Klingel
Klingel
f.
„Vorrichtung, um über einer lauten Ton jemanden aufzufordern, zum Klingenden zu
kommen“ ist seit der 1. Hälfte
des 17. Jh. bezeugt: sonette, eine
klingel oder schelle (Opitz poet. 54, DWb
s.v. Klingel). Das Substantiv ist zum Verbum klingeln zurückgebildet, so führt Stieler klingeln, aber nicht Klingel
an. Das Verb klingeln
geht auf ahd.
klingilōn (8. Jh.) zurück, eine Frequentativbildung zu klingen. Das Verb klingen, ahd. klingan st.
(8. Jh.), ist onomatopoetisch. Ob sich klingen, das ansonsten nur noch in mndd. klingen, mndl. clinghen „hell tönen,
erschallen, rauschen, plätschern“ bezeugt ist, auf eine Wurzel uridg. *glengh- zurückführen lässt,
ist wegen fehlender Gleichungen mit anderen Sprachen zweifelhaft.
Das
Benennungsmotiv für die Grundbedeutung ist: <TUT: hell tönen>, für die
Bezeichnung im Wortfeld „Haus“: <FUNKTION: hell tönen, um die Aufmerksamkeit
der Bewohner für einen Gast an der Tür zu wecken>.
DWb: Grimm, Jacob/Grimm, Wilhelm
1854–1954: Deutsches Wörterbuch. Bd. 1–16 (und Quellenverzeichnis, 1971).
Leipzig: Hirzel. (Nachdruck der Erstausgabe 1999: Bd. 1–33) München:
Deutscher Taschenbuch-Verlag. Auch als CD-ROM 2004: Der digitale Grimm.
Frankfurt am Main: Zweitausendeins. Auch unter: www.woerterbuchnetz.de.
Kluge,
Friedrich 2002: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich
Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 24., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de
Gruyter, s.vv. klingeln, klingen
Pfeifer,
Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2.,
durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl., s.v. klingen, klingeln.
Pokorny,
Julius 2002: Indogermanisches etymologisches Wörterbuch. 2 Bde. 4. Aufl. Bern,
Stuttgart: Francke, s.v. 4.
gal-gh-.
Autorin: Bettina Bock