Körperverletzung
Körperverletzung f. „in einer
körperlichen Misshandlung oder einer Beschädigung der Gesundheit eines anderen
bestehendes Delikt“ wurde 1731 von Dietrich H. Kemmerich in seiner
lateinischen Form violatio corporis geprägt, als erster Beleg für den
deutschen Begriff konnte die Textstelle War die Verletzung blos durch die
Dazwischenkunft anderer Ursachen tödlich (zufällig tödliche Verletzung, laes.
per accidens leth.) so ist die That nach den Grundsätzen blosser Körperverletzungen,
und der versuchten Tödung zu bestrafen aus dem Jahre 1801 ermittelt
werden. Das lateinische Vorbild zeigt, dass Körperverletzung
ein echtes Determinativkompositum (aus Körper, ab mittelhochdeutscher
Zeit bezeugt, ein Lehnwort aus lat. corpus, und Verletzung, zum
Verb verletzen „schädigen“, ahd. (gi-)lezzen
„zurückhalten, verletzen, schädigen“) mit einem Verbalabstraktum im Hinterglied
ist.
Literatur:
Deutsches Wörterbuch.
Bd. 1–16 (und Quellenverzeichnis, 1971). Leipzig: Hirzel. (Nachdruck
der Erstausgabe 1999: Bd. 1–33) München: Deutscher Taschenbuch-Verlag.
Auch als CD-ROM 2004: Der digitale Grimm. Frankfurt am Main:
Zweitausendeins. Auch unter: www.woerterbuchnetz.de.
Kluge, Friedrich 2011: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 25., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter.
Lloyd, Albert L./Lühr, Rosemarie 1988–: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Bd. 1–. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl.
Autorin: Sabine Ziegler