Etymologie

Herd

Herd m. „Koch- und Backstelle im Haus“, ahd. herd st. m. (a-St., 9. Jh.), geht zusammen mit as. herth, mndd. hērt „Herd, Feu­er­stelle“; mndl. hert, nndl. haard, (dial.) heerd „Herd, Feuerstelle“; afries. herth, hirth, nfries. hurd „Herd, Feuerstelle“; aengl. heorđ, mengl. herth, nengl. hearth „Herd, Feu­erstelle“ auf wgerm. *χerþa- m. zurück. Ohne Dental gehören aisl. hyrr „Feuer“ und got. hauri „Kohle, (pl.) Kohlenfeuer“ (< *χuri̯a‑) dazu. Außergermanisch lassen sich – mit abweichenden Suffixen – lat. carbo „Kohle“(< *ker-bhōn-) und lit. kárštas „heiß“, lett. kaȓsts „heiß, hitzig, schnell“ (< *kor-sto-) anschließen. Eine verbale Ab­lei­tungsbasis ist nicht auffindbar, es ist also von einer nominalen Wurzel *ker- „heiß; Brenn­stoff“ auszugehen.
Benennungsmotiv für die Grundbedeutung und die Bezeichnung im Wortfeld „Haus“ ist: <IST: heiß/HAT: Brennstoff>.

EWA: Lloyd, Albert L./Lühr, Rosemarie 1988–: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Bd. 1–. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, s.v. herd.
Kluge, Friedrich 2002: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 24., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter, s.v. Herd.
Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl., s.v. Herd.

Autorin: Bettina Bock