Ring
Ring
m. ist
seit dem 8. Jh. belegt: ahd. (h)ring
(asächs. hring) <
urgerm. *χrenǥa- m. (vgl.
entlehntes finn. rengas „Ring“;
anord. hringr [auch: „Schwert,
Schlange, Schiff“], asächs. hring,
aengl. hring, afries. hring, mndl. rinc); aksl. krǫgъ, russ. krug „Kreis,
runde Scheibe“ und vielleicht umbr. cringatro „Schulterband“ < uridg. *(s)krengu̯- „sich krümmen, schrumpfen“. Das
Substantiv bezeichnete also etwas, das kreisförmig oder bogenförmig gekrümmt
ist. Die metaphorische Übertragung von solchen Gegenständen auf eine Versammlung im Sinne eines ringförmigen
Zusammenschlusses von Menschen, wie sich z. B.
in der Glossierung von lat. congregātio f.
„Versammlung“ belegt ist, findet
sich auch in anderen germanischen Sprachen; das Phänomen begegnet zudem beim
synonymen Kreis.
Kluge, Friedrich 2002: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich
Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 24., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de
Gruyter,
s.v. Ring.
LIV: Rix, Helmut/Kümmel,
Martin 2001: Lexikon der indogermanischen
Verben: LIV; die Wurzeln und ihre Primärstammbildungen. Unter Leitung von
Helmut Rix und der Mitarbeit vieler anderer bearb. von Martin Kümmel, Thomas
Zehnder, Reiner Lipp, Brigitte Schirmer. 2., erw. und verb. Aufl., bearb. von
Martin Kümmel und Helmut Rix. Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert-Verlag.
s.v. *(s)krengu̯-.
Lühr, Rosemarie
1988: Expressivität
und Lautgesetz im Germanischen. Monographien zur
Sprachwissenschaft 15. Heidelberg: Winter.
Pfeifer, Wolfgang
(Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des
Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl., s.v.
Ring.
Untermann, Jürgen 2000: Wörterbuch des Oskisch-Umbrischen.
Heidelberg: Winter, s.v. cringatro.
Autorin: Bettina Bock