Türangel
Das Determinativkompositum Türangel f. „drehbare Vorrichtung, mit
der die Tür am Pfosten befestigt ist“ ist seit dem 15. Jh. belegt. Das
Grundwort und Hinterglied Angel geht
auf ahd. angul st. m. (a-St)
„(Angel-)Haken“ (9. Jh.) zurück. Das Wort hat Entsprechungen in fast allen
germanischen Sprachen, vgl. z.B. as. angul,
mndd. angel, mndl. ang(h)el, aengl. angul, nengl. angle,
aisl. ǫngull, die auf eine Grundform
germ. angulaz führt. Dieses Nomen
gehört mit grammatischem Wechsel zu uridg. *h2enkulos
„gebogen; Gebogenes“, vgl. gr. agkúlos
„gebogen, krumm“, agkúlē f.
„Schlinge am Wurfspieß, Riemen; Haken; Türangel“. Zugrunde liegt eine Wurzel
uridg. *h2enk- „biegen“.
Benennungsmotiv für die Grundbedeutung
und die Bezeichnung im Wortfeld „Haus“ ist: <IST: gebogen>. Zum Vorderglied Tür siehe dort.
DWb: Grimm, Jacob/Grimm, Wilhelm
1854–1954: Deutsches Wörterbuch. Bd. 1–16 (und Quellenverzeichnis, 1971).
Leipzig: Hirzel. (Nachdruck der Erstausgabe 1999: Bd. 1–33) München:
Deutscher Taschenbuch-Verlag. Auch als CD-ROM 2004: Der digitale Grimm.
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Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993:
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Autorin: Bettina Bock