Etymologie

Gestell

Gestell n. „Regal, Stütz- oder Tragerahmen“ ist seit althochdeutscher Zeit belegt: ahd. gistelli st. n. (ja-St.) „Gestell, Gerät; Lage, Gegend“, mhd. gestelle, frnhd. gestell, dazu gehören auch mndd. gestelle, mndl. gestel(le) „Gestell, Hal­terung“. Das Wort ist auch ins Dänische als gestel entlehnt. Ahd. gistelli ist eine Kol­lek­tivbildung von ahd. stal „Standort, Stelle, Gebäude zum Einstellen von Vieh“, nhd. Stall, das letztlich zu der uridg. Wurzel *steh2- „stehen, sich (auf)stellen“ gehört. Zur Etymologie von stehen (letztlich < uridg. *steh2- „wohin treten, sich hinstellen“) vgl. Ziegler in Bock/Zeilfelder/Ziegler 2013: 208, 232 und hier in den Etymologien unter Stuhl

Literatur:
Bock, Bettina/Zeilfelder, Susanne/Ziegler, Sabine 2013: Deutsche Wortfeldetymologie in europäischem Kontext. Band 2: Der Mensch im Alltag. Hrsg. von Rosemarie Lühr. Wiesbaden: Reichert.
Goebel, Ulrich/Reichmann, Oskar 1986–: Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Begr. von Robert R. Anderson, Ulrich Goebel, Oskar Reichmann. Bd. 1–. Berlin u.a.: de Gruyter.
Grimm, Jacob/Grimm, Wilhelm 1854–1954: Deutsches Wörterbuch. Bd. 1–16 (und Quellenverzeichnis, 1971). Leipzig: Hirzel. (Nachdruck der Erstausgabe 1999: Bd. 1–33) München: Deutscher Taschenbuch-Verlag. Auch als CD-ROM 2004: Der digitale Grimm. Frankfurt am Main: Zweitausendeins. Auch unter: www.woerterbuchnetz.de.
Karg-Gasterstädt, Elisabeth u.a. 1952–: Althochdeutsches Wörterbuch. Auf Grund der von Elias von Steinmeyer hinterlassenen Sammlungen im Auftr. der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig bearb. von Elisabeth Karg-Gasterstädt und Theodor Frings. Bd. 1–. Berlin: Akad.-Verl.
Kluge, Friedrich 2011: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 25., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter.
Kroonen, Guus 2013: Etymological Dictionary of Proto-Germanic, Leiden-Boston: Brill.
Lloyd, Albert L./Lühr, Rosemarie 1988–: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Bd. 1–. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Mit Benutzung des Nachlasses von Georg Friedrich Benecke ausgearbeitet von Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke. 3 Bde. Leipzig 1854-1866. Online auch unter http://woerterbuchnetz.de/BMZ/
Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. 3 Bde. Leipzig 1872-1878.
Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl.
Rix, Helmut/Kümmel, Martin 2001: Lexikon der indogermanischen Verben: LIV; die Wurzeln und ihre Primärstammbildungen. Unter Leitung von Helmut Rix und der Mitarbeit vieler anderer bearb. von Martin Kümmel, Thomas Zehnder, Reiner Lipp, Brigitte Schirmer. 2., erw. und verb. Aufl., bearb. von Martin Kümmel und Helmut Rix. Wiesbaden: Reichert.
 
Autorin: Sabine Ziegler