Liege
Liege f. „Bett, Schlafstelle, Lager zum Ruhen“ ist erst
in der ersten Hälfte des 20. Jh.s vielleicht als Reimwort zu Wiege oder Stiege
oder entsprechend diesem Ableitungstyp gebildet worden. Zugrunde liegen gemeingermanische
starke Verben: 1. german.
*leg‑a‑ in got. ligan „liegen“ sowie 2. german. *leg-ja- (dies möglicherweise eine innergermanische
Stamm-Umbildung von german. *leg-e/a- zu german. *leg-je/a- nach
dem Verbum german. *sit‑ja- „sitzen“, vgl. LIV²: 398 Anm. 5) in ahd. liggen,
mhd. ligen, asächs. liggian, mndd. lig(g)en, mndl. ligghen,
nndl. liggen, ae. licgan, engl. to lie, anord. liggja,
schwed. ligga, alle „liegen“. Dieses Verb ist auch in griech. lékhetai
„liegt“, air. 3.Sg. laigid „liegt“, 3.Pl. legaid „liegen“,
falisk. lecet „liegt“ und toch. B. lyaśäṃ „liegt“ bezeugt, die
alle auf eine thematische Bildung uridg. *legh-e/o- „liegen“
weisen. In den nominalen Ableitungen dieser Wurzel findet man häufig
Begriffe für „Lagerstatt, Bett“, etwa griech. lékhos, léktron
„Lager, (Ehe-) bett“, lat. lectus „Lagerstatt, Bett“, air. lige „Bett,
Lager“, aksl. lože „Lager, Bett“.
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von Martin Kümmel, Thomas Zehnder, Reiner Lipp, Brigitte Schirmer. 2.,
erw. und verb. Aufl., bearb. von Martin Kümmel und Helmut Rix.
Wiesbaden: Reichert.
Autorin: Sabine Ziegler