Etymologie

Kohlrabi

Das seit dem 17.Jh. bezeugte Wort Kohlrabi "Brassica oleracea var. gongylodes L." konkurriert mit dem Synonym Rübkohl, das seit dem 18.Jh. belegt ist und im Schweizerdeutschen heute noch verwendet wird. Daneben ist seit dem frühen 18.Jh. auch Rübenkohl bezeugt als Bezeichnung für die Steckrübe (Brassica napus subsp. rapifera).
Als Basis der Entlehnung von Kohlrabi und Rüb(en)kohl dienten zwei verschiedene Quellen: Zum einen führt lat. rava caulis durch Lehnübersetzung zu dt. Rübenkohl und Rübkohl, zum anderen beruht Kohlrabi auf ital. cavolo rapa mit den dialektalen Varianten calarabi, colrabi, cauliravi "Kohl-Rübe" (Pfeifer1993: 687; Kluge/Seebold 2011: 512) zu dt. Kohlrabi. Die Vertauschung der Kompositionsglieder geschieht demnach im Italienischen, nicht erst im Deutschen.
Problematisch ist die Beleglage, da das früher bezeugte Kohlrabi auf ein italienisches, das etwas später bezeugte Rübkohl auf ein lateinisches Vorbild zurückgeht. Pfeifer 1993: 687 scheint das auf einen Überlieferungszufall zurückzuführen, was natürlich möglich ist.

Lit.
Kluge/Seebold 2011: Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearbeitet von Elmar Seebold, 25. Auflage, Berlin: de Gruyter.
Pfeifer 1993: Wolfgang Pfeifer, Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, 2. Auflage, Berlin: Akademie-Verlag.