Kardamom
Mhd. kardamôm stm., kardamuome swf., kardamœmel stn., änhd. Kardamomen Pl., Kardamömlein n. Pl., nhd. Kardamom m. "als Gewürz verwendete Frucht der Kardamompflanze" ist entlehnt aus griech. καρδάμωμον n. [kardámômon] "ds.". Die Herleitung im Griechischen ist strittig.
Nach Beekes 2010: 643 ist καρδάμωμον [kardámômon] haplologisch verkürzt aus *καρδαμ-άμωμον, mit dem Vorderglied κάρδαμον n. "Gartenkresse, Lepidium sativum" und dem Hinterglied άμωμον n. "Schwarzer Kardamom, Amomum subulatum". Was aber die scharf schmeckende Gartenkresse mit dem würzigen Kardamom zu tun hat, wird nicht klar, und die Annahme, dass man ein Gewürz mit einem Kompositum aus zwei undurchsichtigen Lehnwörtern bezeichnet, ist zumindest nicht naheliegend.
Wahrscheinlicher ist, dass der Anklang an κιννάμωμον [kinnámômon] n. "Zimt" zur paretymologischen Umgestaltung eines wohl südostasiatischen Wortes geführt hat, das nicht überliefert ist.
Lit.
Beekes 2010: Robert S.P. Beekes, Etymological dictionary of Greek, Leiden: Brill.