Wasserleitung
In der
Bedeutung „das
Leiten, das Führen“ ist das Simplex Leitung
f. „Rohr zum Leiten von Stoffen; Kabel zum Transport von elektrischem Strom;
Kabel für die Übermittlung elektrischer Signale“ im 16. Jh. belegt, das
Kompositum Wasserleitung schon im
15. Jh. Die Übertragung auf eine „Vorrichtung zum Leiten, z.B. von
Wasser“ findet sich für das Kompositum Wasserleitung
schon früher: wasserlaytung oder
wassergangk eins gelayten wassers (voc. theut. (1482) nn 2a, DWb s.v. Wasserleitung). Als „Kabel
zum Leiten von elektrischer Energie“ ist Leitung
seit dem 19. Jh. belegt. Leitung ist also ein zum Nomen instrumenti
gewordenes Nomen actionis auf ‑ung zum
Verb leiten. Leiter m.
„Stoff, der Energie leitet“/ist seit dem 19. Jh. Nomen
instrumenti (metaphorisch übertragen vom Nomen agentis Leiter, vgl. ahd. leitarî st. m.
[ja-St.] „Leiter, Führer, Anführer“ [8. Jh.]) mit dem Suffix ‑er
(ahd. -arî) zum Verb leiten „führen, Aktivitäten von
Personen steuern; in eine bestimmte Richtung lenken; Elektrizität, Wärme,
Schall durch einen Stoff weiterführen“.
Das
zugrunde liegende Verb leiten < ahd. leiten (8. Jh.) hat
gleichbedeutende Verwandte in anderen germanischen Sprachen: as. lēdian, mndd. lēden, mndl. leiden, lēden, ndl. leiden, aengl. lǣdan, engl. to
lead, anord. leiða, schw. leda. Daraus rekonstruierbares
urgerman. *laiđ-ije/a- „gehen lassen,
zum Gehen bewegen“ ist Kausativ zu urgerman. *līþ-e/a- „sterben, fortgehen, gehen“ (ahd. līdan „leiden“) : uridg. *lei̯t-
„(weg-)gehen“.
Benennungsmotiv für die Bezeichnungen im
Wortfeld „Haus“: <FUNKTION: Transport von Wasser, elektrischem Strom
u.a.>.
DWb: Grimm, Jacob/Grimm, Wilhelm
1854–1954: Deutsches Wörterbuch. Bd. 1–16 (und Quellenverzeichnis, 1971).
Leipzig: Hirzel. (Nachdruck der Erstausgabe 1999: Bd. 1–33) München:
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Kluge,
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Friedrich Kluge, Bearb. Elmar Seebold. 24., durchges. und erw. Auflage. Berlin
u.a.: de Gruyter, s.v. leiten.
LIV: Rix, Helmut/Kümmel,
Martin 2001: Lexikon der indogermanischen Verben: LIV; die Wurzeln und ihre
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Wiesbaden: Dr. Ludwig Reichert-Verlag, s.v. 1. *lei̯t-.
Lühr, Rosemarie 2000: Die Gedichte des Skalden Egill.
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Pfeifer,
Wolfgang (Hg.) 1993: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2 Bde. 2.,
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Autorin: Bettina Bock