Hof
Hof
m.
„zu einem Gebäude(komplex) gehörender, abgeschlossener Platz“, ahd. hof m. (a-St.) „Vorhof;
Bauernhof; Wirtschaftshof; Herrscherhof“ (9. Jh.) hat Entsprechungen in
anderen germanischen Sprachen: z.B. in as. hof
m. „fürstlicher Hof, eingeschlossener Platz; (Pl.) Haus, Gebäude“, mndd. hof m./n. „Hof, Wohnsitz des Königs“,
mndl. hof (‑v‑) m./n., nndl. hof
„fürstlicher Hof, eingeschlossener Platz“, aengl. hof n. „Haus, Halle, Gebäude, Wohnung, Tempel“, aisl. hof n. „Tempel, Fürstenhof“, langobard.
hof- (in hoberos „Hofeinbruch“ und ovescario
„Verwaltungsbeamter des Hofes“). Zugrunde liegt urgerman. *χufa- m. „Komplex aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden“
< vorurgerm. *kúpo-. Es handelt
sich dabei um eine Ableitung von der Verbalwurzel uridg. *keu̯p- „sich wölben“, vgl. lit. kuprà
„Hocker, Buckel“, lett. kuprs
„bucklig, höckerig“. Benennungsmotiv ist also die Lage auf einem Hügel mit
metonymischem Bedeutungswandel „das auf einem Hügel Befindliche“ > „Komplex
aus Wohn- und Wirtschaftsgebäuden“.
Benennungsmotiv für die Grundbedeutung ist:
<IST: auf einem Hügel>.
EWA:
Lloyd, Albert L./Lühr, Rosemarie 1988–: Etymologisches Wörterbuch des
Althochdeutschen. Bd. 1–. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, s.v. hof.
Kluge,
Friedrich 2002: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr.
Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 24., durchges. und erw. Auflage. Berlin
u.a.: de Gruyter, s.v. Hof.
Pfeifer,
Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2.,
durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl., s.v. Hof.
Autorin: Bettina Bock