Gebäude
Ahd. gibûid st. m. (a-St.?), gibûidi st. n.
(ja-St.), gibû(w)ida st. f. (ō-St.) „Wohnung, Niederlassung,
Gebäude, Aufenthaltsort, Wohnplatz, Gerätschaft, Hausrat“, glossieren lat. habitatio,
supellex, utensilia. Das Wort gibûidi st. n. ist über mhd.
gebūwede, gebuode st. n. „Gebäude“ bis ins nhd. Gebäude
bezeugt; ab dem Mittelhochdeutschen bedeutet es
nur noch „Haus, Gebäude“. Die Formen sind Kollektivbildungen mit ge-/ gi-
und von der uridg. Wurzel *bheuh2- „werden, sein“
> ahd. bû(uu)an „wohnen“ abgeleitet wie auch alabû (siehe dort).
Literatur:
Karg-Gasterstädt, Elisabeth u.a. 1952–: Althochdeutsches Wörterbuch.
Auf Grund der von Elias von Steinmeyer hinterlassenen Sammlungen im
Auftr. der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig bearb. von
Elisabeth Karg-Gasterstädt und Theodor Frings. Bd. 1–. Berlin:
Akad.-Verl.
Kluge, Friedrich 2011: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 25., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter.
Kroonen, Guus 2013: Etymological Dictionary of Proto-Germanic, Leiden-Boston: Brill.
Lloyd, Albert L./Lühr, Rosemarie 1988–: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Bd. 1–. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. 3 Bde. Leipzig 1872-1878.
Autorin: Sabine Ziegler