Republik
Republik f. „Staatsform
oder Staat mit dem Volk als souveräner Macht, das selbst oder über
Repräsentanten die Regierenden für eine bestimmte Zeit wählt“ wurde in der 2. Hälfte des
16. Jh. aus lat. rēs pūblica,
rei pūblicae f. „Gemeinwesen, Staat(swesen), Staatsverwaltung,
Staatsgewalt“, wörtlich „öffentliche Sache“, entlehnt. Die Verbindung setzt
sich aus dem Substantiv lat. rēs,
rei f. „Sache, Ding“ und dem Adjektiv lat. pūblicus „zum
Volk gehörig, öffentlich, staatseigen“ zusammen. Die Anwendung bezog sich
zunächst auf die römischen Verhältnisse. Dabei waren verschiedene Schreibungen
im Gebrauch: Respublic(a), Respublick, im 17. Jh. unter französischem Einfluss Republique
sowie die heute gültige Form. Im Anschluss an die Französische Revolution
gewann Republik als Antonym zu Monarchie,
Despotie und Diktatur die
moderne Bedeutung „bürgerlich-freiheitliche Staatsform, deren Regierung
aus einer vom Volke demokratisch gewählten Körperschaft besteht“. Das Wort
wurde so im 18. und 19. Jh. zum ideologischen Schlagwort des aufstrebenden
Bürgertums.
Kluge, Friedrich 2002: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich
Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 24., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de
Gruyter,
s.v. Republik.
Pfeifer, Wolfgang
(Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des
Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl., s.v.
Republik.
Autorin: Bettina Bock