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Wein

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Neuhochdeutsch (Wein)

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzen- und Wuchsformbezeichnung als Hinterglied
Weingewächs   „Weinpflanze, Weinstock“

Quelle: Auch sie hegen und pflegen in ihrer Kaserne neuerdings Weingewächs, auch wenn die Rebpflänzchen noch recht zart sind (Die Zeit, 07.09.1990). - Einen Ueberblick über den Anbau der verschiedenen Weingewächse gibt folgende Zusammenstellung (Siebenlist, Die neueren wirtschaftspolitischen Fragen des deutschen Weinbaues, 1928).

Weinhecke   „Hecke aus Weinstöcken“

Quelle: Aufgelassene Weingärten, Vermehrungsflächen, Weinhecken usw. sind bis Ende Mai in einen ordnungsgemäßen Pflegezustand zu bringen oder zu roden (https://de.wikipedia.org/wiki/Amerikanische_Rebzikade, gesehen am 22.04.2013). - Als ich ans Ziel kam, fing Groß mich in seinen Armen auf, trug mich wie ein Kind hinter eine dichte Weinhecke und küßte mich (Sacher-Masoch, Meine Lebensbeichte, 1906).

Weinpflanze   „Weinrebengewächs, Weinstock, Vitis“

Quelle: Bel alten und hohen Weinpflanzen ist es einfacher, sie mit Fichtenrelsig zu umhängen (Berliner Zeitung, 19.11.1994). - Der unmittelbare Einfluß der Blattgallen auf die Weinpflanze ist äußerst gering (Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten 20, 1910).

Weinrebe   „Vitis vinifera, Weinpflanze“

Quelle: Die Pflege der Weinreben erfolgt durch die Mitglieder des "Vereins zur Förderung des historischen Weinbaus e. V." (Berliner Zeitung, 26.09.2005). - Dort fand ich neben alten efeuumsponnenen Schlössern ein freundliches Haus zwischen Nußbäumen und Weinreben (Braun, Memoiren einer Sozialistin: Kampfjahre, 1911).

Weinstock   „Rebstock, kultivierte Weinpflanze“

Quelle: Von der Terrasse vor La Concha öffnet sich der Blick über die Weinstöcke bis hinunter zum nahen Meer (Berliner Zeitung, 28.12.2005). - Entrüstet erklärten die Faller hierauf, zwei Dinge würden sie auf Erden nie in fremde Hände veräußern: ihren Buben und ihren Weinstock (Federer, Lachweiler Geschichten, 1911).

substantivisches Determinativkompositum mit Zierformbezeichnung als Hinterglied
Weingirlande   „Ziergirlande aus Weinlaub“

Quelle: Eine Kneipe in einem (ehemaligen) Winzerhaus, ein Biergarten unter rankenden Weingirlanden, schlichte bis primitive Küche und, bis auf wenige Ausnahmen, rustikal bis zu den Toiletten (Die Zeit, 11.11.2004). - Reis- und Maisfelder, überrankt von Weingirlanden, die an Maulbeer- und Obstbäumen hingen, große blaue und rote Blumen an den Wegen, ernste Zypressen, buntfarbige Schmetterlinge begleiteten mich bis zur Bahnstation (Berliner Tageblatt, 05.03.1917).

Weinkranz   „Kranz aus Weinlaub als Wirtshauszeichen“

Quelle: Auch nicht an manchen Mustern; sie sind noch die gleichen, an denen sich auch unsere Vorfahren erfreuten. Beispielsweise der grüne Weinkranz oder das "Zwiebelmuster" (Berliner Zeitung, 03.07.2004). - Wo der Weinkranz hängt, da wird Wein geschenkt! (Das Weinland: Zeitschrift für Kellertechnik und Weinbau, 1931).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Weinberg   „Berghang, an dem Wein angepflanzt wird“

Quelle: Ein Meer von Weinbergen soweit das Auge reicht (Berliner Zeitung, 01.10.2005). - Die Vanozza gab in ihrem Weinberg in Vincoli bei Sankt Peter ein kleines Fest zur Feier der Weinlese (Klabund, Borgia, 1928).

Weinbezirk   „Bezirk, in dem es viel Wein gibt“

Quelle: Unter einem Heurigen versteht man einen diesjährigen Wein (s. S. 224) oder aber eine Gaststätte in den Weinbezirken Wiens (Leitner/Burstein, Wien ABC: Skurriles und Wissenswertes von Adabei bis Zentralfriedhof, 2007). - Baixo Douro (spr. baïßu doïru), Niederdouro, Weinbezirk in der portug. Prov. Traz oz Montes (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Baixo Douro).

Weindistrikt   „Distrikt, in dem es viel Wein gibt“

Quelle: Busby, der einen Teil seiner Jugend in französischen Weindistrikten verbracht hatte, war ein engagierter Liebhaber guter Tropfen (Leue, Erlebtes Neuseeland, 2002). - Die ersten Weinstöcke wurden bereits 1653 eingeführt, jedoch nahm der Weinbau größeren Umfang erst mit Ankunft der Hugenotten an, von denen die Mehrheit aus den französischen Weindistrikten stammte (Martens/Karstedt, Afrika, 1930).

Weindorf   „Dorf von Weinbauern“

Quelle: Ihringen wiederum sieht anders aus, als man sich ein typisches Weindorf vorstellt (Die Zeit, 01.06.2011). - Man trinke ihn möglichst auf den Weindörfern, und wenn die Zeit danach ist, versäume man niemals, den Most zu probieren (Tucholsky, Wer kennt Odenwald und Spessart?, 1928).

Weinfeld   „Feld, auf dem Wein angepflanzt wird“

Quelle: Nur der Frost zur Lesezeit sei ein Problem. Darum lässt sie an kritischen Tagen Hubschrauber über den Weinfeldern aufsteigen (Die Zeit, 25.04.2013). - In Dalmatien, auf den dalmatinischen Inseln, in Griechenland u.s.w. pflegt man den frischen Stallmist auf besonderen Plätzen oder an den Rändern der Weinfelder aufzustapeln (Reitter, Fauna Germanica. Die Käfer des Deutschen Reiches, 1908-16).

Weingang (1)   „mit Weinlaub umrankter Gartengang“

Quelle: Mit drei Ellen Abstand von dem Staket folgt der Weingang (Wimmer, Geschichte der Gartentheorie, 1989). - Rund um den Garten führt der herrlichste Weingang; die Rebstöcke armdick (Curtius, Ein Lebensbild in Briefen, 1903).

Weingarten   „mit Wein bepflanzter Garten“

Quelle: Auch im Potsdamer Park Sanssouci haben die Schüler vor vier Jahren einen Weingarten angelegt und hölzerne Rankhilfen gebaut (Berliner Zeitung, 20.09.2005). - Erlau (ungar. Eger, lat. Agria), Stadt mit geordnetem Magistrat im ungar. Komitat Heves, liegt zwischen Weingärten und Bergen im Tal des Egerflusses (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Erlau).

Weingebiet   „Gebiet, in dem es viel Wein gibt“

Quelle: Ich stelle den Wein aus dem Anbaugebiet Nahe, einem der kleinsten und feinsten der 13 deutschen Weingebiete, vor (Berliner Zeitung, 19.04.2004). - Ermellék, berühmtes Weingebiet im ungar. Komitat Bihar, nördl. von Großwardein (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Ermellék).

Weingebirge   „Gebirge, in dem es viel Wein gibt“

Quelle: Die nördlich des Angers von Kötzschenbroda liegende Weinbergsflur wurde bereits 1271 als Kötzschbergisches Weingebirge erwähnt, als Dietrich von Zlauschwitz zwölf Fuder Wein dem Kloster Sitzenroda lieferte (https://de.wikipedia.org/wiki/Radebeuler_Steinrücken, gesehen am 22.04.2013). - Die östlichste Gruppe der Westkarpathen ist die von Eperjes südwärts (zwischen der Tarcza, dem Hernád und der Topla) sich erstreckende trachytische Hegyalja, die im N. in das sogen. Sóvárer Gebirge (Simonka 1092 m) und im S. in das berühmte Tokayer Weingebirge oder die eigentliche Hegyalja (Gergelyberg 787 m) ausläuft (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Karpathen).

Weingefilde   „Gegend, in der es viel Wein gibt“

Quelle: Die Tagung wurde durch eine Höhenrundfahrt durch den Schwarzwald beschlossen. Sie führte aus den Weingefilden des Breisgaus durch das Glottertal nach den verschneiten Höhen von St. Peter, St. Märgen und Hinterzarten (Weinbau und Kellerwirtschaft, 1932).

Weingegend   „Gegend, in der es viel Wein gibt“

Quelle: Dabei könnte helfen, dass das hüglige Land nordwestlich von Lyon zweifellos eine der schönsten europäischen Weingegenden ist (Die Zeit, 05.09.2009). - Die hauptsächlichsten Weingegenden finden sich in dem die Rheinebene begleitenden Hügelland (Markgräflerland, Breisgau, Kaiserstuhl, die Offenburger und Bühler Gegend) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Baden [1]).

Weingehänge   „Weinhang, mit Weinstöcken bepflanzter Abhang“

Quelle: Gros de Vand, das Mittelstück des Waadtlandes, dessen Weingehänge am Genfer See La Côte (um Nyon-Morges) und La Vaux (um Cully) heißen und zum Plateau des Jorat (deutsch Jurten, 932 m) sich erheben (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schweiz).

Weingelände   „mit Weinstöcken bepflanztes Gelände“

Quelle: Da wird Heinrich von Kleist genannt, der, auf dem Weingelände des Steinbergs stehend, meinte: "In der Tiefe liegt die Stadt wie in der Mitte eines Amphitheaters." (Die Zeit, 03.01.1975). - Casanova stand allein in einem mäßigen, mit allem Notwendigen ausgestatteten, doch ziemlich kahlen Raum, durch dessen vier schmale hohe Bogenfenster sich ein weiter Blick nach allen Seiten auf die sonnbeglänzte Ebene mit grünen Weingeländen, bunten Fluren, gelben Feldern, weißen Straßen, hellen Häusern und dunklen Gärtchen darbot (Schnitzler, Casanovas Heimfahrt, 1918).

Weingut   „landwirtschaftliches Gut, auf dem Wein produziert wird“

Quelle: nur einen Katzensprung entfernt, auf Waiheke Island, befinden sich die besten Weingüter des Landes (Der Tagesspiegel, 20.03.2005). - Fuckel, Leopold, Botaniker, geb. 3. Febr. 1821 zu Reichelsheim in der Wetterau, war Besitzer eines Weingutes in Östrich im Rheingau und starb 8. Mai 1876 in Wien (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Fuckel).

Weinhalde   „mit Weinstöcken bepflanzte Halde“

Quelle: Ich verließ die Weinhalde und fuhr in das Gewerbegebiet am Alten Gaskessel (Ritzel, Halders Ruh, 2010). - Mittels Terrassen erstrecken sich beispielsweise die Weinhalden ununterbrochen bei Martigny von 495-810 m ü. M., bei Sion von 510-830 und bei Visperterminen sogar von 720-1100 m (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wallis [3]).

Weinhöhe   „mit Weinstöcken bepflanzte Anhöhe“

Quelle: Ein Arne, "reich an Weinhöhen", hat Homer im Schiffskatalog bei den Boiotern aufgezählt (Heidrich, Olympia's Uhren gingen falsch, 1987). - Der Ort liegt malerisch am Ausgang einer engen Klamm, überragt von den Ruinen der Burg Klöch und den schönen Weinhöhen des Seindl und des Hohenwart (Österreichisches Tourenbuch, 1960).

Weinhügel   „mit Weinstöcken bepflanzter Hügel“

Quelle: Der Plan, die bekannte Rotkäppchen-Sektkellerei einen Weinhügel in Sanssouci bewirtschaften zu lassen, scheiterte allerdings an baustatischen Problemen (Berliner Zeitung, 13.01.2005). - links stiegen Weinhügel gelinde an, rechts über den Rand einer Gartenmauer neigten sich Kronen uralter Bäume (Schnitzler, Casanovas Heimfahrt, 1918).

Weinhütte   „Hütte in einem Weinberg“

Quelle: Jemand hat beobachtet, wie Sie Grönert, der hilflos an die Wand der Weinhütte genagelt war, ein Messer ins Herz gerammt haben (Schmid, Mannheimer Todesmess, 2013). - Mit dem Beller Markt und den übrigen vorgenannten hatte der St. Johanner bis in die neueste Zeit die Weinhütten gemein, die aber jetzt verschwunden sind (Hessische Blätter für Volkskunde, 1912).

Weinlage   „für den Weinbau geeignetes Areal“

Quelle: Kein Wunder, dass die Römer die guten Weinlagen, die zum heutigen Rheinland-Pfalz gehören, einige Jahrhunderte lang gegen den Einfall der Barbaren aus den Nebelwäldern verteidigten (Berliner Zeitung, 28.08.2004). - Der Geisenheimer ist eine durch Bukett und Feuer ausgezeichnete Rheinweinsorte, die beste Weinlage ist der Rothenberg (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Geisenheim).

Weinland   „Land, in dem viel Wein wächst“

Quelle: Das Weinland Spanien bietet den Winzern vielfältige Möglichkeiten (Berliner Zeitung, 01.10.2005). - Vom Areal entfallen 22,6 Proz. auf Ackerland, 0,5 auf Weinland, 16,5 auf Wiesen und Gärten, 9,5 auf Weiden, 37,3 auf Wald, und 13,5 Proz. sind unproduktiv (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Siebenbürgen).

Weinlaube   „mit Wein überwachsene Gartenlaube“

Quelle: Die für die Region typischen Weinlauben verschwinden Lage für Lage (Die Zeit, 24.05.1996). - In der Weinlaube saßen die beiden (Wille, Glasberg, 1920).

Weinleite   „mit Weinstöcken bepflanzter Abhang“

Quelle: Auch Schreie von geschlagenen Häftlingen, 10 bis 15 Todesfälle und die Ermordung eines Häftlings durch Erhängen "auf der Weinleite oberhalb des Kirschgartens" finden sich in einer Aussage des Ermittlungsverfahrens (Benz/Distel, Das Ende der Konzentrationslager, 2004). - Pazeid war früher der Name einer Weinleite (Archiv für österreichische Geschichte 101, 1911).

Weinort   „Winzerdorf, Ortschaft, in der viel Wein angebaut wird“

Quelle: Eine Spezialität der Mosel, die in jedem Weinort anzutreffen ist: die Straußwirtschaft (Berliner Zeitung, 31.03.2001). - Hallau, zwei Ortschaften des schweizer. Kantons Schaffhausen, Bezirk Unter-Klettgau: Ober-H., evang. Pfarrdorf, 439 m ü. M., mit (1900) 532 Einw., und Unter-H., Marktflecken und Bezirkshauptort, als Weinort weit bekannt, mit 1855 meist evang. Einwohnern und einem Elektrizitätswerk (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hallau).

Weinpfalz   „derjenige Teil der Pflalz, in dem Wein angebaut wird“

Quelle: Weinfeste satt gibt es in jedem Jahr in der Weinpfalz (Die Zeit, 28.08.1992). - Er stammt nicht umsonst aus der Weinpfalz (Tucholsky, Ulk, 1918).

Weinplantage   „Areal, auf dem Weinstöcke angepflanzt sind“

Quelle: Viele der ehemaligen Gehöfte in Olivenhainen und Weinplantagen wurden inzwischen von Städtern aus Bari, Tarent oder Brindisi gekauft (Berliner Zeitung, 25.09.1999). - Bis an den Fuß des Gebirges ziehen sich die endlosen Weinplantagen (Die Zeit, 11.05.1950).

Weinstadt   „Stadt, in der viel Wein produziert wird“

Quelle: Ein Meer von Weinbergen soweit das Auge reicht. Und mittendrin Langenlois, die größte Weinstadt Österreichs, in der siebenhundert Weinbauern zu Hause sind (Berliner Zeitung, 01.10.2005). - Unter den am M. liegenden Ortschaften ist hier außer Offenbach und Frankfurt besonders die Weinstadt Hochheim zu nennen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Main [2]).

Weinstraße (1)   „Straße, die durch eine Weingegend führt“

Quelle: Die Weinstraße Niederösterreich führt durch acht Anbaugebiete (Berliner Zeitung, 26.10.2005). - Nach dem pseudonymen Verfasser dieser Späße wurde von der Münchener Polizei gefahndet, wie man in Rußland einen gefährlichen Anarchisten sucht, und ich glaube, die sonst so gemütliche Hermandad der Weinstraße wurde nur deshalb so gereizt gegen die Partei des Zeitgeistes, weil die rote Nase des Polizeikommissärs kein ruhiges Stündlein mehr hatte (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Weinstrom (1)   „Fluss, an dem viel Wein wächst“

Quelle: Der Duero oder Douro, wie er im Spanischen bzw. Portugiesischen genannt wird, ist mit seinen 900 km Länge der iberische Weinstrom par excellence (Der Brockhaus Wein, 2005).

Weintal   „Flusstal, in dem viel Wein wächst“

Quelle: Aber auf unserer Urlaubsfahrt von Los Angeles nach San Francisco biete sich doch ein Abstecher auf halber Strecke an, um in den Weintälern von Santa Ynes den Spuren von "Sideways" zu folgen (Berliner Zeitung, 02.07.2005). - Blickt man bei hellem Sonnenschein durch die drachenzahnigen Zinnen der Maurenburg droben über die Terrassengärten und das breite Weintal von Colares zum Meer, so erkennt man auf dem letzten Hügel einen niedrigen Rundbau mit flachgeschwungenem Pfannendach (Die Zeit, 18.12.1952).

Weinterrasse (1)   „terrassenförmig angelegter Weinberg“

Quelle: Ein sanfter Wind streicht über die Olivenhaine und Weinterrassen von Smokvica (Die Zeit, 29.06.2013). - Wem wären nicht ähnliche Worte über die Lippen gekommen, wenn er von einem der Vogesengipfel seinen Blick über das lachende Land zwischen den Weinterrassen und dem aufblitzenden Strom schweifen ließ! (Grucker, Die Vogesen, 1908).

Weinabteilung   „Teil einer Örtlichkeit, die für Wein genutzt wird“

Quelle: Zwei verschiedene Primeurs sind in der Weinabteilung im Kaufhof am Alex zu verkosten (Berliner Zeitung, 20.11.2002). - Eine anständige Sommerfrische besteht in einer Anhäufung derselben Menschen, die du bei dir zu Hause siehst, sowie in einer Gebirgsbar, einem Oceandancing und einer Weinabteilung (Tucholsky, Die Kunst, falsch zu reisen, 1929).

Weinbude   „Verkaufsbude für Wein“

Quelle: Gut, daß sie nicht erst im August kommen, wo die zum jährlichen "Alstervergnügen" gehörenden Fritten-, Currywurst-, Bier- und Weinbuden den Rathausplatz besetzen (Die Zeit, 17.03.1989). - Empfindlichere suchten Unterkunft in den Weinbuden, insbesondere beim feurigen Spanier in der Bodega (Münchner Neueste Nachrichten, 04.10.1900).

Weinbudike   „Verkaufsbude für Wein“

Quelle: Nach den Sitzungen des General Court bequemten sich die Deputierten in die King's Arms Taverne, die Assistants nahmen mit einer Weinbudike vorlieb (Raeithel, Geschichte der nordamerikanischen Kultur, 1987). - ich saß einmal in einer kleinen Weinbudike, spät zwischen zwölf und eins, mit irgend einem milchbärtigen Kavalier (Sack, Paralyse, 1913-14).

Weincarabaret   „Cabaret mit Weinausschank“

Quelle: Otto Reutter, der verflossene Coupletsänger, der im letzten Hosenknopf mehr Witz und Humor hatte als heute ein ganzes Weincabaret mit garantiert exklusivem Publikum, Otto Reutter hat im Laufe seiner vierhundertachtundachtzig Couplets auch eines gesungen, das den Refrain hatte: "Da bin ich stolz, daß ich ein Deutscher bin!" (Tucholsky, Ein Pyrenäenbuch, 1927).

Weingewölbe   „Kellergewölbe zur Aufbewahrung von Wein“

Quelle: Rheinhessische Weingewölbe muss man gezielt ansteuern. Sie verstecken sich auf Winzerhöfen hinter großen Holztoren (Berliner Zeitung, 03.05.2003). - Etzlers unterirdisch Weingewölbe räumten die Mausköpfe aus, soffen sich voll und erschlugen ein paar Bürgersleute (Wille, Die Abendburg, 1909).

Weinhalle   „großes Weinlokal“

Quelle: Chaves zum Beispiel, das Aquae Flaviae der Römer, ist ein Gewirr alter Gassen, an den Hausfassaden hängen wackelige Holzveranden, darunter gibt es winzige dunkle Läden, kühle Weinhallen und Cafés, die nur von Männern besucht werden (Die Zeit, 28.08.2003). - Louis Tullius Joachim, franz. Architekt, Sohn des vorigen, geb. 11. Febr. 1791 in Rom, gest. 1. Dez. 1853 in Paris. machte seine Studien in Paris und widmete sich unter Percier und Fontaine der Architektur, ward 1817 Bauleiter an der Weinhalle in Paris (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Visconti [2]).

Weinhaus   „Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Im Weinhaus Zur ewigen Lampe sitzt der Zigarrenhändler Franz Raveaux und hält feurige Reden gegen den Klüngel der betuchten Bürger (Die Zeit, 11.02.2010). - Der Angeklagte ist unmittelbar nach dem Mord ins Weinhaus gegangen! (Tucholsky, Der Mann, der ein Kind ertränkt, 1928).

Weinkeller   „Keller, in dem Wein aufbewahrt wird“

Quelle: Am Schluss kann man die Gerichte, an deren Herstellung man mitgewirkt hat, zusammen mit einem edlen Tropfen aus dem hauseigenen Weinkeller genießen (Berliner Zeitung, 17.09.2005). - Selten findet man in Privatkreisen noch einen Weinkeller (Baudissin, Spemanns goldenes Buch der Sitte, 1901).

Weinkneipe   „einfaches Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Wer die Weinkneipen näher kennenlernen will, braucht natürlich mehr Zeit (Berliner Zeitung, 29.05.1999). - Er liegt in der hinteren Stube bei Adelens Aufenthalt, was eine Weinkneipe ist, Prenzlauer Allee 112, Hofgebäude links, Kellerstiege (Wassermann, Christian Wahnschaffe, 1919).

Weinladen   „Ladengeschäft, in dem Wein verkauft wird“

Quelle: An manchen Sommertagen, wenn gerade keine Kundschaft da ist, sitzt Marcus Baumgart vor seinem Weinladen in der Invalidenstraße (Berliner Zeitung, 27.06.2005). - Nach diesem Andantesatze ging das Lachallegro wieder los und dauerte, bis wir der Kühle halber in ein neues Zimmer unten gingen, wo eine Art Weinladen eingerichtet war (S. Wagner, Erinnerungen, 1923).

Weinlager (1)   „Raum, in dem Wein gelagert wird“

Quelle: Der Keller wurde zum Weinlager ausgebaut (Berliner Zeitung, 11.09.2001).

Weinlager (2)   „Vorrat an Wein“

Quelle: Ich habe ihm geholfen, sein wertvolles Weinlager nach der Potsdamer Straße zu überführen (Friedländer, Interessante Kriminalprozesse, 1911-21).

Weinlokal   „Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Es ist schon eine ganze Weile her, da eröffnete Wolf-Dieter Poschmann in Köln sein eigenes Weinlokal (Berliner Zeitung, 15.05.2004). - "Künstlerkneipe" nannte sich im Untertitel das Weinlokal "Simplicissimus" des Fräulein Kathi Kobus in der Türkenstraße zu München (Mühsam, Unpolitische Erinnerungen, 1927-29).

Weinmarkt   „Markt, auf dem mit Wein gehandelt wird“

Quelle: Der Münchner Aussteller ist auf den Messen Deutschlands zu Hause, auf Handwerksmessen, Weinmärkten und der Messe Interpolice (Berliner Zeitung, 26.01.2005). - An einem Dezembertag schritt sie über den Weinmarkt und wollte durch ein enges Gäßchen zum Hallertor (Wassermann, Das Gänsemännchen, 1915).

Weinrestaurant   „Restaurant, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Im Weinrestaurant "Uhle" unweit vom Schweriner Marktplatz fanden im Februar 1969 die DDR-Meisterschaften im Schach statt (Berliner Zeitung, 10.09.2005). - Nachher hat mich's alsmal gereut, denn der Kleine hat überraschend schnell Karriere gemacht, wurde Oberkellner im Zentralhotel und nachher im Kaiserhof und ist heute Besitzer eines der vornehmsten Weinrestaurants des Westens (Biedenbach, Erinnerungen einer Kellnerin, 1906).

Weinrestauration   „Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Und er feierte das Andenken seiner Mutter für sich allein, ganz allein, in einer Weinrestauration (Fr. Huch, Pitt und Fox, 1909).

Weinschenke   „Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Auch an anderen Orten wird weltweit in Weinschenken, Restaurants und Bars - oft zu nostalgischer Akkordeon-Folklore - wieder der junge Wein verkostet (Die Zeit, 17.11.2011). - Man hörte die Türe gehen und gleich darauf trat Dr. Kreuzer zu ihnen in die Weinschenke (Meyrink, Des Deutschen Spiessers Wunderhorn, 1913).

Weinspeicher   „Vorratsraum für Wein“

Quelle: Die mengenmäßig eher durchschnittliche Ernte im Jahr 2011 konnte die Weinspeicher nicht wieder auffüllen (Die Zeit, 10.01.2013). - Kontorfassaden, deren Putz aus der Dickenszeit zu stammen scheint, massive blanke Messingschilder, drinnen düstere Gänge, riesige Weinspeicher und oben in den Büros manchmal noch Stehpulte (Die Zeit, 21.10.1960).

Weinspelunke   „sehr einfaches Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Entlang der Pilgerstraßen etablierte sich bald eine spezielle Kette von Weinspelunken und Bordellen, und selbst auf den Schiffen nach Jerusalem mieteten sich gewerbsmäßig Huren ein (Frey/Siniveer, Eine Geschichte der Folkmusik, 1987). - Sein Atelier – das waren die Weinspelunken Antwerpens (Bredt, Belgiens Volkscharakter, Belgiens Kunst, 1915).

Weinstube   „kleines Weinlokal“

Quelle: am Freitagabend kommen geladene Gäste, die beweisen, dass Schulz zwar eine altmodische Weinstube betreibt, aber mit seinen Weinen auf der Höhe der Zeit ist (Der Tagesspiegel, 27.05.2005). - Es gab eine Weinstube im Schloß zu Waldleiningen, worin sich gemütlich kneipen ließ (Wassermann, Christian Wahnschaffe, 1919).

Weinterrasse (2)   „Gastterrasse, auf der Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Zahlreiche Weinlokale sind auch weiter elbabwärts zu finden. So erreicht man die Weinterrassen Kämpfe oder die Weinstube der ersten sächsischen Weinkönigin auch mit einem der historischen Schaufelraddampfer (Berliner Zeitung, 18.08.2001). - aber wie sauber ist alles, wie höflich sind Kellner und Wirte noch in dem kleinsten Lokal, und ich muß an das in schlechtem Fett gebratene Schnitzel und an die Weinterrassen meiner Heimat denken (Tucholsky, Ausflug nach Robinson, 1924).

Weinwirtschaft (1)   „Weinlokal“

Quelle: Doch das Treffen in der Rostocker Weinwirtschaft verläuft für Latchinian, so sagt er, anders als erwartet (Die Zeit, 07.05.2015). - Aber darüber könne ich Auskunft erhalten in der Weinwirtschaft zur Pepita, wo der Student verkehre (Wille, Glasberg, 1920).

Weinzelt   „Festzelt, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Veranstaltet wird der Christkindlmarket Chicago mit fast 70 Ständen und einem Bier- und Weinzelt von der Gesellschaft German American Services (Der Tagesspiegel, 19.12.2004). - In den Weinzelten wird gelacht, gesungen, geschunkelt (Horster, Ein Herz spielt falsch, 1905).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Weinbütte   „großes Traggefäß für Weintrauben“

Quelle: Joseph Anton Kochs Federzeichnung zeigt den Oberaufseher in Gestalt eines Kentauren mit einer Pfeife im Mund und einer Weinbütte auf dem Rücken (https://de.wikipedia.org/wiki/Karikatur_auf_den_Oberaufseher_Leutnant_Johann_Nieß, gesehen am 22.04.2013). - Die Holzwaren der Bernauer gingen zur Basler Messe in hochgeladnen Wagen mit Gelten, Kübeln, Weinbütten, Milchgefäßen, Rübhobeln, Hackbrettern, Holztellern, Koch- und Schöpflöffeln u. dgl. (H. Thoma, Im Winter des Lebens, 1919).

Weinamper   „großes Weingefäß“

Quelle: Weinamper zum Hinaustragen des Weines (Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, 1962).

Weinbecher   „Becher für Wein“

Quelle: Hinter den Fahrkartenentwertern stehen Glasvitrinen mit originalen Schaustücken. Schön bemalte Amphoren, Weinbecher, Kannen, Honigbehälter, Ölgefäße, Öllampen, Parfümfläschchen, Spielzeug aus Terrakotta, Küchenutensilien aus Marmor (Die Zeit, 02.10.2002). - Das wären Märchen, sagte der König, und wer dergleichen gesehen hätte, möchte wohl tief in den Weinbecher statt ins Wasser geblickt haben (Huch, Der große Krieg in Deutschland, 1912-14).

Weinbehälter   „Behälter für Wein“

Quelle: Wenn Diogenes wirklich in einem Weinbehälter gehaust hat, dann in einer Amphore, denn das Fass wurde erst lange nach Christi Geburt bekannt (Die Zeit, 01.06.2011). - Der Küchenwagen enthält alle Einrichtungen, die selbst für längere Reisen nötig sind, als verschiedene Kochmaschinen, Vorräteräume, Eisschränke, Weinbehälter u. dgl. (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1914).

Weinbouteille   „Flasche für Wein“

Quelle: So sehr bin ich auf den Supermarkt fixiert, dass mir zuerst nicht klar ist, dass ich im Vorübergehen in ein Schaufenster mit Weinbouteillen, Trauben und frischen Früchten blicke (Biron/Grebenicek, Hysterisch funktionieren: Überleben in der Spassgesellschaft, 2002). - das Oel ist die Ursache des Geruches, an dem man an einer leeren Weinbouteille selbst nach langer Zeit noch erkennen kann, daß Wein darinn war (Mitteilungen zur Geschichte der Medizin der Naturwissenschaften und der Technik, 1940).

Weinbüchse   „Behälter für Wein“

Quelle: Neben diesen für die 1654-55 erstmals erbaute, im Zweiten Weltkrieg zerstörte Friedenskirche in Glogau geschaffenen Leuchtern hat er für die Barbarakirche in Breslau eine Abendmahlskanne (1708) und eine Weinbüchse (1709) angefertigt (Pechstein, Deutsche Goldschmiedekunst, 1987).

Weineimer   „Gefäß und Maßeinheit für Wein“

Quelle: Der Bergeimer für Most wich vom normalen Eimer ab und hatte 68 Köpfel. Der Weineimer hatte 88 Köpfel (https://de.wikipedia.org/wiki/Köpfel, gesehen am 22.04.2013). - Im Amte Weitenstein berechnete man den Weineimer zu 14 Vierteln (Holzhausen, Gurker Urbare (Bistum und Kapitel) in Auswahl, 1951).

Weinfass   „Fass für Wein“

Quelle: Rundbögen, Säulen, blau-weiß karierte Tischdecken und ein Weinfass auf der Theke geben dem Gastraum dieses Flair (Berliner Zeitung, 07.02.2004). - wie Trinker um ein Weinfaß lagen sie müde um die Reste des Ochsen (Kafka, Ein altes Blatt, 1917).

Weinflasche   „Flasche für Wein“

Quelle: An Sommerabenden sitzen hier Studenten mit Weinflaschen auf den Mauern (Die Zeit, 02.12.2014). - Die Hände in den Hosentaschen, die Weinflasche auf dem Tisch, liege ich halb, halb sitze ich im Schaukelstuhl und schaue aus dem Fenster (Kafka, Ein Bericht für eine Akademie, 1917).

Weingallone, Weingallon   „Maßeinheit für Wein“

Quelle: Im Jahr 1706, während der Herrschaft von Königin Anne, wurde die Weingallone daher redefiniert als ein Quader mit einer Abmessung von (3 × 7 × 11) inch³ (https://de.wikipedia.org/wiki/Gallone, gesehen am 22.04.2013). - Man mißt Längen neben der Vara = 0,836 m mit dem englischen Yard, Flüssigkeiten mit dem altenglischen Weingallon, Getreide mit der Zollfanega von 150 Libras = 69,02 kg (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Chile).

Weingebinde   „Fass für Wein“

Quelle: Quartaut war ein französisches Volumenmaß und auch die Bezeichnung für ein Weingebinde (https://de.wikipedia.org/wiki/Quartaut, gesehen am 22.04.2013). - Neben der Ein- und Auslagerung von Gütern besorgt das Lagerhaus auch die provisionsfreie und unentgeltliche Verkaufsvermittelung von Cerealien in Quantitäten nicht unter 5000 Kilogramm und von Weingebinden nicht unter 50 Liter (Sociale Verwaltung in Oesterreich am Ende des 19. Jahrhunderts, 1900).

Weingefäß   „Gefäß für Wein“

Quelle: 2500 Jahre alt ist ein 43 Zentimeter langes und 25 Zentimeter hohes bronzenes, mit goldenen und türkisen Intarsien verziertes chinesisches Weingefäß in Form eines Tapirs (Die Zeit, 15.03.2007). - Barak tritt ein, eine riesengroße kupferne Schüssel auf den Armen tragend, ihm voraus der Einäugige, den Dudelsack spielend, der Bucklige bekränzt und ein großes Weingefäß schleppend, der Einarmige, mit noch einer kleineren Schüssel (Hofmannsthal, Die Frau ohne Schatten, 1919).

Weingeschirr   „Behälter für Wein“

Quelle: Auf dem Tauschweg kamen Wein und Weingeschirr höchstens bis zur Heuneburg (Rieckhoff-Pauli/Biel/Abels, Die Kelten in Deutschland, 2001). - Sehr oft war damit ein Weingeschirr gemeint (Neuphilologische Mitteilungen, 1958).

Weinglas   „Trinkglas für Wein“

Quelle: Das Ressort "Lifestyle" informierte, wie der Mann von Welt mit einem Weinglas zu hantieren hat (Berliner Zeitung, 09.07.2005). - Neben die Weingläser, von denen man ein weißes für roten, ein grünliches für weißen Wein und vielleicht noch ein Spitzglas oder einen Kelch für Champagner hinsetzt, stellt man links den Kompottteller (Baudissin, Spemanns goldenes Buch der Sitte, 1901).

Weinhumpen   „großes Trinkgefäß für Wein“

Quelle: In den Geschäften standen Weinhumpen und Nussknacker (Die Zeit, 16.04.2014). - Der Muggendorfer Pfaffe wußte diese schmeichelhafte Rede Eppeles nur mit einem Kopfnicken zu erwidern und tat grüblerisch einen tiefen Schluck aus dem großen Weinhumpen (Ramlow, Deutsche Jungens auf Fahrt, 1934).

Weinkanne   „Kanne für Wein“

Quelle: Sie sollte Wein holen und sich mit der Weinkanne an das Bett stellen (Die Zeit, 08.10.2009). - Nun erschien ein alter, feister Ritter und sagte, er wär der Kupferschmied und so stark, daß ihm kein Mensch widerstehen kunnt; tat auch gar gewaltig und schrie nach der Weinkanne (Christ, Mathias Bichler, 1914).

Weinkante   „Kanne für Wein“

Quelle: Später ist von Aufbewahrung der 30 zinnernen Weinkanten die Rede, die den durchreisenden Prälaten, Provinzialen oder Fürsten, auch Frauen, die Drillinge gebaren, mit Wein gefüllt verehrt wurden (Strobel, Die Kunstdenkmäler der Stadt Schwäbisch Gmünd, 1995).

Weinkaraffe   „geschliffenes Glasgefäß für Wein“

Quelle: Enge Gefäße wie Vasen oder Weinkaraffen lassen sich mit Schalen von sechs Eiern, dem Saft einer halben Zitrone oder 1/2 Glas Essig reinigen (Berliner Zeitung, 26.03.2004). - Mrs. Stonefield... früher Steinfeld! - hatte mich gescholten wegen einer zerbrochenen Weinkaraffe (Biedenbach, Erinnerungen einer Kellnerin, 1906).

Weinkelch   „Kelch für Wein“

Quelle: In Mattons Film jedoch geht es mehr um das Kunstgewerbliche, die Borte auf einem Busen oder das blinkende Kristall eines Weinkelchs (Berliner Zeitung, 03.05.2001). - Da wird er Hunger haben und mit Begierde nach Speise und Weinkelch langen (Reinacher, Der Tod von Grallenfels, 1918).

Weinkiste   „Kiste für den Transport von Weinflaschen“

Quelle: Ich schlurfte in den Keller, setzte mich auf eine Weinkiste, beweinte leise mein Schicksal und den Ruin meines Chefs (Die Zeit, 17.12.2009). - Wegen der Weinkiste, das wird woll im Februar steigen - im Januar habe ich für diese welschen Torheiten kein Göld (Tucholsky, Brief an Rudolf Leonhard, 13.01.1932).

Weinkorb   „Korb für den Transport von Weinflaschen“

Quelle: Für seine Ess- und Weinkörbe, die er sich bestellte, halfen dann wieder die Hotels aus - sie alle warten bis heute auf ihr Geld (Der Tagesspiegel, 14.10.2004). - die Gauner ziehen den Wagen in die Einfahrt, bringen das Pferd in ihren Stall, wo sie ihm die Haare färben werden, um es gleich zu verkaufen, und tragen die eingewickelten Speisen und die Weinkörbe in den Festsaal, wo sich denn bald eine schöne und erhebende Feier entwickelt (Ernst, Komödianten- und Spitzbubengeschichten, 1920).

Weinkrug (1)   „Krug für Wein“

Quelle: Wer bei dem Etikett "italienisches Restaurant" ein auf rustikal getrimmtes Etablissement mit karierten Tischdecken und getöpferten Weinkrügen assoziert, dürfte sich hier wohl fühlen (Der Tagesspiegel, 02.02.2000). - Tobias trank; dann ergriff er selbst den Weinkrug, schenkte sich noch ein Glas voll und stürzte es hinab (Schnitzler, Die Frau des Richters, 1925).

Weinkübel (2)   „Gefäß, in dem der Wein gekühlt wird“

Quelle: Beflissen eilen sie von Tisch zu Tisch, füllen Gläser auf, stellen mit Eis gefüllte Weinkübel neben die Tische (Berliner Zeitung, 25.06.2005).

Weinkufe   „Tonne für Wein“

Quelle: Das als Weinkufe bezeichnete Maß wurde in 160 Halbe geteilt und entsprach 133,3719 Liter (https://de.wikipedia.org/wiki/Gönczer_Faß, gesehen am 22.04.2013). - Die Kufe, nach der der Handwerker heißt, ist die Weinkufe (Neue Jahrbücher für das klassische Altertum, Geschichte und deutsche Litteratur und für Pädagogik, 1918).

Weinpokal   „großes Trinkgefäß für Wein“

Quelle: Eine enorme Auswahl von Holztellern, Aschenbechern und Weinpokalen wurde im Mekka deutscher Weinseligkeit angeboten (Die Zeit, 04.04.2013). - Knabe, wenn ich König bin, / so laß ich deinen Namen in das Gold / des Weinpokales graben, draus ich trinke / zu Abend (Hofmannsthal, Ödipus und die Sphinx, 1906).

Weinrömer   „Pokalglas mit Hohlschaft für Wein“

Quelle: Denn die Weinkönigin ist heute nicht mehr die entzückende Winzerstochter, die im gerüschten Dirndl und einem 3 Liter-fassenden Weinrömer gereimte Trinksprüche aufsagt und nur zur Dekoration mit auf dem Foto platziert wird (Das Deutsche Weinmagazin, 2004). - Die oberbayerischen Rindenbilder, die mainfränkischen Wappenteller und die schwarzwälderischen Wetterhäuschen kommen aus der Fabrik in Hersbruck bei Nürnberg, die Weinrömer mit irgendwelchen aufgemalten oder eingeschliffenen Ruinen oder Landschaften aus Rheinbach bei Bonn, die Taschenmesser mit allen erdenklichen Stadtsilhouetten, Symbolen, Wappen und Städtenamen aus Solingen-Ohligs (Die Zeit, 28.10.1966).

Weinsack   „schlauchartiger Weinbehälter“

Quelle: Voraus geht ein tanzender Pan und ein den Weinsack schwingendes Paar (Thiem, Das römische Reiseskizzenbuch des Florentiners Giovanni Battista Naldini, 2002). - Auf dem Markt und unterwegs trinken die Bauern und Hirten aus Lederflaschen, kleinen Weinsäcken, die den Wein schön frisch halten (Tucholsky, Ein Pyrenäenbuch, 1927).

Weinschale   „Trinkschale für Wein“

Quelle: Inmitten der Szenerie sitzt ein junges, leicht bekleidetes Liebespaar mit der Weinschale in der Hand (Die Zeit, 20.09.1991). - Neue Weinschalen besitzen keine flachen, horizontalen, sondern etwas konkave Böden (Zeitschrift für Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel 15, 1908).

Weinschlauch (1)   „Schlauch zur Aufbewahrung von Wein“

Quelle: Das erste mit Weinschläuchen beladene Tier galoppiert, von vier Männern an Stricken gehalten, den Hang hinauf (Der Tagesspiegel, 01.03.2001). - Wie schön waren diese Abende in dem kleinen Stübchen der Weinstube in der Neuen Wilhelmstraße, "Das schwarze Ferkel", die ihren Namen nach einem gefüllten, bessarabischen Weinschlauch trug, der unter sehr oberflächlicher Ähnlichkeit mit einem dunklen Borstentier unter dem Pfosten der Eingangstür pendelte (Schleich, Besonnte Vergangenheit, 1921).

Weinschoppen   „Gefäß und Maßeinheit von Wein“

Quelle: Auch zuvor gibt es nur Flüssiges, allerdings: statt Alsterwasser, Weizenbier oder Weinschoppen bestenfalls ein gesundes Teechen oder schlichtes Mineralwasser (Der Tagesspiegel, 27.08.1999). - Solchem Fühlen gab sich Hainlin gern auf dem Balkon einer Schifferkneipe hin, genannt "Zum Rheinkranen". Einsam saß er da beim Weinschoppen (Wille, Glasberg, 1920).

Weinschüssel   „Schüssel für Wein“

Quelle: Besonders nahe steht unserem Gefäß eine "Weinschüssel" der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts n. Chr. mit dem gleichen Gedicht (Archaeologische Mitteilungen aus Iran 18, 1986). - Man hörte auf dem "Lohengrin" den Bowlenlöffel leerschöpfend durch die irdene Weinschüssel fahren und jemanden von den Schiffern sagen, die Hauptsache sei, daß Friede bleibe (Ponten, Rheinisches Zwischenspiel, 1937).

Weinstof   „Gefäß und Maßeinheit für Wein“

Quelle: Demnach benutzte man in Danzig auch einen Weinstof von 82 /14 Pariser Kubikzoll = 1,631 Liter (Witthöft, Umrisse einer historischen Metrologie zum Nutzen der wirtschafts- und sozialgeschichtlichen Forschung, 1979).

Weinstutz   „Trinkgefäß für Wein“

Quelle: Er hatte schon den zinnernen Weinstutz in der Hand, stellte ihn wieder auf den Schanktisch hin, ballte die Faust und sprang auf den Schreier zu (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

Weinstutzen   „Trinkgefäß für Wein“

Quelle: Der große, vierschrötige Redling hatte schon sein zweites Achterl Birnernen aus seinem Weinstutzen getrunken (Maßfelder, Heimatbilder: Kindheitserinnerungen aus Spital am Pyhrn, 2005). - Bald schleppte der Schankbursche Weinstutzen herbei, so viel er ihrer zu tragen vermochte (Hohlbaum, Österreicher, 1914).

Weintonne   „großes Weinfass“

Quelle: Ein blaunasiger Bauer hockte plump vor seiner langen Weintonne (Die Zeit, 24.10.2002). - Du, wenn du ein guter Kamerad sein willst, draußen im Hof ist die Weintonne, geh' und hol' Wein! (Dirr, Kaukasische Märchen, 1922).

Weinzisterne   „Sammelbehälter für Wein“

Quelle: In den Boden dieses Kellerraumes ist eine zementierte Weinzisterne eingelassen (Wissenschaftliche Zeitschrift der Friedrich-Schiller-Universität Jena/Thüringen: Gesellschafts- und sprachwissenschaftliche Reihe 14, 1965).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Weingeländer   „Geländer, an dem die Weinreben emporklettern“

Quelle: Vorlauben und Weingeländer können hier und da, z.B. in Gröden, Dorfstr. 7, angetroffen werden (Grundmann/Hanspach, Der Schraden, 2001). - Die Soldaten kletterten mit Hilfe der eisernen Fenstergitter an den Weingeländern des Hauses empor und stahlen sogar die unreifen Trauben (Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde, 1911).

Weingerüst   „Gerüst, an dem die Weinreben emportklettern“

Quelle: Steine hängen in Drahtschlaufen am Ende der Weingerüste und halten in ständiger Spannung die Weinreben zur Sonne hoch (Das Buch von der Steiermark, 1968).

Weinhacke (1)   „Hacke für die Bodenbearbeitung im Weinberg“

Quelle: Fragt man die Átányer, wievielerlei Hacken sie gebrauchen, zählen sie drei oder auch vier Arten auf: Die Weinhacke, die Männerhacke, und die Frauenhacke, eventuell auch noch die Rübenhacke (Fél/Hofer, Geräte der Átányer Bauern, 1974).

Weinhaue   „Hacke für die Bodenbearbeitung im Weinberg“

Quelle: Sie unterscheiden zwischen dem Karst, der Weinhaue oder -hacke, der Räumhacke, der Radehaue, der Keilhaue und der Steinhacke (Weinhold, Winzerarbeit an Elbe, Saale und Unstrut, 1973). - 2 400 Ms. kosteten 50 Hacken und Weinhauen (St. Zweig, Magellan: Der Mann und seine Tat, 1938).

Weinmesser   „Messer zum Beschneiden der Weinstöcke“

Quelle: Gaggenau 1938–1958: In geteiltem Schild oben in Rot ein silberner Sester, unten in Silber ein schwarzes Weinmesser (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Wappen_im_Landkreis_Rastatt, gesehen am 22.04.2013). - In Silber zwischen zwei schräggekreuzten grünen Lorbeerzweigen ein blaues Weinmesser (Veröffentlichungen der Staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, 1964).

Weinpfahl   „Pfahl zum Abstützen des Weinstocks“

Quelle: Die Bewohner erhielten 1573 das Recht, in dem Wald hinter der Senftenberger Pfarre Weinpfähle für die Weinberge zu schlagen (https://de.wikipedia.org/wiki/Rauno, gesehen am 22.04.2013). - Man benutzt das weiche, aber dichte, feste und zähe, schwer spaltbare und dem Wurmfraß nicht unterworfene Holz zu Drechslerwaren, Spazierstöcken, Weinpfählen und Peitschenstielen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wacholder).

Weinspalier   „Gitterwerk, an dem die Weinranken emporwachsen“

Quelle: Die drei Fenster im Erdgeschoss der Hauptansicht tragen gerade Verdachungen, drumherum befindet sich ein beranktes Weinspalier (https://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Nizzastraße_(Radebeul), gesehen am 22.04.2013). - Lautlos wie ein Marder kletterte ich am Weinspalier in die Höhe (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Weinstab   „Stützstecken für den Weinstock“

Quelle: als das eines Löwen bezeichnet das Fell hingegen Kremydi-Sicilianou, Zeus 367 zu Nr. 525; letztere beschreibt auch den Stock als "knotigen Weinstab" (Vonderstein, Der Zeuskult bei den Westgriechen, 2006). - Weinstock und Rebe spielen ja in der mandäischen Literatur eine große Rolle, so daß der Stab ursprünglich durchaus ein Weinstab gewesen sein kann (Rudolph, Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments, 1960).

Weinstecken   „Stützstecken für den Weinstock“

Quelle: Er selbst wollte diese Setzlinge einpflanzen und auf seine Kosten alles für eine Rebschule Notwendige wie Dünger und Weinstecken etc. beistellen (Hofmann/Korab, Weinviertel: Wunderbares - Unerforschtes - Verborgenes, 2003). - Die Tschechoslowakei war auch bis zum Jahre 1931 Hauptlieferantin in Weinstecken (Centralblatt für das gesamte Forstwesen, 1933).

Weinglocke   „Glocke, mit der den Weinlokalen die Sperrstunde angezeigt wird“

Quelle: Sie läutet außer zum Vaterunser auch in der Zeit von Michaelis bis Ostern um 21 Uhr als Erinnerung an den mittelalterlichen Brauch, den Abendschoppen rechtzeitig zu beenden; die Lambertusglocke wurde daher auch Bier- oder Weinglocke genannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Stadtkirche_(Bad_Hersfeld), gesehen am 22.04.2013). - In Mainz hatte 1418 der städtische Wachtmeister darauf zu achten, daß die Weinglocke - wohl das spätere "Lumpenglöckchen" - pünktlich geläutet wurde (Potthoff/Kossenhaschen, Kulturgeschichte der Deutschen Gaststätte, 1933).

Weinhahn   „Zapfhahn des Weinfasses“

Quelle: Siehe da, es ist ein irdener Topf- oder Pfannenteil, bunt bemalt, oder auch mal ein bronzener Öl- oder Weinhahn oder eine beinahe neu aussehende glasierte Ofenkachel (Der Tagesspiegel, 04.04.1998). - Da steht seit 8 Tagen - ich habe eben erst imrch Schaden klug werden müssen - an sonniger, geschützter Stelle eine altersschwache Tonne mit einem abgelegten Weinhahn: daraus fließt Tropfen um Tropfen auf ein schräg gestelltes Brett (Praktischer Wegweiser für Bienenzüchter, 1907).

Weinheber   „Gerät zum Entnehmen von Wein aus dem Fass“

Quelle: Weinheber bezeichnet einen Gegenstand zur Entnahme von Wein (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinheber, gesehen am 22.04.2013). - Außer diesen Weinhebern beweist die Kanne des Töpfers Kolchos (abgebildet Umschau Fig. 3), daß bereits den Griechen des 6. Jh. die Wirkung des Luftdrucks in der Praxis des Handwerks lange vor den theoretischen Erwägungen der Gelehrten bekannt gewesen ist (Jahresbericht über die Fortschritte der klassischen Altertumswissenschaft, 1907).

Weinkarte   „Verzeichnis der in einem Lokal angebotenen Weine“

Quelle: Auf der Weinkarte finden sich vorwiegend gute württembergische Weine von Aldinger, Wöhrwag, Dautel (Berliner Zeitung, 22.01.2005). - Kellner präsentiert Adelaide die Weinkarte (Hofmannsthal, Arabella, 1928).

Weinkelter   „Weinpresse“

Quelle: Familie Kusterer besitzt die älteste Weinkelter Süddeutschlands, erbaut 1347 (Die Zeit, 15.07.2010). - Um die Darstellung Christus in der Weinkelter hat sich die christliche Kultur in verschiedenen europäischen Ländern bemüht (Steigelmann, Der Wein in der Bibel, 1962).

Weinkork, Weinkorken   „aus Kork bestehender Verschluss für Weinflaschen“

Quelle: Die Weiterverarbeitung des Korkes zum Weinkorken erfolgt in heimischer Produktion (https://de.wikipedia.org/wiki/Carnoules, gesehen am 22.04.2013). - Ein Arbeiter schneidet an einem Tag 1000-1200 Stück Weinkorke (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kork [1]).

Weinkühler   „Gefäß, in dem der Wein gekühlt wird“

Quelle: Weingenießer freuen sich auch über Zubehör wie einen doppelwandigen Weinkühler für den Weißwein (Berliner Zeitung, 26.11.1999). - Zwischen den Türen steht ein großes Büfett von Eichenholz, darauf Weinkühler, Bowlen usw. (Hartleben, Rosenmontag, 1900).

Weinleiter   „für den Transport von Weinfässer benutzte Leiter“

Quelle: Die Weinleiter diente den Schrötern als Hilfsmittel, um schwere Weinfässer zu transportieren (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinleiter, gesehen am 22.04.2013). - Die Weinleiter als Stadtwappen ist in einer Urkunde des Jahres 1337 zum ersten Male bezeugt (Fresin, Die Geschichte der Stadt Weinheim, 1962).

Weinmühle   „Walzenquetsche für Weinbeeren“

Quelle: Die Anlage befindet sich etwa 1200 Meter westlich der Ortsmitte von Breithardt, nahe der Weinmühle, auf einem auf Fels basierenden, ins Tal hereinreichenden Sporn (https://de.wikipedia.org/wiki/Altschloss_(Breithardt), gesehen am 22.04.2013). - In diesen Fehden mit den von Hohenstein und den Grafen von Katzenelnbogen könnte Graf Adolf das gegen Hohenstein gerichtete alte Schloß auf einem Bergauslauf westlich der Weinmühle erbaut haben (Nassauische Annalen 80, 1969).

Weinpresse   „Kelter, Gerät zum Auspressen der Weinbeeren“

Quelle: Zum Weinleseauftakt demonstrierten die Heilbronner Wengerter an der Riedstraße, dem Standort der größten und ältesten Weinpresse Deutschlands (Berliner Zeitung, 06.10.2001). - Torkel (lat. torculum), in Süddeutschland s.v.w. Kelter, Weinpresse (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Torkel).

Weinschöne   „Mittel zum Verbessern des Weins“

Quelle: Braune Gelatine (Weinschöne) dient zur Klärung trüber Weine (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1906, s.v. Gelatine).

Weintafel   „Anschlagstafel, auf der der angebotene Wein verzeichnet ist“

Quelle: Diese Verordnung besagte, dass guter, unverfälschter Wein "geweist", das heißt von den "Weinkiesern" (amtliche Weinkoster) zu einem besonderen Preis an der Weintafel ausgewiesen werden sollte (May/Schilz, Gasthäuser: Geschichte und Kultur, 2004). - An der Wand nebenan eine alte Weintafel mit dem Verzeichnis der Sorten, die ein Nürnberger Wirt des 17. Jahrh. auszuschenken hatte (Die kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen des Germanischen Museums, 1904).

Weintrichter   „Trichter zum Umfüllen von Wein“

Quelle: Es gibt Weintrichter, die oben wie eine große Schale sind; die Trichteröffnung setzt man in einen Beutel, den man in das große Gefäß einsetzt; die Schale ist außen vergoldet und bunt dekoriert (Ostasiatische Zeitschrift, 1937).

Weintrotte   „Kelter, Weinpresse“

Quelle: Lauf als Weingemeinde besitzt eine Weintrotte aus dem 16. Jahrhundert, die in den 1970er Jahren entdeckt und renoviert wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Lauf_(Baden), gesehen am 22.04.2013). - Von künstlerischer Gestaltung war oft schon die Weintrotte (Elsässische Stammeskunde, 1944).

Weinwaage   „Instrument zur Messung des Alkoholgehalts des Weins“

Quelle: Einen wichtigen Beitrag zur Kultur des Weinanbaus in Baden leistete Ferdinand Öchsle mit der Erfindung der Weinwaage (https://de.wikipedia.org/wiki/Großherzogtum_Baden, gesehen am 22.04.2013). - Der Wein wird meist mit der Wagner'schen Weinwaage gewogen (Wein und Rebe, 1937).

Weinzeichen   „Wirthauszeichen eines Weinlokals“

Quelle: Die Übertragung des Begriffs auf blinkende und dann auch flatternde Bänder (im Mittelenglischen taucht filteren für flattern auf) und Streifen im Kranz oder Busch, der als Bier- oder Weinzeichen ausgehängt war, ist nahe liegend (Pegnitz: 650 Jahre Stadt, 2004).

Weinzeiger   „Wirtshauszeichen eines Weinlokals“

Quelle: Die Gasthäuser machten ihre besondere Funktion durch außen am Haus ausgehängte Zweige oder Buschen deutlich, wobei zwischen Bier- und Weinzeiger unterschieden wurde (Spring/Kos/Freitag, Im Wirtshaus: eine Geschichte der Wiener Geselligkeit, 2007). - Franz Josef Melli, bürgerlicher Schneidermeister und Hausbesitzer in der Klostergasse, steckt hierauf den grünen Weinzeiger aus (Commenda, Volkskunde der Stadt Linz an der Donau, 1959).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Hinterglied
Weinherbst   „Herbst als Jahreszeit der Weinlese“

Quelle: Beim Weinherbst in Niederösterreich dauern die Veranstaltungen rund um den Wein bis Ende November (Die Zeit, 09.09.1999). - Der Weinherbst 1948 brachte in Frankreich einen hohen Mengenertrag bei durchschnittlich geringen Qualitäten (Die Zeit, 03.03.1949).

Weinmonat   „Oktober“

Quelle: Weinmonat steht für: den Monat Oktober im gregorianischen Kalender (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinmonat, gesehen am 22.04.2013). - Weinmonat, deutscher Monatsname, soviel wie Oktober (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Weinmond   „Oktober“

Quelle: Hatte es im vergangenen Weinmond in der Stadt noch geheißen, man wolle Gut und Blut für das Evangelium wagen, so sah man sich angesichts der drohenden Übermacht der kaiserlichen Truppen nun doch gezwungen, klein beizugeben (Niehaus, Die Stadtärztin, 2014). - Im Frühjahr vom Saatpflügen auf dem Haferfeld, im Mai vom Brachen, im Juli vom Rühren, im Herbstmond vom Werfen der Stoppeln und im Weinmond vom Felgen des Korngrundes (Kolbenheyer, Die Kindheit des Paracelsus, 1917).

Weinjahr   „Jahr in Bezug auf die Weingewinnung“

Quelle: Nach einem guten Weinjahr reicht unsere Ernte für bis zu tausend Flaschen (Berliner Zeitung, 20.09.2005). - Ein in guten Weinjahren aus vollkommen reifen edlen Trauben gewonnener Most liefert bei rationeller Behandlung ohne alle weitern Zutaten, selbst ohne Schönen, einen vorzüglichen Naturwein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Weinanlage   „Fläche, auf der Wein angepflanzt ist“

Quelle: Auch sonst besteht großer Forschungsbedarf, denn die Fachleute wissen nicht einmal, wie der Parasit in gesunde Weinanlagen gelangt (Die Zeit, 13.09.2001). - Nordöstlich von der Stadt liegen die 114 m hohen Weinberge mit Obst- und Weinanlagen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Guben).

Weinanpflanzung   „Fläche, auf der Wein angepflanzt ist“

Quelle: Erste Weinanpflanzungen hat es bereits im 16. Jahrhundert auf Anweisung von Cecilius Calvert, 2. Baron Baltimore, Sohn von George Calvert, 1. Baron Baltimore gegeben (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbau_in_Maryland, gesehen am 22.04.2013). - Auch von den in Mendoza lebenden Deutschen nennen die meisten eine Weinpflanzung ihr eigen (Kaerger, Die La-Plata-Staaten, 1901).

Weinbau   „das Anbauen von Wein“

Quelle: Bei Paul Fürst in Franken machte sie eine Ausbildung zur Winzerin, anschließend studierte sie im Rheingau Weinbau (Die Zeit, 06.05.2014). - Daher waren auf der anderen Seite Gebiete, wie die Bourgogne, die wir als eigentliche Weingebiete anzusehen gewohnt sind, noch nicht im entferntesten so sehr auf Weinbau spezialisiert, wie später (Elias, Über den Prozeß der Zivilisation, 1939).

Weinblüte (2)   „das Blühen des Weinstocks“

Quelle: Sie wurden von dem Berner Historiker Professor Christian Pfister erarbeitet, durch Kompilierung einer Unzahl von historischen Angaben (rund 80000) aller greifbaren Art – von Daten über Saat und Ernte, Weinblüte und Weinlese, Gletscherstände, Vollgefrieren der Seen und anderen Beobachtungen (Die Zeit, 21.10.1988). - Leider verlief aber der Juni kühl mit öfterem Regen, und nur die letzte Woche brachte schönes, warmes Wetter, welches aber mit Beginn des Juli umschlug und mit Ausnahme einiger herrlicher Tage, vom 15.-18. Juli, bis Ende Juli kühl blieb, mit fast täglichen Regenschauern, was die Weinblüthe sehr in die Länge zog und stark schädigte (Jahresberichte der Industrie- und Handelskammer Wroclaw, 1901).

Weinernte   „Lese, das Ernten der Weintrauben“

Quelle: Man könnte zur Weinernte an die Mosel oder zum Wanderreiten an die Havel (Die Zeit, 15.10.2009). - Die italienische Weinernte schätzt der italienische Ackerbauminister, wie uns ein Privat-Telegramm meldet, auf 41 Millionen Hektoliter (Berliner Tageblatt, 03.02.1903).

Weinkultur   „Anbau und Pflege des Weins“

Quelle: Schließlich ist das Mittelmeer die Wiege der europäischen Weinkultur (Berliner Zeitung, 26.07.2003). - Die größte Weinkultur besitzen Tenerife (Laguna, Orotava, Tacaronte, Matanza), Gomera (Herminga), Ferro (Jolfo) und Palma (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kanarienweine).

Weinlese   „Weinernte, das Abernten der Weintrauben“

Quelle: Bei der Weinlese an den Hängen der Nordkurve des Stadions Wilmersdorf wurden 250 Kilo Trauben geerntet (Berliner Zeitung, 13.10.2005). - als ich ihn kurz vor seinem Tode noch einmal im Walde bei Buoch traf, wo er seinen schönen Landsitz hatte, schlug er mir vor, mit ihm eine Fahrt zur Weinlese in den Taubergrund zu machen und dort die historischen Plätze aufzusuchen (Blos, Denkwürdigkeiten eines Sozialdemokraten, 1914-19).

Weinpflanzung (1)   „das Anpflanzen von Weinstöcken“

Quelle: Andererseits gibt es auch Techniken der Weinpflanzung, bei denen kein Tiefpflug eingesetzt wird (Casselmann, Spuren des Menschen, 2010). - Es gibt gewisse Analogien in der Verfahrensweise beim zweiten Zehnten und bei der "vierjährigen Weinpflanzung" (Meyer, Die Mischna, 1962).

Weinpflanzung (2)   „Areal, auf dem Weinstöcke angepflanzt sind“

Quelle: Und der sternklare Himmel über der kleinen Bühne, die man im Hof eines alten Schlosses zwischen Weinpflanzungen und Olivenhainen aufgeschlagen hat, paßt sowieso ganz wunderbar zu dem Traumsingspiel (Berliner Zeitung, 15.07.1999). - endlich folgt längs der Vogesen eine sanft ansteigende Hügelregion mit zahlreichen Ortschaften, Obst- und Weinpflanzungen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Elsaß-Lothringen).

Weinpflege   „Kultivierung des Weins und des Weintrinkens“

Quelle: Die Firma Hofgrün, die ihre Gärtnerei in der Dresdener Straße aufgeben mußte, will am neuen Ort neben der Weinpflege die Beratung und Ausführung von Hofbegrünungen fortsetzen (Berliner Zeitung, 22.04.1995). - In Brixlegg sollte man das "Rolandseck" aufsuchen, ein kleines, aber gemütliches Gasthäuschen, wo man sich mit besonderem Eifer der guten Weinpflege, der Leberwurst und dem Gselchten widmet (Die Zeit, 06.03.1964).

Weinreife   „das Reifwerden der Weinbeeren“

Quelle: Weinreife, Lesezeit, Weinertrag, Weinqualität und Weinpreis sind Faktoren, die sich in den Klimadaten der vergangenen Jahrhunderte oft verblüffend gut widerspiegeln (Profil 39, 2008). - In Nordamerika von Mexiko bis Kanada nach der Reblaus der gefährlichste Weinschädling, der besonders bei verzögerter Weinreife und starken Populationen sowie in trockenen Jahren durch Saftentzug große Schäden hervorruft (Blunck/Reh, Tierische Schädlinge an Nutzpflanzen, 1958).

Weinwachs   „das Wachsen des Weins“

Quelle: Wolfgang Jobst nennt in seiner Beschreibung des Kurfürstentums Brandenburg von 1572 den Weinwachs nach Getreidebau an zweiter Stelle der Landeserzeugnisse (Fröhlich, Die Zisterzienser und ihre Weinberge in Brandenburg, 2010).

Weinwuchs   „das Wachsen des Weins“

Quelle: Die Wahrnehmung extremer Klimaerscheinungen nimmt dabei fast immer von den Folgen für den Weinwuchs ihren Ausgang (Brunner (Hg.), Würzburg, der Grosse Löwenhof und die deutsche Literatur des Spätmittelalters, 2003). - Die Stuttgarter Weinrechnungen, genauer gesagt: die ältesten chronikalischen, regelmäßig fortgeführten knappen Nachrichten über Witterung, Weinwuchs und Güte des Stuttgarter Weins beginnen mit dem Jahr 1256 (Decker-Hauff, Geschichte der Stadt Stuttgart, 1966).

Weinzucht   „Kultivierung des Weinbaus“

Quelle: Später machte man sich in Keszthely um die Weinzucht verdient (https://de.wikipedia.org/wiki/Balaton, gesehen am 22.04.2013). - Gleichzeitig legen die weinerzeugenden Länder besonderes Gewicht darauf, der Weinzucht aufzuhelfen (Die Alkoholfrage 13, 1917).

Weinabstich   „das Abfließenlassen des Weins“

Quelle: Beim Weinabstich erfolgt eine Sauerstoffzunahme von 0,2-1,5 mg/l (http://eaton-wein.de/2016/04/14/pure-lees-longevity-inaktivierte-weinhefe-zur-aufnahme-von-geloesten-sauerstoff-in-wein/, 14.04.2016). - Es ist nicht nötig, täglich die dem Weinabstich entsprechende Menge Trester zu entfernen (Mitteilungen der Höhere Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Wien- und Obstbau Klosterneuburg, 1954).

Weinabsud   „Absud mit Wein“

Quelle: Den so entstandenen Weinabsud füllt man in kleine Flaschen, um diese kühl und dunkel zu lagern (http://blog.kraeuterpfarrer.at/category/gesundheitstipps/page/44/, 26.02.2015). - Mit dem Silberdistelgeist oder dem Weinabsud waschen die Gebirgsbauern und Viehhirten die Wunden und offenen Geschwüre der Haustiere (Willfort, Gesundheit durch Heilkräuter, 1967).

Weinaufguss   „aufgegossene, weinhaltige Flüssigkeit“

Quelle: Naturfilets, die noch tiefgefroren kurz gebraten werden, sind mit ein paar Kräutern und einem dezenten Weinaufguss im Nu vollendet (News: Politik, Geld, Szene, Leute, 2006). - Den üblen Geruch aus dem Munde suchte er schon damals durch Zahnpulver und einen aromatischen Weinaufguss zu bessern (Hygienische Rundschau 12, 1902).

Weinausfuhr   „Export von Wein“

Quelle: Tatsächlich hatten sie in den letzten zehn Jahren ihre Weinausfuhr auf 19,4 Millionen Hektoliter verdoppelt (Die Zeit, 01.06.1984). - Felanitx (spr. -nitsch), Stadt auf der span. Insel Mallorca, Bezirk Manacor, mit Weinbau und Weinausfuhr, Branntweinbrennerei, Fabrikation von porösen Wasserkühlern und (1900) 11,294 Einw. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Felanitx).

Weinausschank   „das Ausschenken des Weins“

Quelle: allein 2003 ging der Weinausschank in der Gastronomie um 15 Prozent zurück (Potsdamer Neueste Nachrichten, 24.06.2004). - Nur in Württemberg, Hessen und Elsaß-Lothringen kommen Steuern vom Weinausschank vor (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schanksteuer).

Weinbad (1)   „medizinisches Bad mit Wein“

Quelle: Gehrys Haus ist ein Themen-Hotel: mit einem Saal für die Weinprobe, einer Spezialbibliothek, einer Wellness-Zone für Weinbäder, zwei Restaurants und gerade eben 14 Zimmern (Die Zeit, 10.11.2005). - wird nicht natürliches Wasser, sondern ein andrer Stoff (rein oder als Zusatz zum Wasser) zum Baden benutzt, so nennt man das Bad ein medizinisches. Hierher gehören: [...]Tanninbäder, Tropfenbäder, Weinbäder, Zerstäubungsbäder (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1904, s.v. Bad [1]).

Weinbann   „Gebiet, in dem jemand das Weinprivileg hat“

Quelle: Es ist möglich den Aufstand mit dem schon entwickelten Weinhandel und mit der Opposition der Bürger, d. h. wohl in erster Linie der Kaufleute, gegen den bischöflichen Weinbann zu erklären (Kaiser/Kaiser-Guyot, Trunkenheit und Gewalt im Mittelalter, 2002). - Daraus ergibt sich aber noch nicht, daß der Weinbann eine Ergänzung der Münzhoheit war, denn es kam beim Weinbann doch nicht auf die Funktion des Weins als Zahlungsmittel an, sondern auf seine Eigenschaft als Handelsware (Zeitschrift für schweizerische Geschichte 17, 1937).

Weinbedarf   „Menge des benötigten Weins“

Quelle: Klöster haben immer einen hohen Weinbedarf, schon wegen des Konsums von Messwein (Die Zeit, 24.10.2013). - Der Absatz geht im allgemeinen auf das Land und soweit diese Weinhandlungen ihren Weinbedarf nicht selbst unter der Kelter decken, werden sie sogar von den Weingroßhandlungen der Städte beliefert (Combe, Die Bedeutung des Weinbaues für die württembergische Volkswirtschaft, 1933).

Weinbehandlung   „Herstellung des Weins“

Quelle: Es wird bewusst auf die Verwendung von SO2 bei der Most- und Weinbehandlung, mehr oder weniger verzichtet (https://de.wikipedia.org/wiki/Ökologischer_Weinbau, gesehen am 22.04.2013). - Schönen, in der Färberei soviel wie Avivieren (s. Färberei, S. 322); in der Bier- und Weinbehandlung soviel wie klären, besonders das Klären mit Hausenblase oder Leim (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. schönen).

Weinbereitung   „Herstellung des Weins“

Quelle: Die antike Methode der Weinbereitung hat sich in Georgien bis in unsere Zeit gerettet (Die Zeit, 01.06.2011). - Die wacholderähnlichen Beeren gegen Skorbut, auch zur Weinbereitung benutzt (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Empetrum).

Weinbestand   „Menge des vorhandenen Weins“

Quelle: Frankreichs Premierminister Jean-Marc Ayrault hat am Freitag einen Teil seiner umfangreichen Weinbestände versteigern lassen (Die Zeit, 06.12.2013). - Da er Ende Mai 1882 hier in Berlin erfuhr, daß der frühere Portier Lodomez hiesiger Vertreter des Geschäfts gewesen, so fragte er diesen nach dem Wert der in der Inventur vom 31. Dezember 1879 aufgeführten Weinbestände (Friedländer, Interessante Kriminalprozesse, 1911-21).

Weinbestellung   „das Ordern des Weins“

Quelle: leere Gläser werden übersehen, Weinbestellungen falsch ausgeführt, Rotweine zu warm gelagert (Die Zeit, 11.09.2008). - Das Endresultat ihrer Weinbestellung ist, daß sie sich ein Glas recht kalten und recht frischen Wassers kommen läßt (Baudissin, Spemanns goldenes Buch der Sitte, 1901).

Weinbesteuerung   „das Besteuern des Weins“

Quelle: Jedenfalls teilte der Bonner Finanzminister seinem Kabinettskollegen Ignaz Kiechle unlängst mit, daß er den Brüsseler Vorstoß ablehne, eine EG-einheitliche Weinbesteuerung einzuführen (Die Zeit, 21.06.1991). - Flächensteuer, Arealsteuer, Steuer, bei der die Größe der Grundfläche als Maßstab dient, kommt bei der Tabak- und Weinbesteuerung vor (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Flächensteuer).

Weinbrand   „Spirituose aus einem Weindestillat“

Quelle: Traditionelle deutsche Spirituosen, vor allem lokale Spezialitäten wie etwa Weinbrand, verlieren zunehmend an Bedeutung (Berliner Zeitung, 24.12.2005). - Dann aber kamen sie doch in den Handel, und um zu zeigen, wie fein und vornehm der neue Tabak sei, nannte man ihn nun: Pebeco privat. Und das griff dann auf den Gottbehüte Weinbrand über und auf den Sekt, und jetzt heißen auch schon Schreibmaschinen so (Tucholsky, Privat, 1922).

Weindeputat   „bestimmte Weinmenge als Teil einer vereinbarten Besoldung“

Quelle: Wer jedoch eine Schriftstellerin, einen Schriftsteller deutscher oder ausländischer Provenienz wirklich ehren will, sollte bedenken, daß es mit einem Trostpreis, einem Weindeputat oder dem Gegenwert einer auf mehrere Monate angemieteten möblierten Wohnung nicht getan ist (Der Tagesspiegel, 20.01.2000). - Zumindest früher erhielten die Minister von den staatlichen Domänen Weindeputate (Die Zeit, 01.03.1974).

Weindestillat   „Ergebnis der Destillation von Wein“

Quelle: Weinbrand ist eine geschützte Bezeichnung für Weindestillate aus Deutschland (Berliner Zeitung, 15.04.2004). - Kognak, mit Hilfe von Weindestillat hergestellter Trinkbranntwein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kognak).

Weindusel   „Weinrausch“

Quelle: Im Weindusel gab sich Matter bald als "Lüscher", bald als „Lüthy" aus (Halder, Bernhart Matter, 1792-1854: berüchtigter Gauner, Sozialrebell und Kultfigur, 2003). - Erich Krahn, der gleichen alten Leipziger Ratsherrenfamilie entstammend wie Großpapa, legte ihr in leisem Weindusel den Arm um die Schulter (Ompteda, Das alte Haus, 1913).

Weineinfuhr   „Import von Wein“

Quelle: Im Jahr 1394 mahnte der Rektor und eine Gruppe von Professoren, darunter Hermann von Höxter, den Rat der Stadt Heidelberg an, die in den Privilegien zugesicherte zollfreie Weineinfuhr zu sichern (https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_von_Höxter, gesehen am 22.04.2013). - 1900 belief sich die ausländische Weineinfuhr im Hafen von B. auf 685,000 hl (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bordeaux [2]).

Weineinkauf   „das Einkaufen des Weins“

Quelle: Er dirigiert den Weineinkauf, verwaltet die 67-seitige Karte und überwacht einen Keller, der mehr als eine Million Mark Kapital bindet (Die Zeit, 27.12.2001). - Man berechnete danach den Ertrag der Weinberge und die Preise bei Weineinkäufen im großen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Culleus).

Weinertrag   „Menge des erzeugten Weins“

Quelle: Historische Angaben über den Oechslegrad und den Weinertrag pro Hektar Anbaufläche machten eine Klimarekonstruktion bis in das Jahr 1691 möglich (Die Zeit, 29.05.1987). - Der gesamte Weinertrag belief sich 1903 auf 518,483 hl im Werte von 12,1 Mill. Mk. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hessen [4]).

Weinerzeugung   „Herstellung von Wein“

Quelle: Natürlich wird auch im Land der klassischen Weinerzeugung, in Frankreich, Wein versteigert (Die Zeit, 24.11.2005). - Die jährliche Weinerzeugung bringt durchschnittlich 110-130 Mill. hl in den Weltverkehr (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Welthandel und Weltverkehr).

Weinexport   „Ausfuhr von Wein“

Quelle: Da die EU aber gleichzeitig den europäischen Weinexport nicht gefährden wollte, hat sie für US-Importe immer Ausnahmen gemacht (Berliner Zeitung, 10.12.2005). - Der französische Weinexport hat sich trotz der durch den Kaufkraftschwund in allen Ländern geschaffenen, mehr oder weniger dauernden Absatzkrise in den letzten drei Jahren auf erfreulich hohem Niveau gehalten (Die Zeit, 26.06.1952).

Weinextrakt/n.   „medizinischer Auszug aus Wein“

Quelle: Die Wirkung des Weinextrakts hing vom Polyphenol-Gehalt ab (Berliner Zeitung, 20.12.2001). - Ist endlich der größte Teil der Kohle oxydiert, so gibt man von neuem das unterdessen eingedampfte Weinextrakt von 50 ccm Wein hinzu (Bericht der Höheren staatlichen Lehranstalt für Wein-, Obst-, und Gartenbau zu Geisenheim a. Rh., 1908).

Weinfabrikation   „Herstellung von Wein“

Quelle: In der nahegelegenen Höhle Areni 1 wurden der weltweit älteste, vollständig erhaltene Lederschuh und die älteste Weinfabrikation aus der Kupfersteinzeit entdeckt (https://de.wikipedia.org/wiki/Areni, gesehen am 22.04.2013). - Önanthol, Önanthaldehyd, stark und unangenehm riechende Flüssigkeit, entsteht bei der Destillation von Rizinusöl; wird durch Chromsäure oxydiert zu Önanthsäure (Önanthylsäure, Heptylsäure), deren bei 187° siedender Ester wie Firnewein riecht und als künstliches Weinöl oder Önanthäther zur Weinfabrikation dient (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Önanthol).

Weinfälschung   „Verfälschung von Wein durch verbotene Zusätze“

Quelle: Nun muss man zwar konzedieren, dass Weinkritiker und einige Qualitätswinzer des Landes den Weinfälschungen auf die Schliche gekommen sind und sie öffentlich gemacht haben (Die Zeit, 15.01.2004). - Weiter haben die Interpellanten bemängelt, daß der Zuckerzusatz nicht als Weinfälschung angesehen wird (Vossische Zeitung, 08.03.1907).

Weinfest   „Fest, bei dem Wein getrunken wird“

Quelle: Im Münchner Olympiapark ist am Sonntag ein viertägiges Weinfest zu Ende gegangen (Berliner Zeitung, 06.06.2005). - Vinalien, ein von den Römern 23. April und 19. Aug. dem Jupiter (s. d., S. 379), später auch der Venus zu Ehren begangenes Weinfest; an dem ersten Termin zapfte man den vorjährigen Wein zuerst an, an dem zweiten opferte man für das Geraten des neureifenden Weines (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Vinalien).

Weinfleck   „durch verschütteten Wein entstandener Fleck“

Quelle: Sie wird diese Hose hin und wieder aus dem Schrank nehmen, an den Weinflecken schnuppern und sich an das Jahr mit Elias erinnern (Berliner Zeitung, 17.07.2004). - Er hatte sich einen Gehrock von Onkel Biermann geborgt, der bis auf einige Weinflecke schön erhalten war (Essig, Der Taifun, 1919).

Weinfuder   „Ladungsmenge und Maßeinheit für Weinfässer“

Quelle: Eine zweite Änderung der gotischen Architektur fand gegen Ende des 18. Jahrhunderts statt, als im Zusammenhang mit der Aufstellung der großen Weinfuder in den Seitenschiffen die hohen Arkaden durch den Einzug von Wandteilen eingeengt und scheinbar in zwei Geschosse aufgeteilt wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/Abbaye_de_Sainte-Marie_de_Valmagne, gesehen am 22.04.2013). - Ein Bietigheimer Weinfuder entsprach drei Mailänder Fuder (Müller, Altwürttembergische Urbare aus der Zeit Graf Eberhards des Greiners, 1934).

Weinfuhre   „Transportmenge an Weinfässern“

Quelle: so war geregelt, dass die Westerwälder einmal Korn zu fahren hatten und einmal acht Tage eine Weinfuhre vom Rhein in die Schlösser Dillenburg, Herborn, Beilstein oder Liebenscheid zu bringen (https://de.wikipedia.org/wiki/Herrschaft_zum_Westerwald, gesehen am 22.04.2013). - auch hatte er sich geweigert, von seinen eigenen Weinfuhren Zoll zu bezahlen (Ruppersberg, Geschichte der ehemaligen Grafschaft Saarbrücken, 1908).

Weingärung   „das Gären des Weins“

Quelle: Spumante ist nach deutschem Verständnis ein Sekt. Er bekommt seinen starken Druck aus zwei Gärungen, der ersten normalen Weingärung und der zweiten, bei der zugesetzter Zucker und Hefe die typischen Sektbläschen entstehen lassen (Berliner Zeitung, 05.07.2003). - Bei der Weingärung sind einige spontan auftretende Hefen (Saccharomyces ellipsoideus Hansen und S. apiculatus Rees), bei der Gärung des Milchweins (Kefir) S. Kefyr Beyerinck wirksam (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gärungspilze).

Weingelage   „Gelage, bei dem Wein getrunken wird“

Quelle: man würde wie üblich ein bisschen chatten und virtuelle Kaffeekränzchen und Weingelage abhalten (Der Tagesspiegel, 04.08.2002). - Also meint H. mit andern, der Hausierer und der Kapitän seien beim Weingelage des Hausherrn anwesend (Berliner philologische Wochenschrift 35, 1915).

Weingenuss   „das Weintrinken“

Quelle: Der Weingenuss beginnt bereits beim Öffnen der Flasche (Berliner Zeitung, 05.03.2005). - Hier soll er bei häufigem Verweilen in den Gasthäusern, besonders in jugendlicher Gesellschaft dem Bier- und Weingenuß über das Maß der Zuträglichkeit gehuldigt haben (Fischer, Aus meinem Leben, 1922).

Weingesang (1)   „Lied, das man beim Weintrinken singt“

Quelle: Der Freiheitsdichtung war man überdrüssig geworden, der Glaube an die Vervollkommnungsfähigkeit des Menschengeschlechts war dahin und als beste Erholung erschienen noch die Märchen- und Weingesänge der Romantik (Stadler, Herbert Spencer, 1913).

Weingesang (2)   „Art des Vogelschlags“

Quelle: Lenz (1835) reihte die folgenden, für die Gegend um Schnepfenthal gewöhnlichen Schläge auf 1) Der scharfe Weingesang oder gleiche Scharfe; 2) Der schlechte Weingesang (Die Gefiederte Welt 113, 1989). - Die Liebhaber unterscheiden viele Schläge (Schmalkalder Doppelschlag, scharfer und schlechter Weingesang, Kienöl, tolles Gutjahr, Reiter, Reitzug, Würzgebühr, Werre, Klagscheid, Putzschere), und ausgezeichnet gute Schläger wurden sehr hoch bezahlt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Fink [1]).

Weingeschäft (1)   „Ladengeschäft, in dem Wein verkauft wird“

Quelle: Acht Weingeschäfte zwischen Friedrichshain und Zehlendorf haben wir getestet (Berliner Zeitung, 23.12.2005). - In Pompeji fand man unter andern das Relief einer von einem Maultier getriebenen Mahlmühle als Schild eines Bäckerladens, am Milchladen eine Ziege, am Weingeschäft zwei Amphora tragende Männer (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hausschilder).

Weingeschäft (2)   „Handel mit Wein“

Quelle: Foster's war ins Zentrum von Übernahmespekulationen geraten, nachdem die Australier im Mai ihr defizitäres Weingeschäft in ein eigenes Unternehmen ausgelagert hatten (Die Zeit, 21.06.2011). - Zwar blühte bis in die Goldenen Gründerjahre hinein das Weingeschäft (Die Zeit, 21.10.1960).

Weingewinnung   „Herstellung von Wein“

Quelle: Die Trauben finden, während die Rebsorte zur Weingewinnung fast nur in Südtirol und Württemberg genutzt wird, unter der Bezeichnung Black Hamburg weltweit starke Verwendung als Tafeltraube (https://de.wikipedia.org/wiki/Trollinger, gesehen am 22.04.2013). - auch einige andere Arten der Gattg. Vitis (s.d.), z.B. V. labrusca L., werden zur Weingewinnung kultiviert (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Wein).

Weinhandel   „Handel mit Wein“

Quelle: Bevor der 47-Jährige in die Politik wechselte, zog er einen Weinhandel auf, in dem er nach wenigen Jahren schon 700 Angestellte beschäftigte (Die Zeit, 06.03.2014). - Auf Befragen habe Gönczi erklärt, daß er einen kleinen Weinhandel anfangen und die Erde zum Lagern des Weines benutzen wolle (Friedländer, Interessante Kriminalprozesse, 1911-21).

Weinhandlung   „Geschäft, das mit Wein handelt“

Quelle: Auf einem Stuhl im "Riverside Camp" hockt ein verloren wirkender Italiener aus Turin. Dort führt er eine schlecht gehende Weinhandlung (Berliner Zeitung, 29.12.2005). - Lagöna (lat., griech. Lagynos), bei den Römern ein Gefäß mit engem Hals, weitem Bauch und Henkel (s. Abbildung), diente als Aushängeschild vor Weinhandlungen und wurde bei Tisch den Gästen vorgesetzt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Lagöna).

Weinimport   „Einfuhr von Wein“

Quelle: Dazu kommen Weinimporte von zwölf und mehr Millionen Hektolitern (Berliner Zeitung, 15.11.2003). - Der Gegensatz tritt aufs deutlichste hervor bei Gegenüberstellung der ohne Sattel reitenden Sueven, welche wesentlich von Milch und Fleisch ihres Viehes, von Jagd und Krieg leben, den Weinimport bei sich verboten haben, Kaufleute überhaupt nur zum Vertreiben der Kriegsbeute zulassen (Weber, Der Streit um den Charakter der altgermanischen Sozialverfassung in der deutschen Literatur des letzten Jahrzehnts, 1904).

Weinkauf (1)   „mit einem gemeinsamen Weintrunk besiegeltes Kaufgeschäft“

Quelle: Mit Weinkauf (lat. Laudemium) wurde vom 16. bis ins frühe 19. Jahrhundert ein Antrittsgeld bzw. eine Hofübernahmegebühr bezeichnet, das bei Übernahme eines Kolonats von einem Leibeigenen und vielfach auch bei der Übernahme eines Meierhofs von dem Meier an den Grundherrn zu zahlen war (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinkauf, gesehen am 22.04.2013). - Leikauf (Leihkauf, Leitkauf, Litkauf, Leutkauf, Leukauf, Weinkauf, lat. Mercipotus, franz. Pot-de-vin), ein altdeutsches Bestärkungsmittel abgeschlossener Verträge, bestehend in der Zahlung einer gewissen Summe Geldes, die für Wein, Bier u. dgl. für die kontrahierenden Teile und etwaige Zeugen (Leikaufleute) verausgabt ward (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Leikauf).

Weinkauf (2)   „das Kaufen von Wein“

Quelle: Der Wertewandel zur modernen Bescheidenheit beim Weinkauf hält Einzug in deutschen Landen (Berliner Zeitung, 22.03.1995). - Österreich erhofft ferner die deutsche Zustimmung zur Abschaffung der Messekontingente und eine Erhöhung der westdeutschen Weinkäufe in Wien (Die Zeit, 03.02.1955).

Weinkellerei (1)   „Herstellung von Wein“

Quelle: Die Weinkellerei in der Penedes-Region produziert jährlich zwölf Millionen Flaschen (Berliner Zeitung, 02.01.2004).

Weinkellerei (2)   „Betrieb, in dem Wein hergestellt wird“

Quelle: Im nahen Avasgebirge sind große Weinkellereien (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Miskolcz).

Weinkelterei (1)   „das Keltern des Weins“

Quelle: Nicht mit Weinkelterei oder Kältetechnik beschäftigt sich die Keltologie, sondern mit den Kelten (Berliner Zeitung, 03.02.1998). - Bei der europäischen Bevölkerung hat sich eine bedeutendere Industrie noch nicht entwickeln können, nennenswert sind die Weinkelterei, die Tabak- und Zigarrenfabrikation, Schneide- und Ölmühlen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Algerien).

Weinkelterei (2)   „Betrieb, in dem Wein gekeltert wird“

Quelle: Anders als der in seinem schwäbischen Dorf, wo Gayer neben einer Weinkelterei wohnt und versucht, anhand der Gärgase die Weinsorte zu erraten (Die Zeit, 27.01.2005). - Die Besitzung Eduard Puricelli's zu Liefer a.d.M., dessen 1884-87 durch Schmidt erbautes Wohnhaus im Grundriss der Hauptgeschosses durch Fig. 471 gegeben ist, liegt mit vielen Gehöften und den grossen Weinkeltereien und Felsenkellern längs des Ufers der Mosel (Weissbach, Gebäude für die Zwecke des Wohnens, des Handels und Verkehres, 1902).

Weinkoch   „mit Wein zubereiteter Auflauf“

Quelle: Für Euch hab' ich einen fetten Kapaun abgestochen und als Zukost denk ich an einen Salat und Erdäpfel. Nachher vielleicht ein Weinkoch oder, wenn's Euch mehr darum lustet, marbe Bacherei? (Kleinschuster, Ein Preuhaus zu Grätz, 1962).

Weinkonsum   „das Konsumieren des Weins“

Quelle: Außerdem habe der Weinkonsum 2003 die Vorjahreszahlen erreicht (Berliner Zeitung, 13.01.2004). - Mehr als sechs Millionen Arbeitslose - und man wagt von der Hebung des deutschen Weinkonsums zu sprechen? (Berliner Tageblatt, 04.03.1932).

Weinkost   „Weinprobe, Verkosten von Wein“

Quelle: Radausflügler kommen in die neu eröffnete Tiene auf dem Gipfel des Wachtelberges zur Weinkost samt Aufschnittplatte und Gratis-Weitsicht ins Märkische (Der Tagesspiegel, 28.10.2002). - Der Redner dankte den Veranstaltern für ihre Mühewaltung und wies auf den Zweck der Weinkost hin, die für die steirischen Weine werben soll (Das Weinland: Zeitschrift für Kellertechnik und Weinbau 8, 1936).

Weinkühlung   „das Kühlen des Weins“

Quelle: Eine neue Art der Weinkühlung ist der Weinkühler "Rapid Ice", der sich bisher recht gut bewährt hat (Steurer, Weinhandbuch, 2003). - Kalathos (griech.), der Arbeitskorb der griechischen Frauen (vgl. Abbildung) zur Aufbewahrung der Wolle, auch ein ähnlich gestaltetes Tongefäß zur Weinkühlung (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kalathos).

Weinkunde   „Lehre vom Wein“

Quelle: Neben Weinkunde und Geschichte der Gastronomie ist auch die Psychologie des Gastes Unterrichtsthema (Die Zeit, 03.04.2013). - Önolog (grch.), Weinkenner, Weinbaukundiger; Önologie, Weinkunde (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Önolog).

Weinkunst   „Kunst der Weinherstellung“

Quelle: Die Expertenjury des Zeitverlags hat für Sie sechs Perlen toskanischer Weinkunst ausgewählt, die wir Ihnen im Genusspaket zum Kauf anbieten (Beaux-arts du monde 77, 2007). - Sollte dem so sein, dann läge darin ein nachträgliches Kompliment auf die Weinkunst der Antike mit ihrem gefeierten "Rauchwein" aus römischen Räucherkammern (Christoffel, Moselfahrten, 1964).

Weinladung   „aus Wein bestehende Transportladung“

Quelle: Es dauert zwei ganze Tage, die Weinladung auszuladen, zu verkaufen und dann neuen Proviant zu besorgen (Carson, Die Feuerkrone, 2014). - Der Wein, der nach Genua geht, wird hier von dortigen Kaufleuten auf ihre Rechnung angekauft, die hiefür jährlich 25 bis 35 Segelschiffe herschicken, um die Weinladung nach Genua zu transportieren (Salvador, Anmerkungen über Levkas, 1908).

Weinlibation   „Trankspende mit Wein“

Quelle: Der Kultfunktionär führte, noch bevor er ein Ritualarrangement aufstellte, im Tor der Cella in Richtung Osten für Samas eine Weinlibation aus (Ambos, Mesopotamische Baurituale aus dem 1. Jahrtausend v. Chr., 2004). - Auf dem Altare Abrahams werden Götzenbilder aufgestellt und in Verbindung mit Weinlibationen und Weihrauchspenden zahllose Opfertiere, Ochsen, Ziegenböcke, Schafe und Hähne verbrannt (Schweikert, Zur Überlieferung der Horaz-Scholien, 1915).

Weinlieferung   „Gesamtheit des angelieferten Weins“

Quelle: Eisenbahner ließen ganze Züge mit Weinlieferungen im Nichts verschwinden (Berliner Zeitung, 21.06.2001). - Zu Hause wurde, nach den Weinlieferungen zu schließen, viel gekneipt (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Weinmesse   „Handelsmesse für Wein“

Quelle: Vievinum heißt die wichtigste Weinmesse Wiens (Die Zeit, 02.07.2012). - Die österreichische Weinwerbung hat sich entschlossen, in diesem Jahr wiederum eine Weinmesse zu veranstalten (Weinberg und Keller 5, 1958).

Weinniederlage   „Lagerraum für die Weinvorräte“

Quelle: 1571/72 zog das reichsstädtische Zoll- und Waagamt ins Gebäude ein, der Keller diente als Weinniederlage ("Herrenkeller") (https://de.wikipedia.org/wiki/Mauthalle_(Nürnberg), gesehen am 22.04.2013). - Die erste Weinniederlage zu Schweidnitz wird in einer Urkunde vom Jahre 1277 erwähnt (Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in München, 1906).

Weinopfer   „Opfergabe in Form von Wein“

Quelle: Aus der Schale wurde das Trankopfer (libatio), vor allem das Weinopfer, vorgenommen (https://de.wikipedia.org/wiki/Patera_(Gefäß), gesehen am 22.04.2013). - Man kleidete sich in weißes Gewand, bekränzte und salbte die Laren, umduftete sie mit Wohlgerüchen und brachte ihnen, besonders dem erwählten Genius oder der ihm heiligen Platane, ein Weinopfer dar (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Geburtstag).

Weinordnung   „den Wein betreffende Verordnung“

Quelle: Nickenig fordert eine weltweite Weinordnung mit einer klar abgegrenzten Liste, welche önologischen Verfahren erlaubt sein sollen (Berliner Zeitung, 10.12.2005). - In einer Constitution des Reichstags von Rothenburg 1487 wurde den Territorien zur Pflicht gemacht, vereidigte Kontrollorgane einzusetzen, die die Durchführung der Weinordnung zu überwachen hätten (Mainfränkisches Jahrbuch für Geschichte und Kunst, 1958).

Weinprobe (1)   „das Probieren des Weins“

Quelle: Die Botschaft Südafrikas lädt zur Weinprobe heimischer Weine ein (Berliner Zeitung, 01.07.2005). - Der ersten Weinprobe von Gewächsen aus fiskalischem Besitz, die der Minister für Landwirtschaft v. Podbielski kürzlich veranstaltet hatte, folgt jetzt eine zweite (Berliner Tageblatt, 03.03.1904).

Weinprobe (2)   „kleines Quantum Wein zum Probieren“

Quelle: Darin spucken die Probierer die zuvor gegurgelten Weinproben (Perc, Prima leben ohne Geld, 2014). - Der Weinbau am Kap wurde 1660 durch Hugenotten begründet, und 1665 wurden die ersten Weinproben nach Holland gesandt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kapweine).

Weinproduktion   „Herstellung von Wein“

Quelle: das Wetter steht am Anfang jeder Weinproduktion (Berliner Zeitung, 01.10.2005). - Von Bedeutung ist die Weinproduktion (sogen. Olympwein, der nördlich von B. bei dem von Griechen bewohnten Demirtasch wächst und in Masse nach Rußland geht) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Brussa).

Weinrausch   „Betrunkenheit von Wein“

Quelle: Geradezu beruhigend viele Moralisten, ob christlich oder nicht, haben sich schon für den gelegentlichen Weinrausch ausgesprochen (Die Zeit, 06.06.1997). - Am Nachmittag aber ging er fort und kam erst abends mit einem großen Weinrausch nach Haus; doch die Mutter sagte kein Wort mehr zu ihm (Christ, Erinnerungen einer Überflüssigen, 1912).

Weinrechnung   „Rechnung für Wein“

Quelle: In Paris wohnte er im Ritz, und seine Weinrechnungen, die sich im US-Nationalarchiv befinden, hätten selbst den ausschweifendsten Lebemann beeindruckt (Berliner Zeitung, 17.06.2000). - Weinrechnung, Fleischerrechnung - kleine Beträge, aber sie summieren sich (Klemperer, Tagebuch, 1934).

Weinrede   „Rede eines Menschen, der vom Wein betrunken ist“

Quelle: Wenn er ihr Zauberei vorwarf, so sei dies Weinrede gewesen und zu Erbach geschehen (Archiv für Kulturgeschichte 3, 1905).

Weinschank   „das Ausschenken von Wein“

Quelle: Dieser stattete den Ort mit einer Vielzahl von Privilegien, wie dem Bier- und Weinschank, aus (https://de.wikipedia.org/wiki/Dobrovice, gesehen am 22.04.2013). - M. Lotter, der übrigens neben seinem Druckgeschäft zugleich Weinschank und Gastwirtschaft betrieb, übernahm um 1500 das Geschäft seines Schwiegervaters (Schmidt, Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker, 1907, s.v. Lotter, Melchior).

Weinschatz   „wertvoller Weinvorrat“

Quelle: Unter dem Frühstückssalon lagern die Weinschätze der Familie Richter (Der Tagesspiegel, 27.04.2003).

Weinschmaus   „Schmaus, bei dem Wein getrunken wird“

Quelle: Sonntag. 12. Juni '16. "Weinschmaus am Katzenhaus" in Perl. 12 deutsche und luxemburgische Jungwinzer von Obermosel und Saar präsentieren Sommerweine in gemütlichem Ambiente mitten in der Natur (http://www.ollinger-gelz.de/termine, 03.06.2016). - Brüderchen, sieh, ich bin dir so gut, gib uns und deinen Launen noch einmal einen so recht ausgesuchten Weinschmaus, so einen hohen Valet- und Abschiedshymnus (Wolfskehl, Das Buch vom Wein, 1927).

Weinschmiererei   „Verfälschung von Wein durch verbotene Zusätze“

Quelle: Auch nach Verabschiedungen von Verboten innerhalb der Reichsgesetzgebung gegen die "Weinschmiererei" kam es immer wieder zu Funden von gepanschtem Wein und dessen Vernichtung (Protzner/Köglmaier-Horn, Culina Franconiae, 2007). - Die Weinschmierereien haben nur den Zweck der Bereicherung der Weinfabrikanten auf Kosten der Konsumenten, die Wein zu Schundpreisen angeboten erhalten, die jeden Sachkundigen die Betrugsabsicht klar erkennen lassen (Vossische Zeitung, 08.03.1907).

Weinschuld   „Geldbetrag, den man jemandem für Wein schuldet“

Quelle: Die Swissair muß nur meine Weinschulden bezahlen, und die Schweizer Regierung muß Sibylle dazu bewegen, mich zu lieben (Die Zeit, 05.04.1974). - Seine Weinschulden wurden mit Mühe bezahlt (Muszynski, Die Temperamente, 1907).

Weinsegen (1)   „über den Wein gesprochener Segen“

Quelle: Der erste Teil der Zeremonie, die Verlobung oder Anheiligung, besteht aus dem Weinsegen und einem Segensspruch über die Einsetzung der Institution der Eheschließung (Simon, Leben im Judentum, 2004). - Es war nötig, bei einem Festmahl allen vorkommenden Riten eine feste Ordnung zu geben. Die Schule Hillels vertrat die Reihenfolge: Bechermischen, Händewaschen, Weinsegen, Weihesegen (Dalman, Jesus-Jeschua, 1922).

Weinsegen (3)   „reiche Weinernte“

Quelle: Der reiche Weinsegen grüsst aus den schwellenden Trauben ringsumher (Runge, Olga Desmond, 2009).

Weinsendung   „Lieferung von Wein“

Quelle: ich habe gestern mit meinem Küchenchef eine neue Weinsendung probiert, da ist es spät geworden (Die Zeit, 08.02.2001). - Deine treffliche Weinsendung erhielt ich (Busch, Brief an Bassermann, 1902).

Weinspende   „Opferspende in Form von Wein“

Quelle: Sie fand vor allem im alexandrinischen Kult für Weinspenden Verwendung (https://de.wikipedia.org/wiki/Lagynos, gesehen am 22.04.2013). - Es diente zum Schöpfen und Trinken und bei Opferhandlungen zu Libationen (Weinspenden) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schale [1]).

Weinstrom (2)   „ausfließender Wein“

Quelle: Dieser Strom ergießt sich über sechs am Boden stehende Amphoren, die allerdings nicht gefüllt werden. Der Blut- oder Weinstrom erweckt den Eindruck, an ihrem Rand vorbeizugleiten (https://de.wikipedia.org/wiki/St._Ludwig_(Saarlouis), gesehen am 22.04.2013). - Kroch weg, schleuderte seinen leeren Korb zurück, meckerte vergnügt, mit dem linken Schuh des Herrn klappernd, dicht zu ihm schlüpfend, drehte er einen Hahn auf; der Weinstrom prasselte auf die Steine (Döblin, Wallenstein, 1922).

Weintaufe   „Segnung des Jungweins“

Quelle: So wird beispielsweise um den 11. November Martinitag üblicherweise die Weintaufe des Jungweines, die eigentlich eine Segnung ist, durchgeführt (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbau_in_Österreich, gesehen am 22.04.2013). - Die Weintaufe ergibt Namen, die besagen sollen, in wessen oder in welchem Geist der Neue Wein wirken soll beziehungsweise wofür er Symbolkraft haben sollte (Das Grosse Pfalzbuch, 1964).

Weintaumel   „Weinrausch“

Quelle: Sie distanzierten sich von der bunten Götterfolklore der Heiden und von den nahöstlichen Mysterienkulten mit ihrem Weintaumel und Gruppensex (Zeitschrift für Religions- und Geistesgeschichte, 1976). - Mit der Schilderung der Weintrunkenheit und des Weintaumels schließt dieser dritte Akt (Fischer/Michels, Goethes Faust, 1913).

Weintrank   „Wein als Getränk“

Quelle: Und an den verschiedenen Stationen konnte man sich genüsslich an Speis und Weintrank laben (Böttinger, Friedrichsruhe: Ein kulinarischer Krimi, 2016). - Denn der Weintrank muss zunächst zubereitet werden, und diese Mischung wird nach Chares an besonderer Stelle vorgenommen (Rheinisches Museum für Philologie, 1916).

Weintransport   „Lieferung des Weins“

Quelle: Bald stellte der Weintransport aus dem Süden kein Problem mehr dar (Der Tagesspiegel, 21.06.2004). - Nicht nur die Produktion wird vom Gesetzgeber ermittelt, es werden auch alle Weintransporte registriert (Die Zeit, 24.11.1967).

Weintrunk (1)   „Wein“

Quelle: Die Karikatur zeigt die Schlussszene des Dramas, in der Filippo Lippi, der Löwe, an einem vergifteten Weintrunk stirbt (https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Güldenstein, gesehen am 03.03.2013). - Der Postillon, einen Blumenstrauß am Hut, wurde zum Abschied an jedem Halt von seinen Freundinnen mit einem Weintrunk gefeiert (Witkowski, Von Menschen und Büchern, 1937-38).

Weinüberschlag   „medizinischer Umschlag mit Wein“

Quelle: Der Kampher-Weinüberschlag wird nur alle zwei Tage gewechselt, während der Kamphersalbenverband täglich ein- bis zweimal gewechselt werden muss (Jahresbericht über die Fortschritte auf dem Gebiete der Chirurgie, 1902).

Weinumsatz   „Menge des umgesetzten Weins“

Quelle: Der Weinumsatz über die Fachhändler legte um 10 Prozent zu (Die Zeit, 20.03.2013). - Der Schnapsgenuß hat in Deutschland abgenommen, der Bier- und Weinumsatz zugenommen, doch trinkt man jetzt leichteres Bier als früher (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Mäßigkeits- und Abstinenzbestrebungen).

Weinumschlag   „medizinischer Umschlag mit Wein“

Quelle: Auch im jüdischen Talmud finden sich entsprechende Hinweise, und die Römer applizierten sogar Weinumschläge auf offene Wunden (Der Brockhaus Wein, 2005).

Weinverbesserung   „legitime Methode zur Verbesserung der Weinqualität“

Quelle: Selbst als nun der österreichische Weinskandal das Nachbarland in Verruf brachte, riß die klebrige Spur deutscher Weinverbesserung nicht ab (Die Zeit, 02.08.1985). - Derartigen nicht zu billigenden Manipulationen steht eine rationelle Weinverbesserung gegenüber, die mit unschädlichen Mitteln den Wein oder Most in der Weise verbessert, daß man ein wohlschmeckenderes und der Gesundheit zuträglicheres (weil z.B. nicht übermäßig saures) Getränk erhält (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

Weinverbot   „Verbot, Wein zu trinken“

Quelle: Als Kleriker setzt er sich im ersten Teil des Buches mit der theologischen Bedeutung des Weins bei der Eucharistiefeier und dem Weinverbot des Islam auseinander (https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Rasch, gesehen am 22.04.2013). - Am liebsten wäre Wladimir Muhamedaner geworden, wegen des schönen Paradieses und weil der Prophet den Gläubigen so viele Frauen gestattete, als sie haben wollten. Aber ein absolutes Hindernis war ihm das Weinverbot (Ostwald, Lebenslinien, 1926-27).

Weinverbrauch   „Menge des konsumierten Weins“

Quelle: Erst als in den neunziger Jahren sowohl der Weinverbrauch als auch der Weintourismus sprunghaft stiegen, gab auch die Festung Burgund dem Ansturm von Weinliebhabern aus aller Welt nach (Der Tagesspiegel, 25.07.2004). - Beim Zugießen von Wein kann man den lieben Nächsten auf seinen Weinverbrauch hin schwer kontrolliren, und mancher Bacchusjünger fühlt sich in solch unerkanntem Zustande wohliger und sicherer (Pilati, Etikette-Plaudereien, 1907).

Weinverfälschung   „das Verfälschen des Weins durch verbotene Zusätze“

Quelle: Als Glykolwein-Skandal wurden im Jahr 1985 Weinverfälschungen in der Öffentlichkeit bekannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Glykolwein-Skandal, gesehen am 22.04.2013). - Man denke an die Weinverfälschungen, an die gesundheitsschädlichen Margarinen, auch an den Pillenmißbrauch, nicht nur Contergan, sondern auch andere schädliche Mittel, an die kosmetischen Artikel usw. (Die Zeit, 08.11.1963).

Weinverkauf   „das Verkaufen des Weins“

Quelle: Auf dem Markt der Havelstadt am Sonnabend (zwischen 10 und 19 Uhr) und am Sonntag (von 11 bis 17 Uhr) geht aber auch um mehr als um Weinverkauf und -verkostung (Berliner Zeitung, 07.09.1996). - Wenn es nötig schien, nahm der Rat den Salz- und den Weinverkauf in die Hand (Schmoller, Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre, 1900).

Weinverkostung   „das Kosten des Weins“

Quelle: Das Arrangement kostet 975 Euro pro Person und beinhaltet unter anderem Weinverkostungen und regionaltypische Abendessen (Berliner Zeitung, 05.03.2005). - Es wird über einen Testversuch berichtet, bei dem bei durchschnittlicher Anzahl fachgerechter Weinverkostungen festgestellt werden sollte, wie hoch der dabei auftretende Blutalkohol ist (Die Wein-Wissenschaft 20, 1965).

Weinvermehrung   „Vermehrung der erzeugten Weinmenge“

Quelle: Und natürlich sind auch die französischen Winzer nicht erst jetzt auf den Trick der wundersamen Weinvermehrung gekommen. Glycerin, Hefe, Eiweiß und algerischer Verschnittwein sind ihnen seit Jahrzehnten zur Hand (Berliner Zeitung, 18.07.1998). - Petiotisieren, ein von dem burgund. Weingutsbesitzer Pétiot 1859 erfundenes Verfahren der Weinvermehrung, bei dem man die Weinreste noch ein- oder mehrmals mit Zuckerwasser gären läßt und ihnen so Bukett, Gerbstoff und Farbstoff entzieht; liefert sog. Nachweine (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Petiotisieren).

Weinverordnung   „den Wein betreffende Verordnung“

Quelle: Außerdem enthält die alte Weinverordnung pikanterweise Bestimmungen über eine Anzahl von Stoffen - zum Beispiel kohlensauren Kalk, Metaweinsäure und frischen Trester -, die nach dem neuen Weingesetz ausdrücklich nicht geregelt werden dürfen (Die Zeit, 18.10.1985). - In der ersten Phase stellt sich als kurzfristige Aufgabe, die Weinverordnung und die Weinentscheidung des EWG-Ministerrats in die Praxis umzusetzen (Der Deutsche Weinbau 17, 1961).

Weinverschnitt   „aus verschiedenen Weinen vermengter Wein“

Quelle: Sherry ist eine Spezialität aus dem spanischen Jerez. Viele schätzten den Weinverschnitt bislang lediglich als Aperitif (Berliner Zeitung, 24.12.2001). - Die Zahlen für den Branntweinverbrauch sind hier nicht vergleichbar, weil in ihnen der zum Weinverschnitt verwendete Alkohol von dem Trinkbranntwein nicht getrennt ist (Der Alkoholismus, 1906).

Weinversteigerung   „Auktion, bei der Wein versteigert wird“

Quelle: Auf einer Weinversteigerung im hessischen Kloster Eberbach wurden am vergangenen Samstag fünf Braune bezahlt (Die Zeit, 28.09.2000). - Berühmt sind die alljährlich dort stattfindenden Weinversteigerungen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Trier [2]).

Weinversteuerung   „System der Weinsteuer“

Quelle: Bewegliche Klage löste das System der Weinversteuerung aus (Der Deutsche Weinbau 17, 1961). - Die Weinversteuerung wird nun gleich auf 20 Prozent gestellt (Verhandlungen des Reichstags 313, 1918).

Weinverteilung   „das Verteilen von Wein“

Quelle: Auch bei der Weinverteilung in einer St. Johanner Weinkellerei konnten die Söhne von Frau Ganeider Wein besorgen, ein wichtiges Tauschgut (Tschugg, Frauenalltag und Wiederaufbau: St. Johann in Tirol nach 1945, 2005). - Innerhalb acht Tagen nach der Weinverteilung mußte der Pfleger besondere schriftliche Rechnung über die Weinbaukosten erstatten (Beyerle, Die Geschichte des Chorstifts und der Pfarrei St. Johann zu Konstanz, 1908).

Weinvöllerei   „übermäßiges Weintrinken“

Quelle: statt der Minne wird die Weinvöllerei gepriesen (Ehrismann, Der Geist der deutschen Dichtung im Mittelalter, 1925).

Weinvorrat   „Vorrat an Wein“

Quelle: Die teils dekorativ verteilten Weinvorräte scheinen unermesslich (Der Tagesspiegel, 30.01.2005). - Meine Weinvorräte waren damals nicht ganz gering und es befanden sich darunter einige recht gute Sorten (Fischer, Aus meinem Leben, 1922).

Weinwirtschaft (2)   „Handel mit Wein“

Quelle: Populär gemacht hat die Barrique-Methode der berühmte Winzer Angelo Gaja, der noch heute wie ein Volksheld gefeiert wird, weil er die Piemonteser Weinwirtschaft modernisiert hat (Berliner Zeitung, 09.12.2000). - Wenn die deutsche Weinwirtschaft auch nicht von der EWG profitiert, so bekennt sie sich doch zu dieser Einrichtung (Die Zeit, 16.10.1964).

Weinzapf (1)   „Recht auf Weinausschank“

Quelle: Dieses Lehen wurde 1544 erneuert und erweitert: es umfasste nun das Klostergut samt Bauhof, das Dorf Immichenhain mit dem dortigen Weinzapf, den Volkershof sowie Einkünfte zu Leimbach, Neukirchen, Riebelsdorf, Holzburg und dem Zehnten zu Niederberf (https://de.wikipedia.org/wiki/Immichenhain, gesehen am 22.04.2013). - Der Weinzapf ist das Recht des Weinausschanks (Westfälische Forschungen 28, 1978).

Weinzeche   „Zecherei mit Wein“

Quelle: Die folgenden Auftritte schildern eine Weinzeche der Zünfte, Handwerker, Bürger, Armen, Krüppel und Bauern (Nassauische Annalen 118, 2007). - das lokale Publikum läßt denselben aber keine Würdigung angedeihen, ja ist sogar noch beleidigt, wenn der Wirt wenigstens am Neujahrsabend verlangt, daß der Gast, falls er Lokalberechtigung haben will, eine anständige Weinzeche macht (Cluss, Zur Hebung des Konsums unserer heimischen Weine, 1907).

Weinzusatz   „dem Wein zugefügte Substanz“

Quelle: Zwar soll die bislang gültige Verordnung über die Weinzusätze solange in Kraft bleiben, bis eine neue ausgearbeitet ist (Die Zeit, 18.10.1985). - Nachdem das ganze Quantum des aufgegebenen Weins in Essig übergegangen ist, ein Zeitpunkt, der ungefähr in 14 Tagen nach dem letzten Weinzusatz erreicht ist, wird die Hälfte des fertigen Essigs abgezogen und die gleiche Menge Wein wieder aufgegeben (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1906, s.v. Essig).

Weinzwang (2)   „Zwang, in einem Lokal Wein zu konsumieren“

Quelle: Es gibt keinen Weinzwang und keine Pflicht zur kollektiven Ergriffenheit (Die Zeit, 24.11.1989). - Ich habe mich gewundert, daß der Mann abseits aß; denn an der Tafel war oft noch genügend Platz und Weinzwang gab es auch nicht (Bromme, Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters, 1905).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
Weinlesen   „Weinernte, das Abernten der Weintrauben“

Quelle: In einem Winzerbetrieb lernen sie - verteilt über vier Jahre - das Schneiden, Binden, Aufbinden und Weinlesen (Der Tagesspiegel, 20.06.2004). - Diese Bestimmungen änderte man später ab: man verbot das Weintreten mit dem Heiden, verbot zu dem Weintreten von früher noch das Weinlesen mit dem Juden, gestattete dagegen das Weinlesen mit dem Heiden (Jahresbericht der Israelitisch-Theologischen Lehranstalt in Wien, 1906).

Weinabziehen   „das Abfließenlassen des Weins“

Quelle: Blitzartig kommt ihm noch eine Erklärung: wie beim Weinabziehen aus einem Ballon! Ähnlich angesaugt läuft auch die Flüssigkeit aus der Thermosflasche auf den Fußboden! (Lüdemann, Der weiße Stuhl, 2013). - Anfangs November tritt abermals plötzlich, nachdem sich Pat. tagsüber mit Weinabziehen beschäftigt hatte, eine vollständige Harnverhaltung auf (Zeitschrift für urologische Chirurgie und Gynäkologie 7, 1921).

Weineinschenken   „das Einschenken des Weins“

Quelle: Beispielsweise den Einfall, daß sich mit solch akrobatischer Finesse beim Weineinschenken leichter das Gleichgewicht zur Flasche halten lasse (Die Zeit, 10.08.1990). - Scheint das zuviel, so nehme man eine Aufwartung auf 8-10 Personen, übergebe dann aber einem Diener extra das Weineinschenken und Nachfüllen der Karaffen (Baudissin, Speemanns goldenes Buch der Sitte, 1901).

Weinkeltern   „das Pressen der Weinbeeren zur Weingewinnung“

Quelle: Wenn den Kindern der Aussteiger das Schafezüchten oder Weinkeltern zu blöd wird, dann kommen sie hierher (Die Zeit, 06.03.2008). - er bringt die Tätigkeit des Säens, Holzspaltens, Mähens und Weinkelterns klar zum Ausdruck (Raspe, Die Nürnberger Miniaturmalerei bis 1515, 1905).

Weinkosten   „das Probieren des Weins“

Quelle: Es geht zu wie beim fachmännischen Weinkosten: ein Schlückchen, ein verständiges Nicken, dann wird ausgespuckt (Die Zeit, 05.01.1996). - Allgemeine Regeln beim Weinkosten. Kosten ist nicht etwa zu verwechseln mit Trinken (Babo/Mach, Handbuch des weinbaues und der kellerwirtschaft, 1922).

Weinpanschen   „Verfälschung von Wein durch verbotene Zusätze“

Quelle: Natürlich war das Weinpanschen verboten und es durfte nur aus geeichten Kannen und Krügen ausgeschenkt werden (Höglmeier, Lokalgeschichten Neuburg an der Donau, 2011). - Was sie großartig verstanden haben damals, war das Weinpanschen (Heym, Frankfurts Pracht und Herrlichkeit, 1971).

Weinpressen   „das Auspressen der Weinbeeren“

Quelle: Im Wort ist die ältere Tradition des Weinpressens durch Treten der Trauben mit den Füßen überliefert (Götz, Gailingen: Geschichte einer Hochrhein-Gemeinde, 2004). - So heißt im Rheinland von alters her bis heute die Arbeit des Weinpressens, und ob man dabei auch die besten Einrichtungen neuzeitlicher Technik benutzt, die hochmodernste Weinpresse ist doch die gute alte Kelter geblieben (Beiträge zur Geschichte der Technik und Industrie, 1917).

Weinsaufen   „unmäßiges Weintrinken“

Quelle: Aus dem Weintrinken wird ein Weinsaufen werden (Der Tagesspiegel, 11.04.2002). - Da hab' ich mir gedacht, Willi, du mußt heiraten, damit endlich das verdammte Weinsaufen aufhört (Jung, Der lachende Wein, 1951).

Weinschmieren   „das Verfälschen von Wein durch verbotene Zusätze“

Quelle: Aus Nürnberg sind einige Panschergeschichten bekannt, wie die des Hermann Echter, der 1409 für fünf Jahre der Stadt verwiesen wurde, weil er einigen Interessierten das "Weinschmieren" gelehrt hatte (Protzner/Köglmaier-Horn, Culina Franconiae, 2007). - 1407 wurde dem Hermann Echter die Stadt Nürnberg auf fünf Meilen im Umkreis verboten, weil er einige Weinhändler im Weinschmieren unterwiesen hatte (Zoepfl, Deutsche Kulturgeschichte, 1928).

Weintaufen   „das Probieren des neuen Weins“

Quelle: Fürs Weintaufen und Karteln war er wohl besser zu brauchen als für den Vorpaß (Perkonig, Erzählungen, 1966). - Der alte dicke Weinhändler Scheibert, unser Hauswirt, ließ uns aber nach Herzenslust schalten und walten und betrachtete uns, fürchte ich, bei seinen zahlreichen Obliegenheiten des Küperns, Weintaufens und -probens nur wie eine Art Kaninchen, die ihm wohl einmal zwischen die Beine kamen, aber seinen rollenden Trott nicht stören konnten (Schleich, Besonnte Vergangenheit, 1921).

Weintreten   „das Treten der Trauben in der Kelter“

Quelle: Das Treten der Weintrauben erfolgte in einer Wanne, neben die seitlich Haltestangen angelegt wurden, an der sich die mit dem Weintreten beschäftigten Männer festhalten konnten (https://de.wikipedia.org/wiki/Wein_im_Alten_Ägypten, gesehen am 22.04.2013). - Heutzutage werden die allgemein verbreiteten Gummistiefel zum Weintreten benutzt (Acta Ethnographica Academiae Scientiarum Hungaricae, 1960).

Weintrinken   „das Trinken des Weins“

Quelle: Für jeden Genuss gibt es die ideale Jahreszeit, wenn man einmal vom Weintrinken absieht (Berliner Zeitung, 26.10.2005). - Sie wußten eben nicht, daß das Weintrinken die Quelle des Lasters und Mutter aller Schändlichkeiten ist (Dähnhardt, Natrusagen, 1907-12).

Weinverkosten   „das Kosten des Weins“

Quelle: Wie aber kann man das Weinverkosten, das Riechen, Schmecken und Genießen virtuell erfahrbar machen? (Die Zeit, 27.01.2010). - Beim Weinverkosten spielt die Weintemperatur eine wichtige Rolle (Der Deutsche Weinbau 18, 1963).

Weinverschneiden   „Vermengung verschiedener Weine“

Quelle: Gegen das Saucieren ("Tabakverbesserung"), das dem reellen Weinverschneiden zu vergleichen ist, läßt sich, wenn nur solche Pflanzenstoffe angewendet werden, die auf die Gesundheit nicht nachteilig einwirken, kaum etwas einwenden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Tabak).

Weinverschütten   „das versehentliche Ausschütten von Wein“

Quelle: Beispiele hierfür sind z.B. das bereits erwähnte Gesundheit! oder das spanische alegria, alegria!, das beim Weinverschütten ausgesprochen wird (Sosa Mayor, Routineformeln im Spanischen und im Deutschen, 2006). - Er wird Dich mit den altbeliebten pfälzer Redensarten anlachen, mit denen er Dich in der letzten Spinnstube hier über das Weinverschütten tröstete: Kehr Dich nicht dran! (Wolff, Das Wildfangrecht: Eine pfälzische Geschichte, 1907).

Weinwerden   „Verwandlung von Most in Wein“

Quelle: Durch die Nachhaltigkeit unserer Arbeit im gesamten Entwicklungsprozess des Weinwerdens, können wir Jahr für Jahr Weine anbauen, die ihren eigenen Ausdruck, ihren spezifischen Charakter und individuelle Persönlichkeit haben (http://www.hoch-kraft.de/philosophie/, 08.04.2016). - Da hatt' ich einen Ritt nach Randersacker gemacht und hatte Most in jener Stufe des Weinwerdens gekneipt, die man als "Federweiß" zu bezeichnen pflegt (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Weinzapfen   „das Abzapfen des Weins vom Fass“

Quelle: Der Stadt wird das Privileg des Weinzapfens verliehen (https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Stadt_Hattingen, gesehen am 22.04.2013). - Das Weistum Salmenrohr weiss, dass man durch Brotbacken, Weinzapfen und Kaufmannschafttreiben "sein broit mit ehren winnen kan" (Markgraf, Das moselländische Volk in seinen Weistümern, 1907).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Weinbauer   „jemand, der Wein anbaut“

Quelle: Die Weinbauern der französischen Champagne werden in diesem Jahr voraussichtlich deutlich mehr des edlen Schaumweins produzieren als 2012 (Die Zeit, 08.08.2013). - Nikita, Vorgebirge auf der Südostseite der Krim, mit bemerkenswerten Ruinen alter griechischer Ansiedelungen und einem kaiserlichen Botanischen Garten nebst Schulen für Gärtner und Weinbauer (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Nikita).

Weinhäcker   „Arbeiter im Weinberg“

Quelle: Überhaupt war die Umgebung der Stadt geräumt, denn die Rothenburger Landhege- und Ackerbauern hatten sich mit den Taubertaler Weinhäckern zum evangelischen Bund zusammengeschlossen (Cordes, Das Gesicht des Teufels, 2010). - Wie mein Vater sollte ich, als Kaufmann, von der Pike auf dienen; das heißt, ich mußte noch als Primaner den Bauern und Weinhäckern ihren Rauchtabak, von dem mein alter Herr behauptete, daß er jeden Holländer überträfe, in versiegelten Päckchen und selbstgemachten Tüten verkaufen (Weigand, Frauenschuh, 1920).

Weinhauer   „Winzer, Weinbauer“

Quelle: Irgendwann räumte dann die Frau des Weinhauers (so heißen hier die Weinbauern) ein Zimmer aus (Die Zeit, 20.04.1984). - Es ist Thatsache, dass die Erzeugung von Kunst- und Halbweinen derart um sich greift, dass hiedurch der Weinhauer empfindlich geschädigt und der Consument betrogen wird (Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des Reichsrathes 17, 1901).

Weinhüter   „Wächter eines Weingartens“

Quelle: Sie zeigten mir die Ausrüstung des letzten Nußdorfer Weinhüters Franz Wohlfahrt (Die Zeit, 25.02.1983). - Saltner, nach alter Sitte abenteuerlich gekleidete Weinhüter oder Flurschützen bei Meran und Bozen, die jährlich vom 15. Aug. bis Ende Oktober die Weinberge bewachen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Saltner).

Weinleser   „Arbeiter, der Weintrauben aberntet“

Quelle: Das Wappen erschien erstmals 1811 auf dem Gemeindesiegel und soll die zwei Hauptgeschlechter des Dorfes symbolisieren, die Müller und die Lässer (Weinleser) (https://de.wikipedia.org/wiki/Wiliberg, gesehen am 22.04.2013). - Doch zeigte sich, daß der Waldarbeiter kaum je eine mittelalterliche Kathedrale gesehen hatte, sondern einfach Szenen, die er beobachtet hatte, in seiner ursprünglichen Manier darstellte: Dorffeste, Tänzer, Hirten oder Weinleser (Die Zeit, 17.08.1950).

Weinleserin   „Arbeiterin, die Weintrauben aberntet“

Quelle: Ich bin eine langsame Weinleserin. Aber diese Schere ist nicht einmal meinem mäßigen Tempo gewachsen (Die Zeit, 16.10.1992). - Infizierte Lumpen haben die Epidemie in Toulouse veranlaßt, und eine spanische Weinleserin hat die Krankheit nach dem Departement Herault gebracht (Zentralblatt für die gesamte Hygiene mit Einschluss der Bakteriologie und Immunitätslehre 12, 1926).

Weinpflanzer   „Weinbauer, jemand, der Weinstöcke anpflanzt“

Quelle: ... was sie sich von den Weinpflanzern abgeguckt hatten, denn das Patent für den gefederten Hauptbolzen kommt aus Burgund (http://www.rennrad-news.de/forum/threads/campa-c-record-schaltwerk-mk-1.118411/, 23.03.2013). - Daß es sich gerade mit dieser verband, hat seinen guten Grund. Lag es doch nahe, die biblische Geschichte von dem trunknen Weinpflanzer in eine Geschichte von dem durch Branntwein betörten Ehemann umzuwandeln (Dähnhardt, Natursagen, 1907-12).

Weinschädling (1)   „Insekt, das die Weinpflanze schädigt“

Quelle: Außerdem wird der Käfer in Südfrankreich als nachtaktiver Weinschädling angeführt (https://de.wikipedia.org/wiki/Geonemus_flabellipes, gesehen am 22.04.2013). - Diese Weinschädlinge benötigen nämlich zu ihrer Entwicklung und Betätigung den Luftsauerstoff (Getränke-Industrie 4, 1927).

Weinzieher   „Winzer, Weinbauer“

Quelle: Der Weinzieher war für den Weintransport verantwortlich (Landolt, Der Finanzhaushalt der Stadt Schaffhausen im Spätmittelalter, 2004). - Die Weinzieher erscheinen hier als Gehilfen in der Faßeiche und waren in drei Rotten eingeteilt (Deutsche Verwaltungsblätter 51, 1901).

Weinzierl   „Winzer, Weinbauer“

Quelle: Für die arma Leut is der Tod allemal a Glück. Und fürn Weinzierl scho ganz gwiß (Christ, Die Rumplhanni, 1917).

Weinzüchter   „jemand, der Wein anbaut und kultiviert“

Quelle: Blaxland gilt als einer der ersten Weinzüchter Australiens, die erfolgreich Wein anbauten (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbau_in_Australien, gesehen am 22.04.2013). - Der Weinzüchter muß die Naturgesetze des Wuchses des Weinstockes kennen (Österreichische Garten-Zeitung 1, 1906).

Weinbeißer   „jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: Frohgemut gehe ich die hundert Meter zum Treffpunkt der Weinbeißer, ins Wein und Glas in der Jasomirgottstraße (Die Zeit, 17.12.2009). - Kramers "Weserei" hat sich inzwischen zu einem Restaurant entwickelt, in das die Schweizer und Franzosen, die Lothringer, die Elsässer, die Österreicher, die Weinbeißer und Gourmets der ganzen Welt strömen (Die Zeit, 01.04.1966).

Weinbrauer   „jemand, der die Weinbeeren zu Wein verarbeitet“

Quelle: Wichtig für die Bäcker, Schmiede, Schlosser, Seifensieder, Töpfer, Malzer und Brauer, Weinbrauer, Seiler, Faßbinder, Tischler und "andere, so mit Feuer umgehen", war die Bestimmung, ohne Säumen ihre Häuser mit Ziegeln decken zu lassen (Mitteilungen des Freiburger Altertumsvereins, 1903).

Weinerfinder   „mythischer Erfinder des Weingetränks“

Quelle: Die Vorstellung von Osiris als Weinerfinder (b. Diod. 1 15, 8) kennzeichnet griechische Einwirkung (Gisinger, Die Erdbeschreibung des Eudoxos von Knidos, 1921).

Weinfälscher   „jemand, der Wein durch verbotene Zusätze verfälscht“

Quelle: Ikonenweine wie Tignanello oder Sassicaia werden regelmäßig Opfer von Weinfälschern, die Etiketten kopieren, Steuerbanderolen fälschen und den Inhalt so pfiffig panschen, dass kaum einem auffällt, dass der Wein im Glas nicht hundert Euro wert ist - sondern gar nichts (Die Zeit, 20.05.2010). - Friedrich III. bedrohte 1475 die Weinfälscher, und im 16. Jahrh. wurde eine Kontrolle des Gewürzhandels eingeführt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Nahrungsmittel).

Weinhändler   „jemand, der mit Wein handelt“

Quelle: Schafft der Weinhändler es, eine wohlig vertraute Atmosphäre herzustellen, lässt er einen teilhaben an seinem Wissen, dann beginnt der Spaß nicht erst beim Trinken zu Hause, sondern bereits beim Einkauf (Berliner Zeitung, 23.12.2005). - Die Weine habe er von einem Weinhändler aus Würzburg, zu dem er wegen eines Darlehens empfohlen war, anstatt des erbetenen Geldes erhalten (Friedländer, Interessante Kriminalprozesse, 1911-21).

Weinhändlerin   „Frau, die mit Wein handelt“

Quelle: Zwei Augenärzte, ein Wirtschaftsjurist und der Ölmanager a. D., ein Kühlhausunternehmer und eine Weinhändlerin sind mit von der Partie (Die Zeit, 21.05.2008). - Das Gericht hat deshalb keinen Zweifel, daß sie als routinierte geschäftsgewandte Weinhändlerin nicht nur genau gewußt, sondern auch selbst angeordnet hat, diesen Kunstwein aus Lunelessenz, Sprit, Zucker, Wasser und Weinsäure herzustellen (Gesetze und Verordnungen sowie Gerichtsentscheidungen betreffend Nahrungs- und Genussmittel und Gebrauchsgegenstände 6, 1914).

Weinkäufer   „jemand, der Wein kauft“

Quelle: 1994 gab es nicht viele Weinkäufer, die auch mit Wein spekulierten (Die Zeit, 14.07.2011). - Wir veröffentlichen nachstehend ein Zirkular, das durch die kantonalen Zentralstellen und die Weinkäufer an die Produzenten verteilt worden ist (Schweizerische Zeitschrift für Obst- und Weinbau 101, 1965).

Weinkenner   „jemand, der etwas von Wein versteht“

Quelle: Der in London geborene Stuart Pigott gilt als einer der wichtigsten Weinkenner (Berliner Zeitung, 23.12.2005). - Im Dunkeln schmecken wir schlecht, und geübte Weinkenner sollen in der Dunkelheit einen Rotwein nicht von einem Weißwein unterscheiden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Geschmack).

Weinkieser   „jemand, der für die Qualitätskontrolle des Weins zuständig ist“

Quelle: Der Weinkieser war für die Qualitätskontrolle des Weines zuständig (Bendlage, Henkers Hetzbruder: das Strafverfolgungspersonal der Reichsstadt Nürnberg im 15. und 16. Jahrhundert, 2003). - Sie müssen alt werden, unsere Weinkieser, denn des Studiums ist kein Ende! (Klingner, Die Pfalz am Rhein und ihre Weine, 1927).

Weinkoster   „jemand, der Wein probiert und beurteilt“

Quelle: er verkehrte als Gourmet in den diversen Nobelrestaurants, ein gefragter Speisetester und Weinkoster (Die Zeit, 18.09.1987). - Der Weinkoster erkennt nicht nur die örtliche Herkunft eines Weines, sondern oft auch den Jahrgang am "Geschmack" (Frisch, Du und das Leben, 1947).

Weinliebhaber   „jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: Vom klassischen Gutswein über eine Vielfalt an klassifizierten Lagenweinen bis zu edelsüßen Raritäten können sich die Weinliebhaber selbst einen ersten Eindruck verschaffen (Berliner Zeitung, 04.09.2004). - Dabei erweist sich Jakob als besonderer Weinliebhaber, während Rosa als Affendame dem Alkohol weniger Geschmack abgewinnt (Hagenbeck, Von Tieren und Menschen, 1908).

Weinlieferant   „jemand, der Wein liefert“

Quelle: Sie maulen über die Zeit, als Weinlieferanten von den Wirten "wie die letzten Ärsche" behandelt wurden und im Gegenzug manchmal einen trüben Wein verschacherten (Die Zeit, 14.08.2008). - Sind die Weinlieferanten von ihrer Verpflichtung zur Leistung frei geworden? (Zimmermann, Der praktische Rechtsberater, 1957).

Weinmesser (1)   „Kontrolleur des Weinwesens“

Quelle: Die ununterbrochene Stammreihe beginnt 1225 mit Johann von Mülenheim, bischöflicher Weinmesser zu Straßburg (https://de.wikipedia.org/wiki/Müllenheim, gesehen am 22.04.2013). - Der Weinmesser verrichtete neben dem Ausmessen gelegentlich noch die Arbeiten eines Hausburschen und Aufwärters oder Kellners (Beiträge zur Landes- und Volkeskunde von Elsass-Lothringen, 1914).

Weinpanscher   „jemand, der den Wein durch verbotene Zusätze verfälscht“

Quelle: Das erste Etablissement "Waldkater" wurde 1845 erbaut und später mehrfach umgestaltet. Der Name geht auf eine Erzählung zurück, nach der ein Weinpanscher zur Strafe in einen Kater verwandelt worden war (https://de.wikipedia.org/wiki/Hotel_Waldkater, gesehen am 22.04.2013). - Sie können also nicht "hereinfallen", dem "Weinpantscher" wird überall schnell sein böses Handwerk gelegt (Weber, Die Hygiene der Schulbank, 1955).

Weinproduzent   „jemand, der Wein herstellt“

Quelle: Manchmal sind sogar ganze Chargen verkorkt. Gast, Kunde und Konsument ärgern sich und das Ansehen des Weinproduzenten leidet darunter (Berliner Zeitung, 05.03.2005). - Leutgeber heißen in Österreich und auch sonst die Weinproduzenten, die den Wein eigner Ernte nur aus eignen Kellern innerhalb ihrer eignen Behausung ausschenken (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Leutgeber).

Weinprüfer (1)   „jemand, der die Weinqualität prüft und beurteilt“

Quelle: Das Verwaltungsgericht Mainz bestätigte am Donnerstag die Auffassung der Weinprüfer der Landwirtschaftskammer, die das Prädikat wegen der aus ihrer Sicht zu milden Temperaturen abgelehnt hatten (Die Zeit, 22.08.2013). - Nicht, weil sie in den zwei Jahren ihres Bestehens konstruktive Vorschläge gemacht hätte, sondern weil sie es mit jenem türkischen Weinprüfer hält, der, als er einmal zwei Flaschen probieren sollte, die eine entkorkte, schmeckte und sagte: "Die andere ist besser." (Die Zeit, 24.02.1949).

Weinrufer   „öffentlicher Ausrufer, der über den Weinausschank informiert“

Quelle: Weil die Stadt davon wieder mehr Steuern einnahm, bezahlte sie den Weinrufer, der in den Straßen von Mayen verkündete, welcher Bürger wieder neuen Wein ausschenkte oder außer Haus verkaufte (Jahrbuch für westdeutsche Landesgeschichte 35, 2009). - Die Weinrufer durften sich nur vor der Tür ihres Brotherrn aufhalten und nicht für andere Wirte mitausrufen (Hartmeyer, Der Weinhandel im gebiete der Hanse im Mittelalter, 1905).

Weinsager   „öffentlicher Ausrufer, der über den Weinausschank informiert“

Quelle: Zur Benderzunft gehörten seit dem 15. Jh. auch die Weinsager und Weinmesser und bis ins 17. Jh. die Bierbrauer (Heuser, Namen der Mainzer Strassen und Örtlichkeiten, 2008). - Die letzteren zerfielen wieder in die Weinrufer oder Weinsager, welche auf den Straßen Schank und Preis des Weines auszurufen hatten, und Weinzapfer, die in den Schenken selbst halfen (Bücher, Das städtische Beamtentum im Mittelalter, 1914).

Weinsäufer   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: Darf ein Papst Alkohol trinken? Schon von Jesus berichtet die Bibel, dass seine Gegner ihn als Weinsäufer beschimpft haben (Der Tagesspiegel, 20.04.2005). - der Weinsäufer kann ebensogut am Delirium tremens erkranken wie der Branntweinsäufer (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein [2]).

Weinsäuferin   „Frau, die unmäßig Wein trinkt“

Quelle: Als eine junge Magd ihr den Vorwurf machte, eine "meribibulam", eine kleine Weinsäuferin, zu sein, änderte Monnica ihr Verhalten schlagartig (Augustiniana 55-56, 2005). - Jene aber schmähte sie kühn wieder und nannte sie eine zornsüchtige Weinsäuferin (Klaus, Festtagspredigten, 1905).

Weinschenk   „jemand, der Wein ausschenkt“

Quelle: Als wir den Namen des Sommeliers lasen, fragten wir ihn, wie er als Moslem dazu komme, ein Weinschenk zu werden, da lachte er und erklärte uns, er sei nicht religiös (Berliner Zeitung, 01.03.2003). - Einer der gefürchtetsten Räuberhauptleute war Louis Dominique Cartouche, geboren 1693 zu Paris als Sohn eines Weinschenken (Friedländer, Interessante Kriminalprozesse, 1911-21).

Weinschenker   „jemand, der Wein ausschenkt“

Quelle: Seit 1787 Weinschenker in Paris, stellte er sich beim Ausbruch der Revolution an die Spitze einiger Volkshaufen (https://de.wikipedia.org/wiki/Mathieu_Jouve_Jourdan, gesehen am 22.04.2013). - Der Akt, woran sich die Steuerpflicht für Wein nach dem Gesetze knüpft, ist in Ansehung der Weinschenker die Tatsache der Einkellerung oder Lagerung von Wein (Sammlung der Erkenntnisse und Beschlüsse des Verwaltungsgerichtshofes 32, 1908).

Weinschenkin   „Frau, die Wein ausschenkt“

Quelle: Nach der Wende wurden die Wände wieder freigelegt, alles detailbesessen restauriert, und das bestrickende Mosaik einer Weinschenkin hoch hinter der Bar weiht die flinken Saaltöchter nunmehr in ihre Profession ein (Berliner Zeitung, 24.06.1995).

Weinschmecker   „Weinexperte“

Quelle: Kriterien für die Auswahl der vorgestellten Läden: Sie sollen eine möglichst breite Palette deutscher und internationaler Weine vorweisen, anspruchsvolle Weinschmecker ebenso wie Normalverkoster zuverlässig bedienen und qualifiziert beraten (Die Zeit, 10.05.2001). - Masaryk erzählt sogar einen Fall, wonach sich ein Weinschmecker tötete, weil er die Schande nicht überleben wollte, sich in einer Weinsorte geirrt zu haben (Hochland 26, 1928).

Weinschröter (1)   „Handwerker, der Weinfässer ausliefert“

Quelle: Neben den Weinschrötern gab es seit dem Mittelalter den ebenfalls heute ausgestorbenen Beruf der Bierschröter, die die Bierfässer aus den städtischen Bierniederlagen zum Ausschank an die Gasthäuser auslieferten (https://de.wikipedia.org/wiki/Schröter_(Beruf), gesehen am 22.04.2013). - 1423 fällt die für die Geistlichkeit lästige Bestimmung weg, daß sie immer im Beisein eines Weinschröters ihre Zeichen holen oder ihren Eid leisten mußten (Beiträge zur Geschichte des Niederrheins, 1906).

Weinschwelg   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: Er sah auch mit seiner breiten behäbigen Gestalt und seinem immer fröhlichen Gesicht wie ein rechter Weinschwelg aus (Blos, Denkwürdigkeiten eines Sozialdemokraten, 1914-19).

Weinstecher   „obrigkeitlicher Bedienter, der die Weinproduktion beaufsichtigt“

Quelle: Zu den Aufgaben der Versammlung am Bauernstein gehörte auch die Wahl der Dorfbeamten, soweit diese der Gemeinde zustand: Dorfknechte, Dorfschreiber, Dorfwächter, Hebammen, Hirten, Vieh- und Rossärzte, sowie Weinstecher (https://de.wikipedia.org/wiki/Bauernstein, gesehen am 22.04.2013). - Hieran schließen sich Eid und Gebührenordnung der Weinstecher und der Weinmesser (Pitz, Die Entstehung der Ratsherrschaft in Nürnberg im 13. und 14. Jahrhundert, 1956).

Weinträger   „Handlanger, der Weinfässer transportiert“

Quelle: 1667 wählte der Markt Poysdorf als Wappen und Siegel eine Darstellung, welche die Bedeutung des Weines für den Markt verdeutlichte: Die "Weinträger" oder "Kundschafter" (https://de.wikipedia.org/wiki/Poysdorf, gesehen am 22.04.2013). - Acht Weinträger wurden von den Akziseherren angenommen (Foltz, Geschichte des Danziger Stadthaushalts, 1912).

Weintrinker   „jemand, der Wein trinkt“

Quelle: Berichterstatterin Haasis von AP gab zu bedenken, für die meisten Weintrinker sei „ die Erotik des "Plopps"’ so wichtig wie der Flascheninhalt (Der Tagesspiegel, 13.03.2005). - Ich möchte den alten Scherz auf mich anwenden: Wassertrinker und Weintrinker können einander nicht verstehen (Mauthner, Wörterbuch der Philosophie, 1910).

Weinverächter   „jemand, der den Wein missachtet“

Quelle: Dieses Image hat der Rosé leider bis heute. Er gilt als Wein für Weinverächter (Die Zeit, 24.04.2008). - Er hatte ein fleischiges Gesicht mit einer Nase, wie sie sich einem Weinverächter versagen würde (Die Zeit, 28.10.1966).

Weinverkäufer   „jemand, der Wein verkauft“

Quelle: Wie viele Weinverkäufer schieben qualitative Mängel den Lieferanten in die Schuhe? (Berliner Zeitung, 04.06.1999). - indem man mit dem so beladenen Kamele in der Stadt umherzog, sah dies der Bursche, welcher auf der Stelle die Kleider wechselte und als wandelnder Weinverkäufer in den Straßen sein Getränk feilbot (Hahn, Griechische und Albanesische Märchen, 1918).

Weinvertilger   „jemand, der viel Wein trinkt“

Quelle: Mit der Prohibition aber ist es nichts, Gottlob! Doch mir kam jetzt etwas Vernünftiges in den Sinn: Wir, unsere Genossenschaft der Weinvertilger, verfassen ein Weinbuch und flüstern jedem Kenner unsere Weinquellen ins Ohr (Becke, Etschländer Weinbuch, 1930).

Weinvisierer   „obrigkeitlicher Bediensteter, der die Weinproduktion beaufsichtigt“

Quelle: laut der Weinstadelinstruktion v. 1735 war der Weinvisierer für die Feststellung des Inhalts der verschiedenen Gebinde zuständig (Paringer, Die bayerische Landschaft, 2007). - Der Weinvisierer hatte aufzupassen, wo in der Stadt Wein eingelegt wurde (Wustmann, Aus Leipzigs Vergangenheit, 1909).

Weinzapfer (1)   „jemand, der den Wein abzapft“

Quelle: Der einfachste Bauteil des Lemgoer Rathauses ist das Winteppenhaus, das 1589 von Georg Crosman errichtet wurde. Der Name des Gebäudes leitet sich vom Winteppen, dem Weinzapfer, ab. Er war der Pächter des städtischen Weinhandels, dessen Lager im Saalbaukeller untergebracht war (https://de.wikipedia.org/wiki/Rathaus_(Lemgo), gesehen am 22.04.2013). - Eure Truppen sind meist alte, abhängige Dienstmänner, Weinzapfer und ähnliches Gesindel (Delbrück, Geschichte der Kriegskunst, 1920).

Weinzecher   „Weintrinker“

Quelle: Die fröhlichen Weinzecher mit ihren roten Wangen und Nasen begannen gegen elf Uhr zu gähnen, zogen ihre Geldbeutel, stülpten die Hüte auf und schlingerten heimwärts (Die Zeit, 10.03.1989). - Sitzt einer hier unter euch allen, / Der ins Gesicht mir tät bestreiten, / Daß dieser Mensch mir ist verfallen! / Ein prächtig Schwelger und Weinzecher, / Ein Buhl, Verführer und Ehebrecher (Hofmannsthal, Jedermann, 1911).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
Weingärtner   „Winzer, jemand, der Wein anbaut“

Quelle: Am Abend nach der Ankunft ging Marco Lalli jedenfalls mit seinen Gastgebern zum benachbarten Weingärtner Martin Heinrich in dessen Besenwirtschaft (Die Zeit, 04.10.1996). - Winzer, soviel wie Weingärtner, Weinbauer (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Winzer).

Weingärtnerin   „Winzerin, Frau, die Wein anbaut“

Quelle: Verena Schöttle, Enkelin des allseitsbekannten Tübinger Alt-Wengerters Albert Berthold, hat sich zur Weingärtnerin ausbilden lassen und studiert derzeit Weinbau in Geisenheim (Tübinger Blätter, 2000). - Die Handlung will uns die Hochzeitsfeier des reichen Spezereiwarenhändlers Amminadab aus Jerusalem mit einer Weingärtnerin am Libanon vorführen (Jahresberichte der Geschichtswissenschaft 36, 1916).

Weinbruder   „jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: Wir wollen aber auch die QbA-Weine nicht miesmachen. Sie sind nun mal das tägliche Brot der Weinbrüder in den Kneipen und Wirtshäusern (Die Zeit, 31.01.2008).

Weinbürger   „Bürger, der vom Weinbau lebt“

Quelle: seine Bürger waren noch vielfach Acker- und Weinbürger, hatten also Felder und Weingärten, oft direkt an die inneren Vorstädte anschließend (Hörz, Kunde vom Volk: Forschungen zur Wiener Volkskultur im 20. Jahrhundert, 2005). - Pulkauer Weinbürger! Bauerngeschlechter sind sie, die Fleiß und Arbeit geadelt haben (Stradal, Es steht manches Schloss in Österreich, 1957).

Weindieb   „jemand, der Wein stiehlt“

Quelle: Als Weindieb gelten, das wollte er, der Kenner, der Helfer, nun wirklich nicht (Der Tagesspiegel, 12.07.2002). - Der Gendarm sucht sich krumm, kann aber die "Weindiebe" nicht finden (Hörbiger, Ich hab für euch gespielt, 1979).

Weinfreund   „jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: Bei der Verkostung gab's für die Weinfreunde - darunter Pomp-Duck-Chef Hans-Peter Wodarz und TV-Moderatorin Carola Ferstl - eine Premiere (Berliner Zeitung, 03.06.2005). - es kommen dazu die Cobblers, Flips, die Fizzes und Frappés und Sours und schließlich alles andere, was noch zur Verfügung stehen kann: Limonaden und Sodawasser, Milchmischgetränke, Aperitifs und für den ausgesprochenen Weinfreund ein gut gekühlter Wein (Oheim, Einmaleins des guten Tons, 1955).

Weingast   „Besucher, der zum Weintrinken kommt“

Quelle: Ich hätte euch gerne geholfen, leider muss ich heim, weil ich mich um die Weingäste kümmern muss (Noll, IGEL-Team 12, 2015). - Unter anderem berichtet Hitzig, daß Hoffmann, wie stets und überall, auch im Weinhause niemals untätig war. Er blickte unentwegt umher, um Lächerlichkeiten und auffallende Situationen bei den Weingästen zu bemerken (Piana, E.T.A. Hoffmann als bildender Künstler, 1954).

Weingeselle   „Gefährte beim Weintrinken“

Quelle: Der Name des Teiches soll sich von Li Yiqi herleiten, der sich als Weingeselle von Gaoyang ausgab, um eine Audienz beim ersten Han-Herrscher zu erhalten (Oehring, Dichtung und Geschichte, 1989). - Häufig kamen die Klosterleute zur Burg, am öftesten Bonifaz der kluge, muntere Weingeselle, dem zu Freundschaft die Gebieterin wohl manchmal noch zur Laute griff (Aus Sundgau und Wasgenwald, 1918).

Weingott   „dem Wein zugeordneter Gott, Bacchus/Dionysos“

Quelle: Weingott Bacchus regiert auf dem Pankower Marktplatz in der Breiten Straße (Berliner Zeitung, 25.10.2003). - Als Göttin der Fruchtbarkeit wurde sie in manchen Gegenden, namentlich Arkadien, mit Poseidon als Gott der befruchtenden Feuchtigkeit in Verbindung gebracht, sowie mit dem Weingott Dionysos (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Demeter).

Weinheld   „jemand, der beim Weintrinken Großes leistet“

Quelle: Sie bewundern den Gastgeber, der für Sie nun ein absoluter Weinheld geworden ist (FF, die Südtiroler Illustrierte, 2002). - obendarein ist den Weinhelden bereits in v. 11f ein Wehe zugerufen (Marti/Benzinger, Kurzer Hand-Commentar zum Alten Testament, 1900).

Weinherr   „Ratsherr, der die Aufsicht über den Wein hat“

Quelle: Die Bischopincks gehörten als Nachfahren der vom Bischof eingesetzten Verwalter der bischöflichen Kurie zu den Erbmännern der Stadt Münster und hatte eine große politische Bedeutung; ihre Mitglieder bekleideten zahlreiche hohe Ämter (Bürgermeister, Stadtrichter, Weinherr, Weihbischof etc.) (https://de.wikipedia.org/wiki/Bischopinck, gesehen am 22.04.2013). - Sie hielt sich 1661-70 ziemlich genau an die althergebrachte: Bürgermeister, Richtherren, Kämmerer, Weinherren, Gruetherren, Stuhlherren, Hospitalherren, Sterbherren, Kinderhausherren, Bierherren, Kapellherren, Ziegelherren (Quellen und Forschungen zur Geschichte der Stadt Münster, 1927).

Weinkärrner   „Fuhrmann, der Weinfässer transportiert“

Quelle: Am "Goldenen Adler" hält der Fuhrmann an. Eben fährt von dort ein Weinkärrner ab (Bunte Bilder aus dem Sachsenlande, 1909).

Weinkellner (2)   „Kellner, der im Lokal den Wein serviert“

Quelle: Die Weinkellner der Restaurants präsentieren den Gästen stolz die neuen Flaschen: Sauvignon, überall Sauvignon (Die Zeit, 14.10.2010). - "Ein Weinkellner", sagt Londres, "kann hundertmal am Abend probieren, ob die Flasche nach dem Korken schmeckt - einmal wird er doch auf eigne Rechnung trinken wollen..." (Tucholsky, Mädchenhandel in Buenos Aires, 1927).

Weinknecht   „Handlanger, der den Wein transportiert und ausruft“

Quelle: Es handelte sich dabei um die Gebühren, welche die Weinknechte für das Ausrufen des Weins erhoben (Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst 66, 2002). - So sind zum Beispiel die Opperknechte (Bauhandlanger), die Weinknechte und Sackträger in Frankfurt gegen Ende des vierzehnten Jahrhunderts (1387) noch zünftig (Kautsky, Vorläufer des neueren Sozialismus, 1909).

Weinkrämer   „jemand, der einen kleinen Weinhandel betreibt“

Quelle: Zwar setzen solche Hobby-Weinkrämer lediglich einige Dutzend Kisten um, machen aber gerade im Hochpreissegment dem Handel doch einiges an Volumen streitig (Bilanz, 2004). - Und wie bezahlte er mit der Axt seinen Weinkrämer. Um alles der Reihe nach zu erledigen? (Andres, Der gefrorene Dionysos, 1942).

Weinküfer   „Handwerker, der die Weingärung veranlasst und überwacht“

Quelle: Weinküfer begleiten den Wein von der geernteten Traube bis zum Abfüllen in die Flasche (Die Zeit, 24.01.2011). - er hielt das Glas gegen das Licht, er probte, wie ein Weinküfer, mit geschlossenen Augen, und nickte, zum Zeichen, daß er gegen das Verhältnis der Zutaten nichts einzuwenden wußte (Fock, Seefahrt ist not!, 1913).

Weinküper   „Handwerker, der die Weingärung veranlasst und überwacht“

Quelle: Er besuchte die höhere Schule und absolvierte von 1810 bis 1811 eine Apothekerlehre und dann eine Lehre als Weinküper (https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Helfrich_Adami, gesehen am 22.04.2013). - Auch Goldschmiede, Schiller, Arbeiter, Weinküper, Leinen- und Holzhändler sowie andere Kaufleute, Landwirte, Offiziere sind der Familie entsprossen (Jahresberichte der Geschichtswissenschaft 33, 1912).

Weinmeister (1)   „Amtsperson, die den Weinbau und -handel kontrolliert“

Quelle: Die vornehmeren Beamten in der Verwaltung der Weinakzise sind die Weinmeister, Mitglieder des Rates (Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, 1926).

Weinmeister (2)   „Kellermeister, Handwerksmeister, der Wein herstellt“

Quelle: Auch in der Theorieprüfung wird den angehenden Weinmeistern nichts geschenkt (Die Zeit, 05.01.2012).

Weinreisender   „Handlungsreisender, der mit Wein handelt“

Quelle: So wird der Weinreisende Szulski in einer Novembernacht 1831 ermordet (Berliner Zeitung, 09.04.1998). - Ist man also kein Weinreisender und weder Schauspieler noch Sänger, welche sich das schöne Vorrecht einräumen, die tollsten Abenteuer nicht nur zu erzählen, sondern solche auch nicht zu erleben, so sei man recht vorsichtig (Stettenheim, Der moderne Knigge, 1902).

Weinrestaurateur   „Betreiber eines Weinrestaurants“

Quelle: Mochte früher der Weinhändler eine kleine Probier- und Frühstücksstube einrichten, jetzt wird umgekehrt der Weinrestaurateur zum Weinhändler (Modrow, Berlin 1900: Querschnitt durch die Entwicklung einer Stadt, 1936).

Weinwirt   „Wirt eines Weinlokals“

Quelle: sein Kampfgefährte, der Tölzer Weinwirt Jäger, wurde vom Henker gevierteilt (Berliner Zeitung, 14.10.2000). - Aber natürlich, einen braven Weinwirt von der Mosel hätte sie heiraten sollen, einen aus ihrem Stand (Tucholsky, Fräulein Marietta, 1930).

Weinwirtin   „Wirtin eines Weinlokals“

Quelle: "Manchmal", seufzt eine Weinwirtin, "bin ich völlig fertig, es gibt nur leitende Angestellte in der Innenstadt." (Die Zeit, 12.08.1983). - Er gab ihr eine Stelle als Weinwirtin (Tegethoff, Französische Volksmärchen, 1923).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
Weinfalter   „Tagschmetterling“

Quelle: Weinfalter als Bezeichnung für <Schmetterling> wurde lediglich zweimal, nämlich in BL 7 und 12 angegeben (Steger/Schupp, Kommentare zum Südwestdeutschen Sprachatlas, 2000).

Weinkäfer   „auf Weinpflanzen vorkommender Rüsselkäfer“

Quelle: Die Versuche zur Bekämpfung des Reiswasserkäfers, Lissorhoptrus oryzaphilus Ksl., und des Weinkäfers, Colaspis flavida Say., durch Saatgut- bzw. Bodenbehandlung wurden mit Aldrin durchgeführt (Landwirtschaftliches Zentralblatt, 1961).

Weinmilbe   „Milbe, die die Blätter des Weinstocks schädigt“

Quelle: Dieser Antagonist der schädlichen Weinmilben erreicht allgemein im Frühjahr die höchsten Abundanzwerte, im Sommer geht die Anzahl sehr zurück (weinbauverband-saale-unstrut.de/pdf/de/.../Nachlese%202002-02.pdf, 2002). - Die Weinmilbe ruft auf der Unterseite des Blattes einen blaßrötlichen Filz hervor, wodurch die Tragfähigkeit vermindert werden kann (Säurich, Auf dem Felde: Bilder aus der Pflanzenwelt, 1906).

Weinmotte   „den Weinstock schädigender Nachtfalter“

Quelle: Hinzu kamen großflächige Probleme mit Schadinsekten, so 1844 durch die Weinmotte und 1847 durch den Rüsselkäfer (https://de.wikipedia.org/wiki/Lößnitz_(Großlage), gesehen am 22.04.2013). - Weinmotte, der Traubenwickler (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Weinmücke   „eine Art der Eintagsfliegen“

Quelle: Er erklärte mir detailliert seine Welt des Weines, den Vorgang des Pressens und Kelterns, zeigte mir all die dazugehörigen Geräte und Fässer im Keller, sprach über Wurzellängen, Weinmücken und über die Vorzüge der Weißweinsorten (Wall, Rom, 2006). - Und die Weinmücke, die soeben vor uns den letzten Tropfen Samos aus dem leeren Glas schlürft, die braucht dazu nicht den Geist (Hoferichter, Das wahre Gesicht, 1966).

Weinraupe   „im Weinlaub lebende Raupe“

Quelle: Eine große braune Weinraupe wurde in den Futtertrog eines offenen Hühnerstalles gestellt (Tümler, Schutzmasken und Schutzfarben in der Tierwelt, 1905).

Weinschildlaus   „auf Weinstöcken schmarotzende Schildlaus“

Quelle: Die kleine Wein-Schildlaus, Lecanium vini Behe, setzt sich nach abgeschlossener Entwicklung am vorjährigen Rehholz fest (Linck, Der Weinberg als Lebensraum, 1955).

Weindrossel (1)   „Rotdrossel, Turdus iliacus“

Quelle: Jahre, in denen die Weindrossel ausnehmend häufig erschien, waren 1828 und 1832. Man warf sie mit Stöcken und Steinen tot (Voss, Die Kanarische Bolle-Fibel, 2014). - Die Weindrossel (Rot-, Winter-, Buntdrossel, Zippe, Ziemer, Winesel, Bäuerling, T. iliacus L.), 22 cm lang, 35 cm breit, ist oberseits olivenbraun, unterseits weißlich, an den Brustseiten rostrot, am Hals gelblich, überall mit dreieckigen und runden braunen Längsflecken; der Schnabel ist schwarz (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Drossel [2]).

Weinvogel (1)   „Rotdrossel, Turdus iliacus“

Quelle: Auch der Weinvogel, T. iliacus, tritt seit Anfang Oktober hier in sehr großen Schwärmen auf (Die Vogelwelt, 1932).

Weinvogel (2)   „Sphinx Elpenor, ein Nachtfalter“

Quelle: Der mittlere Weinvogel als Weibchen wurde auch mit dem kleinen Weinvogel gekreuzt (Przibram, Experimental-Zoologie, 1910).

substantivisches Determinativkompositum mit Krankheitsbezeichnung als Hinterglied
Weinkrankheit   „Krankheit des Weins“

Quelle: Werden die Mängel durch Mikroorganismen verursacht, werden sie als Weinkrankheit bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinfehler, gesehen am 22.04.2013). - Räuchseln, Weinkrankheit, die sich in dem rauchartigen Geschmack des Weins äußert und durch einen Pilz, Botrytis cinerea Pers., verursacht wird, der mit den Trauben in den Most gelangt (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Räuchseln).

Weinkrebs   „krebsartige Erkrankung des Weinstocks“

Quelle: Auch der im Weinbau gefürchtete Weinkrebs wird durch dieselbe Art ausgelöst (https://de.wikipedia.org/wiki/Gießkannenschimmel, gesehen am 22.04.2013). - Der Weinkrebs erscheint an Arten von Vitis in der Nähe des Bodens in Form von kugeligen oder tonnenförmigen Holzauswüchsen, die gleichfalls aus Überwallungsgeweben von Längsspalten bestehen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Krebs [4]).

Weinsucht   „krankhafte Sucht nach Wein“

Quelle: Die Leberkrankheiten endigen meistens mit Wassersucht, die Herzkrankheiten mit Weinsucht! (Bender, Klassiker des Feuilletons, 1967).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Weinpacht   „Pacht eines Weingartens“

Quelle: Auch in dieser Zeit kam der Kellner des Domkapitels noch für ca. 14 Tage nach Erpel, um die Ablieferung der Weinpacht zu überwachen (Closhen, Die Entwicklung der mittelrheinischen Markgenossenschaft am Beispiel des Kreises Neuwied, 1972).

Weinaccise   „auf den Wein erhobene Abgabe“

Quelle: Als Kaufmann wurde Schrötteringk 1628 an den Admiralitätszoll gewählt, 1629 an die Brotordnung, 1630 an die Bier- und Weinaccise (https://de.wikipedia.org/wiki/Diederich_Schrötteringk, gesehen am 22.04.2013). - In den ältesten Stadtrechnungen führt die Weinaccise gewissermassen ein verstecktes Dasein (Bergische Städte 1, 1907).

Weingeld   „mit Wein verdientes oder für Wein ausgegebenes Geld“

Quelle: Für viele Rebbauern am See war das Weingeld die wichtigste und oft einzige Einnahmequelle während des ganzen Jahres (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbau_am_Zürichsee, gesehen am 22.04.2013). - Nach dem Bau von 1723 bis 1728, der ihm viel Arbeit brachte, bekam M. M. Ott außer 4% des eingezogenen Weingelds ein halbes Fuder Wein (Stolze, Der Sünfzen zu Lindau, 1956).

Weinmaut   „Wegeabgabe für den Weintransport“

Quelle: Neben der Einhebung der später verbotenen Weinmaut von den Donauschiffen war der Salzhandel über Saumwege Richtung Böhmen auch für die Burgherren von Luftenberg von wirtschaftlicher Bedeutung (https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Luftenberg, gesehen am 22.04.2013). - Nehmen wir daher als Erträgnis der Weinmaut 130 tal. an, so entspräche diese Summe bei einem Mautsatze von 24 den. für ein Puder, d. i. 32 Eimer Wein, einer Ausfuhr von über 4000 Eimern mautpflichtigen Weines (Demel, Geschichte des Fiskalamtes in den böhmischen Ländern, 1904).

Weinsteuer   „auf den Wein erhobene Steuer“

Quelle: Bier- und Weinsteuern sind auch anno 2002 für die Deutschen ein sensibles Thema (Berliner Zeitung, 10.08.2002). - Weinsteuer ist eine indirekte Steuer vom Wein- (und Obstwein-) Konsum (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Weinzehnt   „auf den Wein erhobene Zehntabgabe“

Quelle: Im gleichen Jahr verfügte Bischof Konrad I. von Wallhausen dem Kloster den Weinzehnt eines Rauenthaler Weinberges (https://de.wikipedia.org/wiki/Rauenthal_(Meißen), gesehen am 22.04.2013). - Nach ihrem Zeugnis wegen der Weinzehnten zu Delre und Dodenhausen von jenen Kanonikern gefragt, berieten sich diese Männer draußen und sagten dann aus (Struck, Quellen zur Geschichte der Klöster und Stifte im Gebiet der mittleren Lahn bis zum Ausgang des Mittelalters, 1959).

Weinzins   „auf den Wein erhobener Zins“

Quelle: 1385 wurde Friedrich von Kesselstatt, der bereits Ämter des Kurfürsten Kuno II. von Falkenstein versah u.a. mit einem Weinzins aus der kurfürstlichen Steuer zu Karden/Mosel sowie der Burg Klotten belehnt (https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Föhren, gesehen am 22.04.2013). - Verschiebungen bei Weinzins: bei dem Beispiel Westhofen fehlt - wie auch bei Weinolsheim - der Schweinezins zugunsten des Weinzinses (Staab, Untersuchungen zur Gesellschaft am Mittelrhein in der Karolingerzeit, 1975).

Weinzoll   „auf den Wein erhobener Zoll“

Quelle: Der Homburger verweigerte den Darmstadt laut dem Vertrag von 1622 zustehenden Weinzoll (Die Zeit, 10.01.2008). - England, das selbst keinen Weinbau hat, besteuert den Wein in Form des Weinzolles und durch Lizenzen vom Kleinverschleiß (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Weinsteuer).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Weinklima   „für den Weinanbau geeignetes Klima“

Quelle: Wyhl hatte damit begonnen, dass einige Winzer sich aufbäumten, als sie das Weinklima am Kaiserstuhl durch die Nebelschwaden aus den Kühltürmen in Gefahr sahen (Die Zeit, 06.07.2000). - Der T. gedeiht im allgemeinen noch, wo der Winterweizen im ersten Dritteil des Monats August reif wird; guter T. fordert aber ein Weinklima, und die feinsten Sorten werden zwischen 15 und 35° gebaut (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Tabak).

Weindurst   „Durst nach Wein“

Quelle: Wie könnte sich sonst der Weindurst entwickeln, der für die beste Beilage bei diesem suppigen Kutteltopf sorgt? (Die Zeit, 02.08.2007). - Die 55 Millionen löschen auch den Weindurst der Schweizer nicht (Die Zeit, 20.11.1964).

Weingesetz   „den Wein betreffendes Gesetz“

Quelle: Mit dem 71er Weingesetz wurden Qualitätsweine eingeführt, die der amtlichen Verkostung unterliegen und nach dem Zuckergehalt des Mostes eingeteilt werden (Berliner Zeitung, 11.09.1998). - Nach dem neuen Weingesetz vom 7. April 1909 dürfen solche weinähnliche Getränke im Verkehr als Weine nur in solchen Wortverbindungen bezeichnet werden, welche die Stoffe kennzeichnen, aus denen sie hergestellt sind (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1914, s.v. Obstwein [2]).

Weinlaune   „gute Laune des Weintrinkers“

Quelle: beim Heurigen verdirbt die balkanische Küchenhilfe mit einem authentischen Massakerbericht aus Sarajevo den Gästen die Weinlaune (Die Zeit, 25.06.1998). - Wie nachsichtig war dein Spott! Wie fröhlich war deine Weinlaune! (Frapan, Arbeit, 1903).

Weinlust   „Lust am Weintrinken“

Quelle: Im Fernsehen, jedenfalls im Südwesten der Republik, ist die Badenerin Natalie Lumpp ständiger Gast: in der Sendung "Weinlust trifft Kochlust" zum Beispiel oder im "ARD-Buffet" (Brigitte, 2007). - Wie im Dreißigjährigen Kriege auch Kochem, das still, aber voll Weinlust an der Mosel liegt, von den Söldnerheeren bedrängt wurde, fürchtete der Nat, da wieder einmal Franzosen heranzogen, für die Glocken der alten Kirche (Ponten/Winckler, Das Rheinbuch, 1925).

Weinmaß   „Maßeinheit für Wein“

Quelle: Der Begriff Weinmaß steht, wie Salzmaß, Biermaß oder Getreidemaß für eine grobe Zuordnung von alten Maßen und Gewichten zu den Einheiten, mit denen das Handelsgut Wein gemessen wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinmaß, gesehen am 22.04.2013). - Ohm (Ahm), früheres Weinmaß, meist zu 2 Eimer = 100-160 l, in Preußen = 137,4 l, in Norwegen (Aam) = 149,6 l; noch gültig in Dänemark = 154,579 l und Rußland = 147,587 l (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Ohm).

Weinmenge   „Menge des Weins“

Quelle: Große Weinmengen sind längst in den USA, von amerikanischen Zwischenhändlern erworben (Der Tagesspiegel, 07.04.2003). - Es gelang ihm auch rasch, mit einheimischen Stammgästen ins Gespräch zu kommen. Das alles war begleitet von dem Konsum ziemlich ansehnlicher Weinmengen (Fischer, Aus meinem Leben, 1922).

Weinmut   „durch das Weintrinken verursachter Mut“

Quelle: Es ergriff mich, da der Weinmut verflogen war, eine unangenehme Rührung, mit der ich abwehrend kämpfte (Hesse, Gertrud, 1910).

Weinpreis   „Preis des Weins“

Quelle: Die Weinpreise waren gerade in den Keller gefallen, weil ein renommierter Winzer und Weinhändler in Bordeaux beim Panschen erwischt wurde und sich umgebracht hatte (Die Zeit, 02.06.2010). - Bei dem großen Andrang "wilder" Aufkäufer haben die Weinpreise eine fast sprunghafte Aufwärtsentwicklung genommen (Die Zeit, 25.11.1948).

Weinrest   „übrigbleibender Wein“

Quelle: Die Basis dafür, die "Essigmutter", kann man laut Oliver auch beim Autofahren gewinnen: Die Weinreste in der verschlossenen Flasche in Frischhaltefolie und Geschirrtuch wickeln, dann einen Monat im Kofferraum umherrollen lassen (Die Zeit, 21.11.2013). - Petiotisieren, ein von dem burgund. Weingutsbesitzer Pétiot 1859 erfundenes Verfahren der Weinvermehrung, bei dem man die Weinreste noch ein- oder mehrmals mit Zuckerwasser gären läßt und ihnen so Bukett, Gerbstoff und Farbstoff entzieht (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Petiotisieren).

Weinsortiment   „Auswahl an Weinen“

Quelle: Über drei Stunden hatte ich mich notierend durch das Weinsortiment Moldawiens getrunken (Berliner Zeitung, 20.05.2005). - Auf einen neuen Markt hat sich die Gesellschaft mit der Einführung ihres Weinsortiments "Goldener Oktober" begeben (Die Zeit, 04.06.1965).

Weinwarm   „warme Weinspeise“

Quelle: Sie berichteten, Christian Schuster warte im Pfarrhaus. Barbara stellte ihnen Weinwarm auf (Balmer, Kindsmörderin: die tiefe Verlassenheit der Barbara Weber, 2006).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
weinreich   „reich an Wein, viel Wein hervorbringend“

Quelle: Denn auch die Revolution braucht gelegentlich Urlaub. Wo wäre der besser zu verbringen als dort am Ende des Engadins, wo der alte Schmugglerpfad an Cavioccio- und Bittaberghsee hinauf zum Murettopaß und ins weinreiche Veltlin führt (Die Zeit, 29.01.1993). - Bex [...] Gemeinde und Luftkurort im schweizer. Kanton Waadt, Bezirk Aigle, in obst- und weinreicher Gegend (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bex).

weinähnlich   „an Wein erinnernd“

Quelle: Fruchtwein: In diese Sparte fallen alle weinähnlichen Erzeugnisse aus allen Beerenarten, Kirschen, Pfirsischen, Aprikosen, Rhabarber und Südfrüchten (Berliner Zeitung, 13.09.1995). - Kumys (Kumiß), weinähnliches Getränk aus gegorener Stutenmilch (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Kumys).

weinartig   „in der Art von Wein, an Wein erinnernd“

Quelle: Bei manchen weinartigen Produkten, wie bei den allseitig beliebten "Kellergeistern", läßt sich an der Flasche ohnehin mehr verdienen als am Getränk (Die Zeit, 02.08.1985). - Met (Meth), Honigwein, weinartiges Getränk, in alten Zeiten in ganz Europa, jetzt nur noch in Rußland, West- und Ostpreußen bereitetes Getränk (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Met).

weinblind   „vom Wein betrunken“

Quelle: Er hat einen Schnurren. Er ist zu lange auf der Dößke gewesen. Er hat einen Hieb. Er ist gut gesegnet, toll und voll, schwer, dick, satt, dabei gewesen, begeistert, weinblind, besoffen, bezecht, fertig, hin, weg, gedeckt, geliefert, knibbelig (Brevier für den Herrn, 1966).

weinfarben   „die Farbe von Wein habend“

Quelle: redet Homer nicht immer vom weinfarbenen Meer? (Die Zeit, 28.08.2003). - Die Sonne war gesunken; weinfarben lag der Westen und verlor sich in ein immer tieferes Blau (Fr. Huch, Pitt und Fox, 1909).

weinfarbig   „die Farbe von Wein habend“

Quelle: Gold-Johannisbeere mit weinfarbigen Blättern und Frucht im Herbst (https://de.wikipedia.org/wiki/Vinland, gesehen am 22.04.2013). - Er konnte sogar einen leisen Schrecken nicht unterdrücken, wenn er Caspar ansah, der, ihn mit seinen weinfarbigen Augen fortwährend fremd betrachtete (Wassermann, Caspar Hauser oder Die Trägheit des Herzens, 1907).

weinfeucht (1)   „von Wein benetzt“

Quelle: Ich streichle mit weinfeuchter Tatze / Dein zartes Fellchen, Katze (Klabund, Die Harfenjule, 1927).

weinfeucht (2)   „vom Wein betrunken“

Quelle: Weinfeuchte Reden, nächtlicher Unfug. Zwei Pfund kostet im Jahre 1688 den Riedener Landwirt Heinrich Lehmann eine eheliche Grundsatzdiskussion (Treichler, Zwischen den Strassen: Geschichte der Gemeinde Dietlikon, 1982). - Bechergeläute, Guitarrengebänkel, jubelnder Frauengesang und weinfeuchte Bässe machen den guten Bürgern den Schlaf schwer (Kolbenheyer, Amor Dei, 1908).

weinfrei (1)   „zum kostenlosen Weingenuss berechtigt“

Quelle: Etwas nach zehn Uhr kam die Botschaft, daß heute das ganze Besatzungsmilitär weinfrei sei (Tiroler Heimatblätter 5-6, 1936).

weinfrei (2)   „frei von Wein“

Quelle: Nach einem weinfreien Kurztrip in den Fernen Osten habe ich mich wieder ins Getümmel gestürzt, und ohne große Vorreden folgen hier die Verkostungsnotizen (Die Zeit, 28.07.2004). - In seiner geschlossenen Form greift der Weinbau in zwei Armen um die Alpen herum und das größtenteils weinfreie Bayern und Böhmen dazwischen huldigen dafür dem starken Hopfenbau und der Bierbrauerei (Geographische Zeitschrift 31, 1925).

weinfroh   „vom Weintrinken froh“

Quelle: Einen Winter auf Winzerart versprechen von November bis April weinfrohe Wochenenden mit Weinprobe und Kellerbesichtigung und kulinarische Weinseminar-Wochen (Berliner Zeitung, 01.11.2000). - Der liebenswürdige, alle bezwingende Waldau, die verhätschelte Augenweide von jung und alt, und noch viele von uns kämpften an beiden Fronten: so auch Florath, das rassige, weinfrohe Teufelchen, das Goethes Wort: "Wenn sich der Most auch ganz absurd gebärdet, es gibt zuletzt doch noch 'nen Wein!" glänzend bewährte (Wohlmuth, Ein Schauspielerleben, 1928).

weinfröhlich   „vom Weintrinken fröhlich“

Quelle: Weinfröhliche Stunden am Rhein versprechen Wolters Reisen (Die Zeit, 24.08.1984). - Aber auch eine Kalendergeschichten sind durchwoben von dem Geiste einer echt allemannischen, weinfröhlich herzlichen, dabei aber fast verschämt zurückhaltenden Gemütlichkeit (Süddeutsche Monatshefte 10, 1912).

weingar   „zu Wein vergoren“

Quelle: Die vergorne, weingare Maische enthält außer Alkohol (5-10 Proz.) viele aus dem Rohmaterial stammende Extraktivstoffe und Salze (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Spiritus [2]).

weingelb   „gelb wie Wein“

Quelle: Die Folgereaktion zu Bromchlorid färbt die Lösung weingelb (https://de.wikipedia.org/wiki/Halogenide, gesehen am 22.04.2013). - Humit, Mineral, fluorhaltiges Magnesiumsilikat, findet sich in kleinen, äußerst flächenreichen Kristallen von weingelber bis bräunlicher Farbe (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Humit).

weingrau   „grau wie Wein“

Quelle: Junge Exemplare sind blass fleischfarben bis weingrau oder beige gefärbt, manchmal ist die Hutmitte sepiafarben gefleckt (https://de.wikipedia.org/wiki/Bleicher_Milchling, gesehen am 22.04.2013). - Schnabel und Zehennägel fleischfarbig, Augenrand weingrau (Schachtzabel, Illustrirtes Prachtwerk sämtlicher Taubenrassen, 1925).

weingrün (2)   „ausgespült und von Gerbstoffen befreit“

Quelle: Weingrün machen bezeichnet als Fachausdruck der Önologie einen Behandlungsvorgang, dem ein Weinfass vor seiner Verwendung unterzogen wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Weingrün, gesehen am 22.04.2013). - Den Holzgeschmack nehmen Weine an, die in nicht vollkommen weingrüne Fässer gefüllt werden (Babo, Handbuch des Weinbaues und der Kellerwirtschaft, 1922).

weinheiser   „vom Weintrinken heiser“

Quelle: Thomas Erkelenz hatte schon drei- oder viermal mit weinheiserer Stimme jene Stelle aus der Ballade von Heine zitiert, die ihn besonders rührte und erhob (Berger, Nettesheim oder Die Schwierigkeit, ein Held zu werden, 1986). - Weinrote Nasen beschnarchten meinen heiligen Schlaf, und meckernde Schoppenstecher und Mostkieser behaupteten mit weinheiseren Stimmen, das Schnarchen allein sei die Musik der Sphären (Weigand, Weinland: Novellen aus Franken, 1915).

weinheiß   „vom Weintrinken erhitzt“

Quelle: Hohngelächter zerriß weinheiße Gesichter (Vogt, Hans Waldmann: historischer Roman aus dem fünfzehnten Jahrhundert, 1938).

weinhell   „hell wie Wein“

Quelle: Auf dem Zeigefinger trug er einen mächtigen Siegelring, eine schuppige Goldschlange, die einen weinhellen Stein umringelte (Stange-Freerks, Sunte Maria von Hamburg und die Reventlows, 1965).

weinklar   „klar wie lauterer Wein“

Quelle: Dann erhält man eine vollkommen weinklare, schwach alkalische Lösung, die durch weiteren Zusatz von destilliertem Wasser beliebig verdünnt werden kann (Mulzer, Die Therapie der Syphilis, 1911).

weinkundig   „sich mit Wein auskennend“

Quelle: Der Kellner gratwandert mit seinem Tablett heran und präsentiert dem weinkundig dreinschauenden Gast die 0,35-Liter-Flasche eines Jugoslawischen Spitzenrotweins (Die Zeit, 23.04.1993). - Als die weinkundigen Außenbeamten des Finanzamtes Kochem in den moselaufwärts gelegenen Gemeinden Ellenz und Bremm auftauchten, läuteten Sturmglocken in den Pfarrkirchen (Die Zeit, 13.12.1956).

weinlaut   „durch das Weintrinken laut“

Quelle: Das Herz schlug ihm jetzt so sehr und die weinlaute Lustigkeit war dahin (Fischer, Nur ein Österreicher, 1933).

weinleer   „keinen Wein enthaltend“

Quelle: Man ließ zunächst soviel Kohlensäure in das Faß einströmen, daß der weinleere Raum vom Gas erfüllt war (Bericht der Höheren staatlichen Lehranstalt für Wein-, Obst-, und Gartenbau zu Geisenheim a. Rh., 1908).

weinlos   „keinen Wein enthaltend“

Quelle: Nachdem Pemberton das Rezept für die von ihm bereits abgewandelte, weinlose Coca-Cola mehrfach verkauft hatte, hatten ein Dutzend Leute Zugang zu seinem Rezept (https://de.wikipedia.org/wiki/Coca-Cola, gesehen am 22.04.2013). - er mußte ein zurückgezogenes Leben führen und der ungeweihten und sündhaften Speisen sich enthalten und die letzten zehn Tage vor der Weihe die Eßlust einschränken, kein Tierfleisch essen und weinlos bleiben (Heigl, Antike Mysterienreligionen und Urchristentum, 1932).

weinlustig   „durch das Weintrinken lustig“

Quelle: Frau Li ist halbwüchsig und hasst weinlustige Eltern (Die Zeit, 06.06.2012). - Das deutsche Trinklied ist weinlustig, das polnische schnapsselig (Mitteilungen der Schlesische Gesellschaft für Volkskunde 11, 1909).

weinmüde   „durch das Weintrinken ermüdet“

Quelle: Der Morgen kroch mitttagwärts, nichts begab sich, ich wartete auf ein Glas Wein, und nach dem Glas war ich weinmüde und wartete auf das Verschwinden der Müdigkeit (Waldis, Tage, Tage, 2015). - Abends und auch nachts stolperten weinmüde Füße die akustisch geschulten Treppen empor (Die Zeit, 21.04.1961).

weinrot   „von der Farbe des Rotweins“

Quelle: Am Ende hängen sie dem Sieger eine künstliche Blume um den Hals, eine Blume aus weinroter Kunstseide (Die Zeit, 23.09.2004). - Es knistert plötzlich, und hinten wird der Himmel rot - dunkelrot - weinrot! (Scheerbart, Immer mutig!, 1902).

weinsauer   „Weinsäure enthaltend“

Quelle: Das Unternehmen wurde 1908 als "Chemische Fabrik Budenheim Utz und Hensel" gegründet und befasste sich anfänglich mit der Herstellung weinsaurer Salze aus Rohweinstein (https://de.wikipedia.org/wiki/Chemische_Fabrik_Budenheim, gesehen am 22.04.2013). - Die gewöhnliche W. wird aus Weinstein, Weintrestern (die ausgepreßten Beeren mit den Stielen), Weingeläger (wesentlich Hefe) und aus dem bei der Reinigung des Weinsteins abfallenden weinsauren Kalk gewonnen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Weinsäure).

weinsäuerlich   „säuerlich wie Wein“

Quelle: Das Fruchtfleisch ist schneeweiß, anfangs fest, fein und saftreich, von angenehm gewürzhaftem, weinsäuerlichem Geschmack (https://de.wikipedia.org/wiki/Boikenapfel, gesehen am 22.04.2013). - Gute H. muß angenehm weinsäuerlich riechen und in einer kleinen Probe Teig in 3/4-1 Stunde an einem warmen Ort kräftige Gärung hervorrufen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hefe).

weinschwer   „vom Weintrinken träg“

Quelle: Ein solches Bonmot hätte nachts, im Gespräch mit weinschwerer Zunge, sehr viel eher seinen Platz als in der Tageshelle des fixierten Buchstabens (Berliner Zeitung, 10.07.1999). - Da hoben Sundas und Upasund die weinschweren Augen und starrten die himmlische Schöne an (Essigmann, Sagen und Märchen Altindiens, 1920).

weinselig   „vom Weintrinken selig“

Quelle: In weinseliger Stimmung spielte er allerdings schon mit dem Gedanken an Rücktritt (Berliner Zeitung, 22.01.2002). - Ein alter, eidgenössischer Burschenschaftler war jener Gast, gemütlich, breit, keine Spur von Spitzel oder Detektiv; das Gegenteil davon: ein weinseliger Zecher mit Riesenbizeps und Goliathstirn (Ball, Flametti, 1918).

weinsüchtig   „krankhaft süchtig nach Wein“

Quelle: Weidenkops berichtet, daß er Register und Briese verbrannt habe, er gelte als weinsüchtig und leichtsinnig (Silberschmidt, Die Regelung des pfälzischen Bergwesens, 1913).

weinsüß (1)   „süß vom Wein“

Quelle: Weinernte auf den Hügeln, durchsonnte Tage, weinsüße Hände, Nüsse und Nebelduft (Meckel, Von den Luftgeschäften der Poesie, 1989).

weinsüß (2)   „süß wie Wein“

Quelle: Und doch trank er jetzt freudig die Wärme ihrer bebenden Stimme und die weinsüße Glut ihres nahen Körperchens, die ihn zu umwirbeln begann (Hadina, Das andere Reich, 1920).

weinsüßlich   „süßlich wie Wein“

Quelle: Der Geschmack ist weinsüßlich, sehr gut (Gartenschönheit 22, 1941).

weintoll   „vom Weintrinken unvernünftig“

Quelle: Ein trunkener Baechantenchor konnte sich nicht rasender tummeln, als solch eine weintolle, machttolle Jagdgesellschaft (C. Hauptmann, Schicksale, 1913).

weinverständig   „weinkundig, sich mit Wein auskennend“

Quelle: Die "Heidelberger Weinbruderschaft Kurpfalz e. V." ist eine weinverständige Gemeinschaft mit 60 Mitgliedern und wurde gegründet, um sich dem Kulturgut Wein zu widmen und die Beziehungen zu anderen in- und ausländischen Wein-Gemeinschaften zu pflegen (http://www.die-stadtredaktion.de/2016/04/rubriken/stadt/stadtleben/ein-kurfuerstliches-ordensfest-nach-heidelberger-weinbruder-tradition/, 20.04.2016). - Der weinverständige Deutsche oder Franzose aber gibt sich, sobald es sich um bessere Weine handelt, mit dieser Garantie noch nicht zufrieden (Cluss, Zur Hebung des Konsums unserer heimischen Weine, 1907).

weinvoll (2)   „mit Wein gefüllt“

Quelle: Die Nacht war düfteschwer und liebestrunken, als rankten wilde Rosen um weinvolle Amphoren (Muschler, Bianca Maria, 1936).

weinvoll (3)   „vom Wein betrunken“

Quelle: Damit wollte der Weinvolle seinen Arm unter den des Seefahrers schieben, der Störtebecker aber stieß ihn zurück, daß der Betroffene in die Arme des Allena taumelte (Engel, Claus Störtebecker, 1921).

weinwarm   „vom Weintrinken erhitzt“

Quelle: Es wollte mich bedünken, als ob ein leichter Unterton von Schadenfreude durch das weinwarme Wohlwollen des Altmeisters hindurchklänge (Wolzogen, Verse zu meinem Leben, 1907).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
weinbauend   „Wein anpflanzend“

Quelle: Aus einer seiner bedeutendsten Stiftungen (1773) entsteht zum Beispiel das weinbauende "Priesterseminar", ebenfalls ein Name, der noch heute einen guten Klang hat (Die Zeit, 28.06.2001). - Kain, der soeben noch in der Brudermordslegende (Gen. 4, 2) im Gegensatz zu dem Hirten Abel als Bauer, dann, nach der Verfluchung, als Beduine behandelt wird (4, 12), ist in diesem Stammbaum offensichtlich ganz allgemein der Vater aller typischen Gaststämme innerhalb Israels, sein Bruder Seth aber der Stammvater des seßhaften weinbauenden Israel, welches Noah vertritt (Weber, Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen, 1916-21).

weinbekränzt (1)   „mit einem Kranz aus Weinlaub versehen“

Quelle: Erlesen schön blau lasiert oder einfach tönern, die Putti, die Tulpentöpfe, die weinbekränzten Jünglinge (Berliner Zeitung, 16.10.1998). - Bacchus auf einer Tonne, weinbekränzt, mit der Rechten einen Pokal emporhaltend (Stecke, Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 1906).

weinbelaubt   „mit Weinlaub versehen“

Quelle: Das frühere Fernmeldeamt Schlüterstraße ist weinbelaubt am schönsten (Hamburg von Altona bis Zollenspieker, 2002). - Auch mochten sich die Griechen, wenn sie den Festzug zu Ehren Siwas [...] unter Zimbel- und Paukenklang durch weinbelaubte Thäler ziehen sahen, in ihre Heimat versetzt glauben, durch die ein Dionysoszug lärmt (Helmolt, Weltgeschichte, 1905).

weinbepflanzt   „mit Weinreben bepflanzt“

Quelle: Sie entdecken kleine Brunnen in den schiefen Handwerkerhäusern und weinbepflanzte Mauern in lauschigen Innenhöfen (Merian Venedig, 2005). - Nachmittags trat ich aus dem Walde, und da lag im Sonnenschein unter mir, an die weinbepflanzten Hänge geschmiegt, von starken Mauern umgeben, die Residenz von Böheim (Wille, Die Abendburg, 1909).

weinbestanden   „mit Weinstöcken bewachsen“

Quelle: 1617 waren Busino und seine Reisegefährten vom lebhaften Schiffsverkehr auf dem Rhein, den weinbestandenen Hängen, den vielen Ortschaften an den Ufern und den pittoresken Burgen beeindruckt (Heitmann, Das italienische Deutschlandbild in seiner Geschichte, 2003). - Der Vater, ein Schuster, hauste im kleinen Döbling, im Dorf vor der Stadt an den weinbestandenen Abhängen des Wienerwaldes (Wirsing/Eschmann, Das XX. Jahrhundert, 1941).

weinbewachsen   „mit Weinstöcken bewachsen“

Quelle: Weiter nordöstlich dann dehnen sich weinbewachsene Hügel (Die Zeit, 28.04.1995). - Die weinbewachsene Laube stand ja in der einen Ecke (Bischoff, Bilder aus meinem Leben, 1912).

weinduftend (1)   „nach Weinlaub duftend“

Quelle: Da läuten neben den brennenden Weidenröschen die Purpurglocken des Fingerhuts, gesellt sich zu dem weinduftenden Wasserdost der friedlose Goldweiderich und breitet die gewaltige Bärenklau ihre gastlichen Dolden (Sack, Ein verbummelter Student, 1917).

weingesegnet   „reichlich Wein hervorbringend“

Quelle: Der vorliegende Beitrag ist ein kleiner Baustein, der Versuch eines Überblicks zum reichhaltigen Bestand an Bildzeugnissen um Rebe und Wein in unserer weingesegneten Heimat (Der Schlern 79, 2005). - Ermellék (spr. éhrmellêk), Gebiet im ungar. Komitat Bihar längs des Flusses Er, im W. eine fruchtbare und z. T. sumpfige Ebene, im O. ein weingesegnetes Hügelland (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Ermellék).

weintragend   „mit Weinstöcken bepflanzt“

Quelle: Die Orte liegen unregelmäßig verstreut zwischen den weintragenden Erhebungen (Biebelsheim, Hackenheim, Volxheim) oder sie halten sich an die Tiefenlinie des Appelbachtales (Wöllstein, Badenheim, Pfaffenschwabenheim) (Rhein-mainische Forschungen, 1927).

weinumkränzt   „ringsum mit Weinlaub bekränzt“

Quelle: An der Flussstraße Antiquitätenläden, weinumkränzte Lokale wie das Sausen-Eck, urkundlich erwähnt bereits 1363. Oha! Das haut den stärksten Ami vom Burger-King-Hocker (Stern-Magazin 60, 2007). - In der Ferne schimmert das weinumkränzte alte Trier, das wir soeben verließen (Kerp, Methodisches Lehrbuch einer begründend-vergleichenden Erdkunde, 1908).

weinumlaubt   „ringsum mit Weinlaub bewachsen“

Quelle: oft ist auch das kleine, ebenfalls weinumlaubte Blockhaus der Mittelpunkt des Motives (Corinth, Das Leben Walter Leistikows, 1910).

weinumrankt   „ringsum mit Weinlaub bewachsen“

Quelle: der unbekümmerte Sohn residieren im weinumrankten Herrenhaus in der lieblichen Grafschaft Surrey (Berliner Zeitung, 21.10.2002). - Kaum hatte er in einem weinumrankten Häuschen des "italienischen Dörfchens" Wohnung genommen, so mußte er auch schon die ersten Widerwärtigkeiten seiner neuen Stellung erproben (Glasenapp, Das Leben Richard Wagners, 1905).

weinumsponnen   „ringsum mit Weinlaub bewachsen“

Quelle: An einem stillen Ort, nicht allzuweit von hier, ein kleines weinumsponnenes Häuschen, davor ein Gärtchen mit bunten Blumen (Duncker, Großstadt, 1900).

weinumwunden   „ringsum mit Weinlaub umwunden“

Quelle: Im schwarzen Gehrock und Zylinder, in der weißen Schürze mit bunten Seidenschleifchen, marschiert er hinter der Musik wie ein König voran, schwenkt wie ein Bacchus die weinumwundene gießkannähnliche "Stütz" (Mathar, Die Rheinlande, 1922).

weinbegeistert   „vom Wein begeistert“

Quelle: Das Ziel des Vereins: weinbegeisterte Frauen, also Winzerinnen, Weinfachfrauen aus Gastronomie und Handel, Sommelièren, PR-Frauen und Fachjournalistinnen aus ganz Deutschland zu motivieren, sich mit dem Thema Wein noch mehr auseinander zu setzen (Die Zeit, 15.04.2004). - Als dieser mehr und mehr weinbegeistert das Flaggenlied mit Mandolinenbegleitung freimütig zum besten gegeben hatte, öffnete der Zahnarzt das Klavier und trug raffiniert Chopins Fantasie Impromtu und die Lisztsche Rhapsodie vor (Ringelnatz, Flaggenparade, 1916).

weinberauscht   „vom Wein betrunken“

Quelle: Das Steuerrad wird im Lauf der Handlung von weinberauschten Mänaden, "wilden Weibern mit wenig Manieren", mit Knüppeln in eine aparte Herzform gehauen (Berliner Zeitung, 01.12.2001). - Bacchantisch, bacchisch, nach Art der B., weinberauscht, ausschweifend (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bacchanten).

weinberühmt   „wegen des Weins weithin bekannt“

Quelle: Württemberg ist vor dem 30-jährigen Krieg eines der weinreichsten (mehr als 40 000 Hektar) und weinberühmtesten Länder Deutschlands (Steuber/König, Die Zukunft gestalten: 50 Jahre Regierungspräsidium Stuttgart, 2002). - Statonia, antike, weinberühmte Stadt Etruriens, 1896 südwestlich von Pitigliano aufgefunden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Statonia).

weinbetäubt   „vom Weintrinken betäubt“

Quelle: Vor seinen weinbetäubten Sinnen gaukelt das Bild eines jungen Mädchens (Waltari, Karin Magnustochter, 1943).

weinbildend   „Wein erzeugend“

Quelle: Demnach müssen 1000 Kilogramm Most, welcher einen angenehmen Wein liefern soll, 240 Kilogramm Zucker, 6,5 " freier Säuren und 753,5 " Wasser, inclusive der anderen im Moste vorkommenden weinbildenden Stoffe, enthalten (Goldschmidt, Der Wein von der Rebe bis zum Konsum, 1901).

weinduftend (2)   „nach Wein duftend“

Quelle: "Ich weiß", sagte er lächelnd und strahlte sie an wie ein Ministrant den weinduftenden Meßbecher (Geerk, Vergiss nicht, die Liebe zu töten, 1982).

weinduselig   „vom Wein betrunken“

Quelle: Und dies, so die Hinterbliebenen, geschah in feindlicher Absicht, keineswegs in weinduseliger Weise (Seiler, Der Deutsche Orden in Frankfurt, 2003). - Hier lernen wir ein anderes Wien kennen, wie aus den Erzählungen weinduseliger Heurigendichter, eine graue Stadt der Fabriken, der Lichthöfe und Zinskasernen (Die sozialistische Erziehung 10, 1930).

weinerfüllt   „mit Wein gefüllt“

Quelle: Fürsorglich reichte Goethe dem erschöpften Freunde das Glas, das, weinerfüllt, auf dem eingelegten Tischchen neben dem Gastbett stand (Molo, Die Freiheit, 1914).

weinerhitzt   „vom Weintrinken erhitzt“

Quelle: Von dem Wortwechsel weinerhitzter Karrenschieber spinnt sich ein unsichtbarer, aber ununterbrochener Faden bis zum Zwist der Göttersöhne (Perspektiven 1, 1978)

weingefüllt   „mit Wein gefüllt“

Quelle: Wieso aus weingefüllten Römern bierbedingter Schaum sprützen kann, wird ebenso Schillers Geheimnis bleiben wie die Begründung seiner Behauptung, Menschenfresser seien ausgerechnet durch Alkohol zu besänftigen (Die Zeit, 04.01.2005). - Und sie redeten über die täglichen Dinge des Daseins wie andre junge Paare, spazierten Arm in Arm, verweilten vor Gebäuden und Schaufenstern, berieten sich, lächelten, stießen mit weingefüllten Gläsern an, sanken Wange an Wange in den Schlaf der Glücklichen (Schnitzler, Die Fremde, 1902).

weingelaunt   „in Weinlaune, durch das Weintrinken übermütig gestimmt“

Quelle: Dass sie im vergangenen Frühjahr der Münchener Schickeria weingelaunt auch ihre Deutschkenntnisse eröffnete, bestehend aus "Junge, Küssen, Schwanz", ist hingegen neu (News: Politik, Geld, Szene, Leute, 2005). - Mein Glas zerschlug am Stein ich weingelaunt (Heron-Allen, Die Vierzeiler des 'Omar Chajjâm, 1927).

weingerötet   „vom Weintrinken gerötet“

Quelle: Henry ("ein großer, dunkelhaariger, liebenswerter Bursche mit einem weingeröteten Gesicht") und Angela ("eine kleine, hübsche Frau mit einer Unmenge dunkler Locken und einer lebhaften, amüsierten Art") kennen einander von klein auf (Die Zeit, 17.04.1992). - Lewald riß sich den Hut vom Kopf und schwenkte ihn, ein blondes Haar stand zerzaust um sein weingerötetes Gesicht (Die Zeit, 26.06.1952).

weingetränkt   „mit Wein durchtränkt“

Quelle: In Barcelona bekehrte er die Nonnen eines Klosters, die ein gutgehendes Bordell betrieben, und wurde von den Freiern halb totgeschlagen, so daß er wochenlang nur in weingetränkten Tüchern liegen konnte (Die Zeit, 20.12.1991). - es riecht nach Wein und weingetränktem Holz (Tucholsky, Alter Burgunder wird versteigert, 1928).

weinglühend   „vom Weintrinken erhitzt“

Quelle: Aber die da bei ihnen stehen blieben mit geschwollenem Bauch und weinglühenden Gesichtern, die lachten (Lambrecht, Die tolle Herzogin, 1913).

weinpanschend   „den Wein durch verbotene Zusätze verfälschend“

Quelle: Die seligen "Fliegenden Blätter" hatten so ihre traditionellen Heiligtümer: die Zahnärzte, die weinpanschenden Wirte, die Studenten (Tucholsky, Wie mache ich mich unbeliebt?, 1924).

weinschenkend   „Wein einschenkend“

Quelle: In den homoerotisch getönten Gedichten über den weinschenkenden Knaben, dem Das Schenkenbuch des Divans gewidmet ist, werden der Weingenuß und seine Folgen ausgiebig gefeiert (Neuhaus, Andre verschlafen ihren Rausch, meiner steht auf dem Papiere, 2007). - der Tisch der Schmausenden ist ganz unter Rosen verborgen, das Haupt der Tänzerin, des weinschenkenden Knaben mit einem Rosenkranz umwunden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Rose [1]).

weintriefend   „mit Wein getränkt“

Quelle: Am Abend vor dem Schlafengehen bestreicht man mit dem weintriefenden Topas seine Augen, sodass auch etwas Flüssigkeit in das Augeninnere kommt (Knobloch, Natürliche Heilmittel von A-Z, 2013).

weintrunken   „vom Wein betrunken“

Quelle: Das erinnert an Bridget Jones, wie die allein, weintrunken bei sich auf dem Sofa rockt (Berliner Zeitung, 09.02.2005). - Weintrunkne und Verliebte, die Berauschten / der Kypris, schaun mit solchen sonderbaren / Augen auf einen, als ob sie, aus Dämmrung / voll Wundern, zwinkernd ins Alltäglich-Grelle / einträten (Hofmannsthal, Alkestis, 1909).

weinverzehrend   „Wein trinkend“

Quelle: Der Wirt, der nahm die besten / Plätze und reservierte sie / Den weinverzehrenden Gästen (Löns, Siehst du wohl, das kommt davon, 1907).

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Hinterglied
Weinart   „Art des Weins“

Quelle: Sie entscheiden, welche Gemüse und Getreidesorten, welche Obst- und Weinarten weitergezüchtet werden (Die Zeit, 08.12.1995). - Die verschiedenen Weinarten müssen in den richtigen Gläsern perlen, wenn die Blume und damit der Genuß vollkommen sein soll (Smolka, Gutes Benehmen von A - Z, 1957).

Weingattung   „Gattung des Weins“

Quelle: Wenn Johann Gottfried Herder 1779 die Wortverbindung vin mousseux mit "Schaumwein" ins Deutsche übersetzte, so reflektierte dieser Sprachgebrauch die ursprünglichste Wahrnehmung der neuen Weingattung in Frankreich (Gries, Produkte als Medien, 2003). - Man pflanzt in den Weinbergen (die nicht immer Berge sind) und Gärten nach vorheriger Entwässerung des Untergrundes in Reihen, deren Entfernung sich nach dem Rebsatz (den anzupflanzenden Weingattungen), nach Behandlung wie nach Boden und Lage richtet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Weinstock).

Weinsorte   „Sorte des Weins“

Quelle: Und über 900 Weinsorten werden jährlich getestet (Berliner Zeitung, 15.07.2005). - Die etwas aufdringlich wirkende Sitte, die Weinsorte beim Einschenken durch den Bediensteten zuflüstern zu lassen, ist vielleicht im Palast des Nobile noch angängig - im bürgerlichen Heim beim Revanchesouper ist sie ebenso deplaciert wie das affektierte Geflechtkörbchen für die Rotweinflasche (Reznicek, Der vollendete Adam, 1928).

substantivisches Determinativkompositum mit Möbelbezeichnung als Hinterglied
Weingestell   „Gestell für die Aufbewahrung der Weinfässer“

Quelle: Das Holz wird unter anderem für Weingestelle und im Hausbau verwendet (https://de.wikipedia.org/wiki/Silberne_Scheinbuche, gesehen am 22.04.2013). - Das kleine angrenzende Gelaß erwies sich nach Entfernung der Weingestelle aus der Zeit der Grafen Pourtales als das landvögtliche Gefängnis (Jahrbuch des Bernischen Historischen Museums, 1955).

Weinschrank   „Schrank zur Aufbewahrung von Wein“

Quelle: unten sitzt man an weiß gedeckten oder nackten Holztischen mit freiem Blick auf die bis zur Decke reichenden Weinschränke und die gläserne Theke (Berliner Zeitung, 16.03.2002). - Ich erwiderte, daß ich die Quittung ihr doch gleich gegeben hätte, beim Weinschrank hätte sie sie in Empfang genommen (Viersbeck, Erlebnisse eines Hamburger Dienstmädchens, 1910).

Weintisch   „Wirtshaustisch, an dem Wein getrunken wird“

Quelle: Dann trat er an den Weintisch, als habe er eine sehr wichtige Ankündigung zu machen, und klopfte mit einer winzigen Gabel gegen ein Kristallglas (Ramsay, Schmetterlingstage, 2013). - Von manchen meiner Freunde weiß ich kaum mehr zu sagen, ob ich sie öfter im Klub oder am Weintisch gesehen habe (Mühsam, Unpolitische Erinnerungen, 1927-29).

substantivisches Determinativkompositum mit Fahrzeugbezeichnung als Hinterglied
Weinkarren   „Karren für den Transport von Weinfässern“

Quelle: Ein Fuhrmann steckt mit seinem schweren Weinkarren fest (https://de.wikipedia.org/wiki/Muttergottesgläschen, gesehen am 22.04.2013). - Volles südliches Leben blüht in den Straßen am Tiber; die römischen Weinkarren holpern vorüber, mit Fässern bepackt (Schneider, Schicksal und Landschaft, 1960).

Weinwagen   „Wagen für den Transport von Wein“

Quelle: Es existierte eine große Vielfalt an Privatgüterwagen, z.B. Bassinwagen für lebende Fische, Bier- und Weinwagen, heizbare Früchtetransportwagen, Staubgutwagen, Kesselwagen und Topfwagen, für die soweit möglich Baugruppen der bahneigenen Regelgüterwagen Verwendung fanden (https://de.wikipedia.org/wiki/Güterwagen_der_Deutschen_Reichsbahn, gesehen am 22.04.2013). - Die Weinwagen kamen aus dem Neckartal und seinen Seitentälern (Combe, Die Bedeutung des Weinbaues für die württembergische Volkswirtschaft, 1933).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Hinterglied
Weinbacke   „vom Weintrinken gerötete Wange“

Quelle: Ich habe sie ein wenig kühner der Reihe nach gemustert. Zwei haben mir aus glänzenden Weinbacken zugelächelt (Glaser, Jenseits Der Grenzen, 1985). - Susanne wandte sich ab, als sie Hermiones Gesicht sah, mit roten Weinbacken und grellem Lachen um die blauen Augen (Essig, Der Taifun, 1919).

Weinkehle   „Kehle eines Weintrinkers“

Quelle: Da lachten sie aber herzlich und rauh aus ihren Weinkehlen (Werbelow, Am Westwall wacht die Ehre, 1941).

Weinnase (1)   „gerötete Nase eines notorischen Weintrinkers“

Quelle: Friedmann war ein kleiner, gedrungener Mann mit einer Weinnase (Schmidt, Isenhardt, 2011). - Wohlgerundetes Bäuchlein, behaglich gefärbte Weinnase. Goldbrille. Ganz versenkt in den "Lokal-Anzeiger" (Die Woche: Moderne illustrierte Zeitschrift, 1920).

Weinzunge   „Zunge eines geübten Weintrinkers“

Quelle: Für seine Weinzunge war er berühmt (Schröder, Augstein, 2004). - Als Schriftsteller stand er nicht sehr hoch, dagegen besaß er die beste Weinzunge im Hause (Blos, Denkwürdigkeiten eines Sozialdemokraten, 1914-19).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Weinbowle   „mit Wein angesetzte Bowle“

Quelle: Ich wünschte, ich hätte Bier im Haus gehabt, um damit die Weinbowle runterspülen zu können (Andrews, Stadt der Finsternis, 2011). - N. heißt auch eine in England beliebte Weinbowle mit feinen Äpfeln (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Nektar).

Weinbranntwein   „Spirituose aus einem Weindestillat“

Quelle: Destilliert man den Wein aus der Blase, solange das Destillat noch entzündlich ist, so bildet das ganze Destillat den gewöhnlichen Weinbranntwein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Franzbranntwein).

Weinbrühe   „mit Wein aromatisierte Brühe“

Quelle: Die Besucher können sie leicht zu Hause nachkochen. Beispielsweise "Kartoffel in Weinbrühe", wie sie im Jahre 1723 zubereitet wurden (Die Zeit, 19.07.2012). - Die Weinbrühe wird mit dem Schwitzmehl zu einer Sauce verkocht, diese mit 4 Eidotter abgezogen und noch einige Minuten ohne zu kochen aus dem Feuer geschlagen, bis sie sich cremartig verdickt (Praktisches Koch- u. Wirtschaftsbuch für die bürgerliche und feine Haushaltung in Nord- und Süddeutschland, 1900).

Weinessig   „aus Wein hergestellter Essig“

Quelle: Als der Durst immer noch nicht gestillt war, soffen die Hausbesetzer auch noch den Vorrat an Weinessig weg (Berliner Zeitung, 30.03.2002). - Nach Geschmack kann man etwas Weinessig oder Zitronensaft und Petersilie zusetzen (Ulbrich, Essbar oder giftig?, 1937).

Weingelee   „mit Wein zubereitetes Speisegelee“

Quelle: Weingelee mit Früchten rundet das Menü ab (Der Tagesspiegel, 03.07.2001). - Andre Mischungen erhalten einen Zusatz von Gelatine (Hausenblase, Hirschhorn, Schweineschwarte, gekochten Kalbsfüßen), z. B. Weingelee und Fleischgelee (Aspik) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gelee).

Weingetränk   „Getränk mit Wein“

Quelle: Meine Eltern tranken Vipa, ein Weingetränk (Berliner Zeitung, 03.04.1999). - Bowle (engl. bowl, spr. bohl, "Napf", "Schale"), terrinenartiges Gefäß für kalte oder warme Weingetränke (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Bowle).

Weinlikör   „aus Wein gewonnener Likör“

Quelle: Während Monsieur Bessac, der Ehemann mit dem grob gefurchten Gesicht, den selbst gebrauten Weinlikör namens Ratafia in Wassergläsern kredenzt, taucht sein greises Mütterchen mit dem gröber gefurchten Gesicht hinter einer Modezeitschrift ab (Die Zeit, 27.10.2005). - Die frühere Bezeichnung der Fabrikate als "Weinlikör" weist ebenfalls darauf hin, daß diese Getränke Weincharakter haben sollten und nach der Meinung der Hersteller auch hatten (Gesetze und Verordnungen sowie Gerichtsentscheidungen betreffend Nahrungs- und Genussmittel und Gebrauchsgegenstände 6, 1914).

Weinmet   „aus Wein zubereiteter Met“

Quelle: Er unterscheidet Wassermet und Weinmet (aqua mulsa bzw. vinum mulsum) (Schmidt, Geschichte der Franken bis zur Mitte des sechsten Jahrhunderts, 1970). - Getrunken wurden Weinmet (mulsum) und ein warmer, mit heißem Wasser gemischter Würzwein (calda), seltener gewöhnlicher Wein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Mahlzeit).

Weinmolken   „mit Wein versetzte Molke“

Quelle: Weinmolken nach Heyl: 1 Liter Milch wird mit 1/4 Liter Weißwein oder Madeira gemischt und die Mischung durch ein sauberes Mulläppchen abgegossen (Eberlein, Die neueren Milchindustrien, 1937).

Weinmost   „ausgepresster Traubensaft für die Weinherstellung“

Quelle: Auch hatten die Fachleute sich nicht damit begnügt, den Weinmost vor der Fermentation zu zuckern (Die Zeit, 17.02.1978). - Nach de Monti soll Weinmost, im Vakuum bei etwa 28° eingedampft, sein Fruchtaroma behalten (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1914, s.v. Konservierung [2]).

Weinmus   „mit Wein zubereitetes Speisemus“

Quelle: An hohen Festtagen kam Mandelmus, an Weihnachten sogar Weinmus auf den Tisch (Rheinisch-westfälische Zeitschrift für Volkskunde 53, 2008). - Da gab es schon am Vorabend gebratene Hühner und am Augustinustage selbst Schmorbraten, Hammelfleisch mit Pfeffer, Hühner "mit mandelen unde rosin", Weinmus, Käse, Butter und Früchte (Velhagen& Klasings Monatshefte 50, 1936).

Weinpunsch   „mit Wein zubereiteter Punsch“

Quelle: Harris stotterte stark und ließ tatsächlich einmal einer Gruppe von Gästen einen ungenießbaren Weinpunsch servieren (James, Die geheimen Memoiren der Jane Austen, 2012). - Das Wasser wird oft durch Wein ersetzt (Weinpunsch); außerdem aber werden auch Champagner, Ale, Ananas, Apfelsinen, Eier etc. verwendet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Punsch).

Weinschaum   „mit Wein zubereitete Schaumspeise“

Quelle: Am Weihnachtstag bekommt das Parfait einen Weinschaum als Begleiter (Die Zeit, 02.12.2010). - für süße Speisen wählt man gern Schaum von Eierschnee und Zucker (Baisermasse) oder Weinschaum (Chaudéau) (Der Bazar, 11.10.1915).

Weinschnaps   „aus Wein destillierter Schnaps“

Quelle: Offenbar war Papa zu einer Probe von diesem Weinschnaps eingeladen worden, und die war aus dem Ruder gelaufen (Kanitz, Oma packt aus, 2013). - Zuk (Z. Mekâjil), ein etwa 4 Stunden von Beirut in der syrischen Landschaft Kesruân gelegener, durch Webereien und Weinschnaps berühmter Flecken (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Zuk).

Weinschokolade   „mit Wein zubereitete Schokolade“

Quelle: Die Winzer von "der Franke" haben gemeinsam mit einer österreichischen Schokoladenmanufaktur eine Weinschokolade kreiert (Das Deutsche Weinmagazin, 2008). - Niemand verstand es, den Abendtee oder die Weinschokolade für den nächtlichen Arbeitstisch so zuzubereiten wie sie (Stickelberger, Dichter im Alltag, 1952).

Weinsoße   „mit Wein zubereitete Speisesoße“

Quelle: Die Dampfnudeln kann man mit Butter essen, mit Kompott oder Weinsoße (Die Zeit, 31.01.2013). - Ananas-Pudding mit Weinsoße (Kölnische Zeitung, 03.01.1908).

Weinspeise   „mit Wein zubereitete Speise“

Quelle: Erlesene kalte Weinspeisen trafen auf raffinierte warme Gerichte, auf flambiertes Obst und auf Raclette (http://www.meinbezirk.at/niederoesterreich/neunkirchen/themen/semmering.html, 13.01.2016). - Die Weinspeise ist zu gut (Andres, Die Sintflut, 1949).

Weinsuppe   „mit Wein zubereitete Suppe“

Quelle: Eine Fränkische Weinsuppe besteht aus einem zwiebelgesättigten Sahnebrei, mit Wein und Bouillon aufgegossen und mit Estragon gewürzt (Die Zeit, 26.06.2003). - Mittagessen: Gemüsebrühe oder Weinsuppe, 150 Gramm Fisch mit 30 Gramm Butter und Luftbrot oder 100 Gramm Fleisch mit Tomatentunke und Salat, reichlich Gemüse mit 30 Gramm Speck, 1 Glas Wein (Kneipp/Reile, Das große Kneippbuch, 1903).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Weinapfel   „für die Mostherstellung geeignete Apfelsorte“

Quelle: Als Mostapfel, Weinapfel oder Viezapfel werden Apfelsorten bezeichnet, die sich besonders für die Mostherstellung eignen (http://de.wikipedia.org/wiki/Mostapfel, gesehen am 8.7.2013). - In den verschiedenen Gegenden bevorzugt man gewisse Apfelsorten (trierischer Weinapfel, Luikenapfel, rheinischer Bohnapfel etc.), vielfach aber verarbeitet man Gemische verschiedener Sorten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Obstwein).

Weinbirne   „für die Mostbereitung geeignete Birnensorte“

Quelle: Die Oberösterreicher Weinbirne auch "Kärntner Speckbirne", "Zitronengelbe Mostbirne" oder kurz "Oberösterreicher" genannt, ist eine Sorte der Birne (Pyrus communis), genauer eine Mostbirne (https://de.wikipedia.org/wiki/Oberösterreicher_Weinbirne, gesehen am 22.04.2013). - Längliche Weinbirnen, nicht zum Rohgenuß geeignet, mit brüchigem, rübenartigem oder selbst halbschmelzendem Fleisch, entschieden herbem, adstringierendem Geschmack, länglich: späte Grünbirne S*D (Fig. 14), Knausbirne S, gelbe Wadelbirne S!, Träubeles Birne HZ (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Birnbaum [1]).

Weinblume (2)   „Gemeine Nachtkerze, Oenothera biennis“

Quelle: Weitere Trivialnamen sind Nachtblume, Gelber Nachtschatten, Nachtschlüsselblume, Eierblume, Gelbe Rapunzel, Rapunzelsellerie, Härekraut, Rapontika, Rübenwurzel, Schinkenkraut, Schinkenwurz, Stolzer Heinrich, Weinblume oder Weinkraut und Hustenblume (https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeine_Nachtkerze, gesehen am 22.04.2013). - Dabei strömen die Blüten einen angenehmen Duft aus, der dem der Weinblüte sehr ähnlich ist und der Pflanze auch den Namen Weinblume verschafft hat. Den Namen Nachtkerze hat man ihr gegeben, weil sie nachts mit bläulichem Lichte leuchten soll (Höck, Lehrbuch der Pflanzenkunde für höhere Schulen und zum Selbstunterricht, 1908).

Weinkirsche   „eine Kirschsorte“

Quelle: Die "Weinkirsche" blüht spät (Mitteilungen des Obstbauversuchsringes des Alten Landes e. V., 1952). - Man lernte die Sauer- oder Weinkirsche kennen (Gauss/Freivogel, Von der Urzeit bis zum Bauernkrieg des Jahres 1653, 1932).

Weinkraut (1)   „Wiesen-Kuhschelle, Pulsatilla pratensis“

Quelle: Für diese Art gibt viele, zum Teil nur regionale, Trivialnamen: [...] Weinkraut (Schlesien) (https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnliche_Kuhschelle, gesehen am 22.04.2013). - Kuhschelle; Schwaben: Heuschlafen; Schlesien: Bockskraut, Tagesschlaf, Weinkraut (Ascherson, Synopsis der mitteleuropäischen Flora, 1935).

Weinkraut (2)   „Keulen-Bärlapp, Lycopodium clavatum“

Quelle: In der von mir gesehenen Ausgabe von Brunfels habe ich Weinkraut oder Bärlapp nicht gefunden (Möbius, Geschichte der Botanik, 1968).

Weinkraut (3)   „Weinsauerkraut, in Weißwein eingelegter Weiß- oder Spitzkohl“

Quelle: Als Hauptspeise gibt es "den Klassiker", Saumagen, Bratwurst und Leberknödel mit Weinkraut und Kartoffelpüree (Die Zeit, 19.05.2011). - In diesem Gasthaus kann man einen Saumagen essen und einen Saumagen trinken, nämlich einen Pfälzer Saumagen mit Weinkraut und Brot zu 4,90 Mark und dazu ein Gläschen Kallstadter Saumagen ("fruchtig, edles Spiel") zu 1,20 Mark (Die Zeit, 20.01.1967).

Weinlauch   „Weinberglauch, Allium vineale“

Quelle: So weist der Großkmehlener Weinberg an bemerkenswerten Pflanzenarten u. a. Wein-Lauch (Allium vineale), Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) und Knollen-Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus) auf (Der Schraden: eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand, 2001). - Der Weinlauch kann als äußerst schädliche Pflanze auftreten (Boas, Zeigerpflanzen: Umgang mit Unkräutern in der Ackerlandschaft, 1958).

Weinnägelein   „Berberitzenbeere“

Quelle: Weinnägelein, gewöhnlicher Sauerdorn (Oberbayerisches Archiv, 1996). - Weinnägelein, die Früchte von Berberis vulgaris (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Weinpalme   „Oenocarpus, Palmengattung, deren Früchte für die Herstellung von Palmwein genutzt werden“

Quelle: Andere sind rekordverdächtig groß, etwa die Chilenische Weinpalme, die durch die 19 Meter hohe Glasdecke des "Temperierten Gewächshauses" zu stoßen droht (Berliner Zeitung, 28.01.1998). - Oenocarpus Mart., Palmengattg. im trop. Amerika. Die Früchte von O. batava Mart. u.a. liefern Öl, auch einen weinartigen Fruchtsaft, weshalb diese Arten auch Weinpalmen heißen (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Oenocarpus).

Weinpflaume   „eine Pflaumenart mit weinsaurem Geschmack“

Quelle: Hierher gehören Sorten wie "Blaue Berliner Aprikosenpflaume", "Bunter Perdrigon", "Frühe Königspflaume", "Gr. Blaue Frühe", "Pfirsichpflaume" ("Herrenpflaume"), "Kirkes", "Ontariopflaume", "Prokurator" und "Weinpflaume" (https://de.wikipedia.org/wiki/Edel-Pflaume, gesehen am 22.04.2013). - Hierher gehören jedenfalls die Formen: Spitzpflaume, oxycarpa, in Franken und Meiningen; sowie die Weinpflaume, oder bunte Kreke, vinaria, mit gleichem Verbreitungsbezirk (Mitteilungen der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, 1915).

Weinraute   „Ruta graveolens, ein Rautengewächs“

Quelle: Bei Donna Leon liest sie nach, was deren Commissario Brunetti gern speist, und die Odyssee Homers veranlasst sie, in ganz Deutschland nach Weinraute zu fahnden ein Kraut, das in der Antike gern gegessen wurde (Berliner Zeitung, 08.12.1999). - R. graveolens L. (Gartenraute, Weinraute, Hofraute, Hofrun, Gartwurz), ein an steinigen Stellen in Südeuropa und Nordafrika, im westlichen Deutschland wild wachsender, in den mitteleuropäischen Gärten häufig kultivierter, vielfach verwilderter, bis 90 cm hoher Halbstrauch mit gestielten, zwei- bis dreifach fiederteiligen Blättern (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Ruta).

Weinrose   „Rosa rubiginosa, ein Rosengewächs“

Quelle: Kleiner, aber dafür zahlreicher sind die scharlachroten eiförmigen Hagebutten der Weinrose (Rosa rubiginosa) (Berliner Zeitung, 23.10.1998). - deinen Alant und Eibisch werden sie dir geraubt, deine Weinrose ausgerodet und dafür Teppichbeete gezirkelt haben (Sack, Ein verbummelter Student, 1917).

Weinschierling   „Berberitze, Berberis vulgaris“

Quelle: Für die Gewöhnliche Berberitze bestehen bzw bestanden, zum Teil auch nur regional, auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: [...] Weinschadling (Österreich), Weinschärlein (Bayern), Weinscheidling (Österreich), Weinscherling (Österreich), Weinschierling, Weinschürling (https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnliche_Berberitze, gesehen am 22.04.2013). - Die dort gebotene dürftige Beschreibung von Sliven erwähnt noch den Weinschierling als Erzeugnis von Sliven (Abhandlungen für die Kunde des Morgenlandes 32, 1956).

Weinwurz   „Benediktenkraut, Geum urbanum“

Quelle: Nelkenwurz, Benediktenkraut, Weinwurz (Geum urbanum) (Pietzker/Schwalbe/Thaer, Unterrichtsblätter für Mathematik und Naturwissenschaften 46, 1940).

Weinwurzel (2)   „Benediktenkraut, Geum urbanum“

Quelle: Die Wurzel wurde als Nardenwurzel, Nägeleinwurzel, Weinwurzel arzneilich benutzt; sie riecht schwach aromatisch, gewürznelkenartig, schmeckt bitter, etwas herb und wirkt adstringierend, gewürzhaft (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Geum).

substantivisches Determinativkompositum mit Dichtungsformbezeichnung als Hinterglied
Weingruß   „Reim, mit dem der Wein vor dem Trinken begrüßt wird“

Quelle: Ganz unsicher ist die Zuschreibung bei den zahlreichen unter seinem Namen überlieferten Klopfan-Sprüchen (einer Nürnberger Lokalgattung), sprichwortartigen Strophen, Bier- und Weingrüßen und Priameln (https://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Rosenplüt, gesehen am 22.04.2013). - Weingrüße und Weinsegen, eine dem Trinklied verwandte, aber nicht in lyrischer Form, sondern in kurzen Reimpaaren sich bewegende Gattung der deutschen Literatur im 15. und 16. Jahrh., in welcher der Wein verherrlicht und gesegnet wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Weinlied   „Lied, das beim Weintrinken gesungen wird“

Quelle: Gegen 16 Uhr bringt das Berliner Blasorchester Weinlieder und -geschichten zu Gehör (Berliner Zeitung, 24.09.1994). - Am berühmtesten sind seine Weinlieder (wie er denn dem Weine, neben der Knabenliebe, auch im Leben besonders gefrönt hat) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Abu Nuwâs).

Weinpoesie   „Dichtung, die sich mit Wein befasst und die beim Weintrinken vorgetragen wird“

Quelle: Sie fügen sich gut in die übrige Weinpoesie des Abû Nuwâs ein (Asiatische Studien: Études asiatiques 62, 2008). - Eine der köstlichsten Erinnerungen an die Weinpoesie in Alt-Würzburg war wohl das Würzburger Willkommbuch, das in der Ratsschänke auflag (Jung, Wenn man beim Wein sitzt, 1951).

Weinsegen (2)   „Gedichtform, in der der Wein gesegnet und gepriesen wird“

Quelle: Weingrüße und Weinsegen, eine dem Trinklied verwandte, aber nicht in lyrischer Form, sondern in kurzen Reimpaaren sich bewegende Gattung der deutschen Literatur im 15. und 16. Jahrh., in welcher der Wein verherrlicht und gesegnet wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Weingrüße).

substantivisches Determinativkompositum mit Wahrnehmungsabstraktum als Hinterglied
Weindampf (1)   „vom Wein aufsteigender Dampf“

Quelle: Die Luft ist überfüllt von Weindampf, Stimmen, Farben (Leidecker, Der offene Himmel, 2005). - Auf knapp hundert Meter Breite drängt sich alles zusammen, was da im Rheintal nach Hause strebt - nach einem, ach, so köstlichen Sonntag in Benzin- und Weindämpfen (Die Zeit, 06.10.1961).

Weinduft   „Duft des Weins“

Quelle: Ich selber spielte Turniere in einem spanischen Weinkeller und im River Plate Stadium von Buenos Aires, wobei ich den Weinduft zum einen, das Zuschauergebrüll zum anderen eher als anregend empfand (Die Zeit, 25.05.2005). - Als Herakles bei ihm einkehrt, öffnet er ihm zu Ehren ein den Kentauren gemeinsam gehörendes Faß Wein, ein Geschenk des Dionysos, worauf die Kentauren, vom starken Weinduft angelockt, mit Bäumen und Felsstücken über Herakles herfallen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Phólos).

Weindunst (1)   „vom Wein aufsteigender Dunst“

Quelle: Eine mit dem Qualm holländischen Tabaks vermischte Wolke aus Bier- und Weindunst lagerte über dem wuchtigen, mit Humpen, Tonpfeifen und allerlei Rauchzeug bedeckten Tisch (Berliner Zeitung, 01.04.1995). - Er neigte sich zu ihr; ihr aber wehte Weindunst entgegen, sie zuckte zusammen (Schnitzler, Die Frau des Richters, 1925).

Weingeruch   „Geruch des Weins“

Quelle: Der Weingeruch kommt aus ihrem Mund und belästigt die Leute (Die Zeit, 12.09.2002). - Drusenöl (Kognaköl, Weinöl, Weinbeeröl, Traubenöl, Huile de marc), Bestandteil des Weines, der den allen Weinen gemeinsamen Weingeruch (aber nicht die Blume) bedingt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Drusenöl).

Weingeschmack   „Geschmack des Weins“

Quelle: Gläser können den Weingeschmack auf vielfältige Weise beeinflussen (Der Tagesspiegel, 07.09.2003). - Sie werden mit Wasser bis zu 40° verdünnt, behalten dabei aber den Weingeschmack und werden deshalb gewöhnlichen Branntweinen vorgezogen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Franzbranntwein).

Älteres Neuhochdeutsch (Wein)

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzen- und Wuchsformbezeichnung als Hinterglied
Weingewächs   „Weinpflanze, Weinstock“

Quelle: Dessen erfreute sich Faustus gar sehr und that dem also, verzeichnete zur Stunde die Kost neben einem guten Trunk zweier oder dreierlei Weingewächse, um zu sehen, ob ihm der Geist auch das gethane Versprechen erfüllen würde (Schwab, Doktor Faustus, 1836-37). - Ein anderes Weingewächs führet den Namen von Harthengst, und wird daraus ein dauerhafter Wein gekeltert, der aber in den ersten Jahren von rauhem Geschmacke ist (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - Daher auch dieses ein Hauswirth bey seinem Weingewächs in Obacht zu halten: 1 sie sauber und rein zu verwahren / 2 und den Unterscheid seiner Wein wol zu kennen (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Weinhecke   „Hecke aus Weinstöcken“

Quelle: Die Straßen sind gerade, die Häuser nicht hoch, aber oft von Weinhecken umgeben (Damen Conversations Lexikon, 1834, s.v. Buenos Ayres). - Der übrige Raum zwischen der Mauer und dem Sopha der Schreiber ist mit einem Gitterwerk von Rohr bedeckt, welches große Weinhecken traget (Sammlung der besten und neuesten Reisebeschreibungen, 1766). - Bey den Häusern aber werden grosse hohe Weinhecken / an Gättern und Häusern / wo sie Sonnen haben mögen / aufgezogen / die viel und reiche Früchte bringen (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Weinpflanze   „Weinrebengewächs, Weinstock, Vitis“

Quelle: Lykurgos, 1) Sohn des Dryas, König der Edoner, zeigte sich gegen Bakchos feindselig, indem er die Weintrunkenen bestrafte u. die neuen Weinpflanzen verwüstete, u. wurde deshalb von dem Gott geblendet (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Lykurgos). - Von der Weinpflanze umständlich (Göttingische gelehrte Anzeigen 1, 1776).

Weinrebe   „Vitis vinifera, Weinpflanze“

Quelle: Je weiter Theonest fuhr, desto wohler ward ihm zu Muthe, und so landete er denn bei Kaub in seiner Kufe an, predigte das Christenthum und pflanzte Weinreben und zwar süße Trauben tragende, die kelterte er zuerst in seiner Kufe und davon nahm der Ort, den er hier am Strome gründete, den Namen Kaub an (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71). - Beym Ende derselben durchschneidet die costnizer Straße den Weg nach dem Dorfe Wolmartingen, welches dreyhundert Ruthen lang und unten an dem mit Weinreben bepflanzten Berge linker Hand liegt (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - noch weiter sollen auch die versengeten Weinreben recht von neuen geblüet / und kleine Weinträubelein / wie im Vor-Jahre / dargezeiget haben (Praetorius, Anthropodemus plutonicus, 1666-67).

Weinstock   „Rebstock, kultivierte Weinpflanze“

Quelle: ich pflanzte wenige Weinstöcke, die sind nun drey Jahre alt und wurden nach jener Art zurecht geschnitten (Goethe, Brief an Zelter, 1831). - Bürger betriegen 1) Wenn sie einander die Bäume und Weinstöcke ausgraben und nehmen, oder heimlich abhauen und verderben (Hönn, Betrugs-Lexikon, 1724). - Wer mir Vollkommenheit, wie Gott hat, ab will sprechen, / Der müßte mich zuvor von seinem Weinstock brechen (Angelus Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1657-75).

substantivisches Determinativkompositum mit Zierformbezeichnung als Hinterglied
Weingirlande   „Ziergirlande aus Weinlaub“

Quelle: Die Kinder spielten Schaukel, / Auf Weinguirlanden sitzend, / Die hoch von Baum zu Baume / Der Winzer pflegt zu ziehen (Müller, Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten, 1824).

Weinkranz   „Kranz aus Weinlaub als Wirtshauszeichen“

Quelle: Das Recht zum W. wird durch einen ausgehangenen künstlichen Weinkranz angedeutet (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Weinschank). - Der Weinkranz, des -es, plur. die -kränze, ein Kranz, so fern derselbe ein Zeichen eines öffentlichen Weinhauses ist (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Dicht an der Wallfahrtskapelle winkt fröhlich ein gastlicher Weinkranz (Matthisson, Die Wallfahrtskapelle, 1803). - Nun laufet hin, wo Weinkränze heraushängen, und saufet euch wacker voll! (Beer, Die kurzweiligen Sommer-Täge, 1683).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Weinberg   „Berghang, an dem Wein angepflanzt wird“

Quelle: Auch bei Ilseburg am Weinberg haben ehedem Zwerge gewohnt, die haben den Leuten immer die Kinder und das Brot gestohlen (Kuhn, Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche, 1848). - Mir ist der Säbel lieber als fünf Morgen Weinberg (Müller, Golo und Genovefa, um 1775). - Im Weinberg geht ein artig Stücklein mit der schönen Liesel vor (Beer, Die kurzweiligen Sommer-Täge, 1683).

Weinbezirk   „Bezirk, in dem es viel Wein gibt“

Quelle: Die Hattenheimer fanden sich dadurch verletzt, da der grössere Theil des berühmten Weinbezirks in Markobrunn in ihrer Gemarkung liegt (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v. Recht (Adv.).

Weindistrikt   „Distrikt, in dem es viel Wein gibt“

Quelle: Pezo da Ragoa (P. do Regoa), Flecken in der portugiesischen Provinz Traz os Montes, am Douro; Flußhafen, Handel mit Portwein; 1600 Ew.; gehört zum Weindistrict der Dourogesellschaft (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Pezo da Ragoa). - viele Leute erreichen ein Alter von 70 bis 90 Jahren, vorzüglich in dem Weindistrikt, wo doch die Wohnungen dicht am See liegen (Norrmann, Geographisch-statistische Darstellung des Schweizerlandes, 1795).

Weindorf   „Dorf von Weinbauern“

Quelle: Die Häuserzeilen der reichen Weindörfer vor der Hart sind vor dreihundert Jahren schon neugebaut worden mit einer meist jetzt noch genau erkennbaren Regelmäßigkeit (Berliner Revue 11, 1857).

Weinfeld   „Feld, auf dem Wein angepflanzt wird“

Quelle: Wenn ich nach den vielen schönen Weinfeldern rund in der Gegend urteile und nun höre, daß die Ruine von einem Domherrn erklärt worden ist, so sollte ich fast blindlings glauben, sie müsse sich auf die Dionysien bezogen haben (Seume, Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802, 1803). - Die furchtbaren Wörter, die wunderbar davon noch immer übriggeblieben sind, als Ponte Sanguinetto, Ossaja, Spelonca gehen mir immer wie eine Brandfackel in die Seele, wenn ich da herumreite, so daß ich zuweilen vor Hitze und Ungeduld nicht auf dem Pferde bleiben kann und herunter in ein Wirtshaus muß, um einen frischen Zug zu tun von Römergrimm, der hier ins Gras biß und noch die Weinfelder düngt (Heinse, Ardinghello und die glückseligen Inseln, 1787).

Weingang (1)   „mit Weinlaub umrankter Gartengang“

Quelle: Unter denselben Pausen, die man beim Hinabsteigen gemacht hatte, stieg man auch wieder bergan und war eben bei dem Teich und seinen Hängeweiden angekommen, als man etwas höher hinauf ein Schluchzen, Lärmen und Lamentieren hörte, das, wenn nicht alles täuschte, von der Stelle herkam, wo hinter dem langen Weingange die Gärtnerei gelegen war (Fontane, Graf Petöfy, 1884).

Weingarten   „mit Wein bepflanzter Garten“

Quelle: Das Haupt geschmückt mit dem Perlendiademe herrlicher Erinnerungen, mitten aus den Trümmern der römischen Vorzeit und den Weingärten der Mosel erhebt sich die uralte Aogusta Trevirorum (Damen Conversations Lexikon, 1838, s.v. Trier). - Der Weingarten, des -s, plur. die -gärten, ein Garten, d.i. befriedigter Ort, welcher mit Weinstöcken bepflanzt ist, besonders wenn es eine Ebene ist, zum Unterschiede von einem Weinberge. Im Oberdeutschen ziehet man dieses Wort im gemeinen Leben in Wingart zusammen, und gebraucht es auch wohl für Weinberg (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Es wächst an sandigen Orten, auch in den Weingärten (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon,, 1721, s.v. Juncaria). - Wie ansehnlich gleich sonst ein solcher Bundsgenosse ist / würde er doch ohne den Einfluß der Gottesfurcht einem Reiche so viel als der Schatten eines Lorberbaums denen Weingärten Schaden zuziehen (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Weingebiet   „Gebiet, in dem es viel Wein gibt“

Quelle: Und ringsumher ist Weingebiet, / Und goldne Ströme rinnen, / Es klingt der Tanz, es schallt das Lied / Der ros'gen Winzerinnen (Geibel, Lieder aus alter und neuer Zeit, 1856).

Weingebirge   „Gebirge, in dem es viel Wein gibt“

Quelle: Die Wände des Zimmers wichen zurück, um den Weingebirgen, der blauen Luft und dem weiten Blicke über das glänzende Meer Raum zu geben (Tieck, Dichterleben, 1826). - Das Weingebirge, des -s, plur. ut nom. sing. ein mit Weinstöcken bepflanztes Gebirge, eine Reihe mehrerer Weinberge (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Aber geliebter, trunken und weisheitsvoll / Von Weingebürgen, wo die Unsterblichen / Taumelnd herumgehn, wo die Menschen / Unter Unsterblichen, Götter werden (Klopstock, Auf meine Freunde, um 1747). - dann dazumal ein geh entstandenes Wetter mit hartem Schauer und schädlichen Rieselsteinern alle Weingebirg in selber Gegend gänzlich zu Grund gericht, der Weingarten aber des gedachten gutherzigen Manns ist nit ein Haar groß verletzt worden (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weingefilde   „Gegend, in der es viel Wein gibt“

Quelle: Wir fahren zu einem herrlichen Thore hinaus, an einem herrlichen Kai am Main vorbei, an kultivirten Gärten in der wohlhabenden Gegend, durch Weingefilde, im köstlichsten gesündesten Wetter (wie es in zwanzig Jahren nicht war), nach einem Forsthause, wo man Kaffee nimmt (Varnhagen von Ense, Ein Buch des Andenkens für ihre Freunde, 1834). - Gleicht die Traub' in Chios Weingefilde, / Gleicht sie ihrem Kuß an Milde? (Schlegel, Ariadne, 1790).

Weingegend   „Gegend, in der es viel Wein gibt“

Quelle: Gedächtnißtag 12. Mai, in kälteren Weingegenden ein gefürchteter Tag, weil um diese Zeit nicht selten noch Nachtfröste eintreten (Herders Conversations-Lexikon, 1856, s.v. Pancratius). - Die Weingegend, plur. die -en. 1. Eine mit Weinstöcken bepflanzte Gegend. 2. Eine Gegend, in welcher Wein wächset (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Nero hängt bei Rizini in einer herrlichen Weingegend (Vulpius, Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann, 1799).

Weingehänge   „Weinhang, mit Weinstöcken bepflanzter Abhang“

Quelle: Weit hinaus zur Ebene verfolgte das Auge die gelblichen Fernsichten herbstlicher Stoppelfelder; sie milderten sich durch die quer hindurchlaufenden Weingehänge und die breitastigen, nicht ängstlich beschnittenen Pappeln (Gutzkow, Der Zauberer von Rom, 1858-61).

Weingelände   „mit Weinstöcken bepflanztes Gelände“

Quelle: Die Laube hatte die Aussicht auf den sehr großen Garten, von dem nur der kleinere Theil von Gärtners Hand in Blumenbeete und Weingelände geordnet war (Alexis, Ruhe ist die erste Bürgerpflicht, 1852). - denn damit die göttliche Schwester länger bei deinem Becher verweile, knüpftest du ihres Gespanns feuerschuppichte Schwänze ineinander, zogst sie dann hoch auf, daß sie herabkreisten von deinem Weingelände, ähnlich Jovis flammichten Blitzen (Müller, Bacchidon und Milon, 1775).

Weingut   „landwirtschaftliches Gut, auf dem Wein produziert wird“

Quelle: Er sollte das hübsche kleine Weingut, an welchem er so große Freude hatte, nie bewohnen (Kügelgen, Jugenderinnerungen eines alten Mannes, 1870). - Er war der einzige im ganzen Eßkonvent, der zweierlei tat: erstlich daß er alle Weinsortiments des Bousischen Wein-Inventariums sich reichen ließ, um von allen Weingütern der Residentin denjenigen deutlichen oder doch klaren Begriff in seinen Magen zu bringen, worauf die ältern Logiken so sehr dringen (Jean Paul, Die unsichtbare Loge, 1793). - der Mensch begehrte hundert Emer Wein auß seinem Weingut (Bucellenus, Actaeon Evangelicus, oder Evangelische Waidkunst, 1685).

Weinhalde   „mit Weinstöcken bepflanzte Halde“

Quelle: kath. Pfarrdorf, an einer Weinhalde angelehnt, in einem Thälchen, still verborgen und kaum mehr im Neckarthale sichtbar, 1 St. nördlich von Rottenburg, mit 787 Einwohnern (Memminger, Beschreibung des Oberamts Rottenburg, 1828).

Weinhöhe   „mit Weinstöcken bepflanzte Anhöhe“

Quelle: Die Bezeichnung, daß Sickingen hinter der "Weinhöhe" hervorgedrungen, gehört dem Dichter an. Weinhöhe steht mundartlich für Weinberg (Düntzer, Erläuterungen zu den deutschen Klassikern, 1878). - Eben ruft der Türner: es zieht ein Trupp von mehr als zweihunderten nach der Stadt zu. Unversehens sind sie hinter der Weinhöhe hervorgedrungen und drohen unsern Mauern (Goethe, Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand, 1773).

Weinhügel   „mit Weinstöcken bepflanzter Hügel“

Quelle: darum sah ich recht gerne seine endlosen Dörfer, sah seine Weinhügel aufstreben, sah seine Sümpfe und Röhrichte, und weit draußen seine sanftblauen Berge ziehen (Stifter, Brigitta, 1844). - Man sieht nun links über die bebaute Gegend und Weinhügel mit Dörfern und Höfen belebt und mit Häusern wie besäet (Goethe, Tagebücher, 1797).

Weinhütte   „Hütte in einem Weinberg“

Quelle: er hat - "zu seiner Unterhaltung" - den Hausgarten in seine Pflege genommen und auf der Terrasse eine Weinhütte angelegt (François, Die letzte Reckenburgerin, 1871). - Es werden auch eine Menge Weinhütten, ohngefähr 50, errichtet, und von allen Bierfiedlern aus dem ganzen Umkreis her bemusicirt (Laukhard, Leben und Schicksale, 1792). - Man pfleget auch [...] der Portugiesen Quartier / wegen der edlen Stein und Perlen; Und dann die Wein-Hütten / an dem gemelten Fluß Garumna erbauet / zu besichtigen (Happel, Mundus Mirabilis Tripartitus, 1689).

Weinlage   „für den Weinbau geeignetes Areal“

Quelle: dann pausiert er am Fuß des Berges, wo die Weinlagen aufhören (B. v. Arnim, Goethes Briefwechsel mit einem Kinde, 1835). - Man trift in den Kellern dieser Kartause eine ansehnliche Menge Wein an, darunter sehr alter und köstlicher Wein befindlich, indem hier eine gute Weinlage ist, und die Einkünfte der Kartause größtentheils in Wein bestehen (Neue Sammlung geographisch-historisch-statistischer Schriften, 1784).

Weinland   „Land, in dem viel Wein wächst“

Quelle: seitwärts das warme, helle, liebliche Bamberg, mit der unendlich schönen Aussicht von seinem zerstörten Schlosse, mit seinem ehrwürdigen Dom; dann die schönen Wälder bei Ebrach, und bald dahinter das Weinland Würzburg, und die schönen Wildnisse des Spessart (Tieck, Der junge Tischlermeister, 1836). - Das Weinland, des -es, plur. die -länder, ein Land, in welchen Wein gebauet wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Der Unterschied von Dialekten, von Bier- und Weinländern macht es auch nicht, was uns voneinander hält und sondert (Herder, Briefe zur Beförderung der Humanität, 1793-97). - raht / wo das erfrorne Norden / ist zum süssen Weinland worden? (Klaj, Irene, 1650).

Weinlaube   „mit Wein überwachsene Gartenlaube“

Quelle: ich nahm sie bei der Hand und führte sie in den Garten in die Weinlaube, ich riß die jungen Weinreben ab und warf sie ihr vor die Füße (B.v. Arnim, Goethes Briefwechsel mit einem Kinde, 1835). - Die Weinlaube, plur. die -n, eine mit Weinstöcken bepflanzte Laube (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Seine kleine Kapelle, sein Brunn, seine Weinlaube, seine hohe Cypresse und die Mauern seiner Zelle, die von allen Seiten mit Immergrün bewachsen und mit Blumen geziert waren, machten den Ort, wenn man auch die Lage abrechnet, bewundernswürdig angenehm (Hirschfeld, Theorie der Gartenkunst, 1779). - Die erste / wenn man Weinstöcke an eine Wand des Wohnhauses / oder an ein Gelender des gartens pflantzet / und die reben daran hoch hinauff führet: kan Pergula cantheriata, eine offne Weinlaube genennet werden (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

Weinleite   „mit Weinstöcken bepflanzter Abhang“

Quelle: Weinleite, ein Bergabhang, welcher mit Weinstöcken bepflanzt ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Man verbindet, mit dem Worte mehrere andere, und daraus entstehen verschiedene Bedeutungen; z. B. Bergleite, Weinleite, wenn die Seite mit Wein bewachsen ist (Krünitz, Oekonomische Encyclopaedie, 1799, s.v. Leite).

Weinort   „Winzerdorf, Ortschaft, in der viel Wein angebaut wird“

Quelle: Viele Weinorte gehörten dazu (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kloster-Neuburg). - Ungstein, Callstadt und Herrheim, sind 3 schöne, wohlgelegene und berühmte Weinorte (Büsching, Neue Erdbeschreibung, 1770).

Weinplantage   „Areal, auf dem Weinstöcke angepflanzt sind“

Quelle: das Hervortreten der Oel- und Weinplantagen als eines für die allgemeine Wirtschaftslage entscheidend mitsprechenden Faktors tritt in den Quellen etwa gleichzeitig mit der gracchischen Bewegung auf (Weber, Agrarverhältnisse im Altertum, 1897). - Ampeloprason wächst in den Weinplantagen, hat Blätter wie Porree und verursacht ein starkes Aufstossen (Bergsträßer/Ostertag, Sammlung der neuesten Uebersetzungen der römischen Prosaiker, 1785).

Weinstadt   „Stadt, in der viel Wein produziert wird“

Quelle: Eine der Weinstädte der Champagne ist Epernay (Hahn, Länderkunde von Europa: Frankreich, 1890).

Weinstraße (1)   „Straße, die durch eine Weingegend führt“

Quelle: Mein lieber Schimmel mein, / Dort lad ich lauter Wein, / Mein Schimmel geht die Weinstraß gern, / Hat's g'wiß von seinem Herrn gelernt (A.v. Arnim, Des Knaben Wunderhorn, 1808).

Weinstrom (1)   „Fluss, an dem viel Wein wächst“

Quelle: Der Rheinstrom ist Deutschlands Weinstrom, aber nicht Deutschlands Rainstrom. Ein sprichwörtlich gewordener Ausspruch E.M. Arndt's (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v. Rheinstrom).

Weintal   „Flusstal, in dem viel Wein wächst“

Quelle: Czirquenitza, Marktflecken am Golf Quarnero, im Kreise Fiume (Kroatien); dabei ein fruchtbares Weinthal, Hafen, Fischerei (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Czirquenitza). - Wenn man einmal über die Berge hinüber ist, welche freilich etwas kahl sind, hat man die schönsten Weintäler (Seume, Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802, 1803). - Obgleich dieses Thal eine lange Zeit ohne allen Weinwuchs war, so ist doch ganz gewiß, daß vor Zeiten solcher häufig gewesen seyn muß, indem die alten Illyrier es Vino-dol oder Weinthal nannten (Hacquet, Physikalisch-politische Reise aus den Dinarischen durch die Julischen, Carnischen, Rhätischen in die Norischen Alpen, 1785). - Vast ein gleiche Practick haben Sie auch mit Noui, so ein Schloß / dem Grauen von Tersaz gehörig / vnd ebenfalls in dem Königreich Crabaten vnnd in dem Weinthal an dem Meer gelegen ist / gespielt (Summarische und warhafftige Relation, woher die gegenwertige Kriegs-Empörung inn Friaul zwischen Oesterreich vnd Venedig ihren Anfang genommen, 1617).

Weinterrasse (1)   „terrassenförmig angelegter Weinberg“

Quelle: Schon in den Zeiten des epischen Gesanges haben also in dem Landschaftsbild Ithakas die emsig gepflegten Weinterrassen und die sorgfältig bestellten Fluren der Thalgründe nicht gefehlt (Pöhlmann, Aus Altertum und Gegenwart, 1895). - Für den Nordländer erhält er durch eine vortreffliche Weinterrasse und eine Reihe köstlicher Cypressen, die man vielleicht in ganz Italien nicht so schön wieder findet, viel Anziehendes (Schulz, Reise eines Liefländers, 1797).

Weinabteilung   „Teil einer Örtlichkeit, die für Wein genutzt wird“

Quelle: Der Rathskeller im Rathhause (östliche Seite Bier-Abtheilung, westliche Seite Wein-Abtheilung), eine Merkwürdigkeit Berlins und sehr besucht (Kapp, Neuer und vollständiger Führer durch Berlin, 1873).

Weinbude   „Verkaufsbude für Wein“

Quelle: zumal in der breiten Straße, die vom Postgebäude unten am Hafen ins Herz der Stadt hineinläuft, konnte man sich stundenlang am Volksgewühl ergötzen, das sich um die offenen Garküchen und Weinbuden drängte (Heyse, Jugenderinnerungen und Bekenntnisse, 1868).

Weinbudike   „Verkaufsbude für Wein“

Quelle: lasst nur erst alle Apotheken in Semmel- und Weinbudiken umgewandelt sein, Herrn Kypke als Obersemmelrath die Geschicke der Menschheit leiten und - sein Buch als Makulatur die Düten für das Weissbrot hergeben! (Pharmazeutische Zentralhalle für Deutschland 8, 1867).

Weingewölbe   „Kellergewölbe zur Aufbewahrung von Wein“

Quelle: Unter beiden Häusern lief ein großes Weingewölbe hindurch (Kerner, Die Seherin von Prevorst, 1846). - ein gothisches Gebäude, das gegenwärtig ein, zur King's-Head-Taverne gehöriges Weingewölbe ausmacht, war vermuthlich ein Theil der Abts-Wohnung (Pennant/Wiedmann, Beschreibung von London, 1791).

Weinhalle   „großes Weinlokal“

Quelle: Louis Tullius Joachim, Sohn von V. 3), geb. 11. Febr. 1791 in Rom, ging mit seinem Vater 1799 nach Frankreich, besuchte bis 1817 die Ecole des beaux arts in Paris u. wurde Bauconducteur an der Weinhalle in Paris (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v. Visconti [2]).

Weinhaus   „Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Am 10. April Montags nach Palmarum des J. 1536 hat ein katholischer Priester, der Pfarrer zu Mulda bei Frauenstein gewesen, in einem Weinhause des letztgenannten Ortes allerlei Ueppigkeit getrieben (Grässe, Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, 1855). - Das Weinhaus, des -es, plur. die -häuser, ein Haus, in welchem Wein geschenket, d.i. einzeln verkauft, wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Einsmals gieng obgedachter Temulent ins Weinhaus, und fing an, die Zeit mir Zechen und andrer Kurzweile zu vertreiben (Musäus, Grandison der Zweite oder Geschichte des Herrn von N., 1760-62). - Ich wollte in die Kirche Geld geben, so hießest du mich solches in die Weinhäuser tragen (Beer, Die kurzweiligen Sommer-Täge, 1683).

Weinkeller   „Keller, in dem Wein aufbewahrt wird“

Quelle: In den Kellergängen des Königlichen Schlosses zu Berlin soll sich vor noch gar nicht langen Jahren oftmals ein dreibeiniger Hase mit feurigen Augen gezeigt haben, und namentlich hat er sein Wesen immer in der Nähe des Weinkellers getrieben (Kuhn, Märkische Sagen und Märchen, 1843). - Bey dem Weinkeller ist eine angenehme Grotte (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - damit er aber einen nähern Weg in die Höll habe, so hat er sich, nit wie andere pflegen, in der Höhe, sondern in den tiefen Weinkeller hinunter gestiegen, und sich an dem größten Weinfaß, so in die 30 Eimer gehalten, erhenkt (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinkneipe   „einfaches Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Wie sehr hat mich Ihr lieber Brief erfreut und überrascht! Er traf mich, als ich eben in der Weinkneipe bei einer Flasche Burgunder saß (Busch, Brief an Friedrich Wernecke, 1865). - Ein Bauherr, dessen Name in der Geschichte fehlt, trat oft in die Haustüre und zankte zum Gerüste hinauf, wenn die Beine des Hausfärbers, anstatt davon herunterzuhängen - denn mehr war vom Maler nicht zu sehen -, in der nächsten Weinkneipe standen und wankten (Jean Paul, Hesperus oder 45 Hundsposttage, 1795).

Weinkrug (2)   „Weinlokal“

Quelle: Schire chane seynd Weinkrüge oder Schencken / in welchen meist vnzüchtige Leute sitzen (Olearius, Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse, 1647).

Weinladen   „Ladengeschäft, in dem Wein verkauft wird“

Quelle: Wein? Woher soll ich Wein nehmen, Grasset? Heut nacht haben sie ja alle Weinläden von Paris ausgeplündert (Schnitzler, Der grüne Kakadu, 1899).

Weinlager (1)   „Raum, in dem Wein gelagert wird“

Quelle: Weinlager, 1) das starke Gerüste, worauf die Weinfässer in einem Keller liegen (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Das Weinlager, des -s, plur. die -läger. 1. Das Gerüst in einem Weinkeller, worauf die Weinfässer liegen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Vorher stand eine Gothische Burg darauf, von welcher man die frischen geräumigen Keller der Vorfahren zu großen Weinlagern beybehielt (Heinse, Hildegard von Hohenthal, 1795-96).

Weinlager (2)   „Vorrat an Wein“

Quelle: Weinlager, [...] ein Vorrath von Wein in Fässern (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Das Weinlager, des -s, plur. die -läger. [...] Ein Vorrath von Wein in Fässern (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.).

Weinlokal   „Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Was schon als Träubchen sauer war, das bleibt auch sauer immerdar, und würd' es alt schier hundert Jahr. – Frieske, 9. Inschrift im Innern des Probirzimmers im Weinlocal des neuen berliner Rathhauses (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Träubchen).

Weinmarkt   „Markt, auf dem mit Wein gehandelt wird“

Quelle: Da befand man sich nun wieder diesseits, da schlich man zum Weinmarkte, bewunderte den Mechanismus der Krane, wenn Waren ausgeladen wurden; besonders aber unterhielt uns die Ankunft der Marktschiffe, wo man so mancherlei und mitunter so seltsame Figuren aussteigen sah (Goethe, Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit, 1811-33). - Auf dem Weinmarkte steht auch ein artiger Brunnen mit der metallenen Statue des Herkuls (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - Am Tag des h. Bartholomäi sollest du dich lieber mit ihm schinden lassen, als Gott beleidigen, aber du trägst lieber deine Haut auf den Weinmarkt (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinrestaurant   „Restaurant, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Weinrestaurant Schleich empfiehlt seinen Garten, sowie Lokal einem geehrten Besuche (Münchener Anzeiger, 1875).

Weinrestauration   „Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Nichtsdestoweniger wird man von Oben bald in Ihre Karten blicken, wenn Paillard und Schneidmeyer fortfahren, sich in der Weinrestauration am griechischen Marktplatz mit den bekannten Damen eine Champagner-Schwemme zu leisten (Conrad, Was die Isar rauscht, 1887-90).

Weinschenke   „Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: In einer der schönen Spätsommernächte des Jahres 1811 ging ein alter Fischer aus der Weinschenke heim, in der er täglich seinen Schoppen zu trinken pflegte (Schöppner, Sagenbuch der Bayerischen Lande, 1852-53). - Die Weinschenke, plur. die -n, ein Weinhaus im verächtlichen Verstande (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Ich fand ihn einst in einer Weinschenke (Weidmann, Johann Faust, 1775). - Mein Sohn, dieser Dieb ist sonst deß Schergen bester Freund, mit dem er stets in Würthshäuseren vnd Weinschäncken hien vnd wieder gefressen vnd gesoffen (Moscherosch, Gesichte Philanders von Sittewald, 1640).

Weinspeicher   „Vorratsraum für Wein“

Quelle: Wie ihre Möbel, Viehstand, Getreide und Weinspeicher, so waren auch ihre heiligen Schriften, nicht blos Bibel- sondern auch Talmudexemplare, vor Confiscation sichergestellt (Graetz, Geschichte der Juden, 1853-75).

Weinspelunke   „sehr einfaches Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Am jüngsten Tage gilt / Kapuze, Scheich und Mufti keinen Deut. / Du bete Gott den Herrn / In Weinspelunken an und zittre nicht! (Daumer, Hafis, 1846).

Weinstube   „kleines Weinlokal“

Quelle: Lieber Federigo, komm doch heut Abend in die Weinstube von Huth (Bleibtreu, Größenwahn, 1888). - Der Prospekt eröffnet sich und zeiget Herr Johannsen seine Weinstube, worinnen sitzt Injurius, Leander, Jukundus und andere Weingäste (Reuter, Graf Ehrenfried, 1700).

Weinwirtschaft (1)   „Weinlokal“

Quelle: Es war offenbar eine Weinwirtschaft gewesen. Heda, Padrone, eine Flasche Falerner! (Conrad, Was die Isar rauscht, 1887-90). - Hier allein sind zwey und vierzig Waldbürger Häuser, die das Recht Wein zu schenken haben; am Windschacht wirft eine eigentliche k. k. Wein-Wirthschaft einen auffallend grossen Gewinn (Hoffinger, Vermischte medizinische Schriften, 1791).

Weinzelt   „Festzelt, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Schon stand ich vor dem großen Weinzelte; und als auch Barthel sich bald darauf einfand, hatte ich mit dem Opfer meiner ganzen Barschaft ein Glas Punsch und ein mit Wurst belegtes Butterbrot für ihn in Bereitschaft (Storm, Auf der Universität, 1862).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
Weinbütte   „großer Tragebehälter für Weintrauben“

Quelle: Man sagte ihnen freilich auch nach, daß kein Weindörfer nach Haus komme, außer er bringe etwas "Gemaustes" mit, und daß man in den Weindörfer Weinbütten Fische fangen könne, weil sie nämlich den neuen Wein mit Neckarwasser vermehren (Wildermuth, Bilder und Geschichten aus Schwaben, 1852-54). - Die Weinbutte, plur. die -n, eine Butte, die gelesenen Weintrauben darin in die Kelter zu tragen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Ich lasse meinen rothen Wein zwölf tage, und auch länger, in den Weinbütten stehn (Abhandlungen und Beobachtungen durch die Ökonomische Gesellschaft zu Bern gesammelt, 1766).

Weinkübel (1)   „Bütte, großer Tragebehälter für Weintrauben“

Quelle: Die Weintrauben werden in die sogenannten Weinkübel oder Butten gelegt (Redlhammer, Die Landwirthschaft in Böhmen sowohl im Grossen, als im Kleinen praktisch behandlet, 1788).

Weinamper   „großes Weingefäß“

Quelle: Ich, der ich die Schwachheit hab, mich gern loben zu lassen, begeh die Zweideutigkeit und trink den Elfer aus dem Weinamper (Bäuerle, Die Bürger in Wien, 1820).

Weinbecher   „Becher für Wein“

Quelle: Habdalah (Habhdalah, Hawdolo), bei den Juden ein. Gebet, welches am Ausgang der Feste über den Weinbecher gesprochen wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Habdalach). - Allein, sobald dieser erfuhr, was geschehen war, ließ er den Matusius mit sammt dem Weinbecher ins Meer schmeißen, worauf der Becher oder Krater zum Andenken solcher Begebenheit mit unter die Sterne soll seyn versetzet worden (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Demiphon). - Jener hatte sich im einschenken des weinbechers versehen: und dieser sehr viel des Königlichen getreidichs veruntrauet (Zesen, Assenat, 1670).

Weinbehälter   „Behälter für Wein“

Quelle: Dazu gehörten verschliessbare Tafelbestecke in der Form von Schiffen, welche Gewürze, Wein, Trinkgefässe, Löffel enthielten und in oft seltener Pracht hergestellt waren; Bronnen, Weinbehälter in Form reichgegliederter Bauwerke, Salzfässer, Dreifüsse zur Unterstützung grösserer Geschirre oder als selbständige Schaustücke (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Gefässe, häusliche). - Er hatte das Recht, sich des königlichen Weinbehälters zu bedienen, und die Wirthshäuser im Königreiche standen unter seiner Aufsicht (Klüber, Das Ritterwesen des Mittelalters, 1786). - Wie ein fast bejahrter Alter / Nach der schnellen Monden Flucht, / Sitzend bei dem Weinbehalter, / Kostet seiner Arbeit Frucht (Harsdörffer, Lob des Winters, um 1650).

Weinbouteille   „Flasche für Wein“

Quelle: Dann setzt man sich zu Tisch, es kommen die Weinbouteillen oder der Punschnapf, die Gäste erheitern sich (Wienbarg, Holland in den Jahren 1831 und 1832, 1833). - Hierauf verließ er mich und redete diesen Abend fernerhin sehr wenige Worte mit mir, hergegen machte er sich mit seinen Gästen bei den Weinbouteillen noch etliche Stunden lustig (Schnabel, Der im Irrgarten der Liebe herumtaumelnde Kavalier, 1738).

Weinbüchse   „Behälter für Wein“

Quelle: Etwas höher, beiläufig in der Höhe der Petits Mulets, lagen die Leichen des Herrn Beane und eines anderen Trägers mit allem Gepäcks neben ihnen auf dem Schnee, die Seile eingerollt, Eisaxt, Gürtel und leere Weinbüchsen (Mitteilungen des Deutschen und österreichischen Alpenvereins, 1875).

Weineimer   „Gefäß und Maßeinheit für Wein“

Quelle: der Presburger Eimer (lat. Urna) zu 64 Halben ist genau dem Metzen gleich, also 54,4442 Liter od. 0,93836 Wiener Weineimer od. 0,9247 preuß. Eimer (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v. Ungarn [1]). - Bey ihrer Verehrung wurde ein verhülleter Weineymer, Amphora, mit aufgesetzet (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Bona Dea).

Weinfass   „Fass für Wein“

Quelle: Ihm waren zahllose Weinfässer als Erbe zugefallen und der Wein darin hatte die Kraft, den zu verjüngen, der ihn trank (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71). - Das berühmte heidelbergische Weinfaß ist im Jahre 1727 erneuert, mit vielen Zierrathen versehen und anitzt gefüllet (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - damit er aber einen nähern Weg in die Höll habe, so hat er sich, nit wie andere pflegen, in der Höhe, sondern in den tiefen Weinkeller hinunter gestiegen, und sich an dem größten Weinfaß, so in die 30 Eimer gehalten, erhenkt (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinflasche   „Flasche für Wein“

Quelle: Als die erste Weinflasche gekommen war und er davon gekostet hatte, schob er sie zurück und sagte: "Den soll nur der Lehrjung trinken. Geschwefelt ist er." (Rosegger, Waldheimat, 1877). - Jener Schenktisch zeiget Ihnen einen Vorrath von Weinflaschen, welche von uns kaum in vier Wochen würden können ausgeleeret werden (Musäus, Grandison der Zweite oder Geschichte des Herrn von N., 1760-62). - vnnd als die andern oben auss seyn / die Stern zu sehen / gibt er jhm seine Kleider / vnd einen langen grossen Hut / vnd ein Weinflasch in die Hand (Calvi, Beutelschneider, oder newe warhaffte vnd eigentliche Beschreibung der Diebs Historien, 1627).

Weingallone, Weingall   „Maßeinheit für Wein“

Quelle: Wein wird nach dem alten englischen Weingallon (= 3,785 Litres = 3,305 preußische Quart) gemessen (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Cuba [2]).

Weingebinde   „Fass für Wein“

Quelle: ein in mehreren deutschen Staaten, größeren Handelsplätzen, in der Schweiz, Dänemark u. Schweden etc. übliches größeres Weingebind, gewöhnlich zu 6 Ohm od. 12 Eimer (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Fuder). - Wahrscheinlicher ist, daß anfänglich nur ein mit einem Ochsenkopfe bezeichnetes ausländisches Weingebinde mit diesem Nahmen beleget worden, der denn nachmahls allen Fässern von ähnlichem Inhalte gemein geworden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Oxhoft).

Weingefäß   „Gefäß für Wein“

Quelle: Entschieden lehnte der unsrige jeden Verzug ab, ließ sich eine Schnur geben, zog diese durch die Henkel, und hing sich daran das große Weingefäß über die Schulter (Immermann, Münchhausen, 1838-39). - Vor ihm steht eine Säule und ein Weingefäß darauf (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Comvs). - Wann nun dieses alles ist geschehen / führen sie den Gefangenen in ein grosses Hauß / da dann viel grosse Weingefäß stehen (Gottfried, Newe Welt Vnd Americanische Historien, 1631).

Weingeschirr   „Behälter für Wein“

Quelle: Wächst aber Sang und Sporngeklirr / Nun kühner den Genossen, / Seh ich das leere Weingeschirr / Ihn kräftig niederstoßen (Lenau, Die Heideschenke, 1831). - warum saget Jesus, daß man diese Krüge und nicht die gewöhnlichen Weingeschirre füllen soll? (Thiébault, Homilien über die evangelien auf alle Sonntage und Hauptfeste des Jahres, 1774). - Auß dem Holtz des Buchbaums haben die Alten ihre Weingeschirr zubereitet (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Weinglas   „Trinkglas für Wein“

Quelle: Vor dem Markgrafen Hans stand ein Weinglas, in dem hatte er noch einen kleinen Rest gelaßen (Kuhn, Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche, 1848). - Das Weinglas, des -es, plur. die -gläser, ein Glas, woraus man Wein zu trinken pflegt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Der mit allerhand Confituren und Weingläsern besetzte Tisch stund der Türe gleich gegenüber (Schnabel, Der im Irrgarten der Liebe herumtaumelnde Kavalier, 1738). - Die anderen fielen ihm in solcher Anklage bey / und legeten Leches zur straffe auff / daß er ein grosses Weinglas vol austrinken solte / womit dieser vergnüget wahr (Buchholtz, Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte, 1659-60).

Weinhumpen   „großes Trinkgefäß für Wein“

Quelle: Die Jünglinge lachten helle auf, ergriffen den Herrn Thomas, der eben mit zwei schweren Weinhumpen durchschlüpfen wollte, alles Widerspruchs unerachtet, bei den Beinen und hoben ihn auf den Tisch (E.T.A. Hoffmann, Der Feind, 1823). - Ein Mensch ohne Geld kommt mir grad so vor, wie ein zerbrochener Weinhumpen, den man vor die Thüre wirft (Hensler, Die Teufelsmühle am Wienerberg, 1799). - Kommet man auff ihre Stuben / so findet man allda einen Rauff-Degen / oder ein paar Pistolen / Karten und Toback-Pfeiffen / Bier und Wein-Humpen / aber manchesmal weder Bibel / noch Gebet-buch (Hartnack, Theologische Curiositäten, 1690).

Weinkandel   „Kanne für Wein“

Quelle: Wiewol ich nirgends lese / daß einiger Mensch jemalen aus dem Wein oder Bier wäre erschaffen worden / wie die Endten und Gäns aus dem Wasser seynd erschaffen worden / so haben doch manche Menschen eben diese Eigenschafft an sich / wie die Gäns / sie müssen nur alleweil naß haben / es muß ihr Schnabel nur stets alleweil an dem Wein- oder Bier-Glas / an der Wein-Kandel / oder Bier-Krug stecken (Heribert von Salurn, Festivale secundum concionum pastoralium. Der Anderte Jahr-Gang der Fest- und Feyertags-Predigen, 1705). - Er schreibt auf, wann du ohne alle Reverenz und Ehrerbietsamkeit in der Kirche lehnest, wie der Treidsack des Benjamins, unterdessen aber nit in dir der Josephsbecher, sondern die Weinkandel verborgen liegt (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinkanne   „Kanne für Wein“

Quelle: Kirchengefäße (Vasa sacra), alle bei dem öffentlichen Cultus u. bei andern religiösen Handlungen nöthigen Geräthe, bes. die beim Abendmahl u. der Taufe, nothwendigen, z.B. Kelch, Patena, Weinkanne, Taufbecken (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kirchengefäße). - die alten wohlhabenden Hirten aber saßen beim Zechgelag beisammen um die Weinkanne, bis tief in die Nacht (Musäus, Volksmärchen der Deutschen, 1782-86). - Nebenst dem, daß sie die Weinkanne immer am Maul hatte, war sie in dem Hauswesen überaus fahrlässig (Beer, Die kurzweiligen Sommer-Täge, 1683).

Weinkante   „Kanne für Wein“

Quelle: Einer von der Musikbande hat eine Weinkante in der Hand, gefüllt (Birlinger, Sitten und Gebräuche, 1862). - Denn wer aus euch denket, daß er mehr als knechtliche Arbeiten verrichte, wenn er den größten Theil des Sonntags bey der Weinkante mit Trinken, mit Spielen, mit Verlurst des Geldes, mit Zugrundrichtung der Familie, mit Vernachläßigung seines Hauses zubringet? (Fahrlender, Christliche Sittenpredigten für das gemeine Volk auf alle Sonntage, 1783).

Weinkaraffe   „geschliffenes Glasgefäß für Wein“

Quelle: Lady Dorrington erhob sich nach englischer Sitte, um die Herrn bei der Weinkaraffe allein zu lassen (Bleibtreu, Größenwahn, 1888).

Weinkelch   „Kelch für Wein“

Quelle: aus den Symbolen der allerschaffenden Gottheit, deren sinnlich offenbartes Wort die sichtbare Natur ist, wurden Werkzeuge thierischer Wollust, der Weinkelch, der in den ältesten wie in den neueren Mysterien eine hohe Bedeutung hatte, ist zum Taumelkelch sinnloser Dumpfheit und verkehrter Mißverständnisse geworden (Schubert, Die Symbolik des Traumes, 1814). - Evoë! mit deinem schweren Thyrsus, / Schöne, mit deinem gefüllten Weinkelch (Klopstock, Auf meine Freunde, um 1747).

Weinkiste   „Kiste für den Transport von Weinflaschen“

Quelle: mit Robert an der Spitze durchzogen die fröhlichen Blaujacken das ganze Eiland, indem sie singend und lachend alle Vögel aus ihrer Ruhe aufscheuchten und dann von der halbverfallenen Hütte feierlich Besitz ergriffen, um auf seinen leeren Weinkisten den mitgebrachten Proviant auszubreiten und ausgiebige Rast zu halten (Wörishöffer, Robert der Schiffsjunge, 1877).

Weinkorb   „Korb für den Transport von Weinflaschen“

Quelle: Der Weinkorb war bis auf das darin befindliche Stroh leer (Der Deutsche Pionier, 1877). - und es nahte der redliche Hans mit dem Weinkorb (Voß, Luise, 1795).

Weinkrug (1)   „Krug für Wein“

Quelle: Während alldem war der stets neugefüllte Weinkrug immer lebhafter ins Kreisen gekommen (Rosegger, Waldheimat, 1877). - Die großen Hirschgeweihe im Speise-Saal; die Treppe, welche aus diesem Zimmer gerad in den Keller ging, die Glasschränke, die über den Treppenhals angebracht waren; große knotige, und andre alte Gläser als Waldhörner, wilde Schweine und Vögel gestaltet; Weinkrüge mit langen dünnen Hälsen, all dieses freute mich ungemein (La Roche, Rosaliens Briefe an ihre Freundin Mariane von St**, 1779-81). - Nicht hat er mit jenem emsigen Philosopho seine Diener gefragt ob er gespiesen? Nicht mit Bernhardo in der hefftigen Verzuckung einen Oehl- vor Weinkrug erwitscht / und einen zimlichen Zug darauß gethan (Heidegger, Mythoscopia Romantica oder Discours Von den so benanten Romans, 1698).

Weinkübel (2)   „Gefäß, in dem der Wein gekühlt wird“

Quelle: Hinter jedem Stuhl stand ein Diener in scharlachrotem, goldbesetztem Wamms, den silbernen Weinkübel in der Hand haltend (Jókai, Blumen des Ostens, 1886).

Weinkufe   „Tonne für Wein“

Quelle: Dieser Theonest soll aber doch nicht ein heidnischer Weingott gewesen sein, sondern ein christlicher Martyrer, der in Mainz bis auf den Tod gequält wurde, und dem es gelang, in einer Weinkufe statt Nachens auf dem Rheinstrom zu entkommen und sich abwärts tragen zu lassen (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853). - Ich habe mich gar wohl dabey befunden, wenn ich Getreide in Wein-Kufen geschüttet habe (Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1788, s.v. Korn).

Weinlase   „Kanne für Wein“

Quelle: Lase. w., L-n (oberd. Lose, Loskanne, Lasse) landsch., ein bauchiges irdenes Gefäß mit Henkel und Dille (Wasser-, Bier-, Weinlase) (Heyse, Handwörterbuch der deutschen Sprache, 1849, s.v. Lase). - Die Lase, plur. die -n, ein irdenes bauchiges Gefäß von unbestimmter Größe, mit einem Henkel und einer Dille, allerley flüssige Körper darin eine Zeit lang aufzubehalten. Eine Wasserlase, Trinkwasser darin zu hohlen und aufzubehalten. Eine Bierlase, Weinlase, Bier oder Wein darin aus dem Keller zu hohlen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Lase).

Weinpokal   „großes Trinkgefäß für Wein“

Quelle: Weinpokale wird es droben / Von viel weiterm Umfang geben, / Als die Becher sind hier unten, / Worin schäumt der Saft der Reben (Heine, Romanzero, 1851). - Doch die Gedult verschwand, als dieser Unbeglückte / Mit ganz entblößtem Leib sein Ehgemahl erblickte / Vor dem Tyranne stehn, zu dessen grimmger Lust / Sie ihm den Wein-Pokal bei Tische reichen muß (Münchnerisches Wochen-Blat in Versen, 1766).

Weinrömer   „Pokalglas mit Hohlschaft für Wein“

Quelle: Ein Büffett in Form eines dorischen Tempels, das mit Weinkaraffen, Humpen und Weinrömern bestellt ist (Schäfer, Faustine, der weibliche Faust, 1898). - Ich fand ihn, seltsam genug, in einer kahlen Arbeitszelle, die kurze Pfeife im Munde, hinter der Flasche und dem grünen Weinrömer, Akten lesend (Immermann, Die Epigonen, 1836). - Weinstein, weiße calcinirte Potasche, allerhand und sonderlich italienische Wolle, Zaffera, deutsche Pflaumen, Kupferdruckerschwärze, Weinrömer und allerhand anderes Glas (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756).

Weinsack   „schlauchartiger Weinbehälter“

Quelle: Atellanen, die vollen Weinsäcke sind mit Öl geglättet (Grabbe, Hannibal, 1835).

Weinschale   „Trinkschale für Wein“

Quelle: Gerade als sie die Weinschale geleert hatten, barst der Holznapf mit lautem Schalle auseinander und fiel in Stücken zu Boden (Brauns, Japanische Märchen und Sagen, 1885). - Auf diese Art hat die Königin Cleopatra ihren Buhlen den Antonium aus dem Wege geräumet / nachdem sie ihn zu Gaste geladen / und einen Krantz mit vergiffteten Blumen ihm aufgesetzet / hernach in die Weinschaale geworffen / und mit guten Worten ihn zu trincken angemahnet (Lauremberg, Neue und vermehrte Acerra Philologica, 1717). - Vnterwegens hielt Er etliche mahl stille / ließ die Weinschale frisch herumb gehen vnnd Dranck den Gesandten zu auff gut Glücke (Olearius, Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse, 1647).

Weinschlauch (1)   „Schlauch zur Aufbewahrung von Wein“

Quelle: Am andern Morgen nahmen sie ein leichtes Frühstück, packten so viel Vorräthe auf, als sie fortbringen konnten und vergaßen insonderheit der Weinschläuche nicht (Löhr, Das Buch der Mährchen, 1819-20). - Der Weinschlauch, des -es, plur. die -schläuche. 1. Ein lederner Schlauch, den Wein dadurch in die Fässer eines Kellers zu leiten (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - War es nicht ein ergötzlich Späßchen, als du einsmals deinem göttlichen Vetter, dem wacklenden Silen, ein dicken Kürbs auf'n Rücken warfst, daß er wie von Jupiters Blitz gerührt, mit seiner krummbehörnten Glatze in den Weinschlauch schluge (Müller, Bacchidon und Milon, 1775). - Solche Danckbarkeit hat er auch gegen einem Armen Landsknecht erzeigt, den er reich gemachet, von wegen, daß er ihm aus einem Weinschlauch Wasser zu trincken gebracht hatte, an dem Tage, da er mit seinem Bruder eine Schlacht gehalten, sehr müde worden, und für grosser Hitze und Durst fast verschmachtet wäre (Pfitzer, Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende deß Ertz-Schwartzkünstlers Johannis Fausti, 1674).

Weinschoppen   „Gefäß und Maßeinheit von Wein“

Quelle: Das Brod und den Weinschoppen, welches beides die Müllerin aus dem Fenster hielt, riß er an sich (Schöppner, Sagenbuch der Bayerischen Lande, 1852-53).

Weinschüssel   „Schüssel für Wein“

Quelle: der Larvenherr hielt die Weinschüssel waagrecht am Kinn und fing das schnellste Schöpfen an (Jean Paul, Flegeljahre, 1804-05).

Weinstof   „Gefäß und Maßeinheit für Wein“

Quelle: Weinstof, Flüssigkeitsmaß in Danzig, hält 83 4/6 Pariser Cubikzoll (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Danzig: Bier-Stof 62.9, Wein-Stof 84.4 (Kruse, Allgemeiner und besonders Hamburgischer Contorist, 1766).

Weinstutz   „Trinkgefäß für Wein“

Quelle: Samesreuter [...] erwähnt, dass nach einem Schlag mit einem Weinstutz der Schuppentheil des Schläfenbeins und der grosse Flügel des Keilbeins der getroffenen linken Seite geborsten, und dieselben Knochen rechter Seits gesprungen gewesen (Suckow, Die gerichtlich-medicinische Beurtheilung des Leichenbefundes, 1849).

Weinstutzen   „Trinkgefäß für Wein“

Quelle: Hierauf ließ er sich seinen feingeschliffenen Weinstutzen zur Hälfte mit Wein, zur andern Hälfte mit Wasser füllen (Rosegger, Waldheimat, 1877).

Weintonne   „großes Weinfass“

Quelle: Wir gingen vorsichtig zum Hinterhause hinaus und durch einen finstern Gang, worin allerhand Gerätschaften und Weintonnen standen, nach einem kleinen Seitengebäude (Immermann, Münchhausen, 1838-39). - denn ob der Ehrenmann wohl nicht darnach aussah, als wenn er mit den Königreichen würd ' Schach gespielt haben, wenn ihn das Schicksal von der Weintonne auf den Thron oder ins Kabinet verpflanzt hätte: so schiens doch, als wenn er in seinen vier Pfählen ein strenger Despot sey (Musäus, Physiognomische Reisen, 1779).

Weinzisterne   „Sammelbehälter für Wein“

Quelle: In diesem Aufsatze befindet sich aber ein bedeutender Druckfehler, indem dieses Faß oder eigentlich diese Wein-Zisterne nicht 70 Centimer Tiefe, sondern im Ganzen einen Inhalt von 15 Kubik-Metern hat (Vereinigte Frauendorfer Blätter, 1870).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Weingeländer   „Geländer, an dem die Weinreben emporklettern“

Quelle: Mitten unter Weingeländern und -Stöcken wohnend, in einer Gegend wo man dieß Jahr gleichfalls eine reichliche Lese hoffen darf, ward ich veranlaßt, des Berliner Kecht merkwürdiges Büchlein, einen verbesserten Weinbau vorschlagend, zu studiren (Goethe, Brief an Nicolovius, 1828). - Das Weingeländer, des -s, plur. ut nom. sing. dasjenige Geländer, woran Weinstöcke befestiget und gebunden werden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Die Etsch fließt sanfter, macht an vielen Orten breite Kiese, auf dem Lande nah am Fluß und an den Hügeln ist alles so in einander gepflanzt daß man denckt es müßte eins das andre ersticken. Weingeländer, Mays, Haidekorn, Maulbeerbäume, Fruchtbäume Nuß und Quittenbaüme (Goethe, Tagebuch, 1786).

Weingerüst   „Gerüst, an dem die Weinreben emportklettern“

Quelle: Nun sind die Schatten fort, die Schatten alle: / die von den Pinien, die von den Mauern, / die von den kleinen Häusern dort am Hügel, / die großen von den Weingerüsten, der / vom Feigenbaum am Kreuzweg, alle fort (Hofmannsthal, Die Frau im Fenster, 1898).

Weinhacke (1)   „Hacke für die Bodenbearbeitung im Weinberg“

Quelle: dem verschiedenen Gebrauche nach heißt die H. Garten-, Rod-, Kraut-, Jäte-, Wein-H[acke] (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hacke [1]). - Im Hochdeutschen führet diesen Nahmen nur ein gekrümmtes entweder breites oder spitziges Eisen an einem langen Stiele, damit in die Erde zu hacken, das Unkraut abzuhacken, oder etwas aus der Erde zu hacken, und welches auch eine Haue oder ein Karst genannt wird. Siehe Gartenhaue, Krauthacke, Radehacke, Spitzhacke, Keilhaue und Weinhacke (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hacke [1]).

Weinhaue   „Hacke für die Bodenbearbeitung im Weinberg“

Quelle: Die Weinhacke, plur. die -n, eine Hacke, die Erde damit in den Weinbergen aufzubauen; die Weinhaue (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Weinhacke). - nach diesen kommen die Wintzer zu paaren und paaren, die nach dem Unterschied ihrer paare, ihr besonder Weinberg-Gezeug, als Weinhauen, Karschen, Butten, Schippen, Schuffen, u. s. w. in Händen führen (Rohr, Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft der großen Herren, 1729).

Weinmesser   „Messer zum Beschneiden der Weinstöcke“

Quelle: Räumen, 1) Ausgangs März, gleich nach dem Schneiden, das Erdreich um jeden Weinstock 1/2 Fuß tief aufgraben u. die Thauwurzeln mit dem Weinmesser wegnehmen, damit diese nicht Ausläufer machen, welche dem Stocke die Nahrung entziehen (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. räumen). - Die Heftscharte, plur. die -n. 1) Im Weinbaue, der Stiel oder das Heft an dem Weinmesser (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Heftscharte). - Ob nun wol die Weinstöcke schon gebunden / und man zum beschneiden des Weinmessers nicht mehr bedarff, der alte Winzer auch albereit frölich ist und ein Liedlein singet weil er mit seiner Arbeit ist zum Ende kommen [...] so hat er dennoch mit dem Erdreich noch viel zu thun (Haberlandt, Georgica, 1660).

Weinpfahl   „Pfahl zum Abstützen des Weinstocks“

Quelle: Sie gehört dem einbindigen Traubenwickler (Conchylis ambiguella) an und ist nur durch das sorgfältige Absuchen der überwinternden Puppen zu bekämpfen, welche sich hinter den Rindenfetzen der Rebe, in den Rissen der Weinpfähle, zwischen dem Anbindestoffe der Reben an diese und an ähnlichen Stellen ihren Aufenthalt gewählt haben (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Der Weinpfahl, des -es, plur. die -pfähle, Pfähle, woran die Weinstöcke in den Weinbergen befestiget werden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Ist in dieser verzeihlichen Verlegenheit nicht der lange Span ein Glück, den der kleine Bruder zugeschnitzt und den er der Schwester hinreckt, damit sie darum wie um einen Weinpfahl die Blumen-Staude und Geruch-Quaste für des Kantors Knopfloch winde und gürte? (Jean Paul, Die unsichtbare Loge, 1793). - mb geringer Holtz Materien, alß Weinpfäle / Stangen vnd dergleichen / soll man keine hohe Bäume hawen (Seckendorff, Teutscher Fürsten Stat, 1656).

Weinspalier   „Gitterwerk, an dem die Weinranken emporwachsen“

Quelle: Als Hradscheck bis an den Schwellstein gekommen war, nahm er das Grabscheit von der Schulter, lehnte die Krücke gegen das am Hause sich hinziehende Weinspalier und wusch sich die Hände (Fontane, Unterm Birnbaum, 1885).

Weinstab   „Stützstecken für den Weinstock“

Quelle: Das nicht abgesetzte Nutzholz wird zu Weinstäben durch Spalten von Walzen verarbeitet (Statistischer Bericht über die gesammten wirthschaftlichen Verhältnisse Oberösterreichs, 1881). - sie saßen um einen großen, runden, flachen, abglimmenden Aschenhaufen, in den sich mancher Weinstab knisternd mochte aufgelöst haben (Goethe, Campagne in Frankreich 1792, 1822). - ihr Weinstab ist deß Weinstocks zu Sodom / und von dem Acker Gmorrha (Praetorius, Anthropodemus plutonicus, 1666-67).

Weinstecken   „Stützstecken für den Weinstock“

Quelle: Die bedeutendsten Kosten verursacht die Nachschaffung von Pfählen oder Weinstecken (Baumgartner, Anleitung zur einträglichsten Betriebe des Weinbaues in Oesterreich, 1856). - Das überständige noch gute Holz soll zu Weinstecken, Spalten und Schindeln verwendet und genützet werden (Moll, Sammlung der Forstordnungen verschiedener Länder, 1796). - Indessen versah ich mich und meine Leute mit guten großen Weinstecken, dem Buhler den Buckel brav abzuzausen (Beer, Die kurzweiligen Sommer-Täge, 1683).

Weinglocke   „Glocke, mit der den Weinlokalen die Sperrstunde angezeigt wird“

Quelle: Schon früh war eine bestimmte Stunde des Weggehens festgesetzt und in allen deutschen Städten die Einrichtung getroffen, dass dieselbe durch das Läuten einer Glocke, Weinglocke, letzte Glocke oder lange Glocke angekündigt wurde (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Wein). - Es ist auch gemacht - heißt der 102te Artikel des Statuten Buchs des Polizey oder Oberraths-Gerichts vom Jahre 1540 unter der Aufschrift: von der Weinglocke (Oberthür, Taschenbuch für die Geschichte, Topographie und Statistik Frankenlands, besonders dessen Hauptstadt Wirzburg, 1796).

Weinhahn   „Zapfhahn des Weinfasses“

Quelle: ohnehin wenn ich dich ansehe, so muß ich immer an den Kellerjoggi denken mit seinen Augen, die immer tropfen wie ein alter Weinhahne (Gotthelf, Geld und Geist, 1843-44).

Weinheber   „Gerät zum Entnehmen von Wein aus dem Fass“

Quelle: Gleich zu Gleich, sagte der Säufer zum Weinheber (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. gleich). - Der Weinheber, des -s, plur. ut nom. sing. ein Heber, Wein damit aus dem Fasse zu heben, zum Unterschiede von einem Bierheber u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Nimme zum Exempel einen Weinheber / oder Weinstehler / darmit man den Wein aus einem Faß zeucht (Sendivogius, Chymische Schrifften, 1718). - dann wann die Lufft aus den Röhren exsugirt wird / und die Natur nichts lähres leidet / wird nothwendig das Wasser von der Lufft / oder vielleicht von dem vacuo, nach sich gezogen / wie augenscheinlich an den Winckeleckichten Weinhebern erscheinet / wann das eine Theil durch das Beul ins Faß gesteckt / an dem herausgehenden Theil aber die Lufft durch den Mund ausgesogen und an sich gezogen wird / so steigt das Geträncke / es sey Bier oder Wein / durch den hohlen Heber / wider seine Natur / in die Höhe (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Weinkarte   „Verzeichnis der in einem Lokal angebotenen Weine“

Quelle: "Mein Gott -!" schrak die Kellnerin zusammen, die mit der Weinkarte zu Adam hingetreten war (Conradi, Adam Mensch, 1889).

Weinkelter   „Weinpresse“

Quelle: Torkel, so v.w. Weinkelter; daher Torkeln, so v.w. Keltern (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Die Weinkelter, plur. die -n, eine Kelter, Wein darin zu keltern; die Weinpresse (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Jch habe die weinkelter allein getreten / und war niemand / der mir halff oder geholffen hätte (Arnold, Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie, 1700). - Der September / oder Herbstmonat / pfleget vorgebildet zu werden / durch einen Mann / der Weinbeer in einer Weinkälter mit blossen Füssen tritt (Sambach, Kleiner Haus- Gesundheit- Feld- und Kirchen-Calender, 1683).

Weinkork, Weinkorken   „aus Kork bestehender Verschluss für Weinflaschen“

Quelle: Die Flaschen müssen, sobald wie möglich, mit Weinkorken zugekorkt und am besten auch zugelackt werden (Buschbauer, Der Familienschatz, 1888).

Weinkühler   „Gefäß, in dem der Wein gekühlt wird“

Quelle: In eben diesem Augenblicke sprang der Pfropfen von einer der im Weinkühler stehenden Flaschen (Fontane, L'Adultera, 1880). - Rinfrescatojo. Ein Weinkühler (Nemnich, Waaren-Lexicon in zwölf Sprachen, 1797).

Weinleiter   „für den Transport von Weinfässer benutzte Leiter“

Quelle: Die trockene Maische wird mit einer Holzkrücke schließlich herausgezogen, und da das ganze Faß nur auf der sogenannten Weinleiter, die auf den Achsenlagern des Wagens ruht, befestigt ist, so kann durch Aufheben des vorderen Theiles dieser Weinleiter das Faß in eine schräge Richtung gebracht werden, die ein vollständiges Entleeren leicht gestattet (Babo, Handbuch des Weinbaues und der Kellerwirthschaft, 1881). - Der untere Theil enthält eine silberne Weinleiter im grünen Felde. Letztere kommt mit dem Wappen überein, welches zuvor die zu Weinheim seßhaft gewesene adeliche Geschlechter angenommen hatten (Widder, Versuch einer vollständigen geographisch-historischen Beschreibung der kurfürstl. Pfalz am Rheine, 1786).

Weinmesser (2)   „Instrument zur Messung der Mostgärung“

Quelle: Önometer (gr., Weinmesser), 1) ein von Bertholon angegebenes Instrument, die Zeit der höchsten Gährung des Weinmostes zu bestimmen; 2) Aräometer in Beziehung auf Weinstärke (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Önometer).

Weinmühle   „Walzenquetsche für Weinbeeren“

Quelle: Weinmühle, Maschine, mit welcher man zwischen Walzen die Weintrauben vor dem Keltern zerquetschen kann (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Weinpresse   „Kelter, Gerät zum Auspressen der Weinbeeren“

Quelle: Die Orthliebsche Weinpresse bewirkt bei geringem Kraftaufwand eine vollständigere Auspressung als die besten Kelterbäume (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Die Weinpresse, plur. die -n, eine große Presse, die Weintrauben damit auszupressen; die Weinkelter, Kelter (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Warum ist dein Kleid roth / wie eines / der die Weinpresse getreten hat (Lauremberg, Neue und vermehrte Acerra Philologica, 1717). - Eine Weinpresse daraus rother Wein in ein Glaß läufft (Ludwig von Anhalt-Köthen, Kurtzer Bericht Von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben, 1628).

Weinprüfer (2)   „Gerät zur Messung des Gärungsgrades von Wein“

Quelle: Weinprüfer, Werkzeug, womit man leichter erkennt, ob der Wein die nöthige Gährung vollendet hat u. nun im Fasse zugespundet werden muß (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Weinschöne   „Mittel zum Verbessern des Weins“

Quelle: Bald erfand er neue Weinschöne, bald entdeckte er Torflager (Wildermuth, Bilder und Geschichten aus Schwaben, 1852-57). - Praktischer Unterricht in den bewährtesten und vortheilhaftesten Bereitungsarten und Verbesserungen der natürlichen und Künstlichen Weine: der Weinschöne, wie auch von den Weinverfälschungen und ihren Entdeckungsmitteln (Reuss, Praktischer Unterricht, 1795).

Weintafel   „Anschlagstafel, auf der der angebotene Wein verzeichnet ist“

Quelle: "Ich weiß nicht," sprach der Wirt, "was Ihr für Umstände macht, hier ist die Weintafel; doch mich will bedünken, ihr lieben Gäste, als wenn heute der Abendstern gerade aufs Mutterfäßchen schiene." (E.T.A. Hoffmann, Der Feind, 1823).

Weintrichter   „Trichter zum Umfüllen von Wein“

Quelle: "Ho, da komme ich gerade recht," tönte es wie aus einem mächtigen Weintrichter hervor (Gotthelf, Uli der Pächter, 1849). - Ueber dieß wird der Weintrichter auch ein wenig aufwärts gestellet, nämlich so, daß er hinten tiefer als vorne am Spundloche stehet (Fischer, Der fränkische Weinbau auf dem Felde und in dem Keller, 1791).

Weintrotte   „Kelter, Weinpresse“

Quelle: Soll ich zu den Merkwürdigkeiten Weinfeldens nun auch noch das Gebäude rechnen, worin wir heute tagen, so ist zu erwähnen, daß hier früher eine herrschaftliche Weintrotte stand (Thurgauische Beiträge zur Vaterländischen Geschichte, 1887). - Im Oberdeutschen ist dafür auch Trotte, Weintrotte üblich, von treten, der ältesten Art, die Weintrauben zu zerquetschen, bey dem Notker Vuintroto (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Kelter).

Weinwaage   „Instrument zur Messung des Alkoholgehalts des Weins“

Quelle: Weinwage, Werkzeug, den Alkoholgehalt des Weines zu untersuchen, ist der Branntweinwage ähnlich (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Die Weinwage, plur. die -n, eine hydrostatische Wage, die Güte des Weines damit zu prüfen, so wie man dergleichen Salzwagen, Bierwagen u.s.f. hat (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.).

Weinzeichen   „Wirthauszeichen eines Weinlokals“

Quelle: Das Weinzeichen, des -s, plur. ut nom. sing. ein Zeichen, daß an einem Orte Wein geschenket wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - in kurzer Zeit sahe man ein Weinzeichen, das Fräulein Julgen und ich mit verschiedenen Bändern ausgeputzt hatten, an einer seidenen Schnur über dem Lehrstuhle prangen (Musäus, Grandison der Zweite oder Geschichte des Herrn von N., 1760-62).

Weinzeiger   „Wirtshauszeichen eines Weinlokals“

Quelle: Er wußte eben keinen Raum auf Erden, in welchem er sich als freier Mann, ja als Herr fühlen konnte, als das Wirtshaus; und so war er im Zeichen des Weinzeigers ein rabiater Geselle (Rosegger, Waldheimat, 1877). - Weinzeiger auszuhacken ist verbothen (de Luca, Politischer Codex, oder wesentliche Darstellung sämmtlicher, die k. K. Staaten betreffenden, Gesetze und Anordnungen im politischen Fache, 1793). - allein bei solchen nassen Brüdern thut zuletzt gemeiniglich der Weinzeiger auf nichts zeigen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Hinterglied
Weinherbst   „Herbst als Jahreszeit der Weinlese“

Quelle: Der Herbst war gekommen, ein milder, gedeihlicher Weinherbst (François, Stufenjahre eines Glücklichen, 1877). - Wenn es um Laurentii und Mariä Himmelfahrt schön ist, so hoffen die Reb-Leute einen guten Wein-Herbst (Kompendiöses und nutzbares Haushaltungs-Lexicon, 1745).

Weinmonat   „Oktober“

Quelle: Kaiser Domitianus nannte ihn Domitianus, Kaiser Karl der Große aber Weinmonat, weil die Weinlese in ihn fällt (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. October). - Der Weinmonath, des -es, plur. die -e, der deutsche Nahme des Oktobers, weil in den Weinländern die Weinlese in denselben fällt; ein Nahme, welchen er bereits von Carln dem Großen bekommen hat (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Am wie vielten Tage dieses Monats der Schnee fällt, so vielmals soll es im Winter schneyen; als, zum Beyspiele, wenn es den Zwanzigsten des Weinmonats schneyet, so soll es den Winter zwanzigmal schneyen (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1757). - In Portugal zu Villa Nova hat es einen Brunnen /der laufft den 1. May an / biß zum 1. Weinmonat /richtig hindurch / hernach die übrige Zeit deß Jahres siehet man kein Wasser mehr / biß wieder auff ermelte Zeit (Hammer, Rosetum Historiarum, 1654).

Weinmond   „Oktober“

Quelle: Ist der Weinmond warm und fein, kommt ein scharfer Winter hinterdrein. - Bair. Hauskalender (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. Weinmonat). - Über Leons Tonsur. Wien im Weinmond 1778 (Ratschky, Gedichte, 1778). - da gehet Mars in seinem Lauff zuruck / welcher der Türcken Bedeuter ist / und aller Tyrannischen Völcker / und wird sein Zuruckgang wehren / vom 20. Tage des Augustmonds an biß auff den 21. Tag des Weinmonds (Praetorius, Anthropodemus plutonicus, 1666-67).

Weinjahr   „Jahr in Bezug auf die Weingewinnung“

Quelle: Reife Erdbeeren um Pfingsten bringen ein gutes Weinjahr (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Erdbeere). - Das Weinjahr, des -es, plur. die -e, die Fruchtbarkeit des Jahres in Rücksicht auf den Weinbau. Ein gutes, ein schlechtes Weinjahr, nachdem man vielen und guten, oder wenig und schlechten Wein in demselben bauet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Man muß die Klagen der Schriftsteller gegen Ende des 16ten Jahrhunderts über die Modesucht, über die Gastereien, das Schlemmen und Saufen lesen, wie bei guten Weinjahren sich viele zu Tode gesoffen, z.B. 1599 in Thüringen selbst viele Weiber, so daß man den Wein Mordbrenner genannt hätte (Edelmann, Johann Christian Edelmanns von ihm selbst aufgesetzter Lebenslauf, 1752). - hergegen auch wenn etliche reiche Weinjahr hinter einander einfallen / so tragen sich die Stöcke also ab / daß sie folgends schlecht holtz geben (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Weinanlage   „Fläche, auf der Wein angepflanzt ist“

Quelle: Von hier aus stieg die mit Obstbäumen untermischte Weinanlage aufwärts bis zum Rücken des Berges (Kügelgen, Jugenderinnerungen eines alten Mannes, 1870). -... weswegen auch Karl befahl, daß die Wirthschafter, welche Weinberge zu verwalten hatten, dergleichen einsenden musten, damit an andern Orten ebenfals WeinAnlagen gemacht werden konten (Anton, Geschichte der teutschen Landwirthschaft, 1799).

Weinanpflanzung   „Fläche, auf der Wein angepflanzt ist“

Quelle: Wingert, in den deutschen Rheinlanden so v.w. Weinberg, Weinanpflanzung, Weingarten (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wingert).

Weinbau   „das Anbauen von Wein“

Quelle: Weinbau, die Kunst Weinstöcke so zu behandeln, daß sie viele, große u. süße Trauben tragen u. auch an solchen Orten gedeihen, wo sie der Natur überlassen nicht fortkommen würden (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinbau, des -es, plur. car. der Bau des Weinstockes um des Weines willen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - darnach hab ich eine Schenke in Naumburg und der Weinbau und das Dings alles (Lenz, Der neue Menoza, 1774). - Des Priesters Erzehlung von des Drusus Weinbau in Deutschland (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Weinblüte (2)   „das Blühen des Weinstocks“

Quelle: Weinblüthe, die Zeit, wenn der Weinstock blüht (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Die Weinblüthe, plur. die -n. [...] 2. Die Zeit, wenn der Weinstock blühet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Jn der Weinblüte und Herbstzeit kann man ihn mit rheinischem, oder Weinhefenbranntwein füllen (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756).

Weinernte   „Lese, das Ernten der Weintrauben“

Quelle: Weinernte, so v.w. Weinlese (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Die Weinlese, plur. die -n, die Einsammelung der reifen Weintrauben; die Weinernte (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Weinlese). - Wie auch das Wort Tragœdia von Bacchi Bokk/ welchen man Jährlich wegen der reichen Weinernde/ als ein schädliches Thier in den Weinbergen/ mit dergleichen Gedichten aufgeopffert/ wie bekandt (Klaj, Herodes der Kindermörder, 1645).

Weinhacke (2)   „das Hacken des Bodens im Weinberg“

Quelle: Zum Glück gab es viel in den Weinbergen zu tun, und die Leute mußten ihre Häuser wegen der fremden Völker, die da lagen, bewachen, so daß es ihm an Unterhalt für Handarbeit nicht fehlte, vielmehr fand er reichliches, ungemessenes Brot bei der Weinhacke (A.v. Arnim, Die Kronenwächter, 1817).

Weinkultur   „Anbau und Pflege des Weins“

Quelle: Seit 1810 widmete er sich bes. der Verbesserung der Weincultur u. der Weinbehandlung (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kölges). - Aus der Menge der Weingärten, die sich z. E. schon Ausgangs des 15ten und im 16ten Jahrhunderte im Würtenbergischen finden, kann man leicht auf die Weinkultur überhaupt schließen (Rössig, Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften, 1782).

Weinlese   „Weinernte, das Abernten der Weintrauben“

Quelle: In dem anmutig gelegenen Dorfe Rebenbach war gerade die Weinlese in vollem Gange (Wildermuth, Bilder und Geschichten aus Schwaben, 1852-57). - Die letztere Erndte und Weinlese hatte dergestalt viel Geträyde, Reiß und Trauben gegeben, daß sich die Aeltesten nicht entsinnen konten, binnen etliche 20. Jahren ein so gar Segen-reiches Jahr gehabt zu haben (Schnabel, Wunderliche Fata einiger See-Fahrer, 1731-43). - Deß andern Tags wird der Fuhrknecht in die Statt gesendet etliche Fässer hinaus zu der Weinlese zu führen (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz jämmerlicher Mordgeschichte, 1656).

Weinleset   „Weinernte, das Abernten der Weintrauben“

Quelle: Damit nun die Wein-geschier in besser obacht gehalten werden / so sollen dieselben als grosse vnd kleine Bütten / Züber / Küblein / Brenten / vnnd was dergleichen mehr / wie auch das Trüel-bett / so man an anderen Orten Trotten / vnnd Kelter heisset / etliche Tag vor dem Wein-leset sauber außgewäschen vnnd lauters Wasser darein gethan werden (Rhagor, Pflantz-Gart, 1639).

Weinpflanzung (1)   „das Anpflanzen von Weinstöcken“

Quelle: Diese Verordnung dauerte bis auf die Zeit der Staatsumwälzung, 1798, fort und wurde auf die Vorsorge gegründet, daß nicht an unzweckmäßigen Orten oder zum Nachtheil des Ackerbaues die Weinpflanzung ausgedehnt werde (Literarisches Wochenblatt der deutschen National-Zeitung, 1834). -... und deßnahen zu bemerken, daß diejenige obgleich zwischen hohen Schnee- und Eis-Bergen liegende Thäler, welche dem Biß -oder Nord-Wind nicht offen stehen, zum Ackerbau, und oft auch zur Wein-Pflanzung sehr bequem sind (Scheuchzer, Natur-Geschichte des Schweitzerlandes, 1746). - Der Wein wäre ein rechter Götter-Tranck; daher auch die Assyrier / welche Syrien und andere Länder allererst die Weinpflantzung recht gelehrt hätten / ihren bey Babylon wachsenden unvergleichlichen Wein mit gutem Rechte Nectar hiessen (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Weinpflanzung (2)   „Areal, auf dem Weinstöcke angepflanzt sind“

Quelle: Fünfzehn Tage lang führte ihn Gott wohlbehalten und sicher, und gesättigt und gestärkt durch das eine Brod dergestalt, daß er um die dritte Stunde jenes fünfzehnten Tages auf dem Berge oberhalb der Weinpflanzung stand, die bekanntlich zwischen der Donau und dem Regen gelegen ist (Schöppner, Sagenbuch der Bayerischen Lande, 1852-53). - Die steilen Gebirge zur Rechten niedrigen sich nachher zu Bergen; diese verlieren sich wieder seitwärts; und die Weinpflanzungen zeigen sich mit Kornfluren untermischt (Hirschfeld, Theorie der Gartenkunst, 1785).

Weinpflege   „Kultivierung des Weins und des Weintrinkens“

Quelle: Auch die Anschaffung und gut in Standhaltung der Fässer fodert große Aufmerksamkeit und ist ein wichtiger Gegenstand bei der Weinpflege (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Wein).

Weinreife   „das Reifen der Weinbeeren“

Quelle: Die Zeit der Weinreife rückte heran (Frölich, Virginia oder Die Kolonie von Kentucky, 1819).

Weinwachs   „das Wachsen des Weins“

Quelle: Bei jedem berühmten Weinwachs wollen sie anhalten und dort, mit Reben bekränzt, unter Gesang und Hörnerklang abends mit Fackeln - was weiß ich alles - an Ort und Stelle über das beste Gewächs entscheiden (Droste-Hülshoff, Perdu! oder Dichter, Verleger und Blaustrümpfe, 1840). - Der Weinwachs, des -es, plur. car. der Zustand, da in einem Lande Wein wächset. Ein Land hat guten Weinwachs, wenn es vielen und guten Wein bauet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Als ich noch in Tirol war, wunderte ich mich zwar, daß in dem schönen Innthal kein Weinwachs anzutreffen war, hoffte aber dennoch solchen zu finden, sobald ich nur aus den bergichten Gegenden heraus seyn würde (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - König Osiris so vor Christi Geburt gelebt 1785. Jahr hat den Weinwachs / das pflantzen in den Gärten / Mühlwerg und bräuen erfunden (Hammer, Rosetum Historiarum, 1654).

Weinwuchs   „das Wachsen des Weins“

Quelle: Land ab, Land auf, so irgendwo eine Ansiedelung steht, die gleich einer Festung einen ganzen Strich beherrscht, als Schlüssel zu einem Thal, als Mittelpunkt sich kreuzender Heerstraßen, als Hort des feinsten Weinwuchses: so mag der Vorüberwandernde bis auf weitere Widerlegung die Vermuthung aussprechen, daß sothanes Gotteshaus dem Orden Benedicti zugehöre oder vielmehr zugehört habe (Scheffel, Ekkehard, 1855). - Caub ist eine alte rostige Stadt, und gehört dem Kurfürsten von Pfalzbaiern. Sie ist berühmt wegen ihrer Schiefergruben und besonders wegen des dortigen guten Weinwuchses (Laukhard, Leben und Schicksale, 1796).

Weinzucht   „Kultivierung des Weinbaus“

Quelle: Man treibt Feld- u. Gartenbau (Hanf, Kürbisse u. Getreide), Obst- u. Weinzucht, Viehwirthschaft, Bergbau (auf Eisen), Fabrikation von Eisenwaaren (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Sarthe).

Weinabstich   „das Abfließenlassen des Weins“

Quelle: Mit dem ersten Weinabstich nicht eile, mit dem zweiten nicht weile. (Eifel.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

Weinabsud   „Absud mit Wein“

Quelle: Der Pflanzensaft oder ein Weinabsud wird gegen Amenorrhöe (potajnica) empfohlen (Wissenschaftliche Mitteilungen aus Bosnien und der Hercegowina 2, 1894). - Man hat sich ihrer, vorzüglich der jungen, im Weinabsude gegen triefende Augen bedient, und der jungen grünen Sprossen (Turiones Aceris maj.) gegen Scharbock und fliegende Gicht (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Lenneahorn).

Weinaufguss   „aufgegossene, weinhaltige Flüssigkeit“

Quelle: Hippokras, hippokratischer Wein, Weinaufguß mit Gewürzen, Zucker, Beimischung von Liqueur, ein alt gepriesenes Magenmittel (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v. Hippocras). - Einen Weinaufguß davon gaben sie vor der Ablösung eines Gliedes (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Alraunschlafbeere).

Weinausfuhr   „Export von Wein“

Quelle: Bourg sur Mer (spr. Burg für Mähr), Stadt im Arrondissement Blaye des französischen Departements Gironde, rechts am Einfluß der Dordogne in die Gironde; Weinbau, Steinbrüche, kleiner Flußhafen, starke Weinausfuhr (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Bourg [2]). - Es ward auch von der Weinausfuhre gesprochen, die gegenwärtig sehr stark nach Schwaben ist; es haben sich schon Käufer zu dem diesjährigen Wein am Stock gemeldet (Goethe, Tagebücher, 1797).

Weinausschank   „das Ausschenken des Weins“

Quelle: Die Brauerei verbindet sich mit der Gastwirthschaft, die Mühle mit einer Ausspannung, die Bäckerei mit dem Weinausschank (Schmoller, Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert, 1870).

Weinbad (1)   „medizinisches Bad mit Wein“

Quelle: Es wurden nun als Gegenmittel Weinbäder verordnet, welche man ihm vermittels einer feinen Brause beibrachte (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Denn da die Frau nach einer kleiner Stunde verschiede, nahm ich die Frucht, durch den so genannten Kayser-Schnitt, von sie, brachte sie durch obgedachten Balsam zur Regung, daß sie durch den gegenwärtigem Priester konte getauft, und hernach in ein warmes Wein-Bad geleget werden (Storch, Von Weiber-Kranckheiten, 1749). - dann wie der berauschte grobe Gesell das Maul in alle Weite aufgesperrt, und erschrecklich geschnarcht, da haben zugleich die Schnecken in diesem Saumagen Luft bekommen, theils von der Wärme des Ofens gezogen, haben diese rotzigen Kerl ihren Ruckmarsch angestellt, einer nach dem andern herauf, und zu dem aufgesperrten Maul als durch eine offene Pforte hinausgekrochen, welches allen Anwesenden theils ein Gelächter, theils einen Grausen verursachte, indem sie sahen, wie diese wilden Rotzer aus dem rothen Weinbad ganz naß herauf gestiegen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinbann   „Gebiet, in dem jemand das Weinprivileg hat“

Quelle: Bezirk, in welchem gewisse Rechte ausgeübt werden, so Bierbann, Weinbann (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Bann [1]). - Der Bannwein, des -es, plur. inusit. der Wein, welchen man von jemanden zu kaufen verpflichtet ist. Die Gerechtigkeit dazu heißt der Weinbann; Franz. Banvin, bey dem du Fresne Bannum vini (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Bannwein).

Weinbedarf   „Menge des benötigten Weins“

Quelle: Vor allem aber rate ich dir deinen Weinbedarf mitzubringen, weil dieser Artikel dieses Jahr, wegen des zu unserem Nachtheil schwankenden Curses, unerträglich theuer werden müßte (Goethe, Brief an Christiane von Goethe, 1812).

Weinbehandlung   „Herstellung des Weins“

Quelle: Seit 1810 widmete er sich bes. der Verbesserung der Weincultur u. der Weinbehandlung (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kölges). - denn sie war für Vieh, Küche, Reinlichkeit, Bier und Weinbehandlung, kurz, für die ganze große Wirthschaft [...] die einzige Magd im Hause (Bahrdt, Geschichte seines Lebens, 1791).

Weinbereitung   „Herstellung des Weins“

Quelle: S., ein Hirte des Königs Oeneus, den er die Weinbereitung lehrte, nachdem er selbst zuerst die Weintrauben aufgefunden (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Staphylus). - Am merkwürdigsten wird diese Familie durch den süssen Fruchtsaft, der unter allen ähnlichen, zur geistigen Weingährung geschickten, von uralten Zeiten her bekannt und berühmt ist, und der eben darum durch Cultur auf die vielfachste Art verändert wurde; so wie er auch in den Früchten selbst, und bey der Weinbereitung noch eine Menge Nebenbenutzungen liefert (Batsch, Umriss der gesammten Naturgeschichte, 1796).

Weinbestand   „Menge des vorhandenen Weins“

Quelle: Die Steuerämter sind befugt und verpflichtet, die Most- und Wein-Bestände und Vorräthe des Abgabepflichtigen zu untersuchen und aufzuzeichnen (Gesetzsammlung für das Königreich Sachsen, 1833).

Weinbestellung   „das Ordern des Weins“

Quelle: Weinbestellung nach Eger, nach Schweinfurt (Goethe, Tagebücher, 1822).

Weinbesteuerung   „das Besteuern des Weins“

Quelle: Die gebietherische Noth, welche nach dem Sprichworte Eisen bricht, scheint auch die österreichische Regierung zu einer Reform der Weinbesteuerung gedrängt zu haben (Österreichische Vierteljahresschrift für Rechts- und Staatswissenschaft 10, 1862).

Weindeputat   „bestimmte Weinmenge als Teil einer vereinbarten Besoldung“

Quelle: Aus dem Ratskeller wurden die sogen. Ehrenweine, Tischtrünke und Weindeputate verabreicht (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Rathaus).

Weindestillat   „Ergebnis der Destillation von Wein“

Quelle: Die mit diesem Apparat erhalten Weindestillate waren wasserhell (Zeitschrift für Naturwissenschaften 64, 1892).

Weindusel   „durch das Weintrinken entstehende Betrunkenheit, Weinrausch“

Quelle: Den Müller Voß halten zwei Dinge ab, auf seinen jungen Gegner zu springen und ihn zu erwürgen: erstens der kleine Weindusel, der ihn umfangen hält, und zweitens die Liebe zu seinem Töchterchen (Junkermann, Memoiren eines Hofschauspielers, 1888).

Weineinfuhr   „Import von Wein“

Quelle: Baden verbot (17. Mai) die Weineinfuhr auf seiner Westgrenze (Treitschke, Deutsche Geschichte im neunzehnten Jahrhundert, 1885). - von dreyzehn tausend Tonnen, welche vorher die ganze bekannt gewordene Wein-Einfuhr ausgemacht hatten, war sie schon auf jährliche zwey und zwanzig tausend Tonnen gestiegen (Callender, Gross-Britanniens Fortschritte in der Staatskunst, 1796).

Weineinkauf   „das Einkaufen des Weins“

Quelle: Alles Furwesen stockt mit dem Handel, an wohlfeilen Weineinkauf ist nicht zu denken und deswegen der so oft besuchte Keller völlig leer (Goethe, Brief an Christiane von Goethe, 1812).

Weinertrag   „Menge des erzeugten Weins“

Quelle: Dieses, durch seine schlechte Kornernte eben so sehr, als durch die Güte und Reichthum seines Weinertrages, in Andenken stehende Jahr, zeigte sich hier im Ausdrusche noch über Erwarten ergiebig (Thaer, Geschichte meiner Wirthschaft zu Möglin, 1815). - Der jährliche Weinertrag ist im Durchschnitt 2800 Fässer (Handlungszeitung oder wöchentliche Nachrichten von Handel, Manufakturwesen, Künsten und neuen Erfindungen 13, 1796).

Weinerzeugung   „Herstellung von Wein“

Quelle: Weinbau ist höchst geringfügig, das Product wird nicht zur Weinerzeugung benutzt (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. China [1]). - zwar geschieht hier eben das, was bey dem sogenannten Weinmost vorgeht, wenn man seine Gährung durch Schwefeln deßwegen vor der wirklichen Weinerzeugung hemmet, daß nämlich sein zuckerichter Geschmack ganz zurück bleibe (Leuthner, Diätetische Pastoral-Arzneykunde für Seelsorger, 1782).

Weinexport   „Ausfuhr von Wein“

Quelle: Der Haupthafen für den Weinexport dieser Gegend ist das östlich von Bilbao gelegene Pasajes (Lehnert, Die Seehäfen des Weltverkehrs, 1891).

Weinextrakt/n.   „medizinischer Auszug aus Wein“

Quelle: Beim Verbrennen des Weinextracts bleiben nur sehr geringe Mengen Asche zurück (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]). - Das Weinextrakt ist ein fürtreflich Mittel, wo man etwas reizen, stärken, mit einem Wort auch die Spannkraft wieder herstellen will (Starke, Abhandlung über die Eigenschaften, den Gebrauch und die Würkungen des Nachtschattens oder Bitter-Süsses bey der Behandlung verschiedener Krankheiten, 1786).

Weinfabrikation   „Herstellung von Wein“

Quelle: Ich selber denke nächste Woche mal nach Hattorf, um Hermanns neue Stachelbeer- und Johannisbeeranpflanzungen zu besichtigen, deren Ertrag später vermuthlich zur Weinfabrikation verwerthet werden soll (Busch, Brief an Else Meyer, 1889).

Weinfälschung   „Verfälschung von Wein durch verbotene Zusätze“

Quelle: Es muss daher unter "Weinfälschung" Alles begriffen werden, was dem Traubensaft nach seiner Kelterung zugesetzt oder weggenommen wird (mit Ausnahme der gewöhnlichen Schönungsmittel) (Dietzsch, Die wichtigsten Nahrungsmittel und Getränke, deren Verunreinigungen und Verfälschungen, 1879).

Weinfest   „Fest, bei dem Wein getrunken wird“

Quelle: Vinalia hießen bei den Römern das Weinfest (Brockhaus Conversations-Lexikon, 1811, s.v. Vinalia).

Weinfleck   „durch verschütteten Wein entstandener Fleck“

Quelle: Aus Tischzeug etc. kann man Obst- u. Weinflecke durch den Dampf brennenden Schwefels entfernen (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. schwefeln). - Ein grauer Oberrock sammt Weste von Bieber. Eine braune Weste von dito worauf einige Weinflecken (Intelligenz-Blatt der freien Stadt Frankfurt, 1780).

Weinfuder   „Ladungsmenge und Maßeinheit für Weinfässer“

Quelle: Ein Wiener Weinfuder hat 32 Fass (Griesel, Neuestes Gemälde von Prag, 1823).

Weinfuhre   „Transportmenge an Weinfässern“

Quelle: Darum will ich sie wieder kirre machen, und wimmelts alsdann wie ehedem von Körnern, Mezgerzügen und Weinfuhren, so will ich ihnen die Leichtgläubigkeit eintränken, und meine Vorräthe anhäufen (Spindler, Der Jude, 1827). - Mit dem neuen Wein, wenn er einmal im Fasse ist, muß man so sehr eilen, daß selbst am Sonntage die Weinfuhren nicht stille liegen dürfen (Sander, Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien, 1784). -... überfielen den jungen Serini des oben enthaupteten Hr. Sohn / als er eben vor seine Schwester die Fürstin Ragozi etliche Weinfuhren begleitete / bey Mongatsch (Pannoniens Kriegs- und Friedens-Begebnisse, 1686).

Weingärung   „das Gären des Weins“

Quelle: Weingährung (weinige Gährung, Fermentatio vinosa), Gährung zuckerhaltiger Flüssigkeiten, wobei sich aus dem Zucker derselben Alkohol u. Kohlensäure bildet, daher auch geistige Gährung (s. Gährung a); sie findet statt bei der Bereitung von Wein, Bier, Branntwein u. ähnlichen alkoholhaltigen Flüssigkeiten (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Weinstein (Tartarus) ist das in dem Moste verschiedner Obstsäfte, vorzüglich aber im Weinbeermoste enthaltene, bei der Weingährung theils in den Hefen sich niederschlagende, theils auch nachgehends bei Aufbewahrung des schon fertigen Weins an den innern Wänden der Fässer als eine harte Salzkruste sich anlegende, säuerliche, unreine Salz (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Weinstein).

Weingelage   „Gelage, bei dem Wein getrunken wird“

Quelle: Sein Andenken ist in jedem Munde süß wie Honig, und wie die Musik bei einem Weingelage (Vollständiges Heiligen-Lexikon, 1869, s.v. Josias). - Zum Weingelage, / Zum Weibsgekose / Weck ich euch nicht (Herder, Volkslieder, 1778-79). - Und diese Bezüchtigung schwebet / in allen Weingelaaken / auf aller Männer Zunge (Zesen, Simson, 1679).

Weingenuss   „das Weintrinken“

Quelle: Der Fleischspeisen enthalten sie sich völlig, sonst ist ihre Nahrung mässig, auch Weingenuss gestattet (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Kartäuser-Orden). - Nach dem Tische schlug Hildebrand einen Tanz vor, weil, wie er vorgab, Bewegung des Körpers auf den Weingenuß sehr gesund wäre (Schad, Leben und Schicksale des ehrwürdigen Vaters Sincerus, 1798).

Weingesang (1)   „Lied, das man beim Weintrinken singt“

Quelle: Nein, das sind keine Weingesänge, das sind keine Liebeslieder! (Börne, Aus meinem Tagebuche, 1828-32). - Ich habe ihm innerlich schon oft für seine Romanzen, für seine Tanzlieder Dank gesagt, für seine allerliebsten Weingesänge (Wackenroder, Phantasien über die Kunst für Freunde der Kunst, 1799).

Weingesang (2)   „Art des Vogelschlags“

Quelle: Sein Gesang ist sehr verschieden, und man gibt nach gewissen Tönen, wodurch er sich auszeichnet, jedem einzelnen gewisse Beinamen, wie Reitherzu oder Reitzug, Doppelschlag, Kiandl, Gutjahr, Würzgebier, Weingesang u.s.w. (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Finke). - Zwei Finken schlugen, und der Vater sagte, der eine singe den scharfen Weingesang und der andere den Bräutigam (Jean Paul, Flegeljahre, 1804-05).

Weingeschäft (1)   „Ladengeschäft, in dem Wein verkauft wird“

Quelle: Stephan Lengenich war in seine Heimat zurückgekehrt und stand als erster Küfer dem großen Weingeschäfte von Joseph Moppes vor (Gutzkow, Der Zauberer von Rom, 1858-61).

Weingeschäft (2)   „Handel mit Wein“

Quelle: Das Weingeschäft ist aber ein verrufenes Geschäft, es verdirbt auf die Dauer den Allerbesten (Weerth, Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben, 1847-48). - Her Dietsch treibt auch Weingeschäfte in Halle, und so habe ich ihn hernach mehrmals gesprochen (Laukhard, Leben und Schicksale, 1792).

Weingewinnung   „Herstellung von Wein“

Quelle: Die Weingewinnung, in ihrem Fortschreiten durch die schon erwähnten wenig günstigen Verhältnisse für den Absatz ihres Erzeugnisses im Auslande und durch die beschränkte Consumtion im Lande selbst aufgehalten, vermehrte sich weit weniger (Gülich, Geschichtliche Darstellung des Handels, der Gewerbe und des Ackerbaus der bedeutendsten handeltreibenden Staaten unsrer Zeit, 1842).

Weinhandel   „Handel mit Wein“

Quelle: Weinhandel, das Gewerbe, welches sich mit dem Verkaufe sowohl im Großen, namentlich mit selbsterbautem, als auch im Kleineren mit angekauftem Weine beschäftigt (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinhandel, des -s, plur. car. der Handel mit Wein im Großen; zum Unterschiede von dem Weinschanke (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - In Frankreich ist der Weinhandel desto stärker, immaßen die französischen Weine in einer unbeschreiblich großen Menge, theils in dem Lande selbst verbrauchet, theils aber in fremde Länder, auch so gar in die allerentferntesten verführet werden (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756). - Jch halte dafür / daß der Weinhandel der Stadt Hamburg oder Lübeck mehr eintrage / als manchem Fürsten oder Grafen sein gantz Fürstenthumb oder Graffschafft (Schupp, Schrifften, 1663).

Weinhandlung   „Geschäft, das mit Wein handelt“

Quelle: In dem sackgassenartig verbauten Teil der Taubenstraße, von dem aus damals, wie heute noch, ein schmaler Durchgang auf den Hausvogteiplatz führte, war eine altmodische Weinhandlung (Fontane, Vor dem Sturm, 1878). - Statt der zusammen gesetzten Weinhandlung, Lederhandlung, Kornhandlung u.s.f. sagt man lieber Weinhandel, Lederhandel u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Handlung).

Weinimport   „Einfuhr von Wein“

Quelle: Der Weinimport belief sich auf 24.527 hl und der an diversen Spirituosen auf 6290 hl (Lehnert, Die Seehäfen des Weltverkehrs, 1891).

Weinkauf (1)   „mit einem gemeinsamen Weintrunk besiegeltes Kaufgeschäft“

Quelle: Weinkauf Leihkauf, Trinkgeld, gemeinsames Mahl und Gelag zur Bestätigung des Vertragswillens (Herders Conversations-Lexikon, 1857, s.v.). - Der Weinkauf, des -es, plur. doch selten, die -käufe. 1. Der Kauf des Weines. 2. An einigen Orten, Wein, welcher zum Zeichen eines geschlossenen Kaufes oder Vertrages, und zu dessen Bestätigung von beyden Theilen getrunken wird; daher denn auch die Bestätigung eines Vertrages figürlich der Weinkauf heißt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Bald darauff kam Hanß aus der Badstuben / so rößlich / daß es eine Lust war / ihn an zu sehen / geschwind mit ihm hinter den Tisch / Weinkauff getruncken / und damit kein böses Geschwätz darzu käme / des dritten Tages gleich außgeruffen / und alsoforth Hochzeit gemacht (Schau-Platz der Betrieger, 1687).

Weinkellerei (1)   „Herstellung von Wein“

Quelle: Dieselben sind daher auch bald ein wichtiger und bedeutender Gegenstand der Ausfuhr geworden, allein mehr als Rohprodukt und nicht als vollendetes Erzeugnis der serbischen Weinkellerei (Das Ausland 66, 1893).

Weinkelterei (1)   „das Keltern des Weins“

Quelle: Die Weinkelterei wurde hier im grossartigsten Masstabe betrieben (Tschudi, Reisen durch Südamerika, 1868).

Weinkelterei (2)   „Betrieb, in dem Wein gekeltert wird“

Quelle: Eine Fahrt auf dieser trug uns zu einer Weinkelterei (Strantz, Unsere Gemüse, 1877).

Weinkoch   „mit Wein zubereiteter Auflauf“

Quelle: Ein ehmaliger Unterschützenmeister tragt auf ein'm Schützenball 's Weinkoch in der Rocktaschen nach Haus (Jörgl, Neue komische Briefe des Hans-Jörgels von Gumpoldskirchen, 1847). - Bei dem Land-Gericht N. hat ein Dienstmagd ihrer Frauen Gift auf das Wein-Koch, um selbe umzubringen eingemischet (Bratsch, Über Weiland der Römisch-Kayserlichen Majestät Ferdinandi des Dritten Peinliche Land-Gerichtsordnung in Oesterreich unter der Enns, 1751). - Daniel in der Löwengrube hat durch den Propheten Habakuk ein Koch bekommen. Ich kann mir's leicht einbilden, daß es kein Eierkoch sey gewesen, kein Milchkoch sey gewesen, kein Weinkoch sey gewesen, kein Mandelkoch sey gewesen, kein Koch von einem weißen Weizenmehl; wohl aber ein gemeines Koch, etwan ein harter sperer Haberbrei, wie die gemeinen Bauersleut in Schwaben pflegen zu essen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinkonsum   „das Konsumieren des Weins“

Quelle: Um diese Einschränkung des Weinkonsums zu erzwingen, setzt der Staat, wie der Produktion aller anderen Landeserzeugnisse, so auch dem Weinbau eine festbestimmte Grenze, er läßt nur den kleinsten Teil des Kulturbodens mit Reben bepflanzen (Pöhlmann, Geschichte der sozialen Frage, 1893-1901).

Weinkonsumption   „das Konsumieren des Weins“

Quelle: Die Türken, welche dieselben besuchen, berauschen sich darinn täglich, und die Weinkonsumtion, die eine Revenüe für den Fiskus geworden ist, ist einem Aufseher, welcher Charab- Emini genennt wird, in Pacht gegeben (Trott, Nachrichten von den Türken und Tataren, 1787).

Weinkost   „Weinprobe, Verkosten von Wein“

Quelle: Es war im vor'gen Herbst an einem schönen Frühlingstag, der Pfingstsonntag ist an einen Mittwoch g'fallen, als mich mein Herr Vetter von Klosterneuburg zu sich einlad't auf eine Weinkost (Bäuerle, Die Bürger in Wien, 1820).

Weinkunde   „Lehre vom Wein“

Quelle: Önologie, Weinkunde, Lehre von der Cultur, Kelterung, Gährung u. Behandlung der Weine (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Önolog).

Weinkunst   „Kunst der Weinherstellung“

Quelle: Weinkünste, die Mittel, welche angewendet werden, um Wein gut zu erhalten od. zu verbessern (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Was die Weinkünste betrifft, so wußte man schon die meisten aus den Alten (Rössig, Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften, 1782). - Allhier wäre noch wol ein viel mehrers von Weinkünsten zu sagen (Glauber, Opera Chymica, 1658).

Weinladung   „aus Wein bestehende Transportladung“

Quelle: Dieser spuckende Fuhrmann habe bei Lebzeiten oft die zum Transporte ihm anvertrauten Weinladungen verfälscht, indem er aus jedem Faß ein gewisses Maß des edeln Nasses abzapfte und Wasser nachgoß, bis die Fässer wieder voll waren (Jecklin, Volksthümliches aus Graubünden, 1874-78). - Cinthio mag sich indessen mit zwölf Mann in die Grenzwaldung, nach der Heerstraße zu, begeben, und kommen Weinladungen, Früchte oder Öl vorüber, so weiß er, was er zu tun hat (Vulpius, Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann, 1799).

Weinlibation   „Trankspende mit Wein“

Quelle: das Blut, mit Wein, Mola salsa u. Weihrauch vermischt, wurde auf den Altar gegossen u. dazu eine Weinlibation gebracht (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Opfer).

Weinlieferung   „Gesamtheit des angelieferten Weins“

Quelle: Würdige Professoren waren schon einige Zeit vorher im Nebenzimmer spähend um gedeckte Tische gewandelt, hatten vorsorglich Zettel gelegt und mit wohlgekräuselten Kellnern eine Weinlieferung verabredet (Freytag, Die verlorene Handschrift, 1864). - Die Einwohner aus der diesseitigen Nachbarschaft von Kehl suchten die Drangsale der Oesterr. Belagerer durch freywillige unentgeldliche Weinlieferungen zu erleichtern, vorüber der Erzherz. seine Dankbarkeit in einem Schreiben an den F. M. L. Hotze zu erkennen gab (National-Zeitung der Deutschen, 1797).

Weinmesse   „Handelsmesse für Wein“

Quelle: Weinmesse, in neuester Zeit am Rhein eingeführte Märkte, wo Weinkäufer unter Zugrundelegung der von den Weinproducenten mitgebrachten Proben Käufe machen, ohne daß jene die kleinen Productionsorte bereisen u. die daselbst lagernden Weine an Ort u. Stelle versuchen müssen (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Weinniederlage   „Lagerraum für die Weinvorräte“

Quelle: Bercy (spr. Berßi), Dorf im Bezirk Sceaux des französischen Departements Seine, an der Seine; bildet eine Vorstadt von Paris u. hat viele schöne Landhäuser; Weinniederlagen, Zuckersiederei, Gerbereien (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Bercy). - Weinniederlagen sind der sogenannte Weinstadel und der Herrenkeller (Schulz, Reise eines Liefländers, 1795).

Weinopfer   „Opfergabe in Form von Wein“

Quelle: Die Priester zündeten Wohlgerüche an und spendeten die Weinopfer (Vollständiges Heiligen-Lexikon, 1882, s.v. Sarbelius). - folglich waren die Brod- und Weinopfer nicht mehr nöthig (Neueste Sammlung jener Schriften, die von einigen Jahren her über verschiedene wichtige Gegenstände zur Steuer der Wahrheit im Drucke erschienen sind 11, 1784). - Sie beten aber solche beyde Creaturen / als Sonn vnd Mond / gar nit an / sie thun auch gantz vnd gar keine Opffer weder einem oder dem andern / als auff jre Festage / da sie jhre Weinopffer verrichten (Gottfried, Newe Welt Vnd Americanische Historien, 1631).

Weinordnung   „den Wein betreffende Verordnung“

Quelle: Weinordnung, obrigkeitliche Vorschriften, welche den Weinhandel u. die von dem Weine zu entrichtenden Abgaben betreffen (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Nicht minder haben wir eine weinordnung vom jare 1498, welche auf dem reichstage zu Freiburg unter dem kaiser Max dem Iten gestiftet worden (Estor, Der Teutschen rechtsgelahrheit, 1767).

Weinpansch   „Verfälschung von Wein durch verbotene Zusätze“

Quelle: den Hundertjährigen behalt ich bei mir - das Alter muß man ehren! - Den will ich als Essenz behalten, damit ich den Weinpantsch der jetzigen Wirt in Zukunft besser vertragen kann! (Bäuerle, Die Bürger in Wien, 1820).

Weinpanscherei   „Verfälschung von Wein durch verbotene Zusätze“

Quelle: Diese Weinpantscherei hat neuerdings die Kapweine auf dem englischen Markt in Verruf gebracht (Das Ausland 60, 1887).

Weinprobe (1)   „das Probieren des Weins“

Quelle: Weinprobe. Man versteht darunter die Untersuchung der Güte und Beschaffenheit des Weins, vornehmlich aber ob er verfälscht ist, und die dazu benutzten Mittel, welche für die mancherlei Arten von Verfälschung verschieden sind (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v.). - Im Jahre 1750 wurde die Weinprobe durch herrschaftliche Verordnungen gemein gemacht, und seitdem bemüheten sich die Gelehrten sonderlich aus theoretischen Gründen, Mittel zur Entdeckung der Verfälschung ausfindig zu machen (Rössig, Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften. Deutschland, 1782).

Weinprobe (2)   „kleines Quantum Wein zum Probieren“

Quelle: Wir geben uns schließlich der Hoffnung hin, durch recht viele Einsendungen von Weinproben erfreut zu werden, damit hierdurch dieser wichtige Productionszweig unseres Landes eine würdige Vertretung in unserer Ausstellung finde (Medicus, Bericht über die Nassauische Kunst- und Gewerbe-Ausstellung zu Wiesbaden, 1865). - So gibt der Kaufmann Zeugproben, der Weinhändler Weinproben, um daraus die Beschaffenheit seiner Zeuge und Weine erkennen zu können, welche Proben, besonders von Zeugen, in Niedersachsen Staal und in Baiern Stahel genannt werden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Probe).

Weinproduktion   „Herstellung von Wein“

Quelle: die Weinproduktion in der massaliotischen und turdetanischen Landschaft kann damals nur gering gewesen sein (Mommsen, Römische Geschichte, 1854-85).

Weinrausch   „Betrunkenheit von Wein“

Quelle: Indeß dauerte der Weinrausch unseres Andreas nicht allzulange, er erwachte gegen Mitternacht und wußte erst nicht, wo er war (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71). - Der Weinrausch, des -es, plur. die -räusche, ein Rausch von Weine, zum Unterschiede von einem Bierrausche (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Sie mildert die allzu scharffen Flüsse, welche von dem Haupte herunter auf die Brust zu fallen pflegen: sie befördert die Dauung, und schlägt den Weinrausch nieder (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Chocolatum).

Weinrechnung   „Rechnung für Wein“

Quelle: Zwey Weinrechnungen der Herren Peter Friedrich Dorville und Comp. lege hier bey, mit Bitte solche seiner Zeit zu bezahlen (Goethe, Brief an Schlosser, 1810). - Das ganze Gewicht der Niedersächsischen Kreis-Generalität, welche im Jahr 1626 vor hiesiger Stadt war, und die Coadjutorwahl des königl. dänischen Prinzen unterstützte, wird durch jene Weinrechnung ins Licht gesetzt (Möser, Patriotische Phantasien, 1775). - Die Wein Rechnung belaufft sich diß Jahr 4818. Säum: fac. an Gelt 37616. Cronen (Haffner, Der klein Solothurner allgemeine Schaw-Platz historischer Geist- auch Weltlicher vornembsten Geschichten vnd Händlen, 1666).

Weinrede   „Rede eines Menschen, der vom Wein betrunken ist“

Quelle: Weinreden gelten nur bei Wein. - Sailer, 282; Simrock, 11446; Seybold, 402. Man soll kein Gewicht auf das legen, was die Nachbarn in der Schenke sagen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

Weinschank   „das Ausschenken von Wein“

Quelle: Weinschank, das vom Landesherrn od. Stadtrath erpachtete Weinschenkenrecht (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinschank, des -es, plur. car. der Verkauf des Weines in kleinen Quantitäten, zum Unterschiede von dem Weinhandel; ingleichen das Recht, den Weinschank zu üben (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Wann dem gastwirte der weinschank für die gäste vergönnet worden ist; so verstehet sich dises nur, nach der regel, vom gasthofe, und wirtshause (Estor, Der Teutschen rechtsgelahrheit, 1767).

Weinschatz   „wertvoller Weinvorrat“

Quelle: Den Besitzer hatte sein gutes Glück in Wien zurückgehalten, aber der zitternde Hausmeister wies den Eindringlingen die Silberkammer, die gefüllten Schränke und den Weinschatz des Kellers (Freytag, Die Ahnen, 1872-80). - In einigen Oberdeutschen Gegenden ist es in dieser Bedeutung gangbarer, denn da ist ein Kunstschatz eine Sammlung von Kunstsachen, ein Gemähldeschatz eine Bilder-Gallerie, ein Kornschatz ein Vorrath von Getreide, ein Weinschatz ein Vorrath von Wein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Schatz).

Weinschmaus   „Schmaus, bei dem Wein getrunken wird“

Quelle: Brüderchen, sieh, ich bin dir so gut, gib uns und deinen Launen noch einmal so einen rechten ausgesuchten Weinschmaus, so einen hohen Valet- und Abschied-Hymnus, daß wir, besonders ich, deiner gedenken (Tieck, Die Gemälde, 1830). - Trichter sagt in seinem curiösen Jagd- Reit- Fecht-, Tanz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon, daß der Leihkauf der bekannte Weinkauf, Arrha emtionis vins de la Vente, ein Weinschmaus sey, den der Käufer und Verkäufer mit einander zur Bestätigung des geschlossenen Kaufs hätten (Krünitz, Oekonomische Encyclopaedie, 1798, s.v. Leihkauf).

Weinschmiere   „Verfälschung von Wein durch verbotene Zusätze“

Quelle: Die Verhütung der Waren-Fälschung bezog sich auf die "Weinschmiere", Fälschung von Öl, Talg, Gewürze, Bijouterie und Tücher (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Handel).

Weinschmiererei   „Verfälschung von Wein durch verbotene Zusätze“

Quelle: Das Verschneiden, sobald es mit gefunden W-en geschieht, kann nicht als Weinschmiererei betrachtet werden, namentlich gilt dieses von solchen W-en, welche man nicht trinkbar machen kann, ohne sie mit anderen zu mischen (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]).

Weinschuld   „Geldbetrag, den man jemandem für Wein schuldet“

Quelle: Er nennt ihr den Namen des Wirths eines Kellers, dem er eine Weinschuld nicht bezahlt hatte, und giebt ihr auf, dieselbe für ihn zu berichtigen (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71). - Die Geldschuld, plur. die -en, eine Schuld, welche in barem Gelde gemacht worden, zum Unterschiede von einer Fruchtschuld, Waarenschuld, Weinschuld u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Geldschuld).

Weinsegen (1)   „über den Wein gesprochener Segen“

Quelle: Der Sinn dieses Weinsegens war, daß Gott den Wein durch Vermittelung des heiligen Johannes, welcher nach heiligen Legenden, den Giftbecher ohne Schaden getrunken haben soll, so segnen möge, daß er Allen, die ihn trinken würden, zum Heile gereiche (Allgemeines Archiv für die Geschichtskunde des Preußischen Staates, 1830).

Weinsegen (3)   „reiche Weinernte“

Quelle: An sie schlossen sich Sprüchwörter an wie dieses: Pancraz- und Urbanstag ohne Regen, großer Weinsegen (Vollständiges Heiligen-Lexikon, 1875, s.v. Pythinon).

Weinsendung   „Lieferung von Wein“

Quelle: sei er nun zurückgetreten, und habe das Geschäft eines Weinhändlers begonnen, weil er von seinen angesehenen Verwandten nur durch Weinsendungen Unterstützung empfangen könne (De la Motte Fouqué, Lebensgeschichte des Baron Friedrich de la Motte Fouqué, 1840).

Weinspende   „Opferspende in Form von Wein“

Quelle: man opferte Böcke mit Milch- u. Weinspenden u. hielt heitere Schmäuse (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Faunus [1]). - Mentors Kinder bitten um eine Weinspende für kleine Zuschauer aus dem Dorfe (Der Kinderfreund Leipzig 17, 1780).

Weinstrom (2)   „ausfließender Wein“

Quelle: Hier verwandelt sich der Weinstrom, indem wir ihn genießen, schon an unserm Gaumen in Kugelgestalt, die sich weit und weiter ausbreitet, und uns im Tokayer und St.-Georgen-Ausbruch noch weit inniger und sinniger so erscheint (Tieck, Die Gemälde, 1830). - Ich vermuthe aber - welches sie freilich nicht gerade zu bekannten - daß der Weinstrom, der schiffbar war, und die Mädchen, an deren Händen Trauben hervorsproßten, und deren bloßer Kuß, wie Champagner, berauschte, keinen geringen Antheil an ihrem Wunsche hatten (Lucians neueste Reisen, 1791).

Weintaumel   „Weinrausch“

Quelle: Die drei Liebhaber waren außer sich vor Entzücken, und hätten sich wahrscheinlich in ihrem Weintaumel gleich auf der Stelle entkleidet, wenn ihnen Rosa nicht ausdrücklich die größte Selbstbeherrschung aufgetragen hätte (Bruckbräu, Mittheilungen aus den geheimen Memoiren einer deutschen Sängerin, 1829). - Es war ihm wie einem berauschten Zecher zu Mute, der eben aus dem Weintaumel wieder erwacht, und sich nicht zu besinnen weiß, was mit ihm vorgegangen ist (Musäus, Volksmärchen der Deutschen, 1782-86).

Weintrank   „Wein als Getränk“

Quelle: Im Mittelalter scheint die allgemein und weitverbreitete symbolische Anwendung des Weintranks zur Feier eingegangener Käufe, mhd. lîtkouf, wînkouf, von mhd. lît = Obst- und Gewürzwein, geistiges Getränke überhaupt, aufgenommen zu sein (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Rechtssymbole). - Nebst disem edlen Weintrank mangelt es nicht an guten / annehmlichen Eßwahren (Scheuchzer, Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands, 1708). - Vnd kan auff diese weiß ein jedweder Haußvatter / für sich vnd die seinigen / jhme für das gantze Jahr auß zu Trincken / mit geringer mühe / einen herrlichen Weintranck in sein Hauß machen (Glauber, Opera Chymica, 1659).

Weintransport   „Lieferung des Weins“

Quelle: Nehmen Sie es freundlich auf, wenn ich, eingedenck Ihrer gefälligen Teilnahme an den Propyläen, einen Theil eines so eben angekommenen Weintransports zusende (Goethe, Brief an Schiller, 1801).

Weintrunk (1)   „Wein“

Quelle: Jn diesem Fall half ein Weintrunk (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1774). - Dann der dem Weintrunk nichts verspricht, / Zum Waßerlohn sich auch verpflicht (Christelius, Zodiacus Laetofatalis, 1690).

Weintrunk (2)   „das Weintrinken“

Quelle: doch ist dieser Brauch kaum aus einer symbolischen Bedeutung des Weines oder dgl. herzuleiten, da kein Gesetz den Weintrunk zur Eingehung irgend eines Rechtsgeschäftes fordert (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Rechtssymbole).

Weinüberschlag   „medizinischer Umschlag mit Wein“

Quelle: Wir haben Weinüberschläge gemacht, und jetzt sagt die Mutter, sie wolle noch mit kaltem Wasser probieren (Gotthelf, Geld und Geist, 1843-44). - Das Uebel wird meistens von der Natur geheilt, z. E. durch ein freywilliges Erbrechen und Niesen; oder es vergeht nach und nach, höchstens kann man einige warme Weinüberschläge machen (Scherf, Vollständiger Hausarzt, 1783).

Weinumsatz   „Menge des umgesetzten Weins“

Quelle: Man berechnet den Weinumsatz hier auf jährlich 120 Millionen Reis (Andree, Geographie des Welthandels, 1877).

Weinumschlag   „medizinischer Umschlag mit Wein“

Quelle: Ich gab ihm warme Weinumschläge und legte ihn zu Bette (Klencke, Leben und romantische Dichtungen der Tochter der Karschin, 1805). -... empfand grössere Schmerzen, verlangte Weinumschläge, brach sich sehr, stürzte betäubt vom Stuhle (Lausizische Monatsschrift, 1795).

Weinverbesserung   „legitime Methode zur Verbesserung der Weinqualität“

Quelle: 1849 kehrte er nach Trier zurück, wo er sich mit der Erfindung u. Verbesserung technischer Apparate, mit der Weinverbesserung u. Schriftstellerei beschäftigte (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Gall). - Noch gehört zur würklichen Weinverbesserung das Schönen, oder Aufklären, oder Aufhellen der Weine (Zückert, Allgemeine Abhandlung von den Nahrungsmitteln, 1775).

Weinverbot   „Verbot, Wein zu trinken“

Quelle: Das Weinverbot ist in neuerer Zeit unter gewissen Bedingungen aufgehoben worden (Damen Conversations Lexikon, 1838, s.v. Türkei (Geographie)). - Ihre Könige, und andere sehr reiche und vornehme, konnten sich doch noch über das Weinverbot trösten: eine Distinction zwischen Wein und Traubensaft verschaffte ihnen die Erlaubniß, den frisch ausgepreßeten Saft der Trauben zu trinken (Michaelis, Mosaisches Recht, 1774).

Weinverbrauch   „Menge des konsumierten Weins“

Quelle: In welchem Umfange dies saubere Geschäft betrieben wird, läßt sich natürlich eben so wenig mathematisch demonstriren, als der Weinverbrauch in Berlin (Berliner Revue, 1865).

Weinverfälschung   „das Verfälschen des Weins durch verbotene Zusätze“

Quelle: Bleizucker ist in Säure aufgelöstes und abgedünstetes Blei, hat einen süßen Geschmack, ist giftig, wird zum Färben, als Arznei, und leider oft zu Weinverfälschungen gebraucht (Damen Conversations Lexikon, 1834, s.v. Bleizucker). - Aber auch schon in den damaligen Zeiten finden sich häufige Spuren von Weinverfälschung, daß schon 1497 sich Kaiserliche Verordnungen und Reichsabschiede finden, die die schärfste Strafe auf Weinverfälschungen setzen (Rössig, Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften, 1782).

Weinverkauf   „das Verkaufen des Weins“

Quelle: Sie hatten nicht bloss Käufer und Verkäufer gegen Übervorteilung sicher zu stellen, sondern auch die bei jedem Weinverkauf vorgeschriebene städtische Abgabe zu erheben (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Wein). - Sogleich habe ich mich, liebe Freundinn, wegen des Weinverkaufs umgethan, meine Negociation will aber nicht gelingen (Goethe, Brief an Charlotte von Kalb, 1794).

Weinverkostung   „das Kosten des Weins“

Quelle: Alle Vierteljahre wurden landschaftliche Beamte zur Weinprobe nach Donauwört beordert, für deren Verhalten eine eigene Instruktion (vom 1. März 1738) erlassen, und über den Befund der Weinverkostung eigene Protokolle aufgenommen (Mayer, Bayerns Handel im Mittelalter und in der Neuzeit, 1892).

Weinvermehrung   „Vermehrung der erzeugten Weinmenge“

Quelle: Auf diese Thatsache gründete Petiot sein Verfahren der Weinvermehrung, das Petiotisiren, indem er jene Weintrester mit den genannten Zusätzen, welche an sich mit dem Weine nichts zu thun haben, vergähren läßt (Zöllner, Das Neue Buch der Erfindungen, 1878).

Weinverordnung   „den Wein betreffende Verordnung“

Quelle: Am Ende des Mittelalters kamen von Reichs wegen Weinverordnungen zu stande (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Wein).

Weinverschnitt   „aus verschiedenen Weinen vermengter Wein“

Quelle: Der Weinverschnitt (Coupage) ist als Mittel zur Herstellung des im Handel gewünschten einheitlichen Charakters des Weines gestattet (Vierteljahresschrift über die Fortschritte auf dem Gebiete der Chemie der Nahrungs- und Genussmittel 1, 1887).

Weinversteigerung   „Auktion, bei der Wein versteigert wird“

Quelle: Es sollte dort eine Weinversteigerung stattfinden, und da der Termin derselben dicht mit dem Hambacher Feste zusammenfiel, beschloß er, demselben beizuwohnen (Lewald, Meine Lebensgeschichte, 1861-62).

Weinversteuerung   „System der Weinsteuer“

Quelle: Doctor Nück schickt mir durch Sie alle Tabellen Ihrer Weinversteuerung, an der ich, wie Sie wissen, persönlich betheiligt bin (Gutzkow, Der Zauberer von Rom, 1858-61).

Weinverteilung   „das Verteilen von Wein“

Quelle: Die ganzen Einkünfte der Moschee bestehen in Weingärten, die von Christen gebaut werden; die Weinvertheilung, die du sahst, war nichts, als die Einnahme des gesetzmäßigen Zehends, den das Gesetz in der Moschee abzunehmen nicht verbietet (Hammer-Purgstall, Rosenöl, 1813).

Weinvöllerei   „übermäßiges Weintrinken“

Quelle: Wo die Rathschläge zuuor mit Wein begossen werden vnd nach Weinvöllerey stincken, da gehen Land vnd Leut zu Boden (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v. Rathschlag).

Weinvorrat   „Vorrat an Wein“

Quelle: Schlurck hatte dafür gesorgt, daß sein guter Freund und seine gefällige Freundin in ihren kleinen Weinvorräthen anständig ausgestattet waren (Gutzkow, Die Ritter vom Geiste, 1850-51). - Schon seit 1579 hatte man die Leipziger auf der Pleissenburg liegenden Weinvorräthe nach der Torgauer fast 3 Etagen tiefen Kellerey geschafft (Rössig, Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften, 1782). - Also sollen auch Unsere Kellereyen zugleich besuchet / und die Weine der Visir oder Eych nach / beschrieben / ebenmäßig der Wein-Vorrath / zu mehr berührter Unserer Cammer-Rath-Stuben in verschlossenem Sturtz-Zettul eingebracht / ingleichen alles obhandene Kälter- und Kellerey-Geschirr und Fässer in ein richtiges Inventarium gebracht werden (Ordnung und Instruction, Welcher Gestalten es fürohin, mit Einziehung und Verrechnung der habenden Wein-Gefäll bey denen Fürstl. Brandenburg-Onolzbachischen Aemtern solle gehalten werde, 1665).

Weinwirtschaft (2)   „Handel mit Wein“

Quelle: Da die Küfer zugleich die ganze Weinwirthschaft und Behandlung des Weines verstehen müssen, so dienen sie oft in großen Kellereyen und Weinhäusern (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Küfer).

Weinzank   „beim Weintrinken ausbrechender Streit“

Quelle: Der Leser halte aber auch das seinige, welches war, unsere Bläter allein zur Ehre unsers dreyeinigen wahren GOttes allein zu gebrauchen, niemals aber zu mißbrauchen bey Bier- und Wein-Zank: dann die wahre Liebe / die zankt sich nicht (Der stumm gewesene Advocat in seinem Sonn- und Feyertagshumor, 1768).

Weinzapf (1)   „Recht auf Weinausschank“

Quelle: Für die Erlaubniß, Weinzapf zu betreiben, mußten von den Bürgern 12 Goldgulden und ein lederner Eimer der Stadt geliefert werden (Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein, 1871).

Weinzeche   „Zecherei mit Wein“

Quelle: Der Patzeber starb zehn Tage darauf und mußte die Weinzeche mit seinem Leben bezahlen (Grimm, Deutsche Sagen, 1816-18).

Weinzusatz   „dem Wein zugefügte Substanz“

Quelle: Ihr Geschmack ist kühlend, prickelnd, sie perlen und schäumen wie Champagner, wenn man Zucker zusetzt, und schmecken diesem Weine ähnlich durch Weinzusatz (Damen Conversations Lexikon, 1837, s.v. Sauerbrunnen). - Schädlicher Weinzusatz öffentlich begünstiget (Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen, 1796).

Weinzwang (1)   „Zwang, den Wein aus einer bestimmten Kellerei zu beziehen“

Quelle: Als Hauptarten der B. kommen vor a) der Bierzwang, wonach alle Einwohner des bannpflichtigen Bezirks od. wenigstens alle Wirthe desselben verbunden sind, ihren Bedarf an Bier in einem gewissen Brauhause zu holen; b) der Weinzwang, wonach die Eingesessenen od. alle Wirthe ihren Bedarf an Wein aus einer bestimmten Kellerei holen müssen (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Bannrechte).

Weinzwist   „beim Weintrinken ausbrechender Streit“

Quelle: Nun meinte er, werde man ihm den Wein erst einnötigen, und wenn er nicht Bescheid tät, ihn unter dem Scheine eines Weinzwistes, nach der Sitte des Hauses, mit dem gewöhnlichen Viatikum fortschicken (Musäus, Volksmärchen der Deutschen, 1782-86).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
Weinlesen   „Weinernte, das Abernten der Weintrauben“

Quelle: Von den Beeren kommt der meiste Wein. (Grünberg.) Eine Redensart beim Weinlesen zu solchen Arbeitern, welche die abgefallenen Beeren auf der Erde liegen lassen und es überhaupt nicht so genau damit nehmen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Beere). - In die Weinlese kamen wir, da, wo die Trauben berühmt sind; halbstürmischen, schönen Tag auf dem See, nach Rousseau's Insel, eben im Weinlesen begriffen, für drei Jahr Trauben gessen (Goethe, Brief an Merck, 1779). - Mittel: 1) Daß man jemand bey der Weinlese bestelle, der denen Weinlesern fleißig nachgehe und sehe wo sie ein und das andere haben hengen lassen und sie alsdenn zu besserer Ablesung vermahne und anhalte. 2) Daß man treue Leute zum Weinlesen zu nehmen suche (Hönn, Fortgesetztes Betrugs-Lexikon, 1730). - Als nun sein Herr in dem Weinlesen / auf seinem Landgut zwo Meilen von der Statt / sendete er diesen zu rucke / was mangelte aus dem Hause zu holen (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz jämmerlicher Mordgeschichte, 1656).

Weinpflanzen   „das Anpflanzen von Weinstöcken“

Quelle: Die wenigen, die sich mit dem Plan des Weinpflanzens getragen hatten, sahen also bald ein, daß sie in ihrem Streben, sich Wein zu verschaffen, das erste Lebensbedürfnis, das Brot, verlieren würden (List, Grundlinien einer politischen Ökonomie, 1825-32). - Der Ackerbau, die Jagd, der Fischfang und das Weinpflanzen sind viel später erfunden und in Schwang gebracht worden (Gottsched, Versuch einer critischen Dichtkunst, 1730). - Ihm sey auch gefolget der Pan, Mero, Triptolemus, und andere mehr / im Weinpflanzen und Ackerbau wohlerfahrne Leute (Lauremberg, Neue und vermehrte Acerra Philologica, 1717).

Weinabziehen   „das Abfließenlassen des Weins“

Quelle: Der Druck gegen die Seitenwände ist in verschiedenen Punkten verschieden, immer entsprechend der darüber befindlichen Druckhöhe, so daß, wenn man das Gefäß in verschiedenen Höhen anbohrt, die Flüssigkeit mit verschiedenen Geschwindigkeiten ausfließt (beim Weinabziehen fließt der Wein allmälig langsamer) (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Tropfbare Flüssigkeiten). - Wenn man helles und klares Wetter zum Weinabziehen hat, so wird der Wein auch klar; ist es aber trübe, so wird der Wein ebenfalls trübe (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756).

Weineinschenken   „das Einschenken des Weins“

Quelle: In der Odyssee will Odysseus den Freiern dienen mit Anlegen der Scheiter, Spalten des Holzes, mit Zerlegen, Braten und Weineinschenken (Welcker, Griechische Götterlehre, 1860).

Weinkeltern   „das Pressen der Weinbeeren zur Weingewinnung“

Quelle: Vom Weinkeltern ohne Presse (Kecht, Verbesserter practischer Weinbau in Gärten und auf Weinbergen, 1868). - Epilenia, Epilenii hymni, Waren bey den Griechen die Lieder, welche sie bey dem Weinkeltern dem Baccho zu Ehren in die Wette absungen, wer am ersten den mehresten Most bekäme (Trichter, Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon, 1742).

Weinkosten   „das Probieren des Weins“

Quelle: Beim Weinkosten darf man nicht am Schnupfen leiden, kein Tabakschnupfer od. Raucher sein, keine scharfen salzigen Speisen, kein geräuchertes Fleisch, keinen Käse, keine sauren, fettigen, öligen Substanzen, wie Milch, Butter, Kaffee, Honig, Nüsse, genossen haben, nicht durch starken Weingenuß den Tag vorher erhitzt sein (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]).

Weinpanschen   „Verfälschung von Wein durch verbotene Zusätze“

Quelle: Der Zweck der Untersuchung war entweder, zu constatiren, oh noch nicht invertirter Rohrzucker zugegen sei, oder ob keine schädlichen Stoffe darin enthalten seien, alles zum Zwecke der Verwendung des Syrups zum Weinpantschen (Österreichische Chemiker-Zeitung, 1895).

Weinpressen   „das Auspressen der Weinbeeren“

Quelle: Das Weinpressen und die Kellerwirtschaft steht unter der Obhut des Oberkellners (Renner, Wien im Jahre 1683, 1883). - Die Epilenæa, da bey dem Weinpressen dem Bacchus zu Ehren besondere Lieder gesungen wurden, worinnen man ihn zugleich anrief, daß er einen süßen und guten Most geben wolle (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Bachvs). - daher es kein Wunder / wann man auch an solchen Orten bessers Bier macht / als in den Wein-Ländern / da man sich mehr auf das Weinpressen als auf das Bierbräuen verstehet (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Weinsaufen   „unmäßiges Weintrinken“

Quelle: Benebelter Kopf und Trunkenheit, wie von Weinsaufen, mit dickem, rothem Gesichte (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21, s.v. Belladonne). - Meinen ehrlichen Stuber zu Flonheim habe ich auf dem Rückwege besucht, und von seinen Töchtern, besonders von Mamsel Dortchen, gewaltige Vorwürfe hören müssen, weil ich einmal geschrieben hatte, daß das Pfälzer Frauenzimmer dem Weinsaufen stracks ergeben sey (Laukhard, Leben und Schicksale, 1796). - Ist der Vater ein Bachus-Bruder, welcher vor lauter übermäßigem Weinsaufen rothe Augen bekommt auf cyprianisch Tauben-Art (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinschenken   „das Ausschenken des Weins“

Quelle: Dazu finden sich immer noch Gegner, "die ausläuten", wodurch der Bauer der Pflicht des Weinschenkens entbunden wird (Zeitschrift für Volkskunde, 1895). - Über solchem wesen (nemlich über dem streit wegen des weinschenckens) mißlinget es dahin / daß er (wie meine und anderer leute gedancken halten / und der ausgang giebt) über Müntzerische und wiedertäufferische bücher oder Charten kommet (Arnold, Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie, 1700). - Hof-Tafern und Schenck-Haus / nächdem es ist / von 2. biß 300. fl. mehr oder weniger / so geleitgebt wird / auf den Emer 3 ß / mit 5 per Cento, ist aber daselbst das Weinschencken schlecht / nur auf 2 ß angeschlagen (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Weinschmieren   „das Verfälschen von Wein durch verbotene Zusätze“

Quelle: Im badischen Oberlande und in der bayerischen Pfalz wird die Weinverfälschung (Weinschmieren) in großem Maßstabe getrieben (Wochenblatt für das christliche Volk, 1870). - Das andere hingegen, das Weinschmieren mit Bleymitteln, ist immer eine unnachläßliche Staatstodsünde, wovon nur der Nachrichter mit dem enthauptenden Strafschwerdte die Entledigungsformel geltend machen sollte (Leuthner, Diätetische Pastoral-Arzneykunde für Seelsorger bey ihren Standes- und Amtsverrichtungen, 1782).

Weintreten   „das Treten der Trauben in der Kelter“

Quelle: Wir haben bereits jener klonischen Krämpfe Erwähnung gethan, die gewisse zielbewusste Bewegungen nachahmen, wie Weintreten, Fechten, Schwimmen u. s. w. (Wiener medizinische Blätter, 1885).

Weintrinken   „das Trinken des Weins“

Quelle: Gleich nach aufgestelltem Dessert verließen uns, nach alter Art, die Damen, und nun ging das Weintrinken an (Pückler-Muskau, Briefe eines Verstorbenen, 1830). - Und Weintrinken ist nichts als das Atmen einer zusammengekelterten, mit einigen Wohlgerüchen bestreueten Luft (Jean Paul, Leben des Quintus Fixlein, 1796). - Wenn der Mensch von dem übrigen Weintrinken erhitzt wird, da stehet Herz und Mund offen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinverderben   „das Verfälschen des Weins durch verbotene Zusätze“

Quelle: Schleka bartl, schleka bartl / S' gschieht euch recht. / s' Weinverderben, s' Leutausziehn, / Das ist schlecht! (Meisl, Orpheus und Euridice, 1813).

Weinverhandeln   „Weinhandel“

Quelle: Sie schaut behaglich himmelan, / Sie kräuselt leichte Ringe / Und denkt dabei - man sieht's ihr an - / An lauter süße Dinge: / An ihren Schatz, der nach Korfu / Geschifft zum Weinverhandeln (Geibel, Erinnerungen aus Griechenland, 1864).

Weinverkosten   „das Kosten des Weins“

Quelle: Von wegen Weinverkosten / Schlief alles auf den Posten, / Ohn' unser tapfer Schnattern und Schrei'n / Hätt' Rom schon anno Tubak französisch müssen sein (Scheffel, Gaudeamus. Lieder aus dem Engeren und Weiteren, 1886).

Weinverschneiden   „Vermengung verschiedener Weine“

Quelle: Allein das Weinverschneiden (wie man das Vermengen der Weine in der Kellerwirthschaft nennt) wird häufig auch rücksichtslos geübt, um den Geschmack der Consumenten zu befriedigen (Schriften der Vereines zur Verbreitung Naturwissenschäftlicher Kenntnisse in Wien 16, 1876).

Weinverschütten   „das versehentliche Ausschütten von Wein“

Quelle: Das Weinverschütten, welches Ither hier ausübte, galt als Symbol der Besitzergreifung oder doch rechtlicher Ansprache (Krais, Altdeutsche Heldendichtungen: Parcival, 1855). - Weinverschütten von vielen für ein böses Omen gehalten (Pfitzer, Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende deß Ertz-Schwartzkünstlers Johannis Fausti, 1674).

Weinwerden   „Verwandlung von Most in Wein“

Quelle: Dieses Weinwerden wird je nach Behandlung des Weines früher oder später eintreten (Handbuch des Weinbaues und der Kellerwirthschaft, 1885).

Weinzapfen   „das Abzapfen des Weins vom Fass“

Quelle: Während ihrer Blüthe waren die Frauenhäuser der Lieblingssitz jeglicher Lebenslust, des Tanzes, des Weinzapfens, auch, wiewohl häufig verboten, des Spiels mit Würfeln und im Brett (Barthold, Geschichte der deutschen Städte und des deutschen Bürgerthums, 1851).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
Weinbauer   „jemand, der Wein anbaut“

Quelle: Celtes (eigentlich Pickel od. Meißel, gr. Protucius), Konrad, geb. 1459 (1460) zu Wipfelde in Franken, sollte ein Weinbauer werden, ging aber nach Köln u. auf die Schule (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Celtes). - Der Weinbauer, des -s. 1. Von Bauen, colere, derjenige, welcher Wein bauet, plur. ut nom. sing. 2. Von Bauer, rusticus, ein Landbesitzer, dessen vornehmste Nahrung in dem Weinbaue bestehet, plur. die -n (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Wenn gleich der Weinbauer nichts erübrigt, so lebt er doch sorglos, in Hofnung auf das gute Jahr, welches ihm immer wieder aufhilft (Forster, Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, 1791-94).

Weinhäcker   „Arbeiter im Weinberg“

Quelle: Einem Weinhäcker aus Schweinfurt begegnete unter der Petersstirn bei der Mainleite etwas sehr Seltsames (Schöppner, Sagenbuch der Bayerischen Lande, 1852-53). - Die Weinhacker und Bauers-Leute geben sonderlich auf diesen Tag Achtung, und einige abergläubische Leute halten ihn vor einen Patron des Weins (Fleming, Der Vollkommene Teutsche Jäger, 1724). - In einem Dorff unfern von Brissac / in Elsas wohnte ein Weinhacker / genannt Adam (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz jämmerlicher Mordgeschichte, 1656).

Weinhauer   „Winzer, Weinbauer“

Quelle: Die Bewohner sind bürgerliche Weinhauer, und gehören zur Bürgerschaft des Thales Wachau (Schweickhardt, Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens, 1839). - Fraget den Weinhauer, ob man fremde Weine einzuführen erlauben solle: so würde er lieber so viel Thränen vergiessen, als man Tropfen Weine einführen wollte (Hausmittel für Oesterreich, 1783). - Die Bauren und Weinhauer glauben / wie die Kirschen blühen und ansetzen / also thue auch Wein und Rocken (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Weinhüter   „Wächter eines Weingartens“

Quelle: Der Weinhüter kam ihm entgegen (Laßwitz, Auf zwei Planeten, 1897). - Der Weinhüter, des -s, plur. ut nom. sing. ein Hüter oder Wächter in einem Weinberge oder Weingarten, auch Weinbergshüter (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - So wird in der hohenlohischen Forst- und Holzordnung vom J. 1579 von Weinhütern geredet, welches ein Beweis von dem Alterthum des Weinbaues in Franken ist (Rössig, Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften, 1782). - Wo aber grosse Weingebürge sind / die offt viel Meilwegs nacheinander sich erstrecken / da wird doch den- noch aussen herum / mit Mauren und Zäunen / die Vorsicht gethan / und müssen hernach bey Zeitigung der Trauben / und vor dem Leesen / die Weinhüter das beste thun (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Weinkoch   „August als derjenige Monat, in dem die Weinbeeren die entscheidende Reife erlangen“

Quelle: Weinkoch, so v.w. der Monat August (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinkoch, des -es, plur. inusit. ein Beynahme des August-Monathes, weil in demselben die Sonnenwärme den Weinbeeren ihre Güte geben muß (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Carolus M. hat ihn den Aehren- oder Erndte-Monat genennet, weil man um diese Zeit mit der Erndte und Einsammlung des Getreydes beschäfftiget ist; heisst sonst auch der Wein-Koch (Kompendiöses und nutzbares Haushaltungs-Lexicon, 1751).

Weinleser   „Arbeiter, der Weintrauben aberntet“

Quelle: Letztere bestand in dem Gesang scherzhafter u. lasciver Lieder der ländlichen Weinleser, wobei allerhand Kurzweil getrieben u. die Vorübergehenden geneckt u. verspottet wurden (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Komödie). - Der Weinleser, des -s, plur. ut nom. sing. Fäm. die Weinleserinn, eine Person, welche den Wein lieset, d.i. die Weintrauben einsammelt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Weinlesere betriegen 1) Wenn sie an denen Wein-Stöcken hin und wieder einige Trauben mit Fleiß hengen lassen, damit sie solche nach geendigter Weinlese abholen, oder die auf dem Fuß nachfolgende Stupffler, worunter öffters ihre Kinder, oder sonsten gute Freunde sind, finden mögen (Hönn, Fortgesetztes Betrugs-Lexikon, 1730). - es habe der Bauersmann / wann er dem Pflug nachgangen / Alleluja gesungen / der Schnitter / der Weinleser / habe seine Arbeit mit schönen geistlichen Psalmen Davids überzuckert (Dannhauer, Catechismvs-Milch, 1666).

Weinleserin   „Arbeiterin, die Weintrauben aberntet“

Quelle: Der Ritter fühlte das innigste Wohlbehagen, menschlich unter Menschlichem zu sein, und das Schelmenauge der Weinleserin traf ihn so feurig, daß er der Lockung nicht widerstand, und mit ihr der Vigne zuging (Waiblinger, Das Märchen von der blauen Grotte, 1828). - Der Weinleser, des -s, plur. ut nom. sing. Fäm. die Weinleserinn, eine Person, welche den Wein lieset, d.i. die Weintrauben einsammelt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Weinleser). - Das Tagelohn einer Weinleserinn verändert sich nach dem Mangel oder Ueberflusse an Weine von 6 bis 40 Sous (Brissot de Warville, Neue Reise durch die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, 1793).

Weinpflanzer   „Weinbauer, jemand, der Weinstöcke anpflanzt“

Quelle: Die Sabiner verehrten ihren Stammgott Sabus oder Sabinus, den Weinpflanzer (Damen Conversations Lexikon, 1836, s.v. Mythologie). - Laß Hochheims gute Weinpflanzer leben (Müller, Kreuznach, 1776).

Weinschädling (1)   „Insekt, das die Weinpflanze schädigt“

Quelle: Die Larven des bereits aus dem Jahre 1872 als Weinschädling bekannten Käfers Eumolpus vitis, traten im vergangenen Jahre in einem Weingarten bei Pápa in Ungarn verwüstend auf (Jahresbericht für Agrikultur-Chemie 35, 1893).

Weintöter   „Eisheilige, Kalendertage vom 12.-15.5. mit häufigen Nachtfrösten“

Quelle: Sein Tag ist der 12. Mai, welcher im Kalender dadurch von Bedeutung ist, daß an diesem u. dem folgenden Tage, dem des St. Servatius, häufig Nachtfröste eintreten (daher Weintödter genannt), während solche nach diesem Tage selten vorkommen (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Pancratius).

Weinzieher   „Winzer, Weinbauer“

Quelle: Mit gleichem Witze bezahlte ihn aber einmal der betrunkene Weinzieher Degler (Kerner, Bilderbuch aus meiner Knabenzeit, 1849). - Das Wort Winzer ist allem Anscheine nach, aus Weinzieher zusammen gezogen; denn Jacob de Cassalis bey dem Schilter hat ausdrücklich Winzieher, und in der Schweiz sind Weinzieher, Weinzügel, in Baiern Weinzierl, bey dem Willeram Winzurnela, alle für Winzer wirklich noch üblich (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Winzer). - 20.) Daß alle der Städt Aembter, als Stadtschreiber, Büttel, Thorwarten, Mößner, Weinzieher, und dergleichen, von den Städten, ohne iemands Verhinderung, angenommen und besetzt werden mögen, wie es von Alters Herkommen (Steinhofer, Ehre des Herzogtums Wirtenberg, 1755). - bald hat er seine eigne Weinzieher bey der Hand (Bauller, Hell-Polirter Laster-Spiegel, 1681).

Weinzierl   „Winzer, Weinbauer“

Quelle: Das Wort Winzer ist allem Anscheine nach, aus Weinzieher zusammen gezogen; denn Jacob de Cassalis bey dem Schilter hat ausdrücklich Winzieher, und in der Schweiz sind Weinzieher, Weinzügel, in Baiern Weinzierl, bey dem Willeram Winzurnela, alle für Winzer wirklich noch üblich (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Winzer). - G. Stellet vor / wie der Weinzierl den Acker oder Weinberg umhauet (Agricola, Versuch der Universal-Vermehrung aller Bäume, Stauden, und Blumen-Gewächse, 1716). - Also seynd hoch gestiegen Joannes, der zwei und zwanzigste römische Papst, dessen Vater ein Schneider. Benedictus der Zwölfte, dessen Vater ein Müllner. Urbanus der Vierte, dessen Vater ein Schuster. Sixtus der Fünfte, dessen Vater ein Vignarvolo oder Weinzierl etc. (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinzüchter   „jemand, der Wein anbaut und kultiviert“

Quelle: Der Weinzüchter würde infolge dieses Monopolpreises, dessen Überschuß über den Wert des Produkts allein durch den Reichtum und die Liebhaberei der vornehmen Weintrinker bestimmt ist, einen bedeutenden Surplusprofit realisieren (Marx, Das Kapital, III. Band: Der Gesamtprozeß der kapitalistischen Produktion, 1894).

Weinbeißer   „jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: A öss a Weinbeisser. (Böhmisch-Friedland.) Er versteht sich aufs regelrechte Weintrinken (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.). - er aber sagte, die Bezahlung seie allbereit zu Genügen geschehen, welches mich an einem solchen alten Weinbeißer verwunderte und verursachte, ihn zu fragen, warum er einen Trunk ausschlüge (Grimmelshausen, Trutz Simplex, 1670).

Weinbrauer   „jemand, der die Weinbeeren zu Wein verarbeitet“

Quelle: auf meinem Domhof sehe ich nichts als Zigarrenmacher, Weinbrauer, Pfarrer und alte Weiber (Hauff, Phantasien im Bremer Ratskeller, 1827). - das Wahre an der Zürcher Mordgeschichte reduzire sich so nach auf eine Nachläßigkeit, ein Versehen, oder höchstens auf eine öconomische Manscherey eines Weinbrauers, Kellners, Küfers oder sonst eines Kellerwurms (Musäus, Physiognomische Reisen, 1779).

Weinerfinder   „mythischer Erfinder des Weingetränks“

Quelle: Dieses Glas dem Weinerfinder, / Aller Sorgenüberwinder, / Freunde stoßet an (Bäuerle, Doktor Faust's Mantel, 1819). - Weiter ist Bacchus der Weinerfinder, der Weinerfinder, mein Sohn! (Müller, Bacchidon und Milon, 1775).

Weinfälscher   „jemand, der Wein durch verbotene Zusätze verfälscht“

Quelle: Ich kenn' ihn. Ein Weinfälscher! (Bleibtreu, Weltgericht, 1888). - Der Wein wird von den Weinfälschern gerennet und geschmeret, mit Wasser vermischt, gewässert, wie es Frisch erkläret (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Rennen).

Weinführer   „Fuhrmann für Weintransporte“

Quelle: Im Jahr 1623 den vierten März hat man den Weinführer Gabriel Weber von Wöhrd mit dem Schwert gerichtet (Hammerbacher, Historische Beschreibung der Stadt Nürnberg, 1867). - Hier ist ein königliches Pacht-Haus angelegt, wo alle Wein-Händler und Wein-Führer gehalten sind, einen Cautions-Schein über die Weine, welche hier durch nach Bourdeaux gehen, zu nehmen (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1794, s.v. Langon). - Also haben sich auch zwo Hexen / welche gesehen / daß ein armer Weinführer sein Geld in seinen Schubkarn verkeulet / sich in Schweine verstellet / ihme nechst der Statt Würtzburg fürgewartet / verjagt / und mit ihren Waffen den Schubkarn zerbrechen wollen (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz jämmerlicher Mordgeschichte, 1656).

Weinhändler   „jemand, der mit Wein handelt“

Quelle: Vergnügen? Was nennen Sie so, wollen Sie etwa auf dem nächsten Dorfe mit ein paar Bäschen irgend eines Weinhändlers Lotto spielen, oder sich von einem konservierten Mainzer Offizianten alle Weinjahre herzählen lassen? (Brentano, Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter, 1801-02). - Heut zu Tage haben etliche Weinhändler in selbigem gute Keller angeleget, und weil der Wein sich darinnen gar kühl erhält, so fehlet es ihnen in der Sommerzeit nicht an Zulaufe (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - Der betrogene Weinhändler (Schau-Platz der Betrieger, 1687).

Weinhändlerin   „Frau, die mit Wein handelt“

Quelle: Ronald kann nichts Gescheiteres tun, als in den sauren Apfel beißen und die Weinhändlerin heiraten (Ebner-Eschenbach, Božena, 1876). - Die Vogtische Wittib, nun vereheligte Banckin, Hungarische Weinhändlerin in Wien, gedenket diesen Handel aufzugeben (Staats-Relation der neuesten europäischen Nachrichten und Begebenheiten, 1784).

Weinkäufer   „jemand, der Wein kauft“

Quelle: Weinmesse, in neuester Zeit am Rhein eingeführte Märkte, wo Weinkäufer unter Zugrundelegung der von den Weinproducenten mitgebrachten Proben Käufe machen, ohne daß jene die kleinen Productionsorte bereisen u. die daselbst lagernden Weine an Ort u. Stelle versuchen müssen (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Weinmesse). - Malaga kann die Weinkäufer mit seinem eigenen Gewächse versehen, mit Wein, den es selbst erzeuget hat (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Gewächs). - Sicut erat in principio ein Weinkaufer, et nunc ein Weinsaufer, et semper ein Weintaufer: Er läßt es nit (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinkenner   „jemand, der etwas von Wein versteht“

Quelle: Der Zusatz von Rosinen od. Rosinenbrühe u. Honig (Melochen), bes. bei dem Würzburger gewöhnlich, ist unschädlich, aber dem Weinkenner widerlich (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]). - Um Eilau, bey Naumburg, wird ein rother Wein erbauet, welcher gar oft von den Jtalienern, nachdem sie ihn mit Weingeiste und Rosinen ein wenig anders zugerichtet, und auf besondere Bouteillen gefüllet haben, an Leute, die keine gar zu großen Weinkenner sind, für Burgunderwein verkauft wird (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756).

Weinkieser   „jemand, der für die Qualitätskontrolle des Weins zuständig ist“

Quelle: Unter der Vorstandschaft des Baron de Brisse, eines Experten für die ausgestellten Weine, hat sich ein Komite der französischen Weinkieser gebildet, das seine Arbeit in acht Unterabtheilungen gewissenhaft vollführen wird (Regensburger Morgenblatt, 1867). - Der Weinkieser, des -s, plur. ut nom. sing. an einigen Oberdeutschen Orten, eine verpflichtete Person, welche den eingehenden Wein kieset, d.i. kostet, damit die gehörigen Abgaben davon entrichtet werden; der Weinkoster, in Sachsen der Wein-Visirer (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Ordnung und Eide der Weinkieser, Obmanns und Knechte (Will, Bibliotheca Norica Williana, 1772).

Weinkoster   „jemand, der Wein probiert und beurteilt“

Quelle: Weinkoster, so v.w. Weinvisirer (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinkieser, des -s, plur. ut nom. sing. an einigen Oberdeutschen Orten, eine verpflichtete Person, welche den eingehenden Wein kieset, d.i. kostet, damit die gehörigen Abgaben davon entrichtet werden; der Weinkoster, in Sachsen der Wein-Visirer (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Weinkieser). - Ihr seyd ein guter Weinkoster, antwortete der andere (Des berühmten Ritters Don Quixote von Mancha lustige und sinnreiche Geschichte, 1753).

Weinliebhaber   „jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: Mein Dollmetscher und mein Kawasch bemerkten bald, daß er ein großer Weinliebhaber sei (Ussing, Griechische Reisen und Studien, 1857). - Die Proben sind an bestimmten Tagesfahrthen vor den Fässern zu haben, gesammte Herren Weinliebhaber werden höflichst hierzu eingeladen (Intelligenz-Blatt der freien Stadt Frankfurt, 1782).

Weinlieferant   „jemand, der Wein liefert“

Quelle: Sein Glauben, Hoffen, Lieben war die Flasche! / Des Weines Feuer, das durch ihn gerannt, / Hat seine Seele - ach, zu früh! - verbrannt. / Sanft ruhe seine Asche! / Sein Weinlieferant Freundlich (Glaßbrenner, Die Verkehrte Welt, 1855). - Unser Weinlieferant, der meinem Vater immer für einige tausend Thaler vorstreckte, hatte den größten Nutzen davon, wenn viele Necker und Rheinweine abgingen (Moritz, Gnothi sauton, 1784).

Weinmesser (1)   „Kontrolleur des Weinwesens“

Quelle: Weinmesser, so v.w. Weinvisirer (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Weinpanscher   „jemand, der den Wein durch verbotene Zusätze verfälscht“

Quelle: Meiner Ansicht nach fällt es keinem einzigen Weinpantscher mehr ein, einen Rotwein lediglich aus Weisswein und einem künstlichen Farbstoff zu bereiten (Repertorium der analytischen Chemie für Handel, Gewerbe und öffentliche Gesundheitspflege, 1884).

Weinproduzent   „jemand, der Wein herstellt“

Quelle: In den Weinländern ist der Ausschank noch mehr bloßes Nebengewerbe des kleinen Weinproduzenten (Schmoller, Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert, 1870).

Weinprüfer (1)   „jemand, der die Weinqualität prüft und beurteilt“

Quelle: Eine ähnliche Differenz fand sich auch in der Eigenschaft, welche die Weinprüfer Schmalz nennen (Landwirtschaftliches Correspondenzblatt für das Grossherzogthum Baden, 1859).

Weinrufer   „öffentlicher Ausrufer, der über den Weinausschank informiert“

Quelle: kein Wirt durfte mehr als zwei Weinknechte im Dienst nehmen, den einen als Weinzapfer, den andern als Weinrufer oder Weinsager (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Wein).

Weinsager   „öffentlicher Ausrufer, der über den Weinausschank informiert“

Quelle: kein Wirt durfte mehr als zwei Weinknechte im Dienst nehmen, den einen als Weinzapfer, den andern als Weinrufer oder Weinsager (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Wein).

Weinsäufer   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: Dessen Nase zeigte sich mit einmal kupferig wie die eines Weinsäufers; das war seine Art zu erröten (Anzengruber, Der Einsam, 1881). - Ein Weinsaufer sagte, ein guter Wein mache ihm allezeit einen Widerwillen; versteh einen Wieder-Willen, daß er wieder will (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1753). - Sicut erat in principio ein Weinkaufer, et nunc ein Weinsaufer, et semper ein Weintaufer: Er läßt es nit (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinsäuferin   „Frau, die unmäßig Wein trinkt“

Quelle: Da wurde sie einmal von einer Magd bei einem Wortwechsel eine Weinsäuferin gescholten (Lebensbilder aus der christlichen Kirchengeschichte, 1860). - Von den Weinsäufferinnen gebrauchet der Apostel eine solche Redens-Art (Lange, Des Apostolischen Lichts und Rechts, 1729). - Deren warff einsmals ihre Magd spöttischer weise für / das weintrincken / nennet sie mero-bibulam, eine Weinsäufferin / das gehet ihr dermassen zu hertzen / daß ihr der Wein ins künfftig verleidet (Dannhauer, Catechismus Milch, 1654).

Weinschenk   „jemand, der Wein ausschenkt“

Quelle: bereits zehn Jahre zuvor hatte Christoph Bornmann, Weinschenk im Freiberger Keller zu Dresden, sie der Johanneskirche zu Zittau zum Geschenk gemacht (Spitta, Johann Sebastian Bach, 1873-80). - aber ich war zu arm, und ihr Vater hatte viele Kinder, da konnten wir nicht ans Heyrathen denken, und ich mußte leiden, daß sie der Weinschenk kriegte! (La Roche, Rosaliens Briefe an ihre Freundin Mariane von St**, 1779-81). - Dieser Weinschenk war sonsten ein Eisenfresser, der, wie man gesagt hat, alle Soldaten aufreiben wollte (Beer, Die kurzweiligen Sommer-Täge, 1683).

Weinschenker   „jemand, der Wein ausschenkt“

Quelle: es ist auch dem Weinschenker nicht zu trauen, der um wenig Geld dich und mich in den Tod gäbe (A.v. Arnim, Der Wintergarten, 1809). - Freylich aller derer, welche Tugend höher schätzen als Gold, oder welche als Stube, Speisewirthe, Weinschenker, Geldwechsler, Wucherer, Kaufleute, Balbierer, Haarkräuseler, Putzmacherinnen, Schuster, Schneider, Kuppler, Lustdirnen u. d. gl. von den Emigrirten nichts zu erwarten hatten (Laukhard, Leben und Schicksale, 1796). - der Pastetenbäcker, der Garkoch, der Weinschenker, der Holzhändler, der Fischverkaufer, der Bäcker, und also andere Viktualisten mußten beinahe ihren Gewinn mit ihm teilen, wollten sie anders an dem Julo länger einen guten Kunden behalten (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Weinschenkin   „Frau, die Wein ausschenkt“

Quelle: "Ein Frauenzimmer in Leith in Schottland," erzählt Alston [...], "hatte ein Hausmittel-Recept gegen den Bandwurm (Flukeworm, Taenia solium), was sich eine Weinschenkin, Maria Martin, von ihr geben liess, wodurch sie von diesem Wurme befreiet ward." (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21, s.v. Zinn). - Und wie ich Wittwer war und alles von meiner Frau erbte, da freute michs, daß ich keine Kinder hatte, weil ich gleich dachte, die Weinschenkin zu nehmen, und ihr aus Schulden zu helfen (La Roche, Rosaliens Briefe an ihre Freundin Mariane von St**, 1779-81).

Weinschmecker   „Weinexperte“

Quelle: der junge Herr ißt nichts, er ist ein Zechbruder und trefflicher Weinschmecker (Hauff, Lichtenstein, 1826).

Weinschröter (1)   „Handwerker, der Weinfässer ausliefert“

Quelle: Weinschröter, verpflichtete Abläder, welche den Wein in die Keller u. aus denselben schroten (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinschröter, des -s, plur. ut nom. sing. verpflichtete Abläder, welche den Wein in die Keller uns aus denselben schroten (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Es sind Handwerker? RATSHERR. Schmiede, Weinschröter, Zimmerleute, Männer mit geübten Fäusten und hier wohlbeschlagen (Goethe, Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand, 1773).

Weinschwelg   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: Eine Pyramide stellt niemand auf die Spitze, sprach der Weinschwelg, als er zuerst Humpen und dann Gläser voll trank (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v. Pyramide).

Weinschweller   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: er war ein unmäßiger Saufer, Vormittag nit nüchtern, Nachmittag rauschig, bei der Nacht voll, er war ein lauterer Weinschwurm, ein Weinschwemmer, ein Weinschwimmer, ein Weinschweller, ein Weinschwender, und also gewohnt das Saufen, daß er auch in der Höll nur zu trinken begehrt (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinschwemmer   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: er war ein unmäßiger Saufer, Vormittag nit nüchtern, Nachmittag rauschig, bei der Nacht voll, er war ein lauterer Weinschwurm, ein Weinschwemmer, ein Weinschwimmer, ein Weinschweller, ein Weinschwender, und also gewohnt das Saufen, daß er auch in der Höll nur zu trinken begehrt (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinschwender   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: er war ein unmäßiger Saufer, Vormittag nit nüchtern, Nachmittag rauschig, bei der Nacht voll, er war ein lauterer Weinschwurm, ein Weinschwemmer, ein Weinschwimmer, ein Weinschweller, ein Weinschwender, und also gewohnt das Saufen, daß er auch in der Höll nur zu trinken begehrt (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinschwimmer   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: er war ein unmäßiger Saufer, Vormittag nit nüchtern, Nachmittag rauschig, bei der Nacht voll, er war ein lauterer Weinschwurm, ein Weinschwemmer, ein Weinschwimmer, ein Weinschweller, ein Weinschwender, und also gewohnt das Saufen, daß er auch in der Höll nur zu trinken begehrt (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinschwurm   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: er war ein unmäßiger Saufer, Vormittag nit nüchtern, Nachmittag rauschig, bei der Nacht voll, er war ein lauterer Weinschwurm, ein Weinschwemmer, ein Weinschwimmer, ein Weinschweller, ein Weinschwender, und also gewohnt das Saufen, daß er auch in der Höll nur zu trinken begehrt (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinstecher   „obrigkeitlicher Bedienter, der die Weinproduktion beaufsichtigt“

Quelle: In Frankfurt a.M. war der Weinhandel innerhalb der Stadt gesetzlich an die obrigkeitlich bestellten Weinstecher gebunden, die eine eigene Zunft bildeten. Sie hatten nicht bloss Käufer und Verkäufer gegen Übervorteilung sicher zu stellen, sondern auch die bei jedem Weinverkauf vorgeschriebene städtische Abgabe zu erheben, das sog. Stichgeld, wovon sie als Maklergebühr zwei Dritteile behielten, den dritten Teil aber an die Stadtkasse abzuliefern hatten (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Wein). - Der Visierer, des -s, plur. ut nom. sing. derjenige, welcher visieret, besonders in der letzten Bedeutung des Zeitwortes, wo der Visierer oder Wein-Visierer ein beeidigter obrigkeitlicher Bedienter ist, welcher die einkommenden Weinfässer visieret, damit die gehörigen Gefälle davon gegeben werden können; am Rheinstrome der Weinstecher (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Visierer). - Derowegen, wenn die rechts-frage entstehet, wie hoch z. e. unterschidene weine bezalet werden sollen, durch dreie der sache verständigen und hirzu vereideten weinstecher, oder des weinhandels erfarnen personen der preis der in frage gekommenen weine erforschet werden kan (Estor, Der Teutschen rechtsgelahrheit, 1758).

Weinträger   „Handlanger, der Weinfässer transportiert“

Quelle: Die Weinträger trieben ihre Maulesel, beladen mit Fiaschi (Flaschen) von weißem Glas mit Papierstöpseln geschlossen, über die Straßen (Gaume, Rom in seinen drei Gestalten, 1870). - es ist bey mir und andern noch in frischen Andencken / wie der Teufel etliche Weinträger durch ein Gesichte auf selbigen Berg geführet / und ihnen ihrer viele / auch etliche so noch am Leben / tieff in der höllischen Flamme steckende /gezeiget und fürgestellet (Hilscher, Curiöse Gedancken von Wütenden Heere, 1702).

Weintreter   „jemand, der die Trauben in der Kelter tritt“

Quelle: er hatte ein Lied gesungen wie die Weintreter, über alle Bewohner des Landes (Raabe, Else von der Tanne, 1865). - Der Treter, des -s, plur. ut nom. sing. Fämin. die Treterinn, eine Person, welche tritt, am häufigsten in den Zusammensetzungen, Orgeltreter oder Bälgentreter, Keltertreter oder Weintreter, Pflastertreter, Leisetreter, Austreter, Nachtreter, Übertreter u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Treter). - in Weingärten ist kein Frohlocken; müßig ist der Weintreter hier (Die Heilige Schirft: Die Bücher des Solomo und der Propheten, 1776).

Weintrinker   „jemand, der Wein trinkt“

Quelle: Der Weintrinker hat mehr Freude als der Wassertrinker (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.). - Der Wein soll zur Erzeugung des Steines sehr viel beitragen, und es versichert Ciprian, daß sich unter 1400 Menschen, denen er Steine ausgezogen, viele Weintrinker, aber keine solche befunden hätten, die sich ans Bier gewönt hätten (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1774). - Wie der Weinstock also der Weintrinker (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinverächter   „jemand, der den Wein missachtet“

Quelle: Doch eine Hölle wird es sein / Für Bonzen, Kuß- und Weinverächter - / Für dies Geschlecht ist jeder Vers / Zur Stätte ewiger Pein geworden! (Bodenstedt, Die Lieder des Mirza-Schaffy, 1850).

Weinverderber   „Attelabus bachus, ein Rüsselkäfer“

Quelle: der Weinverderber (attelabus bachus); röthlich, goldglänzend, entlaubt oft die Weinstöcke und sticht das Holz an (Herders Conversations-Lexikon, 1856, s.v. Rüsselkäfer).

Weinverfolger   „jemand, der das Weintrinken verbieten will“

Quelle: Pythagoras war kein Weinverfolger; aber er verfolgte die Unmäßigkeit (Hippel, Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z, 1793-94).

Weinverkäufer   „jemand, der Wein verkauft“

Quelle: Schupfen war im Mittelalter, z.B. in Strassburg, eine Strafe für Weinverkäufer, die falsch Mass hatten und für Bäcker, welche Brot gegen die Stadtordnung buken (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v. schupfen). - Mit Kupfer kann er durch die messingenen Hähne, die einige unbesonnene Weinverkäufer zum Abzapfen (statt der unschädlichen hölzernen) haben, verunreinigt worden seyn (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Schwefel).

Weinvertilger   „jemand, der viel Wein trinkt“

Quelle: Und wer als frommer Pilger frühmorgens ihr genaht: / Weh' ihm! Als Weinvertilger durchtobt er nachts die Stadt (Scheffel, Gaudeamus. Lieder aus dem Engeren und Weiteren, 1886).

Weinvisierer   „obrigkeitlicher Bediensteter, der die Weinproduktion beaufsichtigt“

Quelle: Weinvisirer, ein Beamter, welcher zum Behufe der Abgaben von dem Weine den eingebrachten Wein untersucht, u. da die Abgabe von verschiedenen Weinsorten verschieden ist, auch kostet; daher Weinkoster (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Den Nutzen der Rechnung durch Decimalzahlen, oder der Decimalrechnung [...] hat Simon Stevin besonders deutlich gezeiget, und dieselbe den Sternkundigen, Feldmessern, Weinvisierern, Münzmeistern etc. ernstlich angepriesen (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1776, s.v. Decimal). - Nachmalen wann ein Kauff geschicht / vnd die Fässer in die Keller eingeschossen vnnd geöffnet worden / dann kompt der Weinvisierer oder der verkauffer mit einer gerechten / vnnd bey der Statt approbirten Visierruthen / die senckt er oben zum Spontloch vberzwer gegen dem einen Boden hinunter: vnnd stüret so lang / biß er deß winckels / oder vndersten theils vom Boden gewar wirdt (Kepler, Außzug auß der Vralten Messe Kunst Archimedis, 1616).

Weinzapfer (1)   „jemand, der den Wein abzapft“

Quelle: kein Wirt durfte mehr als zwei Weinknechte im Dienst nehmen, den einen als Weinzapfer, den andern als Weinrufer oder Weinsager (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Wein). - Die Verführer aber und ihre Helfer, wie auch die Gastgeber, Bier-Wirthe und Weinzapfer, die diesen jungen Leuten auf einen oder andern Weg Vorschub an Geld, Waaren oder andern Sachen gethan, Credit gemachet, [...] sollen nicht allein für unehrlich und infam von Männiglich gehalten, zu keinen bürgerlichen Aemtern oder Ehren-Stande befördert, sondern auch ihrer deshalber contractirten Forderungen verlustig seyn (Der Stadt Hamburg Statuten und Gerichts-Ordnung, 1771). - Sonsten aber / was die Bierbräwer vnd Weinzapffer / so Wein vnd Bier mit dem Maß verzäpffen / betrifft / wird denselben jederzeit ein gewisser Tax bestimmet (Dominicus Arumäus, Commentarius Juridico-Historico-Politicus de Comitiis Romano-Germanici Imperii, 1630).

Weinzecher   „Weintrinker“

Quelle: Denn der ungestüme Bierschlemmer und der tropfnasse Weinzecher und die plumpe Kuh bei der Tränke trinken so ziemlich nach einer Form (Schlögl, Gesammelte Schriften, 1893).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
Weingärtner   „Winzer, jemand, der Wein anbaut“

Quelle: Wenn der Weingärtner bisweilen beschneidet, so bringen ihm die Reben mehr Frucht (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.). - Der Weingärtner, des -s, plur. ut nom. sing. ein Gärtner, welcher sich vornehmlich auf den Bau des Weinstockes verstehet; ein Winzer (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Endlich, da eine gute Viertelstunde verlaufen, kam der Weingärtner, welcher ihn vor einigen Tagen mit Trauben und Aprikosen versehen hatte, und bat sich bei Elbensteinen die Gnade aus, daß er ihn doch auf einige Worte anhören möchte (Schnabel, Der im Irrgarten der Liebe herumtaumelnde Kavalier, 1738). - vnnd alß der junge Herr erforschet von einem der nachritte, wer er wäre? vnd wo hie er ziehen wolte? war ihm in vertrauen gesagt, das der Herr diser Völcker vnd Reichthumbs allen seines Herkommens zwar nur eines Weingärtners Sohn gewesen (Moscherosch, Gesichte Philanders von Sittewald, 1640).

Weingärtnerin   „Winzerin, Frau, die Wein anbaut“

Quelle: Bei dem als gebessert angeführten Falle (eine 54jährige Weingärtnerin) trat nach der Discission mit gleichzeitigem Linearschnitt Iritis auf (Zeitschrift für Natur- und Heilkunde in Ungarn 10, 1859). - es gehöret ebenfalls nur einer Weingärtnerin, welche aber unter allen andern ohnstreitig die vornehmste zu nennen ist (Schnabel, Der im Irrgarten der Liebe herumtaumelnde Kavalier, 1738).

Weinleute Pl.   „Weinbauer, Winzer“

Quelle: Er war während dieser Zeit so gehalten wie ein handwerksmässiger Weinzapfer, nur dass er nicht bei der Zunft der Weinleute unter den Freyburgern zu dienen brauchte (Jahrbuch für Geschichte, Sprache und Literatur Elsass-Lothringens, 1894). - die Zuwohner seynd lauter Wein-Leute / massen der District von Walen biß nacher Köstenholtz und soferners dem niederen Gebürg nach / lauhter Reeb- und Wein-Geländ ist (Ichtersheim, Gantz neue Elsaßische Topographia, 1710).

Weinbruder   „jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: Auff der Weinbrüder Commendation gehen ist nicht gut (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.). - Die vollen Becher / wie leicht sie zur Kundschafft anlocken / so leicht brechen sie auch dieselbe wiederumb /und ist nichts gemeiners / als daß solche WeinBrüder sich in einer Stunde dutzen und mutzen / schmatzen und kratzen (Buchholtz, Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte, 1659-60).

Weinbürger   „Bürger, der vom Weinbau lebt“

Quelle: Ebenso hatte er Freude an Molique, den er zwar einen dicken behaglichen Weinbürger nennt, aber dessen enorme Virtuosität er doch bereitwillig anerkennt (Lampadius, Felix Mendelssohn-Bartholdy, 1886).

Weindieb   „jemand, der Wein stiehlt“

Quelle: Er verrichtete Wunder von mancherlei Art: einem Blinden gab er das Gesicht, einem Weindiebe, der nicht vom Platze gehen konnte, die Freiheit (Vollständiges Heiligen-Lexikon, 1875, s.v. Medardus). - Ich fragte ihn, wohin der Zug gehe? "Dem kecken Eppelein von Gailingen, dem Mädchenräuber und Weindieb übers Leder!" (Hansing, Eppelein von Gailingen, 1795).

Weinfreund   „jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: Bessere Weine werden immer willkommen sein, auch solchen, die nicht zu den geschwornen Weinfreunden gehören (York, Lebenskunst, 1893).

Weingast   „Besucher, der zum Weintrinken kommt“

Quelle: Obwohl sie theure Weingäste hatte, ließ die von Eros' Pfeil Getroffene dieselben sitzen und schmiegte sich an den Verzehrer eines Glases Bier (Bleibtreu, Größenwahn, 1888). - Der Prospekt eröffnet sich und zeiget Herr Johannsen seine Weinstube, worinnen sitzt Injurius, Leander, Jukundus und andere Weingäste (Reuter, Graf Ehrenfried, 1700).

Weingeselle   „Gefährte beim Weintrinken“

Quelle: Als es endlich den Weingesellen im Keller zu lange dauerte, kamen sie hervor, um sich von ihrer Ueberlistung zu überzeugen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v. Stroh).

Weingott   „dem Wein zugeordneter Gott, Bacchus/Dionysos“

Quelle: Zu Bacharach am Rhein, wo nach altem deutschen Reimspruch der besten Weine einer wächst, soll vorzeiten ein Altar des Bacchus, des Weingottes, gestanden haben (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853). - Der Weingott, des -es, plur. inusit. in der Mythologie der Griechen und Römer, ein Beynahme des Bacchus (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Ihm war erst ein treffliches Lied auf den Weingott Bacchus gelungen (Müller, Bacchidon und Milon, 1775). - So Heinsius in dem Lobgetichte des Weingottes / welches er auch zum theil von dem Ronsardt entlehnet (Opitz, Buch von der deutschen Poeterei, 1624).

Weingötze   „dem Wein zugeordneter heidnischer Gott, Bacchus/Dionysos“

Quelle: Wie endlich Nimrod in den Morgenländern / und bis in Indien Kriege geführet / so dichten sie auch eben solche Kriege dem Weingötzen Bachus an (Zesen, Anmerkung zu Simson, 1679).

Weingrill   „jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: ist der Herr ein rothnasiger Weingrill und versoffener Badschwamm, so nennt ihn der Schmeichler einen lustigen Mann, der ein Gläsel Wein bescheid thut (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinheld   „jemand, der beim Weintrinken Großes leistet“

Quelle: Sanct Urban ist auch ein Weinheld (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Urban). - Laß sehen auch / wenn dirs so gfällt / Wer vnter vns sey ein Weinheld / Heut diesen Abend zwischen vns beydn / Eh wir voll sein / sol keinr vns scheidn (Mauritius, Eine christliche Comoedia, Von dem Fall vnd frölichen Wiederbringung des menschlichen Geschlechts, 1606).

Weinherr   „Ratsherr, der die Aufsicht über den Wein hat“

Quelle: Weinherr, 1) ein Mitglied des Raths, welches die Aufsicht über den Wein u. Weinkeller des Stadtraths hat; 2) obrigkeitliche Person, welche die Aufsicht über den Weinhandel führt (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinherr, des -en, plur. die -en, an einigen Orten, z.B. zu Braunschweig, Aschersleben, u.s.f. gewisse Rathsherren, welche über den Wein und Weinkeller des Rathes die Aufsicht haben (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - D. Faustus war nicht faul, und weiln eben etliche Studenten darzu gekommen, ruffet er diese an zu Zeugen dessen das vom Weinherrn ist versprochen worden (Pfitzer, Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende deß Ertz-Schwartzkünstlers Johannis Fausti, 1674).

Weinkärrner   „Fuhrmann, der Weinfässer transportiert“

Quelle: Die Frauen und Mädchen mit den scharlachroten, knapp anliegenden Jäckchen, oft mit Goldborten geziert, mit den viereckig gelegten weißen Kopftüchern, die Männer mit ihren spitzen Hüten, hemdärmelig, buntseidener Leibbinde, die Mönche, die Kinder, die Weinkärrner mit den wunderlichen Karren mit Velletriwein beladen, zu Fuß, zu Esel, oft singend und Tamburin schlagend, immer eine Staffage hübscher als die andere (Richter, Lebenserinnerungen eines deutschen Malers, 1885).

Weinkellner (1)   „jemand, der für den Weinkeller zuständig ist“

Quelle: Hatte die chemische Schule den Arzt zu einem Weinkellner, oder zu einem Scheidekünstler erniedrigt, so schätzten sich die Zöglinge der iatromathematischen Schule sehr glücklich, wenn man sie für Wasserbaukünstler hielt (Sprengel, Versuch einer pragmatischen Geschichte der Arzneikunde, 1799).

Weinkellner (2)   „Kellner, der im Lokal den Wein serviert“

Quelle: Zornentbrannt kam der König von England mit Kron' und Zepter daher und suchte den von Frankreich auf; ihm folgten: ein Oberkellner, ein Speisekellner, ein Weinkellner und ein Zimmerkellner (Kerner, Reiseschatten. Von dem Schattenspieler Luchs, 1811).

Weinketzer   „Weinfälscher, jemand, der den Wein durch verbotene Zusätze verdirbt“

Quelle: Das seynd Weinketzer, die den guten Wein mit Schwefel vnd Schmier verderben, er fehrt doch wol sein Strassen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

Weinknecht   „Handlanger, der den Wein transportiert und ausruft“

Quelle: Weinknechte hiessen diejenigen, welche den Wein ausriefen und in der Wohnung des Ausschenkers das Abzapfen und Auftragen des Weines besorgten (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Wein).

Weinkrämer   „jemand, der einen kleinen Weinhandel betreibt“

Quelle: Er war ein großer, starker, zerlumpter Kerl, der sich für einen reisenden Weinkrämer ausgab (Börne, Monographie der deutschen Postschnecke, 1821). - An der Ecke, wo der Bogengang sich zu wenden gezwungen wurde, war ein Pilaster - eine wahre Schandsäule für den Oel- und Weinkrämer, errichtet (Thümmel, Reise in die mittäglichen Provinzen von Frankreich im Jahre 1785-1786, 1791-1805).

Weinküfer   „Handwerker, der die Weingärung veranlasst und überwacht“

Quelle: Dieser, als Sohn eines Kölnischen Weinküfers mit rheinischer Großschneuzigkeit behaftet, verdiente zwar an sich nicht den Geruch bramarbasirender Feigheit, in dem er stand. Aber seine zerrütteten Nerven schraken leicht zurück (Bleibtreu, Größenwahn, 1888). - So brennen die Weinküfer die Weinfässer ein, wenn sie ein mit Schwefel und Gewürzen bestrichenes Stückchen Leinwand in denselben verbrennen lassen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Einbrennen).

Weinküper   „Handwerker, der die Weingärung veranlasst und überwacht“

Quelle: Dieser holte in aller Eile den Anbrechbohrer eines Weinküpers, der im Hofe ein Ohmfaß abgezogen hatte (A.v. Arnim, Isabella von Ägypten, 1812). - Zur Verbesserung der Weine, denen es am Geschmack fehlet, haben die Weinküper wenig andere Mittel, als die sie zum läutern gebrauchen (Miller, Allgemeines Gärtner-Lexicon, 1776). - Dieses antecessor ist gewesen George Ochse / ein alter Mann / welchen als einen Weinküper ein Evangelischer Kauffman Carolus Molin mit sich in Mußcow gebracht (Olearius, Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse, 1647).

Weinmeister (1)   „Amtsperson, die den Weinbau und -handel kontrolliert“

Quelle: Der Weinmeister, des -es, plur. ut nom. sing. 1. Derjenige, welcher den Weinbau verstehet, die Weinberge anderer besorget; als eine anständige Benennung für Winzer. 2. An manchen Höfen ein Beamter, welcher die landesherrlichen Weinberge und einheimischen Weinvorräthe in seiner Aufsicht hat, und auch wohl der Bergmeister genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Weiland eines weisen Magistrats und gemeiner Stadt Garkoch und Weinmeister, nachher Brunnenmeister, und endlich als Privatus Lungerer und Hungerer, war Meister Peter Bloch, seit dem letzten Jahrzehend, die große Leiter von Glück und Ehre, Sprosse für Sprosse immer abwärts gestiegen (Musäus, Volksmärchen der Deutschen, 1782-86). - Die Weinmeister sol man nicht offt / noch ümb geringer ursach willen verendern / viel weniger einen annehmen / der des Landes art / und der Weinreben eigenschafft an demselben orte nicht gründlich weiß / ob er sonst schon im Weinbaw gnugsam erfahren (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

Weinmeister (2)   „Kellermeister, Handwerksmeister, der Wein herstellt“

Quelle: Weinmeister, 1) so v.w. Winzer (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinmeister, des -es, plur. ut nom. sing. 1. Derjenige, welcher den Weinbau verstehet, die Weinberge anderer besorget; als eine anständige Benennung für Winzer (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.).

Weinprahler   „jemand, der beim Weintrinken aufschneidet“

Quelle: Dazu kam noch, daß während er die berühmtesten Trunkhelden und Weinprahler stets sehr bald unter den Tisch trank, er selbst, trotzdem daß er an einem Tage soviel trank als er schwer war, doch niemals betrunken war, sondern zu allen Verrichtungen gleich geschickt blieb (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71).

Weinreisender   „Handlungsreisender, der mit Wein handelt“

Quelle: Ein Weinreisender, der viel in einem Wirtshaus zu Gurtnellen verkehrte, kam eines Tages von der Göschener Alp her (Müller, Sagen aus Uri, 1869).

Weinrestaurateur   „Betreiber eines Weinrestaurants“

Quelle: Doch schickt er desto öfter Körbe mit Wein, gebratenem Geflügel und Naschwerk an seine "ewige Braut" - Sendungen, von denen der dienstthuende Packträger einmal dem lüstern forschenden Baron im Erdgeschosse gestand, daß sie eigentlich nicht aus der Vorratskammer des Offiziers stammten, sondern diesem selbst erst von einer seiner dankbarsten Verehrerinnen, der militärfrommen Frau eines bekannten Weinrestaurateurs, spendiert zu worden pflegen leisten (Conrad, Was die Isar rauscht, 1887-90).

Weinwirt   „Wirt eines Weinlokals“

Quelle: In allen Straßen der Hauptstadt dieses weinreichen Landes befanden sich die elegantesten Gasthöfe; keiner unter ihnen konnte sich aber eines so zahlreichen Besuches rühmen, als diese von allen anderen Weinwirthen verwünschte Kneipe (Bruckbräu, Mittheilungen aus den geheimen Memoiren einer deutschen Sängerin, 1829). - Man zählt nämlich Neunzehn Fleischhacker, Neunzehn Weiß- und Fünf Schwarzbäcker, mehrere Kuchen, Lebzelten (Honigkuchen) Zucker- Krapfen-(Schmalzkuchen)-Bäcker, Zwölf Bierbrauer, Vier Bierhäuser und Sechszehn Weinwirthe in Salzburg (Schulz, Reise eines Liefländers, 1795). - Ob auch gleich weder die Kirchen / noch Witwen / noch Wäisen /noch andre Armen / Ursach gefunden / diß Testament zu loben: werdens doch vielleicht die Weinwirthe /die Maistressen / die Spielleute / und ohne Zweifel /vor allen Andren / die Teufel / gerühmt haben (Francisci, Der Höllische Proteus, 1690).

Weinwirtin   „Wirtin eines Weinlokals“

Quelle: waren die Austern nicht frisch, so wurden sie von der Weinwirtin gebraten, das versteht die Frau (Freytag, Die Ahnen, 1872-80). - Bey Hrn. Böck, Weingastgeben in der Kaufingergasse zum goldenen Kreutz, logiren: [...] Den 17. Frau Schneeweißinn, Weinwirthin, von Traunstein (Münchner Zeitung, 1773).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
Weinfalter   „Tagschmetterling“

Quelle: Weinfalter, so v.w. Tagschmetterling (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Ongefehr aber drey Wochen nach dem Anfang des Einspinnens pflegt derselbe sein Gespinnste zu durchfreßen, und in Gestalt eines Schmetterlings oder Papillons, die man auch Weinfalter nennt, wieder hervorzukommen (Collection derer den Statum des Marggrafthums Ober-Lausitz in Justiz- Polizey- Lehns- und... Andern die Landes-Verfassung betreffenden Sachen, 1786). - Item die Erddeben / mehr /wann die Frühlings Blumen vnd Kräutl im Herbst wider blüen vnd grünen / wann die grosse Zahl der Heuschrecken / Keffer / Weinfalter vnd Mäuß die Erden-Gewächs allenthalben abätzen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinkäfer   „auf Weinpflanzen vorkommender Rüsselkäfer“

Quelle: Der Gerber (Melolontha fullo, Fig. 2, S. 85) ist der stattlichste aller europäischen Maikäfer und führt in den verschiedenen Gegenden verschiedene Namen, als da sind: Walker, Müllerkäfer, Weinkäfer, Tiger, Tannen-, Donner-, Dünenkäfer (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Die gegenwärtige Noth und eure Erbauung heisset mich jetzo von der Göttlichen Käfer-Straffe reden / davon ich ausser Gottes Wort wenig gelesen / oder zu lesen gefunden / mich auch nicht besinnen kan / daßvon dieser besondern Straffe der Wein-Käfer irgendwo eine Predigt dem Druck wäre übergeben worden (Serpilius, Die göttliche Käfer-Straffe nach Gottes Wort und der traurigen Erfahrung betrachtet, 1713).

Weinmilbe   „Milbe, die die Blätter des Weinstocks schädigt“

Quelle: Überall, wo Weinstöcke angepflanzt sind, kommt auch die Weinmilbe vor (Uslar, Der Weinstock am Spalier und seine Kultur in Norddeutschland, 1882).

Weinmotte   „den Weinstock schädigender Nachtfalter“

Quelle: Der Trauben-Wickler oder die Weinmotte, ein in Süddeutschland schon länger bekanntes Insekt, ist nach Dr. Kalender auch in Trier in grosser Menge aufgetreten (Biedermanns Zentralblatt für Agrikulturchemie und rationellen Landwirtschafts-Betrieb 2, 1879). - Die Weinmotte, plur. die -n, eine Art Motten, welche sich auf den Weinstöcken aufhält (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - die große Weinmotte, Sphinx Elpenor L.; die kleine Weinmotte, Sphinx Porcellus L. (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1779, s.v. Geiß-Blatt).

Weinmücke   „eine Art der Eintagsfliegen“

Quelle: Weinmücke, so v.w. Haarmücke (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Weinraupe   „im Weinlaub lebende Raupe“

Quelle: Ein seit Jahren gezähmter Eichelhäher, dem ich eine Weinraupe vorwarf, liess ihr nicht einmal Zeit ihr Manöver zu machen, sondern tödtete sie sofort durch einen derben Schnabelhieb (Weismann, Studien zur Descendenz-Theorie, 1875). - Die Weinraupe, plur. die -n, eine Art Raupen, welche sich auf den Weinblättern aufhält (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Als mit Anfang des Jahrs 1744. die große Wein-Raupe von mir beschrieben wurde, zeigte ich an, daß ich auch hoffete eine noch größere, und auf der Winde, oder dem Windig sich aufhaltende Art zu entdecken und ausfindig zu machen (Rösel, Der monatlich-herausgegebenen Insecten Belustigung Erster Theil, 1746).

Weinschildlaus   „auf Weinstöcken schmarotzende Schildlaus“

Quelle: Ein ganz ähnliches Thier, die Wein-Schildlaus (Lecanium vitis), fällt an alten Weinreben, dann besonders auf, wenn die weiblichen Ueberreste ein schneeweißes Polsterdecken, das sich in feine, den Spinnenweben ähnliche Fäden ausziehen läßt (Brehm, Thierleben, 1883-87).

Weindrossel (1)   „Rotdrossel, Turdus iliacus“

Quelle: Buntdrossel (Rothdrossel, Weindrossel, Turdus iliacus), olivenfarbig, unten weiß mit braunen Flecken, untere Flügeldeckfedern u. Weichen rostfarbig (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Buntdrossel). - Die Weindrossel, plur. die -n. 1. Eine Art Drosseln, welche sich gern in den Weinbergen aufhält, wo sie im Herbste den Weinbeeren nachstellet; Rothdrossel, Winterdrossel, Weißdrossel, Turdus minimus nostras (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Es giebet seiner unterschiedene Arten, unter andern wird eine auf lateinisch Turdus ruber, frantzösisch, Mauvis oder Mauviette, dieweil sie die Samen von den Pappeln, so auf frantzösisch Mauve heist, zu fressen pflegt; und auf teutsch, Weindrossel, genannt (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Turdus). - Es hat auch zum VIII. dieser Blocksberg seine eigene und besondere Thiere / als Wilde Schweine / Rehe / Hirsche / Bäre / Wölffe / Füchse / Hasen: Im gleichen Vögel / als da sind / Auerhan / Haselhüner / Rebhüner / Holtztauben / Schnepffen / Krammetvögel / Ziemer / Weindrussel / Goldamer / Heger und viel andere (Praetorius, Blockes-Berges Verrichtung, 1669).

Weinvogel (1)   „Rotdrossel, Turdus iliacus“

Quelle: die Lieder der Lerchen wurden kürzer, und statt des melancholischen Gesanges der Nachtigallen ertönte das Zirpen, Schnarren und Zwitschern der Staare und Weinvögel durch die Wälder und über die Fluren (Möllhausen, Die Mandanenwaise, 1865). - Nichts der gesangvolle Park, der stillere See, die jähen Ufer, vom Getön der Gondeln hallend, das Scherzen der vorüberhüpfenden Rudel, der brausende Auerhahn, die zirpenden Weinvögel, Heidelerchen, und Ortolane, der Fasan, die Turteltaube vor dir her, und unter dir die leichte Sardelle, die Alose, der Goldfisch, die schmelzende Lamprete (Gerstenberg, Ugolino, 1768).

Weinvogel (2)   „Sphinx Elpenor, ein Nachtfalter“

Quelle: Weinvogel (Elpenor), Gattung der Dämmerungsvögel (Schmetterlinge); der spitzige Bauch ist ungeringelt, der Rüssel mittelgroß, unschuppig, in ein Fädchen ausgehend, Augen groß, die Flügel eckig (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Sp. 17 Elpenor, gem. Weinvogel. Mit glattrandigen grünlichten Flügeln, weiser und rother Binde, nebst rothen an der Grundfläche schwarz schattierten Hinterflügeln (Esper, Naturgeschichte im Auszuge des Linneischen Systems, 1784).

substantivisches Determinativkompositum mit Krankheitsbezeichnung als Hinterglied
Weinkrankheit   „Krankheit des Weins“

Quelle: Von Weinen, welche an dieser oder einer andern der zahlreichen Weinkrankheiten leiden, wohin das Abstehen, wenn ein Wein sich von selbst zersetzt, Veränderung der Farbe, das Zähe- und Sauerwerden und andere Zufälle mehr gehören, sagt man, sie seien umgeschlagen (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Wein).

Weinkrebs   „krebsartige Erkrankung des Weinstocks“

Quelle: Im Holzkörper dieses ersten Jahresringes ist nie eine Störung beobachtet worden, gradeso wie bei dem Weinkrebs der erste Jahresring ebenfalls ganz normal gebaut ist (Sorauer, Handbuch der Pflanzenkrankheiten, 1886).

Weinsucht   „krankhafte Sucht nach Wein“

Quelle: Weinsucht erzeugt Wassersucht (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.). - So thut Bibonus auch, / Wenn er die Weinsucht hat im Kopff und in dem Bauch, / Wirfft er die Gläser hin, zerbricht sie nach der Reih, / Ey, brich die Gläser nicht, brich dir den Hals entzwey (Uhse, Wohl-informirter Poët, 1719). - Diese Rähtsel ist abgesehen auß eines Vollsauffers Antwort / welchem angesagt / daß er sich der Wassersucht zu befürchten / und geantwortet; Er könne solches nicht glauben / weil er lange Zeit kein Wasser getruncken; Wann man ihm aber mit der Weinsucht draute / so wolte er es wol glauben (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte, 1664).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Weinpacht/m.   „Pacht eines Weingartens“

Quelle: Das führt dazu, dass ohne Weiteres anerkannt wird, alle Güter, die Weinpacht zahlen, seien als Stiftsgüter anzusehen (Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, 1891). - Ein elender Weinpacht, den ihm die Königin nahm, brachte ihn am Ende weit mehr auf, als die Ohrfeige (Lessing, Hamburgische Dramaturgie, 1767-69).

Weinaccise   „auf den Wein erhobene Abgabe“

Quelle: Außerdem begann er zuerst den Grund zu einer dauernden, fortwährend sich mehrenden Staatsschuld zu legen, indem er zunächst bei der Stadt Paris eine Anleihe von 200,000 Livres machte u. zur Deckung der 84 Procent betragenden Zinsen die Weinaccise verpfändete (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Frankreich [3]). - Die Wein-Accise wird versehen durch fünf Commissarien, einen Controlleur, einen Sekretär, einen Kassirer, einen Anwald, zwey Schreiber, und fünf Bothen (Entick/Bamberger, Der gegenwärtige Zustand des Brittischen Reichs, 1778).

Weingeld   „mit Wein verdientes oder für Wein ausgegebenes Geld“

Quelle: Zu seiner Rechtfertigung muß ich aber beifügen, daß er nicht das mindeste Eigeninteresse dabei zeigte, sondern daß er öfters noch aus seiner Tasche darauf bezahlte, wenn das Weingeld nicht hinreichte (Kirchmayr, Dreissig Jahre aus dem Leben eines Bayerischen Post-Condukteurs, 1856). - Auch in guten Häusern gibt man den Dienstboten, Arbeitsleuten, u. s. w. Weingeld statt des sonst gewöhnlichen Weins (Meiners, Kleinere Länder- und Reisebeschreibungen, 1794). - Dieses konnte er aber um so viel desto sicherer sagen, weil die Cassa des Weingeldes in dem Keller stund und niemand sehen konnte, ob er etwas oder nichts hineingeworfen (Beer, Teutsche Winter-Nächte, 1682).

Weinmaut   „Wegeabgabe für den Weintransport“

Quelle: In der Nähe der letzteren sind auch die damit in Verbindung stehende Tabaks- u. Weinmauth (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Constantinopel [2]).

Weinsteuer   „auf den Wein erhobene Steuer“

Quelle: Ich habe hier nicht die Geschichte ihrer gesetzgeberischen Tätigkeit zu schreiben, die sich während dieser Periode in zwei Gesetzen resümiert: in dem Gesetze, das die Weinsteuer wiederherstellt, in dem Unterrichtsgesetze, das den Unglauben abschafft (Marx, Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, 1869). - Die Tranksteuer, plur. die -n, in verschiedenen Provinzen, z.B. in Sachsen, diejenige Steuer, welche dem Landesherren von dem Getränke entrichtet wird, und wohin sowohl die Bier- als Weinsteuer gehöret (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Tranksteuer). - Alle diejenige, so an Acker-Gericht, Schutzlohn, Weinsteuer, Brücken-Zinß, oder andere Prästanda zu entrichten haben, werden hiermit erinnert, in Zeit von 14. Tagen ihren Rückstand bey gedachtem Amt [...] abzuführen (Intelligenz-Blatt der freien Stadt Frankfurt, 1760). - Zum 32. was die geklagte 12. fl. Weinsteuer vom eigenen Gewächs belangt / wofern es damit also herkommen / und an solche statt der Niederlag angelegt worden / soll es darbey verbleiben (Abschieds-Puncten zwischen einem Ehrsamen Rath und Bürgerschafft der Stadt Franckfurt am Mayn, 1613).

Weinzehnt   „auf den Wein erhobene Zehntabgabe“

Quelle: Zur Zeit der Weinlese ging es bei der Anwesenheit eines Domherrn zu Würzburg, welcher die Einsammlung des Weinzehnten für das Domstift beaufsichtigte, und deßhalb der "Herbstherr" genannt wurde, gewöhnlich sehr gastlich zu (Schöppner, Sagenbuch der Bayerischen Lande, 1852-53). - Der Weinzehnte, des -n, plur. die -n, der Zehnte, welcher von dem Weine gegeben wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - er, als damaliger Herbstschreiber von pfälzischer Seite, hatte viel mit dem dortigen Weinzehnten zu schaffen (Müller, Das Nußkernen, vor 1781).

Weinzins   „auf den Wein erhobener Zins“

Quelle: Wenn nach einer recht alten Sage der König Mezentius von Caere von den Latinern oder den Rutulern einen Weinzins fordert, wenn als die Ursache, welche die Kelten veranlaßte die Alpen zu überschreiten, in einer weit verbreiteten und sehr verschiedenartig gewendeten italischen Erzählung die Bekanntschaft mit den edlen Früchten Italiens und vor allem mit der Traube und dem Wein genannt wird, so spricht daraus der Stolz der Latiner auf ihre herrliche von den Nachbarn vielbeneidete Rebe (Mommsen, Römische Geschichte, 1854-85). - Es sol auch niemands mehr hinfüro weder Frömd / noch Heimsch / jetz noch hernach / in unserer Stadt Gerichten und Gebiethen keine Güldten weder um Frücht- noch um Wein-Zins / noch ewige Geld-Zins anlegen / machen noch kauffen (Satz- und Ordnungen eines frey-loblichen Stadt-Berichts zu Zürich, 1715).

Weinzoll   „auf den Wein erhobener Zoll“

Quelle: Weinzoll, so v.w. Weinsteuer (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinzoll, des -es, plur. die -zölle, ein Zoll, welcher von dem Weine gegeben wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Zu Lauis betrug der Weinzoll im J. 1779 = 80 Zechinen (Norrmann, Geographisches und Historisches Handbuch der Länder- Völker- und Staatenkunde, 1797). - 48. Waar / daß jetzt angezogenes privilegium des Lendrechtens vnd Weinzolls auf die breite des Donawstroms bey Regenspurg / auch durch das Wehrloch / zwischen dem obern Wöhrt vnnd der Stadt am Hof sich extendirt, vnd zu verstehen ist (Der Stadt Regenspurg Nothwendige Gegen-information und Bericht, 1641).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Weinklima   „für den Weinanbau geeignetes Klima“

Quelle: Mais- u. Weinklima ist für den K. das beste (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Krapp).

Weindurst   „Durst nach Wein“

Quelle: Der Durst nach Gelde erstickt selbst den Weindurst, und kaum ist das Mittagsbrod verzehrt, so beginnt derselbe Geschäftsdrang von neuem (Sitten, Gebräuche und Narrheiten alter und neuer Zeit, 1806). - Nichts übertraf an Streitbarkeit / Der Dardaner, der Griechen Schaaren, / Die, nur im Weindurst unentzweit, / Verehrer des Lyäus waren (Hagedorn, Oden und Lieder, 1747).

Weingemäß   „Weinmaß, Maßeinheit für Wein“

Quelle: Die daselbst gedachte Tina war nicht ein eigentliches Weingemäß, wie es in der Note heißt, sondern ein hölzerner Behälter für Wein (Seibertz, Landes- und Rechtsgeschichte des Herzogthums Westfalen, 1864). - Das Bandfaß, des -sses, plur. die -fässer, ein in der Schweiz übliches Weingemäß, welches 1 und ein halbes Faß oder 600 Schweizerische Maß hält (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Bandfaß).

Weingesetz   „den Wein betreffendes Gesetz“

Quelle: Die Weinhändler würden gezwungen sein, nur Weine zu führen, welche ausser den Vorschriften des Weingesetzes auch denen des Arzneibuches entsprechen (Jahresbericht der Handelskammer zu Hamburg, 1894).

Weinlaune   „gute Laune des Weintrinkers“

Quelle: Der Herr Referendar bekundete in seiner Weinlaune eine ganz respectable Phantasie (Conradi, Adam Mensch, 1889). - Herr von Wallenfeld tritt ein, den Hut verkehrt, das Halstuch weit gebunden, mit allen Zeichen von Weinlaune und Erhitzung (Iffland, Der Spieler, 1796).

Weinlust/m.   „Lust am Weintrinken“

Quelle: Die Veranlassung zu der ganzen unzeitigen Störung hatte der vor dem Kloster auf einer Steinbank dahinbrütende Gerhard gegeben, da seine in Schlaf- und Weinlust blinzelnden Augen zwei Klosterherren erblickten, die, satt von den Freuden des Tages, sich behaglich nach ihren Zellen zurückzuwälzen im Begriff waren (Spindler, Der Jude, 1827). - Seltzamer Weinlust eines Krancken. p. 7. (Salustius, Melancholini, 1717).

Weinmaß   „Maßeinheit für Wein“

Quelle: Ohm, vorzugsweise ein Weinmaß, das aber in den meisten Ländern verschieden ist (Damen Conversations Lexikon, 1836, s.v. Ohm). - Das Weinmaß, des -es, plur. die -e. 1. Ein jedes Maß, mit welchem der Wein gemessen wird. 2. Ein bestimmtes Maß für den Wein, so fern es von eben demselben Maße für andere Körper noch verschieden ist. Eine Kanne Weinmaß, zum Unterschiede von einer Kanne Biermaß (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Das Weinmaaß ist ein Maaß, wornach insgemein die Menge des Weins gerechnet, und gemessen wird (Ludocivi, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756). - Die Weinmaaß / Eimer / Achtering vnnd was dem anhengig (Kepler, Außzug auß der Vralten Messe Kunst Archimedis, 1616).

Weinmenge   „Menge des Weins“

Quelle: Ueber die auf den eisernen Credit anzuschreibenden Weinmengen ist bei dem Amte ein Register nach dem Muster B. zu führen (Amtsblatt der Regierung in Wiesbaden, 1871).

Weinmut   „durch das Weintrinken verursachter Mut“

Quelle: Ist man nicht versucht zu glauben, du werdest im tollen Weinmut die runden Knie beugen, den Waden anlegen, mit dem Fersen stauchen und das alte Mutterfaß in Galopp setzen, daß alle Rosen, Apostel und andere gemeinere Fässer mit Hussa und Hallo dir nachjagen durch den Keller? (Hauff, Phantasien im Bremer Ratskeller, 1827).

Weinpreis   „Preis des Weins“

Quelle: Bayonne u. Bordeaux stellen die Weinpreise gewöhnlich nach dem alten Tonneau (Faß) à 4 Barriques (Oxhoft) à 30 Veltes (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Frankreich [2]). - Die Weinpreise sind alle noch dieselben, wie sie Ihren Lesern im 43ten Stücke der Handlungs-Zeitung mitgetheilt wurden (Kaiserlich-privilegirte allgemeine Handlungs-Zeitung, 1798).

Weinrest   „übrigbleibender Wein“

Quelle: Nach jedem Diner ließ der Gesandte die Weinreste zusammengießen und führte seine Bedienten selbst an, wie sie von den Leuchtern die Kerzen nehmen und sie zum Lichtgießer tragen mußten (Gutzkow, Wally, die Zweiflerin, 1835). - seinen Spott aber über das Gesundheittrinken unter Trompeten und Paukenschall, über die Begiessung der Bedienten mit den in den Bechern gelassenen Weinresten, über die Hofnarren und daß an der Tafel gar kein kluges Wort gesprochen wurde, könnte man ihm verzeihen, wenn die Sache richtig wäre (Betrachtungen über die neuesten historischen Schriften, 1772).

Weinschein   „Neumond im Oktober“

Quelle: Der Weinschein, des -es, plur. die -e, ein wenig mehr gebräuchliches Wort, den Neumond in dem Weinmonathe, d.i. October, zu bezeichnen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - September, Herbstmonath. Neuer Weinschein den 1. Sept. um 1.Uhr 40. min. Nachmittag (Neuer Prager Tytular- und Logiaments-Calender, 1731). - Der erste theil des Herbstmonats / ist noch gar fein vnd sommerlich / bis zum newen Weinschein / da denn allen Früchten wol hernach geholffen wird (Kreslin, Prognosticon Astrologicum, 1614).

Weinsortiment   „Auswahl an Weinen“

Quelle: Ein Weinsortiment ist aus dem Graf Renard 'sehen Garten zu Gross-Strehlitz bereits zugesagt (Jahres-Bericht der Schlesischen Gesellschaft für Vaterländische Cultur, 1862). - Er war der einzige im ganzen Eßkonvent, der zweierlei tat: erstlich daß er alle Weinsortiments des Bousischen Wein-Inventariums sich reichen ließ, um von allen Weingütern der Residentin denjenigen deutlichen oder doch klaren Begriff in seinen Magen zu bringen, worauf die ältern Logiken so sehr dringen - zweitens daß er einen so großen Wert auf das frikassierte, marinierte etc. Essen legte, als wenn ers gäbe und nicht bekäme (Jean Paul, Die unsichtbare Loge, 1793).

Weinwarm   „warme Weinspeise“

Quelle: Vergiß auch ja nicht, das Weinwarm zu rechter Zeit bereit zu halten! Der Großvater würde meinen, es wäre nicht Kindstaufe, wenn man den Gevatterleuten nicht ein Weinwarm aufstellen würde, ehe sie zur Kirche gehen (Gotthelf, Die schwarze Spinne, 1842). - Alsdann nächst Anfangs dieser Fasten einige sonderige Personen Fleisch, Weinwarm und dergleichen geessen, und vielleicht vermeynet haben, hiermit wider die Gebote Gottes nicht gesündiget zu haben (Füssli, Beyträge zur Erläuterung der Kirchen-Reformations-Geschichten des Schweitzerlandes, 1741). - Den Kinderen ist es auch eine nutzliche Artzney / denen man es nach erforderung des Alters von einem halben loth / biß auf zwey / ja zwey und ein halb / auch 3. loth / in Milch zerlassen / und mit ein wenig Mehl zu einer Brey gemacht: oder in einem Weinwarm oder Brühe zerlassen eingeben kan (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
weingrün (1)   „grün wie Weinlaub“

Quelle: Battany ist zur Sailóndula sehr höflich, ist entzückt von ihren kleinen Füßen, ihren Veilchen und ihren Augen - nur ihr weingrünes Gewand will ihm nicht gefallen (Scheerbart, Tarub, Bagdads berühmte Köchin, 1897). - Höchstens trifft man ein paar alte weingrüne Gesichter von der echten Sorte, aber dies Geschlecht ist beinahe ausgestorben! (Hauff, Mitteilungen aus den Memoiren des Satan, 1826-27).

weinreich   „reich an Wein, viel Wein hervorbringend“

Quelle: Auf dem Hügel, an welchen sich das weinreiche Bacharach lehnt, stehn heute noch die Trümmer der festen Burg Staleck (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71). - Da nun bekannt ist, daß diese Art Leute, ihren wahren Reichthum eher zu verkleinern, als zu vergrößern suchen, so kann man leicht gedenken, was sie an eigenen Gewächse, in dortigen weinreichen Gegenden erhalten haben müßen (Edelmann, Johann Christian Edelmanns von ihm selbst aufgesetzter Lebenslauf, 1752). - Unter allen Ländern aber wäre Gallien das Weinreichste (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

weinähnlich   „an Wein erinnernd“

Quelle: Ihr Vater, der Pachter Christian Dürrbach, war im ganzen Kreise bis in das brandenburgische Gebiet bekannt wegen des starken weinähnlichen Bieres, welches er brauete (Chézy, Unvergessenes, 1858). - Der Brodbaum, dessen Früchte eine so reichliche, gesunde und schmackhafte Nahrung geben, die Kokospalme mit ihren Nüssen, ihrem Öl und ihrem weinähnlichen Saft, der Pisang, der taheitische Myrobatanapfel, die Yams und Aronswurzeln, die süßen Batatten, das Zuckerrohr, mit Einem Worte die Früchte und eßbaren Pflanzen jener Archipele, können dereinst mit Nutzen in dem neuen Lande angezogen werden (Forster, Cook, der Entdecker, 1789).

weinartig   „in der Art von Wein, an Wein erinnernd“

Quelle: Essig heißt jede saure Flüssigkeit, welche auf dem Wege der Essig-, zweiten oder sauren Gährung (s.d.) aus weinartigen Flüssigkeiten erhalten wird (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1837, s.v. Essig). - Hydromel wird theils eine Auflösung des Honigs in Wasser, theils ein durch Gährung daraus entstandenes, weinartiges Getränk (Meth) genannt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v. Hydromel).

weinblind   „vom Wein betrunken“

Quelle: Er ist weinblind. [...] - Gotthelf, Jakob, 94. Hat einen Rausch (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

weinfarben   „die Farbe von Wein habend“

Quelle: Sie ist eine schöne Varietät mit cylinderförmigen, wenig bauchigen weinfarbenen Kannen, ganz verschieden von denen aller bekannten Arten und Varietäten (Hamburger Garten- und Blumenzeitung, 1882). - Eine weinfarbene Cylinderschnecke mit einer weißen Binde, welche kleine schwarze Merkmaale unterscheiden (Kundmann, Sammlung von natür- und künstlichen Sachen, 1753).

weinfarbig   „die Farbe von Wein habend“

Quelle: Die Section zeigte runde weinfarbige Flecken im ileo bis zum coecum (Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen 134, 1823). - Cristallo di colore natural mente vinato; ein Weinfarbichter Crystall (Scheuchzer, Beschreibung der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands, 1780). - Der Grund dieses Marmors ist weinfarbig, mit Gelb, Grau und Weiss variirt (Brisson, Die spezifischen Gewichte der Körper, 1795).

weinfeucht (2)   „vom Wein betrunken“

Quelle: Er ist weinfeucht. (S. Weinblind.) - Gotthelf, Jakob, 87. Etwas berauscht (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

weinfrei (1)   „zum kostenlosen Weingenuss berechtigt“

Quelle: Hätt' ich so viel Geld, wie unser Vorstand Heu im Kopfe, so würde ich mir den Johannesberg kaufen, und Euch ein ganzes Jahr lang weinfrei halten! (Bruckbräu, Mittheilungen aus den geheimen Memoiren einer deutschen Sängerin, 1829). - Daß ich weinfrey seyn soll bis am Morgen, wenn ich was Rechts wisse (Pestalozzi, Lienhard und Gertrud, 1781).

weinfroh   „vom Weintrinken froh“

Quelle: bethört von dem weinfrohen Gesange, ficht er alle seine Schlachten noch einmal durch (Chrysander, G.F. Händel, 1858-67).

weinfröhlich   „vom Weintrinken fröhlich“

Quelle: Mancher ist weinwitzig, weinnärrisch, weinfrölich (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. weinwitzig). - So klingen die Quellen des Rheins hinunter, dann immer neuen Quellen und Tönen verbunden, vom lustigen Neckar angerauscht, ein mächtiger Strom, der von Mainz mit dem weinfröhlichen singenden Mayn verbunden (A.v. Arnim, Des Knaben Wunderhorn, 1819). - Mancher ist wein witzig / wein närrisch / weinfrölich (Lehmann, Florilegium politicum, 1630).

weingar   „zu Wein vergoren“

Quelle: Alle durch die Gährung entstehenden Flüssigkeiten enthalten den Alkohol nur in sehr verdünnter Form, und Aufgabe der Brennerei ist es, denselben aus den weingaren Maischen durch Destillation mehr oder weniger konzentriert und rein zu gewinnen (Samter, Das Reich der Erfindungen, 1896).

weingelb   „gelb wie Wein“

Quelle: Weingelbe Farbe, eine blaßgelbe, ins Röthliche fallende Farbe (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Weingelbe Farbe). - Gelblichten Carneol. Er ist Pomeranzengelb, oft zwischen citrongelb und weingelb (Schröter, Lithologisches Real-und Verballexikon, 1784).

weingrau   „grau wie Wein“

Quelle: Weingelbe Farbe, eine blaßgelbe, ins Röthliche fallende Farbe; dagegen Weingrau, Grau, welches ins Röthliche fällt (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Weingelbe Farbe). - Bei dem unechten Violett, thut man, wie Th. V, S. 607, erwähnt worden, ein wenig Brasilienholz zu dem indianischen; bey dem Weingrau aber, welches, so wenig als es auch sein mag, ins Rothe fällt, nimmt man viel mehr (Krünitz, Oekonomische Encyclopaedie, 1777, s.v. Fernambuck-Holz).

weingrün (2)   „ausgespült und von Gerbstoffen befreit“

Quelle: Weingrün, von Fässern, in welchen Wein einige Zeit gelagert hat, od. von welchen er erst seit Kurzem abgezogen ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Weingrün, adj. & adv. welches von Fässern gebraucht wird, worin schon Wein gelegen hat, welche folglich den Geschmack vom frischen Holze verlohren haben. Ein weingrünes Faß (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Es stehen einige weingrüne Stückfass in Holtz und Eißen gebunden, zu verkauffen (Intelligenz-Blatt der freien Stadt Frankfurt, 1759). - Nehmet ein gutes Weingrünes Faß / und wann der Wein nach und nach auf die Neige kommt / so siedet dieselben vorher in einem Kessel auf einem hellen Feuer (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

weinheiser   „vom Weintrinken heiser“

Quelle: "Wo?" brüllten Dutzende von weinheisern Kehlen (Spitteler, Conrad der Leutnant, 1898).

weinheiß   „vom Weintrinken erhitzt“

Quelle: Der jähe Umschlag aus der Hitze in die Nachtkälte machte ihn ganz wirr, und sein weinheißer Kopf, sein ganzes fieberhaftes Wesen trieben ihn mehr, als daß er bewußt ging (Christen, Jungfer Mutter, 1892).

weinhell   „hell wie Wein“

Quelle: Ale (sp. Ehl), stärkste Sorte des engl. Bieres aus hellbraunem Gerstenmalz, weißem Weizenmalz, etwas Hopfenextract und geröstetem Zucker gebraut, weinhell, gelblich, pikant, prickelnd wie Champagner, hält sich 3 Jahre (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Ale).

weinklar   „klar wie lauterer Wein“

Quelle: Nach beendigter Gährung wird das Faß aufgefüllt und zugespundet, und nach einigen Wochen ist der Meth trinkbar; soll er aber lange aufbewahrt werden, so muß er im ersten Jahre mehrmals von seinem Bodensatze abgezogen werden, bis er weinklar ist, wo er sich dann in Fässern und Flaschen 20 und mehr Jahre mit zunehmender Güte hält (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Meth). - Eine Lichtfliege, mit Spinnenraub und Gewebe, im Weinklaren Bernstein (Bock, Versuch einer kurzen Naturgeschichte des preußischen Bernsteins, 1767).

weinklug   „mit der Klugheit eines betrunkenen Weintrinkers“

Quelle: Dann wird er grob und tut auf einmal wieder so weinklug und so freundlich, daß die ganze Versammlung in einen Aufruhr von Beifall ausbricht (Lichtenberg, Briefe aus England, 1776-78).

weinkundig   „sich mit Wein auskennend“

Quelle: der Bowle, welche die ersten Pfirsich des Pfarrgartens würzten, sprach nicht nur der weinkundige preußische General wacker zu, sondern auch das weiße Fräulein nippte wie ein Bienchen von dem süßen Trank (François, Stufenjahre eines Glücklichen, 1877).

weinlaut   „durch das Weintrinken laut“

Quelle: In dem Lärm der durcheinander schwirrenden, weinlauten Stimmen konnte man das eigene Wort kaum noch verstehen (Spielhagen, Zum Zeitvertreib, 1897).

weinleer   „keinen Wein enthaltend“

Quelle: Die zu solchem Zwecke erfoderlichen Arbeiten sind das Abziehen des Weines von den Hefen auf andere Fässer und das regelmäßige Auffüllen der Lagerfässer, da beständig Wein durch das Holz verdunstet und die Luft, welche den im Fasse entstehenden weinleeren Raum einnimmt, den Wein bald säuern und kahnig machen würde (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Wein). - Man schüttelte, ohne auf den ersten Edelmann Adam, der auch nur einfach benamt war, Rücksicht zu nehmen, die weinleeren Köpfe, daß die Frau Baronin nur einen Vornamen hatte (Hippel, Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z, 1793-94).

weinlos   „keinen Wein enthaltend“

Quelle: nur noch zween Ohmfässer lagerten voll in dem großen Abteikeller, die reichten voraussichtlich nicht mehr weit, und dann wäre den frommen Vätern eine weinlose, schier schreckliche Zeit gekommen (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853).

weinlustig   „durch das Weintrinken lustig“

Quelle: Richers stellt sich weinlustig (Weißenthurn, Johann, Herzog von Finnland, 1817).

weinmüde   „durch das Weintrinken ermüdet“

Quelle: Hildebad ging, weinmüde, nach seinem Nachtposten an der Porta Honorii (Dahn, Kampf um Rom, 1876).

weinnärrisch   „durch das Weintrinken unvernünftig“

Quelle: Mancher ist weinwitzig, weinnärrisch, weinfrölich (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. weinwitzig). - Mancher ist wein witzig / wein närrisch / weinfrölich (Lehmann, Florilegium politicum, 1630).

weinrot   „von der Farbe des Rotweins“

Quelle: Der Hornrachen (Eurylaimus javanicus und Horsfieldii), "Tamplana-Lilie" der Malaien, hat der Hauptsache nach ein graulich weinrothes, auf dem Rücken in Schwarz übergehendes und hier mit Gelb verbrämtes Gefieder (Brehm, Thierleben, 1883-87).

weinsauer   „Weinsäure enthaltend“

Quelle: Der Geschmack muß angenehm süß od. angenehm säuerlich (weinsauer) sein, bei rothen W-en zugleich etwas adstringirend (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]). - Weinsauer, adj. et adv. einen angenehmen sauern Geschmack wie Rheinwein habend (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Die edelste Art nent man Mican, deren Figur und Größe einem Borstorferapfel gleichet, und welche einen sehr angenehmen Geruch und weinsauren Geschmak haben (Kaempfer, Geschichte und Beschreibung von Japan, 1777). - Die Kreuselbeere haben einen Weinsauren und zusammenziehenden Geschmack / fast wie die unzeitigen Weinbeere (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

weinsäuerlich   „säuerlich wie Wein“

Quelle: Weinsäuerlich, adj. & adv. den säuerlichen Geschmack des Rheinweins habend (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Es giebet dreyerley Granaten, die durch den Geschmack zu unterscheiden sind: einige sind sauer, andere sind süsse, und andere schmecken weinsäuerlich, weder süß noch sauer (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Punica). - Jtem / genossen Citronen Syrup / Pomerantzen- und Limonien-Safft / Amarellen-Latwerg / Vitriolischer Rosen-Zucker / weinsäuerliche Granaten mit Zucker bereit (Zeiller, Centuria Variarum Quæstionum, 1658).

weinsäufig   „unmäßig Wein trinkend“

Quelle: Der grosse Alexander hätte die Schädligkeit des Weines erkennt / da er sein Kriegsheer ohne dessen Verterb nicht über das Wein-reiche Gebürge bey der Stadt Nysa zu führen getrauet; wiewohl er hernach mit seinem Weinsäuffigen Heere als ein Bacchus aus Indien durch Gedrosien zurück gezogen (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

weinschwer   „vom Weintrinken träg“

Quelle: doch keinem der Sterblichen ward kund, was die leuchtenden Gestirne dem weinschweren Haupte Herrn Spazzo, des Kämmerers, geoffenbart (Scheffel, Ekkehard, 1855).

weinselig   „vom Weintrinken selig“

Quelle: Der Weg war voll weinseliger Bauern, die von dem Markte nach Hause taumelten (Kerner, Reiseschatten, 1811). - In zwiefacher Trunkenheit taumelt Bacchus in die plumpen Arme einer weinseligen Ariadne (Wieland, Aristipp und einige seiner Zeitgenossen, 1800-01). - Doch war ich voller vnmuth, daß es mir deß Ersten tags meiner Außfart, wie wohl zu Fuß, so vbel gangen; biß letzlich ich mich auß meinem Schulsack, den ich vmb aller Welt gut nicht dahinden gelassen hätte, widerrumb mit dem herrlichen, Weinseeligen vnd Armutköstlichen Spruch erlabet, der da sagt: Cantabit vacuus coram Latrone viator (Moscherosch, Gesichte Philanders von Sittewald, 1640).

weinsüchtig   „krankhaft süchtig nach Wein“

Quelle: Bacenor, ein weinsüchtiger jüngling, wird von dem platzmeister Saphat über die rechten freuden des weines belehrt (Zeitschrift für Deutsche Philologie, 1884). - Da aber solche Augen etwas groß / hell und gläntzend seyn / geben solche Anzeigung eines grossen Geists, eines hohen Gemüths, das sich hoher und gewaltiger Dinge unterstehen darff, doch Zornmüthig, weinsüchtig, und vor andern grosse Rühmer, wie von Alexandro aus Macedonia zu lesen, der ein solches Gemüth gehabt (Bräuner, Physicalisch- und Historisch-Erörterte Curiositaeten, 1737). - dann ein Weinsüchtiger und Vollsaufer taugt nicht vor eine Obrigkeit (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

weinsüß (2)   „süß wie Wein“

Quelle: Frucht sehr groß, prachtvoll, blaß hellgelb, rundum besonders unten schön roth getuscht und gestreift, wohlriechend; Fleisch locker, himbeerartig, weinsüß (Henne, Anweisung wie eine Obstbaumschule im Grossen angelegt und unterhalten werden soll, 1868). - Das Fleisch ist weiß, zart, schmelzend, und voll weinsüßen Saftes (Sickler, Der teutsche Obstgärtner, 1799).

weinsüßlich   „süßlich wie Wein“

Quelle: Belle de Vitry (Admirable tardive), groß, rund, gelb, auf der Sonnenseite verschiedentlich roth, feinwollig, zartschalig, gelblichweißes Fleisch, etwas härtlich, weinsüßlich, reift im September (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Pfirsche).

weintoll   „vom Weintrinken unvernünftig“

Quelle: Diese Unverschämtheit der Fürstenknechte, dieses freche Ausstreichen eines ganzen Jahrhunderts, dieser weintolle Übermut, dieses Einwerfen aller Fensterscheiben, weil das Licht dadurch fällt, als wenn sie mit dem Glase auch die Sonne zerstörten - es übersteigt meine Erwartung (Börne, Briefe aus Paris, 1832-33).

weinverständig   „weinkundig, sich mit Wein auskennend“

Quelle: Hier lebte, erzählt sie, zu Anfang des 16. Jahrhunderts ein Weinschenk, Namens Bartholomäus Zimmer, gebürtig aus Heidelberg, welcher als Weinverständiger aus den besten Weinlagern seine Waare bezog (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Barthel). - Wer kein weinverständiger ist, begnüget sich, ausser den rheinischen, und moselischen landen, mit den übrigen landweinen (Estor, Der Teutschen rechtsgelahrheit, 1767). - Und das alles muß nach seinem Weinverständigen Gehirn dem Göttlichen Wort / der Augspurgischen Confession, und andern Libris symbolicis, der Evangelischen Kirchen gemeß geredt und geschrieben heissen (Schupp, Schrifften, 1663).

weinvoll (2)   „mit Wein gefüllt“

Quelle: Liebestraum, du Rosengarten - / Sternenlicht - weinvolle Schale - / Kranz der Höll' und Himmelsfahrten, / Unter deinen Goldstandarten / Zogen mir drei Jahre hin (Hart, Abschied, 1880).

weinvoll (3)   „vom Wein betrunken“

Quelle: Während dann der speisen- und weinvolle Bräutigam neben der Braut im Bette liegt, sagt sie ihm, sie hätte eine versalzene Bratwurst gegessen und dürstete davon so übermäßig, daß sie zum Brunnen hinabgehen müßte (Scherr, Geschichte der deutschen Frauenwelt, 1879).

weinwarm   „vom Weintrinken erhitzt“

Quelle: Weinwarm begannen sie drauf ein ungefüges Singen (Scheffel, Ekkehard, 1855). - Und wenn ich als Schriftsteller mich erholen will - wer sucht mich heim? Wahrlich kein reisender Vetter, keine Consistorial-Commission - die, sobald sie weinwarm war, mit sich handeln ließ (Hippel, Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z, 1793-94).

weinwitzig   „vom Weintrinken witzig“

Quelle: Mancher ist weinwitzig, weinnärrisch, weinfrölich (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.). - Mancher ist wein witzig / wein närrisch / weinfrölich (Lehmann, Florilegium politicum, 1630).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
weinbauend   „Wein anpflanzend“

Quelle: Alle Spuren deuten dahin, daß, während die Indogermanen wahrscheinlich ein Hirtenleben führten und nur etwa die wilde Halmfrucht kannten, die Graecoitaliker ein korn-, vielleicht sogar schon ein weinbauendes Volk waren (Mommsen, Römische Geschichte, 1854-85).

weinbekränzt (1)   „mit einem Kranz aus Weinlaub versehen“

Quelle: Ich höre bald der Hirtenflöten Klänge, / Wie um die Krippe jener Wundernacht, / Bald weinbekränzter Jugend Lustgesänge: / Wer hat das friedenselige Gedränge / In meine traurigen Wände hergebracht? (Mörike, Gedichte, 1838).

weinbekränzt (2)   „ringsum mit Weinstöcken bewachsen“

Quelle: Während wir den weinbekränzten Berg hinanstiegen, begegneten uns viele schöngeputzte Damen und Herren (Kerner, Bilderbuch aus meiner Knabenzeit, 1849). - Diese Gleichheit der Gemüther, welche verschwisterte Seelen an einander knüpft, schaft mit einem mächtigen Worte, auf jedem Fleck der Erde noch nie gekannte Freuden um sich her, läßt Blumen auf dürrem Boden wachsen; und wandelt den Krainberg, und das Torfmoor von Ribbeckenau, zu weinbekränzten Hügeln, und lachenden Fluren um (Moritz, Andreas Hartknopfs Predigerjahre, 1790).

weinbelaubt   „mit Weinlaub versehen“

Quelle: Windet in den Epheu-Kranz / Weinbelaubte Reben, / Rosen, die vom Morgenglanz / Frischer sich erheben! (Sommer, Kantate, 1813). - Während Bacchus so in stiller Grotte / Aphroditens goldne Früchte stahl, / Harrt' auf ihn am Wiesenborn im Thal / Zechend seine weinbelaubte Rotte (A.W. Schlegel, Ariadne, 1790).

weinbepflanzt   „mit Weinreben bepflanzt“

Quelle: Dieser grenzte in der Ferne an einen See, dessen lachende Ufer mit weinbepflanzten Hügeln, Kornfeldern, Gebüschen und netten einzelnen Häusern umgeben waren (D. Schlegel, Florentin, 1801). - Reich, reich, reich, / Träufelt Seegen von Lyäen, / Von den weinbepflanzten Höhen! (Weiße, Der Herbst, 1758).

weinbestanden   „mit Weinstöcken bewachsen“

Quelle: Ueber den weinbestandenen Terassen des schrägen Gebirges, über dem Kirchlein, zu dem sich einzeln Hütte an Hütte hinanzog - an die Bergwand angeklext und vom Wetterschein jetzt geisterhaft bemalt - thürmte sich, starr und blaß wie der Tod, die eisbekrustete zerrissene Dolomitenkette empor (Bleibtreu, Größenwahn, 1888).

weinbewachsen   „mit Weinstöcken bewachsen“

Quelle: Die Fenster gewährten über das weinbewachsene Ufer hinweg die Aussicht auf das Rheingau (Huber, Bemerkungen über Holland aus dem Reisejournal einer deutschen Frau, 1811).

weinduftend (1)   „nach Weinlaub duftend“

Quelle: Er ist in Folge seiner schönen, grünen, weinduftenden Belaubung, seiner reichen Blüthe und wegen seines reichen Fruchtertrages, welcher auch industriell verwerthet werden kann, ebenso nützlich wie schön (Wiener illustrirte Garten-Zeitung 13, 1888).

weingelaubt   „mit Weinlaub bekränzt“

Quelle: Weingelaubt der Jünger Schaaren, / Flammen in des Waldes Haaren / Leuchten durch die Dämmerung / Alle in erhabnen Schwung (A.v. Arnim, Becherklang, 1808).

weingeschmückt   „mit Weinstöcken geschmückt“

Quelle: Zu des Rheins gestreckten Hügeln, / Hochgesegneten Gebreiten, / Auen, die den Fluß bespiegeln, / Weingeschmückten Landesweiten / Möget mit Gedankenflügeln / Ihr den treuen Freund begleiten (Goethe, Rhein und Main, 1817).

weingesegnet   „reichlich Wein hervorbringend“

Quelle: Und was das Schlimmste bei der Sache ist, ist das, daß diese wandernde Seele nicht eher ihre Erlösung zu hoffen hat, bis kein Wirt und Weinhändler mehr im ganzen weingesegneten Frankenlande auch nur einen Tropfen Wasser dem Weine zugemischt, da kann die Ärmste noch lange warten, wandeln und schreien (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853).

weintragend   „mit Weinstöcken bepflanzt“

Quelle: Es möchte schwer sein, den Charakter dieser Gegend anders als mit dem "der Süßigkeit", des "Soave" der Italiener zu bezeichnen, so weich biegt sich der breite klare Strom an den weintragenden Hügeln dahin, und so schön ist diese Vegetation (Carus, Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten, 1865-66). - Weintragend, vinifer (Steinbach, Vollständiges Deutsches Wörter-Buch Vel Lexicon Germanico-Latinum, 1734).

weinumblüht   „von blühenden Weinstöcken umgeben“

Quelle: Des Rheingrafen, des Junkers vom Stein, der unten am weinumblühten Neckar seinen Sitz hat (Kleist, Das Käthchen von Heilbronn, 1810).

weinumkränzend   „ringsum mit Weinstöcken bepflanzt“

Quelle: Auch ward dies Lied, das nächtliche, gesungen / Am heitern weinumkränzenden Gestade / Des Lemans, den die ros'gen Gletscher grenzen (Werner, Der vierundzwanzigste Februar, 1815).

weinumkränzt   „ringsum mit Weinlaub bekränzt“

Quelle: Die Sorge ihm zu scheuchen, tritt Bacchus, der Freudenspender, vor ihn hin, umgeben von einem Zug weinumkränzter Winzer (Ramann, Franz Liszt, 1880-94).

weinumlaubt   „ringsum mit Weinlaub bewachsen“

Quelle: In weiter Ferne sieht man die weinumlaubten Berge der schönen Landschaft (Chézy, Euryanthe, 1823).

weinumrankt   „ringsum mit Weinlaub bewachsen“

Quelle: In diesem Tale stand ehemals ein kleines Jägerhaus, man sah's vor Blüten kaum, so überwaldet war's und weinumrankt bis an das Hirschgeweih über dem Eingang (Eichendorff, Das Schloß Dürande, 1836). - Dort wohnt, in niedrer, weinumrankter Hütte, / Von Gottes Engeln stets umschwebt, / Ein Mädchen, guter, frommer, deutscher Sitte, / Für die mein Herz im Stillen bebt! (Matthisson, Das Dorf, 1780).

weinumsponnen   „ringsum mit Weinlaub bewachsen“

Quelle: Kleine Skizzen von zerlumpten weißen Landhäusern mit Veranden daneben, mit Pergolen, die sich weinumsponnen um die Orangengärten ziehen (Warsberg, Odysseeische Landschaften, 1878).

weinumwunden   „ringsum mit Weinlaub umwunden“

Quelle: Nur in einiger Entfernung stieg aus dem üppigsten Grün auf drei Terrassen eine kleine Villa, im Winkel und von zwei Seiten sichtbar, deren jede ein Bild bot, jene mit einem Turmbau endigend, diese in einen weinumwundenen Säulengang verlaufend (C.F. Meyer, Die Versuchung des Pescara, 1887).

weinumzogen   „ringsum mit Weinstöcken bewachsen“

Quelle: Coblenz liegt vor uns, hinter den weinumzogenen Hügeln der Mosel sinkt die Sonne (Willkomm, Die Europamüden, 1838).

weinvoll (1)   „mit Weinstöcken dicht bepflanzt“

Quelle: Zu lange wärmt' ich mich, mit hämischem Gesicht, / An Deinem mir zu blendenden Licht, / Das, wie des Himmels Gestirn, sanftschmeichelnd über uns gleitet, / In finstre Wälder Klarheit verbreitet, / Und, unbekümmert ob wir's sehen, / Klippen und Thäler, Sümpf' und Seen, / Aecker, Wiesen und weinvolle Höhen, / Die ganze Aussenseite der Welt, / So wie sie ist, uns vor Augen stellt (Lenz, Epistel eines Einsiedlers an Wieland, 1776).

weinbegeistert   „vom Wein begeistert, angetrunken“

Quelle: Der lahme Berthold war auf einem einsamen, bei abendlichem Dunkel unternommenen Spaziergang von einigen jungen, ihm unbekannten und wahrscheinlich weinbegeisterten Offizieren, denen er nicht schnell genug ausweichen konnte oder wollte, ohne Umstände in den Graben geworfen und insultiert worden (Kügelgen, Jugenderinnerungen eines alten Mannes, 1870).

weinberauscht   „vom Wein betrunken“

Quelle: Weinberauscht / Sank mancher Gast von seinem Stuhl (Grabbe, Herzog Theodor von Gothland, 1827). - Itzund tanzte der Herbst, röthlich, und weinberauscht, / Ueber die welkende Flur her (Kosegarten, Mein zwanzigstes Jahr, 1777).

weinberühmt   „wegen des Weins weithin bekannt“

Quelle: Aleppo, Haleb, (bei den alten Orientalen Helbon, bei den Griechen das weinberühmte Chalybon, später Beröa) Hauptst. des Paschalik gleiches Namens im nördl. Syrien, am Koik, 70000 E., Stapelplatz zwischen dem Mittelmeer und pers. Meerbusen (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Aleppo).

weinbetäubt   „vom Weintrinken betäubt“

Quelle: Es war nicht leicht, den weinbetäubten Peretti zu ermuntern (Tieck, Vittoria Accorombona, 1840).

weinbewältigt   „vom Weinrausch überwältigt“

Quelle: Dies all sei vorbereitet heut über sieben Tage, / Da sitzt mit seinen Mannen der König beim Gelage / Und schlafen weinbewältigt sie all' in trunkner Ruh'... / Glück auf! dann reiten wir dem Land im Westen zu! (Scheffel, Ekkehard, 1855).

weinbezwungen   „vom Weinrausch überwältigt“

Quelle: Es kam die Mitternacht, noch zechten sie und sungen, / Dann sanken sie zur Beute dem Schlafe, weinbezwungen (Scheffel, Ekkehard, 1855).

weinbildend   „Wein erzeugend“

Quelle: Petiotisiren, ein von Petiot erfundenes Verfahren der Weinbereitung, im Wesentlichen mit dem Gallisiren (s.d.) übereinstimmend, nur daß die Trestern öfter durch Aufguß von Zuckerwasser infundirt u. dadurch die weinbildenden Stoffe in denselben erschöpft werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Petioisiren).

weinduselig   „vom Wein betrunken“

Quelle: Der Alte zuckte verlegen die Achsel, als wolle, oder könne er nicht antworten, und schaute verlegen, aber auch etwas weinduselig und thränenfeucht auf sein Glas (Panizza, Visionen, 1893).

weinentflammt   „vom Wein inspiriert“

Quelle: Dies sind so ziemlich die literarischen Erscheinungen des weltberühmten Tals, wozu vielleicht noch einige weinentflammte Kraftgenies zu zählen wären, die sich dann und wann reimend versuchen und die ich Herrn Dr. Duller zur Porträtierung für einen neuen Roman sehr empfehlen kann (Engels, Briefe aus Wuppertal, 1839).

weinerfüllt   „mit Wein gefüllt“

Quelle: Versiegelte und weinerfüllte Bronnen, / Entsiegle, segne du den Wein (Brentano, Die Gründung Prags, 1815). - Es deckt oft grober Sand die weinerfüllten Reben: / Und einen hohen Geist verbirgt geringe Tracht (Ziegler und Kliphausen, Die asiatische Banise, 1689).

weinerhitzt   „vom Weintrinken erhitzt“

Quelle: Indes sie streiten, zanken, weinerhitzt, / Das Wahre übersehn in hastger Torheit / Und nur nach fernen Nebeln geizt ihr Blick, / Sind aber Männer, Männer, Herrn des All! (Grillparzer, Libussa, 1872).

weingefüllt   „mit Wein gefüllt“

Quelle: traulich schimmerten die Tellerchen mit den symbolischen Speisen sowie auch die hohen weingefüllten Becher, woran als Zierat lauter heilige Geschichten von getriebener Arbeit (Heine, Der Rabbi von Bacherach, 1840). - Ich singe, Bacchus, dich im Zorn. / Im Zorne, daß du auch Thuiskons Wälder / Zertratst in deinem Drachenzug; / Daß du die weingefüllten Römerschädel / Dem Volke botst, ehmals so groß, so edel, / Das Varus Legionen schlug (Schubart, Palinodie an Bacchus, um 1780). - Gott leidet Durst und ich trinck auß / den güldnen Weingefüllten Strauß (Klaj, Weihnacht Gedichte, 1648).

weingelaunt   „in Weinlaune, durch das Weintrinken übermütig gestimmt“

Quelle: Freilich arteten diese Musikabende in später Nachtstunde dann, trotz ihres ästhetischen Beginnens, oft in recht wüste Trinkereien aus, bei denen der tief verschuldete Prinz, weingelaunt, freigebig zu werden und Geschenke zu machen pflegte, von denen er dann am andern Morgen Nichts wissen wollte (Weber, Carl Maria von Weber, 1864-66).

weingelehrt   „weinkundig, sich mit Wein auskennend“

Quelle: Weingelehrt, -er, -este, adj. et adv. im Scherze, in der Kenntniß des Weines und seiner Güte erfahren (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Ihr, der Trauben Kenner! / Weingelehrte Männer! / Macht dies Sprichwort wahr (Hagedorn, Der Wein, 1728).

weingerötet   „vom Weintrinken gerötet“

Quelle: Der Mann hatte ein weingeröthetes Gesicht und verglaste Augen; offenbar hatte man in der Bedientenstube die Abwesenheit des Herrn trefflich benutzt (Spielhagen, Hammer und Amboß, 1869).

weingetränkt   „mit Wein durchtränkt“

Quelle: Habt Alle Dank, Ihr weingetränkten Kehlen, bleibt mir hold (Freytag, Die Fabier, 1859). - Verletzte Liebe wird ein Weingetränckter Drache (Lohenstein, Sophonisbe, 1680).

weinglühend   „vom Weintrinken erhitzt“

Quelle: Die Tränen flossen ihm dicht aus den weinglühenden Augen (Tieck, Die Gemälde, 1830). - Walt arbeitete in sich, weinglühend, an der schnellsten Verteidigung (Jean Paul, Flegeljahre, 1804-05).

weinschenkend   „Wein einschenkend“

Quelle: Chloe geht weinschenkend umher (Gensichen, Phryne, 1878).

weintriefend   „mit Wein getränkt“

Quelle: Ich sehe den Aretiner mit seinem Zeltgenossen, dem Giovanni Medici, dem zügellosesten Jüngling Italiens, weintriefend und witzereißend zusammensitzen (C.F. Meyer, Die Versuchung des Pescara, 1887).

weintrunken   „vom Wein betrunken“

Quelle: Marot u. Arot, im Islam zwei Engel, die einst weintrunken eine Frau zur Liebe zwingen wollten, aber überlistet wurden; Muhammed benutzte diese Parabel, um den Genuß des Weins zu untersagen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Marot und Arot). - Solcher mein inniglicher Wunsch wiederfuhre mir folgender Gestalt / welche Begebenheit genugsam bezeuget / daß ein vorsichtiger / verständiger / ja unschuldiger Mann / dem wachend und nüchtern / weder Weib / Welt / noch der Teuffel selbst nicht zukommen kan / gar leichtlich durch seine eigene blöde Gebrechlichkeit / schlaff- und weintrunckener Weiß / in alles Unheil und Unglück gestürtzt: und also um alles sein Glück und Wohlfarth gebracht werden mag (Grimmelshausen, Trutz Simplex, 1670).

weinverbrannt   „von übermäßigem Weingenuss erhitzt“

Quelle: "Hier!" schrie Eduard, "du alter, schiefnasiger, weinverbrannter Halunke, ist deine Schmiererei wieder; verkauf sie an den Seifensieder drüben, der sie in die Lichte gießen kann, wenn ihm die Malerei nicht ansteht." (Tieck, Die Gemälde, 1830).

weinverzehrend   „Wein trinkend“

Quelle: Das weinverzehrende Publikum war mit dem Produkte, so wie es die Natur bescherte, zufrieden, auch wenn der Rebensaft nur eine Art edler Essig war (Troll, Geschichte der Stadt Winterthur, 1848).

substantivisches Determinativkompositum mit Klassifikationsbezeichnung als Hinterglied
Weinart   „Art des Weins“

Quelle: Der Weinstock trägt erst im 7. Jahre, wird bis 100 Jahre alt und erfordert eine sehr sorgfältige, von den andern Weinarten ganz verschiedene Abwartung (Damen Conversations Lexikon, 1836, s.v. Korinthen). - Unendlich sind die Weinarten durch Kultur, Bereitung, und Beymischung verschieden (Batsch, Versuch einer Anleitung zur Kenntniß und Geschichte der Pflanzen, 1788).

Weingattung   „Gattung des Weins“

Quelle: Es bleibt immer sehr schwer, die verschiedenen Weingattungen zu classificiren, da die Verschiedenartigkeit des Bodens, des Klimas, der Behandlung, unausgesetzt Abweichungen fördert (Minutoli, Portugal und seine Colonien im Jahre 1854, 1855). - Sonst werden die veronesischen Lederbereitungen, ein paar Weingattungen und geräucherte Waaren noch gesucht (Schulz, Reise eines Liefländers, 1797).

Weinsorte   „Sorte des Weins“

Quelle: Oh, solange der Hausschlüssel des Rheinländers einzige Waffe ist, solange wird der Absatz der verwerflichsten Weinsorten nie eine Unterbrechung erleiden (Weerth, Humoristische Skizzen aus dem deutschen Handelsleben, 1847-48). - Alle diese Mittel sind einer Unsicherheit in der Wirkung nur allzusehr unterworfen, theils weil die verschiedne Säure oft einer und derselben Weinsorte mehr oder weniger vom Glase auflößt, theils weil die nicht bestimmte Wärme der Digestion einen großen Einfluß auf die stärkere oder schwächere Auflösung hat (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Spießglanz).

substantivisches Determinativkompositum mit Möbelbezeichnung als Hinterglied
Weingestell   „Gestell für die Aufbewahrung der Weinfässer“

Quelle: Derselbe Herr Probst kloppt eben jetzo im Keller, um aus der Wiedensahler Zeugrolle ein ewigdauerndes Weingestell herzurichten (Busch, Brief an Grete Meyer, 1898).

Weinschrank   „Schrank zur Aufbewahrung von Wein“

Quelle: Die Herde, Bratöfen, Bratspiess- und Roastanlagen, ferner die Backöfen und Wärmspinden sind von Senking in Hildesheim, die zahlreichen Spüleinrichtungen von Grove, die Eisbehälter, Weinschränke etc. von Bertuch und die Küchenmöbel und Tischlerarbeiten von der Firma Pfaff geliefert (Rapsilber, Das Reichstags-Gebäude, 1895).

Weintisch   „Wirtshaustisch, an dem Wein getrunken wird“

Quelle: "Warum", rief eines Abends bei einem solchen Streit am Weintische des "Erbprinzen" ein Kammerherr v. Mangold aus, "warum kann man nicht eine Oper aufführen, die von Paris kommt? So eine deutsche zu nehmen, das ist ja eselhaft!" (Ramann, Franz Liszt, 1880-94). - Die Fortsetzung der Beschreibung dieser drollichten, beym Weintische eröffneten Visitation folgt (Oberdeutsche allgemeine Litteraturzeitung, 1788).

substantivisches Determinativkompositum mit Fahrzeugbezeichnung als Hinterglied
Weinkarren   „Karren für den Transport von Weinfässern“

Quelle: In jedem Flecken fand ich eine Fahrgelegenheit und wenn es auch ein Weinkarren war, der mich für gute Worte und weniges Geld nach dem nächsten Städtchen brachte (Springer, Aus meinem Leben, 1892).

Weinwagen   „Wagen für den Transport von Wein“

Quelle: Nicht ohne Grauen begaben sich die Männer zu ihrem Weinwagen (Baader, Neugesammelte Volkssagen aus dem Lande Baden, 1859). - Feierlicher Einzug dreier Weinwagen zu Memmingen (Oberrheinische Mannigfaltigkeiten, 1783). - Doch wurden unter die obgedachten Pakwagen die Speise- und Weinwagen nicht mit gerechnet (Buchholtz, Des Christliche Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte, 1659-60).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Hinterglied
Weinkehle   „Kehle eines Weintrinkers“

Quelle: Die alten Gesellen mochten jetzt ihre Ladung haben, denn sie wurden freundlich, und fingen an zuerst leise vor sich hin zu brummen, dann gestaltete sich dieses Brummen zu einer Melodie, und endlich sangen sie mit heiserer Weinkehle ihre gewohnten Lieder (Hauff, Mitteilungen aus den Memoiren des Satan, 1826-27).

Weinmaul   „Geschmack am Weintrinken“

Quelle: weil die vier Brüder am Königshofe ein Weinmaul bekommen hatten, so wünschte er gleich für jeden Bruder die Sorte, die er am liebsten trank, dem einen Tokayer, dem andern Johannisberger, dem dritten Burgunder und sich selber wünschte er Champagnerwein (Pröhle, Kinder- und Volksmärchen, 1853).

Weinnase (1)   „gerötete Nase eines notorischen Weintrinkers“

Quelle: Er hat eine Weinnase. Holl.: Hij heeft eenen brandewijns (of: jenever) neus. (Harrebomée, II, 124a.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.). - unser Ironius verweilte bei seinem Freunde, indem er ihn aufknöpfte, mit dem über die Leiter heraufgereichten Wasser bestrich, und den Spiritus vor seine rote Weinnase hielt! (Waiblinger, Die Briten in Rom, 1829-30).

Weinstimme   „Stimme eines Weintrinkers“

Quelle: "Eh, mon cher, wohin wollen Sie?" erklang eine schrille, fette Weinstimme unter der blauen Nase hervor (May, Robert Surrouf, 1882).

Weinzahn (1)   „Zahn eines Weintrinkers“

Quelle: Ich will dir den Weinzahn ausschlagen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

Weinzunge   „Zunge eines geübten Weintrinkers“

Quelle: Ein mit einer echten Weinzunge begabter Koster spült den Mund bei jedem Weinkosten mit Wasser aus u. kostet sodann erst die leichten, dann die schweren u. süßen W-e (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]). - Männer von vorzüglichem Talent, d.h. mit auserlesener Weinzunge, werden gewählt (E.T.A. Hoffmann, Die Serapionsbrüder, 1819-21). - Der Wirth hat eine gute Weinzunge; weil er in Petersburg, Stockholm und Dresden vornehme Gesandten und Generals als Haushofmeister bedienet hat (Grießheim, Verbeserte und vermehrte Auflage des Tractats: die Stadt Hamburg in ihrem politischen, öconomischen und sittlichen Zustande, 1760).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
Weinbowle   „mit Wein angesetzte Bowle“

Quelle: Bei der Bereitung einer Weinbowle aus leichtem, jungem und sehr saurem Rhein-, Mosel- oder Landwein, setzt man auf die Flasche zehn Gran (1/6 Quentchen) des Natronpulvers hinzu (Der Welthandel: illustrirte Monatshefte für Handel & Industrie, Länder- & Völkerkunde 1, 1869).

Weinbranntwein   „Spirituose aus einem Weindestillat“

Quelle: Auch von hier wird schwarzer ordinärer Wein nach Egypten, Syrien und Palästina, Commanderiewein nach Triest und Venedig ausgeführt, ferner Weinbranntwein ("Suma"), Johannesbrot und Sumach (Lehnert, Die Seehäfen des Weltverkehrs, 1891). - Der Weinbranntwein oder Franzbranntwein (spiritus vini gallici) hat einen lieblichen, würzhaften vom Traubensafte herrührenden Geruch, und eine eben daher rührende Lieblichkeit im Geschmacke (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Branntwein).

Weinbrühe   „mit Wein aromatisierte Brühe“

Quelle: An manchen Orten macht man Jagd auf die Querder, schneidet ihnen den Kopf ab, kocht sie in Weinbrühe, Butter und Citronensaft und hält sie als schmackhaftes Gericht in Ehren (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1869). - Die Weinbrühe, plur. von mehrern Arten, die -n, eine Brühe, deren vornehmster Bestandtheil Wein ist, zu welcher Wein kommt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Man kann eine Weinbrühe drüber machen (Morgenstern-Schulze, Unterricht für ein junges Frauenzimmer, das Küche und Haushaltung selbst besorgen will, 1784). - Stosse alle diese Stuck zu einem gantz reinen und subtielen Pulver ab / hernach koche es mit Wein-Brühe / und mache ein dickes Pflaster daraus (Machaon Redivivus, 1685).

Weinessig   „aus Wein hergestellter Essig“

Quelle: Weinessig, eigentlich der aus geringen Weinsorten durch Gährung bereitete Essig, oft aber auch der Name für solchen Essig, der dessen Säure erreicht, oder aus Branntwein verfertigt wird (Damen Conversations Lexikon, 1838, s.v.). - Wenn alle gegessen haben, so müssen sie die Hände und das Gesicht in Seewasser waschen, außerdem reinigt man ihnen dreimal wöchentlich das Innere des Mundes mit Weinessig (Wörishöffer, Robert der Schiffsjunge, 1877). - Der Weinessig, des -es, plur. inusit. aus Wein bereiteter Essig, zu Essig gemachter oder gewordener Wein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Oder man soll Knoblauch und Rauten in gutem Weinessig sieden, und zu Morgens und Abends davon trinken; dieses ist gewißlich ein treffliches Mittel wider die Pestilenz (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1753). - Dieses schneide man gröblicht, nachmals gieße man 4 Seidl guten scharfen Weinessig daran, lasse es 14 Tag in einem wohlvermachten Geschirr an einem warmen Ort stehen (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Lorentz eines Fleischers oder Metzkers Sohn zu Nantes / seines Alters in dem siebenden Jahre / ist drey Tage für Tod gelegen / und hat nichts zu sich genommen / als ein gesottenes Gerstenwasser / mit Zucker und Weinessig vermischet (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte, 1664).

Weingelee   „mit Wein zubereitetes Speisegelee“

Quelle: Zwischendurch besteht die Bewirtung wie bei Tanzfesten in Eis auf Tellerchen angerichtet, eingezuckerten Orangen oder andern Früchten, Eisbaisers, Weingelee in kleinen Formen gestürzt, Limonade, Kardinal, Mandelmilch, Rot- und Weißwein, Selterswasser oder Bowle (Wedell, Wie soll ich mich benehmen?, 1897).

Weingetränk   „Getränk mit Wein“

Quelle: Auch aus dem Safte von Birnen, Stachelbeeren, Riebisen läßt sich auf gleiche Art ein gutes, gesundes Weingetränk bereiten (Belehrungs- und Unterhaltungsblatt für den Landmann und kleinen Gewerbsmann Böhmens 5, 1842). - Aber durch die Gährung oder innerliche Bewegung aller dieser Theile untereinander werden sie aufgeschlossen, und aufgelöset, sie vertheilen sich untereinander in gehörige Lage und Ordnung zu einem Weingetränk (Christ, Beyträge zur Landwirthschaft und Oekonomie, 1782).

Weinlikör   „aus Wein gewonnener Likör“

Quelle: In neuester Zeit wendet man hier u. da statt Branntwein od. Weingeist auch Rumspiritus an u. nennt die daraus dargestellten L-e Weinliqueure, welche einen abweichenden Geschmack haben (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Liqueur).

Weinmährte   „mit Wein zubereitete Kaltschale“

Quelle: die Weinmährte, Weinkaltschale (Gangler, Lexicon der Luxemburger Umgangssprache, 1847). - Die Mährte, plur. die -n, im gemeinen Leben einiger Gegenden, eben die Art der Speise, welche man auch eine kalte Schale zu nennen pflegt, d.i. ein kalter flüssiger Körper, worein ein festerer eingebrockt ist, es sey nun Brot, Bräzel, Semmel, Pfefferkuchen, oder etwas andres ähnliches. Eine Wassermährte, Biermährte, Weinmährte (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Mährte).

Weinmet   „aus Wein zubereiteter Met“

Quelle: Önomel (Önomeli), Weinmeth (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Önomel). - Der Meth, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, ein Getränk, welches vermittelst der Gährung aus Honig und einem andern flüssigen Körper bereitet wird. Weinmeth, welcher aus Honig und Wein, Biermeth, aus Bier und Honig, Mostmeth, aus Most und Honig, Essigmeth, aus Essig und Honig, Wassermeth, aus Wasser und Honig u.s.f. bereitet wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Meth). - Oder / nimm Weitzenmeel 8. Loth / gepulvert Cypressen-Nuß 1. Loth / seuds mit Honigwein / oder Weinmeth / zu einem Pflaster / und legs warm / auff ein Tuch gestrichen / über (Zeiller, Centuria II. Variarvm Quæstionum, 1659).

Weinmolken   „mit Wein versetzte Molke“

Quelle: je nach der Wirkung, welche man von ihrer Anwendung erwartet, durch Zusatz von Kälbermagen od. Labkraut, als süße M., od. auf 1 Pfd. Milch mit ½ Loth Weinessig, als gewöhnliche saure M., od. ½ Loth Tamarinden, als Tamarindenmolken od. 1 Drachme Cremor Tartari, als Weinsteinmolken, od. 2 Unzen Franz- od. Rheinwein, als Weinmolken, od. einige Theelöffel Citronensaft, als Citronenmolken, od. 20-30 Gran Alaun als Alaunmolken, od. 3 Loth Senfsamen, als Senfmolken, nach Absondern der coagulirten Theile, bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Molken). - der Freyherr Störck sagt ausdrücklich, daß, wo die Weinmolken nicht zureichten, auch alle andern Arzneyen unzureichend waren (Gall, Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen, 1791).

Weinmost   „ausgepresster Traubensaft für die Weinherstellung“

Quelle: Als Frau Salander es wahrnahm, säumte sie nicht länger, dem Manne den bereitgehaltenen Heimatsgruß zu bieten, nämlich die erste Kanne gärenden Weinmostes, der eben im benachbarten Wirtshause zu haben war (Keller, Martin Salander, 1886). - Luftsäure, (Aer sixus, Acidum aereum) ist eine Gasart, welche häufig in den Kalkerden z.B. der Kreide und den milden Laugensalzen angetroffen wird und sich daraus beim Zusatz einer Säure, unter Aufbrausen der Mischung, entwickelt, sonst aber von selbst am häufigsten aus weingährungsfähigen Substanzen, dem Obst- und Weinmoste, dem geheften Malzaufgusse, u.s.w. (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Luftsäure). - Es sagt mir jemand, er sey noch jung, die Jugend muß vertoben, man könne sogar solches wahrnehmen an einem heurigen Weinmost, wann man ihm nit Luft läßt, so geschieht gar oft, daß er auch den Faßboden aussprengt, da er aber ein alter Wein wird, da ist er um ein Gutes dässiger und frömmer (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinmus   „mit Wein zubereitetes Speisemus“

Quelle: Ferner scheint ein Weinmus - bestehend aus trunkeinladenden Zwiebeln, gelblichem Honig und dem heiligen Kerne des Mehles mit, auf eherner Raspel geriebenem, Ziegenkäse und Pramnischem Wein zusammengemengt - sehr beliebt gewesen zu sein (Anthus, Vorlesungen über Esskunst, 1838). - Das Weinmuß, des -es, plur. die -e, in den Küchen, ein Muß von feinem Mehle, Eyern und Wein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Alle verderblichen Künste der Zauberin will ich dir nennen. / Weinmus rührt sie dir ein, und mischt ihr Gift in die Speise (Voß, Homerus: Odüssee übersezt, 1781). - Ein Wein-Mus. Schweinen Wildpreth. Gebackene Aepffel (Wecken, Der Chur-Fürstlichen Sächsischen weitberuffenen Residentz- und Haupt-Vestung Dresden Beschreib- und Vorstellung, 1680).

Weinpunsch   „mit Wein zubereiteter Punsch“

Quelle: Jetzt aber prahlte Fritz, während er in der Küche, mit Hülfe der Köchin, einen Weinpunsch braute, von den Heldenthaten, die er, wenn man ihm glauben durfte, im Verlauf des Abends ausgeführt hatte (Spielhagen, Hammer und Amboß, 1869).

Weinsalse   „mit Wein zubereitete Soße“

Quelle: Das Wort war ehedem viel gebraucht, so sagte man: Krautersalse, Meerrettigsalse, Johannisbeersalse, Weinsalse (Wetzel, Die Sprache Luthers in seiner Bibel-Uebersetzung, 1859). - Die Salse, plur. die -n, ein im Hochdeutschen ungangbar gewordenes Wort, welches indessen noch im Oberdeutschen üblich ist, und eigentlich eine scharfe, salzige oder saure Tunke zu den Speisen bedeutet. Eine Knoblauchsalse, von zerstoßenem Knoblauch und Essig, eine Kräutersalse, von zerstoßenen Kräutern und Essig, Brunnkreßsalse, Löffelkrautsalse, Meerrettigsalse, Weinsalse, Johannisbeersalse, Kirschsalse, Hohlundersalse u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Salse).

Weinschaum   „mit Wein zubereitete Schaumspeise“

Quelle: Ferner hat die Köchinn mir den morgendlichen Weinschaum für heute abdisputirt, und mir dafür ein ganz vortreffliches Zwischenessen, welches sie künftig auf gleiche Bedingungen wiederholen soll, bereitet (Goethe, Brief an Christiane von Goethe, 1812).

Weinschnaps   „aus Wein destillierter Schnaps“

Quelle: Frühzeitig brachen wir auf; einen Theil des Gepäckes ließen wir zurück und füllten dafür unsere Reisetaschen mit Brod, einer riesigen Salami und einer Flasche mit Weinschnaps (Der Alpenfreund, 1870).

Weinschokolade   „mit Wein zubereitete Schokolade“

Quelle: Eine gute Weinschokolade zu bereiten (Perini, Schweizerzuckerbäcker, 1893). - Trinkt nicht alle hohe Festtage Weinchokolade - Nimmt nicht alle Viertel Jahre zu purgiren ein - (Hippel, Der Mann nach der Uhr, oder der ordentliche Mann, 1765).

Weinsoße   „mit Wein zubereitete Speisesoße“

Quelle: Dies ist eine höchst poetische Ente mit einer Weinsauce und Trüffeln (Weerth, Leben und Taten des berühmten Ritters Schnapphahnski, 1849). -... macht eine Mandel- oder Wein-Soße, welche mit Eydottern abgerührt ist, richtet sie an, und die Soße darüber (Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1789, s.v. Krebs, ein Thier).

Weinspeise   „mit Wein zubereitete Speise“

Quelle: Da war heute eine Wöchnerin, die eine kräftige Suppe brauchte; dort eine andre, der eine süße Weinspeise wohlgetan hätte (Wildermuth, Bilder und Geschichten aus Schwaben, 1852-57). - Zimmet ist zu allen Milch- und Weinspeisen, Confect, Obst und Backwerk vortrefflich (La Roche, Briefe an Lina als Mädchen, 1795).

Weinsuppe   „mit Wein zubereitete Suppe“

Quelle: Dann ging er, um selbst eine gute, kräftige Weinsuppe für die Wöchnerin zu kochen (Schoppe, Erinnerungen aus meinem Leben, 1838). - Ich hab meine Weinsuppe gessen (Goethe, Brief an Charlotte von Stein, 1776). - Drauff der Apotecker ihme eine Weinsuppe gemachet (Praetorius, Rübezahls Dritter und gantz Nagel-neuer Historischer Theil, 1665).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Weinapfel   „für die Mostherstellung geeignete Apfelsorte“

Quelle: Weinapfel, zur Bereitung des Obstweins taugliche Äpfel; dergleichen gibt es mehre, man nimmt aber gern Kernäpfel (aus guten Obstkernen erzogene, unveredelte Äpfel) dazu (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinapfel, des -s, plur. die -äpfel, eine Art weinsaurer Äpfel, woraus der Äpfelmost gepresset wird; in einigen Gegenden Weinling (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.).

Weinbirne   „für die Mostbereitung geeignete Birnensorte“

Quelle: Wirthschaftsbirnen endlich sind die, welche weniger zum frischen Genusse, als zu Wein, Latwerge, Muß, zum Dörren od. zum Kochen in der Wirthschaft gebraucht werden; zu ihnen gehört die Weißbirn (Weinbirn, Weißbart), Ciderbirn, Champagnerweinbirn, rothe u. weiße Kappesbirn, Zapfenbirn, der Fündling, die Pfundbirn, Großmogul, die Schöne u. Gute, die grüne Consesselsbirn, Faß- od. Tonnenbirn, Venusbrust, Kürbis- od. Calebassenbirn (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Birn [1]). - Die Weinbirn, plur. die -en, eine Art weinsaurer Birnen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Die mehlichten und steinichten haben diese Eigenschaft mehr, als die süssen und saftigen, daher diejenigen, welche zu Verstopfungen des Leibes geneigt sind, der Weinbirnen und andrer dergleichen erweichenden und auflösenden Birngattungen sich bedienen sollten (Natur- und Kunstgartenbuch, 1793).

Weinblume (1)   „Flieder, Syringa vulgaris“

Quelle: Weinblume, ist Syringa vulgaris (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Weinblume (2)   „Gemeine Nachtkerze, Oenothera biennis“

Quelle: Die Weinblume, plur. die -n, der Nahme eines einheimischen giftigen Gewächses, Wasser-Filipendel-Wurz, Oenanthe Linn. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Weinblume; theils Filipendelwedel, theils die Gattung Oenothera (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v.). - Jch höre aber nicht, daß diejenige Soldaten lachend gestorben, welche neulich auf der Jnsel Korsika an den giftigen Wurzeln der Sumpfpflanze, die Weinblume genannt, (Oenanthe) ihr Leben eingebüst (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1766).

Weinkirsche   „eine Kirschsorte“

Quelle: Die Weinkirsche, plur. die -n, in einigen Gegenden ein Nahme der Toll- oder Schafbeere, Atropa Belladonna Linn. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Die Dernatkirsche, ist eine frühe Weinkirsche (Voß, Luise, Anmerkungen, 1795).

Weinkraut (1)   „Wiesen-Kuhschelle, Pulsatilla pratensis“

Quelle: Weinkraut, ist 1) Pulsatilla pratensis (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Weinkraut (2)   „Keulen-Bärlapp, Lycopodium clavatum“

Quelle: Weinkraut, ist [...] Lycopodium clavatum (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Um Zelle heißt es Krähenklauen; an andern Orten aber Santanne, Gürtelkraut, Johannisgürtel, Erdmoos, Haarschaar, Neunheil, Wolfsklau, Teufelsklau, Löwenfuß, Drudenfuß, Drudenkraut, Jungfernkraut, Weinkraut, weil man verdorbenen Wein damit zurecht bringen will, Kolbenmoos, Schlangenkraut, Erdschwefel u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Bärlappen). - Jn Teutscher sprach wird es auch genennt / St. Johanns-gürtelkraut / Bärlapp / Neuheil und Weinkraut (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Weinkräutel (1)   „Keulen-Bärlapp, Lycopodium clavatum“

Quelle: nimb darzu Salver, Isop, Weinkräutel, Bertram, Ehrenpreiß, Brunnkreß, Lungenkraut, so auff den Aichen wachst (Eleonora Maria Rosalia von Troppau und Jägerndorf, Freywillig-aufgesprungener Granat-Apffel des Christlichen Samaritans, 1741).

Weinkräutel (2)   „Weinrebe“

Quelle: Am Philippi- und Jakobitag, so da fällt den ersten Mai, sollst du dich zieren mit allerlei Blumen der Tugenden, aber anstatt deren hast du nichts lieber als das Weinkräutel (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinlauch   „Weinberglauch, Allium vineale“

Quelle: Weinlauch, ist Allium vineale (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Weinlauch. Der Stengel trägt walzenrunde Blätter, und Schirme mit zwiebelartigen Knollen; die Staubfäden sind dreyspitzig (Batsch, Versuch einer Anleitung zur Kenntniß und Geschichte der Pflanzen, 1788).

Weinnägelein   „Berberitzenbeere“

Quelle: Die Berberitze, Berberis vulgaris (VI. 1.), Sauerdorn, Essigbeere, Weinnägelein, ein dorniger Strauch, welcher durch ganz Deutschland in Auen und Gebüschen wild wächst (Hofmann, Grundzüge der Naturgeschichte, 1866). - Wegen ihrer angenehmen Säure wird die Staude auch Sauerrach, Saurach, Sauerdorn, Salsendorn, Essigdorn, Weinschierling, Weinschädling, Weinling, Weinnägelein, Weinäugelein, und wegen der drey Dörner, die als ein Kreuz neben einander stehen, auch Kreuzdorn genannt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Berberis). - Berberis, vide Weinnägelein (Scultetus, Wund-Artznei, 1677).

Weinpalme   „Oenocarpus, Palmengattung, deren Früchte für die Herstellung von Palmwein genutzt werden“

Quelle: Weinpalme, die Pflanzengattungen Mauritia u. Borassus, bes. Mauritia vinifera u. Borassus flabelliformis (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Die Weinpalme, plur. die -n, eine Art Palmen, deren Saft, (Palmwein,) eine Ähnlichkeit mit dem Weine hat, und dessen Stelle vertritt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Die Weinpalme ist ein auf Ceylon sehr häufig wachsender Palmbaum, dessen Blätter hier, wie anderwärts, auch zu Fächern gebraucht werden (Thunberg, Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien [...] in den Jahren 1770 bis 1779, 1794).

Weinpflaume   „eine Pflaumenart mit weinsaurem Geschmack“

Quelle: Die Weinpflaume, plur. die -n, eine Art röthlicher Pflaumen von einem weinsäuerlichen Geschmacke; im gemeinen Leben Weinling (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.).

Weinraute   „Ruta graveolens, ein Rautengewächs“

Quelle: Weinraute, ist Ruta graveolens (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Die Weinraute, plur. inusit. ein Nahme der gewöhnlichen Gartenraute, wegen ihres weinsäuerlichen Geruches, Ruta graveolens Linn. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Ich halte werth die Verbenam oder das Eisenkraut mit purpurfarbenen Blümlein, von Mathiolo unter dem Namen Sacra Herba beschrieben; das wohlbeblätterte Hypericon oder Johanniskraut mit kleiner Blüthe; das Abrotanum mas, sonst Stabwurz, Gartram und Schabab genannt; das Adianthum (ohne Zweifel Nigrum, sonst auch Trichomanes genannt), zu deutsch: Widertod, kleiner Steinbrech; die Rutam oder Weinrauthen; item die rothen Corallenzinken und was daran hängt (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Ein Soldat konte keine Weinrauten riechen (Hammer, Rosetum Historiarum, 1654).

Weinrose   „Rosa rubiginosa, ein Rosengewächs“

Quelle: R. rubiginosa (Weinrose, Rostrose, Marterdorn), mit fast runden, fast glatten Kelchröhren, rauchen Blatt- u. Blüthenstielen, etwas gekrümmten Stacheln an Stängel u. Ästen, unten rostfarben drüsigen, so wie Kelchabschnitte u. Blüthenstiele, stark u. angenehm weinartig riechenden Blättern, weißen u. rothen Blumenblättern (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Rosa [1]). - Die Weinrose, plur. die -n, eine Art Rosen, deren Blätter einen weinsäuerlichen Geruch haben; die Dornrose, Frauenrose, Heiderose, Marienrose, der Weindorn, Rosa Eglanteria Linn. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - die Weinrose (Rosa eglanteria. L.) mit gelben Blumen, die sowohl als die Blätter einen süßen angenehmen Geruch weit umher verbreiten (Hirschfeld, Theorie der Gartenkunst, 1780).

Weinschierling   „Berberitze, Berberis vulgaris“

Quelle: Missverstand hat daraus Weinschädling und (bei Nemnich a. a. O.) sogar Weinschierling und Wütscherling gemacht (Perger, Studien über die deutschen Namen der in Deutschland heimischen Pflanzen, 1860). - Wegen ihrer angenehmen Säure wird die Staude auch Sauerrach, Saurach, Sauerdorn, Salsendorn, Essigdorn, Weinschierling, Weinschädling, Weinling, Weinnägelein Weinäugelein, und wegen der drey Dörner, die als ein Kreuz neben einander stehen, auch Kreuzdorn genannt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Berberis). - den Krammets-Vögeln hingegen mengt man ihr ordentliches aus weitzener Kleyen und groben Gersten-Grieß bestehendes mit Wasser und Milch abgerührtes Geäse mit rothen Vogelbeeren oder Wacholderbeeren, macht ihnen auch in Zeiten eine Veränderung mit der Speise, und mischet ihnen Hollunder-Beere, Weinschierling oder Berbisbeere und Mehlbeere mit ein (Trichter, Curiöses Reit- Jagd- Fecht- Tantz- oder Ritter-Exercitien-Lexicon, 1742).

Weinwurz   „Benediktenkraut, Geum urbanum“

Quelle: Die Weinwurz, plur. car. ein Nahme des Benedicten-Krautes, Geum Linn. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Benedicten-Wurzel, Benedicten-Kraut, Nägeleinwurz, Heil aller Welt, Sanamundkraut, Cariosilat, Gariofilat, Garaffel, Nardenwurz, Märzwurz, Hasen-Auge, Weinwurz (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1774, s.v. Benedicten-Wurzel).

Weinwurzel (2)   „Benediktenkraut, Geum urbanum“

Quelle: Die Wurzel war als Nardenwurzel, Nägeleinwurzel, Weinwurzel offizinell (Meyers Konversations-Lexikon, 1888). - Weinwurzel; theils Nelkenwurzgaraffel, theils Wallwurzbeinwell (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Tierbezeichnung als Hinterglied
Weinegel   „jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: Ein gewisses Burgers-Weib in einer Stadt hatte einen überaus versoffnen Mann / ein rechten Wein-Egel / der fast alle Tag in das Wirths-Hauß / wie die Kinder in die Schul gangen (Strobl, Ovum paschale novum, oder: Neugefärbte Oster-Ayr, 1710). - Einer, vor dießmal ein Romaner, kommt mir unter die Händ', von dem Gumpenbergerus schreibt, welcher ein solcher unmäßiger Weinegl war, daß er mit dem reichen Prasser fast täglich sich berauschte, und zuweilen also bezecht, daß er eine Paßgeige für einen Bettler, eine schwarze Kuh für einen Kapellan, und einen Polster für eine Gans angesehen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

substantivisches Determinativkompositum mit Dichtungsformbezeichnung als Hinterglied
Weingruß   „Reim, mit dem der Wein vor dem Trinken begrüßt wird“

Quelle: Wie Griechenland seine Skolien hatte, welche beim Wein gesungen u. gesprochen wurden, so Deutschland seine Weinpoesie, bes. seit dem 14. Jahrh., es waren Weinlieder, Weingrüsse u. Weinsegen, letztere aus kurzen Reimpaaren bestehend u. sämmtlich der Volkspoesie angehörend (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]).

Weinlied   „Lied, das beim Weintrinken gesungen wird“

Quelle: Die Dichter aller Völker haben daher auch von jeher das Lob des Weins besungen. Die Deutschen besitzen allein gegen 2000 derartige Gedichte und Weinlieder (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. Wein). - Nun, Mädchen, nun sing mir einmal das Weinlied, das du mir neulich schicktest (Iffland, Die Jäger, 1785).

Weinpoesie   „Dichtung, die sich mit Wein befasst und die beim Weintrinken vorgetragen wird“

Quelle: Erfreulicher als diese bis ins 18. Jahrhundert dauernde Erscheinung ist das Aufkommen der Weinpoesie (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Wein).

Weinsegen (2)   „Gedichtform, in der der Wein gesegnet und gepriesen wird“

Quelle: Wie Griechenland seine Skolien hatte, welche beim Wein gesungen u. gesprochen wurden, so Deutschland seine Weinpoesie, bes. seit dem 14. Jahrh., es waren Weinlieder, Weingrüsse u. Weinsegen, letztere aus kurzen Reimpaaren bestehend u. sämmtlich der Volkspoesie angehörend (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]).

substantivisches Determinativkompositum mit Wahrnehmungsabstraktum als Hinterglied
Weinduft   „Duft des Weins“

Quelle: immer zog es mich wider meinen Willen in den Weinduft des Zimmers, in das schreiende Gespräch und an meine Wand hin (Tieck, Die Gemälde, 1830).

Weindunst (1)   „vom Wein aufsteigender Dunst“

Quelle: Zuweilen geschieht es auch, daß Personen schon von dem Einathmen des bloßen Weindunstes, wie z.B. beim Abziehen weingeistiger Flüssigkeiten, zumal in eingeschlossenen Räumen, Kellern, in einen der Trunkenheit ähnlichen Zustand gerathen (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Trunkenheit).

Weingeruch   „Geruch des Weins“

Quelle: Als vor siebzig Jahren der Gänshirt, Namens Martin, dort bei seiner Heerde lag und eine Handvoll Moos aus dem Boden rupfte, drang aus diesem ein Weingeruch ihm entgegen (Baader, Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden, 1851). - der Weingeruch, der sie sonst so labte, kam ihr widrig und der Weingeschmack ekelhaft vor (Wezel, Kakerlak oder die Geschichte eines Rosenkreuzers, 1784). - Ein guter lieblicher vnd annemblicher Weingeruch / ist das beste an dem Wein / vnd macht ein vnterschied zwischen den Rheinischen vnd Frantzösichen Weinen (Glauber, Opera Chymica, 1659).

Weingeschmack   „Geschmack des Weins“

Quelle: Fleisch weiß, saftig, um den Stein stark roth, von Weingeschmack (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Pfirsche). - Der Erdbeerapfel, des -s, plur. die -äpfel, eine Art Äpfel von rother Farbe, von einem hohen Weingeschmacke (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Erdbeerapfel). - Man sagt, wann er zu gantz subtilen Pulver ist gerieben worden, soll er dem Wasser, darein er geschüttet wird, einen Weingeschmack mittheilen, und die Trunckenheit verhüten (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Dionysia). - Ein guter Wein soll auff der Zunge einen Weingeschmack vnd guten Geruch dabey haben (Glauber, Opera Chymica, 1658).

Frühneuhochdeutsch (wein)

substantivisches Determinativkompositum mit Wuchsformbezeichnung als Hinterglied
weinrebe   „Vitis vinifera, Weinpflanze“

Quelle: Es waren auch da schöne Weinreben, mit allerley Trauben behengt, deßgleichen rohte, weisse, vnd Leibfarbe Rosen, vnd ander viel schöne wolriechende Blumen, welches ein schönen herrlichen lust zusehen vnd zuriechen gabe (Historia von D. Johann Fausten, 1587).

weinstock   „Rebstock, kultivierte Weinpflanze“

Quelle: Jsrael ist ein verwüster Weinstock / seine Frucht ist eben auch also (Luther, Bibelübersetzung, Hosea 10,1, 1545).

substantivisches Determinativkompositum mit Zierformbezeichnung als Hinterglied
weinkranz   „Kranz aus Weinlaub“

Quelle: Keuscheit hat auch sehr abgenommn / Drümb sind die Weinkrentz nicht gemein (Rollenhagen, Vom reichen Mann und armen Lazaro, 1590).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
weinberg   „Berghang, an dem Wein angepflanzt wird“

Quelle: Mein Lieber hat einen Weinberg / an einem fetten Ort (Luther, Bibelübersetzung, Jesaja 5,1, 1545).

weingarten   „mit Wein bepflanzter Garten“

Quelle: Als ein alt man het ein weingarten, / Davon er gute frücht tet warten; / Da nun sein letste zeit war komen, / Sein söne fordert er zusamen (Waldis, Esopus, 1548).

weinstrom, weinstram (1)   „Fluss, an dem viel Wein wächst“

Quelle: Diß war sein Hierogliphisch Grabschrifft, so nit alleyn sein wesen anzeyget, sondern auch bedeitet, wie die lebhafften Weinbören und das lieb Weinelen mit der zeit von dem Ort an, den Rhein oder Weinstram hinab solt also fort wachssen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinhaus   „Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: in dem weinhaus, da leben sie im saus, / mit tantzen und springen, mit pancketieren (Ambraser Liederbuch, 1582).

weinkeller   „Keller, in dem Wein aufbewahrt wird“

Quelle: Er füret mich in den Weinkeller / vnd die Liebe ist sein Panir vber mir (Luther, Bibelübersetzung, Das Hohelied Salomonis 2,4, 1545).

weinmarkt   „Markt, auf dem mit Wein gehandelt wird“

Quelle: Hie der Weinmarckt, dort des Fuggers Hauß: Was gefalt euch? Roter oder Weisser? (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Vorderglied
weinstecken   „Stützstecken für den Weinstock“

Quelle: Man könnt' mit großem Gut nicht zahlen / Die Weinstecken in dem Weingarten, / So man bedarf, um ihn zu warten! (Schmeltzl, Ein Lobspruch der Stadt Wien in Österreich, 1547).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Hinterglied
weinherbst   „Herbst als Jahreszeit der Weinlese“

Quelle: Vnd die dreschzeit der erndte soll räichen biß zum weinherbst / vnd der weinherbst soll räichen biß zur samen zeit (Dietenberger, Bibell, 1597).

weinmonat   „Oktober“

Quelle: Den Feigenbaum mag man pflantzen von den jungen zweiglin / an truckner statt / im weinmonat vnd wintermonat (Ryff, Lustgarten der Gesundheit, 1546).

weinmond   „Oktober“

Quelle: Das ist / das Osterfest im April. Pfingsten im Brachmond / vnd das Lauberhüttenfest im Weinmond (Luther, Bibelübersetzung, Anmerkung zu Exodus 23, 1545).

weinjahr   „Jahr in Bezug auf die Weingewinnung“

Quelle: Gehn in der Christnacht die Weine in Fessern vber / so bedeuts ein folgend gut Weinjahr (Coler, Calendarium Oeconomicum & perpetuum, 1592).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
weinblüte (2)   „das Blühen des Weinstocks“

Quelle: Wenn man die causas vniuersales et particulares des Gewitters fleissig bewegt / ist vermutlichen / es werden dieses Jhar merckliche anstöße der Korn vnd Weinblüt begegnen (Schönfeld, Prognosticon Astrologicum, 1568).

weinernte   „Lese, das Ernten der Weintrauben“

Quelle: Vnd die Dresschezeit sol reichen bis zur Weinerndten / vnd die weinerndte sol reichen bis zur zeit der saat (Luther, Bibelübersetzung, Leviticus 26,5, 1545).

weinkoch   „August als derjenige Monat, in dem die Weinbeeren die entscheidende Reife erlangen“

Quelle: Constantinus schreibet / so man der Granaten schelet im weinkoch / vnd den selben zu trincken gebe / der soll alle würm im leib tödten vnd außtreiben / so man Ascarides nennet (Bock, Kreuterbuch, 1560).

weinlese   „Weinernte, das Abernten der Weintrauben“

Quelle: Der Verstörer ist in deine Erndte vnd Weinlesen gefallen (Luther, Bibelübersetzung, Jeremia 48,32, 1545).

weinwachs   „das Wachsen des Weins“

Quelle: Von Cölln vnd Ach lendt er sich wider ins Welsche Land gen Genff, die Statt zu besichtigen, welche ist ein Statt in Saphoy, ligt in der gegend deß Schweitzerlands, ein schöne vnd grosse Gewerbstatt, hat gute fruchtbare Weinwachß, vnd wont ein Bischoff da (Historia von D. Johann Fausten, 1587).

weinhandel   „Handel mit Wein“

Quelle: Wir wöllen tausent Gulden in Weinhandel zusammen legen / vnd den Gewinn theilen (Hertzog, Notariats, von Contracten außfuhrliche und in Geistlichen und Weltlichen Rechten gegründte Underrichtung, 1599).

weinkauf (1)   „mit einem gemeinsamen Weintrunk besiegeltes Kaufgeschäft“

Quelle: Es kam sie einmal ein Andacht an, das sie verhieß kein Wein zû trincken, es wer dan das sie etwas het kaufft oder verkaufft, so wolt sie den Weinkauff zû trincken ußgenumen haben, den wolten sie nit verheischen (Pauli, Schimpf und Ernst, 1522).

weinordnung   „den Wein betreffende Verordnung“

Quelle: Wein ordnung. Item ein maß fürnen Wein / Item ein maß newen Wein / Item ein Maß rotten Wein / Item ein Maß Bier (Specklin, Architectura von Vestungen, 1589).

weinrede   „Rede eines Menschen, der vom Wein betrunken ist“

Quelle: Ich haß die den schlafftrunck zu morgens th?n. Odi memorem compotorem. Was wir hie kosen das bleib vnder der rosen. Das ist / Weinreden gelten in jrem werdt beim wein (Egenolff, Sprichwörter - Schöne - Weise Klugredenn, 1552).

weintrank   „Wein als Getränk“

Quelle: sein gedicht zeigten meh Weins an dann Liecht, und stinck mehr nach der Weinkant, als dem Unschlitbrand, mehr nach dem Weintranck, dann dem ölgestanck (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinverkauf   „das Verkaufen des Weins“

Quelle: Hat ein Ersamer Rath aus bewegenden vrsachen geordnet / daß es hinfüro mit dem weinverkauff / wie nachuolgt / gehalten werden sol (Ordenung ettlicher Policei Artickel, 1549).

weinzank   „beim Weintrinken ausbrechender Streit“

Quelle: Mercurialisch oder Wilandinisch, Brunisch oder Traffichettisch, Turnisch oder Kurtisch, Schwartzialupisch oder Matiolisch, Susisch oder Trinckavellisch, unnd sonst im Weinzanck Fumanellisch oder Clivanisch, Pistorisch oder Mannardisch (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinzeche   „Zecherei mit Wein“

Quelle: Wolten mit fremden füßen steigen, / Mit fremden augen alles sehen, / Für sich teglich zur weinzech gehen, / Die sorg vertrinkn, im spiel gewinnen / Biß faß, boden und kasten rinnen (Rollenhagen, Froschmeuseler, 1595).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
weinlesen   „Weinernte, das Abernten der Weintrauben“

Quelle: Item, man braucht zum weinlesen 1200. Pferdt (Historia von D. Johann Fausten, 1587).

weinschenken   „das Ausschenken des Weins“

Quelle: Weinschencken ist ein gut handwerck, wie Honig machen, dann die damit umbgohn, bekommen allzeit ihr Partickel davon (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weintrinken   „das Trinken des Weins“

Quelle: Man singet nicht beim Weintrincken / vnd gut Getrenck ist bitter denen so es trincken (Luther, Bibelübersetzung, Jesaja 24,9, 1545).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
weinbauer   „jemand, der Wein anbaut“

Quelle: Wir haben inn zwo Predigten gesaget / von dem ersten Weinbauer / vnnd von dem lob diser edlesten Creatur / die Gott dem menschlichen geschlecht nach der Sündflut auß sonderlicher gnade gegönnet vnnd erlaubt / den durst damit zu stillen (Mathesius, Diluvium, das ist Historia von der Sündflut, 1587).

weinhäcker   „Arbeiter im Weinberg“

Quelle: Viel mer tuns müller, brauer, becker, / Fleischer, weinschenken und weinhecker (Rollenhagen, Frischmeuseler, 1595).

weinleser   „Arbeiter, der Weintrauben aberntet“

Quelle: Vnd wenn die Weinleser vber dich komen / so sollen sie dir kein Nachlesen / vberbleiben lassen (Luther, Bibelübersetzung, Obadja 1,5).

weinzieher   „Winzer, Weinbauer“

Quelle: Vnnd an welchem Faß das gemain Statsigel / mitsampt der verzaichnung / wie oblaut / nit befunden wirdt / Das sollen die Weinzieher nit vom Wagen abladen / noch auf dem Stadel haim förtigen (Ordnung an und von wegen der hisigen Stat Eich, 1554).

weinzierl   „Winzer, Weinbauer“

Quelle: Erstlichen Sölle niemandt hinfüran / es seyen Weinzierl / oder ander / kainen hielendischen Hawerknecht / beherwergen noch aufnemen / Er hab dan ain Abschid / oder Posstpartn / das Er redlich von seinem Wirt oder Weinzierl / abgeschiden sey (Ordnung der Weinzierl Hawer und annder weingartleüt, 1534).

weinführer   „Fuhrmann für Weintransporte“

Quelle: zum dritten gestehe jch, das jch einem weinfürer einen braunen hengst mitt einer weißen bles gestolen habe (Heinrich Julius Herzog von Braunschweig-Lüneburg, Der Fleischhawer, um 1593).

weinkoster   „jemand, der Wein probiert und beurteilt“

Quelle: Aber was bemüh ich mich lang, all seine Lüllzepfflin zuerzehlen, ihr könt selbs erachten, daß er, zu dem als er ein Kölnischer Weinkoster und Straßburgischer Zepfflinsauger von den Weinstichern war, nit den schlechtsten getruncken hab (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinlepper   „Weintrinker“

Quelle: Bei Jobs Hunden, Großbruchier scheißt schon vor angst inn die Hosen, es ist dem armen Weinlepper ungewont in Krieg zuziehen, aber hinter die Krüg geb er ein Schützen, er ziehet lieber inn die Häfen als inn Krieg, so kan er sicherer herauß kommen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinmesser (1)   „Kontrolleur des Weinwesens“

Quelle: Ir söllt auch allent halben geschworen weinmesser setzen. die die vas mit dem geschworen maß angyessen. oder die wein darein messen (Gesatz vnd ordnungen der ynzichten Malefitz Rechten, 1506).

weinrufer   „öffentlicher Ausrufer, der über den Weinausschank informiert“

Quelle: Er gibt wenig / vnd rücket einem viel auff / vnd schreiets aus / als ein Weinrüffer (Luther, Bibelübersetzung, Jesus Sirach 20,15, 1545).

weinsäufer   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: Ein Weinsäuffer, Fresser, Spieler, Gotteslästerer, Meyneydiger, Ein Dieb, Strassenräuber, Mörder, vnd dergleichen, wird gedencken, Wann ich nur mein Bauch nicht täglich mit Vppigkeit, Wollust vnnd Vberfluß der Speiß vnd Tranck gefüllet, wenn ich nur nicht Gespielet, Gott Gelästert, ein Meyneydt gethan, Gestolen, Geraubet, Gemordt, oder dergleichen Laster getrieben hette, so köndte ich noch Gnade hoffen (Historia von D. Johann Fausten, 1587).

weinsäuferin   „Frau, die unmäßig Wein trinkt“

Quelle: Den alten Weibern desselbigen gleichen / Das sie sich stellen / wie den Heiligen zimet /nicht Lesterin seien / nicht Weinseufferin (Luther, Bibelübersetzung, Titus 2,3, 1545).

weinschenk   „jemand, der Wein ausschenkt“

Quelle: Es was ein Weinschenck, der het ein Atzel in einer Keffig vor dem Huß hangen (Pauli, Schimpf und Ernst, 1522). - Min vater, erkennestu nicht den winschencken, der disen win verkoufft, das du mir in zaigtest, das ich ouch zuo im gieng? (Augustin Tünger, Facetiae Latinae et Germanicae, 1486).

weinschröter (1)   „Handwerker, der Weinfässer ausliefert“

Quelle: Eingelegt Arbeit hab ich gern im Keller: Weinschröter könnens am besten (Fischart, Geschichtklitterung, 1575). - Von ungeschicht gadt fur das haus ein üppiger, verwänter vogel, der was ein weinleyterer, faßzieher oder, wie man sie an etlichen orten nennet, weinschröter, ein grosser speyvogel (Wickram, Rollwagenbüchlein, 1555).

weintreter   „jemand, der die Trauben in der Kelter tritt“

Quelle: man wird keinen wein mehr keltern / der Weintretter wird nicht mehr sein Lied singen (Luther, Bibelübersetzung, Jemeria 48,33, 1545).

weintrinker   „jemand, der Wein trinkt“

Quelle: sie sagen diser mensch ist ein fresser / vnd ein weintrincker / vnd ein freünd der sünder (Evangelien und Epistlen des neüwen Testaments, 1543).

weinvisierer   „obrigkeitlicher Bediensteter, der die Weinproduktion beaufsichtigt“

Quelle: darumb mußt er täglich nach der Weinvisirer Tabulatur viermal weyselen treubelen und beibelen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinzapfer (1)   „jemand, der den Wein abzapft“

Quelle: So waz zu der Zeit zu Lübeck ein Weinzäpffer in des Rats Keller, daz was ein hochmütig stoltz Man (Bote, Dil Ulenspiegel, 1510-11).

weinzecher   „Weintrinker“

Quelle: Hecastus im anfang / Ist ein wuchrer und ehebrecher, / Ein brechtig mann und ein weinzecher, / Ein spiler, hasser und ein neider, / Ein gottslestrer und ehr-abschneider (Hans Sachs, Von dem sterbenden reichen Menschen, Hekastus genannt, 1549).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
weingärtner   „Winzer, jemand, der Wein anbaut“

Quelle: Vom alten Weingartner (Waldis, Esopus, 1548). - Frembde werden stehen vnd ewr Herde weiden / vnd Auslender werden ewer Ackerleute vnd Weingertner sein (Luther, Bibelübersetzung, Jesaja 61,5, 1545).

weingott   „dem Wein zugeordneter Gott, Bacchus/Dionysos“

Quelle: Da schickt Juno hinabe / den weingot Bacchum, der vil weins zu trinken / dem got Vulcano gabe (Hans Sachs, Der verschloßen seßel, 1554).

weinheld   „jemand, der beim Weintrinken Großes leistet“

Quelle: O der Pratwürst Zäun, honiggips, fladendächer, welche die Weinhelden vorstürmung des vollen Bergs sehr verschantzen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinherr   „Ratsherr, der die Aufsicht über den Wein hat“

Quelle: aber die [...] folgenden tag [...] werden solches in ein vngestüm windig Regen vnnd Donnerwetter vorwandeln / Medardum vnd seine Weinherren sehr betriken (Bucha, Prognosticon astrologicon, 1596).

weinleiterer   „Weinschröter, Handwerker, der Weinfässer verlädt“

Quelle: Von ungeschicht gadt fur das haus ein üppiger, verwänter vogel, der was ein weinleyterer, faßzieher oder, wie man sie an etlichen orten nennet, weinschröter, ein grosser speyvogel (Wickram, Rollwagenbüchlein, 1555).

weinleute Pl. (2)   „Leute, die gern Wein trinken“

Quelle: Es giengen uf einmal Ordenßlüt mit einander über Feld, die waren auch uß der Weinlüt Zunfft, das gar ein grose Zunfft ist, als sie uff Erdtreich ist, die da gern Wein trincken (Pauli, Schimpf und Ernst, 1522).

weinül   „Trunkenbold“

Quelle: Es hat sich einmal ein Weinül übertruncken oder was sunst kranck, und man bracht im das Crütz (Pauli, Schimpf und Ernst, 1522). - Die Deutung des Hinterglieds ist umstritten: Denkbar ist ein Anschluss an den Personennamen Ulrich, aber auch der Anschluss an Eule.

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
weinfalter   „Tagschmetterling“

Quelle: Zum fünften / wann das Blut für die Krancken behalten werden solt / möcht es zu Eßich werden. Deßgleichen im Sommer möchten die Weinfalter vnd Mucken darauß werden / vnangesehen / daß man den Kelch zum besten vermachet vnd bedeckete (Andreä, Drey vnd dreißig Predigen von den fürnemsten Spaltungen in der Christlichen Religion, 1573).

weinmilbe   „Milbe, die die Blätter des Weinstocks schädigt“

Quelle: Secht wie ich die Bon will holen, und wie ein Weinmilb außhölen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
weinbüchse   „Behälter für Wein“

Quelle: Dann gleich wie solche Hanfgebutzte Apoteckergeschir und Weinbüchsen von ausen häßlich und greßlich überaußscheinen, unnd doch zu innerst mit herrlichem schleck und Confect seind geschicket unnd gespicket, von Balsam, Bisam, Latwergen, Sirup, Julep, Treseneien, und anderen kostbaren fantaseien, wie sie ins Reiffen gemusterter Abecedeck zufinden (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinfass   „Fass für Wein“

Quelle: Ein lehres weinfaß klinget hell / vnd ist doch nichts darinnen (Egenolff, Sprichwörter - Schöne - Weise Klugredenn, 1552).

weingeschirr   „Behälter für Wein“

Quelle: Es will ihm nit schmacken auß den schwartzen schmutzigen Hofbechern zutrincken, welche die Hofleut bißweilen für pißkacheln prauchen: Noch das Weichwasser zu Hof, da man allzeit inn die Weingeschirr, wie in die Weihstein das Weihwasser schütt, und nicht drauff acht gibt, was am boden ligt (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinglas   „Trinkglas für Wein“

Quelle: im Weinglaß ertrincken mehr / dann im meer (Egenolff, Sprichwörter - Schöne - Weise Klugredenn, 1552). - Ir seind gût Kriegßleüt hinderm tisch / im weinglaß seind ir mächtig frisch (Birck, Judith, 1539).

weinkandel   „Kanne für Wein“

Quelle: Der Haussknecht tritt ein mit der weinkandel und spricht. Ich sol meim herren holen wein (Hans Sachs, Der Krämerskorb, 1578).

weinkanne   „Kanne für Wein“

Quelle: Vnd übergehen wir wissentlich die exempla so die Vbiquitisten selber führen / in deme sie die wort Christi vorgleichen mit diesen reden / da man auff einen geldeckel / kinderwiegen / weinkannen / bierglaß / vnd dergleichen weiset / vnd spricht / das ist das gelt / das ist das kindt / das ist der wein / das ist das bier etc. (Warhaffte und Christliche verantwortung der Prediger zu Bremen, 1581).

weinkante   „Kanne für Wein“

Quelle: Dann es steckt viel freud inn der Weinkanten, mehr als im gauckelsack (Fischart, Geschichtklitterung, 1575). - Alle freud steckt in der weinkanten (Egenolff, Sprichwörter - Schöne - Weise Klugredenn, 1552).

weinkelch   „Kelch für Wein“

Quelle: Da ihm auff dem wegscheid Frau tugend mit Buch unnd Rocken, unnd Frau Wollust, mit Lauten und eim Weinkelch der Hurn in der Offenbarung bekamen, und jede auff ihren weg ihn bereden wolt (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinschlauch (1)   „Schlauch zur Aufbewahrung von Wein“

Quelle: Vnd diese Weinschleuche fülleten wir new / vnd sihe / sie sind zu rissen (Luther, Bibelübersetzung, Josua 9,13, 1545).

weinzisterne   „Sammelbehälter für Wein“

Quelle: wie man dann derselbigen Flaschenfuter (die etlich Altdickwitetendeiter für Camin und Cisternen (ja Weincisternen) geschetzt haben) noch sechs oder siben auff dem weg gegen Lichtstall sehen mag (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
weinhaspel   „etwas, das die Lust auf Wein erregt“

Quelle: Und dieselbige Rachenkitzel, unnd Weinhaspeln, waren gewiß ausserlesene stücklein, die ihm wol anstunden, unnd den Wein wol auffwinden, auffkranen und einladen konten (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinkelter   „Weinpresse“

Quelle: welche in also nicht wölen annemen / die will er gleich wie die beer oder trauben inn der weinkelter tretten vnd pressen (Dietrich, Summaria über das neue Testament, 1585).

weinzeiger   „Wirtshauszeichen eines Weinlokals“

Quelle: Ein gûter wein oder wahr darff keins außgesteckten reyffs oder weinzeygers / man laufft jn in alle winckel nach (Egenolff, Sprichwörter - Schöne - Weise Klugredenn, 1552).

substantivisches Determinativkompositum mit Fahrzeugbezeichnung als Hinterglied
weinwagen   „Wagen für den Transport von Wein“

Quelle: Anno 1411. Randte Fritz Stupffeler / sampt seinen Helffern vor Hirßfeldt vber Weinwagen (Bange, Thüringische Chronick, 1599).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
weinessig   „aus Wein hergestellter Essig“

Quelle: Wenn ein Man oder Weib ein sonderlich gelübd thut dem HERRN sich zu enthalten / Der sol sich Weins vnd starcks Getrencks enthalten / weinessig oder starcks getrancks essig sol er auch nicht trincken / auch nichts das aus Weinbeeren gemacht wird (Luther, Bibelübersetzung, Numeri 6,2f., 1545).

weinmus   „mit Wein zubereitetes Speisemus“

Quelle: Warlich verlieren wir das Weinmuß, so verlieren wir alles, mut und gut (Fischart, Geschichtklitterung, 1575). - Jtem wein muß, nym X ayr, I trinken wein vnd pä ein semel vnd zerreibs in den ayren (Münchner Kochbuchhandschrift, 15. Jh.).

weinsuppe   „mit Wein zubereitete Suppe“

Quelle: Klopff die Eyer deines Gefallens wol / schneid weiß Brod / wie ein Weinsuppen / das rühr darein / so vil die Eyer anziehen mögen (Wecker, Ein Köstlich new Kochbuch, 1598). - Wildw ein guete wein suppen machen, so zeklock ayr vnd gewss ein wein daran. gilbs vnd stupps vnd sewd sy gar wol (Kochrezeptsammlung des cpg 583).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
weinraute   „Ruta graveolens, ein Rautengewächs“

Quelle: Die zäme Raute oder Weinraute ist ein staud eines sehr starcken geruchs (Mattioli, New Kreüterbuch, 1563).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Tierbezeichnung als Hinterglied
weinesel   „dummer Weintrinker“

Quelle: O ihr Weinesel, O Schweinkuntz von Morenfeld, O Säu Jost, wie schmackt der Most (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weingänslein   „jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: Jedoch möchten, glaub ich, meine Rebenhenslein unnd Weingänßlein leiden, daß ich es ihnen auff ihren schlag greiflicher erkläret (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Krankheitsbezeichnung als Hinterglied
weinweh   „Schmerzen durch übermäßigen Weingenuss“

Quelle: bereit Confect für den Schnupffen, Husten, Pfnissel, Rand, Grimmen, Weinwe, Durchlauff, Augen, Würm, Fieber, Prand (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
weinzehent   „auf den Wein erhobene Zehntabgabe“

Quelle: vnd sind das dy zehend mit namen von erst zw frewndtzhawssen wein zehent vnd trayd zehent darnach ze Nwsdorff des trayd zehents vnd ze teyrn des wein zehents (Herzogenburger Urkunden, 1439).

substantivisches Determinativkompositum mit Wahrnehmungsabstraktum als Hinterglied
weingeruch   „Geruch des Weins“

Quelle: Gibt einen lieblichen weingeruch (Mattioli, New Kreüterbuch, 1563).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
weinmaß   „Maßeinheit für Wein“

Quelle: Jst ein weinmas vnd ölemas (Luther, Bibelübersetzung, Anmerkung zu Ezechiel 45,10, 1545).

weinschein   „Neumond im Oktober“

Quelle: Der newe Weinschein tritt ein den 9. Octob. vor mittag vmb 5. vhr vnd 47. minuten (Krabbe, Prognosticon Astrologicum, 1599).

weinwarm   „warme Weinspeise“

Quelle: so nam er als dan die Morgensup ein, dadurch den Nebel unnd den Dau zulegen, unnd sonst von des bösen Luffts wegen, als schöne Fenchelwürstlin, geröstete züngleinstucklin, beim Berte Pfaffenbißlin, gröstets Katzengeschrei, Euterprätlin, schöne Wampen unnd Schuncken, oder feißte Hennensüpplin, Kindbetterprühlin, Weinwarm, Matzisprülin, von der ersten sut (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
weineifrig   „eifrig um den Wein bemüht“

Quelle: Aber da die, welche gebeicht hatten, über denselbigen Schantzwal wider davon wolten, gab unsere Weineifferiger Rebenschirmer dieser Rebenstürmern die Letz mit guten streichen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinlos   „keinen Wein enthaltend“

Quelle: Das hungerig Schwabenland / vnd das nûchtern Italia / Item das arbeytselig Niderlandt / vnnd das weinloß Grecia / gibt mehr künstler dann alle volle land vnd leut (Egenollf, Sprichwörter - Schöne - Weise Klugredenn, 1552).

weinsüchtig   „krankhaft süchtig nach Wein“

Quelle: Er soll nicht weinsüchtig / gähzornig / bolderisch / oder zänckisch sein (Egenolff, Sprichwörter - Schöne - Weise Klugredenn, 1552).

weinsüß (1)   „süß von Wein“

Quelle: Harauf, harauf du Weinsüs waffal, / Wir langen dir ain sait unt strang: / Harauf, harauf auf disan staffal, / Dein Har ist wol zu angaln lang (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinwitzig   „vom Weintrinken witzig“

Quelle: Dann es ist gewiß, bei den Teutschen hat Mars unnd Bachus mehr erlegt, als Venus bei den Welschen außgefegt. Hei Weinwitzig. Ich bin noch nit Schwenckfeldisch, aber Schweinfeldisch, oder Reißfeldisch (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
weingebeizt   „in Wein eingelegt“

Quelle: wie nach ihrer Quidproquockitet, Merdapromuscitet und Pfeffersecklichkeit sie alles was inn Menschlichen leib kommen soll, verketzern, verehbrechen, verstümpeln, vergrümpeln unnd verhümpelen, Landkremerei mit Spanischen Pfeffer treiben, Gerbelirpfeffer under guten Pfeffer mischen, Rumpff under Moscatnuß, Weingebeitzt Schwertwurtzel under Galange, gedörrt Weißbrot under Speißwurtz, Fusci und gedörrt Holtz under Saffran, Leimen under Imber, Gummi under Zuckerkandel (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weingebleicht   „mit Wein gebleicht“

Quelle: Hiemit, nach dem sie also in eyl ein zimmlich loch ins Faß getruncken, zog ein jeder sein beste rüstung an: zwangen auch den Mönch daß er wider seinen willen sich bewaffnen unnd zu Roß begeben mußt, wiewol er sonst nichts als seine Weingebleichte Kutt für die Brust, und sein getreue Kreutzstang inu die faust gedacht zuhaben (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weingetränkt   „mit Wein durchtränkt“

Quelle: Ich bin eyn Hofmann, kan Senff essen, und doch nicht weinen: Kont nit der Heß mit seinen Weingetränckten Versen die Psalmen schön außtrucken? (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinverzuckt   „vom Wein verzückt, weinbegeistert“

Quelle: Derhalben hielt Großkälier diesen des Weinverzuckten Völcklins gemeinen raht für ein gut zeichen, das ließ ihr auch die Mutter nit mißfallen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Mittelhochdeutsch (wîn)

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzen- und Wuchsformbezeichnung als Hinterglied
wînboum   „Weinstock“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînrebe   „Vitis vinifera, Weinpflanze“

Quelle: ein wînrebe wuochs ûz dem grab / vil hôch und lie sich her ab / zu der andern sîten in daz grap (Pyramus und Thisbe, 1. Hälfte 14.Jh., 473ff.).

wînschôz   „Weinschößling“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînstoc   „Rebstock, kultivierte Weinpflanze“

Quelle: Art hat der winstock rein: / sin saf ufspelt den quader ein / und wurzet in den herten stein (Heinrich von Mügeln, Kleinere Dichtungen, 14. Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
wînberc   „Weinberg, Berghang, an dem Wein angepflanzt wird“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînbiunte   „Weingarten“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîngarte   „Weingarten, mit Wein bepflanzter Garten“

Quelle: dar vmb wier wider di erbern geistleichen herren probst Niclasen ze Hertzogenburch vnd wider den conuent gemain des selben gotshauses gechaufft ain jeuch weingarten gelen an der duerren werikch zwischen Joerigen weingarten des Hausner vnd Fridreichs weingarten Jansens svn am griezze (Herzogenburger Urkunden, 1368). - zwischen dem tempel und palas / sie vunden einen wîngarten (Ulrich von Etzenbach, Alexander, 2. Hälfte 13.Jh., 22656 f.).

wînlêhen   „Weinberglehen“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînleite   „Weinleite, mit Weinstöcken bepflanzter Abhang“

Quelle: infra scripti denarii solvuntur de vectura vini, quod vulgo dicitur wînleitte, zitiert nach Lexer.

wînhof   „Weinschenke, Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Ez sol auch nieman dem andern des sinen niht nemen in dem winhofe noch an keiner stat, ez kume von spil oder von andern sachen, an des gerihtes boten (Würzburger Polizeisätze, 13.Jh.).

wînhûs   „Weinhaus, Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînmarket   „Weinmarkt, Markt, auf dem mit Wein gehandelt wird“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînschanc   „Weinschenke, Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînschenke   „Weinschenke, Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“

Quelle: eʒ entorst nieman gên der tür nâch der spîs gedenken noch nâch den wînschenken - dâ wart der wîn nit gespart (Wigamur, um 1250).

wînstadel   „Weinstadel, städtisches Weinlager“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîntaberne   „Weintaverne, Lokal, in dem Wein ausgeschenkt wird“
wînzelle   „Weinkeller“

Quelle: Wilt du mit mir in die winzellen gan, so můst du grosse koste han (Mechthild von Magdeburg, Das fließende Licht der Gottheit, 13. Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
wînbûte   „Weinbütte, großes Traggefäß für Weintrauben“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînglas   „Weinglas, Trinkglas für Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînkopf   „Weinglas, Trinkglas für Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînkuofe   „Weinkufe, Tonne für Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînnapf   „Weinnapf, Trinkgefäß für Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînschaf   „Weinschaff, Gefäß für Wein“

Quelle: Alliu unraehten schaf, ez sin chornschaf oder winschaf, diu hoerent den vogt an, unde swaz clage daruber kumt daz sol der vogt rihten (Stadtrecht von Augsburg, 1276).

wînscheffel   „Gefäß und Hohlmaß für Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînslûch   „Weinschlauch“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînstande   „Gefäß für Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînvaz   „Weinfass“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînvezzel   „Weinfässchen“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînflasche   „Weinflasche“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînzûber   „Weinzuber, großes Weingefäß“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
wînmezzer   „Weinmesser, Messer zum Beschneiden der Weinstöcke“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînphâl   „Weinpfahl, Pfahl zum Abstützen des Weinstocks“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînstaphele   „Weinstab, Stab zum Abstützen des Weinstocks“

Quelle: der herre behaltet die sat unde niht den staphel noch auch den wînstaphel, wan si in der erde stânt unde ze dem wînholze gebunden sint (Deutschenspiegel 3, 1274-75).

wîndrucke   „Weinpresse, Kelter“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînglocke   „Weinglocke, Glocke, mit der in den Weinlokalen die Sperrstunde angezeigt wird“

Quelle: dâ soltu schiere vil gedrât / dem êrsten hin enbiuten, / sô er wînglocken hoere liuten, / daz er kome ginge / und sîn silber bringe (Die drei Mönche zu Kolmar, 14.Jh., 166ff.).

wînkar   „Weinpresse, Kelter“

Quelle: diu wînkar er im geben bat / und macht most an der stat (Jans Enikel, Weltchronik, 2. Hälfte 13.Jh., 2821f.).

wînkeltere   „Weinpresse, Kelter“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînpresse   „Weinpresse, Kelter“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînsîhe   „Weinseihe“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîntrihter   „Weintrichter“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîntrote, wîntrotte   „Weinpresse, Kelter“
wînwringe   „Weinpresse, Kelter“

Quelle: ich trat den wînwringe alleine (Brun von Schönebeck, Das Hohe Lied, 1275-76).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Hinterglied
wînherbest   „Weinherbst, Herbst als Jahreszeit der Weinlese“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînmânôt   „Weinmonat, Oktober“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
wînbluome   „das Blühen des Weinstocks“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînbluot   „das Blühen des Weinstocks“

Quelle: dir smecket wole der liliebluome mîner natûrliken chûske, dir lîchet ouch der rôsebluome mîner getrûliche[n] martere, dir smecket wole der wînbluot mînes adellichen rehtes, dir smecket wole der olebluot mîner unermezzen erbarmede (Das St. Trudperter Hohe Lied, 12. Jh.).

wînern, wînerne   „Weinernte, das Abernten der Weintrauben“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînlesât   „Weinlese, das Abernten der Weintrauben“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînlese   „Weinlese, das Abernten der Weintrauben“

Quelle: ... wie grôzen schaden si des næmen, / ob si niht solden wesen / dâheim bî ir wîn lesen (Ottokar aus der Gaal, Steirische Reimchronik, nach 1309, 30753ff.).

wînwahs   „Weinwachs, das Wachsen des Weins“

Quelle: daz was eben als ein hant, / wol gebûwen über al; / dâ lac ûf und zetal / wînwähse harte vil (Wirnt von Gravenberc, Wigalois, der Ritter mit dem Rade, um 1200, 4537ff.).

wînwerc   „Weinbau“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînban   „Weinbann, Gebiet, in dem jemand das Weinprivileg hat“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîngemechte   „Mittel, mit dem der Wein bearbeitet wird“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînkouf   „Weinkauf, mit einem gemeinsamen Weintrunk besiegeltes Kaufgeschäft“

Quelle: Heinczlein, Eberlein, Wernlein, Purckart wunschen heill, / das wein kauff fur sich gee, / so trinck wir alsamt dester pas, der wirt, der hat sein noch wol me (Der Marner, Lieder, vor 1287).

wînmene   „Weinfuhre als Frondienst“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînschult   „Weinschuld, Geldbetrag, den man jemandem für Wein schuldet“

Quelle: der wirt mag vor sîn wînschult pfenden, zitiert nach Lexer s.v.

wîntranc   „Weintrank, Wein als Getränk“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînvuore   „Weinfuhre, Transportmenge an Weinfässern“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
wînhacken   „das Aufhacken des Weinbergbodens“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînlesen   „das Abernten der Weintrauben“

Quelle: Ab in der czit des wyn lesins si reyn wetir vnde vil wassirs kvme czu dem moste, vnde wollis das wassir scheydin von dem moste durch der krankheit des wynis, so los den most ruwen vnd sten bis czu dem erstin valle (Gottfried von Franken, Pelzbuch, 12. Jh.).

wînlüemen   „durch das Weintrinken erschlaffen“

Quelle: Nit wesen hovertig. Nit winlůmen. nit vil ezzigen. nit slaftragen (Zwiefaltener Benediktinerregel, 1. Viertel 13. Jh.).

wînschetzen   „das Taxieren des Weins“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînschrîben   „das Registrieren des Weins“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
wînbesnîder   „Weinbergarbeiter, der den Wein beschneidet“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînbûwer   „Weinbauer, jemand, der Wein anbaut“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînhüeter   „Weinhüter, Wächter eines Weingartens“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînleser   „Arbeiter, der Weintrauben aberntet“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînwarter   „Weinhüter, Wächter eines Weingartens“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînzieher   „Winzer, Weinbauer“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînzürl   „Winzer, Weinbauer“

Quelle: der wînzùrl den keiser sich ergetzen bat (Lohengrin, letztes Viertel 13.Jh., 3422).

wînbeigler   „jemand, der die Weinproduktion beaufsichtigt“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînkieser   „Weinkieser, jemand, der für die Qualitätskontrolle des Weins zuständig ist“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînkoster   „Weinkoster, jemand, der Wein probiert und beurteilt“

Quelle: Jst ouch, das du odir di wyn koster essin suwir dink odir bittir, dorno smeckit ouch der wyn (Gottfried von Franken, Pelzbuch, 12.Jh.).

wînmesser   „Weinmesser, Kontrolleur des Weinwesens“

Quelle: Ez sol auch kein winmezzer uber den winreuffer und den bechersemner mer denne zwene knehte haben (Würzburger Polizeisätze).

wînruofer   „Weinrufer, öffentlicher Ausrufer, der über den Weinausschank informiert“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînschatzer   „Weinschätzer, jemand, der den Wein taxiert“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînschenker   „Weinschenker, jemand, der Wein ausschenkt“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînschenkerinne   „Weinschenkerin, Frau, die Wein ausschenkt“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînschrôter   „Weinschröter, Handwerker, der Weinfässer ausliefert“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînstecher   „Weinmakler“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîntrager   „Weinträger, jemand, der Weinfässer ausliefert“

Quelle: Die wintrager habent daz reht: swem si win inlegent in einen kaelr, er si burger oder gast, von dem suln si naemen von dem frenchischen fueder in den kaelr dri phenninge unde uz dem kaelr sehse (Augsburger Stadtrecht, 1276).

wîntreter   „jemand, der die Trauben in der Kelter tritt“

Quelle: Ouch wisse, das di wyntreter nicht sullin essin brot odir louch odir andirs was, do von der wyn moge gewynnen eynen smak (Gottfried von Franken, Pelzbuch, 12. Jh.).

wînversuocher   „Weinkoster, jemand, der Wein probiert und beurteilt“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînzapfer   „Weinzapfer, jemand, der den Wein abzapft“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînzepfener   „Weinzapfer, jemand, der den Wein abzapft“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
wînliute   „Weinbergarbeiter“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînman   „Winzer“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînbrobest   „Aufseher über das Weinwesen“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînbuobe   „Trunkenbold“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînkelner   „jemand, der für den Weinkeller zuständig ist“

Quelle: ich Ulreich v. R. ze den zeiten weinchelner des gotshaus zu Neunburch (Urkundenbuch des Stiftes Klosterneuburg), zitiert nach Lexer s.v.

wînkneht   „Weinknecht, Handlanger, der den Wein transportiert und ausruft“

Quelle: zepfere adir wînknechte (Jenaische Statuten, 15. Jh.), zitiert nach Lexer s.v.

wînluoderære   „Trunkenbold“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînmeister   „Weinmeister, Kellermeister oder Aufseher über das Weinwesen“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîntrenker   „Weintrinker, jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînvrouwe   „Weinwirtin“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
wînmucke   „Weinmücke, eine Art der Eintagsfliegen“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînwurm   „Weinwurm, ein Rebenschädling“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Substanzbezeichnung als Hinterglied
wînasche   „Weinholzasche“

Quelle: Jr nucz ist, wen di bere odir der essik odir di asche der wynreme gebrant ist, das man heyst wynasche, ist gut widir di gift (Gottfried von Franken, Pelzbuch, 12. Jh.).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
wînrîche   „reich an Wein, viel Wein hervorbringend“

Quelle: Ein berg nahe bi der stat lit, / Der heizt mons Oliveti / (Die wingarten Engaddi ), / Der winriche Olyberg (Heinrich von Neustadt, Von Gottes Zukunft, 13.Jh.).

wîngir   „weingierig“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîngîte   „weingierig“

Quelle: do sprach der win gite: / ichn zurne noch enstrîte / umbe iwer zuht niht - daz ist reht -; / si ist getriu und ist sleht (Der Stricker, Der unbelehrbare Zecher, 1. Hälfte 13.Jh., 43ff.).

wînsûwer   „weinsauer, säuerlich wie Wein“

Quelle: Dy drittin habin messige boume, vnd ire smak das ist wynsuwir; si sint gemischit suze vnd suwir (Gottfried von Franken, Pelzbuch, 12. Jh.).

wînvar   „weinfarben“

Quelle: der wînvarwe granât (Hugo von Langenstein, Martina, 1293), zitiert nach Lexer s.v.

wînvöllic   „vom Wein betrunken“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Fahrzeugbezeichnung als Hinterglied
wînwagen   „Weinwagen, Wagen für den Transport von Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Hinterglied
wînbrôt   „Weinsuppe mit Brotbrocken“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînezzich   „Weinessig, aus Wein hergestellter Essig“

Quelle: Ein grille stirbet, swer ûf in giuzet / Boumöle, swenne ez üm in fliuzet; / Sînes lebens wirt man schier gewar, Giuzet man suren wînezzich dar (Hugo von Trimberg, Der Renner, 1290-1300, 20041ff.).

wînmerôt   „Weinsuppe mit Brotbrocken“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînmêrunge   „Weinsuppe mit Brotbrocken“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînmuos   „Weinmus, mit Wein zubereitetes Speisemus“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînsaf   „Weinsoße“

Quelle: Ouch wi man alle vrucht vrisch moge haldin vnd ouch wizer blumen vrucht in honikseyme odir in wynsaffe, das ist in wyn wircz (Gottfried von Franken, Pelzbuch, 12. Jh.).

wînsûf   „Weinsuppe mit Brotbrocken“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînsuppe   „Weinsuppe mit Brotbrocken“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînwirz   „Weinsoße“

Quelle: Ouch wi man alle vrucht vrisch moge haldin vnd ouch wizer blumen vrucht in honikseyme odir in wynsaffe, das ist in wyn wircz (Gottfried von Franken, Pelzbuch, 12. Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
wînkrût   „Weinkraut, Weinraute, Ruta graveolens“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
wîngelt   „Weingelte, auf den Wein erhobene Abgabe“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîngülte   „Weingülte, auf den Wein erhobene Abgabe“

Quelle: von allen den guoten diu umbe wîngülte stânt, ist man des geltes schuldic ze geben (Deutschenspiegel 3, 1274-75).

wînphant   „für Wein gegebenes Pfand“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînphenninc   „Weinpfennig, auf den Wein erhobene Abgabe“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînungelt   „Weingelte, auf den Wein erhobene Abgabe“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînzehende   „Weinzehnt, auf den Wein erhobene Zehntabgabe“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînzins   „Weinzins, auf den Wein erhobener Zins“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînzol   „Weinzoll, auf den Wein erhobener Zoll“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Wahrnehmungsabstraktum als Hinterglied
wînsmac   „Weingeruch“

Quelle: des hagdorns pleter habent ainen weinsmack und allermaist in dem lenzen, die weil si new sint (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, 1348-50).

wîntraht   „Weinduft“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
wînmâz   „Weinmaß, Maßeinheit für Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
wîntrunken   „vom Wein betrunken“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

Althochdeutsch (wîn)

substantivisches Determinativkompositum mit Wuchsformbezeichnung als Hinterglied
wînraba   „Weinrebe, Weinpflanze“

Quelle: Glosse zu lat. vitis, Anfang 9.Jh.

wînreba   „Weinrebe, Weinpflanze“

Quelle: Ih bin uuinreba, inti ir birut uuinbletir (Tatian, Evangelienharmonie, 167,4).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
wîngart   „Weingarten, Garten, in dem Weinreben gepflanzt werden“

Quelle: Glosse, 12.Jh.

wîngarto   „Weingarten, Garten, in dem Weinreben gepflanzt werden“

Quelle: man uuas hiuuiskes fater, thie phlanzota uuîngarton inti zûn gab umbi inan (Tatian, Evangelienharmonie, 124,1). - Ficus enim non florebit. et non erit germen in uineis. Vuanda der figpôum ne-bluôt. noh uuîn ne-uuirt in uuînegarton (Notker, Psalter, 561,8,18).

wînstat   „Weingarten, Weinberg“

Quelle: Glosse zu lat. vinetum, 10.Jh.

wînwahs   „Weingarten, Weinberg“

Quelle: Glosse zu lat. vinetum, 12.Jh.

wînweg   „Weinweg“

Quelle: Urkunde, 827.

wînhûs   „Weinhaus, Weinschenke“

Quelle: Glosse zu lat. taberna, 11.Jh.

wînkellari   „Weinkeller“
substantivisches Determinativkompositum mit Möbelbezeichnung als Hinterglied
wînskafreita   „Gestell zur Lagerung der Weinfässer“

Quelle: Glosse zu lat. meritorium, 10.Jh.

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen agentis als Hinterglied
wînbûr   „Weinbauer, Winzer, Weingärtner“

Quelle: Glosse Anfang 13.Jh.

wînzugil   „Winzer, Weingärtner“

Quelle: Dóh ích mînen uuîngarton beuólehan habe dén uuînzurnelon also dú zélist. dîe sîn hûoten: ích tûon sîn uuînzîugeln îedoch sélbo alliz ana uuara (Williram von Ebersberg, Expositio in Cantica Canticorum, 1060-1065).

wînzuril   „Winzer, Weingärtner“

Quelle: Cum ergo venerit dominus vineæ, quid faciet colonis illis? [...] Mit thiu quimit ther hêrro thes uuîngarten, uuaz tuot her thanne then uuînzurilon? (Tatian, Evangelienharmonie, 124,4).

wînzurizin   „Winzer, Weingärtner“

Quelle: Glosse zu lat. vinitor, 12.Jh.

wînzurnil   „Winzer, Weingärtner“

Quelle: Dér hêrro. dér dén uuîn garton pflanzeta: dér hât ímo uuînzurnela gesézzet (Williram von Ebersberg, Expositio in Cantica Canticorum, 1060-1065).

wîngartâri   „Winzer, Weingärtner“

Quelle: Glosse zu lat. agricola, 12.Jh.

wîngartenâri   „Winzer, Weingärtner“

Quelle: Glosse zu lat. agricola, 12.Jh.

wîneigo   „Weinschenk, Schankwirt“

Quelle: Glosse zu lat. caupo, 12.Jh.

wîngebo   „Weinschenk, Schankwirt“

Quelle: Glosse zu lat. caupo, 13.Jh.

wînskenko   „Weinschenk, Schankwirt“

Quelle: Glosse zu lat. vinifusor, 10.Jh.

wînswemko   „Weinschenk, Schankwirt“

Quelle: Glosse zu lat. vinifusor, 12.Jh.

wîntrinco   „Weintrinker“

Quelle: ecce homo vorax et potator vini, publicanorum et peccatorum amicus. [...] senu man filu ezenti inti uúintrinco, firnfollero inti suntigero friunt (Tatian, Evangelienharmonie, 64,14).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
wînwurz   „Weinwurz, Benediktenkraut, Geum urbanum (?)“

Quelle: Glosse zu lat. alphita, Apollinaris, herba Phoenicia, strophantia ?, 11. Jh..

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Hinterglied
wînfaz   „Weinfass“

Quelle: Glosse zu lat. vas vinale, 790.

wîngellita   „Weingelte, Weinfass“

Quelle: Glosse zu lat. dolum, 13.Jh.?

wînkuofa   „Weinkufe, großes Weingefäß“

Quelle: Glosse zu lat. cupa vinaria, 10.Jh.

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
wînpressa   „Weinpresse, Kelter“

Quelle: Glosse zu lat. prelum, 12.Jh.

wîntrota   „Weinpresse, Kelter“

Quelle: Glosse zu lat. torcular, Mitte 11.Jh.

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
wînuobida   „Betrunkenheit durch Wein“

Quelle: Glosse zu lat. temulentia, 1070.

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
wîngot   „Weingott, Bacchus“

Quelle: Seu quod bachus tibi pater est. Táz íst tir gesláht. Sô iz tánnan sî. dáz tir uuîngot tîn fátir íst (Notker, Martianus Capella, 4,19).

wîntaverno   „Weinschenk, Schankwirt“

Quelle: Glosse zu lat. caupo, 12.Jh.

adjektivischen Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
wîntrunkal   „trunksüchtig“

Quelle: Persecutionem pro iustitia sustinere, non esse superbum, non vinolentum, non multum edacem, non somnolentum, non pigrum, non murmoriosum, non detractorem, spem suam deo committere! - Aahtunga pi reht doleen, nalles uuesan ubarmuatan, nalles uuintrunchal, nalles filuezzalan, nalles slaaffagan, nalles tragan . . . . murmulontan . . . . pisprehhon, uuan sinan cote pifelahan! (Benediktinerregel, 4,11).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
wîntrunkan   „vom Wein betrunken“

Quelle: Glosse zu lat. vinolentus, 1070.

ZusammenrückungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Wein)

Allgemein
jemandem klaren Wein einschenken   „jemandem die Wahrheit sagen“

Quelle: die PDS fürchte sich offenbar, den Bürger klaren Wein einzuschenken (Berliner Zeitung, 20.10.2000). - er habe am 25. November dem Fürsten zu Eulenburg klaren Wein eingeschenkt, daß Harden ihn für einen Mann von abnormer Sexualität hält und es am besten sei, wenn der Fürst von der Bildfläche verschwinde (Friedländer, Interessante Kriminal-Prozesse, 1911-21).

jemandem reinen Wein einschenken   „jemandem die Wahrheit sagen“

Quelle: Den Schweizer Bürgerinnen und Bürgern muss endlich reiner Wein eingeschenkt werden (Die Zeit, 18.06.2015). - Ich will Ihnen reinen Wein einschenken: Er hat meine Mitgift mit nach drüben genommen, um ein Geschäft anzufangen (Johst, Die Torheit einer Liebe, 1930).

Älteres Neuhochdeutsch (Wein)

Allgemein
jemandem klaren Wein einschenken   „jemandem die Wahrheit sagen“

Quelle: sie besteht darin, daß man jeden Augenblick sich selbst klaren Wein einschenken soll, nie und in keiner Weise sich einen blauen Dunst vormachen, sondern das Unzulängliche und Fratzenhafte, das Schwache und Schlimme sich und Anderen offen eingestehen (Keller, Der grüne Heinrich, 1854). - Weil er dann diesen Herrn ohndas gerne hörete / ließ er Sisenes vor sich kommen / und befahl ihm alles / klein und groß zu sagen; welcher seines äides sich erinnernd / klaren Wein einschenkete (Buchholtz, Des Christlichen Teutschen Herkules [...] Wunder-Geschichte, 1660).

jemandem reinen Wein einschenken   „jemandem die Wahrheit sagen“

Quelle: Die Unterhandlung schloß damit, daß Gnaden einsahen, ein Apostat wäre nicht der Mann, ihnen reinen Wein einzuschenken (C.F. Meyer, Georg Jenatsch, 1876). - Hier hast du kurz mein Glaubensbekenntniß; und ich will dir reinen Wein einschenken (Heinse, Ardinghello und die glückseeligen Inseln, 1787). - ja die Sache wurde dergestalt eiffrig getrieben, daß ich zu meinem Trost, ein vor allemahl den Bescheid bekam, entweder binnen dreyen Tagen reinen Wein einzuschencken oder der allerentsetzlichsten Tortur gewärtig zu seyn (Schnabel, Wunderliche Fata einiger See-Fahrer, 1737).

Komplementärbegr. & OppositionenInfo-Icon

Älteres Neuhochdeutsch (Wein)

Allgemein
Keinwein   „Wasser“

Quelle: Er verkauft Keinwein (Wasser) für Rheinwein (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. verkaufen).

NominalInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Wein)

Deminutivbildung mit Suffix -chen
Weinchen   „ein wenig Wein“

Quelle: Sie kommt vom Land, sie kann mit den Leuten, ist immer für ein Schwätzchen bei einem Weinchen zu haben (Die Zeit, 15.01.2011). - dann kaut er gleichsam das Getränk, das der Schizothyme mit hastigem Schluck hinuntergießt, und meint wohl mit seligem Augenaufschlag: Ein nettes Weinchen, nicht wahr? (Venzmer, Körpergestalt und Seelenanlage, 1930).

Deminutivbildung mit Suffix -lein
Weinlein   „ein wenig Wein“

Quelle: Friedlich lächelnd, stieß Guhl mit seinem Neffen an, schlürfte und lobte das Weinle (Wille, Glasberg, 1920).

Zugehörigkeitsbildung mit Suffix -ling
Weinling   „eine Kulturapfelsorte“

Quelle: Der Welschisner, auch Großer Böhmischer Brünnerling, Welschecker, Steiner oder Welsch Weinling genannt, ist eine Sorte des Kulturapfels (https://de.wikipedia.org/wiki/Welschisner, gesehen am 22.4.2913). - Sehr häufig wird mit dem Schlesischen Lehmapfel der Welsche Weinling verwechselt (Jahresbericht des Königl. Pomologischen Instituts Proskau, 1910).

Adjektivableitung mit Suffix -haft
weinhaft   „in der Art von Wein, an Wein erinnernd“

Quelle: Im Handbuch der Fruchtbaumzucht von Christian Cay Lorenz Hirschfeld wird er als Apfel mit weißem, mildem Fleisch und weinhaftem Geschmack beschrieben (https://de.wikipedia.org/wiki/Roter_Krieger, gesehen am 22.4.2013). - gewiß ist keine andere dermaßen von Sonne durchglüht, so weinhaft, so südhaft, so göttlich tanzleicht, so heidnisch frei geworden (St. Zweig, Die Baumeister der Welt, 1925).

Adjektivableitung mit Suffix -haltig
weinhaltig   „Wein enthaltend“

Quelle: Nach der höheren Besteuerung süßlicher Alkopops 2004 seien viele Jugendliche auf Bier, bier- und weinhaltige Mixgetränke und Spirituosen ausgewichen, sagte Bätzing (Die Zeit, 01.05.2008). - Das Gesetz vom 24. Mai 1901 regelt den Verkehr mit W., weinhaltigen und weinähnlichen Getränken (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Wein).

Adjektivableitung mit Suffix -ig
weinig   „zum Wein gehörig“

Quelle: Soll es etwa ein 100-prozentiger Chardonnay-Champagner sein, also ein leichter Blanc de Blanc? Ein erdiger, weiniger Pinot noir oder doch ein Jahrgangs-Champagner mehrerer Rebsorten, der einen besonderen Charakter verspricht (den auch der Preis ausdrückt)? (Die Zeit, 28.12.2014). - Bei der weinigen, alkoholischen oder geistigen G. zerfällt der Zucker unter Einfluß der Hefe (s.d.) in Kohlensäure und Alkohol (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Gärung).

Älteres Neuhochdeutsch (Wein)

Deminutivbildung mit Suffix -chen
Weinchen   „ein wenig Wein“

Quelle: Nicht wahr, Herr Nachbar, das Weinchen hat Feuer und einen feinen Geschmack? (Hauff, Lichtenstein, 1826). - Momfrere, das ist ein Weinchen, und wenn du ihn in der Stadt besser kriegst, als mein Wein ist, so bin ich kein ehrlicher Mann (Reuter, Graf Ehrenfried, 1700). - Nicht weniger trank sie auch das liebe Weinchen gern (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Deminutivbildung mit Suffix -lein
Weinlein   „ein wenig Wein“

Quelle: Wie der Bruder Gottschalk noch lebte, sind einmal fünf welsche Mönche heraufgekommen zum Besuch, die haben ein besseres Weinlein mitgebracht, als das von Sennwald ist (Scheffel, Ekkehard, 1855).

Zugehörigkeitsbildung mit Suffix -ling
Weinling   „eine Kulturapfelsorte“

Quelle: Der Weinling, des -es, plur. die -e, in einigen Gegenden, ein Nahme verschiedener Früchte von einem weinsäuerlichen Geschmacke, als der Weinäpfel, Weinbirnen, einer Art Pflaumen u.s.f. In manchen Gegenden werden auch die Berberis-Beeren Weinlinge genannt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.).

Adjektivableitung mit Suffix -haft
weinhaft   „in der Art von Wein, an Wein erinnernd“

Quelle: daß aber die schwarzen Früchte beide Farben in sich haben, zeigt der Saft, welcher weinhaft aussieht (Goethe, Materialien zur Geschichte der Farbenlehre, 1810). - frantzösisch, Biere, Cervoise. teutsch, das Bier, der Gerstensaft. Ist ein weinhafter, jederman sehr wol bekannter Saft; der aus Gerste, Korn, Haber, oder anderem Getraide und Hopfen bereitet und gebrauet wird (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Cerevisia).

Adjektivableitung mit Suffix -haftig
weinhaftig   „in der Art von Wein, an Wein erinnernd“

Quelle: Jujuba, seu Zizypha, Jujube, teutsch, Brustbeer, ist eine Frucht, so dicke, als wie eine mittelmäßige Pflaume, länglicht oder ovalrund, auswendig roth, inwendig gelblicht, fleischig, zart, eines süssen und weinhaftigen Geschmacks (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Jujuba).

Adjektivableitung mit Suffix -haltig
weinhaltig   „Wein enthaltend“

Quelle: Am geeignetsten dazu ist Mitchell's Royal Albert rhabarber, eine Varietät, die am weinhaltigsten ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Champagner).

Adjektivableitung mit Suffix -icht
weinicht   „an Wein erinnernd“

Quelle: Weinicht, adj. et adv. dem Weine am Geschmacke ähnlich. Ein weinichter Geschmack, Weingeschmack (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - entstand das Extrakt durch Abrauchung eines mit Wein bereiteten Aufgusses so entsteht ein weinichtes Extrakt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Extrakte). - die Blühe kommt im Anfang des Sommers / fällt aber ohne folgende fernere Frucht von dem Baum / wiewol / nach Durantis Zeugnis / auf die Blühe hellrothe Beerlein rother Farbe / eines weinichten bittern Saffts voll / folgen sollen (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Adjektivableitung mit Suffix -ig
weinig   „zum Wein gehörig“

Quelle: Bier, ein seit den ältesten Zeiten beliebtes, durch weinige Gährung eines Malzabsuds mit Hopfen gewonnenes Getränk (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Bier). - Nembt der schwartzen süssen Kirschen nach belieben / stoßt sie / und haltet sie in eichenen Fäßlein / so lang / biß sie jäsen / und einen saurlichten weinigen Geruch von sich geben (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Adjektivableitung mit Suffix -lich(t)
weinlicht   „weinartig“

Quelle: Der Priester drehete hierauf an dem Fusse beyder Altäre zwey Hahnen auf / und reichte beyden Hertzogen aus oberwehnten Brunnen das weinlichte Wasser; welches sie kosteten und lobten / Hertzog Arpus auch mit Weine vermischte (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Frühneuhochdeutsch (wein)

Deminutivbildung mit Suffix -lein
weinlein   „ein wenig Wein“

Quelle: He he, die Weinlein, die wir giessen, die soll man trincken (Fischart, Geschichtklitterung, 1575). - Gar bald sie sich dar schicken kunten / Vnd des guoten weinlins trincken (Murner, Von dem großen lutherischen Narren, 1522).

Adjektivableitung mit Suffix -haft
weinhaft   „in der Art von Wein, an Wein erinnernd“

Quelle: Wann sie dann bancketierten und underzechten, scheideten sie von dem Wasserigen Wein das Wasser, oder vom Weinhafften Wasser den Wein, wie Cato von der Re Rustica lehret (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Mittelhochdeutsch (wîn)

Deminutivbildung mit Suffix -lîn
wînlîn   „ein wenig Wein“

Quelle: dar umbe got mir gît diz krût und diz kleine wînlîn (Der Veter buoch, 14.Jh.), zitiert nach Lexer s.v.

Zugehörigkeitsbildung mit Suffix -linc
wînlinc   „Berberitze, Berberis vulgaris“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

Adjektivableitung mit Suffix -ic
wînic   „vom Wein betrunken“

Quelle: das sie sich dar an uberfieng und weinig ward, zitiert nach Lexer.

Althochdeutsch (wîn)

Adjektivableitung mit Suffix -ag
wînag   „vom Wein betrunken“

Quelle: Glosse zu lat. vinolentus, 765.

Adjektivableitung mit Suffix -lîh
wînlîh   „bacchisch, zum Wein gehörig“

Quelle: Glosse zu lat. Lenaeus, 12.Jh.

Lehnbildung
wîndema   „Weinlese“

Quelle: Glosse zu lat. vindemia, 11.Jh.

wîndemôd   „Weinlese“

Quelle: Glosse zu lat. vindemia, um 1065.

VerbalInfo-Icon

Frühneuhochdeutsch (wein)

Allgemein
weineln   „Lust auf Wein erkennen lassen“

Quelle: dir wässerts maul, Nein, es Weinelt mir (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Mittelhochdeutsch (wîn)

Allgemein
wînen   „nach Wein schmecken“

Quelle: wer die küttene schelt vnd si leget in ain gebicttes vas vnd regenwasser dar an güsset, so wirt daz wasser winent (Die Kochrezepte der Konstanzer Handschrift A I 1).

Althochdeutsch (wîn)

Lehnbildung
wîndemôn   „Trauben lesen, Weintrauben ernten“

Quelle: Glosse zu lat. vindemiare, 1000.

HyperonymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Wein)

Allgemein
Getränk
Trank
Trunk

Älteres Neuhochdeutsch (Wein)

Allgemein
Getränk
Trank
Trunk

Frühneuhochdeutsch (wein)

Allgemein
trank/n.
trunk/n.

Mittelhochdeutsch (wîn)

Allgemein
tranc/n.
trunc/n.

Althochdeutsch (wîn)

Allgemein
tranc./n.
trunc/n.

HyponymeInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Wein)

substantivisches Determinativkompositum Instrumentbezeichnung als Vorderglied
Spalierwein   „Weinpflanze, die sich an einem Spalier emporrankt“

Quelle: Den Garten um das Haus bepflanzte der Hausbesitzer mit Obstbäumen, Spalierwein und Beerensträuchern (Aus dem Antiquariat, 1992). - Jedenfalls brauchen die Helaer Einwohner den Spalierwein, der ihre Thüren und Fenster umrankt, zum Winter niemals niederzulegen oder sonst zu schützen (Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen 33, 1901).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Personenbezeichnung als Vorderglied
Jungfernwein (2)   „Jungfernrebe, Parthenocissus, ein Weinrebengewächs“

Quelle: Der Jungfernwein (Parthenocissus tricuspidata "Veitchii") hat im Gegensatz zum Wilden Wein dreilappige Blätter (http://www.cbb-baumschulen.de/page4/page5/page25/page25.html, gesehen am 15.04.2015). - Quinaria Raf. (Ampelopsis Michx., Jungfernrebe, Jungfernwein, Wilder Wein), Gattung der Vitazeen, Schlingsträucher, die mit Hilfe von Klebscheiben entwickelnden Ranken klettern, mit ganzen oder geteilten Blättern, kleinen Blüten in rankenlosen, blattwinkelständigen oder blattgegenständigen Cymen und ein- bis dreisamigen Beeren (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Quinaria).

Bastardwein   „Verschnittwein“

Quelle: Die Weine aus der Provence und der Gascogne seien temperamentvoll und kräftig; der Wein aus Auxerre sei kräftig aber seine Qualität sehr variabel; der Bastardwein aus La Rochelle sei kräftig und süß (http://www.regionalgeschichte.net/bibliothek/texte/aufsaetze/uytven-geschmack.html, 17.06.2009). - Der ist nicht sehr weise, der Bastardwein (Trockenwein) in das Sieb gießt (Seiler, Die Entwicklung der deutschen Kultur im Spiegel des deutschen Lehnworts, 1921).

Jungfernwein (1)   „Wein aus dem ersten Jahrgang einer Produktion“

Quelle: Bereits im dritten oder vierten Jahr können kleinere Ernten eingebracht werden, wobei der erste Jahrgang den so genannten Jungfernwein ergibt (Der Brockhaus Wein, 2005). - Davon gibst Du je dreizehn Tropfen auf ein Glas Deinem Ungetreuen in Wein zu trinken, und nimm einen etwas kräftigen, nicht zu jungen, auch keinen Jungfernwein (Wolff, Das Wildfangrecht, 1907).

substantivisches Determinativkompositum mit Meronymbezeichnung als Vorderglied
Bukettwein   „Wein mit einem eigentümlichen Duft“

Quelle: Der Begriff Muskatwein ist ein Oberbegriff für eine bestimmte Gruppe von Weinen, die ein Bouquet nach Muskat (ein indisches Gewürz) haben. Die meisten von ihnen gehören zur Gruppe der Bukettweine, die ein eigenes Aroma haben, das unabhängig von der Herkunft immer gleich ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Muskatwein, gesehen am 05.04.2013). - Man gewinnt hierbei einen vortrefflichen Tischwein neben Bukettweinen bei Vermehrung der Ausbeute (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

Farbwein   „Wein mit besonders kräftiger Farbe“

Quelle: Ob ein Zusatz von Farbwein nötig ist, zeigt sich nach erfolgtem Säureabbau (Schweizerische Zeitschrift für Obst- und Weinbau, 1972). - Reich an seinen Muskatweinen ist die Insel Kephallinia; sie erzeugt auch prächtige herbe Weißweine, Rombola und Mont Enos sowie sehr ausgiebige Farbweine (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Griechische Weine).

Schaumwein   „moussierender, kohlensäurehaltiger Wein“

Quelle: Schaumwein ist der Oberbegriff für weinhaltige Getränke in Flaschen, die aufgrund ihres Gehalts an Kohlenstoffdioxid unter Druck stehen (https://de.wikipedia.org/wiki/Schaumwein, gesehen am 11.04.2013). - Schaumwein (moussierender Wein, Champagner, fälschlich Sekt), schäumender Wein, der sehr viel Kohlensäure enthält (der Druck in den Champagnerflaschen beträgt 4-5 Atmosphären), die beim Öffnen der Flaschen unter Aufbrausen entweicht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Zuckerwein   „Süßwein mit hohem Zuckergehalt“

Quelle: Für eine anschließende Gärung wird die Maische fermentiert und bekommt danach einen Alkoholgehalt von etwa 4 % bis 5 %. Dieser Zuckerwein wird destilliert (https://de.wikipedia.org/wiki/Rum, gesehen am 11.04.2013). - Für die Bereitung von Zuckerwein als Haustrunk darf die Menge nicht mehr als 20 kg für jedes Familienmitglied und jeden Dienstboten, nicht mehr als 20 kg auf 3 hl Trauben und insgesamt für die Wirtschaft nicht mehr als 200 kg betragen (Günther, Der Wein, 1918).

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
Auslesewein   „Wein aus ausgewählten Trauben“

Quelle: Buhl war es gelungen, durch Erwärmungsverfahren selbst empfindliche süße Ausleseweine ohne Schädigung schon nach Jahresfrist in Flaschen zu konservieren (https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Armand_Buhl, gesehen am 05.04.2013). - Aus halb eingetrockneten Beeren erhält man am Rhein einige der feinsten Ausleseweine (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Auslese [1]).

Ausbruchwein   „Wein aus überreifen, aufgeplatzen Trauben“

Quelle: Auch Tokajer wie Tokaji Aszú, Tokaji Aszueszencia und Tokaji Eszencia sind Ausbruchweine (https://de.wikipedia.org/wiki/Ausbruch_(Wein), gesehen am 05.04.2013). - Um 550 v. Chr. kannten die Karthager schon die Bereitung der Ausbruchweine (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein [2]).

Hefewein   „hefehaltiger Weinrückstand“

Quelle: Die zurückbleibende Hefe kann ausgepresst und der entstehende Hefewein zu Hefebrand gebrannt werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinherstellung, gesehen am 05.04.2013). - Unter Kunstwein versteht man im weitern Sinn auch die pelionsierten Weine, Trester- und Hefeweine, speziell aber Fabrikate aus Spiritus, Wasser, Rosinen, Gummi, Glyzerin, Weinsäure, künstlichen Riechstoffen, verschiedenen Farbstoffen etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein [2]).

Hefenwein   „hefehaltiger Weinrückstand“

Quelle: Verboten ist die gewerbsmäßige Herstellung oder Nachahmung von W. (Kunstwein) unter Verwendung eines Aufgusses von Zuckerwasser oder Wasser auf Trauben, Traubenmaische, ganz oder teilweise entmostete Trauben und Hefe (Tresterwein, Hefenwein), von getrockneten Früchten (auch in Auszügen oder Abkochungen) oder eingedickten Moststoffen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein [2]).

Korinthenwein   „Wein aus Korinthentrauben“

Quelle: Korinthenwein, der süße, ölartige Wein aus den Korinthentrauben (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Korinthen).

Lauerwein   „Nachwein, Getränk aus Weintrester“

Quelle: Folgendes macht es untauglich und ergänzt es nicht: Wasser, ob unreines oder reines, Einlegeaufguss, Brühe und Lauerwein, bevor er gegoren hat (Goldschmidt, Der babylonische Talmud, 1936).

Muskatwein   „Wein aus Muskatellertrauben“

Quelle: Der Begriff Muskatwein ist ein Oberbegriff für eine bestimmte Gruppe von Weinen, die ein Bouquet nach Muskat (ein indisches Gewürz) haben (https://de.wikipedia.org/wiki/Muskatwein, gesehen am 05.04.2013). - Und weil nun ringsum die Kaffeetassen verschwunden sind und statt ihrer Biergläser stehen, bestellt sich Ansas auch was bei dem feinen Herrn - aber kein Bier bestellt er, sondern eine Flasche süßen Muskatwein, wie ihn die Litauer lieben (Sudermann, Litauische Geschichten, 1917).

Muskatellerwein   „Wein aus Muskatellertrauben“

Quelle: Nach Mittel- und Nordeuropa gelangte Muskatellerwein durch die Intensivierung des Fernhandels im 12. Jahrhundert (https://de.wikipedia.org/wiki/Muskateller, gesehen am 05.04.2013). - Muskatellerweine (Muskatweine), süße, starke, rote oder weiße Weine, die aus der Muskatellertraube dargestellt werden und prägnanten würzigen Geschmack besitzen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Rieslingwein   „Wein aus Rieslingtrauben“

Quelle: Riesling-Weine genießen ein hohes Ansehen auf den internationalen Märkten (https://de.wikipedia.org/wiki/Riesling, gesehen am 11.04.2013). - in Deutschland wird aus Rieslingwein ein F. destilliert, der besonders nach einigen Jahren ein Aroma entwickelt, wie es französischer F. nie erreicht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Franzbranntwein).

Rieslingswein   „Wein aus Rieslingtrauben“

Quelle: Aus einem erlesenen Rieslingswein wurde dieser Weinbrand gebrannt (http://haberl-ik.de/index.php/unser-sortiment/spezialitaeten, gesehen am 16.04.2016). - Liebfraumilch, fälschlich Liebfrauenmilch, edler rhein-hess. Rieslingswein, um die Kirche des Liebfrauenstifts in Worms wachsend (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Liebfraumilch).

Traminerwein   „Wein aus Traminertrauben“

Quelle: Das Loblied des Oswald von Wolkenstein (1367 bis 1445) auf den Traminerwein stammt zwar aus einer Zeit um 1400 (Aeberhard, Geschichte der alten Traubensorten, 2005). - Der Keller ist bekannt für würzige Traminerweine, die Küche für Pfälzer Saumagen (Die Zeit, 24.09.1971).

Traubenwein   „echter Wein aus Weinbeeren“

Quelle: Obwohl Trauben-Wein ein pflanzliches Produkt ist und daher keiner spezifischen Kaschrut-Vorschrift unterliegt, ist es für orthodoxe Juden dennoch notwendig, nur Traubenwein mit einem Koscher-Zertifikat zu trinken (https://de.wikipedia.org/wiki/Jüdische_Speisegesetze, gesehen am 11.04.2013). - Hierdurch wird den Maltonweinen ein vollständiger Ersatz für die in den Traubenweinen enthaltenen Fruchtsäuren geboten (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. Maltonweine).

Treberwein   „minderwertiger Wein aus aufgegossenen Weintrebern“

Quelle: Den Treber hat man früher mit Wasser aufgegossen und nochmals gepresst, dadurch erhielt man den so genannten Treberwein (Tresterwein), der als Hausgetränk ("Haustrunk") für Arbeiter und die Familie des Winzers bereitet wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinherstellung, gesehen am 11.04.2013). - in jedem Falle, besonders in letzterm, bleibt ein erheblicher Anteil wertvollster Bestandteile in den Beeren zurück, den man wohl durch Anrühren mit Wasser und abermaliges Pressen zu gewinnen sucht. Der aus dieser Flüssigkeit erhaltene Wein heißt Nachwein (Lauer, Leirer, Treberwein, Tresterwein) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

Tresterwein   „minderwertiger Wein aus aufgegossenen Weintrestern“

Quelle: Die Lora, ein Tresterwein, war wie die Posca ein billiges römisches Massengetränk (https://de.wikipedia.org/wiki/Lora_(Wein), gesehen am 11.04.2013). - Most, der unter der Kelter abfließende Saft der Weintrauben, mit 12-30 Proz. Zucker: Vorwein, der zuerst, Preßwein, der unter stärkerm Druck abfließende, und Tresterwein, der aus den Rückständen gepreßte Saft (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Most).

Trockenbeerwein   „trockener, zuckerreduzierter Wein aus Trockenbeeren“

Quelle: Sekt (a. d. span. vino seco, engl. sack), "Trockenbeerwein", aus Trauben bereitet, die man nach der Reise so lange hängen läßt, bis Sonne und Luft den Wassergehalt der Beeren etwa auf die Hälfte vermindert haben (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sekt).

Vernacciawein   „italienischer Wein aus einheimischen Rebsorten“

Quelle: Martin IV. (Papst 1281-85) soll Aale aus dem Bolsener See in erlesenem Vernacciawein gedünstet haben (Kölsch, Dante - Die Göttliche Komödie - Divina Commedia, 2012). - Der Vernacciawein gedieh am besten auf den Bergen von Portovenere und Corniglia, in geringerer Güte wurde er bei Reggio d'Emilia erzeugt (Davidsohn, Geschichte von Florenz, 1925).

Verschnittwein   „Wein aus mehreren Rebsorten“

Quelle: Die ertragreiche Sorte erbringt würzige, alkoholstarke (12-14 Volumenprozent Alkoholgehalt) und dient als Bestandteil für einfachen Schaum- und Verschnittwein sowie einiger Dessertweine und Strohweine (https://de.wikipedia.org/wiki/Clairette_Blanche, gesehen am 11.04.2013). - Man erhält aus den Trauben zunächst einen hellgelben, sehr trocknen, starken Naturwein mit 13-16 Proz. und mehr Alkohol, ohne besonders seines Bukett, der vielfach als einfacher Verschnittwein ausgeführt wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Marsalawein).

Ahornwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Ahornsaft“

Quelle: Es gibt kaum ein zuckerhaltiges Produkt, aus dem nicht alkoholische Getränke hergestellt würden, der Ahornsaft ist keine Ausnahme. Man kann ihn direkt fermentieren, aber der Alkoholgehalt ist so niedrig, dass sich der reine Ahornwein nicht durchsetzen konnte (Naturwissenschaftliche Rundschau 55, 2002). - wenn man sie bei der Bereitung des Weines, des Birken-, Ahornweins etc. dem Most in geringer Menge zusetzt, so veranlaßt sie die Bildung bukettreichen Weines (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Emulsionen).

Apfelwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Apfelsaft“

Quelle: Apfelwein, auch Apfelmost, Saurer Most, Viez oder regional nur Most genannt, ist ein Fruchtwein, der meistens aus einer Mischung verschiedener, relativ säurehaltiger Äpfel gekeltert und vergoren wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Apfelwein, gesehen am 05.04.2013). - Zider, Obstwein, durch Gärung von Obstmost dargestelltes weinartiges Getränk (Apfelwein, Birnmost) (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Zider).

Äpfelwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Apfelsaft“

Quelle: Für erstklassigen Ebbelwoi/Äpfelwein und Apfelsäfte steht das Haus Possmann seit 125 Jahren (Liquifruit 74, 2007). - Man trank dazu einige Flaschen schäumenden Äpfelweins und der Kopf des jungen Mannes begann sich schon zu drehen (Tegethoff, Französische Volksmärchen, 1923).

Apfelsinenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Apfelsinensaft“

Quelle: Als in den letzten Kriegsjahren auch Zuckerrohr knapp wurde, gingen die Frauen wieder dazu über, Apfelsinenwein zu brauen und sogar aus bitteren Orangen noch ein genießbares "dulce" zu zaubern (Potthast-Jutkeit, "Paradies Mohammeds" oder "Land der Frauen"?: Zur Rolle von Frau und Familie in Paraguay im 19. Jahrhundert, 1994). - Ungezählte Mengen, die überhaupt keine Verwendung finden und nutzlos am Fuße der Bäume verfaulen, konnten, wie in Brasilien, zur Herstellung von Apfelsinenwein verwertet werden (Deutsches Handels-Archiv 2, 1905).

Beerwein (2)   „weinartiges Getränk aus Beeren“

Quelle: Aus Beerenobst durch Gärung des Saftes hergestellter Beerwein wird gewonnen aus Heidel-, Johannis-, Stachel-, Preißelbeeren, Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Obstwein).

Beerenwein   „weinartiges Getränk aus Beeren“

Quelle: Seit 1982 werden am Standort in Bingen am Rhein (Deutschland) klassische Beerenweine, Apfel-, Birnen- und Fruchtweine nach individuellen Kundenanforderungen hergestellt (https://de.wikipedia.org/wiki/Austria_Juice, gesehen am 05.04.2013). - Ich zündete Kienspäne an und trug Brot, Schinken, Milch und Beerenwein auf (Wille, Die Abendburg, 1909).

Bickbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Heidelbeersaft“

Quelle: Die Wilseder Wacholderheide, eine Böcklinsche Weite, im Memento-mori-Stil gemalt, ein halb wilder Park. Im Winter und Herbst herb wie Wacholderbeeren, im Spätsommer süß wie Bickbeerwein (Die Zeit, 17.06.2004). - Hierzu kommen noch Fleischsuppen, Milch- und Fruchtsuppen, Bickbeerwein, Mehl, Kirschen, Trauben und andere Südfrüchte für die Menschenaffen, die durch den Schimpansen Moritz und das Orang-Paar Jakob und Rosa gegenwärtig vertreten werden (Hagenbeck, Von Tieren und Menschen, 1908).

Birkenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Birkensaft“

Quelle: Da der Birkensaft zuckerhaltig ist, lässt er sich in vergorener Form als Birkenwein genießen, ein heute noch in Russland beliebter bäuerlicher Rauschtrunk (https://de.wikipedia.org/wiki/Birken, gesehen am 05.04.2013). - 50 Stämme der weißen Birke von 47-52 cm im Durchmesser geben in vier Tagen 175 kg Saft. Dieser enthält Zucker, Extraktivstoffe, Weinstein etc. und gibt durch Gärung Birkenwein (Birkenmet) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Birkenwasser).

Birnwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Birnensaft“

Quelle: Nach wie vor war Obstwein, besonders der Birnwein auf dem Lande ein verbreitetes Getränk (Weidmann, Schul-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Pfalz, 2002). - Der Gehalt des Apfel- und Birnweins an Alkohol und Extrakt unterliegt großen Schwankungen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Obstwein).

Birnenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Birnensaft“

Quelle: Mit Viez bezeichnet man im moselfränkischen Sprachraum (westliches Rheinland-Pfalz und Saarland) den meist stark säurehaltigen Apfelwein oder Birnenwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Viez, gesehen am 05.04.2013). - Ihre einzige Teilnahme bestand darin, daß sie alle Minuten nacheinander auf unser Wohl Birnenwein tranken und zwar aus winzigen Gläsern, von denen man im Verlaufe des Diners ungefähr zwanzig bis dreißig leerte (S. Wagner, Erinnerungen, 1923).

Blaubeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Blaubeerensaft“

Quelle: Blau muß mein Geliebter sein / Blau wie süßer Blaubeerwein (Moers, Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär, 1999). - Zu den Suppen, die stopfend wirken sollen, benutzt man Rotwein und Blaubeerwein (Strauss/Hannemann, Vorlesungen über Diätbehandlung innerer Krankheiten, 1909).

Blaubeerenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Blaubeerensaft“

Quelle: Er skandierte in Mörbisch im Burgenland hingerissen den Rhythmus einer ungarischen Zigeunerkapelle, während er den von Paprika brennenden Gaumen mit Blaubeerenwein besänftigte (Gräber, All die vergessenen Gesichter, 1972). - Bei Herrendiners verstehe man vor allem etwas vom Wein. Es ist nicht nur dem Wirt angenehm, wenn seine teuren Tropfen nicht als Blaubeerenwein getrunken werden, sondern man gilt dann auch in den Augen des vielleicht in der Nähe sitzenden Pinikers als ein Barbar (Stettenheim, Der moderne Knigge, 1902).

Brombeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Brombeersaft“

Quelle: Bekannt ist Leutesdorf auch wegen seines Brombeerweines (https://de.wikipedia.org/wiki/Leutesdorf, gesehen am 05.04.2013). - Sehr wohlschmeckend ist auch Brombeerwein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Brombeere).

Dattelwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Dattelsaft“

Quelle: Wie andere Obstweine wird Dattelwein durch Gärung einer Dattel-Zucker-Hefe Mischung hergestellt (https://de.wikipedia.org/wiki/Dattelwein, gesehen am 05.04.2013). - Dattelwein (duscháb), den bereits die Bibel, Herodot und Plinius erwähnen, wird noch heute dargestellt (Tschirch, Handbuch der Pharmakognosie, 1912).

Erdbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Erdbeerensaft“

Quelle: Denn selten gleicht der Geschmack des Erdbeerweins eines Produzenten dem eines anderen (Berliner Zeitung, 27.04.2002). - Vorher hatten wir in dem kleinen Nazi-Café gesessen, wie im Sommer, nachher waren wir in Thiemes kahler Wohnung, rührend bewirtet mit gutem warmem Essen u. herrlichem Erdbeerwein (Klemperer, Tagebuch, 1932).

Fruchtwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Fruchtsaft“

Quelle: Obstwein ist ein alkoholhaltiges Getränk, das durch einen Gärprozess aus Obst oder Früchten - mit Ausnahme von Weinbeeren - gewonnen wird. Obstwein ist auch unter der Bezeichnung Fruchtwein bekannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Obstwein, gesehen am 05.04.2013). - Fruchtwein, soviel wie Obstwein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Granatwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Granatensaft“

Quelle: Sie gab nämlich einigen Verwundeten Wein und Fleisch, anderen verordnete sie Ptisane, Wasser, das gekocht oder mit Granatwein gemischt war, ferner Kräuter, Früchte, Mandeln und ähnliches (Härtel, Handbuch der Wundbehandlung, 1916).

Granatenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Granatensaft“

Quelle: Der Harn ist am Anfang bleich und später rötlich und trübe, dem Granatenwein ähnlich (Marcello, Fleckfieber als selbständiges Krankheitsbild, 1969).

Heidelbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Heidelbeersaft“

Quelle: Die getrockneten Beeren sind aufgrund des Gerbstoffgehalts und der Pektine ein beliebtes Volksheilmittel gegen Durchfall, ebenso der mit Rotwein angesetzte Heidelbeerwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Heidelbeere, gesehen am 05.04.2013). - Der Oheim brachte einen Krug Heidelbeerwein nebst Bechern (Wille, Die Abendburg, 1909).

Himbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Himbeersaft“

Quelle: Deshalb ist sein Himbeeressig nicht wie überall anders auf der Welt eine Mixtur aus Essig und Himbeerauszügen, sondern entsteht zu 100 Prozent aus Himbeerwein (Der Tagesspiegel, 16.06.2002). - Sie werden eingemacht und zu Sirup verarbeitet; auch bereitet man Himbeerwein, Himbeeressig und durch Destillation der Himbeerpreßlinge mit Wasser ein früher offizinelles Himbeerwasser (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Rubus).

Hollunderwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Hollunderbeerensaft“

Quelle: In dieser Nacht nach der Ordensverleihung wurde der Jüngste, der auch von dem Hollunderwein genippt hatte, von heftigen Kopfschmerzen wach (Hilgert, Vorspiele, 1977). - Gestern nach dem Abendbrod ins Wohnzimmer der Grauerts gebeten; Weihnachtsfeier. Ein Bäumchen, ein Punsch aus Rum u. Hollunderwein (Klemperer, Tagebuch, 1927).

Holzapfelwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Holzapfelsaft“

Quelle: Munbaeju (Holzapfelwein), Dugyeonju (Azaleenwein), Gyeongju Beopju (Reiswein), Ginsengwein und Andong Soju sind bekannte alkoholische Getränke (http://www.eu-asien.de/Korea-Informationen/Reiseinformationen/Einkaufen-Korea.html, gesehen am 15.04.2015). - Und der Schnitzli-Most gar - ja auf hochdeutsch müßte man ihn "Holzapfelwein" benamen (Wein und Rebe, 1927).

Honigwein   „Met, weinartiges Getränk aus vergorenem Honig“

Quelle: Met, auch Honigwein genannt, ist ein alkoholisches Getränk aus Honig und Wasser (https://de.wikipedia.org/wiki/Met, gesehen am 05.04.2013). - Met (griech., Honigwein), geistiges Getränk aus Honig, Wasser und Gewürzen, enthält etwa 17 Proz. Alkohol neben Zucker, Mannit, organischen Säuren etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Met).

Johannisbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Johannisbeerensaft“

Quelle: Johannisbeerwein ist ein sehr fruchtiger Obstwein, in Österreich nach der österreichischen Bezeichnung für Johannisbeere Ribisel meistens Ribiselwein benannt, und früher auch unter der Bezeichnung Korrianenwein (Wein aus roten Johannisbeeren) bekannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Johannisbeerwein, gesehen am 05.04.2013). - ihr Johannisbeerwein ist der kräftigste weit und breit (Sudermann, Litauische Geschichten, 1917).

Johannisbeerenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Johannisbeerensaft“

Quelle: Verstärkung der Farbe von Schwarzen Johannisbeerenwein mit Hilfe natürlicher Zusätze (Die Wein-Wissenschaft 55, 2000). - Zur Ribisel-Limonade wird, der aus dem Ribisel- oder Johannisbeerenwein dargestellte Sirup verwendet, dem auf je 1 kg 15 g Zitronensäure, in Wasser gelöst, beigemischt werden (Hell, Die pharmaceutische Nebenindustrie, 1910).

Kirschwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Kirschsaft“

Quelle: Kirschwein, ein aus Kirschen hergestelltes weinähnliches Getränk, zählt zu den beliebteren Formen von Obstwein bzw. Fruchtweinen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kirschwein, gesehen am 21.4.2016). - Den König vermochte nur noch ein Kirschwein zu erfrischen, den ihm der Dessauer in großen Korbflaschen schickte (Klepper, Der Vater, 1937).

Korrianenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Johannisbeersaft“

Quelle: Johannisbeerwein ist ein sehr fruchtiger Obstwein, in Österreich nach der österreichischen Bezeichnung für Johannisbeere Ribisel meistens Ribiselwein benannt, und früher auch unter der Bezeichnung Korrianenwein (Wein aus roten Johannisbeeren) bekannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Johannisbeerwein, gesehen am 05.04.2013). - Korrianenwein, Wein aus roten Johannisbeeren (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Maltonwein   „weinartiges Getränk aus Malz“

Quelle: Seine Kost war einfach: unter seinen Lieblingsspeisen waren Brot mit Butter, angebratener Speck und Maltonwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_XII._(Schweden), gesehen am 05.04.2013). - Maltonweine (Malzweine), alkoholhaltige, den Südweinen ähnliche Getränke, die aus Malz unter Anwendung des Hefereinzuchtverfahrens hergestellt werden (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v.).

Malzwein   „weinartiges Getränk aus Malz“

Quelle: Die Mühlen mahlten das Korn für die Brenner, die Malzwein als Grundlage für den Genever brannten (Der Tagesspiegel, 11.04.2004). - Maltonweine (Malzweine), aus Malzwürze durch Vergärung mit Weinhefe hergestellte weinartige Getränke (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Maltonweine).

Mammeiwein   „weinartiges Getränk aus dem vergorenen Saft der Mammea-Pflanze“

Quelle: Mammea L., Pflanzengattg. der Klusiazeen M. americana, Mammei- oder Aprikosenbaum von San Domingo, Baum Westindiens, im trop. Amerika vielfach kultiviert, liefert wohlschmeckende Früchte (Mammeiäpfel), aus denen auch Mammeiwein bereitet wird (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Mammea).

Maraschinowein   „Likörwein aus dem Saft vergorener Maraska-Kirschen“

Quelle: Was es mit dem Maraschinowein für eine Bewandtnis hat? (Mitteilungen der Österreichischen Geographischen Gesellschaft 77, 1933).

Maulbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Maulbeerensaft“

Quelle: Im Restaurant gibt es Gemüse aus biologischem Anbau, Maulbeershake, Trockenobst, Hibiskustee, Ananas-, Sternfrucht-, Maulbeer- und Zitronensaft, Maulbeerwein und Café Lao (Stefan Loose Reiseführer Laos, 2014). - Môraz, ein in alter Zeit beliebter Maulbeerwein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Môraz).

Möhrenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Möhrensaft“

Quelle: Bashi erzählt, wie sie daheim illegal Möhrenwein ansetzt, wie schwierig sich die Wohnungssuche gestaltet, wie gefragt Fastfood ist (Profil 41, 2010). - Man bringe frisch gepressten Möhrensaft auf eine Temperatur von ungefähr 20 bis 25°: der Saft wird bald brausen, Hefe absetzen und in eine geistige Flüssigkeit (Möhrenwein) übergehen (Lassar-Cohn, Schule der Chemie, 1900).

Obstwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Obstsaft“

Quelle: Obstwein ist ein alkoholhaltiges Getränk, das durch einen Gärprozess aus Obst oder Früchten - mit Ausnahme von Weinbeeren - gewonnen wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Obstwein, gesehen am 05.04.2013). - Obstwein (Cider, Fruchtwein), gegorner Saft unsrer Obstarten mit Ausnahme der Weintrauben, die den Wein liefern (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Palmwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Palmensaft“

Quelle: Als Palmwein, auch Toddy, bezeichnet man gegorenen Palmensaft, ein in Tropenländern beliebtes, aus verschiedenen Palmen bereitetes alkoholisches Getränk (https://de.wikipedia.org/wiki/Palmwein, gesehen am 05.04.2013). - Palmwein, gegorner Palmensaft, in den Tropenländern sehr beliebtes alkoholisches Getränk, das aus verschiedenen Palmen bereitet wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Palmenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Palmensaft“

Quelle: Man serviert ein Ragout vomagouti, einer wildlebenden Ratte (die allerdings mehr einem Wildschwein ähnelt), bangui - den Palmenwein - oder koutoukou - einen starken Schnaps (Die Zeit, 13.01.1984). - Wir tranken Palmenwein und unser Gang wurde davon so schwer, daß wir erst beim dritten Sirenenruf des Schiffes die Jakobsleiter wieder erreichten (Rangnow, Tropenpracht und Urwaldnacht, 1938).

Pflaumenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Pflaumensaft“

Quelle: Umeshu wird häufig als "Pflaumenwein" bezeichnet, obwohl er weder aus Pflaumen besteht (die Ume ist eher mit der Aprikose verwandt), noch wie Wein hergestellt wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Umeshu, gesehen am 05.04.2013). - Der Pflaumenwein in der Flasche, den meine verstorbene Chieko machte, / Steht still von der Schwere der zehn Jahre und ist voll von Licht (Kraus, Monumenta Nipponica, 1957).

Quittenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Quittensaft“

Quelle: Bei einigen Obstweinen ist es von Vorteil, wenn sie durch Lagerung noch einige Zeit reifen. Dies wird zum Beispiel bei Pflaumen- und Quittenweinen dringend empfohlen (https://de.wikipedia.org/wiki/Obstwein, gesehen am 05.04.2013). - Die Griechen kannten im Altertum den Quittenwein (Friedrich, Der Obstbau, 1956).

Reiswein   „Sake, weinartiges Getränk aus vergorenem Reis“

Quelle: Reiswein ist ein durch die Verzuckerung und alkoholische Gärung von Reis oder Reisstärke hergestelltes alkoholisches Getränk mit einem Alkoholgehalt von 5 bis über 20 % (https://de.wikipedia.org/wiki/Reiswein, gesehen am 11.04.2013). - Saké (Reisbier, Reiswein), ein in Japan aus Reis dargestelltes hellgelbes, angenehm riechendes und sherryartig schmeckendes alkoholisches Getränk (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Saké).

Rhabarberwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Rhabarbersaft“

Quelle: Auch das Austrinken einer Flasche Rhabarberweines mit seinem Freund Piepe Jatzmauk hat er fast unbeschadet überstanden (https://de.wikipedia.org/wiki/..._verdammt,_ich_bin_erwachsen, gesehen am 11.04.2013). - weinige Rhabarbertinktur (Rhabarberwein, T. Rhei vinosa), 8 Teile Rhabarber, 2 Teile Pomeranzenschalen, 1 Teil Kardamom mit 100 Teilen Jerezwein, nach dem Filtrieren hinzuzufügen 1/7 der T. Zucker (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Tinktur).

Rohrwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Zuckerrohrsaft“

Quelle: In Notzeiten wurde aus getrockneten Wurzeln Mehl, aus gerösteten Ersatzkaffee gemahlen. Für lustige Augenblicke sorgt Rohrwein oder -schnaps (www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at/tl.../Schilf_Gesamt.pdf, 13.08.2015).

Rosinenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenen Rosinen“

Quelle: Wenn man den Wein nicht kauft, kann man Rosinenwein auch selbst herstellen (Ludwig, Ein kleines Ei ist auch ein Huhn, 2014). - Der Rosinenwein wird aus R. und Wein durch Gärung bereitet (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Rosinen).

Rübenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Rübensaft“

Quelle: Es zeigte sich, daß die weniger ansprechende Qualität, die ein auf Alkohol vergorener Rübensaft - ein "Rübenwein" - besitzt, sich während der Essiggärung weltgehend verliert (Die Branntweinwirtschaft, 1947).

Schlehenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Schlehensaft“

Quelle: Schlehenwein ist ein Fruchtwein, der nur auf den Früchten des Schlehdorns basiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlehdorn, gesehen am 11.04.2013). - P. spinosa L. (Schlehen-, Schwarzdorn, Schlehenpflaume), ein Strauch, dessen blauschwarze Früchte (Schlehen) den Schlehenwein und deren Blütenknospen (Schlehenblüten) einen blutreinigenden Tee liefern (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Prunus).

Stachelbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Stachelbeersaft“

Quelle: Kalkowski ist hier aufgewachsen, er hat die Lehrer geärgert und in der Fleischerei Jonas Stachelbeerwein geklaut (Die Zeit, 27.10.2011). - Stachelbeerwein ist um so vorzüglicher, je größere Dichtigkeit der Most besitzt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Obstwein).

Wacholderwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Wacholderbeersaft“

Quelle: Er empfiehlt einfache Hausmittel (Granatrinde gegen Würmer, Wacholderwein gegen Harnbeschwerden) (Schmidbauer, Vom Umgang mit der Seele, 1998). - Sie dienen zur Herstellung von Wacholderwein, aus dem durch Destillation Wacholderbranntwein gewonnen wird, und werden als Volksheilmittel sowie in der Tiermedizin verwandt (Wiesner, Die Rohstoffe des Pflanzenreichs, 1928).

Ziderwein, Ciderwein   „Cidre, Apfelwein“

Quelle: Man schlürfte den Met und alle Sorten von Stout, Porter und Ale aus den verpichten Fichtendauben, samtene Punsche aus Pietschen von Maserholz, aus Bottich, Kufe und Gelte den goldenen Ziderwein (Derleth, Der fränkische Koran, 1932).

substantivisches Klammerkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
Eiswein (2)   „aus gefrorenen Weinbeeren hergestellter Wein“

Quelle: Als die Winzer in Dromersheim mitten im Winter und nach starken Frösten die wegen der schlechten Qualität zunächst gar nicht geernteten Trauben doch noch pflückten, um sie an das Vieh zu verfüttern, stellten sie fest, dass die Trauben zwar wenig, aber einen wunderbar süßen Saft mit hohem Mostgewicht aufwiesen. Aus den daraufhin ausgepressten Trauben entstand der Eiswein (https://de.wikipedia.org/wiki/Eiswein, gesehen am 05.04.2013). - Ein solcher "Eiswein" ist natürlich nur eine seltene Spezialität: die Moste aus gefrorenen Trauben brachten heuer bis 118 Grad Öchsle, allerdings auch zwanzig Promille Säure (Die Zeit, 13.12.1956).

Trockenwein   „trockener, zuckerreduzierter Wein aus Trockenbeeren“

Quelle: Bis heute erweiterte KEO die Produktpalette um Trockenweine (z. B. Commandaria), Mineralwasser, Cyprus brandy, Spirituosen (einschließlich Zivania), Säfte und Konserven (https://de.wikipedia.org/wiki/KEO_(Brauerei), gesehen am 11.04.2013). - Trockenwein (dry wine), ein Wein (wine), in dem die Vergährung des natürlich vorhandenen Zuckers praktisch zu Ende geführt ist, enthält in 100 ccm weniger als 1 Proc. Zucker (Encyklopädisches Handbuch der technischen Chemie, 1921).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Alantwein   „mit Alant gewürzter Wein“

Quelle: Im gesamten Mittelalter war Alant eine hochgeschätzte Heilpflanze, die besonders in Form des Alantweins als Allheilmittel galt, das auch "potio Paulina" genannt wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Echter_Alant, gesehen am 05.04.2013). - Gewürzweine, mit Gewürzen versetzte Weine, waren besonders im Mittelalter als Arznei- und Genußmittel sehr beliebt, wie Alantwein, Angelikawein, Ingwerwein und ein Würzwein mit Gewürznelken, Ingwer, Zimt und Muskatnuß (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gewürzweine).

Angelicawein   „mit Angelica (Engelswurz) gewürzter Wein“

Quelle: Für seelische Befindlichkeiten wirkt der Angelika-Wein besonders gut, wenn er mit der Blütenessenz gemischt eingenommen wird (Bader, Wilde Kräuter und Heilende Pflanzen für Körper und Seele, 2015). - Gewürzweine, mit Gewürzen versetzte Weine, waren besonders im Mittelalter als Arznei- und Genußmittel sehr beliebt, wie Alantwein, Angelikawein, Ingwerwein und ein Würzwein mit Gewürznelken, Ingwer, Zimt und Muskatnuß (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gewürzweine).

Beerwein (1)   „Wein, der auf Beeren gegossen und dadurch verstärkt wird“

Quelle: Beerwein ist eine Bezeichnung aus dem 18. Jahrhundert. Sie entspricht der heutigen Trockenbeerenauslese (Barock in Baden-Württemberg, 1981).

Eisenwein   „mit Eisen versetzter, als Stärkungsmittel gereichter Wein“

Quelle: Auch einen sogenannten "Eisenwein", der ihr während der schweren Krise nach der Geschichte um Emil zwei Jahre zuvor gegen ihre angebliche Bleichsucht verschrieben worden war, trank sie nach wie vor regelmäßig (Schmölzer, Rosa Mayreder, 2002). - Der Eisengehalt dieser Eisenweine schwankt je nach der Zubereitungsvorschrift zwischen 0,08 und 1,0 g Eisen in 100 ccm‚ so daß der Eisenwein des Dr. W. mit seinem Eisengehalt innerhalb dieser Grenzen liegt (Gesetze und Verordnungen sowie Gerichtsentscheidungen betreffend Lebensmittel, 1919).

Fenchelwein   „mit Fenchel gewürzter Wein“

Quelle: Fenchelwein z. B. sagte ein Kochbuch des 16. Jh.s heilende Wirkung bei Wassersucht, Aussatz, Husten, Blattern, Menstruationsbeschwerden und Verstopfung von Milz und Leber nach (Pauler, Leben im Mittelalter, 2007).

Gallenwein   „mit Galle versetzter Wein“

Quelle: Ein "Taumelbecher" als Gnadenakt wird bereits im Bibelbuch Sprüche (31, 6 f.) und bei Christi Kreuzigung (Myrrhen- oder Gallenwein) erwähnt (https://de.wikipedia.org/wiki/Hinrichtung, gesehen am 05.04.2013). - Sie stand auf und schleppte sich mühsam, keuchend zum zehnten Bilde, welches zeigte, wie Jesus seiner Kleider beraubt wird und wie er den Gallenwein zurückweist, den die Schergen ihm reichen (Ewers, Der Zauberlehrling, 1909).

Gewürzwein   „mit Gewürz versetzter Wein“

Quelle: Vinidarius vermischt Wein und Honig mit Gewürzwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Mulsum_(Getränk), gesehen am 05.04.2013). - Gewürzweine, mit Gewürzen versetzte Weine, waren besonders im Mittelalter als Arznei- und Genußmittel sehr beliebt, wie Alantwein, Angelikawein, Ingwerwein und ein Würzwein mit Gewürznelken, Ingwer, Zimt und Muskatnuß. Gegenwärtig wird Gewürzwein fast nur noch heiß als Glühwein (s.d.) oder Negus getrunken (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Harzwein   „Retsina, mit Harz versetzter Wein“

Quelle: Frühere Restauratoren arbeiteten mit Brot und Wasser. War der Schmutz zu hartnäckig, diente griechischer Harzwein als Lösungsmittel (https://de.wikipedia.org/wiki/Sixtinische_Kapelle, gesehen am 05.04.2013). - Brot, dazu etwas Käse, Früchte, Zwiebeln oder gesalzene Fische sind die tägliche Nahrung, reines Wasser oder ein Schluck wohlfeilen Harzweines (Rezinat) das Getränk (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Griechenland [2]).

Ingwerwein   „mit Ingwer gewürzter Wein“

Quelle: Ingwerwein [...] ist ein Likörwein, der als ginger wine [...] erstmals von der Brennerei Finsbury Distillery Company Ltd. im Jahr 1740 in London hergestellt und vertrieben wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingwerwein, gesehen am 06.04.2016). - Gewürzweine, mit Gewürzen versetzte Weine, waren besonders im Mittelalter als Arznei- und Genußmittel sehr beliebt, wie Alantwein, Angelikawein, Ingwerwein und ein Würzwein mit Gewürznelken, Ingwer, Zimt und Muskatnuß (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gewürzwein).

Kampferwein   „mit Kampfer versetzter Wein“

Quelle: V. camphoratum (Kampferwein), 1 Teil Kampfer, 1 Teil Spiritus, 3 Teile Gummischleim mit 45 Teilen Wein angerieben (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Vinum).

Kräuterwein   „mit Kräutern gewürzter Wein“

Quelle: Auch die zu seiner Zeit beliebten aromatisierten Weine, wie Wermut, Kräuterwein und Rosmarinwein werden abgehandelt (https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Rasch, gesehen am 05.04.2013). - Clairet (frz., spr. kläreh), franz. hellroter Wein, auch angesetzter Kräuterwein (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Clairet).

Likörwein   „mit Alkohol angereicherter Wein“

Quelle: Likörwein (auch: verstärkter Wein) ist ein Sammelbegriff für verschiedene Weine, deren Gärprozess unterbrochen wurde, indem sie mit Alkohol angereichert (aufgespritet) wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/Likörwein, gesehen am 05.04.2013). - Malagaweine, körperreiche, feurige, aromatische Likörweine aus dem span. Distr. Málaga, meist mit Most gefärbt, häufig gefälscht (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Malagaweine).

Löffelkrautwein   „mit Löffelkraut gewürzter Wein“

Quelle: Innerlich werden frischer Saft, Löffelkrautwein und Löffelkraut-Tinktur gebraucht; äußerlich frischer Saft und Löffelkrautspiritus (Homöopathische Monatsblätter, 1936).

Meerzwiebelwein   „mit Meerzwiebel versetzter Medizinalwein“

Quelle: Reiner Meerzwiebelextrakt untersteht ebenso wie Meerzwiebeltinktur und Meerzwiebelwein (Präparate aus weißer Meerzwiebel) der Gifthandelsverordnung (Zeitschrift für angewandte Zoologie, 1936).

Melissenwein   „mit Melisse gewürzter Wein“

Quelle: Und was täte ich ohne meinen Melissenwein und meine Melissentropfen bei Nervosität, innerer Unruhe und Schwindel? (Schönberger/Fellner, Kühe essen Wiese auf, 2012). - Nicht nur zu Saucen wird die Melisse verwendet, auch zur Herstellung von Likören, zu Bowlen und zu Melissenwein (Allgemeine Fischwirtschaftszeitung 18, 1966).

Myrrhenwein   „mit Myrrhe gewürzter Wein“

Quelle: Unter Myrrhenwein ist ein Harzwein, ein Resinatwein, zu verstehen, wie er heute noch besonders in Griechenland gebräuchlich ist (Hunnius, Dämonen, Ärzte, Alchemisten, 1962). - Im Pseudolus des Plautus wird der Myrrhenwein sogar neben Honig, Mostsaft und Rosinenwein als Süßigkeit angeführt (Peters, Aus der Geschichte der Pflanzenwelt in Wort und Bild, 1928).

Pepsinwein   „mit Pepsin versetzter Medizinalwein“

Quelle: Als Pepsinwein bezeichnet man einen Medizinalwein mit magenstärkender, verdauungsfördernder und appetitanregender Wirkung. Neben Dessertwein oder Likörwein enthält Pepsinwein auch Pepsin und verdünnte Salzsäure (https://de.wikipedia.org/wiki/Pepsinwein, gesehen am 05.04.2013). - Nach dem deutschen Arzneibuch läßt man zur Bereitung von Pepsinwein (Vinum Pepsini, Pepsinessenz) 24 Teile P. mit 20 T. Glyzerin, 3 T. Salzsäure und 20 T. Wasser 24 Stunden stehen und setzt 92 T. weißen Sirup, 2 T. Pomeranzentinktur und so viel Xereswein zu, daß das Gesamtgewicht 1000 T. beträgt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Pepsin).

Petersilienwein   „mit Petersilie gewürzter Wein“

Quelle: Petersilienwein wurde bei der antiken Party kredenzt (Gymnasium: Zeitschrift für Kultur der Antike und humanistische Bildung 78, 1971). - Theriakessig und Petersilienwein, von denen wir eben sprachen, finden sich auch hier in gleicher Weise zum Antlitzwaschen und Pestbeulen-Kataplasmieren in Anwendung gezogen (Archiv für Geschichte der Medizin 4, 1911).

Retsinawein   „griechischer Harzwein“

Quelle: Außerdem wurde auch das Harz der Terpentin-Pistazie gefunden, das, ähnlich wie im griechischen Retsinawein, als Konservierungsmittel gedient haben könnte (https://de.wikipedia.org/wiki/Hajji_Firuz_Tepe, gesehen am 11.04.2013). - Die meisten vergaßen Alt-Hellas wieder beim neugriechischen Rezinawein und bei neugriechischen Frauen (Wendt, Ich suchte Adam, 1953).

Rezinatwein   „griechischer Harzwein“

Quelle: Rezinatwein, mit Harz versetzter griechischer Wein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Rosenwein   „mit Rosenblättern oder -wasser gewürzter Wein“

Quelle: In Agros wird Rosenwasser, Rosenöl, Rosenlikör und Rosenwein hergestellt und zum größten Teil exportiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Agros, gesehen am 11.04.2013). - Dignano (spr. dinj-, serbokroat. Vodnjan, das römische Attinianum), Stadt in der österreich. Markgrafschaft Istrien, Bezirksh. Pola, auf einer Hochfläche an der Staatsbahnlinie Triest-Pola, hat ein Bezirksgericht, eine schöne Dechanteikirche, betreibt Weinbau (sogen. Rosenwein), Olivenbau, 2 Dampfmühlen, Branntweinbrennerei, Teigwarenfabrik, Holzhandel und zählt (1900) 5664 (als Gemeinde 9734) meist ital. Einwohner (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Dignano).

Rosmarinwein   „mit Rosmarin gewürzter Wein“

Quelle: Auch die zu seiner Zeit beliebten aromatisierten Weine, wie Wermut, Kräuterwein und Rosmarinwein werden abgehandelt (https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Rasch, gesehen am 05.04.2013). - Rosmarinwein sodann, in kleinen Portionen getrunken, hat sich als treffliches Mittel gegen Herzgebrechen bewährt (Kneipp/Reile, Das große Kneippbuch, 1903).

Salbeiwein   „mit Salbei gewürzter Wein“

Quelle: Salbeiwein wird im Biburger Weinbuch durch ein Bündel Salbei (Garten-Salbei, Salvia officinalis), das im Herbst in den Wein gehängt wird, hergestellt (Wunderer, Weinbau und Weinbereitung im Mittelalter, 2001). - Er roch unangenehm nach Salbeiwein, war aber völlig nüchtern (Birkenfeld, Die schwarze Kunst, 1943).

Senfwein   „mit Senf gewürzter Wein“

Quelle: 1515 kauft Hans Vogel aus Weilheim beim Heiliggeistspital in Bozen für 670 lb. Wein und für weitere 8 lb. Senfwein (also gewürzten Wein), sein Fuhrmann kauft ebenfalls in kleinerem Maßstab ein (Joosten, Via Claudia - Stationen einer Straße, 2000). - Im Jahre 1475 erging eine kaiserliche Verordnung in Deutschland, dass niemand Wein machen solle anders denn er gewachsen sei, ausgenommen allein Senfwein, der etliche Jahre zu machen zugelassen werden sei (Witt, Bericht vom V. Internationalen Kongress für Angewandte Chemie, 1904).

Spießglanzwein   „mit Spießglanz (Antimon) versetzter Medizinalwein“

Quelle: Indem er das Schwammstückchen mit Seifentinktur, Spießglanzwein oder Quecksilberauflösung durchtränkte, konnte er die Tubenöffnung reizen und von angesammeltem Schleim befreien (Politzer, Geschichte der Ohrenheilkunde, 1907).

Stahlwein   „mit Stahl versetzter Medizinalwein“

Quelle: Er nennt Zubereitungen für "Vina per Confermationem, durch die Mitgährung zubereitete Weine von einem beliebigen Pflanzengewächs" und für den Hippocras, weiterhin für Vinum amarum, Vorläufer der Magenbitteren, und Vinum amarum, Vorläufer der Magenbitteren, und Vinum Chalybeatum, einen Stahlwein gegen Blutarmut (Schrenk/Weckbach, Weinwirtschaft im Mittelalter, 1997). - Er verschrieb einen Stahlwein, Pillen und Biomalz, bat um Aufzeichnung der Fieberkurve und versicherte, telefonisch immer erreichbar zu sein (Rabener, Verurteilt zum Leben, 1933).

Wermutwein   „mit Wermut gewürzter Wein“

Quelle: In der Vergangenheit nutzte man Clairette Blanche vor allem zur Herstellung von Wermutwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Clairette_Blanche, gesehen am 11.04.2013). - Wermutwein, Bitterwein, Wein von bräunlicher Farbe, bitter, doch auch zugleich süß, etwas aromatisch, hergestellt bes. in Italien (Vermut di Torino) und Ungarn (Karlowitzer W.) durch Aufguß von Rotwein auf abwechselnden Schichten einerseits von blauen Trauben, andererseits von Wermutkraut, Zimt, Senfmehl u.a. (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Würzwein   „gewürzter Wein“

Quelle: Im Mittelalter waren kalt getrunkene Würzweine beliebt, wie der Hypocras, die in den Gewürzzutaten und im Geschmack dem heutigen Glühwein vermutlich ähnlich waren (https://de.wikipedia.org/wiki/Glühwein, gesehen am 11.04.2013). - Hippokras (Hypokras, griech.), im Mittelalter sehr beliebter Würzwein, wird dargestellt, indem man Apfelscheiben mit durch Honig versüßten Weißwein übergießt und Zimt, Muskatblüte, Gewürznelken, auch Zitronenschale und geschälte, gestoßene süße Mandeln zusetzt. Das Ganze muß 24 Stunden ziehen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hippokras).

Würzewein   „gewürzter Wein“

Quelle: Um seine Traurigkeit zu vertreiben, ließ der Oheim einen warmen Würzewein bereiten (Wille, Die Abendburg, 1909).

Zitronenwein   „mit Zitrone gewürzter Wein“

Quelle: Ich hätte Zitronenwein mitnehmen sollen (Krausser, Thanatos, 1996). - Die dünngeschälte Zitronenschale in einem Glas Wein 10 Minuten ziehen lassen, den anderen Wein und den Sekt zusammenschütten, den Zitronenwein und die Schale dazugießen und zuckern (Schwarz, Gepflegte Gastlichkeit, 1967).

substantivisches Klammerkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Chinawein   „mit Chinarinde versetzter medizinischer Wein“

Quelle: Anregend wirken: Vini Chinae (Chinawein) 500.0 3mal 1 Likörglas 15 Minuten vor dem Essen trinken (Kopf, Klassische Naturheilkunde für Jedermann, 2016). - Chinawein, pharmazeutisches Präparat, zu dessen Darstellung man 1 Teil Gelatine in 10 Teilen Wasser löst, mit 1000 Teilen Xereswein vermischt und mit dieser Flüssigkeit 40 Teile Chinarinde 8 Tage bei 15-20° stehen läßt. Der abgepreßten Flüssigkeit fügt man 100 Teile Zucker und 2 Teile Pomeranzentinktur zu. C. wird als Arzneimittel benutzt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

Sagradawein   „mit Sagradarinde versetzter Medizinalwein“

Quelle: Sagradarinde, die arzneilich benutzte Rinde von Rhamnus Purshiana Dec., liefert den Sagradawein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sagradarinde).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Vorderglied
Fasswein   „im Fass gelagerter Wein“

Quelle: Fasswein ist die Bezeichnung für Wein, der ohne eine Abfüllung in Flaschen vermarktet wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Fasswein, gesehen am 05.04.2013). - Die 1926er Fassweine zeigen eine schöne frische Art, gute Reife und feines Bukett (Berliner Tageblatt, 04.04.1928).

Flaschenwein   „in Flaschen abgefüllter Wein“

Quelle: Es gibt keine Weingärtnergenossenschaften im Gebiet, die Erzeuger nehmen ihre Vermarktung selbst in die Hand und verkaufen die Weine entweder offen im Ausschank in Besenwirtschaften oder als Flaschenwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Oberer_Neckar_(Weinbaubereich), gesehen am 05.04.2013). - Es werden nur Flaschenweine getrunken (Holz, Traumulus, 1904).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Vorderglied
Strohwein   „Wein aus Trauben, die auf Strohmatten getrocknet werden“

Quelle: Als Strohwein (franz. vin de paille, ital. passito) bezeichnet man einen Wein, dessen Trauben nach der Lese auf Strohmatten oder Holzgestellen getrocknet werden, sodass ihr Zuckergehalt infolge der Wasserverdunstung steigt (https://de.wikipedia.org/wiki/Strohwein, gesehen am 11.04.2013). - Strohwein, starker und süßer Wein aus dem Saft von auf Strohlagern teilweise getrockneten Trauben (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Maßbezeichnung als Vorderglied
Schoppenwein   „Wein, der schoppenweise getrunken wird“

Quelle: Aus der Mainzer Stange wird traditionell Schoppenwein bzw. gute Konsumqualität aus Rheinhessen getrunken (https://de.wikipedia.org/wiki/Mainzer_Stange, gesehen am 11.04.2013). - Er las tagsüber, abends trank er viel billigen Schoppenwein und rauchte billige Zigaretten dazu (Ringelnatz, Mein Leben bis zum Kriege, 1931).

substantivisches Determinativkompositum mit Wuchsortbezeichnung als Vorderglied
Bergwein   „Wein aus Trauben, die auf einem Berg wachsen“

Quelle: Hierzu wurden die Reben in Rot und Weiß sowie nach Bergwein, Mittelgewächs und Niedergewächs klassifiziert (https://de.wikipedia.org/wiki/Fellbacher_Weingärtner, gesehen am 05.04.2013).

Felsenwein   „Wein aus Trauben, die an einem Bergfelsen wachsen“

Quelle: Tauchte sie daraus hervor, so waren je nach dem Grad ihres Bewußtseins die vertrauten Gesichter um sie: Friedrich oder ihr Vater, die Werkmeisterin oder Carlotta, und selten auch Romulo, der Mann, der von der Arbeit aus der Fabrik herüberkam, eine Flasche roten Felsenwein aus dem Lager neben sie stellte, sie wortlos anblickte und bald dem andern Romulo Platz machte (Stephan, Psyche, 1949).

Flusswein   „Wein aus Trauben, die in einem Flusstal wachsen“

Quelle: Das Sortiment des Weingutes reicht von einfach gehaltenen Rebsortenweinen über Flussweine, welche die besonderen Eigenschaften der einzelnen Flusstäler abbilden, und Ortsweine im klassischen Mosel-Kabinett-Stil bis hin zu Weinen aus berühmten Einzellagen wie etwa Scharzhofberger, Dhroner Hofberger oder Kaseler Nies’chen (https://de.wikipedia.org/wiki/Verwaltung_der_Bischöflichen_Weingüter_Trier, gesehen am 05.04.2013). - In Reims verarbeitet man besonders Gebirgswein, in Epernay Flußwein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schaumwein).

Gebirgswein   „Wein aus Trauben, die im Gebirge wachsen“

Quelle: Aromatischer Gebirgswein, seit 1997 mit DOC-Prädikat (Johnson, Der große Johnson: Die Enzyklopädie der Weine, Weinbaugebiete und Weinerzeuger der Welt, 2012). - In Reims verarbeitet man besonders Gebirgswein, in Epernay Flußwein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schaumwein).

Gletscherwein   „Wein aus Trauben, die in Gletschernähe wachsen“

Quelle: Gletscherwein (frz.: Vin du Glacier) bezeichnet einen so genannten oxidativen Wein aus dem Wallis, der nach der Transvasagemethode hergestellt wird (siehe auch Soleramethode). Dabei wird der Wein in hölzernen Behältern, die eine geringe Menge Sauerstoff in den Wein übergehen lassen, ausgebaut (https://de.wikipedia.org/wiki/Gletscherwein, gesehen am 05.04.2013). - Gletscherwein, weißer Landwein (La Rèze), der in der Schweiz meist in Flaschen in hochgelegene, passend eingerichtete Hütten gebracht und dort einige Zeit belassen wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Inselwein   „Wein aus Trauben, die auf einer Insel wachsen“

Quelle: Bedingt durch die fruchtbare Vulkanasche gedeiht in der Gemeinde Fuencaliente ein guter Inselwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Fuencaliente_de_La_Palma, gesehen am 05.04.2013). - während jedoch im Altertum der samische Wein wenig geschätzt ward, gehört jetzt der weiße Muskatwein aus S. zu den besten der Inselweine (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Samos [1]).

Nordwein   „Wein aus Trauben, die in den nördlichen Ländern Europas wachsen“

Quelle: Wein aus Werder ist traditionell trockener Wein. Schon heute besitzt der Nordwein unter Kennern einen guten Ruf, gilt als fruchtig, mild und erfrischend (Berliner Zeitung, 11.07.2000). - Es gibt einen bodenständigen Unterschied nicht nur zwischen Südwein und Nordwein, zwischen Rhein- und Moselwein, sondern auch noch für jede einzelne Lage an jedem einzelnen Berghange (Spengler, Der Untergang des Abendlandes, 1918-23).

Seewein   „Wein aus Trauben, die an einem See wachsen“

Quelle: Diese Preisspanne ist bei den Seeweinen jedoch geringer (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbau_am_Zürichsee, gesehen am 11.04.2013). - Obsthaine und Weingärten (Seewein), üppige Getreidefelder und Wiesenfluren und kräftige Waldungen umgürten die Ufer (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bodensee).

Südwein   „Wein aus Trauben, die in Südeuropa wachsen“

Quelle: Bisweilen wird synonym auch der Begriff Südwein verwendet, der ganz unspezifisch alle Weine meint, die aus Südeuropa stammen und aufgespritet sind oder einen hohen Restzuckergehalt besitzen (https://de.wikipedia.org/wiki/Likörwein, gesehen am 11.04.2013). - Die Ordonnanzen kredenzten alte Südweine als Appetitanreger, edlen Bordeaux zu den Hauptspeisen, Liköre zum Mokka, Sekt und schweren Burgunder bei Beginn der Fidelitas, die nicht selten in wüste Orgien ausartete (Tucholsky, Militaria, 1920).

Talwein   „Wein aus Trauben, die in einem Tal wachsen“

Quelle: Überrascht waren sie und ihre Kollegen dann aber doch, dass der Unterschied zwischen "Berg"- und "Talwein" so auffällig ist (http://www.weingut-engelhardt.de/database/news.php?to_info=0.21720400-1372329633, 27.06.2013). - Was bei solcher Gelegenheit aufgestellt wurde, war zumeist ausländischer Herkunft, da der hiesige Talwein - es soll nichts beschönigt werden! - nur in Ausnahmejahren kein Krätzer war (Härri, Schaans Zeitgenossen, 1966).

substantivisches Determinativkompositum mit Herkunftsbezeichnung als Vorderglied
Ahrwein   „Wein aus dem Ahrtal“

Quelle: Der Ahrwein wird im Weinbaugebiet Ahr nach § 3 Abs. 1 Nr. 1 Weingesetz angebaut, das seinen Namen von dem gleichnamigen Fluss hat (https://de.wikipedia.org/wiki/Ahr_(Weinbaugebiet), gesehen am 05.04.2013). - Ahrweine, im Ahrtal im preuß. Regbez. Koblenz gebaute Weinsorten, werden bis Ahrweiler auf sanften Hügeln, von dort an auf sehr steilen Schieferbergen gebaut (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v.).

Alicantewein   „Wein aus dem spanischen Alicante“

Quelle: In der Umgegend der süße dunkelrote Alicantewein (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Alicante).

Anjouwein   „Wein aus dem französischen Anjou“

Quelle: Pluiggers hatte einen süßen, milden Anjouwein dazu bestellt (Edschmid, Der Bauchtanz, 1952).

Auvergnewein   „Wein aus der französischen Auvergne“

Quelle: Als Vin Cru findet man Namen wie Boude et Chateaugay, Madargue im Spektrum der Auvergneweine, die "en rouge et rosé" aus den Rebsorten Gamay und Pinot Noir, als "blanc" aus der Rebsorte Chardonnay hergestellt werden (http://www.kochform.de/Auvergne-2-Fleischige-Eintoepfe-und-Schmorgerichte.htm, gesehen am 13.04.2016).

Auxerrewein   „Wein aus dem französischen Auxerre“

Quelle: Der hier wachsende Auxerrewein, namentlich der Chaînette und der Migraine, gehört zu den besten Burgunderweinen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Auxerre).

Bigorrewein   „Wein aus dem französischen Bigorre“

Quelle: Bigorreweine, rote und weiße Weine aus der gleichnamigen Landschaft, deren beste Sorten, Peyriguere, Aubarade und Mun, dem Béarnois gleichkommen. Vic-Bigorre und Vic-Bil sind etwas herb und säuerlich (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v.).

Bordeauxwein   „Wein aus dem französischen Bordeaux“

Quelle: Der Ruf des Châteaus spielt bei der Beurteilung eines Bordeauxweines eine ebenso große Rolle wie die Appellation, aus der er stammt (https://de.wikipedia.org/wiki/Bordeaux_(Weinbaugebiet), gesehen am 05.04.2013). - Bordeauxweine, die auf beiden Seiten des Girondestroms wachsenden Weine (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v.).

Brussawein   „Wein aus dem türkischen Bursa“

Quelle: Brussawein, gelblichgrüner, schwerer, gerbstoffreicher, bordeauxähnlicher Weißwein aus der Gegend von Brussa, geht unter der Etikette "Vom Olymp" (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v.).

Burgunderwein   „Wein aus dem französischen Burgund“

Quelle: Die Bezeichnung Burgunderwein kann zwei Kategorien von Weinen bezeichnen: Entweder sind damit Weine aus Burgunder-Rebsorten gemeint, oder aber Weine aus der Region Burgund in Frankreich (https://de.wikipedia.org/wiki/Burgunder_(Wein), gesehen am 05.04.2013). - Burgunderweine, die im Gebirge der Côte d'Or wachsenden Weine, im weitern Sinn auch die in einem Teil der Departements Saône-et-Loire, Yonne und Rhone wachsenden, aber geringern Weine (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v.).

Capriwein   „Wein von der italienischen Insel Capri“

Quelle: Anna verträgt Alles, auch den Deuwels Capriwein abends im Kater, wo sie meistens bis Mitternacht sitzen (Jahresgabe 38, 1996). - Flirrend spielt der Mondenschein / über dem Balkone - / in den roten Capriwein / preß ich die Limone (Müller-Jahnke, An sonnigen Borden, 1910).

Cettewein   „Wein aus dem französischen Cette“

Quelle: Cette (spr. ßett), Seestadt sowie Kriegshafen im franz. Dep. Hérault, auf einer Landzunge zwischen Mittelländ. Meer und dem Strandsee Thau, an der Mündung des Cettekanals, (1901) 33.246 E.; Weinausfuhr, Fischerei, Herstellung von Likör und Kunstwein (Cettewein), Schiffswerfte, Seebäder (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Cette).

Champagnewein   „Wein aus der französischen Champagne“

Quelle: Oder hätten wir in dieser Variante ebenfalls luxuriöse Sportwägen, Swimmingpools, Kosmetik und Nagelstudios, Flugzeuge, Handys, Vibratoren mit dazugehörigen Batterien, Champagne-Wein, Pop-Musik und Wellness-Oasen [...]? (Jansen, Von Losern und Quietschmäusen, 2014). - Der Wein dieser Gegend (einschließlich der Inseln) besitzt in der Regel nur einen natürlichen Alkoholgehalt von 8-99, ist also auch aus diesem Grunde dem alkoholreicheren Champagnewein bei der Fabrikation der Eaux-de-vie unterlegen (Mitteilungen der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft, 1907).

Champagnerwein   „Wein aus der französischen Champagne“

Quelle: Die ersten Sendungen Champagnerwein gingen an Tuchhändler, was man heute als Werbegeschenke bezeichnen würde (https://de.wikipedia.org/wiki/Ruinart, gesehen am 05.04.2013). - Champagnerweine, die in der ehemaligen franz. Provinz Champagne, namentlich in dem jetzigen Depart. Marne, wachsenden weißen und roten Weine, von denen erstere zum großen Teil auf Schaumweine (Champagner im gewöhnlichen Sinne) verarbeitet werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v.).

Chiantiwein   „Wein aus dem italienischen Chianti“

Quelle: Ein guter Begleiter ist ein Glas junger Chiantiwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Lampredotto, gesehen am 05.04.2013). - es hatte für mich einen hohen Reiz, ein italienisches Familienleben kennenzulernen und mit Conti, seiner Frau und seinen Kindern an einem Tische zu speisen, in dessen Mitte eine Riesenflasche mit Chiantiwein in einem Gestell hing, aus welcher jeder durch Neigung der in Angeln ruhenden Flasche den gewünschten Wein in sein Glas laufen ließ (Deussen, Mein Leben, 1922).

Chierwein   „Wein von der griechischen Insel Chios“

Quelle: Wenn man weiß, daß damals 2-3 Obolen (6 Obolen bildeten eine Drachme) den Tagesbedarf einer Familie deckten und den durchschnittlichen Tageslohn bildeten, kann man ermessen, was für ein Luxusgut ein Krug Chierwein gewesen sein muß (Griechische Inseln, 2007). - Um sein Feuer zu mildern, mischte man ihn mit Chierwein, auch mit Honig (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Falerner Wein).

Constantiawein   „Wein aus dem südafrikanischen Constantiatal“

Quelle: Der Constantiawein erfreute sich im 18. und 19. Jahrhundert selbst beim europäischen Adel großer Beliebtheit (https://de.wikipedia.org/wiki/Constantia_(Kapstadt), gesehen am 05.04.2013). - Paarl, Division der britisch-südafrikan. Kapkolonie, nordöstlich von Kapstadt, 1580 qkm mit (1891) 21,363 Einw. (davon 8226 Weiße), durchzogen von den Drakensteen-Bergen, sehr fruchtbar, besonders an Wein, der als Constantiawein (s. Kapweine) in den Handel kommt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Paarl).

Elbwein   „Wein aus dem Elbetal“

Quelle: Bekannt sind die Elbweine aus Sachsen, obwohl die Sachsen selbst eher das Biertrinken bevorzugen (https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Küche, gesehen am 05.04.2013). - Die Elbweine sind sowohl Weiß- als Rotweine (Goldschmidt, Der Wein von der Rebe bis zum Konsum, 1901).

Falernerwein   „altrömischer Wein vom ager Falernus in Kampanien“

Quelle: Ja wo habt ihr den Dreck aufgelesen, wenn du dich erinnerst kriegt ihr heute auch einen guten Falernerwein zu trinken (Bexhill, Quo Vadis Caput Mundi, 2014). - Die Gäste trinken nun beim Bacchanale / Falernerwein aus tiefer, goldener Schaale (Däubler, Das Nordlicht, 1910).

Frankenwein   „Wein aus Franken“

Quelle: Traditionell spielt die Lage für den Frankenwein eine ebenso große Rolle wie der Winzer (https://de.wikipedia.org/wiki/Franken_(Weinbaugebiet), gesehen am 05.04.2013). - Frankenweine, die im Maintal mit seinen Seitenästen von Hanau bis Bamberg auf etwa 9400 Hektar mit einem Ertrag von durchschnittlich 18 hl von 1 Hektar gebauten Weine, meist dem Königreich Bayern (Unterfranken 8900 Hektar) und nur geringenteils Baden, Württemberg und Hessen angehörig (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

Franzwein   „französischer Wein“

Quelle: Franzweine, in Deutschland Bezeichnung der französischen Weine, insbes. aber der Languedoc-, Charente-, Orléans-, Anjou- und Provenceweine, und zwar vorzugsweise der weißen von geringerer Qualität (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Griechenwein   „griechischer Wein“

Quelle: Fuchtel schenkt dem General Feldmann sein Ohr für Standortprobleme, dazu einen Griechenwein (Die Zeit, 04.04.2013). - Eva war sehr erschöpft, u. Abends erfolgte an Bord eine schwere Sauferei in schwerem Griechenwein, die Eva sehr böse mitnahm (Klemperer, Tagebuch, 1929).

Hardtwein   „Wein von der pfälzischen Hardt“

Quelle: Pfälzer Weine (Rheinpfalzweine), die Weine der bayrischen Rheinpfalz, wachsen am Ostabhang der Hardt (daher Hardtweine) auf (1905) 15,440 Hektar (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Pfälzer Wein).

Ischiawein   „Wein von der italienischen Insel Ischia“

Quelle: Den Capriwein schätzte er nicht sehr, da er damals mit wenigen Ausnahmen mit Ischiawein zusammengepantscht wurde (Kesel, Capri: Biographie einer Insel, 1971). - Und der dunkle Ischiawein blutete in das Glas (Ewers, Der gekreuzigte Tannhäuser, 1901).

Jerusalemwein   „Wein aus Jerusalem“

Quelle: Am meisten produziert werden Jaffa- und Sarona-Weine, weniger Jerusalem-Wein (Palaestina, 1902).

Kachetinerwein   „Wein aus der georgischen Region Kachetien“

Quelle: Männer und Frauen spritzten sich aus den Burduks den Kachetinerwein in den Mund (Haas, Freispruch für Medea, 1991). - dann hieß es in einer Holzhütte einkehren, mit einem Mahl von Brot, Sardinen und Kachetinerwein sich begnügen, auf einer nackten Holzbank schlafen (Suttner, Memoiren, 1909).

Kanarienwein   „Wein von den Kanarischen Inseln“

Quelle: Wer stellt so geschickt eine Kanne Sekt auf den Tisch, Rundgläser mit Kalkstückchen daneben, den Kanarienwein wirblig zu machen, und zwei Tüten Zucker, ihn zu süßen? (Tralow, Boykott, 1950). - Kanarienweine, die Weine der Kanarischen Inseln, die aber selten unter diesem Namen, sondern meist als Madeira und als Sherry auf den Markt kommen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kapwein   „Wein von südafrikanischen Kap der Guten Hoffnung“

Quelle: Als er schließlich nach 21000 Kilometern über Land auf dem Tafelberg in Kapstadt ein Glas südafrikanischen Schaumweins trinkt, sieht er all die Touristenbomber, die in Erwartung von Kapwein und Wildparks dem Cape Town International Airport entgegenschweben (Die Zeit, 01.09.2005). - Kapweine, die Weine vom Kap der Guten Hoffnung. Der Weinbau am Kap wurde 1660 durch Hugenotten begründet, und 1665 wurden die ersten Weinproben nach Holland gesandt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kaukasuswein   „Wein aus dem Kaukasus“

Quelle: Was beide Kundengruppen vor allem wollten, war zu trinken: Wodka, Kaukasus-Wein, Whisky - und ganz bevorzugt - Champagner (Neue Romania 36, 2006). - eine geschickte anpassungsfähige Volksführung, das Ausfuhrbedürfnis der Sowjetunion und der hohe Ruf der deutschen Krim- und Kaukasusweine sicherte den Deutschen lange eine gewisse Unabhängigkeit (Loesch, Das deutsche Volk, sein Boden und seine Verteidigung, 1938).

Kipperwein   „zyprischer Wein“

Quelle: Griechische Weine, im Altertum sehr berühmt, namentlich die von Chios, Thasos, Lesbos, oft mit Zusatz von Harz (Rezinatwein). Im Mittelalter waren bes. der Malvasier und Kipperwein bekannt (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Griechische Weine).

Languedocwein   „Wein aus dem südfranzösischen Languedoc“

Quelle: Also, dieser Fasswein erinnert mich verdammt an unseren Languedocwein, wir hatten da einen Syrah, der ganz ähnlich schmeckte (Sand, Crème Brûlée, 2014). - Languedocweine, die in der franz. Provinz Languedoc erzeugten Weine, wachsen vorzüglich in der Gegend von Montpellier bis nahe an die spanische Grenze (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Leistenwein   „Wein aus der Würzburger Leiste, dem Südhang des Frauenbergs“

Quelle: Bei dieser Gelegenheit wurden in einem kleinen Kreis von Sachverständigen vier historische Würzburger Weine aus vier Jahrhunderten probiert: 1540er Leistenwein, 1631er Steinwein, 1728er Leistenwein und 1822er Steinberger (Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 126, 2008). - An dem südlichen Abhang des Frauenbergs, der sogen. Leiste, wächst der berühmte Leistenwein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Würzburg [2]).

Loirewein   „Wein aus dem französischen Loiretal“

Quelle: Die klassische Burgunderflasche ist dunkel- bis hellgrün, es gibt aber auch Klarglasvarianten. Sie ist auch die klassische Flaschenform für Rhôneweine (meist etwas breiter) und viele Loireweine (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinflasche, gesehen am 05.04.2013). - Der Loirewein ist vielleicht weniger bekannt als der Bordeaux, der Burgunder oder der Champagnerwein, aber die Namen seiner "Grands Crus" sind unlösbar mit der großen Geschichte Frankreichs verbunden (Die Zeit, 26.06.1952).

Madeirawein   „Süßwein von der portugiesischen Insel Madeira“

Quelle: Der Madeirawein entstand angeblich zufällig. Nachdem der Gärprozess ähnlich wie beim Portwein der besseren Haltbarkeit wegen mit 96 % Vol. reinem Alkohol abgebrochen wurde, berichteten Seeleute, dass der Wein nach dem Transport durch die Tropen den Geschmack zum Positiven änderte (https://de.wikipedia.org/wiki/Madeira_(Wein), gesehen am 05.04.2013). - Madeirawein, der auf Madeira seit 1421 gebaute Wein (Reben aus Cypern oder Kreta), der frühzeitig großen Ruf erlangte und in Quantitäten von durchschnittlich 120,000 hl im Jahr ausgeführt wurde (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Mainwein   „Wein aus dem Maintal“

Quelle: Passend zur Werbung für den Mainwein darf in der Stadt, die direkt an den Weinbergen liegt, natürlich auch das passende Endprodukt nicht fehlen (http://www.tramgeschichten.de/2012/07/30/von-schuhschachteln-und-bocksbeuteln/, 30.07.2012). - Da der Mainwein aus dem Keller kommt, schlichtet sich jeder Widerstand an der Erkenntnis, daß seine Mitwirkung den nahrhaftesten Untergrund für Humor bildet (Die Zeit, 13.08.1953).

Malagawein   „Süßwein aus dem südspanischen Malaga“

Quelle: Der Malagawein (spanisch Málaga) ist ein traditionsreicher Süßwein aus Andalusien, der in der südspanischen Provinz Málaga hergestellt wird, schon in der römischen Antike Berühmtheit erlangt hatte und eine der ältesten urkundlich verbürgten Weinarten ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Malagawein, gesehen am 05.04.2013). - Malagawein, wohl der bekannteste und feinste Likörwein der Welt, als Luxusgetränk, hauptsächlich als Gesundheitswein von alters her berühmt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Malvasierwein   „Wein aus der Malvasierrebe“

Quelle: Wegen seiner Habgier und Gewalttätigkeit entzweite er sich bald aufs Neue mit Eduard IV., wurde des Hochverrats angeklagt, 1478 zum Tod verurteilt und im Tower - angeblich durch Ertränken in einem Fass mit Malvasierwein - getötet (https://de.wikipedia.org/wiki/George_Plantagenet,_1._Duke_of_Clarence, gesehen am 05.04.2013). - Wegen seiner Habgier und Gewalttätigkeit entzweite er sich bald aufs neue mit Eduard IV., wurde des Hochverrats angeklagt, 1478 zum Tode verurteilt und im Tower getötet, angeblich durch Ertränkung in einem Faß voll Malvasierwein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Clarence [3]).

Manzanillawein   „Sherry aus der südwestspanischen Gegend um Manzanilla“

Quelle: Sie machte Truthahnsandwichs und bot mir einen Fingerhut voll Manzanillawein an (Villoro, Das Spiel der sieben Fehler, 1997). - unter diesen ist der berühmteste der weiße Jerezwein (Sherry), ihm schließen sich an: die sehr süßen Pajareteweine (deren bester auch Malvasier heißt); der Malagawein, der berühmte Likörwein Tinto di Rota (Tintillo), stark, mit viel Wärme, sehr dunkel, süß und tonisch wirkend; die Manzanillaweine mit starkem Geruch und Geschmack nach Kamillen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Spanische Weine).

Markgräflerwein   „Wein aus dem Markgräfler Land in Südbaden“

Quelle: Proteisch waren aber auch die gemeinsam verbrachten Abende beim Markgräflerwein, beim Bier, beim Punsch (Littmann, Johann Peter Hebel, 2008). - Der Wirt schenkte inzwischen einen grüngoldenen, wirklich feinen Markgräflerwein in die Gläser, und dann konnten sie alle einmal tüchtig trinken auf das Wohl der Neuvermählten (Westermanns Monatshefte 160, 1936).

Marsalawein   „Likörwein aus dem sizilischen Marsala“

Quelle: Marsala ist das Zentrum des Weinbaus in Westsizilien, deswegen verfügt die Gemeinde über zahlreiche Weinkellereien und eine Weinbauschule. Von hier stammt der Marsalawein (https://de.wikipedia.org/wiki/Marsala, gesehen am 05.04.2013). - Marsalawein, der im Gebiet von Marsala, Trapani und Mazzara del Vallo, aber auch aus Weinen von entlegenern Ortschaften bis Riposto und Catania in eigentümlicher Weise gewonnene Wein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Médocwein   „Wein aus dem südwestfranzösischen Médoc“

Quelle: Der Wein hat viel weniger Finesse und Bouquet, aber gute Fülle und Struktur und jenen Tanningehalt, der alle Médoc-Weine zu so vorzüglichen Essensbegleitern macht (Johnson, Der große Johnson: Die Enzyklopädie der Weine, Weinbaugebiete und Weinerzeuger der Welt, 2012). - Médoc, Landschaft im franz. Depart. Gironde, das Arrond. Lesparre umfassend, bildet eine sandige, bewaldete Ebene am linken Ufer der Gironde, bringt aber gute Weine, die sogen. Médocweine (s. Bordeauxweine), hervor (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Médoc).

Midiwein   „Wein aus dem südfranzösischen Midi“

Quelle: Sie werden mit neuen Verfahren veredelt und erbringen endlich einige denkwürdige Midi-Weine (Johnson, Der große Johnson: Die Enzyklopädie der Weine, Weinbaugebiete und Weinerzeuger der Welt, 2012). - Da die Produktion den Bedarf lange nicht deckt, so werden B. ganz allgemein aus südfranzösischen Weinen (Midiweine), italienischen und spanischen Weinen fabriziert (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bordeauxweine).

Moldauerwein   „Wein aus dem Moldautal“

Quelle: Im Jahre 1586 verkaufte man in Lemberg ein Faß Moldauerwein um 30 fl. (Nistor, Handel und Wandel in der Moldau bis zum Ende des 16. Jahrhunderts, 1912).

Moselwein   „Wein aus dem Moseltal“

Quelle: Der im Saarland im Bereich Moseltor hergestellte Wein ist demnach ein Moselwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Obermosel, gesehen am 05.04.2013). - Moselweine, die Weine, die von Novéant bis Koblenz im Moselgebiet zu beiden Seiten des Flusses und in dessen Seitentälern gezogen werden, im engern Sinn alle Weine des Moselgebiets von Trier bis Koblenz (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Moslerwein   „Wein aus dem Moseltal“

Quelle: Dem früher üblichen Moslerwein (noch bei Scheffel, Mosler bei K. F. Meyer, noch heute üblich Obermoseler) könnte freilich eine wirkliche Bewohnerbezeichnung zugrunde gelegt werden (Wissenschaftliche Beihefte zur Zeitschrift des Deutschen Sprachvereins, 1909).

Nahewein   „Wein aus dem rheinland-pfälzischen Nahetal“

Quelle: Die Weinbaudomäne stärkte die Naheweine, die wegen fehlender Eigenständigkeit oft unter Fremdbezeichnungen, wie "Rüdesheimer" oder "Rheinwein", verkauft wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/Niederhausen_(Nahe), gesehen am 05.04.2013). - Naheweine, die im Nahegebiet, in den Kreisen Kreuznach und Meisenheim und im Fürstentum Birkenfeld, auf Kalkboden oder fettem Tonschiefer, im ganzen auf etwa 2400 Hektar erzeugten Weine, kommen aus den bessern Lagen als rheinhessische, aus den geringern als Moselverschnittweine in den Handel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Neckarwein   „Wein aus dem baden-württembergischen Neckartal“

Quelle: Im 16. Jahrhundert war der Neckarwein in Mitteleuropa bekannt und verkaufte sich sehr gut, weil man die Weinberge mit hochwertigen Rebsorten wie dem Klevner bepflanzt hatte (https://de.wikipedia.org/wiki/Württemberg_(Weinbaugebiet), gesehen am 05.04.2013). - Neckarweine, die im obern und untern Neckartal stromaufwärts bis Eßlingen sowie in den Seitentälern auf einem Areal von 12,089 Hektar wachsenden Weine (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Orvietowein   „Wein aus dem italienischen Orvieto“

Quelle: Hier traf man sich vornehmlich zu Symposien mit Orvietowein, die manchmal mit der jungen Hausherrin bei Streifzügen durch die Osterien weit in das lebensvoll geträumte Rom ausgedehnt wurden (Künstlerleben in Rom: Bertel Thorvaldsen (1770-1844), 1991). - Auch an diesem Sciroccoabend in der Laube von Passionsblumen, bei süßem Orvietowein und frischem Schmalzkuchen sprachen die beiden Freunde davon (Velhagen & Klasings Monatshefte 22, 1908).

Osterwein   „österreichischer Wein“

Quelle: In einem Lied aus dem 16. Jahrhundert werden die Wiener Weinkeller als Bergwerke dargestellt, in deren Gruben man sich den "Kragen, den Bauch und auch den Magen" beim Osterwein füllt (https://de.wikipedia.org/wiki/Wienerisch, gesehen am 05.04.2013). - "Osterwein" heißt österreichischer oder ungarischer (Fischer, Grundzüge der Deutschen Altertumskunde, 1908).

Österreicherwein   „österreichisches Wein“

Quelle: Donauaufwärts aber bildete der einst sehr berühmte Österreicherwein den Hauptausfuhrartikel (Hoffmann, Staat und Wirtschaft im Wandel der Zeit, 1979). - Es wird besonders die reichliche Bewirtung gepriesen, wol'ei neben Häringen und venetianischem Konfekt auch der edle Österreicherwein und Malvasier erwähnt werden (Schimmer/Bermann, Alt und neu Wien, 1904).

Pfalzwein   „Wein aus der Pfalz“

Quelle: Mit der Herkunftsbezeichnung "Pfalz" werden Qualitäts- und Prädikatsweine hergestellt, die als Pfalzweine bezeichnet werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Pfalz_(Weinbaugebiet), gesehen am 05.04.2013). - Aus diesem Umstand erklärt sich das Aufsehen, das die diesjährigen Preise für Pfalzwein in der Laienwelt erregen (Berliner Tageblatt, 13.03.1917).

Pfälzerwein   „Wein aus der Pfalz“

Quelle: Aber der Pfälzerwein, der Riesling zumal, ist ein Pflichtgetränk, selten folgenschwer (Der Tagesspiegel, 06.10.2000). - Nun zum Diätzettel. Keine Rheinweine, nur junge Moselweine - keine jungen Pfälzerweine (Tucholsky, Der kranke Zeisig, 1930).

Plattenseewein   „Wein vom ungarischen Plattensee“

Quelle: In früheren Zeiten wurde vom Weinhandel mit dem Plattenseewein auch viel burgenländischer Wein verkauft (Pannonia 26, 1998). - Plattenseeweine, die Weine aus der Plattenseegegend, gute Weiß- und Rotweine, von denen der Badacsonyer und der Somlyóer (Schomlauer) die berühmtesten sind, werden hauptsächlich nach Steiermark und der Schweiz ausgeführt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Portwein   „Süßwein aus dem portugiesischen Porto“

Quelle: Portwein (port. Vinho do Porto), kurz Port genannt, ist ein roter, seltener auch weißer Süßwein, der zu den Klassikern der Weinwelt zählt (https://de.wikipedia.org/wiki/Portwein, gesehen am 05.04.2013). - Portwein, der an den portugiesischen Ufern des Douro und in den Nebentälern bis 180 km aufwärts von Porto (daher der Name) gebaute Wein, ist gewöhnlich tiefrot, von vollem, süßem, geistigem, etwas prickelndem Geschmack, sehr stark, mit 20 Proz. Alkohol, von eigentümlichem Bukett und besonders nach drei- bis vierjährigem Lagern auf Flaschen von ganz besonderm Flaschenbukett (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Portowein   „Süßwein aus dem portugiesischen Porto“

Quelle: Das muß eine schöne Stadt sein, der Portowein ist ja weltbekannt (Dembitzer, Visum nach Amerika, 2009). - Weintrinken ist in England etwas ganz andres wie bei uns, da man fast nur starke Weine hat und kennt, Madera, Capwein, Portowein (Müller, Lebensbild in Briefen an seine Eltern, mit dem Tagebuch seiner italienisch-griechischen Reise, 1908).

Portugiesenwein   „portugiesischer Wein“

Quelle: Über dieses holprige Pflaster sprengten tatsächlich Könige und Prinzen, Admirale und Seeräuber, Schwerter klirrten auf Ritterturnieren und süßer Portugiesenwein rann in die Kehlen (Freie Welt, 1972). - Verf. veröffentlichte eine Druckschrift, betreffend Zusammensetzung und Beurteilung der Portugiesenweine (Jahresbericht der Pharmazie, 1907).

Provencewein   „Wein aus der südfranzösischen Provence“

Quelle: Sie hat an oenologischen Kursen teilgenommen und kennt sich in Provenceweinen besser aus, als mancher Weinkellner sterngekrönter Luxusrestaurants (Der Tagesspiegel, 09.11.1997). - Franzweine, in Deutschland Bezeichnung der französischen Weine, insbes. aber der Languedoc-, Charente-, Orléans-, Anjou- und Provenceweine, und zwar vorzugsweise der weißen von geringerer Qualität (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Franzweine).

Rheinwein   „Wein aus dem Rheintal“

Quelle: Unterschied machte man zwischen einheimischen und fremden Weinen, wie Rheinwein, Malagawein und Muskatwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Zulast, gesehen am 11.04.2013). - Sollte man mit einem Mosel begonnen haben, dann kann man zum Fisch Rheinwein reichen lassen, für den das etwas höhere Weißweinglas bestimmt ist. (Übrigens – falls es Sie interessiert: Am Rhein trinkt man zum Fisch vorwiegend Mosel.) (Graudenz, Das Buch der Etikette, 1956).

Rhônewein   „Wein aus dem Rhônetal“

Quelle: Mitte der 1980er Jahre erlebten die Rhôneweine eine Renaissance und mit ihr auch die Viognierrebe (https://de.wikipedia.org/wiki/Viognier, gesehen am 11.04.2013). - Rhoneweine, die an beiden Ufern des Rhoneflusses, in der Provence, dem Dauphiné, Lyonnais und Languedoc etc., wachsenden Weine, von denen die der Hermitage (s. d.) die vorzüglichsten sind (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Riojawein   „Wein aus der nordspanischen Region Rioja“

Quelle: 1975 wurden 14 Millionen Liter Riojawein exportiert, 1977 mehr als das Doppelte (Die Zeit, 16.03.1979). - Auf die Frage, ob viel Riojawein nach Deutschland geht, wurde erwidert, daß Deutschland verhältnismäßig wenig davon abnehme (Streil/Walter, Berichte über Landwirtschaft, 1928).

Rivierawein   „Wein von der Rivieraküste“

Quelle: Beim Herausgehen fiel ihm das Schild einer Kneipe auf, und da er Durst fühlte und aus Erfahrung wußte, daß in solchen Trinkstätten ein guter Tropfen aus schmutzigen Fässern rinnt, betrat er den Raum, um ein Glas Rivierawein zu fordern (Weigand, Der Ring, 1913).

Roussillonwein   „Wein aus dem südfranzösischen Roussillon“

Quelle: Ein genussvoller Roussillonwein, der allein wie auch zu vielen Speisen, selbst mit exotischem Geschmack oder stark gewürzt, gerne getrunken wird. Bitte bei Raumtemperatur servieren (http://www.lesudweine.de/weine-shop/, 15.06.2014). - Roussillonweine, die Weine aus der Provinz Roussillon; meist Rotweine zweiten Ranges (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Saalwein   „Wein aus dem thüringischen Saaletal“

Quelle: Folgende Weine werden serviert: Naumburger Saalwein 1864, Grüneberger 1864, Rauenthaler 1861, Markgräfler 1862, Brandenburger Auslese 1860, Bergsträßer (Zwingenberg) 1860, Aechter Nordhäuser (Allgemeine deutsche Arbeiter-Zeitung, 1977). - Nach der im Staats-Archiv befindlichen Urkunde nämlich wurden jährlich 16 Fuder Wein bedungen, und zwar 8 Dresdnische und Meissnische und 8 Fuder Saalwein (Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in München, 1904).

Saalewein   „Wein aus dem thüringischen Saaletal“

Quelle: Es ist hiesiger Saalewein, ein herber Tropfen, etwa mittelforte, den der Geheime Rat zu schätzen gelernt hat (Glass, Goethes Hinrichtung, 2009). - Behaglich rastet sich`s hier bei einem Schoppen funkelnden Saaleweins oder Trimberger Eigenbaues (Berliner Tageblatt, 01.03.1916).

Saarwein   „Wein aus dem saarländischen Saartal“

Quelle: Als Saarwein bezeichnet man in Deutschland den am Unterlauf der Saar erzeugten Qualitätswein, der zum Weinanbaugebiet Mosel in Rheinland-Pfalz gehört (https://de.wikipedia.org/wiki/Saarwein, gesehen am 11.04.2013). - Saarweine, im Saartal, besonders im Tonschiefergebirge bei Saarburg bis zur Mosel wachsende Weine, entsprechen ziemlich den Moselweinen, unter deren Namen sie auch vielfach in den Handel kommen, haben aber mehr Bukett, Körper und Feuer (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Santorinwein   „Wein von der griechischen Insel Santorin“

Quelle: Dazu gibt es guten Santorinwein (https://mangoseele.wordpress.com/2013/06/21/inselhuepfen-2013-santorin-das-langste-hotel-der-kykladen/, 21.06.2013). - Von Santorinweinen ist der bekannteste der Camarite, ein abnorm tanninreicher Rotwein, ferner der rote Vino di Bacco, der weiße Vino di notte und der süße, aromatische Vino santo (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Griechische Weine).

Schirazwein   „Wein aus dem persischen Schiraz“

Quelle: Der Xazar hatte mir zur Feier des Tages ausgezeichneten Schiraswein geschickt (Der Islam: Zeitschrift für Geschichte und Kultur des islamischen Orients, 1977). - Davor steht ein Mahl aus kalten Gerichten auf Schüsseln, die mit Blumen geschmückt sind, dazu einige Flaschen Schirazwein (Ohanian, Die Tänzerin von Shamakha, 1921).

Schwabenwein   „Wein aus Schwaben“

Quelle: In den schäumenden Schwabenwein des Generalbundesanwalts schütteten allerdings schon nach wenigen Tagen die Polizisten des Innenministers Karl Schiess bittere Tropfen (Die Zeit, 20.01.1978). - Es wird in ihm von schwäbischer Geschichte erzählt, von der schwäbischen Sprache, von Schwabenkost und Schwabenwein und von vielen anderen guten Dingen (Die neue Literatur 38, 1937).

Schweizerwein   „schweizerischer Wein“

Quelle: Die billigsten Schweizerweine kosteten um 1880 etwa 40 Rappen pro Liter, für Flaschenweine bezahlte man jedoch bis 3.50 Schweizer Franken (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbau_am_Zürichsee, gesehen am 11.04.2013). - Der Schweizerwein schmeckte mir und Stäbli, der ausgesprochenen Sinn dafür hatte, sehr gut (H. Thoma, Im Winter des Lebens, 1919).

Spanierwein   „spanischer Wein“

Quelle: Wie's Sitte, hat er hinterher noch zu artigem Gespräch zu bleiben, wozu es süßen Spanierwein gibt (Lewin, Ein Kerl, Lompin genannt, 1989). - Sie essen den ganzen Tag Tauben und Fischragout und gebratene Krammetsvögel und junge Saatkrähen und trinken die feinsten und teuersten Ungar- und Spanierweine dazu (Klabund, Bracke, 1918).

Steinwein   „Wein vom Stein bei Würzburg“

Quelle: Im Jahr 1726 wurde der gute Steinwein des Bürgerspitals erstmals in den seitdem für Franken typischen Bocksbeutel abgefüllt (https://de.wikipedia.org/wiki/Würzburger_Stein, gesehen am 11.04.2013). - Die vorzüglichsten und feinsten F., Weine ersten Ranges von außerordentlicher Feinheit und Würze, viel Mark, Süße, ausgezeichnetem Feuer und großer Haltbarkeit, sind der Leistenwein von der Südseite der Festung Marienberg, einem Terrain von 25 Hektar, und der Steinwein von dem Berge Stein bei Würzburg, der z. T. dem Hospital zum Heiligen Geist (daher Heiliger Geistwein) gehört und in plattkugelrunden Flaschen (Bocksbeutel) versandt wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Frankenweine).

Tarragonawein   „Wein aus dem katalanischen Tarragona“

Quelle: Tarragonawein, der über die Stadt Tarragona ausgeführt wird, ist dem Malagawein sehr ähnlich (Klocke/Troost, Praktische Weinkunde, 1953). - Im Anfang konnte ich nur Milch und Zitronenwasser genießen, dann aber mußte ich Eier essen und der Arzt verordnete mir auch auf Kosten der Krankenkasse eine Flasche Tarragonawein (Bromme, Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters, 1905).

Tauberwein   „Wein aus dem fränkisch-nordbadischen Taubertal“

Quelle: Die geschichtlichen Wurzeln reichen jedoch bis ins frühe 16. Jahrhundert zurück, als ein Weinberg angelegt wurde, um eine Alternative zu den Main- und Tauberweinen zu haben, die bis dahin kostspielig nach Ansbach verfrachtet werden mussten (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinberg_(Ansbach), gesehen am 11.04.2013). - Tauber, l. Nebenfluß des Mains, entspringt an der Grenze von Württemberg und Bayern in Mittelfranken, mündet nach 120 km bei Wertheim; nicht schiffbar; ihr Tal (Taubergrund) reich an guten Weinen (Tauberweine) (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Tauber).

Teneriffawein   „Wein von der spanischen Insel Teneriffa“

Quelle: Der spanische Kapitän, mit Namen Sovilla, gab eine Buddel Teneriffawein aus (Pape, Lorang, 2003). - Teneriffawein, der in den indischen Besitzungen Hollands zur Darstellung offizineller Präparate, sowie als Arzneiwein Anwendung findet, zeigte bei 16 verschiedenen Untersuchungen folgende Zahlen (Jahresbericht über die Fortschritte der Pharmacognosie, Pharmacie und Toxicologie, 1904).

Tirolerwein   „Wein aus Tirol“

Quelle: Nachdem er einige Gläser billigen Tirolerwein getrunken hatte, dämmerte ihm der Gedanke, dass dieses Geschöpf in naher Zukunft das gesamte Hohenemser Volk zu Gesicht bekomme (Ernst, Anima, 2010). - Damals hatte Judith mich fürstlich bewirtet; wir verzehrten mitsammen einen goldigen gewaltigen Eierkuchen und tranken dazu roten Tirolerwein (Voß, Zwei Menschen, 1949).

Tokajerwein   „Wein aus dem Gebiet der ungarischen Stadt Tokaj“

Quelle: Besagtes Hutmuseum legt seinen Sammlungsschwerpunkt auf Hüte aus der Zeit von Kaiser Franz Joseph I., während die Weinschatzkammer über Weinraritäten der Kronländer aus drei Jahrhunderten verfügt, mit einem Schwerpunkt auf Dessertweinen, insbesondere Madeiraweinen ab 1795 bis 1916 sowie seltenen Tokajerweinen (https://de.wikipedia.org/wiki/Josefstadt_(Wien), gesehen am 11.04.2013). - Die Hofrätin hatte für Gertrud eine Flasche Tokaier mitgebracht, denn der Tokaierwein galt damals für eine Art Lebenselixier (Wassermann, Das Gänsemännchen, 1915).

Ungarwein   „ungarischer Wein“

Quelle: Am 29. April 1791 feierte Nagy sein 50–jähriges Dienstjubiläum, dazu erhielt er Glückwünsche des Königs und 100 Bouteillen Ungarwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Alexander_Andreas_Joseph_von_Nagy, gesehen am 11.04.2013). - Ungarweine, die in Ungarn und seinen ehemaligen Nebenländern erzeugten Weine, zeigen außerordentliche Mannigfaltigkeit, aber sämtlich südlichen Charakter (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Velletriwein   „Wein aus dem mittelitalienischen Velletri in Latium“

Quelle: "Orvieto-, Frascati- und Velletriwein", lallte er, als ich die Küche betrat. "Du sollst die Flaschen nur öffnen und nicht jeden Tropfen probieren", mahnte ich ihn spaßig (Doerrier, Die Lukasbrüder, 2016). - Bei einem dieser Schmause nun, denen natürlich auch der rote Velletriwein nicht fehlen durfte, waren wir auf den kindisch-übermütigen Gedanken einer Wette verfallen (Le Fort, Das Schweißtuch der Veronika, 1928).

Xerezwein, Jerezwein   „Sherry, Süßwein aus dem spanischen Jerez“

Quelle: Mrs. Washingtons Crap soup 2 hartgekochte Eier - 2 Eßlöffel Butter - 2 Eßlöffel Mehl - die geriebene Schale einer halben Zitrone - 3/4 Liter gekochte Milch - 3/4 Pfund Krabbenfleisch - 1/8 Liter Sahne - 2 Teelöffel Worcestersoße - 1/4 Liter Madeira- oder Xereswein - Salz - Pfeffer (für sechs, sieben Personen) (Die Zeit, 18.12.1959). - Xereswein (spr. che-), s.v.w. Sherry (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Zyperwein, Cyperwein   „zyprischer Wein“

Quelle: Auf der Paßhöhe des Monte di Somma tischt eine Gastwirtin das Mittagsmahl auf und serviert dazu einen Zyperwein (Svoboda, Eine kurfürstliche Winterreise nach Italien, 1998). - Der noch unlängst vernachlässigte Weinbau, der den seit dem Altertum hochberühmten, jetzt aber überaus roh bereiteten Cyperwein liefert, gedeiht bis über 1000 m Höhe und fängt an, sich auszubreiten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Cypern).

Zypernwein, Cypernwein   „zyprischer Wein“

Quelle: In den Quellen wird der Muskateller häufig auch "griechischer Wein" oder "Zypernwein" genannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Muskateller, gesehen am 11.04.2013). - Im Augenblick, da Meister Mathis den blutigen Finger zum Munde führte, mit der Zunge das Wunder zu kosten, war es ihm, als schösse ein unsichtbarer geistiger Strom wie ein Rausch von Zypernwein in ihn ein (Weismantel, Die höllische Trinität, 1943).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktionsortbezeichnung als Vorderglied
Klosterwein   „in einem Kloster hergestellter Wein“

Quelle: Heute ist "echter" Klosterwein eine Rarität, die man aber gleich in Geisenheims Nachbarstädtchen Rüdesheim kaufen kann (Berliner Zeitung, 20.10.2001). - Nachdem die Ankömmlinge Platz genommen hatten, wurde zunächst eine Schnupftabaksdose herumgereicht, später eine Kanne Klosterwein (Wille, Glasberg, 1920).

Landwein   „auf dem Land hergestellter Wein“

Quelle: Seit 1982 gibt es in Deutschland die Bezeichnung Landwein als Qualitätsstufe für einen gebietstypischen trockenen oder halbtrockenen Tafelwein höherer Qualität (https://de.wikipedia.org/wiki/Landwein, gesehen am 05.04.2013). - Seit 1870 sind etwa 40 Proz. der Ausfuhr gewöhnliche Landweine, die nach Brasilien gehen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Portwein).

Stadtwein   „in einer Stadt hergestellter Wein“

Quelle: Ende der 1960er Jahre wurden wieder Weinreben im Lattenberg bei Stäfa und in Regensberg angebaut und eine eigene Weinkelterei in Betrieb genommen. Seither kommt der Zürcher Stadtwein exklusiv von der Familie Zweifel (https://de.wikipedia.org/wiki/Zweifel_(Unternehmen), gesehen am 11.04.2013). - Im Jahre 1593 werden dem Kellermeister außer dem Stadtwein auch 110 Eimer Benefiziatenwein übergeben (Mayer, Geschichte von Wiener Neustadt, 1927).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Bauernwein   „einfacher Landwein“

Quelle: Und um Verwechslungen mit dem dünnen, sauren Bauernwein gänzlich zu vermeiden, entsorgten die Gallo-Nero-Winzer auch noch die vertraute, bauchige, bastumhüllte Fiasco und füllten ihren reformierten Wein stattdessen in schicke Bordeauxflaschen (Die Zeit, 30.07.2013).

Bischofwein   „Getränk aus Rotwein, Zucker und Pomeranzenschalenabrieb“

Quelle: Bischof (Bischofwein), aus Rotwein mit Zucker und der dünn abgeschälten Schale von grünen bittern Pomeranzen (zwei Früchte auf eine Flasche) bereitetes Getränk [...] Das Getränk gelangte im Mittelalter aus Italien und Frankreich nach Deutschland, doch scheint der Name nicht vor dem 17. Jahrh. vorzukommen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bischof [2]).

Botenwein   „Wein als Naturalabgabe an Gerichtszeugen“

Quelle: "Botenwein" war am Rhein eine Gerichtsgebühr für die Schöffen und deren Haftungspflicht zum Gerichtszeugnis (Jahrbuch für Volkskunde, 1994). - Den gleichen Sinn (wie vinum testimoniale, testimonii, Zeugenwein) hat Botenwein (Eigen, Die Verbotung in den Urteilen des Ingelheimer Oberhofes, 1966).

Damenwein   „Wein für Frauen“

Quelle: Merlot ist geschmeidiger als Cabernet Sauvignon, die andere große Rebe des Bordeaux, weicher mit weniger Gerbstoffen. Für Menschen wie Miles ein typischer "Damenwein". Blödsinn! (Der Tagesspiegel, 27.02.2005). - Er ist besonders als Damenwein beliebt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Roussillonweine).

Dichterwein   „Wein für Dichter“

Quelle: Willy Gysel, der dort Reben gepachtet hat, lud zum Apéro mit Riesling X Silvaner und Dichterwein (Pinot) und selbst gebackenem Zopf (https://issuu.com/bbf.ch/docs/cilag_retorte_4_13_k55_web, gesehen am 14.04.2016). - Aus wessen Hand hast du den Dichterwein getrunken? (Jacob, Das türkische Schattentheater, 1900).

Doktorwein   „gesundheitsfördernder Wein“

Quelle: Der Wein wurde früher wegen seiner diuretischen (harntreibenden) Eigenschaften gerne auch "Doktorwein" genannt (Steurer, Weinhandbuch, 2003). - Ja, hier in Bernkastel, bei dem berühmten Doktorwein, hat der Mittagszug zweiunddreißig Minuten Aufenthalt - gerade die rechte Zeit für einen mit Verstand getrunkenen Schoppen (Die Zeit, 26.12.1957).

Dreimännerwein   „schlechter Wein, den man nur mit Unterstützung von drei Männern trinken kann“

Quelle: Sein nach Wein riechender Atem verriet Franziska, dass er von dem Dreimännerwein gekostet haben musste (Zinßmeister, Der Hexenschwur, 2013). - Böse Zungen sprechen vom Dreimännerwein: Er ist so sauer, daß zwei Helfer den schlafenden Trinker ständig wenden müssen, damit der Saft kein Loch in seine Magenwand brenne (Die Zeit, 27.04.1962).

Frauenwein   „Wein für Frauen“

Quelle: Beschissener Frauenwein. Lieber den Weißwein aus Umbrien, 13 %, das ist doch mal was! (Frings, Ein makelloser Abstieg, 2011). - Vornehme Weine von mancherlei Art wachsen, wofern man den Schritt etwas groß nimmt, gleichsam vor der Türe: der süße Ruster, ein Frauenwein, an die Rebe des Südens erinnernd, der geistvolle Ödenburger, rheinweinartig (Deutsche Zeitschrift 23, 1910).

Fürstenwein   „Wein für Fürsten“

Quelle: Da war ich froh, Vaduzer Fürstenwein und helvetischen Winzerkäse aus dem Bauchbeutel kramen zu können (Pietrass, Mit einem Bein in Liechtenstein, 2007). - Der Rauenthaler heißt seit dem Fürstenkongreß von 1863 Fürstenwein, weil damals die Stadt Frankfurt ihre Gäste mit diesem Wein bewirtete (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Rheinweine).

Gesindewein   „einfacher, oft verwässerter Wein für das Gesinde“

Quelle: Viele Weingutbesitzer mußten diesen Gesindewein zukaufen (Schober, Von der Revolution zur Konstitution: Tirol in der Ära des Neoabsolutismus (1849/51-1860), 2000). - Auf diesem Tisch stand ein Teller mit gerösteter Polenta und einer dünnen Schnitte Speck, dazu ein Glas Schepps (dünner Gesindewein) und eine Schnitte Brot (Die Neue Rundschau 18, 1907).

Götterwein   „Wein für Götter, herrlicher Wein“

Quelle: Inniger kann kein Liebender seiner Pamina zuhören als dieser Tamino in der Nachahmung ihrer Motionen, fröhlicher kann kein Genießer zwei Gläser roten Götterweins an die Brust pressen als dieser Papageno (Der Tagesspiegel, 07.08.2002). - Birgst einen stärkenden Trank vom besten Götterwein. / Lachtest schon Vater Adam, als er die Eva nahm (Drach, Kinder der Träume, 1920).

Gotteswein   „von Gott gegebener Wein“

Quelle: Bedenkt man die wörtliche Bedeutung von islâm "Hingabe an Gott", wäre der Dichter, den Gotteswein trinkend, d.h. sich Gott immer mehr hingebend, bereit, dafür mit seiner Hingabe an Gott zu zahlen (Kellner-Heinkele/Kleinmichel, Mir 'Alisir Nawa'i, 2003). - Er ist berauscht von der Gottheit: Trunken sind wir alle von dem Gotteswein (Gral 10, 1916).

Grafenwein   „Wein für Grafen“

Quelle: Doch bevor sich der Verwaltungschef auf der Sonnenterrasse des Schlosses an einem Grafenwein labt, fließt bekanntlich noch viel Wasser die Weser runter (Weser-Kurier, 17.01.2016).

Heidenwein   „Wein der Heiden, religiös tabuisierter Wein“

Quelle: Wenn jemand aus einem Gefäß (mit erlaubtem Wein) in ein Gefäß (mit Heidenwein) gießt, so ist das, was in dem Gefäß, aus dem er gegossen hat, erlaubt, das, was in dem Gefäß ist, in das hineingegossen wurde, verboten (Plietzsch, Die Mischna, 2008).

Heldenwein   „Wein für Helden“

Quelle: Ein echter Heldenwein, mit einer tief verwurzelten Geschichte (https://www.weinvorteil.de/weinversand/Italien/Toskana/LOpera-Duca-di-Saragnano-Vino-Rosso::5659.html, gesehen am 15.04.2015).

Herrenwein   „Wein für Herren“

Quelle: Lemberger werden gerne als so genannte Herrenweine bezeichnet (Bogner, Das Land des Neckars, 2005). - Aber heute wollen die Knechte den besseren Wein trinken, den Herrenwein, ohne Wasser, ungemischt (Schuder, Agrippa und das Schiff der Zufriedenen, 1977).

Kindbetterwein   „Wein als Stärkungsmittel für Frauen nach der Entbindung“

Quelle: In Winterthur bekamen die Frauen, welche mit Zwillingen oder gar Drillingen gesegnet wurden, einen oder zwei Eimer Kindbetterwein, um die Kinder ordentlich stillen zu können (Steinhausen, Monographien zur deutschen Kulturgeschichte, 1900).

Krankenwein   „gesundheitsfördernder Wein für Kranke“

Quelle: Den Weinen aus der Humagne Blanche schreibt man gesundheitsfördernde Eigenschaften zu. Er wurde bereits seit dem 12. Jahrhundert als belebender Krankenwein geschätzt und der Name Vinum humanum bezieht sich namentlich darauf (https://de.wikipedia.org/wiki/Humagne_Blanche, gesehen am 05.04.2013). - Medizinalwein (Krankenwein), als Arznei zu benutzender Wein, besonders Süßwein aus Ungarn (Ruster Ausbruch, Tokaier etc.), Spanien und Portugal (Malaga, Sherry, Portwein), dann auch jeder mittelschwere bis schwere Wein und der Wein, der zur Bereitung gewisser pharmazeutischer Präparate, wie Pepsin-, Condurangowein, wein iger Rhabarbertinktur, vorgeschrieben ist (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Medizinalwein).

Kutscherwein   „Wein für Kutscher“

Quelle: Königs hatte nämlich eben das Guanolied verfaßt und sich dazu aus meinem Weinkeller eine der besten Sorten kommen lassen, die bei meiner Ankunft aber rasch durch Kutscherwein ersetzt worden war (Fischer, Aus meinem Leben, 1922).

Pfaffenwein   „Wein für Geistliche“

Quelle: Unser Generalissimus ist in großer Delektation und will, daß du ihm aus einem sonderlichen Becher knieend eine Maß Pfaffenwein kredenzen sollst (Hofmannsthal, Der Turm, 1923-24).

Ratswein   „dem Rat einer Bürgerschaft zustehender Wein“

Quelle: Da diese selten in zu verhandelnde Streitigkeiten gerieten, erhielten die sich aus den Ratsherren rekrutierenden Richter neben ihren regulären Einkünften nur einen zusätzlichen Anteil Ratswein als Entlohnung (https://de.wikipedia.org/wiki/Kölner_Gerichtswesen_vom_Mittelalter_zur_Neuzeit, gesehen am 11.04.2013). - wie hätt ich vor so vornehmem Herrn keinen Respekt - aber leider, der speisen wohl grad mit den Hochmögenden in Protzenburg, wenn sie nit schon beim Ratswein sind (Avenarius, Faust, 1919).

Ritterwein   „Wein für Ritter“

Quelle: So werden zum Beispiel in den Gasthäusern Rittermenüs angeboten, und bei den Weinbauern kann man Ritterwein trinken (Die Zeit, 13.07.1990). - Man unterschied in den Jahren 1327-29: Ritterwein, guter Wein, alter Wein, guter junger Wein, junger Wein, Dienerwein, Füllwein, guter Most, Most und Dienermost (Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, 1947).

Teufelswein   „teuflischer, gefährlicher Wein“

Quelle: Die Flaschen hielten dem Druck der Kohlensäule nicht stand. Bis zu 90 Prozent platzten in den Kellern. Teufelswein nannte man den Champagner deshalb (http://www.deutschlandfunk.de/vom-teufelswein-zum-exportschlager.724.de.html?dram:article_id=98357, 31.12.2005). - Der langte hastig zu und schlürfte gierig von dem Teufelswein (Paetow, Die schönsten Wesersagen, 1961).

Werberwein   „Wein, der bei der Anwerbung von Soldaten gereicht wird“

Quelle: Werberwein: Bezeichnung (auch Werbewein oder Werbetrunk) für einen alkoholischen Trunk wie zumeist Wein oder Schnaps, der früher von den Werbern als Motivation bzw. den neugeworbenen Söldnern bzw. Rekruten gereicht wurde (http://www.wein-plus.eu/de/Werberwein_3.0.11434.html, gesehen am 16.04.2016). - Wider Willen werden auch Zsupán und Ottokar dazu gebracht, vom Werberwein zu trinken und zum Militär zu gehen (Schnoor, Mosaik-Opernführer, 1979).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
Abendwein   „Wein, den man am Abend trinkt“

Quelle: Beim Abendwein singt jemand das Volkslied von "Inno della Vallone", jenem Tessiner, der auswandert - nach Italien (Die Zeit, 06.10.1989). - Wer hat aus dir getrunken / Den Abendwein / Und ist in Schlaf gesunken / Und war allein? (Das Innere Reich 9, 1942).

Frühwein   „Wein, den man in der Frühe trinkt“

Quelle: Junge Weibsleute gingen mit leisem Schwatzen umher und verteilten an die Soldleute die Morgensuppe und den Frühwein (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

Johanniwein   „beim Johannisfest gesegneter Wein“

Quelle: Der Hausherr gibt jedem Vieh geweihtes Salz, Palmbuschnkazln und Johanniwein und besprengt sie mit Stephani- oder Dreikönigswasser (Wörter und Sachen 5, 1913).

Johanniswein   „beim Johannisfest gesegneter Wein“

Quelle: Aus diesem Anlass bringen Winzer zu diesem Tag neuen Wein zur Kirche. Er wird als Johanniswein gesegnet (Gies, Advent im Rheintal, 2013). - Johannissegen, Johannisminne, Johanniswein, der in kath. Kirchen am Gedächtnistage Johannes des Evangelisten (27. Dez., daher Johannisweihe) gereichte Wein, der besondere Segenskraft haben soll (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Johannissegen).

Maiwein   „Maibowle, im Mai getrunkenes Getränk aus Weißwein und Waldmeister oder ähnlichen Kräutern“

Quelle: Eine Maibowle (auch Waldmeisterbowle, Maiwein oder Maitrank) ist eine Bowle, die mit dem typischen, intensiven Aroma des Waldmeisters versetzt wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Maibowle, gesehen am 05.04.2013). - Am Rhein kehren zur Zeit des Maiweins, der Rosen und der Nachtigallen immer wieder die Tage der heiligen Pfingsten wieder (Kalbeck, Johannes Brahms, 1915-21).

Maienwein   „Maibowle, im Mai getrunkenes Getränk aus Weißwein und Waldmeister oder ähnlichen Kräutern“

Quelle: Brüder, laßt die Gläser klingen, / Angefüllt mit Maienwein (Busch, Frühlingslied, 1909).

Martiniwein   „am Martinsfest (10.11.) ausgeschenkter Wein“

Quelle: Der Märteswein (auch Martiniwein) wurde den Bürgern der Altstadt Hanau bis ins 19. Jahrhundert jährlich am Abend vor dem Martinstag (10. November) frei ausgeschenkt (https://de.wikipedia.org/wiki/Märteswein, gesehen am 05.04.2013). - Weit mehr als an die Gans hält man sich besonders in niederösterreichischen Weingegenden an den "Martiniwein" (Gugitz, Das Jahr und seine Feste im Volksbrauch Österreichs, 1950).

Martinswein   „am Martinsfest (10.11.) ausgeschenkter Wein“

Quelle: Man trank ihn, den Martinswein, zu des Heiligen Lob und Ehre, z. B. das Martiniloben in der Steiermark (Gülpers, Kirchenpatrone im ehemaligen Landkreis Bergheim, 2005). - An diesem Abend erhielten die Beamten von dem Rat, das Gesinde von seiner Herrschaft und die Handwerker von den Gutshöfen und sonstigen Kunden, für die sie arbeiteten, den Martinswein (Archiv für Frankfurts Geschichte und Kunst, 1948).

Michaeliwein   „am Michaelstag (29.9.) ausgeschenkter Wein“

Quelle: Sankt Michaeliwein muß Muskateller sein, wie gern gedenk ich sein, trotz meinem Zipperlein (Kreuzberg, Deutsches Volkstum im Rheinlande, 1934).

Mittagswein   „Wein, den man am Mittag trinkt“

Quelle: Absurderweise keltert man gerade in Deutschland ideale Mittagsweine, leicht restsüße und vor allem alkoholarme Rieslinge an der Mosel, in der Pfalz, im Rheingau oder auch in Rheinhessen (Die Zeit, 06.10.2010). - Hyrkan sagte: Der Morgenschlaf, der Mittagswein, die Tändeleien mit den Kindern, das Verweilen in den Versammlungshäusern der gemeinen Leute, schaffen den Menschen frühzeitig aus der Welt (Pollák, Rabbi Nathans System der Ethik und Moral, 1905).

Morgenwein   „Wein, den man am Morgen trinkt“

Quelle: du schläfst noch ich / sitze beim morgenwein / die hütte verlärmt (Kraft, Matrix, 2003). - Sein rotes, vom Morgenwein schon wieder etwas erhitztes Gesicht schaute so kläglich aus den sorglich gepflegten Spitzen des Jabots, daß Peter ein wenig lachen mußte (Gierer, Die Geige, 1938).

Nachtwein   „Wein, den man zur Nacht trinkt“

Quelle: In Lübeck hatte jeder Ratsherr, der in öffentlichen Angelegenheiten verreisen mußte, Anspruch auf ein Stübchen Wein für die erste Nacht in der Fremde: diese reichlich bemessene Spende hieß der Nachtwein (Hartmeyer, Der Weinhandel im Gebiete der Hanse im Mittelalter, 1905).

Sonntagswein   „Wein, den man am Sonntag trinkt“

Quelle: Sie liefert gefälligen, leichten bis mittelschweren Rotwein, oft mit leicht bitterem Nachgeschmack. Er wird in riesigen Mengen produziert und in der Region jung, meist als Sonntagswein, getrunken (Johnson, Der große Johnson: Die Enzyklopädie der Weine, Weinbaugebiete und Weinerzeuger der Welt, 2012). - Das gerade unterscheidet uns von Früheren, daß wir nicht das Dach mit Zinnen und Türmen vor dem Erdgeschoß ausbauen wollen und daß wir das tägliche Brot für wichtiger halten als den Sonntagswein (Kunstwart und Kulturwart 18, 1905).

substantivisches Determinativkompositum mit Mahlzeitbezeichnung als Vorderglied
Dessertwein   „als Nachtisch getrunkener Süßwein“

Quelle: Dessertwein oder auch Süßwein ist ein Sammelbegriff, der vollmundige Weine mit starker Süße bezeichnet. Traditionell werden solche Weine in einigen Ländern und Weinregionen oft am Ende einer Mahlzeit mit dem Dessert oder zum Käse gereicht (https://de.wikipedia.org/wiki/Dessertwein, gesehen am 05.04.2013). - Dessertweine, schwere süße Weine (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Dessert).

Frühstückswein   „Wein, den man zum Frühstück trinkt“

Quelle: Am nächsten Morgen wachten sie gemeinsam auf und Janine schlug vor: "Wir gehen zum Wein-Natas frühstücken." "Meinetwegen." "Die haben einen leichten Frühstückswein." (Fienhold, Kaputt in Frankfurt: Harry doesn't mind, 2008). - P. ist ein Frühstückswein und darf nur glasweise getrunken werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Portwein).

Jausenwein   „Wein, den man zum Nachmittagsimbiss trinkt“

Quelle: Steirischer Jausenwein - Ein Cuvée aus typisch steirischen Rebsorten - spritzig und fruchtig - dazu passend: idealer Begleiter zu einer Brettljaus'n (http://www.eoryschenke.at/weine.htm, gesehen am 15.04.2015).

Vesperwein   „Wein, den man zum Nachmittagsimbiss trinkt“

Quelle: Du weißt genau, dass ich nie vor dem Vesperwein scherze (Sons, Rhanmarú, 2014). - Man trank den Vesperwein, zeigte sich einander in neuen Prunkgewändern und gab sich ein so prahlerisch Ansehn wie möglich (Eschstruth, Im Schellenhemd, 1913).

substantivisches Determinativkompositum mit Zweck- und Anlassbezeichnung als Vorderglied
Abendmahlswein   „konsekrierter Wein, der bei der Eucharistie gereicht wird“

Quelle: 1624 ergänzte sie eine alte, kurfürstliche Stiftung zur Versorgung der ihr zugehörigen 33 Kirchengemeinden mit Abendmahlswein (https://de.wikipedia.org/wiki/Hedwig_von_Dänemark, gesehen am 05.04.2013). - Paulinertrank (lat. Paulina potio), im Mittelalter soviel wie Gift, vielleicht nach dem Mönch Paulinus, der Kaiser Heinrich VII. angeblich mit Abendmahlswein vergiftet haben soll (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Paulinertrank).

Abschiedswein   „Wein, den man zum Abschied trinkt“

Quelle: Entsprechend bezeichnete er den 1540er Wein als "Valetetrunk", den Abschiedswein (Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung 126, 2008). - Dann nahmen die Beamten sein Halsbrett, verbrannten es, ums Feuer tanzend, und wärmten daran den letzten Abschiedswein (Ehrenstein, Räuber und Soldaten, 1927).

Altarwein   „konsekrierter Wein, der bei der Eucharistie gereicht wird“

Quelle: Messwein, auch Altarwein, ist der Wein, der in christlichen Gottesdiensten zur Feier der Heiligen Messe oder des Heiligen Abendmahles verwendet wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Messwein, gesehen am 05.04.2013). - "In den Fässern ist Altarwein," flüsterte ich; "sollen wir nicht ein Weniges davon trinken?" (Wille, Die Abendburg, 1909).

Bannwein   „Wein, der nur in einem bestimmten Gebiet an bestimmte Abnehmer verkauft werden darf“

Quelle: Dem Burggrafen war es verboten, den Besitz der Bevölkerung anzutasten, den Bannwein zu verkaufen und Schiffe der Einwohner ohne deren Einverständnis für Herrendienste in Beschlag zu nehmen (https://de.wikipedia.org/wiki/Urkundeninschriften_des_Speyerer_Doms, gesehen am 05.04.2013). - Die Freiheitsurkunden Heinrichs V. für Speyer und Worms, die Kämpfe um den Bannwein und andrerseits die Gewerbefronden des Straßburger Bischofsrechts gehören in diesen Zusammenhang (Jahresberichte für deutsche Geschichte 2, 1926).

Begräbniswein   „Wein, den man bei einer Leichenfeier trinkt“

Quelle: Und als Schmiermittel diente uns die sog. "Lacrimae Christi", ein schwerer Rotwein aus Neapel, ein Begräbniswein, wie ihn ein prophetischer Kenner einmal genannt hat (Wortstrom Phantasie/Das erzählte Leben, 1994). - So nahm er sorgsam und zärtlich das Maß von seinem rechten Fuße, schnitt danach aus der Rindshaut neunzehn Pantoffeln zurecht und hatte deren sechs recht zierlich fertiggestellt, als der Schuster heimkehrte, etwas schwer von dem genossenen Begräbnisweine (Mauthner, Ausgewählte Schriften, 1919).

Empfangswein   „Wein, der zum Empfang gereicht wird“

Quelle: Der ist mit seiner krimiverrückten Mutter auf Urlaub und allerdings sehr verwundert, die beste Suite und einen Empfangswein zu bekommen (https://de.wikipedia.org/wiki/Wenn_jeder_Tag_ein_Sonntag_wär, gesehen am 05.04.2013).

Erntewein   „den Erntearbeitern als Teil der Entlohnung ausgehändigter Wein“

Quelle: der "Erntewein" durfte für diese wichtige Zeit den gewöhnlichen Most verdrängen (Häfner, Vom schwäbischen Dorf um die Jahrhundertwende, 1981). - Bis heute lagert der Obstwein friedlich neben seinem edleren Bruder, dem Traubenwein, teils als Brenngut, teils als Erntewein und billiger Trunk für die breitesten Schichten der Bevölkerung (Wein und Rebe, 1929).

Faschingswein   „beim Karneval getrunkener Wein“

Quelle: Und am Abend wird im Café Binggl der Faschingswein 2016 präsentiert und auch der neue Faschingsprinz! (https://de-de.facebook.com/hotelbinggl, 10.11.2015).

Festwein   „für ein Fest hergestellter Wein“

Quelle: Zur Siebenhundertjahrfeier der Eidgenossenschaft 1991 entwarf sie die Weinetiketten für die offiziellen Festweine (https://de.wikipedia.org/wiki/Simone_Erni, gesehen am 05.04.2013). - Romanée mousseux ist mein Festwein geblieben (Schleich, Besonnte Vergangenheit, 1921).

Firstwein   „beim Richtfest den Handwerkern gereichter Wein“

Quelle: Als Belohnung für die geleisteten Mühen stiftete Lindl den insgesamt 32 am Rohbau beteiligten Arbeitern anlässlich des Richtfestes acht Gulden für den traditionellen Firstwein (Gattinger, Bier und Landesherrschaft, 2007). - Schließlich werden den Zimmerleuten für ihren gebräuchlichen Firstwein die damals anständige Summe von 3 Gulden und 30 Kreuzern ausgezahlt (Forstliche Wochenschrift Silva, 1935).

Friedewein   „Wein als Naturalabgabe an den Richter bei einem Friedensschluss“

Quelle: Der Friedewein des landesherrlichen Richters als Gebühr für die Wirkung des Königsbannes ist nach einer Schöffenordnung von 1415 (Nr. 12) für die Länder Wesel und Dinslaken noch so spät geltendes Recht (Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte, 1925).

Friedenswein   „Wein, den man zur Feier eines Friedensschlusses trinkt“

Quelle: In der Tourist-Information kann man "Friedenswein" und "Friedenssecco" käuflich erwerben (Bremer, DuMont Bildatlas Osnabrücker Land, 2013). - Der Friedenswein kann da, wo man mit der Lese Geduld hat, vorzüglich werden (Schweizerische Zeitschrift für Obst- und Weinbau 54, 1945).

Geburtstagswein   „Wein, den man an einem Geburtstag trinkt“

Quelle: Alle Kollegen verzichten 2005 auf ihren Geburtstagswein und der Betriebsrat spendet dieses Geld (Arbeit und Wirtschaft, 2005). - Die Schwiegereltern bereiteten für ihre drei Schwiegersöhne ein Mahl und tischten ihnen Geburtstagswein auf (Wilhelm, Chinesische Volksmärchen, 1914).

Gesundheitswein   „gesundheitsfördernder Wein“

Quelle: Als Großmutter Geburtstag hatte, packt es Sonnenblumen in ein Körbchen, obwohl es wusste, dass sie Nelken lieber mochte, und einen roten Gesundheitswein, denn Großmutter kränkelte ein wenig (Deppert, Gesang aus dem Papierkorb, 2002). - Malagawein, wohl der bekannteste und feinste Likörwein der Welt, als Luxusgetränk, hauptsächlich als Gesundheitswein von alters her berühmt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Malagawein).

Hochzeitswein   „Wein, den man bei einer Hochzeit trinkt“

Quelle: Dessen Meinung nach könnte es sich um eine sogenannte Droste-Flasche handeln, was er jedoch für unwahrscheinlich hält, da er selber vor kurzem eine Charge von wenigen Flaschen des Hochzeitsweins der Annette von Droste-Hülshoff ausfindig machen konnte (https://de.wikipedia.org/wiki/Tatort:_Château_Mort, gesehen am 13.03.2016). - Er machte ihr seine Verbeugung, ging mit ihr zusammen ins Hochzeitszimmer und trank mit ihr zusammen den Hochzeitswein (Wilhelm, Chinesische Volksmärchen, 1914).

Kelterwein   „Wein als Naturalabgabe beim Keltern“

Quelle: In ihrer Nachbarschaft standen einst auch die herrschaftliche Scheune und das Amtsgebäude, hier wurden der Weinzehnte und der Kelterwein einbehalten (https://de.wikipedia.org/wiki/Löwenstein, gesehen am 05.04.2013). - Ein ähnliches Recht übten hier und da Kellereien in Bezug auf den Weinverbrauch eines gewissen Bezirks aus, und analog ist der Kelterzwang (Weinkelterbann) oder das Recht, von den Weinbauern eines gewissen Bezirks zu fordern, daß sie ihre Trauben auf der Bannkelter keltern oder wenigstens die festgesetzte Abgabe (Kelterwein) dafür entrichten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bannrecht).

Kirchenwein   „von der Kirche gekaufter Wein“

Quelle: Priester Walentin will abnehmen, er isst nur Müsli ohne Milch und Radieschen. Dann genehmigt er sich aber doch ein Gläschen Kirchenwein und dann noch eins (Stern-Magazin 60, 2007). - Über die Zusammensetzung der Kirchenweine des Moskauer Marktes berichtete A. Pule (Jahresbericht über die Fortschritte in der Untersuchung der Nahrungs- und Genussmittel 18, 1909).

Kneipwein   „einfacher Trinkwein, der auch in größeren Mengen bekömmlich ist“

Quelle: Es können alle Qualitätsstufen vom einfachen Kneipwein bis zur Trockenbeerenauslese erzeugt werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Riesling, gesehen am 05.04.2013). - Sie besitzen mehr Säure als die Rheinweine, sind aber gesund und wohlschmeckend, die besten Kneipweine der Welt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Moselweine).

Kneipenwein   „einfacher Trinkwein, der auch in größeren Mengen bekömmlich ist“

Quelle: Dieses erfreuliche Produkt vernünftiger Winzer und eines strengen Weingesetzes ist ein Kneipenwein par excellence: trocken, sauber, verträglich, erschwinglich (Die Zeit, 26.02.1982).

Kommunionwein   „konsekrierter Wein, der bei der Eucharistie gereicht wird“

Quelle: Nur so läßt sich erklären, daß zu vorgerückter Stunde ein Mönch namens Anmacad den verwegenen Einfall hatte, Kommunionwein herbeizuholen und dem Gast - und sicher auch sich selbst - großzügig davon einzuschenken (Der Tagesspiegel, 07.03.1998). - Der Rat von Obwalden hat bei einem Trinkverbot schon 1551 den Genuß von Kommunionwein ausdrücklich vorbehalten (Der Geschichtsfreund, 1920).

Konsumwein   „einfacher Trinkwein“

Quelle: Je nach Art der Gärung und Lagerung in Holz-, Metall- oder Kunststofffässern, Tanks oder Flaschen, dem Verschnitt unterschiedlicher Grundweine und einer Schönung zur Klärung und biochemischen Stabilisierung entstehen nach der Kellereibehandlung die unterschiedlichsten Erzeugnisse, vom billigen Konsumwein oder -sekt bis hin zum hochwertigen, teuren und prämierten Qualitätsprodukt (https://de.wikipedia.org/wiki/Kellerei, gesehen am 05.04.2013). - Zur Bereitung des eigentlichen Marsalaweins (vino conciato) werden verschiedene Sorten Naturweine gemischt und mit vino cotto (auf 0,33-0,25 seines Volumens eingekochter Weinmost, der übrigens auch im Innern Siziliens gewöhnlichem Konsumwein vor der Gärung zugemischt wird), mit vino sforzato oder surdo (mit Alkohol versetzter und gealterter Most) oder reinem Zucker und mit so viel Alkohol versetzt, daß der fertige Wein 17-21, in der Regel 18 Volumprozent Alkohol enthält (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Marsalawein).

Leichenwein   „Wein, den man bei einer Leichenfeier trinkt“

Quelle: Einige Züge hätte man auch verpaßt, weil inzwischen die Kerzen für die Totenwache und der Leichenwein ausgegangen waren (Hodjak, Zahltag, 1991). - Auch in den Erinnerungen eines ehemaligen rheinhessischen Pfarrers in der "Frankfurter Ztg." wird Leichenwein erwähnt (Hessische Blätter für Volkskunde, 1910).

Messwein   „konsekrierter Wein, der bei der Eucharistie gereicht wird“

Quelle: Messwein, auch Altarwein, ist der Wein, der in christlichen Gottesdiensten zur Feier der Heiligen Messe oder des Heiligen Abendmahles verwendet wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Messwein, gesehen am 05.04.2013). - Die Lampe hatte ich mit einem blauen Schal verhängt, und eine Flasche Meßwein vom Pfarrer stand bereit (Ringelnatz, Mein Leben bis zum Kriege, 1931).

Opferwein   „Wein, der bei einer Opferzeremonie verwendet wird“

Quelle: Der so präparierte Kopf wird anschließend geröstet und mit Opferwein abgelöscht, von dem die Teilnehmer des Rituales dazu reichlich trinken (https://de.wikipedia.org/wiki/Maena, gesehen am 05.04.2013). - Alle männlichen Familienmitglieder nehmen dazu je zwei Bogen Yamairi-Papier und Opferwein mit sich (Folklore studies, 1948).

Picknickwein   „bei einem Picknick getrunkener Wein“

Quelle: Leichter, junger, apfelfruchtiger, süßer und sehr kalter Coteaux du Layon gibt einen guten Picknickwein ab (Johnson, Der große Johnson: Die Enzyklopädie der Weine, Weinbaugebiete und Weinerzeuger der Welt, 2012). - Es giebt auch einen Picknickwein, welcher der hineingefallenen Fliege nicht bekommt, ja ihr sogar schadet. Mit solcher Fliege gehe man human um (Stettenheim, Der moderne Knigge, 1902).

Schirmwein   „Wein als Naturalabgabe für den herrschaftlichen Schutz“

Quelle: Deshalb hielt 1639 die vorderösterreichische Regierung in Rottenburg Abgaben, die der Kirche zustanden, zurück, weil diese mit dem Schirmwein an den Schutzherrn in Rückstand stehe (Binder, Hirschau: Landschaft, Kultur, Geschichte, Wirtschaft, 2004). - Neben den nun eingeführten Abgaben und Leistungen aus den Dörfern selbst blieb nach wie vor die Schirmabgabe, der Schirmwein vom Kloster selbst, bestehen (Mayer, Die Grafschaft Sigmaringen und ihre Grenzen im 16. Jahrhundert, 1959).

Speisewein   „Wein, den man zum Essen trinkt“

Quelle: Ein Gelber Muskateller Stmk eignet sich nicht sonderlich als Speisewein (http://www.infonapf.de/ein-gelber-muskateller-stmk-eignet-sich-nicht-sonderlich-als-speisewein/, gesehen am 15.04.2013). - Unter vier Jahren der zweyten Classe geschieht es kaum einmahl, daß ein Hauptwein wächst, meistens wenig und sauer; wenn widerwärtige Witterung mit einfällt, gibt es gemeiniglich einen halben Herbst, und wird ein gemeiner Speisewein (Allgemeiner hundertjähriger Kalender, 1900).

Tafelwein   „Wein, den man beim Essen trinkt“

Quelle: Der Begriff Tafelwein wurde in der neuen EU-Weinmarktordnung 2009 durch den Begriff "Wein" ersetzt. Dadurch wurde der missverständliche Zusatz "Tafel" eliminiert (https://de.wikipedia.org/wiki/Tafelwein, gesehen am 11.04.2013). - Badische Weine, die auf der badischen Bergstraße, im Main- und Taubergrund, in der Ortenau, auf dem Kaiserstuhl, im Breisgau, im Markgrafentum und Seeland gewonnenen Weine, zum großen Teil vortreffliche weiße und rote Tafelweine und einige, die auch höhern Ansprüchen genügen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Badische Weine).

Taufwein   „Wein, den man bei einer Tauffeier verwendet oder trinkt“

Quelle: An ihm wird jetzt eine Dreiliterflasche Bordeaux befestigt - der Taufwein für das Kreuzfahrtschiff, das bald zu seiner ersten Fahrt auslaufen wird (Die Zeit, 21.10.2010). - Vielleicht hatte auch Elise zu viel von dem Taufwein getrunken (Tumler, Ein Schloss in Österreich, 1953).

Tischwein   „Wein, den man zum Essen trinkt“

Quelle: Tischweine sind Konsumweine, die meist aus Verschnitten mit Auslandsweinen hergestellt werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Tafelwein, gesehen am 11.04.2013). - Bei größeren Abendessen giebt man außer den Tischweinen eine gute Flasche Rheinwein zum Fisch oder zur Pastete, vielleicht noch eine schwerere Sorte Rotwein zum Braten (Baudissin, Spemanns goldenes Buch der Sitte, 1901).

Trostwein   „Wein, den man zum Trost trinkt“

Quelle: Gott sei Dank ist eine Stunde kurz, vor allem um die fünfzig, sie gab noch drei Minuten drauf, voller Freude, daß es gleich ein Schlußwort und eine Flasche Trostwein gäbe (Jakobs/Walther, Festessen mit Sartre und andere Sonntagsgeschichten, 1996). - Weißling, der den Zusammenhang zwischen dem Ultimatum und Titschkerls Verschwinden in Trostwein ersäufte, brachte Anton einen Brief, der auf geheimnisvolle Art sich in die Diele verirrt hatte (Henz, Die Gaukler, 1932).

Versöhnungswein   „Wein, den man zur Versöhnung trinkt“

Quelle: Die Ironie des Schicksals hat es so gewollt, daß die Zeitbomben, die seinerzeit in Friedrichsruh gebastelt wurden (als Bismarck den Publizisten Maximilian Harden, bei der Flasche des ihn vom Kaiser geschenkten Versöhnungsweines, instruierte) erst hochgingen, als sowohl Otto wie Herbert Bismarck schon im Grabe lagen (Die Zeit, 08.03.1985). - Kein Versöhnungswein wird uns geschänkt (Herrmann-Neisse, Um uns die Fremde, 1936).

substantivisches Klammerkompositum mit Zweck- und Anlassbezeichnung als Vorderglied
Richtwein (1)   „beim Richtfest den Handwerkern gereichter Wein“

Quelle: Lag, als die Bauleute am denkwürdigen 17. April 1594 ihren Richtwein schlürften, schon ein Masterplan für die Stadterneuerung in den Schubladen des Geheimen Rats? (Kühlenthal, Der Augustusbrunnen in Augsburg, 2003).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Vorderglied
Zehntwein   „als Zehntabgabe abgegeben wird“

Quelle: In den Kellergewölben des Schlosses und des Spitals lag früher der Zehntwein, den die einstigen Winzer des Gollachtals abliefern mussten (https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Aub, gesehen am 11.04.2013). - Aber auch für den Pfarrer nahm er in jenen Tagen die Butte und sammelte den Zehntwein, treu, ehrlich, pünktlich und nüchtern (Hansjakob, Schneeballen vom Bodensee, 1900).

Zinswein   „als Zinsabgabe abgegebener Wein“

Quelle: Dazu kamen weitere Rechte wie Zölle, Liegenschaftsabgaben, Weinschank, Kelter- und Zinswein, Pachteinkünfte von Weingärten als Drittel- oder Viertelpacht, Gültgetreide und Kelter (Zeitschrift für Württembergische Landesgeschichte 68, 2009). - wie aber der Rufacher Amtsschaffner Notier solches erfuhr, legte er den Zinswein im Namen seines Herrn mit Beschlag (Jahrbuch für geschichte, sprache und literatur Elsass-Lothringens 29, 1913).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
Gliederwein   „Gewürzwein, der gegen die Gicht helfen soll“

Quelle: Das Volk deutete das lit in Glied, ein Wort, das mundartlich wie litt gesprochen wird und sich aus gelid, lit entwickelt hatte, und machte schließlich einen Gliederwein in der Schriftsprache daraus (Dörrer, Tiroler Fasnacht, 1949).

Leibwein   „Lieblingswein, Wein, den jemand am liebsten trinkt“

Quelle: Eine neue Kellnerin stellte sich als Resi aus Kirchbühl vor und brachte mir auf Anordnung vom Buchauer Franzi meinen Leibwein, einem Boxbeutel voll hellem Tiroler Gold (Der Zwinger 3, 1919).

Magenwein   „den Magen stärkender Wein“

Quelle: Alkoholauszug: 3 g in 100 ml Weißwein (5 Tage ziehen) als Magenwein nach dem Essen (Hinrichsen/Jodat, Von Apothekern, Pillen und Kräutern, 2001). - man unterscheidet Falerno (vino tazzese), F. di Caleno (nahe den Ruinen des alten Capua, ein köstlicher roter Magenwein), F. Faustiano (auf den Hügeln der Faustin ischen Villa Ciceros, weiß, dem Greco sehr ähnlich), F. imperiale oder Massico (sehr feurig, würzig, wohlschmeckend) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Falérner Wein).

Tränenwein   „Lachrymae Christi, Wein vom Fuß des Vesuvs“

Quelle: Der Tränenwein des Handels sei vielmehr ein bernsteinfarbener, gleichfalls vortrefflicher bouquetreicher Muskat (Riederer, Knabenspielzeug, 1985).

substantivisches Determinativkompositum mit Preisbezeichnung als Vorderglied
Sechsmarkwein   „Wein, der sechs Mark kostet“

Quelle: Aus Ungarn brachte man sich die Platten und Stadtpläne von ganz Berlin, Paris oder London mit, gute Beziehungen zur Kaufhalle sicherten den Vorrat an Sechsmarkwein (Jentzsch, Aus dem Leben einer Normalbürgerin, 2001). - Verlangt nun jemand einen Sechsmarkwein, so zieht der Kellner eine Dreimarkflasche, die er mit der richtigen Marke versehen hat, aus "zarter Rücksicht" am Schanktisch auf und trägt sie mit dem bereitgehaltenen Kork dem Besteller dar (Bergg, Ein Proletarierleben, 1913).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Substanzbezeichnung als Vorderglied
Feuerwein   „feuriger, besonders intensiv schmeckender und wirkender Wein“

Quelle: Denn der Schomlauer ist ein Feuerwein, gewachsen auf einem Vulkan (Die Zeit, 16.09.2004). - Thekla blieb stehen, drückte innig meine Hand und schaute mir ins Auge mit einem dankbaren Blicke, der wie süßer Feuerwein durch meine Adern rann (Wille, Die Abendburg, 1909).

Flammenwein   „feuriger, besonders intensiv schmeckender und wirkender Wein“

Quelle: Wie lieb' ich dich, du wilde Ahr, / Du feurig' Kind im dunklen Haar, / Im grünen Kranz der Reben; / Mit deinem dunklen Flammenwein, / Mit deinem goldnen Sonnenschein / Und deinem frohen Leben! (Propaganda-Verband Preussischer Weinbaugebiete, 1928).

Purpurwein   „dunkelroter, purpurfarbener Rotwein“

Quelle: Ich weiß, du liebst die satten Purpurweine aus Burgund (Engelke, Rhythmus des neuen Europa, 1921).

Tintenwein   „Vino tinto, sehr dunkler Rotwein“

Quelle: da hörten die Polkwitzer einst berichten, es gäbe einen Rotwein, den Tintenwein, der wäre von ganz besonderer Güte (Peuckert, Schlesisch, 1950).

substantivisches Determinativkompositum mit Ereignisbezeichnung als Vorderglied
Kometwein   „besonders guter Wein, insbesondere der aus dem Jahr des Kometen Flaugergues im Jahr 1811“

Quelle: Der Frankfurter Dichterfürst befand einen 1811er Kometwein eines Hymnus für würdig (Das Neue Journal 9, 1960).

Kometenwein   „besonders guter Wein, insbesondere der aus dem Jahr des Kometen Flaugergues im Jahr 1811“

Quelle: Kometenwein ist eine Bezeichnung für besonders gute Weine. Der Begriff geht auf den Jahrgang 1811 zurück, an dem nicht nur der Komet Flaugergues erschien, sondern auch der angeblich beste Wein des Jahrhunderts hervorgebracht wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Kometenwein, gesehen am 05.04.2013). - Er genoß in der Rheingegend, wie er selbst sagte, die glücklichsten Jahre seiner Jugend, erfreute sich besonders auch des berühmten Kometenweines von 1811, streifte im Odenwald und der Bergstraße umher und fand reiche Nahrung für sein klares Auge und offenes Gemüt (Schmidt, Deutsche Buchhändler. Deutsche Buchdrucker, 1907, s.v. Mittler & Sohn).

Strumpfwein   „sehr saurer Wein, der einem die Löcher im Strumpf zusammenzieht“

Quelle: Weitere wenig schmeichelhafte Bezeichnungen waren "Gurgelfretter" und "Strumpfwein", d.h. manche Jahrgänge waren so sauer, dass es einem die Strumpflöcher zusammenzog (Rötz: 500 Jahre Stadt Rötz; 750 Jahre Pfarrei St. Martin, 2005). - In schlechten Jahren oder in ungünstigen Lagen wird der Rebensaft dieser Weininseln allerdings fast nicht zu kosten sein und die Volksausdrücke "Rachenputzer, Strumpfwein, Schuljungenwein, Wendewein, Dreimännerwein, Kanonenwein" nicht unangebracht sein (Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft in München 1, 1906).

Türkenwein   „minderwertiger Wein, insbesondere der aus dem Türkenjahr 1529“

Quelle: Trüb blieb der Jahrgang, der Wein wurde ungenießbar. Man nannte ihn den "Türkenwein", weil die Türken zu dieser Zeit Wien belagerten (Düwel-Hösselbarth, Ernteglück und Hungersnot: 800 Jahre Klima und Leben in Württemberg, 2002). - Um einen richtigen Krätzer mag es sich 1529 gehandelt haben, den man damals den Wiedertäufer oder den Türkenwein benannte (Potthoff/Kossenhaschen, Kulturgeschichte der Deutschen Gaststätte, 1933).

substantivisches Determinativkompositum mit Evaluierungsbezeichnung als Vorderglied
Gattungswein   „einfacher, aber guter Wein“

Quelle: Weiterhin definierte die Dalmasso Kommission Chianti als einen Gattungswein ohne hierarchische Unterschiede, als guten aber nicht erstklassigen Tischwein für ein breites Publikum (https://de.wikipedia.org/wiki/Chianti_(Wein), gesehen am 05.04.2013).

Hauptwein   „besonders wichtiger, bekannter Wein in einem bestimmten Gebiet“

Quelle: Hauptweine der Region sind Sciaccarellu, Grenache noir und Verentinu, daneben wird Cinsault, Mourvèdre, Syrah, Barbarossa, Carignan und Vermentino angebaut und verarbeitet (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbau_auf_Korsika, gesehen am 05.04.2013). - Der Hauptwein der Achaia, und heute wohl der berühmteste griechische Wein, ist der Mavrodaphne, ein edler, süßer Dessertwein aus der gleichnamigen Traube gekeltert (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Griechische Weine).

Kabinettwein   „besonders guter Qualitätswein mit hohem Oechsegrad“

Quelle: Die Kabinettweine müssen in Österreich außer den für Qualitätsweine geltenden Kriterien ein Mindestmostgewicht von 84° Oechsle aufweisen, ihr Alkoholgehalt darf 12,7 % nicht übersteigen (https://de.wikipedia.org/wiki/Prädikat_Kabinett, gesehen am 05.04.2013). - K. nennt man ferner ein Zimmer oder eine Abteilung für besonders wertvolle Gegenstände der Künste oder Wissenschaften, die, als Kabinettstücke, nicht allgemeinen Sammlungen einverleibt werden, also im Gegensatz zu Galerien, Sälen (Gemäldegalerie, Bibliotheksaal etc.); hieraus erklären sich Ausdrücke wie Kabinettwein, Kabinettauslese etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kabinett).

Kabinettswein   „besonders guter Qualitätswein mit hohem Oechsegrad“

Quelle: Und die 98er Scheurebe - ein Kabinettswein aus dem gleichen Weingut - errang bei einer Blindverprobung, bei der alle berühmten Sauvignon-Blanc-Weingüter der Welt vertreten waren, den zweiten Platz (Prinz Albert zu Sachsen, Bayern & Sachsen: gemeinsame Geschichte, Kunst, Kultur und Wirtschaft, 2004). - die Kabinettsweine werden nur in Flaschen verkauft und besitzen höchst angenehmen Geruch und Geschmack, gewürzhafte Süße, Konsistenz und Stärke (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Rheinweine).

Lieblingswein   „Wein, den jemand am liebsten trinkt“

Quelle: Der Chambertin, abgeleitet von Champ de Bertin, galt als der Lieblingswein Kaiser Napoléons (https://de.wikipedia.org/wiki/Gevrey-Chambertin, gesehen am 05.04.2013). - es gab meinen Lieblingswein, roten Aßmannshäuser (Tucholsky, Richard Alexander, 1923).

Prädikatswein   „Wein der höchsten Qualitätsstufe“

Quelle: Ein Prädikatswein, früher auch "Qualitätswein mit Prädikat", ist die höchste Qualitätsstufe bei deutschen Weinen (https://de.wikipedia.org/wiki/Prädikatswein, gesehen am 05.04.2013). - Außerdem ist es angemessen, von Prädikatsweinen zu fordern, daß bei ihrer Herstellung das durch die Natur vorgegebene Verhältnis ihrer wertbestimmenden Inhaltsstoffe nicht gewaltsam verändert wird (Der Deutsche Weinbau, 1964).

Qualitätswein   „Wein einer höheren Qualitätsstufe“

Quelle: Qualitätswein ist eine internationale Bezeichnung für Weine einer höheren Güteklasse, die bestimmte gesetzliche Mindestanforderungen erfüllen (https://de.wikipedia.org/wiki/Qualitätswein, gesehen am 05.04.2013). - Zur Erzielung eines guten Qualitätsweines sind für Weißweine zur Anpflanzung zu empfehlen: Weißer Riesling, Weißer Burgunder, Weißer Muskateller, Ruländer und Traminer (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Weinstock).

Weltwein   „weltweit bekannter Wein“

Quelle: Es gibt aber noch keinen Europawein und auch keinen Weltwein (Pannonia 26, 1998). - Von den zahlreichen Weinsorten haben sich nur wenige zu dem Range von Weltweinen aufgeschwungen und werden überall getrunken, so besonders Portwein, Madeira und Champagner, von denen aber der zweite gegenwärtig geringere Bedeutung hat (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
Ehrenwein   „der Ehre wegen gereichter Wein“

Quelle: Grach stellte von seinem Weingut Maximinerhof in Oberemmel (heute: Weingut von Hoevel) den Ehrenwein in einem Ausburger Pokal von 1683 bis 1685 des Barockmeisters Johann Beckert III aus vergoldetem Silber (https://de.wikipedia.org/wiki/Grach_(Weingutsbesitzer), gesehen am 05.04.2013). - Avec son plus beau sourire / tut er alles: er trinkt sauern Ehrenwein, / sans rien dire, sans rien dire (Tucholsky, Pariser Chansonniers, 1926).

Gnadenwein   „aus Gnade gegebener Wein“

Quelle: Das Brot verdorrt, der Gnadenwein verschimmelt, / Die Fliegen, die sich an den Wunden mästen. / Der Heiland ist seziert und sein Prophet verstümmelt (Rühmkorf, Das Brot verdorrt, Werke, 1949).

Kunstwein   „weinähnliches alkoholisches Getränk“

Quelle: Kunstwein ist ein alkoholhaltiges Getränk, das Wein ähnelt und mit Wein verwechselt werden kann, jedoch kein Wein ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Kunstwein, gesehen am 05.04.2013). - Unter Kunstwein versteht man im weitern Sinn auch die pelionsierten Weine, Trester- und Hefeweine, speziell aber Fabrikate aus Spiritus, Wasser, Rosinen, Gummi, Glyzerin, Weinsäure, künstlichen Riechstoffen, verschiedenen Farbstoffen etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein [2]).

Naturwein   „weitgehend unbehandelter, natürlich erzeugter Wein“

Quelle: Als Naturwein (Natural wine, Artisant wine, Naked wine, Vin vivant, Naturreiner Wein) werden häufig Weine bezeichnet, die möglichst ohne Zusätze und ohne aufwändige Kellertechnik produziert wurden. Der Begriff ist nicht gesetzlich geregelt (https://de.wikipedia.org/wiki/Naturwein, gesehen am 05.04.2013). - Ein in guten Weinjahren aus vollkommen reifen edlen Trauben gewonnener Most liefert bei rationeller Behandlung ohne alle weitern Zutaten, selbst ohne Schönen, einen vorzüglichen Naturwein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

Wunderwein   „wunderbarer, magischer Wein“

Quelle: Auf wundersame Weise fand der gefälschte Wein seinen Weg in die Regale, durch alle Qualitätsprüfungen des vom Discounter beauftragten Weinlabors, das dem Wunderwein "Verkehrsfähigkeit" bescheinigte (Die Zeit, 20.05.2010). - Haben Sie auch von dem Wunderwein getrunken? (Burte, Krist vor Gericht, 1930).

Zauberwein   „magischer Wein“

Quelle: Wir werden den Zauberwein wiederfinden, dann gehen wir ins Schloss und Ihr werdet wieder regieren! (Obergfell, Die Erbsenkönigin, 2015). - Damit nahm er den Zauberwein hervor und gab ihn seiner Frau zu trinken (Wilhelm, Chinesische Volksmärchen, 1914).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem oder partizipialem Vorderglied
Bitterwein   „bitterer, mit Bitterstoffen versetzter Wein“

Quelle: Tschernobyl, das ist der "Feuerofen", der "Sarg", der "Zornkelch Gottes" und die "Schale des Bitterweins", wenn das Biblische, vor allem aber die Offenbarung des Johannes, ins Russische transponiert wird (Die Zeit, 26.04.1996). - Wermutwein, Bitterwein, Wein von bräunlicher Farbe, bitter, doch auch zugleich süß, etwas aromatisch, hergestellt bes. in Italien (Vermut di Torino) und Ungarn (Karlowitzer W.) durch Aufguß von Rotwein auf abwechselnden Schichten einerseits von blauen Trauben, andererseits von Wermutkraut, Zimt, Senfmehl u.a. (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Wermutwein).

Branntewein   „Spirituose aus Weindestillat“

Quelle: Ja, wo kein bier,wo kein branntewein, da muß der mut verloren sein! (Schumacher, Die Glückseligen, 2014). - Sie geleiteten drei Ochsenwagen, drauf waren Säcke voll Korn und Rauchfleisch, Gewandstoffe, Rüstungen und Waffen, Blei und Pulver, dazu ein Faß Branntewein (Wille, Die Abendburg, 1909).

Branntwein   „Spirituose aus Weindestillat“

Quelle: Branntwein (nach mittelhochdeutsch: gebranter wîn, seit dem 16. Jahrhundert in Formen wie brandtenwîn, brentenwein, brantewein) bezeichnet allgemein alle durch Brennen (Destillation) hergestellten Spirituosen und deren Mischungen mit mehr als 15 Vol.-% Alkohol (https://de.wikipedia.org/wiki/Branntwein). - Deutschland setzt einen sehr großen Teil seines produzierten Zuckers, Branntweins, Papiers, seiner chemischen und Textilwaren im Auslande ab (Schmoller, Grundriß der Allgemeinen Volkswirtschaftslehre, 1900).

Edelwein   „kostbarer Wein“

Quelle: Besonders die Süßweine Tokaji Aszú (dt. Tokajer Ausbruch) und Tokaji Eszencia (dt. Tokajer Essenz) werden seit Jahrhunderten von Weinkennern als kostbare Edelweine und Klassiker der Weinwelt geschätzt (https://de.wikipedia.org/wiki/Tokajer, gesehen am 05.04.2013). - Landweine weiß und rot: der Spottorno von Cartagena, der Alelia von Barcelona, die Weine von Reus, Alava, Tarragona etc.; Edelweine: Sherry, Alicante, Pedro-Ximenes, Malaga, Benicarlo, die Palmweine der Balearen, der Tinto di rota u.a. Herstellung von Schaumwein (Vino espumoso) bes. in Barcelona (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Spanische Weine).

Firnewein   „abgelagerter Wein“

Quelle: Rodius in der Falkenlust auf der Breitenstraße stach ein Fuder Firnewein oder Bleichert an (Weber, Vom Spielmann zum städtischen Kammermusiker, 2009). - Firnewein, firnsiger Wein, abgelagerter Wein, der dunklere Farbe und eigentümlichen Geschmack (Firnse) angenommen hat; überhaupt jeder alte edle Wein (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Jungwein   „junger Wein der letzten oder vorletzten Produktion“

Quelle: Jungwein ist Wein aus der letzten oder höchstens vorletzten Produktion (https://de.wikipedia.org/wiki/Jungwein, gesehen am 05.04.2013). - Nach der franz. Originalmethode der Champagne erhält man die gewünschte Menge Kohlensäure dadurch, daß man in dem auf Flaschen gefüllten Jungwein durch Zusatz von Zucker eine neue Gärung herbeiführt (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Schaumwein).

Medizinalwein   „medizinischer, als Stärkungsmittel verabreichter Wein“

Quelle: Als Pepsinwein bezeichnet man einen Medizinalwein mit magenstärkender, verdauungsfördernder und appetitanregender Wirkung (https://de.wikipedia.org/wiki/Pepsinwein, gesehen am 05.04.2013). - Medizinalweine, zur Stärkung von Kranken bes. geeignete Weine (Ungarweine u.a.) oder mit Beimischung einiger Heilmittel verwendete Weine (Pepsinwein u.a.) (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Mittelwein   „Wein von mittlerer Qualität“

Quelle: Rheinhessen liefert sehr gesuchte Konsum- und Mittelweine, die in der Hauptsache nach Norddeutschland, England und Amerika gehen, aber auch edelste Hochgewächse (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Rheinhessische Weine).

Roséwein   „rosafarbener Wein aus blauen oder roten Trauben“

Quelle: Roséweine sind sehr hellfarbige Weine aus blauen oder roten Trauben, die wie Weißwein hergestellt werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Roséwein, gesehen am 11.04.2013). - Mir war leicht vor Hunger, ich war schwach und müde, fast immer ein wenig betrunken, denn ich hatte nur Geld für ein Stück Pizza und Roséwein (Seghers, Transit, 1943).

Rotwein   „roter, durch Mazeration oder Digestion hergestellter Wein“

Quelle: Rotwein ist ein aus blauen Weintrauben hergestellter Wein (https://de.wikipedia.org/wiki/Rotwein, gesehen am 11.04.2013). - zum Fisch trinkt man keinen Portwein und zu den eingemachten Früchten keinen schweren Rotwein. Erstens schickt es sich nicht und zweitens schmeckt es nicht (Baudissin, Spemanns goldenes Buch der Sitte, 1901).

Süßwein   „süßer, zuckerreicher Wein“

Quelle: Dessertwein oder auch Süßwein ist ein Sammelbegriff, der vollmundige Weine mit starker Süße bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Dessertwein, gesehen am 11.04.2013). - Lunel (spr. lünell, Muskat-L.), Likörwein, der in der Umgegend der Stadt Lunel aus der weißen Muskatellertraube gewonnen wird und zu den edelsten Süßweinen zählt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Lunel).

Weißwein   „heller Wein“

Quelle: Weißwein ist ein Wein, der durch die alkoholische Gärung von Weintrauben entsteht. Die Farbe der Beerenhaut kann dabei sowohl hellgelb, gelbgrün, grün, grau, graurot und rot sein (https://de.wikipedia.org/wiki/Weißwein, gesehen am 11.04.2013). - Gewöhnlich beginnt man mit einem leichten Weißwein, manchmal auch mit einem Südwein (Gratiolet, Schliff und vornehme Lebensart, 1918).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Brausewein   „moussierender, kohlensäurehaltiger Wein“

Quelle: Den in voller Gärung begriffenen Most trinkt man als Brausewein, Rauscher oder Sauser (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

Brechwein   „medizinischer Wein als Brechmittel“

Quelle: Eine bekannte Arznei war ein auf Basis von Kaliumantimonyltartrat zubereiteter Brechwein (aqua benedicta rulandi oder "Rulandswasser" nach Martin Ruland dem Älteren), der sich bis ins 19. Jahrhundert in Arzneibüchern fand (https://de.wikipedia.org/wiki/Kaliumantimonyltartrat, gesehen am 05.04.2013). - Sehr viele A. sind veraltet, gegenwärtig werden noch Goldschwefel (Sulfuraurat, Stibium sulfuratum aurantiacum) und Brechweinstein (Tartarus stibiatus), eine Lösung desselben in 249 Teilen Xereswein (Brechwein, Vinum stibiatum) und eine Verreibung mit 4 Teilen Paraffinsalbe (Brechweinsteinsalbe, Unguentum tartari stibiati) angewendet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Antimonpräparate).

Glühwein   „heißer Gewürzwein“

Quelle: Glühwein ist ein alkoholhaltiges Heißgetränk, das in Mitteleuropa traditionell in der Adventszeit, häufig auf Weihnachtsmärkten, getrunken wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Glühwein, gesehen am 05.04.2013). - Der Maxl schlug vor, man sollte Glühwein machen, um endlich warm zu werden (Reventlow, Ellen Olestjerne, 1903).

Jubelwein   „besonders guter, Jubel hervorrufender Wein“

Quelle: Gute Jahrgänge, schlechte Jahrgänge, Jubelweine, Säuerlinge: Durch die Zeiten strömt der Wein (Die Pfalz am Rhein, 1976).

Kochwein   „Wein, der zum Kochen verwendet wird“

Quelle: Diese Rebsorte ist verantwortlich für den Qualitäts- und Imageverlust des Madeira im 19. und 20. Jahrhundert, der fortan häufig nur nach als einfacher Kochwein bekannt war (https://de.wikipedia.org/wiki/Tinta_Negra_Mole, gesehen am 05.04.2013). - Wermut, ungarischer Kochwein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wermut [2]).

Labewein   „labender, erfrischender und stärkender Wein“

Quelle: Hildegund verbindet die Wunden und schafft kühlen Labewein (Brugier, Geschichte der Deutschen Literatur, 1904).

Lagerwein   „Wein, der sich zur Lagerung eignet“

Quelle: Bei längerer Maischegärung nimmt der Anteil an herausgelösten Tanninen und Phenolen im Wein stark zu und ermöglicht damit den Ausbau eines großen Lagerweins (https://de.wikipedia.org/wiki/Rotwein, gesehen am 05.04.2013). - Der Lagerwein hat zumeist infolge der starken Verdünnung zu wenig Säure und schmeckt daher fad und wenig erfrischend (Das Weinland, 1931).

Leckwein   „Wein aus von selbst abgelaufenem Traubensaft“

Quelle: Leckwein, aus freiwillig abgelaufenem Traubensaft bereiteter Wein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Presswein   „durch Pressung erzeugter Wein“

Quelle: Der durch die Pressung gewonnene Wein heißt Presswein und enthält etwa viermal so viele Tannine wie der Vorlaufwein (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinherstellung, gesehen am 05.04.2013). - Preßmost (Preßwein), der unter stärkerm Druck aus der Kelter abfließende Most (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Preßmost).

Schaufelwein   „Wein aus mit Schaufeln gewendetem Most“

Quelle: der sogenannte Schaufelwein zeichnet sich durch Güte und Frische so vorteilhaft aus, dass er gerne 20 % mehr gilt als der auf gewöhnliche Weise hergestellte Wein (Schweizerische Zeitschrift für Obst- und Weinbau 113, 1977). - Schaufelwein (frz. vin de pelle), Wein aus gelüftetem (mit Schaufeln umgerührtem) Most (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Schenkwein   „geschenkter Wein“

Quelle: 1521 beehrte die Stadt Basel den berühmten Gelehrten mit einem Willkommenstrunk, einem Schenkwein, der sich im Rechnungsbuch mit 160 Pfennigen niederschlug (Bätschmann, Hans Holbein d.J., 2010). - Aber auch der Rat stellte sich gelegentlich mit Schenkwein ein (Jahrbuch für solothurnische Geschichte, 1932).

Schillerwein   „Wein aus weißen und roten Trauben“

Quelle: Schillerwein, auch kurz Schiller, ist ein Wein, den man aus einem Gemisch weißer und roter Trauben herstellt, die noch vor der Maische vermengt werden und die aus derselben Parzelle (Weinberg) geerntet wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/Schillerwein, gesehen am 11.04.2013). - Gewöhnlich unterscheidet man nach der Farbe Weiß- und Rotwein, hellroten Schillerwein und rötlichen Bleichart (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

Stehwein   „Wein, den man im Stehen trinkt“

Quelle: In Rieg war es Brauch, daß man nach der Trauung in die Gasthäuser ging und überall ein paar Liter Wein trank, den sogenannten "Stehwein", ehe das Mahl an die Reihe kam (Puchner, Brauchtumserscheinungen im griechischen Jahreslauf und ihre Beziehungen zum Volkstheater, 1977).

Trinkwein   „zum Trinken geeigneter Wein“

Quelle: In Tscherms hatte das Kloster Altomünster früher Weinberge und Besitzungen und bezog von dort Mess- und Trinkwein bis ins frühe 17. Jahrhundert (https://de.wikipedia.org/wiki/Tscherms, gesehen am 11.04.2013). - Fast alle bessern Weine Italiens sind veredelte Likörweine, die eigentlichen Trinkweine, die Tischweine, stehen auf mittlerer Stufe (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Italienische Weine).

Tropfwein   „Wein aus von selbst abgelaufenem Traubensaft“

Quelle: Vorlaufwein: Bezeichnung (auch Tropfwein) für einen aus dem Vorlaufmost (also ohne Pressen frei abgeflossenen bzw. "abgetropften" Most) gewonnen Wein (http://www.wein-plus.eu/de/Vorlaufwein_3.0.11276.html, gesehen am 16.04.2016). - Unter "Tropfwein" versteht Vf. den Wein, der spontan aus den gekelterten Trauben ausfließt (Chemisches Zentralblatt 84, 1913).

substantivisches Determinativkompositum mit adverbialem Vorderglied
Extrawein   „besonderer, zusätzlicher oder besonders guter Wein“

Quelle: Die Tradition erheischte es dann, daß am Ende jeder Visitation den überprüfenden Funktionären Konfekt und Extrawein gereicht wird (Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 85, 1974). - Nach dem Abendessen wurden Extraweine aus dem Stiftskeller in die Wirtshäuser gebracht (Historisch-Politische Blätter für das Katholische Deutschland, 1907).

Solowein   „Wein, der nur glasweise serviert wird“

Quelle: Ein etwas anderer, bei mäßiger Spritzigkeit dennoch gefälliger Riesling, der den meisten Awesenden geschmeckt hat - wobei sich ebenfalls die meisten den Riesling am besten zu einem Essen oder kleinen Snacks und weniger als erfrischenden oder anregenden Solowein vorstellen konnten (http://www.tasteslikewine.de/2016/04/05/weingut-am-nil-kallstadt-riesling-grauburgunder/, 05.04.2016). - Vielfach hat man die Bezeichnung Soloweine für jene kostbaren Sorten, die glasweise besonders vom Diener präsentirt werden (Pilati, Etikette-Plaudereien, 1907).

substantivisches Determinativkompositum mit präpositionalem Vorderglied
Nachwein   „aus dem Trester gewonnener, minderwertiger Wein“

Quelle: Ärmere Bevölkerungsschichten tranken den billigen Nachwein oder Tresterwein, der aus der zweiten oder gar dritten Traubenpressung erzeugt und häufig mit Wasser und Essig gestreckt wurde (https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_des_Weinbaus, gesehen am 05.04.2013). - Lauer (Leirer), auch Nachwein, der aus dem Keltersatz durch Wasserzusatz und Pressung gewonnene Most (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Lauer).

Vorwein   „der zuerst abfließende Weinsaft“

Quelle: Most, der unter der Kelter abfließende Saft der Weintrauben, mit 12-30 Proz. Zucker: Vorwein, der zuerst, Preßwein, der unter stärkerm Druck abfließende, und Tresterwein, der aus den Rückständen gepreßte Saft (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Most).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Känguruwein   „weinartiges Getränk aus dem vergorenen Saft von Cissus antarctica“

Quelle: Der Turmkuchen mit den acht Ringen, der Flagge und den Knallbonbons steht schön in der Mitte. Zwischen dem Blumenstrauß und der Flasche Känguruwein (Braenne, Der Wald wirft schwarze Schatten, 2012). - Cissus L., Klimme, Pflanzengattg. der Vitazeen, meist trop. Lianen; mehrere Arten Blattdekorationspflanzen; aus den Beeren der C. antarctica Vent. wird in Australien ein weinartiges Getränk (Känguruhwein) hergestellt (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Cissus).

substantivisches Determinativkompositum mit synchron undurchsichtigem Vorderglied
Toddywein   „weinartiges Getränk aus dem vergorenen Saft der Mammea-Pflanze“

Quelle: Dazwischen liegt der Toddy-Wein für weniger trinkfeste Naturen (Esche, Myanmar, 2013). - Der Saft wird seltener zu Toddywein als Endprodukt verarbeitet, sondern der Toddy weiter zur Arrakdestillation verwendet, der ganz ebenso wie der Cognac bereitet wird (Francé, Das Leben der Pflanze, 1913).

Älteres Neuhochdeutsch (Wein)

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Vorderglied
Spalierwein   „Weinpflanze, die sich an einem Spalier emporrankt“

Quelle: Sie war eine Schreib- und Arbeitsstube wie andere mehr, in die sich Berndt, namentlich um die Sommerzeit, wenn die beiden großen Fenster von Spalierwein überwachsen waren, gern zurückzog (Fontane, Vor dem Sturm, 1878). - Es würde daher keine große Unkosten und Weitläuftigkeiten verursachen, bey Anpflanzung der Spalierweine die Löcher zu den Wurzeln mit dem ihn anständigen Erdreiche auszufüllen (Wittenbergsches Wochenblatt zum Aufnehmen der Naturkunde und des ökonomischen Gewerbes 12, 1779).

Strohwein   „Wein aus Trauben, die auf Strohmatten getrocknet werden“

Quelle: Strohwein, Wein aus Trauben, die man nach der Reise auf Stroh legt u. einige Zeit eintrocknen läßt, wodurch süße, sehr würzhafte Weine erzeugt werden (Herders Conversations-Lexikon, 1857, s.v.). - Der Strohwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, eine Art süßen Weines, der den Nahmen von seiner Bereitung hat, weil die Trauben, ehe man sie presset, einige Wochen auf Stroh ausgebreitet werden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Unter diesen veltliner Weinen sind sonderlich die sogenannten Strohweine in nicht geringem Werthe (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756).

Zapfenwein   „Wein, der um den Zapfen des Fasses heraustropft“

Quelle: Zapfenbier, Bier, welches zwischen dem verschlossenen Zapfen eines Fasses noch durchtröpfelt u. mittelst des Zapfenfasses aufgefangen wird. So Zapfenwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Zapfenbier). - Der Zapfenwein, des -es, plur. von mehrern Arten und Quantitäten, die -e, Wein, welcher um den Zapfen aus einem Fasse tropfet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - man dreuget etliche Kräuter auff / als Kürbis-Melonen-Gurckenbletter vnd Reben / allerley Pappeln vnd Bonenstroh / vnd brennets zu Aschen / mengets alles durcheinander / strewet es vmb die Wurtzeln herumb / vnd scharret denn die Erde wieder drüber her / vnd begeust sie zu zeiten mit Zapffenwein / auch wol mit Kälberblut (Royer, Beschreibung des gantzen Fürstlichen Braunschweigischen Gartens zu Hessem, 1648).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Personenbezeichnung als Vorderglied
Jungfernwein (2)   „Jungfernrebe, Parthenocissus, ein Weinrebengewächs“

Quelle: Jungfernwein (Jungfernweinstock), ist Ampelopsis hederacea (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Jungfernwein, des -es, plur. inus. eine Art des Epheues, welche im Winter das Laub verlieret, und eine Mittelart zwischen dem Epheu und Weine ist; Hedera quinquefolia L. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Bastardwein   „Verschnittwein“

Quelle: Bastardwein, so v.w. Pedro Ximenes (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - So nennet man einen gewissen Spanischen Wein, Bastard, oder Bastardwein, weil er um Guadalcazar aus Rheinischen Reben erhalten wird, die ein gewisser Holländer, Namens Peter Simon, dahin gebracht, daher er auch Peter Simons Wein heißt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Bastard).

Jungfernwein (1)   „Wein aus dem ersten Jahrgang einer Produktion“

Quelle: Ein Fuder "Jungfernwein" aus der Enkircher Gemarkung, Jahrgang 1846, war der Siegespreis (Trinius, Durch's Moselthal, 1897).

substantivisches Determinativkompositum mit Meronymbezeichnung als Vorderglied
Bukettwein   „Wein mit einem eigentümlichen Duft“

Quelle: Die besseren Trauben werden von den geringeren abgesondert, um von ersteren einen bessern Bouquetwein darzustellen (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Gallisiren).

Farbwein   „Wein mit besonders kräftiger Farbe“

Quelle: Noch ist zu berühren, daß die Franzosen auch in der Kunst, die Weine zu färben, weiter sind als wir, indem sie eigentlich Farbweine zum Zusatz zu den andern bereiten (Babo, Der Weinbau dargestellt nach der Reihenfolge der vorkommenden Arbeiten, 1842).

Schaumwein   „moussierender, kohlensäurehaltiger Wein“

Quelle: von der erlebten Gnade und vom Schaumwein benebelt, sank er endlich mit dem Entschluß, Amerikas Goethe zu werden, dem Schlaf in die Arme (Hauff, Mitteilungen aus den Memoiren des Satan, 1826-27).

Zuckerwein   „Süßwein mit hohem Zuckergehalt“

Quelle: Der Zuckerwein wird sogleich getrunken, und erhitzt die Köpfe noch mehr (Rheinische Provincial-Blätter für alle Stände, 1836). - Dieß ist auch die Zeit, da der Honig- und Zuckerwein als ein Stärkungsmittel ungemeine Wirkung thut (Gothaische gelehrte Zeitungen, 1775). - Höchster! laß dem Fest zu Ehren / Deiner Gnaden Zucker-Wein / Häuffig außgegossen seyn! (Unterthänigst erbaute Ehrenpforte zu dem Freudenfest am 17. Mahltage Maximiliani Gandolphi Erzbischof von Salzburg, 1685).

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
Auslesewein   „Wein aus ausgewählten Trauben“

Quelle: Man nennt den aus den zuerst reifen Früchten bereiteten Wein "Auslesewein" (Meyer, Obst- und Beerenfrüchte, 1859).

Ausbruchwein   „Wein aus überreifen, aufgeplatzen Trauben“

Quelle: Tarczal, Marktflecken im Bezirk Tokaj des ungarischen Comitats Zemplin; Hauptschule, zwei Kirchen, baut den besten Tokaier, hier bereitet man die Ausbruchweine für den kaiserlichen Hof (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Tarczal). - Man hat bereits einen Versuch mit 1000. Antal Ausbruchwein gemacht, dessen Erfolg man dermalen gewärtiget (Augsburgische Ordinari Postzeitung, 1784).

Hefewein   „hefehaltiger Weinrückstand“

Quelle: Bei der Vergährung und Behandlung der Hefeweine wird wie bei derjenigen des Traubenweines verfahren (Dahlen, Die Weinbereitung, 1882).

Hefenwein   „hefehaltiger Weinrückstand“

Quelle: Hefenwein galt für besonders stark und wohlschmeckend (Schegg, Der Prophet Isaias übersetzt und erklärt, 1850). - Endlich thut man 3 Eymer Wasser und ½ Eymer gepreßten Hefenwein in einen Kessel, lässet beydes zusammen kochen, und filzet mit solchem Wasser 4 Stunden lang den Hut (Handlungszeitung oder wöchentliche Nachrichten von Handel, Manufakturwesen, Künsten und neuen Erfindungen, 1785).

Korinthenwein   „Wein aus Korinthentrauben“

Quelle: Eine grosse deutsche Actiengesellschaft "Achaia" liefert jährlich 80.000 Gallons Korinthenwein (Botanisches Centralblatt 11, 1882).

Lauerwein   „Nachwein, Getränk aus Weintrester“

Quelle: Lauer, Getränk, dadurch bereitet, daß man auf Weintrestern od. ausgepreßtes Obst Wasser gießt, dasselbe eine Nacht stehen läßt, wieder auspreßt u. dann wie Most behandelt. Man unterscheidet daher Weinlauer od. Lauerwein u. Obstlauer (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Lauer [2]). - Der Nachwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, Wein geringerer Art, welcher nach den bereits ausgepreßten Trauben, vermittelst auf die Hülsen gegossenen Wassers und einer wiederhohlten Pressung erhalten wird; Tresterwein, im gemeinen Leben Lauer, Lauerwein, Lurke (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Nachwein).

Muskatwein   „Wein aus Muskatellertrauben“

Quelle: In der Nähe wächst der A., ein schäumender Muskatwein (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Asti). - Der Muskatwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, S. Muskateller (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Will man Muscatwein, frantzösisch, Vin Muscat, machen, so läst man die Muscatellertrauben recht zeitig werden, drehet alsdann die Kämme an den Stöcken um, damit die Trauben keine Nahrung mehr bekommen mögen, und die Körner etwas welck werden und an der Sonne braten (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Vinum).

Muskatellerwein   „Wein aus Muskatellertrauben“

Quelle: Muskatellerweine oder Muskatweine werden mehre Arten rothe und weiße, vorzüglich süße Weine genannt, die aus Muskatellertrauben bereitet werden und aus Frankreich, Italien, Sicilien, Sardinien, Spanien und von den griech. Inseln kommen (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v.). - Wir sizen am Camin und lassen uns den Muskatellerwein, aus der vallée d'aost besser schmeken, als die Fastenspeissen, die uns aufgetischt werden (Goethe, Brief an Charlotte von Stein, 1779). - in Candia wächst der Malvasier und Muskateller-Wein / welchen wir Vinum Creticum nennen (Marx, Teutsche Material-Kammer, 1687).

Muskatenwein   „Wein aus Muskatellertrauben“

Quelle: Sie dürften nur die Sache wörtlich nehmen und zu uns nach Syrakus kommen, so konnten sie sich bei der ersten Ernte des Muskatenweins zu Anfang des Juli leicht überzeugen (Seume, Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802, 1803). - Bey diesen Weinen gehet es eben also her, als wie bey dem Muscatenweine: der Traubensaft wird seiner Feuchtigkeit zum theil durchs Feuer beraubet, daher kan sich sein Saltz nicht sattsam und genug ausbreiten, und darum auch das Oel nicht gantz vollkommen lösen, theilen oder dünne machen: und eben darum kan der Wein auch nicht vollkommen gähren (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Vinum).

Rieslingwein   „Wein aus Rieslingtrauben“

Quelle: Auf dem sogenannten Hahnheimerknopf wächst ein vorzüglicher Rieslingwein (Schaab, Geschichte der Stadt Mainz, 1847).

Rieslingswein   „Wein aus Rieslingtrauben“

Quelle: Liebfrauenmilch, ein rheinhess. Rieslingswein, welcher rings um die Kirche des Liebfrauenstifts in Worms, großentheils auf dem Schuttboden früherer großer Vorstädte, und in dem sogenannten Kapuzinergarten wächst (Allgemeine deutsche Real-Encyklopädie für die gebildeten Stände, 1853, s.v. Liebrfrauenmilch).

Traminerwein   „Wein aus Traminertrauben“

Quelle: Besonders gut und schnell habe sich ein Traminerwein ausgebildet (Dornfeld, Die Wein- und Obst-Producenten Deutschlands, 1852). - ob man gleich in dem mitternächtlichen Theile dieses Landes keinen Weinwachs findet, so ist doch derselbe gegen Trident und Bozzen sehr gut, und insbesondere der Traminerwein, welcher von dem nahe gelegenen Dorfe seinen Namen hat, allenthalben berühmt (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41).

Traubenwein   „echter Wein aus Weinbeeren“

Quelle: Wein (Traubenwein), die durch Gährung des Traubensaftes ohne Destillation gewonnene alkoholische Flüssigkeit (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]). - Der aus Zucker- oder Traubenweine (acetum vini) verfertigte Essig ist gewöhnlich weit reiner und stärker als der aus andern Gewächssäften (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Essig).

Treberwein   „minderwertiger Wein aus aufgegossenen Weintrebern“

Quelle: so finden wir pro Arbeiter im Sommer 41/2, im Winter 4 modii Weizen per Monat und für die gefesselten Sklaven Brot in noch höherer Relation, daneben nur Treberwein und als Zukost (pulmentarium) oleae caducae (Weber, Die römische Agrargeschichte in ihrer Bedeutung für das Staats- und Privatrecht, 1891). - Der Lauer, des -s, plur. inus. in den Weinländern, ein geringes Getränk für das Gesinde und die Arbeiter, welches man erhält, wenn man nach ausgekeltertem Moste Wasser auf die Treber oder Trestern gießet, solche noch Ein Mahl presset, und den erhaltenen Most vergähren lässet; Nachwein, Tresterwein, Treberwein, Wassermost, Lauerwein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Lauer (1)).

Tresterwein   „minderwertiger Wein aus aufgegossenen Weintrestern“

Quelle: Trester (Weintrester, Weintreber), die nach dem Keltern der Weinbeere ausgepreßten Hülsen u. Kämme, sowie der Rückstand bei der Ciderbereitung. Es wird daraus durch Aufgießen frischen Wassers der Tresterwein u. Tresteressig bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Trester). - Der Nachwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, Wein geringerer Art, welcher nach den bereits ausgepreßten Trauben, vermittelst auf die Hülsen gegossenen Wassers und einer wiederhohlten Pressung erhalten wird; Tresterwein, im gemeinen Leben Lauer, Lauerwein, Lurke (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Nachwein). - der Lauer, oder der Tresterwein (Comenius, Vorpforte der Schul-Unterweisung, 1678).

Trockenbeerwein   „trockener, zuckerreduzierter Wein aus Trockenbeeren“

Quelle: Sect, verderbt aus Sec, v. ital. Vino secco, d.i. trockener Wein, Trockenbeerwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Sect). - Der Trockenwein, des -s, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, eine Art Ungarischen Weines, welcher aus fast trocken gewordenen Beeren gepresset wird; vollständiger Trockenbeerwein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Trockenwein). - Dieses geschiehet mit vielen köstlichen Französischen, Spamischen, Portugiesischen und Italienischen Weinen, auch mit dem Ungarischen Trockenbeerweine, wenn man in nassen Jahren die Weinlese früher als gewöhnlich anstellen muß (Germershausen, Der Hausvater, 1785).

Vernacciawein   „italienischer Wein aus einheimischen Rebsorten“

Quelle: Oristano (Oristagni), 1) Provinz der Division Cagliari auf der westlichen Seite der Insel Sardinien; hat in 19 Mandamenti 78,200 Ew.; 2) Stadt darin, am Tirso u. unweit des Golfs von O.; Erzbischof, Kathedrale, Gymnasium, Wein- u. Ölbau, Hafen, Salzsiederei, Thunfischfang; 6000 Ew.; dabei Quecksilbermine u. Bau des Vernacciaweins (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Oristano).

Verschnittwein   „Wein aus mehreren Rebsorten“

Quelle: Für 1893 ist es neben Italien noch Spanien, das als Bezugsland von Verschnittwein für Deutschland in Frage kommt (Das Handelsmuseum 8, 1893).

Weinbeerwein   „echter Wein aus Weinbeeren“

Quelle: Branntwein (Spiritus frumenti, spiritus vini dilutus, spiritus vinosus tenuior), der aus gegohrnen weinichten Flüssigkeiten (sie mögen nun Weinbeerwein, Obstwein, Honigwein, gegohrne Mösche aus geschrotenen oder gemalzten Getreidekörnern, oder dergleichen seyn,) destillirte, aber noch mit vielem Wasser vermischte brennbare Geist (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Branntwein).

Ahornwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Ahornsaft“

Quelle: Ahornweine oder zusammengesetzte weinartige Getränke aus dem Safte der Ahorne, werden durch Gährung des gewonnenen Saftes bereitet, sind an sich nicht sehr geistig, werden aber durch Zusatz von Zucker u. s. w. angenehm (Behlen, Real- und Verbal-Lexicon der Forst- und Jagdkunde mit ihren Hülfswissenschaften, 1846, s.v.).

Apfelwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Apfelsaft“

Quelle: Ein Zusatz von Mostbirnen (bis zu 1/4 oder 1/3) soll den Apfelwein lieblicher zu trinken machen (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Cider). - Der Apfelmost, des -es, plur. inusit. ein Getränk, welches aus ausgepreßten Äpfeln zubereitet wird, in Frankreich, England und der Schweiz am bekanntesten ist, und auch Apfelwein, ingleichen Cider genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Apfelmost). - So ein Apffelwein mit seinem eygenem Spiritu verbessert wird / so macht er hernach kein grimmen im Bauch mehr / wie ein ander gemeyner Apffelwein / weilen der Fewrige Spiritus die crudität im jähren praecipitirt vnd niedergefällt hat (Glauber, Opera Chymica, 1659).

Äpfelwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Apfelsaft“

Quelle: Cider, Wein aus allerlei Obstsorten, bes. aus Äpfeln (Äpfelwein), weil zu seinem gehörigen Gerathen u. zugleich zu seiner Dauer eine Festigkeit gehört, die den zarteren süßen Obstsorten, wie den Birnen, abgeht (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Cider). - Der Most, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, der ausgepreßte zuckerartige Saft verschiedener Früchte, vor der Gährung. Äpfelmost, Birnmost, Quittenmost, welcher nach der Gährung Äpfelwein, Birnwein, Quittenwein oder mit einem fremden Wort Cider heißt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Most). - cidre ou sidre, äpffelwein (Duez, Le vray et parfait guidon de la langue francoise, 1662).

Apfelsinenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Apfelsinensaft“

Quelle: Man preßt aus ihnen den Apfelsinenwein (Damen Conversations Lexikon, 1834, s.v. Apfelsinen).

Beerenwein   „weinartiges Getränk aus Beeren“

Quelle: Auch haben die S. an vielen Orten das Recht Häringe, Stock-, Schell- u. andere trockene Seefische, auch Essig zu verkaufen, Schnaps, Obst- u. Beerenweine zu schenken (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Seiler [1]). - In den vornehmern Häusern ist der gewöhnliche Tischwein, eine Art von Sect oder trocken Beerenwein, der von Madera-Reben hier gezogen wird und eine leichte, angenehme Schärfe hat (Forster, Reise um die Welt, 1778). - Die erste Taffel tranck ein gelben Tauber Wein; die andere / ein Wermuth-Wein; die dritte / ein reissenden Moseler; vnd die vierdte ein verdorbenen Beern Wein (Wartmann, Polonia Suspirans, Durch die klagende Königin Polonia auff dem Parnasso Apollini vorgetragen, 1656).

Bickbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Heidelbeersaft“

Quelle: Heidelbeerwein (Bickbeerwein) (Des Landwirt's Haus- und Lesebuch, 1892).

Birkenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Birkensaft“

Quelle: Bes. aber bereitet man daraus Birkenmeth u. Birkenwein, indem man B-nsaft mit Honig od. Zucker kocht u. dazu etwas Zitronenschale u. Nelken setzt (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Birke). - Wenn man ihn mit Zucker oder Honig bereitet, so entstehet der Birkenwein, oder Birkenmeth (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Birkensaft).

Birnwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Birnensaft“

Quelle: Birnwein läßt sich auch nach Art moussirender Traubenweine behandeln und gibt dabei ein äußerst liebliches Getränk (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Cider). - Der Birnmost, des -es, plur. inus. der aus herben oder wilden Birnen ausgepreßte Saft, welchen man hat gähren lassen, und der auch Birnwein, im Hennebergischen Birnnöpel genannt wird. S. auch Cider (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Birnmost). - So man keinen alten oder newen Apffel- oder Birnwein hätte / diese Früchten darmit zu übergiessen / so könte man ein Honigwasser gebrauchen (Glauber, Opera Chymica, 1659).

Birnenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Birnensaft“

Quelle: So geben bekanntlich das Bier, der Aepfel- und Birnenwein, die gegohrnen Getreidearten nur wenig und immer schlechten Branntwein (Journal für die Chemie, Physik und Mineralogie 9, 1810). - Die Tranksteuer auf Bier, Apfel- und BirnenWein, und Mum, der Stemkolen- und TabaksJmpost, sind sehr ansenlich (Achenwall, Statsverfassung der heutigen vornehmsten Europäischen Reiche und Völker im Grundrisse, 1781).

Blaubeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Blaubeerensaft“

Quelle: Wir haben seit einigen Jahren einen echten Blaubeerwein, der in neuester Zeit derartig vervollkommnet ist, dass nur geübte Zungen ihn als solchen erkennen werden (Deutsche Apotheker-Zeitung 1, 1886).

Blaubeerenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Blaubeerensaft“

Quelle: Der Blaubeerenwein aus den Früchten des Vaccinium uliginosum (Polytechnisches Journal, 1880).

Brombeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Brombeersaft“

Quelle: neben dem gewöhnlichen Wein auch gekochter Wein, wahrscheinlich Claret, Brombeer- und Maulbeerwein, moratum, mhd. moraz (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Mahlzeiten). - Oben ist schon moratum, erwähnt, aber aus einer alten Nachricht für Brombeerwein erklärt (Bruns, Beyträge zu den deutschen Rechten des Mittelalters, 1799).

Dattelwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Dattelsaft“

Quelle: Aus ihnen preßt man auch einen honigähnlichen Saft (Dattelhonig), der entweder als solcher statt der Butter zum Brode gegessen, od., der Gährung unterworfen, als Wein (Dattelwein) u. Essig verbraucht wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Datteln [2]). - Er hatte das meiste schon verkauft, und nun war nur noch Holz, Kohlen, Dattelwein, und dergleichen Dinge übrig (Bauer, Des Gregorius Abulfaradsch kurze Geschichte der Dynastien, 1785). - Weycht dieselbigen / wie vor gesagt ist / in DattelWein ein (Kräuterbuch Pedacii Dioscordis Anazarbaei in siben sonderbare Bücher vnderschieden, 1610).

Erdbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Erdbeerensaft“

Quelle: Erdbeerwein und vor allem Heidelbeerwein setzt zuweilen sehr schwach mit der Gärung ein, und ist dann leicht dem Verderben ausgesetzt (Barfuss, Der Beerenbau, 1892).

Erdbeerenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Erdbeerensaft“

Quelle: Erdbeerenwein wird bereitet, indem man reife E-n zerdrückt, auspreßt u. den Saft durchseiht. Auf jedes Quart Saft wird 1 Pfund sein gestoßener Zucker gesetzt, gut umgerührt u. die Masse in bedeckten Steinkrügen 3 Tage an einem mäßig warmen Ort gestellt; dann gießt man den klaren Saft ab, setzt zu jedem Quart 2 Quart leichten Trauben- od. Apfelwein u. etwas Himbeer- od. Kirschsaft (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Erdbeere [1]). - Daß wir Apfelwein, Erdbeerenwein, und so weiter sagen, und die Griechen ihr oinos auch weitläuftiger gebrauchen, ist meiner Erklärung so fern günstig, als alle Sprachen in den Figuren einerley Analogie haben (Michaelis, Fragen an eine Gesellschaft gelehrter Männer, die auf Befehl ihro Majestät des Königes von Dännemark nach Arabien reisen, 1762).

Fruchtwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Fruchtsaft“

Quelle: Fruchtwein, so v.w. Cider (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Der Fruchtwein, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, ein dem Weine ähnliches Getränk, welches aus Früchten, d.i. aus Obst, bereitet wird; Obstwein, Cider (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Die Amerikaner / und theils andre Völcker / werden ihren Frucht-Wein / als den Palm- und Kokoss-Wein / auch nicht gern dem Bier lassen beyzehlen (Francisci, Die lustige Schau-Bühne von allerhand Curiositäten, 1671).

Granatwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Granatensaft“

Quelle: "Also keine Mariage nicht!" hatte der Mann mit den graublauen Augen gesagt, und zwei Gläser mit Granatwein gefüllt (Alexis, Ruhe ist die erste Bürgerpflicht, 1852). - Granatwein, Vinum Granatorum. Auß den Granatäpffeln preßt man einen Safft / den nennet man in den Apothecken Vinum Granatorum (Mattioli, Kreutterbuch, 1611).

Granatenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Granatensaft“

Quelle: Granatenwein der Wang', er ziemet unser'm Tisch (Hammer-Purgstall, Geschichte der osmanischen Dichtkunst bis auf unsere Zeit, 1837). - Der Granatenwein, des -es, plur. inus. in den Apotheken, so viel als Quittenwein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Gleicher Weiß erlaubet man den Granaten-Wein / entweeder getruncken / oder in Speisen gekocht (Machaon Redivivus, 1685).

Heidelbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Heidelbeersaft“

Quelle: Auch die Ausfuhr von rothen Heidelbeeren nach Stralsund und Lübeck, vornehmlich für Dresden, Chemnitz und Frankfurt zur Herstellung von Heidelbeerwein bestimmt, ist nicht gering und im Steigen (Lehnert, Die Seehäfen des Weltverkehrs, 1891).

Himbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Himbeersaft“

Quelle: Himbeerwein, Wein aus Himbeeren bereitet; hält sich nicht lange, sondern wird leicht sauer, deshalb verbessert man ihn, nachdem die Himbeeren zerstoßen sind, durch Zusätze, wie Essenz aus Kirschen, Schlehen, Stachel- u. Erdbeeren u. weißem Wein (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v.). - Wenn der Saft nach und nach an der Sonne destilliert, alle Tage mit ein wenig Zucker versetzt und immer wieder durch ein Haarsieb abgeklärt wird, so entstehet daraus der Himbeerwein (Strelin, Realwörterbuch für Kameralisten und Oekonomen, 1788).

Hollunderwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Hollunderbeerensaft“

Quelle: Mit Zucker in Gährung gesetzt, mit Zusatz von gehackten Rosinen, Wasser, Citronen u. weißem Wein geben die Beeren auch ein Surrogat von Wein, Hollunderwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hollunder). - Der gemeine oder schwarze Hollunder ist ein beerentragender Baum, und verdienet um seiner Beeren willen, welche zwar roh nicht genießbar sind, aus welchen jedoch eon vortreflicher herzstärkender Liqueur, der sogenannte Elder Vine, d. i. Hollunderwein gemacht wird, in jeden Fruchtgarten eine Stelle (Abercrombie/Lueder, Vollständige Anleitung zu Erziehung und Wartung aller in Deutschland in freyer Luft zu ziehenden Obst- und Frucht-Bäume, 1781).

Holzapfelwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Holzapfelsaft“

Quelle: der Stixenbrunner hatte ein großes Faß mit gut gegorenem Holzapfelwein im Keller und davon brachte er uns jeden Vor- und Nachmittag einen Krug voll auf den Tisch (Rosegger, Waldheimat, 1877).

Honigwein   „Met, weinartiges Getränk aus vergorenem Honig“

Quelle: Meth, Meht oder Honigwein ist ein in Ungarn, Polen und Rußland beliebtes, durch Einkochen von Honig und Wasser und nachherige Gährung bereitetes, weinartiges Getränk, dessen Genuß Neigung zum Schlaf erweckt und abführend, sowie Schweiß und Auswurf befördernd wirkt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Meth). - Beyde lächelten darüber, aber ich füllte nun die Tassen in welchen sie mir wieder Thee und Milch zu kosten gegeben hatten, mit einer Probe Honigwein (La Roche, Erscheinungen am See Oneida, 1798). - Wider Mandel-Geschwer / nimm 2. Theil geröst Gerstenmeel / und 1. Theil Saltz / stoß in einem Mörser / mit Weinmeth / oder Honigwein / zu einem Teig / daraus mach kleine Bröcklein / und bachs im Ofen (Zeiller, Centuria II. Variarvm Quæstionum, 1659).

Johannisbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Johannisbeerensaft“

Quelle: od. man preßt den Saft aus, Johannisbeersaft, woraus dann Johannisbeergelée od. Johannisbeersyrup (letzter als Syrupus ribium rubrorum in Apotheken) od. Johannisbeerwein gemacht wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Johannisbeeren). - Ich sage nur so viel voraus: solange man noch Dinte - wie den Johannisbeerwein - aus Federspulen verzapfte; solange noch Kiele geschnitten wurden, um Friedeninstrumente zu machen - oder verkohlet, um Krieginstrumente zu machen (denn die Kohle des Schießpulvers bereitet man aus Federn) - und noch länger vorher: so lange ist der sonderbare Vorfall gar noch nicht vorgefallen, den ich der Welt jetzo zu berichten habe (Jean Paul, Hesperus, 1795).

Johannisbeerenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Johannisbeerensaft“

Quelle: Aechter 1854r Johannisbeerenwein, pr. Flasche fl. 1.12, ist wieder angekommen bei J. Funck, Allerheiligenhasse 26 (Intelligenz-Blatt der freien Stadt Frankfurt, 1864). - Es ist Johannisbeerenwein, / Wozu sie selbst die Beeren pflückte (Goeckingk, An den König von Siam, 1780-82).

Kirschwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Kirschsaft“

Quelle: Kirsch-Wein. Man nehme fast reife Kirschen von irgend einer rothen Sorte, befreie sie von den Stielen und Kernen und zerquetsche sie in einem glasurirten irdenen Gefäße zu Brei (Kühn, Tausend Experimente der Physik und Chemie zur Unterhaltung und Belehrung, 1823). - So wird auch in diesen Gegenden der beste Kirschwein getrunken (Gmelin, Reise durch Russland, 1770). - Sie werden samt ihren Kernen zustossen / und zum Kirschwein gebrauchet (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

Korrianenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Johannisbeersaft“

Quelle: namentlich aber geben die rothen, welche viel saurer und Gährungsstoff besitzen, bei richtiger Behandlung einen haltbaren und ganz vortrefflichen Wein (Korrianenwein), der mit dem Alter an Güte zunimmt (Illustrirte Garten-Zeitung 19, 1875).

Maltonwein   „weinartiges Getränk aus Malz“

Quelle: Die Maltonweine werden von P. Kulisch energisch bekämpft. Kulisch verlangt - und mit allem Rechte -, dass dem Kunstproducte die Berechtigung, sich "Wein" zu heissen, abgesprochen werde (Jahresbericht über die Fortschritte in der Untersuchung der Nahrungs-und Genussmittel, 1895).

Malzwein   „weinartiges Getränk aus Malz“

Quelle: War der Malzwein hinreichend stark, vollkommen abgelagert und klar, so ist der daraus erhaltene Essig von ausgezeichneter Beschaffenheit, das heißt stark, sehr angenehm von Geruch und haltbar (Otto, Lehrbuch der Essigfabrikation, 1857).

Maraschinowein   „Likörwein aus dem Saft vergorener Maraska-Kirschen“

Quelle: Sebenico [...] hat einen Dom (von weißem Marmor im später Byzantinischen Styl von 1443–1536 erbaut), vier Klöster, Knaben- u. Mädchenhauptschule, Kinderbewahranstalt, Civilkrankenhaus, Versorgungsanstalt, Hafen, Schifffahrt, Fischerei, Weinbau (Maraschinowein) (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Sebenico).

Maulbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Maulbeerensaft“

Quelle: neben dem gewöhnlichen Wein auch gekochter Wein, wahrscheinlich Claret, Brombeer- und Maulbeerwein, moratum, mhd. moraz (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Mahlzeiten). - Die Maulbeeren werden theils roh vernascht, theils zu Muus eingekocht, theils und meistens zu Maulbeerwein, der dem Kirschwein (S. n. 560.) ähnlich durch Gährung bereitet wird, angewendet und eymerweise sehr wohlfeil verkauft (Falk, Beyträge zur topographischen Kenntniss des Russischen Reichs, 1786).

Möhrenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Möhrensaft“

Quelle: Dem Möhrenwein setzt man noch vor der Gährung, außer den obigen Ingredienzen, unreife Schlehen od. Brombeeren zu (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Rübenwein).

Obstwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Obstsaft“

Quelle: die Obstbaumsetzlinge, zarte Stangen, wie sie der alte Nachbarsbauer gebracht und an Niklas mitgeteilt hatte, standen nun schon als wirtliche Baume da und brachten reiche Frucht und manchen Sonntagstrunk an Obstwein (Stifter, Das Haidedorf, 1840). - Der Obstmost, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, ein aus Obst gepreßter Most, welcher, wenn er gegohren hat, Obstwein genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Obstmost).

Palmwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Palmensaft“

Quelle: Zwei arabische Reisende, Soliman und ein Ungenannter, welche Indien zu Ende des neunten Jahrhunderts besuchten, erfuhren hier, daß es einen Fisch gäbe, welcher aus den Gewässern aufsteige, sich über Land zu den Kokospalmen wende, an ihnen emporklimme, Palmwein trinke und sodann wieder zur See zurückkehre - ob berauscht oder nüchtern, wird nicht gesagt (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Der Palmwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, ein aus dem Safte der Palmbäume bereiteter Wein, welcher sich aber nicht über 36 Stunden hält. Er gleicht unserm Birkensafte und wird auch fast auf eben dieselbe Art zubereitet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - indem mein Zimmermann hingieng, Palmwein zu gewinnen, stieg ich aufs Gebürge vor uns (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Palmenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Palmensaft“

Quelle: Künstliche Weine waren der Palmenwein aus macerirten u. dann gekelterten Datteln; Apfel- u. Granatwein, Honigwein, aus gewöhnlichem Wein mit Honig gemischt (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]). - Ihm war, zwar etwas spät, zu Sinne / Gestiegen, daß es ihm nicht allzu rühmlich sei, / Wenn Hüon seine Braut dem Recken abgewinne, / Indessen, weit vom Schuß, mit seiner Reiterei / Er, ihr Gemahl, im Schatten, frank und frei, / Sein zärtlich Blut mit Palmenwein verdünne (Wieland, Oberon, 1780). - Wenn des Nachmittags der Palmenwein herbey gebracht / gehen sie allesamt nebst ihren Sclaven als Brüder und Mitgesellen auf den Marckt zu trincken / setzen sich einjeder auf seinen Stuhl und machen eine Sauff-Compagnie, da sie wichtig herumtrincken (Bosman, Reyse nach Gvinea, 1708). - so man in diesen Baum ein Löchlein böhret / vnnd ein Zäpflein hineinstecket / lauffet vberflüssig Wein herauß / am Geschmack fast wie Spannisch Wein / wirt aber sauwer so er vber 2. Tagen gehalten wirdt / wardt von ihnen Palmen Wein genannt (Artus, Fünffter Theil Der Orientalischen Indien, 1601).

Pflaumenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Pflaumensaft“

Quelle: Zur Bereitung von Pflaumenwein werden reife Pflaumen entkernt, in Säcke gefüllt, gepreßt, der Rückstand in einem Gefäß mit etwas Wasser angerührt, wieder in die Säcke gefüllt u. gepreßt, der gewonnene Saft abgesotten, wobei der Eiweißstoff gerinnt u. als Schaum abgeschöpft wird; hierauf folgt das ähnliche Verfahren wie beim Cider (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Pflaume). - Zwischen jedem Gerichte wurde eine Schale Sacki getrunken, der so gut war, als ich ihn jemals gekostet; auch zwei mal in einem Brandweinsköpfchen eine Art von Pflaumenwein gereicht, von einem sehr lieblichen Geschmak (Kaempfer, Geschichte und Beschreibung von Japan, 1779).

Quittenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Quittensaft“

Quelle: Der adstringirende Quittenwein ist dem Magen zusagend (Sontheimer, Grosse Zusammenstellung über die Kräfte der bekannten einfachen Heil- und Nahrungsmittel, 1842). - Der Quittenwein, des -es, plur. inus. eine Art Obstweines, welcher aus dem gegohrnen Safte der Quitten bestehet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Wermut-, Salbei-, Alant-, Quitten- und Zitronenwein mußte neben dem Hippokras den Säufern ihre Köpf und Mägen wieder begütigen (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Reiswein   „Sake, weinartiges Getränk aus vergorenem Reis“

Quelle: Das beliebteste alkoholische Getränk der Japanesen ist der Reiswein, der Sake (Archiv der Pharmacie 24, 1886). - die Indianer und Afrikaner trinken Palmwein und den Saft aus Kokosnüssen; die Chineser Reiswein (Strelin, Realwörterbuch für Kameralisten und Oekonomen, 1788, s.v. Getränk).

Rhabarberwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Rhabarbersaft“

Quelle: Der Rhabarberwein ist bekanntlich ein erquickendes angenehmes Getränke (Illustrirte Garten-Zeitung 21, 1877).

Rohrwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Zuckerrohrsaft“

Quelle: Rohrwein, der Saft aus dem Zuckerrohr, welcher zu Zucker eingekocht wird; er gibt auch an sich ein gesundes Getränk (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Der aus dem Zuckerrohre ausgepreßte Saft, den man Rohrwein, Vin de Canne auch le Veson nennet, ist zum Trinken angenehm und wird für gesund gehalten (Böhmer, Technische Geschichte der Pflanzen, welche bey Handwerken Künsten und Manufakturen im Gebrauche sind, 1794).

Rosinenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenen Rosinen“

Quelle: der Rosinenwein wurde aus getrockneten Trauben gepreßt (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]). - Es wird auch betrüglich im Weinhandel verfahren, wenn man schlechte Weine für gute, geschmierte für reine, Frankenwein für Rheinwein, Landwein für Champagner, Rosinenwein für Ungarischen, oder Jtalienischen und Spanischen verkaufet (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756).

Rübenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Rübensaft“

Quelle: Rübenwein, weinartiges Getränk aus dem Saft der Rüben, bes. der Runkelrüben u. Möhren, bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Rüben-Wein (Turnip Wine), Schälet eine gute Anzahl weißer Rüben (Turnips); schneidet sie in Scheiben; thut sie in eine Cyderpresse, und presset allen Saft heraus (Collingwood/Woollams, Neues Londner Kochbuch, 1794).

Schlehenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Schlehensaft“

Quelle: sie werden zu Essig u. Branntwein benutzt, auch zu Schlehenwein (Vinum pruneolarum sylvestrium), indem man die Kerne mit den reifen Früchten zerstößt u. sie mit Traubenmost vergähren läßt (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Schlehendorn). - Der Schlehenwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, ein aus dem Safte der Schlehen bereiteter Wein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Schlehenwein / Erbsich / Ribessafft / und Träublein / werden auch gelobt (Zeiller, Centuria II. Variarvm Quæstionum, 1659).

Stachelbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Stachelbeersaft“

Quelle: Der Stachelbeerwein hält sich bei guter Verwahrung lange u. wird durch Vermischung mit Johannisbeeren dem Madeira im Geschmack ähnlich (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Stachelbeeren). - Macht man von diesem Stachelbeerweine Brandtewein, so erhält man so viel davon als von einem mittelmäßigen Traubenwein, schmeckt aber weit lieblicher, als der Weingeist (Sickler, Der teutsche Obstgärtner, 1795).

Wacholderwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Wacholderbeersaft“

Quelle: der Wachholdersaft, zu einem Muße eingekochte Wachholderbeeren; der Wachholderwein und Wachholderbrantwein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Wachholder). - Myrrhenwein wird er genennet / nicht weil er aus einem Myrrhenen Geschirr getrunken / sondern weil Myrrhen darein geworffen worden wie wir sagen / Roßmarienwein / Melissenwein / Wacholderwein / udg. weil diese Kräuter darein gethan werden (Klaj, Anmerkung zu Der leidende Christus, 1645).

Ziderwein, Ciderwein   „Cidre, Apfelwein“

Quelle: Auf einem der Ständer aber standen die Kuchen und der Ziderwein (Fontane, Ellernklipp, 1881). - Seine Schiffer führen in die englischen französischen, holländischen und dänischen Inseln Zwieback, Mehl, Butter, Käs, Unschlitt, Grünes, Früchten, gesalzenes Fleisch, Ciderwein, Bier, allerhand Gattung Bauholz (Holzbauer, Sammlung verschiedener Abhandlungen, die Handlung betreffende Gegenstände enthaltend, 1784).

substantivisches Klammerkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
Eiswein (2)   „aus gefrorenen Weinbeeren hergestellter Wein“

Quelle: Dadurch wurde der Trank insonderheit besser, so daß für den Eimer Eiswein um Lichtmeß 15-18 Fl. gelöst wurden (Urania: Musik-Zeitschrift für Orgelbau, Orgel- und Harmoniumspiel 42, 1885).

Trockenwein   „trockener, zuckerreduzierter Wein aus Trockenbeeren“

Quelle: Trockenwein, so v.w. Sect (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Der Trockenwein, des -s, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, eine Art Ungarischen Weines, welcher aus fast trocken gewordenen Beeren gepresset wird; vollständiger Trockenbeerwein. Er ist die beste Art des Ungarischen Weines. Man bereitet ähnliche Weine auch in Italien und andern Ländern, da denn ein solcher Wein Secco genannt wird, S. Sect (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Alantwein   „mit Alant gewürzter Wein“

Quelle: Ebenso gilt der Alantwein als magenstärkend (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Alant). - Der Alantwein, des -es, plur. inusit. ein Wein, der mit Alantwurzel gegoren hat (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Wermut-, Salbei-, Alant-, Quitten- und Zitronenwein mußte neben dem Hippokras den Säufern ihre Köpf und Mägen wieder begütigen (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Angelicawein   „mit Angelica (Engelswurz) gewürzter Wein“

Quelle: Zwei indianische Jungen, die bei ihm in Dressur standen, mußten streng darauf achten, daß unsere Gläser fortwährend mit dem rosenfarbenen Angelica-Wein gefüllt blieben (Mohr, Reise- und Jagd-bilder aus der Südsee, Californien und Südost-Afrika, 1868). - Angelika-Wein, wider Gifft und Pestilentz (Der geschickte Wein- und Bier-Künstler, 1755).

Beerwein (1)   „Wein, der auf Beeren gegossen und dadurch verstärkt wird“

Quelle: Beerwein, 1) Wein aus den von dem Kamme abgezapften Beeren; 2) (Räps), Wein, der noch einmal auf frische Beeren gegossen u. dadurch verstärkt wird; 3) so v.w. Beermost (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Der Beerwein, des -es, plur. inus. außer wenn von mehrern Arten solchen Weines die Rede ist. 1) Ein Wein aus ungepreßtem Moste, der von selbst aus den Beeren rinnet; Vorlaß. 2) Ein Wein, der wieder auf frische Beeren gegossen und dadurch verstärket worden; in Elsaß Räpps, Rapswein, von Rap, Franz. Grappe, der Kamm an den Trauben (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Eiswein (1)   „mit Eis gekühlter Wein“

Quelle: Der große Goldpokal wird mit Scherbett, dem berühmten würzigen Eiswein, gefüllt (Scheerbart, Tarub, Bagdads berühmte Köchin, 1897).

Eisenwein   „mit Eisen versetzter, als Stärkungsmittel gereichter Wein“

Quelle: Früher war der Streit mit den Eltern, gleichsam diese poetische Härte für Lianens Nerven, noch Eisenwein gewesen, die nachher im weichen Wasser der Entsagung, Herbstruhe und Andacht schmolzen (Jean Paul, Titan, 1800-03).

Fenchelwein   „mit Fenchel gewürzter Wein“

Quelle: der Fenchelwein, mit Fenchel angemachter Wein (Kaltschmidt, Vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der deutschen Sprache, 1851, s.v.). - Der Fenchel, des -s, plur. inus. eine Pflanze, welche auf den kreidigen Klippen in Languedok und Madera einheimisch ist, bey uns aber in den Gärten gebauet wird; Anethum Foeniculum L. Daher Fenchelsame, welcher auch nur schlechthin Fenchel genannt wird, Fenchelöhl, Fenchelwasser, Fenchelwein u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Fenchel). - Lege frische Wermutblätter in die Schuhe / und gehe mit bloßen Füeßen darauff. Trinck Fenchelwein (Zeiller, Centvria III. Variarvm Quæstionvm, 1659).

Gallenwein   „mit Galle versetzter Wein“

Quelle: Die Hauptmomente sind: Simon von Kyrene, Golgotha, der Gallenwein, die Kleidervertheilung und die Wache (Lange, Das Evangelium nach Matthäus, 1857). - Vol Jammers hast du uns gemacht, / Mit GallenWein getränket (Rist, Hertzliches Lob- und Danklied nach erlangetem güldenen Friede und geendigtem Bluhtgierigem Kriegswesen, 1651).

Gewürzwein   „mit Gewürz versetzter Wein“

Quelle: Dazu hat er getrunken zwei Eimer Bacharacher oder Rüdesheimer und abends vor dem Schlafengehen ein paar Maß warmen Gewürzwein (Börne, Briefe aus Paris, 1832-33). - Die in dieser Gegend aus dem sogenannten Stein Lavezzi, oder Lapide Ollari gedrehten Küchen-Geschirre, werden, nebst dem bekannten Gewürz-Wein, häuffig nach Italien und andern Gegenden geführet (Hübner, Kurtze Fragen aus der Neuen und Alten Geographie, 1767). - alier wächst der fruchtbare Weinstock / so den hocherfreuenden Gewürz-Wein trägt / der den Geist erfreuet (Pordage, Sophia, 1699).

Harzwein   „Retsina, mit Harz versetzter Wein“

Quelle: Noch nicht lange ist es her, da stellte ganz Attika nur solchen Harzwein her (Humboldt: Monatsschrift für die gesamten Naturwissenschaften 1, 1883). - Dieser wein hat eben die selbe Krafft / welche der Hartzwein / davon jetzt droben gemeldet (Kräuterbuch Pedacii Dioscordis Anazarbaei in siben sonderbare Bücher vnderschieden, 1610).

Ingwerwein   „mit Ingwer gewürzter Wein“

Quelle: Ingwer-Wein und Ingwer-Liqueur ein Gesundheitsgetränk par excellence, ärztlich empfohlen und chemisch geprüft, den englischen Präparaten ganz ebenbürtig, empfehlen zur Abnahme bestens Gebrüder Demme (Jahrgang des Correspondenz-Blattes für Schweizer Ärzte, 1882).

Kampferwein   „mit Kampfer versetzter Wein“

Quelle: Campherwein (Vinum camphoratum), Auflösung von C. in Franzbranntwein, wird innerlich gegeben (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Campher [1]). - Wenn schon der Brand eingetreten ist: so versuche man Umschläge von Rauten- und Wermuthblättern mit Campherwein (Hennemann, Unterricht in der Vieharzneykunst, 1785).

Kräuterwein   „mit Kräutern gewürzter Wein“

Quelle: Kräuterwein, Aufguß von heilkräftigen, namentlich bitteren u. gewürzhaften Kräutern mit einem leichten weißen Wein (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Kräuterwein, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, ein mit einem Zusatze von heilsamen Kräutern bereiteter Wein, dergleichen der Wermuthwein, Alantwein, Salbeywein, Löffelkrautwein u.s.f. ist (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Von diesem Kräuterwein trinke der Kranke nach Belieben anstatt des Ordinari Getränks (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Wann er aber die Essentias herbarum hat / kan er solche in einen guten starcken Wein thun / vnd einen Kräuterwein darmit machen / so weiß er was er hat (Glauber, Opera Chymica, 1658).

Likörwein   „mit Alkohol angereicherter Wein“

Quelle: Liqueurweine, die dickflüssigen, süßen Weine (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Spanische, Italiänische, Griechische und Liqueurweine werden mit dem bisherigen Satz [...] versteuert (Handlungszeitung oder wöchentliche Nachrichten von Handel, Manufakturwesen, Künsten und neuen Erfindungen, 1787).

Löffelkrautwein   „mit Löffelkraut gewürzter Wein“

Quelle: Löffelkrautwein, Wein mit dem ausgepreßten Saft vom L. vermischt, od. durch Gährung mit den Blättern, mit denen das Weinfaß halbvoll gefüllt u. mit Most übergossen wird, erhalten; in letzterer Form dem spanischen Wein ähnlich; bitter, scharf; gegen Scorbut u. verdorbene Säfte (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Löffelkraut). - Der Kräuterwein, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, ein mit einem Zusatze von heilsamen Kräutern bereiteter Wein, dergleichen der Wermuthwein, Alantwein, Salbeywein, Löffelkrautwein u.s.f. ist (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Kräuterwein).

Meerzwiebelwein   „mit Meerzwiebel versetzter Medizinalwein“

Quelle: Meerzwiebelwein (Vinum squilliticum), 1 Theil Meerzwiebel mit 24 Theilen weißem Wein digerirt, eßlöffelweis bei Wassersuchten zu geben (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Meerzwiebel). - Das Pulver ist die kräftigste Form zu einem viertel bis zu etlichen wenigen Granen; der Meerzwiebelessig macht mehr Aengstlichkeit und Uebelkeit als die andern Präparate; doch thut dieß auch der Meerzwiebelwein (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Meerzwiebelsquille).

Melissenwein   „mit Melisse gewürzter Wein“

Quelle: Der Thee von den Blättern ist ein kühlendes Getränk in Fiebern, auch macht man einen leichten und angenehmen Trank unter dem Namen Melissenwein daraus (Clarner, Amerikanischer Garten-Freund, 1860). - Die Augen lauter und klar zu machen, trinke man Melissenwein, und wasche die Augen mit Poleywasser (Bauer, Der wirthschaftliche Tausendkünstler, 1796). - Myrrhenwein wird er genennet / nicht weil er aus einem Myrrhenen Geschirr getrunken / sondern weil Myrrhen darein geworffen worden wie wir sagen / Roßmarienwein / Melissenwein / Wacholderwein / udg. weil diese Kräuter darein gethan werden (Klaj, Anmerkung zu Der leidende Christus, 1645).

Myrrhenwein   „mit Myrrhe gewürzter Wein“

Quelle: Ich stand etwas abseits und mir war zumute, wie einem Durstigen, der jetzt starken Myrrhenwein zu trinken kriegen sollte (Rosegger, Waldheimat, 1877). - Dahin rechne ich die Gewohnheit welche sie hatten, dem Verurtheilten vor Vollziehung der Lebensstrafe durch einen Trunk Myrrhenwein die Empfindung der Schmerzen zu benehmen (Bemerkungen über den Einfluss des Himmelsstrichs, 1782). - Myrrhenwein wird er genennet / nicht weil er aus einem Myrrhenen Geschirr getrunken / sondern weil Myrrhen darein geworffen worden wie wir sagen / Roßmarienwein / Melissenwein / Wacholderwein / udg. weil diese Kräuter darein gethan werden (Klaj, Anmerkung zu Der leidende Christus, 1645).

Pepsinwein   „mit Pepsin versetzter Medizinalwein“

Quelle: Es erschien interessant zu untersuchen, ob Parallelversuche mit Pepsinwein und einfachem Weinzusatz Unterschiede in der Wirkung beider hervortreten lassen (Jahresbericht über die Fortschritte der Pharmacognosie, Pharmacie und Toxicologie, 1894).

Petersilienwein   „mit Petersilie gewürzter Wein“

Quelle: V. laciniata (Petersilienwein), mit zerschlitzten fünflappigen Blättern, in Canada (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v. Vitis [3]). - Der Petersilienwein, des -es, plur. inus. eine Art Weinstöcke mit fünffachen Blättern, deren Blättchen wie das Kraut der Petersilie vielmahl gespalten sind; Vitis laciniosa L. Franz. Ciourat, Ciotat, Raiun d' Autriche (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Rezinatwein   „griechischer Harzwein“

Quelle: Griechische Weine, eigentlich gut u. bei richtiger Behandlung großer Veredlung fähige Weine, waren früher durch die ganze Welt berühmt, werden jetzt aber mit geringen Ausnahmen so schlecht behandelt, daß sie, nur mit Harz versetzt (Resinatwein) sich nur 1-2 Jahre halten (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Griechischer Wein).

Rosenwein   „mit Rosenblättern oder -wasser gewürzter Wein“

Quelle: Rosenwein, Blüthenblätter der R. in starken Wein gehängt; er erhält dadurch den Geruch u. Geschmack derselben (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Rosen [1]). - Rothen Rosen-Wein zu machen. Man thut rothe oder Ulmerröslein in ein Säcklein / hänget solche in rothen Wein / so wird er noch röther / und über alle massen wohlgeschmack (Der zu allerley guten Geträncken treuhertzig-anweisende wohlerfahrne und Curiose Keller-Meister, 1731). - Dein Mündlein ist ein Gärtelein, / Wie blühen doch so fein / Die Röslein darinne! / Daraus ich gewinne, / Wenn du sie bewegest / Und gegen mir regest, / Den besten Rosenwein (Angelus Silesius, Heilige Seelenlust oder geistliche Hirtenlieder, 1668).

Rosmarinwein   „mit Rosmarin gewürzter Wein“

Quelle: Rosmarinwein zu machen, darf man nur Rosmarin nehmen, so viel man will, denselben in ein Fäßchen thun, und dieß, wenn es mit Most zugefüllt ist, in den Keller legen (Der wundersam heilkräftige Volksarzneimittel-Hausschatz der merkwürdigen und berühmten Doctor-Bäuerin, 1865). - Rosmarin Wein äusserlich gebraucht, dienet zu Heilung der Krebs und Fistel Schaden (Hecker, Einleitung in die Botanik, 1734). - Myrrhenwein wird er genennet / nicht weil er aus einem Myrrhenen Geschirr getrunken / sondern weil Myrrhen darein geworffen worden wie wir sagen / Roßmarienwein / Melissenwein / Wacholderwein / udg. weil diese Kräuter darein gethan werden (Klaj, Anmerkung zu Der leidende Christus, 1645).

Salbeiwein   „mit Salbei gewürzter Wein“

Quelle: Wenn man Säckchen mit S. in Wein hängt, erhält man den schweißtreibenden, stärkenden Salbeiwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Salbei). - Der Kräuterwein, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, ein mit einem Zusatze von heilsamen Kräutern bereiteter Wein, dergleichen der Wermuthwein, Alantwein, Salbeywein, Löffelkrautwein u.s.f. ist (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Kräuterwein). - Wermut-, Salbei-, Alant-, Quitten- und Zitronenwein mußte neben dem Hippokras den Säufern ihre Köpf und Mägen wieder begütigen (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Schwefelwein   „mit Schwefel versetzter Wein“

Quelle: In dieser Nacht und bei diesem Schwefelwein ward nun, um der schlechten Welt vom Amte zu helfen und ein neues Morgenrot herbeizuführen, die förmliche und feierliche Stiftung einer "neuen Sturm- und Drangperiode" beschlossen (Keller, Die mißbrauchten Liebesbriefe, 1874). - Wer sie isset, muß mit Pein in die Hölle fahren, / trincken von dem Schwefel-Wein / der verdammten Schaaren (Porst, Geistliche und liebliche Lieder, 1758). - Recht das heißt zu Hofe laufen / Und zu Hof' ein Jäger sein, / Tag und Nacht zu Hofe saufen / Den geschmierten Schwefelwein (Rist, Lob des Hoflebens, 1666).

Senfwein   „mit Senf gewürzter Wein“

Quelle: V. sinapinum, Senfwein, 1 Unze Senfsamenpulver mit 1 Pfund Wein digerirt u. nach dem Durchseihen mit Lavendelspiritus versetzt, gegen Lähmung der Zunge empfohlen (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v. Vinum). - In Ansehung der Diät sollten sich die Kranken hauptsächlich an wärmende gewürzhafte Mittel halten, und also fleißig Senf und Meerrettig genießen, die man auch äußerlich auflegen könnte; zweimal des Tags ein Glas Senfwein trinken; oder einen Eßlöffel voll ganzen Senfs in einem Glas Wein nehmen (Wallis, Die Kunst Krankheiten vorzubeugen, und die Gesundheit wieder herzustellen, 1797).

Spießglanzwein   „mit Spießglanz (Antimon) versetzter Medizinalwein“

Quelle: Seinen Namen führen: Huxhams goldfarbiger Spießglanzschwefel (Sulphur auratum Huxhami) u. Huxhams Spießglanzwein (Vinum antimoniatum Huxhami) (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Huxham). - Räthlicher und sichrer ist es, wenn Spießglanzwein erforderlich ist, daß der Arzt in einer Unze spanischem Weine drei Gran Brechweinstein stehenden Fußes auflösen läßt, und seine Verordnung darnach einrichtet (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Spießglanz).

Stahlwein   „mit Stahl versetzter Medizinalwein“

Quelle: Stahlwein (Vinum ferruginosum, V. chalybeatum), Rheinwein, mit dem 12. Theil reiner Eisenfeile u. dem 24. Theil Zimmt einige Tage digerirt u. filtrirt; von dunkler Farbe u. zusammenziehend tintenartigem Geschmack. Bei Nervenschwäche, Atonie, Anwesenheit von Cruditäten u. materiellen Krankheitsursachen als kräftiges Stärkungsmittel angewendet (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Etliche rühmen sehr das Claretum Chalybeatum Mynsichti, oder auch den gemeinen Stahelwein allezeit Vormittag ein gutes Glas voll wohlaufgerührt davon getrunken und darauf gegangen (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Weßwegen auch D. Panarolus, Obs. 14. Pentec. 3. alle Medicos auf das treulichste erinnert / so sie ja dergleichen Patienten überkämen / daß sie mehr auf besagtes Mittel bedacht seyn sollen / weder auf Stahl-Wein / Stahl-Safft / Fontanellen / und dergleichen (Pfitzer, Zwey sonderbare Bücher von der Weiber Natur, 1673).

Wermutwein   „mit Wermut gewürzter Wein“

Quelle: Wermuthwein, Wein, welcher durch Wermuth bitter gemacht worden ist. Man läßt entweder Wermuth mit einem Theile des Mostes sieden; od. man hängt den Wermuth in einem leinenen Säckchen einige Zeit in den Wein (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wermuth). - Der Wermuthwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten und Quantitäten, die -e, Wein, welcher über Wermuth gebrauset, und davon einen bittern Geschmack angenommen hat (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Der süße Honigseim wird oft in kurzer Zeit / Ein herber Wermuthwein voll Gall und Bitterkeit (Gottsched, Auf den Namenstag Seiner geliebten Ehegattinn, 1736). - Wermut-, Salbei-, Alant-, Quitten- und Zitronenwein mußte neben dem Hippokras den Säufern ihre Köpf und Mägen wieder begütigen (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Würzwein   „gewürzter Wein“

Quelle: Willst Du einen Römer Würzwein annehmen, so komm' mit uns! (Spindler, Der Jude, 1827). - Aus gleichem Abschied erhellet, daß man von langen Zeiten her, Alant-, Wermut- und andere Würzweine in Teutschland machte, daß man Beeren- Roneps- und Sponweine trank, und sogar schon damals welsche Weine einführte (Petersen, Geschichte der deutschen National-Neigung zum Trunke, 1782).

Würzewein   „gewürzter Wein“

Quelle: Man brachte von allen Seiten Erfrischungen - Speltbier, gesalzene Fische, Eier mit Lattich, Lupinen und Würzewein (Eckstein, Decius, der Flötenspieler, 1891).

Zitronenwein   „mit Zitrone gewürzter Wein“

Quelle: Der Citronensaft (Succus citri, Citronensäure, mit etwas Pflanzenschleim), meist ohne das Öl der Schalen, dient zum Küchengebrauch in mancherlei Art u. in der Färberei, auch als Zuthat zu den Getränken (mit Wasser vermischt zu Citronenwasser, unter Zusatz von Zucker zur Limonade, mit Wasser u. Weingeist zu Barbadosschem Wasser, mit Wein u. Zucker zu Citronenwein, zu Punsch u. dgl.) (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Citronen). - So oft man nun von diesem Citronenwein abzapft, so oft muß man ihn mit gutem frischem Wein wieder auffüllen (Krünitz, Oekonomische Encyclopaedie, 1776, s.v.). - Wermut-, Salbei-, Alant-, Quitten- und Zitronenwein mußte neben dem Hippokras den Säufern ihre Köpf und Mägen wieder begütigen (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

substantivisches Klammerkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
Chinawein   „mit Chinarinde versetzter medizinischer Wein“

Quelle: Weiniger Aufguß (Chinawein), man läßt 1 Pfund guten weißen Wein auf 1 Unze Pulver einige Tage lang stehen, schüttelt es von Zeit zu Zeit um u. filtrirt die Mischung; man setzt wohl auch Pomeranzen, Calmus, Zimmt u. dgl. zu; ein vorzügliches Präparat bei schwacher Verdauung, für Reconvalescenten u. überhaupt bei chronischen Schwächezuständen (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Chinapräparate). - Mit dem rothen Chinawein war der Kranke, wie Hr. Aktuar Schmitt im Vorhergehenden versichert, an diesem Tage schon um 3 Uhr fertig (Molitor, Abhandlung über die Hämorrhoidalkrankheit des Herrn Hertling, 1790).

Sagradawein   „mit Sagradarinde versetzter Medizinalwein“

Quelle: Neuerdings wird von dritter Seite "Sagradawein" angeboten (Archiv für pathologische Anatomie und Physiologie und für klinische Medizin, 1893).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Vorderglied
Fasswein   „im Fass gelagerter Wein“

Quelle: Ueber St. Petersburg gelangten direct aus Frankreich und über Deutschland ein Drittel der Einfuhr von Fassweinen (1888 23.915 q) und zwei Fünftel der von Flaschenweinen nach Russland (Lehnert, Die Seehäfen des Weltverkehrs, 1891).

Flaschenwein   „in Flaschen abgefüllter Wein“

Quelle: das kohlensaure Gas bleibt sonach größtentheils dem Flaschenweine und dringt hervor, sobald der Wein nach Oeffnung des Pfropfs mit der Luft in Berührung kommt (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Champagnerweine).

substantivisches Determinativkompositum mit Maßbezeichnung als Vorderglied
Schoppenwein   „Wein, der schoppenweise getrunken wird“

Quelle: Ausgezeichnetes Freisinger Spererbräu-Sommerbier, reinen Schoppenwein zu 6 kr., nebst guten Mittagstisch nach Karte, empfiehlt freundlichst Simon Werner, Burggasse 15 (Münchener Anzeiger, 1868).

substantivisches Determinativkompositum mit Wuchsortbezeichnung als Vorderglied
Bergwein   „Wein aus Trauben, die auf einem Berg wachsen“

Quelle: Thalwein, Wein, welcher in den Niederungen erwachsen ist; er ist fetter u. stärker, aber nicht so mild als der Bergwein, welcher auf den höheren Theilen der Berge erwachsen ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Thalwein). - Der Bergwein, des -es, plur. inus. ein Wein, der in Weinbergen erbauet worden, im Gegensatze dessen, der auf ebenen Feldern gezeuget wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Der berg, oder hügel ist besser, als die ebene zu dem weinwachse, deshalber hat der bergwein bei Rüdesheim ein groses feuer bei sich (Estor, Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen, 1757).

Felsenwein   „Wein aus Trauben, die an einem Bergfelsen wachsen“

Quelle: Verwundert hörten und sahen das die Männer, die Flasche war ganz grau und schimmlig. Doch brachen sie sie an und tranken mit gutem Mut den alten Felsenwein (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853).

Flusswein   „Wein aus Trauben, die in einem Flusstal wachsen“

Quelle: Die Champagnerweine sind entweder roth oder weiß und im Handel unter den Benennungen Flußweine und Bergweine bekannt (Schmidt, Die Kellereiwirthschaft, 1856). - Ich fand, daß dieses ganze Land an dem Flusse Marne von Ay bis ganz nach Meaux dasjenige hervorbrachte, was sie Vin de la riviere (Flußwein) nenneten (Marshall, Reisen durch Holland, Flandern, Deutschland, Dänemark, Schweden, Rußland, Pohlen und Preußen, 1775).

Gebirgwein   „Wein aus Trauben, die im Gebirge wachsen“

Quelle: Gebirgwein, dessen Sie in Ihrer Erdbeschreibung Th. I. B. I. S. 298 gedenken, nennet man in Wien denjenigen Wein, welcher etliche Meilen um diese Hauptstadt her, insonderheit am Kalenberg, und an deßelben weitern Höhen auf beyden Seiten, wächset (Büsching, Wöchentliche Nachrichten von neuen Landcharten, geographischen, statistischen und historischen Büchern und Sachen, 1777).

Gebirgswein   „Wein aus Trauben, die im Gebirge wachsen“

Quelle: An Speisen war eine etwas reichlichere Auswahl als gewöhnlich, die Männer bekamen einen guten Gebirgswein zum Getränke, für die Frauen wurde ein süßer neben die Backwerke gestellt (Stifter, Der Nachsommer, 1857). - Dem 3. d.M. giengen die zwei kleineren, dem Herrn Baron v. Taufferer gehörigen Schiffe [...] mit verschidenen Gütern erbländischer Landesprodukte, ins besondere mit österreichischem und ungarischem Gebirgswein beladen, von hier nach Belgrad ab (Münchner Stats-, gelehrte und vermischte Nachrichten, 1777).

Inselwein   „Wein aus Trauben, die auf einer Insel wachsen“

Quelle: Es war kein Wunder, daß die italischen Weinbauer anfingen über die Konkurrenz der griechischen Inselweine zu klagen (Mommsen, Römische Geschichte, 1854-85). - Emilie soll Ihnen auch von ihr erzählen, und alle Abend von ihrem Inselwein vorsetzen (La Roche, Erscheinungen am See Oneida, 1798).

Nordwein   „Wein aus Trauben, die in den nördlichen Ländern Europas wachsen“

Quelle: Aber jetzt geht ihnen das Lichtlein auf, daß sie der noch ungegorene deutsche Nordwein gar arg berauscht habe (Wochenblatt für das christliche Volk, 1864).

Seewein   „Wein aus Trauben, die an einem See wachsen“

Quelle: Seeweine, 1) Weine, welche am Genfer- u. Bodensee wachsen; 2) französische Weine, welche den Seetransport vertragen od. durch denselben verbessert werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Nun, nun; hernach wieder, trinken Sie indeß ein Glas Wein! Es ist ächter alter Seewein (Miller, Siegwart, 1776).

Südwein   „Wein aus Trauben, die in Südeuropa wachsen“

Quelle: Hat man lange die Musik entbehrt, so geht sie nachher wie ein schwerer Südwein allzuschnell ins Blut und hinterläßt eine narkotisch betäubte, halbwache, schlaf-sehnsüchtige Seele (Nietzsche, Menschliches, Allzumenschliches, 1878-80).

Talwein   „Wein aus Trauben, die in einem Tal wachsen“

Quelle: Thalwein, Wein, welcher in den Niederungen erwachsen ist; er ist fetter u. stärker, aber nicht so mild als der Bergwein, welcher auf den höheren Theilen der Berge erwachsen ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Sylvius, Aeneas, ließ sich alle Jahre ein Fuder Thalwein nach Rom kommen (Vorlesungen der kurpfälzischen physikalisch-ökonomischen Gesellschaft in Heidelberg, 1790).

substantivisches Determinativkompositum mit Herkunftsbezeichnung als Vorderglied
Ahrwein, Aarwein   „Wein aus dem Ahrtal“

Quelle: Aarwein (Aarbleichert), angenehmer, blaßrother Wein, wächst an der Aar (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Es wird sehr viel Wein in den Gegenden an diesem Fluß erbauet, den man Aarwein nennet, und in Aachen, Köln etc. öfters für Moselerwein verkauft, ob er schon von geringerer Qualität ist (Jäger, Geographisch-Historisch-Statistisches Zeitungs-Lexicon, 1784).

Alicantewein   „Wein aus dem spanischen Alicante“

Quelle: Alicantewein, vorzüglich spanischer Wein bei Alicante, aus Alicanteweintrauben (s. Zibebentrauben), die durch Kaiser Karl V. aus Deutschland dahin kamen, bereitet; vorzüglich ist der dunkelrothe Vino Tinto; die schlechteste Art, Aloque, dient zu Branntwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Alicante Wein machen (Sprenger, Ausführliche, getreue und bewährte Anleitung zu einer gründlichen, unschädlichen, erlaubten, dauerhaften wie auch vortheilhaften und leichten Verbesserung der Weine in Deutschland, 1775).

Alikantenwein, Alakantenwein   „Wein aus dem spanischen Alicante“

Quelle: der Alicantenwein ist ein dicker starker und überaus süßer, fast ecklicht schmeckender Wein (Alemannia: Zeitschrift für sprache, litteratur und volkskunde des Elsasses und Oberrheins, 1883). - Zu fünf Unzen nüchtern genommen und einige Zeit darauf etwas weniger Alikantenwein nachgetrunken, hat, mehrere Tage fortgesetzt, sich als ein wirksames anthelminthisches Mittel selbst gegen den Bandwurm erwiesen (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v. Königswallnuß). - FRIEDENSCHILD. Was hast du denn Guts? JOHANNES. Sekt, Alakantenwein, Neckerwein, Moseler, Spanischen, Rheinwein, auch Landwein, gottlob (Reuter, Graf Ehrenfried, 1700).

Anjouwein   „Wein aus dem französischen Anjou“

Quelle: Anjouweine, gute Weine aus Anjou, hitzig, ölig und dunkelgelb, im Alter süß; der beste wächst bei Saumur (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v.).

Auvergnewein   „Wein aus der französischen Auvergne“

Quelle: Auvergne-Weine, geringe französische Weine, aus der ehemaligen Provinz Auvergne, halten sich nicht über 2 Jahre u. sind daher wenig verfahrbar, sondern nur zum Verschneiden anderer Weine brauchbar (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.).

Auxerrewein   „Wein aus dem französischen Auxerre“

Quelle: Hier wächst der Auxerrewein, ein leichter Burgunder (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Auxerre).

Bigorrewein   „Wein aus dem französischen Bigorre“

Quelle: Bigorre, 1) Grafschaft im französischen Departement Oberpyrenäen, fast ganz in den Pyrenäen liegend; hier die Bäder von Bagnères, Barèges u Cauterets, u. der Bigorrewein, der dem Bearnois gleichkommt; beste Sorte von Pevriguère, Aubarède u. Mun (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Bigorre).

Bordeauxwein   „Wein aus dem französischen Bordeaux“

Quelle: Bordeauxweine nennt man die um Bordeaux u. im Inneren des Girondedepartements wachsenden rothen und weißen Weine, überhaupt aber alle in Bordeaux gelagerten und von dort versandten Weine (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v.). - Er führt den Buchan an, der den Bordeauxwein über alle Maßen lobt, und versichert, daß er dadurch mehrere Kranke gerettet habe (Gall, Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen, 1791).

Brussawein   „Wein aus dem türkischen Bursa“

Quelle: In der Nähe lagen auf riesigen Marmorquadern ein Schlauch voll des schwarzen aromatischen Brussaweins und andere zur Mahlzeit gehörige Gegenstände (Goedsche, Sebastopol, 1855-57).

Burgunderwein   „Wein aus dem französischen Burgund“

Quelle: Darnach schenkten sie ihm Burgunderwein ein zum Morgentrunk (Hebel, Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes, 1811). - nur muß er nicht von der Stärke des bischöflichwürzburgischen geheimen Raths und Ministers Hrn. v. K. seyn, welcher sich in seines Herrn Geschäfften seit etlichen Tagen hier aufhält, und in einem Tage zehn würtembergische Maaß Burgunderwein ausgetrunken hat, ohne daß man es ihm viel anmerkte, oder an seinem gewöhnlichen Umgange und Manieren etwas abgieng (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41).

Capriwein   „Wein von der italienischen Insel Capri“

Quelle: Der weiße Capriwein mundete uns dort sehr, obgleich man uns versicherte, dies Getränk sei ein geschickte Mischung verschiedener Weine und Liqueure und werde in Neapel von einigen Weinhändlern Jahr aus Jahr ein bereitet (Löhn, Reisetagebuch einer alleinreisenden Dame in Italien, 1861).

Cettewein   „Wein aus dem französischen Cette“

Quelle: Uchaud (spr. Uschoh), ein rother Franzwein, gehört zu den Cetteweinen (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v. Uchaud).

Champagnewein   „Wein aus der französischen Champagne“

Quelle: Er ist eher mit Champagnewein, als mit Bier zu vergleichen (Junghuhn, Java, seine Gestalt, Pflanzendecke, und innere Bauart, 1852). - An etlichen Plätzen bemerket man, wie durch die aus der Erde ohne Rauch brechende Dünste der Sand beständig in die Höhe gehoben wird und gleichsam hüpfet, nicht anders als wenn der Champagnewein petilliret (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - Eure Mühe wil ich euch alsdann mit einem guten Trunck Champagne-Wein vergelten (Happel, Der italiänische Spinelli, 1685).

Champagnerwein   „Wein aus der französischen Champagne“

Quelle: Champagnerweine, Weine aus der Champagne, auf Kreide- od. Sandboden wachsend, weiß oder roth, nichtmussirend (schäumend) oder mussirend (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v.). - Einige enthalten auch wohl ein Uebermaas an Luftsäure (wegen künstlich gehemmter Gährung), wie Champagnerwein (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Wein). - Hierauf unterreden sich göttliche Freunde bey Champagnerweine von der Seele: das ist etwas selten; und das wird eine heftige Disputirkunst werden, wenn die Dünste in die Köpfe steigen werden (Schönaich, Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch, 1754).

Chiantiwein   „Wein aus dem italienischen Chianti“

Quelle: Chiantiwein, hochgelber Muscatellerwein von Radda im Toscanischen (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.).

Chierwein   „Wein von der griechischen Insel Chios“

Quelle: Im Einzelverkauf war der W. theurer, u. ausländische W-e galten auch sehr viel, z.B. Chierwein zu Sokrates' Zeit ein Metretes eine Mine (nahe an 23 Thaler) (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]). - Daran merkte der getreue Dapifer des Grafen Unmut, schlich flugs abseits zur Tür hinaus, entpfropfte eine Flasche Chierwein, und der griechische Sorgenbrecher tat Wirkung (Musäus, Volksmärchen der Deutschen, 1782-86).

Constantiawein   „Wein aus dem südafrikanischen Constantiatal“

Quelle: Hauptort eines gleichnamigen Bezirks in dem britischen Capdistricte (Afrika), südlich von der Capstadt, berühmt durch den Constantiawein, der nur in 3 Weinbergen wächst (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Constantia [3]). - Woher die ersten Reben gekommen, die den vortrefflichen Constantiawein am Cap hervorbringen, darüber sind die Meinungen getheilt (Levaillant, Reise in das Innere von Afrika, vom Vorgebirge der guten Hoffnung aus, 1790).

Elbwein   „Wein aus dem Elbetal“

Quelle: Besser gelang die Fabrikation moussirender od. Schaumweine in Deutschland; dieser Art sind der Grünberger Wem (Häußler, Förster u. Grampler in Grünberg), Mainwein (Fabrik von Silligmüller in Würzburg), Neckarwein (Fabrik von Keßler u. Georgi in Eßlingen seit 1826, u. Zeller u. Stauch in Heilbronn), Elbwein (Niederlößnitz bei Dresden seit 1836) (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Champagner).

Falernerwein   „altrömischer Wein vom ager Falernus in Kampanien“

Quelle: Syphax, nun sende mir Prokop. Und bring einen großen Becher Falernerwein (Dahn, Kampf um Rom, 1876). - da steht er nun, wie Martial dichtete, vor dem Tische seines neuen Herrn, ein irdischer Ganymedes, und gießt mit weißer Marmorhand Falernerwein (Herder, Kritische Wälder, 1769).

Frankenwein   „Wein aus Franken“

Quelle: Frankenweine, die in der baierischen Provinz Franken wachsenden, meist weißen Weine; die meisten haben unter allen deutschen Weinen die wenigste Säure, u. die guten Sorten stehen den besten Rheinweinen an Güte u. Blume gleich (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Der Frankenwein, des -es, plur. von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, Wein der in Franken erbauet worden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Befriedigt deinen Durst ein kleiner Frankenwein? (Hagedorn, Freiheit, 1752). - da gibts Viertelräusch, halbe Räusch, ganze Räusch, dürmische Räusch, verliebte Räusch, witzige Räusch, empfindliche Räusch, stolze Räusch, säuische Räusch, Burgerräusch, Bauernräusch, Gutscherräusch, Bettlerräusch, Narrenräusch etc., bald im Wein, bald im Bier, bald im Brautwein, bald im Meth, bald im Tyrolerwein, bald im Oesterreicherwein, bald im Neckarwein, bald im Frankenwein, bald im Rheinwein, bald im ungarischen Wein, bald im welschen Wein, bald im spanischen Wein (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Franzwein   „französischer Wein“

Quelle: Franzweine, im allgemeinen franz. Weine, vorzugsweise die geringeren, besonders weißen Sorten aus dem süd-westl. Frankreich (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v.). - Der Franzwein, des -es, plur. von mehrern Arten und Quantitäten, die -e, Französischer Wein, Wein der in Frankreich gebauet wird. Im engerm Verstande ist eine wohlfeile Art weißen Weines, welche aus Frankreich zu uns gebracht wird, unter diesem Nahmen bekannt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Nimm dessen 4 Gran nach Goldschmidsgewicht und solvire sie in einem Quart rheinischen oder Franzwein (aber nicht in starken Getränken, als spanischen Wein, Sekt, Aqua vitae oder andern heißen Weinen), setze es in ein schön großes und reines Glas, alsbald wird er sich so hochroth färben, fast als die Medicin selbst und das ist die höchste Röthe der Welt (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Es wächset hierum der bäste weisse FranzWein / der auch unter dem Namen Vin d'anjou berühmt ist (Birken, Hochfürstlicher Brandenburgischer Ulysses: Reisebeschreibung durch Teutschland, 1669).

Griechenwein   „griechischer Wein“

Quelle: Sie sind mit nichts zufrieden, was das Land gezogen; sie wollen türkische geblümte Zeuge tragen, mit Griechenweine ihre Kehlen netzen (A.c. Arnim, Marino Caboga, 1826).

Hardtwein   „Wein von der pfälzischen Hardt“

Quelle: Pfälzer Weine, gute, meist blanke Weine; wachsen in der Pfalz, namentlich an der Haardt (daher auch Haardtweine genannt), zwischen Dürkheim u. Landau (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Pfälzer Weine).

Ischiawein   „Wein von der italienischen Insel Ischia“

Quelle: Ischia (Geographie), eine Insel im Golf von Neapel, mit 25,000 Ew., von ungemeiner Fruchtbarkeit und reizendem Klima; erzeugt alle Arten von Südfrüchten, liefert Oel und Seide und den weitberühmten Ischiawein (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v. Ischia (Geographie)).

Ischierwein   „Wein von der italienischen Insel Ischia“

Quelle: Jetzt richtete der alte Herr mit manchem schweren Atemzug die Wäsche zusammen, dann ging er an einen Schrank und holte eine Bouteille Ischierwein hervor (Waiblinger, Die Briten in Rom, 1829-30).

Jerusalemwein   „Wein aus Jerusalem“

Quelle: Natürlich genießt man Oliven zum Kaffee und Jerusalemwein zu Mittag; aber sonst ist die Küche der heimischen nicht fremd (Orelli, Durch's Heilige Land: Tagebuchblätter, 1879).

Jerusalemswein   „Wein aus Jerusalem“

Quelle: Jerusalemswein, ein syrischer Wein (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v.).

Kachetinerwein   „Wein aus der georgischen Region Kachetien“

Quelle: Während des Mahles kreiste fleißig Kachetinerwein in Büffelhörnern (Siemens, Lebenserinnerungen, 1892).

Kanarienwein   „Wein von den Kanarischen Inseln“

Quelle: Canariensect (Canarienwein), weißer, süßer, starker u. angenehmer, dem Madeira ähnlicher Wein von den Canarias, er wird aus dem von der Reise gekelterten Trauben gekeltert, wird nach 2-3 Jahren gut u. mit dem Alter besser (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Canariensekt). - Derjenige Wein hingegen, so auf der Jnsel Teneriffa wächst, und Verdonawein genennet wird, von Farbe grün, dick und stark, auch schwerer als der andere Canarienwein ist, wird in Europa nicht sehr geachtet (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756). - Balearicum, Canarienwein / aus den Canarischen Jnseln: unter welchen der Canarien Seck am lieblichsten (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

Kapwein   „Wein von südafrikanischen Kap der Guten Hoffnung“

Quelle: Es fiel dem ganz jugendlich auflebenden Greise noch ein, eine Flasche echten Kapweins, welche der Baron verehrt, vom Keller bringen zu lassen, und immer wurde man munterer (Mörike, Maler Nolten, 1832). - Habe ich denn nicht so manche Flasche Kapwein mit ihm ausgestochen? (Lessing, Der Schatz, 1755).

Kaukasuswein   „Wein aus dem Kaukasus“

Quelle: Sie ist vielleicht auch nur das ewige Philisterium, an dem selbst die Titanen litten, wenn sie zu viel Kaukasuswein getrunken hatten! (Gutzkow, Der Zauberer von Rom, 1858-61).

Korsikawein   „Wein von der Insel Korsika“

Quelle: Corsicaweine, rothe u. weiße, süße u. feuerige Weine. Die von Mariana, Campoloro u. Capo Corso sind die besten. Die Weißen C. werden zum Verschneiden schwacher u. junger Franzweine gebraucht, wenn sie ein paar Jahr alt sind (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Von daher wurden gesandt 20 Piepen Corsica Wein (Engelbrecht, Hamburgische Waarenberechnungen, 1782).

Languedocwein   „Wein aus dem südfranzösischen Languedoc“

Quelle: Languedocweine, Weine von viel Feuer u. Geist, doch nicht von der Blume des Burgunders u. Bordeaux (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Alter guter rother Languedocwein, die Bouleille à 8 gr. ächte spanische Chocolade, das Pfund à 1 Thlr. 8 gr. und Muscatenoliven sind bey Franz Sanjusto, unterm hohenthalischen Hause am Markte allhier, eingegangen, und erbittet man sich von den Herren Liebhabern gütigen Zuspruch (Leipziger Intelligenz-Blatt, 1781).

Leistenwein   „Wein aus der Würzburger Leiste, dem Südhang des Frauenbergs“

Quelle: Frankenweine (Main- u. Tauberweine), mit wenig Säure, theilweise geistig und wohlschmeckend; die ausgezeichnetsten sind der Leistenwein vom Frauenberge bei Würzburg, der feurige Steinwein vom Steinberg bei Würzburg (Bocksbeutler), der Wertheimer (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Frankenweine). - Soeben habe er sein Kellermeisteramt verrichtet und den herrlichsten Leistenwein abgezogen, der seit Jahren im Keller gewesen (E.T.A. Hoffmann, Lebensansichten des Katers Murr, 1820-22). - Von den Frankenweinen sind der Steinwein und Leistenwein von Würzburg und der Werthheimer die besten (Dieterich, Pflanzenreich nach Carl von Linne's Natursysteme, 1798).

Loirewein   „Wein aus dem französischen Loiretal“

Quelle: Loireweine, mittelmäßige Franzweine; beste: der Roanne u. Perreux (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

Madeirawein   „Süßwein von der portugiesischen Insel Madeira“

Quelle: Man öffnete ihm die Kinnladen gewaltsam und trichterte ihm im buchstäblichen Sinne des Wortes zwei Flaschen erwärmten Madeirawein ein (Brehm, Thierleben, 1883-87). - alsdann nehme die Finnen heraus, gießet ein Nösel Madeira-Wein dazu und lasst es noch eine Viertelstunde lang dämpfen (Collingwood/Woollams, Neues Londner Kochbuch, 1794).

Mainwein   „Wein aus dem Maintal“

Quelle: Zwar heilt uns am besten / Ein fröhlicher Sinn, / Und Mainwein und Steinwein / Sind auch Medizin (Scheffel, Würzburger Festlied, 1882).

Malagawein   „Süßwein aus dem südspanischen Malaga“

Quelle: Da deckte sich das Tüchlein mit Tassen und Tellern, mit Kaffeekännchen, Sahnekännchen und Milchkännchen, alles warm, mit Semmeln und Kuchen, Brottorte und Biscuittorte, mit Rohrzucker und Kandiszucker, mit Butter und Honig, mit westfälischem Schinken und pommerscher Gänsebrust, mit Malagawein und Cyperwein (Bechstein, Neues deutsches Märchenbuch, 1856). - Diese Sojatunke (Soja), welche undurchsichtig, schwarzbraun, und von der Konsistenz des Malagaweins ist, wird, mit Wasser verdünnt, pomeranzfarbig, riecht wie Fliedermus, schmeckt salzig, etwas fettig und etwas entfernt nach Fliedermus und wird als Sose zu Fleisch und Fischen auf die Tische der reichen Europäer gebracht (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Sojafasel).

Malvasierwein   „Wein aus der Malvasierrebe“

Quelle: In der Nähe des Ortes, wo diese Stadt stand, liegt gegenwärtig auf einer kleinen Insel die feste Stadt Napoli di Malvasia, bei welcher der berühmte Malvasierwein wächst (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Sparta). - Angleichen ein guter Trunck Rhein- oder Spanisch- oder Malvasier-Wein (Woyt, Abhandlung aller innerlichen Krankheiten, 1753). - Hie wachsen WeinReben / OehlBäume / Pomerantzen / Citronen / MalvasierWein / den die Alten Promnium nanten (Newe außführliche Entdeck- und Beschreibung der ganzen Welt, 1656).

Manzanillawein   „Sherry aus der südwestspanischen Gegend um Manzanilla“

Quelle: Die Manzanillaweine wachsen auf den Barros und Arenas zwischen Xeres und San Lucar (Hamm, Das Weinbuch, 1865).

Markgräferwein   „Wein aus dem Markgräfler Land in Südbaden“

Quelle: Dieses Ländchen ist zwar nur vier Stunden lang, und eben so breit, aber sehr angenehm und fruchtbar, wie denn auch der Markgräferwein weit herum verführet wird (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41).

Markgräflerwein   „Wein aus dem Markgräfler Land in Südbaden“

Quelle: Während am Feld-, Titi- und Schluchsee nach dem Ausdrucke der Umwohner 8 Monat der Winter und 4 Monat die Kälte herrscht, gedeihen auf den Vorhügeln des Schwarzwaldes die edlen Markgräflerweine und seine Obstarten (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Breisgau). - er gab mir Kost und Quartier im alten Schloß und guten Markgräflerwein zu trinken (Prosch, Leben und Ereignisse des Peter Prosch, 1789).

Marsalawein   „Likörwein aus dem sizilischen Marsala“

Quelle: der Marsalawein, ein trockener Bergwein, wird in Westindien als Madera gebraucht (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Marsala).

Médocwein   „Wein aus dem südwestfranzösischen Médoc“

Quelle: Medoc, 1) Landschaft der ehemaligen Provinz Guienne im südwestlichen Frankreich, nordwestlich von Bordeaux gelegen, die Halbinsel zwischen der Garonne u. dem Atlantischen Meer (das heutige Arrondissement Lesparre des Departements Gironde) umfassend; war in Ober- u. Nieder-M. getheilt; sehr fruchtbar, bes. Weinbau (Medocwein, s.u. Bordeauxweine A) (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Medoc). - Daher sind weiße Weine selten zu Tischweinen geschickt, und kein Kenner erwählt sie dazu. Die Medocweine scheinen hierzu am besten zu sein (Der Arzt. Eine medicinische Wochenschrift, 1760).

Midiwein   „Wein aus dem südfranzösischen Midi“

Quelle: Da infolge der Verheerungen durch die Reblaus die Produktion den Bedarf lange nicht deckt, so werden N. ganz allgemein aus südfranzösischen Weinen (Midiweine), italienischen und spanischen Weinen fabriziert (Meyers Konversations-Lexikon, 1893, s.v. Bordeauxwein).

Moldauerwein   „Wein aus dem Moldautal“

Quelle: Und der Marschallik war kein harter Mensch, höchstens was guten, alten Moldauerwein betrifft (Franzos, Moschko von Parma, 1877).

Moselwein   „Wein aus dem Moseltal“

Quelle: Moselweine, Weine an der Mosel u. der nächsten Gegend erzeugt; werden, nach den Rheinweinen, zu den besten u. angenehmsten, zugleich leichten u. zu gewöhnlichem Gebrauch gesündesten deutschen Weinen gezählt (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Moselwein ist ein sehr gesunder Wein. Er schmecket auf der Zunge überaus angenehm, und bekömmt auch dem Magen wohl, geht bald durch den Harn, und hält den Leib offen; daher ihn Diejenigen trinken sollen, die sich vor der Gicht zu bewahren haben. Die besten wachsen um Düstemund, Wela und Zeltingen (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1757). - Rhein- und Moselwein hält man für die gesundeste / und currenteste / derentwegen grosser Handel damit in Hollandt getrieben wird (Becher, Politischer Discurs, 1668).

Moslerwein   „Wein aus dem Moseltal“

Quelle: Die Gutedel als Nebensatz in den eben genannten Weingebirgen erhöhen nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität der Moslerweine, indem sie den Säuregehalt bedeutend vermindern (Hlubek, Der Weinbau in Oesterreich, 1864). - Es wird sehr viel Wein in den Gegenden an diesem Fluß erbauet, den man Aarwein nennet, und in Aachen, Köln etc. öfters für Moselerwein verkauft, ob er schon von geringerer Qualität ist (Jäger, Geographisch-Historisch-Statistisches Zeitungs-Lexicon, 1784). - Ferner sind am Maynstrome der Werthheimer und der Klingenberger, sowohl wegen ihrer Lieblichkeit, als auch wegen der Gesundheit, beliebt, von welchen der letztere dem Moslerweine am Geschmacke nicht ungleich ist (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1757). - Es wurde auch einem jeden ein grosser Becher mit Wein (deren underschidliche als Baldachin, weiß und rothe Tyroler / Moßler / Neckher und Osterwein auß groß silbernen Geschiren verhanden gewest) vorgestelt (Wochentliche Ordinari Zeitung, 1663).

Nahewein   „Wein aus dem rheinland-pfälzischen Nahetal“

Quelle: Zum großen Theile werden sie jedoch blos nach der Gegend oder Lage, wo sie wachsen, z.B. als Seeweine, Elsasser, Markgräfler, Pfälzer, Haardtweine und Naheweine benannt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Rheinweine). - Zu den letztern werden auch die Naheweine gerechnet, unter welchen sich der vorzüglich auszeichnet, welcher in der Gegend des Rheingrafensteins bei dem Dorfe Norum wächst (Wagener, Ueber die Pfalz am Rhein und deren Nachbarschaft, 1795).

Neckarwein   „Wein aus dem baden-württembergischen Neckartal“

Quelle: In jungen Tagen nämlich, da er noch als friedlicher Fuhrmann des Heimatlichen Salvatorklösterleins sein Dasein fristete, war er mit einer Ladung schillernden Neckarweines unter guter Bedeckung und kaiserlichem Schutz nordwärts geschickt worden auf den großen Markt zu Magdeburg (Scheffel, Ekkehard, 1855). - Der Neckarwein, ist der allerschwächste Wein; jedoch ist er am Geschmacke desto angenehmer, und zum Schmausen am geschicktesten, weil er nicht so fast in Kopf steigt. Die besten sind, der Heilbronner und Eßlinger (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1757). - da gibts Viertelräusch, halbe Räusch, ganze Räusch, dürmische Räusch, verliebte Räusch, witzige Räusch, empfindliche Räusch, stolze Räusch, säuische Räusch, Burgerräusch, Bauernräusch, Gutscherräusch, Bettlerräusch, Narrenräusch etc., bald im Wein, bald im Bier, bald im Brautwein, bald im Meth, bald im Tyrolerwein, bald im Oesterreicherwein, bald im Neckarwein, bald im Frankenwein, bald im Rheinwein, bald im ungarischen Wein, bald im welschen Wein, bald im spanischen Wein (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Orvietowein   „Wein aus dem italienischen Orvieto“

Quelle: Am andern Morgen saß er eben bei'm Frühstück, welches aus vier Eiern, einem Beefsteak, einer guten Portion Schinken und einem Fiasco Orvietowein bestand (Waiblinger, Die Briten in Rom, 1829-30).

Osterwein   „österreichischer Wein“

Quelle: Zu Wien in Oesterreich, / Da finden wir aufgeschlagen / Gar manche Grube fein, / Da füllen wir unsern Kragen, / Den Bauch und auch den Magen / Wohl bei dem Osterwein (A.v. Arnim, Des Knaben Wunderhorn, 1808). - Nach dieser Ceremonie genoß man noch andere Speisen, die zwar in dem Gesetze nicht vorgeschrieben waren, die aber zur Sättigung der Gäste hingesetzt wurden. Dann ward der zweyte Becher mit Osterwein feyerlich getrunken (Giese, Journal für Freymaurer, 1784). - Es wurde auch einem jeden ein grosser Becher mit Wein (deren underschidliche als Baldachin, weiß und rothe Tyroler / Moßler / Neckher und Osterwein auß groß silbernen Geschiren verhanden gewest) vorgestelt (Wochentliche Ordinari Zeitung, 1663).

Österreicherwein   „österreichisches Wein“

Quelle: dieser Art sind der Grünberger Wein (Häußler, Förster u. Grampler in Grünberg), Mainwein (Fabrik von Silligmüller in Würzburg), Neckarwein (Fabrik von Keßler u. Georgi in Eßlingen seit 1826, u. Zeller u. Stauch in Heilbronn), Elbwein (Niederlößnitz bei Dresden seit 1836), Österreicherwein (Fabrik von Schlumberger in Vöslau), Naumburger Wein (Fabrik von Schönermark in Naumburg), Rheinwein (Fabrik von Mappes in Mainz u. Künzer in Freiburg im Breisgau) etc. (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Champagner). - Der Oestreicherwein, ist ein guter, gesunder Tischwein (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1757). - da gibts Viertelräusch, halbe Räusch, ganze Räusch, dürmische Räusch, verliebte Räusch, witzige Räusch, empfindliche Räusch, stolze Räusch, säuische Räusch, Burgerräusch, Bauernräusch, Gutscherräusch, Bettlerräusch, Narrenräusch etc., bald im Wein, bald im Bier, bald im Brautwein, bald im Meth, bald im Tyrolerwein, bald im Oesterreicherwein, bald im Neckarwein, bald im Frankenwein, bald im Rheinwein, bald im ungarischen Wein, bald im welschen Wein, bald im spanischen Wein etc. (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Pfalzwein   „Wein aus der Pfalz“

Quelle: Und Pfalzwein ist ein gut Getränke, / Streicht übern Rhein der Morgenwind! (Weerth, Die Schenke, 1843).

Pfälzerwein   „Wein aus der Pfalz“

Quelle: Pfälzerwein, der Nahme aller Weinarten, die in der Gegend der ehemaligen Pfalz am Rheine wachsen (Krünitz, Oekonomische Encyclopaedie, 1808, s.v.). - Zu den Pfälzerweinen zählt man die Ungsteiner, Herxheimer, Calstädter, und Bergsträßer, so wie auch die Wormser, zu denen die Liebfrauenmilch, und die Speyerer, zu welchen vorzüglich die Mechtersheimer gehören (Suckow, Anfangsgründe der theoretischen und angewandten Botanik, 1797).

Plattenseewein   „Wein vom ungarischen Plattensee“

Quelle: 1 Eimer guter Plattensee-Wein 4-5 fl. (Neue politische Ofner-Pesther Zeitung, 1848).

Portwein   „Süßwein aus dem portugiesischen Porto“

Quelle: Der Kapitän setzte sich in eine Ecke des geräumigen Locals, bestellte ein Glas Portwein, ließ sich vom Kellner Feuer bringen und brannte sich eine köstlich duftende Havannahcigarre an (Willkomm, Weisse Sclaven, 1845). - Portwein; ein vorzüglich in Algarabien in Portugall wachsender, sehr dunkelrother, feuriger Wein, der zu Porto geladen wird; als Getränk und zur Arznei bei den Engländern sehr gebräuchlich (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v.).

Portowein   „Süßwein aus dem portugiesischen Porto“

Quelle: Sie ist nach Lissabon die reichste Stadt in Portugal, und hat den stärksten Handel, der hauptsächlich in Wein (dem berühmten Portowein) besteht, wovon jährlich sehr viel nach England kommt (Brockhaus Conversations-Lexikon, 1809, s.v. Porto). - Der Hyacinth ist dunkel braunroth, wie sehr alter Portowein, aber feurig und durchsichtig (Hamburgisches Magazin, 1748).

Portugiesenwein   „portugiesischer Wein“

Quelle: Karl Scheers Freundlichkeit versah mich bei meiner winterlichen Abreise noch mit einem Dutzend des herzhaftesten Portugiesenweins (Arndt, Meine Wanderungen und Wandlungen mit dem Reichsfreiherrn von Stein, 1858).

Portugieserwein   „portugiesischer Wein“

Quelle: Aus dem Safte der reifen Johannisbeeren, kann durch die Gährung ein Wein, ein guter Eßig und aus dem ersteren, der einem Portugieserwein am Geschmack sehr ähnlich ist, auch durch die Destillation ein Spiritus bereitet werden, wie dieses von Erdbeeren, Himbeeren, Fliederbeeren und andern Sommerfrüchten bekannt genug ist (Gleditsch, Botanica Medica, 1789).

Provencewein   „Wein aus der südfranzösischen Provence“

Quelle: Außer den bekanntesten Sorten, dem Burgunder-, Champagner-, Bordeaux-, Montaubaner Weinen (s.d. a.) nennt man noch 2) die Languedoc-, Charente-, Orleans-, Anjou-, Borderie-, Contatsche Weine (aus der Gegend von Avignon) u. die Provenceweine (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Franzweine).

Rheinwein   „Wein aus dem Rheintal“

Quelle: Rheinwein, der in den Rheingegenden, vorzüglich im Rheingau wachsende Wein, der edelste unter den deutschen Weinen (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Rheinwein, von ihnen hast du die edelste, / Und bist es würdig, dass du des Deutschen Geist / Nachahmst! (Klopstock, Rheinwein, 1753). - mache du mir mittags einen hübschen Kalbsbraten und einen guten Antiff-Salat darzu, bringe mir auch aus dem tiefen Keller ein gut Gläslein Rheinwein, damit wollen wir aller derer gute Gesundheit essen und trinken, die uns nichts Gutes nachreden (Beer, Die kurzweiligen Sommer-Täge, 1683).

Rheinstrandwein   „Wein aus dem Rheintal“

Quelle: Wenn ich den goldnen Rheinstrandwein / Und silbernen Champagner meide, / Dann Freunde mischt mir Kirschblut drein / Zur Aug- und Zungenweide (Karsch, Lob der schwarzen Kirschen, 1764).

Rhônewein   „Wein aus dem Rhônetal“

Quelle: Rhôneweine, rothe u. weiße französische Weine, an den Ufern der Rhône in der Provence, Dauphiné, Lyonnais u. Languedoc erzeugt (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Rhoneweine, die man auch Vins de rivage heißt, sind starke geistreiche, aber doch wohlschmeckende Sorten (Schedel, Neues und vollständiges Waaren-Lexikon, 1791, s.v. Wein).

Riojawein   „Wein aus der nordspanischen Region Rioja“

Quelle: Die geschätztesten spanischen Weine sind Xerez (mit den berühmtesten Sorten: Pago de Macharnudo, Pajarete, Listan, Patomina blanca), Malaga, Malvasier von Sitjes, der Pioratwein von Tarragona, der Benicarlo u. Alicante aus Valencia, der Caravaca (Rothwein) aus Murcia, der rothe Valdepeñas aus der Mancha, der Garnacha (blanker u. halbrother Wein von Cariñena) u. der schwere, schwarzrothe Tinto Aragonés aus Aragonien, der blaurothe Riojawein aus Altcastilien, der Peralta u. Cascante aus Navarra (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Spanien [2]).

Rivierawein   „Wein von der Rivieraküste“

Quelle: Reis, Mais, Weizen, Wein (der beste der Vino-Santo bei Brescia, die Weine der Brianza bei S. Colombano südlich von Lodi, der Rivierawein vom Gardasee bei Brescia) (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Lombardei).

Roussillonwein   „Wein aus dem südfranzösischen Roussillon“

Quelle: Roussillonweine, verschiedene gute französische Weine, welche in der Provinz Roussillon wachsen (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.).

Saalwein   „Wein aus dem thüringischen Saaletal“

Quelle: Ersterer machte den Versuch durch kohlensaures Natron und Zucker den sauren Saalwein in heftig mussirenden süßen Champagner zu verwandeln (Goethe, Tagebuch, 1828). - Euerndorf, Langendorf, Elfershausen, wo der beste Saalwein wachst (Hofmann, Neue kurz gefaßte Erdbeschreibung, 1784).

Saalewein   „Wein aus dem thüringischen Saaletal“

Quelle: In Thüringen trank man den Würzburger Wein auch lieber als den einheimischen und schalt auf die Wirte, die ihn mit Saalewein verschnitten und doch als Mainwein verkauften (Sturmhoefel, Illustrierte Geschichte der sächsischen Lände und ihrer Herrscher, 1898).

Saarwein   „Wein aus dem saarländischen Saartal“

Quelle: Saarweine, Weine, welche an der Saar in Rheinpreußen wachsen, den Rhein- u. Moselweinen ähnlich; bestes Gewächs vom Scharzberg, von Komzem u. Eil (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.).

Santorinwein   „Wein von der griechischen Insel Santorin“

Quelle: Im Gasthof wartete unser ein Abendessen aus Brot, Käse und zähem Kalbfleisch, über dessen Kärglichkeit wir uns mit einer Flasche Santorinwein zu trösten versuchten (Die Grenzboten: Zeitschrift für Politik, Literatur und Kunst, 1858).

Schirazwein   „Wein aus dem persischen Schiraz“

Quelle: Bei diesen Worten sah er begeistert vor sich, wie ein Mann, der alle Tage fünf bis sechs Flaschen Schiraswein trinkt und alle Abende seine Suleika küßt (Freytag, Soll und Haben, 1855). - Der SchirasWein wird vornemlich von Armeniern verfertigt (Wöchentliche Nachrichten von neuen Landcharten, geographischen, statistischen und historischen Büchern und Sachen, 1779).

Schwabenwein   „Wein aus Schwaben“

Quelle: Um diese Zeit erhielt ich verschiedene Beweise der Theilnahme. So schickten mir zwanzig meiner Verehrer aus Stuttgart funfzig Flaschen edelen Schwabenweins mit einem herzlichen anerkennenden Schreiben (Hoffmann von Fallersleben, Mein Leben, 1868).

Schweizerwein   „schweizerischer Wein“

Quelle: Neuenburger Wein (Neufschâteler Wein), Schweizerwein, die rothe Sorte ist die beliebteste u. gleicht dem mittelfeinen Burgunder (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Neuenburger Wein). - Gleichwie aber jenes dem gesunden rothen Schweizerwein, also muß dieses billig dem Rauschenberger gesunden Bier zugeschrieben werden (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

Spanierwein   „spanischer Wein“

Quelle: Ein Diener reichte Spanierwein in Stotzengläsern, Hohlippen und Krapfen herum (Mörike, Das Stuttgarter Hutzelmännlein, 1853).

Steinwein   „Wein vom Stein bei Würzburg“

Quelle: Es hatte sich darum gehandelt, eine unerhörte Anzahl von Bocksbeutelflaschen mit schwerem Würzburger Steinwein zu leeren und trotzdem bei voller Besinnung zu bleiben (Ebers, Die Geschichte meines Lebens, 1893). - Der Steinwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, der Nahme eines hoch geachteten Fränkischen Weines, welcher auf dem so genannten Steine bey Würzburg wächset, wo die meisten Berge dieser Art dem dasigen Julius-Spitale gehören (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Der beste ist der Steinwein, welcher um Würzburg, auf einem Gebirge, der Stein genannt, gebauet wird (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1757).

Tarragonawein   „Wein aus dem katalanischen Tarragona“

Quelle: Diese Bemerkung sei mir desshalb verstattet, weil von Herrn Geh. Kath Weber grosse Gaben von Tarragonawein im vorigen Winter gegen Diphtheritis empfohlen worden sind (Jahrbuch für Kinderheilkunde und physische Erziehung, 1876).

Tauberwein   „Wein aus dem fränkisch-nordbadischen Taubertal“

Quelle: Der junge Martyrer für seine Vaterstadt blieb am Leben und hat nachher vom dankbaren Rat eine stattliche Verehrung an Tauberwein zur Vergnügung empfangen, doch nie wieder ein so großes Maß voll auf einmal zu sich genommen (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853). - Die erste Taffel tranck ein gelben Tauber Wein; die andere / ein Wermuth-Wein; die dritte / ein reissenden Moseler; vnd die vierdte ein verdorbenen Beern Wein (Wartmann, Polonia Suspirans, Durch die klagende Königin Polonia auff dem Parnasso Apollini vorgetragen, 1656).

Teneriffawein   „Wein von der spanischen Insel Teneriffa“

Quelle: Teneriffawein, gelbbrauner Wein von Teneriffa; die besseren Sorten sind feurig, dem Madeira sehr ähnlich; man unterscheidet bes. harten (starken od. Vidoniawein) u. süßen (Malvasier) (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.).

Tirolerwein   „Wein aus Tirol“

Quelle: Roveredo, schöne Stadt in Südtyrol, am Leno und der Etsch mit 7800 E., Seidefabrikation u. Seidehandel; beim nahen Isera wächst der beste süße Tyrolerwein (Herders Conversations-Lexikon, 1856, s.v. Roveredo). - Sie freuten sich wie wir, daß wir als Landsleute einander sahen, zahlten meinem Weibe gleich eine Maß Tyrolerwein und darauf gingen wir schlafen (Prosch, Leben und Ereignisse des Peter Prosch, 1789). - Der Tyrolerwein, ist ebenfalls nicht zu verachten, trocknet aber stark aus; daher er sparsam zu trinken ist (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1757). - da gibts Viertelräusch, halbe Räusch, ganze Räusch, dürmische Räusch, verliebte Räusch, witzige Räusch, empfindliche Räusch, stolze Räusch, säuische Räusch, Burgerräusch, Bauernräusch, Gutscherräusch, Bettlerräusch, Narrenräusch etc., bald im Wein, bald im Bier, bald im Brautwein, bald im Meth, bald im Tyrolerwein, bald im Oesterreicherwein, bald im Neckarwein, bald im Frankenwein, bald im Rheinwein, bald im ungarischen Wein, bald im welschen Wein, bald im spanischen Wein (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Tokajerwein   „Wein aus dem Gebiet der ungarischen Stadt Tokaj“

Quelle: Die Mutter sah zu ihm hinüber, langte nach der Bibel, ließ sie sich auf den Schoos legen und setzte mit zitternden Händen das Glas mit dem Tokayerwein darauf (Gutzkow, Der Zauberer von Rom, 1858-61). - Ein halbes Dutzend guter Freunde höchstens / Um einen kleinen, runden Tisch, ein Gläschen / Tokaierwein, ein offnes Herz dabei / Und ein vernünftiges Gespräch - so lieb ichs! (Schiller, Die Piccolomini, 1800). - Ein kleines Böhmisches Kelchglas zum Tockaierwein kostet hier 17. Kreuzer (Sander, Beschreibung seiner Reisen durch Frankreich, die Niederlande, Holland, Deutschland und Italien, 1784). - Aus dem Tokaierwein will ich Rindfleisch machen lassen, und die ungarischen Ochsen sollen mir singen lernen wie die Canarivögel (Beer, Das Narrenspital, 1681).

Ungarwein   „ungarischer Wein“

Quelle: Und an manchem vollen Tisch ist einer gesessen, und hat nicht essen mögen vor Betrübnis; und in manchen Becher voll köstlichen Ungarweins ist auch eine Träne gefallen (Hebel, Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes, 1811). - "Was für Wein ist es denn?" fragte er in der nämlichen Positur nach einer kleinen Pause. "Ungarwein", antwortete der Laufer (Wezel, Hermann und Ulrike, 1780).

Velletriwein   „Wein aus dem mittelitalienischen Velletri in Latium“

Quelle: Die Frauen und Mädchen mit den scharlachroten, knapp anliegenden Jäckchen, oft mit Goldborten geziert, mit den viereckig gelegten weißen Kopftüchern, die Männer mit ihren spitzen Hüten, hemdärmelig, buntseidener Leibbinde, die Mönche, die Kinder, die Weinkärrner mit den wunderlichen Karren mit Velletriwein beladen, zu Fuß, zu Esel, oft singend und Tamburin schlagend, immer eine Staffage hübscher als die andere (Richter, Lebenserinnerungen eines deutschen Malers, 1885).

Xerezwein, Jerezwein   „Sherry, Süßwein aus dem spanischen Jerez“

Quelle: Xereswein (spr. Chereswein), guter hellfarbiger spanischer Wein od. Sect; wird bei Xeres de la Frontera gebaut. Er geht bes. nach England, wo er Sherry heißt (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Xereswein kreist um die Tafel und scheint bis zu einem gewissen Grade alle Zurückhaltung davon verbannt zu haben (Cazotte, Der verliebte Teufel, 1790).

Zipperwein   „kyprischer Wein“

Quelle: Mitten stund im Pallast / Ein kaiserlich Kredenze / Von Zipperwein, / Wilprett und Fisch (A.v. Arnim, Des Knaben Wunderhorn, 1808).

Zyperwein, Cyperwein   „zyprischer Wein“

Quelle: Cyperwein, Wein, auf Cypern gewonnen, ist jung weiß, dunkelt aber mit der Zeit, ist sehr hitzig, süß u. dick, wird von Larnica auf Cypern bis nach Venedig u. Livorno verschifft (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Schon vor Sonnenaufgang waren die Mädchen geschäftig, ein Dejeuner im Garten zurechtzumachen; wir haben auch wirklich den Morgenstern mit Bratwürsten in der Hand und einem vortrefflichen Glas Zyperwein bewillkommt (Goethe, Der Triumph der Empfindsamkeit, 1787).

Zypernwein, Cypernwein   „zyprischer Wein“

Quelle: Sie hatte das Glas Cypernweins langsam geleert (Janitschek, Lilienzauber, 1895). - Lief keuchend hin und her, und hatte viel zu tun / Bis er ein Mahl zu Stande brachte, / Wovon ein wohlbetagtes Huhn / (Doch nicht, der Regel nach, die Catius erdachte, / In Cypernwein erstickt) die beste Schüssel machte (Wieland, Musarion, 1768).

substantivisches Determinativkompositum mit Porduktionsortbezeichnung als Vorderglied
Klosterwein   „in einem Kloster hergestellter Wein“

Quelle: Während Herr Spazzo den Reichenauer Klosterwein getrunken, war seine Gebieterin mit Praxedis im stillen Closet an Entzifferung der Gunzoschen Schrift gesessen (Scheffel, Ekkehard, 1855). - Der Markgraf ließ sich bewegen, bath sich ein größeres Faß von diesem köstlichen Klosterweine aus, legte sein Siegel an die Pforten der Abtei, und verboth seinen Soldaten, die geringste Feindseligkett an diesem Orte zu verüben (Stammel, Trierische Kronik für den Bürger und Landmann, 1797).

Landwein   „auf dem Land hergestellter Wein“

Quelle: Landwein, der in einem Lande od. einer Provinz selbst erbaute geringe Wein, der nicht ausgeführt wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Landwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, im Lande selbst gebaueter Wein; zum Unterschiede von dem ausländischen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Dieses Faß ist itzt mit gutem meißnischen Landweine gefüllet (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - Ein guhter Landwein war ihnen an stat alles fremden Getränkes (Zesen, Simson, 1679).

Stadtwein   „in einer Stadt hergestellter Wein“

Quelle: Diese erschienen auch wirklich in zahlreicher Abordnung, brachten den "freundlichen Nachbar" mit lustigem Aufwand und führten ein Fäßchen ihres ältesten Stadtweines mit nebst einigen schönen silbernen und vergoldeten Ehrengeschirren (Keller, Dietegen, 1874). - Und soll unterm Rath von solchem ir Gebuer von Stücken und Fassen auch werden und Gedeien, wie oben von dem Stadtwein schenken angezeigt ist, auch gemeiner Sadt von iglichem Eimer 12 Gr. geben (Wolf, Politische Geschichte des Eichsfeldes, 1792).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
Altweiberwein   „Wein für alte Frauen“

Quelle: Stephan! bring' noch ein' Butell Altweiberwein auf den Gaul (Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten, 1843-61).

Bauernwein   „einfacher Landwein“

Quelle: Sanct Michel's Wein ist Herrenwein, Sanct Gallus Wein ist Bauernwein. - Bair. Hauskalender (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v. Michael).

Bischofwein   „Getränk aus Rotwein, Zucker und Pomeranzenschalenabrieb“

Quelle: Bischof, Bischofwein wird ein Getränk genannt, welches aus Rothwein, Zucker, Pomeranzen, etwas Gewürz und ätherischen Oelen bereitet wird (Deutsch-amerikanisches Conversations-Lexicon, 1869, s.v. Bischof). - Will man nun Bischofwein verfertigen, so nimmt man 1 Maas Pontak, ½ Pfund weissen Zucker, und 16 Loth von obiger Essenz, mischt es zusammen, so ist der Bischofwein fertig (Weinlig, Der verbesserte Brandweinbrenner und Liqueurfabrikant, 1797).

Botenwein   „Wein als Naturalabgabe an Gerichtszeugen“

Quelle: Botenwein, der freie Trunk, welchen die Richter bei den Botdingen (s.d.) erhielten (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.).

Damenwein   „Wein für Frauen“

Quelle: Und nun trinkst du mit mir ein Glas Malvasier. Das ist Damenwein (Fontane, Unwiederbringlich, 1891).

Dichterwein   „Wein für Dichter“

Quelle: Eben rief Schlichter dem Wirthe, als Jost ihm zuvorkam, und dem erstaunten Wallfische vier blanke Dukaten in die Rippen drückte, worauf sogleich drei Flaschen von diesem hochgepriesenen Dichterweine erschienen (Bruckbräu, Mittheilungen aus den geheimen Memoiren einer deutschen Sängerin, 1829). - Bald wird er den Bedienten winken, / Der füll' ihm von dem Dichterwein / In den Pocal neun Stutzer ein (Hagedorn, Telephus, nach der neunzehnten Ode des Horaz, 1747).

Doktorwein   „gesundheitsfördernder Wein“

Quelle: allein wie staunte er erst, als der Ritter den Zapfen öffnete und einen Becher Weins herauslaufen ließ, den er ihn austrinken und alle Doctoren zum Teufel jagen hieß. Das kalte Fieber schwand wirklich durch diese Cur nach wenigen Wochen und davon heißt der Wein noch bis auf den heutigen Tag der Doctorwein (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staates, 1868-71).

Dreimännerwein   „schlechter Wein, den man nur mit Unterstützung von drei Männern trinken kann“

Quelle: Dreimännerwein, scherzhafte Bezeichnung für eine schlechte Weinsorte, von der man behauptete, daß sie Jemand nur dann hinunterbringe, wenn er von zwei anderen gehalten u. der Wein von einem Dritten ihm eingegossen wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.).

Frauenwein   „Wein für Frauen“

Quelle: Es ist süßer, ungarischer Frauenwein, und ich habe ihn für eine Extra-Gelegenheit aufgehoben (May, Ein Fürst-Marschall als Bäcker, 1882).

Fürstenwein   „Wein für Fürsten“

Quelle: Auf unser Wohl - o Schelmenstreich! / Das Volk bezahlt die Zeche. / Und Fürstenwein ist teurer Wein, / Drum schenkt uns einen andern ein (Herwegh, Kein Preußen und kein Österreich!, 1848).

Gesindewein   „einfacher, oft verwässerter Wein für das Gesinde“

Quelle: Trinkwein, worunter man einen schwachen Haus- und Gesindewein, der aus den schon einmal gepressten Trauben, über welche man Wasser giesst, gewonnen wird (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Gesellschaftswein). - Lauer, Gesindewein (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1784, s.v. Boire).

Götterwein   „Wein für Götter, herrlicher Wein“

Quelle: Aber eben darum wollen wir die Neige dieses Götterweins behaglich und schlürfend genießen (Tieck, Der junge Tischlermeister, 1836). - Dein Trank soll edler Götterwein, / Ambrosia soll deine Speise seyn (Gerstenberg, Tändeleyen, 1759). - Worauf der Engelprintz von dessen Lippen fleust / milchsüsse Redenheit / die Götterwein außgeust (Klaj, Geburt Christi, 1650).

Gotteswein   „von Gott gegebener Wein“

Quelle: Auch du kannst setzen dich zu Tisch mit Engeln / Und Gottesbrot und Gotteswein genießen (Heine, Almansor, 1821).

Grafenwein   „Wein für Grafen“

Quelle: Von den Hügeln, aus den Reben / Quillt hier alter Grafenwein, / Und so soll dein holdes Leben / Wie dein Vaterland gedeihn! (Schenkendorf, Als die Kaiserin Elisabeth Baden verließ, 1814).

Heidenwein   „Wein der Heiden, religiös tabuisierter Wein“

Quelle: Man verlangt von ihnen zum Scheine Heidenwein zu trinken, sie verweigern es und werden hingerichtet (Graetz, Geschichte der Juden, 1853-75).

Heldenwein   „Wein für Helden“

Quelle: Lab' ihn dann mit neuer Stärke, / Schenk' ihm süßen Heldenwein, / Daß noch viel der Gotteswerke / Durch sein gutes Schwert gedeihn (Schenkendorf, Als die Kaiserin Elisabeth Baden verließ, 1814).

Herrenwein   „Wein für Herren“

Quelle: Sanct Michel's Wein ist Herrenwein, Sanct Gallus Wein ist Bauernwein. – Bair. Hauskalender (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v. Michael). - Die Engelische zur Friedenshandlung verordnete Ambassadeurs / gelangten / den 4. dieses / binnen Antwerpen an / da sie von stund an von denen vornemsten Engelischen empfangen; und mit allen behörigen Ceremonien / in das für sie verfertigte Logament geleitet wurden / wohin sich auch der Magistrat / sie zu complementieren / einfand / und mit dem Herrenwein verehrete (Friedleben, Der wiedererwachten Niederländischen Löwens [...] Kriegs Zweyter Theil, 1673).

Hurenwein   „Wein für Huren“

Quelle: Die klugen Jungfrauen sind Seelen, welche sich in dieser Welt zu der wahren Braut und Gemeinde Jesu gehalten haben, und welche nicht an der Hure Babel hangen geblieben sind, auch ihren Hurenwein nicht getrunken haben (Hahn, Auszug aus Johann Michael Hahn's Schriften, 1857). - Mit Sodom Vollauff / der Erst-Geburth Rausch / Ehbrecher Geräusch / deß Hurenweins Rausch / der Erstgeburth Rausch (Arnold, Ein Geheimniß-volles Triumph-Lied, 1701). - Das Babel falle gantz, das unsern geist im geist / Von seiner seelen schid im erstem Adamsschlaff! / Di grosse Stadt der sibtzig Völker / Sei gantz und gar vertilgt mit ihrem Huhrenwein! (Kuhlmann, Der Kühlpsalter, 1685-86).

Kindbetterwein   „Wein als Stärkungsmittel für Frauen nach der Entbindung“

Quelle: Ja, ja, sagte die Maus, geh hin, und wenn du was Gutes issest, denk an mich, von dem süßen rothen Kindbetterwein tränk ich auch gern ein Tröpfchen (Grimm/Grimm, Kinder- und Hausmärchen, 1812-15).

Krankenwein   „gesundheitsfördernder Wein für Kranke“

Quelle: Zum erstenmal hatte Herr Markus selbst die Schlüssel aus dem Wandschränkchen im Erkerzimmer genommen und war in den Weinkeller der seligen Frau Oberforstmeisterin hinabgestiegen, um eine Flasche von dem köstlichen alten, nur für die Armen und Bedürftigen angeschafften Krankenwein aus ihrer dunklen Ecke zu holen (Marlitt, Amtmanns Magd, 1881). - Man saget zwar: Frankenwein, Krankenwein; aber nicht darum, daß er die Gesunden krank mache, sondern, daß er die Kranken gesund mache (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1757).

Kutscherwein   „Wein für Kutscher“

Quelle: der Groschenburger ist im Rheingau die billigste Weinsorte und entspricht dem oberdeutschen Batzenwein, welcher die sogenannten Kutscherweine darstellt (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Groschenburger).

Leutewein   „Gesindewein, einfacher Wein für das Gesinde“

Quelle: Mancher Hammerherr hatte im Unterland seinen eigenen Weingarten, bloß für den "Leutwein" (Rosegger, Waldheimat, 1877).

Pfaffenwein   „Wein für Geistliche“

Quelle: wenn Gott nicht schwimmen könnte, so wäre er längst im Pfaffenwein ersoffen (Forck, Altdeutscher Witz und Verstand, 1880). - daher ich denn auch nicht wenig erfreuet war, wie ich meinen Herrn im Garten bey einer guten kalten Schaale antraf, mit welcher ich hernach mein mattes Herz mehr, als mit allen Pfaffen-Wein, den ich den ganzen Tag getrunken, labete (Magazin für die neue Historie und Geographie 20, 1786). - es solle aber die Weinläse geschehen im abnehmenden Mond; dann also setzet und säubert sich der Wein bald und wird klar / und ist der letzte Trunck als der erste / und ist diese Weinläse die Beste / welches man den Pfaffenwein nennet (Böckler, Nützliche Hauß- und Feld-Schule, 1678).

Priesterwein   „Wein für Priester“

Quelle: Die verschluckte ich aber und bestellte mir statt dessen die beste Flasche Rheinwein, die der Keller aufzuweisen hatte, und die trank ich wie einen heiligen Priesterwein (Servaes, Gährungen: aus dem Leben unserer Zeit, 1898). - Trinkt zu den Opferkuchen / Den Priesterwein, aufs Wohl von Ithaca! (Hagedorn, Die Helden, 1747).

Ratswein   „dem Rat einer Bürgerschaft zustehender Wein“

Quelle: Die alte Anschauung, daß der Besitz und Erwerb des Staats den Vollbürgern zugute kommen soll, daß z.B. die Überschüsse der Einnahmen verteilt werden und daß das Ehrenamt allerlei Emolumente abwirft, wie in der alten Zeit die Gerichtsgebühren, den Ratswein, die Teilnahme am Staatsmahl, wird jetzt auf die gesamte Bürgerschaft übertragen (Meyer, Geschichte des Altertums, 1884-1902). - Ihre Churfl.Durchl. wurden en passant aus dem Strohm durch die Herren Bürgermeister von Krufft und von Herwegh, im Namen der Stadt Cölln, complimentiret, und mit dem gewöhnlichen Raths-Wein, wie auch noch mit 2. Vaß anderm kostbaren Wein beschencket (Europäische Fama: welche den gegenwärtigen Zustand der vornehmsten Höfe entdecket, 1720).

Ritterwein   „Wein für Ritter“

Quelle: Dieser hatte den Ritterwein auch einmal gekostet, und dachte: den Wein könntest du mit zehnfachen Wasser verdünnen, und doch theuer verkaufen (Nachtigal, Volcks-Sagen, 1800).

Teufelswein   „teuflischer, gefährlicher Wein“

Quelle: Ich habe ihn gewarnt: dieser Veltliner ist ein Teufelswein (Franzos, Judith Trachtenberg, 1891). - Wir haben einen Teufelswein getrunken, / Der die Gedanken rein uns weggespült (Kleist, Amphitryon, 1807).

Werberwein   „Wein, der bei der Anwerbung von Soldaten gereicht wird“

Quelle: Her die Hand, es muß ja sein - / Laß dein Liebchen fahren - / Trinkt mit uns vom Werberwein, / Komm' zu den Hußaren (Schnitzer, Der Zigeunerbaron, 1885).

substantivisches Determinativkompositum mit Zeitbezeichnung als Vorderglied
Abendwein   „Wein, den man am Abend trinkt“

Quelle: der Abendwein wurde sofort mit Behagen eingeschlürft (Waiblinger, Die Briten in Rom, 1829-30).

Frühwein   „Wein, den man in der Frühe trinkt“

Quelle: In bunten Schalen steht der Frühwein eingeschenkt (Rückert, Angereihte Perlen, 1843).

Johanniwein   „beim Johannisfest gesegneter Wein“

Quelle: Am Dreikönigstag gibt man in der Riedlinger Gegend den Säuen Dreikönigssalz und etwas geweihte Kreide zu fressen, wie an Johanni vom Johanniwein alle Hausthiere etwas bekommen (Birlinger, Sitten und Gebräuche, 1862).

Johanniswein   „beim Johannisfest gesegneter Wein“

Quelle: In der Diöcese Augsburg wird dieser "Johanniswein" auch den Brautleuten nach der Copulation dargereicht (Vollständiges Heiligen-Lexikon, 1869, s.v. Johannes). - Eine Weinlese, guter Freund! in einem Land, wo kein Wein wächst, und dazu im Sommer? - Ich sagte ja Johanniswein, und Sie werden es morgen sehen (La Roche, Die glükliche Reise, 1783-84).

Maiwein   „Maibowle, im Mai getrunkenes Getränk aus Weißwein und Waldmeister oder ähnlichen Kräutern“

Quelle: Fast noch lieber als die natürlichen Weinsorten trank das Mittelalter solche Weine, die durch Einkochen versüsst oder, wie unser Maiwein, durch Beimischung von gewürzhaften Kräutern und anderen Zuthaten verstärkt werden (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Wein). - Auch finden sich in Urkunden Nachrichten von gewissen Leistungen an Bier, Wein, Früchten u.s.w. die um Maytag geschahen. Daher das so genannte Maybier und der Maywein (Christiani, Geschichte der Herzogthümer Schleswig und Hollstein, 1781).

Maienwein   „Maibowle, im Mai getrunkenes Getränk aus Weißwein und Waldmeister oder ähnlichen Kräutern“

Quelle: O Horn und Sporn und Zorn! / O Rodenstein! O Maienwein! / Noch bin ich nicht verlor'n (Scheffel, Die Lieder vom Rodenstein, 1868).

Martiniwein   „am Martinsfest (10.11.) ausgeschenkter Wein“

Quelle: Martiniwein, saurer Wein (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v.).

Martinswein   „am Martinsfest (10.11.) ausgeschenkter Wein“

Quelle: Den Sanct Martinswein trinken. Der Martinswein ist ein Geschenk, welchen Herrschaften ihren Dienstleuten, Inhaber grosser Werke (Industrien) ihren Arbeitern geben (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v.). - Das Land Delpbinat ist sehr bergicht / bringet doch viel Früchte / hat gute Viehzucht / und schönen Wein / sonderlich den S. Martins Wein (Schultze, neu-augirte Welt-Beschreibung, 1679).

Michaeliwein   „am Michaelstag (29.9.) ausgeschenkter Wein“

Quelle: Michaeliwein, Herrenwein (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v.).

Mittagswein   „Wein, den man am Mittag trinkt“

Quelle: Als der Notar sich noch sehnte, stürmte lustig Vult herein, den Mittagswein im Kopf, ein schwarzes Seidenband um ein Auge, mit offenem Hals und losem Haar (Jean Paul, Flegeljahre, 1804-05).

Morgenwein   „Wein, den man am Morgen trinkt“

Quelle: Er hatte schon einige Morgenweine besorgen lassen, und schien durch die Quantität der übrigen Nahrungsmittel, die von ihm getadelte Qualität für sich ersetzen zu wollen (Fischer, Vierzehn Tage in Paris, 1801). - Meine Gage beträgt nemlich monatlich vierzig Holländische Gulden, nächstdem bekomme ich für Kostgeld 11 Gulden und 18 Stüber, ferner für Hausmiethe jährlich zwey hundert Gulden, und endlich für Morgenwein monatlich drey Gulden (Hannoverisches Magazin, 1781).

Nachtwein   „Wein, den man zur Nacht trinkt“

Quelle: Doch die letzten funkelnden Reste des Nachtweins / Will ich ungestört nun nippen und schlürfen (Tieck, San Lorenzo, 1823). - Ist denn der Kopf uns Franzosen allen verwirrt? Gewiß! weilen einer, so den Nachtwein noch im Kopf hatte, gesagt haben solle: Meine Herren, ich bin der Meynung, der Hof müsse alle Jesuiten in Frankreich aufknüpfen lassen (Cabut, Meine Zweifel über gegenwärtigen Handel der Jesuiten, 1762).

Sonntagswein   „Wein, den man am Sonntag trinkt“

Quelle: Im Ofen kracht's, der Lampenschein / Hellt überm Tisch den Sonntagswein (Droste-Hülshoff, Des alten Pfarrers Woche, 1839).

substantivisches Determinativkompositum mit Mahlzeitbezeichnung als Vorderglied
Dessertwein   „als Nachtisch getrunkener Süßwein“

Quelle: wie der alte Deutsche im Trunke keusch blieb, so war er stets mitten unter den feinsten Dessertweinen nicht nur keusch, sondern auch nüchtern geblieben, weil er den schlechtesten bekam (Jean Paul, Dr. Katzenbergers Badereise, 1809). - diese giebst du sämmtlich der Fischern mit, so wie auch die 12 Nösel Desertwein, für welche hier der Zettel an die Kellerey mitfolgt (Goethe, Brief an Christiane Vulpius, 1798).

Entreewein   „Wein, mit dem die Speisenfolge bei einem Essen eröffnet wird“

Quelle: Weißer H. wird in Frankreich weniger geschätzt, kommt jedoch als Entreewein in Deutschland häufiger auf die Tafel als roter (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1887, s.v. Hermitage).

Frühstückswein   „Wein, den man zum Frühstück trinkt“

Quelle: Ja, ja, aber das ist ein schwerer Frühstückswein (Galen, Der grüne Pelz, 1863). - Die Kinder waren verschwunden und hatten den Frühstückswein mit den Zwiebacken stehenlassen (Goethe, Der Sammler und die Seinigen, 1799).

Jausenwein   „Wein, den man zum Nachmittagsimbiss trinkt“

Quelle: aber auf einer Wirtshausster pflegte es der Geselle Hacherl etwas gar zu gewissenhaft zu nehmen mit den Knopflöchern und den Passepoilieren, so daß kein Ende ward und immer noch ein Krügel Jausenwein aufgetragen werden mußte, bevor die Ster zu Rande geschneidert war (Rosegger, Waldheimat, 1877).

Vesperwein   „Wein, den man zum Nachmittagsimbiss trinkt“

Quelle: Der Vesperwein möchte sich anmutig hier trinken lassen (Scheffel, Ekkehard, 1855).

substantivisches Determinativkompositum mit Zweck- und Anlassbezeichnung als Vorderglied
Abendmahlswein   „konsekrierter Wein, der bei der Eucharistie gereicht wird“

Quelle: Das ist auch 'was Recht's – manchmal eine Wurst, oder einen Bissen Speck aus der Rauchkammer des alten Pfaffen - oder einen Schluck miserablen Abendmahlswein, der einem die Haare auf dem Kopfe in die Höhe zieht, so sauer ist er - darum thäte ich noch nicht einmal den Mund auf! (Marlitt, Schulmeisters Marie, 1888). - denn er schmeckte in diesen Freudenkelchen nur den Abendmahlswein der geistigen Liebe und keinen geschwefelten (Jean Paul, Flegeljahre, 1804-05). - Sollte nicht der blosse Willkühr Jesu auch hinreichen, seinem gesegneten Abendsmahlsweine den nämlichen Werth eines Bundesblutes beyzulegen, ohne die mindeste Nothwendigkeit von Wirklichkeit des Blutes? (Der Paulinische Lehrbegriff vom heiligen Abendmahle, 1779). - dann es ist ja nicht vbels / oder vngebührliches von dem im Kelch vberbleibenen gesegneten Abendmahls Wein trincken / welches ihr selbs bekennet vnd billiger in ewerer Widerlegung (Dörffel, Der Blinde Ritter, Cyclops und Riese zu Leiptzig, 1656).

Abschiedswein   „Wein, den man zum Abschied trinkt“

Quelle: Wie gerne will die Freunde manch Scheidender erfreun; / Schlingt Blumen um den Becher, darin der Abschiedswein, / Dass, wenn der Wehmuth Zähre nun auf die Blumen fällt, / Für einen Tropfen Thaues sie der Geliebte hält (Bechstein, Faustus, 1833).

Altarwein   „konsekrierter Wein, der bei der Eucharistie gereicht wird“

Quelle: Drum bei dem Altarweine / Will ich auch dieses deines Bluts gedenken, / Vor Allen dein, o Huß! (Candidus, Der deutsche Christus, 1844). - Besonders müßt' ich mich täuschen, oder Lenette war sehr selig überrascht; denn Kaffee - das Taufwasser und der Altarwein der Weiber schon am Morgen – wird vollends nachmittags Liebetrank und Haderwasser zugleich (Jean Paul, Blumen-, Frucht- und Dornenstücke, 1796-97). - Anno 1070. beschädigte in Ungarn und Mähren der Hagel dergestalt die Weinstöcke / daß es auch bey denen Kirchen an dem Altar- und Meß-Wein in Schlesien mangelte (Lucae, Schlesiens curiose Denckwürdigkeiten, 1689).

Bannwein   „Wein, der nur in einem bestimmten Gebiet an bestimmte Abnehmer verkauft werden darf“

Quelle: Bannwein (Rechtsw.), kommt als ein Recht in verschiedener Bedeutung vor; oft bedeutet es nur eine Abgabe vom Wein, eine Accise od. einen Zehnt von allen Reben, die in einer Gemarkung gebaut werden; öfter indessen das Recht eines Gutsherrn od. einer mit einem Gute verbundenen Schankwirthschaft, daß zu einer bestimmten Zeit in einem Bezirke nur von dem Herrn od. dieser Wirthschaft Wein verschenkt werden darf; od. auch das Recht, daß die Pflichtigen den Wein, dessen sie bedürfen, dem Berechtigten um einen gewissen Preis abkaufen müssen (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Der Bannwein, des -es, plur. inusit. der Wein, welchen man von jemanden zu kaufen verpflichtet ist. Die Gerechtigkeit dazu heißt der Weinbann; Franz. Banvin, bey dem du Fresne Bannum vini (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Nicht minder gehöret hirher der bannwein, worunter die einer herrschaft zustehende gerechtsame begriffen ist, mit ausschlüssung anderer wein zu verkaufen (Estor, Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen, 1757).

Begräbniswein   „Wein, den man bei einer Leichenfeier trinkt“

Quelle: Mein Bruder, der alles bemängelt, meinte freilich, als ich ihm vor einiger Zeit davon vorsetzte, das passe nicht, das sei Begräbniswein, höchstens Wein für Einsegnungen, aber nicht für heitere Zusammenkünfte (Fontane, Der Stechlin, 1897-98).

Empfangswein   „Wein, der zum Empfang gereicht wird“

Quelle: Weil ihr die Gastlichkeit meines Hauses durch Brod und Salz angenommen habt, und mich ehret, so teilt mit mir den Empfangswein und den Empfangskuchen (Stifter, Witiko, 1865-67).

Erntewein   „den Erntearbeitern als Teil der Entlohnung ausgehändigter Wein“

Quelle: Unglaublich dürfte die Schoppenzahl klingen, die den Schnittern während der Ernte zugestanden wurde, 12, 16 und mehr für den Tag, aber der Erntewein war ein Getränk, weniger erregend als durstlöschend, sein Gehalt an Alkohol gering, an Säure groß, der Wasserverlust bei der heißen Arbeit vom Aufgang bis zum Niedergang der Sonne riesig (Kussmaul, Jugenderinnerungen eines alten Arztes, 1899).

Faschingwein   „beim Karneval getrunkener Wein“

Quelle: Wenn du gescheit bist, können wir Waldbauern aufs nächste Jahr unsern Faschingwein bei dir trinken (Rosegger, Waldheimat, 1877).

Faschingswein   „beim Karneval getrunkener Wein“

Quelle: bei dieser Gelegenheit wird der Herr Pächter freundschaftlichst ersucht, ein besonderes Augenmerk auf die Getränke (ja keinen Faschings-Wein und Bier zu geben) und auf bessere und schnellere Bedienung zu haben (Der Wanderer, 1846).

Festwein   „für ein Fest hergestellter Wein“

Quelle: man hoffte, in Strömen des Festweins die letzten feindseligen Erinnerungen hinwegzuspülen (Dahn, Kampf um Rom, 1876). - Geh', Schenke, bringe mehr herein, / Doch mußt du alten Festwein geben (Hagedorn, Der Wein, 1747).

Firstwein   „beim Richtfest den Handwerkern gereichter Wein“

Quelle: Für das Kreuzaufsetzen auf den Thurm gab man ihm und seinen Gesöllen zu einen Firstwein 2 fl. (Obermayr, Die Pfarrei Gmund am Tegernsee und die Reiffenstuel, 1868). - Es waren, ausser meinem Bruder Georg, den ich ebenfalls dazu gedinget, und darum meinem Vater itzt für ihn das Kostgeld entrichten mußte, 7. Mann, deren jedem ich alle Tag vor Speis und Lohn 7. Bz. dem Meister aber, Hans Jörg Brunner von Krynau, 9. Bz. bezahlte; und darüber hinaus täglich ein halbe Maaß Branz, Sell- Beschluß- und Firstwein noch aparte (Bräker, Lebensgeschichte und natürliche Ebentheur des Armen Mannes im Tockenburg, 1789).

Friedewein   „Wein als Naturalabgabe an den Richter bei einem Friedensschluss“

Quelle: Bei Eigenthumsübertragungen werden an den Richter die Friedepfennige gezahlt oder demselben der Friedewein gegeben (Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen, 1895). - Der Friedenpfennig, des -es, plur. die -e. 1) An einigen Orten eine Benennung des Weinkaufes, weil dadurch der Friede, oder ruhige Besitz eines Eigenthumes gleichsam erkauft wird; daher derselbe auch Friedeschilling, ingleichen Friedewein heißt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Friedenpfennig).

Friedenwein   „Wein, den man zur Feier eines Friedensschlusses trinkt“

Quelle: Vm diesen Friedenwein ist von dem gemeinen Volck ein grosses Gedränge gewesen / die dann denselben mit Hüten / Kriegen und Töpfen / an Stangen gebunden / aufgefangen / und ihnen wol darbey seyn lassen (Klaj, Anmerkung zu Irene, 1650).

Friedenswein   „Wein, den man zur Feier eines Friedensschlusses trinkt“

Quelle: Amphitheos, der mit genauer Noth den Acharnern entkam, die ihn, wegen der Krüge mit dem Friedenswein, steinigen wollen, entflieht (Klein, Geschichte des Dramas, 1874). - Da ware ein Lust zu sehen / wie sich der Pöbel hinzudrängete / nicht so sehr aus Durst / als / weil ein jeder diesen Friedenswein nicht gekostet zu haben für seine gröste Unglückseligkeit hielte (Birken, Die Fried-erfreuete Teutonje, 1652).

Geburtstagswein   „Wein, den man an einem Geburtstag trinkt“

Quelle: Aber Ihren Geburtstagswein werde ich Ihr nicht wegtrinken (May, Ein Fürst-Marschall als Bäcker, 1882).

Gesundheitswein   „gesundheitsfördernder Wein“

Quelle: Selbst in den Apotheken, in welchen echter Bordeaux als Gesundheits-Wein angekündigt wird, ist man nicht sicher (Fechenbach-Laudenbach, Die Ursachen der Entstehung und Weiterentwickelung der Socialdemocratie, 1880). - Das ist ja virtus infinita, also daß einer und alle auf solche Weise einen rechten Gesundheitswein machen können (Kirchweger, Microscopium Basilii Valentini, 1790).

Hochzeitwein   „Wein, den man bei einer Hochzeit trinkt“

Quelle: Es fehlte an nichts, was bei einer solchen Gelegenheit üblich ist, und das Lisabethli durfte nicht klagen, daß an seiner Aussteuer gespart, oder der Hochzeitwein nicht vom firnsten gewesen sei (Heyse, Der verlorene Sohn, 1871). - Sag' ihm, daß er sonst der Enkelin / Deines Herrn, den Hochzeitwein verbittert! (Goeckingk, An einen Familien-Pokal, 1778). - Seel! willst du hie recht muttig seyn / Von Cana trincken Hochzeit-Wein / Zum lieben dich nur halt! (Christel, Annus seraphicus, 1678).

Hochzeitswein   „Wein, den man bei einer Hochzeit trinkt“

Quelle: Hochzeitswein wird Thränenwasser (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

Kelterwein   „Wein als Naturalabgabe beim Keltern“

Quelle: Da nun der Herbst gekommen, so wollte der Herr Markgraf Wilhelm den Kelterwein, Zins- und den 9ten Saum Wein haben (Herbst, Chronik von Britzingen im Großherzogthum Baden, 1841). - Der Kelterwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Quantitäten, die -e, derjenige Wein, welchen man dem Kelterherren für den Gebrauch seiner Kelter gibt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Kirchenwein   „von der Kirche gekaufter Wein“

Quelle: Kirchenwein, so v.w. Abendmahlswein (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). -... wenn sie durch ihre revidirte und quitierte Kirchenrechnungen bewiesen, dem vorigen Rechnungsführer, weyl. Pastor Laves, wirklich das für den gelieferten Kirchenwein und die Oblaten creditirte Geld bezahlt zu haben (Albrecht, Entscheidungen merkwürdiger Rechtsfälle, 1799).

Kneipwein   „einfacher Trinkwein, der auch in größeren Mengen bekömmlich ist“

Quelle: Die Moselweine aber sind, wie schon im Vorworte gesagt, die richtigen Kneipweine, bei denen wir uns unserer Altvorderen erinnern können, die immer noch eine Flasche tranken - und gewöhnlich war es erst die vorletzte! (Der Moselweinbau und seine Veredlung, 1887).

Kneipenwein   „einfacher Trinkwein, der auch in größeren Mengen bekömmlich ist“

Quelle: Ja, das macht der schändlich schlechte Kneipenwein, schaltete der Student ein (Struensee, Herz und Welt, 1862).

Kommunionwein   „konsekrierter Wein, der bei der Eucharistie gereicht wird“

Quelle: Er forderte beliebig bei meinem Kaufmanne in Storkow Kommunionwein auf Rechnung der Kirche (Lütkemüller, Meine Erlebnisse seit dem Erscheinen meiner Schrift: "Unser Zustand von dem Tode bis zur Auferstehung", 1853). - Da aber die Andacht keinen Geschmack am Körperlichen hat, so ist der Communionwein gemeinhin schlecht, sagte der Prediger (Hippel, Lebensläufe nach aufsteigender Linie, 1778-81).

Konsumwein   „einfacher Trinkwein“

Quelle: Die kleinen Konsumweine sind häufig für 3 und 4 Gulden der Eimer zu haben (Hamm, Das Weinbuch, 1886).

Leichenwein   „Wein, den man bei einer Leichenfeier trinkt“

Quelle: An dem Altartuche erschienen große Blutflecken, so viele Edelleute in Augenschein genommen haben. Den Leichenwein fand man sehr beschmutzt, wußte aber nicht, von welchem Thiere (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71).

Messwein   „konsekrierter Wein, der bei der Eucharistie gereicht wird“

Quelle: So brachte er eines Tages, als der nöthige Meßwein fehlte, aus einer frisch gepflückten Traube, deren Saft er mit seinen Händen in den Kelch preßte, völlig ausgegorenen Wein hervor (Vollständiges Heiligen-Lexikon, 1882, s.v. Wigbertus). - Der Meßwein, des -es, plur. inus. von Messe 1, in der katholischen Kirche, der für die Messe bestimmte Wein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Anno 1070. beschädigte in Ungarn und Mähren der Hagel dergestalt die Weinstöcke / daß es auch bey denen Kirchen an dem Altar- und Meß-Wein in Schlesien mangelte (Lucae, Schlesiens curiose Denckwürdigkeiten, 1689).

Messopferwein   „konsekrierter Wein, der bei der Eucharistie gereicht wird“

Quelle: Das mag eine saubere Seelsorge sein in diesem Winkelsteg; der Meßopferwein besteht aus Holzäpfelmost, die Hostie aus Hafermehl (Rosegger, Die Schriften des Waldschulmeisters, 1875).

Opferwein   „Wein, der bei einer Opferzeremonie verwendet wird“

Quelle: Kelch, lat. und engl. calix. ital. und französ. calice, heißt das zum Trinken des Opferweines beim heil. Abendmahl (s. d.) bestimmte Gefäß (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v. Kelch). - Der Opferwein, des -es, plur. inus. Wein, so fern derselbe in der ehemahligen jüdischen und heidnischen Religion zum Opfer bestimmt war (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - vor Zeiten habe ihm ein Weingarten fünfzig Eimer getragen, indem anjetzo kaum so viel gefext wird, daß zu einem Opfer-Wein für eine Dorf-Kapellen klecket (Abraham a Sancta Clara, Mercks Wien, 1680).

Schirmwein   „Wein als Naturalabgabe für den herrschaftlichen Schutz“

Quelle: Schirmgeld, Schirmhafer, Schirmwein, Geld- u. Fruchtzins zum Bekenntniß der dem Zinsherrn über das Gut zustehenden Schirmherrschaft, jetzt gewöhnlich Schutzgeld (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Zins). - Das erzherzogliche östereichische Haus hält sich für den Schutz- und Schirmherrn des Stifts, und dieses liefert der Landvogtey jährlich ein halbes Fuder Wein anstatt des Schirmgeldes; daher dieser Wein auch der Schirmwein genennet wird (Büsching, Neue Erdbeschreibung, 1778).

Speisewein   „Wein, den man zum Essen trinkt“

Quelle: Speisewein, 1) so v.w. Tischwein; 2) geringer Wein, welcher in Küchen zu Bereitung von Speisen benutzt wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Seitdem die geschäftige Ilse vom Pfaffen wieder zurück war, hatte sie mit frohem Mute alles fleißig zugeschickt, ihren Mann mit einer guten Mahlzeit zu empfangen, wozu sie den geistlichen Weiberfreund auch eingeladen hatte, welcher verhieß ein Kännlein Speisewein mitzubringen (Musäus, Volksmärchen der Deutschen, 1782-86). - Wann der Speisewein nicht zu unmäßig gebrauchet und mit Wasser vermischet wird, so ist er ein Trunck, welcher unter allen der beste und der gesundeste, wofern man nur auch recht gesund ist (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Vinum). - Jm April / und nach Georgi / soll man alle Wein visiren / und die stärckesten von den schwachen und geringen durch die Numeros ausscheiden / damit diese in die Leitgebhäuser und zu Speisewein / jene aber zu späterm Gebrauch / für Gäste und gute Freunde / oder doch zum Verkauffen behalten werden (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Steigbügelwein   „Wein, den man beim Aufsitzen auf das Pferd trinkt“

Quelle: Es ist Stehwein. So wird der Wein genannt, den man stehend trinkt, nachdem man bereits vom Mahle aufgestanden ist. Auch Steigbügelwein, welcher Ausdruck sich von selbst als der ältere deutet (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v. Stehwein).

Tafelwein   „Wein, den man beim Essen trinkt“

Quelle: Früher wurde derselbe nur zu Rothwein gekeltert und war als solcher unstreitig der beste Tafelwein des Landes (Hellrung, Der Champagner: ein Reise-Bericht zum Nutzen und Frommen aller Weintrinker, 1840). - Denn unser Schifsbuchhalter, der gewohnt war auf dem Lande selten, und zu Wasser niemals nüchtern zu seyn, hatte unsere ganze Provision von Tafelwein, die ihm der Schiffer anvertrauete, bis auf den lezten Tropfen verzehrt (Kaempfer, Geschichte und Beschreibung von Japan, 1777). - Als Themistocles von Ahten vertrieben und von gantz Griechenland angefochten zu ihm kam / gab der König demselben drey Städte: Magnesiam zur Wohnung und zum Proviant-Haus / Myuntem zu Victualien / Lampsacum daher er seinen Tafel-Wein haben konnte (Francke, Kurtze Beschreibung der weltlichen Haupt-Monarchien, 1677).

Taufwein   „Wein, den man bei einer Tauffeier trinkt“

Quelle: er wurde mit jedem Glas des edlen Taufweins zutraulicher (Wildermuth, Aus dem Frauenleben, 1855-57).

Tischwein   „Wein, den man zum Essen trinkt“

Quelle: Tischwein, 1) der Wein, welchen man gewöhnlich bei der Mahlzeit trinkt; 2) überhaupt ein leichter Wein (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Der Tischwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, derjenige Wein, dessen man sich gewöhnlich über der Mahlzeit bedienet. In engerer Bedeutung, ein geringerer oder leichter Wein, so fern er zu eben dieser Absicht gebraucht wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Gute und gesunde Tischweine hat man zu Miskolcz, Szikszo und noch besser von Szanto an bis Gonz (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - Ist ein herrlicher Tisch-Wein unter der Mahlzeit zu gebrauchen: ist sonderlich dem Magen gut (Beckher, Nützliche kleine Haus-Apotheck, 1685).

Trostwein   „Wein, den man zum Trost trinkt“

Quelle: Er offenbare ihnen Seine Herrlichkeit und verwandle all' ihr saures Augen- und Thränenwasser in herrlichen Trostwein! (Röder, Homiletisches Handbuch zum Gebrauch bei Predigten über die evangelischen Perikopen, 1864). - Jsaac hatte von seinem Vatter erlernet, daß man den Trostwein des ewigen Gottes nicht mit Freuden Wasser aus durchlöcherten Cisternen, da nur hie und dort ein Löffel voll sitzen bleibt, vermengen solle (Lutz, Ein Wohlriechender Straus Von schönen und gesunden Himmels-Blumen, 1736). - Führ mich ab in die Kellerey / und bringe mir den Trostwein bey (Klaj, Aufferstehung Jesu Christi, 1644).

Versöhnungswein   „Wein, den man zur Versöhnung trinkt“

Quelle: als van der Straaten fortfuhr, in wahren Ungeheuerlichkeiten über Christustränen, Erlöserblut und Versöhnungswein zu sprechen, durfte Melanie schließlich die Bemerkung wagen: "Du vergißt, Ezel, daß der Polizeirat katholisch ist." (Fontane, L'Adultera, 1880).

substantivisches Klammerkompositum mit Zweck- und Anlassbezeichnung als Vorderglied
Richtwein (1)   „beim Richtfest den Handwerkern gereichter Wein“

Quelle: Indeß waren den Meistern und Gesellen, wenn der Maurermeister ein Gewölbe geschlossen hatte, oder der Zimmermeister den Bau richtete, einige vom Bauherrn darzureichende Erfrischungen gestattet, der sogenannte Grund-, Schluß-, oder Richtwein, oder das Grund-, Schluß- und Richtbier (Dammann, Chronik der Maurer und Steinmetzen, 1853).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Vorderglied
Betewein   „Zinsabgabe in Form von Wein“

Quelle: Bete (von erbeten, erbitten), 1) freiwillige Beisteuer zum Landesbedarf; 2) von den Ständen (bes. in SDeutschland) nur auf einige Zeit bewilligte, später fest gewordene Steuer, entweder nach dem, worin sie gegeben wird, wie Betewein, Betehühner, Betekorn, Geld-B., od. nach den Terminen, wie: Herbst-B., Lichtmeß-B. etc. genannt (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Bete). - So hat ja Haltaus selbst das Wort: Betewein durch precariam vini am a. O. wohl übersetzet (Meusel, Der Geschichtsforscher, 1776).

Zehntwein   „als Zehntabgabe abgegeben wird“

Quelle: Für mich lob ich mir den Mann, der unsern Dorfleuten mit einem erbaulichen, durchsichtigen Wandel vorleuchtet, unsern Zehntwein schluckweise trinkt, seine Frau liebhat und zuweilen von einem bescheidenen und gelehrten Freunde besucht wird! (C.F. Meyer, Der Schuß von der Kanzel, 1877).

Zinswein   „als Zinsabgabe abgegebener Wein“

Quelle: Der Zinswein ist eine altübliche Naturalabgabe des Weinbauern an den Klerus (Riehl, Die Naturgeschichte des Volkes als Grundlage einer deutschen Sozial-Politik, 1867). - Da habt Ihr's: Das Fron-Gesind frißt die Hüner und sauft den Zinß-Wein! (Maier, Fust von Stromberg, 1782).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
Gliederwein   „Gewürzwein, der gegen die Gicht helfen soll“

Quelle: Gliederwein, Kräuterwein (Kaltschmidt, Vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der Deutschen Sprache aus allen ihren Mundarten und mit allen Fremdwörtern, 185). - Der Gliederwein, des -es, plur. inus. ein Wein, welcher auf verschiedene heilsame Kräuter und Wurzeln gegossen worden, und wider die Gicht getrunken wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Leibwein   „Lieblingswein, Wein, den jemand am liebsten trinkt“

Quelle: Diethelm trank zwei Flaschen von seinem Leibwein und war überaus wohlgemuth (Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten, 1843-61). - Sie trinken auch ihren besondern Hochfürstlichen Leibwein, indeß da die ganze fremde und einheimische Dienerschaft mit leztjährigem vorlicb nehmen muß (Zimmermann, Vom Nationalstolze, 1783).

Magenwein   „den Magen stärkender Wein“

Quelle: Spanischer Wein, er ist meistens feurig u. stark, entweder süß, vorzüglich durch das Einkochen süß gemacht (dann Spanischer Seet), hat etwas Adstringirendes, Tintenartiges u. ist dann ein guter Magenwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Spanischer Wein). - Der Magenwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, ein feuriger kräftiger Wein, welcher die Verdauung befördert. Auch wohl ein mit allerley den Magen stärkenden Mitteln versetzter Wein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Als eines Jahres sehr sawre vnd harte Wein im Herzogthumb gewachsen / die fast nicht zu trincken waren / haben etliche Pfarrherrn angehalten / daß man ihnen als Seelsorgern / die guten Magenwein von nöthen hetten / doch einen bessern Dienstwein geben wolte (Zincgref, Teutsche Apophthegmata, 1644).

Mundwein   „Lieblingswein“

Quelle: Aber Daniel nahm sich im Herzen vor, daß er sich nicht verunreinigen wolle durch die Speise des Königs und durch dessen Mundwein (Salomon, Deutsche Volks- und Schulbibel für Israeliten, 1837). - Der Mundwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e, der für die herrschaftliche Tafel, für die Herrschaft selbst bestimmte Wein. Ingleichen, derjenige Wein, welcher einer Person am besten schmeckt, von ihr am liebsten getrunken wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Sein Abt, dem, sonder ihn, auch nicht sein Mundwein schmeckte, / Weil keiner so im Trunk Bescheid und Wunder that, / Berief den besten Arzt, dem er die Noth endeckte, / Den Segen doppelt gab, und ihn um Hilfe bat (Hagedorn, Bruder Fritz, 1738). - als er hörte / daß ich ein Teutscher wäre / ließ er mir ein groß Glas einschencken / von seinem Mundwein (Grimmelshausen, Der aus dem Grabe der Vergeßenheit wieder erstandene Simplicissimus, 1695).

Mutterwein   „gegen Gebärmutterbeschwerden verabreichter Wein“

Quelle: das Mutterwasser, der Mutterwein, Wasser oder Wein, mit Heilkräutern abgezogen od. vermischt, wider Mutterbeschwerden (Heyse, Handwörterbuch der deutschen Sprache, 1849, s.v. Mutterwasser). - Der Mutterwein, des -es, plur. inus. im gemeinen Leben, ein süßer Wein, welcher von dem großen Haufen wider die Mutterbeschwerden gebraucht wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Tränenwein   „Lachrymae Christi, Wein vom Fuß des Vesuvs“

Quelle: Thränenwein, so v.w. Lacrymae Christi (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Jtalien hat an berühmten namhaften Weinen, (a) in dem Königreiche Neapel a) die Lachrymae Christi, oder Thränenwein, so um Neapel an dem Fuße des Vesuvius wächst, und roth, fett, süße und mit einer Schärfe begleitet ist (Ludivici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756).

substantivisches Determinativkompositum mit Preisbezeichnung als Vorderglied
Batzenwein   „Wein, der einen Batzen kostet“

Quelle: Er muss Groschenburger trinken. Ist arm; der Groschenburger ist im Rheingau die billigste Weinsorte und entspricht dem oberdeutschen Batzenwein, welcher die sogenannten Kutscherweine darstellt (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Groschenburger).

Guldenwein   „Wein, der einen Gulden kostet“

Quelle: Ich besaß ein nagelneues Steirergewand und im Hosensacke eine gegerbte Schweinsblase mit fünfzehn Groschen Geld. Reicht das aus für zwei Portionen Braten, zwei Maß Guldenwein, eine halbe Maß Glühwein, zwei Schalen Kaffee, für Spielleut'geld auf ein paar Steirische, einen Gestrampften und noch etliche Zigarren? (Rosegger, Waldheimat, 1877).

Talerwein   „Wein, der einen Taler kostet“

Quelle: Wenn nur der Wein nicht so teuer wäre. Um einen Gulden ist er nicht mehr herunterzukriegen, ich muß mich völlig auf den Talerwein verlegen (Bäuerle, Die Bürger in Wien, 1820).

Vierbatzenwein   „Wein, der vier Batzen kostet“

Quelle: In des Emmendörffers Behaussung auch in dessen Garten auf der kleinen Gallengaß, werden verschiedene Sorten Wein, wie auch guter 4. Batzen-Wein verzapft (Intelligenz-Blatt der freien Stadt Frankfurt, 1782).

Zweenbatzenwein   „Wein, der zwei Batzen kostet“

Quelle: dann er trank kein alten, sonder nur neuen Zweenbatzenwein (Grimmelshausen, Der seltzame Springinsfeld, 1670).

Zwölfbatzenwein   „Wein, der zwölf Batzen kostet“

Quelle: Herzog, auf der Bockenheimergasse hält wiederum alle Sonntage Tanz-Musik, dabey wird ein recht gut Glas 12 Batzen Wein verzapft, und Gönner und Freunde werden höflichst dazu eingeladen (Intelligenz-Blatt der freien Stadt Frankfurt, 1799).

Zwölfkreuzerwein   „Wein, der zwölf Kreuzer kostet“

Quelle: Der Wirth schenkt einen Zwölfkreuzerwein, der Kulatsch faßt 5 Seidel, das macht grade einen Gulden (Jókai, Der neue Gutsherr, 1876). - heut will ich mir einen guten Zinober ansaufen, Bruder, wo hat man einen guten Zwölfkreuzerwein, wann ich dessen drei Maaß gesoffen, so leg ich mich nachmals auf eilfe (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Substanzbezeichnung als Vorderglied
Feuerwein   „feuriger, besonders intensiv schmeckender und wirkender Wein“

Quelle: 'ne Schale Feuerwein ist gut, wenn man sich schlagen soll! (Keller, Gaselen, 1851). - man dreht dieß Eis nachmalen / Zu Arten Tringeschirrs und gläsernen Pocalen: / Worinn der Feuerwein sich kühlt und schöner blinkt / Und wohl schmeckt, wenn man ihn zusammt den Bechern trinkt (Vanière, Vollständiger Mayerhof, 1772).

Flammenwein   „feuriger, besonders intensiv schmeckender und wirkender Wein“

Quelle: Bring noch mehr von deinem Flammenwein! Er schmeckt köstlich und mundet mir! (Bäuerle, Doktor Faust's Mantel, 1819).

Goldwein   „goldgelber Wein aus Palästina“

Quelle: Syrische Weine, in Syrien wachsende, meist gute Weine; der beste ist der Libanons- u. Goldwein, der stärkste der Jerusalemswein (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Syrische Weine). - Er setzt noch hinzu: "Daß man daselbst zweyerley Gattung von Wein finde; eine gemeinere, die roth von Farbe ist, und eine andre, welche besser und von angenehmerem Geschmack ist, und eine Farbe wie unser Muscatellerwein hat; und daß die Maroniter diesen letztern, wegen seiner gelben Farbe, Goldwein nennen etc." (Bachiene, Historische und Geographische Beschreibung von Palästina, 1766).

Purpurwein   „dunkelroter, purpurfarbener Rotwein“

Quelle: Mit dunklem Purpurwein, darin ertrunken / Der letzten Sonne Strahl, netzt er den Mund (Keller, Poetentod, 1846). - Bist deutsch nun, Vater Rhein! doch erzürne nicht, / Wenn ich den Wonnebecher bei'm Kaiserfest, / Das unserm Franz mit freier, deutscher / Krone noch einmal die Schläfen gürtet, / Statt deines Goldes fülle mit Purpurwein (Stolberg, Leipzigs Schlacht, 1813). - Vor des Schnitters Sichel sanken / Klee und Halmen, Purpurwein / Schmückte des Geländers Ranken, / Und der Eiche Frucht den Hain (J.M. Bechstein, Diana, 1797).

Tintenwein   „Vino tinto, sehr dunkler Rotwein“

Quelle: Alicantwein (Tinto, Tintenwein, Vitis tinctoria), Traube groß, dicht, Beeren vor der Zeitigung breit u. eckig, bei der Reise dehnen sie sich mehr länglich, werden schwarz u. etwas würzig, erfordern viel Wärme; man begreift darunter mehre Traubensorten mit dunkelrothem, färbendem Safte (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Weinbau). - Der Tintenwein, des -es, plur. die -e, ein Alicanten-Wein von schwarzrother oder schwärzlicher Farbe, wie Tinte. Ital. Vino tinto. Indessen werden auch andere Arten Weintrauben, wenn sie einen dunkelrothen Saft haben, so genannt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Vin de teinte, auf teutsch der Tintenwein, ist ein dicker, schwartzer Wein, der sehr viel Weinstein führet, und aus gewissen schwartzen Trauben gemachet wird. Dieser Wein ist eben nicht gar gut zu trincken, dann er ist gar zu herbe: er dient vielmehr zum färben, daher er auch den frantzösischen Namen Vin de teinte, das möchte soviel heissen, als Färberwein, hat überkommen (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Vinum).

substantivisches Determinativkompositum mit Ereignisbezeichnung als Vorderglied
Kometwein   „besonders guter Wein, insbesondere der aus dem Jahr des Kometen Flaugergues im Jahr 1811“

Quelle: jetzt kommt ein rabiater Bruder, der Kometwein von anno Elfe; das ist ein Kerl mit juchtenen Stiefeln und eisernen Sporen, wer diesem Meister wird, den will ich loben (Bäuerle, Die Bürger in Wien, 1820).

Kometenwein   „besonders guter Wein, insbesondere der aus dem Jahr des Kometen Flaugergues im Jahr 1811“

Quelle: denn während 'sonst die Meinung war, daß K. anhaltenden Regen brächten, so ist jetzt durch die in den sehr trockenen u. heißen Jahren 1811, 1819, 1822, 1835 u. 1858 erschienenen K. die Ansicht vorherrschend geworden, daß die K. sehr trockene Jahre brächten, welche daher zugleich gute Weinjahre wären, u. man bezeichnet daher den in diesen Jahren gewonnenen Wein als Kometenwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kometen).

Strumpfwein   „sehr saurer Wein, der einem die Löcher im Strumpf zusammenzieht“

Quelle: Er sieht aus, als wenn er Strumpfwein getrunken hätte. Der so sauer sein soll, dass bei seinem blossen Anblick die grössten Löcher in den Strümpfen sich von selbst zusammenziehen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. aussehen).

Türkenwein   „minderwertiger Wein, insbesondere der aus dem Türkenjahr 1529“

Quelle: Es ist (echter) Türkenwein. Es ist dies ein Spitzname für einen sauern Wein, wie sie unter dem Gesammtnamen Rachenputzer (s.d.) bekannt sind (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Evaluierungsbezeichnung als Vorderglied
Gattungswein   „einfacher, aber guter Wein“

Quelle: Es ist ein Gattungswein. (Rheinpfalz.) Ein ganz gewöhnlicher Wein. Allgemein: Nichts Besonderes (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.).

Hauptwein   „besonders wichtiger, bekannter Wein in einem bestimmten Gebiet“

Quelle: Portugals Hauptwein ist der Portwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]). - Wein-Bau. Es giebt ein Haupt-Wein / und ist gewiß ein vollkommener Herbst zu hoffen (Hellwig, Vermehrter auff hundert Jahr gestellter curiöser Calender, 1714). - Und also können auf mehr Weisen dergleichen Hauptweine gemacht [...] werden (Cardilucius, Neuer Anbau oder Anhang über den ersten und andern Tomum der Stadt- und Land-Apothecken, 1684).

Kabinettwein   „besonders guter Qualitätswein mit hohem Oechsegrad“

Quelle: es war noch ein Gährungsprocess erforderlich, und dieser Process verlangte abermals gemessene Zeit: in der Retorte und mit Chemikalien lässt sich ebensowenig der Cabinetwein herstellen, wie der einfache "Kutscher" (Baltische Monatsschrift 19, 1877).

Lieblingswein   „Wein, den jemand am liebsten trinkt“

Quelle: Es ist der Lieblingswein meiner Kinder und wird deshalb immer im Keller gehalten (Ebner-Eschenbach, Ihr Traum, 1887-88). - Martial, wie man sieht, will den Wein aus Verona gern zu einem Rhätischen Weine machen, der, nach Suetons Berichte, ein Lieblingswein des Augustus war (Ramler, Marcus Valerius Martialis in einem Auszuge, 1791).

Qualitätswein   „Wein einer höheren Qualitätsstufe“

Quelle: Der Affenthaler ist in Württemberg und auch am Rhein, jedoch nicht sehr verbreitet, derselbe gibt wie die früheren Sorten keinen Qualitätswein, sondern große Mengen eines milden Getränkes, welches als leichter Tischwein hoch geschätzt ist (Babo, Handbuch des Weinbaues und der Kellerwirthschaft, 1881).

Weltwein   „weltweit bekannter Wein“

Quelle: Der Portwein ist ein Weltwein im wahren Sinne des Wortes (Lehnert, Die Seehäfen des Weltverkehrs, 1891).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
Ehrwein   „der Ehre wegen gereichter Wein“

Quelle: Ein Ehrwein, ein Tischwein, ein Fischwein sollen stets beisammen sein (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.). - Und ist hiebey unverbotten / vorstehende Essen falls solche nicht bey der Hand / mit andern / so gleicher Güte / auch die Trachten wohl und völlig aufzutragen / ebenmäßiger Anzahl nach zu ersetzen / Brod zur Nothburfft / guter Land- und Ehr-Wein (Böckler, Vom Gast-Recht, 1727). - Würde jemand vber solche zwo maßen Ehrwein noch mehr Wein / vor oder nach auffgesetztem Gebratens / begehren / der solle denselben allein zahlen (Der Statt Straßburg PoliceijOrdnung, 1628).

Ehrenwein   „der Ehre wegen gereichter Wein“

Quelle: Ehrenwein, ein Geschenk an Wein, welches Einem zur Bezeigung seiner Achtung (z.B. bei Hochzeit, Dienstantritt), od. Ehrerbietung gemacht wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Der Ehrenwein, des -es, plur. inus. ein Geschenk von Wein, welches fürstlichen Personen bey ihrer Durchreise durch die Reichsstädte von dem Magistrate überreichet wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Auch einem Christlichen Hertzen kein süsser Ehrenwein mag eingeschenckt denn eben dieser heilige Name (Alard, Jesus nomen super omne nomen, 1624).

Gnadenwein   „aus Gnade gegebener Wein“

Quelle: Und wie mein Urahn Most geschenkt / Für durst'ger Wandrer Kehlen, / Hat er mit Gnadenwein getränkt / Die gottesdurst'gen Seelen (Geibel, Lieder aus alter und neuer Zeit, 1856). - Schiltet uns unser Gewissen nicht, daß wir etwas Ihme Widriges heimlich bey uns verstecken, und nach etwas anders mehr hungern als nur nach seinem göttlichen Brod und Gnadenwein allein? (Lucius, Ein neuer Straus von schönen und gesunden Himmels-Blumen, 1756). - Hat Gnadenwein des Lammes euch verletzt, / Der zornwein wird voll Gotteszorns geschaut (Kuhlmann, Der Kühlpsalter, 1685-87).

Kunstwein   „weinähnliches alkoholisches Getränk“

Quelle: Auch die Erhöhung des Einfuhrzolles auf Rosinen 1888, um so die französischen Weinbauern zu schützen, das Gesetz, dass Wein aus Rosinen, Zucker und Trestern dargestellt und auch Naturwein, wenn er nur die geringste Beimischung solcher künstlicher Weine enthalte, unbedingt als Kunstwein bezeichnet werden müsse, hat den Weinhandel von Cette sehr geschädigt (Lehnert, Die Seehäfen des Weltverkehrs, 1891). - So trinkt unser Seelsorger dann seinen eignen Kunstwein für weit weniger, dann sechs Kreutzer die Maaß (Leuthner, Diätetische Pastoral-Arzneykunde für Seelsorger, 1782).

Naturwein   „weitgehend unbehandelter, natürlich erzeugter Wein“

Quelle: Auch die Erhöhung des Einfuhrzolles auf Rosinen 1888, um so die französischen Weinbauern zu schützen, das Gesetz, dass Wein aus Rosinen, Zucker und Trestern dargestellt und auch Naturwein, wenn er nur die geringste Beimischung solcher künstlicher Weine enthalte, unbedingt als Kunstwein bezeichnet werden müsse, hat den Weinhandel von Cette sehr geschädigt (Lehnert, Die Seehäfen des Weltverkehrs, 1891).

Wunderwein   „wunderbarer, magischer Wein“

Quelle: Als aber dieser Mann, der von dem ganzen Hergange der Sache nichts wußte, diesen Wunderwein verkostet, und ihn weit besser, als den vorigen, gefunden hatte, glaubte er, die Eheleute hätten frischen Wein kommen, und die sechs Krüge damit füllen lassen (Depisch, Homilien zur Erklärung des Wortverstandes der gewöhnlichen Sonn- und Festtagsevangelien im ganzen Jahre, 1807). - Weil meine Reise keine Wallfarth war, so bekam ich den Wunderwein nicht zu versuchen (Gaum, Es leben die Prälaten!, 1783). - vermuthlich ist es wohl, daß ein jeder etwan ein Gläslein von diesem Wunderwein habe genossen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Zauberwein   „magischer Wein“

Quelle: Ja, Frohsinn ist ein Gastwirth, den Keiner schelten soll; / Vom Zauberwein der Freude sind seine Keller voll (Bechstein, Faustus, 1833). - Beglückt, wer so wie du Gomorrhens Blutgerichte / Und Sodoms Zauberwein, so bald er kan, verläst (Günther, Nimm, großer Aaron, von deines Knechtes Händen, 1712).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem oder partizipialem Vorderglied
Bitterwein   „bitterer, mit Bitterstoffen versetzter Wein“

Quelle: Bitterwein, Wein mit Zuthat bitterer Stoffe, bes. langen Pfeffers u. bitterer Citronen, magenreizend gemachter Wein (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Der Bitterwein, des -es, plur. inus. im gemeinen Leben, ein mit Wermuth bitter gemachter Wein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - alle Morgen / oder so offt man schwitzens nöthig hat ein Quentlein einzunehmen / mehr oder weniger / etliche Tropffen als 20. bis 30. des Morgens nüchtern eingenommen mit Bitterwein oder warmer Brüh / bewahret vor Peste / Ruhr und allen grassieren den Kranckheiten die von Hause zu Hause kriechen (Keil, Andreae Cunaei Beschreibung des Pyrmontischen Sauer-Brunnen, 1697).

Bleicherwein   „Bleichert, Wein von blasser Farbe“

Quelle: Mir aber wollte kein Schlaf beikommen; ich nahm daher meine Zuflucht zu einer Bouteille Bleicherwein, weil ich gemeiniglich eine dergleichen im Vorrat hatte (Prosch, Leben und Ereignisse des Peter Prosch, 1789).

Branntewein   „Spirituose aus Weindestillat“

Quelle: Da spien sie Gold und Erz, und die Weiber ließen die Wanderer in die Hütte, reichten ihnen Branntewein in Menge, machten sie trunken, warfen die Trunkenen aus der Hütte hinaus und behielten das Gold und das Erz (Löhr, Das Buch der Mährchen, 1819-20). - Der Aquavit, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, aus dem Lat. Aqua vitae, alle Arten mit Gewürzen, Früchten und andern Sachen abgezogenen Brannteweines, welche man sonst auch Lebenswasser zu nennen pfleget (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Aquavit). - Courasche wird eine Musketiererin, schachert dabei mit Tabak und Branntewein (Grimmelshausen, Trutz Simplex, 1670).

Branntenwein   „Spirituose aus Weindestillat“

Quelle: Wenn Barthli hinein mußte, so wollte er darin auch wohlleben, nahm in einer Wirtschaft für einen halben Batzen Branntenwein, und dem Meitschi ließ er für einen Kreuzer Suppe geben (Gotthelf, Barthli der Korber, 1852). - gebt mir doch ein Glas Branntenwein! meine Knochen fallen auseinander (Schiller, Die Räuber, 1781). - gieß so dann einen Branntenwein darüber / so ziehet selber in der Digestion die Tinctur heraus (Neu-eröffnete Schatz-kammer, verschiedener Natur- und Kunst-Wunder, 1689).

Branntwein   „Spirituose aus Weindestillat“

Quelle: nur Männer suchen in diesen entlegenen Buden und Kellern ernstere Waare, die Metalle und Erze des Nordens, das gefährliche Pulver, die schweren Brandweine in den ungeheuren Tonnen (Spindler, Der Jude, 1827). - Fürchte dich nicht, ich thue dir nichts, ich bin nur der Brandweingeist deiner verstorbenen Frau, denn weil sie so gern in ihrem Leben Brandwein getrunken, so hat sie zwey Seelen gehabt; ihre rechte Seel ist in der andern Welt, und ich als ihre Brandweinseel muß ohne Leib solang in der Welt herumgehen, bis ich wieder in einen andern durstigen Hals einer Brandweinliebhaberin einfahren kann (Hafner, Der Furchtsame, 1764). - Nachdem aber die Justitz das Urtheil darum nicht ändern wollen / begehrte dieser gottlose Mensch / von seinem Cameraden / einen Brandwein / zum Valet-Trunck / wovon er gantz voll / und wie unsinnig nach dem Galgen geeilet (Francisci, Der Höllische Proteus, oder Tausendkünstige Versteller, 1690).

Edelwein   „kostbarer Wein“

Quelle: So keltert sie den Edelwein / Im Herbst seit manchen Jahren (Keller, Die Winzerin, 1854).

Firnewein   „abgelagerter Wein“

Quelle: Es lebe Frau Holda Waldina sammt ihren schmucken Töchtern, und ihrem köstlichen Firnewein! (Spindler, Der Jude, 1827). - Der Kaufmann nimmt, was seine Speicher fassen, / Der Abt wählt sich den edeln Firnewein (Schiller, Die Teilung der Erde, 1795). - Ein ander / wann es flockt / daß man nicht ohne Grauen / wol für das Fenster kan / das Zugefroren schauen / der bleibet fein daheim / sich vor den Schorstein setzt / mit gutem Firnewein gebührlich sich ergetzt (Klaj, Lustfreudiges Feldpanqvet, 1650).

Jungwein   „junger Wein der letzten oder vorletzten Produktion“

Quelle: Es fragt sich nur noch, bis zu welchem Grade am Schlusse der stillen Gährung der Jungwein vergohren ist (Jahresberichte über die Leistungen der chemischen Technologie 8, 1862).

Medizinalwein   „medizinischer, als Stärkungsmittel verabreichter Wein“

Quelle: Der Anspruch, welchen die freie Vereinigung auf Grund meiner Vorschläge erhoben hatte, dass Süssweine, Medicinalweine, concentrirte Weine sein sollten, musste eine bestimmte Form annehmen (Forschungs-Berichte über Lebensmittel und ihre Beziehungen zur Hygiene 3, 1896).

Mittelwein   „Wein von mittlerer Qualität“

Quelle: Österreichische Weine, Mittelweine aus Niederösterreich, u. zwar aus den Kreisen Unterwienerwald, Oberwienerwald u. Untermannhartsberg (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Österreichische Weine). - Diese zuletzt genannten gehören mit unter die beste Sorte. Vermanton, Vincelotte, Jussy und Arcis-le-grottes sind Mittelweine vom dritten Range (Schedel, Neues und vollständiges Waaren-Lexikon, 1791, s.v. Wein). - Ich will aber einen Mittel-Wein draus machen / daß die Kanne 16. Creutzer koste (Weigel, Wienerischer Tugend-Spiegel, 1687).

Roséwein   „rosafarbener Wein aus blauen oder roten Trauben“

Quelle: die Apostelweine sind fast alle aus Hochheim, doch sind sie beinahe 100 Jahre jünger als die ältesten Roseweine (Magazin für die Literatur des Auslandes, 1867).

Rotwein   „roter, durch Mazeration oder Digestion hergestellter Wein“

Quelle: Negus, ein warmes Getränk von Rothwein, Wasser, Citronen, Zucker, Muskatennuß, Zimmt und anderm Gewürz, hat von einem engl. Obersten Negus seinen Namen, dem die Erfindung desselben zugeschrieben wird (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Negus). - Man lasse den Kranken von einem guten Rothwein trinken (Wedekind, Ueber die Kachexie im Allgemeinen und über die Hospitalkachexie insbesondere, 1796). - Ist jener rotwein ein Franzos, / so thut er wol, zu uns zu kommen (Weckherlin, Paranesisch, bacchisch und satyrisches Gemüß, 1618-19).

Süßwein   „süßer, zuckerreicher Wein“

Quelle: Die eigentlichen Süßweine, zu denen schon die vier letztgenannten gehören, sind noch reicher an Zucker u. verdanken diesem den oft außergewöhnlichen Obstgeschmack, welcher den spanischen u. portugiesischen W-en eigenthümlich ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Wein [1]).

Weißwein   „heller Wein“

Quelle: Da ich keinen paßenden Weißwein finden konnte, zu Rothem aber nicht recht geneigt bin, so hatte ich mich für die Abendstunden wieder an's Bier gewöhnt (Busch, Brief an Erich Bachmann, 1876).

Welscherwein   „französischer oder italienischer Wein“
substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Brausewein   „moussierender, kohlensäurehaltiger Wein“

Quelle: Sagawer, Brausewein aus dem Marke einer Palme auf Celebes (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Sagawer).

Brechwein   „medizinischer Wein als Brechmittel“

Quelle: Aber nicht die Furcht, nur die Begeisterung tut Wunder, nicht der Brechwein, sondern der Wein berauscht (Jean Paul, Dr. Katzenbergers Badereise, 1809). - Der Brechwein, des -es, plur. inus. ein in Wein digerirtet metallischer Ocher, oder Glas des Spießglases, wodurch dieser Wein zu einem Brechmittel wird; Aqua benedicta Rulandi (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Den gewaschenen und ungewaschenen Crocus metallorum gebraucht man zum Brechwein, wenn man diesen Saffran oder die Leber des Spiesglases in Wein legt, und vier und zwantzig Stunden drauf stehen läßt (Pomet, Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler, 1717). - Dem fünfften sprützte ich Brechwein ex Croco metallorum ein (Elsholtz, Clysmatica nova oder newe Clystierkunst, 1665).

Glühwein   „heißer Gewürzwein“

Quelle: Glühwein, Wein mit Zucker u. Gewürz, auch Eigelb, bis zum Sieden erhitzt u. so genossen; wirkt stärkend u. erwärmend, doch erhitzend (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v.). - Schokolade? Glühwein? (Gotter, Der Erbschleicher, 1789).

Jubelwein   „besonders guter, Jubel hervorrufender Wein“

Quelle: Wenn alles das wahr ist, was man hier seit einigen Tagen von den Polen erzählt, so geht es ja auf das allerherrlichste, und Sie sollen, da Sie als Frauenzimmer keinen Jubelwein trinken können, zur Siegesfeier ein dutzend Gläser Gefrornes essen (Börne, Briefe aus Paris, 1832-33).

Kochwein   „Wein, der zum Kochen verwendet wird“

Quelle: Kochwein, so v.w. Speisewein (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Kochwein, des -es, plur. inus. Wein, so fern er in den Küchen an die Speisen gebraucht wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Die Weintrauben / so zu keiner Zeitigung gelangen können / geben dennoch einen Koch-Wein ab (Warendorp, Hand-Brieff An Ihr Durchl. dem Hertzogen zu Oßnabrugk, 1674).

Labewein   „labender, erfrischender und stärkender Wein“

Quelle: Da zieht der Landmann seinen Labewein (Keller, Trinklaube, 1851-54). - Lechzend sinken meine Augen; / Laß aus deinem Blick sie saugen / Honig, Milch und Labewein! (Stolberg, An Lyde, 1779).

Lagerwein   „Wein, der sich zur Lagerung eignet“

Quelle: Lagerwein, Wein, welcher sich lange auf dem Lager hält (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Lagerwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, Wein, welcher sich hält, sich aufbehalten und auf das Lager legen lässet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Leckwein   „Wein aus von selbst abgelaufenem Traubensaft“

Quelle: Leckwein, 1) Wein, welcher aus den besten u. reifsten Beeren von selbst herausgetröpfelt ist; 2) Wein, welcher neben dem Zapfen od. Hahne aus einem Fasse gelaufen ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Leckwein, des -es, plur. inus. außer von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e. 1) In einigen Gegenden, besonders Ungarns, Wein, welcher aus den reifsten und besten Beeren von selbst heraus lecket oder tröpfelt, und welcher auch Tropfwein, am häufigsten aber Ausbruch genannt wird. 2) Wein, welcher aus dem Hahne eines Fasses oder neben dem Zapfen heraus lecket; Traufwein, Tropfwein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Presswein   „durch Pressung erzeugter Wein“

Quelle: Tropfwein ist besser als Presswein. Das Freiwillige ist besser, als das Erzwungene, wie der aus den Trauben fliessende Wein besser ist, als der ausgepresste (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Tropfwein).

Schaufelwein   „Wein aus mit Schaufeln gewendetem Most“

Quelle: Dieselbe findet aber ausserdem auch ihre erfahrungsmässige Bestätigung in der allgemein beobachteten Thatsache, dass eine gleiche Quantität Most stets eine kleinere Quantität Schaufelwein, als gewöhnlichen Wein liefert (Jahresbericht über die Leistungen der chemischen Technologie 13, 1867).

Schenkwein   „geschenkter Wein“

Quelle: Schenkwein (Pot de vin), ein Gewinn für die Mäkler od. Beförderer eines Handels, sei es in Wein od. in Geld, vgl. Trinkgeld (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Er stieg im Collegio bei dem Prof. Wagenseil ab, wurde durch die Professoren Bruno und Dürr complimentiret, und nahm die ihm dabei überbrachten 18. Maas Schenkwein sehr gnädig an (Historisch-diplomatisches Magazin für das Vaterland und angrenzende Gegenden, 1781).

Schillerwein   „Wein aus weißen und roten Trauben“

Quelle: Wilhelm Hertz hatte, da der Teich einmal wieder heimatlos geworden war, uns beredet, bei einem schwäbischen Landsmann uns niederzulassen, einem Weinwirt am Dultplatz, namens Murschel, der außer seinem recht trinkbaren Schillerwein uns durch das offene Feuer in der Trinkstube imponierte, über dem er auf einem Rost vor unseren Augen die saftig zischenden Fleischstücke briet (Heyse, Jugenderinnerungen und Bekenntnisse, 1868). - so gibt es stets allerley wunderliche Sachen / als Marckschreyer / die auß Wasser rohten und Schiller Wein / oder auß Wein Bier machen (Welsch, Selbsterfahrne Reiß-Beschreibung, 1658).

Stehwein   „Wein, den man im Stehen trinkt“

Quelle: Es ist Stehwein. So wird der Wein genannt, den man stehend trinkt, nachdem man bereits vom Mahle aufgestanden ist (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v.).

Traufwein   „Wein aus von selbst abgelaufenem Traubensaft“

Quelle: Traufwein, so v.w. Leckwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Wein, welcher aus dem Hahne eines Fasses oder neben dem Zapfen heraus lecket; Traufwein, Tropfwein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Leckwein). - Einem Maulesel schlag Gerstenmeel / mit warmem Trauffwein / hinten über / und so ein Geschwulst vorhanden / öffne sie (Zeiller, Centuria II. Variarvm Quæstionum, 1659).

Trinkwein   „zum Trinken geeigneter Wein“

Quelle: Touloner Weine, Weine von Toulon, welche größtentheils zum Cognacbrennen benutzt werden, doch werden die bessern Sorten Malgue u. Muscat auch als Trinkweine gesucht (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Touloner Weine). - Zu Franecker und Gröningen haben die studenten den trinkwein frei, welches auch auf andern universitäten befunden wird (Estor, Bürgerliche rechtsgelehrsamkeit der Teutschen, 1757). - dann so man jemand damit purgiren will / so schickt man jhme ein solches Becherlein nach Haus / mit Befehl / daß der Patient zwey oder drey Löffel vol seines ordinari Trinckweins dareyn giessen / vnd über Nacht an einem warmen Orth stehen lassen / vnd folgenden Tag / denselben zuvorn lawlecht gemacht / außdrincken / vnd sich weiters wie es gehört / vnd auch jhme darneben soll vorgesagt werden / darauff verhalten wolle (Glauber, Opera Chymica, 1659).

Tropfwein   „Wein aus von selbst abgelaufenem Traubensaft“

Quelle: Tropfwein ist besser als Presswein. Das Freiwillige ist besser, als das Erzwungene, wie der aus den Trauben fliessende Wein besser ist, als der ausgepresste (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.). - Der Tropfwein, des -es, plur. inusit. verdorbener Wein, welcher aus dem Hahne oder Zapfen eines Fasses tropfet; Leckwein, in einigen Gegenden Ausbruch, in Österreich Spänwein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Sie werden als eine Bähung gebrauchet, mit Tropfwein gesotten, oder auch unter die cerata und emplastra, auch unter die Salben gemischet (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Rosa). - Er getraute seinem Weib und Kindern nicht in Keller, weil er ihm selbst den Tropfwein kaum gönne (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

substantivisches Determinativkompositum mit adverbialem Vorderglied
Extrawein   „besonderer, zusätzlicher oder besonders guter Wein“

Quelle: Wenn die ein Glas Extrawein trinkt, bringen wir ihr ein Geheimnis nach'n andern heraus (Nestroy, Das Mädl aus der Vorstadt, 1845). - Man sah einen großen Vorrath an Limonade, Mandelmilch, Punsch, und Extraweinen (Beschreibung des von Sr. Kurfürstl. Durchleucht und Herrn Karl Theodor [...] in München gegebenen herrlichsten Freybaals, 1789).

substantivisches Determinativkompositum mit präpositionalem Vorderglied
Nachwein   „aus dem Trester gewonnener, minderwertiger Wein“

Quelle: Wein, der als Trinkwein (s.d.) dem Gesinde und den Tagelöhnern gegeben, und weil er sich, stark mit Wasser versetzt, nicht hält, bald, wie er gepresst ist, getrunken werden muss, heisst Lauer, Lauerwein, Trottwein, Nachwein (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Gesellschaftswein). - Der Nachwein, des -es, plur. doch nur von mehrern Arten, die -e, Wein geringerer Art, welcher nach den bereits ausgepreßten Trauben, vermittelst auf die Hülsen gegossenen Wassers und einer wiederhohlten Pressung erhalten wird; Tresterwein, im gemeinen Leben Lauer, Lauerwein, Lurke (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Vorwein   „der zuerst abfließende Weinsaft“

Quelle: Der beim Abbeeren, beim Zerquetschen und zu Anfang des Pressens erhaltene Most, der von den reifsten Traubenbeeren stammt, ist der süsseste und wird Vorlauf, der daraus bereitete Wein Vorwein genannt (Stohmann/Engler, Handbuch der technischen Chemie, 1874).

substantivisches Determinativkompositum mit synchron undurchsichtigem Vorderglied
Rapswein   „Beerwein, Wein, der auf Beeren gegossen und dadurch verstärkt wird“

Quelle: Rapswein, so v.w. Beerwein (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v.). - Ein Wein, der wieder auf frische Beeren gegossen und dadurch verstärket worden; in Elsaß Räpps, Rapswein, von Rap, Franz. Grappe, der Kamm an den Trauben (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Beerwein).

Toddywein   „weinartiges Getränk aus dem vergorenen Saft der Mammea-Pflanze“

Quelle: Toddywein, Getränk aus dem Safte der Pflanzengattung Mammea (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Von andern ausländischen Gewächsen bemerke ich nur zwey. Als: Den amerikan. Mammeibaum, von welchem Kajus Hist. plant. 1665. G. meldet, wie durch das Abzapfen des Stammes ein weinähnlicher Saft erhalten werde, den man Momin- oder Toddywein nennet (Böhmer, Technische Geschichte der Pflanzen, welche bey Handwerken Künsten und Manufakturen im Gebrauche sind, 1794).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Känguruwein   „weinartiges Getränk aus dem vergorenen Saft von Cissus antarctica“

Quelle: In Vandiemensland wird aus den Beeren ein beliebtes Getränk "Känguruwein" bereitet (Rosenthal, Synopsis plantarum diaphoricarum, 1862).

Frühneuhochdeutsch (wein)

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
muskatellerwein   „Wein aus Muskatellertrauben“

Quelle: Ein Muscatellerwein zu machen (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

treberwein   „minderwertiger Wein aus aufgegossenen Weintrebern“

Quelle: Da war Ehrwein, wie man ihn möcht dem Schultheiß ins Ampt schencken, war Landwein, Brachwein, Traberwein, Fuhrwein, Fuderwein, Rappis, Kirschwein, Bastart, Bruder Morolff, Weichseln Wein, Trupffwein, Nachtruckwein, Moscateller (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

beerwein (2)   „weinartiges Getränk aus Beeren“

Quelle: So solt du bei meim Westfalischen Geißbart für ein Seidlin sechtzig Maß Weins haben. Und nemlich dises Beerweins, der an der Linden Hart wächsset (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

erdbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Erdbeerensaft“

Quelle: Auff diese weise / mag man Erdbeerwein machen / doch das man das Erdbeerkraut dauon abbreche (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

holderwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Hollunderbeerensaft“

Quelle: Also auch gleicher weise / soltu ein Holderwein machen (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

kirschwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Kirschsaft“

Quelle: Kirschwein. Nim den Safft von Kirschen / darzu vier kannen Honig / ein lot negelein / ein lot Galgen / ein lot Zimmetrinden (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

schlehenwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Schlehensaft“

Quelle: Wiltu ein Schleenwein machen / Nim drey oder vier maß Schleen (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

wacholderbeerwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Wacholderbeersaft“

Quelle: Also auch Wacholderbeerwein / Nim auff ein eimer Weins 1 pf. frische gestossene Wacholderbeer (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588)

weichselwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Weichselkirschensaft“

Quelle: Wiltu einen guten Weichselwein machen / Nim derselben so viel du wilt (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

weichselnwein   „weinartiges Getränk aus vergorenem Weichselkirschensaft“

Quelle: Da war Ehrwein, wie man ihn möcht dem Schultheiß ins Ampt schencken, war Landwein, Brachwein, Traberwein, Fuhrwein, Fuderwein, Rappis, Kirschwein, Bastart, Bruder Morolff, Weichseln Wein, Trupffwein, Nachtruckwein, Moscateller (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
alantwein   „mit Alant gewürzter Wein“

Quelle: Wiltu aber einen rechten bestendigen guten Alantwein machen / So nim Alant so viel du haben / vnnd des Weins machen wilt Wurzel (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

beerwein (1)   „Wein, der auf Beeren gegossen und dadurch verstärkt wird“
beifußwein   „mit Beifuß gewürzter Wein“

Quelle: Ein Beyfußwein. Nim Beyfuß / vnnd gedörret / gleicher weise wie mit dem Wermuth / vnnd mach den Wein / wie alda bey dem newen Wein bericht vnnd angezeiget (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

gewürzwein   „mit Gewürz versetzter Wein“

Quelle: Also thue mit Salbeyen / Rauten / Malissen / vnnd andern Gewürtzweinen dergleichen (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

hirschzungenwein   „mit Hirschzunge gewürzter Wein“

Quelle: Deßgleichen vdn inn solcher gestalt / wird auch ein Hirschzungenwein gemacht vnnd bereit (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

kräuterwein   „mit Kräutern gewürzter Wein“

Quelle: Dieweil aber solchs meines erachtens etwas schwechlich / Wil ich dich vnterweisen / wie du auff diese weise einen Hirnstarcken Kreuterwein machen sollest (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588)

nelkenwein   „mit Gewürznelken gewürzter Wein“

Quelle: Wiltu einen guten Nelickenwein machen / Nim des vorgemelten wol abgezogenen guten süssen Keltermosts / in einem Kessel zuuor auffgesotten / vnnd wol geschaumet / darein thue die Nelicken gantz oder gestossen (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

rosenwein   „mit Rosenblättern oder -wasser gewürzter Wein“

Quelle: Thue die Rosen darein / vnd laß dein wein damit vergehren / vnd wenn er vergohren hat / fülle ihn zu mit vergohren Wein / vnnd laß jhn ligen / wird ein köstlicher guter Rosenwein (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

salbeiwein   „mit Salbei gewürzter Wein“

Quelle: Wiltu einen guten Salbeyenwein machen / So nim Salbey / dörre die / wie oben beschrieben / an der Lufft / (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

spanwein   „mit Holzspänen haltbar gemachter Wein“

Quelle: Ein Spanwein. Nim Buochen oder Hagenbuochen spen / ein sack oder zween voll / darnach das Faß ist (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588)

wermutwein   „mit Wermut gewürzter Wein“

Quelle: Der kalte harn plaget ihn auch, / Das er endlich daran verdirbt / Und wie an der pestilenz stirbt, / Legt er nicht mit essig die stund / Senf oder knoblauch auf die wund, / Trinkt wermutwein odr tyriak / Und was vom gift erretten mag (Rollenhagen, Froschmeuseler, 1595).

ysopwein   „mit Ysop gewürzter Wein“

Quelle: laß es vergehren / so hastu einen guten Isopwein (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

zimtrindenwein   „mit Zimtrinde gewürzter Wein“

Quelle: Auff diese weise mach einen Zimmetrindenwein / vvnd nim auff ein eimer Weins vier lot (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

zitwarwein   „mit Zitwerwurzel (Curcuma) gewürzter Wein“

Quelle: Wiltu einen guten Zitwarwein machen / leg der besten grossen Weintrauben inn ein Faß eine schicht / straw darauff gestossen Zitwar (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

substantivisches Determinativkompositum mit Maßbezeichnung als Vorderglied
fuderwein   „fuderweise gelieferter Wein“

Quelle: Da war Ehrwein, wie man ihn möcht dem Schultheiß ins Ampt schencken, war Landwein, Brachwein, Traberwein, Fuhrwein, Fuderwein, Rappis, Kirschwein, Bastart, Bruder Morolff, Weichseln Wein, Trupffwein, Nachtruckwein, Moscateller (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Herkunftsbezeichnung als Vorderglied
frankenwein   „Wein aus Franken“

Quelle: es sullen auh salveywein und wermûtwein nit hôher gegeben oder geschenkt werden dann wie der Frankenwein (Nürnberger Polizeiordnung, 15.Jh.).

neckarwein   „Wein aus dem baden-württembergischen Neckartal“

Quelle: Auch glaubt, bitt ich, bei Römischem Bannen und Predigkautzischem Dammen nicht, daß der Herhohen und Heydnischer HalbGötter glückseligkeit, die sie auff dem Elisischen, oder Elsessischem, oder, wie etlich wöllen, Schlesischem Feld haben, in geniesung ihres Affodillenkrauts, Ambrosien oder Amelprosam, unnd Nectar, oder Neckerwein stehe, wie jene alte Blindschleuch davon geaberwitzet haben (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

osterwein   „österreichischer Wein“

Quelle: Item Osterwein, Tramminner, oder Trabrauter (wie jene Jungfrau, die nit gern das bruch nent, sagt) Reinsfelder, Keysersperger, Andlauer, Rangenwein, Pfedersheimer, Astmanshauser (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktionsortbezeichnung als Vorderglied
hofwein   „im eigenen Hof hergestellter Wein“

Quelle: wildu yn mit lampreiden pestan, so sol du guetten hoffwein han (Salzburg, Universitätsbibliothek, M I 128, 1. Drittel 15.Jh.).

landwein   „auf dem Land hergestellter Wein“

Quelle: Da war Ehrwein, wie man ihn möcht dem Schultheiß ins Ampt schencken, war Landwein, Brachwein, Traberwein (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Vorderglied
hurenwein   „Wein für Huren“

Quelle: Vnd muzt sich mit betrug vnd lügen, / Verzaubert mit dem Hurenwein / All, die auf Erden wonhaft sein (Fischart, Der Gorgonisch Meduse Kopf, 1577).

substantivisches Determinativkompositum mit Zweck- und Anlassbezeichnung als Vorderglied
kundschaftwein   „Wein als Bezahlung für eine Kundschafterdienst“

Quelle: wan man kuntschaft gêt, es sy in der stat oder ûf dem felde, und schultheiz und scheffen mit einander erren, das bezalt man mit dem kuntschaftwyne (Miltenberger Stadtbuch, 15.Jh.).

messwein   „konsekrierter Wein, der bei der Eucharistie gereicht wird“

Quelle: Es sein aber vil dem Buren gleich, die Got nichtz Gutz geben, es sei in Zehenden, in Opffer, in Meßwein, in Almusen geben (Pauli, Schimpf und Ernst, 1522).

opferwein   „Wein, der bei einer Opferzeremonie verwendet wird“

Quelle: Auch hab ich nie mit Haman gessen / noch freude gehabt am königlichen Tissch / noch getruncken vom Opfferwein (Luther, Bibelübersetzung, Stücke in Esther, 1545).

schidwein   „Abschiedswein“

Quelle: und wil euch dô ein schidwein schenken (Fastnachtsspiel, 15.Jh.), zitiert nach Lexer.

seelwein   „bei einem Begräbnis ausgeschenkter Wein“

Quelle: man sol kainen seelwein, prot oder gelt dafür nyndert hin senden dann allein an die ende, die in des abgangen gescheft bestimbt wêren (Nürnberger Polizeiordnung, 15.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Vorderglied
zehentwein   „Wein als Zehentabgabe“

Quelle: die stette sollen kainen andern wein verkaufen dann ir pauwein und zehendwein (Monumenta Habsburgica, 15.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit metaphorischer Substanzbezeichnung als Vorderglied
korallenwein   „Wein von korallenroter Farbe“

Quelle: Lang her Korallenwein, Bibe, oder abi, wie sauffst so gählich wie ein Hund auß dem Nil (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
ehrwein   „der Ehre wegen gereichter Wein“

Quelle: Da war Ehrwein, wie man ihn möcht dem Schultheiß ins Ampt schencken (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

ehrenwein   „der Ehre wegen gereichter Wein“

Quelle: Daselbs geschah jn auch vil Ehr / Mit Ehrenwein vnd anders mehr (Fischart, Das Glückhafft Schiff von Zürich, 1576).

notwein   „Wein, den man zwangsweise abgeben muss“

Quelle: man soll auch zu kainer hôchzeit kainerlai nôtwein oder ansinggelt nit geben auszgenommen den êhalten im haus der hôchzeit ainen guldîn landswerung (Nürnberger Polizeiordnungen, 15.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem oderpartizipialem Vorderglied
brannterwein   „Spirituose aus Weindestillat“

Quelle: Ein stattvogt tranck laugen für branntenwein (Wickram, Rollwagenbüchlein, 1555).

gebrannterwein   „Branntwein, Spirituose aus Weindestillat“

Quelle: wenn er gihret / vnd den vnflat außgeworffen / so thue darein guten Gebrantenwein 2. oder 3. Nösel (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

welschwein   „französischer oder italienischer Wein“

Quelle: sewd das wilprät von ersten vnd prenn einen guten pfeffer ab vnd slach den mit wälschwein durch vnd nim weinper vnd mandel (Inntalkochbuch, 15./16.Jh.).

welscherwein   „französischer oder italienischer Wein“

Quelle: das wissen die Kauffleut / welchen den Welschenwein in Deutschland füren (Helmreich, Kunstbüchlein, wie man die Weine halten... soll, 1588).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
kaufwein   „gekaufter, nicht selbst produzierter Wein“

Quelle: sind es aber kauff wein so gehorent sy zu dem veldgericht (Herzogenburger Urkunden, 1400).

richtwein (2)   „Wein für die Richter“

Quelle: Lang den Richtwein, die Richter haben sich gesetzt (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

schleckwein   „besonders schmackhafter Wein“

Quelle: Item inn einem besonderen NebenKellerlein, die Schleckwein, und die Essigfäßlein (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

seigwîn, sackwein   „durchgeseihter Wein“

Quelle: die geben muot als sackwein tuot (Oswald von Wolkenstein, Lieder, 15.Jh.).

traufwein, treifwein   „Wein aus von selbst abgelaufenem Traubensaft“

Quelle: Item Seiffwein, Treiffwein, Tropffwein, Pfaffendorffer, Peternacher, Scharlacher (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

tropfwein   „Wein aus von selbst abgelaufenem Traubensaft“

Quelle: Item Seiffwein, Treiffwein, Tropffwein, Pfaffendorffer, Peternacher, Scharlacher (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

vertragwein   „Wein, den man trinkt, wenn man sich nach einem Streit wieder verträgt“

Quelle: Holla halt frid ihr Biderleut, wer schaden hat der trag ihn heut: Morgen sols ein vertragwein geben (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

Mittelhochdeutsch (wîn)

substantivisches Determinativkompositum mit Wuchsortbezeichnung als Vorderglied
holzwîn   „am Wald wachsender Wein (?)“

Quelle: daz si mir niht anders sint gebunden ze geben von dem vorgenanten aigen danne einen emmer weins in dem lesen, das dô haizzet holzwein (Urkundenbuch des Landes ob der Enns, 13./14.Jh.), zitiert nach Lexer s.v.

matwîn   „auf der Wiese wachsender Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
kampwîn   „Wein aus Traubenkämmen“

Quelle: sapa, saur vel kampwîn Dfg. 511b, zitiert nach Lexer.

tresterwîn   „minderwertiger Wein aus aufgegossenen Weintrestern“

Quelle: vinum torticum Dfg. 621a, zitiert nach Lexer.

substantivisches Determinativkompositum mit Zutatbezeichnung als Vorderglied
alantwîn   „mit Alant gewürzter Wein“

Quelle: Man mag ouch trincken in erczny wyß zu zyten von alantwin, der vast guot ist zuom huosten, zu der brust vnd zu der lungen, vnd salben win vnd vnderwilen clareth von senfften wúrczen vnd zucker gemacht (Heinrich Münsinger, Regimen Sanitatis, 15.Jh.).

hirzzungenwîn   „mit Hirschzunge (Asplenium scolopendrium) gewürzter Wein“

Quelle: zitiert nach Lexer.

holderbluotwîn   „mit Hollunderblüten gewürzter Wein“

Quelle: zitiert nach Lexer.

kriuterwîn   „Kräuterwein, mit Kräutern gewürzter Wein“

Quelle: zitiert nach Lexer.

mirrenwîn   „mit Myrrhe versetzter Wein“

Quelle: Mit mirren win getrenket, / Galle wart im geschenket (Heinrich von Neustadt, Gottes Zukunft, 3043f., 14.Jh.).

salbenwîn, salveiwîn   „mit Salbei gewürzter Wein“

Quelle: Man mag ouch trincken in erczny wyß zu zyten von alantwin, der vast guot ist zuom huosten, zu der brust vnd zu der lungen, vnd salben win vnd vnderwilen clareth von senfften wúrczen vnd zucker gemacht (Heinrich Münsinger, Regimen Sanitatis, 15.Jh.). - es sullen auh salveywein und wermûtwein nit hôher gegeben oder geschenkt werden dann wie der Frankenwein (Nürnberger Polizeiordnung, 15.Jh.).

wermuotwîn   „mit Wermut versetzter Wein“

Quelle: es sullen auh salveywein und wermûtwein nit hôher gegeben oder geschenkt werden dann wie der Frankenwein (Nürnberger Polizeiordnung, 15.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Vorderglied
spânwîn   „Abtropfwein“

Quelle: wein der vom fass abtropft Heum. 702. vgl. Frisch 2,289c, zitiert nach Lexer.

strôwîn   „Wein aus Trauben, die auf Strohmatten getrocknet werden“

Quelle: der wein haist puntwein oder strôwein (Magist. Bartholomei Practica, 2. Hälfte 15.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit Herkunftsbezeichnung als Vorderglied
frankenwîn   „Wein aus Franken“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

kiperwîn   „Wein aus Zypern“

Quelle: in den selben ziten lag sie mit grozzen smertzen dez leibs und in grozen geistlichen freuden und in gotlichem jubilo reht als ein trunckner mensch: wanne sie waz werlich trunken von dem kiperwin den man in der engel lant list (Christine Ebner, Engeltaler Schwesternbuch, 1. Hälfte 14.Jh.).

osterwîn   „aus dem Osten (Österreich oder Ungarn) stammender Wein“

Quelle: so zuhant da schanckt man ein / den vil klaren osterwein (Neidhart, Lieder, 13.Jh.).

ziperwîn   „Wein aus Zypern“

Quelle: Nym margram opfel wasser / Und diner gute zipper win / Und diner truwen malvasin, / Gueß ez in mynes hertzen munt! (Die Minneburg, um 1340, 2522ff.). - dw truegst den trawp des ziperwein (Frauenlob, 13./14.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit Produktionsortbezeichnung als Vorderglied
heimswîn   „häuslicher, selbst erzeugter Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

klôsterwîn   „in einem Kloster hergestellter Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

lantwîn   „auf dem Land hergestellter Wein“

Quelle: so ist es win vonn muscatel besunder, der edel malmasy hatt sich gemüscht mit lantwin auch darunder (Minnereden Band 2, 13./15.Jh.)

substantivisches Determinativkompositum mit Personenbezeichnung als Hinterglied
bruoderwîn   „Wein für Klosterbrüder“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

fürstenwîn   „Wein für Fürsten“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

judenwîn   „Wein für Juden“

Quelle: swer judenwein fueret, der hat niht genantes rehten (Urbarium antiquissimum ducatus Baiuwariae, um 1240), zitiert nach Lexer s.v.

narrenwîn   „Wein für Narren“

Quelle: du hast getrunken narren win (Frauenlob, 2. Hälfte 13.Jh.).

spilerwîn   „Wein für Spieler“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

vogetwîn   „Zinswein für den Vogt“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Zweck- und Anlassbezeichnung als Vorderglied
betewîn   „Betewein, Zinsabgabe in Form von Wein“

Quelle: ez suln ouch alle ir wîngarten und allez ir guͦt [...] frî sîn iemermê und entladen von stiure, von betwîne und von allem dienste (Urkundenbuch der Stadt Esslingen, 1312).

fuorwîn   „Abgabe in Form von Wein, der auf eine ausgeschenkte oder verkaufte Fuhre Wein erhoben wird“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

huobwîn   „bei der Einsetzung eines Erblehenbauern getrunkener Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

kelterwîn   „Wein als Naturalabgabe beim Keltern“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

opferwîn   „Wein, der bei einer Opferzeremonie verwendet wird“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

slozwîn   „beim Abschluss eines Baus ausgeschenkter Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

spîsewîn   „Speisewein, Wein, den man zum Essen trinkt“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

stichwîn   „aus dem Fass entnommene Weinprobe“

Quelle: die unterkeufer erhalten vom fuder weines 5 Regensburger, darüber süllen sie keinerlei schenk noch mîte nemen, noch ouch keinen stichwîn (Würzburger Polizeiordnungen des Bischofs Gerhard, um 1387).

stiurwîn   „Steuerwein, Naturalabgabe in Form von Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

tischwîn   „Tischwein, Wein, den man zum Essen trinkt“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

toufwîn   „Wein, den man bei einer Tauffeier trinkt“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

trancwîn   „Wein, den man selbst trinkt und nicht verkauft“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

zinswîn   „Zinsabgabe in Form von Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
banwîn   „Bannwein, Wein, der nur in einem bestimmten Gebiet an bestimmte Abnehmer verkauft werden darf“

Quelle: die scheffen teilent auch, daz daz closter zu Selse banwin legit unt legen sol alle jar in die stat zuͦ Selse sehs wochen (Weistum, 1310).

bodemwîn   „Bodenwein, Pachtabgabe in Form von Wein“

Quelle: wer es, das einer wîn schankte ûff dem hoffguot, der sol dem probst den bodenwîn geben (Weistümer, 14.Jh.).

dienestwîn   „Wein als Abgabe an den Grundherrn“

Quelle: daz si [...] ir vnd ir gotshouse [...] dienen svͤln alliv iar nevn sovm [Saumfrachten] guͦts dienstweins (Urkundencorpus WMU), zitiert nach Lexer s.v.

gnadenwîn   „aus Gnade gegebener Wein“

Quelle: sus můs och ús trůchen, / daz wir den win besůchen, / únser herr Jesu Crist, / der gnaden wines schenker ist (Der Saelden Hort, 1298).

heilwîn   „heilkräftiger Wein“

Quelle: Des soltu gan, din friedel rufet (...) arten dir zarten / in dem heilwin tragenden garten (Frauenlob, 13./14.Jh.).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
virnwîn   „Firnewein, abgelagerter Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

lûterwîn   „lauterer, geklärter Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

rôtwîn   „Rotwein“

Quelle: Rot win ist lobelich. wan he dewit sich schire (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, Ende 13.Jh., 23,16).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
bernewîn   „Branntwein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

bûwîn   „selbst angebauter Wein“

Quelle: wir haben derloubt [...] dem abbt vnd dem conuent datz dem Hayligen Chreuz, daz si an alle phreng vnd irrung füren sullen vnd mogen allev ir vngherische pauwein an ir chloster vorgenants (Urkunden von Heiligenkreuz, 1343).

füllewîn   „Wein zum Nachfüllen im Fass“

Quelle: umb fullwein in deu selben vaʒ (Notizenbuch eines Amtmanns des Herrn Otto von Liechtenstein, 1327-1332), zitiert nach Lexer s.v.

koufwîn   „Kaufwein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

rinnewîn   „Wein, der beim Zapfen und Ausschenken abfließt“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

schenkwîn   „ausgeschenkter Wein“

Quelle: daz nieman keinen schenkwîn mischen sol (Stadtrecht von Feldkirch, 1399), zitiert nach Lexer s.v.

trinkwîn   „Wein zum Trinken“

Quelle: wenn man den trinkwein macht mit des tiers flaisch, sô vertreibt daz getranch die vergift, die der mensch in im hât (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, 1348-50, 241,23ff.).

tropfwîn   „Wein aus von selbst abgelaufenem Traubensaft“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

troufwîn   „Wein aus von selbst abgelaufenem Traubensaft“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit präpositionalem Vorderglied
ûzwîn   „außerhalb bestimmter Weingärten angebauter Wein“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgansprodukts als Vorderglied
apelwîn   „Apfelwein, weinartiges Getränk aus vergorenem Apfelsaft“

Quelle: Wy do wirt appil wyn odir birnewyn, pflumenewyn, malagranatin wyn (Gottfried von Franken, Pelzbuch, 12.Jh.).

birnewîn   „Birnenwein, weinartiges Getränk aus vergorenem Birnensaft“

Quelle: Wy do wirt appil wyn odir birnewyn, pflumenewyn, malagranatin wyn (Gottfried von Franken, Pelzbuch, 12.Jh.).

kerswîn   „Kirschwein, weinartiges Getränk aus vergorenem Kirschsaft“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

küttenwazzerwîn   „weinartiges alkoholisches Getränk aus vergorenem Quittensaft“

Quelle: der küttenwazzerwein ist guot zuo dem rôten überfluz der frawen (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, 1348-50, 320,30).

küttenwîn   „weinartiges alkoholisches Getränk aus vergorenem Quittensaft“

Quelle: den kütenwein gibt man den kranken läuten, die hitzig sint und die weins begernt (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, 1348-50, 320,25).

pflûmenwîn   „Pflaumenwein, weinartiges alkoholisches Getränk aus vergorenem Pflaumensaft“

Quelle: Wy do wirt appil wyn odir birnewyn, pflumenewyn, malagranatin wyn (Gottfried von Franken, Pelzbuch, 12.Jh.).

wîhselwîn   „weinartiges alkoholisches Getränk aus vergorenem Weichselkirschensaft“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

Althochdeutsch (wîn)

substantivisches Determinativkompositum mit Bezeichnung des Ausgangsprodukts als Vorderglied
truoswîn   „Drusenwein, aus Trester gewonnener Wein“

Quelle: Glosse zu lat. faex, 13.Jh.

substantivisches Determinativkompositum mit Zweck- und Anlassbezeichnung als Vorderglied
opherwîn   „Opferwein“

Quelle: uictimis comedebant adipes. et bibebant uinum libaminum. Dero ópherfriskinga sie âzen. unde ópheruuîn trunchen (Notker, Psalter, 30,18,9).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
lûtarwîn   „lauterer, klarer Wein“

Quelle: Glosse zu lat. vinum limpidum, 12.Jh.

rôtwîn   „Rotwein“

Quelle: Glosse zu lat. vinum roseum, 12.Jh.

wîzwîn   „Weißwein“

Quelle: Glosse zu lat. vinum Aminaeum, 12. Jh.

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
seigwîn   „minderwertiger Wein, Sackwein“

Quelle: Glosse, 12.Jh.

sûrwîn   „Sauerwein, Krätzer“

Quelle: Glosse zu lat. vinum crudum, 12.Jh.

substantivisches Determinativkompositum mit unklarem Vorderglied
stortzwîn   „eine Art von Wein“

Quelle: Urkunde von 1052.

Eigentl. Bedeutung & ÜbertragungenInfo-Icon

Neuhochdeutsch (Wein)

Determinativkompositum mit Wein als Hinterglied
Blütenwein   „Blütennektar“

Quelle: Käfer im Blütenwein, Schütze die Jungfrau mein! (Grogger, Das Grimmingtor, 2014). - Diese Wärme gefällt den kleinen Fliegen, macht sie aber durstig und tanzlustig: sie trinken vom Blütenwein, schwirren umher und verstreuen den Pollenstaub der männlichen Blüten auf die weiblichen Narben (Schnack, Das Buch Immergrün, 1956).

Freudenwein   „Freude“

Quelle: Mit kritischen Argumenten gegen den dann eröffneten Teil und die weitere Autobahnplanung in Reinickendorf sollen mit Flugblättern Wermutstropfen in den Freudenwein der Feierlichkeiten fallen (Der Tagesspiegel, 17.07.2004). - Bin froh, daß wir beisammen sein, / Ist mir ein rechter Freudenwein (Hofmannsthal, Jedermann, 1911).

Gänsewein   „Wasser“

Quelle: Gänsewein ist im Volksmund die scherzhafte Bezeichnung für natürliches Trinkwasser (https://de.wikipedia.org/wiki/Gänsewein, gesehen am 05.04.2013). - Gänsewein (fehlt bei Wustmann), d. h. Wasser, erscheint vorgebildet in Fischarts podagr. Trostbüchlein (Zeitschrift für Deutschkunde 21, 1907).

Gerstenwein   „Bier“

Quelle: Sophokles erzählt von einem ägyptischen Gerstenwein, genannt Zythos, und auch Herodot berichtet einige Jahre später von diesem besonderen Trank (Hinterschweiger, Wien im Mittelalter, 2010). - Xenophon erzählt, die Armenier hätten Gerstenwein aus Tonkrügen getrunken mittels knotenloser Getreidehalme, um zu verhüten, daß die obergärige Hefe mit genossen würde (Handbuch der Hygiene, 1905).

Lebenswein   „Lebenskraft, Lebensfreude“

Quelle: Aus den 5 großen Trauben, die am Kreuze reiften, wird von der Kirche im Kanon der Lebenswein gekeltert, auf daß der dreieinige Gott verherrlicht werde für und für (Reiners, Das Heilige Messopfer, 1904).

Liebeswein   „rauscherzeugendes Gefühl der Liebe“

Quelle: Beim Sang der Vögel bebe nicht ihr Herz voll Buße, Sie sehne sich vielmehr nach schönem Liebeswein (Edschmid, Italien, 1941).

Determinativkompositum mit Wein als Vorderglied
Weinnase (2)   „Weinkenner“

Quelle: Er kenne nur ein Etablissement in Paris, das es mit den tausend deutschen Teeboutiquen aufnehmen könne: die Firma der Frères Mariage im Herzen des Quartier Latin (gegründet 1854) - ein Paradies, das dem Kenner ähnliche Seligkeiten offeriere wie den Weinnasen die Keller des Hauses Rothschild (Die Zeit, 29.12.1995). - Einer Weinnase wird mehr Eßbares auf- und einfallen als einer Biernase (Grantoff, Deutsch-französische Rundschau 1, 1928).

Weinschädling (2)   „Berberitze, Berberis vulgaris“

Quelle: Für die Gewöhnliche Berberitze bestehen bzw bestanden, zum Teil auch nur regional, auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: [...] Weinschadling (Österreich), Weinschärlein (Bayern), Weinscheidling (Österreich), Weinscherling (Österreich), Weinschierling, Weinschürling (https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnliche_Berberitze, gesehen am 22.04.2013).

Weinschlauch (2)   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: Strauch verweist ferner auf des Nicolaus Erbenius' Fastnachtsgespräch, den Hopfenbrüdern und Weinschläuchen zur Warnung (Dähnhardt, Natursagen, 1907-12).

Weinschröter (2)   „Hirschkäfer, Lucanus cervus“

Quelle: Unsere Ohren sind mit Jodoformgaze umwickelt, in unseren Lungenflügeln weidet die Schar der Weinschröter und Engerlinge (Ball, Tenderenda der Phantast, 1914-20).

Weinschwärmer   „Sphinx Elpenor, ein Nachtfalter“

Quelle: Der in Europa verbreitete Mittlere Weinschwärmer, eine nachtaktive Motte, kann sogar noch bei bloßem Sternenlicht Farben unterscheiden (Berliner Zeitung, 31.10.2002). - Weinschwärmer (Sphinx oder Deilephila Elpenor L.), Schwärmer mit olivengrünen, violettrot gebänderten Vorder- und rosenroten, weiß gefransten Hinterflügeln, Raupe grün bis dunkelbraun, mit kurzem Schwanzhorn (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Weinzahn (2)   „jemand, der gern Wein trinkt“

Quelle: Nichts für echte Weinzähne: der 98er Wein vom Kreuzberg (Berliner Zeitung, 11.09.1999). - Das ist die Story professioneller "Weinzähne", von Männern, die Wein treffsicher beurteilen können (Die Zeit, 17.02.1967).

Weinzäpfel   „Berberitze, Berberis vulgaris“

Quelle: Für die Gewöhnliche Berberitze bestehen bzw bestanden, zum Teil auch nur regional, auch die weiteren deutschsprachigen Trivialnamen: [...] Weinzäpfel (https://de.wikipedia.org/wiki/Gewöhnliche_Berberitze, gesehen am 22.04.2013). - "Weinzefen-Holtz" ist vielleicht Weinrebenholz (?) oder Weinzäpfel (Berberis vulg.) (Mitteilungen zur Geschichte der Medizin, der Naturwissenschaften und der Technik 13, 1914).

Weinzapfer, Weinzäpfer (2)   „Schwanzmeise, Aegithalos caudatus“

Quelle: Die Schwanzmeise (Mehl-, Mohr-, Schleier-, Schnee-, Bergmeise, Weinzapfer, Teufelsbolzen, Teuselsspelzchen, Pfannenstiel, Sengestert, P. caudatus Naum. [Aegithalus caudatus L., Acredula caudata Rchw.]). 14,5 cm lang, 18,3 cm breit, sehr gedrungen gebaut, mit sehr kurzem, gewölbtem Schnabel, mittellangen Flügeln und langem, stark abgestuftem Schwanz (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Meise).

Älteres Neuhochdeutsch (Wein)

Determinativkompositum mit Wein als Hinterglied
Blütenwein   „Blütennektar“

Quelle: Dann kriecht's ins grüne Kelchlein 'rein, / Weil dort der süße Blütenwein (Adelfels, Des Kindes Anstandsbuch, 1894).

Freudenwein   „Freude“

Quelle: Freundin, nimm vom Freudenweine (A.v. Arnim, Armut, Reichtum, Schuld und Buße der Gräfin Dolores, 1810). - Man sagt sonst, über den Sternen verhalle der Kampf, und künftig erst, verspricht man uns, wenn unsre Hefe gesunken sei, verwandle sich in edeln Freudenwein das gärende Leben, die Herzensruhe der Seligen sucht man sonst auf dieser Erde nirgends mehr (Hölderlin, Hyperion oder der Eremit in Griechenland, 1797-99). - die werden von oben herab von Gott jnnerlich gespeiset / mit der süssigkeit des Himlischen Manna / vnd getrenckt mit dem Frewdenwein des Paradieses (Dilger, Herrn Johannis Arndes [...] Richtige/ und in Gottes Wort wolgegründete Lehre/ in den vier Büchern vom wahren Christenthumb, 1620).

Gänsewein   „Wasser“

Quelle: Gänsewein trinken. – Eiselein, 206. Nämlich Wasser, wofür man im Elsass nach A. Stöber's Zusammenstellung volksthümlicher Benennungen schlechter Weine (s. Gesellschaftswein) dort für Wasser die Namen: Gänswi, Gänswîn, Gansläwi, Gänsschnaps, Gänsebrenz, Wackelsteinreps, Wasslemer Wîn oder blos Wasslemer hat (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.). - Der Gänsewein, des -es, plur. inus. eine scherzhafte Benennung des Wassers (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Welches ist der stärkste und doch der wohlfeilste Wein? Antw. Der Gänsewein, das ist, das Wasser: denn es ist so stark, daß es ein Mühlrad treibt (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1757). - Was man zuvor contribuiret / das muß jetzund versoffen seyn: den dieser Fried damnificiret der trinke stetig Gänsewein (Harsdörffer, Poetischer Trichter, 1653).

Gerstenwein   „Bier“

Quelle: Wandern, wandern! Regen, Sturm und Sonnenschein, Rebensaft und Gerstenwein. Wandern, wandern! (Müller, Sieben und siebzig Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten, 1821). - so pflegen wir / an statt des Weins Bier zu bräuen / darum es auch Aristoteles und Suidas Gersten-Wein / oder Wein aus Gersten gemacht / genennet (Des Curiosen Kellermeisters Dritter Theil: Vom Bier-Bräuen, 1731).

Lebenswein   „Lebenskraft, Lebensfreude“

Quelle: Die alte Gesellschaft ging unter in der großen Fluth. Sie zog den Lebenswein auf Flaschen ab und drückte Etiquetten drauf, die Korkflaschen dumpfer Schablone liegen in Scherben (Bleibtreu, Weltgericht, 1888). - Gesegn' ihr heut im Jubelfeierkleide / Den Wunsch, den jede Brust ihr weiht, / Und bis zu Götterkraft den Lebenswein der Freude, / Den ihr Georg ihr beut! (Bürger, Ode der funfzigjährigen Jubelfeier der Georgia Augusta, 1787). - Jesus, der süße Lebenswein, / Nimmt meinen Geist so mächtig ein, / Daß er sonst nichts mag trinken (Angelus Silesius, Heilige Seelenlust oder geistliche Hirtenlieder, 1653-68).

Liebeswein   „rauscherzeugendes Gefühl der Liebe“

Quelle: O nimm ihn auf, trink ihn, lasse Dich laben; einen einzigen heißen Mittag gehe Dein Blick unter, trunken, ein einziges Mal, in diesem glühenden klaren Liebeswein (B.v. Arnim, Goethes Briefwechsel mit einem Kinde, 1835). - Laß, laß mich um sie klagen! / Von Liebeswein berauscht, / Hatt' ich um Edens Freuden / Die Schnellen nicht vertauscht (Kosegarten, Elldor an Elldore, 1780). - Wie süße mußt du ihnen sein, / Du himmelsüßer Liebeswein! (Angelus Silesius, Heilige Seelenlust oder geistliche Hirtenlieder, 1653-68).

Taumelwein   „Taumel“

Quelle: Wehe! Welche Lippen läßt du schlürfen / Wieder deiner Liebe Taumelwein? (Gutzkow, Die Ritter vom Geiste, 1850-51). - O Stunde, da ihr Taumelwein / Mich Rasenden bethörte! (Miller, Die Reue an Dortchen, 1772).

Determinativkompositum mit Wein als Vorderglied
Weindampf (2)   „durch das Weintrinken entstehende Betrunkenheit, Weinrausch“

Quelle: Sollt ich aber je im Weindampf von den sechzehn Batzen, die mir mein Vater hier vor Konvent vorrechnet, ein solches Wort haben ausgehen lassen, so ist's von da bis zur Tat noch ein weiter Weg (Kurz, Der Sonnenwirt, 1855). - Dann der Weindampff stiege jhm schon etlicher massen in den Kopff / daß er nicht mehr / so forchtsam / als er sonst en zu seyn pflegte / ware (Calvi, Beutelschneider, oder newe warhaffte vnd eigentliche Beschreibung der Diebs Historien, 1627).

Weindrossel (2)   „Person, die gern Wein trinkt“

Quelle: Die Weindrossel, plur. die -n. [...] 2. Figürlich, im Scherze, eine weibliche Person, welche den Wein liebt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Allen andern wurden bey diesem Volck vorgezogen / der Aristippus vnd Epicurus, weil es gute lustige fröliche Weindrosseln vnd Schluckbruder waren (Rollenhagen, Vier Bücher Wunderbarlicher biß daher vnerhörter/ vnd vngleublicher Jndianischer reysen, 1603).

Weindunst (2)   „durch das Weintrinken entstehende Betrunkenheit, Weinrausch“

Quelle: Noch einmal, Scherasmin, es war kein Schattenspiel / Im Sitz der Phantasie aus Weindunst ausgegoren! (Wieland, Oberon, 1780).

Weinschädling (2)   „Berberitze, Berberis vulgaris“

Quelle: Weinschädling, ist Berberis vulgaris (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinschädling, des -es, plur. die -e, in einigen Gegenden, z.B. in Österreich, ein Nahme der Berberis-Beeren, welche in andern Weinlinge heißen, wegen ihres weinsäuerlichen Geschmackes (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.).

Weinschlauch (2)   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: Ein Weinschlauch ist nüchtern ebenso klug als truncken (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.). - Der Weinschlauch, des -es, plur. die -schläuche. [...] 2. Ein starker Weintrinker im verächtlichen Verstande (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Ein Vilfraß bin ich g'wesen / Ein Weinschlauch auch darbey (Kobolt, Die Groß- und Kleine Welt, 1738). - kaum war das ausgeredt, so seynd alsobalb sieben höllische Larven und abscheuliche böse Feind bei dem Tich gestarden, welche mit feurigen Augen den berauschten Weinschlauch angeschaut, über welches er dann fast halb todt und ganz redlos worden (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinschröter (2)   „Hirschkäfer, Lucanus cervus“

Quelle: Weinschröter, so v.w. Gemeiner Hirschschröter (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Er wird auch schlechthin Schröter, im gemeinen Leben auch Feuerwurm, Hausbrenner, Berner, Hirschkäfer, Weinschröter, Baumschröter, Hornkäfer, und bey den Schriftstellern des Naturreiches Feuerkäfer genannt; Cervus L. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Feuerschröter).

Weinschwärmer   „Sphinx Elpenor, ein Nachtfalter“

Quelle: denn sie führt hinten ein kurzes Horn, auch verdickt sie ihren Hals fast in der Weise, wie die Raupe des mittleren Weinschwärmers (Sphinx Elpenor) (Brehm, Thierleben, 1883-87).

Weinstraße (2)   „Kehle eines Weintrinkers“

Quelle: Sein sach durch die Weinstrassen schicken (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.).

Weinzapf (2)   „jemand, der übermäßig Wein trinkt“

Quelle: Ich würde wie ein Schwein aussehen neben ihm; neben seiner geläufigen Zunge müßte ich wie ein einfältiger unwissender Weinzapf dastehn (Mörike, Maler Nolten, 1832). - Siehe da! der großkopfige Maul-Christ, der dickbauchige Weinzapf, der tolle Bier-Schlauch will an mir armen Tropfen zum Ritter werden (Wenz, Lehrreiches Exempelbuch, 1757). - Glaubst du anjetzo, daß dieser Weinzapf auf einmal ein solcher Sau-Magen worden? (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686-95).

Weinzäpfel   „Berberitze, Berberis vulgaris“

Quelle: Weinzäpfel, ist Berberis vulgaris (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Weinzapfer, Weinzäpfer (2)   „Schwanzmeise, Aegithalos caudatus“

Quelle: Die Schwanzmeise, Mehl-, Mohr-, Schnee-, Ried-, Moor-, Berg-, Schleier-, Spiegel-, Zagel- oder Zahlmeise, Pfannenstiel, Weinzapfer, Teufelsbolzen (Acredula caudata, Parus und Orites caudatus, Paroides caudatus und longicaudatus, Mecistura caudata, longicaudata und pinetorum), ist auf dem Oberkopfe und der Unterseite weiß, in den Weichen zart rosenrothbraun verwaschen, auf der ganzen Oberseite schwarz, auf den Schultern rosenröthlichbraun (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Weinzäpfer, so v.w. Schwanzmeise (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Frühneuhochdeutsch (wein)

Determinativkompositum mit Wein als Vorderglied
weinbad (2)   „das Weintrinken“

Quelle: Unnd wer im seygen Weinbad zerstosset die Zung: mein Schinbein sind mir lieber (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weingang (2)   „Hals eines Weintrinkers“

Quelle: Das Truncken Gespräch, oder die gesprächig Trunckenzech, ja die Truncken Litanei, unnd der Säuffer unnd guten Schlucker, Pfingstag, mit ihrer unfeurigen doch dürstigen Weingengen Zungenlös, schönem gefräß und gethös (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinlauge   „Wein“

Quelle: Deßgleichen der Zihvatter aller Latinischen Poeten der Podagramisch Ennius, inn massen von ihm Horat, so mit gleicher Weinlaug gewaschen, schreibet, daß er nie hab sein federwehr geschliffen, und ein dapffere Schlacht inn reimen angriffen, er hab dann vor eyn gesetzlin gepfiffen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinschlauch (2)   „jemand, der unmäßig Wein trinkt“

Quelle: Dem gmeinen best liegt viel daran, / Das erb und gut bleibe beisam / Und nicht jeder narr und weinschlauch / Sein eigentum schendlich misbrauch (Rollenhagen, Frischmeuseler, 1595).

weinstraße (2)   „Kehle eines Weintrinkers“

Quelle: Nun es gilt ein Taubenschluck unnd ein truck, auff ein Muck, ich erstick sonst dran, wie jener Herr, der das Maul offen vergaß, daß ihm ein Flieg in die Gurgel saß, und ihm verletzt die Weinstraß (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weinzapf (2)   „jemand, der übermäßig Wein trinkt“

Quelle: Hiemit heisset in Gott nit / daß er vnrüwige vnd auffrührische wort außgiessen solle / wie die Lottersbuben vnd volle Weinzapffen pflegen außzustossen (Willing, Ein Christliche, tröstliche vnd sehr nutzliche außlegung vber den Propheten vnd Bußprediger Jonam, 1571).

Mittelhochdeutsch (wîn)

Determinativkompositum mit wîn als Hinterglied
zûberwîn   „Wasser“

Quelle: Sin kezzelkrut, sin spisebrot, sin boesen zuberwin, diu bringe er vür die hunde hin oder aber vür diu swin! (Friedrich von Sonnenburg, Sprüche, 13.Jh.).

Determinativkompositum mit wîn als Vorderglied
wînberl   „Halszäpfchen, Uvula“

Quelle: Daz aichelein oder daz weinperl ist ain klainez flaischel hinten in dem mund und ist sinbel als ain aichel oder ain weinper (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, 1348-50).

wînblatere   „Hämorrhoide“

Quelle: Emorroydez heysen wynblatern vnde wassen ynnewendich in deme lyue vnde commen itwanne von obrigeme blote, so sal man eme vnder deme enkele laczen (Ortolf von Baierland, Arzneibuch, um 1280).

wînesslunt   „Weinschlund, unmäßiger Weintrinker“

Quelle: Ez was hie vor ein wines slunt; / der wære niht umbe ein phunt / einen tach ane win gewesen (Der Stricker, Der unbelehrbare Zecher, 1. Hälfte 13.Jh., 1ff.).

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Neuhochdeutsch (Wein)

Bedeutung "Weinrebe, Vitis vinifera"
Weinbeere   „Beere des Weinstocks“

Quelle: Daher vermuten die Forscher, dass die Schutzstoffe ihren Ursprung in den Schalen der dunklen Weinbeeren haben (Berliner Zeitung, 20.12.2001). - Agrést (lat.), Saft von unreifen Früchten, bes. Weinbeeren, zu Essig, zum Bleichen des Wachses verwendet (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911s.v. Agrest).

Weinblatt   „Blatt des Weinstocks“

Quelle: Sie hat ein Treffen mit Migrantenvereinen liebevoll vorbereitet, holt gefüllte Weinblätter, Oliven und Schafskäse aus dem Einkaufskorb (Die Zeit, 08.07.2013). - Das Fleisch des Rebhuhns gehört zu dem feinsten Wildbretfleisch. Es wird am schmackhaftesten, wenn man es in Speckscheiben und Weinblätter wickelt und bratet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Rebhuhn).

Weinblüte (1)   „Blüte des Weinstocks“

Quelle: Eine zweite feinere, wie Weinblüten duftende Sorte aus den aromatischen Muskatellertrauben heißt Italia (Bürger, Peru, 2012). - Die italienische Heuschrecke (Caloptenus italicus Burm.), am Körper und auf den Flügeldecken schmutziggelb, braun gesprenkelt, am Innenrande der Hinterflügel und an der Innenseite der Hinterschenkel rosenrot, zeigt sich besonders in Wäldern und wird vorzugsweise den Bäumen und der Weinblüte nachteilig (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Heuschrecken).

Weinfechser   „Setzling der Weinpflanze“

Quelle: Dieses Verfahren hat insofern einen grossen wirtschaftlichen Vorteil, als die Weinfechser sowohl in Bezug auf Sorte als auf Beschaffenheit ein verlässliches Rebenmaterial erhalten (Volkswirtschaftliche Mitteilungen aus Ungarn, 1907).

Weingeäst   „Geäst des Weinstocks“

Quelle: Wir traten auf die kleine, von trockenem Weingeäst bewachsene Loggia seines Hauses (Pörksen, Ein Januartag im Gebirge, 2006).

Weingerank   „Ranken des Weinstocks“

Quelle: Der Vesuv dient dem Wanderer auf dem Weg "S 5" von Sorrent nach Sant' Agata als Richtungsweiser - da wo man ihn immer mal wieder durch Mauerlücken und Weingerank sieht, da ist Norden (Der Tagesspiegel, 12.01.2001). - Unter Weingerank und roten Schlingerosen / Liegen nun die glatten, weißen Steinbaumstämme; / Menschenhand erhob sie, Menschenhand zerschlug sie (Bierbaum, Irrgarten der Liebe, 1901).

Weingewinde   „verschlungene Weinranken“

Quelle: Leichte Weingewinde schwanken (Die Zeit, 17.04.1959).

Weinholz   „Holz des Weinstocks“

Quelle: Rebschwarz ist ein unvollständig verbranntes Weinholz (https://de.wikipedia.org/wiki/Pigment, gesehen am 22.04.2013). - Es geschieht dies mit Wollfäden, die an den Stielen, doch so, daß der Stiel selbst nicht brechen kann, befestigt und von da am Drahte oder am Weinholze angebunden werden (Betten, Erziehung, Schnitt und Pflege des Weinstocks im kälteren Klima an Wänden, Spalieren und in Weinhäusern, 1901).

Weinlaub   „Laub des Weinstocks“

Quelle: Die Erde riecht nach Weinlaub und aus den Kellern steigt der Duft von gärendem Wein (Berliner Zeitung, 26.10.2005). - ein tiefes Dach hing schützend über den von rotem Weinlaub dicht umsponnenen Wänden (Braun, Memoiren einer Sozialistin: Kampfjahre, 1909).

Weinranke   „Ranke des Weinstocks“

Quelle: Zwischen Tomaten und Weinranken wuchs tatsächlich schon wieder Hanf (Berliner Zeitung, 08.09.2005). - Thyrsos (griech.), der mit Efeu und Weinranken umwundene, oben mit einem Fichtenzapfen versehene Stab des Dionysos und seiner Begleiter (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Thyrsos).

Weinsenker   „Rebensetzling“

Quelle: Bei der sardischen Art ist es üblich, an den bezeichneten Stellen ein Grübchen auszuwerten und, bevor man den Weinsenker einpflanzt, ein paar Steine auf dessen Grund zu legen (Wagner, Das ländliche Leben Sardiniens im Spiegel der Sprache, 1921).

Weintraube   „Traube von Weinbeeren“

Quelle: Horst Künzel steht auf einer kleinen Leiter und deckt die in der Herbstsonne leuchtenden Weintrauben an der Hofseite des Hauses mit Gardinen ab. Wegen der Vögel (Potsdamer Neueste Nachrichten, 09.10.2004). - Gurken, Tomaten, den ersten Kohl, Birnen und Weintrauben, alle möglichen teuren Gewürze und Wurzeln kaufte sie, Fische und Krebse (Essig, Der Taifun, 1919).

Weinwurzel (1)   „Wurzel des Weinstocks“

Quelle: Irgendwie also muß sich die Reblaus in Deutschland dermaßen vermehrt haben, daß sie selbst unseren reblausfesten Weinwurzeln zusetzt (Die Zeit, 12.07.1996). - Vermutlich handelt es sich bei den von Lavergne an Weinwurzeln vorgefundenen Gallen um Heterodera radicicola (Jahresbericht über die Neuerungen und Leistungen auf dem Gebiete der Pflanzenkrankheiten 4, 1903).

Bedeutung "Weinbeere, Frucht der Weinrebe"
Weinkern   „Samenkern der Weinbeere“

Quelle: Die Weinkerne bildeten wahrscheinlich einen Bodensatz und könnten als Maischenreste bei der Abfüllung unbeabsichtigt mit in die Gefäße gelangt sein (Exner, Umm el-Qaab II: Importkeramik aus dem Friedhof U in Abydos, 2001). - In Zichorienkaffee hat Eug. Collin Runkelrübe, Weinkerne, Olivenmark, Torf und Erde gefunden (Pharmazeutische Zentralhalle für Deutschland 55, 1914).

Weinkorn   „Samenkorn der Weinbeere“

Quelle: Es ist die 100-fach vergrößerte Nachbildung eines Weinkorns aus einem bronzezeitlichen Grab ausgestellt - der Beweis dafür, dass in Nussdorf bereits vor 4.000 Jahren die Beeren des wilden Weines genossen wurden (Niederösterreichische Nachrichten, 23.04.2013). - 1711 mußte das Patent erneuert werden, u. zw. erweitert durch eine Strafandrohung gegen jene, welche der Fabrik Hindernisse in den Weg legen und den Weinkörner-Einsammlern und Offizianten die Weinkörner verweigern würden (Nawiasky/Von Mises/Adler, Die Frauen im österreichischen Staatsdienst, 1903).

Weinöl   „Öl aus destillierten Weindrusen“

Quelle: Im dritten Buch seiner "Observationes physico-chemicae" beschrieb er die Gewinnung des krampflösenden und schmerzstillenden Weinöls, des Verum Oleum Vitrioli dulce durch Destillation von Schwefelsäure (etwa 75%, Oleum Vitrioli) und Ethanol (Spiritus Vini rectificatissimus) (Bernschneider-Reif, Laboranten, Destillatores, Balsamträger: das laienpharmazeutische Olitätenwesen im Thüringer Wald vom 17. bis zum 19. Jahrhundert, 2001). - Drusenöl (Weinöl), durch Destillation der D. gewonnen, hat, mit Branntwein verdünnt, einen starken Weingeruch, dient zum Aromatisieren des künstlichen Kognaks (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Drusen).

Weinsäure   „in der Weinbeere enthaltene Säure“

Quelle: Die Weinsäure kristallisiert in der Beere, schmeckt also bei der Mostprobe nicht gleich, löst sich aber später wieder (Berliner Zeitung, 15.11.2003). - Weinsäure, Dioxybernsteinsäure, in 4 isomeren Formen bekannte organische Säure (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Bedeutung "alkoholisches Getränk aus vergorenen Weinbeeren"
Weinbukett, Weinbouquet   „charakteristischer Duft eines Weins“

Quelle: Dadurch verflacht zwar das Weinbukett, aber das Ergebnis ist immer gleich (Berliner Zeitung, 26.02.1997). - Unter dem Einfluß der Hefe zerfällt der Zucker des Mostes in Alkohol und Kohlensäure, auch bilden sich neben geringen Mengen Glyzerin und Bernsteinsäure jene Stoffe, die dem Wein den allen Sorten zukommenden Weingeruch und das für bestimmte Sorten charakteristische Weinbukett verleihen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wein).

Weingeist   „Alkohol“

Quelle: Auf dieser Seite stellen wir alte Rezepte für Ansatzschnäpse und -liköre auf der Basis von Weingeist (in Apotheken erhältlicher Alkohol) oder klassischen Branntweinen (Wodka oder Kornbränden) vor (Berliner Zeitung, 05.02.2005). - Diese beiden Leute erklärten den Gastwirten, daß sie früher eine Destillation gehabt hätten und daß sie noch 15 000 Liter Weingeist übrig hätten (Frankfurter Zeitung, 02.01.1912).

Weingeläger   „Bodensatz des Weins im Fass“

Quelle: An diesem Abend speisten Hannah und ich Schnecken in Weingeläger und Kaninchenpastete mit Brandy-Aprikosen und beendeten das Mahl mit gewürzten kandierten Walnüssen (Brown, Die kulinarischen Anwendungsmöglichkeiten einer Kanonenkugel, 2014). - Die gewöhnliche W. wird aus Weinstein, Weintrestern (die ausgepreßten Beeren mit den Stielen), Weingeläger (wesentlich Hefe) und aus dem bei der Reinigung des Weinsteins abfallenden weinsauren Kalk gewonnen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Weinsäure).

Weinhefe   „im Wein entstehende Hefe“

Quelle: Die Weinhefe spaltet den Fruchtzucker in Alkohol und Kohlensäure (Berliner Zeitung, 18.09.2004). - Weinhefe, die Hefe des Weins (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Weinkahm   „Schimmel auf dem Wein“

Quelle: Denn, wenn der Wein auf grosser Fläche und lange Zeit mit Luft in Berührung kommt, tritt Oxydation auf, und man kann bald verschiedene Weinkrankheiten feststellen, wie Braunbruch, Weinkahm und Essigstich (Hambuch, Der Weinbau von Pusztavám/Pusstawahn, 1981). - Weinkahm, der Kahm (s.d.) des Weines (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Weinmutter   „Hefe des Weins“

Quelle: Wir finden das Wort in Essig- und Weinmutter, wo der zweite Bestandteil einen modrigen Sinkstoff bedeutet (Gaerte, Volksglaube und Brauchtum Ostpreussens, 1956).

Weinsalz   „aus Weinstein gewonnenes Salz“

Quelle: Andere Produkte: Tresterbrände, Weinschokoladen, Weinsalz (https://www.falstaff.at/ld/w/weinbau-gmeiner, 21.04.2016).

Weinspiritus   „im Wein enthaltener Alhohol“

Quelle: Dieses Duftwasser wurde aus einer Lösung von Orangenschalen, Zitronenschalen, Bergamotte- und Rosmarinöl in etwa 85prozentigem Weinspiritus hergestellt (Winkle, Geisseln der Menschheit: Kulturgeschichte der Seuchen, 2005). - Sie sollte sich vor den Spiegel stellen und Schwefel und Weinspiritus anzünden (Friedländer, Interessante Kriminalprozesse, 1911-21).

Weinsprit   „im Wein enthaltener Alkohol“

Quelle: Der als Weingeist bezeichnete Stoff wird aus fuselfreiem Weinsprit hergestellt (Dzakula, Für Menschen und für Homöopathie, 2014). - Franzbranntwein (Weinbranntwein, Weinsprit, Esprit de vin), in Frankreich, Spanien, Portugal etc. durch Destillation aus Wein gewonnener Spiritus (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Franzbranntwein).

Weinstein   „Salze der Weinsäure“

Quelle: Auf den richtigen Backdreh hatte Dr. Oetker ein junges Mädchen gebracht, das jeden Samstag in seiner Apotheke Natron und Weinstein verlangte (Hars, Wolfgang, Nichts ist unmöglich!, 1999). - Weinstein (Tartarus), saures weinsaures Kali (Kaliumbitartrat) C4H5O6K, findet sich in vielen Früchten und Pflanzensäften, besonders im Traubensaft, aus dem er sich bei der Gärung und namentlich beim Lagern des Weines an der Wandung der Fässer in Krusten ausscheidet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Weintreber   „ausgepresste Weintrauben“

Quelle: Die Hände, die nackten Füße, die hochgestreiften Beinkleider und die Waden der Leute sind rot vom Beerensaft, und der Geruch von Weintreber erfüllt die Luft (Reetz, Die russische Patientin, 2006). - Weintreber verfüttert man mit Spreu, Häcksel, Ölkuchen, Getreideschrot für Rindvieh, Schafe und Schweine (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Treber).

Weintrester   „ausgepresste Weintrauben“

Quelle: Cognac wird aus Trauben gewonnen, Grappa aus Weintrester, also aus Traubenrückständen wie Kernen, Schalen und Stängeln (Berliner Zeitung, 26.07.2003). - Rebenschwarz, Drusenschwarz, Frankfurterschwarz, Hefeschwarz, Casselerschwarz, Cölnerschwarz, Wienerschwarz, ursprünglich eine aus Weinreben, Weintrestern und Weinhefe durch Verbrennen unter Luftabschluß hergestellte Körperfarbe von tiefer Schwärze und großer Leichtigkeit (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Rebenschwarz).

Weintropfen   „Tropfen des Weins“

Quelle: Verärgert, aber nicht wehrlos ergriff der Minister sein Rotweinglas und schickte ein paar Weintropfen in Richtung Teufel (Die Zeit, 07.07.2010). - Der Etatsrat tupfte sich gerade mit dem Tuch den Weintropfen von seinen Mädchenlippen (Enking, Wie Truges seine Mutter suchte, 1908).

Älteres Neuhochdeutsch (Wein)

Bedeutung "Weinrebe, Vitis vinifera"
Weinbeere   „Beere des Weinstocks“

Quelle: Weinbeeren, die Frucht des Weinstockes, sowohl mit dem Kamme, woran sie hängt, als ohne denselben (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Die Weinbeere, plur. die -n, die Beeren der Weintraub (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Omphacium, frantzösisch, Verjus, teutsch, unreiffer Traubensaft, ist der Saft von annoch grünen, oder noch nicht zeitigen Weinbeeren (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Omphacium). - Kan man von heerlingen wohl weinbeere pflükken? (Zesen, Assenat, 1670).

Weinblatt   „Blatt des Weinstocks“

Quelle: Die Morgenröte kämpfte spielend mit dem Grün der Weinblätter (Brentano, Godwi oder Das steinerne Bild der Mutter, 1801-02). - Sein Haupt ist mit Weinblättern und Trauben umkränzet (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Pan). - Jhr Laub ist breit / den Weinblättern nicht vnehnlich (Olearius, Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse, 1647).

Weinblüte (1)   „Blüte des Weinstocks“

Quelle: Eine einzige, mit Weinblüten durchflochtene Allee führte der Prachtstadt zu (Jean Paul, Titan, 1800-03). - Die Weinblüthe, plur. die -n. 1. Die Blüthe oder Blume des Weinstockes (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Sie bestehen nur aus einem Stücke, sind formirt wie ein Rachen, weiß, wann sie ausbrechen, und roth, wann sie alt worden, riechen so lieblich, wie die Weinblüte (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Morina).

Weinfechser   „Setzling der Weinpflanze“

Quelle: Weinfächser, so v.w. Fächser (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinfächser, des -s, plur. ut nom. sing. die Fächser, d.i. zur Fortpflanzung bestimmten Reben des Weinstockes (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - auch sind der schönsten Weinfächser von Franckfurt gekommen die ich an der Vorderseite meines hauses anpflanzen will (Goethe, Brief an Charlotte von Stein, 1778).

Weingabel   „gegabelter, fadenförmiger Auswuchs der Weinstöcke“

Quelle: Weingabel (Weingäbelchen), die fadenförmigen Auswüchse der Weinstöcke, welche nach dem Ende zu zweitheilig werden u. womit sich der Weinstock an andere Gegenstände anrankt. Meist werden sie mit ausgebrochen, obgleich dies nicht von allen Weingärtnern gebilligt wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Weingeäst   „Geäst des Weinstocks“

Quelle: Keines Wortes mächtig und nur mühsam an der Sofalehne sich haltend, wies sie auf das Fenster, vor dem jetzt wie ein Schattenriß eine Gestalt stand, die mit der Linken an dem Weingeäst sich klammerte, während die mit einem Fausthandschuh überzogene Rechte die Scheibe eindrückte (Fontane, Vor dem Sturm, 1878).

Weingerank   „Ranken des Weinstocks“

Quelle: Und als es drinnen noch geklirrt, / Und noch ein Weilchen sich geschoben, / Da still es in der Hütte wird, / Vom wilden Weingerank umwoben (Droste-Hülshoff, Der Geierpfiff, 1841).

Weingewinde   „verschlungene Weinranken“

Quelle: und in den dunklen Ecken der Gerüste, / wo sich die dichten Weingewinde treffen, / da hocken Kobolde mit einem Leib / wie hübsche Kinder, doch boshaften Seelen (Hofmannsthal, Die Frau im Fenster, 1898).

Weinholz   „Holz des Weinstocks“

Quelle: Wenn das Weinholz wohl reift, so hofft man für das nächste Jahr viel Wein (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.). - Das Weinholz, des -es, plur. car. 1. Das Holz des Weinstockes. 2. Der Weinstock mit seinen Zweigen und Reben (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Da nun mitlerweile, zumal bey abwechselndem Regen und Sonnenschein in fruchtbaren Jahren das Weinholz stark treibt, so muß der Winzer zur Andern- oder zur Nachhefte schreiten, damit das schön gewachsene Holz bey stürmischen Ungewitter nicht gar zerbrochen werde (Der vollständige Winzer und Kellner, 1781). - III. Sollen unsere Weinmeister nach außziehung der Pfäle / wan und so bald das Weinholtz reiff ist / anfangen zu sencken / und sich darin also endigen / damit solch Sencken / so viel immer müglich / vor Winters geschehen / und vollnbracht werden möge (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

Weinlaub   „Laub des Weinstocks“

Quelle: Alles ärmlich, unsauber; selbst das Weinlaub, dem man dürftig und kunstlos ein Spalier zusammengenagelt hatte, spann sich verdrießlich an der Hinterwand des Hauses aus (Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg: Havelland, 1873). - Das Weinlaub, des -es, plur. car. das Laub oder die Blätter des Weinstockes (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Augenblicklich drehete sie sich nach der Tür, brach die Melone ab, legte sie auf einen irdenen Teller, viel Weinlaub drunter und die schönsten wohlriechenden Blumen ringsumher, um sie dem Gaste aufzutragen (Musäus, Volksmärchen der Deutschen, 1782-86). - Die Seulen waren alle mit vergüldetem Weinlaube umbwunden / zwischen welchen Schnecken / Heydächsen / und andere gekerbte Thiere gebildet waren (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Weinranke   „Ranke des Weinstocks“

Quelle: Fern von städtischer Weichlichkeit ist sie aufgewachsen, kräftig unter den Nußbäumen und Weinranken (Immermann, Die Epigonen, 1836). - Man holte hernach aus der nahen Villa Sacchetti Efeu zu Kränzen und belaubte Weinranken mit Trauben zu Thyrsusstäben (Heinse, Ardinghello und die glückseligen Inseln, 1787). - Die Weinrancken oder das Holtz vom Weinstock eröffnet trefflich starck, wann es abgesotten gebrauchet wird (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Vitis).

Weinsenker   „Rebensetzling“

Quelle: Am wenigsten kann man sich zu dem Verfahren in Italien hinneigen, wo von echten Bäumen Senker und Ableger, etwa nach Art unserer Weinsenker, ausgezogen werden (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1854, s.v. Viehzucht). - In dem Weinbaue einiger Gegenden, derjenige Theil des Weinsenkers außer der Erde, welcher ihn mit dem Mutterstocke verbindet; in dieser Bedeutung ohne Zweifel aus dem Latein. Pampinus verderbt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Bambele). - Der Priester antwortete: als Antonia zum Drusus in Deutschland kommen wäre / hätte derselbige Deutsche / welcher etliche aus Italien gebrachte Weinsencker allhier eingelegt / der verdrußlichen Antonia eine Schüssel-voll frische Trauben verehret (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Weinträne   „Rebwasser, aus den Weinreben tröpfelnde Flüssigkeit“

Quelle: Weinthräne, so v.w. Rebenthräne (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Die Rebenthräne, Oberd. Rebthräne, plur. die -n, die Tropfen, welche im Frühlinge aus den beschnittenen Weinreben in Gestalt der Thränen tröpfeln; die Weinthräne, das Rebenwasser, Oberd. Rebwasser (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Rebenthräne).

Weintraube   „Traube von Weinbeeren“

Quelle: Elisabeth ist bei Schünemanns drüben und bringt der armen Frau, die's, glaub ich, nicht lange mehr machen wird, ein paar Weintrauben, die wir heute früh geschnitten haben (Fontane, Unwiederbringlich, 1891). - Weintrauben brachte man mir, die waren sauer und meine Liebe soll bey nichts Saurem sich meiner erinnern (Goethe, Brief an Charlotte von Stein, 1782). - Als wir von Stockholm abfuhren, war es gleich um selbe Zeit, da die Kirschen und Weintrauben sich anfingen zu färben (Reuter, Schelmuffskys kuriose und sehr gefährliche Reisebeschreibung zu Wasser und Lande, 1696).

Weinwurzel (1)   „Wurzel des Weinstocks“

Quelle: Die Arten der Gattung Bafflesia schmarotzen auf den Wurzeln tropischer Weinreben (Cissus-Arten), und zwar sitzen ihre grossen Blüthen fast unmittelbar auf der Weinwurzel auf (Pax, Allgemeine Morphologie der Pflanzen, 1890).

Bedeutung "Weinbeere, frucht der Weinrebe"
Weinhülse   „Hülse der Weinbeere“

Quelle: Die Weinhülse, plur. die -n, die Hülse oder Schale der Weinbeere (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Auch die Hüner, und das andere zahme Federvieh, die Schweine und andere vierfüßige Thiere, die sich an solchen Orten aufhalten und mit den warmen Weinhülsen gefüttert werden, werden von dem Genuß derselben taumelnd (Ackermann, Abhandlung von den Krankheiten der Künstler und Handwerker, 1780). - nimm ein rein leinen Tuch / und seihe das Hönig und den Wein dardurch / und presse die Weinbeer wol aus / das Rooß aber und die Weinhülsen von den Trauben thue hinweg (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Weinkern   „Samenkern der Weinbeere“

Quelle: Weinkerne, s. Traubenkerne (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weinkern, des -es, plur. die -e, die Kerne in den Weinbeeren (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - In dem Innern derselben zeigt sich nemlich ein solches zartes, durch ein feines Häutgen abgesondertes, Fleisch, (durch welches 2 Saftröhren, gleichsam wie Arterien herdurchgehen) in welchem sich immer auch die Weinkerne befinden (Crell, Beyträge zu den chemischen Annalen, 1789). - sie sollen weder frische noch dürre Weinbeer essen / so lang ihr Gelübd wäre / auch sollen sie nichts essen / das man vom Weinstock machet / weder Weinkern / noch Hülsen (Bauller, Hell-Polirter Laster-Spiegel, 1681).

Weinkorn   „Samenkorn der Weinbeere“

Quelle: Das Weinkorn, das hochheilige, / Das kam vom Himmel herab, / Einer Jungfrau unter ihr Herze, / Die war heilig und klar (A.v. Arnim, Des Knaben Wunderhorn, 1806). - Sie sollten weder frische noch dürre Weinbeeren essen, auch nicht einmal Weinkörner oder Hülsen (Loen, Neue Sammlung der merkwürdigsten Reisegeschichten, 1750). - Das gruben ist gleichsam der beste Saame / dardurch ein Weingebürge bey seiner Güte und Trächtigkeit erhalten wird / denn wer die Weinkörner ansäen und darvon Nutzen hoffen wolte / würde lang und vergeblich harren müssen (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Weinöl   „Öl aus destillierten Weindrusen“

Quelle: Cognac (Franzbranntwein), ursprünglich bes. in Cognac fabricirtes Destillat aus Weintrauben, eine der feinsten Branntweinsorten, deren aromatischer Geschmack von dem ätherischen Weinöl herrührt, welches an Essigäther gebunden in dem gewonnenen Alkohol enthalten ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Cognac). - Man hat das Weinöl ehedem (Kindern zu 4 bis 8, Erwachsenen aber zu 20 Tropfen, auf Zucker getröpfelt) in Schmerzen vom Zahnen, der Nierensteinkolik, verschiednen Gicht- und rheumatischen Schmerzen, bei Koliken, Schlucksen, zurückgetriebnen Ausschlägen, vielerlei Krämpfen, hitzigen Fiebern, Schlagflüssen und Lähmungen, und selbst im schwarzen Staare (wie es scheint, oft ganz empirisch) gebraucht (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Vitriolsäure).

Weinsäure   „in der Weinbeere enthaltene Säure“

Quelle: Die Weinsäure ist eine zweibasische Säure, ihre neutralen Salze enthalten also auf 1 Äquivalent Säure 2 Äquiv. Base, die sauren 1 Äquiv. Base u. 1 Äquiv. basisches Wasser (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Weinsaure Salze). - Die Weinsäure, plur. inusit. der saure oder säuerliche Geschmack des Rheinweines (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - doch erhält derselbe ein Fleisch besser und sichrer, als das Meersalz, ja er enthält eine so grosse Säure, daß er mit Schaffleisch, nämlich mit dem Herz gegoren, und eine Weinsäure an sich genommen (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1774). - Erstlich ist dieser Spiritus gut zu gebrauchen / wann man desselben ein wenig zu dem Wasser thut in die Fässer / davon die Schiffknecht vnd Soldaten trincken / dem Wasser ein angenehme Weinsäure zu geben / daß es auff den Schiffen den Durst desto besser lesche (Glauber, Opera Chymica, 1658).

Bedeutung "alkoholisches Getränk aus vergorenen Weinbeeren"
Weinbukett, Weinbouquet   „charakteristischer Duft eines Weins“

Quelle: Anthon hat Versuche angestellt über die künstliche Entwickelung des Weinbouquets (Jahres-Bericht über die Fortschritte und Leistungen der chemischen Technologie und technischen Chemie 5, 1860).

Weingeist   „Alkohol“

Quelle: Weingeist, so v.w. Alkohol; doch versteht man darunter meist nicht den absoluten Alkohol, sondern den Spiritus (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Weingeist, des -es, plur. doch nur zuweilen von mehrern Arten, die -er, der geistigste Theil des Weines, nachdem derselbe von allem Wässerigen geschieden worden. In weiterer Bedeutung wird auch ein jeder rectificirter Branntwein Weingeist, und im Lat. Spiritus vini, genannt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - er wußte daß der Schnee kalt, und das Eis gefrornes Wasser sey, und hatte viele Versuche gemacht, etliche von den großen Hagelkörnern die Anno drey und sechzig fielen, zum ewigen Denkmaal in Weingeist zu konserviren, die aber nicht geglückt waren (Müller, Siegfried von Lindenberg, 1779). - Der Weingeist, eigentlich zu reden, ist ein gereinigter Verjus oder unreiffer Traubensaft (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Acetum). - Dieses aber ist zu wissen / so ein lieblicher Spiritus dem Weingeist gleich / von Korn oder Honig soll gemacht werden / daß das Korn zuvor auff eine besondere Weisse müsse gemaltzet werden (Glauber, Opera Chymica, 1659).

Weingeläger   „Bodensatz des Weins im Fass“

Quelle: Die Rückstände der Weinbereitung sind die Trester, bestehend aus den Kämmen, Stielen und Ranken der Trauben, wie aus den Häuten und Kernen der Beeren, und das Weingeläger, bestehend aus Hefe und Weinstein (Samter, Das Reich der Erfindungen, 1896). - vom Biersatz oder auch WeinGeläger wird nicht eher drein gegossen, als bis der Meisch meistens abgegohren hatt damit man ihn nicht versäuret (Döhler, Abhandlung von der Landwirthschaft, 1767). - Die Abgeschornen haben die Alten / wie D. Heresbachius berichtet / mit Decocto vom Hopffen / altem Weingeläger und Oeldrüsen gleich vermengt angestrichen (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Weinhefe   „im Wein entstehende Hefe“

Quelle: Weinhefen, die unreinen Theile des Mostes, welche bei Gährung desselben nach oben aus dem Spundloch übergehen, od. in größerer Menge als Bodensatz niederfallen (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Die Weinhefen, sing. inusit. die Hefen des Weines, welche auch wohl die Mutter genannt werden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - Fæces vini, frantzösisch, Lie de vin, teutsch, Weinhefen, sind der dickste, gröbste Theil vom Wein, oder ein Theil seines Tartari, der zerflossen, sich davon absondert, und auf den Boden des Fasses setzet (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Faeces vini). - Weinstein so von A. Neri, Greppola und gumi deibotti genannt wird / ist eigentlich die Weinhefe (Kunckel, Ars Vitraria Experimentalis, 1679).

Weinkahm   „Schimmel auf dem Wein“

Quelle: Ein anderes eigenthümliches pflanzenartiges Ferment ist der Weinkahm (Mycoderma vini) (Mareck, Das Pasteur'sche Verfahren den Wein durch Erhitzen zu konservieren, 1869).

Weinlager (3)   „Bodensatz im Weinfass“

Quelle: Weinlager, (...) 3) so v.w. Weinhefen (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - wie denn die Alten die frisch abgeschornen Schafe mit abgekochtem Hopfen, altem Weinlager, und Oeldrusen, durch einander gemenget, gerieben, und 3 Tage nach einander mit Meer- oder gesalzenem Wasser gewaschen haben (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756). - Es sagt auch ferner Cardanus, daß die Vögel / welche von Körnern / die mit Brandwein / oder Weinlager mit etwas Schierling cicuta vermischt (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Weinmutter   „Hefe des Weins“

Quelle: Weinmutter, so v.w. Weinhefe (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Die Weinmutter, plur. inusit. die Mutter, d.i. Hefen des Weines, die Weinhefen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.). - 1. Alle Kornfrüchten / alß Habern / Gersten / Rocken / Weytzen wie auch alle Oepffel / Bieren / Kirschen / Pflaumen / vnd andere dergleichen Baumfrüchten / durch eine besondere Fermentation zu bereyten / daß dieselbe in der distillation einen lieblichen / reinen vnd guten Spiritum geben / deme / welcher auß Weinmutter gebrand ist / an lieblichkeit vnd stärcke nicht viel bevor gibt (Glauber, Opera Chymica, 1659).

Weinsalz   „aus Weinstein gewonnenes Salz“

Quelle: Weinsalz, so v.w. Weinsteinsalz (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Alleine, dieses Saltz ist um ein gutes stärcker, dann das gemeine Weinsaltz; dieweil die Hefen, da sie annoch flüßig waren, vielmehr als wie der trockne Weinstein fermentiret haben (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Cinis clavellatus).

Weinspiritus   „im Wein enthaltener Alhohol“

Quelle: Der Geruch des Weinspiritus ist so mächtig, daß er trotz der Beimischung von intensiv riechenden ätherischen Oelen den dabei entstehenden Parfümen doch seine charakteristische Einwirkung mittheilt (Hirzel, Toiletten-Chemie, 1857). - Weder der Weinspiritus noch die Oele machen den lebendigen Kalch sieden oder aufwallen, wann man ihn darein legt (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Calx). - so wird der Wein-Spiritus die Tinctur ausziehen und an sich nehmen (Marschalck, Novum laboratorium medico-chymicum, 1677).

Weinsprit   „im Wein enthaltener Alkohol“

Quelle: Einen grossen Werth erreicht auch die Ausfuhr von Branntwein, aus Wein hergestellt, als Cognac, Armagnac und Weinsprit, ferner die von Industriesprit und von Liqueuren (Lehnert, Die Seehäfen des Weltverkehrs, 1891).

Weinstein   „Salze der Weinsäure“

Quelle: Weinstein wird der aus jungem Wein sich allmälig absondernde, steinharte Niederschlag genannt, welcher das Innere der Fässer wie eine Rinde manchmal mehre Zoll dick überzieht und wie der Wein, von welchem er herrührt, roth oder weiß gefärbt ist (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v.). - Dieselbige wird aus dem Weine durch eine abermahlige fermentation bereitet, indem sein tartarus, der Weinstein dadurch aufgelöset, und dünn gemachet wird (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Acetum). - Der alleredelste Pannonische Wein führte seinen den Sonnen-Staub wegstechenden Weinstein in das alleredelste Geäder zu Verursachung vieler Kranckheiten mit sich (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Weintreber   „ausgepresste Weintrauben“

Quelle: Trester (Weintrester, Weintreber), die nach dem Keltern der Weinbeere ausgepreßten Hülsen u. Kämme, sowie der Rückstand bei der Ciderbereitung (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Trester). - Weingeist (Spiritus Vini) wird im engern Verstande der aus Weinbeerweine, Weinhefen und gegohrnen Weintrebern (Trestern) durch zweimahl wiederholte Destillation abgeschiedene brennbare Geist von lieblichem, etwas ätherartigem Geruche und ähnlichem, reingeistigem Geschmacke, im weitern Sinne aber der von irgend einem (es sei nun aus Cider, Meth oder Getreidemaische bereitetem) Branntweine, w.s. durch nochmahlige Uebertreibung bereitete und so vom Uebermane an Wasser befreiete brennbare Geist genannt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Weingeist). - Von den Weintrebern / werden sie am Eyerlegen verhindert (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Weintrester   „ausgepresste Weintrauben“

Quelle: Trester (Weintrester, Weintreber), die nach dem Keltern der Weinbeere ausgepreßten Hülsen u. Kämme, sowie der Rückstand bei der Ciderbereitung (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Trester). - Der Grünspan, des -es, plur. von mehrern Arten oder Quantitäten, die -e. 1) Ein grüner Kupferrost, besonders der künstliche, welcher vermittelst der Weintrestern aus dem Kupfer gelocket wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Grünspan). - Wann es bereitet werden soll, so werden Kupfer und Weintrester, nachdem der Most davon herunter ist gezogen worden, schichtweise über einander gelegt, und dergestalt so lange auf einander gelassen, bis daß sie sich zum Theil in blaulicht-grünen Rost verkehrt (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexikon, 1721, s.v. Aerugo).

Weintropfen   „Tropfen des Weins“

Quelle: "Ei, was ist der steinerne Roland für ein zorniger Kumpan", murmelte Rose, nachdem er die Pforte klirrend zugeworfen, indem sie etliche Weintropfen, die sie benetzten, vom Busentuch abschüttelte (Hauff, Phantasien im Bremer Ratskeller, 1827). - Es soll der letzte Weintropfen seyn, den ich in der Welt nehme, sonst würd' ich nicht gefordert haben (Hippel, Lebensläufe nach aufsteigender Linie, 1778-81).

Frühneuhochdeutsch (wein)

Bedeutung "Weinrebe, Vitis vinifera"
weinbeere   „Beere des Weinstocks“

Quelle: Wenn ein Man oder Weib ein sonderlich gelübd thut dem HERRN sich zu enthalten / Der sol sich Weins vnd starcks Getrencks enthalten / weinessig oder starcks getrancks essig sol er auch nicht trincken / auch nichts das aus Weinbeeren gemacht wird / Er sol weder frissche noch dürre weinbeer essen / so lange solch sein gelübd weret (Luther, Bibelübersetzung, Numeri 6,2ff., 1545).

weinlaub   „Laub des Weinstocks“

Quelle: Im Meyen distilliere Weinlaub zu wasser von den stöcken da weisse blancke Beeren anwachsen (Summer, Artzneybüchlein, 1599).

weintraube   „Traube von Weinbeeren“

Quelle: wie pfifferling wachsen die flecken, / die weintrauben in dorenhecken, / auf weidenkoppen semmel sten, / darunter bech mit millich gen (Hans Sachs, Das schlauraffenland, 1530). - Wiltu machen ein gute selczen uon wein trawben vnd uon sauren oeppfeln, so stoß es zui samen vnd misch es mit wein oder mit essig (Münchner Kochbuchhandschrift, 15. Jh.).

Bedeutung "Weinbeere, Frucht der Weinrebe"
weinhülse   „Hülse der Weinbeere“

Quelle: Item die weinhefen vom Wein / deßgleichen die weinhülsen (Horst, Von den wunderbarlichen geheimnissen der Natur, 1588).

weinkern   „Samenkern der Weinbeere“

Quelle: Auch sol er nichts essen / das man vom Weinstock macht / weder weinkern noch hülsen (Luther, Bibelübersetzung, Numeri 6,4, 1545).

weinkorn   „Samenkorn der Weinbeere“

Quelle: Dagegen sindt die schotten an dem Senet krumb vnd gebogen / wie ein halber Mond / nichts auffgeblasen / haben samen wie die Weinkörner (Mattioli, New Kreüterbuch, 1563).

Bedeutung "alkoholisches Getränk aus vergorenen Weinbeeren"
weingeist   „Alkohol“

Quelle: sobald vnd derselbig getruncken wirdt / so vereiniget sich dieser Weingeist zu dem Humore vitae, darumb das er ein Edle Natur an jhm hatt (Paracelsus, Bücher und Schrifften, 1589).

weinhefe   „im Wein entstehende Hefe“

Quelle: Oder nimm ein teil des ärtzes / der pleykügelin auch ein teil / des saltzes ein halben teil / der dürren weinhefen den vierdten teil (Agricola, Vom Bergkwerck xij. Bücher, 1557).

weinstein   „Salze der Weinsäure“

Quelle: der Theophrastisch Tartarisch Weinstein hangt mir noch an Zänen, wann nur alte Weiber unnd die Hund dran seychten, so gebs guten Burgundischen Salpeter (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

weintrester   „ausgepresste Weintrauben“

Quelle: Die weinhecker schrien: Die fest / Wird von weintrestrn aufs allerbest, / Die kan der wind so nicht verwehen; / Solchr wall bleibt ewiglich bestehen (Rollenhagen, Froschmeuseler, 1595).

Mittelhochdeutsch (wîn)

Bedeutung "Weinrebe, Vitis vinifera"
wînast   „Ast des Weinstocks“

Quelle: nim die grüen weineste wenn man si absneidet und röscht si in ainem feur (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, 1348-50).

wînber   „Weinbeere, Beere des Weinstocks“

Quelle: ephel nüzze und wînber / und vische sô vil vant daz her / und honeges daz in nihtes brast (Rudolf von Ems, Alexander, 1. Hälfte 13.Jh., 17587ff.).

wînblat   „Blatt des Weinstocks“

Quelle: Nehelfe daz niht, sô nim ein wînblat oder grüeniu wînbleter unde zetrîp si under einander in einem wazer unde gib im daz ze soufen, sô slæfet er als balde (Bartholomäus, Arzneibücher, 12./13. Jh.).

wînholz   „Holz des Weinstocks“

Quelle: der herre behaltet die sat unde niht den staphel noch auch den wînstaphel, wan si in der erde stânt unde ze dem wînholze gebunden sint (Deutschenspiegel 3, 1274-75).

wînloup   „Laub des Weinstocks“

Quelle: gip deme sichen oximel mit minzen saffe. tamarisce saf. vnde mit win loubes saffe (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 2. Hälfte 13. Jh.).

wînstam   „Stamm des Weinstocks“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîntolde   „Weintraube“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîntriubel   „Weintraube“

Quelle: Wîntrûbelen di sach ih, / von den mach ih û sagen, / di ne mohte ein man niht getragen (Lamprecht der Pfaffe, Alexander, um 1140, 5818ff.).

wîntrûbe   „Weintraube“

Quelle: daz sint swarz trauben, sam die weintrauben sint (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, 1348-50). - Daz kam alsô, daz dem schenken ein traum traumte, wie er vor dem künige stüende, dô er ob dem tische saz und ein kopf vor im stüende, unde wie er drî wîntrûben in sîner hant hete und dructe die in den kopf (Deutschenspiegel 1, 1274-75).

Bedeutung "Weinbeere, Frucht der Weinrebe"
wînhülse   „Hülse der Weinbeere“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînkern   „Samenkern der Weinbeere“

Quelle: Do von kumen si in eynen schadin, das von den wynkern eyn osmak der wyn gewynnet (Gottfried von Franken, Pelzbuch, 12. Jh.).

wînkorn   „Samenkern der Weinbeere“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

Bedeutung "alkoholisches Getränk aus vergorenen Weinbeeren"
wîndruosene   „Weindrusen, Weinhefe“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîngerwe   „Weinhefe“

Quelle: Di naturliche melancolia di ist eine gerwe des blutes und ist trube also di wingerwe (Deutsches salernitanisches Arzneibuch, 2. Hälfte 13.Jh.).

wînhefe   „Weinhefe“

Quelle: Abir di mistunge, als Palladius spricht, sal syn von wyn hevin, das ist syn beste mistunge (Gottfried von Franken, Pelzbuch, 12. Jh.).

wînlægelîn   „Bodensatz im Weinfass“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînstein   „Weinstein, Salze der Weinsäure“

Quelle: dat mysche tosamenne, vnde twe lot wynsteynez da to, vnde salbe daz hoybet damede (Ortolf von Baierland, Arzneibuch, um 1280).

wîntreber   „Weintreber, ausgepresste Weinbeeren“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wîntrester   „Weintrester, ausgepresste Weinbeeren“

Quelle: Zitiert nach Lexer s.v.

wînstropfe   „Tropfen des Weins“

Quelle: ez ist auch etleich ametist, der ist sam ain rôter weinstropf oder sam ain rôter wazzerstropf von rôter erden (Konrad von Megenberg, Buch der Natur, 1348-50).

Althochdeutsch (wîn)

Bedeutung "Weinrebe, Vitis vinifera", substantivisches Determinativkompositum
wînberi   „Weinbeere, Frucht der Weinrebe“

Quelle: V́be dû uuînebere bist. so gíbest dû uuîn getretener (Notker, Psalter, 191,9,4).

wînblat   „Weinblatt, Blatt der Weinrebe“

Quelle: Ih bin uuinreba, inti ir birut uuinbletir (Tatian, Evangelienharmonie, 167,4).

wînbluot   „Weinblüte, Blüte der Weinrebe“

Quelle: síder skínon in ecclesia maniger slahta túgede. samo uuînblûod (Williram von Ebersberg, Expositio in Cantica Canticorum, 1060-1065).

wîndrûba   „Weintraube, Frucht der Weinrebe“

Quelle: Mîn uuíne ist mir uuórdan édele uuîn trûbo uóne cypro (Williram von Ebersberg, Expositio in Cantica Canticorum, 1060-65).

wînloub   „Weinlaub, Laub der Weinrebe“

Quelle: Iogiuuelih uuinloub in mir ni tragenti uuahsmon, nimit iz thana, inti iogiuuelihaz thaz uuahsmon tregit, reinit iz, thaz iz uuahsmon mer bere (Tatian, Evangelienharmonie, 167,1).

wîntola   „Weintraube“

Quelle: Glosse zu lat. botrys, 10.Jh.

Bedeutung "alkoholisches Getränk aus vergorenen Weinbeeren", substantivisches Determinativkompositum
wînstein   „Weinstein, die Salze der Weinsäure“

Quelle: Glosse zu lat. Tartareum, 13.Jh.?

wîntrebir   „Weintreber, ausgepresste Weinbeeren“

Quelle: Glosse zu lat. vinacea, 12.Jh.

wîntrestir   „Weintrester, ausgepresste Weinbeeren“

Quelle: Gloss zu lat. vinacea, 12.Jh.

wîntruosana   „Weindrusen, Bodensatz des Weins“

Quelle: Glosse zu lat. vinacea, 10.Jh.

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Neuhochdeutsch (Wein)

Allgemein
Oktobersaft

Quelle: Der Oktober schliesst den Fröschen das Maul, der Oktobersaft (der Wein) öffnet es den Weibern (Yermoloff, Der landwirtschaftliche Volkskalender, 1905).

Rebsaft

Quelle: Seit 1951 genießen die Winzer der Gegend bei Beaujeu und Lyon das Ausnahme-Recht, frisch gekelterten Rebsaft vorzeitig im November zu entkorken (Die Zeit, 17.11.2011). - Die hohen Herren, die in früheren Jahrhunderten die edlen Rebsäfte ihrer kostbaren Weingärten nicht selbst zu bezahlen brauchten, waren nur dem Herrgott verpflichtet (Die Zeit, 24.03.1967).

Rebensaft

Quelle: Steile, endlos scheinende Weinberge prägen das Bild der Region, deren Rebensaft Kennern ein Begriff ist (Berliner Zeitung, 03.07.2004). - Weintrinken verboten die Fasten nicht, und der Abt vertraute mir das Rezept, d.h. die Menge Harz, die einem Liter Rebensaft zugefügt werden muß (Wilamowitz-Moellendorff, Erinnerungen 1848-1914, 1928).

Traubensaft (2)

Quelle: Wäre die Gruppe der steirischen Naturwinzer bloß eine Handvoll verträumter Idealisten, könnte man ihre eigenartigen Traubensäfte als Ergebnis kollektiver Spinnerei abtun. Doch alle fünf verkaufen ihre Weine an die schicksten Restaurants der Welt (Die Zeit, 01.08.2013). - Er, ein Weinkenner von Bacchus Gaben, sollte nicht gewußt haben, daß die Weingüter um Bonn nur herben Traubensaft lieferten? (Die Zeit, 25.12.1958).

Saft

Quelle: Selbst Weinmuffel, für die der Saft der Reben nichts anderes als eine "teure Form von Essig" ist, müssen nach einem Rundgang im Deutschen Weinbaumuseum in Oppenheim am Rhein feststellen, daß der Weinbau eine von jeher ernste und komplizierte Angelegenheit ist (Die Zeit, 19.03.1982). - Denn das Maienkräutchen ist eine Schwester der Traube. Es will den Saft der Rebe nicht überlärmen (Die Zeit, 20.05.1954).

Saft

Quelle: Mit einem aus allen Regionen der EWG zusammengemischten "Verschnitt" werden dem edlen Saft der Traube jedenfalls keine neuen Freunde gewonnen werden (Die Zeit, 09.09.1966).

Älteres Neuhochdeutsch (Wein)

Allgemein
Keltersaft

Quelle: Von der Donau bis zum Rhein / Träget jeder Hügel Wein, / Und viel Eichen, zu befassen / Solchen süßen Keltersaft (Harsdörffer, Deutsches Trinklied, um 1650).

Oktobersaft

Quelle: Octobersaft trinken. So nennt man scherzhaft neuen Wein. (Frommann, III, 12.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1873, s.v.). - und kann man öfter mit dem Oktobersaft besser hinter die Wahrheit kommen als der Scharfrichter mit seiner Folter (Abraham a Sancta Clara, Mercks Wienn, 1680).

Rebsaft

Quelle: Ganz etwas anderes ist es, wenn man eine größere Menge Rebsaft auf Faß legt (Deutscher Garten 6, 1891). - Es soll auch deßwegen das Wörtlein Vitis und Vinum der Wein und Rebstock den Nahmen von dem Wort Vita, das Leben / sein Ursprung haben; als wolte man sagen / der Rebsafft ist ein Lebens-Safft / aber in disem Lebens-Safft trincket sich mancher zu todt (Kobolt, Die Groß- und Kleine Welt, 1738).

Rebensaft

Quelle: Das feste Bewußtsein, diejenige gefunden zu haben, deren Geschick unauflöslich mit dem meinigen verbunden, die heitere Gesellschaft, die mich umgab, vielleicht auch das Feuer des unverfälschten Rebensaftes, begannen allmälig ihre Wirkung auf mich auszuüben (Möllhausen, Die Mandanenwaise, 1865). - Der Rebensaft erhitzte Haupt und Brust, / Drum liessen sie, mit ungemeiner Lust, / Der frohen Lieder Streit, nebst ihren Flöten hören (Gottsched, Versuch einer critischen Dichtkunst, 1730). - leicht hätte er können durch die Engel von anderwärts her bringen lassen den besten Rebensaft und Muscateller, aber er wollt alles dieses nicht allein thun, sondern zugleich auch der Menschen Arbeit und Mitwirkung dabei haben (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

Traubensaft

Quelle: Prinz Bertarit bewirtet Veronas Bettlerschaft / Mit Weizenbrot und Kuchen und edlem Traubensaft (C.F. Meyer, Bettlerballade, 1875). - Mein Lied will deinen Ruhm erheben, / O feuerreicher Traubensaft! (Hagedorn, Der Wein, 1747). - Die Klugheit die bey dir sich hat zum Steur gesetzet / Die ladet dich selber zur Lustigkeit ein / Wenn man beym Traubensafft sich recht und wol ergetzet / Und lässet die Vögel bemühet nur seyn (Morhof, Unterricht von der Teutschen Sprache und Poesie, 1682).

Saft

Quelle: Frischer Saft der Reben, / Brüder, gießet ein! (Müller, Trinklied, 1849). - Damit ich singen lerne, / Soll mir der Saft der Reben / Jetzt Muth und Töne geben / Und neue Kunst verleihn (Hagedorn, Burgunder-Wein, 1747). - Der edle Safft der Reben / muß mich des grimmen Leids entheben (Stieler, Die Geharnschte Venus, 1660).

Saft

Quelle: Wer die Weltnot heilen will, / Thu', was ich ihm gern erlaube, / Meine eigne muß ich still / Heilen mit dem Saft der Traube (Rückert, Weltnot und eigne, 1822). - Gestern, Brüder, könnt ihrs glauben? / Gestern bei dem Saft der Trauben, / (Bildet euch mein Schrecken ein!) / Kam der Tod zu mir herein (Lessing, Der Tod, 1771).

Mittelhochdeutsch (wîn)

Allgemein
pigmënte   „Gewürzwein“

Quelle: dô hiezer im die wunden / mit wîne und mit pigmente twân „Er befahl, ihm die Wunden mit Wein und Pigment auszuwaschen.“ (Heinrich von Veldeke, Eneasroman, vor 1190, 8244 f.)

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Albanisch: vera, verë
Bosnisch: vino
Bretonisch: gwin
Bulgarisch: vino
Dänisch: vin
Englisch: wine
Estnisch: vein
Finnisch: viini
Französisch: vin
Griechisch: oínos
Griechisch: krasí
Irisch: fíon
Isländisch: vín
Italienisch: vino
Kroatisch: vino
Lettisch: vīns
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Slowenisch: vino
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