Hopfen
Ahd. hopfo swm., mhd. hopfe swm., frnhd. hopfe, hopfen, nhd. hopfe ist nur im Westgermanischen bezeugt, as. -hoppo, mndd. hoppe, hoppen m., mndl. hoppe, huppe, hop f. "Hopfen". Die Vorform germ. *χuppan- enthält eine Doppeltenuis, die sich lautgesetzlich auf -ƀn- zurückführen lässt, den schwachen Stamm der n-Flexion. Damit kann das Wort an eineWurzel germ. *χuƀ- angeschlossen werden, die s-lose Variante von urgerm. *skuƀ- < vorurgerm. *skubh-, die in aisl. skúfr m. "Quaste, Büschel", fär. skúvur m. "Quaste", nnorw. skūv m. "Quaste,Troddel" vorliegt (Lühr 1988: 234; EWA 2009: 1134). Benennungsmotiv ist beim Hopfen demnach die Dolde.
Kluge/Seebold 2011: 424f. hält an der älteren Annahme fest, dass die Herkunft von hopfo "unklar" sei und dass das Wort mit aisl. humli, ae. hymele f. "Hopfen"zu verknüpfen sei, ohne jedoch eine Erklärung für die Lautentwicklung zu bieten. Auch wird die hier referierte Etymologie von Lühr 1988 nicht widerlegt.
Zu mittellat. humulus und seinen möglichen germanischen, slawischen und finno-ugrischen Entsprechungen vgl. Genaust 1989: 294.
Lit.
EWA 2009: Albert L. Lloyd/Rosemarie Lühr, Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen Band IV: gâba - hylare, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Genaust 1989: Helmut Genaust, Etymologisches Wörterbuch der botanischen Pflanzennamen, 3. vollständig überarbeitete und erweiterte Ausgabe.Basel: Springer.
Kluge/Seebold 2011: Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearbeitet von Elmar Seebold, 25. Auflage, Berlin: de Gruyter.
Lühr 1988: Rosemarie Lühr, Expressivität und Lautgesetze im Germanischen, Heidelberg: Winter.