Kollektivität
Die
drei Wörter Kollegium, Kollektiv und Kollektivität gehören zu einer umfangreichen Wortfamilie, deren
Elemente zum einen teils direkt oder indirekt aus dem Lateinischen entlehnt
wurden, vgl.
z. B. lat. collēgium, -ī n. „Kollegium, Amtsgemeinschaft; (religiöse) Bruderschaft; Verein;
Zunft, Gilde“. Zum
anderen erfolgte teils nach der Entlehnung eine Weiterentwicklung auf
neulateinischer Basis, vgl. z. B. noch: kollegial, Kolleg).
Zugrunde liegt allen Wörtern lat. collēga,
-ae f. „Amtsgenosse“, das im
16. Jh. entlehnt wurde und zu lat. lēx,
‑gis f. „Gesetz“ gehört, das im Sinne
von „Sammlung (von Rechtsvorschriften)“ zu lat. legere „lesen, sammeln“ und weiter zu uridg. *leĝ- „sammeln, auflesen“ gehört. Das Benennungsmotiv im Kontext
„soziale Gemeinschaft“ ist die Gemeinschaft von Amtsgenossen
De Vaan, Michiel 2008: Etymological Dictionary of Latin and the other Italic Languages. Leiden,
Boston: Brill. (Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series 7), s.v. lēx.
Kluge, Friedrich 2002: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich
Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 24., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de
Gruyter,
s.v. Kollege.
Pfeifer,
Wolfgang
(Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des
Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl., s.v. Kollege.
Autorin: Bettina Bock