Türrahmen
Das
Grundwort und Hinterglied des Determinativkompositums Türrahmen m. „in der Mauer
verankerter äußerer Rahmen, an dem die Tür befestigt ist“ (gut bezeugt
ab dem 18. Jh.), Rahmen, geht auf ahd. ram st.
m./f. (a-St., i-St. ?), rama st. f.
(ō-St.) „Säule,
Stütze, Webrahmen“ (nur als Glossen in Handschriften des 12./13. Jh.) zurück.
Innergermanisch gehören mndd., mndl. rāme m., ndl. raam n.
„Rahmen“ dazu. Außergermanische
unmittelbare Entsprechungen fehlen. Besonders naheliegend scheint eine
Verbindung mit as. hrama, mengl. rame „Skelett“, so dass sich ein
germanische Grundform *hramō f. ergibt. Vorgerm. *krom-eh2- findet eine Entsprechung in russ. (regional) krómy
Pl. „Webstuhl“. Damit ist für uridg. *krom-(eh2-)
eine Grundbedeutung „Lattengestell“ anzunehmen. Eine ähnliche Bedeutung
zeigen as. hrōst „Sparrenwerk des
Daches“ und russ. krósno „Webstuhl;
Stück Leinwand“. Vielleicht handelt es sich also um unterschiedliche
Ableitungen zu einer gemeinsamen Wurzel: vorgerm. *kro/ō-mā- und *krō-st- und
vorslaw. *kro-do- (?, mit
Weiterbildung?) zu uridg. *kre- oder *kreH-? Wenn *kreh2-
„aufhäufen (?)“ vorliegen sollte, lassen sich weitere Wörter anschließen (siehe IEW und
LIV; die Zusammenhänge der baltoslawischen Wörter sind aber aufgrund der belegten
Lautformen schwierig, vgl. Derksen ebd.). Vorgerm. *kro-mā- erklärt sich dann als *kroh2-m-éh2-
mit Verlust des Laryngals durch folgenden Akzent vor unsilbischen Resonant
(gemäß Lex Dybo) und *krō-st- als *kroh2-st-.
Ein
Benennungsmotiv ist nicht ermittelbar. Vielleicht ist aber die Grundbedeutung
der Wurzel *kreh2- ein
konkretes „Aufhäufen von Latten o.Ä.“, so dass der Bezug auf Latten, Balken
usw. schon prototypisch zur Wurzel gehört.
Zum Vorderglied Tür siehe dort.
Derksen, Rick 2008: Etymological dictionary of the
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*kreh2-.
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Pokorny,
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s.vv. krā[u]-, kred-.
Autorin: Bettina Bock