Lüster
Lüster m. „meist prunkvoller,
mit Prismen aus Glas reich verzierter Kronleuchter“ (erster Beleg von 1815: Es war ein großes, gemahltes Zimmer mit hellglänzendem Fußboden; ein krystallener Luster hieng an der Decke und Ottomannen von reichen Stoffen standen an den Wänden umher, nach DTA) hat weitere Bedeutungen: „stark glänzender, meist in verschiedenen Farben
schillernder Überzug auf Glas, Porzellan, Keramik“, „leichter, glänzender,
dicht gewebter Stoff meist aus Baumwolle“, „metallähnlicher, samtiger Glanz
in Farben“ und „Appretur, die dem Leder einen leichten Glanz verleiht oder
die Leuchtkraft der Farben erhöht.“ Das Wort ist eine Entlehnung aus frz. lustre m., das ebenfalls diese
Bedeutungsbreite aufweist und aus ital. lustro „Glanz, Ruhm“ stammt.
Zugrunde liegt das lateinische Verb lūstrāre „hell machen, beleuchten;
reinigen“, eine Ableitung von lat. lūstrum „Reinigungsopfer“. Beide gehören zu der im lateinischen Wurzelnomen lūx f. „Licht“
vorliegenden uridg. Wurzel *leuk- „leuchten, hell werden“, die auch in anderen indogermanischen
Sprachen gut bezeugt ist (LIV²:
418).
Literatur:
DTA = www. deutschestextarchiv.de.
Duden = Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Hg.) 2000: Duden – Das große Wörterbuch.
Mannheim: Verlag Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG.
CD-ROM auf der Basis der 3., völlig neu bearb. und erw. Auflage der
Buchausgabe in 10 Bänden (1999).
DWDS = Das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache des 20.Jahrhunderts. www.dwds.de.
Grimm, Jacob/Grimm, Wilhelm 1854–1954: Deutsches Wörterbuch.
Bd. 1–16 (und Quellenverzeichnis, 1971). Leipzig: Hirzel. (Nachdruck
der Erstausgabe 1999: Bd. 1–33) München: Deutscher Taschenbuch-Verlag.
Auch als CD-ROM 2004: Der digitale Grimm. Frankfurt am Main:
Zweitausendeins. Auch unter: www.woerterbuchnetz.de.
Autorin: Sabine Ziegler