Artikel

Trank

Trank "Getränk" ist eine Bezeichnung für alles, was für den Menschen trinkbar ist. In der modernen Alltagssprache geht das Wort zurück und wird zunehmend von Getränk verdrängt.
Mehr...

KompositaInfo-Icon

Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Trankeimer   „Eimer für flüssiges Viehfutter“

Quelle: In dem Trankeimer schwamm ein dicker Kanten Brot (Salomon, Nur nicht nach Labiau gehen!, 2003). - Dort steckte der Schormayer Heu in die Raufen und ging mit dem Trankeimer herum, als der Tretter unter der Türe auftauchte (Thoma, Der Wittiber, 1911).

Trankfass   „Fass für flüssiges Viehfutter“

Quelle: Blick von der Haustür in das "Haus", den Flur im Erdgeschoß. Links hinter dem Trankfaß die Küchentür mit dem mächtigen Rauchabzug (Essinger, Erinnerungen an den Eibinghof, 1989). - Die Magd mußte das alles ins Trankfaß oder auf den Spülstein schütten (Zaunert, Westfälische Sagen, 1927).

Trankkübel   „Kübel für flüssiges Viehfutter“

Quelle: In der Niederlausitz hält man sich in dem Trankkübel für die Kühe eine lebende Sumpfschildkröte, damit die Tiere gesund bleiben (Seligmann, Die magischen Heil und Schutzmittel aus der belebten Natur, 1996). - Als sie über den Hof kamen, stand die Zenzi am Brunnen und pumpte Wasser in einen Trankkübel (Thoma, Der Wittiber, 1911).

Tranktonne   „Tonne für flüssiges Viehfutter“

Quelle: Zunächst gab es Streit wegen des Biers, das aus der Tranktonne geschöpft wurde (Enders, Die Uckermark, 1992). - Schimmeliges Brot, saures Bier - alles wanderte in die Tranktonne (Deutscher Garten 28, 1913).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
Trankgott   „Gott des Trankes“

Quelle: Den Indern galt der Mondgott lange Zeit als Stammvater, als Jahrfest- und Trankgott, als Gott des Tranks Soma, eines Kraft-Tranks (Baumbach, Seiltänzer und Betrüger?, 1995). - Bei den Indern und germanischen Völkern sowie einigen Nachbarn (Kleinasiaten, Slawen, Kelten) blieb der männliche Mondgott bis in spätere Zeiten erhalten, und der Mond galt ihnen als Stammvater (Jama der Inder, Mannus der Germanen), Jahresfest- und Trankgott, der das himmlische Naß, das alles Leben erhält, spendet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Mondkult).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Trankspender   „jemand, der jemandem etwas zu trinken spendet“

Quelle: Hiernach befragt, müßte der hilfreiche Trankspender über das unmittelbare Ziel der Durstlinderung hinaus auch einräumen, daß ihm klar war, damit die Einsatzbereitschaft des Täters wiederhergestellt zu haben (Mitteilungsblatt der Fachgruppe Strafrecht in der Gesellschaft für Rechtsvergleichung 107, 1995).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Trankfutter   „flüssiges Viehfutter“

Quelle: Behandlung: hauptsächlich diätetisch, warmer, gut gelüfteter Stall, laues Trankfutter, Einhüllung des Halses und der Backen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bräune [1]).

Trankopfer   „Libation, Getränkspende an eine Gottheit“

Quelle: Das Trankopfer oder die Libation ist eine Form des Opfers. Am Kultplatz, aber auch an profanen Orten, werden Flüssigkeiten über einem geweihten Objekt vergossen (https://de.wikipedia.org/wiki/Trankopfer, gesehen am 01.03.2013). - Soma, im Sanskrit Name einer Pflanze, aus deren Saft die alten Inder ein stark berauschendes Getränk, auch S. genannt, brauten, das als den Göttern wohlgefälligstes Trankopfer angesehen wurde (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Soma).

Trankspende   „Libation, Getränkspende an eine Gottheit“

Quelle: Von dem persönlichen Daimon ursprünglich getrennt ist die Gestalt des Agathos Daimon, einer wohlwollenden Gottheit, der man nach dem Gelage Trankspenden ausbrachte (https://de.wikipedia.org/wiki/Daimon, gesehen am 01.03.2013). - Trankspenden werden meist kurz erzählt (Arend, Die typischen Scenen bei Homer, 1933).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Trankgeld   „Trinkgeld, kleines Entgelt für Dienstleistungen“

Quelle: Trinckgelt (später Trankgeld, Trunkgeld) ist bereits im späten Mittelalter in Deutschland nachgewiesen. Den Ursprung des Wortes kann man darin sehen, dass der Spender das Geld mit dem Wunsch gab, man möge es auf sein Wohl vertrinken (https://de.wikipedia.org/wiki/Trinkgeld, gesehen am 01.03.2013). - Meist erhielt der Metzger auch seinen Schoppen eingeschenkt, sofern ihm statt dessen nicht ein sogenanntes "Trankgeld" behändigt wurde, damit er sich für seine Besorgung durch einen Trunk entschädige (Becker, Durch zwei Jahrtausende saarländischer Verkehrsgeschichte, 1933).

Tranksteuer   „auf bestimmte Getränke erhobene Steuer“

Quelle: Darüber hinaus bemühte er sich um die Konsolidierung des nach dem Schmalkaldischen Krieg hoch verschuldeten Landes, unter anderem durch die Einführung einer Tranksteuer (https://de.wikipedia.org/wiki/Philipp_I._(Hessen), gesehen am 01.03.2013). - Hessen hat seine aus einer Tranksteuer (allgemeine W.) und einer Zapfsteuer (vom Weinausschank) bestehende Steuer 1891 außer Hebung gesetzt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Weinsteuer).

Älteres Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Trankeimer   „Eimer für flüssiges Viehfutter“

Quelle: Da Gaul sauf! Die Bestie macht mir Durst, so behaglich schlürft sie den ganzen Trankeimer aus (Grabbe, Die Hermannsschlacht, 1838). - 2 Paar Trank-Eimer, jeder von 16 bis 18 Kannen (Beckmann, Beyträge zur Oekonomie, Technologie, Polizey- und Cameralwissenschaft 8, 1783).

Trankfass   „Fass für flüssiges Viehfutter“

Quelle: das Trankfass, der Trankkübel, die Tranktonne, ein Fass etc., worin der Trank für das Vieh gesammelt wird (Heyse, Handwörterbuch der deutschen Sprache, 1849, s.v.). - Ihr kennet ja alle das Trankfaß zu Hause, in welches die Mutter allerhand, was vom Gemüse und Obst abfällt, hinein wirft (Bruchausen, Anweisung des Ackerbaues und der Landwirthschaft für die Landschulen, 1791).

Trankgründel   „Gefäß für flüssiges Viehfutter“

Quelle: Während der Mette in der heiligen Nacht sprechen die Thiere. Einmal legte sich ein Knecht in den Stall unter den Futterkorb (Trankgründel) der Ochsen und horchte (Grohmann, Sagen-Buch von Böhmen und Mähren, 1863).

Trankhorn   „Trichter für die Zufuhr von Pferdearznei“

Quelle: Trankhorn, eine Art Trichter, womit den Pferden Arznei eingeschüttet wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). -... oder schüttet ihm mit dem Tranck-Horn (Triechter) die Artzney (den Roß-Tranck) ein (Comenius, Neu-vermehrte sichtbare Welt, 1745). - Ihr Werckzeug ist Hammer / Amboß / Zangen / Außstösser / Raspe / Feil / Zwinger / Nothstall / Fliegenwedel / Hacken / Schermesser / Flechten / Tranckhorn (Garzoni, Piazza universale, das ist: Allgemeiner Schauplatz oder Markt und Zusammenkunfft aller Professionen Künsten, Geschäfften Händlen, 1619).

Trankkübel   „Kübel für flüssiges Viehfutter“

Quelle: Das männliche Glied des Fuchses umgebunden, wer es glauben will stillt die Kopfschmerzen, so wie das von Ochsen oder Esel im Trankkübel zurückgelassene Wasser (Hermann, Die wahre Isopathik, oder über die Anwendung gesunder thierischer Organe als Heilmittel bei gleichnamigen Krankheiten der Menschen, 1848). - Trankkübel, s. m. cave aux lavures (Dictionnaire françois-allemand et allemand-françois, 1790, s.v.).

Tranktonne   „Tonne für flüssiges Viehfutter“

Quelle: Wenn ein Huhn kräht, so bedeutet's Unglück für den Tag; steckt man es aber in die Tranktonne oder dreht ihm sogleich den Hals um, so wird das Unglück wieder abgewandt (Kuhn, Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche, 1848). - In engerer Bedeutung ist der Trank in einigen Gegenden, besonders Nieder-Deutschlandes, ein für die Schweine bestimmtes dickliches Getränk, welches aus dem Spühlwasser der Küche, und andern untauglichen Überresten und Abgängen der Speisen, bestehet. Daher die Tranktonne, worin derselbe gesammelt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Trank). - In einigen Gegenden von Preußen hält man für ein gewisses Mittel, die Schweine vor Finnen zu bewahren, wenn man einen runden ungespaltenen Ellern-Knüppel, der an den äußersten Enden angebrannt ist, allezeit in der Tranktonne und im Troge hält (Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1778, s.v. Finne). - Kranckheiten an den Säuen zu verhüten / legt man Angelicken-Wurtzel und Kraut in die Tranck-Tonne (Wündsch, Memoriale oeconomicum politico-practicum, 1669).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
Trankgott   „Gott des Trankes“

Quelle: Dieser Altargott ist unzertrennlich als Speisegott auf dem Altare mit dem Trankgott verbunden (Eckstein, Geschichtliches über die Askesis der alten heidnischen und der alten jüdischen Welt, 1862).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Trankspender   „jemand, der jemandem etwas zu trinken spendet“

Quelle: In der Tat betrachteten sie mich auch als ihren Vater und nannten mich ihren Brot- und Trankspender (Nettelbeck, Eine Lebensbeschreibung, von ihm selbst aufgezeichnet, 1821-23).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Trankfutter   „flüssiges Viehfutter“

Quelle: man gebe jedenfalls leicht verdauliches wässeriges Trankfutter, am besten Abfälle aus der Molkerei (Rohde, Die Pflege und Benutzung des Hausschweines, 1860).

Trankopfer   „Libation, Getränkspende an eine Gottheit“

Quelle: Libationen hießen bei den Römern die Trankopfer, welche bei fast allen Völkern des Alterthums gebräuchlich waren. Man goß Wein auf die Altäre oder bei Gastmählern auf die Erde, zu Ehren der angerufenen Gottheit (Damen Conversations Lexikon, 1836, s.v. Libationen). - Das Trankopfer, des -s, plur. ut nom. sing. bey den ältern Juden und in der Deutschen Bibel, ein Trank oder Getränk, so fern es Gott zum Opfer gebracht wurde, ein Opfer, so fern es aus einem flüssigen Körper, besonders Wein bestand (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Eliun oder Hypsistus wurde von seinen Kindern, nachdem er in dem Kampfe mit den wilden Thieren umgekommen war, mit der Zeit vergöttert und sie brachten ihm Trankopfer und Speisopfer (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Elivn). - Alle dasselbe nimb / und kauffe mit Fleiß vom selben Gelde / Kälber / Lämmer / Böcke / und Speisopffer / und Tranckopffer / daß man opffere auff dem Altar beym Hause ewres Gottes zu Jerusalem (Candisius, Der Geistreiche Prophet Haggaj, 1648).

Trankspende   „Libation, Getränkspende an eine Gottheit“

Quelle: Die große Zahl ganz unansehnlicher, billig hergestellter Gegenstände völlig gleicher Art - z.B. schlichte Schalen und Opfertafeln, mit Vertiefungen und Näpfen zur Aufnahme von Trankspenden, Früchten, Blumen, ferner kleine kupferne Doppeläxte u.ä. - zeigt, daß sie auf Vorrat hergestellt sind (Meyer, Geschichte des Altertums, 1884-1902).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Trankgeld   „Trinkgeld, kleines Entgelt für Dienstleistungen“

Quelle: Der Reisende bedankte sich höflich, und wollte dem guten Knaben für seine Mühe ein Trankgeld geben (Stephani, Handfibel zum Lesen lernen nach der Lautirmethode, 1839). - Weil sie zum Zeichen ihres Prachtes und Reichthums nicht zugeben, daß ihre Bediente Trankgelder nehmen, so haben davon die Fremden die Ungelegenheit, daß es Mühe kostet, dieses Haus zu besehen (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - Ich habe in unserm Dorf ein paar alte Weiber, die haben sehr schlimme, könnte er vorhanden sein und ihnen ein paar gute davor versetzen, er sollte ein gut Trankgeld davontragen (Beer, Teutsche Winter-Nächte, 1682).

Tranksteuer   „auf bestimmte Getränke erhobene Steuer“

Quelle: Tranksteuer, eine indirecte Steuer, welche an den Staat von gewissen Getränken, bes. von Bier, Wein u. Branntwein entrichtet wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Die Tranksteuer, plur. die -n, in verschiedenen Provinzen, z.B. in Sachsen, diejenige Steuer, welche dem Landesherren von dem Getränke entrichtet wird, und wohin sowohl die Bier- als Weinsteuer gehöret (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - du übergiebst dem Bauverwalter gleich den Wein und bezahlst die Fracht, Accis und Tranksteuer (Goethe, Brief an Christiane Vulpius, 1797). - Ich gebe auf die Tranksteuern, auf die Winkelzinsen, Erbzinsen, Haus- und Grundsteuern, Landsteuern, Kopfsteuern, auf die Extraordinar-Steuern fleißige Achtung, damit keinem zuviel noch zuwenig geschicht (Beer, Teutsche Winter-Nächte, 1682).

Frühneuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
trankfärber   „jemand, der Getränke durch Färbemittel fälscht“

Quelle: unnd namen war mit was betrug unnd beschiß dise Elementsbetheurer, Saffranirer, Chrisostometäflin, Latwergen, vergülder, Wurtzelbeytzer, unnd Tranckferber, umbgehn (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
trankopfer   „Libation, Getränkspende an eine Gottheit“

Quelle: Das ander Lamb soltu zwisschen abends machen / wie das Speisopffer des morgens vnd sein Tranckopffer zum Opffer des süssen geruchs dem HERRN (Luther, Bibelübersetzung, 1545, 4. Moses 28,8).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
trankgeld   „Trinkgeld, kleines Entgelt für Dienstleistungen“

Quelle: Greyfft auch ein wenig zu yhr gselln / Vom tranckgelt wir euch schencken wölln (Rebhun, Susanna, 1536).

tranksteuer   „auf bestimmte Getränke erhobene Steuer“

Quelle: Von weme die Trancksteuer solle gegeben werden (Des durchlauchtigen Hochgebornen Fürsten vnd Herrn, Herrn Johans Wilhelmen, Hertzogen zu Sachssen [...] ferner bewilligte newe Tranckstewer, 1570).

Mittelhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Gefäßbezeichnung als Hinterglied
trankkopf   „Trinkgefäß“

Quelle: 13. Jh., zitiert nach Köbler.

Althochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
trankhūs   „Taverne, Gasthaus“

Quelle: In Glossen des 11.Jh. für lat. balnea, locus bibendi, pandochium, popina, propola, taberna vinari.

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Gefäßbezeichnung als Hinteglied
trankskif   „nachenförmiges Trinkgefäß“

Quelle: Glosse 11. Jh. für lat. cymbium.

NominalInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Deminutivbildung mit Suffix -chen
Tränkchen   „kleiner Trank“

Quelle: Angewärmte Medikamente, Pillen und Tränkchen waren notwendig (Scherz, Südwester Geschichten am Lagerfeuer, 1965). - Wiener Trank, Wiener Wasser, Wiener Tränkchen, brauner Aufguß von Sennesblättern, worin weinsaures Kalinatron und Manna gelöst sind, Abführmittel (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Wiener Trank).

Deminutivbildung mit Suffix -lein
Tränklein   „kleiner Trank“

Quelle: Die Handlung: Der Arzt Hironymus Makropulos stellt für Rudolf II. ein Tränklein her, das ewiges Leben verspricht (Die Zeit 30.08.1996, 30.08.1996). - Da nun die Prinzessin ausgefahren war, wollte ein Diener Frau Mummeline ihre Kräuter und Tränklein abnehmen, doch die sagte, sie müsse der Prinzessin alles selbst geben (Siebe, Kasperle auf Burg Himmelhoch, 1922).

Älteres Neuhochdeutsch

Deminutivbildung mit Suffix -chen
Tränkchen   „kleines Getränk“

Quelle: Tränkchen (Haustus), eine Mixtur von 2-6 Unzen, welche auf einmal od. in wenigen Gaben in kurzer Zeit nach einander genommen wird; z.B. ein Wiener Tränkchen (Abführmittel) (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Tränkchen (Haustus, Potio) eine, wenige Unzen betragende, flüssige Arznei, auf einmahl einzunehmen, welches ein Absud, ein Julep, eine Mixtur seyn kann (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v.). - Folgendes Tränckgen ist sehr gut in der lauffenden Gicht: Rec. Frischer Regen-Würmer beyläuffig zehen an der Zahl. Man zerqvetschet sie in einem Mörßer (Blankaart, Accurate Abhandlung von dem Podagra, 1600).

Deminutivbildung mit Suffix -lein
Tränklein   „kleines Getränk“

Quelle: Hier hoch am Etzel wächst ein kräftig Kraut, / Davon er mir ein heilsam Tränklein braut (C.F. Meyer, Huttens letzte Tage, 1871). - Ich erinnere mich auch, daß des Paracelsi Tränklein von diesem Electro gemacht, viele von der Hexerei erledigt hat (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Dieweil Jch aber verstehe / daß du vor allem eusserlichen Mittelen einen so gahr grossen Abscheu hast / so wil Jch dir lieber eine Potion oder Tränklein zurichten / welches dir verhoffentlich nicht übel wird bekommen (Rist, Das Friedewünschende Teutschland, 1647).

Frühneuhochdeutsch

Deminutivbildung mit Suffix -lein
tränklein   „kleiner Trank“

Quelle: Zu dem ist kundtbar / das die / so durch Narcotische Träncklein eingeschläfft werden /gar keiner händel eingedenck seien (Bodin, De Magorum Daemonomania, 1591).

HyperonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Lebensmittel
Nahrung

Frühneuhochdeutsch

Allgemein
nahrung

Althochdeutsch

Allgemein
nara

HyponymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
Eicheltrank   „Dekokt aus Eicheln“

Quelle: Vergeblich sagte sie ihm, sie habe ihn für den Winter bestimmt, der gesüßte heiße Eicheltrank werde dann jedem von ihnen wohltun (Sonnleitner, Die Höhlenkinder, 1918-20).

Fliedertrank   „Dekokt oder Tee aus Flieder“

Quelle: Und deine Seherinnengabe haben die beiden mit einem Fliedertrank geweckt? (Conrad, Die Siebte Seherin, 2011).

Gerstentrank   „Dekokt aus Gerste“

Quelle: Rhabarber und Gerstentrank wurden vor ihnen abgestellt (Köstering, Falkenspur: Ein Literatur-Krimi, 2016). - Wenn man das Gleichnis vom Gerstentrank im gegebenen Zusammenhang anerkennt, drängt sich auch noch eine andere Bemerkung auf (Schultz, Studien zur antiken Kultur, 1905).

Habertrank   „Dekokt aus Hafer“

Quelle: er wich der schönen weißen Hand aus und las weiter: "3. Habergeißbraten mit Habermarksalat. 4. Haberpudding. Habertrank." "Da hört sich doch alles auf!" rief Frau Hasenstab entrüstet, "wen hat denn so der Haber gestochen." (Strauss, Das Riesenspielzeug, 1935).

Hafertrank   „Dekokt aus Hafer“

Quelle: Noch im 19. Jahrhundert war der "Hafertrank" stellenweise verbreitet (Weidmann, Schul-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Pfalz, 2002). - Der heute verwendete Hafertrank gilt als nervenstärkend und kühlend (Hovorka, Vergleichende Volksmedizin, 1908).

Haomatrank   „Haoma, kultisches Getränk der iranischen Religion“

Quelle: Der so gewonnene Haomatrank wurde dann den Göttern geopfert und von den Priestern getrunken (Aulfinger, Der Sklave und der König: Roman über Kyros II., 2015). - Man benutzt in Altindien und Persien den Soma- und Haomatrank, die wie das gleichalte Bier, der Wein, Met und Kumys zu den gegornen, also spirituosen Getränken gehören (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Berauschende Mittel).

Holztrank   „Dekokt von Hölzern“

Quelle: Aus dem 19. Jahrhundert ist ein "Holztrank" zur Potenzsteigerung erhalten, in dem die Seifenkraut-Wurzel neben Guayakholz, Klettenwurzel, Sassafrasholz und wenig Süßholz eine der Zutaten war (Puhle/Trott-Schepe/Möller, Heilpflanzen für die Gesundheit, 2015). - Holztrank (Holztee, Blutreinigungstee, Decoctum lignorum), schweiß- und harntreibendes Mittel, meist bei chronischen Haut- und Brustkrankheiten zur Unterstützung andrer Mittel verordnet, wird aus einer Mischung (Species lignorum) aus 5 Teilen Guajakholz, 3 Teilen Hauhechelwurzel und je 1 Teil Süßholz und Saffafrasholz bereitet, indem man etwa 2 Eßlöffel der Mischung mit 6 Teilen heißem Wasser übergießt und eine halbe Stunde im bedeckten Gefäß in kochendem Wasser stehen läßt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kaffeetrank   „Kaffeegetränk“

Quelle: Vom Kaffeetrank beflügelt, steigt Wien, die größte Stadt des deutschen Reiches, zur europäischen Metropole auf (Die Zeit, 26.11.2009). - Eines von den Mädchen erwiderte, ihre Brüder wären just zunächst dem Könige, sie brauen ihm den Kaffeetrank (Ethnologische Mitteilungen aus Ungarn, 1904).

Kiwatrank   „Getränk aus den Hülsen des Schwarzholzbaums“

Quelle: Kiwatrank, ein bei den nomadischen Indianern des südlichen Gran-Chaco und der Provinzen Jujuy, La Rioja und Santiago del Estero der Argentinischen Republik verbreitetes berauschendes Getränk, das durch Gärung aus den zerkauten zuckerreichen Hülsen des Algaroba- oder Schwarzholzbaumes (Mimosa melanoxylon) unter sehr eigentümlichen Zeremonien gewonnen wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kleietrank   „flüssiges Viehfutter aus Kleie“

Quelle: Ich habe die Stute hier vorne angebunden, bin dann in die Futterkammer gegangen und habe dort den Kleietrank für das kranke Fohlen zubereitet (Lorentz, Die Fürstin, 2015). - Ramann und v. Jena empfehlen, das gehäckselte und gequetschte Reisig mit etwa 1 Proz. Malz zu versetzen, mit heißer Schlempe oder Kleietrank zu übergießen und der Selbsterhitzung zu überlassen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Reisigfutter).

Kleientrank   „flüssiges Viehfutter aus Kleie“

Quelle: Das gute frische Heu, Hafer, Kleientrank und Leinkuchen fraß er mit großer Gier (Holesch, Der schwarze Hengst Bento, 2007). - Man lege ihnen daher junges, zartes Grünfutter vor und stelle ihnen Milch-, Mehl- oder Kleientränke zum Saufen hin (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kaninchen).

Leintrank   „flüssiges Viehfutter aus Leinkuchen“

Quelle: Prophylaktisch wird ein Trank gemischt aus Schwefelsäure und Wasser (A 15, II) oder ein Leintrank, der mit Schwefelsäure leicht angesäuert wurde, gegeben (Hoot, Beitrag zur Geschichte der Lungenseuche, 1938).

Leinkuchentrank   „flüssiges Viehfutter aus Leinkuchen“

Quelle: Man gibt den Tieren Möhren oder Kleientrank, bei Verstopfung Leinkuchentrank oder ein Abführmittel, läßt sie bei Tag im Freien stehen und bringt sie Nachts in einen Stall mit offener Türe (Martin, Handbuch der Landwirtschaft, 1907).

Limonadentrank   „Getränk aus Limonen“

Quelle: Lebhaft wird man begrüßt, mit dem üblichen Kaffee oder Limonadentrank bewirtet, und dann geht es ans Ausfragen (Evangelisches Missions Magazin 102, 1917).

Mandeltrank   „Getränk aus Mandelmilch“

Quelle: Er weiß nicht darum, daß der Mandeltrank der Reichen und die Sojabohnenmilch der Armen vom Standpunkt der Liebe aus gesehen denselben Wert besitzen (Frick/Leutner/Spakowski, Die Befreiung der Kinder: Konzepte von Kindheit im China der Republikzeit, 1999).

Mohntrank   „Dekokt aus Mohn als Schlafmittel“

Quelle: Sybilla hatte sich mittlerweile in die Kammer des Grafen geschlichen um den Mohntrank vorzubereiten, den Christenzia ihm gab, wenn die Träume so schlimm wurden, dass er keinen Schlaf mehr fand (Stadlmaier, Heinrich: Die Suche, 2015). - Besonders merkwürdig aber und auffallend ist der Brauch, daß betagte Leute beiderlei Geschlechts, wenn sie sich schwach und unfähig zu fernerer Ausübung der gewohnten Tätigkeit fühlten oder auch nur ein baldiges Eintreten der Altersgebrechen befürchteten, sich selbst durch einen Schierlings- oder Mohntrank aus dem Leben führten (Neue Jahrbücher für das klassische Altertum 6, 1903).

Queckentrank   „Dekokt aus Quecke“

Quelle: Bier, destilliertes Wasser, Quecken-Trank (ein Absud aus dem Wurzelstock der Quecke, der in der Volksmedizin verwendet wird), Essig (www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_83_6_0001.pdf, 02.07.2003).

Rebentrank   „Wein“

Quelle: Nach neuer römischer Sitte war es üblich geworden, die Weine stets mit Wasser zu mischen und in erlauchten Kreisen galt es geradezu als vulgär, den Rebentrank ohne Beimischung zu sich zu nehmen (Specht, Der Tempel der Weisheit und die zweiundsiebzig Namen Gottes, 2008). - Aber durch das Wunder zu Kana, das 4, 46 noch einmal stark unterstrichen wird, scheint der Rebentrank doch als Element des Herrnmahles geheiligt (Völker, Mysterium und Agape, 1927).

Rosinentrank (2)   „Wein“

Quelle: "Ist's nicht Wein?" "Aber nein, es ist Rosinentrank." "Das Getränk ist mir nicht verboten," rief freudig der Schuster aus. Und er trank mehrere Flaschen dieses königlichen Weins (Hansmann, Schwänke vom Bosporus, 1918).

Somatrank   „Soma, kultisches Getränk der indischen Religion“

Quelle: Den Puranas zufolge bestehen Indras Hauptschwächen darin, seinen sinnlichen Genüssen und dem berauschenden Somatrank übermäßig ergeben zu sein (https://de.wikipedia.org/wiki/Indra, gesehen am 22.02.2013). - Man benutzt in Altindien und Persien den Soma- und Haomatrank, die wie das gleichalte Bier, der Wein, Met und Kumys zu den gegornen, also spirituosen Getränken gehören (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Berauschende Mittel).

Zichorientrank   „Getränk aus Zichorien“

Quelle: Die Jahreszeiten Herbst und Winter wurden unscharf, ganz egal wie intensiv er die Bilder betrachtete und ob er sich mit einem Zichorientrank oder selbst verabreichten Ohrfeigen munter zu machen versuchte (Horwood, Hyddenworld 3: Harvest, 2014). - Ihre gewöhnliche Nahrung besteht morgens in Zichorienkaffee mit Brot oder gebratenen Kartoffeln, zum zweiten Frühstück in Brot und mittags in Gemüse, selten mit Fleisch, nachmittags wieder Zichorientrank und abends wie am Mittage (Landwirtschaftliche Jahrbücher 52, 1919).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Branntweintrank   „Getränk mit Branntwein“

Quelle: Man fütterte Spreu in warmem Wasser aufgebrüht, Treber und Branntweintrank (Jahrbuch der Gesellschaft für Geschichte und Literatur der Landwirtschaft, 1914).

Eiertrank   „Getränk mit Eiern“

Quelle: Eiertrank: Zwei Eigelb und zwei gestrichene Teelöffel Zucker schaumig schlagen (Oheim, Einmaleins des guten Tons, 1955).

Essigtrank   „Getränk mit Essig“

Quelle: Der dem sterbenden Jesus gereichte Essigtrank verlängert nicht Jesu Leben, sondern sein Tod tritt sogleich ein (Bellinger, Jesus: Leben - Wirken - Schicksal, 2009). - Somit würden die Varianten vom Essigtrank jünger sein als die von der Wasserfahrt und zu dem Zweck erdacht, die alten Sagen von dem über die Wogen fahrenden Gott durch rein christliche zu ersetzen (Dähnhardt, Natursagen, 1907-12).

Gallentrank   „Getränk mit Galle“

Quelle: Es wurde tatsächlich Galle mit Honig gemischt, Galle mit Honig gekocht, Galle in Honig gesotten, Honig auf Galle gestrichen, Honig zu Galle gegossen, Galle in Honig gereicht, Gallentrank in Honig gegeben (Okken, Kommentar zum Tristan-Roman Gottfrieds von Strassburg, 1996). - Der dunkle Vers 13 ("Ich hielt das Wasser in meiner Rechten, und seine Bitterkeit ertrug ich durch meine Süßigkeit") ließe sich etwa auf den Gallentrank bei der Kreuzigung beziehen (Mt 27,34), den Jesus allerdings zu nehmen sich weigerte (Zeitschrift für die neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde des Urchristentums, 1910).

Gewürztrank   „gewürztes Getränk“

Quelle: Die aus der Frucht gewonnenen Bohnen wurden allerdings nicht nur als Opfergabe verwendet, sondern auch als Zahlungsmittel und zur Zubereitung eines herben Gewürztrankes, der sich vom heute verbreiteten Kakaogetränk geschmacklich deutlich unterscheidet (https://de.wikipedia.org/wiki/Kakao, gesehen am 22.02.2013). - Sie begnügten sich mit süßem Trebersaft und Gewürztrank (Der Schmerz: Zentralorgan für Narkose und Anästhesie 14, 1941).

Gifttrank   „vergiftetes Getränk“

Quelle: Die Legende berichtet, Krishna habe den Gifttrank in Nektar verwandelt (https://de.wikipedia.org/wiki/Mirabai, gesehen am 22.02.2013). - Arridäos, Sohn des makedon. Königs Philipp II. und der Tänzerin Philinna aus Larissa, Halbbruder Alexanders d. Gr., schwachsinnig, angeblich infolge eines Gifttrankes, den ihm Olympias beigebracht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Aridäos).

Honigtrank   „Getränk mit Honig, Met“

Quelle: daher wurden zu diesem Zeitpunkt auf Kreta - wie bereits erwähnt - Abwehrzauber durchgeführt und vor allem aus Anlass der Geburt des Orion (des Herrn des Sirius) ein kultischer Honigtrank bereitet, der dann bei einer Mysterienfeier Verwendung fand (Lautwein, Hekate: Die dunkle Göttin, 2009). - Zeus, als Zögling der Honignymphe Melissa, ist auch Mischkünstler dieses Honigtrankes (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Honig).

Kräutertrank   „Getränk mit Kräutern“

Quelle: Er besteht darauf, dass sie einen von Minnie nach seinen Anweisungen zubereiteten Kräutertrank zu sich nehme (https://de.wikipedia.org/wiki/Rosemaries_Baby, gesehen am 22.02.2013). - Aus gehämmertem Gold war das Gefäß, angefüllt mit einem duftenden Kräutertrank (Stucken, Die weißen Götter, 1918-19).

Malztrank   „malzhaltiges Getränk“

Quelle: Dagegen erfährt man aus anderen Quellen, daß sie auch Fleisch von Fischen, Ochsen, Bären, Schweinen und Geflügel, verschiedene Mehlspeisen, sowie Gemüse genossen haben, Salz und Kümmel als Würze benutzten und auch schon Malztrank, eine Art Bier, kannten (Schwedt, Experimente rund ums Kochen, Braten, Backen, 2015). - Und der beschwor die Keimlinge, der beschwor die Mlalibanane, daß sie sich in den Malztrank verwandelte (Gutmann, Die Stammeslehren der Dschagga, 1935).

Mehltrank   „Getränk mit Mehl“

Quelle: Er empfahl insbesondere Hafer sowie Heu anstelle des üblichen Klees und Mehltranks (https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Berg, gesehen am 22.02.2013). - Diese beiden Brüder tranken jeden Morgen Mehltrank zu ihren Semmeln, der ja auch unstreitig gesünder ist als Kaffee (Bromme, Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters, 1905).

Myrrhentrank   „Getränk mit Myrrhe“

Quelle: In diesem Augenblick stürzte Regina herein, zwar ohne Hebamme, aber dafür mit Nieswurzpulver und Myrrhentrank, die sie vom Feuerknecht bekommen hatte (Thorn, Die Wunderheilerin, 2009). - Was bedeutet dieser Myrrhentrank? Geliebte Zuhörer, er bedeutet jene Werke, die äußerlich gut scheinen, die aber aus einem bösen und gottesfeindlichen Herzen kommen (Klaus, Festtagspredigten, 1905).

Schierlingstrank   „flüssiges Gift aus Schierling“

Quelle: Man erfährt, warum der griechische Philosoph Seneca nach einem Schierlingstrank noch ein Dampfbad nahm (Der Tagesspiegel, 14.04.2000). - Die alten Griechen töteten ihre Verbrecher durch einen Schierlingstrank, auch Sokrates starb auf diese Art (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Conium).

Schrottrank   „flüssiges Viehfutter aus Getreideschrot“

Quelle: Die Tiere erhalten in den ersten 48 Stunden bloß Wasser, dann Mehl- oder Schrottrank, von dem 10. Tage an die übliche Fütterung (Jahresbericht Veterinär-Medizin 59, 1936).

Schwefeltrank   „schwefelhaltiges Getränk“

Quelle: Seine Mandantin Christine Hartgens, obschon sie den Schwefeltrank verdünnt mit Orangensaft genossen hatte, ist "im Vergleich zu früher nur noch ein Wrack" (Der Spiegel, 1977).

Wermuttrank   „Getränk mit Wermut“

Quelle: Mit der Wermut-Frühjahrskur (Wermuttrank) haben wir ein Universalheilmittel, das Magen und Darm bei guter Gesundheit erhält und bei krankem Magen und Verdauungsstörungen die Nierenschwäche beseitigt (Strehlow, Das Hildegard-Gesundheitsprogramm, 2015). - Nur bei Plinius findet sich die Notiz, dass ein Wermuttrank die Reisenden vor der Seekrankheit bewahren könne (Müller, Beiträge zur Geschichte der offizinellen Drogen, 1931).

Würztrank   „gewürztes Getränk“

Quelle: Mangari, der Würztrank aus der tropischen Mango-Frucht (Theater heute 13, 1972). - Hierauf nahmen sie einen Würztrank und dann Maulbeerwein und hellen Sirup (Tegethoff, Französische Volksmärchen, 1923).

Zuckertrank   „zuckerhaltiger Süßtrank“

Quelle: Hinzu kamen die "arzneilichen" Getränke, wie Malz-, Essig- und Zuckertrank mit Branntwein, außerdem Obstgetränke, Graupen- und Haferschleim sowie Kaffee (Jahrbuch für Universitätsgeschichte 3, 2000). - Einige Patienten verspürten nach dem Zuckertrank ein deutliches Zunehmen des "Ziehens" und "Kollerns" im Magen, das vorher entweder gar nicht bestand oder weniger deutlich war (Archiv für Verdauungs-Krankheiten, 1936).

explikatives substantivisches Determinativkompositum mit Substanzbezeichnung als Vorderglied
Arzneitrank   „flüssige Arznei“

Quelle: Und wenn er daliegt, kann er dem Leidenden eingeflößt werden wie ein Arzneitrank dem unbeweglich daliegenden Patienten in der Klinik? (Die Zeit, 27.05.1954). - Pusäne (griech., Tisane), schleimiger Arzneitrank, aus Althee, Malz, Hafergrütze, Graupen, Brotkrume, Hirschhorn unter Zusatz von Arzneimitteln etc. bereitet. Je nach ihren Bestandteilen werden Ptisanen als leicht nährende, schweiß- und harntreibende, Auswurf befördernde Mittel benutzt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Pusäne).

Mettrank   „Met als Getränk, Honigwein“

Quelle: "Oh mein heiliger Met-Trank, das ist das Hauptquartier,wir sind da!" Harvey blieb stehen und sog den Geruch von frischgebackener Pizza ein (Loritz, Bugs, 2012). - Aus Syrien ging die Weinkultur weiter über das ganze Kleinasien und drang von Norden her in die griechische Halbinsel, überall den ältern Mettrank verdrängend (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein [2]).

Mokkatrank   „Mokka“

Quelle: Darauf gab's von den Fleischstücken, vom Mittag her aufbewahrt, und Brot, woneben ein großer schwarzer Kessel mit dem beliebten Mokkatrank erschien (Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte 113, 1988). - "Du bleibst lange, Julius," sprach die Gattin, hob die Hülle von der Kaffeekanne und goß den Mokkatrank in die Tassen (Ludwig, Aus dem Waldleben: Bilder aus dem Leben im Forsthause, 1901).

Nektartrank   „Nektar“

Quelle: Mich hüllten Düfte ein im Weiß der Rispenblüte, / die Süße eingebunden auf der Blumenbank, / in Sträuchern lockte Suchende der Nektartrank, / die Wespen hingesunken in die Honigbrüte (Hewener, Himmelsstürme: Gedichte mit Fotografien, 2010). - Nektartrank des Hygienologen K. Jacobi in Berlin ist ein rotgefärbter, mit Glyzerin, Zucker und aromatischer Tinktur versetzter vergohrener Fruchtsaft von abführender Wirkung (Arends, Spezialitäten und Geheimmittel: Ihre Herkunft und Zusammensetzung, 1906).

Weintrank   „Wein als Getränk“

Quelle: Und an den verschiedenen Stationen konnte man sich genüsslich an Speis und Weintrank laben (Böttinger, Friedrichsruhe: Ein kulinarischer Krimi, 2016). - Denn der Weintrank muss zunächst zubereitet werden, und diese Mischung wird nach Chares an besonderer Stelle vorgenommen (Rheinisches Museum für Philologie, 1916).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Apothekertrank   „flüssige Arznei“

Quelle: Indessen haben wir, nachdem wir zwei konstituierende Faktoren im Liebeserleben sonderten, damit die Liebe nicht als ein Kompositum hinstellen wollen, das sich wie ein Apothekertrank aus jenen Ingredienzien zusammensetzen ließe (Marcuse, Handwörterbuch der Sexualwissenschaft, 1926).

Dichtertrank   „Getränk für Dichter“

Quelle: Außer dem Dichtertrank bewachte aber Idun noch elf goldene Äpfel, deren Genuß den Asen ewige Jugendschöne gewährte (Die Welt der Runen, 2015). - Er wurde vom weisen Slimir belehrt und gewann einen Trunk aus Odrerir, dem Dichtertrank (Golther, Die isländische und norwegische Literatur des Mittelalters, 1905).

Engelstrank (1)   „zauberhaftes, wie von Engeln gereichtes Getränk“

Quelle: Boll hat dem kontinentalen Tee nachgesagt, er werde dünn, aber in feinstem Porzellan angeboten, während auf der irischen Insel ein Engelstrank in plumpe Steinguttassen gegossen werde (Christ, Die Zimtinsel, 1987). - Das Engelsbrot und der Engelstrank werden auf Wort und Sakrament gedeutet (Monatsschrift für die kirchliche Praxis, 1904).

Geistertrank   „magisches Getränk“

Quelle: Sag, wo hast du den Geistertrank hergeholt? (Ricke, Die Hexe von Elbingerode, 2004). - Als Geistertrank dient Schweinsblut, auf Bananen- und Sawang-Blättern aufgefangen (Archiv für Religionswissenschaft vereint mit den Beiträgen zur Religionswissenschaftlichen Gesellschaft in Stockholm 9, 1906).

Göttertrank   „den Göttern gehörendes oder von den Göttern stammendes Getränk“

Quelle: Der Hirte bereitete die Göttergabe vor, füllte sie in Ziegenschläuche und besuchte ihm befreundete Hirten, die er an dem Göttertrank teilhaben lassen wollte (https://de.wikipedia.org/wiki/Großer_Bär, gesehen am 22.02.2013). - Zum Kampf stärkt er sich durch den Genuß des Göttertranks Soma (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Indra).

Heldentrank   „Getränk der Helden“

Quelle: Kumys, vergorene und leicht alkoholhaltige Stutenmilch, gilt als "Heldentrank" und Nationalgetränk der Jakuten (Bednarz, Östlich der Sonne: Vom Baikalsee nach Alaska, 2011). - In der alten Edda, der Bibel der Germanen, den alten germanischen Götter- und Heldenliedern, ist der von Honig bereitete Met der Götter- und Heldentrank (Neue Bienen-Zeitung, 1927).

Hexentrank   „Getränk der Hexen“

Quelle: Drei Hexen versammeln sich um einen Kessel mit brodelndem Hexentrank (https://de.wikipedia.org/wiki/Something_wicked_this_way_comes, gesehen am 22.02.2013). - berauscht euch an magnetischem Hexentrank, verlognem Wahrheitsfusel, getretnem Quark der liberalen Bettelsuppen oder dem Opiumsaft Nirvanas (Wilamowitz-Moellendorff, Erinnerungen, 1928).

Mohrentrank   „Kaffee“

Quelle: Der Mohrentrank selbst ist so hemmungslos überteuert, daß man geradezu gezwungen wird, ihn andächtig zu trinken (Thiele-Dohrmann, Europäische Kaffeehauskultur, 1997).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenname als Vorderglied
Bacchustrank   „Wein“

Quelle: Die glücklichen Entdecker dieser Vorratskammer füllten denn auch ihre Feldkessel mit dem blutflüssigen Bacchustrank, versahen sich mit Speck und Brot und wollten so, mit eß- und trinkbarer Beute beladen, abziehen (Arena 31, 1915).

Paulinertrank   „vergiftetes Getränk“

Quelle: Paulinertrank (lat. Paulina potio), im Mittelalter soviel wie Gift, vielleicht nach dem Mönch Paulinus, der Kaiser Heinrich VII. angeblich mit Abendmahlswein vergiftet haben soll (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
Brusttrank   „flüssige Arznei gegen Brustleiden“

Quelle: Sie kocht einen Brusttrank für Martinus, der wieder einmal kaum Luft kriegt (Scheib, Kinder des Ungehorsams: Die Liebesgeschichte des Martin Luther und der Katharina von Bora, 2011). - Er bezweifelt auch die Heilwirkung des Kohlenstaubes gegen Rotzgeschwüre, sowie die Richtigkeit des Cotton'schen Heilverfahrens, das in einem Brusttrank, in Nasenhöhleneinspritzungen und in Salben mit Jodinepräparaten bestand (Prager tierärztliches Archiv, 1925).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Schweinetrank   „flüssiges Schweinefutter“

Quelle: ich bringe den Mastschweinen den Schweinetrank (Borbély, Die Mittellosen, 2014). - Ist sie aber schon alt und sauer, oder gar blubberig wie Schweinetrank, dann verspürt man bald eine Wirkung, als solle sich die hintere Hosenpartie mit Gewalt zu einem Luftballon ausweiten (Rehbein, Das Leben eines Landarbeiters, 1911).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
Abendtrank   „Getränk, das man am Abend trinkt“

Quelle: Schierling war nicht unbedingt sein bevorzugter Abendtrank (Csar, Farbenpunkte, 2016). - Die Herren träumten von frischem Abendtrank und breiten, großen Betten (März: eine Wochenschrift, 11, 1917).

Frühlingstrank   „Getränk, das man im Frühling trinkt“

Quelle: Sein Frühlingstrank, hatte er gesagt. Vielleicht erkannte man ja einen Alkoholiker daran, dass er für jede Saison einen anderen Drink hatte (Meyers, Das Band der Wünsche, 2013). - Der Saft der grünen Pflanze (3mal täglich etwa 15 g) mit Milch oder Honig vermischt, ist ein ausgezeichneter Frühlingstrank (Dinand, Handbuch der Heilpflanzenkunde, 1921).

Frühstückstrank   „Getränk, das man zum Frühstück trinkt“

Quelle: Stefanie Faber verrät auch ein Rezept für einen Frühstückstrank für schöne und glänzende Haare (Berger, Lust statt Frust: Meine Wohlfühlformeln, 2013). - Halb acht Uhr, wenn ein Junge Frühstück holte, kam die Flasche wieder mit, die war aber um acht Uhr schon wieder leer, so daß der Junge gleich noch den Frühstückstrank holen mußte (Bromme, Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters, 1905).

Maitrank   „Getränk, das man im Mai trinkt, Maibowle“

Quelle: Eine Maibowle (auch Waldmeisterbowle, Maiwein oder Maitrank) ist eine Bowle, die mit dem typischen, intensiven Aroma des Waldmeisters versetzt wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Maibowle, gesehen am 22.02.2013). - Maitrank (Maibowle), leichter Wein (am besten Moselwein), den man etwas versüßt (etwa 125 g Zucker auf zwei Flaschen) und höchstens 10 Minuten mit frischem, kurz vor der Blüte (im Mai) gesammeltem Waldmeister (nicht zuviel!) stehen läßt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Maientrank   „Getränk, das man im Mai trinkt, Maibowle“

Quelle: "Maientrank" ist ein erprobtes und einfaches, blutreinigendes Frühlingsgetränk, das je nach Wunsch alkoholfrei oder mit Alkohol zubereitet werden kann (Winkelmann, Die Wirkstoffe unserer Heilpflanzen, 1951).

Morgentrank   „Getränk, das man am Morgen trinkt“

Quelle: Wenn ich an den armen Skipper denke, im Gesicht ganz grau vor Schmerzen, der als Morgentrank nur sein Dünnbier hat, hätte ich nicht übel Lust, ihm einen Sack Kaffeebohnen zu schicken (O'Brian, Sturm in der Antarktis: Historischer Roman, 2001). - Dann würde er seinen Morgentrank bekommen und das Bett gemacht werden (Jørgensen, Der heilige Franz von Assisi, 1908).

Sommertrank   „Getränk, das man im Sommer trinkt“

Quelle: Holunderbeeren im Verein / verfärben sich in tiefe Bläue, / Sambucusfeuer loht im Wein, / ein Sommertrank ganz ohne Reue (Pöllnitz, Im Rausch des Daseins, 2015). - was von den Früchten, Birnen, Äpfeln nicht verzehrt oder von bessern Sorten gelegentlich verkauft wird, dient zur Herstellung von Apfel- oder Birnenmost, der als Sommertrank von der Familie und den Arbeitern in großen Mengen genossen wird (Betriebsverhältnisse der deutschen Landwirtschaft, 1907).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
Felsentrank   „aus einem Felsen entspringendes Wasser“

Quelle: So kann man nur behaupten, daß Paulus bei dieser Näherbeschreibung von Manna und Felsentrank nicht an das Abendmahl mit gedacht zu haben braucht (Clemen, Der Einfluss der Mysterienreligionen auf das älteste Christentum, 1900).

Haustrank   „Getränk, das man zuhause trinkt“

Quelle: Kaffee ist in das Kulturleben der islamisch geprägten Küsten-Städte integriert: als Genußmittel (mit Gewürzen gemischt) in Geselligkeit und als Haustrank, zeremoniell und medizinisch als Stärkungs-, Schmerzlinderungs- und Reinigungsmittel (Schröder, Curare 3, 1985). - Und wenn sie schon tranken, war es meist das leichte im Haus gebraute Bier, der oben erwähnte Haustrank, der sich mit unseren heutigen süffigen und viel alkoholreicheren Bieren nicht auf eine Stufe stellen läßt (Gruber, Der Alkoholismus, 1911).

Himmelstrank   „vom Himmel stammendes, göttliches Getränk“

Quelle: Der Engel brach einige Blüten, füllte sie mit Himmelstrank, hielt sie dem ermatteten Heiland zum Munde und stärkte ihn (Guggisberg, Blumenlegenden, 2014). - Wie der Mond den Indern Soma (d.h. der Gott des Himmelstrankes Soma) hieß, so sahen auch die Germanen im Vollmonde die gefüllte Metschale (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Mondkult).

Lethetrank   „magisches, Vergessen bewirkendes Getränk“

Quelle: Er schluckte ihren Speichel als Lethetrank, vergaß sorgfältig und absichtlich, aber es schob sich immer wieder der Tag mit seinem Mehrfachgeschehen dazwischen (Meyer, Blunk, 2013). - Die Vergessenheit bringende Intoxikation der Indianerjünglinge in Virginia erinnert an den Lethetrank der Alten ebenso wie an Sühnegebräuche anderer primitiver Stämme (Probleme der Religionspsychologie 1, 1919).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Vorderglied
Abschiedstrank   „Getränk, das man zum Abschied reicht“

Quelle: Panzer faßt es in ähnlicher Weise als Abschiedstrank auf (S. 72) und führt weitere mit scheidel- gebildete Komposita im Mhd., vor allem aber im Mnd. an (Kern, Die Sangspruchdichtung Rumelants von Sachsen, 2014). - Am Bestimmungsort wurde dann noch ein Abschiedstrank kredenzt (Blätter für bernische Geschichte, Kunst und Altertumskunde, 1910).

Begrüßungstrank   „Getränk, das man zur Begrüßung reicht“

Quelle: Der gastgebende Ordensmeister bedankte sich entsprechend, die Ordonanz reichte den obligatorischen Begrüßungstrank und das Lattenvolk drückte lautstark seine Zustimmung oder auch das Gegenteil aus (https://de.wikipedia.org/wiki/Schiffbauervereinigung_Latte, gesehen am 22.02.2013). - Die allgemeine Freude findet in einem improvisierten "kleinen Bankett" Ausdruck, das nur andeutungsweise zur Darstellung gelangt, indem Sanehira Foritomo bittet, seine Trinkschale mit Sake (Reiswein) zu füllen, und den Begrüßungstrank dem neuen Anhänger bringt (Deutsche Rundschau 126, 1906).

Beruhigungstrank (1)   „beruhigendes Getränk“

Quelle: Im Wohnraum gibt Max Tito einen Beruhigungstrank, damit er sich vor der Aufführung beruhigt (https://de.wikipedia.org/wiki/Othello_darf_nicht_platzen, gesehen am 22.02.2013). - Auch kochen sie diese Ameisen und geben der Kreissenden die rote Brühe als Beruhigungstrank (Forschungen zur Völkerpsychologie und Soziologie, 1931).

Betäubungstrank   „betäubendes Getränk“

Quelle: Demgemäß lehnt er am Kreuz den Betäubungstrank seiner Henker ab (https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_Christus, gesehen am 22.02.2013). - Und alles andere, was keinen Stüber wert ist, das ist auch nur ein vergeistigter Betäubungstrank (Sack, Ein Namenloser, 1919).

Erlösungstrank   „erlösendes Getränk“

Quelle: Sie wussten nicht, dass es sich um einen Erlösungstrank handelte, der nur bei Celtix wirkte (Kolmhofer, Kristin und die Wächter der Zeit, 2015). - Reicht keiner den Erlösungstrank, / Werd' ich vor Tiefsinn geisteskrank (Henckell, Buch des Lebens, 1921).

Falltrank   „flüssige Arznei gegen Fallsucht“

Quelle: Man hat ihn auch Wundtrank, und wegen seiner Anwendung in der fallenden Sucht, Falltrank genannt (Jahrbuch des Historischen Vereins des Kantons Glarus, 1943).

Feiertrank   „bei Feiern gereichtes Getränk“

Quelle: Seine Untertanen sollten ihr Julbier brauen und es drei Tage lang als Feiertrank genießen wie sonst, - nur eben jetzt als Christtrank (Niederberger, Kirche - Mission - Rasse, 1959).

Festtrank   „bei Festen gereichtes Getränk“

Quelle: Kunigunde setzt trotzdem den Kessel an und sieht, dass alles seine Richtigkeit mit dem Festtrank hat (Fischer, Aufstand der Dämonen, 2016). - Gleich einem Festtrank aus kristallner Schale / Schäumt auf der Wein, darin Begeistrung gärt (Henckell, Buch des Kampfes, 1921).

Friedenstrank   „bei einem Friedensschluss gereichtes Getränk“

Quelle: Sie zwangen die geschundenen Holzfäller nämlich zu einem sogenannten "Friedenstrank", sie zwangen ihre Gefangenen zu einer gemeinsamen Ayahuasca-Sitzung (Fleck, Feuer am Fuß, 2015). - Tagelang hatte Wehrhahn die Kaffeebohnen aufgespart, heute langten sie zu einem regelrechten Friedenstrank (Der Türmer, 1937).

Gedächtnistrank   „Getränk, das man zur Erinnerung trinkt“

Quelle: dieses Trinken der Götterminne lebte lange im Christentum als Johannis-, St. Gertruds- etc. Minnetrank (d. h. Gedächtnistrank) fort (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gastmahl).

Genesungstrank   „Getränk, das die Genesung befördern soll“

Quelle: Nur ein Arzt erklärte sich bereit, der Arkanamier Philipp. Dieser bereitete ihm einen harten Genesungstrank zu, damit er wieder gesund würde (Schmolke, "333 bei Issos Keilerei" - Alexander der Große und die Schlacht bei Issos, 2007). - Nachts wurde ich wieder von Veronja aus tiefem Schlaf geweckt, mußte ins andere Zimmer, mußte Tee trinken - den Liebestrank... nicht den Genesungstrank (Hilsenrath, Der Nazi & der Friseur, 1977).

Gesundheitstrank   „Getränk, das die Gesundheit befördern soll“

Quelle: In geringem Umfang wird der Knorpeltang in Irland auch heute noch zum Kochen und für Gesundheitstränke gesammelt (https://de.wikipedia.org/wiki/Knorpeltang, gesehen am 22.02.2013). - Der Gesundheitstrank für Schwangere von Lenhardt ist ein Aufguß von Sennesblättern, Ysop, Minze etc., worin Bittersalz gelöst ist (Müller, Die Therapie des praktischen Arztes, 1914).

Gnadentrank   „aus Gnade gereichtes Getränk“

Quelle: Einmal war der Deckel der Werkzeugkiste aufgesprungen, und vor ihren Augen fand sich alles, was es zum Töten brauchte: kräftige Seile zum Aufknüpfen, dünnere zum Fesseln, dazu starke Eisenketten; zum Blutaufwischen Leintücher und Sand, das Fläschchen mit dem Gnadentrank, eine kleine sowie eine große Beißzange und schließlich die weichen Handschuhe aus Hundsleder, die der Vater nach dem Henken unter den Galgen werfen würde (Fritz, Henkersmarie, 2015). - Anfortas, des Grales König, ist ein Sünder worden, so wie du, so wie wir alle - aber tiefer, unendlich tiefer ist der Schmerz des Sünders, der Gottes Gnadentrank verwaltet hat und sich verstricken ließ im Minnezauber sündlicher Sinnenlust (Wolzogen, Parzival der Gralsucher, 1922).

Hochzeitstrank   „bei der Hochzeit gereichtes Getränk“

Quelle: Die Rinde des "Liebesbaumes" dient in der afrikanischen Volksmedizin seit langem als Sexualtonikum und Hochzeitstrank (Madejski, Das alternative Kinderwunschbuch, 2015). - Dieser geweihte Wein wird auch zum Abschiedstrunk vor Reisen, zum Versöhnungstrunk und als Hochzeitstrank für die Brautleute aufbewahrt, weshalb er auch Johannissegen oder Johannisliebe (Johannisminne) heißt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Johannisweihe).

Lebenstrank   „das Leben bewahrendes Getränk“

Quelle: Daraufhin erschlägt Johann Oporinus, Paracelsus’ Gehilfe, seinen Meister und stiehlt sich mit dem in einer Phiole aufbewahrten Lebenstrank davon (https://de.wikipedia.org/wiki/Theophrastus_Paracelsus, gesehen am 22.02.2013). - Aber erst kam der Tee. Der duftete ihr fein entgegen. Er war ihr Lebenstrank, ihr Anreger, ihr Erretter aus jeder Abspannung, ihr "Laster", wie sie scherzend zu sagen pflegte (Boy-Ed, Vor der Ehe, 1915).

Liebestrank   „magisches Getränk, das bei einer Person Gegenliebe erwecken soll“

Quelle: Der Liebeszauber beruht auf der Vorstellung, dass Menschen durch Verabreichung bestimmter, meist flüssiger Substanzen (Liebestrank, in der Antike Philtron) oder Anheften bestimmter Gegenstände (Amulette) veranlasst werden können, sich in einen anderen zu verlieben (https://de.wikipedia.org/wiki/Liebeszauber, gesehen am 22.02.2013). - Liebestrank (grch. Philtron), vermeintliches Zaubermittel zur Erweckung von Gegenliebe (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Linderungstrank   „schmerzlinderndes Getränk“

Quelle: Nachdem sie einen starken Linderungstrank eingenommen hatte, wurde sie merklich müde (Schuster, "Sieg oder Tod!", 2008). - Jammernd, sich verhüllend und verbergend liefen die Geister durch die Irrsale, bis sie die versöhnende Weisung gefunden hatten: eine Blume aus dem Paradies, eine Landschaft aus der goldenen Zeit, einen Linderungstrank aus dem Urquell der Liebe (Steffen, Altmanns Memoiren aus dem Krankenhaus, 1956).

Minnetrank (1)   „Getränk, das man zur Erinnerung an jemanden trinkt“

Quelle: dieses Trinken der Götterminne lebte lange im Christentum als Johannis-, St. Gertruds- etc. Minnetrank (d. h. Gedächtnistrank) fort (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gastmahl).

Minnetrank (2)   „Liebestrank, magisches Getränk, das bei einer Person Gegenliebe erwecken soll“

Quelle: Die Darstellung des Paares ohne magische Exkulpation durch den Minnetrank lässt den Schluss zu, dass Gottfrieds Werk eine Demonstration des Reinkarnationsglaubens werden sollte (https://de.wikipedia.org/wiki/Seelenverwandtschaft_(Motiv), gesehen am 22.02.2013).

Opfertrank   „Getränk, das man als Opfer darbringt“

Quelle: Mal ehrlich - hätten Sie gewusst, dass dieser göttliche Lebenssaft bereits vor 6.000 Jahren aus gährendem Brot gebraut wurde? Als Opfertrank? (Berliner Zeitung, 27.02.2004). - Der heilige Opfertrank (haoma) wurde bereits erwähnt (Vollers, Die Weltreligionen in ihrem geschichtlichen Zusammenhange, 1921).

Rauschtrank   „berauschendes Getränk“

Quelle: Als Soma [...] wird im Rigveda, dem ältesten Teil der indischen Veden, ein Rauschtrank der Götter und ein bei Opferungen benutztes Ritualgetränk erwähnt (https://de.wikipedia.org/wiki/Soma_(Getränk), gesehen am 22.02.2013). - Der Rauschtrank Octli, sonst nur Greisen erlaubt, durfte an diesem Tage von Erwachsenen und Kindern getrunken werden (Stucken, Die weißen Götter, 1918-19).

Rauschetrank   „berauschendes Getränk“

Quelle: Das Dritte, welches als Vermittler zwischen den Göttern und Menschen eine wichtige göttliche Macht darstellt, ist neben dem Feuer und dem Rauschetrank die Zauberformel, in der indischen Religion das Brahma (Losemann, Alte Geschichte zwischen Wissenschaft und Politik: Gedenkschrift Karl Christ, 2009). - Vaccinium uliginosum, nicht wahr? Wächst in Mooren und auch an den finnischen Seen und die Finnen brauen sich einen Rauschetrank draus (Sack, Ein Namenloser, 1919).

Reinigungstrank   „Getränk für die kultische Reinigung“

Quelle: "Wenn es so weit ist", war sie fortgefahren, "musst du einen Reinigungstrank aus Raukewurzeln, die du mit Erlenborke, Quendel und Holunderblättern zerstampfst und in starkem Wasser einweichst, zubereiten." (Paver, Schamanenfluch, 2014). - Um ein Amulett tragen zu können, erhält man vom Zauberer in Falcon noch einen Reinigungstrank eingegeben (Pollak-Eltz, Afrikanische Relikte in der Volkskultur Venezuelas, 1966).

Rettungstrank   „magisches, errettendes Getränk“

Quelle: Schon will sie ihm den Rettungstrank reichen, der nur noch vor Sonnenuntergang seine Wirkung ausüben kann, da siegt in Paris das Gefühl des Abscheus vor seiner Heuchelei (Literarisches Zentralblatt für Deutschland, 1916).

Schlaftrank   „flüssiges Schlafmittel“

Quelle: Die Tochter stimmt zu, gibt dem Prinzen aber einen Schlaftrank, sodass das Mädchen ihn nicht aufwecken kann (https://de.wikipedia.org/wiki_Östlich_von_der_Sonne_und_westlich_vom_Mond), gesehen am 22.02.2013). - Es war wie ein Fieber. Es ertötete in mir alle Kraft und alle Arbeitsfreude, es war wie ein Schlaftrank, der nur betäubt und taumeln macht, nicht schlafen (Zahn, Lotte Esslingers Wille und Weg, 1920).

Schlummertrank   „flüssiges Schlafmittel“

Quelle: Deshalb gibt Faust Gretchen den Schlummertrank mit, der ihre Mutter in den ewigen Schlaf versenkt (Der Tagesspiegel, 20.04.2003). - Gegen Mitternacht war ich vom Pont du Montblanc hergekommen, mit dem Entschluß, in der Bavaria noch einen Schlummertrank zu genehmigen (Kugler, Sie suchten den Frieden - und fanden ihn nicht, 1967).

Schweißtrank   „schweißtreibendes Getränk“

Quelle: Wenn die Krankheit trotzdem ausbricht, müssen Schweißtränke aus der Apotheke geholt werden (Schwarz, Pest in Bremen: Epidemien und freier Handel in einer deutschen Hafenstadt 1350-1713, 1996). - so soll unverzüglich der Schweißtrank gereicht werden, der vorbereitet in der Stadt bei den Apothekern, auf dem Lande bei den Scherern bezogen werden kann (Der Geschichtsfreund, 1930).

Segenstrank   „als Segen gereichtes Getränk“

Quelle: Dessen Trinkbecher-Attribut mit der entweichenden Giftschlange hatte sinnfälligen Bezug zum Segenstrank (Zischka/Ottomeyer/Bäumler, Die Anständige Lust: von Esskultur und Tafelsitten, 1994). - Wenn ab 2 Uhr die offenen Milchlastwagen kannenscheppernd durch die schweigsam gewordenen Straßen rasseln, haben doch zuvor schon die Meiereizentralen den Segenstrank aus dem Westen von den Fernkühlwagen abgefüllt (Jacoby/Scholz, Berlin: Impressionen, 1968).

Stärkungstrank   „stärkendes Getränk“

Quelle: Als auch er gefoltert werden soll, gibt Miraculix zum Schein das "Geheimnis" preis. Statt den Stärkungstrank zu brauen, braut er aber einen Trank, der die Haare länger wachsen lässt (https://de.wikipedia.org/wiki/Asterix_der_Gallier_(Comic), gesehen am 22.02.2013). - schwachen Wöchnerinnen wird ein eigens für sie gemixter Stärkungstrank empfohlen (Westermanns Monatshefte 105, 1964).

Sühnetrank   „als Sühnezeichen getrunkenes Getränk“

Quelle: Für Morolds Tod, hält sie ihm vor, habe er noch keine Sühne geleistet, sie fordere ihn deshalb auf, mit ihr einen Sühnetrank zu trinken (Fath, Reclams Lexikon der Opernwelt, 1998). - Er nimmt den Todesbecher als Sühnetrank an. Aber es ist ein Liebestrank (Döblin, Bürger und Soldaten 1918, 1939).

Taumeltrank   „berauschendes, Taumel bewirkendes Getränk“

Quelle: Damals schwelgte die ganze Welt in einem braunen Taumeltrank, Bayerisch-Bier genannt, und die Gelehrten und Ungelehrten vertilgten täglich und die Nächte hindurch unmenschliche Mengen dieser giftigen Flüssigkeit (Schreibheft 60-61, 2003). - Auf die Revolutionäre wirkte die Rückkehr des Großfürsten wie ein Taumeltrank (Levin, Die Großfürstin, 1922).

Todestrank   „flüssiges, tödliches Gift“

Quelle: Ihrer Dienerin Brangäne gibt sie den Auftrag, ihr, wenn Tristan kommt, den Todestrank zu reichen, um Tristan damit zu töten (https://de.wikipedia.org/wiki/Tristan_und_Isolde_(Oper), gesehen am 22.02.2013). - In furchtbarer Erregung nimmt Isolde Abschied von Brangäne, heißt die Entsetzte den Todestrank richten, sucht sich zu fassen (Schuhmann, Meyers Opernbuch, 1935).

Unsterblichkeitstrank   „magisches, die Unsterblichkeit bewirkendes Getränk“

Quelle: In einer Kosmogonie quirlten sie den Urozean, gewannen hierdurch den Unsterblichkeitstrank Amrita und erschufen die Welt (https://de.wikipedia.org/wiki/Kurma, gesehen am 22.02.2013). - Amritam, verwandt mit dem griech. Ambrosia, Unsterblichkeitstrank der indischen Sage (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Amritam).

Vergessenstrank   „magisches, das Vergessen bewirkendes Getränk“

Quelle: Er trinkt Aithras Vergessenstrank und lässt sich überzeugen, dass die Helena in Troja nur ein Phantom gewesen und seine geliebte Gattin während des Kriegs in Ägypten gewesen sei (https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Ägyptische_Helena, gesehen am 22.02.2013). - Gutrune reicht Siegfried den Vergessenstrank (Schuhmann, Meyers Opernbuch, 1935).

Vergessenheitstrank   „magisches, das Vergessen bewirkendes Getränk“

Quelle: Als "Held" zieht der Blonde, mordend und betrügend, vergeßlich auch ohne Vergessenheitstrank, seinen hastigen Kometenbogen (Die Zeit, 05.09.1980). - Jungsiegfried mußte die Philister anrempeln, Kegel schieben, schuhplatteln und sich am Vergessenheitstrank des Heurigen berauschen, während Freia in der Gestalt einer Pfarrersköchin den seligen Göttern Geselchtes mit Knödeln auftrug (Kalbeck, Johannes Brahms, 1912-21).

Verjüngungstrank   „magisches, die Verjüngung bewirkendes Getränk“

Quelle: Mephisto führt Faust in eine Hexenküche, um dort einen Verjüngungstrank für Faust brauen zu lassen (https://de.wikipedia.org/wiki/Hexeneinmaleins, gesehen am 22.02.2013). - Aber er gewinnt Gretchen im Urfaust noch ohne Verjüngungstrank (Minor, Goethes Faust, 1901).

Weihetrank   „kultisches, geweihtes Getränk“

Quelle: Der "Weihetrank" war aber nicht nur auf Opferrituale beschränkt. Auch bei häuslichen Festen anlässlich der Geburt eines Kindes, der Vermählung einer Tochter, des Todes eines Angehörigen war der Weihetrank - meistens Bier - so beliebt, daß man von "Kindsbier", "Brautbier" oder "Erbbier" sprach (Zingerle, Eine kleine Biergeschichte, 2004). - In weiten Wogen wallt ihr blühendes Lichtgewand; wie in lautlose Freude gebannt wird sie mir an die Schulter sinken, und ich werde von ihrer Demut trinken wie von heilendem Weihetrank! (Levy, Die stille Frau, 1911).

Wonnetrank   „angenehmes Getränk“

Quelle: Wonnetrank, Weinbowle aus Orangenschalen mit gleichen Teilen Bordeaux, Rhein- oder Moselwein und Champagner und nach Belieben Zucker (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Wundtrank   „flüssige Arznei zur Beförderung des Wundheilung“

Quelle: Den Physica-Text zitierte der "Gart" - ohne Quellenangabe - fast vollständig und fügte ein Rezept zur Herstellung eines Wundtranks an, der im Körper geronnenes Blut auflösen sollte (https://de.wikipedia.org/wiki/Wald-Sanikel, gesehen am 22.02.2013). - Er gibt jedem selber den Wundtrank (Kolbenheyer, Das Gestirn des Paracelsus, 1921).

Wundertrank   „wunderbares, magisches Getränk“

Quelle: Eines Tages legte er André Franquin ein dickes Heft mit einer Erzählung vor, die sich um einen exzentrischen Erfinder dreht, der aus Pilzextrakten geheimnisvolle Wundertränke braut (https://de.wikipedia.org/wiki/Luc_Bermar, gesehen am 22.02.2013). - Vieles aus der orientalischen M. ist so zu den Hellenen übergegangen, obwohl schon bei Homer und in der Zeit vor den Perserkriegen zahlreiche einheimische Praktiken auftauchen, wie das Besprechen des Blutes, der Wundertrank der Helena, der Zaubergürtel der Aphrodite, der Zauberstab des Hermes, die Verwandlung des Odysseus und seiner Gefährten in Schweine, Löwen etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Magier).

Zaubertrank   „magisches Getränk“

Quelle: Nach dem Vorfall überredete Asterix Obelix dazu, heimlich einen Schluck Zaubertrank von Miraculix zu nehmen (https://de.wikipedia.org/wiki/Wie_Obelix_als_kleines_Kind_in_den_Zaubertrank_geplumpst_ist, gesehen am 22.02.2013). - Pharmakon (grch.), Arznei-, Heilmittel; auch Gift, Zaubertrank (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Pharmakon).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Substanzbezeichnung als Vorderglied
Balsamtrank   „linderndes Getränk“

Quelle: Isot von Kornwall bringt Euch / Den Balsamtrank, den ihr so heiß ersehnt (Loehr, Tristans Tod, 1919).

Feuertrank   „scharf schmeckendes, befeuerndes Getränk“

Quelle: Auch ich nippte noch einmal an dem Feuertrank. Und wahrhaftig, er hatte recht; er tat gut, richtig gut (Gaskin, Feuer im Paradies, 2015). - Die Königin nahm die Kürbisflasche und that einen guten Zug vom Feuertrank (Róna-Sklarek, Ungarische Volksmärchen, 1901).

substantivisches Determinativkompositum mit evaluierendem Vorderglied
Leibtrank   „Lieblingsgetränk, bevorzugtes Getränk“

Quelle: Rum und Wasser ist ihr Leibtrank (German American Annals 2, 1904).

Lieblingstrank   „Lieblingsgetränk, bevorzugtes Getränk“

Quelle: Auch jetzt geizte Servius mit dem herzstärkenden Lieblingstrank nicht, beschränkte jedoch die Menge und ließ ihn erst nach beendetem Tageswerk verabreichen (Kronenheim, Rom im Untergang, 2016). - Er war übrigens sehr mäßig, den alkoholischen Getränken eher ab- als zugeneigt. Sein Lieblingstrank war der Tee (Kühl, Harro Harring, der Friese, 1906).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Heiltrank   „heilendes Getränk, flüssige Arznei“

Quelle: Ein Heiltrank (auch englisch Potion genannt), kann durch seinen Gebrauch (je nach Wirksamkeit) einen bestimmten Anteil der körperlichen Kräfte bzw. der Gesundheit regenerieren (https://de.wikipedia.org/wiki/Elixier, gesehen am 22.02.2013). - Es erschien der Leibarzt mit dem Heiltrank (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

Kühltrank   „kühlendes Getränk“

Quelle: Doch Ashbury war eine Lehrerin, die großen Wert auf Chancengleichheit legte, was hieß, dass heute ich mit dem Mischen an der Reihe war, während Britney die Anleitung für den Kühltrank vorlas, den wir herstellen sollten (Arnett, Midnight Academy, 2014). - Der Leibarzt mischte den Kühltrank und verbrauchte für die Waschungen eine reichliche Menge von Essig und Wohlgerüchen (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

Labtrank   „labendes, erfrischendes Getränk“

Quelle: Und Tausende von Schmetterlingen besuchen die nektarreichen Blüten, um sich ihren Labtrank zu holen (Kremp, Christliche Pflanzennamen, 2015). - Kommt ein Labtrank für Europa noch einmal heraus? (Kerr, O Spanien!, 1924).

Labetrank   „labendes, erfrischendes Getränk“

Quelle: Die erhitzten Schwertschwinger schütteten sich diesen Labetrank aus Kuh- oder Büffelhörnern in den trockenen Schlund (Die Zeit, 10.02.2000). - Nehmen Sie Biomalz, um den köstlichsten, wohlbekömmlichen Labetrank zu bereiten (Berliner Hausfrau 37, 1924).

Laxiertrank   „abführendes Getränk, flüssiges Abführmittel“

Quelle: Ein Laxiertrank oder ein Brusttee geben unmißverständlich an, welchem Zweck sie dienen, nicht so reinigende Species (Tesche, Arznei für des Ordens Untertanen: die Arzneimittelversorgung in Einrichtungen des Deutschen Ordens im 17. und 18. Jahrhundert, 2004). - Anwend.: ln England sehr beliebter Laxiertrank (Handbuch der praktischen und wissenschaftlichen Pharmacie, 1927).

Mischtrank   „Mischgetränk“

Quelle: Auch sie nimmt die Göttin auf und reicht ihr den Kykeon, einen Mischtrank, den die Erschöpfte gierig austrinkt (https://de.wikipedia.org/wiki/Metaneira_(Mythologie), gesehen am 22.02.2013). - Ich habe gefastet, ich habe den Mischtrank getrunken (Klages, Der Geist als Widersacher der Seele, 1932).

Mundtrank   „angenehm mundendes Getränk“

Quelle: Hier unterhielt auch der Landesherr einen Weinbaubetrieb, von hier bezogen er und die Mitglieder seines Hofes ihren "Mundtrank" (Krusenstjern/Medick/Veit, Zwischen Alltag und Katastrophe: der Dreissigjährige Krieg aus der Nähe, 1999). - Am 7. und 8. Juni war an die Hofkammer eine scharfe Erinnerung gekommen, dem kaiserlichen Baumeister 300 fl., und zu Händen des Oberstkämmerers 500 fl. auszuzahlen, ferner für des Kaisers Mundtrank und Hofkeller Wein zu erhandeln (Chroust, Vom Einfall des Passauer Kriegsvolks bis zum Nürnberger Kurfürstentag, 1903).

Purgiertrank   „flüssiges Abführmittel“

Quelle: Ein Purgiertrank ließ die Kröte abgehen (Hüppauf, Vom Frosch: Eine Kulturgeschichte zwischen Tierphilosophie und Ökologie, 2011). - Späte deutsche Skribenten haben es leichtfertig als Tatsache hingestellt und allerlei hinzugefabelt, z.B. daß, als der Kaiser einen Purgiertrank begehrte, ihm "der fromb ehrlich Jud" Gift gegeben habe (Lewin, Die Gifte in der Weltgeschichte, 1920).

Schlürftrank   „eingedicktes Getränk“

Quelle: Daher rät Dioskurides, die Wurzel mit einem Schlürftrank aus Brei oder Graupenschleim zu geben und vorher eine kleine Mahlzeit zu verordnen (Achner, Ärzte in der Antike, 2009). - Bei Abnahme der Krämpfe reichte er dem Patienten einen Schlürftrank (Janus, 1929).

Stärketrank   „stärkendes Getränk“

Quelle: Heimdall erhielt demnach einen Stärketrank, gemischt aus Erde, Meerwasser und Schweineblut (https://de.wikipedia.org/wiki/Heimdall, gesehen am 22.02.2013). - In einigen Märchen wird der Stärketrank als "Wein" bezeichnet (Gülzow, Teutonia, 1914).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Lautertrank   „klarer, mild laxierender Kräuterwein“

Quelle: Ich werde Lore fragen, ob sie einen Lautertrank für mich hat (Schaaf, Das Geheimnis der Weingräfin, 2012). - In halbunmerklichen Übergängen äußerten sie sich von der blos kindischen Lust an einmal Lavendel in den Lautertrank, Veilchenwurzel in die Mandeltorte zu mischen, bis zu den eifrigsten und ernsthaftesten Versuchen vorwärts zu kommen (Lund, Gesundheit und Krankheit in der Anschauung alter Zeiten, 1901).

Süßtrank   „süßes Getränk“

Quelle: Wir haben außerdem verschiedene Arten von Getränken, wie Traubenwein und Dattelwein, Sauertrank und Bier, Süßtrank und Rosenwassertrank (Giese, Mensch und Tier vor dem König der Dschinnen, 1990). - Sieben Altäre werden aufgestellt, Brote verschiedener Form daraufgelegt, Datteln, Mehl, Honig, Butter, Milch, Süßtrank und drei Sorten Öl werden bereitgestellt (Globus 94, 1908).

substantivisches Determinativkompositum mit Flüssigkeitsbezeichnung als Vorderglied
Biertrank (2)   „das Trinken von Bier“

Quelle: Nach altgermanischem Rechte konnten Erbverträge nur mit Wein- und Biertrank abgeschlossen werden (Anzeiger für schweizerische Altertumskunde, 1900).

Bluttrank (2)   „das Trinken von Blut“

Quelle: So hatte schon Odysseus die Schatten der Unterwelt durch Bluttrank zeitweilig ins Leben zurückgerufen (Mueller-Eckhardt, Transfusionsmedizin, 1988). - Im römischen Reich glaubte man, daß bei den Christen jeder neu in die Gemeinschaft Aufzunehmende mit einem Dolche ein unter Opfermehl verborgenes Kind zu töten hätte, worauf alle Anwesenden an dem Bluttrank und der Menschenfleischmahlzeit teilnähmen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Blutaberglaube).

Wassertrank (2)   „das Trinken von Wasser“

Quelle: Der ganze Charakter des Ritus und das kultisch-magische Denken, das darin zum Ausdruck kommt, spricht nach unserem Verständnis für die Selbsttätigkeit von kraftgeladenem Fluch und Wassertrank (Wolf, Mysterium Wasser: eine Religionsgeschichte zum Wasser in Antike und Christentum, 2004).

Weintrank   „das Trinken von Wein“

Quelle: Nach altgermanischem Rechte konnten Erbverträge nur mit Wein- und Biertrank abgeschlossen werden (Anzeiger für schweizerische Altertumskunde, 1900).

Älteres Neuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
Apfeltrank, Äpfeltrank   „Apfelsaft oder -most“

Quelle: So ziehen wir durch der armen Gecken Land. / Man giebt uns nichts denn Aepfeltrank (A.v. Arnim, Des Knaben Wunderhorn, 1808). - Einen Apfeltrank verfertigt man so: Man schneidet Aepfel in Scheiben, thut etwas Zwiebel hinzu, und läßt dieses etwas durchkochen, dann thut man Zucker hinzu, und giebt es, wenn es kalt worden dem Patienten trinken (Sickler, Der teutsche Obstgärtner, 1796). - Vber das / hatten sie kein einigen Tropffen Weins / oder süß Wasser mehr im Schiff / vnnd war nur noch ein klein Fäßlein voll Apffeltrancks vorhanden (Gottfried, Newe Welt Vnd Americanische Historien, 1631).

Chatrank   „Tee“

Quelle: Dieses Wunderbild / gegen welches ohne diß der Apollonische Apollo /der Tarentinische Jupiter und Hercules für Zwerge zu achten / wird dardurch noch mehr vergrössert / daß es aus einem güldenen Kruge eine Bach süssen Wassers in das unten strömende Saltz-Wasser ausgeust / welches für so köstlich gehalten wird / daß darvon alle Tage dem Serischen Könige seine Nothdurfft zu dem gesunden Cha-Trancke aufgefangen / und nach Hoffe gebracht wird (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Eicheltrank   „Dekokt aus Eicheln“

Quelle: Als Nachkost wurde auf silberner Platte der alten Dame eine Schale ihres Eicheltrankes, der jungen ein Apfel präsentiert (François, Die letzte Reckenburgerin, 1871). - Nachher versetzt man diesen Eicheltrank noch mit Milch und Zucker, und läßt diese Gabe (ganz oder zur Hälfte) das Kind täglich Vormittags nach und nach trinken (Struve, Neues Handbuch der Kinderkrankheiten, 1797).

Erdäpfeltrank   „Getränk aus Kartoffeln“

Quelle: Schon am nächsten Tage begannen wir, ihm Kräuter und Erdäpfeltränke, feines Heu ohne Stroh, Kleienlecken, Rübenspalten, gekochte Kohlstengel usw. zu füttern (Rosegger, Waldheimat, 1877).

Fliedertrank   „Dekokt oder Tee aus Flieder“

Quelle: Als er den heißen Fliedertrank herunter hatte, ward er stiller und schloß die Augen (Frapan, Zwischen Elbe und Alster, 1890). - Ist das Fieber schwach, der Puls klein und kriechend, so kann man zu dem Fliedertrank etwas guten Wein mischen (Olberg, Beiträge zur Literatur der Blattern und deren Einimpfung, 1791).

Gerstentrank   „Dekokt aus Gerste“

Quelle: Gerstenwasser (Gerstentrank, Decoctum hordei), durch Kochen von 1 Theil roher Gerste mit 12 Theilen Wasser, bis zum Aufplatzen der Körner, od. so bereitet, daß man 2 Theile mit kaltem Wasser abgewaschene Graupen, nachdem sie mit 6 Theilen Wasser kurze Zeit gekocht worden u. dieses Wasser abgegossen ist, mit 48 Theilen kochendem Wasser übergießt u. dieses zur Hälfte einkocht (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Gerstenwasser). - Der Gerstentrank, des -es, plur. inus. das Gerstenwasser, des -s, plur. inus. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Die grossen Hirschhörner oder Geweihe werden geraspelt, und die Späne davon zu Ptisanen oder Gerstenträncken, ingleichen zur Gallerte gebraucht (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Cervus).

Habertrank   „Dekokt aus Hafer“

Quelle: Am folgenden Morgen, ehe ich das Vieh auf die Weide trieb, ließ ich für einen Theil des Geldes ein wenig Bier und braunen Zucker kaufen, um es der kranken Mutter in ihren Habertrank zu thun, damit er angenehm und stärkend würde (Schneid, Die arme Hirtenfamilie, 1856). - Oder brauch den Habertrank, der also gemacht wird: Nimm weißen Haber 6 Hände voll, Wegwartwurzel eine Handvoll, präparirten Salpeter ein halb Loth, Brunnwasser, 4 Maaß, koche Alles zusammen bis auf die Hälfte ein (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1753).

Hafertrank   „Dekokt aus Hafer“

Quelle: Hafercur, Anwendung von Hafermehl, wobei, man bezweckt, durch eine leichte milde Nahrung Krankheitsreize im Körper abzustumpfen, durch Abkochung von Hafer u. daraus erhaltenen Hafertrank, od. durch einfache Anwendung von Hafergrütze hierzu (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hafercur). - Der Haferschleim, des -es, plur. inus. die dicke schleimige Brühe von gekochtem Hafer oder gekochter Hafergrütze, welche auch Haferseim, und wenn sie dünner ist, Hafertrank genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Haferschleim).

Haomatrank   „Haoma, kultisches Getränk der iranischen Religion“

Quelle: so wird der Haomatrank von den Magiern beim Opfer gepreßt und libiert (Meyer, Geschichte des Altertums, 1884-1902).

Holztrank/n.   „Dekokt von Hölzern“

Quelle: Holztrank (Holzthee, Decoctum lignorum), Absud, bes. von Guajakholz od. Sassaparille, auch China-, Quecken-, Kletten-, Seifen- u. Süßholzwurzel, Sassafrasholz etc., mit Wasser, als schweiß- u. harntreibend, in chronischen Haut-, rheumatischen, gichtischen Krankheiten etc. (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v.). - Der Holztrank, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -tränke, in der Arzneykunst, ein aus gekochten heilsamen Holzarten bereiteter Trank (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Diejenigen / so ein versaltzenes Geblüt haben / und mit der Raud behafftet sind / können auch mit Nutzen ordinari ein Holtztranck trincken / oder solches mit einem dünnen weissen Wein vermischen (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Kaffeetrank   „Kaffeegetränk“

Quelle: Strickstrumpf und Kaffeetrank halten alte Augen wach (François, Stufenjahre eines Glücklichen, 1877). - Man hat den Kaffeetrank als Antidot des Schierlings befunden (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21, s.v. Schierling). - Es ist zuverläßig, daß man nicht eher von dem Kaffeetrank, selbst in den morgenländischen Gebiethen, deutliche Spuren findet, als im fünfzehnten Jahrhundert nach Christi Geburt (May, Medicinische Fastenpredigten, 1793). - Nach solchem / spricht der Author / seyen sie wiederum zum Caffeetranck verwendet worden (Teutschmund, Das ausgefegte Caffee-Hauß zu Venedig, 1698). - Gemelte Bohnen gebrauchen die Egipter zur speise / eben wie wir die unsrigen: als auch zum tranke / den etliche vor den so genenten Koffee-trank halten (Zesen, Assenat, 1670).

Kiwatrank   „Getränk aus den Hülsen des Schwarzholzbaums“

Quelle: Der Kiwa-Trank ist trotz seiner abstossenden Bereitungsweise sehr schmackhaft, stark berauschend und seine Blume erinnert an Vanille (Prometheus: Illustrirte Wochenschrift, 1899).

Kleietrank   „flüssiges Viehfutter aus Kleie“

Quelle: Dieses Futter bekommt ihnen besser als Kleietrank (Wilhelmi, Die musterhafte Oekonomie-Wirthschafterin, 1873). - doch soll der Mehl- oder Kleyetrank niemal so heiß seyn, daß sie den Rüßel oder die Ingeweide verbrennen (Baumann, Entdeckte Geheimnisse der Land- und Hauswirthschaft, 1783).

Kleientrank   „flüssiges Viehfutter aus Kleie“

Quelle: Heu, Brod und Gerste, im Sommer Klee und anderes Grünzeug genügen zur Ernährung der Gefangenen; sehr gut bekommt ihnen auch ein Kleientrank, wie ihn Ziegen erhalten (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Es wird eine Ptisana und Tranck davon bereitet, und auf frantzösisch Eau de Son, teutsch, Kleyenwasser, Kleyentranck, genennet (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Furfur). - Er schüttet ihnen die Eppfel nur in Trog / vnd gab ihnen ein gut gesäuffe darauff / nemblich ein Kleyentranck (Coler, Oeconomia Ruralis Et Domestica, 1645).

Leintrank   „flüssiges Viehfutter aus Leinkuchen“

Quelle: Leintrank, in Wasser aufgelöste Leinkuchen, Getränk für das Vieh (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Eben die Wirthe, die den Leintrank bereiten, pflegen ihren Kälbern zuletzt auch noch saure Milch zu geben, und solche mit diesem Tranke zu vermischen (Krünitz, Oekonomische Encyclopaedie, 1799, s.v. Leinkuchen).

Leinkuchentrank   „flüssiges Viehfutter aus Leinkuchen“

Quelle: Man füttert die Kälber mit zartem süßem Heu, zwischen welchem man ihnen auch Kleienschlempe, gekochten Roggen, Hafer, Schrot od. Leinkuchentrank gibt (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Rindvieh). - Der Unterschied der Kosten aber, ob nemlich ein Kalb 18 bis 20 Wochen mit Gerstenschrot, oder ob es nur 6 bis 8 Wochen mit Leinkuchentrank getränket wird, ist zu groß, um ihn gleich gültig zu übersehen (Hannoverisches Magazin, 1788).

Limonadentrank/n.   „Getränk aus Limonen“

Quelle: Kühlende Mittel (Refrigerantia), Mittel, die in Fiebern u. überhaupt bei krankhafter Hitze im Körper zu deren Minderung dienen, wie Wasser als kaltes Bad, Umschlag u. Übergießen, innerlich als Getränk, auch Eis u. äußerlich aufgelegt, nebst kalter Luft, mineralische u. vegetabilische Säuren u. mit diesen gebildete Salze, bes. Salpeter, diese auch wohl als Kühltrank in einem Julep gereicht, säuerliches Obst, Limonadentrank, Emulsionen, säuerliches Gelées etc. (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kühlende Mittel). - Aine kräftige rosentinktur ist gleicher massen herzstärkend / und zu gebrauchen wie dies limonaden trank (Screta, Kurzer bericht fon der allgemainen anstekenden Lagersucht, 1685).

Limonientrank   „Getränk aus Limonen“

Quelle: Nicht zu sehr erzürne dich, Kind! Es dürfte dir schaden / Auf den Limonientrank, den du so eben genommen (Kosegarten, Jucunde, 1803).

Mandeltrank   „Getränk aus Mandelmilch“

Quelle: Ein flackerndes Feuer im Kamin verbreitete eine wohlthätige Wärme im Zimmer, und der kühlende Mandeltrank, den er seit seiner Krankheit gewöhnt war täglich zu nehmen, stand auf seinem Betttischchen (Callot, Myrthenreiser, 1826). - Meine Mutter fragt mich immer: / Trinkst du auch den Mandeltrank? (Goeckingk, Lieder zweier Liebenden, 1777).

Mandelmilchtrank   „Getränk aus Mandelmilch“

Quelle: Amande, frz., Mandelmilchtrank (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Amande).

Mohntrank   „Dekokt aus Mohn als Schlafmittel“

Quelle: L. Ross wirft bei Erwähnung der parnasischen Sage die Frage auf, ob derselben vielleicht ein in vorhistorische Zeit hinaufreichendes Factum zu Grunde liege, und erinnert an den auf der Insel Keos herrschenden Brauch, wonach hochbejahrte Personen beiderlei Geschlechts durch einen Schierlings- oder Mohntrank sich den Tod gaben, um den jüngeren Platz zu machen (Schmidt, Griechische Märchen, Sagen und Volkslieder, 1877). - Laßt Fürsten im Palast auf glattem Marmor gleiten, / Von Sammet und Damast früh ohne Schlaf aufstehn, / Wozu sie dennoch sich Mohntränke zubereiten! (Lohenstein, Eitelkeit des Weltglücks und des Hoflebens, 1680).

Moostrank   „Dekokt aus Isländisch Moos, Cetraria islandica“

Quelle: Von Nachkrankheiten beobachtete der Vf. nur selten einen anhaltenden Krampfhusten mit eiterigem Auswurfe, welcher sich aber leicht auf Einreibung der Brechweinsteinsalbe u. isländ. Moostrank, neben einem ruhigen und warmen Verhalten, verlor (Jahrbücher der in- und ausländischen gesammten Medicin 3, 1834). - Der Moostranck schmeckt so bitter daß ich endlich einen Begriff von dieser Geschmacks Eigenschafft habe (Goethe, Brief an Charlotte von Stein, 1783).

Queckentrank   „Dekokt aus Quecke“

Quelle: Und hinaus vors Fenster / Wandern Arzeneien, / Und herein vom Speicher / Bessre Näschereien; / Statt des Queckentrankes / Und des Quittenschleimes, / Frisches Obst des Schrankes / Aufbewahrt-geheimes (Rückert, Kindertodtenlieder, 1833-34). - Eben so dichtete ein Andrer (Hufeland's Journal 1813. S. 63.) aus Magendrücken, Magenkrämpfen (?), Aufstossen und Erbrechen seinem Kranken organische Fehler des Magens, Skirrhositäten, Geschwülste und Verhärtungen an, und wähnt, da durch langwieriges Trinken des Queckentrankes (und doch wohl dabei angeordneter besserer Lebensordnung und Diät?) sich jene Beschwerden verloren, dadurch bewiesen zu haben, dass die Quecke fähig sey, (keck und ohne Beweis vorausgesetzte) Skirrhositäten des Magens aufzulösen (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21). - Sie bekam nun die Schwererdenauflösung, erst zu 40, dann zu 80 Tropfen, dreymal täglich, und dabey Queckentrank (Hufeland, Vollständige Darstellung der medizinischen Kräfte und des Gebrauches der salzsauren Schwererde, 1794).

Rebentrank   „Wein“

Quelle: Als der Rebentrank eben anfing, das Gespräch frischer und lebendiger zu machen, wurde die Thüre rasch und heftig aufgerissen (Aston, Aus dem Leben einer Frau, 1847). - Sie tränkte dich mit Rebentrank; / Und freudig tönte dein Gesang (Voß, An Luther, 1777).

Rosinentrank (1)   „Dekokt aus Rosinen“

Quelle: eine starke Hand voll soll in einem Gefäße mit ungefähr vierzig Unzen Wasser übergossen, neun Tage macerirt werden, wovon die nüchterne Kranke täglich zwei Becher voll mit eben so viel Rosinentrank nehmen musste (Dierbach, Die Arzneimittel des Hippokrates, 1824). - Daher auch bei dem heiligen Abendmahl die Aethiopier den Mangel rechten Weines durch die im Wasser geweichte Rosinen-Beerlein zu ersetzen suchen, deren Saft sie auspressen, und also vielmehr einen Lauerwein oder Rosinentrank, als rechten Wein machen (Eskuche, Erläuterung der heiligen Schrift aus morgenländischen Reisebeschreibungen, 1755).

Teetrank/n.   „Tee“

Quelle: derowegen nicht unbillich Herr D. Christianus Menzelius in vorgedachten Ephemeridibus Decur. 2 A. 3 Observ. 14 pag. 56 saget, wie das blosse Wasser gewißlich eine Heil-Meisterin vieler Kranckheiten sei, welches man insonderheit an dem nunmehro aller Orten bekandten Thée-Tranck siehet, als welcher seine Krafft nicht allein von denen Thée-Blättern sondern auch von dem warmen Wasser hat (Behrens, Hercynia Curiosa oder Curiöser Hartz-Wald, 1703). - Das warme Tranck davon bereitet man wie das Thee-tranck (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Somatrank   „Soma, kultisches Getränk der indischen Religion“

Quelle: Er ist der Gott der Schlachten, zu welchem er, vom Somatranke berauscht, auf seinem mit falben Rossen bespannten Wagen auszieht und die Feinde überwindet (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874).

Zichorientrank   „Getränk aus Zichorien“

Quelle: Und wann die Nacht, wie alle Nächte, / Vollendet hat den trägen Lauf, / Dann steigt, doch stets zuerst das rechte / Bein aus den Federn, sittsam auf! / Labt Euch an dem Zichorientranke / Und tretet Eure Mühlen gern (Dingelstedt, Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters, 1841).

explikatives substantivisches Determinativkompositum mit Flüssigkeitsbezeichnung als Vorderglied
Biertrank (1)   „Bier“

Quelle: Doch nach des Tages Mühen, / da ist die rechte Zeit, / in's Wirthshaus einzuziehen, / das uns den Biertrank beut (Allgemeines Reichs-Commersbuch für Deutsche Studenten, 1890). - Diß vnnd ander dergleichen Biertranck wird man an andern Orten schwerlich oder gar nicht nachmachen / wie dergleichen offt probiret worden (Kentz, Güldener Handwercksboden, 1629).

Bluttrank (1)   „Blut als Getränk“

Quelle: so groß sein Durst war, stellt er sich dieses Wasser, wegen welchem diese Tapfern ihr Leben in äusserste Gefahr gesetzt, wie Bluttrank vor (Grynäus, Die Heilige Schrift, 1782). - Dammasek, gemeiniglich in allen Übersetzungen Damascus vertolmetschet / ist eigentlich Blutsuppe / oder wie es andere außlegen Blut-Tranck (Dapper, Asia, oder genaue und gründliche Beschreibung des gantzen Syrien und Palestins oder gelobten Landes, 1681).

Wassertrank (1)   „Wasser als Getränk“

Quelle: Zitternd reicht / Ich ihm den Wassertrank (Herder, Briefe zur Beförderung der Humanität, 1793-97). - Ein kühler Wasser-Trank ist ein recht reiner Wein / er lässt mir den Verstand / und nimmt den Kopf nicht ein (Haimendorf, Vermischter Gedichte-Kranz, 1682).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Branntweintrank   „Getränk mit Branntwein“

Quelle: Branntweintrank, die flüssigeren Theile dieses Rückstandes, welche zur Essigfabrikation benutzt werden können (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Branntweinspülicht). - doch soll Schrot und Branntwein-Trank der Dauer des Leders nachtheilig seyn (Krünitz, Oekonomische Encyclopaedie, 1795, s.v. Leder).

Eiertrank   „Getränk mit Eiern“

Quelle: Der einfache katarrhalische Husten wird mit Wärme, Schweißerregung, Einathmen von milden Dämpfen, durch Brustthee, Eiertrank leicht geheilt (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v. Husten). - Die einzige Ungemächlichkeit bemerke ich bei schwachen sehr empfindlichen Mägen, daß der Eiertrank etwas blähend ist (Weikard, Vermischte medicinische Schriften, 1782).

Essigtrank   „Getränk mit Essig“

Quelle: Jetzt aber, da er dem Tode nahe ist, da er Alles gelitten hat, was er leiden sollte, und nur noch der herbe Essigtrank zu überstehen war, jetzt nimmt er diesen Trank (Der Prediger und Katechet 18, 1868). - Von Pflanzennahrung das schwere Gebrechen geheilt. cheyne sanit. infirm. p. 52 und das Podagra puiati praeserv. p. 285. halb Wasser und Eßigtrank wird gelobt (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1774). - Wann wir aber Ihn vnd die Seinigen dursten lassen / vnd nicht behülfflich seyn wollen / so setzen wir Ihm einen Newen Gallen- vnd Essigtranck vor / dadurch Ihm nichts als Jammer vnd Hertzeleid / zugefüget wird (Walther, Novem Beatitudines Organorum Passionalium, 1645).

Gallentrank   „Getränk mit Galle“

Quelle: Ha! quälender, denn Dürsten, Brennen, / Denn Gallentrank, der Menschen Spott, / Das ist im Innern mein Erkennen, / Daß ich verlassen bin von Gott (Kerner, Der Kranke und die Stimme, 1826). - Ach, Du lechzest nach / Dem letzten Labetrank / Vom Quelle dieser Erden, / Und Dir wird Gallentrank / Und Essig werden / Zum letzten Dank! (Herder, Der Fremdling auf Golgatha, 1772). - Wann wir aber Ihn vnd die Seinigen dursten lassen / vnd nicht behülfflich seyn wollen / so setzen wir Ihm einen Newen Gallen- vnd Essigtranck vor / dadurch Ihm nichts als Jammer vnd Hertzeleid / zugefüget wird (Walther, Novem Beatitudines Organorum Passionalium, 1645).

Gewürztrank   „gewürztes Getränk“

Quelle: Auf dem Wege dahin - es war um 10 Uhr Vormittags - reichten Viele den hhl. Bekennern aus brüderlicher Liebe einen Becher gemischten Gewürztrankes (Vollständiges Heiligen-Lexikon, 1861, s.v. Fructuosus). - Bitterer Gewürztrank. Nimm Calmus, Zittwer, jedes ein Loth (Fuller, Pharmacopoeia extemporanea, 1750).

Gifttrank   „vergiftetes Getränk“

Quelle: Giftbecher, ein mit Gifttrank gefülltes Trinkgeschirr, dessen Leerung eine Todesstrafe der Athener war (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Giftbecher). - Ion war eben, da man ihm den Gifttrank reichete, bey einem Gastmahle wegen seiner neuen Geburt (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Ion). - Ein einiger gifttrank kan alles verrichten (Zesen, Assenat, 1670).

Honigtrank   „Getränk mit Honig, Met“

Quelle: Nun laßt uns geh'n aufs Dorf hinaus / Zum Honigtrank und Honigschmaus! (Hoffmann von Fallersleben, Kinderlieder, 1877). - Neun grosse Lieder hab ich gelernt, / Von Bolthar, Freya's berühmtem Sohn, / Und trank den edlen Honigtrank / Voll Sangeskunst (Herder, Volkslieder, 1778-79). - Wann jhr aber vermaineten / es wäre jhm zuglauben / wurdet ihr gedencken / daß der Juppiter offt die Speiß der Götter und Hönigtranck nit gewolt / und mit gutwilligem Gemüt zu den Mahl zeiten der Moren sich geladen habe (Schupp, Schrifften, 1663).

Kräutertrank   „Getränk mit Kräutern“

Quelle: Kräutertrank, durch Aufguß od. auch Abkochen heilkräftiger Kräuter bereitet, als Frühlingscur, zu vermeintlicher Blutreinigung angewendet (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Kräutertrank, des -es, plur. von mehrern Arten, die -tränke, in der Arzeneykunst, ein aus heilsamen Kräutern gekochter Trank (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Die schwangere Weiber schikken / um die Geburts-zeit / nach den Priester oder Wahrsager / der ihnen ein Kräuter-trank gibt (Roger, Offne Thür zu dem verborgenen Heydenthum, 1663).

Malztrank   „malzhaltiges Getränk“

Quelle: Auch in der Heilkunst wird das Malz zur Bereitung von Malztränken, die blutreinigend und gelind eröffnend wirken, zu Umschlägen bei Geschwüren und zu Bädern benutzt, welche als ein Stärkungsmittel schwächlicher Körper empfohlen werden (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Malz). - Später entdeckte man eine vorzügliche Wirkung im Sauerkraut; eine noch vorzüglichere in dem Malztrank (Gall, Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen, 1791).

Mehltrank/n.   „Getränk mit Mehl“

Quelle: Als Gegenmittel streut man auf einen warmen Mehltrank 1/2 Pfund klares Leberkraut, ein Stück rohen Ocker, etwas pulverisirten Salpeter u. läßt das kranke Schwein hungern bis es davon frißt (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Seuche). - Man versage in diesen Umständen den kranken Thieren ja nicht die frische Luft, tränke sie oft mit gesalzenem Wasser, gebe ihnen Früchte, Rüben, Erdäpfel und grünes Futter zur Nahrung, wie auch zuweilen Mehltrank zu saufen (Fuß, Versuch eines leichtfaßlichen Unterrichts von der Rindviehzucht, 1797). - Des andern Tages giebt man ihnen ein warmes Mehltranck / oder wann sie jung sind / saugen sie an ihrer Mutter (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Myrrhentrank   „Getränk mit Myrrhe“

Quelle: "Den Kelch, o Herr, erspare mir!" Aber sogleich setzte er hinzu: "Wenn er Dir, o Herr, erspart sein soll! Wenn nicht - so gib mir die Gnade, ihn in der Vereinigung mit Dir zu leeren, diesen bittersten Myrrhentrank!" (Hahn-Hahn, Maria Regina, 1860). - Müd neigt er sich, saugt aus dem Schwamme / Den Myrrhentrank; sein Mörder gab / Nicht Wasser ihm, nicht Weinbeerblut, / Zu stillen seines Durstes Gluth (Schubart, Trost eines Gefangenen aus den sieben letzten Worten Jesu, 1779). - Ach, es ist ein bittres Leiden / Und ein rechter Myrrhentrank, / Sich von seinen Kindern scheiden / Durch den schweren Todesgang! (Gerhardt, Leid ist mirs in meinem Herzen, 1659).

Schierlingstrank   „flüssiges Gift aus Schierling“

Quelle: alle Kraft der Bewegung hatte der feindliche Schierlingstrank gebrochen (E.T.A. Hoffmann, Die Elixiere des Teufels, 1815-16). - O! der Gedanke / Macht meinen Wein / Zum Schierlingstranke, / Mischt Wermuth ein / In meine Speise (Göckingk, Göckingk an Stamford, 1778).

Schrottrank   „flüssiges Viehfutter aus Getreideschrot“

Quelle: Sind die Ferkel 14 Tage alt, so müssen sie allmälig an Milch od. Schrottrank gewöhnt; sind sie 4–6 Wochen alt, so müssen sie abgesetzt od. entwöhnt werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Schwein [1]). - alsdenn wird ihr obiges eingegeben, dabey aber mit der Futterung sehr in Acht genommen, so, daß man ihr nur etwa geschnittenen Kohl, gut Heu und Schrot-Trank giebt (Hannoversche Anzeigen, 1758).

Schwefeltrank   „schwefelhaltiges Getränk“

Quelle: Hier ein dickwanstiger Senator, der alljährlich wiederkehrend sein träges Blut neu zu beleben trachtet, dort ein bleichsüchtiges Mädchen, welches den bitteren Schwefeltrank hoffnungsvoll der über der Quelle thronenden Najade weiht (Die Grenzboten, 1874). - Die höllischen Bedienten stecken ihm darauf Kröten und Schlangen in den Mund und gießen ihm einen Schwefeltrank ein (Freymüthige Betrachtungen über alte und neue Bücher, 1784). - Wie daß mein Mund denn itzt schon kosten muß / Zerschmoltzen Ertzt / entflammte Schwefelträncke? (Lohenstein, Ibrahim Sultan, 1673).

Wermuttrank   „Getränk mit Wermut“

Quelle: Der Wermuthtrank, des -es, plur. die -tränke, ein Trank, dessen vornehmster Bestandtheil Wermuth ist (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Bevor es noch den Most von Escols Trauben preßt, / Muß es den Wermuthtranck aus Mara Teichen schöpfen (Günther, Frühere Gelegenheitsdichtungen, 1713). - Ein Artzt / ehe er das Geschirr / so mit bitterem Wermuth-Tranck angefüllet ist / den Kinderen reichet / thuts zuvor mit süssem Honig am Rand bestreichen / damit die Bitterkeit nicht gleich Anfangs empfunden werde (Rosweyde, Leben der Vätter, 1691).

Würztrank   „gewürztes Getränk“

Quelle: was diese alle genießen und mit geheimnisvoller Brunst in sich hineinzutrinken trachten, das sind die Würztränke der großen Circe "Grausamkeit" (Nietzesche, Jenseits von Gut und Böse, 1886).

Würzetrank   „gewürztes Getränk“

Quelle: So gut er es verstand, braute er nun selbst den heißen Würzetrank (Keller, Züricher Novellen, 1878).

Zuckertrank   „zuckerhaltiger Süßtrank“

Quelle: Ach, möchten doch die unglücklichen Sclaven bald frei, und Bauern und Pächter werden, damit nicht jede duftende Phiole Caffee's, nicht jeder Zuckertrank durch das Andenken an den Blutschweiss der armen Negersclaven verbittert würde! (Wimmer, Bibliothek Naturhistorischer Reisen für die reifere Jugend 3, 1830). - Will man den Zuckertrank nicht mit gemeldtem Biere kochen, oder kann man dasselbe nicht bekommen, so kocht man Brot in Milch (Schreber, Sammlung verschiedener Schriften, welche in die öconomischen, Policey- und Cameral- auch andere Wissenschaften einschlagen, 1764). - Er preßt aus Erzen Salz, aus edeln Steinen Säfte, / Bereitet trinkbar Gold, macht Wasser aus Metall, / Giebt in drei Tropfen ein wohl hundert Kräuterkräfte, / Macht Lebensöl aus Gift und Zuckertränk' aus Gall' (Lohenstein, Höhe des menschlichen Geistes, 1680).

substantivisches Klammerkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Chinatrank/n.   „flüssige Arznei mit Chinarinde“

Quelle: Ich liefs nun im nächsten Anfalle den Chinatrank, (von dessen Form und Gebrauchsweise später) wie gewöhnlich verbrauchen, und der Anfall kam nicht wieder (Magazin für die gesammte Heilkunde 29, 1829). - Ich mußte einen Chinatrank, der Prologus Spanische Fliegen, der Epilogus ein Klystier, und Herr Passerino Blutigel holen (Thümmel, Reise in die mittäglichen Provinzen von Frankreich im Jahre 1785-1786, 1791-1805). - Oder man kan zu diesen Kranckheiten folgendes China-tranck brauchen. Nemmt der besten China-wurzel dritthalb loth / Franzosen-holtz / Sassafrasholtz (Verzascha/Zwinger, Theatrum Botanicum, 1696).

explikatives substantivisches Determinativkompositum mit Substanzbezeichnung als Vorderglied
Arzneitrank   „flüssige Arznei“

Quelle: ein Fürst verlangte sogar von seinem Leibarzte, daß dieser den für ihn bereiteten Arzneitrank koste, bevor er ihn trinken wollte (Krüger-Hansen, Die Homöopathie und Allopathie auf der Wage, 1833). - Auch färbt man Tinkturen und Arzneitränke damit roth (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v. Färberochsenzunge). - Aber die Wasser / die nach etwas schmäkken / zeigen die art des erdreiches an / sagt Seneca 3/20 / der Natürlichen fr. da sie durchhin lauffen / und bringen mit ihnen die kräfte des untererdgewächses / als der Allaune / des Schwefels / Kupferrohts / und dergleichen / und müssen derhalben nicht vor gemeinen / sondern vor Artzneitrank gebraucht werden (Cats, Schatz der Gesundheit, 1671).

Mettrank   „Met als Getränk, Honigwein“

Quelle: Leichtsinnig sah er zu wie Scharka seinem Gefolge betäubenden Methtrank reichte, der die berauschten Krieger zu jedem Widerstande unfähig machte (Sartori, Die Ruinen des Schlosses Lednitz in der Trentiner Gespannschaft, 1840).

Mokkatrank   „Mokka“

Quelle: in der Küche des Gartenhauses zischte und brodelte das Wasser im Erwarten seiner Umwandlung zu dem allgeliebten Mokkatranke (Marlitt, Das Geheimnis der alten Mamsell, 1868). - Itzt musterst du den Schmuck im reichen Kleiderschrank, / Und jetzt bereitest du den Thee und Mokkatrank, / Besorgest ernsthaft jetzt das Regiment der Küche, / Jetzt wieder thust du zehn bis funzehn Nadelstiche (Meister, Briefe an Freundinnen, 1794).

Nektartrank   „Nektar“

Quelle: Ich vergaß nur daß ich meine Befriedigung nicht da suchte wo ich sie hätte finden können, weil ich fortwährend von einem idealen Glück träumte - und meinen Durst mit einem Nectartrank stillen wollte, der freilich aus meinem Bach nicht zu schöpfen war (Hahn-Hahn, Sibylle, 1846). - Schone, schon', o Weib, mit dem Nektartranke des Rheines! (Voß, An Friedrich Leopold Grafen zu Stolberg, 1782). - Lippen, die in Unmut leben, / Kosten euren Nectartrank (Beer, Die kurzweiligen Sommer-Täge, 1683).

Weintrank   „Wein als Getränk“

Quelle: Im Mittelalter scheint die allgemein und weitverbreitete symbolische Anwendung des Weintranks zur Feier eingegangener Käufe, mhd. lîtkouf, wînkouf, von mhd. lît = Obst- und Gewürzwein, geistiges Getränke überhaupt, aufgenommen zu sein (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Rechtssymbole). - Nebst disem edlen Weintrank mangelt es nicht an guten / annehmlichen Eßwahren (Scheuchzer, Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands, 1708). - Vnd kan auff diese weiß ein jedweder Haußvatter / für sich vnd die seinigen / jhme für das gantze Jahr auß zu Trincken / mit geringer mühe / einen herrlichen Weintranck in sein Hauß machen (Glauber, Philosophi & Medici Celeberrimi Opera Chymica, 1659).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Apothekertrank   „flüssige Arznei“

Quelle: Etliche Decocte von wilden Wurzeln anwenden, wie es den Armen Christi geziemt, das duldet und thut man bisweilen bei uns; aber besondere Arzneimittel kaufen, Aerzte gebrauchen, Apothekertrank nehmen, das ist eine große Ungebührlichkeit (Dubois, Geschichte der Abtei Morimond und der vornehmlichsten Ritterorden Spaniens, 1855). - Fort mit Punsch! er muß erhitzen, / Nie verdient er Dank, / Außer allenfalls zum Schwitzen, / Wenn im Körper Flüsse sitzen, / Dann mag er den Alten nützen, / Gleich dem Apothekertrank (Meyer/Wagner, Gedichte, 1787). - Unser sauersüßes Leben / ist ein Apothekertrank, / da vermischte Ruh' und Stank, / herb' und süß', ein Grauen machen (Fleming, Auf eine Hochzeit in Leipzig, 1631-40).

Cypriertrank   „kyprischer Wein“

Quelle: von trunkenen Hügeln / Quillt der Cypriertrank (Hölderlin, Der Archipelagus, 1804).

Dichtertrank   „Getränk für Dichter“

Quelle: Will sich's wohl ziemen, dir zum zweiten Male / Dieselbe Gabe festlich darzubringen? / Den Dichtertrank in deiner eignen Schale, / Und nur dazu das alte Lied zu singen? (Goethe, Inschriften, Denk- und Sendeblätter, 1827). - Ihre nahe Nachbarschaft mit den cyprischen und rhodischen Insulanern verschafft ihnen den weltberühmten sehr haltbaren Dichtertrank, die vortreff lichsten Orangenfrüchte, und das schönste Vieh (Historisch moralisch und politisch abgefaßte Belustigungen für alle Stände, 1782).

Engeltrank (1)   „zauberhaftes, wie von Engeln gereichtes Getränk“

Quelle: O schlummere selig, der Engeltrank dir Wohl verleih! (Brentano, Gockel, Hinkel und Gackeleia, 1838). - Sie ächzt umsonst, ergiebt sich deinem Willen, / Und wird indem mit Engeltrank erquickt (Kästner, Daß du an mich im Himmel solltest denken, 1755). - Wol Mir! Ich bin versehen / Mit Himmelspeis' und Engeltrank (Rist, Hertzinnigliches Lob- und Danklied, 1651).

Engelstrank (1)   „zauberhaftes, wie von Engeln gereichtes Getränk“

Quelle: man schickt ihnen auch von dem Engelstrank aus dem heiligen Kreise, den sie selbst nicht betreten dürfen (Kobert, Zur Geschichte des Bieres, 1896). - Zu dem Ende, wenn der Herr im Hause gegen den Kaffee ist, soll das Glätteisen ihm in seine schönsten Hemden braune Flecken brennen, die ihn ewig an den braunen Engelstrank erinnern (Der aufrichtige und wohlerfahrene Schweizer-Bote 5, 1808). - Wer solte nicht auff ein so wol / so stattlich verproviantirtem / nemblich mit Himmels-Brod / mit EngelsTranck / das ist: Mit dem wahren Leib vnd Fleisch / mit dem Blut Jesu deß Sohns Gottes verproviantirtem / [...] Schiff [...] sich mit viel tausend Freuden begeben (Hochheilige teutsche Theologie, 1690).

Geistertrank   „magisches Getränk“

Quelle: Der Rausch ist süß, den Geistertrank entflammt, / Und süß ist die Erschlaffung auch, die weiche (Hofmannsthal, Für mich..., 1890). - Die Feste des Saturn sind die gemeinsten; es gibt Nektar und Ambrosia, Seelenspeise und Geistertrank (Hippel, Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z, 1793-94).

Göttertrank   „den Göttern gehörendes oder von den Göttern stammendes Getränk“

Quelle: Nectar (Gr. M.), der Göttertrank, neunmal süsser als Honig; seiner bedienten sich die Götter statt des Weins, und er war es, der ihnen ewige Jugend und Unsterblichkeit erhielt (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Nectar). - Der Göttertrank, des -es, plur. car. in der Götterlehre der Griechen und Römer, dasjenige Getränk, welches die Götter zu sich zu nehmen pflegten, welches freylich nichts Schlechtes seyn mußte; Griech. Nektar (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Doch Todt / du süsser Todt / du uns hast so das Leben / Das rechte HimmelBrot / den GötterTranck gegeben (Zesen, Melpomene, 1638).

Heldentrank   „Getränk der Helden“

Quelle: Doch will ich schmecken und genießen - mir / Die Brust mit ernstem Heldentranke stärken, / So ists der alte Rhenus, der den duftenden / Pokal mir bietet! (Grabbe, Kaiser Friedrich Barbarossa, 1829). - Der Schimpf ist groß. Doch tröste dich Heldentrank! (Denis, Wein und Barden, 1760).

Hexentrank   „Getränk der Hexen“

Quelle: Wohl verleiteten phantastische Träume, durch den Genuß narcotischer Mittel, als vermeintliches Hexenpulver od. Hexentränke, erregt, einzelne Weiber zu dem Glauben, mit dem Teufel in Gemeinschaft getreten zu sein (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hexe [1]). - Der sogenannte Hexentrank, den einige Scharfrichter den Inquisiten auf der Marter zu reichen pflegen, ist unter allen Umständen völlig unzulässig (Quistorp, Grundsätze des deutschen peinlichen Rechts, 1783). - Zauber- sive Hexentrank, potio incantata (Stieler, Der Deutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs, 1691).

Mohrentrank   „Kaffee“

Quelle: Wie dieser Zucker- und Mohrentrank durch manche bearbeitende Hand ging, eh er zu mir gelangte, und ich kein andres Verdienst habe, als ihn zu trinken, so ist unsre Vernunft und Lebensweise, unsre Gelehrsamkeit und Kunsterziehung, unsre Kriegs- und Staatsweisheit ein Zusammenfluß fremder Erfindungen und Gedanken (Herder, Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, 1784-91).

Römertrank   „Wein“

Quelle: Trage Wein herzu, Schenk; im Festbecher, mit dem Römertrank aus Römergolde trinken wir Heil dem königlichen Helden, dem Sohn unserer Götter (Freytag, Die Ahnen, 1872-80).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenname als Vorderglied
Bacchustrank   „Wein“

Quelle: Die schwere, mit Bacchustrank gefüllte Traube kommt von der hohen Ulme, ihr Geranke nach sich ziehend, und küßt den Weizen (Tischbein, Aus meinem Leben, 1861). - Sterck din Nature als sy is cranck / Met Wyn den edlen Bacchus Tranck (Kirchhoff, WendUnmuth, 1603).

Paulinertrank   „vergiftetes Getränk“

Quelle: Paulinertrank, im Mittelalter, vielleicht nach dem Mönche Paulinus, der Kaiser Heinrich VII. vergiftet hat, s. v. a. Gift (Meyers Neues Conversations-Lexikon für alle Stände, 1859, s.v.).

Venustrank (1)   „Liebestrank, magisches Getränk, das bei einer Person Gegenliebe erwecken soll“

Quelle: Liebestränke, Philtra, Venustränke, waren bei Römern und Griechen vielfältig gebrauchte Mittel, um sich Gegenliebe zu erwerben (Damen Conversations Lexikon, 1836, s.v.). - die Gespräche, so ihr Mund ergoße, war ein vergiftert Venustrank (Koller, Adventuale oder sittliche Advents-Sermonen von den vier letzten Dingen des Menschen, 1767). - Du bist villeicht ein sonderbahrer Bedienter und Auffwarter deß Hoch-adelichen Frauen-zimers / wo zum öfftern die Wort ein Liebes-Keder / die Reden ein Venus-Tranck / jedes Orth ein Dantz-Büne / und die Conversirungen zur Zeiten Verführungen seynd (Guilielmi, Die früh und späth, Tag und Nacht Gott lobende Nachtigall, 1699).

Venustrank (2)   „Trinkschokolade“

Quelle: Succolata, eine gewisse verhärtete Massa oder Teig, so in Rollen oder eines halben Viertels lange Tafeln von Cacao, einer Americanischen Frucht, Zucker, Vaniglis, und Zimmet gemachet; diese wird beym Gebrauch gerieben, mit Milch (oder Wasser) und Eyerdottern zu einem Trank gesotten, und statt einer Panacee gebrauchet. Insgemein Chocolade oder Venus-Trank (Krackherr, Des klugen Beamten tägliches Hand-Lexicon, 1768, s.v. Succolata).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
Brusttrank   „flüssige Arznei gegen Brustleiden“

Quelle: Libertscher Brusttrank (Libertsche Kräuter), das in der Blüthe gesammelte Kraut von Galeopsis grandiflora, getrocknet u. geschnitten (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Libertscher Brusttrank). - Der Brusttrank, des -es, plur. die -tränke, eine Brustarzeney in Gestalt eines Trankes (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Ein Brusttranck / so den scharffen Husten linderet / und die Brust von dem Schleim erlediget (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Schweinetrank   „flüssiges Schweinefutter“

Quelle: wie viel aber von solchen Gaben Gottes, salvo honore, zum Schweinetrank hingießen lassen, will ich hier seufzend übergehen (Storm, Renate, 1878). - Dann wird diese Molke behutsam abgeschöpft, bey Seite geschaft, und zu einem stark mästenden Schweinetrank aufbewahrt (Vogel, Praktische Geschichte Europäischer Naturprodukte, 1779). - Darumb daß du lauffest nach feisten Praebenden, Digniteten, Ehre und Reichthumb / als SchweineTranck und Treber dieser Welt (Zwölff Lutherische Kirchen, 1655).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
Abendtrank   „Getränk, das man am Abend trinkt“

Quelle: Das Letzte ist getan, des Vaters Abendtrank steht am Feuer (Hebbel, Maria Magdalene, 1844). - Wir mengten von dem Honig aus der Wabe unter unsern Abendtrank (La Roche, Erscheinungen am See Oneida, 1798).

Frühlingstrank   „Getränk, das man im Frühling trinkt“

Quelle: Bei Waldmeisters Brautfahrt stellen sich auch die wohlriechenden Alpenprimeln ein, mit ihrem Duft den berauschenden Frühlingstrank, genannt Maiwein, zu würzen (Gayette-Georgens, Geist des Schönen in Kunst und Leben, 1870). - Man bediente sich in ältern Zeiten der weißen, dicken Wurzel (Rad. Smyrnii, Olusatri) welche einen scharfen, bittern Saft, an Geruch und Geschmack der Myrrhe ähnelnd, enthält, theils zu sogenannten blutreinigenden Frühlingstränken (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Pferdsilgensmyrne).

Frühstückstrank   „Getränk, das man zum Frühstück trinkt“

Quelle: Sie ist in eine gelbseidene Robe mit rothseidener Enveloppe gekleidet und scheint zu einer Morgenvisite die Toilette zu machen: denn ein Page oder Diener bringt ihr eine Tasse, die wahrscheinlich ihren Frühstückstrank enthält (Schäfer, Die Königliche Gemälde-Gallerie im Neuen Museum zu Dresden, 1860).

Maitrank   „Getränk, das man im Mai trinkt, Maibowle“

Quelle: Maitrank, beliebtes Getränk aus einem leichten Weißwein bereitet, welchen man auf frischen, eben im Aufblühen begriffenen Waldmeister (Asperula odorata) gießt, eine halbe Stunde ziehen läßt u. dann mit Zucker versüßt (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Recept zum Maitrank, von G-l (Neue allgemeine deutsche Bibliothek, 1797). - Ihr Königl. Majest. so hier im Schloß 3. Tage gewesen / hat sich wider nach Wilanow begeben / den May-Tranck daselbst zu gebrauchen (Mercurii Relation, oder wochentliche Reichs Ordinari Zeitungen, von underschidlichen Orthen, 1691).

Maientrank   „Getränk, das man im Mai trinkt, Maibowle“

Quelle: Da fiel's nicht schwer, die Saiten hell zu schlagen, / Selbst würdige Pfarrherrn wurden singend laut, / Wenn uns ein Meister dessen Tod wir klagen, / Mit kundiger Hand den Maientrank gebraut (Scheffel, Gaudeamus, 1868). - Zum häufigen Getränk (woran es dem kranken Viehe gar nicht mangeln darf) kann ein Meyentrank mit Eßig, oder noch besser ein mit Holderblüh, und Chamillen-Blumen abgekochter Mehltrank (wozu etwas Hollunder-Eßig zu mischen) des Tags durch öfters eingeschüttet, und auch Butter-Milch zu saufen gegeben werden (Erklärung der Praeservativ- und Curativ-Mittelen gegen die Horn-Viehe-Seuche, 1777). - Purgationes, oder Purgierungen / welche im Majo von den Medicis geschehen pflegen / die Gesundheit zu erhalten durch Meyenträncke / oder potiones Majales (Praetorius, Blockes-Berges Verrichtung, 1669).

Morgentrank   „Getränk, das man am Morgen trinkt“

Quelle: Die Jonierinnen sind üppig und leidenschaftlich; sie stehen früh auf, um sich wieder auf einduftiges Polster zu strecken, worauf sie die sehr fein geformte Hand stützen und im leichtesten Gewande ihren Morgentrank genießen (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v. Griechenland [Frauen]). - Denn der Umstände und Zufälligkeiten halber ist es viel zu unsicher, jemanden einen Morgentrank vorzuschreiben, den man nicht kennt (Kohlbrenner, Materialien für die Sittenlehre, Litteratur, Landwirthschaft, 1773). - Der beleidigte Hermogenes wird vom Climene und Clitarcho angefrischet / dem Könige seinen gewöhnlichen Morgen-Tranck zu vergifften (Hallmann, Schauspiele, 1684).

Sommertrank   „Getränk, das man im Sommer trinkt“

Quelle: Wasser in Wein ist ein guter Sommertrank (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v. Wasser). - Aus wilden Aepfeln oder Holzäpfeln bereitet sich der Bauer in Obersteyer einen frischen Sommertrank (Hornek, Bemerkungen über die österreichische Staatsökonomie, 1784). - Diß ist ein köstlicher Sommer-Tranck in grosser Hitz / dient der Leber / stärcket das Herz und Magen / und ist allen innerlichen Gliedern gesund (Thieme, Haus- Feld- Artzney- Koch-Kunst und Wunder-Buch, 1694).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
Felsentrank   „aus einem Felsen entspringendes Wasser“

Quelle: Ach Graf, Ihr seid so bleich und krank, / Euch kann der kühle Felsentrank / Aus unserm Quell nicht heilen! (Schwab, Eberhard der Gütige zu Göppingen am Brunnen, 1812-13). - Er sprach dem Necktar rheinscher Trauben / Bey seinem Felsentranke Hohn; / Trank nicht, wie in lebend'gen Lauben / Ein durstiger Anakreon (Bock, Erstlinge meiner Muse, 1770).

Haustrank   „Getränk, das man zuhause trinkt“

Quelle: Der Wein war der eigentliche Haustrank (Kussmaul, Jugenderinnerungen eines alten Arztes, 1899). - Aus den Blättern bereiten die Russen daselbst einen säuerlichen und gegornen Haustrank, den sie für gesund halten (Friebe, Über Rußlands Handel, landwirtschaftliche Cultur, Industrie und Produkte, 1798). - Auff einer seiten dieses Meyerhoffs / gerad gegen der gegne / da die MorgenSonn einfelt / wollen wir zu eim theil den Kuchengarten setzen / welcher jenseits seines lebendigen Hages begreiff die Rebengezelt zu eim Agrest / oder gemeinen Haußtranck / samt den gemeinen Kräutern / so nötig sind zur Haußhaltung (Sebisch, Zehen Bücher von dem Feldbaw, 1607).

Himmeltrank   „vom Himmel stammendes, göttliches Getränk“

Quelle: Der allmächtige, gütige und barmherzige Gott und Vater unsers Herrn Jesu Christi, wolle uns seinen heiligen Geist mittheilen, damit wir durch rechtmäßigen Gebrauch des Nachtmahls den heiligen Leib Christi, für uns in den Tod gegeben, und sein heiliges Blut, für unsere Sünde vergossen, das ist, Jesum Christum, unser einigs Himmelbrod und Himmeltrank selber, im wahren Glauben empfahen (Auserlesene Psalmen und geistliche Lieder für die evangelisch-reformierte Kirche des Kantons Schaffhausen, 1841). - Ich lasse fleißig sie der Unschuld Pfleg empfinden / Die tränckt sie / biß du kömmst mit lauter Himmeltranck (Dach, Poetische Wercke, 1696).

Himmelstrank   „vom Himmel stammendes, göttliches Getränk“

Quelle: Schwalbacher Wasser soll von Frankf. abgehen es ist ein Himmelstrank (Goethe, Brief an Christiane von Goethe, 1814). - Der Edlen Lohner drückt / Dem Fremdling Himmelstrank! Entrückt / Im ersten Trank der Erde Nebelhülle / Dem Sterblichen! (Herder, An meinen Landsmann Johann Winckelmann, 1768). - zum wenigsten folget ihrer Süßigkeit ein bitterer Nachschmak: damit wir uns der Gottheit nicht anmaßeten; indem wir / in dieser eitelen Lust / den Zukker für Götterbroht / und den Most für Himmelstrank / beide Speisen der Ewigkeit halten (Zesen, Simson, 1679).

Lethetrank   „magisches, Vergessen bewirkendes Getränk“

Quelle: Hellbach theilte ihm Allerlei aus dem Kunst- und Künstlerleben der letzten Monate mit und erwähnte auch nebenher, daß Frau Katharina jetzt viel in Gesellschaft gehe, die sie vermuthlich als Lethetrank benutze, um zu vergessen, was hinter ihr oder vielmehr vor ihr läge - die Scheidung (Dohm, Wie Frauen werden, 1894). - Reich die Schale mir selbst, daß ich des rettenden / Heilgen Giftes genug, daß ich des Lethetranks / Mit dir trinke, daß alles, / Haß und Liebe, vergessen sei! (Hölderlin, Der Abschied, 1800). - Er gieng vor Freund' und Brüder / Vorbey, und grüßte kaum, wenn sie ihn grüßten, wieder, / Und der im reichen Maaß genossne Lethetrank / Erspart' ihm manchen sauern Dank (Weppen, Gedichte, 1783).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Vorderglied
Abschiedstrank   „Getränk, das man zum Abschied reicht“

Quelle: warte einen Augenblick, ich will euch erst einen Abschiedstrank reichen (Grimm, Kinder- und Hausmärchen, 1812-15). - vin de l'étrier, Abschiedstrank (Frisch, Nouveau Dictionnaire des Passagers françois-allemand et allemand-françois, 1780).

Begrüßungstrank   „Getränk, das man zur Begrüßung reicht“

Quelle: Da alle erwartend saßen, trat der Schenk mit den Dienern ein und trug in schönen Holzbechern den Begrüßungstrank (Freytag, Die Ahnen, 1872-80).

Beruhigungstrank (1)   „beruhigendes Getränk“

Quelle: Ich aber, als hätte das liebliche Geschöpf mir einen Beruhigungstrank eingeflößt, schlief ungestört bis zum grauenden Morgen (François, Die letzte Reckenburgerin, 1871).

Betäubungstrank   „betäubendes Getränk“

Quelle: Delinquenten, die gekreuzigt wurden, gab man aus Mitleid einen Betäubungstrank, die Empfänglichkeit für den Schmerz zu tödten oder doch abzustumpfen (Erinnerungen an merkwürdige Gegenstände und Begebenheiten, verbunden mit erheiternden Erzählungen 24, 1844).

Erlösungstrank   „erlösendes Getränk“

Quelle: Die Bibel ist kein Quell aus irdischem Fels geschlagen, sondern ein Erlösungstrank, vom Himmel gebracht (Der Freihafen 4, 1841).

Erquickungstrank   „erfrischendes Getränk“

Quelle: Man brachte den Erquickungstrank … Der Freund reichte ihn dem Verschmachteten (Gutzkow, Der Zauberer von Rom, 1858-61). - Daher sie auch nicht zu sterben glaubte, sondern sogar den Anwesenden versicherte, daß sie durch die Limonade, welche ihr letzter Erquickungstrank war, besser würde, und nun wol noch eine drei Jährchen leben könnte (Karsch, Gedichte: Einleitung, 1792). - Dann / solte daß ein Labtrunck vnd ein Erquickungstrunck gewesen seyn? (Moller, Admirandum propugnaculum, 1655).

Falltrank   „flüssige Arznei gegen Fallsucht“

Quelle: Falltrank, Volksmittel gegen Verwundungen durch Fallen, bestehend in Abkochung aromatischer Kräuter, auch Schweizerthee, Schweizerwundmittel genannt. In der französischen Pharmakopöe wird es unter dem Namen F. geführt u. wird vorschriftsmäßig aus 22 Kräutern bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Der Falltranck ist für solche Leute gut, die von der Höhe sind gefallen, zur Engbrüstigkeit, zur Schwindsucht, zu nachlassenden Fiebern, die Verstopfungen zu heben, den Harn zu treiben, zu lang anhaltenden Flüssen, zur gelben Sucht (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v.). - so vertheilet es auch alles gerunnen blut / und ist also ein rechtes Falltranck bey denen bewehrt / welche ein schweren Fall gethan (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Feiertrank   „bei Feiern gereichtes Getränk“

Quelle: Blut mit Honig und Milch war der nordischen Kämpen Feiertrank, Honig mit Blut Othreyrer's Meth (Studach, Sämund's Edda des Weisen Oder Die Ältesten Norränischen Lieder, 1829). - Dir schwören wir beim Feiertrank / Von neuem Biedermut (Voß, An den Genius der Menschlichkeit, 1790).

Festtrank   „bei Festen gereichtes Getränk“

Quelle: Doch hielt der Festtrank Püserego nur für zwei Tage vor; wie Seifenwasser grünlich grau, warm und mit Blasenschaum überzogen, hatte er doch einen angenehm weichlichen, süssen Geschmack (Steinen, Unter den Naturvölkern Zentral-Brasiliens, 1894). - Ein Festtrank ist Thran von Wall- oder andern Fischen und Robben, in welchem sie gute Züge thun (Georgi, Rußland. Beschreibung aller Nationen des rußischen Reiches, 1783).

Friedenstrank   „bei einem Friedensschluss gereichtes Getränk“

Quelle: Und nun, da ringsum die Gefilde / In Ruhe feiern, frei und frank, / Hat er zur Kraft gesellt die Milde, / Ein rechter deutscher Friedenstrank! (Schwab, Zum 18. October 1814, 1814). - Er erlabe eure Seelen, die da sind am Glauben krank, / Und den Born des Heils nicht kennen, mit dem süssen Friedenstrank (Kern der seligmachenden Religion der Christen, 1767).

Gedächtnistrank   „Getränk, das man zur Erinnerung trinkt“

Quelle: Als diess geschehen, befahl Freia der Zaubererin, dem Eber einen Gedächtnisstrank zu reichen, damit er das Gehörte nicht vergässe, und obwohl diese sich sträubte, auch den Trank mit einem Fluch belegte, ward sie doch durch die Göttin gezwungen, ihr zu willfahren, und durch ihre Macht auch der Fluch vernichtet, so dass Ottar den Sieg über Angantyr davontrug (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Hyndla). - Sollte nicht jeder gutdenkende Christ gern aus jedem reinlichen Becher, sey er irden oder hölzern, den Gedächtnißtrank seines Herrn trinken (Eisenschmid, Geschichte der vornehmsten Kirchengebräuche der Protestanten, 1795).

Genesungstrank   „Getränk, das die Genesung befördern soll“

Quelle: Es ist das Volk der tragischen Mysterien, das die Perserschlachten schlägt: und wiederum braucht das Volk, das jene Kriege geführt hat, die Tragödie als notwendigen Genesungstrank (Nietzsche, Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik, 1872). - Amalie nahm mit schwacher Hand den Genesungstrank von dem liebenswürdigen Arzte (Schiffner, Zdenke von Zasmuk und seine Gefährten, 1798).

Gesundheittrank   „Getränk, das die Gesundheit befördern soll“

Quelle: Gesundheittränck bekommen den Apoteckern vnd Artzten am besten (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.). - Der Lust noch nicht zu gedencken, / Die sich in Gesundheit-Träncken, / Und im Frewden-Brand' erregt (Dach, Hertzinniglichste unschuldigste Frewde, 1648).

Gesundheitstrank   „Getränk, das die Gesundheit befördern soll“

Quelle: solche Arcana sind die Ailhaudischen Pulver, der Lehnhardsche Gesundheitstrank für Schwangere etc., Mittel die wenig od. nichts wirken, ja oft schädlich sind (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Aracanum). - Bier hat man dünnes, starkes und altes; im Sommer braucht man dazu deutschen Hopfen, im Winter dänischen; das alte Bier wird nur als Gesundheitstrank genossen (Archiv zur neuern Geschichte, Geographie, Natur- und Menschenkenntnis 3, 1786). - Nachdem ich mir aber durch die Hand des Leibarztes einen Gesundheitstrank zubereiten lassen, welchen ich jetzt genießen, und auf dessen Gebrauch eine Stunde ruhen soll, so werden I.M. wohl erlauben, daß ich nur noch eine Stunde Zeit dessen Begehren unterbreche (Ziegler und Kliphausen, Die asiatische Banise, 1689).

Gnadentrank   „aus Gnade gereichtes Getränk“

Quelle: Den betäubenden Gnadentrank, welcher ihm vor seinem letzten Leiden gereicht wurde, nahm er nicht an; er wolle, sagte er, bei vollem Bewußtsein leiden (Vollständiges Heiligen-Lexikon, 1882, s.v. Sarbelius). - Ich bin zwar sündlich, Matt und Kranck, / Doch laß Mir deinen Gnadentrank / Den Glaubens-Becher füllen / Um deines Namens willen (Rist, Geistliche Lieder, 1642).

Hochzeittrank   „bei der Hochzeit gereichtes Getränk“

Quelle: Dies war mein Hochzeittrank, o süße Braut, / Mit ihm gelobt' ich stäte Treue dir (de la Motte Fouqué, Der Held des Nordens, 1810). - Lasst ihn! Wir sind gerächet. Wisse Verfluchter! Dein Hochzeittrank war Gift (Hübner, Camma, die Heldinn Bojoariens, 1784). - Du bist auch / der rechte HochzeitTranck / Denn dein Blut ist der rechte Tranck (Möller, Praxis Evangeliorum, 1654).

Hochzeitstrank   „bei der Hochzeit gereichtes Getränk“

Quelle: Camma willigt ein, Sinoro ihre Hand zu reichen, aber sie vergiftet den Hochzeitstrank und tödtet sich und den Mörder (Die Wiener Elegante Zeitung, 1858).

Kirchweihtrank   „Getränk, das man bei der Kirchweih trinkt“

Quelle: Wie, warestu denn taub, als Brenno neulich sang, / Ein Weiser müste sich nach Ort und Weise richten / Und um ein fettes Maul und um den Kirchweihtranck / Auch da, wo Tugend fehlt, die Tugend zierlich dichten? (Günther, Lob- und Strafschriften, 1715-19).

Lebenstrank   „das Leben bewahrendes Getränk“

Quelle: Empfindet unsre Jetztzeit eine Wahlverwandtschaft mit jener Periode, die, ebenso wie wir, in der Vergangenheit eine verjüngende Quelle suchte, lechzend nach frischem Lebenstrank? (Heine, Lutetia, 1854). - Tisane war der Lebenstrank, der alle Leiden linderte und alle Uebel heilte (Beyträge zur Geschichte der Französischen Revolution, 1795). - Du bist der rechte Lebenstrank, / Du heilest Mich, wen Ich bin krank (Rist, Die Vierte Andacht, 1648).

Liebtrank   „magisches Getränk, das bei einer Person Gegenliebe erwecken soll“

Quelle: Welches dann Stephano einem Ritter zu Neapolis begegnet / welcher durch einen Liebtranck in Unsinnigkeit gerathen ist (Gockel, Tractatus polyhistoricus magico-medicus curiosus, 1717). - Lieb selbst der Liebtranck ist / lieb selbst die Lieb gebieret / Wie in eim Thal vom schall ein widerschall herrüeret / Die Lieb durch Tranck gemacht / mit haß doch endlich lohnt (Opitz, Teutsche Pöemata und: Aristarchvs Wieder die verachtung Teutscher Sprach, 1624).

Liebetrank   „magisches Getränk, das bei einer Person Gegenliebe erwecken soll“

Quelle: Ueberdieß wünschte der himmlische Bräutigam von seiner Braut zärtlich und kräftig geliebt zu weiden, und deßhalb hinterließ er ihr diese, mit kräftigen Worten geweihte Speise und heiligen Liebetrank (Herrmann, Die öftere heilige Kommunion, 1866). - Aber er hatte sein mit Liebetränken und Freudentränen vollgegossenes Herz sehr behutsam herumzutragen, wenn es nicht überlaufen sollte zu seiner Schande (Jean Paul, Blumen-, Frucht- und Dornenstücke, 1796-97). - Ob einer, der sich in diese oder jene Weibs Person verliebet, bey solcher aber keine Gegenliebe verspüret oder wol zu hoffen hat, verschaffen kan, daß solche durch einen beygebrachten Liebetranck, oder andere Verzauberung, zur Gegenliebe gebracht, und gleichsam hierzu genötiget werden möge? (Pfitzer, Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende deß Ertz-Schwartzkünstlers Johannis Fausti, 1674).

Liebestrank   „magisches Getränk, das bei einer Person Gegenliebe erwecken soll“

Quelle: Liebestrank (Philtrum), Mittel in flüssiger Form gereicht, welches eine leidenschaftliche Liebe dessen, der es nimmt, zu dem, welcher es darreicht, erwecken soll (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Liebestrank, des -es, plur. die -tränke, ein gemeiniglich aus abergläubigen Mitteln bestehender Trank, vermittelst dessen man eine Person andern Geschlechtes zur Liebe zu reitzen sucht, Philtrum; im gemeinen Leben auch der Nachlauf, weil er verursachen soll, daß die Person, welche ihn bekommt, der andern nachlaufen muß (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Daß man aus dem Menstruo einen Liebestrank machen könne, darf man wegen des Mißbrauchs nicht wohl sagen, welcher aber auch wegen der starken Kraft öfters sehr schädlich ist (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Phebe suchte alle ihre Künste herfür; darunter die Liebesträncke und Zaubereyen nicht die geringsten waren; allein keine schlug bey diesem Fürsten an (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Linderungstrank   „schmerzlinderndes Getränk“

Quelle: sie sieht den schwarzen Mohrenkönig an einem Laden, durch dessen geschlossene Thür ein Schiebfensterchen erleuchtet ist, eine Apotheke, wo vielleicht für Frau Ley der letzte Linderungstrank bereitet wird (Gutzkow, Der Zauberer von Rom, 1858-61). - Wider Reisen und Schneiden des Leibes hilft das Elixirium viscerale, oder auch folgender Linderungstrank (Franz, Der Arzt der Reisenden, 1774).

Minnetrank (2)   „Liebestrank, magisches Getränk, das bei einer Person Gegenliebe erwecken soll“

Quelle: Sie reicht ihm den Minnetrank und nennt sich Sigrdrîfa (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Edda).

Opfertrank   „Getränk, das man als Opfer darbringt“

Quelle: Zugleich bemerkte ich, daß dieser Opfertrank nicht der erste sei, dem er sich hingab; denn er mußte das Fäßchen gewaltig heben, um noch einige Tropfen aus dem geöffneten Zapfenloche zu erhalten (May, Orangen und Datteln, 1894). - Dir ertön' unser Lied, ström' unser Opfertrank! (Matthisson, Die Wasserfahrt, 1811). - Mit Thränen untermischt, / Wird nun der Opfertrank dem lang getäuschten Geitze / Des Hungrigsten der Götter aufgetischt (Thümmel, Reise in die mittäglichen Provinzen von Frankreich im Jahre 1785-1786, 1791-1805). - Herr / wir / dein auserwehltes Volk / haben vor dir / und in deinem H. Tempel so viel von dir selbst angeordnete Opfer geessen / und deinen Opfertrank getrunken (Gahn, Der Christen Wacht, und der Welt letzte Mitternacht, 1665).

Rauschtrank   „berauschendes Getränk“

Quelle: kein Gewürz reizte die Nerven, kein Rauschtrank hetzte die Pulse zu wildem Laufe (Zöckler, Die Lehre vom Urstand des Menschen, 1879). - Allein diejenigen, die Italiens, und in der Folge Galliens köstliche Weine gekostet hatten, seufzeten nach einem schmakhaftern Rauschtrank (Gibbon/Riemberg, Geschichte der Abnahme und des Falls des römischen Reichs, 1790).

Rauschetrank   „berauschendes Getränk“

Quelle: Der Kelte liebte nach nordischer Weise feurige Getränke; daß er den edlen Wein wie der Skythe unvermischt und bis zum Rauschetrank, erregte die Verwunderung und den Ekel des mäßigen Südländers, aber der Händler verkehrt nicht ungern mit solchen Kunden (Mommsen, Römische Geschichte, 1854-85).

Reinigungstrank   „Getränk für die kultische Reinigung“

Quelle: In der letzten Stunde zwingt ihr ihm den Abschieds- und Nachtmahlskelch ein, als Reinigungstrank und Toast auf die Gesundheit seines zukünftigen Lebens (B.v. Arnim, Dies Buch gehört dem König, 1843). - Er meldet sich alsdann bey dem Oberhaupte, und macht sich anheischig, durch den Reinigungstrank seine Unschuld zu beweisen (Bruns, Neue systematische Erdbeschreibung von Afrika, 1799).

Rettungstrank   „magisches, errettendes Getränk“

Quelle: man hieß mich in jenem Schlosse Fatme und mir hast du deinen Zettel und den Rettungstrank gegeben (Hauff, Die Karawane, 1826). - Ihm ziemt es nicht, den lindrungsvollen Balsam / Zu tröpfeln in des Elends blut'ge Wunden; / Das Haupt, das matt und sterbend niedersinkt / Emporzuheben, ihm den Rettungstrank / Zu reichen (Allgemeine Literatur-Zeitung, 1788).

Schlaftrank   „flüssiges Schlafmittel“

Quelle: Schnell reichte er ihr den bereiteten Becher, der den Schlaftrank enthielt, auf den allein zu hoffen war (Paalzow, Ste. Roche, 1839). - Der Schlaftrank, des -es, plur. die -tränke, ein Schlafmittel in Gestalt eines Trankes, ein Trank, welcher Schlaf macht (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Hierauf gab er ihm zur stunde einen schlaftrank ein / und schrieb ihm darnach eine guhte Weise zu leben vor / also daß diese schädliche einbildung aufhörte (Cats, Schatz der Gesundheit, 1671).

Schlummertrank   „flüssiges Schlafmittel“

Quelle: Brau nicht aus Kräutern Säfte, Schlummertrank, / Sprich nicht zum Mond, stör nicht die Toten, / Man haßt das hier und ich - ich haß es auch! (Grillparzer, Das goldene Vlies, 1822). - Die Hand, welche jedes Leiden zu lindern weis, reichte ihr gleich anfangs einen Schlummertrank (Naubert, Philippe von Geldern, 1792).

Schweißtrank   „schweißtreibendes Getränk“

Quelle: Er, als unser Haupt, wollte zur Heilung dieser Wunden einnehmen den Schweißtrank des innerlichen Schmerzens, der ihm so angst und bang machte, daß er an seinem ganzen natürlichen Leibe Blut schwitzte (Weinzierl, Passionspredigten, 1834). - So sollen auch solche Kranckenwärter zuvor den Leib von allen bösen Feuchtigkeiten reinigen / sonderlich mit den oben beschriebenen Pestilentz-Pillen / und wenigst die Woche einmal einen Schweißtranck thun und einnehmen (Bräuner, Pest-Büchlein, 1714). - Und weil er sahe, daß er mir die Seele nicht arzneien konnte, gedachte er auf Mittel, dem Leib nach Vermögen zu Hülf zu kommen, allermaßen er mir eine Ader öffnen, einen Schweißtrank eingeben und in ein warmes Bette legen lassen, zu schwitzen (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Segenstrank   „als Segen gereichtes Getränk“

Quelle: Ein Tropfe Haß, der in dem Freudenbecher / Zurückbleibt, macht den Segenstrank zum Gift (Schiller, Die Jungfrau von Orleans, 1802). - Wenn diese ersten Complimenten vorbey waren, so sprach entweder der Herr des Hauses, oder der vornehmste Mann in der Gesellschaft, den Segen über die Gäste, worauf das Brodt gebrochen, und ein Segenstrank allen zugebracht ward (Holberg, Jüdische Geschichte von der Erschaffung der Welt bis auf gegenwärtigen Zeiten, 1747).

Stärkungstrank   „stärkendes Getränk“

Quelle: Bleich seht Ihr aus, und Eure Knie wanken. / Ist dies ein Stärkungstrank, so scheint er Euch / Mehr nütz, als mir (Immermann, Alexis, 1832). - Wer auf Erden Rettung sucht, / Kann dem Falle nicht entgehen, / Und ein geiler Stärkungstrank / Macht die Seele sterbekrank (Schnabel, Der im Irrgarten der Liebe herumtaumelnde Kavalier, 1738).

Sühnetrank   „als Sühnezeichen getrunkenes Getränk“

Quelle: So guter Gaben / holden Dank / schuf mir ein süßer / Sühnetrank (Wagner, Tristan und Isolde, 1859).

Taumeltrank   „berauschendes, Taumel bewirkendes Getränk“

Quelle: Nun, Augen, saugt den Taumeltrank der Reize! (Günderrode, Nikator, 1805). - Dann wäre Hoffnung! Aber nun, / Da alle sich am Taummeltrank des Lasters letzen, / Nach Einer schlechten Form des Herr'n und Sklaven Thun / Sich dreht, die Höhern nur zur Thorheit höher klimmen, / Und die Regierenden, wie die Regierten auf / Dem Strohme des Verderbens eingeschlummert schwimmen; / Wer widersteht des Siegers wildem Lauf? (Wessenberg, Über den Verfall der Sitten in Teutschland, 1799).

Todestrank   „flüssiges, tödliches Gift“

Quelle: für tiefstes Weh, - / für höchstes Leid - / gab sie den Todestrank. - / Der Tod nun sag ihr Dank! (Wagner, Tristan und Isolde, 1859). - Bald wird mir der Gedank' allein / Den Todestrank versüßen, / Und einen Tropfen Trost darein, / Wann ich ihn trinke, gießen (Miller, An den West, 1772). - 1. Ist der Kelch deß Zorns Gottes / welchen der Herr Christus für vns arme Sünder geschmäcket hat / damit wir nicht die schreckliche Bitterkeit deß ewigen Todtes trincken vnnd schmäcken dörfften / durch welchen grausamen vnd bittern Todestranck / Christus der Sohn Gottes vnser Creutzbecherlein durchzuckert vnd durchsüsselt hat / daß es vns nicht schaden kan (Moller, Admirandum propugnaculum, 1655).

Unsterblichkeitstrank   „magisches, die Unsterblichkeit bewirkendes Getränk“

Quelle: Als die Götter Amritta, den Unsterblichkeitstrank, bereiten wollten und desshalb den Berg Mandar umdreheten, stieg dieser Elephant aus dem Ocean hervor (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Airaput). - Es ist dem Menschen eben so wenig möglich, durch seine Gesetze wirkliche Verbrechen zu erschaffen, als die Metalle in Gold zu verwandeln, die Quadratur des Zirkels, das Perpetuum mobile, den Unsterblichkeitstrank zu erfinden (Restif de La Bretonne, Liebschaften der Freuden-Mädchen im Palais-Royal, 1791).

Vergessenstrank   „magisches, das Vergessen bewirkendes Getränk“

Quelle: Der Schlaftrunk, vor dem sie ihn warnt und der ihn überwältigt, ist der Vergessenstrank der nordischen Grimhild (Grimm, Kinder- und Hausmärchen, 1812-15).

Vergessenheitstrank   „magisches, das Vergessen bewirkendes Getränk“

Quelle: Ihre Mutter Grimhild wünscht ihn zum Eidam und giebt ihm einen Vergessenheitstrank, worauf er sich mit ihrer Tochter Gudrun verlobt (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Nibelungenlied).

Verjüngungstrank   „magisches, die Verjüngung bewirkendes Getränk“

Quelle: Alt nun war er längst geworden, / Aber durch Verjüngungstränke, / Die er selber sich gebrauet, / Tilgt' er zwar nicht die Verschrumpfung / Seines Leibes, noch die Runzeln / Seiner Züge, doch geschmeidig, / Fiebrisch-regsam seine Glieder / Noch erhielt er (Hamerling, Homunculus, 1888). - Den Verjüngungstrank, von dem Ihr neulich spracht, und den Ihr jetzt ableugnet, muß ich auch noch von Euch herausholen (Immermann, Die Epigonen, 1836).

Weihetrank   „kultisches, geweihtes Getränk“

Quelle: Glücklicher! wie glänzt die Tafel, auf welcher du thronst Deine goldenen Fluthen hauchen in durchsichtigem Porzellan den süßesten Duft und zarte Hände credenzen den lieblichen Weihetrank (Damen Conversations Lexikon, 1838, s.v. Thee). - Auch wir, der Obhut Söhne, feiern / Der Obhut Weihetrank, / Und schwören Haß den Ungeheuern, / An Leib und Seele frank! (Voß, Rundgesang beim Bischof, 1792).

Wonnetrank   „angenehmes Getränk“

Quelle: Sieh, schon kommt aus dem Himmel ein Engel von Ihm gesandt, mit einem Kelche, der, wie mich bedünken will, einen paradiesischen Wonnetrank enthält, die Bitterkeit deines Herzens zu versüßen! (Leonardo von Porto Mauritio, Missionspredigten, 1845). - Komm, o Phantasie, und mahle / Mir der Herzgeliebten Bild, / Reich', Erinn'rung, mir die Schale / Mit dem Wonnetrank gefüllt (Deutsche Monatsschrift 2, 1790).

Wundtrank   „flüssige Arznei zur Beförderung des Wundheilung“

Quelle: Der Wundtrank, des -es, plur. die -tränke, ein Trank, welcher bey gefährlichen Verwundungen innerlich gebraucht wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Wundtrank des Herrn Dr. Kaspar Bauhini (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Nach dem numehro nechst göttlichem Beystand / die Wunden des Leibes kürtzlich doch außführlich betrachtet worden / so folgen auch die in selbigen gedachten Medicamenta und sol mit einem zertheilend- und abführendem Wundtrank der Anfang gemacht werden (Purmann, Der rechte und wahrhafftige Feldscher, 1680).

Wundertrank   „wunderbares, magisches Getränk“

Quelle: Ich hatte von den schändlichen Giftmischern, durch Iwanovens eigne Hand, einen sogenannten Wundertrank bekommen, der bis an Wahnsinn grenzende Liebe, wenn auch nicht in meinem Herzen, doch in meinem Blute entzünden sollte (Fischer, Der Günstling, 1809). - Das Land der Isis sendet uns / Den Wundertrank (Wieland, Alceste, 1773). - massen vor erwähnter Überschwemmung des Erdbodens von keinem Weinwachs Meldung geschiehet / sondern / wie bekandt / Noah / unser Stamm-Erhalter / hat nach überstandener Sündflut / solchen herrlichen Wundertrank am ersten zu bauen angefangen (Faber, Freuden-Feyerliches Vermählungs-Fest des Norischen Schäfers Filodors, 1677).

Zaubertrank   „magisches Getränk“

Quelle: Grimhildur, Gemahlin Gjukis, brachte dem Sigurd einen Zaubertrank bei, durch welchen er Brynhildur vergaß u. Guthrun heirathete (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Grimhildur). - weil ihm ihr Zaubertrank nichts schadete, so erkannte sie von selbst, daß er Ulysses wäre (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Circe). - Zauber- sive Hexentrank, potio incantata (Stieler, Der Deutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs, 1691).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Substanzbezeichnung als Vorderglied
Balsamtrank   „linderndes Getränk“

Quelle: O zahme Kunst / der Zauberin, / die nur Balsamtränke noch braut! (Wagner, Tristan und Isolde, 1859). - Sey mir gesegnet Balsamtrank, wenn du das Feuer der Liebe löschen, und das königliche Herz meiner Freundin gegen das Gefühl der Schande betäuben kannst, von welchem es so sehr beklemmt wird! (Rambach, Mariano, der schuldlose Verbrecher, 1798). - Also haben ihm die Medici hernach ein magnetisches Pflaster auf den Magen geleget / und sind endlich am 9 Julii / nachdem sie dem Patienten einen Balsam-Tranck und eine Confortanz ans Carbunkeln- und Rosen-Wasser eingegeben zum Werck selber geschritten (Happel, Größte Denkwürdigkeiten der Welt, 1683).

Feuertrank   „scharf schmeckendes, befeuerndes Getränk“

Quelle: Vor ihm, in grünlichem Pokal, der Rebe Feuertrank (Droste-Hülshoff, Alte und neue Kinderzucht, 1841-42). - Doch fälscht ein Rebenhasser / Den Feuertrank mit Wasser; / Frisch! / Trommelt auf den Tisch! (Voß, Tafellied, 1787).

substantivisches Determinativkompositum mit evaluierendem Vorderglied
Leibtrank   „Lieblingsgetränk, bevorzugtes Getränk“

Quelle: Vortrefflich, so passen wir herrlich zusammen, der Wein aus Calabrien ist mein Leibtrank ebenfalls (Das unschätzbare Schloss in der afrikanischen Höhle XaXa, 1842). - Haben Sie ohne Ihren Leibtrank nicht Muth genug ihre bösen Leidenschaften zu beherrschen; so werden Sie bei demselbigen noch viel weniger im Stande seyn Ihr Vorhaben ins Werk zu richten (Musäus, Grandison der Zweite, 1760-62).

Lieblingstrank   „Lieblingsgetränk, bevorzugtes Getränk“

Quelle: Ihr Lieblingstrank ist Wallfischthran und ihr leckerstes Gericht besteht aus rohem Seehunds- oder Eisbärfleische (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v. Eskimos). - Ihr reizumwundener Pokal, / Frivoler Sätze voll, die fein den Lüsten hofen, / Ward erst der Lieblingstrank im Freudensaal / Des Reichthums und der Macht (Wessenberg, Über den Verfall der Sitten in Teutschland, 1799).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Buhltrank   „Liebestrank, Zaubertrank, der bei einer Person Gegenliebe erwecken soll“

Quelle: Unter den Künsten, die Zuneigung einer geliebten Person gewaltsam sich zu verschaffen, spielte der Liebestrank (Buhl-Trank, Bulersüplie, poculum amatorium, philtrum, virus amatorium) seit den ältesten Zeiten eine wichtige Rolle (Marx, Die Lehre von den Giften, in medizinischer, gerichtlicher und polizeylicher Hinsicht, 1827). - Dazu kommen erst noch die unzähligen Gassenmärchen, die nothwendig den ganzen übrigen Innhalt verdächtig machen; dergleichen sind: von einem Buhltranke; vom unschuldig vergoßenen Blute, was sich nicht wegwaschen ließ; von übler Vorbedeutung der Cometen (Gruber, Lehrsystem einer allgemeinen Diplomatik vorzüglich für Oesterreich und Deutschland, 1783). - Nach diesem / schreibt man / soll eines Ritters Weib zu K. Friderichen Liebe gewonnen / und ihm einen Buhltrank beygebracht haben (Fugger, Spiegel der Ehren des Höchstlöblichsten Kayser- und Königlichen Erzhauses Oesterreich, 1668).

Erquicktrank   „erfrischendes Getränk“

Quelle: Nein, nein, mein Sohn, es war ein Erquicktrank (Gerstenberg, Ugolino, 1768).

Heiltrank   „heilendes Getränk, flüssige Arznei“

Quelle: Klara, die schöne Tochter seiner freundlichen Wirte, hatte ihm den letzten Becher des Heiltranks mit zitternder Hand und niedergeschlagenem Blicke gereicht (Börne, Der Roman, 1822-23). - auch von dem Heiltrank, / Welchen am Hoffnungs-Cap die tropische Sonne gekeltert, / Brachte der Kellner herbey zwey harzversiegelte Flaschen (Kosegarten, Jucunde, 1803). - von diesem Heiltrank giebt man jedem Schaafe des Tages einmahl einen halben Schoppen zu trinken (Gleditsch, Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen, 1789). - Trink ich mich dessen voll, so haben meine Wunden / Ihr wahres Balsamöl und besten Heiltrank funden (Angelus Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1657).

Kühltrank   „kühlendes Getränk“

Quelle: Orgeade (fr., eigentlich Orgeat, spr. Orschaht) 1) ein aus abgekochter Gerste bereiteter u. mit Zucker versüßter Kühltrank (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Orgeade). - Der Kühltrank, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -tränke, in den Apotheken, ein kühlender Trank bey innerer Hitze (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Kein Kühltrank / kein Labetrank / kein Stärktrank /wie kräftig er war / vermochte diesen heftigen Stürmen zu widerstehen (Zesen, Simson, 1679).

Labtrank   „labendes, erfrischendes Getränk“

Quelle: Schier beugten sich die Tische den Speisen sonder Zahl, / Viel süßer Labtrank dampfte im güldenen Pokal (Scheffel, Ekkehard, 1855). - Als Jesus leidet durstes-pein, / Mußt bittre gall sein labtrank seyn (Auserlesene Psalmen Davids, und andere Gesänge auf die Stadt St. Gallen gerichtet, 1758). - Noch Ruh / noch Rast ist / dennoch laßt / Man kein Labtrank zuführen (Christelius, Zodiacus Laetofatalis, 1690).

Labetrank   „labendes, erfrischendes Getränk“

Quelle: An der Schwalm, wo die größten Bauernhöfe des Landes lagen, war der Kaffee noch ganz unbekannt und der Covent, ein altberüchtigtes Dünnbier, der einzige Labetrank (Treitschke, Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert, 1885). - Ein Romanheld würde die Neugierde seiner Leser und Leserinnen noch wenigstens ein paar Seiten erhitzen und ihnen alsdann einen Labetrank geben, so ungesund es gleich ist, in voller Hitze zu trinken (Hippel, Lebensläufe nach aufsteigender Linie, 1778-81). - Kein Kühltrank / kein Labetrank / kein Stärktrank /wie kräftig er war / vermochte diesen heftigen Stürmen zu widerstehen (Zesen, Simson, 1679).

Laxiertrank   „abführendes Getränk, flüssiges Abführmittel“

Quelle: Hier ist ein Laxiertrank, Herr Graf, den ich Sie, da Sie nach Lilar gehen, der Landbaumeisterin zu geben bitte für ihre kleinen Kröten (Jean Paul, Titan, 1800-03). - Um 1 uhr sind wir in Kalterl angelanget, und haben unter einem ganz grausammen gestank ein eingemachtes Kalbfleisch zum Mittagmahl genohmen; dazu tranken wir ein paar Trunck gutes Bier, dann der wein war ein Laxiertrankt (Mozart, Brief an Constanze Mozart, 1769).

Letzetrank   „labendes, erfrischendes Getränk“

Quelle: Schau / solch ein bitter Letzetrank / und fauler körper Aaßgestank / solt unsern Heiland laben (Simler, Teutsche Getichte, 1663).

Mischtrank   „Mischgetränk“

Quelle: B. reichte ihr einen Mischtrank (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Baubo). - Mixtur - Mischtrank, wenn von einer Arznei die Rede ist; sonst Mischung und Gemisch (Campe, Über die Reinigung und Bereicherung der deutschen Sprache, 1794).

Mundtrank   „angenehm mundendes Getränk“

Quelle: Roßmist von einem Roß, das immer Haber frißt, in rothem Wein gesotten, gibt einen guten Mundtrank (Buck, Medicinischer Volksglauben u. Volksaberglauben aus Schwaben, 1865). - Daneben aber ist mir Innhalt E.K.M. Schreibens zum höchsten erfreulich, zu vernehmen, daß etliche derselben Weine E.K. M. zu Dero Mundtrank ganz anmuthig (Le Bret, Magazin zum Gebrauch der Staaten- und Kirchengeschichte, 1785). - Sein Blut ists Purpurkleid, die Mörder die Trabanten, / Das Hofgesind ein Schaum von Buben und Sergeanten, / Der Mundtrank bittre Gall, die Musik Hohn und Spott: / Dies ist die Herrlichkeit, die hier hat unser Gott (Angelus Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1653-57).

Purgiertrank   „flüssiges Abführmittel“

Quelle: Die Aloe wäre auch in Klystieren gut, wegen ihrer vorzüglichen Wirkung auf die dicken Gedärme und den Mastdarm, wenn sie nur nicht so schwer auflöslich wäre; daher gibt es noch keinen eigentlichen Purgiertrank in der Veterinär-Medicin (Medicinisch-chirurgische Zeitung 34, 1831). - Die dunkelfarbigen, schärflich schmeckenden Blätter (fol. hedysari triphylli canad.) sollen, zu Purgiertränken gesetzt, den zähen Schleim abführen helfen und als Umschlag kalte Geschwülste zertheilen (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v. Kanaderhahnekopf). - Gläublicher ist, was er hinzusetzet / und andere bekräftigen / es habe ein Purgirtrank / den ihm die Medici zur unzeit gereichet / ihme den Durchlauf verursachet (Fugger, Spiegel der Ehren des Höchstlöblichsten Kayser- und Königlichen Erzhauses Oesterreich, 1668).

Scheidetrank   „zum Abschied gereichtes Getränk“

Quelle: Mit Geschenk, Kuß und Scheidetrank nehmen nach mittelalterlicher Sitte Gastfreunde voneinander Abschied (Scheffel, Ekkehard, 1855).

Schlürftrank   „eingedicktes Getränk“

Quelle: Sorbitio (lat.), 1) das Schlürfen; 2) dickliches Getränk, zwischen den eigentlichen Getränken u. den festen Speisen mitten inne stehend, Schlürftrank, Suppe (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Sorbitio).

Stärktrank   „stärkendes Getränk“

Quelle: der Stärktrank, ein Labetrank, eine stärkende Arzenei (Kaltschmidt, Kurzgefasstes vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der deutschen Sprache, 1834, s.v.). - Geb ihm Stärktränke, und Leckerbissen (Klinger, Die neue Arria, 1776). - Kein Kühltrank / kein Labetrank / kein Stärktrank /wie kräftig er war / vermochte diesen heftigen Stürmen zu widerstehen (Zesen, Simson, 1679).

Stärketrank   „stärkendes Getränk“

Quelle: In allen vier Schlössern steht ein Stärketrank und hängt ein Schwert; er trinkt den Trank und erschlägt nach einander die Drachen, die Löwen, die Bären und die Elephanten und erlöst dadurch die vier Prinzessinnen (Jahn, Volksmärchen aus Pommern und Rügen, 1891). - Deshalben also, meine Herrn, ich möchte mir wohl, zum Stärketrank, einen recht firmen Tokayer ausbitten, ja, ja! einen authentischen, unverhunzten Tokayer, oder so was dergleichen! (Zitte, Peregrin Stillwassers geistliche Reisen durch Böhmen, 1783).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Lautertrank   „klarer, mild laxierender Kräuterwein“

Quelle: Da floß der Wein und der Lautertrank und das fremde Bier (Deecke, Lübische Geschichten und Sagen, 1852). - im Hamb. Lautertrank, Luthertrank, ein angenehmes Getränk, welches gemeiniglich aus Wein mit Zucker, Zimmer, Ingber, Würznelken und andern Gewürzen, im Sommer aber auch mit Kirschen, Himbeeren und dergleichen kühlenden Früchten, oder auch wohl von guten Kräutern, bereitet wird (Krünitz, Oeconomische Encyklopädie, 1789, s.v. Hippokraß). - Man trug mich auff das best Wiltpret, / Herrnbrot, Pasteten, Vogel, Fisch, / Vnd was mehr ghört aufm Fürsten Tisch: / Wein, Lautertranck, Meth, Malvasier, / Englisch, vnd ander' frembde bier (Hollonius, Somnium Vitae Humanae, 1605).

Süßtrank   „süßes Getränk“

Quelle: Landolins größter Knabe [...] kam alsbald nach einigem Rumoren aus der bescheidenen Seitenkammer, in die das Licht nur durch ein einziges Fenster eintrat, zum Vorschein, um dem Vater die Hand zu küssen und den schwarzbraunen Süßtrank, der jedoch für Adolph stark mit Milch versezt wurde, in Gesellschaft der Aeltern einzuschlürfen (Schuler, Landolin Schwabs Lehrerfreuden oder die Emancipation der Volksschule, 1864). - Nun seht! Soeben ward mir zur Seit / Der geistige Süßtrank verschüttet, / Und gleich darauf hat er dort hinten so weit / Dem Knaben die Weste zerrüttet (Goethe, Wirkung in die Ferne, 1795).

substantivisches Determinativkompositum mit Flüssigkeitsbezeichnung als Vorderglied
Biertrank (2)   „das Trinken von Bier“

Quelle: der übermäßige Wein- und Biertrank leuchtet aus der Phisognomie der meisten hervor (Die Wiener Wochenschrift, 1781).

Bluttrank (2)   „das Trinken von Blut“

Quelle: Bluttrank (Nord. M.). Man trank sein eigenes Blut, um sich gegen Zauberei zu verwahren, und anderer Blut, sowohl um den Bund ewiger Treue und Freundschaft zu stiften, als auch in mancher anderen, theils religiösen, theils mysteriösen Bedeutung (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v.).

Wassertrank (2)   „das Trinken von Wasser“

Quelle: Der Übermuth des Fleischessers und Weintrinkers kann durch Pflanzenkost und Wassertrank in Sanft- und Demuth umgewandelt werden (Hartmann, Der Geist des Menschen in seinen Verhältnissen zum physischen Leben, 1820).

Frühneuhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
apfeltrank, äpfeltrank   „Apfelsaft oder -most“

Quelle: Nur Kleientranck für denselben Prenckelschencken, oder Moscovitisch Habernwasser, oder Tartarisch distilliert Pferdsmilchwasser, oder Aepffeltranck auß Hessen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

birntrank   „Birnensaft oder -most“

Quelle: piretrum (Voc. 1482, zitiert nach Lexer).

kleientrank   „flüssiges Viehfutter aus Kleie“

Quelle: Nur Kleientranck für denselben Prenckelschencken, oder Moscovitisch Habernwasser, oder Tartarisch distilliert Pferdsmilchwasser, oder Aepffeltranck auß Hessen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

slehentrank   „Schlehensaft“

Quelle: Vasst süsser wein als slehen tranck, / der reuhet mir die kel so kranck (Oswald von Wolkenstein, Lieder, 1. Hälfte 15.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
gallentrank   „mit Galle versetztes Getränk“

Quelle: die hamer klenck und gallen trenckh, / des speres stich, Maria, dich / verzuckt (Oswald von Wolkenstein, Lieder, 1. Hälfte 15.Jh.).

explikatives substantivisches Determinativkompositum mit Flüssigkeitsbezeichnung als Vorderglied
biertrank   „Bier“

Quelle: Dann (sagt man) von Biertranck vnd Wein / Sollen nicht naß die Seyten sein (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

wassertrank   „Wasser als Getränk“

Quelle: Kan ich euch für den wassertrank / Widrum erzeigen einen dank, / So tue ich das on al beschwern / Wil euch zu eren dienen gern (Rollenhagen, Froschmeuseler, 1595).

weintrank   „Wein als Getränk“

Quelle: sein gedicht zeigten meh Weins an dann Liecht, und stinck mehr nach der Weinkant, als dem Unschlitbrand, mehr nach dem Weintranck, dann dem ölgestanck (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
himmeltrank   „vom Himmel stammendes, göttliches Getränk“

Quelle: Der Nectar vnd der himmeltranck, / War jn so süß nicht als dein klanck! (Fischart, Ein Artliches lob der Lauten, 1572).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Vorderglied
liebtrank   „magisches Getränk, das bei einer Person Gegenliebe erwecken soll“

Quelle: und trib auch nie kein zauberei; / kein wetter hab ich nie gemacht, / fur auf dem bock nie bei der nacht, / gelaubt auch nie an kein wuntsegen, / nach dem liebtrank tet ich nit fregen (Hans Sachs, Die wolfsklage über die bösen menschen, 1543).

todtrank   „flüssiges, tödliches Gift“

Quelle: Deßgleichen wann sie einen Liebtranck einem geben wöllen / vnnd ein Todtranck darauß worden / soll man sie gleichsfalls auch mit dem Todt träncken (Bodin, De Magorum Daemonomania, 1591).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
buhltrank   „Liebestrank, Zaubertrank, der bei einer Person Gegenliebe erwecken soll“

Quelle: Nun weil sie füren auff der seh, / Unwissent, in zu ach und weh, / Truncken sie beide das bultranck. / Tristrant und Isald werden kranck (Hans Sachs, Von der strengen Lieb' Herrn Tristrant mit der schönen Königin Isalden, 1561).

letzetrank   „labendes, erfrischendes Getränk“

Quelle: Jn des nu solchs alles gehet / kompt im xx. cap. auch her zu der Letzetranck / Gog vnd Magog / der Türcke / die roten Jüden / welche der Satan / so vor tausent jaren gefangen gewest ist / vnd nach tausent jaren wider los worden / bringet (Luther, Vorrede auff die Offenbarung S. Johannis, 1545).

purgiertrank   „flüssiges Abführmittel“

Quelle: Er wolt einen purgiertrank machen, / Den er für den allergewisten / Gelernt von einem alchymisten (Rollenhagen, Froschmeuseler, 1595).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
lautertrank   „klarer, mild laxierender Kräuterwein“

Quelle: Das macht der guot malmasier, lautertranck, muscateller und die guoten schleckerbißlein als phasant, rephüner, wilpret und hasen (Wickram, Der jungen Knaben Spiegel, 1554).

Mittelhochdeutsch

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
apfeltranc   „Apfelsaft oder -most“

Quelle: gegen dem mete sûrez bier / hât ir geschenket mîme neven / und um den süezen wîn von Cleven / apfeltranc vil bitter (Konrad von Würzburg, Engelhard, um 1273/74, 3892ff.).

bechtranc   „Pech als Höllengetränk“

Quelle: sweffel vnd bechs werden sie vol. / daß ewick bechdrank / nemen sie zu hab dank (Von Luzifers und Adams Fall, 228).

hopfentranc   „Dekokt von Hopfen“

Quelle: hupa (Diefenbach, Glossarium latino-germanicum mediae et infimae aetatis, 282c, zitiert nach Lexer).

mûlbertranc   „Maulbeerwein“

Quelle: moretum (Diefenbach, Glossarium latino-germanicum mediae et infimae aetatis, 368a, zitiert nach Lexer).

rebetranc   „Wein“

Quelle: stnm. (Evangelienwerk aus St. Paul, 1.H. 14.Jh., zitiert nach Trierer Wörterbuchnetz).

slêhentranc   „Schlehenwein“

Quelle: Oswald von Wolkenstein, Gedichte 4.2,1, zitiert nach Lexer.

explikatives substantivisches Determinativkompositum mit Flüssigkeitsbezeichnung als Vorderglied
lûrentranc   „Tresterwein“

Quelle: Diefenbach, Glossarium latino-germanicum mediae et infimae aetatis, 9b, zitiert nach Lexer.

wazzertranc   „Wasser“

Quelle: Poetische Bearbeitung des Buches Daniel, um 1330, zitiert nach Trierer Wörterbuchnetz.

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
ezzictranc   „Getränk mit Essig“

Quelle: Konrad von Helmsdorf, Der Spiegel des menschlichen Heils, nach 1330, zitiert nach Trierer Wörterbuchnetz.

gallentranc   „Getränk mit Galle“

Quelle: Der Wartburgkrieg, Mitte 13.Jh., 93,5, zitiert nach Lexer.

honictranc   „Getränk mit Honig, Met“

Quelle: er was eng unde dicke / und lac versigelt drinne / daz fiur der süezen minne / unde ir fröuden honictranc (Konrad von Würzburg, Der Trojanische Krieg, 13.Jh., 19966ff.).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
bruodertranc   „Getränk, das unter Klosterbrüdern getrunken wird“

Quelle: den brûderen, die dâ zu bûze sitzent [...], den sal man geben brûder brôt unde brûder tranc, als man gibet an den convent, unde der gemeinen knehte kuchen spîse, âne an den tagen, sô in geburt zu vastene zu wazzere unde zu brôte (Statuten des Deutschen Ordens, 81,14).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
âbenttranc   „Getränk, das man am Abend trinkt“

Quelle: als sich nâte der âbenttranc, / ritter wert in hübschen siten / sande er zin und liez sie biten /daz ir dehein sîn sitzen braeche (Ulrich von Etzenbach, Wilhelm von Wenden, um 1300, 1806ff.).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
helletranc   „Höllengetränk“

Quelle: daz helletranc er sûfet swie luzil in doch durste (Hugo von Langenstein: Martina, 1293, 60,64).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Vorderglied
heiltranc   „heilendes Getränk, flüssige Arznei“

Quelle: Mit deme heiltranche wart gereinit Sancta Maria. Magdalena. vnde Sanctus Petrus. vnde der schachare (Altdeutsche Predigten, zitiert nach Trierer Wörterbuchnetz).

kouftranc   „Getränk, das bei einem Verkaufsabschluss getrunken wird“

Quelle: commercium, mercipotus (Diefenbach, Glossarium latino-germanicum mediae et infimae aetatis, 135c. 357b, zitiert nach Lexer).

minnetranc   „Getränk, das man zur Erinnerung an jemanden trinkt“

Quelle: Daz selbe süeze minnetranc / daz in dem becher alsô blanc / sîn muoter hete dâ gemaht, / daz was getempert in der naht (Konrad von Würzburg, Partonopier und Meliur, 13.Jh., 6957ff.).

scheideltranc   „zum Abschied gereichtes Getränk“

Quelle: dô wart ein scheideltranc gebrûwen / zwischen in, gemelzet in dem merzen, / in driu geteilet ûf ein rûwen / wart ir habe, dô teilten sie die kerzen (Rumelant v. Sachsen, 2.Hälfte 13.Jh.).

slâftranc   „flüssiges Schlafmittel“

Quelle: Prophetenübersetzung des Claus Cranc, Mitte 14.Jh., zitiert nach Trierer Wörterbuchnetz-

twâltranc   „betäubendes Getränk“

Quelle: do sitzen der vorrêttir viere und habin twâltranc (zitiert nach Lexer).

wundentranc   „flüssige Arznei zur Beförderung des Wundheilung“

Quelle: sie gâben im ein wundentranc, daz er in der einen naht kom zuo kraft und zuo maht (Heinrich von Neustadt, Apollonius von Tyrland, um 1300, 20041).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Substanzbezeichnung als Vorderglied
balsamtranc   „linderndes Getränk“

Quelle: daz wazzer smackte als balsamtranc (Meister Altswert, 2.Hälfte 14.Jh., 20,1).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
ruortranc   „flüssiges Abführmittel“

Quelle: so gip im dar nach vber lanc ein ruortranc, daz wir heizen bvzina (Arzenîbuoch Ipocratis, 12./13.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
klârtranc   „klares, geläutertes Getränk“

Quelle: claretum (Diefenbach, Glossarium latino-germanicum mediae et infimae aetatis, 125c, zitiert nach Lexer).

lûtertranc   „klarer, mild laxierender Kräuterwein“

Quelle: Vil kerzen was enzündet, man schancte im lûtertranc (Nibelungenlied, Anfang 13.Jh., 504). - dem hêren hiez si schenken / und allen sînen holden, / sô vil sô sis wolden, / wîn unde lûtertrank (Heinrich von Veldeke, Eneasroman, vor 1190, 1306 ff.).

tollentranc   „berauschendes Getränk“

Quelle: waz sol dem esel tollentranc / waz sol dem sanc / und seiten clanc, / der lieber hort den gouch? (Frauenlob, Anfang 14.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit präpositionalem Vorderglied
ubertranc   „Betrunkenheit, übermäßiges Trinken“

Quelle: von vbir tranke saltu dich huten (Wernher von Elmendorf, Tugendlehre, 12.Jh., 889).

Eigentl. Bedeutung & ÜbertragungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Beruhigungstrank (2)   „etwas Beruhigendes, Beruhigungsmittel“

Quelle: Der zeitgemäße Beruhigungstrank (für solche, die ihn sich leisten können) ist das Zutrauen, daß die Erde künftig einmal von Persönlichkeiten nur so wimmeln wird (Die Zeit, 12.02.1965).

Engeltrank (2)   „echte Arnica, Bergwohlverleih, Arnica montana“

Quelle: Im deutschsprachigen Raum werden oder wurden für diese Pflanzenart, zum Teil nur regional, auch folgende weitere Trivialnamen verwendet: Bergwegebreit, Bergwurz (Stauf bei Leiningen), Bluttrieb (Schlesien), Cathreinwurz (Fusch im Pinzgau), Engelkraut (Elsass), Engeltrank (Preußen, Lausitz), Färberblume (Augsburg) [...] (https://de.wikipedia.org/wiki/Arnika, gesehen am 22.02.2013). - Alte Namen sind: Engeltrank, Hundstod, Laugenkraut, St. Luciankraut, Marientrank, Mutterwurz (Heil- und Gewürzpflanzen, 1930).

Engelstrank (2)   „echte Arnica, Bergwohlverleih, Arnica montana“

Quelle: En alsacien: Fallkraut, Engelstrank (Bonnier, La grande Flore, 1990).

Geistestrank   „geistige Anregung, Gedankenfülle“

Quelle: Cato dagegen, der nicht aus dem italischen Randgebiet stammt, gestattet gewissermaßen nur, von dem griechischen Geistestrank zu nippen (Schmidt, Ethos: Beiträge zum antiken Wertempfinden, 1941).

Marientrank   „Echte Arnica, Bergwohlverleih, Arnica montana“

Quelle: Im deutschsprachigen Raum werden oder wurden für diese Pflanzenart, zum Teil nur regional, auch folgende weitere Trivialnamen verwendet: [...] Marienkraut, Marientrank (https://de.wikipedia.org/wiki/Arnika, gesehen am 22.02.2013). - Alte Namen sind: Engeltrank, Hundstod, Laugenkraut, St. Luciankraut, Marientrank, Mutterwürz (Heil- und Gewürzpflanzen, 1930).

Wermutstrank   „Bitternis“

Quelle: Aber das Leben ist ein Wermutstrank und Wermut ist bekanntlich nicht nur süß, sondern auch bitter (Nelles, Meine Häuser am Golf von Lion, 2010). - Aus den Enttäuschungen, die er in beiden Beziehungen erleben sollte, war der Wermutstrank gebraut, der Prokesch in Frankfurt Tag um Tag gereicht wurde (Schemann, Gobineau: eine Biographie, 1913).

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Engeltrank (2)   „echte Arnica, Bergwohlverleih, Arnica montana“

Quelle: Das Wohlverley, Wolferley, des -es, plur. car. ein Nahme, welchen besonders zwey Pflanzen führen. 1. Die Arnica Linn. besonders dessen Arnica montana, welche im Deutschen auch Engeltrank, Mutterwurz, Waldblume, Laugenkraut genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Wohlverley). - Arnica. officin. Arnica montana. Linn. Wolverley Engeltrank (Oesterreichische Provinzial-Pharmacopee, 1783). - Engeltranck heißt Griechisch / Lateinisch / Alisma (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Engelstrank (2)   „echte Arnica, Bergwohlverleih, Arnica montana“

Quelle: Engelstrank (arnica montana) (Passavant, Untersuchungen über den Lebensmagnetismus und das Hellsehen, 1837). - Engelstrank -> Fallkrautwohlverleih (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.). - Als da nimb Engels tranck kraut vnd wurtz (Carrichter, Kräutterbuch, 1602).

Geistestrank   „geistige Anregung, Gedankenfülle“

Quelle: Ich schilderte ihm ferner, wie die neuen Athener um den Springquell des Schellingschen Geistestranks sich drängen, als wäre es das beste Bier, Breihahn des Lebens, Gesöffe der Unsterblichkeit (Heine, Die Stadt Lucca, 1830).

Hoheitstrank   „Eitelkeit, Arroganz“

Quelle: Ey! gut ist er gewiß: das habe ich keinen Augenblick bezweifelt. Aber so - vornehm gut wird er seyn, und damit kann ich nichts anfangen. Ach, der Hoheitstrank - er giebt einen bösen Rausch (Iffland, Das Erbtheil des Vaters, 1802).

Marientrank   „Echte Arnica, Bergwohlverleih, Arnica montana“

Quelle: Marientrank, ist Arnica montana (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Wohlverley, Fallkraut, Mutterwurzel, gelbe Johannisblumen, Marientrank, große Johannisblumen, Mönchskappe, Hundestod. Arnica montana (Halle, Die deutsche Giftpflanzen, 1793).

Wermutstrank   „Bitternis“

Quelle: da wird das Leben ein Wermutstrank und der Gang durchs Leben ist noch viel ungestümer als euer heutige Gang (Keller, Wie Uli der Knecht glücklich wird, 1846). - Denn Amaliens Bildniß im Zimmer des Fürsten, und am Busen des Prinzen, das war eine zu große Dosis Wermuthstrank, als daß sie der herzhafteste Schluker hätte hinunterbringen können (Leben, Thaten und Schicksale Simon Schachtelmanns des Wanderers, 1799).

Wollusttrank   „Wollust“

Quelle: Sie waren eine Folge meiner Erziehung und mischten nur zu oft Wermuth in meinen Wollusttrank (Le Sage, Gil-Blas von Santillana, 1827). - Wie ekelhaft ist manches männliche Gerippe, das ich in meine Arme schließen muß! Und dann noch obendrein die Besorgnis, häßliches Gift statt vergnügendem Wollusttrank zu empfangen und dann Unschuldige wieder zu vergiften (Schilling, Die Denkwürdigkeiten des Herrn v. H., 1786). - Hier ist dein Altar und Zinne / Herr Zebaoth / höchster Gott! / hier geniessen Herz und Sinne / Wollust-Trank und Lebens-Brod (Müller, Poetischer Andacht-Klang, 1691).

Mittelhochdeutsch

Allgemein
trank   „Schluck, Zug aus einem Trinkgefäß“

Quelle: ... und nam ein silberin kopff der da stund und tranck des brunnen eynen großen tranck (Prosa-Lancelot, spätes 13.Jh.).

SynonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch

Allgemein
Trunk
Getränk

Älteres Neuhochdeutsch

Allgemein
Getränk
Trunk

Frühneuhochdeutsch

Allgemein
getränk
trunk

Mittelhochdeutsch

Allgemein
getranc
trunc

Althochdeutsch

Allgemein
līd   „Getränk, Flüssigkeit, Obstwein“
noch kein europäischer Kontext verfügbar noch kein europäischer Kontext verfügbar