Pflanzensaft eines Baums“

Quelle: Er ernährt sich von zuckerhaltigen Baumsäften (Die Zeit, 06.06.2012). - Melitophilen (Melitophila, Cetoniariae), Gruppe der Blatthornkäfer (Lamellicornia), meist mittelgroße, aber auch riesige Formen von großer Farbenpracht, oft mit prägnanten Geschlechtsunterschieden, fliegen meist mit geschlossenen Flügeldecken, suchen im Sonnenschein Blumen auf, deren Blütenstaub sie verzehren, oder lecken ausfließenden Baumsaft (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Melitophilen).

Belladonnasaft   „Pflanzensaft der Tollkirsche“

Quelle: Da sein Rezept erhalten geblieben ist, konnte man die Tinktur, die aus so bizarren Zutaten wie Alraunewurzeln, Belladonna-Saft und Rosmarinpollen besteht, nachmixen (http://www.stupidedia.org/stupi/Spiegelwelten:Pest, 30.04.2016). - Bei den Arbeitern in chemischen Fabrikon, in denen der Belladonnasaft ausgepreßt wird und Atropintabletten hergestellt werden, entstehen auch diese Ausschläge (Jadassohn, Handbuch der Haut- und Geschlechtskrankheiten, 1932).

Berberitzensaft   „Pflanzensaft der Berberitze“

Quelle: Auf Preiselbeer- und Berberitzensaft mußten die Armen Wiens jedenfalls noch lange warten (Mraz, Franz Grillparzer, Finanzbeamter und Archivdirektor: Festschrift zum 200. Geburtstag, 1991). - Aus ihnen werden die bekannten Fliedersuppen und Säfte gemacht, die, um nicht weichlich zu sein, einen Zusatz von Holzapfel- oder Berberitzensaft, von Weinstein- oder Zitronensänre verlangen (Die Woche 18, 1916).

Bilsenkrautsaft   „Pflanzensaft des Bilsenkrauts (Hyoscyamus)“

Quelle: Dem Jungen mit dem Bilsenkrautsaft im Leib verlangte das Gewicht des Professors beinahe zu viel Kraft ab (Boccarius, Glanz und Elend des Giovanni Gozzi und seines Hundes Nickel, 1987). - Erdflöhe vertreibt man durch Bespritzen mit scharfem Essig, den man mit Bilsenkrautsaft vermischt hat (Appel, Die nichtparasitären und Virus-Krankheitem, 1933).

Birkensaft   „Pflanzensaft der Birke“

Quelle: es gab Musik und einen Cocktail aus Ricard und Graupen, gemixt von einem jungen Schweden namens Magnus Nilsson aus Järpen, 600 Kilometer nördlich von Stockholm, wo er rohen Elch, Birkensaft und über Wacholderzweigen gegarte Meeresfrüchte serviert, aber sicher keine Beurre blanc oder blanchierte Erbsen (Die Zeit, 29.09.2011). - Er meinte, um mannhaft auszusehen, müsse man behaart sein. Das beste Mittel wäre der Birkensaft (Bromme, Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters, 1905).

Birnsaft   „Pflanzensaft der Birne“

Quelle: Weit ungünstiger liegen die diesbezüglichen Verhältnisse bei den Birnsäften, indem die Preise von Mostbirnen 1938 nicht höher waren als 1937 und die Birnsäfte im allgemeinen rascher altern als solche aus Äpfeln (Schweizerische Zeitschrift für Obst- und Weinbau, 1939).

Birnensaft   „Pflanzensaft der Birne“

Quelle: Zum Auftakt gibt es Birnensaft und Ökoeis (Berliner Zeitung, 02.08.2005). - Der in dieser Weise gewonnene Fruchtbrei wird mit dem dicklichen Birnensafte zusammen, unter Zutat von beliebigem Gewürz, dick eingekocht und in Steintöpfen an einem kühlen Orte aufbewahrt (Schlipf, Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, 1918).

Brunnenkressesaft   „Pflanzensaft der Brunnenkresse (Nasturtium officinale)“

Quelle: Brunnenkressesaft oder Meerrettichwurzelsaft (Rieger, Traditionelle europäische Medizin, 2005). - Brunnenkressesaft mit Honig und Wein, morgens und abends getrunken, soll bei schmerzhaften Katarrhen den Auswurf lösen und befördern (Hovorka/Kronfeld, Vergleichende Volksmedizin, 1909).

Cassavasaft   „Pflanzensaft der Cassava- oder Maniokpflanze (Manihot esculenta)“

Quelle: Die Waiwai verwenden den giftigen Cassavasaft, "shereyukto", um ihre Hunde von Flöhen und anderem Ungeziefer zu befreien (Latocha, Die Rolle des Hundes bei südamerikanischen Indianern, 1982). - Des weiteren spielt der Cassavasaft eine Rolle bei sogenannten Buschdoktoren und Zauberern (Just's Botanischer Jahresbericht 30, 1905).

Dattelsaft (1)   „Pflanzensaft der Dattelpalme“

Quelle: Die Besucher flanierten die schattige Promenade entlang, tranken Dattelsaft und bevölkerten die holzvertäfelten Restaurants am Pier (Die Zeit, 22.10.2013). - Nun hatten sie vorher in dem Sack, in dem der Knecht stak, Datteln und Dattelsaft untergebracht (Leipziger semitistische Studien 3, 1920).

Distelsaft   „Pflanzensaft der Distel“

Quelle: So soll z. B. Baumwolle, mit Distelsaft getränkt und Antimonpulver bestreut, das Nasenbluten "stopen" (Zeitschrift für Laryngologie, Rhinologie, Otologie und ihre Grenzgebiete, 1962).

Eibensaft   „Pflanzensaft der Eibe (Taxus)“

Quelle: das lange Blatt sauste hin und her und spuckte Eibenmehl und den giftigen Eibensaft (Dury, Schachtelkäfer, 2003). - Nach Strabo benutzten die Gallier den Eibensaft als Pfeilgift (Biedermann's Zentralblatt für Agrikulturchemie und rationellen Landwirtschaftsbetrieb 42, 1913).

Eibischsaft   „Pflanzensaft des Eibischs (Althaea officinalis)“

Quelle: Die wichtigsten als Arzneimittel gebräuchlichen Sirupe sind: Eibischsaft, Alteesaft (Sirupus Althaeae), 37 Teile eines mit 50 Teilen Wasser und 1 Teil Weingeist aus 2 Teilen Eibischwurzel kalt bereiteten Auszuges und 63 Teile Zucker (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sirup).

Eichensaft   „Pflanzensaft der Eiche“

Quelle: Die Tiere sehen, wie Ameisen ihre Toten mit Eichensaft bestreichen, und machen auf die gleiche Weise ihren Herrn wieder lebendig (https://de.wikipedia.org/wiki/Von_Johannes-Wassersprung_und_Caspar-Wassersprung, gesehen am 10.05.2014). - Der Baum stirbt von dem Aderlaß, der Mensch aber nehme jeden Morgen auf den nüchternen Magen einen Löffel des rektifizierten Eichensaftes, so wird er das Wunder an sich erleben, wie des Baumes Kraft und Stärke in ihn übergeht (Klabund, Bracke, 1918).

Eppichsaft   „Pflanzensaft aus Efeu oder Sellerie“

Quelle: Neben Solano, Tormentill, Eppichsaft, Wolfskraut und Ruß warf man den Kräuterhexen vor, den Salben auch Kinderfeiste (Kinderfett) beizumischen (Paganini, Teufelsbund und Hexentanz, 2011). - Im Gegensatz zu früheren Autoren, die nach der Extraktion noch eine Spaltung des Fistelganges vornahmen, versuchte er, das Fistelmaul und den Fistelgang mit einer Atzsalbe oder einer Salbe aus Eppichsaft zum Rückgang zu bringen (Mentler, Die Zahn-, Mund- und Kieferchirurgie des Fabricus Hildanus, 1922).

Erbsensaft   „Pflanzensaft aus Erbsen“

Quelle: Der Königin gefiel das, denn sie war eine sehr gesellige Frau, deshalb gab es zu Ehren ihrer Gäste jeden Abend lustige Feste im Schloss, mit Musik und Tanz und dem etwas gewöhnungsbedürftigen Erbsensaft (Obergfell, Die Erbsenkönigin, 2015). - ebenso wirkte Erbsensaft bei polyneuritischen Tauben (Zentralblatt für die gesamte Hygiene mit Einschluss der Bakteriologie und Immunitätslehre 15, 1927).

Erdbeersaft   „Pflanzensaft aus Erdbeeren“

Quelle: Auch heute steht im "Kalinka"“auf jedem Tisch mindestens eine Flasche Wodka, die meisten Frauen mischen ihn mit Erdbeersaft (Der Tagesspiegel, 23.11.2003). - Wanderten da die Realien nicht unmittelbar von Volk zu Volk, so wanderte doch die Regung der Aufmerksamkeit auf ihre Eigenschaften; so wie heute die Modedame in Berlin und Petersburg auf die besondere Farbe des Erdbeersaftes aufmerksam geworden ist und ihn benennen kann, nachdem die Nuance in Paris bemerkt und bekannt worden ist (Mauthner, Wörterbuch der Philosophie, 1910).

Euphorbiensaft   „Pflanzensaft der Wolfsmilch (Euphorbia)“

Quelle: Es könnte sich um eine Mischung von Strophantus mit Lasiosiphon (und Euphorbiensaft) handeln (Trost, Die Wara von Niansogoni, 2002). - Will aber jemand eine Abführung als Palliativmittel einnehmen, so erhält er eine Tasse voll Euphorbiensaft, der starkes Erbrechen und Durchfall hervorruft und manchmal den Tod herbeiführt (Mitteilungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften, 1914).

Feigensaft   „Pflanzensaft der Feige“

Quelle: Die Königin von Kem beugte sich über ihn und küsste ihn zart auf den mit Feigensaft verschmierten Mund (Stoll, Krüppelprinz, 2015). - Die dunkeln und schwarzen Weine erhalten ihre Farbe und dicke Konsistenz von gekochten Zusätzen (Arope und Color, Dulce del color), die aus gekochtem Weinmost, ausgepreßten Trockenbeeren oder bei geringen Qualitäten aus Feigensaft oder Melasse hergestellt werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Malagawein).

Fliedersaft   „Pflanzensaft des Holunders (Sambucus)“

Quelle: Statt der üblichen Einheitsbrause gibt es für die Kinder Holunderblütenlimonade, Fliedersaft oder naturtrübe Apfelschorle (Berliner Zeitung, 24.05.2003). - Fliedersaft. Die abgestreiften Fliederbeeren werden unter fleißigem Umrühren, das Geschirr erst in kochendes Wasser gestellt, dann aufs Feuer gesetzt, überkocht, auf grobe Haarsiebe geschüttet (Graul, Die Einmachekunst und praktische Verwertung des Obstes und der Früchte, 1906).

Giftlattichsaft   „Lactucarium, Pflanzensaft des Giftlattichs“

Quelle: Lactucarium (Giftlattichsaft), ein aus Lactuca sativa und L. virosa gewonnenes Arzneimittel. L. virosa (der Giftlattich) liefert besonders zur Blütezeit bei Verwundung einen weißen Milchsaft, der zu dunkel gelbbraunen, innen weißen, wachsglänzenden Klümpchen erhärtet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Lactucarium).

Gummisaft   „Pflanzensaft der Kautschukpflanze“

Quelle: Jeder Blaufärber hat seine eigene, zum Teil Jahrhunderte alte Rezeptur dieser wachsartig-klebrigen Masse, die aus Gummisaft, Tonerde, Alaun, Kupferrost (Spangrün), Sulfat und anderen Bestandteilen besteht (Die Zeit, 15.05.2013). - Wie der zähe Gummisaft aus jenen Bäumen, / Die die Pflanzung bis zum Urwaldrande säumen, / Quillt aus mir ein jähes Sehnsuchtsträumen (Dauthendey, Des großen Krieges Not, 1915).

Gurkensaft   „Pflanzensaft der Gurke“

Quelle: Der fünfte Gang ist ein Stück geeiste Gurke in Gurkensaft (Die Zeit, 16.06.2011). - Schwiegersohn Schaffranek - seine Frau verkauft auf dem Eiermarkt Gurkensaft gläschenweise an die Schuljugend - läuft den ganzen Tag in den Büros herum (Meyrink, Der Golem, 1915).

Hanfsaft   „Pflanzensaft des Hanfs“

Quelle: Hanfsaft ist ein nicht psychoaktiver Saft, der durch Kaltpressung aus Nutzhanf gewonnen wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Hanfsaft, gesehen am 10.5.2014). - Dioskurides (151 III 156) behauptet, der Hanfsamen vernichte die Zeugung, Hanfsaft sei ein gutes Mittel gegen Ohrenleiden (Hovorka/Kronfeld, Vergleichende Volksmedizin, 1909).

Hauswurzsaft   „Pflanzensaft der Hauswurz (Sempervivum)“

Quelle: Es hieß auch, dass der Hauswurzsaft die Haut schön mache und Sommersprossen vertreibe (https://de.wikipedia.org/wiki/Hauswurzen, gesehen am 10.05.2014). - Dann tauche man einen Schwamm oder Wolle in kaltes Wasser oder Essig oder Hauswurzsaft und lege ihn auf den Kopf (Kassel, Geschichte der Nasenheilkunde, 1914).

Heidelbeersaft   „Pflanzensaft der Heidelbeere“

Quelle: Das Fleisch ist weiß, jung fest, nur schwach gilbend und verfärbt sich mit Phenol tief weinrot, wie Heidelbeersaft (https://de.wikipedia.org/wiki/Rotstieliger_Leder-Täubling, gesehen am 10.05.2014). - Es wurde nun ein unvergorener, heiss sterilisierter Heidelbeersaft der Konservenfabrik Lenzburg untersucht (Mitteilungen aus dem Gebiete der Lebensmitteluntersuchung und Hygiene, 1935).

Himbeersaft   „Pflanzensaft der Himbeere“

Quelle: Wenige Meter entfernt stellt ein Chemiker vor, wie aus Himbeersaft Solarzellen hergestellt und die auch noch dekorativ arrangiert werden können (Die Zeit, 02.06.2011). - Himbeersaft, Himbeersirup, aus Himbeeren bereiteter Fruchtsaft oder Fruchtsirup (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Himbeerensaft   „Pflanzensaft der Himbeere“

Quelle: Die Angaben Späths, welcher sagt, daß im Himbeerensaft hauptsächlich Äpfelsäure neben geringen Mengen Citronensäure vorhanden sei, bedarf nach Kayser einer Einschränkung (Hallerbach, Die Citronensäure und ihre Derivate, 1911).

Holundersaft   „Pflanzensaft des Holunders (Sambucus)“

Quelle: Inzwischen begegnet der Holundersaft einem im Reformhaus als Anti-Aging-Kur wieder (Die Zeit, 21.06.2012). - mit Holundersaft oder Malven gefärbter Rotwein unterscheidet sich deutlich vom reinen Weinfarbstoff (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1904, s.v. Absorption [1]).

Holunderbeersaft   „Pflanzensaft des Holunders (Sambucus)“

Quelle: An dem lautlos dahinscheichenden Flüßchen entlang zu jenem kleinen Waldhaus wandern, wo es heißen Holunderbeersaft gibt (Berliner Zeitung, 11.11.1998). - Holunderbeersaft enthält nach Kunz und Adam sowie Joergensen nur Citronensäure (Zeitschrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel, 1923).

Hopfensaft (1)   „Pflanzensaft des Hopfens (Humulus)“

Quelle: es scheint mir fast, als sollte ein Gebräu, hergestellt aus würzigem Hopfensaft, unsere Lebensgeister auffrischen (Luther/Willmann, Die Idioten, 2002). - Im Gegensatz zu dem des Kürbis war der aufgefangene Hopfensaft dünnflüssig und wasserklar (Flora: oder Allgemeine botanische Zeitung 147, 1959).

Hypozistensaft   „Pflanzensaft des Gelben Zistrosenwürgers (Cytinus hypocistis)“

Quelle: Cytinus L., Pflanzengattg. der Rafflesiazeen, auf Wurzeln schmarotzende Gewächse der Mittelmeerländer. Von C. hypocistis L. [Abb. 384] diente der Saft der Beeren (Hypozistensaft) früher als adstringierendes Mittel (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Cytinus).

Ingwersaft   „Pflanzensaft des Ingwers“

Quelle: als ich mich hinsetzte, füllte sie mir ein großes Glas mit frischem Rhabarber- und Ingwersaft, den sie "zufällig" gerade ausgepresst hatte (Die Zeit, 13.08.2009). - Unmittelbar nach der Entbindung hat sie etwas Ingwersaft mit kohomba-öl zu trinken, und zwar ein größeres Quantum, das bewirken soll, daß sie sich rasch wieder erholt (Wirz, Exorzismus und Heilkunde auf Ceylon, 1941).

Johannisbeersaft   „Pflanzensaft der Johannisbeere“

Quelle: Ich bekam Pommes frites und durfte Spezi trinken, wo es doch zu Hause immer nur den selbst gepressten Johannisbeersaft gab (Die Zeit, 08.02.2001). - Absud (Weißsud), Sieden der Münzplatten in verdünnter Schwefel- oder Weinsteinsäure (auch in Vogel- oder Johannisbeersaft), um den Kupfergehalt an der Oberfläche der Platten zu beseitigen, wodurch die Münzen nach dem Prägen den bekannten schönen Gold- oder Silberglanz erhalten (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1904, s.v. Absud).

Johannisbeerensaft   „Pflanzensaft der Johannisbeere“

Quelle: Mit der Kombination von Apfel- Trauben- und Johannisbeerensaft differenziert sich Caps deutlich vom Wettbewerb (Liquifruit, 2004). - Den konservierten Johannisbeerensaft bezogen wir von der "Mosselprom" -Fabrik (Zeitschrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel, sowie der Gebrauchsgegenstände, 1932).

Karottensaft   „Pflanzensaft der Karotte“

Quelle: Wenn Mütter im letzten Trimester der Schwangerschaft vorzugsweise Karottensaft trinken, bevorzugen später ihre Neugeborenen Milch mit Karottengeschmack (Die Zeit, 23.02.2012). - 12 Uhr Schleimsuppe Spinat Kartoffelbrei und Zitronekrens, 14 Uhr Karottensaft, 16 Uhr Dickmilch oder Joghurt (Kneipp/Reile, Das große Kneippbuch, 1903).

Kerbelsaft   „Pflanzensaft des Kerbels“

Quelle: Man verwendet 50 ml (4 EL) Kerbelsaft auf 1/2 bis 3/4 Liter Wein (Knobloch, Natürliche Heilmittel von A-Z, 2013). - Kerbelsaft mit Milch wird häufig in Niedersachsen in solchen Fällen getrunken (Hovorka/Kronfeld, Vergleichende Volksmedizin, 1909).

Kirschsaft   „Pflanzensaft der Kirsche“

Quelle: Mit 17 habe ich Kirschsaft getrunken, später auch anderes (Berliner Zeitung, 24.12.2005). - Als nun aber die Brautsuppe kam, deren Branntwein Alute mit Kirschsaft und Honig üppig gesüßt hatte, und hierauf die Neckereien selbst unter den Frauen immer kühner aufflackerten, da wurde auch lächelnd des armen Kindes gedacht, das gestern noch ein Stein des Anstoßes gewesen war (Sudermann, Litauische Geschichten, 1917).

Kirschensaft   „Pflanzensaft der Kirsche“

Quelle: Rund um die roten Kirschen breitet sich der Kirschensaft aus und rinnt dunkel herunter (Rosei, Dramatisches 2, 2004). - Wenn man auf diese Weise arbeitet, so kann man den Kirschensaft jahrelang unverändert aufbewahren (Maier, Die Ausbrüche, Sekte und Südweine, 1906).

Knoblauchsaft   „Pflanzensaft des Knoblauchs“

Quelle: Erwachsene bestrichen sich Brust, Achselhöhlen und Fußsohlen mit Knoblauchsaft, um sich vor Hexen zu schützen (Berliner Zeitung, 22.02.2003). - Aus der Tür der Apotheke roch es nach Aloe, und im Schaufenster wurde Knoblauchsaft gegen Arterienverkalkung empfohlen (Spoerl, Die Feuerzangenbowle, 1933).

Kokossaft   „Pflanzensaft der Kokospflanze“

Quelle: Gunadasa holt eine Flasche Arrak, ein Schnaps aus gegorenem Kokossaft, aus dem Schrank (Berliner Zeitung, 10.03.2001). - Man trinkt frischen Kokossaft als Erfrischung am Straßenrand, ißt Kokosraspel und trinkt Arrak (Die Zeit, 25.02.1972).

Kokosnusssaft   „Pflanzensaft der Kokosnuss“

Quelle: Ganz gleich zu welcher Tageszeit, scheinbar immer waschen sie Wäsche, schnitzen oder trinken Kokosnusssaft (Der Tagesspiegel, 05.10.2003). - Der Kokosnuß- Saft soll bewirken, daß er schneller verrottet (Kölner ethnologische Mitteilungen, 1960).

Kräutersaft   „Pflanzensaft von Kräutern“

Quelle: Mit einer Rassel ruft der 71-Jährige die Geister, nimmt einen Schluck Kräutersaft und bespuckt, nein besprüht mit feinem Nebel seine Utensilien (Berliner Zeitung, 17.07.2004). - Als Kurmittel dienen: Sole, ferner Molke, Kräutersäfte, pneumatische Kammern, ein Inhalationsgradierwerk mit bedeutender Solfontäne, Inhalationssäle, Moorbäder, insbes. aber die geschützte Lage des schönen Tales (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Reichenhall).

Lakritzsaft   „Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: Die Holländer tranken morgens und nachmittags eher starken, gesüßten Kaffee; die einfachere Bevölkerung musste auf den Zucker verzichten und süßte stattdessen teilweise mit Lakritzsaft (https://de.wikipedia.org/wiki/Trinkkultur_in_Europa, gesehen am 10.05.2014). - Die Ausfuhr über Smyrna beträgt etwa 12 000 t Süßholzwurzeln und 1000 t Lakritzsaft (Weltwirtschaftliches Archiv 1, 1913).

Lakritzensaft   „Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: In der traditionellen Pflanzenheilkunde wird Lakritzensaft zur Förderung des Abhustens gegeben (Hübner, Komplementäre Onkologie, 2008). - Lakritze, Lakritzensaft, Süßholzsaft, das Extrakt der Süßholzwurzel (s. Glycyrrhiza) in Form von schwarzen Stangen, als Succus Liquiritiae und S.L. depuratus (gereinigter Lakritzensaft) offizinell, letzterer das wässerige eingedickte Extrakt der L. (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Lakritze).

Limettensaft   „Pflanzensaft der Limette“

Quelle: Er wird mit etwas Limettensaft, Zucker, Eiklar und Eis serviert (Die Zeit, 03.02.2013). - Sind frische Limetten nicht zu bekommen, so tut es auch "Lime-Cordial", eine Art konzentrierter Limettensaft (Die grosse Welt der Getränke, 1977).

Limonensaft   „Pflanzensaft der Limone“

Quelle: Die Fischfilets mit frischem Limonensaft säuern, mit Salz und Pfeffere würzen (Berliner Zeitung, 30.10.2004). - Die Einfuhr betrug 1902: 16,000, die Ausfuhr (Zucker, Melasse, Limonensaft) 18,000 (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Montserrat [2]).

Lindensaft   „Pflanzensaft der Linde“

Quelle: "Ach, ist mir viel zu schmutzig hier für den Wagen." Der Schmutz, den sie meinen, ist Lindensaft (Der Tagesspiegel, 16.08.2003). - Angeblich werden die völlig gesunden Bäume von Buntspechten behackt, um den Lindensaft zu verzehren (Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, 1935).

Liquiritiensaft   „Lakritzsaft, Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: Liquiritiensaft, soviel wie Lakritzen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Mangosaft   „Pflanzensaft der Mango“

Quelle: In Addis Abeba kostet ein Glas Mangosaft dann zehn bis 25 Birr (Die Zeit, 11.08.2011). - Vor dem Laden stand ein kleines Ausstellungsschränkchen, das angefüllt war mit Medizinfläschchen, Hustensirup, einigen Flaschen Mangosaft, unechtem Schmuck, Rollen gefärbter Baumwollschnüre und Päckchen mit Gummiband (Die Zeit, 25.06.1971).

Mannasaft   „Pflanzensaft der Manna-Esche (Fraxinus ornus)“

Quelle: Von jeher wurden dagegen die verschiedensten Mittel benutzt, wie Fenchelwasser, Mannasaft, Kamillentee, Magnesia (Faß, Volksmedizin, 2006). - Mannasaft, s. Sirup (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Marillensaft   „Pflanzensaft der Marille (Aprikose, Prunus armeniaca)“

Quelle: Er sitzt inmitten von Bücherstapeln und trinkt Marillensaft aus der Flasche (Die Zeit, 08.03.2012). - Man gewinnt auf kaltem Wege durch Zerkleinern und Abpressen der Früchte den Marillensaft, mischt diesem Rohsaft zu gleichen Teilen Weingeist, Zucker und Wasser zu (Löschnig/Passecker, Die Marille (Aprikose) und ihre Kultur, 1954).

Maulbeersaft   „Pflanzensaft der Maulbeere“

Quelle: Und das ist wirklich eine ganze Menge: Eintöpfe voller frischer Kräuter oder mit Granatapfelsoße, zum Nachtisch kandierte Oliven und Tomaten, dazu ein Glas frischen Maulbeersaft (Die Zeit, 06.01.2012). - Weder dem Gouverneur noch Offizieren und Beamten wurde bei ihren Besuchen Wein, Bier usw. angeboten, und Kaffee, Schokolade und Maulbeersaft waren ihnen schließlich ebenso lieb (Irle, Die Herero, 1906).

Meerzwiebelsaft   „Pflanzensaft der Meerzwiebel (Drimia maritima)“

Quelle: Der Meerzwiebelsaft hat eine die Schleimhaut stark reizende Wirkung, so daß beim Zerschneiden der Zwiebel Tränenfluß einsetzt und sich auf der Haut Rötung oder Bläschen zeigen, wenn öfter damit gearbeitet wird (Keilbach, Fachkunde für Schädlingsbekämpfung, 1953).

Melonensaft   „Pflanzensaft der Melone“

Quelle: Jetzt habe ich es - frisch gepresster Melonensaft! (Berliner Zeitung, 13.12.2002). - Lisabeta refüsirte die warme Mehlspeise mit Melonensaft, das Dessert, les Bonbons, etc. (Altenberg, Was der Tag mir zuträgt, 1901).

Mohnsaft (1)   „Pflanzensaft des Mohns (Papaver)“

Quelle: In den Innenhöfen der Forts, die beiderseits der Straße an den Berghängen kleben, wird Mohnsaft zu Opium eingedickt (Der Spiegel 19.12.1988). - Mohnsaft, soviel wie Opium (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Möhrensaft   „Pflanzensaft der Möhre“

Quelle: Ich saß Tag für Tag vor Selleriesalat, Grünkernbratlingen und Möhrensaft (Berliner Zeitung, 26.03.2005). - Darum gibt man stillenden Müttern und Kindern täglich 2-3 Eßlöffel Möhrensaft, auch rohe Möhren (Treskow/Weyl, Das Lexikon der Hausfrau, 1932).

Obstsaft   „Pflanzensaft des Obstes“

Quelle: In einem weiteren Versuch wurden 24 Tage lang ausschließlich Gemüse, Gemüse- und Obstsäfte gegessen und getrunken (Berliner Zeitung, 19.10.2005). - Weiter empfiehlt die schöne Frau unzerkochten Obstbrei, rohes Sauerkraut, alle Arten rohen Obstes, Obstsäfte und Säfte aus Kräutern (Volkland, Überall gern gesehen, 1941).

Olivensaft   „Pflanzensaft der Olive, Olivenöl“

Quelle: die perfekt marinierten Antipasti belasten nicht mit zuviel Olivensaft (Berliner Zeitung, 02.07.1994). - Im Spätherbst lecken die Weibchen auch begierig den aus den Anstichen der Legeröhre austretenden Olivensaft (Bodenheimer, Die Schädlingsfauna Palästinas, 1930).

Opiumsaft   „flüssiges Opium, Pflanzensaft des Schlafmohns“

Quelle: eifrig zeigen sie einem Besucher die blassen Wedel junger Pflanzen, die sie in Hälften brechen, um den scharfen, milchigen Opiumsaft die Stengel herunterlaufen zu lassen (Die Zeit, 30.06.2005). - berauscht euch an magnetischem Hexentrank, / verlognem Wahrheitsfusel, getretnem Quark / der liberalen Bettelsuppen / oder dem Opiumsaft Nirvanas (Wilamowitz-Moellendorff, Erinnerungen, 1928).

Orangensaft   „Pflanzensaft der Orange“

Quelle: Bei Sekt und Orangensaft konnten Kunden die frisch renovierten Verkaufsräume begutachten (Potsdamer Neueste Nachrichten, 24.09.2004). - Und die einfachsten Mittel wirken oft Wunder. Orangensaft und Milch mit einem Tropfen Essig - die Hautlabe der Orientalinnen (Reznicek, Auferstehung der Dame, 1928).

Palmsaft   „Pflanzensaft der Dattelpalme“

Quelle: Humpelnd hat er wieder Rinder zum Grasen geführt, seiner Mutter beim Kochen von Zuckersirup aus Palmsaft geholfen, humpelnd hat er sich kilometerweit zur Schule geschleppt (Berliner Zeitung, 06.11.1998). - Fast alle Völker der Erde haben seit der Vorzeit alkoholische Getränke bereitet, teils aus zuckerhaltigen Stoffen (wie Honig, Palmsaft, Agavensaft, Obst, Milch), teils aus stärkemehlhaltigen, welche die Biere lieferten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bier).

Palmensaft   „Pflanzensaft der Dattelpalme“

Quelle: Abends fachsimpelt er bei Tapirfleisch und Palmensaft über Orchideenarten oder bastelt an einem Trockenschrank für Pflanzenproben (Die Zeit, 03.01.1997). - Arrak (Rak), in Ostindien jedes gegorne Getränk, in Ägypten (Araki) ein alkoholisches Getränk aus Palmensaft (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Arrak).

Pappelsaft   „Pflanzensaft der Pappel“

Quelle: Pappelsaft. Enzephalitis, Gehirnerkrankung infektiöse, Kinderlähmung. Im Mai sollen die Rinde vom Pappelbaum und das äußere Holz bis zum Kern genommen werden. Das Ganze zerschneidet man in kleine Stücke und zerstampft es zu Saft (Knobloch, Natürliche Heilmittel von A-Z, 2013). - Dieselben züchteten aus Sclerosen- und Pappelsaft auf Pepsingelatine Micrococcen (Die Heilkunde: Monatsschrift für praktische Medicin, 1901).

Pflanzensaft   „in der Pflanze befindliche Flüssigkeit“

Quelle: Mückenmännchen aber leben vegetarisch, sie ernähren sich von Pflanzensäften (Die Zeit, 05.08.2010). - Kino, eingetrockneter gerbsäurehaltiger Pflanzensaft von verschiedener Abstammung (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kino [1]).

Pflaumensaft   „Pflanzensaft der Pflaume“

Quelle: Als besondere Spezialität schenkt er ihnen nach dem Tee einen süßen Pflaumensaft ein (Die Zeit, 13.01.2000). - Es war die Frage aufgeworfen worden, ob ein mit gebranntem Zucker gefärbtes und mit Pflaumensaft versüßtes Gemisch von Whisky mit Spiritus als "gemischte Whiskys" bezeichnet werden dürfe (Zeitschrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel 15, 1908).

Pomeranzensaft   „Pflanzensaft der Pomeranze“

Quelle: Als Zutaten des "starcken Getränckes" gab er an: Branntwein, Wasser, Zucker, Pomeranzensaft und Muskatnüsse (https://de.wikipedia.org/wiki/Punsch, gesehen am 10.05.2014). - Bischof, Getränk aus Rotwein, Pomeranzenschalen und Pomeranzensaft mit Zimt, Nelken und Zucker (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Bischof [2]).

Queckensaft   „Pflanzensaft der Quecke (Elymus)“

Quelle: Queckensaft wurde in höchsten Tönen empfohlen (TransAtlantik, 1981). - Gegen Brustschmerzen soll man auch Queckensaft gebraucht haben (Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, 1913).

Quittensaft   „Pflanzensaft der Quitte“

Quelle: Ein Glas Quittensaft lässt einen wie einen eleganten Panther durch die Straßen gehen (Der Tagesspiegel, 07.11.2004). - Durchseihen und den Quittensaft mit Zucker und Ingwer nochmals aufkochen (Wir kochen gut, 1963).

Rettichsaft   „Pflanzensaft des Rettichs“

Quelle: Da er auch etwas von Landwirtschaft und gesunder Küche versteht - statt Völlerei setzt er z. B. auf Rettichsaft und Malzkaffee - wird die Schar Ratsuchender immer größer (Berliner Zeitung, 17.06.1995). - Mäßig genossen, befördert der R. die Verdauung; früher benutzte man ihn auch als Arzneimittel, und Rettichsaft mit Zucker dient noch jetzt als Volksheilmittel gegen Husten und Heiserkeit (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Rettich).

Rhabarbersaft   „Pflanzensaft des Rhabarbers“

Quelle: Beim abendlichen Kneipenbummel halten sich die Autofahrer unter ihnen an Rhabarbersaft (Die Zeit, 05.10.1990). - Rhabarbersaft (S. Rhei), 60 Teile kalt bereiteter Auszug aus 10 Teilen Rhabarber mit 1 Teil kohlensaurem Kali, 1 Teil Borax und 80 Teilen Wasser, 20 Teilen Zimtwasser, 120 Teilen Zucker (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sirup).

Rübensaft   „Pflanzensaft der Rübe“

Quelle: Erst dann entdeckte der Berliner Andreas Sigismund Marggraf, dass sich auch aus Rübensaft Zucker gewinnen lässt (Berliner Zeitung, 27.01.2001).- Saturation (lat.), soviel wie Sättigung (s. Sättigen); besonders in der Zuckerfabrikation (auch Karbonation) die Befreiung des mit Kalk geschiedenen Rübensaftes von überschüssigem Kalk durch Kohlensäure (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Saturation).

Safransaft   „Pflanzensaft des Safrans“

Quelle: Drückte man einen Kuchen oder eine Frucht, so verspritzten sie Safransaft und verhalfen so den Lachenden zu goldenen Freudentränen (Droste/Klink, Wir schnallen den Gürtel weiter, 2008). - Gelbe Farben können von Gelbwurz, Süßholz und Safransaft gemacht werden (Bühne und Welt 3, 1901).

Schiebikensaft, Schibbikensaft   „Pflanzensaft des Holunders (Sambucus)“

Quelle: Die mit dunkelviolettem Saft erfüllten Beeren schmecken süßlich säuerlich und dienen zur Bereitung einer Suppe und des Flieder- oder Holundermuses (Schiebikensaftes), das man früher als Arzneimittel, jetzt noch in der Küche und zum Färben des Portweins, auch zur Bereitung von Branntwein und zum Fangen von Vogeln benutzt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sambucus).

Schierlingsaft   „Pflanzensaft des Schierlings“

Quelle: Die Bedeutung ist jedoch klar: nach Ausreissen der Augenwimpern, die nach innen wachsen (Entropium), soll man Schierlingsaft auf die Ausrissstellen tupfen und nicht auf die ausgerissenen Haare (Schmid, Die Medizin im Oberhalbstein bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts, 1978). - Das interessiert freilich die klerikalen Zeloten nicht, man braucht nämlich gar nicht synthetisch dargestellten Schierlingsaft um Freidenker aus der Welt zu schaffen (Das Freie Wort 3, 1904).

Schierlingssaft   „Pflanzensaft des Schierlings“

Quelle: ob das Licht denn ausreichen würde, fragt Schnabel und bittet den PR-Mann scherzhaft, ihm doch ein Glas Schierlingssaft zu bringen, begnügt sich dann aber mit einem grünen Tee (Zitty 32, 2008). - Er gab ihr Schierlingssaft in Honiggetränk (Lewin, Die Gifte in der Weltgeschichte, 1920).

Schlehensaft   „Pflanzensaft der Schlehe“

Quelle: In der Europäischen Union ist Sloe Gin als ein Likör mit einem Alkoholgehalt von mindestens 25 % Vol. (andere Liköre: mindestens 15 % Vol.) definiert, der durch Mazeration von Schlehen(früchten) entsteht. Dabei ist die Zugabe von Schlehensaft möglich (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlehenlikör, gesehen am 10.05.2014). - Schlehensaft. Wird in normaler Weise gepreßt und liefert mit einer Ausbeute von 60% einen stark gerbstoff haltigen Saft (Wagner, Aromastoffe, 1933).

Somasaft   „Saft der altindischen Somapflanze“

Quelle: Die Wirkung des Somasafts wird im Veda wie im Avesta als mad bezeichnet, mit geringerer Bedeutung als "berauschen", aber größerer als "begeistern" (https://de.wikipedia.org/wiki/Soma_(Getränk), gesehen am 10.05.2014). - Die Gläubigen haben den Gott nicht genügend geehrt, seine Begierde nach Opferblut oder Somasaft nicht genügend gestillt, womöglich ihn darin zugunsten anderer Götter zurückgesetzt (Weber, Wirtschaft und Gesellschaft, 1911-20).

Süßholzsaft   „Lakritzensaft, Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: Süßholzsaft wird aus den getrockneten Wurzeln der vor allem im Mittelmeerraum vorkommenden Süßholzpflanzen gewonnen (Der Tagesspiegel, 16.04.2004). - Lakritze, Lakritzensaft, Süßholzsaft, das Extrakt der Süßholzwurzel (s. Glycyrrhiza) in Form von schwarzen Stangen, als Succus Liquiritiae und S.L. depuratus (gereinigter Lakritzensaft) offizinell, letzterer das wässerige eingedickte Extrakt der L. (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Lakritze).

Tabaksaft   „Pflanzensaft des Tabaks“

Quelle: Wenn unser Rat früher einen Mann für schuldig befand, seine Frau geschlagen zu haben, wurde er mit Brennnesseln gezüchtigt, bekam ein scharfes Gewürz in die Augen oder Tabaksaft eingetrichtert (Die Zeit, 04.03.2009). - Mittel gegen den meist Geschwulst hervorrufenden Bienenstich: Salmiakgeist, Tabaksaft, kalte Umschläge (Brockhaus' Kleines Konversation-Lexikon, 1906, s.v. Bienengift).

Tabakssaft   „Pflanzensaft des Tabaks“

Quelle: Bitterer, heißer Tabakssaft biss in seine Zunge (Wolf, Traumfrau, 2011). - Die gefangenen Insekten müssen ohne Verletzungen getötet werden, wobei man Äther, Chloroform, Spiritus, Cyankalium, auch wohl schweflige Säure, Tabakssaft etc. anwendet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Insektensammlung).

Tamarindensaft   „Pflanzensaft der Tamarinde“

Quelle: Tamarindensaft wird zur Erfrischung angeboten (Berliner Zeitung, 07.02.2004). - Für den Handel mischt man es mit Tabak, Betel, Tamarindensaft und mit Sakis, dem Saft einer Liliazee, auch mit Gips etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Opium).

Tomatensaft   „Pflanzensaft der Tomate“

Quelle: Er bestellte einen Tomatensaft und las Zeitung (Berliner Zeitung, 20.08.2005). - Ein dienstbarer Geist bietet auf einem Tablett "Drinks" an (Sherry, Wermut, Cocktails und alkoholfreie Getränke wie Orangen-, Grapefruit- und Tomatensaft) (Graudenz, Das Buch der Etikette, 1956).

Traubensaft (1)   „Pflanzensaft der Weinbeere“

Quelle: Sie sind die treibende Kraft, wandeln sie doch den Traubensaft in Wein um, die alkoholische Gärung (Die Zeit, 26.09.2013). - Most, beim Keltern gewonnener Traubensaft (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Most [1]).

Veilchensaft   „Pflanzensaft des Veilchens (Viola)“

Quelle: Er war um die Entwicklung der Pharmazie sehr bemüht und gilt als Erfinder des Veilchensaftes (https://de.wikipedia.org/wiki/Veilchen, gesehen am 10.05.2014). - Ein Veilchensaft wurde folgendermaßen gewonnen: Eine gehörige Menge frisch gepflückter Veilchenblätter wurde in einem Mörser gestoßen und der Saft unter einer Presse noch vollends ausgedrückt (Lotos, 1914).

Violensaft   „Pflanzensaft des Veilchens (Viola)“

Quelle: Neben Violensaft, einem Getränk, welches mit Veilchen aromatisiert war und auch in anderen Kochbüchlein zu finden ist, wurde von Dorothea Respinger ein Rezept für Himbeeressig festgehalten (Armstutz/Strebel, Seidenbande: Die Familie De Bary und die Basler Seidenbandproduktion von 1600 bis 2000, 2002). - Mit diesen war 1681 Freundschaft getrunken worden, mit Branntwein, in welchen Schießvulver verrührt war, glimpflicher, eine Mischung von Branntwein, Wermut und Violensaft ward für genügend gehalten (Heyck, Der Grosse Kurfürst, 1902).

Vogelbeersaft   „Pflanzensaft der Vogelbeere (Sorbus aucuparia)“

Quelle: Der Vogelbeersaft bietet eine bequeme Quelle für seine Gewinnung (Meyer/Jacobson, Lehrbuch der organischen Chemie, 1946). - Absud (Weißsud), Sieden der Münzplatten in verdünnter Schwefel- oder Weinsteinsäure (auch in Vogel- oder Johannisbeersaft), um den Kupfergehalt an der Oberfläche der Platten zu beseitigen, wodurch die Münzen nach dem Prägen den bekannten schönen Gold- oder Silberglanz erhalten (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1904, s.v. Absud).

Wacholdersaft   „Pflanzensaft des Wacholders (Juniperus)“

Quelle: In der Volksheilkunde wird der Wacholdersaft zur Heilung von Beschwerden im Bereich der Lunge und des Magens geschätzt (Keiler, Der Maisäß Montiel, 2004). - Die Beeren (Quackelbeeren, Krammetsbeeren) riechen aromatisch, schmecken gewürzhaft süßlich-bitterlich, enthalten ätherisches Öl und Zucker und dienen [...] diuretisches Mittel (auch in Form eines Saftes [Wacholdersaft, Succus Juniperi] oder Muses) und, wie die trockenen Zweige, zum Räuchern (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wacholder).

Wegerichsaft   „Pflanzensaft des Wegerichs (Plantago)“

Quelle: Ein antibiotisch wirkender Stoff, das Aucubin, verhindert, dass der Wegerichsaft jemals schimmelt (Achner, Ärzte in der Antike, 2009). - Wie mit Goldfäden näht der Wegerichsaft den klaffenden Riß zu; und wie an Gold sich nie Rost ansetzt, so flieht den Spitzwegerich jede Fäulnis und faules Fleisch (Kneipp/Reile, Das große Kneippbuch, 1903).

Weinbeerensaft   „Pflanzensaft der Weinbeere“

Quelle: Dieses Doppelsalz ist nach Maumene im Weinbeerensaft enthalten (Abegg/Auerbach/Koppel, Handbuch der anorganischen Chemie, 1913).

Wermutsaft (1)   „Pflanzensaft des Wermuts (Artemisia)“

Quelle: Inhaltstoffe: Wermutsaft, Olivenöl. Indikation: Husten, Hustenschmerz, Husten beim Kleinkind, Rippenfellreizung, Seitenstechen, Bronchitis, Grippe, Brustschmerz und ganz generell gegen alle Schmerzen (Strehlow, Die Hildegard-Naturapotheke: Heilmittel und Rezepte von A bis Z, 2014). - Dass man gegen Öhrwürmer Wermutsaft einträufen soll, dass Bücher und Gewänder durch Wermut vor Mäusen und Ungeziefer geschützt werden können, ist uns bereits aus Dioskorides und Plinius bekannt (Müller, Beiträge zur Geschichte der Offizinellen Drogen, 1931).

Zedernsaft   „Pflanzensaft der Zeder“

Quelle: Seine Bekämpfungsmittel sind Citrusblätter, die man zu den Rollen legt, und Zedernsaft, mit dem man sie tränken muß (Der Österreichische Bibliothekartag: Vorträge und Kommissionssitzungen, 1988). - Anderswo hören wir, daß der Wahrsager sich vor Sonnenaufgang im Weihwasserbecken wäscht und dann salbt, ein reines Kleid anzieht, sich mit Tamariske und Kraut reinigt, Zedernsaft schlürft und Gerste kaut (Eitrem, Opferritus und Voropfer der Griechen und Römer, 1915).

Zitronsaft   „Pflanzensaft der Zitrone“

Quelle: Pastetchen von Tauben in Zitronsaft und Eidottern, auch Pastetchen von runden Lachsstücken (Walter, Die Bremer Stadtmusikanten, 1946).

Zitronensaft   „Pflanzensaft der Zitrone“

Quelle: Schließlich wird mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abgeschmeckt (Die Zeit, 17.01.2013). - Zitronensaft, der ausgepreßte Saft der Zitrone, der, nachdem er sich geklärt hat, auf Flaschen oder Fässer gefüllt und in den Handel gebracht wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Zuckerrohrsaft   „Pflanzensaft des Zuckerrohrs (Saccharum officinarum)“

Quelle: Und wenn Josefo ihnen sogar eine Portion Milch mit Zuckerrohrsaft abluchst, leuchtet wieder der Triumph in seinen Augen (Die Zeit, 26.06.2012). - Rum (Tafia), alkoholische Flüssigkeit aus der Melasse des Zuckerrohrsaftes durch Gärung und darauffolgende Destillation gewonnen (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Rum [1]).

Zwiebelsaft   „Pflanzensaft der Zwiebel“

Quelle: Essig und Zwiebelsaft helfen angeblich gegen ätzendes Tränengas (Die Zeit, 28.01.2011). - Warzen vertreibt man entweder mit Zwiebelsaft oder durch regelmäßige Waschungen in einem Absud von Eichenrinde (Volkland, Überall gern gesehen, 1941).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Vorderglied
Beerensaft   „Pflanzensaft von Beeren“

Quelle: Was die Getränke angeht, so ist es nicht unklug, sich der lokalen Sitte anzuschließen und einen roten Beerensaft, klukva genannt, zu trinken (Die Zeit, 19.12.2007). - Auch einen Vorrat von Mehl, Speck und Schinken, hartem Käse und Beerensaft legte ich mir an (Wille, Die Abendburg, 1909).

Blättersaft   „Pflanzensaft aus den Blättern einer Pflanze“

Quelle: Wieso heißt die Frau mit dem zerlöcherten Pullover Aloe, so wie ein Liliengewächs, aus dessen Fasern Taue gesponnen werden, dessen eingedickter Blättersaft aber auch als Abführmittel dient? (Die Zeit, 10.07.1992). - Der zuckerhaltige Blättersaft (auch von A. mexicana Lam.) liefert gegoren Pulque, das Nationalgetränk der Mexikaner (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Aloe).

Blumensaft   „Pflanzennektar“

Quelle: der R. der Schmetterlinge wird zum Aussaugen des Blumensaftes, auch zum Anritzen der Blüten benutzt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Rüssel).

Blütensaft   „Pflanzennektar“

Quelle: Sie sondern mehr des drogenhaltigen klebrigen Blütensaftes ab, um so die Chance zu erhöhen, doch noch ein paar Pollen einfangen und die Fortpflanzung sichern zu können (Die Zeit, 01.01.1982). - Sie sind über Polynesien und die Papualänder verbreitet, leben in kleinen Trupps in den Wäldern, nähren sich von Früchten und Blütensaft, nisten in Baumhöhlen und werden wegen ihrer Schönheit von den Eingebornen in Gefangenschaft gehalten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Papageien).

Fruchtsaft   „Pflanzensaft von Früchten“

Quelle: Ebenso wichtig ist ausreichendes Trinken (zwei bis zweieinhalb Liter täglich), am besten Mineralwasser oder verdünnte Fruchtsäfte (Berliner Zeitung, 15.12.2005). - Fruchtsäfte, aus gereinigten genießbaren Früchten durch Zerquetschen, Auskochen des Breies, Abpressen und Filtrieren gewonnene Säfte, die behufs besserer Konservierung nach der Appertschen Methode auf Flaschen gefüllt werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Harzsaft   „Pflanzensaft von harzigen Pflanzen“

Quelle: Gurjunbalsam ("Holzöl", "Wood-oil", "Balsamum Dipterocarpi s. Garjanae"), war ein dem Kopaivabalsam ähnlicher Harzsaft, welcher in großen Mengen in den Küstenländern der Straße von Malakka und in Birma von mehreren Dipterocarpaceae-Arten gewonnen wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Gurjunbalsam, gesehen am 14.05.2014). - Kopaivabalsam, Balsamum Copaivae, der Harzsaft mehrerer Arten der südamerikanischen Gattung Copaifera (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1907, s.v. Kopaivabalsam).

Nektarsaft (1)   „Pflanzennektar“

Quelle: Dort muss sie allerdings den Absprung in eine Zelle schaffen, in der sich bereits ein Ei befindet, sonst endet ihr Dasein mit Ertrinken im Nektarsaft (Bahmer, Vier Jahre Türkei, 2012). - Honig ist der süße Saft, den die Bienen erzeugen, indem sie Nektarsäfte oder auch andere, an lebenden Pflanzenteilen sich vorfindende süße Säfte aufnehmen (Badische Bienenzeitung, 1946).

Wurzelsaft   „Pflanzensaft aus der Wurzel einer Pflanze“

Quelle: Aus ihnen schlüpfen nach sechs bis zehn Wochen Larven, die zur Erde fallen und sich eingraben. Sie leben von Wurzelsäften im Boden (Die Zeit, 20.05.2013). - Es ist ihr zweifellos bewußt, daß ein Glas Wurzelsaft sehr viel billiger zu haben sein wird, als ein Glas Johannisbeermost - aber woher soll sie die Zeit nehmen, die Wurzeln zu waschen und zu reiben, um endlich den gesunden Saft trinken zu können? (Die Zeit, 03.10.1957).

Zellsaft   „Pflanzensaft aus den Zellen einer Pflanze“

Quelle: Saftsauger ritzen die Zellen von Algen an und saugen den Zellsaft aus (Die Zeit, 05.03.2009). - Die Farbstoffe der Blumenblätter sind im Zellsaft gelöst (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Blütenfarben).

Zellensaft   „Pflanzensaft aus den Zellen einer Pflanze“

Quelle: Große Pigmentkörper unterscheiden sich hinsichtlich der Intensität der Farbung nur wenig von dem Zellensaft (Cytologia 10, 1939).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
Augustsaft   „Johannistrieb, der im August in die Pflanzen steigende Pflanzensaft“

Quelle: Als Johannistrieb (auch Augustsaft) wird der zweite Blattaustrieb einiger Laubbäume, wie der Eiche, Rotbuche und einiger Ahornarten, innerhalb eines Jahres bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Johannistrieb, gesehen am 10.05.2014). - Johannistrieb, Augustsaft, die erneute Vegetationstätigkeit, die sich bei fast allen Pflanzen in der Bildung schwächerer, neuer Triebe zeigt (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Johannistrieb).

Frühjahrssaft   „im Frühjahr aufsteigender Pflanzensaft“

Quelle: Elementkonzentrationen in Bodenlösungen und Frühjahrssäften von Bäumen (Physiologie und Ökologie der Gehölze, 1992). - Birkenwasser, der Frühjahrssaft der Birken, wird gewonnen, indem man im Frühjahr (April) die Stämme auf der Südseite 2-5 cm tief anbohrt und den ausfließenden Saft mittels eines eingesteckten Röhrchens in einem Gefäß auffängt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Birkenwasser).

Frühlingssaft (1)   „im Frühjahr aufsteigender Pflanzensaft“

Quelle: Sie sind, wie es die Ahnen waren, überzeugt, daß derselbe Frühlingssaft die Knospen der Bäume und die Fasern des Menschen anschwellen läßt (Mediaevistik, 1996). - Frühlingssaft nennt man die wässerige, Zucker nebst kleinen Mengen von Säuren, Eiweißstoffen und Salzen enthaltende Flüssigkeit, die im Frühjahr aus Stämmen und Zweigen der Birken, Ahorne, Weißbuchen und des Weinstocks bei Verwundungen des Holzkörpers hervorquillt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Maiensaft   „im Mai aufsteigender Pflanzensaft“

Quelle: Während der Baum des "Imperium" bereits im Innern kernfaul war, haben seine Außenringe noch Maiensaft und Frühlingskraft ausgeströmt (Wilbrandt, Rund ums Mittelmeer, 1909).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
Brasiliensaft   „Pflanzensaft des Fernambukholzes“

Quelle: Brasiliensaft: Saft vom Fernambukholz, brasilianisches Farbholz (Borcherdt, Grimmelshausen, Werke in zwei Bänden: Der abenteuerliche Simplicissimus, 1967).

Bergsaft   „Flüssigkeit in einem Berg“

Quelle: Bochmann (S. 24) bringt das Einhorn mit der Generierung der Mineralien in Verbindung; nach dieser alten Vorstellung verdickten sieh gewisse Bergsäfte und wurden unter Mitwirkung von Riesen und Einhörnern zu Stein (Rheinisches Jahrbuch für Volkskunde, 1955).

Bodensaft   „im Boden befindliche Flüssigkeit“

Quelle: Die vor 20 Jahren als Ammenbäume gesetzten Pappeln haben, wie das Gartenbauamt dazu erklärt, ihre Schuldigkeit getan und müssen nun, da sie den langsamer nachwachsenden Standgehölzen Licht und Bodensäfte entziehen, weichen (Der Tagesspiegel, 26.11.2000). - Etwa 90 Zentimeter unter der Oberfläche hatte sich durch Ablagerung von Mineralien eine feste Schicht gebildet, eine harte dicke Schicht von Rasenstein, die den freien Austausch der Bodensäfte verhindert und die- Erde sauer und unfruchtbar macht wie in einem geschlossenen Metallkübel (Die Zeit, 08.02.1951).

Erdsaft   „in der Erde befindliche Flüssigkeit“

Quelle: Dann folgen die Succi concreti (die Erdsäfte). Die mageren sind die Salze, die fetten die Bitumina, die den succi pingues entsprechen und sämtlich brennbar und dem Element Feuer zugeordnet sind (Stiegemann, Wunderwerk, Göttliche Ordnung und vermessene Welt: Der Goldschmied und Kupferstecher Antonius Eisenhoit und die Hofkunst um 1600, 2003). - Nicht nur aber auf die Pflanzenwelt erstreckt sich dieser Einfluß der Erdsäfte, sondern auch auf die Größe und Farbe des Viehes, das auf einem bestimmten Boden weidet (Jenaer medizin-historische Beiträge, 1912).

Erdensaft   „in der Erde befindliche Flüssigkeit“

Quelle: Die Beine spreizt und laßt den Erdensaft in eure Jammerköpfe schießen! (Ball, Nero, 1914 (?)).

Gebirgsaft   „im Gebirge befindliche Flüssigkeit“

Quelle: dadurch, daß sie beträchtliche Höhen erreichen, mit dichtem Urwald bedeckt und von tiefen Tälern durchschnitten sind, machen diese Gebirgsäfte die ganze Nordwestecke Nord-Koreas schwerer zugänglich (Tettau, Der Russisch-Japanische Krieg, 1910).

Himmelssaft   „himmlische, göttliche Flüssigkeit“

Quelle: "Ein reines Teufelszeug!" "Nein, Professor. Sagen Sie das nicht. Es wurde uns genau aus der entgegengesetzten Richtung geschickt und lässt uns eines schönen Tages vielleicht im siebenten Himmel landen. Ich würde es eher Himmelssaft nennen." (Dabrowski, Die Wandler, 2014).

Steinsaft   „im Stein befindliche Flüssigkeit“

Quelle: Sein Panzer ist fest und trotzig, sein Blut kein Blut, sondern Öl: Öl aus den Adern der Erde, Quallenblut, Steinsaft, Fett der Saurier, menschenfern (Melle, Sickster, 2011). - Den "Steinsaft" erkennt die Wissenschaft auch heute noch in gewisser Weise an, nämlich bei der Verkieselung, Verkalkung usw. von Hölzern, den sogenannten Intuskrustationen (Gothan/Daber, Geschichtliches über die Verwendung und die Entstehungstheorie der Kohlen, 1956).

substantivisches Determinativkompositum mit volksetymologisch entstandener Personenbezeichnung als Vorderglied
Christensaft   „Lakritzensaft, Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: Christensaft, soviel wie Lakritzen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Substanzbezeichnung als Vorderglied
Milchsaft (2)   „milchiger Pflanzensaft“

Quelle: Unter Milchsaft oder Chylus versteht man das von manchen Organismen-Taxa gebildete flüssige Sekret, das im Pflanzenkörper in Milchröhren oder in den Hyphen von Pilzen gebildet und transportiert wird (http://de.wikipedia.org/wiki/Milchsaft, gesehen am 20.3.2014). - Im Milchsaft sind Stärkekörner, Harze, Kautschuk, Zucker, Gummi, Alkaloide enthalten (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Milchröhren).

Milchsaft (1)   „Speisesaft, milchiges Sekret in den Lymphgefäßen des Darms“

Quelle: Chylus, [...] m; -: "Milchsaft", Bezeichnung für den (jeweils nach Nahrungsaufnahme) durch seinen Fettgehalt milchig trüben Inhalt der Darmlymphgefäße (Duden-Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe, 2014, s.v. Chylus). - Chylus (griech., Milchsaft, Speisesaft), der Inhalt der Lymphgefäße (Chylusgefäße) des Darmes und des Gekröses und des die Darmlymphe sammelnden und ins Blut überführenden Milchbrustganges (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Chylus).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Presssaft   „durch Pressung gewonnener Pflanzensaft“

Quelle: Der Preßsaft aus Herba Narcissmus ist ein in der Naturheilkunde bewährtes Mittel gegen das Gefühl der eigenen Wertlosigkeit (Die Zeit, 31.03.1989). - Der frische Preßsaft und das frische Parenchym grüner Wallnußschalen oder der unreifen Wallnüsse färben helle oder graue Haare allmählich dunkel bis nußbraun (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1920, s.v. Haarfärbemittel).

Stinksaft   „übelriechendes Körpersekret“

Quelle: Wenn wir ganz verploppt sind, dann können wir einen Glibber machen, der dann toll müffelt, nach Stinksaft, Morchel oder Fliegenmist, das mögen die Riesenwutze nicht und die Schlocklocks schon gar nicht (Roll, Delitticus vom Wimpelmimpel, 2015). - Das Tierchen wird entsprechend eingewickelt auf den Rücken gelegt, der Stinksaft aus den kleinen Drüsen vorsichtig entleert (Prager Archiv für Tiermedizin, 1927).

Färbesaft   „zum Färben verwendete Flüssigkeit“

Quelle: Färbesud oder Färbesäfte nach Anleitung, siehe Ostereier färben (http://www.smarticular.net/malkreide-selbermachen-eine-kreative-erfahrung-fuer-gross-und-klein/, 10.04.2015). - Im 3. Kap. untersucht L. das Bleichen, Färben und Waschen, dabei greift er bis zu den Pflanzen, aus denen der Färbesaft gewonnen ist (Deutsche Literaturzeitung 45, 1924).

Heilsaft   „medizinischer Heiltrank“

Quelle: "Shakers' Sarsaparilla", der eingekochte Heilsaft einer Stechwindenart, war als universales Blutreinigungsmittel und Wunderarznei für fast alle Leiden dieser Welt einst äußerst begehrt (Die Zeit, 26.11.1998). - Verweigert das Blatt seinen Heilsaft, läßt es sich bloß mürbe und etwas feucht reiben, so legen die Leute die mürben Blätter selbst auf (Kneipp/Reile, Das große Kneippbuch, 1903).

Lecksaft   „Linctus, sirupartiger medizinischer Trank zum Auflecken“

Quelle: Sie waren als innerlich anzuwendende Arzneiform ebenso beliebt wie die Lecksäfte, die gleichfalls bereits in babylonischer Zeit erwähnt werden (Müller-Jahncke/Friedrich/Meyer, Arzneimittelgeschichte, 2005). - Lecksäfte werden wegen rasch eintretender Gärung der Sirupe nie auf längere Zeit u. daher meist nur in Mengen von 30-50g verordnet (Hermann, Handbuch der praktischen und wissenschaftlichen Pharmazie, 1928).

Nährsaft (1)   „nährende Flüssigkeit“

Quelle: Glaubst du vielleicht, es wäre besser für unser Kind, wenn ich den ganzen Tag herumliege und Nährsaft schlürfe? (Keyes, Star Wars, 2012). - Gefäße (Adern, Vasa, Angia), die Kanäle und Röhren für die Zirkulation der Nährsäfte (Blut und Lymphe) im Körper (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gefäße).

Pinselsaft   „medizinischer Saft zum Einpinseln“

Quelle: Viele der Darreichungsformen zusammengesetzter Heilmittel gehen auf ihn zurück: aromatische Essige, Pastillen oder Pillen, Pulver und Pinselsäfte, Aufgüsse und Absude, Pflaster, Auflagen, Zäpfchen, Salben, Sirupe, Niesmittel (Kerckhoff, Warum krank? Wie heilen?: Konzepte einer anderen Medizin, 2010). - Um dem Zahnfleisch um so rascher aufzuhelfen, wurde fleißig ein Pinselsaft von Syrup. antisept. und Tinct. myrrh. gebraucht (Archiv für Schiffs- und Tropen-Hygiene, Pathologie und Therapie exotischer Krankheiten 19, 1915).

Schreibsaft   „Flüssigkeit zum Schreiben, Tinte“

Quelle: Bei Buchschriften mit großflächigen Buchstaben wurde der Flüssigkeitsauftrag ungleichmäßiger, und zwar um so weniger, je flacher die Unterlage war, da sich der Schreibsaft von selbst besser verteilte (Gutenberg-Jahrbuch 40, 1965). - Dazu kam die seine Sorge noch verstärkende Frage Eikes, ob er auch wohl einen reichlichen Vorrat von Schreibsaft in Bereitschaft hätte (Wolff, Der Sachsenspiegel: Eine Geschichte aus der Hohenstauffenzeit, 1912).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperbezeichnung als Vorderglied
Körpersaft   „Flüssigkeit des Körpers“

Quelle: Es fließen Blut und andere Körpersäfte in den Arenasand, der zunehmend an den Leibern klebt (Berliner Zeitung, 06.12.2005). - Infusion (lat.), Aufguß; Einverleibung von Flüssigkeit (meist sog. physiol. Kochsalzlösung) unter die Haut oder in Blutgefäße, um Blut oder Körpersäfte zu ersetzen (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Infusion).

Leichensaft   „in toten Körpern entstehende Flüssigkeit“

Quelle: Ganz Ägypten also bildet in dieser mythischen Vorstellung den Körper, dem die Nilüberschwemmung als Lebens- oder Leichensaft entströmt (Assmann/Bommas, Altägyptische Totenliturgien, 2008). - Die Verklebung und Verlötung der benachbarten Leichen durch eingedickte Leichensäfte, insbesondere die durch die Pressung bedingten korrespondierenden Deformationen weisen entschieden auf primäre Lagerung hin (Akten der Nürnberger Prozesse, 1946).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
Augensaft   „Augenflüssigkeit, Tränen“

Quelle: ich sah mir in die fenster, lange. / bemerkte etwas augensaft auf wange (Hahn, Egal, 2007). - Er beugte sich vor, und Tränen tropften auf das Gesicht des Bruders. Ekelhafter Augensaft! dachte Johanniperto (Johnson, Eine große Zeit, 1977).

Bauchspeicheldrüsensaft   „in der Bauchspeicheldrüse befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Auch Sekret aus Darmdrüsen und Bauchspeicheldrüsensaft - er neutralisiert den angesäuerten Speisebrei und liefert Verdauungsenzyme - werden hinzugefügt (Kohtz-Walkemeyer, BARF für Hunde: Den besten Freund gesund ernähren, 2014). - Der Bauchspeicheldrüsensaft setzt das Werk der Verdauung der bereits aufgeschlossenen Stoffe, der Eiweiße, der Fette, der Zucker- und Stärkestoffe, fort (Kneipp/Reile, Das große Kneippbuch, 1903).

Blutsaft (2)   „Blutplasma“

Quelle: Deutsche Plasmazentren zahlen für einen halben Liter des gelben Blutsaftes zwischen 25 und 40 Mark (Die Zeit, 12.10.1984). - So entstand die Pasta aus Blutserum, Pepton, Gelatine und ein aus Formalingelatine gefertigtes Selbstdesinfektionsmittel des Körpers, bei welchem Blutsaft, Gewebsflüssigkeiten, weiße Blutkörperchen die durch Gasentwicklung entstehenden Desinfektionsdämpfe sich selbsttätig, gleichsam von Natur entwickeln: das Glutol (Schleich, Besonnte Vergangenheit, 1921).

Darmsaft   „im Darm befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Der Kristall löst sich im alkalischen Milieu des Darmsaftes auf und wandelt sich zum hochwirksamen, für die Raupe tödlichen Gift (Die Zeit, 20.11.1981). - Darmsaft, das Sekret der Darmdrüsen, bewirkt die Verdauung von Eiweiß und Kohlehydraten (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Drüsensaft   „in einer Drüse befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Wenn schon Ochs und Hirschbock ihre Weibchen erfolgreich mit Moschus betören, muss doch der Drüsensaft auch Zweibeinerinnen anlocken (Die Zeit, 31.07.2013). - Von der vergrößerten Schilddrüse wird Drüsensaft in vermehrter Menge in das Blut abgeschieden (Kneipp/Reile, Das große Kneippbuch, 1903).

Gelenksaft (1)   „im Gelenk befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Die Tophusbildung vollzieht sich primär überhaupt ausschließlich im Gelenksaft bzw. im saftreichen Gewebe (Kongresszentralblatt für die gesamte innere Medizin mit Einschluss der Kinderheilkunde 12, 1920).

Gewebesaft   „im Gewebe befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Quetschen bei der Blutentnahme verdünnt das Blut durch hinzukommenden Gewebesaft (Mahlberg/Gilles/Läsch, Hämatologie: Theorie und Praxis für medizinische Assistenzberufe, 2005). - Die Beimischung von Gallenfarbstoff zum Blut verursacht zunächst gelbgrüne Farbe des Blutserums, der Gewebesäfte und der Gewebe selbst (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gelbsucht).

Gewebssaft   „im Gewebe befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: So sollten Gerinnungsröhrchen niemals als erstes Röhrchen benutzt werden, weil das erste Blut zwangsläufig mit Gewebssaft kontaminiert ist und somit ein unerwünschter Einfluss auf die Gerinnungsfaktoren entstehen kann (Martin, Das Standardlabor in der naturheilkundlichen Praxis, 2014). - Das E. besteht also aus gewissen Bestandteilen des Blutes, unterscheidet sich aber, auch in seiner chemischen Zusammensetzung, von den im Laufe des normalen Ernährungsvorganges aus den Blutgefäßen in die Gewebe übertretenden Säften (dem Gewebssaft, der Lymphe) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Exsudat).

Knochensaft   „in den Knochen befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Hierin behauptet Weidmann, dass der neue Knochen aus dem Knochensaft des Periosts entstehe (Henle/Gágyor, Johannes Müller und die pathologische Anatomie, 2008). - Er hielt den verdorbenen und scharfen Knochensaft, die "scorbutische Materie", für die Ursache dieser Krankheit (Abhandlungen zur Geschichte der Medizin und der Naturwissenschaften, 1936).

Labsaft   „labhaltige Körperflüssigkeit“

Quelle: Bei der Gerinnung der Milch ist die Milch der Körper, der Labsaft aber dasjenige, was das Prinzip der Gerinnung enthält (Kalthoff, Das Gesundheitswesen bei Aristoteles, 1934).

Lebersaft   „in der Leber befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Der Lebersaft wirkt ähnlich dem der Bauchspeicheldrüse der höheren Wirbeltiere (https://de.wikipedia.org/wiki/Webspinnen, gesehen am 10.05.2014). - Durch Speichel, Pankreassaft, Lebersaft, Blut, Diastase und verdünnte Säuren wird es sehr leicht in Dextrin, dann in Maltose, bei weiterer Einwirkung, auch beim Kochen mit verdünnter Schwefelsäure, in Traubenzucker übergeführt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Glykogen).

Magensaft   „im Magen befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Die Knospen des Nelkenbaums regen die Bildung von Magensaft und Galle an (Berliner Zeitung, 19.12.2002). - Magensaft, Absonderungsprodukt der Labdrüsen der Magenschleimhaut, eine farblose, klare oder etwas getrübte Flüssigkeit von stark saurer Reaktion (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Mundsaft   „Speichel, im Mund befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Der ständige Reiz der Mundsäfte und -bakterien führt, unterstützt durch Zahnstein, zu weiteren Veränderungen (Pathologische Anatomie der Hals-, Nasen-, Ohren- und Zahnheilkunde 2, 1961). - Durch den Kauakt wird die Nahrung zerkleinert und mit Mundsaft durchmischt (Kneip/Reile, Das große Kneippbuch, 1903).

Muskelsaft   „im Muskel befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Essigsäure (Äthansäure, Acetylsäure) [...] findet sich in der Natur teils frei, teils in Form von Salzen oder Estern im Pflanzenreich, im Schweiß und Muskelsaft, im Safte der Milz und andrer Drüsen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Essigsäure).

Nervensaft   „in den Nerven befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Für Wezel ist der "Nervensaft" das Mittelglied zwischen Seele und Leib (https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Karl_Wezel, gesehen am 10.05.2014). - Die Spiritus animales faßte er als Nervensaft, verwandelte also das Luft- in ein Flüssigkeitsprinzip (Leibbrand/Wettley, Der Wahnsinn: Geschichte der abendländischen Psychopathologie, 1961).

Pankreassaft   „in der Bauchspeicheldrüse befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Zwölffingerdarm (Duodenum): Der Gallengang mündet hier, mit ihm werden dem Nahrungsbrei Pankreassaft, der der Protein- und Fettverdauung dient, und die Galle, die bei der Fettverdauung hilft, beigemengt (https://de.wikipedia.org/wiki/Verdauungstrakt, gesehen am 10.05.2014). - Fermente von ähnlicher Wirkung sind im Speichel und im Pankreassaft vorhanden und werden daher als diastatische bezeichnet (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1905, s.v. Diastase [1]).

Prostatasaft   „in der Prostata befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Prostatorrhöe, reichlicher Erguß des Prostatasaftes aus der Harnröhre, am meisten bei geschlechtlicher Schwäche, chronischer Prostataentzündung etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Prostata).

Vorsteherdrüsensaft   „in der Prostata befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Die praktische Bedeutung des Antikörpernachweises im Zervixschleim nnd Vorsteherdrüsensaft wird näher erörtert (Zentralblatt für Bakteriologie, Parasitenkunde und Infektionskrankheiten, 1935).

Brustsaft   „medizinischer Trank gegen Brustbeschwerden“

Quelle: Süßholzsirup, Brustsaft, Brustsirup (S. Liquiritiae, Glycyrrhizae), kalt bereiteter Auszug von 20 Teilen Süßholz mit 5 Teilen Ammoniakflüssigkeit und 100 Teilen Wasser, auf 10 Teile verdunstet, mit 10 Teilen Spiritus gemischt, filtriert und mit S. simplex auf 100 Teile gebracht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sirup).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Vorderglied
Absonderungssaft   „Exsudat, ausgeschwitzte Flüssigkeit“

Quelle: Ihr offenbar angenehm auf die Geschmacksnerven wirkender Absonderungssaft (Exsudat) wird von den Ameisen geschätzt und abgeleckt (Entomologische Mitteilungen 9, 1920).

Verdauungssaft   „der Verdauung dienender Körperflüssigkeit“

Quelle: Zur Verdauung des Fettes werden zudem reichlich Verdauungssäfte und Galle in den Darm ausgeschüttet (Berliner Zeitung, 12.02.2002). - Chymus (griech., Speisebrei), der durch die Einwirkung der Verdauungssäfte auf die Speisen entstandene, im Magen und im Dünndarm enthaltene Brei (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Chymus).

Zersetzungssaft   „zersetzende Flüssigkeit“

Quelle: Im Boden des Behälters sollte in Randnähe in jedem Viertel ein Loch zum Abfluß etwa in diesen gelangten Regenwassers und der Zersetzungssäfte von als Köder benutzten Kadavern eingestanzt werden (Entomologische Mitteilungen, 1977). - Es hat sich dabei gezeigt, daß auch nicht ein Zentimeter von Volumenschwund vorhanden gewesen ist, daß das Futter einen ausgezeichneten Geruch hat und nicht ein Tropfen von Zersetzungssaft irgendwie wahrgenommen werden kann (Die Futterkonservierung, 1929).

Zeugungssaft   „Sperma“

Quelle: So rät Sokol zur längerfristigen Konservierung des männlichen Zeugungssaftes, falls eine der folgenden Voraussetzungen erfüllt ist (Die Zeit, 12.05.1972). - daran knüpft sich seine in ihren Grundzügen bereits von Hippokrates dargelegte Pangenesistheorie, nach der von sämtlichen Teilen eines Organismus stoffliche Beiträge zu den Zeugungssäften geliefert würden, so daß deren jeweiliger Zustand stets in den letztern ausgedrückt sei (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Erblichkeit [1]).

Bildungssaft   „zellaufbauende Flüssigkeit“

Quelle: Nicht verbrauchter Bildungssaft geht über das Mark zur Spitze des Baumes und von da wieder in die Rinde (Archiv für Forstwesen 11, 1962).

Futtersaft   „als Futter dienende Flüssigkeit“

Quelle: Eine der drei Testgruppen habe mit dem Futtersaft Pollen einer Maissorte erhalten, die gleich drei Gene zur Bekämpfung von Schädlingen enthält (Die Zeit, 31.01.2012). - Von den Sammel- oder Kunstbienen bauen die Weibchen der einsam lebenden Arten an Mauern, Felsen, in Erde oder altem Holz Nester, die aus einem Haufen Zellen bestehen, von denen jede zum Wohnsitz einer Larve bestimmt ist und deshalb mit einem aus Honig und Blumenstaub bereiteten Futtersaft angefüllt wird, welcher der Larve als Nahrung dient (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bienen).

Nahrungssaft   „Speisesaft, Chylus“

Quelle: Sie ermöglicht die direkte Ableitung des überschüssigen Wassers in den Enddarm und der Nahrungssaft wird vor dem Eintritt in den Mitteldarm verdickt (https://de.wikipedia.org/wiki/Alpenschaumzikade, gesehen am 10.05.2014). - Chylus (grch.), Milchsaft, Nahrungssaft, aus dem Chymus (s.d.) entstehende Flüssigkeit, die vom Darm aus durch besondere Gefäße in das Blut übergeführt wird (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Chylus).

Schlafsaft   „Schlaftrank, besonders Schlafmohnsaft“

Quelle: Nun ja, ein paar Tropfen Schlafsaft waren auch im Hexenblut (Wanger, Racheengel der Vampire, 2014). - ihr Mann habe ihr immer wieder Vorwürfe gemacht wegen der Beate und gesagt, das Kind müsse weg. Sie habe Beate drei Eßlöffel Schlafsaft gegeben (Die Zeit, 24.02.1967).

Schlummersaft   „Schlaftrank, besonders Schlafmohnsaft“

Quelle: Am Eingang der Höhle wachsen allerlei Kräuter, u.a. der Mohn, aus dem die Nacht ihre Schlummersäfte gewinnt (Grammatikopoulos, Opium als Mode- und Alltagsdroge und die literarische Avantgarde des 19. Jahrhundert [sic], 1994).

Speisesaft   „Chylus, Milchsaft“

Quelle: Das "niedere" war die in der Leber aus dem Speisesaft (Chylus) produzierte rote Lebensflüssigkeit (Schivelbusch, Das verzehrende Leben der Dinge: Versuch über die Konsumtion, 2015). - Chylus (griech., Milchsaft, Speisesaft), der Inhalt der Lymphgefäße (Chylusgefäße) des Darmes und des Gekröses und des die Darmlymphe sammelnden und ins Blut überführenden Milchbrustganges (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Chylus).

Todessaft   „tödliche Flüssigkeit“

Quelle: Rascher, du schleichender Todessaft! Rascher! Rascher! Soll ich ihn warten lassen am Tor der Ewigkeit? (Halbe, Novellen, 1945).

Wundersaft   „magische Flüssigkeit“

Quelle: 360 Jahre alt ist sie, dank eines Wundersaftes unsterblich, und ein geradezu an Michel Houellebecq erinnernder Zynismus und Lebensüberdruss sprechen aus ihr (Die Zeit, 13.07.2000). - Wir brauchen ein starkes, akklimatisiertes, an unsere Scholle gewöhntes, edles Vollblutpferd, um unsere Halbblutschläge mit dem Wundersaft des reingehaltenen Blutes zu veredeln (Berliner Tageblatt, 04.03.1912).

Zaubersaft   „magische Flüssigkeit“

Quelle: Die Königin dagegen erhält ihr Leben lang Gelée Royale. Die Vorstellung, dass der Zaubersaft eine wundersame Verwandlung in der Biene bewirkt, ist falsch (Die Zeit, 27.11.2008). - In dieser Kunst: von Drama zu Drama und innerhalb des Dramas von Szene zu Szene die ganze Gewalt der Stimmung zu fühlen und sie ans Licht zu ziehen, durch einen wunderbar wechselnden Rhythmus das wechselnde Spiel der Stimmungen in die Zuschauer zu schicken wie mit unzähligen befiederten Pfeilen, deren jeder das Mark ritzt und seinen Zaubersaft in die geheimsten Adern flößt, ist Reinhardt groß (Hofmannsthal, Max Reinhardt, 1924).

substantivisches Determinativkompositum mit Substanzbezeichnung als Vorderglied
Purpursaft (1)   „Körpersekret der Purpurschnecke“

Quelle: Überall sitzen am Gestein dicht gedrängt Napfschnecken der Gattungen Patella, Haliotis, dazwischen Litorina und Trochus, von Opisthobranchiern ließ sich den Botanikern die stattliche Aplysia depilans mit ihrem Purpursaft vorführen (Lauterborn, 50 Jahre Rheinforschung, 2009). - Die Tiere sondern Purpursaft ab (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wendeltreppe [2]).

Schleimsaft   „schleimige Flüssigkeit“

Quelle: Unter Gummi verstand man zur Entstehungszeit des Briefes jeden an der Luft erhärtenden, in Wasser aber auflösbaren, meist aber geruchs- und geschmacklosen Schleimsaft (Bettin/Friedrich/Götz, Der Briefwechsel von Johann Bartholomäus Trommsdorff, 2009). - Im trockenen Schleimsaft von Tradescantia zebrina hört, treten massenhaft Krystalle von Ca-Tartrat auf, die im frischen Schleimsaft nicht vorhanden sind (Chemisches Zentralblatt 104, 1933).

Tintensaft   „Tinte, Schreibflüssigkeit“

Quelle: Er senkte den Pinsel tief in den Bottich und rührte den Tintensaft wie eine Suppe (Weihe, Meer der Tusche, 2003). - Mit der Gänsefeder rührte er den dicken Tintensaft (Molo, Der Schiller-Roman, 1932).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Ameisensaft   „Körperflüssigkeit der Ameisen“

Quelle: Ameisensaft statt Traubensaft? Fleischkäsefabrik für alle? (http://video.genfb.com/10153548669908918, 01.03.2016). - In verschiedenen Alpenländern hat man noch im vorigen Jahrhundert Ameisen auf Brot zerquetscht und, nachdem der Teig den Ameisensaft aufgesogen hatte, wieder entfernt (Unsere Welt, Illustrierte Monatschrift zur Förderung der Naturerkenntnis, 1921).

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Vorderglied
Hauptsaft   „einer der vier wichtigen Körpersäfte im System der Galenschen Säftelehre“

Quelle: Jedes Temperament wird dabei als der seelische Ausdruck eines der vier Hauptsäfte des Körpers aufgefasst: Blut (sanguis), Schleim (phlegma), schwarze Galle (melancholia), gelbe oder weiße Galle (chole) (Scheffler, Melancholie und Versöhnung - Die Filme von Aki Kaurismäki, 2007). - Temperament (lat.), im ursprünglichen (durch Galen festgestellten) Sinne die durch das Überwiegen des einen oder des andern der Hauptsäfte des menschlichen Körpers bedingte körperliche und seelische Eigenart (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Temperament).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
Wollustsaft   „Sexualsekret“

Quelle: Versagend sei Mensch ohne Wollust-Saft (http://www.psychopoesieportal.de/2015/11/11/sexuelles-verlangen/, 11.11.2015).

Arzneisaft   „medizinischer Trank“

Quelle: Sie entwickeln Infusionen, Absude, Medikamente für heiße und kalte Massagen. Breiumschläge, Kompressen, Inhalationen, Spülungen, Salben, Pomaden, Pulver, Öle, Arzneisäfte, Tinkturen und Extrakte (Abhandlungen und Berichte des Staatlichen Museums für Völkerkunde Dresden 49, 1996). - Die Arzneisäfte, deren nicht weniger als 50 aufgeführt sind, werden fast sämtlich auf kaltem Wege hergestellt (Apotheker-Zeitung 22, 1907).

Freudensaft   „freudeweckender Trank“

Quelle: Heutzutage trinkt kein Schwein mehr 'nen ordentlichen Freudensaft (Die Amerikanische Rundschau, 1949).

Fünftelsaft   „Quintessenz, das Wesentliche“

Quelle: Eindeutschungsversuche wie etwa Fünftelsaft setzten sich nicht durch (https://de.wikipedia.org/wiki/Quintessenz_(Philosophie), gesehen am 10.05.2014). - Zschokke und Bürger heckten den Fünftelsaft aus (Quintessenz), Zesen den Gipfeltüpfel für Zenit... abgelehnt! (Reimann, Vergnügliches Handbuch der Deutschen Sprache, 1931).

Lebenssaft   „lebenserhaltende Flüssigkeit“

Quelle: Da wurde schon mal ein Schädel aufgebohrt, um Dämonen freizulassen, oder Blut abgezapft, um die Regeneration des vermeintlichen Lebenssaftes zu fördern (Die Zeit, 26.03.2015). - Was sollte sie denn jetzt thun, damit ihre Lebenssäfte nicht ganz ins Leere rinnen? (Dohm, Christa Ruland, 1902).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Fundamentalsaft   „einer der vier wichtigen Körpersäfte im System der Galenschen Säftelehre“

Quelle: Einigermaßen wissenschaftlich läßt sich Melanchthon über diese Frage aus, wenn er, sich stützend auf die Lehre Galens vom physischen und animalischen Spiritus, lehrt, daß die Leber vier Fundamentalsäfte bereite (Deutsche Revue 37, 1912).

Kardinalsaft   „einer der vier wichtigen Körpersäfte im System der Galenschen Säftelehre“

Quelle: Diese beiden gehören, neben Blut und Schleim, zu den vier sogenannten Kardinalsäften (https://de.wikipedia.org/wiki/Galle, gesehen am 10.05.2014). - Atra bilis (lat., "schwarze Galle"), einer der vier Kardinalsäfte der Galenschen Medizin, galt als Ursache mancher Krankheiten, namentlich melancholischer Gemütsstimmung (Atrabilität) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Atra bilis).

Dicksaft   „eingedickter Saft“

Quelle: Zubereitung: Sanddornsaft zusammen mit dem Dicksaft mit einem Mixer gründlich umrühren (Berliner Zeitung, 07.08.2004). - nach nochmaliger Filtration wird der Dicksaft in Vakuumapparaten bis zur Abscheidung kristallinischen Z. eingekocht (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Zucker).

Dünnsaft   „dünner Saft“

Quelle: Der gereinigte, nun klare, hellgelbe Dünnsaft wird in der Verdampfstation in einem mehrstufigen Prozess eingedickt (https://de.wikipedia.org/wiki/Zuckerfabrikation, gesehen am 10.05.2014). - Der vollkommen klare, fast wasserhelle bis gelbe, bei sehr schlechten Rüben auch braunstichige Dünnsaft mit 10-12 Proz. Zucker wird nun verdampft, um den Zucker zur Kristallisation zu bringen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zucker).

Rohsaft   „rohe, noch unbehandelte Flüssigkeit“

Quelle: Aus den Stevia-Blättern wird zunächst ein Rohsaft gewonnen (Die Zeit, 22.05.2015). - Von den im Rohsaft auf 100 Teile Trockensubstanz enthaltenen 12-15 Teilen Nichtzucker werden durch den Kalk 4-5 Teile entfernt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zucker).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Vorderglied
Bratensaft   „aus einem Braten austretender Fleischsaft“

Quelle: Am Ende demonstrierte mir Monsieur noch, wie man aus den Bratensäften Saucen zaubert (Die Zeit, 28.11.2013). - Bratensaft darf, obwohl gerade das besonders gut schmeckt, nicht mit Brot aufgetunkt werden (Haluschka, Noch guter Ton?, 1938).

Fleischsaft   „aus dem gebratenen Fleisch austretende Flüssigkeit“

Quelle: Denn Salz zieht den Fleischsaft aus dem Inneren des Bratens (Berliner Zeitung, 17.09.2005). - Jus (franz., spr. schü), Bratensauce aus dem beim Braten herausdringenden Fleischsaft und dem zugesetzten Fett (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Jus [1]).

Kompottsaft   „Fruchtsaft, in dem das Kompott schwimmt“

Quelle: Ananaskompott, Schokosahne und Amarettinibrösel abwechselnd in Schalen schichten, dabei die Amarettini nach Belieben mit etwas Kompottsaft beträufeln (Kittler, Crashkurs Kochen, 2012). - Das ist ungefähr dasselbe, als wolle man einsamen Junggesellen gestatten, den ach so schmackhaften Kompottsaft vom Kompotteller zu trinken... (Graudenz, Das Buch der Etikette, 1956).

Krebssaft   „aus gesottenen Krebsen austretender Fleischsaft“

Quelle: Damit der Krebssaft nicht aufs Hemd tropft, bekommt jeder ein Schlabberlätzchen aus Papier umgehängt (Die Zeit, 01.09.2010). - Da der Krebssaft Flecke hinterläßt, so gibt man zum Krebsessen besondere und zwar kleine bunte Krebsservietten (Pilati, Etikette-Plaudereien, 1907).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Honigsaft (1)   „mit Honig gesüßte Flüssigkeit“

Quelle: Auch abseits der Rübchen-Tradition wird der Gast fündig: Zweierlei vom Stubenküken in Honigsaft an orientalischem Rahmkürbis und Zartweizen (Berliner Zeitung, 29.10.2005). - Honigsäfte werden zubereitet bald mit wässrigen Aufgüssen, bald mit säuerlichen Flüssigkeiten (Vierteljahrsschrift der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, 1954).

Lebkuchensaft   „mit Lebkuchen gewürzte Speisesoße“

Quelle: Sagen Sie's ihm, dann kriegen S' zum Sonntag Kartoffelklöß' mit Lebkuchensaft (Wassermann, Das Gänsemännchen, 1915).

Zuckersaft   „gezuckerte Flüssigkeit“

Quelle: Der Psychologe Bart Hoebel von der US-Universität Princeton beobachtete, dass die Ratten in seinem Labor, die regelmäßig Zugang zu einem hoch dosierten Zuckersaft bekamen, im Lauf der Zeit immer mehr davon herunterschlangen (Die Zeit, 19.10.2007). - Sukkade (ital.), eingekochter Fruchtsaft; in Zuckersaft eingemachte Früchte etc., bes. Zitronat (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Sukkade).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Vorderglied
Schachtelsaft   „Marmelade, eingekochte Fruchtpaste“

Quelle: Auch die sogenannten Schachtelsäfte, dick mit Zucker eingekochte Fruchtpasten, wurden in Tonformen gegossen und später gestürzt (Klever, Alte Küchengeräte, 1979). - Schachtelsaft, s.v.w. Marmelade (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Kindersaft   „medizinischer Trank für Kinder“

Quelle: So warb der Hersteller Rotbäckchen für seinen Kindersaft - zu Unrecht, denn eine wissenschaftliche Grundlage gab es für diesen Slogan nicht (Die Zeit, 10.04.2014). - Rentabeler ist darum schon / ganz einfach Skotts Emulsion, / der obligate Kindersaft, der relativ noch Wunder schafft, / durch den das Blut neu zirkuliert, / und alles wird regeneriert (Röhrig, Des Deutschen Lebenslauf, 1918).

Älteres Neuhochdeutsch (Saft)

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
Agavensaft   „Pflanzensaft der Agave“

Quelle: Der enthusiastische Glaube an das Brownsche System hatte seit 1791 das Weintrinken um vieles vermehrt, doch tranken die minder Vornehmen mehr den gegohrnen Agavensaft, wovon jährlich 44 Millionen Flaschen consumirt wurden (Humboldt, Memoiren, 1860).

Ahornsaft   „Pflanzensaft des Ahorns“

Quelle: Obschon 20 Pf. Saft erst ein Pf. Zucker geben, so wurden doch 1810 in den Staaten von Nordamerika 91/2 Mill. Pf. Zucker, und schon 1811 in den östr. Erbstaaten 44,000 Pf. Zucker und 126,500 Pf. Syrup aus Ahornsaft gewonnen (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1837, s.v. Ahorn). - Ahornsaft (Succus aceris.) Er ist noch süßer als der Birkensaft, und in einigen Gegenden wider den Scharbock mit Nutzen gebraucht worden (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).

Akaziensaft   „Pflanzensaft der Akazie“

Quelle: S. a. verae, Akaziensaft, der ausgepreßte u. zur Trockene abgedampfte Saft der Hülsen von Acacia vera, arabica u. nilotica (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Succus). - Seine Auflöslichkeit im Weingeiste und sein noch herberer Geschmack unterscheidet ihn vom Akaziensafte (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v. Hypozistthyrsine). - Acacia vera seu Aegyptiaca, der rechte und wahrhafte Egyptische Schotendorn oder Acaciensaft, ist ein dicker, hart und vester Saft, ziemlich schwer, brüchig, braunroth, und wird in Kugeln oder Ballen zu uns überbracht, welche gemeiniglich fünff bis sechs Untzen wägen, und in gantz zarte Blasen eingewickelt sind (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Acacia).

Aloesaft   „Pflanzensaft der Aloe“

Quelle: Aus ihren Blättern wird der sogenannte Aloesaft gewonnen, der eingedickt in dunkelbraunen, glänzenden Stücken in den Handel kommt und in Wasser, oder Weingeist aufgelöst, ein bitterschmeckendes Arzneimittel liefert (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1837, s.v. Aloe). - Der Aloesaft wird in drey Sorten abgetheilt: die erste heist Aloe Succotrina, die Succotrinische Aloe, die andere, Aloe hepatica, Aloe die wie Leber siehet, oder Leberaloe, und die dritte, Aloe caballina, die Roßaloe (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Aloe).

Altheesaft   „Pflanzensaft der Eibischwurzel“

Quelle: Zu den gefahrlosen Hausmitteln zur Milderung und Beschwichtigung eines sehr rauhen und angreifenden, wenig lösenden Hustens gehören Althäsaft, Candiszucker, Möhrenzucker, Zucker mit Eidotter, Reglisse, Süßholzsaft, Abkochungen von Leinsamen mit Süßholzwurzel, von Hafergrütze, Königskerzen, Althäwurzel und dergl. (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Husten).

Ananassaft   „Pflanzensaft der Ananas“

Quelle: Zu Ananaspunsch nimmt man 3-4 Theile Rheinwein, 1 Theil Champagner, auch wohl Capwein, Madeira, mit Apfelsinen-, Citronen- u. Ananassaft, u. Zucker (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Ananas). - Es wird auch dieser Ananas-Saft über den Kolben gezogen und destillirt, wodurch ebenfalls seine Kraft verstärket und erhöhet wird (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1773, s.v. Ananas).

Apfelsaft   „Pflanzensaft des Apfels“

Quelle: Shrup (spr. Schröpp), ein in England gewöhnliches Getränk, aus Branntwein od. Arak, Zucker u. Citronen- od. Apfelsaft, wird auch als Punschessenz gebraucht (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Shrup). - Der Alkermes Syrup wird selten zur Artzney gebraucht, wenn er aber mit dem Syrup, der aus süssem Apfelsafte, Rosenwasser, roher Seide, weissem Zucker, präparirten orientalischen Perlen, gelben Sandel, dem besten Zimmt, präparirten Asurstein und Goldblättlein gemacht ist, incorporiret und vermischet worden, alsdann wird daraus ein Opiatum oder Electuarium liquidum, unter dem Titel Confectio Alkermes (Pomet, Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler, 1717).

Äpfelsaft   „Pflanzensaft des Apfels“

Quelle: In der Normandie ist der Birnensaft mit etwas Äpfelsaft u. Wasser ein fast allgemeines Getränk (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Birn [1]). - Daher Cider-Essig, ein aus Birn- und Äpfelsaft bereiteter Essig (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Cider). - Pomaceum, frantzösisch Cidre, teutsch, Aepfelmost, ist Aepfelsaft, der wie ein Wein geworden ist, nachdem er gegohren hat (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Pomaceum). - Nur dieser Garten Apffelbaum / mit Fleischgefärbter Blüh / der gibet meinem Rasten raum / da lieg ich auf den Knie / kräfftet mich mit Blumenkräfften / säfftet mich mit Aepfelsäfften (Klaj, Geburt Christi, 1650).

Apfelsinensaft   „Pflanzensaft der Orange“

Quelle: Shrub (schröbb), engl. Getränk aus Branntwein, Citronen-, Apfelsinensaft und Zucker (Herders Conversations-Lexikon, 1857, s.v. Shrub). - Daß hernach der Speisemeister diesen mit Wasser vermischten Apfelsinensaft für wirklichen Wein ausgab, das brauchte Jesus freilich eben nicht zu hindern (Wünsch, Horus oder Astrognostisches Endurtheil über die Offenbarung Johannis, 1783).

Arecasaft   „Pflanzensaft der Betelpalme (Areca)“

Quelle: Arecasaft, eingedickter (von Areca Catechu) vergl. Catechu (Böttger, Tabellarische Uebersicht der specifischen Gewichte der Körper, 1837). - Von der Natur des Cachou sind wir noch nicht vollkommen unterrichtet: dann einige wollen haben, es sey ein Teig, den die Japaner bereiteten, aus dem Arecasaft, dem rechten Calmus, dem Süßholtz und dem Banguesamen, welche sie untereinander mischeten und übern Feuer harte macheten (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Catechu).

Attichsaft   „Pflanzensaft des Zwergholunders (Sambucus ebulus)“

Quelle: Gegen das eintägige Fieber vermische man Attichsaft mit dem Pulver von Wolfsmilchwurzel und Zucker (Müller, Das grosse illustrirte Kräuterbuch, 1874). - Wegen dieser ihrer Ähnlichkeit mit dem Hohlunder wird sie auch Ackerhohlunder, Niederhohlunder, und wegen ihres medicinischen Gebrauches Heilhohlunder, sonst aber auch Mauerkraut und Hirschschwanz genannt. Daher die Attichbeeren, die Beeren dieses Gewächses, und der Attichsaft, der eingekochte Saft derselben, im Österreichischen die Attichsalse (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Attich).

Balsamsaft (1)   „Pflanzensaft des Balsamstrauchs“

Quelle: Schliesslich salbte man den Geweihten mit Balsamsaft als Abbild des Allduftes (Hilgenfeld, Die Ketzergeschichte des Urchristentums, 1884). - Opobalsamum, von opós, Succus, Saft, und bálsamon, als ob man sprechen wolte Balsamsaft, oder Saft aus dem Balsamstrauch (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Balsamum Judaicum). - Balsamsafft und Menschenmilch übergeschlagen (Pinter von der Au, Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz, 1688).

Baumsaft   „Pflanzensaft eines Baums“

Quelle: Für einzelne besondere Fälle hat man aber auch noch einige andere Mittel, um Obstbäume fruchtbar zu machen. Sie laufen meist auf künstliche Beschränkung des Umlaufes der Baumsäfte hinaus und werden auch wol Obstkünste genannt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Obst). - Der Baumsaft, des -es, plur. von mehrern Arten, die -säfte, der in den Bäumen befindliche Saft (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - wenn man aber einem jungen Kirschbäumlein mist zu leget / so kan es ihm zuweilen schaden / indem durch des mistes wärme der baumsafft zu starck getrieben wird (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

Belladonnasaft   „Pflanzensaft der Tollkirsche“

Quelle: Nur ganz entfernte Gegenstände und völlig parallele Strahlen (z.B. einen Stern am Himmel) sieht er deutlich (von Belladonnesaft ins Auge gespritzt) (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21).

Berberitzensaft   „Pflanzensaft der Berberitze“

Quelle: Selterser, Biliner usw. - alles mußte herhalten und wurde täglich vertilgt - unter reichlicher Zutat von Himbeer- und Erdbeer- oder gar von Berberitzensaft, den wir als eine besondere Delikatesse herausgeprobt hatten (Fontane, Von Zwanzig bis Dreißig, 1894-96). - Berberitzen-Saft zu machen (Morgenstern-Schulze, Unterricht für ein junges Frauenzimmer, 1785).

Bibernellsaft   „Pflanzensaft der Pimpernelle (Sanguisorba minor)“

Quelle: Bibernellsaft stillt den Schmerzen und zieht das Eisen gelind aus den Wunden (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

Bilsenkrautsaft   „Pflanzensaft des Bilsenkrauts (Hyoscyamus)“

Quelle: Herr Hockley zeigt ein von Hrn. Morrison in Edinburg gesandtes Mittel gegen Zahnschmerz, welches aus gleichen Theilen Chloroform und Bilsenkrautsaft besteht (Deutsche Vierteljahrsschrift für Zahnheilkunde 3, 1863). - Eine etwas starke Gabe Bilsenkrautsaft hinterlässt leicht zur Nachwirkung eine grosse Furchtsamkeit; eine Verstimmung, die zuweilen erst nach mehrern Stunden vergeht (Hahnemann, Versuch über ein neues Prinzip zur Auffindung der Heilkräfte der Arzneisubstanzen, 1796). - Nimm Schleim von Flöhkraut / Schleim von fenu graeco an, unc. 2. Bilsenkraut-Saft / unc..1. (von der Stylle, Chirurgisches Hand-Buch, 1682).

Birkensaft   „Pflanzensaft der Birke“

Quelle: In manchen Gegenden wird der Birkensaft als Bier getrunken, in anderen braut man davon Meth und sogar Wein, wohl auch Essig. Außerdem wird der Birkensaft als Arzneimittel verwendet (Damen Conversations Lexikon, 1834, s.v. Birke). - Der Birkensaft, des -es, plur. inus. ein angenehmer Saft, welcher im Frühlinge aus den Birkenbäumen rinnet, wenn man sie anbohret, ehe die Blätter ausschlagen, und der, wenn er gehörig zubereitet wird, nicht nur dem Champagner nahe kommt, sondern auch eine gute Blutreinigung ist; das Birkenwasser (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Die Käse / so wol zum Bier / für Theils Leute / taugen / bewahret vor den Magen / wann man ein Birkensstäudlein / oder kleines Rüetlein / darein stecket: Oder aber die Kräuter / so man in den Käß thun wil / mit Birckensafft befeuchtet (Zeiller, Centvria III. Variarvm Quaestionvm, 1659).

Birnsaft   „Pflanzensaft der Birne“

Quelle: Zu einer Maß süßen Birnsaft kam ein Maß Branntwein (Wochenschrift für Landwirthschaft, Industrie und Handel, 1870). - Der Birnsaft, des -es, plur. inus. der ausgepreßte und dicklich eingekochte Saft der wilden und zahmen Birnen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Birnensaft   „Pflanzensaft der Birne“

Quelle: In der Normandie ist der Birnensaft mit etwas Äpfelsaft u. Wasser ein fast allgemeines Getränk (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Birn [1]). - Fehlet es am Weinmoste, so kann man den Birnensaft, s. September Nr. 12., dazu brauchen (Ehrenfels, Der Erdmuthe Hülfreichinn: Wirthschaftskalender für Hausmütter, 1797).

Brunnenkressesaft   „Pflanzensaft der Brunnenkresse (Nasturtium officinale)“

Quelle: Brunnenkresssaft mit Honig und Wein, Morgens und Abends getrunken, soll bei schmerzhaften Catarrhen den Auswurf lösen und befördern (Lammert, Volksmedizin und medizinischer Aberglaube, 1869). - Der Nieren- oder Blasenstein, so von einem Menschen ausgeschnitten worden, zu Pulver gemacht, mit distillirtem Brunnenkreßwasser oder ausgepreßtem Brunnenkreßsaft eingegeben, bringt die durch solche Liebesgifte rasend gemachten mit Nutzen wieder zurecht (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

Buchsdornsaft   „Pflanzensaft des Färberkreuzdorns (Rhamnus)“

Quelle: Buchsdornsaft, Succus lycii. Dieser in den ältern Zeiten als Arzneimittel gebräuchliche eingedickte Saft wurde aus dem Orient gebracht, war äusserlich von schwarzer, innerlich von röthlicher Farbe, von zusammenziehenden, erst süßlichen, dann bittern Geschmack (Trommsdorf, Die Apothekerkunst in ihrem ganzen Umfange nach alphabetischer Ordnung, 1805). - Buchsdornsaft (succus Lycii), ein in alten Zeiten aus dem Orient gebrachter, eingedickter Saft, äusserlich von schwarzer, inwendig röthlicher Farbe, von zusammenziehendem, erst süßlichem, dann bitterm Geschmacke, vermuthlich aus den gequetschten und ausgekochten Zweigen und Beeren des Färberkreutzdorns (Rhamnus infectorius L. Rhamnus Lycium Scop.) [Arduin. mem. I. Tab. 14.] bereitet. Man kennt, braucht und sieht ihn nicht mehr (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).

Cassavasaft   „Pflanzensaft der Cassava- oder Maniokpflanze (Manihot esculenta)“

Quelle: Soll das Gift gebraucht werden, so setzt man dazu ein wenig Cassavasaft, welcher durch Auspressen der Wurzel von, Jatropha manihot erhalten wird, damit die Masse weicher u. verstreichbarer wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Pfeilgifte).

Dattelsaft (1)   „Pflanzensaft der Dattelpalme“

Quelle: Zum Ersatze der Muttermilch erhält das Füllen nun mit Dattelsaft versüsste Milch (Magazin für die gesamte Thierheilkunde 28, 1862). - Zuckerrohr, (Tschiarkara oder Jagara), eine Süßigkeit aus Zucker und Kokos oder Dattelsaft (Kleuker, Das Brahmanische Religionssystem im Zusammenhange dargestellt, 1797).

Distelsaft   „Pflanzensaft der Distel“

Quelle: Eine kugelförmige und dabei vielrippige Pflanze, der Melonenkaktus, verschließt unter seiner stachlichen Hülle ein wasserreiches Mark. Mit den Vorderfüßen schlägt das Maulthier diese Stacheln seitwärts, um den kühlen Distelsaft zu trinken (Humboldt, Ansichten der Natur, 1808).

Eibensaft   „Pflanzensaft der Eibe (Taxus)“

Quelle: Wie er nun kein ander Mittel sahe / machte er sich mit zweyen Rittern nach genommenem kläglichen Abschiede von seinem Bruder / der sich um nicht lebendig in die Hände der Römer zu kommen mit Eibensaffte hinrichtete / und als seine getreue Cherusker inzwischen die Römer an der Pforten hertzhafft aufhielten / glücklich darvon (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Eibischsaft   „Pflanzensaft des Eibischs (Althaea officinalis)“

Quelle: Betrachte dir während der Vorstellung eine Dame, die, ehe der Akt anfängt, hinter der Prima Donna die Bühne betritt, ihr während des Gehens den Schleier in malerische Falten wirft oder eine Feder etwas kokett herab biegt, die ihr bei langen Kleidern die Schleppe sorgfältig nachträgt und meistens eine große Tasche am Arm hat, worin sich kölnisches Wasser, Eibischsaft, etwas Hustenzucker und ein Fläschchen mit Gerstenschleim befindet (Hackländer, Europäisches Sklavenleben, 1854). - Zum Ausgurgeln verschrieb ich eine Abkochung von Käspappelkraut (Malva), von der Wollkrautblüthe (flores verbasci) und Eibischwurzel mit ein wenig Eibischsaft versezt (Abhandlungen der kaiserl. königl. Josephinischen medicinisch-chirurgischen Academie in Wien, 1787). - Ists von Schärffe des Harns / muß man das Mandel-öhl mit Eibisch Zucker und St. Peters-kraut und Pappelnwasser einnemmen / warme Schotten mit süßem Butter oder Eibischsafft vermischet trincken (Muralt, Hippocrates Helveticus, 1692).

Eichensaft   „Pflanzensaft der Eiche“

Quelle: Dreijähriges Privilegium des Franz Gottfried Rietsch, fürstlich Oettingen-Wallerstein'schen technischen Rathes, und des Adam Friedrich Stoll, herzoglich Koburg'schen Secretärs, auf eine Erfindung, aus Eichensaft vorzüglich schöne, braune und schwarze Farben herzustellen (Beschreibung der Erfindungen und Verbesserungen, für welche in den kaiserlich-österreichischen Staaten Patente ertheilt wurden, und deren Privilegiums-Dauer nun erloschen ist, 1847).

Eppichsaft   „Pflanzensaft aus Efeu oder Sellerie“

Quelle: Cardanus giebt eine Zusammensetzung aus Kinderfett, Eppichsaft, Eisenhut, Fünffingerkraut und Ruß (Sphinx 9, 1890). - Drei oder vier Löffel voll deines eignen Urins des Morgens, vermische denselben mit ein wenig Rauten- und ein wenig Eppigsaft (auf Latein Opium), so viel man etwan aus einer Handvoll eines jeden gedachten Kräutern bringen kann. Solches trinke des Morgens nüchtern, so wirst du kühn in alle angesteckten Oerter ohne Furcht oder Gefahr gehen dürfen (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Auch zwey Loth gesotten mit EppichSafft / ist gut den Wassersüchtigen / Morgens vnnd Abends getruncken (Ryff, Ein außerlesen schön Artzney- und Kräuter-Buch, 1629).

Erbsensaft   „Pflanzensaft aus Erbsen“

Quelle: man nehme aber alsdann weniger Butter und rechne auf die, welche der Erbsensaft enthält (Jungius, Deutsches Kochbuch für bürgerliche Haushaltungen, 1864).

Erbsichsaft   „Pflanzensaft aus Berberitzen“

Quelle: Man nimt auch Quittensafft 3. Loth / Erbsich-Safft / oder Rob de Berber (Zeiller, Centuria II. Variarvm Quaestionum, 1659).

Erdbeersaft   „Pflanzensaft aus Erdbeeren“

Quelle: Selterser, Biliner usw. - alles mußte herhalten und wurde täglich vertilgt - unter reichlicher Zutat von Himbeer- und Erdbeer- oder gar von Berberitzensaft, den wir als eine besondere Delikatesse herausgeprobt hatten (Fontane, Von Zwanzig bis Dreißig, 1894-96). - Der Saft von Kirschen, von Berberitzbeeren, und von Kreutzdornbeeren muß zu 12 gemessenen Unzen gegen 16 Unzen Zucker, der Saft von den einige Tage vor dem Auspressen stehen gelassenen Quitten, der Saft von Maulbeeren, der einige Wochen gestandne, und dann filtrirte Zitronsaft, der Erdbeersaft, der Johannisbeersaft, und der Hindbeersaft muß zu 10 gemessenen Unzen gegen 16 Unzen Zucker genommen, und so der Rhob durch einmaliges Aufsieden bereitet werden (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Mus). - Also heilet auch Pfinnicht roht Angesicht Erdbeersafft / damit gewäschen / oder Tüchlein in Erdrauch waßer geweicht / und Abends übergelegt (Zeiller, Centvria III. Variarvm Quaestionvm, 1659).

Euphorbiensaft   „Pflanzensaft der Wolfsmilch (Euphorbia)“

Quelle: Arten: gegen 300, einheimisch 33; fast alle enthalten einen scharfen Milchsaft (Euphorbiensaft), der auf der Haut fressend, daher auch zu Vertreibung von Warzen u. Leichdornen dienlich ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Euphorbia). - Dieser Euphorbiensaft wurde von den alten Aerzten häufig, innerlich und äußerlich gebraucht. Er ist in den Apotheken unter dem Namen Euphorbium noch zu haben, und besteht aus gelben troknen Stükchen (Große, Cajus Plinius Secundus, Naturgeschichte, 1783). - Euphorbium, succus ferulae, Euphorbien-Safft (Schlegel, Tractatus medicus, 1686).

Feigensaft   „Pflanzensaft der Feige“

Quelle: die Bindung durch andere klebrige Stoffe, Leim, Gummi, Eigelb, Feigensaft (Tempera) konnte schon rein technisch nicht leisten, was die Bindung mit Oel, weil die Farben zu schnell trockneten u. s. w. (Vischer, Ästhetik oder Wissenschaft des Schönen, 1854). - In Amerika bedient man sich in dieser Absicht eines Tranks von den Blättern der französischen Purgiernuß (Jatroph. multisid.), der Brechen und Durchlauf erregt, wobei man zugleich Reissuppe, oder Feigensaft, oder Seewasser und und Limoniensaft, oder auch den Saft von Weisholzbaum (Leucadendron) giebt (Gmelin, Allgemeine Geschichte der Pflanzengifte, 1777). - Adams Feigensafft / Saurampferwurtzel zerqvetschet / aufgelegt (Pinter von der Au, Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz, 1688).

Fliedersaft   „Pflanzensaft des Holunders (Sambucus)“

Quelle: In erster Linie verwendet man hierzu Kirschsaft, Heidelbeersaft, zuweilen Fliedersaft, und in Frankreich den Extract der braunen Malvenblüthen (Dinglers polytechnisches Journal 219, 1876). - Der Flieder, des -s, plur. inus. die Niedersächsische Benennung des Hohlunders, S. dieses Wort. Daher der Fliederbaum, die Fliederblüthe, Fliedermuß oder Fliedersaft, Fliederschwamm u.s.f. welche alle in Hohlunder zu suchen sind (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Flieder).

Giftlattichsaft   „Lactucarium, Pflanzensaft des Giftlattichs“

Quelle: Lactucarium. Giftlattichsaft. Der eingetrocknete Milchsaft der Lactuca virosa. Gelbbraune, innen weissliche Klumpen, welche entweder annähernd größeren Stücken einer Kugel entsprechen, oder kleinere unregelmässige Brocken darstellen (Archiv der Pharmazie 227, 1889).

Gummisaft   „Pflanzensaft der Kautschukpflanze“

Quelle: Man hat auch den natürlichen Gummisaft durch Versetzen mit 1/20 Thl. Ammoniak u. Einschließen in Gefäße haltbar zu machen u. in Europa statt der künstlichen Lösungen zu benutzen gesucht (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v. wasserdicht). - Sie hat einen geraden Stamm, der zwölf Schuh, hoch, und an seiner Basis 1 1/2 Zoll im Durchmeter dick werden kann, sich nach oben hin in wenige Aeste zertheilt, und mit einem Gummisaft angefüllt ist (Römer, Encyclopädie für Gärtner und Liebhaber der Gärtnerei, 1797).

Gurkensaft   „Pflanzensaft der Gurke“

Quelle: Der aus grünen G-n ausgepreßte Saft (Gurkensaft) ist gegen eiterige Lungenschwindsucht empfohlen u. früher von einer, aus den Gurkenkernen bereiteten, kühlenden Milch in Krankheiten Gebrauch gemacht worden (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Gurke). - Bey den Lungengeschwüren thut der frische Gurkensaft vorzügliche Dienste (Theden, Unterricht für die Unterwundärzte bey Armeen, 1782).

Hanfsaft   „Pflanzensaft des Hanfs“

Quelle: Aber zu weit wichtigern Heilabsichten in verschiedenen Krankheiten der Zeugungstheile, der Brust, der Sinnorgane u.s.w. kann man sich des Hanfsaftes mit grossem Erfolge bedienen, wozu schon diese Beobachtungen den homöopathischen Fingerzeig geben (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21).

Hauswurzsaft   „Pflanzensaft der Hauswurz (Sempervivum)“

Quelle: Zuerst wird ein Liniment aus Honig, Hauswurzsaft, Krebssaft, Rosessig und Phlegma Vitrioli ("ist das gedistillierte Wasser vom Vitriol, wenn man den Spiritum Vitrioli machen will") 3-4 Mal eingespritzt (Billroth, Historische Studien über die Beurtheilung und Behandlung der Schußwunden vom 15ten Jahrhundert bis auf die neueste Zeit, 1859). - Man nehme gekochtes Seeblumenöl, Rosenöl, Unzeitiges Oliven- oder Baumöl, von jedem 2 Loth, Frisch ausgepreßten Hauswurzsaft, Pappelsaft, Lactucsalat-Saft, von jedem 1 Loth, des besten weißen Weins 3 Quintl (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

Heidelbeersaft   „Pflanzensaft der Heidelbeere“

Quelle: "Nächstens mache ich Alles in Blau" sagte sie, "einen blauseidenen Lampenschirm, blaue Hyazinthen, oh, giebt es eine blaue Zuckerglasur?! Vielleicht Heidelbeersaft - - -?!" (Altenberg, Wie ich es sehe, 1897). - Aus den Heidelbeersaft und Kalch läßt sich auf ähnliche Weise eine blaue Farbe bereiten (Wiegleb, Handbuch der allgemeinen Chemie, 1781).

Himbeersaft, Hindbeersaft   „Pflanzensaft der Himbeere“

Quelle: der Himbeersaft wird dargestellt, indem man H-n zerquetscht, 6-8 Tage an einen mäßigwarmen Ort stellt, bis sie ausgegohren haben, u. dann auspreßt (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Himbeere). - Der Saft von Kirschen, von Berberitzbeeren, und von Kreutzdornbeeren muß zu 12 gemessenen Unzen gegen 16 Unzen Zucker, der Saft von den einige Tage vor dem Auspressen stehen gelassenen Quitten, der Saft von Maulbeeren, der einige Wochen gestandne, und dann filtrirte Zitronsaft, der Erdbeersaft, der Johannisbeersaft, und der Hindbeersaft muß zu 10 gemessenen Unzen gegen 16 Unzen Zucker genommen, und so der Rhob durch einmaliges Aufsieden bereitet werden (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Mus). - Nim ein guten theil außgetruckt Himbeersaffts / laß ein par tag stehen / nim das dünnere von dem safft oben weg / misch zwey theil guten Zucker darein (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Himbeerensaft   „Pflanzensaft der Himbeere“

Quelle: Hippothike, geistiges Getränk aus Kirschen-, Himbeeren-, Johannisbeerensaft, Branntwein, Zimmt, Nelken, Coriander u. Vanille (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hippothike). - Das Himbeeren-Gelee und der Himbeeren-Saft, müssen zum Backwerke, wofern solches nicht matt schmecken soll, nicht allein gebraucht, sondern mit Johannis-Beeren- oder Berberitzen-Gelee und Safte versetzt werden (Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1781, s.v. Himbeere).

Holundersaft   „Pflanzensaft des Holunders (Sambucus)“

Quelle: Zu Anfang der Krankheit muß die Nase u. das Maul öfters mit Essig u. Wasser gewaschen, die Augenlider durch fleißiges Waschen mit lauer Milch rein gehalten werden; auch ist eine dünne Latwerge von Schwefelblumen u. Kochsalz mit Hollundersaft od. Honig von Nutzen (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Schafpocken). - endlich aber langete er sehr matt und kraftlos wieder zu T. im Gasthofe an, nahm vor die gehabte große Alteration, weil in der Geschwindigkeit sonsten keine andere Arzenei zu haben war, eine starke Dosin Hirschhorn und Krebsaugen mit Holundersaft ein und schwitzte darauf (Schnabel, Der im Irrgarten der Liebe herumtaumelnde Kavalier, 1738). - Zu Mühlhausen nahm in letzter Pest ein sicherer Bürger sammt den Seinigen alle Abend Hollundersaft mit gutem Branntwein, des Morgens aber jedes seinen Urin warm ein und fasteten drei Stunden darauf, und Gott behütete das ganze Haus (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Und mein Vater war darneben auf einem Städtel Bürgermeister / und wie er abgesetzet ward / fieng er einen Gewandschnied mit Holundersafft und Wachholderbeeren an (Weise, Vom verfolgten Lateiner, 1696).

Holunderbeersaft   „Pflanzensaft des Holunders (Sambucus)“

Quelle: Beim Verkauf des S-s findet bisweilen Verfälschung Statt, indem man schon ausgezogenen Blättern durch Rindsblut od. Hollunderbeersaft ein gutes Ansehn gibt (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Saflor). - Man nehme ausgepreßten und geklärten Hollunderbeersaft, zwei Pfund; dicke ihn in einem mit Kochsalz gesättigten Wasserbade ein (Hahnemann, Neues Edinburger Dispensatorium, 1798).

Hopfensaft (1)   „Pflanzensaft des Hopfens (Humulus)“

Quelle: Syrup, der aus Zucker und Hopfensaft bereitet ist, wird mit grossem Nutzen bei Fiebern, die durch die Galle und das Blut erregt, in Anwendung gebracht (Lamprecht, Der Hopfen, 1874).

Hypozistensaft   „Pflanzensaft des Gelben Zistrosenwürgers (Cytinus hypocistis)“

Quelle: Der eingedickte Saft, Hypocistsaft (Succus hypocistidis), eine schwarze, undurchsichtige, säuerlich herbe schmeckende Masse, wurde sonst gegen Durchfälle u. Blutflüsse angewendet kam auch zu manchen Zusammensetzungen (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Cytinus). - Die gewöhnlich immer zähen Gummiharze, das Galban, Bdellium, Opopanax, Skammonium, Sagapen, den Stinkasant, den Mohnsaft, den Akazien- und Hypozistensaft zu pülvern, ist allerdings die strengste Winterkälte ein gutes und unentbehrliches Hülfsmittel (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. pülvern).

Ingwersaft   „Pflanzensaft des Ingwers“

Quelle: Upas (malayisch = Gift), Bohun U. heißt vorzugsweise der Milchsaft der Antiaris toxicaria, eines Baumes aus der Familie der Urticaceae auf den Sundainseln und den Philippinen, wird durch Vermischung mit schwarzem Pfeffer, Galgant und Ingwersaft zu unfehlbar tödtendem Wundgifte, daher die Malayen damit die Pfeilspitzen bestreichen (Herders Conversations-Lexikon, 1857, s.v. Upas).

Johannisbeersaft   „Pflanzensaft der Johannisbeere“

Quelle: Ähnlich ist abgezogener Stärkezucker u. Johannisbeersaft (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Zuckerwein). - Der Saft von Kirschen, von Berberitzbeeren, und von Kreutzdornbeeren muß zu 12 gemessenen Unzen gegen 16 Unzen Zucker, der Saft von den einige Tage vor dem Auspressen stehen gelassenen Quitten, der Saft von Maulbeeren, der einige Wochen gestandne, und dann filtrirte Zitronsaft, der Erdbeersaft, der Johannisbeersaft, und der Hindbeersaft muß zu 10 gemessenen Unzen gegen 16 Unzen Zucker genommen, und so der Rhob durch einmaliges Aufsieden bereitet werden (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Mus).

Johannisbeerensaft   „Pflanzensaft der Johannisbeere“

Quelle: Hippothike, geistiges Getränk aus Kirschen-, Himbeeren-, Johannisbeerensaft, Branntwein, Zimmt, Nelken, Coriander u. Vanille (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hippothike). - Es ist ihnen ferner erlaubet, mit allerley Blumen-Zucker und Conserven, dicken und dünnen, zu handeln, wie nicht weniger mit allerley Syrupis simplicibus und Säften, als da ist Aepfelsaft, Kirschsaft, Quittensaft, Berbisbeerensaft, Johannsbeerensaft, Granatensaft, unreiffer Weinbeerensaft, Citronen- und Limonensaft, Pomerantzensaft, und von andern Früchten mehr (Pomet, Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler, 1717).

Karottensaft   „Pflanzensaft der Karotte“

Quelle: Wasserzwieback ist, wie Vf. gefunden, der wohlschmeckendste Zusatz zum Karottensaft (Magazin für physiologische und klinische Arzneimittellehre und Toxikologie 4, 1852).

Kerbelsaft   „Pflanzensaft des Kerbels“

Quelle: In Apotheken werden von K. abgezogenes Wasser (Kerbelwasser, Anthriscus cerefolii), ätherisches Öl (Kerbelöl, Oleum c.), eingedrückten Saft (Kerbelsaft, Succus inspissatus c.), so wie die mit K. bereiteten Kerbelmolken bei Brustkrankheiten etc. gebraucht (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kerbel). - Baumé füllt dünne Flaschen mit dem geruchvollen frischen Kräutersafte, z.B. dem Körbelsafte, bis zu drei Vierteln an, verbindet die Mündung mit nassem Pergament (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. abklären).

Kirschsaft   „Pflanzensaft der Kirsche“

Quelle: Darf ich ihr erzählen, daß Hoheit von ihrem guten Kirschsafte gehört haben und gern einige Flaschen davon erhalten würden? (Freytag, Die verlorene Handschrift, 1864). - Der Kirschsaft, des -es, plur. inus. der in den Kirschen befindliche Saft, besonders der ausgepreßte und eingesottene Saft der sauern Kirschen, woraus der Kirschwein bereitet wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Sauerampff / Citronen / Agrest Safft Kirschsafft Quitten Safft / Berberes Küchlin / Ribes Küchlin / etc. (Schwenckfeld, Hirschbergischen Warmen Bades/ in Schlesien vnter dem Riesen Gebürge gelegen/ Kurtze vnd einfältige Beschreibung, 1607).

Kirschensaft   „Pflanzensaft der Kirsche“

Quelle: Die Gelse kann auch mit Kirschensaft roth gefärbt werden (Schaefer, Die vollkommene Köchin, 1838). - Der ausgekochte Kirschensaft / Giebt aller Sommersuppen beste (Karsch, Lob der schwarzen Kirschen, 1764). - sauren Kirschensafft / 15. Loth (Nasser, Thesaurus sanitatis pretiosissimus, 1673).

Knoblauchsaft   „Pflanzensaft des Knoblauchs“

Quelle: Unter Zusatz von Zwiebeln, Knoblauchsaft, Pfeffer und einigen andern Gewürzen wird daraus jenes gefährliche Gift bereitet, in welches die Eingeborenen von Macassar, Borneo und den Inseln des ind. Archipels ihre Pfeile und Dolche tauchen, mit denen die geringste Verwundung tödtlich ist (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Upas). - Deßwegen begegnete man ihm mit allerhand Mitteln, absonderlich mit dem frisch ausgepreßten Knoblauchsaft, welchen, als er häufig getrunken, fast nach Verfließung zweier Stunden der Wurm zu nagen und der Knabe zu schreien aufgehört hat (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Vor die Schieppen siede Chamillen: oder brauch Veielwaßer / oder Knoblauchsafft (Zeiller, Centvria III. Variarvm Quaestionvm, 1659).

Kokossaft   „Pflanzensaft der Kokospflanze“

Quelle: Halbreif ist die Nuß mit einem süßen angenehm schmeckenden Wasser, Cocossaft, erfüllt, das zur Löschung des Durstes getrunken wird u. aus dem auch Arack bereitet wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Cocosnüsse). - Die Meerkatzen bedienten uns mit Cocussafte, und wir ließen uns hinter dem Kreise, ein jedes auf seine gewöhnliche Art zu sitzen, nieder (Wezel, Belphegor, 1776).

Kokosnusssaft   „Pflanzensaft der Kokosnuss“

Quelle: Nach den zur Gährung verwendeten Substanzen benennt man die Branntweine: Frucht-, Kartoffel-, Kirschen-, Zwetschen-, Apfel- etc. Branntwein; aus dem Weine Franzbranntwein oder Cognac, aus Zuckerrohr und dem Rückstande der Zuckerraffinerien Rhum und Taffia, aus Reiß, Kokosnußsaft und der Toddipflanze Arack (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Branntwein).

Kräutersaft   „Pflanzensaft von Kräutern“

Quelle: der ausgepreßte Saft gegen Scorbut, Wassersucht, Brustverschleimung, Blähsucht etc., wird nebst ähnlichen Kräutersäften zu Frühlingscuren angewendet (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Löffelkraut). - Insbesondre aber nennt man Pflanzen- und Kräutersäfte jene ausgepreßten, rohen Säfte verschiedner Pflanzen, die man, frisch wie sie sind, Kranke als ein Arzneimittel im Frühlinge trinken läßt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Pflanzensäfte). - Wie glücklich wär ich doch, wenn mich zu rechter Stunden, / Ein kluger Arzt davon durch Kräutersaft entbunden (Gottsched, Versuch einer critischen Dichtkunst, 1730). - Jn Summa / dieser Holtz- oder Kräutersafft / wann er wol bereitet / vnd rechtmässig gebraucht wird / manche schöne außgestaffirte Galenische Apotheken (wie schön sie auch mit gemahlten vnd vergüldeten Gläsern / Büchsen vnd Schachteln gezieret) beschämen könte (Glauber, Opera Chymica, 1658).

Lakritzsaft   „Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: Mit gleichem Gewichtstheil Magnesia und Lakritzsaft lässt er sich zu Pillen machen, die auf andere Weise nicht gut zu bereiten sind (Rheinische Monatsschrift für praktische Ärzte 2, 1848). - Aus Spanien, dem Bambergischen u.s.w. erhält man den bekannten Lakritzsaft (succ. liquiritiae, glycyrrhizae) in breitgedrückten, in Lorberblätter eingewickelten Rollen (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v. Glattsüßholz).

Lakritzensaft   „Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: Man wendet das Süßholz in der Medicin, namentlich bei Katarrhen, Husten und andern Brustkrankheiten an, vorzüglich aber zur Bereitung des Lakritzensaftes, Liquiritzensaftes oder spanischen Saftes (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Süssholz). - Die Lakritze, plur. die -n, in einigen Gegenden, ein Nahme des Süßholzbaumes, Glycirrhiza, L. welcher auch Lakritzenbaum und Lakritzenholz genannt wird. Daher der Lakritzensaft, der aus der Wurzel gekochte Saft (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Lakritze).

Limettensaft   „Pflanzensaft der Limette“

Quelle: Die Montserrat Lime Juice Co. exportirt jährlich 80,000 Gallonen Limettensaft und 1000 Pfund Citronenoel (Semler, Die tropische Agrikultur: Ein Handbuch für Pflanzer und Kaufleute, 1887).

Limonensaft   „Pflanzensaft der Limone“

Quelle: Sorbet oder Tscherbet heißt ein bei den Morgenländern gebräuchliches Getränk, welches wohlschmeckend und erfrischend ist. Man bereitet es aus Früchten und Zucker, Limonensaft, Rosenwasser, Ambra u.s.w. (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Sorbet). - Nachdem man einigermaßen ein Gegengift in dem Limonensafte gefunden, so ist die Reputation dieses Wassers ein wenig in Abnahme gerathen (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - Nimm Lendenwurtzelsafft zvj. gewaschen Terpentin ziij. Karzen-Schmier ziv. Geigen-hartz oder Wachs ziij. weiß und schwartz gepulverisirte Nießwurz zb. Rosen-öhl und frischen Butter aa. zij. Limonen-safft ziij. Salpeter-Saltz zj. mische alles durcheinander (Muralt, Hippocrates Helveticus, 1692).

Limoniensaft   „Pflanzensaft der Limone“

Quelle: Flip (engl., spr. Fleip), Getränk von Limoniensaft, Eiern, Branntwein u. Zucker (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Flip). - Der Limoniensaft stärcket das Hertz und erfrischet, widerstehet dem Gifte, dämpfet die Hitze der Fieber, schlägt die Galle nieder (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Limones). - Die Perlen werden öfters auch in Citronen- und LimonienSafft solvirt (Agricola, Anmerckungen über die Chymische Artzneyen, 1686).

Lindensaft   „Pflanzensaft der Linde“

Quelle: Lindensaft ist gut für die Wassersucht (Baumgarten, Aus der volksmässigen Ueberlieferung der Heimat, 1862). - Der Lindensaft, den man im Frühjahre, so wie den bekannten Birkensaft, abzapfen kann, hat mit dem Birkensafte gleiche Eigenschaft; das heißt, er temperirt, abstergirt und treibt den Urin (Gleditsch/Lüders, Botanica Medica, 1788).

Liquiritiensaft   „Lakritzsaft, Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: Dänisches Brustelixir (Elixir pectorale Regis Daniae), in der hannöverschen Pharmakopöe gereinigter Liquiritiensaft 2 Unzen, Fenchelwasser 6 Unzen u. flüssiges Ammonium mit Anisöl 6 Unzen (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Dänisches Brustelixir). - Man behandelt diesen Fall nach der Natur der Krankheit der Lungen; lässt zur Ader, setzt Blutigel, giebt Salpeter, Salmiak mit Liquiritiensaft bey neuen Entzündungen (Reil, Ueber die Erkenntniss und Cur der Fieber, 1799).

Liquiritzensaft   „Lakritzsaft, Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: Man wendet das Süßholz in der Medicin, namentlich bei Katarrhen, Husten und andern Brustkrankheiten an, vorzüglich aber zur Bereitung des Lakritzensaftes, Liquiritzensaftes oder spanischen Saftes (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Süssholz). - Diese kleine Pflantze wird gegen dem May hin abgeschnitten, zerstossen, und der saure Saft heraus geprest; und diesen lassen sie hernachmahls übern Feuer also lang abrauchen, bis daß er dicke, hart und schwartz wird, wie der Liquiritzensaft (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Hypocistis).

Mahnsaft   „Pflanzensaft des Mohns (Papaver)“

Quelle: hieher gehöret der asiatische Mahnsaft (Opium) selbst, woraus das Geheimniß Paracelsi bestand (Brunner, Einleitung zur nöthigen Wissenschaft eines Zahnarztes, 1765). - Er gab ihr überdas drey Lichter / welche aus Wachs / Mahnsafft / Allraunenwurtzel / Solanum oder Schlaffkraut / Bilsen und dergleichen Dingen / seinem Vorgeben nach / verfertigt wären und die Eigenschafft hätten / den alsbald einzuschläffen / dem man den Rauch davon in die Nasen steigen ließ (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Mangosaft   „Pflanzensaft der Mango“

Quelle: Unterdessen war das dritte aus dem Mangosafte entstandene Kind, Moulee, gleichfalls herangewachsen (Frere, Märchen aus der indischen Vergangenheit, 1874).

Mannasaft   „Pflanzensaft der Manna-Esche (Fraxinus ornus)“

Quelle: Mannasaft (Mannasyrup, Syrupus mannae), a) Einfacher: die Manna in kochendem Wasser aufgelöst, u. die Colaturmit Zucker einmal aufwallen lassen; b) Zusammengesetzter: Sennesblätter u. Fenchelsamen mit siedendem Wasser aufgegossen u. in der Colatur Zucker u. Manna aufgelöst; Abführungsmittel für Kinder etc. (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Paul war ein unruhiger Bube - er schrie immer, man hielt es für Krankheit und gab ihm Windbulver und Mannasaft; aber das wollte wenig frommen (Textor, Leben, Abentheuer und Heldentod Paul Roderichs, des Democraten, 1794).

Marillensaft   „Pflanzensaft der Marille (Aprikose, Prunus armeniaca)“

Quelle: Georg, heute bekommst Du wieder deine geliebten "gateaux fourrés" mit Marillensaft (Altenberg, Wie ich es sehe, 1896).

Maulbeersaft   „Pflanzensaft der Maulbeere“

Quelle: Schwarzer M. (M. nigra), aus Persien stammender, auch in Deutschland cultivirter Baum, mit herzförmigen od. 5lappigen, eingeschnittenen, oben rauhen, unten haarigen Blättern u. schwarzrothen, sehr saftigen, wohlschmeckenden, himbeerähnlichen Früchten (Maulbeeren), welche roh u. eingemacht genossen, auch zur Bereitung des Maulbeersaftes u. zum Färben des Weins benutzt werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Maulbeerbaum). - Die im Herbstmonate, doch nicht zugleich reifenden schwarzrothen, aus vielen kleinen Beerchen zusammengesetzten Früchte (Maulbeeren, Mora, Baccae Mori), haben einen sehr angenehmen säuerlich süßen Saft, wovon man den Maulbeersaft (Rhob. Mororum) verfertigt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Schwarzmaulbeerbaum). - Ihre Dinten war von schwartzen Fischschmaltz / darnach aus Maulbeersafft / bald aus Ofenruß / aus Röte / Mennig / Gallopffel und Grünspan (Hammer, Rosetum Historiarum, 1654).

Meerzwiebelsaft   „Pflanzensaft der Meerzwiebel (Drimia maritima)“

Quelle: Fliegengift, zur Vertilgung der Stubenfliegen dienen verschiedene Zubereitungen, als: Absud von Quassia, von Pfeffer, Aufguß von Fliegenschwamm, Meerzwiebelsaft (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Fliegengift). - Auf Meerzwiebelsaft und mineralischen Kermes bekam er einen schleimichten Auswurf (Gall, Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen, 1791). - hren Leib zurings herumb salbeten sie mit Meerzwiebelsafft / so mit Essig bereitet war (Basilius, De occvlta philosophia, 1603).

Melonensaft   „Pflanzensaft der Melone“

Quelle: Wie Melonensaft floß mir das um den Mund, wenn ich so ein Kapitel von Rochefoucauld oder Chesterfield las (Gutzkow, Die Ritter vom Geiste, 1850-51). - Die Stoffe, so der Verf. untersuchte, sind vorzüglich die Eselsgurke, die Kürbisstiele, das Gras, der Sellerie, Zucker, Aepfelsaft, Melonensaft, die Eichenrinde, der Ofenruß, die Kreide, die Knochen, das Dotter und die Schale des Eyes (Neue litterarische Nachrichten für Ärzte, Wundärzte und Naturforscher, 1786).

Mohnsaft (1)   „Pflanzensaft des Mohns (Papaver)“

Quelle: Opium, Mohnsaft, wird bei uns nur als Arzneimittel gebraucht und steht als Narcoticum zur Beruhigung des schmerzhaft afficirten Nervensystems oben an; im Orient als berauschendes Mittel entweder in kleinen Portionen gegessen oder aus Pfeifen geraucht (Herders Conversations-Lexikon, 1856, s.v. Opium). - Der Mohnsaft, des -es, plur. inus. der getrocknete Saft, welcher aus den Mohnhäuptern zur Zeit ihrer Reife fließt, wenn man leichte Einschnitte darein macht, und welcher unter dem Nahmen des Opiums am bekanntesten ist (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Pariser Opium. Was den Syrupum diacodii, oder den weiß- und rothen Mohnsaft betrifft, davon werde ich nichts vermelden, sondern den Leser zu denenjenigen Büchern, die von der Apotheckerkunst geschrieben sind, verweisen (Pomet, Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler, 1717).

Möhrensaft   „Pflanzensaft der Möhre“

Quelle: Man bereitet daraus ferner Möhrensaft oder Syrup, der in den Apotheken als ein gutes Mittel wider Heiserkeit zu haben ist, wozu auch die Zuckerbäcker sogenannten Möhrenzucker aus Möhrensaft und Zucker verfertigen; in der Haushaltung wird Möhrensaft auch ungefähr wie das Pflaumenmus gebraucht (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Möhre). - Mohnsaft, Hohlundersaft, Wachholdersaft, Möhrensaft u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Saft).

Obstsaft   „Pflanzensaft des Obstes“

Quelle: Ratafia, Branntwein mit frischem Beeren- od. Obstsaft u. mit Zucker versetzt (Herders Conversations-Lexikon, 1856, s.v. Ratafia). - Weinstein (Tartarus) ist das in dem Moste verschiedner Obstsäfte, vorzüglich aber im Weinbeermoste enthaltene, bei der Weingährung theils in den Hefen sich niederschlagende, theils auch nachgehends bei Aufbewahrung des schon fertigen Weins an den innern Wänden der Fässer als eine harte Salzkruste sich anlegende, säuerliche, unreine Salz (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Weinstein).

Olivensaft   „Pflanzensaft der Olive, Olivenöl“

Quelle: Wir bitten dich, o Herr! sende zur Erquikung der Seele und des Leibes den heiligen Geist, deinen Tröster vom Himmel über diesen Olivensaft, welchen du aus dem grünen Holze entsprießen ließest (Marzohl/Schneller, Liturgia sacra oder Die Gebräuche und Alterthümer der katholischen Kirche, 1843). - Die Lampe leucht dir fein, doch mußt du sie auch laben / Mit fett Olivensaft; die Flamm sonst bald verlischt (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Opiumsaft   „flüssiges Opium, Pflanzensaft des Schlafmohns“

Quelle: So wie sie sich mit einem feinen, weißen Mehlstaub bedeckt, ist sie zum Lanzettstich, dem der Opiumsaft entquellen soll, gereift (Hoffmann, Allgemeine Encyclopädie für Kaufleute, Fabrikanten, etc., 1853).

Orangensaft   „Pflanzensaft der Orange“

Quelle: Aus Orangensaft, Wasser u. Zucker wird ein kühlendes, in Frankreich sehr beliebtes Getränk: Orangeade; aus eingekerbten, auf Kohlen gerösteten, zerquetschten, durch Übergießen mit erwärmtem Wein u. Zusatz von Zucker einvorzüglicher Bischof; aus Orangensaft u. Zucker ein wohlschmeckender Syrup bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Orangen). - Es war bey dieser Kranken merkwürdig, daß ein Glas von Orangensaft den Schmerz und Krampf weit besser als ein Opiat stillete (Grant, Beobachtungen über die Natur und Heilung der Fieber, 1791).

Palmsaft   „Pflanzensaft der Dattelpalme“

Quelle: Zuletzt bat er um einen Trunk, ich gab ihm Palmsaft (A.v. Arnim, Der Wintergarten, 1809). - In dieser Gegend ist alles, Wein ausgenommen, im Ueberflusse zu haben; Hingegen giebtes Palmsaft genug und trefliches Wasser, sammt Arak, aus Datteln und Reiß gebrannt, daselbst (Wochenschrift für die Liebhaber der Geschichte, der Erdbeschreibung, der Naturkunde, der Weltweißheit und der schönen Wissenschaften 1, 1779).

Palmensaft   „Pflanzensaft der Dattelpalme“

Quelle: In tropischen Gegenden wird auch aus Zuckerrohr, aus Palmensaft, wie auch aus Rosinen, welche zu diesem Zwecke mit Zucker, Weinsteinsalz, Vitriolöl etc. versetzt werden, Cider bereitet (Damen Conversations Lexikon, 1834, s.v. Cider). - Auch aus dem Palmensafte, aus Honig und Zukker, oder Bier wird ein Eßig, welcher aber aus Bier schwächer ist, und man erhält überhaupt den besten Eßig aus starkem Weine (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1774).

Pappelsaft   „Pflanzensaft der Pappel“

Quelle: Man nehme gekochtes Seeblumenöl, Rosenöl, Unzeitiges Oliven- oder Baumöl, von jedem 2 Loth, Frisch ausgepreßten Hauswurzsaft, Pappelsaft, Lactucsalat-Saft, von jedem 1 Loth, des besten weißen Weins 3 Quintl (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Mit Pappelsafft und Wasser bestrichen (Pinter von der Au, Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz, 1688).

Pflanzensaft   „in der Pflanze befindliche Flüssigkeit“

Quelle: Gummi heißen im Allgemeinen verschiedene aus Bäumen ausfließende und dann an der Luft erhärtende Pflanzensäfte (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Gummi). - Pflanzensäfte (Succi herbarum) nennt man überhaupt die aus den frischen, blos mit Wasser abgespülten, und abgetröpfelten Kräutern und einzelnen Pflanzensubstanzen gepreßten Säfte (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v.).

Pflaumensaft   „Pflanzensaft der Pflaume“

Quelle: Auch nimmt man gewöhnlich statt Gummigutt Pflaumensaft (von der Frucht der Mume) oder das gelbe Extract der Kuchinashi, d. h. der Früchte der Gardenia florida (Rein, Japan nach Reisen und Studien, 1886). - Unter den vorgeschlagenen Hülfsmitteln zur Winterfütterung, die die deutschen Bienenwirthe statt des Honigs, welcher das gewöhnliche und ihnen gleichsam von der Natur angewiesene Winterfutter ist, angaben, waren vornehmlich folgende: abgesottener und geschäumter Zucker, süsses ungehopftes Bier, Syrup, der ihnen aber schädlich ist, und den sie gar nicht annehmen, Rahm von süsser Milch, Wacholdersaft, Rübensaft, Pflaumensaft, Maulbeersaft, Birkensaft, Möhrensaft, mit welchem man, wie mit dem Syrup, fruchtlose und kostbare Versuche angestellt (Rössig, Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften, 1781).

Pomeranzensaft   „Pflanzensaft der Pomeranze“

Quelle: Negus (engl., spr. Nighus, Necus), heißes Getränk aus rothem Wein, Zucker, Citronen-, Pomeranzensaft, Zimmt, Nelken, Muskatnüssen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Negus). - Ein Bischof ist, wie ich denke, / Ein sehr angenehmes Getränke / Aus rotem Wein, Zucker und Pomeranzensaft / Und wärmet und stärket mit großer Kraft (Kortum, Jobsiade, 1784).

Queckensaft   „Pflanzensaft der Quecke (Elymus)“

Quelle: In der Medicin dienen die Queckenwurzeln oder Graswurzeln (Radix graminis) und der daraus bereitete Queckensaft als blutreinigendes Heilmittel (Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände, 1867, s.v. Quecke). - Ich bin recht wohl, und schreibe es dem Queckensaft zu den mir der Hofrath eingeschüttet hat (Goethe, Brief an Charlotte von Stein, 1781).

Quittensaft   „Pflanzensaft der Quitte“

Quelle: E. du fameux Martin (spr. Oh dü famöh Marteng), Rumspiritus, Quittensaft, Zimmt, Pfirsichkerne u. Gewürznelken läßt man einige Tage in der Wärme digeriren, löst in dem ausgepreßten Geiste weißen Zucker auf u. filtrirt den Liqueur (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Eau). - Auch in den Apotheken hat man einen Quittenwein, welcher aus geläutertem Quittensafte bereitet wird, der mit weißem Zucker gegohren hat (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Quittenwein). - Man nimt auch Quittensafft 3. Loth / Erbsich-Safft / oder Rob de Berber (Zeiller, Centuria II. Variarvm Quaestionum, 1659).

Rettichsaft   „Pflanzensaft des Rettichs“

Quelle: Nicht weniger wichtig ist das Härten durch Ablöschen in Rettigsaft oder in dem Tau, der sich unter den Blättern der Erbsen findet (Beck, Die Geschichte des Eisens, 1895). - Jhre äussere Rinde wird im Rettigsafte weich, so wie vom Safte des Löffelkrautes (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1774). - Und wer seine Hände mit Rettichsafft bestreicht / der kan allerley gifftige Thier anrühren (Zeiller, Centuria Variarum Quaestionum, 1658).

Rhabarbersaft   „Pflanzensaft des Rhabarbers“

Quelle: Man wählt hierzu gewöhnlich den Mannasaft und häufig auch gleiche Theile Manna- und Rhabarbersaft, von welchen man nach Umständen einen oder auch in längern Zwischenräumen zwei bis drei Kaffeelöffel voll an einem Tage gibt (Baumgärtner, Vermächtnisse eines Klinikers zur Feststellung zweckmäßiger Kurmethoden, 1862). - Zuweilen kommen die Convulsionen von Leibschmerzen, und werden durch Clystiere von Wasser und Baumöl, und durch Rhabarbersaft und das allgemeine Kinderpulver innerlich gebraucht, curirt (Unzer, Medizinisches Handbuch, 1789).

Rübensaft   „Pflanzensaft der Rübe“

Quelle: Nach der Abscheidung der meisten heterogenen Stoffe aus dem Rübensaft durch Kalk u. nach einer weiteren Reinigung desselben durch mehrmalige Filtration über Thierkohle, schreitet man zur Abdunstung od. Eindickung des Saftes (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Runkelrübe). - der Speichel brauset mit dem grünen Rübensafte (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1774). - Diesen Pferden soll man stetig 1. Rettichwasser / 2. Saltz / 3. Peterlingsafft / 4 Maurrauten / 5. Singrin / 6. rothen Mangold / 7. Brunnkreß / Gundelreben in Wein gesotten / geben. 8. Pfersichlaubwasser / 9. Weinrebensafft / oder 10. Wasser / 11. Rübensafft / 12. Attichwasser / 13. Lorbeer in Wein. 14. Cypressenbaumrinden / 15. Eicheln gepulvert täglich eins geniessen / trincken und essen lassen (Pinter von der Au, Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz, 1688).

Safransaft   „Pflanzensaft des Safrans“

Quelle: Er hatte Wärter, welche ihm mit Dattelpalmen Luft zuwehten, andere, die ihm Sesam und Safransaft verabreichten, andere, die ihm den Rüssel mit Sennesstauden und Galbanum umwickelten (Saphir, Schwänke und Erzählungen, 1846). - Aber damit die Mahlzeit dem Schneider alleine blieb, nahm ich ein Schnuptuch, solches tauchte ich in einen Safransaft und braune Latwergen, davon es natural ausgesehen, als hätte einer gleich wie ich an der Doctorin ihr Leibstücke getan (Beer, Teutsche Winter-Nächte, 1682).

Schellwurzsaft   „Pflanzensaft des Schöllkrauts (Chelidonium majus)“

Quelle: Dergleichen hat auch probirt unter den Jesuiten P. Nikolaus Kabäus an einem Lamm, welchem er alle beide Augen durchstochen und die wässerige Feuchtigkeit ganz ausgedruckt, hernach aber auf die Wunde gelegt ein Tüchlein in Schellwurzsaft genetzt, da er dann des andern Tags befunden, daß dem Lamm beide Augen geheilt und andere wässerige Feuchtigkeit wieder an der Stelle gewesen (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

Schiebikensaft, Schibbikensaft   „Pflanzensaft des Holunders (Sambucus)“

Quelle: Mit den Beeren bereitet man wohlschmeckende, erwärmende Suppen und kocht sie zu dem bekannten Fliedermus oder Schibbikensaft ein (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Flieder).

Schierlingsaft   „Pflanzensaft des Schierlings“

Quelle: Ein einziger Tropfen Schierlingsaft in den edelsten Wein gegossen, macht ihn zum Todestranke (Mühlbach, Historisches Bilderbuch, 1855). - So möge gleich dem Schirlingsaft / Mich dieser Becher tödten! (Kretschmann, Der Gesang Rhingulphs des Barden, 1769). - Er trägt billich den tyrannischen Namen Wütrich / denn die Athenienser haben den Philosophum Socratem mit Schirlingsafft getödet (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Schierlingssaft   „Pflanzensaft des Schierlings“

Quelle: Diese Antwort brachte den Areopagus so auf, daß sie nun seinen Tod, und zwar den Tod durch Schierlingssaft, beschlossen (Brockhaus Conversations-Lexikon, 1809, s.v. Socrates). - Und der Kelch sänke mir schnell aus der zitternden Hand. / Mich däuchte Schierlingssaft sein goldner Wein! (Kosegarten, Unsterblichkeit, 1777).

Schlehensaft   „Pflanzensaft der Schlehe“

Quelle: Schlehensaft stillt den Fluß der Augen und nimmt die Hitze aus denselben (Lochmann, Die Enthüllung der Natur durch das Pflanzenreich, 1853). - Dieweil man aber nicht versichert weiß, was Dioscorides für eine Sorte Lycium gemeinet hat, aus welcher dieses Mittel soll bereitet werden, so wird an seine Statt der dick gesottene Schlehensaft genommen, den wir Acacia nostras zu nennen pflegen (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Lycium). - Auffwallend hitzig Geblüt stellet Schlehensafft / item / Brustbeerlein in Wasser gesotten / und davon getruncken (Zeiller, Centuria II. Variarvm Quaestionum, 1659).

Somasaft   „Saft der altindischen Somapflanze“

Quelle: sie geben ihre Milch zum Opfer her, um sie mit dem Somasaft mischen zu lassen (Benfey, Fortsetzung der Uebersetzung des Rig-Veda, 1862).

Stendelwurzsaft   „Pflanzensaft der Stendelwurz (Epipactis)“

Quelle: Endlich noch satyrion in doppelter Bedeutung. Zunächst ist es das Knabenkraut, Stendelwurz, Hundshödlein, eine die Geilheit erregende Pflanze, Plin. 26,96 sq.; dann der Stendelwurzsaft, Petron. 8, 4 (Saalfeld, Haus und Hof in Rom im Spiegel griechischer Kultur, 1884). - Löse selbigen ganz auf in distillirtem Johanniskrautwasser 3 Unzen, gieße es an das Pulver, thue auch hinzu Stendelwurzsaft ein Quintl, und vermische es wohl untereinander zu einer Milch (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

Süßholzsaft   „Lakritzensaft, Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: Coco, Getränk der gemeinen Volksklasse in Paris, an den Straßenecken feilgeboten, besteht aus Wasser mit Süßholz od. Süßholzsaft, zuweilen mit Eis gekühlt (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Coco [2]). - Dieser Schlöhensaft oder Acacia nostras muß fein trocken seyn, schwartz und dem Süßholtzsafte, den die Materialisten zu verkauffen haben, ziemlich ähnlich sehen (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Prunus Sylvestris). - Wider den Durst hält man Süßholtzsafft in dem Mund (Zeiller, Centuria Variarum Quaestionum, 1658).

Tabaksaft   „Pflanzensaft des Tabaks“

Quelle: Die Zecken, welche die Hunde am meisten peinigen, vertreibt man, indem man etwas Branntwein, Salzwasser oder Tabaksaft auf sie träufelt (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1864).

Tabakssaft   „Pflanzensaft des Tabaks“

Quelle: die Lehrlinge erhalten förmlichen Unterricht in ihren Heil- und andern Künsten, müssen sich durch Fasten Monate lang dazu vorbereiten, dann werden sie durch Haifischzähne verwundet, durch Tabakssaft berauscht, mit Oel eingerieben und mit Federn bestreut, um den grossen Geist zu versöhnen, und um zu demselben fliegen zu lernen (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Boies). - Er wird in Brasilien selbst etwann eines Fingers dick gesponnen, und bey diesem Spinnen mit einer aus ausgepreßtem Tabackssafte, Seewasser, den Blättern und der Frucht des Brasilienholzes, Bastardzimmet, weißen Gummi, oder sonst einem andern wohlriechenden Gummi, und schwarzen Syrup, zur Honigdicke eingekochten Brühe eingefeuchtet oder angeschmieret (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, 1756).

Tamarindensaft   „Pflanzensaft der Tamarinde“

Quelle: Gewöhnlich frühstücken die Freien mit Tagesanbruch, und zwar essen sie eine Mehlsuppe, der man ein wenig Tamarindensaft beimischt, um ihr einen säuerlichen Geschmack zu geben (Park/Steger, Mungo Parks Reisen in Afrika, 1856). - Die Aderlasse war nicht heilsam, wohl aber das Abführen durch die Brechwurzel, oder durch die Weinsteinsäure mit Tamarindensaft (Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen, 1769).

Tomatensaft   „Pflanzensaft der Tomate“

Quelle: Anger B. A., Ver. St. von Nordamerika, Lousiana, New-Orleans. Mexikanischer Pfeffer, Extract, Tomatensaft und Essig (Amtliches Verzeichniss der Aussteller, welchen von der internationalen Jury Ehrenpreise zuerkannt worden sind, 1873).

Traubensaft (1)   „Pflanzensaft der Weinbeere“

Quelle: Wein (Traubenwein), die durch Gährung des Traubensaftes ohne Destillation gewonnene alkoholische Flüssigkeit (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]). - teutsch, Agrest, unreiffer Traubensaft. Wird von noch grünen und unreiffen Trauben gemacht, die man hat abgenommen, bevor sie gäntzlich reiff geworden (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Agresta). - Auch kan man solchen an statt eines agrestis oder vnzeitigen Traubensaffts gebrauchen (Glauber, Furni Novi Philosophici, 1646).

Veilsaft   „Pflanzensaft des Veilchens (Viola)“

Quelle: In Reils Archiv für die Physiologie hatt' er nämlich gefunden, daß nach Fourcroy und Vauquelin die Tränen den Veilsaft grün färben und also Laugensalz enthalten (Jean Paul, Titan, 1800-03). - Heute habe ich angefangen, Feigelsaft und ein wenig Mandelöl zu nehmen, und da spüre ich schon Linderung und bin wieder 2 Tage zu Hause geblieben (Mozart, Brief an den Vater, 1780). - endlich thue man noch dazu: des blauen Veielsafts 3 Loth (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Man braucht darwider Endivienwasser / Veilsafft / Burtzelwasser (Zeiller, Centuria Variarum Quaestionum, 1658).

Veilchensaft   „Pflanzensaft des Veilchens (Viola)“

Quelle: Veilchensaft, Saft aus Veilchenblättern, welchen man erhält, indem man die Blätter sorgfältig auszupft, auf einem Sieb ausbreitet u. einigemal durch ein feinlöcheriges Gießkännchen mit warmem Wasser besprengt, welches dann grün gefärbt abläuft, u. dann dieselben schnell trocknen (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v.). - Er beschlägt weiß an der Luft, macht den Veilchensaft grün, schlägt alle erdige und metallische Mittelsalze nieder (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Borax). - Seit einigen Jahren aber her hat man sich auch erkühnet das andere Wasser vom Kalche einzugeben, nachdem mans mit zwey oder dreymahl so viel Milch, und etwas Veilgensaft vermischen lassen, auf diese Weise der Engbrüstigkeit und der Schwindsucht abzuhelffen (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Calx).

Violensaft   „Pflanzensaft des Veilchens (Viola)“

Quelle: Beinahe alle Säuren sind im Wasser löslich, ändern die meisten blauen Pflanzenfarben (wie Lackmus, Violensaft, Malven, Hollunderbeeren u.s.w.) in Roth, und verbinden sich mit den Basen zu Salzen (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Säuren und Basen). - Daher veilchenblau und das Veilchenblau, eine in das rothe spielende blaue Farbe, welche unter dem fremden Nahmen violett, am bekanntesten ist, der Veilchensaft, Violensaft u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Veilchen). - Ein hübscher Lecksaft besteht aus Mandelöl, Eyerdotter, Violensaft und weißem Mohnsaft (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98). - Dem magern hat Gott geben / die beste Lebenskrafft: / kein Hirsch thut frischer leben / acht nicht Violensafft (Harsdörffer, Poetischer Trichter, 1653).

Vogelbeersaft   „Pflanzensaft der Vogelbeere (Sorbus aucuparia)“

Quelle: Nach dieser Methode wird bekanntlich der Vogelbeersaft mit Bleizucker vermischt und der Niederschlag mit verdünnter Schwefelsäure zerlegt (Archiv der Pharmazie, 1840).

Wacholdersaft   „Pflanzensaft des Wacholders (Juniperus)“

Quelle: Roob (Muß, Sapa), zur Honigdicke eingekochte Fruchtsäfte, so R. sambuci, R. prunorum, R. juniperi, so v.w. Hollunder-, Pflaumen-, Wachholdersaft (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Roob). - der Wachholdersaft, zu einem Muße eingekochte Wachholderbeeren (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Wachholder). - Der Wacholderextract, lat. Extractum Iuneperi, den man auf den Apotheken sowol aus den Beeren, als aus dem Holze hat; und 12) der Wacholdersaft, oder das Wacholdermus, lat. Rob Iuniperi, welches wegen seiner vielfaltigen Tugenden der deutsche Theriack genennet, und ebenfalls auf den Apotheken geführet wird (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756).

Wegerichsaft   „Pflanzensaft des Wegerichs (Plantago)“

Quelle: Man macht auch eine Salbe von Wegerichsaft und Gerstenmehl, oder legt allgemein eine Verdünnung von Arnikatinktur auf (Köhler, Volksbrauch, Aberglauben, Sagen und andre alte Ueberlieferungen im Voigtlande, 1867). - Wenn es ein schlagender oder klopfender Schmerz ist, welcher allen Anzeichen nach aus einer hitzigen Materie entstanden und daneben auch zu besorgen, es möchte ein Geschwär daraus erfolgen, so pflegt man Wegrichsaft mit Rosenöl und ein wenig Opium in das Ohr hinein zu thun (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Seude diese Stuck alle miteinander in genugsamen Wegrichsafft zu einem Pflaster / davon streich auff ein Tuch / und legs warm über den Magen (Zeiller, Centvria III. Variarvm Quaestionvm, 1659).

Weinbeersaft   „Pflanzensaft der Weinbeere“

Quelle: Das Glucosiren oder Gallisiren geschieht bekanntlich auf die Weise, dass man Stärkezucker in dem Weinbeersaft auflöst (Jahresbericht über die Fortschritte der Pharmacognosie, Pharmacie und Toxicologie, 1871). - Wein (Vinum) ist im engern Verstande eine Art versüßter Gewächssäure mittelst der ersten Gährung (w.s.) bei etwa 60° Fahr. aus Weinbeersafte (Moste) entstanden (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Wein). - Wir handeln auch allhier gar starck mit Eßig und Agrest oder unreiffen Weinbeersaft (Pomet, Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler, 1717). - Die Brüh daran macht man von etwas Wein-Essig / Saltz / Wasser und Weinbeer-Safft / mit ein wenig Gewürtz und Pomerantzen-Schalen (Thieme, Haus- Feld- Arzney- Koch- Kunst- und Wunderbuch, 1694).

Weinbeerensaft   „Pflanzensaft der Weinbeere“

Quelle: Raisinet (Raifine, fr.), eingedickter Weinbeerensaft, in welchem auch bisweilen Früchte eingemacht sind; kommt aus Frankreich u. der Schweiz (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Raisinet). - Es ist ihnen ferner erlaubet, mit allerley Blumen-Zucker und Conserven, dicken und dünnen, zu handeln, wie nicht weniger mit allerley Syrupis simplicibus und Säften, als da ist Aepfelsaft, Kirschsaft, Quittensaft, Berbisbeerensaft, Johannsbeerensaft, Granatensaft, unreiffer Weinbeerensaft, Citronen- und Limonensaft, Pomerantzensaft, und von andern Früchten mehr (Pomet, Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler, 1717).

Wermutsaft (1)   „Pflanzensaft des Wermuts (Artemisia)“

Quelle: Braucht Kalmus, Alant, Wermutsaft, / auch Lorbeer gibt dem Magen Kraft, / doch rühret viel dabei den Leib, / und wär's auch nur zum Zeitvertreib (Illustrierter Bürger-Kalender für alle Kronländer der österreichischen Monarchie, 1851). - Wider die Würmer in den Ohren. Thu Wermuthsaft oder bitteres Mandelöl darein, oder auch deinen Speichel (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1757). - Ich selbst hab deren viel kurirt, so lebendige Würmer in den Ohren gehabt, indem ich ihnen nur ein wenig Wermuthsaft in die Ohren gelassen und befunden, daß es die Würmer alsbald getödtet (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Die Blaue Mähler vertreibt Wermutsafft / mit gestoßenem Römischen Kümmel / und Honig / Pflasterweise durcheinander temperiret (Zeiller, Centvria III. Variarvm Quaestionvm, 1659).

Zedersaft   „Pflanzensaft der Zeder“

Quelle: Waren die Bücher auf Baumrinde oder Bast, späterhin auf Papier geschrieben, so wurden sie gewöhnlich mit Cedersaft bestrichen, um sie vor Fäulniß und vor Würmern zu bewahren (Schmidt, Geschichte der Pädagogik, 1878). - Der Cedersaft hat eine erhaltende Kraft, weil die Schaben und Motten dasjenige nicht fressen, was damit gerieben worden (Gottsched, Versuch einer critischen Dichtkunst, 1730). - Hat Vielen, die gleich nicht der Seele Schatz gekannt, / Die Kern und Geist gesucht in Körpers Schal' und Aschen, / Doch nach der Ewigkeit ihr dumpfer Geist gebrannt, / Wenn sie mit Cedersaft die Leichen abgewaschen, / Mit Oel und Aloe gesalbet Leib und Haupt! (Lohenstein, Das Ewige, 1680).

Zedernsaft   „Pflanzensaft der Zeder“

Quelle: Man spritzte, vermittelst eines Clystiers, Cedernsaft in den Leib, ohne ihn vorher auszunehmen, und legte ihn 70 Tage in Salpeter (Sitten, Gebräuche und Narrheiten alter und neuer Zeit, 1806). - Unvergänglich. Im Grundtexte heißt es, Verse, die man mit Cedernsaft überstreichen, und in Cypressenholz aufbehalten wird (Gottsched, Versuch einer critischen Dichtkunst, 1730).

Zitronsaft   „Pflanzensaft der Zitrone“

Quelle: Die Limonade ist ein mit Zucker versüßter Zitronsaft (Schmieder, Das Gemeinnützige der Chemie, 1805). - Man lösete sonst die rohe Aloe in Wasser (auch mit Zitronsaft vermischt) auf, ließ die Auflösung einige Tage ruhig stehen, goß dann das Klare ab, und rauchte es bis zur Dicke eines Extraktes ab (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Aloe depurata). - Jhr Fleisch ist weiß und saftiger, denn das Fleisch der Krabben, allein viel härter und schwerlich zu verdauen: wird mit Pfeffer und Zitronsafte gegessen (Pomet, Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler, 1717). - Wann man Citronen-Saft anstatt der Tinten braucht, und mit einer neugeschnittenen Feder auf das Papier schreibt, so wird man die geringste Schrift nit abnehmen, sondern bleibt alles weiß, wie zuvor (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

Zitronensaft   „Pflanzensaft der Zitrone“

Quelle: Rengger versichert, daß gebratenes und mit spanischem Pfeffer und Citronensaft versetztes Gürtelthierfleisch eines der angenehmsten Gerichte sei (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Ich hatte gesehen, daß man die Dintenflecke mit Citronensaft aus der Wäsche oder leinenen Zeuge auszumachen pflegte (Edelmann, Johann Christian Edelmanns von ihm selbst aufgesetzter Lebenslauf, 1752). - was uns an Salz abgieng, ersatzten wir mit Zitronensaft, unsere Speisen geschmacksam zu machen (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Zuckerrohrsaft   „Pflanzensaft des Zuckerrohrs (Saccharum officinarum)“

Quelle: Candis, Zuckerkand, Kandel, Zucker mit natürlichen scharfkantigen Krystallen, aus geläutertem Zuckerrohrsaft, der an die Fäden, welche durch Gefäße gezogen sind, anschießt (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Candis). - Aus dem rohen, von selbst in Gährung übergegangenen Zuckerrohrsafte destillirt man den berühmten Branntwein, den Rum (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Zukker).

Zwiebelsaft   „Pflanzensaft der Zwiebel“

Quelle: Die Wespenstiche erzeugen sehr schmerzhafte Geschwülste u. können, in Menge bekommen, selbst gefährlich werden. Umschläge von frischer Erde, Lehm, Thon, kaltem Wasser od. Einreibungen von Baum- od. Leinöl, Zwiebelsaft, Salmiakspiritus beruhigen u. stillen den Schmerz einigermaßen (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wespe). - Oder schmiere den schmerzhaften Ort mit Zwiebelsaft (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1757). - Oder / bestreiche den Ort mit Beyfußwasser / oder mit Zwibelsafft (Zeiller, Centvria III. Variarvm Quaestionvm, 1659).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Vorderglied
Beerensaft   „Pflanzensaft von Beeren“

Quelle: Zuckergelee, verschiedene Beerensäfte, welche mit Zucker eingekocht u. nach dem Erkalten wie Gallerte sind (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Zuckergelee). - Außerdem ließ er den Beerensaft zu drey Quentchen drey noch von der Krankheit entkräfteten Personen einnehmen (Halle, Die deutschen Giftpflanzen, 1794).

Blättersaft   „Pflanzensaft aus den Blättern einer Pflanze“

Quelle: Der Blättersaft, getrunken, vermehrt den Säugenden die Milch in den Brüsten (Lochmann, Die Enthüllung der Natur durch das Pflanzenreich, 1853). - Das Scorpionkraut (Heliotropium) gleicht den Krebsscheeren, derselben Blättersaft dienet wider den Krebs und andere kriechende Geschwüre (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Des Aschenbaums Blätter-Safft solle insonderheit wider Gifft dienen (Curieuse, neue, seltene, leichte, wohlfeile, gewisse, bewehrte, nützliche, nöthige, ergötzliche und verwunderungswürdige Hauß-Apotec, 1695).

Blumensaft   „Pflanzennektar“

Quelle: Wie die Biene Blumensäfte, also sammle Weisheit ein! / Ist die Blüthenzeit vorüber, wird der Blüthen Honig dein (Müller, Epigrammatische Spaziergänge, 1827). - Vierfüßige Thiere essen ihre zarten Blätter, Vögel ihre Samen, andre Thiere ihre Wurzeln und Rinden, die Bienen ihren Blumensaft zu Honig, ihren Staub zu Wachs (La Roche, Erscheinungen am See Oneida, 1798). - Was von der zeit der Mey; vom Meyen grüne garten; / Von garten blümelein; von blumen blumensafft; / Vom saft' ein schöner ruch; vom ruch' ein' edle krafft: / Das hat die jugend auch von tugend zugewarten (Plavius, Trauer- und Treugedichte, 1630).

Blütensaft   „Pflanzennektar“

Quelle: Ueber ihr Freileben ist noch wenig bekannt; so viel aber wissen wir, daß alle Arten wenigstens zeitweilig von Blütensaft sich ernähren, daher mehr als andere Papageien an die Bäume gebunden sind (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Wahrscheinlich hat P. hier den sogenannten Honigthau im Sinn, aus dem aber kein Honig entsteht; denn dieser ist nichts anders, als ein sehr feiner Blüthensaft (Große, Cajus Plinius Secundus, Naturgeschichte, 1783).

Fruchtsaft   „Pflanzensaft von Früchten“

Quelle: Fruchtsäfte, aufbewahrte Säfte verschiedener Früchte, z.B. Himbeeren, Erdbeeren, Johannisbeeren, Weichselkirschen etc. ohne Zusatz von Zucker, bes. dienlich, um Conserven, Gefrornes, Gelees, kühlende Getränke etc. in Jahreszeiten zu bereiten, wo die Früchte selbst fehlen (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Einige Fruchtsäfte lassen, ihrer schleimigen Beschaffenheit wegen, die trüben Theile sehr schwer niedersinken, wenn man sie nicht mehrere Tage an einem kalten Orte stehen und so einen Anfang der Zersetzung der Schleimtheile erfahren läßt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. abklären).

Harzsaft   „Pflanzensaft von harzigen Pflanzen“

Quelle: Dipterocarpeae, Pflanzenfamilie aus der Klasse der Guttiferen, sehr große, von Harzsaft strotzende Bäume (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Dipterocarpeae). - Die Purgier-Winde, plur. inus. eine Art der Winde, mit pfeilförmigen, hinten abgestumpften Blättern, welche in Syrien und Kappadocien einheimisch ist, deren unter dem Nahmen des Scammonium bekannter erhärtete Harzsaft eine purgierende Kraft hat (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Purgier-Winde). - so man sie zwischen den Fingern zerreibt / geben sie einen kleberigen Hartzsafft (Mattioli, Kräuterbuch, 1611).

Nektarsaft (1)   „Pflanzennektar“

Quelle: Auch haben wir geprüft die Nektarsäfte, / Der königlichen Bäume Himmelskost (Widmann, Maikäfer-Komödie, 1897). - In einem unsrer Gärten, wo die Radiese und Rüben in der Blüthe standen, hielt sich vorzüglich eine Menge kleiner Vögel auf, welche den Nectarsaft aus den Blumen saugten (Forster, Reise um die Welt, 1778).

Wurzelsaft   „Pflanzensaft aus der Wurzel einer Pflanze“

Quelle: Rhiza (gr.), die Wurzel. Daher Rhizias, Wurzelsaft, aus Wurzeln bereitete Arznei (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Rhiza). - Gemeiniglich werden die älter als zehnjährige Wurzeln, in China, als dem eigentlichen Vaterlande dieser Wurzel, zur Frühjahrszeit ausgegraben, abgeschält, in Stücken drey Tage lang auf dem Tische umgerührt, damit der Wurzelsaft eintrockne, dann auf Fäden gezogen (Halle, Fortgesetzte Magie, 1792). - Die Erd ist aufgeschlossen / daß Bäum und Stauden sprossen / und treiben ihren Wurtzelsafft (Harsdörffer, Lied/ Von dem Monat April, 1657).

Zellsaft   „Pflanzensaft aus den Zellen einer Pflanze“

Quelle: Die in den Zellen u. Gefäßen des Holzes eingeschlossenen u. im Zellsaft gelösten Substanzen erleiden unter dem Einflusse der Feuchtigkeit u. Luft eine Zersetzung, durch welche das Holz bald zerstört wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Holzconservirung).

Zellensaft   „Pflanzensaft aus den Zellen einer Pflanze“

Quelle: Bei dem Thiere heißt diese Flüssigkeit Blut, bei den Pflanzen Zellensaft (Herders Conversations-Lexikon, 1857, s.v. Wachsthum).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
Augustsaft   „Johannistrieb, der im August in die Pflanzen steigende Pflanzensaft“

Quelle: anstatt Holzfaser wird jetzt Amylon gebildet und durch den Augustsaft (Seve d' Aout) in allen Theilen der Pflanze verbreitet (Liebig, Die organische Chemie in ihrer Anwendung auf Agricultur und Physiologie, 1840).

Frühjahrssaft   „im Frühjahr aufsteigender Pflanzensaft“

Quelle: Aber die Blätter, von welchen diese unvollkommeneren Knospen gebildet wurden, saßen doch auch tiefer am jungen Triebe, hatten also den Frühjahrssaft früher, dem Ort und selbst der Zeit nach, als die höhern! (Roßmäßler, Der Wald, 1863).

Frühlingssaft (1)   „im Frühjahr aufsteigender Pflanzensaft“

Quelle: Der Frühlingssaft ist allerdings geeignet, die während der vorangehenden Vegetationsperiode gebildeten Knospen zu entwickeln, also Holz, Blätter und Blüthen zu Tage zu fördern (Hlubek, Die Landwirthschaftslehre in ihrem ganzen Umfange, 1853). - Die beste Zeit aber ist ohngefehr um Weihnachten oder im Februario, ehe der Frühlings-Saft in die Bäume schießt (Meyer, Kluger und erfahrner, sorgfaeltig und nuetzlicher Haus-Vatter, 1765).

Maiensaft   „im Mai aufsteigender Pflanzensaft“

Quelle: Schmale Gerinne, aus einem Quelle am Forstsaume sickernd, befeuchteten den Grund für einen Gras- und Kleewuchs, der eben im frischesten Maiensafte stand (François, Judith, die Kluswirtin, 1868).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
Brasiliensaft   „Pflanzensaft des Fernambukholzes“

Quelle: Endlich erfand ich, daß mit Brasiliensaft, dessen es unterschiedliche Gattungen auf dieser Insul gibet, wann solche mit Zitronensaft vermischet werden, gar wohl auf eine Art großer Palmblätter zu schreiben seie (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Bergsaft   „Flüssigkeit in einem Berg“

Quelle: Die mineralischen Bergsäfte hätten alles wie ein kräftiger Sauerteig durchsäuert (Westermanns Monatshefte 55, 1884). - Der Bergsaft, des -es, plur. von mehrern Arten, die -säfte, eine allgemeine Benennung aller brennbaren mineralischen Körper,welche in flüssiger Gestalt zum Vorscheine kommen, oder solche doch ehedem gehabt haben. Nach ihrer verschiedenen Flüssigkeit und Dicke bekommen sie wiederum verschiedene Nahmen. S. Bernstein, Ambra, Gagat, ingleichen Bergbalsam, Bergfett, Bergöhl, Bergharz, Bergpech, Bergtheer u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Es lieben sich die Bergsäfft und Metallen / Sie färben sich einander zu gefallen (Harsdörffer, Pegnesisches Schäfergedicht, 1644).

Bodensaft   „im Boden befindliche Flüssigkeit“

Quelle: So waren die beiden Stämmchen, aus demselben Boden erwachsen, in verschiedenes Erdreich verpflanzt. Standort und Bodensaft und die eigene Natur, die sie in sich trugen, ließen sie verschiedenartig gedeihen (Auerbach, Barfüßele, 1856).

Erdsaft   „in der Erde befindliche Flüssigkeit“

Quelle: Je reiner dieser Erdsaft ist, desto reiner wird auch die Farbe des Bernsteins (Violét, Neringia oder Geschichte der Danziger Nehrung, 1864). - Der Erdsaft, des -es, plur. von mehrern Arten, die -säfte, in der Mineralogie, eine allgemeine Benennung aller in und unter der Erde befindlicher Körper von einer gewissen zähen Flüssigkeit, dergleichen Erdharz, Erdpech, u.s.f. sind, auch wenn sie jetzt nur verhärtet angetroffen werden, wie Bernstein, Gagath u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Andere glauben, es sey ein Erdsaft oder Hartz, welches von dem unterirdischen Feuer, oder von der Sonnen ihren Strahlen fließig gemachet, ins Meer rinne, und allda gantz unvermeckter Weise vollkommen zubereitet werde (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Ambra). - Zirolane aber begegnete ihm: Sie wäre zu wenig von andern Würckungen zu urtheilen; bey ihr aber hätte diese Lust eine Eigenschafft des Erdsafftes (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Erdensaft   „in der Erde befindliche Flüssigkeit“

Quelle: Wie munter quillt der kühle Erdensaft! (Keller, Gedanken eines Lebendig-Begrabenen, 1846). - Bern-, den man auch Agtstein nennet, / Jst wohl auch ein Erdensaft, / Dessen Ursprung man nicht kennet (Brockes, Physikalische und moralische Gedanken über die drey Reiche der Natur, 1748). - Die helle Sonn am höchsten steht / und in deß Löwens Zeichen geht / mit überheissen Flammen. / Sie hat verkocht den Erdensafft / und weist der grünen Farbe Krafft / auf jedes Baumens Stammen (Harsdörffer, Christliche Welt- und Zeitbetrachtungen, 1657).

Felsensaft   „in Felsen befindliche Flüssigkeit“

Quelle: auch zu uns strömt Leben aus den zackigen Urfesten der Erde, die das Ende der Welt begrenzen; daher strömt unsre Luft, daher schmilzt der Felsensaft aus den ewigen rötlichen Eisbehältern des Himmels, kühlend stürzt er in die glühenden Adern der Erde! (A.v. Arnim, Der Wintergarten, 1809).

Gebirgsaft   „im Gebirge befindliche Flüssigkeit“

Quelle: Den nördl. Theil dieser Landschaft machen mehre von den cottischen Alpen aus Piemont herüber ziehende Gebirgsäfte, Alpinen genannt, rauh und bergig (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Provence).

Himmelssaft   „himmlische, göttliche Flüssigkeit“

Quelle: Flöße du mir Himmelssäfte, reine Kräfte deines Gnadenlebens ein (Gesangbuch zum gottesdienstlichen Gebrauch für evangelische Gemeinen, 1874). - Für allen Dingen geb' uns Kraft / Dein Wohrt, der rechte Himmelssaft / Diß stärket Leib und Seel' (Rist, Das Vierte BuhßLied, 1651).

Kieselsaft   „in Kieseln befindliche Flüssigkeit“

Quelle: Was mich aber eine ganze Weile am meisten beschäftigte, war der sogenannte Liquor silicum (Kieselsaft), welcher entsteht, wenn man reine Quarzkiesel mit einem gehörigen Anteil Alkali schmilzt, woraus ein durchsichtiges Glas entspringt, welches an der Luft zerschmilzt und eine schöne klare Flüssigkeit darstellt (Goethe, Aus meinem Leben, 1812). - Begreiflich ist es also, warum daraus, durch neue Schmelzung mit Alkali kein Kieselsaft erhalten werden kann; wegen der reichlich darinnvorhandenen Flußspatsäure (Grell, Auswahl aller eigenthümlichen Abhandlungen und Beobachtungen aus den neuesten Entdeckungen in der Chemie, 1786).

Steinsaft   „im Stein befindliche Flüssigkeit“

Quelle: Die petrificirende Materie, der Steinsaft, muß seiner Meinung nach im Wasser am meisten enthalten sein (Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Deutschen in Böhmen 10, 1872). - Zu jener Zeit waren die Elephanten und Rhinozeroße auf den entblösten Bergen bey uns zu Hauße und ihre Reste konnten gar leicht durch die Waldströme in jene große Stromthäler oder Seeflächen herunter gespült werden, wo sie mehr oder weniger mit dem Steinsaft durchdrungen sich erhielten und wo wir sie nun mit dem Pfluge oder durch andere Zufälle ausgraben (Goethe, Brief an Merck, 1782). - Dann man findet gar selten recht grosse Corallenzincken; und deren Theile müssen nothwendig viel länger weich verblieben seyn, damit der Steinsaft so viel weiter reichen mögen (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Corallum). - Mancherley Gestein / als Kalckstein / Gypß / Marmor / Alabaster / Sandstein / Steinsafft / das Carles Bad / Balneae Austriae, Villacenses in Carinthia, B. montis Groti, der Linsen Brunn am Neckar / Abacher Bad in Beyern / Töplitzer Bad (Schwenckfeld, Hirschbergischen Warmen Bades/ in Schlesien vnter dem Riesen Gebürge gelegen/ Kurtze vnd einfältige Beschreibung, 1607).

substantivisches Determinativkompositum mit volksetymologisch entstandener Personenbezeichnung als Vorderglied
Christensaft   „Lakritzensaft, Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: Christensaft, Liquiritiensaft (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Substanzbezeichnung als Vorderglied
Milchsaft (2)   „milchiger Pflanzensaft“

Quelle: Milchsäfte (Pflanzenmilch schleimige milchartige Flüssigkeiten, welche sich in den Stängeln, Ästen, Zweigen u. Blättern vieler Pflanzen finden, in Folge von Einschnitten ausfließen u. an der Luft zu gelb od. braun gefärbten Massen eintrocknen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Milchsäfte). - Der getrocknete Milchsaft aus den grünen, halbreifen Köpfen des Papaver somniferum, vorzüglich des grossköpfigen, weissen Mohns, Papaver officinale. Gm. (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21, s.v. Mohnsaft, Opium). - Es rinnet von Natur aus einem jeden Knoten ein dicker, weisser Saft, wie Milch; doch, wann man den Ast drückt, so läufft noch weit mehr heraus, der wird dann abgeraucht und Zucker draus bereitet, den nennen die Indianer Tabaxir. Dieses Milchsaftes bedienen sie sich zu allerhand Gebresten, eben als wie wir den Zucker zu Benehmung der Schärffe in den Feuchtigkeiten im Leibe zu gebrauchen pflegen (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Bambou). - Jn den Schweitzerischen hohen Bergen / thälern und wäldern / wie auch allhier auff dem Muttetzer-berg / findet man ein kraut / das ist mit stengel / blumen / blättern / milchsafft und wurtzeln der Wolffsmilch oder Springkraut so gar ähnlich / daß mans kaum underscheiden kan / aber die wurtzel und der Milchsafft ist gantz süß / brennet gar nicht (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Milchsaft (1)   „Speisesaft, milchiges Sekret in den Lymphgefäßen des Darms“

Quelle: Chylus heißt der Milchsaft, Nahrungssaft, der durch die Verdauung der Speisen in den Gedärmen bereitet wird (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Chylus). - Der Milchsaft, plur. doch nur von mehrern Arten, die -säfte, eben daselbst der aus den Speisen bereitete milchfarbige Nahrungssaft in den thierischen Körpern, so wie er dem Blute zugeführet wird; der Nahrungssaft, Chylus (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Da er den Milchgang (der den aus den Speisen bereiteten Milchsaft ins Blut führt) entdeckt hatte, so konnte er sich einbilden, er verstehe nun die Verdauung weit besser, als andre ehrliche Leute (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98). - worauß erfolget daß der Succus Pancreaticus sich mit der Galle und Milchsaffte nicht recht vermischen kan / die Galle nicht allein häuffig wieder zurück in den Magen sondern auch fast wiedernatürlich durch die Hollader zum Hertzen wieder rückwarts lauffen muß (Purmann, Der rechte und wahrhafftige Feldsche, 1680).

Feuersaft   „feurige Flüssigkeit“

Quelle: Sie läßt den süßen Feuersaft / Verschlossen in sich gären, / In kühler Nacht zu milder Kraft, / Zum seltnen Wein verjähren (Keller, Die Winzerin, 1854). - Drum ein Sinnbild und ein Zeichen / Sei uns dieser Feuersaft, / Was der Mensch sich kann erlangen / Mit dem Willen und der Kraft (Schiller, Punschlied, 1803). - Alles ölige Wesen in den Körpern enthält also diese Wurzelfeuchtigkeit in sich, in den Pflanzen als Oel, in Thieren als Fett, in den Minern als Schwefel: darum ist dieser Feuersaft im Namen und Ansehen verschieden (A.B.C. vom Stein der Weisen, 1779).

Purpursaft (2)   „purpurrotes Getränk“

Quelle: Und schwerer hangt die Traube schon am Schaft, / Sie schwillt und läutert ihren Purpursaft (C.F. Meyer, Huttens letzte Tage, 1871). - Denn was frommt es, daß mit Leben / Ceres den Altar geschmückt? / Daß den Purpursaft der Reben / Bacchus in die Schale drückt? (Schiller, Die Gunst des Augenblicks, 1802). - Wir stärkten uns mit Speise, und der frische Purpursaft der Traube weckte unbezwinglich die Freude wieder in jeder Nerve (Heinse, Ardinghello und die glückseligen Inseln, 1787). - Der Granaten Purpursafft / Kan uns trösten/ laben/ weiden (Klaj, Der leidende Christus, 1645).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Presssaft   „durch Pressung gewonnener Pflanzensaft“

Quelle: Der von allen Rückständen gewonnene Preßsaft entwickelte beim Vermischen mit Kalkmilch in der Kälte Ammoniak in nachweisbaren Mengen (Jahres-Bericht über die Untersuchungen und Fortschritte auf dem Gesamtgebiete der Zuckerfabrikation 11, 1872). - Besonders muß man so etwas deswegen vermeiden, weil ohnehin der Preßsaft leicht vor der Zeit dem Kranken zuwider wird (Tode, Das Rezeptschreiben, 1797).

Stinksaft   „übelriechendes Körpersekret“

Quelle: Mein indischer Jäger erzählte mir auch, daß der Stinkdachs seinen Stinksaft höchstens auf 60 Centim. Entfernung spritzen könne (Brehm, Thierleben, 1883-87).

Erquicksaft   „labender Trank“

Quelle: Ach möcht der freudig Geist mein schmachtig Herz durchwehn! / daß nicht ein tröpflein Er mir des erquicksaffts schenket! (Greiffenberg, Kunst-Klang in dritthalb-huntere Sonneten oder Klinggedichten, 1662).

Färbesaft   „zum Färben verwendete Flüssigkeit“

Quelle: Auf dem Frühstücktisch, in einem separaten Zimmer der Restauration gedeckt, nahmen die Proben Tuch, mit Indigo und Waid gefärbt, und die Fläschchen mit Färbesaft fast mehr Platz ein, als die Teller und Flaschen aus Herrn Dallachs Keller (Alexis, Ruhe ist die erste Bürgerpflicht, 1852). - Es zeiget sich auch, daß die Gefässe der Knochen die weitesten von allen sind, so daß durch selbige allein der Färbesaft der Färberröthe aufgenommen werden kann (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1776).

Heilsaft   „medizinischer Heiltrank“

Quelle: Die alte Drachin, alt, gerade so alt wie die Zeit, erwartete sie; sie machte Feuer an unter dem großen Kessel, in dem sie Milch zu kochen und sie mit Lammblut und Knochenmark zu vermengen dachte, damit der Heilsaft Heilkraft habe (Kremnitz, Rumänische Märchen, 1882). - Schau, wie perlt im goldenen Becher der duftende Heilsaft! (Kosegarten, Poesieen, 1798).

Lecksaft   „Linctus, sirupartiger medizinischer Trank zum Auflecken“

Quelle: Linctus (lat.), Lecksaft, süßangenehm schmeckende, gemischte Arzneiform, etwas dicker als Syrup, die zu 1-2 Theelöffel gegeben wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Linctus). - Lecksaft, (Linctus) eine Art sehr flüssiger Latwerge, w.s. Einige geben ihnen auch den Namen Eclegma, den wieder Andre den etwas weniger dünnflüssigen Latwergen, den Lohoch (w.s.) zueignen (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v.). - Ein hübscher Lecksaft besteht aus Mandelöl, Eyerdotter, Violensaft und weißem Mohnsaft (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98). - Zum Durstleschen kan der Patient süeße Margeranten-Aepfel / oder Limoni mit gnugsamen Zucker / oder auch folgenden Lecksafft / brauchen: Nemt des Granaten: und Maulbeer-Safts / iedes 2. Lot / und der kühlenden Traganth- Küchlein 7. quintlein (Zeiller, Centvria IV. Variarvm Quaestionvm, 1660).

Nährsaft (1)   „nährende Flüssigkeit“

Quelle: Er braucht keinen eigenen Magen und Darm: der Nährsaft geht ihm ja unmittelbar zu, indem der Menschenmagen und Menschendarm die Umwandlung der rohen Nahrung in solchen Saft schon für ihn leisten (Bölsche, Das Liebesleben in der Natur, 1898). - also erweket er anderstwo / wo er sich hinsezet / und stecken bleibt / andere Krankheiten / in dem Magen ein schweres Trucken / Undaulichkeit / Bläst in den Därmen / Verstopfungen / Hartleibigkeit / Wind-Massersucht / Grimmen / in denen Milch- Aederlein / und Krößgefässen / eine Verhinderung des Nehrsafts / daß der nicht hinkommen kan ins Geblüt / und darauf folgendes Abnehmen des Leibs (Scheuchzer, Beschreibung der Natur-Geschichten des Schweitzerlands, 1708). - von dannen gehet solches in den Spann-adrigen Strang [...] und vermischet sich mit dem Nähr-Safft / der von den Gekrös- und Lenden-Drüsen heraus tropffet (Bartholin, Neu-verbesserte künstliche Zerlegung des menschlichen Leibes, 1677).

Pinselsaft   „medizinischer Saft zum Einpinseln“

Quelle: Pinselsaft (Litus oris), dickliche, dem Linctus ähnliche Flüssigkeit, welche auf die innere Fläche der Mundhöhle, bes. bei Schwämmchen, mittelst eines Pinsels od. Federchens gestrichen wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v.).

Purgiersaft   „abführender medizinischer Trank“

Quelle: Wir meinen nämlich die medizinischen Gewohnheiten der Hebammen und Wärterinnen, den Kleinen Purgiersäfte u. d. gl. zu reichen (Löbisch, Allgemeine Anleitung zum Kinder-Krankenexamen, 1832). - Aloe, ist jener bekannte, starkriechende, höchstbittre gummiharzige verdickte Purgirsaft aus den Blättern verschiedner Aloearten und Abänderungen, welche in den heissesten Gegenden von Asien, Afrika und Amerika wachsen (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Aloe).

Schreibsaft   „Flüssigkeit zum Schreiben, Tinte“

Quelle: auf dem Eichentisch stand ein Büchslein mit Schreibsaft, längst war's eingetrocknet (Scheffel, Ekkehard, 1855).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperbezeichnung als Vorderglied
Körpersaft   „Flüssigkeit des Körpers“

Quelle: Der Wechsel und die Reichhaltigkeit der Speisen schützt auch vor einer Fäulniß der Körpersäfte, welche bei immer gleicher Nahrung sich leichter entwickelt (Nicolai, Über Selbstkunde, Menschenkenntniß und den Umgang mit den Menschen, 1815).

Leichensaft   „in toten Körpern entstehende Flüssigkeit“

Quelle: Sie entstehen erst, wenn die Epidermis lange durch die Leichensäfte und durch häufiges Waschen erweicht ist (Billroth, Handbuch der allgemeinen und speciellen Chirurgie, 1878).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
Augensaft   „Augenflüssigkeit, Tränen“

Quelle: Elsam von Prabant pflegte, wenn sie betend auf bloßen Knieen lag und der Augensaft von ihrem Herzen ging, eine Schelle zu läuten (Lucas, Ueber den Krieg von Wartburg, 1838). - einige bestehen fast aus blossem Wasser, dergleichen die zarten Ausdünstungen des Sanktorius durch die Haut, die Trähnen, der Schweis, Speichel und die durchsichtigen Augensäfte sind (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1762). - Du treuer Augensafft! wann ich schier gar verschmachte / in Ohnmacht sink dahin / so spritzstu ins Gesicht (Greiffenberg, Auf die Thränen, 1662).

Bauchspeicheldrüsensaft   „in der Bauchspeicheldrüse befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Aus dem Dünndarme, dessen Hauptverrichtung, die ebengedachte Aufsaugung, abgesehen von der bindenden Einwirkung des Bauchspeicheldrüsensaftes und der scheidenden der Galle, noch durch die eigenthümliche Einrichtung seiner Klappen und Saugadern wesentlich gefördert wird, tritt nun der aus den Überbleibseln der genossenen Nahrungsmittel bestehende, durch die Zumischung der Galle nunmehr gelblich gefärbte und allmälig einen kothartigen Geruch annehmende Speisebrei unter Vermittelung der wurmförmigen Bewegungen des Darmkanals in den Dickdarm über (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Verdauung). - Bauchspeicheldrüsensaft; Urin; Saamen; Vorstehedrüsensaft (Wallis, Die Kunst Krankheiten vorzubeugen und die Gesundheit wieder herzustellen, 1799).

Blutsaft (1)   „Blut“

Quelle: In den mit so großen Kiemenblättern versehenen Pelecypoden führen die Körpervenen den Blutsaft in die Kiemengefäße, aus welchen er durch Kiemenvenen wieder zum Herzen gelangt (Carus, Lehrbuch der vergleichenden Zootomie, 1834). - Walter Needham erhielt aus sechs Unzen menschlichen dikken Blutsaftes (sapa) drei Unzen Geist (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1762). - Er der Ewige Sohn Gottes wird sein Kleyd in Wein waschen vnd seinen Mantel in Weinbeer blut / welches geschehen in der blutigen Passion / da das Kleyd seiner Menschheit mit rothem Blutsafft besprenget / vnd gleichsam gewaschen worden (Dannhauer, Catechismus Milch, 1654).

Darmsaft   „im Darm befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Hier beginnt nun die Dünndarm-V. d.h. die weitere Umwandlung des Speisebreies und die Bildung des Speisesaftes (Chylus) aus demselben. Dies geschieht durch Einwirkung der Galle, des Bauchspeichels und des Darmsaftes (Herders Conversations-Lexikon, 1857, s.v. Verdauung). - Mit Grunde haben also berümte Männer den Speichel unter die vornehmste Dauungssäfte gerechnet, sie verbanden aber auch billig den Saft der Gekrösdrüse den Magensaft und den Darmsaft damit (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1774). - der zur Achsel durch den ductum thoracicum gebrachte chyl wird nun [...] in die rechte Kammer desselbigen / samt dem Geblüht / der Lympha und Darm-saft getrieben (Bentekoe, Oeconomia animalis, 1692).

Drüsensaft   „in einer Drüse befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: denn es ist durch die sorgfältigsten Versuche erwiesen worden, daß die Kröte kein Gift von sich spritzt, daß jener Drüsensaft, auf Schleimhäute gebracht, wohl ein Brennen verursacht, aber nicht gefährden kann (Brehm, Thierleben, 1883-87). - dabei sorgt ihr nicht, ob sich das Genoßne gehörigerweise in Blut, in Fließwasser, in Drüsensaft nach und nach verwandle, sondern das überlaßt ihr dem Magen (Wezel, Satirische Erzählungen, 1777-78).

Gehirnsaft   „im Gehirn befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Unter dieser Voraussetzung wird erklärlich, wie die von dem Bewegungstrieb angeregten Gehirnsäfte durch Fortpflanzung der Erschütterung oder durch ätzende Säure die Nerven an ihren Ausgangspunkten reizen und kitzeln (Mosso, Die Ermüdung, 1892). - Der Nervensaft, des -es, plur. inus. ein sehr feiner geistiger flüssiger Körper, welcher von einigen in den Röhren der Empfindungsnerven angenommen und für den Sitz der Empfindung und des Lebens gehalten wird; Fluidum nerveum, der Gehirnsaft, der Nervengeist, die Lebensgeister (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Nervensaft).

Gelenksaft (1)   „im Gelenk befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Es ist vorzüglich die Muskelkraft und der Gelenksaft, die durch langes Wachen erschöpft werden (Krause, Reine allgemeine Vernunftwissenschaft oder Vorschule des analytischen Haupttheiles des Wissenschaftgliedbaues, 1886). - Das Gliedwasser, des -s, plur. inus. 1) Eine klebrige Feuchtigkeit, welche aus den Gelenkdrüsen der Menschen und Thiere abgesondert wird, und die Gelenke schlüpfrig macht; Axungia, bey einigen der Gelenksaft, die Gelenkschmiere, im Nieders. Ledewater, und schon in den Friesischen Gesetze Liduwagi (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Gliedwasser).

Gewebesaft   „im Gewebe befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Es ist dies die sogenannte Lymphe oder der Gewebesaft (Springer, Populäre Vorträge und Aufsätze, 1879).

Gewebssaft   „im Gewebe befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: beim Vomieren ergießen sich daraus Ströme von Speichel und Schleim, Galle und Schweiß, damit beabsichtigte man, die in das Blut und die Gewebssäfte des Körpers bereits eingedrungenen Kontagien und Miasmen herauszuschwemmen (Kussmaul, Jugenderinnerungen eines alten Arztes, 1899).

Knochensaft   „in den Knochen befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: C. der Knochen, der durch die Heilkraft der Natur aus zerbrochenen Knochenenden ausschwitzende Knochensaft, der anfänglich flüssig, immer zäher werdend, endlich sich in wirkliche, mehr netzförmige, nicht faserige, aber fester als die ursprüngliche Knochensubstanz umgestaltet (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Callus). - Die Krankheit, welche hier diese sonderbare Erscheinung an einem Menschenschedel hervorgebracht hat, ist eine der ungewöhnlichsten gewesen, nämlich ein Überfluß von wucherndem Knochensaft, oder Knochenstoff, wodurch bei Lebzeiten des unglücklichen Individuums die Theile des Schedels zu einer unförmlichen Gestalt angewachsen sind (Forster, Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, 1791-94).

Labsaft   „labhaltige Körperflüssigkeit“

Quelle: Der Labsaft ist eine farblose klare Flüssigkeit von säuerlich salzigem Geschmack u. eigenthümlichem Geruch; er reagirt stark sauer, wird durch Kochen nicht getrübt u. zeichnet sich vor andern thierischen Flüssigkeiten bes. dadurch aus, daß er lange Zeit der Zersetzung widerstehen kann u. sein Verdauungsvermögen beibehält (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Magensaft).

Lebersaft   „in der Leber befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: es ist rothgelb, erstarrt in der Kälte u. hat einen dem Lebersaft ähnlichen Geruch (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Eieröl).

Magensaft   „im Magen befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Magensaft, die von der Schleimhaut des Magens abgesonderte Verdauungsflüssigkeit (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Magensaft, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -säfte, ein Saft, welcher sich im Magen theils von dem hinab geschluckten Speichel, theils von dem ausquellenden Safte der Drüsen, theils auch von den übrig gebliebenen Speisen sammelt, und zur Verdauung nothwendig ist; Liquor gastricus (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Durch Faulentzen und vieles Liegen verschleimet der Magen-Safft und andre Feuchtigkeiten, weil der Leib sich nicht bewegt (Smeeks, Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes, 1721). - Der Magensafft aber empfahet seine Feiste von der vegetabilischen Fette / die in Speiß und Tranck verborgen / und durch den Magen wie eine Mandelmilch ausgepresset wird (Muralt, Anatomisches Collegium, 1687).

Mundsaft   „Speichel, im Mund befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Außerdem verderben Speisereste u. selbst verdorbene Mundsäfte durch chemische Schärfen od. durch faulige Beschaffenheit die Zähne u. das Zahnfleisch u. bewirken üblen Geruch des Mundes (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Zahnarzneikunde).

Muskelsaft   „im Muskel befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Die Muskeln sind öfter auch im Ganzen analysirt worden; bei einem Mangel an genügenden Hilfsmitteln, um Bindegewebe, Gefässe, Fett, Muskelröhren, Blut und Muskelsäfte zu scheiden, sind diese Beobachtungen natürlich unvollkommen (Ludwig, Lehrbuch der Physiologie des Menschen, 1856). - Da dieses aber blos theoretische Zahlen sind, und ich lieber Versuche vor mich nehmen, ob diese gleich keine solche gebirgige Sinne herausbringen, so finde demohngeachtet doch, daß die allergröste Geschwindigkeit des Muskelsaftes, nicht weniger, als einen Raum von 9000 Fuß innerhalb einer Minute durchstreicht (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1768).

Nervensaft   „in den Nerven befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Wer sein ganzes geistiges Vermögen in seine Schöpfungen gießt, kann zuletzt, todtmatt und mit aufgezehrten Nervensäften, für seine Correspondenz nichts mehr erübrigen (Gutzkow, Größenwahn, 1888). - Der Nervensaft, des -es, plur. inus. ein sehr feiner geistiger flüssiger Körper, welcher von einigen in den Röhren der Empfindungsnerven angenommen und für den Sitz der Empfindung und des Lebens gehalten wird; Fluidum nerveum, der Gehirnsaft, der Nervengeist, die Lebensgeister. Nach andern dienet diese Flüssigkeit bloß die Nerven anzufeuchten (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Einige Wundärzte, Doktoren der Medizin, Philosophen und Naturkündiger hatten eine geheime Gesellschaft geschlossen, Untersuchungen über den Nervensaft, den Mechanismus des Körpers und der Würkung der Seele auf die Materie anzustellen (Klinger, Fausts Leben, Taten und Höllenfahrt, 1791). - bey den Augen werden die Thränen; in den Brüsten der Weiber die Milch und im Gehirne der Nervensafft etc. abgesondert (Wolff, Vernünfftige Gedancken von den Würckungen der Natur, 1723). - was nicht Safftsweise im Leibe durchqeseiget oder aufs subtileste filtriret wird / das ist nicht bequem zu nähren / und in Blut / Fleisch und Nervensafft verwandelt zu werden (Cardilucius, Königlicher Chymischer und Artzneyischer Palast, 1684).

Nierensaft (2)   „Sperma“

Quelle: Er gab mir aber nur zwei Stöße, und ich fühlte seinen Nierensaft dort hineinspritzen (Schröder-Devrient, Aus den Memoiren einer Sängerin, 1868-75). - Ich vergrößerte ihr Vergnügen bedeutend, indem mein Nierensaft ihre geöffneten Wollustdrüsen befeuchtete (Schilling, Die Denkwürdigkeiten des Herrn v. H., um 1786).

Pankreassaft   „in der Bauchspeicheldrüse befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Zu der ersteren zählt man eine wahrscheinlich nur in geringem Umfange stattfindende Umsetzung der neutralen Fette in Glycerin und fette Säuren, welche durch den Pankreassaft eingeleitet wird (Ludwig, Lehrbuch der Physiologie des Menschen, 1856). - Die Säfte, welche daselbst die von den Magen- und Speichel-Säften durchdrungenen Nahrungsmittel erwarten, welche mit der Galle und mit dem Pancreas-Saft befeuchtet, um zu vollenden was von der ersten Dauung übrig ist, die Säfte, sage ich, erhalten nur einen Haufen rohes Wesen (Bienville, Der Familienarzt, 1776). - Die viel Sauer in ihren Gedärmen haben / es sey nun / daß solches von dem Darm- oder Pancreas-Safft herrühre / bekommen / da sich solches unter die Galle menget / einen gantz grünern Abgang (Blankaart, Cartesianische Academie, 1690).

Prostatasaft   „in der Prostata befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Ausserdem aber gibt es nach F. einen von der Ejaculation unabhängigen Harnröhrenausfluss, der ausschliesslich oder vorwiegend durch Prostatasaft hergestellt wird (Prager Medicinische Wochenschrift, 1882). - Prostata-Saft tröpfelt nach Harnen und Stuhlgange in langen Faden aus der Harnröhre (Hahnemann, Die chronischen Krankheiten, 1828-30).

Vorstehedrüsensaft   „in der Prostata befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Bauchspeicheldrüsensaft; Urin; Saamen; Vorstehedrüsensaft (Wallis, Die Kunst Krankheiten vorzubeugen und die Gesundheit wieder herzustellen, 1799).

Vorsteherdrüsensaft   „in der Prostata befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Angenehmer Kitzel an der Eichel, dann Ausfluss eines farblosen Schleims wie Vorsteherdrüsensaft (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21).

Brustsaft   „medizinischer Trank gegen Brustbeschwerden“

Quelle: Brustsaft (Syrupus pectoralis), expectorirendes Mittel mit Syrup od. Honig zusammengemischt (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - vermische es und mache einen Brustsaft daraus; Oefters davon zu lecken (Sydenham, Anweisung zur Cur der mehresten Krankheiten, 1777). - gib solches mit Violen-safft / oder Rosenhonig / oder einem andern Brustsafft ein (Cardilucius, Neuaufgerichtete Stadt- und Land-Apotheke, 1677).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Vorderglied
Absonderungssaft   „Exsudat, ausgeschwitzte Flüssigkeit“

Quelle: Außer der Haut erscheint auch das Weiße im Auge gelb gefärbt und zwar oft zuerst; ferner nehmen zuweilen manche Absonderungssäfte des Körpers, wie der Schweiß, der Speichel u.s.w., eine gelbe Farbe an (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Gelbsucht). - da die dichte vorkommende Versuche zeigen, daß Membranen, Eingeweide und selbst die Drüsen in grossen Thieren dichter und härter sind, so erhellet hieraus, daß man die Hauptursache von dem Unterschiede der Absondrungssäfte nicht von dieser verschiednen Dichtheit der Gefässe herleiten müsse (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1762).

Verdauungssaft   „der Verdauung dienender Körperflüssigkeit“

Quelle: Manche gelöst in den Speisekanal gebrachten Stoffe verbreiten sich ohne Weiteres in die allgemeine Säftemasse des Körpers, andere werden erst unlöslich u. dann wieder durch die Verdauungssäfte gelöst (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Blut [2]). - Der Verdauungssaft, der Magensaft, welcher die Speisen im Magen verdauen hilft (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. verdauen). - die Speicheldrüsen ergießen sich, daß der Mund wässert, und die übrigen Verdauungssäfte, nebst der Galle, fließen zu (Unzer, Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper, 1771).

Zersetzungssaft   „zersetzende Flüssigkeit“

Quelle: Wenn Speisen in den Magen kommen, entsteht eine wurmförmige Bewegung (motus peristalticus), wodurch die Masse mit den Falten der innern Haut in innige Berührung kommt, deren Organe nun jene Zersetzungssäfte ihr mittheilen und Nahrungsstoffe ausziehen (Damen Conversations Lexikon, 1836, s.v. Magen).

Zeugungssaft   „Sperma“

Quelle: So abgemagert ihr übriger Körper beym Erwachen ist, so vollsäftig sind dann ihre Geschlechtstheile. Bey ihnen wird also das angesammelte Fett zur Bereitung der Zeugungssäfte verwandt (Treviranus, Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte, 1814). - 'S sind rechte Hunde, die Genie, / Alles zerhakken, zerstümmeln sie, / Verführ'n die Weiber, verführ'n die Töchter, / Entnerven die künftigen Geschlechter, / Schwächen den edlen Zeugungssaft / Die Hunde! und das nennen sie Schnellkraft (Schink, Hanswurst von Salzburg mit dem hölzernen Gat, 1778).

Bildungssaft   „zellaufbauende Flüssigkeit“

Quelle: Congestion, Blutandrang, Blutanhäufung, nennt man im allgemeinen die abnorme Ueberfüllung eines Organs mit Blut oder andern Bildungssäften (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Congestion).

Futtersaft   „als Futter dienende Flüssigkeit“

Quelle: Haben die Bienen Brut zu versorgen, so ist ihr Chylusmagen reichlich mit Honig und Pollen angefüllt: sie bereiten eben Speise- oder Futtersaft (Bienen-Zeitung 50, 1894).

Nahrungssaft   „Speisesaft, Chylus“

Quelle: Chylus heißt der Milchsaft, Nahrungssaft, der durch die Verdauung der Speisen in den Gedärmen bereitet wird (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Chylus). - Der Nahrungssaft, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -säfte, der aus den Speisen in dem Magen bereitete Saft, welcher eigentlich die Nahrung der thierischen Körper ausmacht, und wegen seiner Ähnlichkeit mit der Milch, auch der Milchsaft genannt wird; Chylus (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Denn weil bei einem solchen Menschen der Magen allzusehr mit dicken saurem Schleim beladen und ganz versauert ist, so kann es nicht anders seyn, als daß keine rechte oder allzulangsame Verkochung der genossenen Speisen und Getränke und eine Versäuerung und Corruption des Speisen- und Nahrungssafts nothwendig erfolgen muß (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - der gedeute Nahrungssafft (Chylus) gibt dem gantzen Leibe Krafft (Harsdörffer, Poetischer Trichter, 1653).

Schlafsaft   „Schlaftrank, besonders Schlafmohnsaft“

Quelle: Mohnsaft, Schlafsaft: Von Papaver somniferum, einer einjährigen, im Orient einheimischen, bei uns cultivirten Pflanze, von der der schwarze und weisse Mohn wahrscheinlich nur zwei Varietäten sind (Richter, Ausführliche Arzneimittellehre, 1827). - Schlafsaft -> Mohnsaft unter Schlafmohn (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v.). - Löse darin auf: Opium oder Schlafsaft 7 Gran, Gestoßenen Safran 15 Gran (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

Schlummersaft   „Schlaftrank, besonders Schlafmohnsaft“

Quelle: aber er kennt seine Leute und tritt getrost und guten Muthes in das Zimmer, wo ihm von allen Seiten lachende Vorwürfe entgegenschallen und volle Gläser unter die Nase gehalten werden. Punsch, Negus, Glühwein, Rother und Blanker von zehn, zwölf Sorten, Bayrisch-, Lager- und Zuckerbier, Schlummersaft und Hoppelpoppel, Berliner Weiße und Döllnitzer Gose (May, Die verhängnißvolle Neujahrsnacht, 1878). - Ich grüße dich, du einzige Phiole, / Die ich mit Andacht nun herunterhole! / In dir verehr' ich Menschenwitz und Kunst. / Du Inbegriff der holden Schlummersäfte, / Du Auszug aller tödlich feinen Kräfte, / Erweise deinem Meister deine Gunst! (Goethe, Faust: Der Tragödie erster Teil, 1808).

Speisesaft   „Chylus, Milchsaft“

Quelle: Chylus (gr., Milch-, Speisesaft, Physiol.), eine dickflüssige kleberige, mehr od. weniger trübe, bald milchweiße, bald gelblich weiße, bald gelbgraue u. röthliche (im Brustgang, Ductus thoracicus), alkalisch reagirende Flüssigkeit, von fadem, etwas salzigem Geschmack u. eigenthümlichem Geruche, der Lymphe sehr ähnlich aber trüber, mehr fett u. feste Theile haltend (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Chylus). - Wann der Speisewein nicht zu unmäßig gebrauchet und mit Wasser vermischet wird, so ist er ein Trunck, welcher unter allen der beste und der gesundeste, wofern man nur auch recht gesund ist; dann, er giebet allen Theilen des Leibes Kraft und Stärcke; er hilfft verdauen; und machet einen guten Speisesaft (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Vinum). - Wenn sich denn die Weiberlein mit diesen fauern Dingen angefüllet / so haben sie keinen andern Speise-Safft / als der versäuert und verdorben ist (Blankaart, Neu leuchtende Praxis der Medicine, 1689).

Taumelsaft   „in Taumel versetzendes, betäubendes Getränk“

Quelle: Du aber mit den unentweihten Kräften, / Der sein du wolltest, was für jene Scherz, / Du trankst dir Tod in jenen Taumelsäften, / Was für den Kopf bestimmt, es traf dein Herz (Grillparzer, Nachruf, 1850). - Ihm mag Hebe den Taumelsaft in der goldenen Schale reichen (Klopstock, Hermanns Schlacht, 1769).

Todessaft   „tödliche Flüssigkeit“

Quelle: Ha, hier - hier hab' ich dich, / Du Quintessenz von allen Todessäften, / Denn jeder Tropfen lös't ein Leben auf! (Klingemann, Faust, 1815). - Als zur Ruhe der Abend winkte, kochte sie / ruhig nun geworden, den Todessaft aus den Kräutern, und trank ihn / aus um Mitternacht. Am Morgen war sie erblichen (Stolberg, Das Fräulein von Garmin, 1781).

Wundersaft   „magische Flüssigkeit“

Quelle: Sie bietet kaum den Trank von Wundersäften / Und sieht erstaunt den Zauber schon entkräften (Bernhardi, Flore und Blanscheflur, 1822). - Perlt nicht in deinem Wundersaft, / Gleich einem Salbungsöle, / Ein Opium der Leidenschaft, / Ein Elixir der Lebenskraft, / Ein Labetrank der Seele? (Thümmel, Reise in die mittäglichen Provinzen von Frankreich im Jahre 1785-1786, 1791-1805). - aus ihrem Stachel fliest des Geistes Wundersafft / daß / zu besiegen mit die Sieger / man erkühnet (Greiffenberg, Geistliche Sonnette, Lieder und Gedichte, 1662).

Zaubersaft   „magische Flüssigkeit“

Quelle: Mit ihrem Zaubersaft - wähn ich - / wird sie den Meister vollends verderben (Wagner, Parsifal, 1877). - Zwey andre Frauenspersonen, die mit Keulen in Mörsern stampfen, ohne Beschrift, aber man glaubt, daß sie Zaubersäfte zubereiten (Heyne, Ueber den Kasten des Cypselus, 1770).

substantivisches Determinativkompositum mit Substanzbezeichnung als Vorderglied
Purpursaft (1)   „Körpersekret der Purpurschnecke“

Quelle: Der eigentliche Purpursaft hatte hingegen zwei natürliche Hauptfarben, eine schwärzliche und eine rothe, welche entweder rein oder durch andere Substanzen verdünnt zum Färben gebraucht wurden (Gohl/Kroner, Das Leben der Griechen und Römer, 1872). - In der englischen Reise wird gesagt, daß die Schnekke Eyer lege, und ohngefähr einen Theelöffel voll Purpursaft gebe (Allerneueste Mannigfaltigkeiten: eine gemeinnützige Wochenschrift, 1783). - Pierius l. Hieroglyph. mercket sehr verständig / daß man den Purpur-Safft / der sich in einer Muschel des Meers findet / nicht haben kan und überkommen ohne Verletzung des Schneckens so in der Muschel (Donatus von Passau, Rosetum dolorosum centifoliatum, 1694).

Sepiesaft   „Körpersekret des Tintenfischs“

Quelle: Im Wasser löset sich der trockne Sepie-Saft (Sepie) sehr leicht in allen Verhältnissen auf, ist aber in diesem seinen rohen Zustande in Weingeist unauflöslich (Hahnemann, Die chronischen Krankheiten, 1828-30).

Schleimsaft   „schleimige Flüssigkeit“

Quelle: Thierischer S. ist das Secret der Schleimhäute; besteht häuptsächlich aus Epithelien, welche durch einen pelluciden Saft zusammengeklebt erscheinen. Der Hauptbestandtheil dieses Schleimsaftes ist der Schleimstoff (Mucin) (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Schleim). - So wird in den Hoden der Saame von lauter Gefäschen abgesondert, da er von der Klasse der Schleimsäfte ist (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1762). - Dieses Kraut hat eine kühlende und trucknende natur / ist mit vielen nitrosischen saltztheilen / und ölicht-wässerigem Schleimsafft begabet (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Tintensaft   „Tinte, Schreibflüssigkeit“

Quelle: Eine der wichtigsten und in vielen populären und elementaren Werken am häufigsten genannten Gattungen der zehnfüßigen Cephalopoden ist die Sepia (Sepia), mit deren Namen man auch den Dintensaft und die daraus gewonnene Malerfarbe bezeichnet (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Noch auffallender ist es, wenn derselbe Schriftsteller ebenfalls aus dem Aristoteles erzählt, der Dintensaft der Seekatze sey in der Leber oder Mytis enthalten (Schneider, Sammlung vermischter Abhandlungen zur Aufklärung der Zoologie, 1784).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Ameisensaft   „Körperflüssigkeit der Ameisen“

Quelle: Ameisensaft, durch Pressen der Ameisen dargestellt, enthält fettes u. flüchtiges Öl u. Ameisensäure (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Aus diesen Resultaten ergiebt sich, daß der saure Ameisensaft, aus animalischen und vegetabilischen Theilen zusammengesetzt ist (Hermbstädt, Systematischer Grundriß der allgemeinen Experimentalchemie, 1791).

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Vorderglied
Hauptsaft   „einer der vier wichtigen Körpersäfte im System der Galenschen Säftelehre“

Quelle: Humor, ein aus dem Lateinischen bei uns eingebürgertes Wort, bezeichnet: Feuchtigkeit. Flüssigkeit u. wurde gleichbedeutend mit: Temperament, Gemüthsart, indem man diese durch die Art und Weise der Mischung der Hauptsäfte im menschl. Körper bedingt glaubte (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v. Humor). - Der Verf. nimmt hier mit Hippokrates vier Hauptsäfte in dem menschlichen Körper an - die Galle, den Schleim, das Blut, und die Schwarzgalle, ohne das Geringste den festen Theilen bey der Annahme der Temperamente zuzuschreiben (Medicinisch-chirurgische Zeitung, 1799).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
Wollustsaft   „Sexualsekret“

Quelle: mithin ergießt sich der Samen in die Scheide, nicht aber in die kleine Öffnung des Muttermundes, welcher, wenn dem Weibe der Wollustsaft entströmt, sich ausdehnt (Schröder-Devrient, Aus den Memoiren einer Sängerin, 1868-75). - Mein Amor strömte und mit lautem Jubel empfing das Mädchen den Wollustsaft (Schilling, Die Denkwürdigkeiten des Herrn v. H., 1786).

Arzneisaft   „medizinischer Trank“

Quelle: Diese so zubereiteten Arzneisäfte werden Urtinkturen genannt, und zum Gebrauche dann ein Tropfen davon gewöhnlich bis zur 30sten Potenz verdünnt (Die Fackel: Literaturblatt zur Förderung geistiger Freiheit, 1857). - Es werden nämlich in die geöfnete Blutader eines lebendigen Thieres Arzeneisäfte oder Gifte gebracht (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1759). - Auch wird von den knöpfen / und bluhmen ein artzneisaft gepresset / und mit zukker vermänget: den die Araber Sarbet nufar nennen / und wider alle innerliche entzündungen gebrauchen (Zesen, Assenat, 1670).

Freudensaft   „freudeweckender Trank“

Quelle: Auf! Badet Euch in Rumm und Frankenwein, / es ström' der Freudensaft durch alle Straßen, / und jubelnd trink' das Volk ihn auf mein Wohl (Weißenthurn, Die Schwestern St. Janvier, 1821). - O Haupt, deins lebens freuden-saft durchdringe deine Glieder (Das Gesangbuch der Gemeine in Herrn-Huth, 1737).

Fünftelsaft   „Quintessenz, das Wesentliche“

Quelle: Quintessenz, Fünftelsaft, nach der Annahme der alten Naturphilosophen ein 5. Element, viel feiner als die andern (der Aether); daher soviel als das Beste, Feinste einer Sache, das Concentrirte (Herders Conversations-Lexikon, 1856, s.v. Quintessenz). - Minnesold ist aller Freuden, / Aller Freuden Fünftelsaft (Bürger, Minnesold, 1778).

Lebensaft   „lebenserhaltende Flüssigkeit“

Quelle: Die geheimnisvolle Mar saugt den roten Lebensaft aus dem Körper (Am Ur-Quell: Monatschrift für Volkkunde 3-4, 1892). - Ach, Lieber! wenn es einmal wäre, daß ein Mensch mit allen Menschen Frieden schlösse und mit sich, wenn einmal sein zerrüttetes Herz mitten im Sauerteige der hassenden und gehaßten Welt nur den milden süßen Lebensaft der Liebe auffaßte und bewahrte (Jean Paul, Blumen-, Frucht- und Dornenstücke, 1796-97). - Wiedertäufer und Schwärmer verwüsteten Deutschland zu Luthers Zeiten, und jetzt bei der allgemeinen Vermischung der Stände, bei dem Heraufdringen der Niedern an die Stelle welker, stolzer und unbrauchbarer Hohen, um in kurzem noch ärger als sie zu werden - die stärksten, notwendigsten Grundplätze der Menschheit werden leerer: die Masse verderbten Lebensafts tritt tief hinunter (Herder, Auch eine Philosophie der Geschichte zur Bildung der Menschheit, 1774). - Wer nun diesem übel einzureden kühn genug ist / der allein geneust des Lebensaffts / welcher durch der Seelen Wirkung eingetrüpffet wird /und umb so viel häuffiger / je beständiger er auff die Tugend ansetzet (Buchholtz, Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte, 1659-60).

Lebenssaft   „lebenserhaltende Flüssigkeit“

Quelle: Lebenssaft, nach Meyer die in den Pflanzen zur Ernährung aufsteigende Flüssigkeit, u. die Gefäße, in denen es geschieht, Lebenssaftgefäße (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Es soll auch deßwegen das Wörtlein Vitis und Vinum der Wein und Rebstock den Nahmen von dem Wort Vita, das Leben / sein Ursprung haben; als wolte man sagen / der Rebsafft ist ein Lebens-Safft / aber in disem Lebens-Safft trincket sich mancher zu todt (Kobolt, Die Groß- und Kleine Welt, 1738). - Weil nun das Hertz / welches den Lebenssaft / durch die große Gluht / meistenteils verlohren / auch in dieser Erfrischung selbsten noch immer schlap und mat blieb / und seine Zunge noch immer nach einem Schlüklein Wassers lächzete; so märkte er wohl / daß die anhaltende Nohtdrüngligkeit ihn zwingen wolte seine Zuflucht bei der Almacht GOttes / die er bisher /durch Unerkäntnis / gleichsam geflohen / zu suchen (Zesen, Simson, 1679).

Wonnesaft   „angenehmes, erfreuliches Getränk“

Quelle: O Wonnesaft der edlen Reben! / O Gegengift für jede Pein! (Arndt, Das Feuerlied, 1817).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Fundamentalsaft   „einer der vier wichtigen Körpersäfte im System der Galenschen Säftelehre“

Quelle: Nach dieser Lehre, welche sich z. B. noch in aller Ausführlichkeit in Melanchthons Psychologie vorfindet, werden die vier Fundamentalsäfte in der Leber bereitet (Lange, Geschichte des Materialismus, 1866).

Kardinalsaft   „einer der vier wichtigen Körpersäfte im System der Galenschen Säftelehre“

Quelle: Erstere Ansicht war bes. früher in den medicinischen Schulen die herrschende u. bildete sich durch Hippokrates aus der Elementarlehre des Empedokles, indem sie vier Cardinalsäfte, Blut, Schleim, schwarze u. gelbe Galle als Basis annahm (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Humoralpathologie).

Dicksaft   „eingedickter Saft“

Quelle: Quassiaextract (Extractum ligni quassiae), durch Auskochung des Quassiaholzes u. Eindicken des Absudes bereiteter, brauner, sehr bitter schmeckender Dicksaft (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Quassiaextract). - Pillen (Pilulae, Catapotia) sind eine bekannte Arzneiform, in Gestalt kleiner Küchelchen, von Konsistenz eines derben Teigs, wozu Pulver, Dicksäfte, Extrakte, Balsame, Harze, Gummiharze, Gummen, und Seifen genommen werden (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Pillen).

Dünnsaft   „dünner Saft“

Quelle: Sind sechs oder sieben Saturationen (Scheidungen) Dünnsaft auf l gelaufen und übergestiegen, so wird aus 1 der Dünnsaft durch heißes Wasser verdrängt, es wird abgesüßt (Otto, Lehrbuch der rationellen Praxis der landwirthschaftlichen Gewerbe, 1859).

Rohsaft   „rohe, noch unbehandelte Flüssigkeit“

Quelle: der andringende wässerige Rohsaft stockt in den Knoten des Halmes, und macht dieselben unförmlich dick, weil die Blätter den Saft nicht gehörig verarbeiten können (Wiegmann, Die Krankheiten und krankhaften Mißbildungen der Gewächse, 1839).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Vorderglied
Bratensaft   „aus einem Braten austretender Fleischsaft“

Quelle: Man macht eine Butter-Sauce, gibt etwas Bratensaft, Milchrahm, feingeschnittene Limonienschale, Limoniensaft, einige Kappern, Muskatnuß und etwas Ingber hinzu und läßt es verkochen (Schreder, Praktisches Kochbuch, 1877).

Brätlsaft   „aus einem Braten austretender Fleischsaft“

Quelle: ihr ganzes Esse, ist wegen des Essens, ihr ganzer Affekt wegen des Konfekt, ihre ganze Brüderschaft wegen des Brättlsaft (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

Fleischsaft   „aus dem gebratenen Fleisch austretende Flüssigkeit“

Quelle: Fleischzwieback (Galleta carne), erfunden von Gail Bordon aus Galveston in Nordamerika, besteht aus Weizenmehl u. dem eingekochten Fleischsaft aus fett- u. knochenfreiem Rindfleisch u. bildet ein vorzügliches Nahrungsmittel (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Fleischzwieback). - Das übrige seiget durch und vermischt es mit ein wenig braunen Fleischsaft, thut es in eine Brüheschüssel und lasst es mit dem Hasen auftragen (Collingwood/Woollams, Neues Londner Kochbuch, 1794).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Honigsaft (1)   „mit Honig gesüßte Flüssigkeit“

Quelle: Darun, bei den Parsen Fest, wobei gleichnamige kleine ungesäuerte Brode von dem Priester feierlich gesegnet u. gegessen werden, worauf derselbe aus dem heil. Gefäße Havan den Honigsaft (Perahom) trinkt (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Darun). - Honigsäfte (Mella) entstehen, wenn man Aufgüsse, oder Dekokte trockner, oder den ausgepreßten Saft frischer Pflanzensubstanzen durchseihet, eine bestimmte Menge Honig darinn auflöst (man rechnet auf ein Theil der arzneilichen Brühe vier Theile Honig; andre nehmen gar acht Theile Honig), die ins Kochen gebrachte Flüssigkeit fleißig abschäumt, bei gelindem Feuer (um die Kräfte der Gewächssubstanz nicht zu verlieren) bis zur gehörigen Konsistenz abdampft, durch ein wollenes Tuch seihet und zum Gebrauche aufhebt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.). - Deine Libe wächset höher, / Weil du mangelst, wird mir weher: / Jesus ist mein Honigsafft! / Gibt dem Leben Frucht und Krafft! (Kuhlmann, Der Kühlpsalter, 1684).

Stahlsaft   „medizinischer Trank mit Eisen als Stärkungsmittel“

Quelle: Nun so sey es, nimm Artzney ein, brauch den Stahelsaft (Wenz, Lehrreiches Exempelbuch, 1757). - Weßwegen auch D. Panarolus, Obs. 14. Pentec. 3. alle Medicos auf das treulichste erinnert / so sie ja dergleichen Patienten überkämen / daß sie mehr auf besagtes Mittel bedacht seyn solten / weder auf Stahl-Wein / Stahl-Safft / Fontanellen / und dergleichen (Pfitzer, Zwey sonderbare Bücher von der Weiber Natur, 1673).

Zuckersaft   „gezuckerte Flüssigkeit“

Quelle: Diese Krystalle bilden sich bei nicht zu stark eingekochtem Zuckersafte, indem sie an Zwirnfaden, mit denen man das den Zucker enthaltende Gefäß durchzogen hat, sowie an den Boden u. Seitenwänden anschließen (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Candis). - Der Farin, des -es, plur. inus. eine Art groben Zuckers in Gestalt eines Mehles, welcher entstehet, wenn man die Moskovade, oder den ersten bis zur Trockenheit eingesottenen Zuckersaft von neuen auflöset, und ihn mit Lange und Rindsblut einsiedet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Farin). - Sehr dienlich sind auch: der Ochsenzungenblüthe-Saft, Boragenblüthesat, blau Veielsaft, Seeblumensaft, rothe Schnalzen- oder Kornblumensaft, Endivi-Saft, wie auch aller säuerlechte Zuckersaft (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Ihre Gedächtnüß / so mir das zarte Bild ihrer Lieb-flammenden Augen / ohne Entscheidung vorstellet / ist so tieff in mir verstecket / daß / ob es gleich in gedoppelter Zeit nicht Frucht trüge / dennoch der Zuckersafft die Wurtzel dermassen durchsüsset / daß die Bitterkeit des Verlangens bißweilen der vergnügten Ruhe geniesset / und sie nicht suchen /sondern behalten heisset (Stockfleth, Die Kunst- und Tugend-gezierte Macarie, 1669-73).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Vorderglied
Schachtelsaft   „Marmelade, eingekochte Fruchtpaste“

Quelle: Schachtelsaft, so v.w. Marmelade (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - man bereitet auch einen Syrup daraus, ingleichen einen dicken Schachtel-Safft, und Rob, oder Latwerge (Hotton, Thesavrvs Phytologicvs, 1738).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Göttersaft   „Getränk für Götter“

Quelle: Den Kaiserstuhl gestrenger Wissenschaft / Errang Er sich nach hartem Lebensstrauße; / Zu Füßen saß Ihm in erhab'nem Schmause / Ein Schülervolk und schlürfte Göttersaft (Seubert, Die Sterne Schwabens: Eine Festgabe für Jung u. Alt in Schwaben, 1856). - Du offenbarst des Heuchlers schlauste Lügen, / Machst, Göttersaft! den Freund uns doppelt werth (Ratschky, Lob des Weins, 1780).

Gottessaft   „Getränk Gottes“

Quelle: Der Priester eröffnet diese Lebensquelle, und wie er das Feuer entzündend dem Agni Leben giebt, erzeugt er, den Soma pressend, den Göttern neue, höhere Lebenskraft; er befreit den in die Bande des Irdischen gefesselten Gottessaft aus seinen Fesseln (Wuttke, Geschichte des Heidenthums, 1853). - Christ, es ist nicht genug, daß ich in Gott nur bin; / Ich muß auch Gottessaft zum Wachsen in mich ziehn (Angelus Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1657).

Kindersaft   „medizinischer Trank für Kinder“

Quelle: Vor den sie verhaftenden Soldaten bekannte sie, ihr Kind mit Vitriolöl getödtet zu haben; sie wußte demnach, daß sie dem Kind Vitriolöl und keinen Kindersaft gegeben hatte (Blätter für gerichtliche Anthropologie, 1859). - Der Kindersaft, des -es, plur. von mehrern Arten, die -säfte, eine gelinde Abführung für neu geborne Kinder in Gestalt eines Saftes oder Syruppes (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Frühneuhochdeutsch (saf)

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
apfelsaft   „Pflanzensaft des Apfels“

Quelle: Das Aloes oder Paradeißholtz / Zimmet vnnd Rosenwasser stercken durch ihr leichte adstriction die innerliche glieder / wie der Apffelsafft hingegen jhr reuche vnd trückne corrigieret (Bauderon/Sudenus, Teutsche Apotheck, 1595).

äpfelsaft   „Pflanzensaft des Apfels“

Quelle: Auerrois spricht, öpffel safft sterckt den magenn (Eberhard von Landshut, Das Kochbuch Meister Eberhards, 1. Hälfte 15.Jh.).

balsamsaft (1)   „Pflanzensaft des Balsamstrauchs“

Quelle: darnach salb es mit eynem collirien / von opoponace vnd balsam saft (Renatus, Ain büchlein, vonn rechter vnnd warhaffter Kunst der Artzney, 1532).

bingelsaft   „Pflanzensaft der Bingelkräuter (Mercurialis)“

Quelle: Alsbald postierten die Hebammen Säcklin herzu, trugen den Achgnesischen Babst her auff dem Agnesischen Habetstul, mischt Schnittlauch, Bingelsafft, Hasenrennlin, Gichtkörner, Gertwürtzlin, Natterwurtz, Nesselsamen, Quittenkerner, Pappelskäßlin, Balsamrauch, Magdalenenkraut, Basiliscendampff, Nepten, welchs sie alles zuvor gebraucht gehabt (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

birkensaft   „Pflanzensaft der Birke“

Quelle: Der eidam erzeigt sich manhaft, / Bracht ihm ein trunk von birkensaft (Rollenhagen, Froschmeuseler, 1595).

birnsaft   „Pflanzensaft der Birne“

Quelle: Birnsaft macht man also (Coler, Oeconomia, 1595).

eppichsaft   „Pflanzensaft aus Efeu oder Sellerie“

Quelle: Eppich safft ist fast gut zu frischen vnd alten wundenn darin gethon (Rhodion, Kreutterbuch von allem Erdtgewächs, 1533).

erbselensaft   „Pflanzensaft aus Berberitzen“

Quelle: Berlin zergon in Essich, und Korallen zergon in Surauch, Erbselensafft, als man sagt (Pauli, Schimpf und Ernst, 1522).

erbsensaft   „Pflanzensaft aus Erbsen“

Quelle: Also magstu es mit einem Agrest von sawren Weindrauben machen / so man disen nicht haben kan / bereit ein mit Gerstenkraut vnd Weitzen / Erbsensafft ist auch gut / aber nicht für die krancken von wegen der Fieber (Wecker, Ein Köstlich new Kochbuch von allerhand Speisen, 1598).

hopfensaft (1)   „Pflanzensaft des Hopfens (Humulus)“

Quelle: Hopfensafft warm in die Ohren gelassen / benimpt das Eyteren vnd schwären (Ryff, Kurtzes Handtbüchlein, vnd Experiment vieler Artzneyen, 1599).

küttensaft   „Pflanzensaft der Quitte“

Quelle: Jn trincken vermische Violsyrup / Rosenhonig / oder Zuckerkandel darein / Jn magenschweche / Küttensafft / Weinbeersafft darunter ist sehr gut (Wecker, Ein Köstlich new Kochbuch von allerhand Speisen, 1598).

limonensaft   „Pflanzensaft der Limone“

Quelle: vnd wirt der Sirup von Limonen safft / von etlichen nit vnbillich für den aller krefftigsten geachtet (Brunschwig/Ryff, Neues Vollkommen Distillierbuch, 1597).

limoniensaft   „Pflanzensaft der Limone“

Quelle: Den Zucker soll man mit Rosenwasser / Citronen oder Limoniensafft / in gleichem gewicht zergehen lassen (Wittich, De conservanda valetudine, 1585).

lindensaft   „Pflanzensaft der Linde“

Quelle: Wile ich diß schiff gezymberet han / Ich soll es doch eyn wenig færben / Vnd nit mit eychen rynden gærben / Sunder mit lynden safft ouch schmyeren / Vnd ettlich ding ettwas glosyeren (Sebastian Brant, Das Narrenschiff, 1494).

mahnsaft   „Pflanzensaft des Mohns (Papaver)“

Quelle: Des gleichen pfleget man auch zu nemmen / Weyrach ein halb pfundt / Salpiter / Mahnsafft / Weinrauten (Zwey nützliche sehr gute Bücher von allerley gebrechen und kranckheitten, 1571).

maulbeersaft   „Pflanzensaft der Maulbeere“

Quelle: Da war der König morgens früe auff / vor tag / vnd füret das Heer an die strasse fur Bethzachara / vnd lies die Schlachtordnung machen / vnd drometen / vnd die Elephanten mit roten Wein vnd Maulbeersafft besprützen / sie an zu bringen vnd zu erzürnen (Luther, Bibelübersetzung, 1. Makk. 6,33f., 1545).

meerzwiebelsaft   „Pflanzensaft der Meerzwiebel (Drimia maritima)“

Quelle: Dieweil der Sonnen hitz / in disen Landen so starck nicht ist / daß man den Meerzwibel safft außziehen köndt / muß man jn in einem bachoffen / oder heisser aschen bereiten (Bauderon/Sudenus, Teutsche Apotheck, 1595).

pomeranzensaft   „Pflanzensaft der Pomeranze“

Quelle: wiltu / so sprengs ein wenig mit Essig oder Pomerantzensafft (Wecker, Ein Köstlich new Kochbuch von allerhand Speisen, 1598).

quittensaft   „Pflanzensaft der Quitte“

Quelle: Wenn es rechter dicke ist / so thu Zimetwasser darein / vnd Quittensafft mit Zucker gesotten / daß es fein recht süß darvon wird (Wecker, Ein Köstlich new Kochbuch von allerhand Speisen, 1598).

schlehensaft   „Pflanzensaft der Schlehe“

Quelle: Dz wasser / welches sich herausz distilliert / vergleicht sich mit dem schlehensafft / oder Aacie genant (Paracelsus, Holtzbüchlein, 1564).

traubensaft (1)   „Pflanzensaft der Weinbeere“

Quelle: Man stößt auch die bleter zu reynem puluer / vnd mit vnzeittigen Traubensaft macht man küchlin darauß (Dantz, Kreutterbuch, 1546).

wegerichsaft   „Pflanzensaft des Wegerichs (Plantago)“

Quelle: Wann solches puluer allerdings bereittet / so machs mit dem Wegerich safft an (Bauderon/Sudenus, Teutsche Apotheck, 1595).

weinbeersaft   „Pflanzensaft der Weinbeere“

Quelle: Jn trincken vermische Violsyrup / Rosenhonig / oder Zuckerkandel darein / Jn magenschweche / Küttensafft / Weinbeersafft darunter ist sehr gut (Wecker, Ein Köstlich new Kochbuch von allerhand Speisen, 1598).

zitronensaft   „Pflanzensaft der Zitrone“

Quelle: vermag er das / so gebe man jme eines vmb das ander von Rosen vnd Seeblumen Syrup oder von Granaten oder Citronensafft in das Gerstenwasser (Schönfeld, Consilium oder Rathschlag vor die beschwerliche jetzo regierende Plage der Roten Ruhr, 1584).

zwiebelsaft   „Pflanzensaft der Zwiebel“

Quelle: O wie nasse Augen gibt es da, wann es schon Speichel wer oder Zwibelsafft (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Substanzbezeichnung als Vorderglied
milchsaft (2)   „milchiger Pflanzensaft“

Quelle: Der milchsaft ist am krefftigsten / darnach der samen / bletter vnd wurtzel (Fuchs, New Kreüterbuch, 1543).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
nierensaft (1)   „in der Niere befindliche Körperflüssigkeit“

Quelle: Die farben nimpt er an sich von harm / vnd von Nierensaft / das er außtreibt mit schmertzen (Paracelsus, Libri duo de causa et origine morborum, 1531).

Mittelhochdeutsch (saf)

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
abrutensaf   „Pflanzensaft der Eberraute“

Quelle: Nim ruten vnde abruten saf quod sufficit. pone et illum in lecto calido (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 31,52).

apfelsaf   „Pflanzensaft des Apfels“

Quelle: er läuft auf den paumen reht als auf der erden und ist gar girig zuo apfelsaf (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, 1350, 140,10f.).

äpfelsaf   „Pflanzensaft aus Äpfeln“

Quelle: Epfil saf unde widen in cline stucke zesniten unde daz gestossen, di saf zusamne genutzet vertribet daz blout (Der deutsche Macer, 13.Jh., 76,6).

balsemsaf   „Pflanzensaft des Balsams“

Quelle: aber an andern steten gibt diu staud nümmer kainen balsemsaft (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, 1350, 358,32ff.).

balsems   „Pflanzensaft des Balsams“

Quelle: Daz schaft als der minne hitze, swâ sie sus wirt entzündet / von der mâze schamenden glüet, balsems saft in solches herzen grunde blüet (Lohengrin, spätes 13.Jh., 3047ff.).

besemaltensaf   „Pflanzensaft des Beifuß (?)“

Quelle: Si ist gut den wiben di da nicht mugen gebern so man si zetribet in pesemmalten saf (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 103,54ff.).

betoniensaf   „Pflanzensaft der Betonie“

Quelle: denne sal man nemen aber zwei teil betonien saffes. vnde ein honigis seimen (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 29,46). - Batenien saf gemischet mit pusca hilfet, di da blout ressent (Der deutsche Macer, 13.Jh., 38,3).

bilsensaf   „Pflanzensaft des Bilsenkrauts“

Quelle: Man sal im bestrichen den rucke. vnde di rore. vnde daz nider loch. vnde di hoden mit nachtschaten saffe. mit latich saffe. mit purceln saffe. mit pilsen saffe. vnde coriandre saffe (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 61,44ff.).

biminzensaf   „Pflanzensaft der bîminze“

Quelle: Is ist einerhande miselsucht, di heiset elephantiasis. An swem sich di erst erhebt, der trinke biminzen saf: is hilfet (Der deutsche Macer, 13.Jh., 11,9).

burnkressesaf   „Pflanzensaft der Brunnenkresse“

Quelle: Swo sich ein bose blater erhebet, da sol man nemen burncressen saf unde girstinmel unde honec unde knete das, unde legez dar uf alz ein plaster (Der deutsche Macer, 13.Jh., 43,7).

burcelsaf, purzelsaf   „Pflanzensaft des Bürzelkrauts“

Quelle: Man sal im bestrichen den rucke. vnde di rore. vnde daz nider loch. vnde di hoden mit nachtschaten saffe. mit latich saffe. mit purceln saffe. mit pilsen saffe. vnde coriandre saffe (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 61,44ff.). - dar nach salbe iz mit rosen ole. vnde mit purzel saffe (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 31,6f,.).

centauriensaf   „Pflanzensaft des Tausendgüldenkrauts“

Quelle: Der centaurien saf genutzet brenget den vrowen ir suche (Der deutsche Macer, 13.Jh., 33,5).

dostensaf   „Pflanzensaft des wilden Thymians“

Quelle: Tosten saf in dem seren munde gehalden, daz machet in heil (Der deutsche Macer, 13.Jh., 48,8).

eppensaf   „Pflanzensaft des Efeus oder Selleries“

Quelle: Jm ist ouch gut daz he trinke eppen saf mit bibergeil (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 49,52f.).

erdrouchsaf   „Pflanzensaft des Erdrauchs (Fumaria)“

Quelle: vurbe im di vuchte mit nezzil windech saffe. oder mit ertrouch saffe (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 55,49ff.).

fenchelsaf   „Pflanzensaft des Fenchels“

Quelle: Nach bas hilfet venchel saf unde hangalle unde honec unde ruten saf (Der deutsche Macer, 13.Jh., 8,13f.).

fenchels   „Pflanzensaft des Fenchels“

Quelle: Der eppes same mit venichelz saffe gestozen hilfet den zuswollen milzen (Der deutsche Macer, 13.Jh., 9,16).

gunderamensaf   „Pflanzensaft des Gundermanns“

Quelle: Nim gunderamen saf. vnde boum ole (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 31,38).

huswurzsaf   „Pflanzensaft der Hauswurz“

Quelle: Nym husworczyn saffez (Ortolf von Baierland, Arzneibuch, um 1280, 100,20).

kirsensaf   „Pflanzensaft der Kirsche“

Quelle: Wiltu dyacesareos machen. so nim suwer kirsen saf. uier phunt. honiges dri phunt (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 94,47f.).

kolsaf   „Pflanzensaft des Kohls“

Quelle: oder salbe dich mit litargiro. vnde mit rosen ole. oder mit kolsaffe. vnde mit petroleon (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 78,10f.).

koriandresaf   „Pflanzensaft des Korianders“

Quelle: Man sal im bestrichen den rucke. vnde di rore. vnde daz nider loch. vnde di hoden mit nachtschaten saffe. mit latich saffe. mit purceln saffe. mit pilsen saffe. vnde coriandre saffe (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 61,44ff.).

koranders   „Pflanzensaft des Korianders“

Quelle: Corianderz saf mit mele von bonen zusamne getempert, vertribet di swarzen blatern (Der deutsche Macer, 13.Jh., 30,8).

kurbissaf   „Pflanzensaft des Kürbis“

Quelle: vnde tempir iz mit rosen wazzer. oder mit kurbiz saf. oder mit purzeln saf (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 69,6f.).

kutensaf   „Pflanzensaft der Quitte“

Quelle: gip im kuten saf mit minzin (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 50,31f.).

lactucensaf   „Pflanzensaft des Lattichs“

Quelle: daz selb pulver ist auch dem guot, dem diu stirn wê tuot, und pringt dem menschen slâf, wenn man in mischet mit alraunöl und mit lactukensaf (Konrad von Megenberg, Das Buch der Natur, 1350, 376,4ff.).

lakritzenzahersaf   „Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: für die dürren der prust mache diapapaveron, daz ist ain electuari gemacht auz mâgensâmen und auz lakritzenzahersaf, daz man süezholz haizt, und von arabischem zaher, der gummi arabicum haizt, und von tragant, von den allen wir vor gesait haben (Konrad von Megenberg, Das Buch der Natur, 1350, 414,14ff.).

latichsaf   „Pflanzensaft des Lattichs“

Quelle: Man sal im bestrichen den rucke. vnde di rore. vnde daz nider loch. vnde di hoden mit nachtschaten saffe. mit latich saffe. mit purceln saffe. mit pilsen saffe. vnde coriandre saffe (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 61,44ff.).

lauchsaf   „Pflanzensaft des Lauchs“

Quelle: Jst aber, daz die gepurt, die nach den kinden sol komen, nicht chümbt, so gib ir einen trunck lauchsafs vnd palei saffes, da ein wenig palei öls zu sey getan, oder gib ir lorrago saffs vnd ein quintein diptamen mit warm wein (Ortolf von Baierland, Arzneibuch, um 1280, 134,20ff.).

liquiritiesaf   „Wurzelextrakt des Echten Süßholzes (Glycyrrhiza glabra)“

Quelle: so nim swarzer chriechen hundert. uioln ein unze. zuckers zwei phunt. cassia fistule ein unze. tamarindorum ein unze. sandelholzes des wizen vnde des roten. spody. reubarber. chumin. igliches zwo dragme. rosen. uioln. purzeln sam. scariole erbesipber. liquiritie saf. tragant. igliches zwo dragme (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 94,24ff.).

mâgensaf, mâhensaf   „Pflanzensaft des Mohns“

Quelle: Voc. 1482, zitiert nach Lexer.

margramsaf   „Pflanzensaft des Granatapfels“

Quelle: gib im zu trinkene margram saf (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 33,44).

minzensaf   „Pflanzensaft der Minze“

Quelle: vnde gip im tiriake mit minzen saffe (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 49,24f.).

muscatsaf   „Pflanzensaft des Muskats“

Quelle: der balsem durch di staete, daz dise kost geriche / der vil edeln waete, der liehte varwe nimmer mer entwiche, / daz muscat saf und ouch der balsem sueze, / daz von der edeln waete edeler smak di edeln, werden grueze (Albrecht von Scharfenberg, Der Jüngere Titurel, 2. Hälfte 13.Jh.).

nachtschatensaf   „Pflanzensaft eines Nachtschattengewächses“

Quelle: Man sal im bestrichen den rucke. vnde di rore. vnde daz nider loch. vnde di hoden mit nachtschaten saffe. mit latich saffe. mit purceln saffe. mit pilsen saffe. vnde coriandre saffe (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 61,44ff.).

paleisaf   „Pflanzensaft des Polleis“

Quelle: Jst aber, daz die gepurt, die nach den kinden sol komen, nicht chümbt, so gib ir einen trunck lauchsafs vnd palei saffes, da ein wenig palei öls zu sey getan, oder gib ir lorrago saffs vnd ein quintein diptamen mit warm wein (Ortolf von Baierland, Arzneibuch, um 1280, 134,20ff.).

pappilsaf   „Pflanzensaft der Pappel“

Quelle: Oder gip im sirop uon margram oder kuten kerne. vnde pappil saf mit zucker (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 44,40f.).

petirsilgensaf   „Pflanzensaft der Petersilie“

Quelle: Si daz milz sich uon kelde daz allir meist geschit. so gip deme sichen oximel mit minzen saffe. tamarisce saf. vnde mit win loubes saffe. mit eppe vnde mit petirsilgen saf (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 56,32ff.).

porresaf   „Pflanzensaft des Porrees“

Quelle: Swenne der sichtum ist uon kalder vuchte. der sal lazen porre saf mit wibis milch. vnde mit rosen ole (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 39,45ff.).

rautensaf   „Pflanzensaft der Raute“

Quelle: welheu frawe ir gewonleich haimleichait well pringen oder des kindes pälgel her für well pringen wenn si des kindes genesen ist oder die tôten purt von ir treiben well, diu trink rautensaf (Konrad von Megenberg, Das Buch der Natur, 1350, 417,25ff.).

retichsaf   „Pflanzensaft des Rettichs“

Quelle: Swer ouch machit ein gargarismum uon schaf galle. vnde uon asche di gebrant si uz retich. vnde uz kole. vnde mit honige gemischit. der hilft ouch. Alsam tut retich saf mit oximel (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 43,37ff.).

salbeisaf   „Pflanzensaft des Salbeis“

Quelle: Salbei saf mit warme wine genutzet sturet dem buche unde vertribet den husten unde senftet den swernden siten (Der deutsche Macer, 13.Jh., 19,6).

swertelnwurzelnsaf   „Pflanzensaft des Kalmus“

Quelle: Zu den zwein tu swerteln wurzeln saf (Der deutsche Macer, 13.Jh., 35,11).

tamariscesaf   „Pflanzenaft der Tamariske“

Quelle: Si daz milz sich uon kelde daz allir meist geschit. so gip deme sichen oximel mit minzen saffe. tamarisce saf. vnde mit win loubes saffe. mit eppe vnde mit petirsilgen saf (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 56,32ff.).

tillesaf   „Pflanzensaft des Dills“

Quelle: dar zu nim sitvarwen samen. vnde tille saf vnde klien. vnde honic (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 49,28f.).

wegerichsaf   „Pflanzensaft des Wegerichs“

Quelle: Athanasia ist ein opiate. vnde ist gut fur di uicblater. vnde fur der urowen sichtum so man si gibet mit wegerich saf (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 103,3ff.).

wermutsaf   „Pflanzensaft des Wermuts (Artemisia)“

Quelle: er ist auch ain guot erznei wider des magen siehtum, der von kalter sach kümt, und ist dem gederm guot und hilft wider die wind, die den leib plæent, wenn man sein saf mit wermuotsaf mischt und wein dar zuo tuot (Konrad von Megenberg, Das Buch der Natur, 1350, 365,9ff.). - und hilfft daz nicht, so nym wermuet safft, alz vil daz du ain leilachen muegst geneczen (Meister Albrants Roßarzneibuch, um 1240).

wînloubessaf   „Pflanzensaft des Weinlaubs“

Quelle: Si daz milz sich uon kelde daz allir meist geschit. so gip deme sichen oximel mit minzen saffe. tamarisce saf. vnde mit win loubes saffe. mit eppe vnde mit petirsilgen saf (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 56,32ff.).

ysoposaf   „Pflanzensaft des Ysops“

Quelle: Gip im oximel. oder eppe saf oder ysopo saf (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 54,38f.).

zwibollensaf   „Pflanzensaft der Zwiebel“

Quelle: Zwibollen saf mit honege an di ougen gestrichen vertribet den schimen unde hilfet wider di vlecken (Der deutsche Macer, 13.Jh., 58,19).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Vorderglied
wurzsaf   „Pflanzensaft aus der Wurzel einer Pflanze“

Quelle: Sin wurtz saf tribet oben vnde niden angest samliche (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 91,23f.).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperbezeichnung als Vorderglied
leibessaf   „Flüssigkeit des Körpers“

Quelle: Also wüchs sein kraft / An künst und an leibes säft, / Daz im nymmant geleichen / Moht in allen reichen (Der Wernigeroder Alexander, Ende 14.Jh., 289ff.).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
bisemsaf   „Bisamsaft“

Quelle: Helfe daz nicht. so mache im ein clister uon pizen saf (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 13.Jh., 68,57f.).

eitersaf   „giftige Körperflüssigkeit“

Quelle: in eines slangen eitersaf / het Hercules gestôzen in (Konrad von Würzburg, Der Trojanische Krieg, 13.Jh., 38100f.).

ougensaf   „Augenflüssigkeit, Tränen“

Quelle: Nû merket wie siez angevienc, / swenn der ougen saf von irem herzen gienc, / dô liute sie die schellen, diu vil staete (Lohengrin, spätes 13.Jh., 304ff.). - herzen jâmer ougen saf / gap maneger werden frouwen, / die man weinde muose schouwen (Wolfram von Eschenbach, Parzival, 319,16ff.).

trähenesaf   „Augenflüssigkeit, Tränen“

Quelle: von liebe ir ouge rêrte / wîplîche von ir trähene saf (Konrad von Würzburg, Partonopier und Meliur, 13.Jh., 14918f.).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
arznîesaf   „medizinischer Trank“

Quelle: dô nam diu küniginne dar / den haven bî den stunden / und gôz im in die wunden / der tiuren arzenîe saf (Konrad von Würzburg, Der Trojanische Krieg, 13.Jh., 10778ff.).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
wînsaf   „Weinsoße“

Quelle: Ouch wi man alle vrucht vrisch moge haldin vnd ouch wizer blumen vrucht in honikseyme odir in wynsaffe, das ist in wyn wircz (Gottfried von Franken, Pelzbuch, vor 1300, 119,1ff.).

Althochdeutsch (saf)

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
hūswurzsaf   „Pflanzensaft der Hauswurz (Sempervivum)“

Quelle: Zitiert nach Köbler, aber möglicherweise erst mittelhochdeutsch.

kōlsaf   „Pflanzensaft des Kohls (Brassica)“

Quelle: Zitiert nach Köbler, aber möglichweise erst mittelhochdeutsch.

louhsaf   „Lauchsaft, Zwiebelsaft“

Quelle: Zitiert nach Köbler, aber möglicherweise erst mittelhochdeutsch.

slēhūnsaf   „Schlehensaft“

Quelle: Zitiert nach Köbler, aber möglicherweise erst mittelhochdeutsch.

swarzmāhensaf   „Schwarzmohnsaft“

Quelle: Zitiert nach Köbler, aber möglicherweise erst mittelhochdeutsch.

Eigentl. Bedeutung & ÜbertragungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Saft)

Simplex
Saft   „beim Kochen austretender Fleischsaft“

Quelle: Damit streift sie die Ripperl mit dem langen Tranchiermesser in die Raine und wischt auch die Brüh mit der Hand hinein, damit der Saft beim Fleisch bleibe (Christ, Die Rumplhanni, 1917).

Determinativkompositum mit Saft als Hinterglied
Balsamsaft (2)   „angenehme, erquickende Flüssigkeit“

Quelle: Hellhörig wird Kim, will den Balsamsaft der Traube nicht verdammen (Barth, Katzbach, 2006).

Frühlingssaft (2)   „jugendliche Kraft, Schwung“

Quelle: Als ich noch mit veilchenblauen Augen und voll Frühlingssaft durch die Welt ging, alle Leute für gut hielt, weil ich das halt schön gefunden hätte, wären sie alle gut gewesen, damals, es war just die Zeit meiner kleinsten literarischen Anfänge, besuchte ich erstmals eine erlauchte Zusammenkunft meiner Berufskollegen (Ruika-Franz, Der liebe Gott und die gebratene Taube, 2012). - Es schien ihr durchaus möglich, daß man einen Menschen, dem man eigentlich gar nicht gut ist, in einer gegebenen Stunde rasend lieben kann. Eine kopf- und herzlose Liebe, geboren aus der Werdekraft drängender Frühlingssäfte (Dohm, Christa Ruland, 1902).

Gedankensaft   „Gedanken, Denken“

Quelle: Der reflexive Selbstbezug innerer Stimmen, das Brutzeln im eigenen Gedankensaft, schränkt die Bereitschaft zum reflexiven Außenbezug ein, nämlich sich mit den Augen anderer zu sehen (Doehlemann, Die Dreißigjährigen: Lebenslust und Lebensfragen, 2006). - Als eigentliche Einführung diente uns Schäffles Büchelchen: "Die Quintessenz des Sozialismus", aus dem wir, wiewohl es gegnerisch gerichtet war, mit Inbrunst den Gedankensaft der neuen Lehre sogen (Sudermann, Das Bilderbuch meiner Jugend, 1922).

Gerstensaft   „Bier“

Quelle: Aber wer will schon böse sein, schließlich pilgern die verprellten Anhänger immer noch zur Südtribüne und spülen ihren Frust mit Gerstensaft hinunter (Berliner Zeitung, 01.11.2005). - Die Bauern lassen den edlen Gerstensaft hochleben, Hans trinkt auf sein Mädchen, der Heiratsvermittler auf das bare Geld (Schuhmann, Meyers Opernbuch, 1935).

Haselsaft   „Prügel mit der Haselrute“

Quelle: Eine prosaischere Verwendung der Hasel erschließt sich aus der Redewendung "jemanden mit Haselsaft erquicken": als Prügelstock (https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Hasel, gesehen am 10.05.2014).

Herzensaft   „Herzstärkung, Erquickung“

Quelle: Du hast mir, Muse, manches Kind geboren: / Dein Leib schwoll oft von meiner Dichterkraft, / der es vermocht, der warme Herzenssaft, / der gute Saft ist im Gehirn erfroren (Mühsam, Versnot, 1909).

Honigsaft (2)   „Pflanzennektar“

Quelle: Es kommt mir vor, als hätte ich die größte Süßigkeit aus dieser Leere, dieser Abwesenheit von allem gezogen, wie die Hummel auf dem dürren und öden Feld die kleinen, kriechenden Blüten findet und sich an ihrem Honigsaft ernährt (Rosei, Album von der traurigen und glücksstrahlenden Reise, 2002). - Honigsaft, in der Botanik soviel wie Nektar (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Hopfensaft (2)   „Bier“

Quelle: Habe ich also nachmittags im Stadion (Stehplatz Gegengerade) mit Hopfensäften aus Plastikbechern angefangen, wechsle ich nicht im Laufe des Abends das Pferd. Der Biertrinker bleibt beim Bier (Die Zeit, 20.02.2003). - Denn zu ihren grausamsten Leiden "auf dem heißen Wiener Boden" gehört es, wenn sie beim Tarocken nicht jeden Stich mit frischem Hopfensaft begießen könnnen (Veröffentlichungen des Collegium Carolinum 28, 1958).

Jugendsaft   „jugendliche Kraft, Schwung“

Quelle: So'n paar linke Lieder wecken selbst Dir alten Sack die Jugendsäfte wieder (Kittner, Dorlicht billiger Mund!, 1985). - "Glaubst du wirklich" - versetzten die Kiefern -, "daß in winterlicher Starre und Verholzung unsere Wipfel kein ander Geräusch von sich geben als zur Zeit der Jugendsäfte?" (Wille, Offenbarungen des Wachholderbaums, 1901).

Oktobersaft   „Wein“

Quelle: Der Oktober schliesst den Fröschen das Maul, der Oktobersaft (der Wein) öffnet es den Weibern (Yermoloff, Der landwirtschaftliche Volkskalender, 1905).

Prügelsaft   „Prügel“

Quelle: Ha, nun würde sie dem Unverschämten die Moneten aus der Hand schlagen, ihn beim Nackenhaar kriegen und ihm Prügelsaft zu kosten geben (Stickelberger, Der Magdalenenritter, 1948).

Rebsaft   „Wein“

Quelle: Seit 1951 genießen die Winzer der Gegend bei Beaujeu und Lyon das Ausnahme-Recht, frisch gekelterten Rebsaft vorzeitig im November zu entkorken (Die Zeit, 17.11.2011). - Die hohen Herren, die in früheren Jahrhunderten die edlen Rebsäfte ihrer kostbaren Weingärten nicht selbst zu bezahlen brauchten, waren nur dem Herrgott verpflichtet (Die Zeit, 24.03.1967).

Rebensaft   „Wein“

Quelle: Steile, endlos scheinende Weinberge prägen das Bild der Region, deren Rebensaft Kennern ein Begriff ist (Berliner Zeitung, 03.07.2004). - Weintrinken verboten die Fasten nicht, und der Abt vertraute mir das Rezept, d.h. die Menge Harz, die einem Liter Rebensaft zugefügt werden muß (Wilamowitz-Moellendorff, Erinnerungen 1848-1914, 1928).

Traubensaft (2)   „Wein“

Quelle: Wäre die Gruppe der steirischen Naturwinzer bloß eine Handvoll verträumter Idealisten, könnte man ihre eigenartigen Traubensäfte als Ergebnis kollektiver Spinnerei abtun. Doch alle fünf verkaufen ihre Weine an die schicksten Restaurants der Welt (Die Zeit, 01.08.2013). - Er, ein Weinkenner von Bacchus Gaben, sollte nicht gewußt haben, daß die Weingüter um Bonn nur herben Traubensaft lieferten? (Die Zeit, 25.12.1958).

Determinativkompositum mit Saft als Vorderglied
saftlos (2)   „schwach, kraftlos“

Quelle: 1984 gründete er das Magazin Événement du Jeudi, weil ihm die Konkurrenten allesamt zu angepaßt und saftlos erschienen (Die Zeit, 07.03.1997). - Nach einer nadelfeinen Psychologie, die auch nicht hat helfen können, uns vor einem Weltkrieg zu bewahren; nach einer Seelenzerfaserung, die anfängt, lächerlich zu werden, weil Typen als Individuen behandelt werden und Kollektivprodukte als Originalschöpfungen; nach diesem saftlosen und leeren Gerede ist das hier eine Erfrischung (Tucholsky, Rechenmaschine aus USA, 1928).

saftlos (3)   „keinen elektrischen Strom beziehend“

Quelle: Während Sie hektisch eine gelbe Telefonzelle suchten, kamen Sie dahinter, dass sich die Telefonnummer desjenigen, den Sie treffen wollten, im saftlosen Handy befand (Die Zeit, 29.03.2001).

säftelos   „schwach, kraftlos“

Quelle: "Säftelose Monotonie" könnte man unter das Blatt schreiben (Ruppert, Aufbau der Welt des Jugendlichen, 1931).

saftvoll (2)   „kraftvoll, vital“

Quelle: Nach diesem Triumph mit Mozart hatte der quirlige Maksymiuk zum Abschluß leichtes Spiel mit dem Konzert für Streichorchester (1948) von Grazyna Bacewicz, das er ohne jede neoklassizistische Distanz kraft- und saftvoll ausmusizieren ließ (Der Tagesspiegel, 05.06.1998). - Diese saftvolle Sicherheit mit Ruhe und Breite wird heut der bloße Städter nicht leicht erlangen (Gundolf, George, 1920).

Älteres Neuhochdeutsch (Saft)

Simplex
Saft   „Getränk“

Quelle: Nach solchen Worten rief ich dem Torwächter, daß er sich mit seiner Fiedel fertigmachte und mit mir zu dem Herrn in sein Zimmer käme, weil er daselbst zu unserem Branntwein lärmen und also den Saft in die Gurgel hinuntergeigen sollte (Beer, Das Narrenspital, 1681).

Saft   „beim Kochen austretender Fleischsaft“

Quelle: Das Fleisch von einer fetten Gans ist gut zu essen: es ist vest und dicht, und giebt eine gute Nahrung, hat einen guten Saft und schmecket wohl; ist aber etwas schwerlich zu verdauen (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Anser).

Saft   „Kern, das Wesentliche“

Quelle: Das moralische England besitzt eine Gruppe von Künstlern, denen der Geschmack für Moral und gesunden Gemeinsinn so sehr abgeht, daß sie für Saft und Sinn aller Poesie eine persönliche, tiefe und erregende Konzeption der Schönheit halten, der Schönheit an sich, der moralfremden, zweckfremden, lebenfremden (Hofmannsthal, Algernon Charles Swinburne, 1893).

Determinativkompositum mit Saft als Hinterglied
Balsamsaft (2)   „angenehme, erquickende Flüssigkeit“

Quelle: Fluch sei dem Balsamsaft der Trauben! (Goethe, Faust: Der Tragödie erster Teil, 1808).

Balsamsaft (3)   „Linderung“

Quelle: In Thränen hatte sich der Balsamsaft des jungen Lebens, in tiefe Seufzer sein schwellender Hauch verwandelt (Novalis, Heinrich von Ofterdingen, 1802). - Herr, dein fleisch, worin du kommen, / eingenommen: deines blutes balsam-saft, / mit der Seelen eingesogen: / werde uns zur Gottes-kraft (Evangelisches Gesangbuch, in einem Auszug der Lieder der Gemeine in Ebersdorf, 1742).

Brunnensaft   „Wasser“

Quelle: Schimmelbrot, Brunnensaft, welke Rüben, Holzäpfel und Hungerkraut, jedes vier Wochen gelangt, macht böse Männer und Frauen gut (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v. Schimmelbrot).

Dattelsaft (2)   „Dattelwein“

Quelle: Im Schwarzen Walfisch zu Askalon / Da sprach der Wirt: "Halt an! / Der trinkt von meinem Dattelsaft / Mehr als er zahlen kann." (Scheffel, Gaudeamus, 1868).

Frühlingssaft (2)   „jugendliche Kraft, Schwung“

Quelle: O grüne Lust, o Gottes-Kraft, / Mein Sehnen ist gestillet, / Wo Freiheitstrieb und Frühlingssaft / In tausend Adern quillet (Schenkendorf, Jägerlied, 1813).

Gedankensaft   „Gedanken, Denken“

Quelle: In der Hirnrinde werden Sinneseindrücke verarbeitet, gewissermaßen verdaut und in Gedankensaft umgewandelt (Körner, Die Seele und ihre Thätigkeiten, 1890).

Gelenksaft (2)   „etwas Anregendes, das etwas beweglich hält“

Quelle: Getränk ist der Gelenksaft der Zunge, wie Essen ihr Hemmschuh (Jean Paul, Leben des Quintus Fixlein, 1796).

Gerstensaft   „Bier“

Quelle: Kümmel und Gerstensaft lösten die Zunge so gut wie der versagte Rebensaft (François, Die letzte Reckenburgerin, 1871). - Der Krug und Gerstensaft sind Brüder (Suppius, Oden und Lieder, 1749).

Haselsaft   „Prügel mit der Haselrute“

Quelle: Einen mit Haselsaft erquicken. Mit Prügeln (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v.). - was, ihr Diebsgesindel, so wohlfeil wollt ihr Gänse essen! gleich bezahlt, oder ich will euch mit grünem Haselsaft waschen (Grimm, Kinder- und Hausmärchen, 1812-15).

Herzensaft   „Herzstärkung, Erquickung“

Quelle: Postilla Evangeliorum mystica, d.i. Verborgener Hertzen-Safft aller Sonntags- und Fest-Evangelien Durchs gantze Jahr (Hohburg, Postilla Evangeliorum mystica, 1665).

Herzenssaft   „Herzstärkung, Erquickung“

Quelle: ja! es kommt von dir Auf uns licht, trost und leben; Heil, friede, freude, stärk' und kraft, Erquickung, labsal, herzenssaft Wird uns von dir gegeben (Kirchen-Gesang-Buch für evangelisch-lutherische Gemeinden, 1855). - Kommt zu ihm, die Ihr, mühselig / Und beladen, suchet Ruh! / Er, er wird Euch Geistesleben, / Unschuld, Liebe, süße Kraft, / Herzenssaft, / Gottes Ruh wird er Euch geben! / Gott im Menschen - das giebst Du! (Herder, Jesus, 1781). - dann diese hatte er hernach übermässig erwiesen / da er aus dem Göttlichen Schatz-Kasten seiner allerheiligisten Seiten / gleich als ausgeschittet / das Oel seines Bluts- und Herzens-Safft / damit uns von allen Wunden derselben zu heilen und des ewigen Todts befreyen (Donatus von Passau, Rosetum dolorosum centifoliatum, 1694).

Honigsaft (2)   „Pflanzennektar“

Quelle: Delibat, Tollhonig, kommt am Pontus bei Trapezunt etc. vor u. soll von dem Honigsafte der Daphne pontica herrühren (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Delibat). - Saugt aus Wein der Klee sein Leben, / Wohlgeruch und Honigsaft? (Bürger, An die Nymphe des Negenborns, 1777). - Dieser hatte um sich die prächtige Bekleidung / vor- und hinter sich viel Diener und Knechte / bey sich auch nicht wenig Gelt / welches Hönigsafft dieses Bienlein entschuldiget / daß sie sich auf solche Blumen setzen / und die geringeren Kräutlein verlassen wollen (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte, 1664).

Hopfensaft (2)   „Bier“

Quelle: Weh! in deinen Kammern dreschen / Schau' ich Deine Besten Stroh, / In dem Hopfensaft erlöschen / Jedes heiße Ach und O (Glaßbrenner, Armes Bayern!, 1844).

Jugendsaft   „jugendliche Kraft, Schwung“

Quelle: Der alte Jugendsaft deutscher Stärke regt sich lenzend und steigt empor im vieltausendjährigen Stamm (Deutsche Vierteljahrs-Schrift 26, 1863). - Nun dauret mich nichts mehr, als daß ich soviel Kräfte / Vor andrer Wohlergehn durch Kunst und Müh verzehrt / Und daß ich nicht das Marck der ersten Jugendsäfte, / So hätt ich was davon, der Fleischeslust gewährt (Günther, An Herrn Brandenburg aus Mecklenburg, 1719).

Keltersaft   „Wein“

Quelle: Von der Donau bis zum Rhein / Träget jeder Hügel Wein, / Und viel Eichen, zu befassen / Solchen süßen Keltersaft (Harsdörffer, Deutsches Trinklied, um 1650).

Mohnsaft (2)   „etwas Betäubendes“

Quelle: Sie haben anfangs weder Zähne noch Klauen / welche weder Kette noch Keficht bändigen / kein Mohnsafft der Klugheit einschläffern / keine Beredsamkeit bezaubern kan (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Muskatellersaft   „Muskatellerwein“

Quelle: Sein Seegen geht mit dir zu Tische, / Und seine Sorgfalt denckt auf Lust, / Damit er dich und deine Brust / Durch Muscatellersaft erfrische (Günther, So bistu endlich, schöne Braut, 1714).

Nährsaft (2)   „etwas Förderliches“

Quelle: solche strafte der Büchsenspanner gelinde, nämlich bloß mit dem Stock, der überhaupt in guten Schulen an den Kinderrücken als Saftröhre und Stechheber aufläuft und solche mit wissenschaftlichem Nährsafte tränkt (Jean Paul, Blumen-, Frucht- und Dornenstücke, 1796-97).

Nektarsaft (2)   „angenehmes, labendes Getränk“

Quelle: Die Jungens waren jetzt der Mutter größte Freud', / Die reicht die Brüste dar mit warmer Zärtlichkeit. / Ganz sanft labt Jemini sich an den Nektarsäften, / Leckmichinarsch aus allen Kräften (Müller, Der Jemini, 1826). - Kommt der lichte Morgen, / Bringt der Tag die Sorgen, / Macht der Mittag warm, / Stüz ich ruhig Kopf und Arm / Und gebrauche deiner Kräfte / Edle Nectarsäfte (Günther, Lob des Knastertobacks, 1724). - Der beste nectar-safft schmeckt in der ersten trübe / Gnug / daß man auch zugleich von dornen rosen bricht (Hoffmannswaldau, Herrn von Hoffmannswaldau und anderer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckte Gedichte, 1697).

Oktobersaft   „Wein“

Quelle: Octobersaft trinken. So nennt man scherzhaft neuen Wein. (Frommann, III, 12.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v.). - und kann man öfter mit dem Oktobersaft besser hinter die Wahrheit kommen als der Scharfrichter mit seiner Folter (Abraham a Sancta Clara, Mercks Wienn, 1680).

Prügelsaft   „Prügel“

Quelle: Einem etwas Prügelsaft verordnen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v.).

Rebsaft   „Wein“

Quelle: Ganz etwas anderes ist es, wenn man eine größere Menge Rebsaft auf Faß legt (Deutscher Garten 6, 1891). - Es soll auch deßwegen das Wörtlein Vitis und Vinum der Wein und Rebstock den Nahmen von dem Wort Vita, das Leben / sein Ursprung haben; als wolte man sagen / der Rebsafft ist ein Lebens-Safft / aber in disem Lebens-Safft trincket sich mancher zu todt (Kobolt, Die Groß- und Kleine Welt, 1738).

Rebensaft   „Wein“

Quelle: Das feste Bewußtsein, diejenige gefunden zu haben, deren Geschick unauflöslich mit dem meinigen verbunden, die heitere Gesellschaft, die mich umgab, vielleicht auch das Feuer des unverfälschten Rebensaftes, begannen allmälig ihre Wirkung auf mich auszuüben (Möllhausen, Die Mandanenwaise, 1865). - Der Rebensaft erhitzte Haupt und Brust, / Drum liessen sie, mit ungemeiner Lust, / Der frohen Lieder Streit, nebst ihren Flöten hören (Gottsched, Versuch einer critischen Dichtkunst, 1730). - leicht hätte er können durch die Engel von anderwärts her bringen lassen den besten Rebensaft und Muscateller, aber er wollt alles dieses nicht allein thun, sondern zugleich auch der Menschen Arbeit und Mitwirkung dabei haben (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

Schmieralensaft, Schmiralisaft   „Bestechungsgeld“

Quelle: Schmieralensaft hat grosse Kraft. Die ersten Zeilen eines Liedes von M. Sam. Gerlach, dessen folgende Zeilen lauten: "... Macht das Recht fortlauffen, blutarmer Mann nicht laufen kann, er muss im Recht ersauffen." (Chaos, 433.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v.). - Der Richter / welchem der Kläger Schmiralisafft eingeschenckt / war unwillig / fragte mit hitzigen Worten bemelten Beystandt / was dann die eigentliche Ursach seiner vorgeschützten Verhindernüß gewest seye? (Schau-Platz der Betrieger, 1687).

Traubensaft (2)   „Wein“

Quelle: Prinz Bertarit bewirtet Veronas Bettlerschaft / Mit Weizenbrot und Kuchen und edlem Traubensaft (C.F. Meyer, Bettlerballade, 1875). - Mein Lied will deinen Ruhm erheben, / O feuerreicher Traubensaft! (Hagedorn, Der Wein, 1747). - Die Klugheit die bey dir sich hat zum Steur gesetzet / Die ladet dich selber zur Lustigkeit ein / Wenn man beym Traubensafft sich recht und wol ergetzet / Und lässet die Vögel bemühet nur seyn (Morhof, Unterricht von der Teutschen Sprache und Poesie, 1682).

Wermutsaft (2)   „Bitternis, Unglück“

Quelle: und weiß nicht / warumb mir der Himmel allemahl zwischen der Vergnügung den bittern Wermutsafft einmischet (Buchholtz, Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte, 1659-60).

Determinativkompositum mit Saft als Vorderglied
Saftzeit (2)   „Zeit des besonderen Gedeihens“

Quelle: Beide sahen in der grünglänzenden Saftzeit der akademischen Jugend zuerst einander durch die Brust ins Herz (Jean Paul, Blumen-, Frucht- und Dornenstücke, 1796-97).

saftlos (2)   „schwach, kraftlos“

Quelle: Das Wörterbuch der französischen Akademie sagt: "Estaminet ist ein Ort, wo man sich versammelt, um zu trinken und zu rauchen." Dürre Worte! Saftlose Worte! (Börne, Schilderungen aus Paris, 1822-24). - Siebenkäs wünschte, Meyern wäre roher und rauher; denn gerade diese nachgiebigen, bereuenden, kraft- und saftlosen weichen Geschöpfe stehlen Glück, Kassenbestand, weibliche Unschuld, Ämter und guten Namen (Jean Paul, Blumen-, Frucht- und Dornenstücke, 1796-97). - viel Zeit und Jahr plagt sich der arme Tropf mit so harter Arbeit in einem Dienst, befleißt sich Tag und Nacht, wie er seines Herrn und Frau Willen und Befehl kann vollziehen, arbeitet manchesmal, daß ihm das Blut bei den Nägeln möchte ausbrechen; wann er endlich an Stärke und Kräften abnimmt, wann er kraft- und saftlos wird, da heißt es gar oft, vor der Thür ist draußen, der Mensch ist schon zeitig vor das Spital und Bruderhaus (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

säftelos   „schwach, kraftlos“

Quelle: Denn von dem Leib von unerreichtem Ruhme / Sollst du ein Glied nicht räub'risch einzeln brauchen, / Sonst machst du ihn zum Stumpf, zum säftelosen (Strachwitz, Gepanzerte Sonette, vor 1847).

saftvoll (2)   „kraftvoll, vital“

Quelle: die Theilnahme des Publikums begann sich erst zu regen, als die beiden anmuthigen Schwestern Amiot auftraten, um ein ländliches Pas de Deux zu tanzen. Schöne, saftvolle, sinnliche Gestalten, ein gaukelndes, glühendes Leben in den runden Wellen der Glieder! (Mundt, Madonna, 1835). - Nicht alle Kenntnisse die dazu unentbehrlich gehören, sind saftvoll, und manche erwerben sich weder spielend noch angenehm (Müller, Herr Thomas, 1791). - Frucht und Kraft vom Baum des Lebens, Christo Jesu, aus den Kraft- und saftvollen Worten d. 116. Psalms (Feuerlein, Frucht und Kraft vom Baum des Lebens, 1686).

Frühneuhochdeutsch (saf)

Komposita mit saft als Hinterglied
herzensaft   „Herzstärkung, Erquickung“

Quelle: Secht wie rauscht der Wein, wie trabt er herein, das kan mir ein Hertzensafft sein (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

honigsaft (2)   „Pflanzennektar“

Quelle: Jetzund kan ich mich warhaft rümen, / Das ich spazier auf eitel blumen, / Davon ich leck den honigsaft, / Der mir gibt sterk und lebenskraft (Rollenhagen, Froschmeuseler, 1595).

rebensaft   „Wein“

Quelle: Aber wie vil nützlicher, schützlicher, hitziger, kützeliger ist uns der geruch unnd die krafft vom Rebensafft, als daß schwermütig schmutzig öl (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Mittelhochdeutsch (saf)

Allgemein
saf (2)   „Fleischsaft, Fleischsoße“

Quelle: des gaf man im môs unde brôt / und dat saf, dar man dat fleisch in sôt (Konrad von Würzburg, Alexius, 13.Jh., 157f.).

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Neuhochdeutsch (Saft)

Bedeutung "Flüssigkeit in einem Organismus oder System", substantivisches Determinativkompositum
Saftbestandteil   „Bestandteil des Saftes“

Quelle: Das von den Sieben abfließende Wasser enthält die Saftbestandteile der Kartoffeln gelöst und Stärke und feine Fasern, die durch das Sieb gegangen sind, suspendiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Stärke, gesehen am 13.05.2014). - Technisch wichtig ist vor allem das Verhältnis des Zuckers zu den übrigen Saftbestandteilen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zucker).

Saftstoff   „im Saft enthaltener Stoff“

Quelle: oder es findet wirkliches Imprägnieren mit verschiedenen Substanzen statt, die teils direkt fäulniswidrig sind, teils die Saftstoffe chemisch verändern (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1904, s.v. Bauholz).

Saftteil/n.   „Bestandteil des Saftes“

Quelle: Insbesondere sind die Eiweiß, Zucker, Pektinstoffe enthaltenden Saftteile des Holzes den Angriffen ausgesetzt (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1907, s.v. Holzkonservierung [1]).

Safttropfen   „Tropfen aus Saft“

Quelle: Dieses gläserne "Ei des Columbus" war die erste Zitronenpresse außerhalb der Türkei, mit der man Zitronen nicht bloß ausdrücken, sondern durch die Drehbewegung der Zitronenhälfte auf einem geriffelten Kegel auch noch den letzten Safttropfen aus der Frucht herauspressen konnte (https://de.wikipedia.org/wiki/Zitronenpresse, gesehen am 13.05.2014). - Wenn man einen jungen im Austreiben begriffenen Spross quer durchschneidet, so entquillt der Schnittfläche sogleich ein klarer Safttropfen (Molisch, Studien über den Milchsaft und Schleimsaft der Pflanzen, 1901).

Älteres Neuhochdeutsch (Saft)

Bedeutung "Flüssigkeit in einem Organismus oder System", substantivisches Determinativkompositum
Saftbestandteil   „Bestandteil des Saftes“

Quelle: Bei einer anderen von Boucherie vorgeschlagenen Methode wird zur Entfernung der Saftbestandtheile die Kraft benutzt, mit welcher der Holzsaft in einem Baume von der Wurzel in alle Theile der Pflanze getrieben wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Holzconservirung).

Saftstoff   „im Saft enthaltener Stoff“

Quelle: Das Auslaugen der Saftstoffe geschieht entweder durch Einsenken des Holzes in fliessendes, kaltes Wasser, oder durch Auskochen, oder endlich durch Behandlung des Holzes mit Wasserdampf (Sauer, Grundriss der Waffenlehre, 1869).

Saftteil/n.   „Bestandteil des Saftes“

Quelle: In diesem sammeln sich die letzten Safttheile und werden vom tiefsten Punkte desselben, durch je zwei Röhren, seitlich in den Verdampfkörper zurückgeführt (Stohmann, Handbuch der Zuckerfabrikation, 1878). - folglich würden diese Säfte in diesen Eingeweiden von den Absonderungsgefässen angezogen und in diesen Röhren abgeschieden, indem die innere Schwere dieser Röhren mit der innern Schwere dieser Saftteile sehr nahe übereinkämen (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1762).

Safttropfen   „Tropfen aus Saft“

Quelle: Wie die Zellen durch Ausscheidung von Safttropfen in der Anfangs homogenen Grundsubstanz entstehen, so werden nach Wolff die Gefäße dadurch erzeugt, daß ein Tropfen in jener Gallerte sich der Länge nach fortbewegt und so einen Canal bildet (Sachs, Geschichte der Botanik, 1875). - Auf solche Art habe ich mich z. B. überzeugt, daß die Tröpfchen, welche ich in der Heide auf dem Anthericum ramosum fand, wirklich Safttropfen waren (Sprengel, Das entdeckte Geheimniss der Natur im Bau und in der Befruchtung der Blumen, 1793).

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Althochdeutsch (saf)

Allgemein
lubbi   „Pflanzensaft, Giftessenz, Zauberei“

Europ. KontextInfo-Icon

Albanisch: lëng
Bosnisch: sok
Bosnisch: đus
Bretonisch: chug
Bretonisch: sun
Bretonisch: sabr
Bretonisch: sev
Bulgarisch: sok
Bulgarisch: mŭzga
Dänisch: saft
Dänisch: juice
Englisch: juice
Estnisch: morss
Finnisch: mehu
Finnisch: virtaska
Französisch: jus
Französisch: sève
Französisch: suc
Französisch: juice
Griechisch: chymós
Irisch:
Isländisch: safi
Isländisch: djús
Italienisch: succo
Kroatisch: sok
Lettisch: sula
Litauisch: sultys
Niederländisch: sap
Norwegisch: saft
Norwegisch: juice
Norwegisch: jus
Norwegisch: sevje
Polnisch: sok
Portugiesisch: suco
Portugiesisch: sumo
Portugiesisch: seiva
Rumänisch: suc
Russisch: sok
Schwedisch: saft
Schwedisch: juice
Schwedisch: sav
Serbisch: sok
Serbisch: đus
Slowakisch: džús
Slowakisch: miazga
Slowakisch: šťava
Slowenisch: sok
Spanisch: jugo
Spanisch: zumo
Spanisch: savia
Tschechisch: džus
Tschechisch: míza
Tschechisch: šťáva
Türkisch: meyve suyu
Ungarisch: gyümölcslé
Walisisch: sudd
Walisisch: nodd
Walisisch: sug