Lampe
Lampe f. „als Träger einer künstlichen Lichtquelle (besonders
von Glühbirnen) dienendes, je nach Zweck sehr unterschiedlich gestaltetes,
hängendes, stehendes oder auch frei bewegliches Gerät“ ist seit
dem Mittelhochdeutschen belegt. Mhd. lampe, mndd. lampe, mndl. lamp(e)
„Lampe, Fackel“ sind Entlehnungen über frz. lampe und spätlat. lampas
( > ital. lampa) mit der aus obliquen Kasus stammenden Nebenform lampada
(> port. lampião „Laterne, Lampe“, span. lámpara „Leuchte“)
aus griech. lampás „Fackel“, das zu dem Verb griech. lámpein
„leuchten, scheinen“ gehört. Dieses Verb weist zusammen mit heth. lāp(p)-
„glühen“ und urkelt. *laske/o- „verbrennen“ auf eine
uridg. Wurzel *leh2p- „(auf)leuchten, brennen“. Nominale
Formen sind apreuß. lopis, lit. lópė „Fackel, Licht“, lett. lāpa
„Fackel“ sowie
air. lasar ā, f. „Flamme, Feuer“, kymr. llachar „leuchtend“ und
air. lasamain i-St. „Fackel, Lampe“. Im
Griechischen ist das ursprüngliche n-Infix des Verbs fest geworden und
in die nominalen Bildungen übergegangen. Die spätlat. Nebenform lampada
ist in mhd. lampâde, frnhd. lampad(e) „Lampe, Fackel“ sowie im
Englischen bis ins 19. Jh. in der Form lampad bezeugt, danach schwindet
sie. Lat. lampas
bzw. frz. lampe sind auch in engl. lamp, dän. norw. lampe,
schwed. lampa, isl. lampi, lit. lempa, finn. -lamppu
in öljylamppu „Öllampe“ und estn. lamp entlehnt.
Literatur:
ALEW = Hock, Wolfgang (Hrsg.): Altlitauisches Etymologisches Wörterbuch. Im Druck. Heidelberg: Winter.
Beekes, Robert S.P. 2009: Etymological Dictionary of Greek. Amsterdam: Brill.
De Vaan, Michiel 2008: Etymological Dictionary of Latin and the other Italic Languages. Leiden, Boston: Brill. (Leiden Indo-European Etymological Dictionary Series 7).
Dictionary of the Irish Language. Electronic version: http://www.dil.ie/.
Goebel, Ulrich/Reichmann, Oskar 1986–: Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Begr. von Robert R. Anderson, Ulrich Goebel, Oskar Reichmann. Bd. 1–. Berlin u.a.: de Gruyter.
Grimm, Jacob/Grimm, Wilhelm 1854–1954: Deutsches Wörterbuch.
Bd. 1–16 (und Quellenverzeichnis, 1971). Leipzig: Hirzel. (Nachdruck
der Erstausgabe 1999: Bd. 1–33) München: Deutscher Taschenbuch-Verlag.
Auch als CD-ROM 2004: Der digitale Grimm. Frankfurt am Main:
Zweitausendeins. Auch unter: www.woerterbuchnetz.de.
Kloekhorst, Alwin 2008: Etymological Dictionary of the Hittite Inherited Lexicon. Leiden: Brill.
Kluge, Friedrich 2011: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 25., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter.
Kroonen, Guus 2013: Etymological Dictionary of Proto-Germanic, Leiden-Boston: Brill.
Matasović, Ranko 2009: Etymological Dictionary of Proto-Celtic. Leiden & Boston: Brill.
Mittelhochdeutsches Wörterbuch.
Mit Benutzung des Nachlasses von Georg Friedrich Benecke ausgearbeitet
von Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke. 3 Bde. Leipzig 1854-1866.
Online auch unter http://woerterbuchnetz.de/BMZ/
Lexer, Matthias: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. 3 Bde. Leipzig 1872-1878.
OED = Oxford English Dictionary. www.oed.com.
Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl.
Rix, Helmut/Kümmel, Martin 2001: Lexikon der indogermanischen Verben: LIV; die Wurzeln und ihre Primärstammbildungen.
Unter Leitung von Helmut Rix und der Mitarbeit vieler anderer bearb.
von Martin Kümmel, Thomas Zehnder, Reiner Lipp, Brigitte Schirmer. 2.,
erw. und verb. Aufl., bearb. von Martin Kümmel und Helmut Rix.
Wiesbaden: Reichert.
Autorin: Sabine Ziegler