Etymologie

Türschloss

Das Determinativkompositum Türschloss n. „Einrichtung, um eine Tür zu fest zu verschließen“ ist eine verdeutlichende Bildung zu Schloss < ahd. sloz/slōz st. n. (a-St.) „Schloss, Riegel, Umschließung, Verschluss; Schluss, Schluss­­folgerung (Lehnbedeutung nach lat. conclūsio f. „Schlussfolgerung“), Beschluss“ (8. Jh.). Grundbedeutung ist „Türverschluss“. Seit dem 13. Jh. werden auch Burgen als Schloss bezeichnet, da sie einen „abgesperrten Gebäude­komplex“ umfassen. Später entfiel diese Sperrfunktion und Schloss wurde allgemein zum Be­griff für repräsentative Herren- und Herrschersitze. Ahd. sloz/slōz geht zusammen mit andfrk. slot, as. slot/slōt zurück auf urgerman. *sklauta-, die Kürzung des Wurzel­vokals im Althochdeutschen und Altsächsischen ist also sekundär, bedingt durch die Stel­lung in geschlossener Silbe. Zusammen mit ahd. sluzzil „Schlüssel“ und sliozan „schließen“ gehört das Wort zu uridg. *(s)kleh2ṷ-d- (neben *(s)kleh2ṷ- in lat. clavis und gr. klēís, beide „Schlüssel“).
Benennungsmotiv für die Grundbedeutung und die Bezeichnung im Wortfeld „Haus“ ist: <BEZUG AUF: Haken>. Zum Vorderglied Tür siehe dort.

Kluge, Friedrich 2002: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. Begr. Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 24., durchges. und erw. Auflage. Berlin u.a.: de Gruyter, s.v. Schloß.
Pfeifer, Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2., durchges. u. erg. Aufl. Berlin: Akad. Verl., s.v. Schloss.

Autorin: Bettina Bock