Habgier
Habgier f. „Gier nach Besitz“ ist ein junges, erst seit dem 18.Jh. bezeugtes Kompositum. Es übernimmt die ältere Bedeutung von Geiz und meint den „Besitz zusammenraffenden Geiz“ im Unterschied zum späteren „sparsamen Geiz“; das davon abgeleitete Adjektiv habgierig ist seit dem 18. Jh. nachweisbar.
Das Vorderglied Hab- gehört zum bereits im Althochdeutschen bezeugten Verb ahd. habēn sw.v. III „haben, ergreifen, festhalten, besitzen“, das auch in aisl. hafa „haben, ergreifen, fassen“, got. haban „dss.“ (< urgerman. *χaƀēje/a-) sowie in asächs. hebbian sw.v.I, aengl. habban „haben, halten; fassen, ergreifen, in Gewahrsam nehmen, festnehmen“ u.a. (< urgerman. *χaƀje/a‑) bezeugt ist und auf eine Wurzel uridg. *keh2p- „fassen, schnappen, ergreifen“ zurückgeht. Vgl. auch lat. capere „ergreifen, fassen“, griech. káptō „schnappen, schlucken“ sowie lett. kàmpju „fassen, ergreifen“ und die alte Partizipialbildung aisl. hǫfundr „Urheber; Richter“(< urgerman. Ptz. *χaƀund- < uridg. *kh2p-t-).
Zur Etymologie von Gier siehe dort.
Literatur:
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Autorinnen: Bettina Bock und Sabine Ziegler