Pult
Pult n. „tischartiges Gestell mit schräger Fläche“ (zum
Auflegen von Papieren, Büchern und ähnlichem). Im 14. Jh. als spätmhd. pulpit,
pulpet „(Lese-, Schreib-) pult“ (oft mit einer verschließbaren Lade) aus
lat. pulpitum „bretterner Aufbau, Brettergerüst, Bühne“ entlehnt. Eine
volksetymologische Umgestaltung der zweiten Silbe führt im 16. Jh. vereinzelt zu
Formen wie frnhd. pulbret, pultbret. Allgemein aber wird mhd. pulpet, pulpit schon im 16. Jh. zu
frnhd. pulpt, polpt verkürzt, auch in
den Komposita frnhd. polpt-, pulptdecke und polpt-, pulpttuch.
Ebenfalls entlehnt sind ne. pulpit,
nfrz. pupitre, nschwed. pulpet, nisl. púlt.
Literatur:
Goebel, Ulrich/Reichmann, Oskar 1986–: Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Begr. von Robert R. Anderson, Ulrich Goebel, Oskar Reichmann. Bd. 1–. Berlin u.a.: de Gruyter.
Grimm, Jacob/Grimm, Wilhelm 1854–1954: Deutsches Wörterbuch.
Bd. 1–16 (und Quellenverzeichnis, 1971). Leipzig: Hirzel. (Nachdruck
der Erstausgabe 1999: Bd. 1–33) München: Deutscher Taschenbuch-Verlag.
Auch als CD-ROM 2004: Der digitale Grimm. Frankfurt am Main:
Zweitausendeins. Auch unter: www.woerterbuchnetz.de.
Kluge, Friedrich 2011: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 25., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter.
Mittelhochdeutsches Wörterbuch.
Mit Benutzung des Nachlasses von Georg Friedrich Benecke ausgearbeitet
von Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke. 3 Bde. Leipzig 1854-1866.
Online auch unter http://woerterbuchnetz.de/BMZ/
Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. 3 Bde. Leipzig 1872-1878.
Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl.
Autorin: Sabine Ziegler