Etymologie

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Anzeige f. „Meldung einer strafbaren Handlung an eine Behörde, Anklage“ ist als rechts­sprachlicher Begriff seit dem Frühneuhochdeutschen belegt (FrnhdWb s.v. anzeige). Es ist ein Ver­bal­substantiv zu dem Verb anzeigen, das ebenfalls erst im Frühneuhochdeutschen auftritt (Der früheste ermittelbare Beleg stammt aus dem Jahr 1484, vgl. FrnhdWb s.v. anzeigen). Zugrunde liegt ein bereits in ahd. zeigōn „zeigen, erklären“ vorliegendes Verb, das zusammen mit veraltetem dt. zeihen, ahd. zīhan, got. ga-teihan „anzeigen, verkündigen“ und weiteren germanischen Kognaten zu einer uridg. Wurzel *dei̯k̂- „zei­gen, weisen“ gehört (EWD s.v. zeigen, LIV²: 208f; Kroonen 2013: 505, 517).

Literatur:
EWD = Kluge, Friedrich 2011: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 25., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter. 
FrnhdWb = Goebel, Ulrich/Reichmann, Oskar 1986–: Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Begr. von Robert R. Anderson, Ulrich Goebel, Oskar Reichmann. Bd. 1–. Berlin u.a.: de Gruyter. 
Kroonen, Guus 2013: Etymological Dictionary of Proto-Germanic, Leiden-Boston: Brill. 
LIV² = Rix, Helmut/Kümmel, Martin 2001: Lexikon der indogermanischen Verben: LIV; die Wurzeln und ihre Primärstammbildungen. Unter Leitung von Helmut Rix und der Mitarbeit vieler anderer bearb. von Martin Kümmel, Thomas Zehnder, Reiner Lipp, Brigitte Schirmer. 2., erw. und verb. Aufl., bearb. von Martin Kümmel und Helmut Rix. Wiesbaden: Reichert. 

Autorin: Sabine Ziegler