Quelle: Demnach wurden folgende Pflanzen zum Färben von Teppichgarnen verwendet: Rot aus der Wurzel des Färberkrapp (Rubia tinctorum); Gelb aus verschiedenen Pflanzen, darunter Zwiebelschalen (Allium cepa), verschiedene Kamillenarten (Hundskamillen (Anthemis), Echte Kamille (Matricaria chamomilla)), und Wolfsmilch (Euphorbia) (https://de.wikipedia.org/wiki/Perserteppich, gesehen am 27.06.2015). - Wir werden von unserer Wanderung auch sicher irgendwelche Kamillenarten mitbringen (Wiehle/Harm, Lebenskunde für Mittelschulen, 1941).
Quelle: So, davon nehmen sie jetzt zwei Tabletten. Viel Kamille-Tee trinken (Krieger, Der Tümpel, 2015).
Quelle: Salzlösungen oder Kamillentee beruhigen angeschwollene Schleimhäute (Berliner Zeitung, 27.10.2005). - Zur Linderung der Schmerzanfälle empfiehlt sich der Genuß warmen Pfefferminz- oder Kamillentees sowie das Auflegen warmer Tücher auf den Unterleib (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Dysmenorrhöe).
Quelle: Platen aber nahm heimlich noch weiter Kämpfergeist und Kamillendekokte, da er hartnäckig an einen Choleraunfall glaubte (Koch/Petzet, August Graf von Platen, Sämtliche Werke, 1910).
Quelle: Mit Kamillenextrakten versetzt dient Wollfett auch als Basisstoff für die Herstellung wundheilender Salben (https://de.wikipedia.org/wiki/Wollwachs, gesehen am 27.06.2015). - Im vorigen Jahre kam nun ein Präparat auf den Markt, das einmal die zeitraubende Herstellung des Kamillenextraktes überflüssig macht und andererseits eine vollkommen gleichmäßige Zusammensetzung aufweist (Deutsche Monatsschrift für Zahnheilkunde 43, 1925).
Quelle: In vielen Häusern werden Töpfe mit Asche aufgestellt, um darin Kamillengeist und Essig zu verdampfen, weil das angeblich vor der Seuche schützen soll (Baur, Chopin, oder, Die Sehnsucht, 2009). - Gewerbsmäßig im Branntweingeschäfte erzeugt und feilgehalten, ist sogenannter „Kamillengeist“ nicht als Arznei, sondern als, dem Lebensmittelgesetze unterliegendes Lebensmittel zu behandeln (Pharmazeutische Post 42, 1909).
Quelle: Auf Hassans' Geheiß musste der Knabe sie erneut dick mit der Kamillensalbe einreiben (Ebertowksi, Die Sklaven des Sultans, 2013). - Von Polland wird Kamillensalbe zur Hautpflege bei Entzündungen, Pyodermien, Sonnenbrand empfohlen (Dermatologische Zeitschrift 75, 1937).
Quelle: Kamillensirup. Anwendungsgebiete: Bauchweh, Blähungen, Magenbeschwerden (Bühring, Heilpflanzen in der Kinderheilkunde, 2012). - In den schweizerischen Volkskalendern wurden Eisenkrautwasser, Birkensaft, Kamillensirup, Schöllkraut und gelbe Rübe bei Gelbsucht empfohlen (Janus 35, 1931).
Quelle: Fast ein wenig beschwingt tupfte sie mit dem Kamillenwasser sorgsam über die Wunde (Bendragon, Poisons & Potions, 2014). - Im Entzündungsstadium sind heiße Kleien- oder Kamillen- oder Eichenrindenbäder oder heiße Umschläge, ferner feucht-kühle Umschläge mit Kamillenwasser oder Lehmwasser wichtig (Reile/Kneipp, Das große Kneippbuch, 1903).
Quelle: Dienstleistungskunst vom Kamillenbad bis zur Gesichtsmassage bilden seit Jahren die Grundausstattung jeder Zeitgenossenschau zwischen Bonn und Wilnius (Die Zeit, 26.04.2001). - Augenentzündung heilt man durch Einreiben der Augenlider mit Zinkkrem. Auch Kamillenbäder haben sich bewährt (Volkland, Überall gern gesehen, 1941).
Quelle: Z. B. ist der Süßholzbau in Bamberg, der Anbau von Angelika- und Alantwurzel bei Jena, der Eibischbau für Erlangen, der Kamillenbau in Sachsen und in Thüringen, der Lavendel-, Bertramwurz-, Pfeffermünz- und Krausemünzanbau zu guten Erwerbsquellen geworden (Rothe, Der moderne Naturgeschichtsunterricht, 1908).
Quelle: In einer Magenteemischung (nur 10–20 % aufgrund der enthaltenen Bitterstoffe!) gegen Schleimhautreizungen trägt das kamillenähnliche Gemisch ätherischer Öle (Chamazulen) und Flavonoiden mit geschwürschützenden Eigenschaften zur Heilung bei (Bühring, Praxis-Lehrbuch Heilpflanzenkunde, 2004). - Cosmophyllum C. Koch, Gattung der Kompositen, mit der einzigen Art C. cacaliaefolium C. Koch et Bouché, einem Strauch oder kleinen Baum Guatemalas, mit sehr großen, siebenlappigen, hell gelblichgrünen, kurz behaarten, angenehm renettenartig riechenden Blättern, endständigen Blütendolden mit kamillenähnlichen Blüten und vierseitigen Achenen mit kurzem Pappus (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Cosmophyllum).
Quelle: Ihm zu Ehren erhielt eine Kamillenart (Anthemis Cotula) den Namen Balders Augenbraue (Das Ausland 45, 1872). - Die Acker-Kamille, plur. die -n, eine Kamillenart mit kegelförmigen Böden, welche mit borstigen Spreublättchen besetzt sind (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Acker-Kamille). - frantzösisch, Camomille puante. teutsch, stinckende Chamillen. Ist eine Chamillenart, oder ein Kraut, welches Stengel treibet, die insgemeine einen bis anderthalben Fuß hoch sind (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Cotula foetida).
Quelle: da sitzt so ein toter Furchthas und hält sich als den Bauch und krümmt sich, bis die Zeit wieder ruhig ist, und schwitzt seinen Kamilletee darzu (B.v. Arnim, Dies Buch gehört dem König, 1843).
Quelle: Auf dem vielleicht ebenso lange nicht abgestäubten Tische standen eine Kanne kalten Kamillentees (François, Stufenjahre eines Glücklichen, 1877).
Quelle: Zu ersterm Zwecke nimmt man häufig bloß laues oder kaltes Wasser, Chamillendecoct, oft mit Zusatz von Oel, Salz, Seife oder auch einem laxirenden Arzneistoff (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v. Klystier). - Eben diese Erscheinungen werden auch bemerkt, wenn man das Kamillen-Decoct mit gutem Salpeter- und Salz-Saurem vermischt (Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1785, s.v. Kamille).
Quelle: Das Kamillenextract (Extractum chamomillae), brauner, bitterlich, gewürzhaft schmeckender, durch Eindicken des Absudes der Feldscamillenblumen, auch wohl des ganzen Krautes, bereiteter Dicksaft, wird als auflösendes, krampfstillendes, gelind stärkendes Mittel, auch äußerlich bei phagedänischen Geschwüren, Knochenfraß, Brand angewendet (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kamille). - Auch wird daraus Kamillenextrakt, Kamillensyrup, Kamillenzucker, Kamillensalz, Kamillenwein und Kamillenöl verfertiget (Hoffmann, Oekonomische Hefte für den Stadt- und Landwirth 9, 1797).
Quelle: Welche verkehrten Maßregeln wurden nicht ergriffen, welche Summen ohne genaue Prüfung der jedesmaligen Individualität, ja oft ohne den Rat eines Arztes, für Wismut, Kamillengeist, präservative Pflaster und Räucherungen verschwendet! (Pichler, Denkwürdigkeiten aus meinem Leben, 1844).
Quelle: Ebenso zweckmässig ist das Brosamen- und das Dill-Pflaster, die Ambrosia-Salbe und die Meliloten-Salbe, welche mit jenen verbunden wird, sowie die Kamillen-Salbe (Puschmann, Alexander von Tralles, 1879).
Quelle: Auch wird daraus Kamillenextrakt, Kamillensyrup, Kamillenzucker, Kamillensalz, Kamillenwein und Kamillenöl verfertiget (Hoffmann, Oekonomische Hefte für den Stadt- und Landwirth 9, 1797). - Solche Auflösung wann sie in ein Glied fällt / und sich daselbst verfüllt / so schlägt darzu ein Brand / und aus solchem Brand wird ein scharff Camillensaltz (Cardilucius, Neuaufgerichtete Stadt- und Land-Apotheke, 1677).
Quelle: Er werde aus den Krauseminzblättern wie der Kamillensyrup bereitet (Hager, Commentar zur Pharmacopoea germanica, 1874). - Auch wird daraus Kamillenextrakt, Kamillensyrup, Kamillenzucker, Kamillensalz, Kamillenwein und Kamillenöl verfertiget (Hoffmann, Oekonomische Hefte für den Stadt- und Landwirth 9, 1797).
Quelle: Kamillenwasser (Aqua chamomillae), durch Destillation der Kamillenblumen mit Wasser bereitet, an Geruch, Geschmack u. Kräften diesen ähnlich; gewöhnliches Mittel zur Auflösung geeigneter Heilsubstanzen in Mixturen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kamille). - Man nehme Rosenwasser, Schlehenblühwasser, von jedem 4 Loth, Steinkleewasser, Eisenkrautwasser, Camillenwasser, Rothen Rosenessig, von jedem 3 Loth (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Camillenöhl in Camillenwasser eingenommen / wäre auch gut / aber es ist zimlich theuer (Coler, Oeconomia ruralis et domestica, 1672).
Quelle: Aderlaß, Ipecacuanca, Zimmt und Kamillenzucker, ferner Zimmttinktur nebst fleißig angewandten Dampfbädern von species aromaticae und Klystire von asa foetida waren vergebens (Hauck, Die geburtshilfliche Praxis, 1851). - Auch wird daraus Kamillenextrakt, Kamillensyrup, Kamillenzucker, Kamillensalz, Kamillenwein und Kamillenöl verfertiget (Hoffmann, Oekonomische Hefte für den Stadt- und Landwirth 9, 1797).
Quelle: Bei dem Kinde sind theils Lavements und leichte abführende Mittel, theils Kamillenbäder, Cataplasmata mit den Specieb. resolvent. über den Unterleib, einige Theelöffel von Infus. flor. chamom. rom. oder Hb. menth. pip. u. s. w. mit Nutzen anzuwenden (Carus, Lehrbuch der Gynäkologie, 1820).
Quelle: Regis, Vasallenstädtchen im Gerichtsamt Borna des königlich sächsischen Kreisdirectionsbezirks Leipzig, an der Pleiße; Weberei, Kamillenbau (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Regis [2]). - Von dem Kamillenbau an der Pleisse (Allgemeine Literatur-Zeitung, 1797).
Quelle: Sie war mit einer Brühe gefüllt, in der grüne Blätter, gelbgrüne, kamillenartige Blütenköpfe und Fleischstücke schwammen (Seitz, Armin, 2014). - Die Blüten, die eigentümlich schwach, nicht unangenehm riechen, enthalten neben Arnicin ein kamillenartig riechendes ätherisches Öl (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Arzneipflanzen).
Quelle: Farnesiani flores (Fleurs de Cassie seches), gelbe Blüthenköpfchen mit ½ Zoll langem Stiele von Acacia Farnesiana nach Martius, kamillenartig, angenehm, bei größerer Vertheilung veilchenartig riechend (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Farnesiani flores). - Die gemeine oder wilde Kamille, das kamillenartige Mutterkraut, Chamomilla nostras, Chamomilla vulgaris (Ideler, Der Gartenfreund, 1798).
Quelle: Das sei doch völlig klar, sagte dieser: Chamomilla, die Feldkamille, hilft bei Angst, Ärger, Aufregung und bei Kindern, die auf dem Arm herumgetragen werden wollen (Die Zeit, 03.06.2004). - Echte Kamille (Feldkamille, Helmerchen, M. chamomilla L.), 15–20 cm hoch, mit doppelt fiederteiligen Blättern, weißen Strahl-, gelben Scheibenblüten und kegelförmigem, hohlem Blütenboden, findet sich durch ganz Europa und in Vorderasien, auch in Nordamerika und Australien eingebürgert (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Matricaria).
Quelle: Die Küsten-Kamille (Tripleurospermum maritimum subsp. maritimum, Syn.: Matricaria maritima L.), auch Echte Strandkamille genannt, ist eine Pflanzenunterart aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae) (https://de.wikipedia.org/wiki/Küsten-Kamille, gesehen am 27.06.2015).
Quelle: Als solche sind zu nennen: Strandhafer (Abb. 37 [Ammophila arenaria]), Strandroggen (Elymus arenarius), Strandsenf (Abb. 38 [Cakile maritima]), Strandkamille (Matricaria maritima), Strandampfer (Rumex maritimus) (Archiv für experimentelle Veterinärmedizin 14, 1960).
Quelle: Ackerkamille – Wiederherstellung der Gelassenheit nach emotionaler Erregung, hilfreich für überaktive Kinder, für Zentriertheit und Gleichgewicht (Appel, Ich sag dann mal JA!, 2015).- Anthemis L., After-, Hundskamille, Pflanzengattg. der Kompositen. A. arvensis (Ackerkamille), lästiges Unkraut (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Anthemis).
Quelle: Für die Römische Kamille sind oder waren, zum Teil nur regional, auch die Bezeichnungen die alleredelst Chamill, Gartenkamille (Schweiz), Härmelchen (Meißen), Kuhmelle (Franken), Romer, Romey und Tramilbenblume gebräuchlich (https://de.wikipedia.org/wiki/Römische_Kamille, gesehen am 24.06.2015). - Nun aber ist das käufliche Insektenpulver vielfach weiter nichts als die zur Zeit des Aufbrechens gepflückte, dann getrocknete und zerriebene Blume unserer Gartenkamille und verwandter Arten (Dürigen, Die Geflügelzucht, 1927).
Quelle: Die Strandkamillen (Tripleurospermum) gehören zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie sind in ihrem äußeren Erscheinungsbild der Echten Kamille (Matricaria recutita) sehr ähnlich, duften jedoch nicht wie diese (https://de.wikipedia.org/wiki/Strandkamillen, gesehen am 24.06.2015).
Quelle: Die Färberkamille (Anthemis tinctoria, Syn.: Cota tinctoria), die auch Färber-Hundskamille genannt wird, ist eine Pflanzenart in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist eine alte Färberpflanze, die in Mitteleuropa heimisch ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Färberkamille, gesehen am 24.06.2015). - A. tinctoria L. (Färberkamille), an felsigen, sonnigen Orten, liefert gelben Farbstoff (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Anthemis).
Quelle: Mutterkamille, bezeichnet das als Krautdroge bis ins 19. Jahrhundert noch apothekenübliche Chrysanthemum parthenium L., Asteraceae (Klimaschewski-Bock, Die "Distinctio sexta" des Antidotarium Mesue in der Druckfassung Venedig 1561, 1987). - Mutterkraut, Metra, Metram, Matram, Bertram, Mägdeblumenkraut, Matronenkraut, Fieberkraut, Mutterkamille, Falsche Kamille (Hegi/Rechinger, Illustrierte Flora von Mittel-Europa, 1965).
Quelle: Kornblumen wuchsen zwischen mannshohen Gräsern und Hundekamille, Margeriten, wilde Stiefmütterchen (Jentzsch, Ankunft der Pandora, 1996). - Am lebhaftesten trat der Zustand der Erkrankung auf den versäuerten Stellenin Erscheinung, die so gut wie gar nichts mehr tragen wollten und durch Hundekamille und Schachtelhalm gekennzeichnet waren (Landwirtschaft von heute, 1930).
Quelle: Die Hundskamillen (Anthemis) sind eine Gattung in der Familie der Korbblütler (Asteraceae) mit rund 100 Arten (https://de.wikipedia.org/wiki/Hundskamillen, gesehen am 24.06.2015). - Hundskamille, soviel wie Anthemis Cotula (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).
Quelle: Sie pflanzte Goldkamille und rote Grasnelken, Storchschnabel und Sonnenröschen, Mauerpfeffer und Thymian (Meyer, Killerwitwen, 2014). - Gold-Kamille, Chamaemelum aureum. Niedrig, dünnstengelig, vom Grunde aufstrebend verzweigt, kahl (Sturm/Krause, Flora von Deutschland, 1905).
Quelle: Für die Stinkende Hundskamille sind oder waren, zum Teil nur regional, auch die Bezeichnungen Crotuntille (althochdeutsch), Dickkopp (Altmark), Gänsekropf (Thüringen), Hillige Dille (Schlesien), Hundsblom (Mecklenburg), Hundsblume, Hundsdyl, Hundskamelle, Hundsdille, Hundskamillen (Schlesien), Hundsroney (Ostpreußen), Hunneblomen (Unterweser), Hunssblumen (mittelniederdeutsch), Kröttenblume, Krottendill, Kühblumen (mittelhochdeutsch), Kühdill (mittelhochdeutsch), Kuhdistel (mittelhochdeutsch), Kuhtistel (mittelhochdeutsch), Paddeblom, wäld Zäckwih (Siebenbürgen) und Stinkkamille gebräuchlich (https://de.wikipedia.org/wiki/Stinkende_Hundskamille, gesehen am 24.06.2015). - Der Hundskamille sehr ähnlich und daher von ihr in den Volksn.n meist nicht unterschieden ist die unangenehm riechende Stinkkamille (A. Cotula L.) (Marzell/Wissmann, Worterbuch der deutschen Pflanzennamen, 1958).
Quelle: Bertramkamille, regt den Speichelfluss an (Steiner, Irre Ärzte Gott und Teufel – Perdulcis‘ Psychiatrie im Ideenfeld der frühen Neuzeit, 2016). - Die mehrjährige A. officinarum Hayne liefert die fast geruchlose, brennend schmeckende deutsche Bertram- (Speichel- oder Zahn-) Wurzel, A. Pyrethrum DC. (Bertram- Ringblume, Bertram-Kamille), ebenfalls ausdauernd, die echte oder römische Bertramwurzel (Johanniswurz) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Anacyclus).
Quelle: Lonicerus, der hauptsächlich die Edelkamille (Chamomilla romana, Chamomilla vera, Chamomilla odorata, die wie das Mutterkraut bitter im Geschmack sei = Chamomelum nobile) sowie die Ackerkamille (Magdblume, einfache Chamomilla, Chamomilla vulgaris, die das "inner Teil oder Auge" zuerst öffne, "danach wachsen die Nebenblättlein" bzw. Blütenblätter "ringsherum" = Matricaria recutita) medizinisch verwendete, setzte sie u.a. ein gegen Geschwüre, lähmungsartige Gliederschwäche, Augenentzündungen, Katarrhe der oberen Luftwege, Nasenkatarrh, Nebenhöhlenkatarrhe, Mundentzündungen bzw. Aphthen, Hämaturie, Blähungen, Dyspnoe, Leberleiden, Harnsteine, Hautkrankheiten, starke Kopfschmerzen, Frauenleiden, lahme Glieder bzw. Gelenksteifigkeit durch Rheuma sowie zur Stärkung der Gelenke (Kaufhold, PhytoMagister - Zu den Wurzeln der Kräuterheilkunst, 2011). - Wir bezeichnen ja heute noch neben anderen Pflanzen die Anthemis arvensis (Ackerkamille, Hundskamille) und die Anthemis nobilis (Edelkamille, römische Kamille) mit dem Namen Kamille (Münchener tierärztliche Wochenschrift 88, 1937).
Quelle: Die gemeine oder Feldkamille, auch echte Kamille genannt, ist eine jährige, auf unbebautem sandigen Boden und auf Äckern in ganz Europa wildwachsende Pflanze (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Kamille). - Feldkamille, → Kamillenmettram (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.).
Quelle: Die Strandkamille, plur. inusit. oder die Strandkamillen, sing. inusit. eine Art Kamillen, welch am Strande wächset; Seekamille, Matricaria maritima Linn. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v. Strandkamille). - Die Seekamille hat eine andre Vermehrung; die kleinen Kronen entstehen aus der Seite der schon gefüllten Blume und ihrer sind in einer Reyhe etliche (Göttingische gelehrte Anzeigen 1, 1760).
Quelle: Die Strandkamille, Mz. -n, eine Art am Strande wachsender Kamillen (Matricaria maritima L.) (Campe, Wörterbuch der deutschen Sprache, 1810, s.v.). - Die Strandkamille, plur. inusit. oder die Strandkamillen, sing. inusit. eine Art Kamillen, welch am Strande wächset; Seekamille, Matricaria maritima Linn. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1801, s.v.).
Quelle: Ackerkamille, ist Anthemis arvensis (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Ackerkamille, Anthemis arvensis L. [...] mit kegelförmigem Blumenboden, borstenförmigen Spreublättchen und mit gekrönt gerändelten Samen, ist als ein zweijähriges Gewächs vorzüglich häufig auf Brachäckern und an den Wegen zu finden; ihre ganz geruchlosen Blumen haben einen bitterlichbalsamischen Geschmack (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).
Quelle: Die edle oder römische Kamille, auch Gartenkamille genannt, aus England und Südeuropa stammend, bei uns in einigen Gegenden in Gärten und auf Feldern zum Gebrauch für die Apotheken gezogen, hat eine ästige, kriechende Wurzel, einen Fuß langen Stengel, die Aeste auf der Erde liegend, doppelt gefiederte, fast glatte Blätter, langgestielte Blumen mit gelber Scheide und vielen weißen Strahlenblümchen (Damen Conversations Lexikon, 1836, s.v. Kamille). - Gartenkamille, → Edelkamille (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.).
Quelle: Färberkamille, ist Anthemis tinctoria (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Färberkamille, Anthemis tinctoria, L. [...] mit doppelt gefiederten Blättern, deren Blättchen gesägt und unten filzig sind und straußartigem Stengel, eine an ungebauten, sonnichten Plätzen wachsende, fortwährende Pflanze, deren gelbstrahlige Blumen sich im Juny zeigen (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.).
Quelle: Mutterkamille, so v.w. Mutterkraut (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).
Quelle: Wenn Weibern die Regel ausbleibt, so sollen sie Tausendguldenkaut [Erythraea Centaurium] und Hundekamille [Anthemis Cotula (nach Bolle)] trinken (Schulenburg, Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte, 1882). - Stinkende Kamille, Hundekamille, Rubdille. Anthemis Cotula. Lett. Summische, auch Sirgukenemelis, ehstn. Rännapersed (Fischer, Versuch einer Naturgeschichte von Livland, 1778).
Quelle: Die stinkende Kamille, Hundskamille auch Krötenkraut genannt; eine jährige Pflanze, die in Deutschland häufig auf Aeckern unter dem Getreide und an trockenen Orten wächst, und im Juli und August blühet (Damen Conversations Lexikon, 1836, s.v. Kamille). - Die Hundskamille, plur. inus. oder die Hundskamillen, sing. inus. eine Art der gemeinen Kamille, von einem unerträglichen widrigen Geruche; Anthemis Cotula L. Hundsdille, Hundsblume, Hundsdistel, Krötendille, Kuhdille (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).
Quelle: Diesen füge ich noch hinzu die von mir erfundenen (zuerst gebrauchten) Namen Asterkamille für Pyrethrum carneum flore pleno, Goldkamille oder Goldfederkamille für Pyrethrum parthenifolium aureum (Gartenflora 31, 1882). - Goldkamille, → Färberkamille (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v.).
Quelle: Die Stinkkamille, Anthemis Cotula, wuchert in lehmigem Sand und sandigem Lehm am meisten, verkümmert in geringem Sande, wächst aber auch noch im wirklichen Lehm (Giersberg, Anleitung zur zweckmässigen Kultur unseres Getreides, 1879). - Stinkkamille; → Hundskamille (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v.).
Quelle: Die Bertram-Kamille oder Speichelwurz (Schedel, Allgemeines Waaren-Lexicon für Kaufleute, Fabrikanten und Geschäftsleute überhaupt, 1850, s.v. Anthemis). - Bertramkamille, Anthemis pyrethrum L. [...] mit einfachen, einblüthigen, niederliegenden Stengeln, und gefiederten, vielspaltigen Blättern, eine vorzüglich in Tunis wildwachsende, in Böhmen, Thüringen und dem Magdeburgischen aber gebaute perennirende Pflanze, welche ihre inwendig purpurrothe, äusserlich mit einem weißen Strahl besetzte Blume im Brach- und Heumonat zeigt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).
Quelle: Die Wirkung der römischen oder Edelkamille (Anthemis nobilis), welche man in Gärten zieht und welche hie und da auch verwildert vorkommt, ist so ziemlich die der ächten Kamille, aber mehr erhitzend und weniger beruhigend (Riedel, Grundzüge der Botanik, 1868). - Edelkamille, Anthemis nobilis L. [...] mit rauchhaarigen gefiedert zertheilten Blättern, deren Blättchen bandförmig und zugespitzt sind, ein fortwährendes, im südlichen Europa an sonnichten Triften einheimisches, niederliegendes Gewächs, welches im Mai und Brachmonath blüht, und sich in Gärten gefüllt zeigt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v.).
Quelle: Kamillentee aus dem Beutel, aus Blumen gemacht, aus Kamillenblumen, von fleißigen Fingern gepflückt, und getrocknet und in die kleinen Teebeutel gefüllt, und die dann gefaltet und zugeklammert und ein Fädchen daran geknüpft, damit ich mir nicht die Finger verbrühe, wenn ich den Teebeutel wieder rausnehme aus der Kanne (Berliner Zeitung, 23.06.2005). - Zu Kamillen- und Kalmusbädern, die für Kinder verordnet werden, nimmt man ¼ - ½ Kilo trockene Kamillenblumen oder zerschnittene Kalmuswurzeln, die direkt ins Badewasser geworfen werden (Billroth, Die Krankenpflege im Hause und im Hospital, 1919).
Quelle: Die Kamillenblüten haben einen angenehmen Duft. Sie werden eingesetzt als Entzündungshemmer, zur Krampflösung, gegen Blähungen und als Magenmittel (https://de.wikipedia.org/wiki/Echte_Kamille, gesehen am 27.06.2015). - Mit dem ätherischen K. ist nicht ein pharmazeutisches Präparat zu verwechseln, das durch Digerieren von Kamillenblüten mit Spiritus und Olivenöl erhalten und als äußerliches Arzneimittel benutzt wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kamillenöl).
Quelle: Hexenstolz und Goldprimel, Immenblatt und Kamillenkraut, Hutzenweiß und Mandragoraglocke, Korallenfarn, Engelsauge, Stiefpilzchen, Fhernhachenrose, Pfeifentulpe, Ranunkelblüte, Petersilienorchidee, Seepferdchengras, Sassafrasranke und Nattifftoffenmoos (Moers, Die 13 ½ Leben des Käpt'n Blaubär, 1999). - Bei der Wahl des Lord-Mayor wird die große Halle des Gildenhauses mit süßduftenden Kräutern bestreut, als wäre die City noch immer ein so übelriechender Ort wie im 17. oder 18. Jahrhundert; auch Rosmarin wird verstreut, das gegen Pest und schwarze Magie schützt, Kamillenkraut, das Hexen vertreibt, Basilienkraut, das den bösen Blick abwehrt (Die Zeit, 30.07.1965).
Quelle: Kamillenöl, oder Matricariae aetheroleum, ist ein ätherisches Öl, das durch Wasserdampfdestillation aus den Blütenköpfchen unterschiedlicher Arten der Kamille gewonnen wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Kamillenöl, gesehen am 27.06.2015). - Kamillenöl, ätherisches Öl, das aus den Blüten der Kamille (Matricaria chamomilla) durch Destillation mit Wasser gewonnen wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).
Quelle: Kamillenwasser (Aqua chamomillae), durch Destillation der Kamillenblumen mit Wasser bereitet, an Geruch, Geschmack u. Kräften diesen ähnlich; gewöhnliches Mittel zur Auflösung geeigneter Heilsubstanzen in Mixturen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kamille). - Die so sehr duftenden Rosen, die Kamillenblumen, die Kalmuswurzel und das Marum geben nur sehr wenig, die äußerst geruchvollen Tuberosen, Levkojen, Narzissen, Märzveilchen und Jasminblumen aber verlieren ihren Riechstoff schon beim Siedegrade des Wassers, und geben selbst in großer Menge destillirt keine Spur eines ätherischen Oels (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Oele, ätherische). - Die Blumen wachsen oben auf der Spitze der Stengel, und sind radiati, wie die Camillenblumen, allein viel grösser und gelb von Farbe (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Buphthalmum). - Kleine Papeln/ Camillenblumen vnd Stein Klee in Wasser oder Milch gekocht/ durchgeseihet/ mit Saffran gewürtzet/ in eine Schweinesblase gegossen/ vnd die Seite darmit gebähet (Schwenckfeld, Hirschbergischen Warmen Bades/ in Schlesien vnter dem Riesen Gebürge gelegen/ Kurtze vnd einfältige Beschreibung, 1607).
Quelle: Prager stinkendes Wasser (Aqua foetida pragensis), durch Abziehen von Wasser über Asa fötida, Galbanum, Bibergeil, Baldrian, Cascarille, Galgant, Myrrhe, Campher, Cubeben, Zimmt-, Holunder-, Rosmarin-, Camillenblüthen, Schafgarbe, Krausemünze, Raute bereitet u. gegen hysterische u. andere Krämpfe in großem Ruf (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Prager stinkendes Wasser). - Ich verordnete ein Loth Wundersalz mit 8 Loth Kamillenwasser, ein Loth Kamillensaft und zwanzig Tropfen Hoffmannischen Geist, jede Stunde einen Eßlöffelvoll; auf die schmerzhaften Stellen warme Umschläge aus Holder- und Kamillenblüthe mit Mehl und Milch (Gall, Philosophisch-medizinische Untersuchungen über Natur und Kunst im kranken und gesunden Zustand des Menschen, 1791).
Quelle: Als Sphex dem Bibliothekar die Stube auftat, war solche schon besetzt von einer Kiste (auch aus Italien angelangter) Vipern, von 3/4 Zentner Flachs, einem bleichen Reifrocke und von drei durchbohrten Seidenschuhen der Doktorin samt einer Weife und einem Vorrate von Kamillenkraut (Jean Paul, Titan, 1800-03). - Die untersten Blätter sehen wie die Petersilie, die öbern aber, die an dem Stengel stehen, sind viel zärter zerkerbet, und bey nahe als wie die an dem Camillenkraute (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Coriandrum). - Man nehme Sennetblätter, Weiden- oder Felber-Laub, Ochsenzungenblüthe, Camillenkraut und Blumen, von jedem eine gute Hand voll (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Wieder die Gelbsucht zwischen der Haut/ schmiere deß Morgens/ den gantzen Leib mit Chamillen-Oel; und nachmittag brauch ein Schweißbad von Chamillenkraut/ und Blumen (Zeiller, Centuria Variarum Quæstionum, 1658).
Quelle: Kamillenöl (Oleum chamomillae, Römisch-Kamillenöl), das durch Destillation von der Römischen K. mit Wasser gewonnene Öl, ist grünlich u. angenehm riechend (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kamille). - Sobald eine Destillation geendigt ist, muß man ja nicht versäumen, Blase, Hut und Kühlröhre alsbald sorgfältig zu reinigen, ehe man etwas anders darin destillirt, weil sich sonst die wesentlichen Oele (vorzüglich das Wermuthöl, das Kamillenöl, das Schafgarbenöl und das Aniesöl) so fest darin anhängen, daß jedes nachher darin übergetriebene Oel einen fremden Geruch und Geschmack annimmt (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v. Oele, ätherische). - Dieses siede man in 2 Seidel Wasser oder Gaisschotten, daß 1 Seidel überbleibt, seihe es durch eine dicke Leinwand und mische alsdann darunter: Lorbeer-Laiwering 1 Loth, Camillenöl, Rauthenöl, von jedem 6 Quintl (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Wieder die Gelbsucht zwischen der Haut/ schmiere deß Morgens/ den gantzen Leib mit Chamillen-Oel; und nachmittag brauch ein Schweißbad von Chamillenkraut/ und Blumen (Zeiller, Centuria Variarum Quæstionum, 1658).
Quelle: Nimm Camillenblume ij hand vol / thu sie inn ein secklin / siede es in Kühmilch / trucke es auß / vnd legs warm vber den schmerzen / offt deß tags (Wecker, Artzney Buch, 1575).
Quelle: Nim der wurtzel von spargen / der wurtzel von hymper / oder zamen bromberen / fünffinger kraut wurtzel / yedes / ij. loth / roter zyferer bis ein halb handt vol halber / Camillen kraut / fünffinger kraut (Ryff, Recht gründtliche bewerte Cur des Steins, Sandt und Grieß, inn Nieren, Blasen unnd Lenden, 1543).
Quelle: Wol mochten mich die frawen mein gefrewen gamillen blumen strewen wenn so liepliche lachen will ir mundt (Neidhart, Lieder, 1. Hälfte 13.Jh.).
Quelle: An manchen Orten heißt die Pflanze auch „Hermelchen“, das ist zärtlich, oder „Kammerblume“, das ist bedeutsam. Und – wie ist sie von der Natur mit besonderer Heilkraft gesegnet, die Kamille (Koenig, Eine pyrmonter Nachcur, 1869). - In Meißen wird die Kamille, Anthemis nobilis L. im gemeinen Leben nur Härmelchen oder Hermelchen genannt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Harmel).
Quelle: Darnach setzet euch in ein wannenbadt / biß an den Nabel / in welchem Pappeln / Eibisch / tag vnd nacht / zu latein parietaria genandt / hermelchen vnd gelber steinklee / auch Petersilge mit der wurtzel / jedes grob zerschnitten / eine hand voll / auch leinsamen grob zerstossen / also viel / vnd alles in ein säcklein gethan / gesotten sind (Hostius, Wunderbarliche Geheimnisse der Natur, 1588).