Einspruch2
Einspruch m. „Rechtsmittel, durch das man ein Urteil, eine amtliche Entscheidung
zurückweisen kann“, frndd. insproch, frnhd. einspruch (erster Beleg 1418, DRW s.v. einspruch) ist Abstraktum zum Verb einsprechen, mhd. însprechen
„einladen; dazwischen reden, Einspruch erheben“; der früheste Beleg in rechtssprachlichem Kontext stammt aus
dem Jahre 1418 (DRW s.v. einspruch). Zur Etymologie von sprechen, ahd. sprehhan
neben ahd. spehhan und engl. to speak vgl. Vennemann 2000: 244f., EWD s.v. sprechen und Kroonen 2013: 469, der
eine Auslautsangleichung nach einem
bedeutungsähnlichen Verb zu einer nur noch im Baltischen bezeugten Wurzel *spregh-
„krachen, brüllen“ wahrscheinlich macht. Zur langvokalischen Variante ein
neben in (< ahd., mhd. în neben in) „in, hinein, nach,
gemäß, dazwischen“ s. EWA V: 65ff. Zugrunde liegt eine urindogermanische Lokalpartikel
bzw. ein urindogermanisches Adverb *h1en(i) „in, hinein“.
Literatur:
Deutsches Rechtswörterbuch, online unter http://drw-www.adw.uni-heidelberg.de/drw/.
Goebel, Ulrich/Reichmann, Oskar 1986–: Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Begr. von Robert R. Anderson, Ulrich Goebel, Oskar Reichmann. Bd. 1–. Berlin u.a.: de Gruyter.
Grimm, Jacob/Grimm, Wilhelm 1854–1954: Deutsches Wörterbuch.
Bd. 1–16 (und Quellenverzeichnis, 1971). Leipzig: Hirzel. (Nachdruck
der Erstausgabe 1999: Bd. 1–33) München: Deutscher Taschenbuch-Verlag.
Auch als CD-ROM 2004: Der digitale Grimm. Frankfurt am Main:
Zweitausendeins. Auch unter: www.woerterbuchnetz.de.
Kluge, Friedrich 2011: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 25., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter.
Kroonen, Guus 2013: Etymological Dictionary of Proto-Germanic, Leiden-Boston: Brill.
Lloyd, Albert L./Lühr, Rosemarie 1988–: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Bd. 1–. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl.
Rix, Helmut/Kümmel, Martin 2001: Lexikon der indogermanischen Verben: LIV; die Wurzeln und ihre Primärstammbildungen.
Unter Leitung von Helmut Rix und der Mitarbeit vieler anderer bearb.
von Martin Kümmel, Thomas Zehnder, Reiner Lipp, Brigitte Schirmer. 2.,
erw. und verb. Aufl., bearb. von Martin Kümmel und Helmut Rix.
Wiesbaden: Reichert.
Vennemann, Theo 2000: „Triple-cluster reduction in Germanic: Etymologies without sound laws?“ HS 113: 239-258.
Autorin: Sabine Ziegler