Flasche
Flasche f. „(verschließbares)
Gefäß aus Glas, Metall oder Kunststoff mit enger Öffnung und Halsansatz zum
Aufbewahren von Flüssigkeiten, auch Gasen“, ahd. flasca,
mhd. vlasche, vlesche, asächs. flaska, mndd. vlasche,
vlesche, mndl. flassce, flessce, nndl. fles, aengl.
flasce, flaxe, anord. flaska alle „Flasche, Gefäß“ <
germ. *flaχskō(n) „umflochtenes Gefäß, Korbgeflecht“ lässt sich mit dem
Verb flechten verbinden
und bezeichnet ursprünglich ein Gefäß, das zum Schutz vor dem Zerbrechen mit
einem Flechtwerk umgeben ist (so noch ital. fiasco „von einem
Strohgeflecht umhüllte Flasche“). Dt. flechten < german. *fleχte-/a-
setzt die uridg. Wurzel *plek- „flechten“ fort, die z.B.
auch in lat. plectere und griech. plékein „dss.“ vorliegt. Durch
metonymische Übertragung ging die Bedeutung „ein Flasche umhüllendes Flechtwerk“ auf die Flasche selbst über. Das germanische Wort
ist in viele Sprachen entlehnt worden: mlat. flasca, flasco,
flascus, frz. flacon, ital. fiasco, span. frasco,
russ. fljaga, fljaška, böhm. flaše, poln. flasza, flaszka,
lit. pleszka, ungr. palaszk, palatzk, finn. lasku.
Literatur:
Kroonen, Guus 2013: Etymological Dictionary of Proto-Germanic, Leiden-Boston: Brill.
Lloyd, Albert L./Lühr, Rosemarie 1988–: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Bd. 1–. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Rix, Helmut/Kümmel, Martin 2001: Lexikon der indogermanischen Verben: LIV; die Wurzeln und ihre Primärstammbildungen.
Unter Leitung von Helmut Rix und der Mitarbeit vieler anderer bearb.
von Martin Kümmel, Thomas Zehnder, Reiner Lipp, Brigitte Schirmer. 2.,
erw. und verb. Aufl., bearb. von Martin Kümmel und Helmut Rix.
Wiesbaden: Reichert.
Autorin: Sabine Ziegler