Sockelleiste
Das
Determinativkompositum Sockelleiste f. „schmale Latte aus Holz, Kunststoff, Metall oder anderem Material, die
die Fuge zwischen Fußboden und Wand abdeckt“ ist erst
in der ersten Hälfte des 19. Jh. belegt: Sockelleiste aus Haustein (Kallenbach, Georg Gottfried 1846: Geschichtsabriss der
deutsch-mittelalterlichen Baukunst zu einem Atlas mit bildlich geometrischen
Darstellungen auf 48 Blaettern. München: Verlag des lithographischen
Instituts von Zach, S. 2). Das Grundwort und Hinterglied Leiste, ahd. līsta sw. f.
(n-St., 10. Jh.), as. līsta,
mhd. und mndd. līste,
mndl. lijst(e), ndl. lijst, aengl. līste, engl. list, geht auf wgerm. līstō(n)- f.
„Leiste, Rand, bandförmiger Streifen, Saum, Borte“ zurück. Die weitere
Etymologie ist ungeklärt. Ein Zusammenhang mit ahd. leist st. m. (i-St. ?) „Spur; Leisten“ ist semantisch nicht
gut vermittelbar. Semantisch ansprechender ist hingegen der Anschluss an die
Wurzel uridg. *lei̯ĝ- „binden“: *lei̯ĝ-steh2- (zum
Sekundärsuffix ‑steh2- vgl.
Krahe/Meid 1967: 163 f.) > urgerman. *līstō-
(mit Konsonantenschwund vor ‑st-)
„Binde; Angebundenes“.
Zum Bestimmungswort und Vorderglied Sockel siehe dort.
Benennungsmotiv für die Bezeichnung im
Wortfeld „Haus“ ist: <FUNKTION: Abschluss>.
Kluge, Friedrich 2002: Etymologisches
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Berlin: de Gruyter.
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Martin 2001: Lexikon der indogermanischen
Verben: LIV; die Wurzeln und ihre Primärstammbildungen. Unter Leitung von
Helmut Rix und der Mitarbeit vieler anderer bearb. von Martin Kümmel, Thomas
Zehnder, Reiner Lipp, Brigitte Schirmer. 2., erw. und verb. Aufl., bearb. von
Martin Kümmel und Helmut Rix. Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert-Verlag, s.v.
*lei̯ĝ-.
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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl.
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s.v. 4. leig-.
Autorin: Bettina Bock