Leuchte
Leuchte f. „Lampe; tragbares Licht“, ahd. liuhta
f. ō-St. „Leuchte, Lampe“ (EWA V: 1389), mhd. liuhte, liechte „Gerät zum
Leuchten, Helligkeit, Glanz“, md. lūchte, mndd. lüchte, mndl. luchte
„Leuchte, Laterne“ stammen aus urgerman. *leuχtō-, einer Ableitung zu
dem Verb leuchten (zur Etymologie siehe unter Licht). Ebenso ist Leuchter
m. „Vorrichtung für eine oder mehrere Kerzen bzw. kleine (wie Kerzen geformte)
Lampen“, ahd. liuhtāri* m. ja-St., mhd. liuhtære m. „Leuchter; candelabrum“,
mndd. lüchter(e), lochter, mndl. luchter, afries. liāchtere
oder lichtere eine von demselben Verb
leuchten abgeleitete Gerätebezeichnung mit dem Suffix urgerman. *‑āra‑ (EWA
V: 1390). Mndd. lüchte und lüchter(e) sind die Entlehnungsgrundlage für finn. lyhty
„Laterne“ und estn. lühter „Leuchte“. Die Übertragung des Begriffs Leuchte
auf eine kluge Person (eine Leuchte = „führender Vertreter“ der
Wissenschaft) geschieht in Anlehnung an Plinius des Älteren Ausdruck
lūx
doctrīnārum altera „die andere/zweite Leuchte der Wissenschaft“ (für
Cicero; Plinius
Nat.Hist. 17,6 (www.perseus.tufts.edu/hopper/); Pfeifer s.v. Die erste Leuchte
der Wissenschaft ist bei Plinius Homer).
Literatur:
Karg-Gasterstädt, Elisabeth u.a. 1952–: Althochdeutsches Wörterbuch.
Auf Grund der von Elias von Steinmeyer hinterlassenen Sammlungen im
Auftr. der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig bearb. von
Elisabeth Karg-Gasterstädt und Theodor Frings. Bd. 1–. Berlin:
Akad.-Verl.
Kluge, Friedrich 2011: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 25., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter.
EWA = Lloyd, Albert L./Lühr, Rosemarie 1988–: Etymologisches Wörterbuch des Althochdeutschen. Bd. 1–. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht.
Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl.
Autorin: Sabine Ziegler