Kopf

Oberster, als Sitz des Gehirns und Zentrum der Sinnesorgane wichtigster Körperteil des Menschen, der Tiere (in Bearbeitung)

 
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New High German

Zusammenrückung
heisterkopf   „kopfüber“

Source: Da wurde er aber bannig ausgelacht, denn was er für Torpedoboote gehalten hatte, das waren Tümmler, die träge auf dem Wasser trieben und mitunter heisterkopf schossen und untertauchten (Fock, Seefahrt ist not!, 1913).

kopfheister   „kopfüber“

Source: das Hinterrad hebt ab, kopfheister sieht er sich schon aufs Pflaster gehen - doch da kommt das Vorderrad wieder frei, nichts passiert also (Helfer, Nicht Himmel, nicht Meer, 2002). - „Wenn se all swümmt, schallst du ok swümmen, un wennt mit den Dübel togeiht“, gröhlte Störtebeker und warf den winselnden Seemann kopfheister in die See (Fock, Seefahrt ist not!, 1913).

oberkopf   „am Kopfende“

Source: Sehen, wie schön das gemalt ist, aber meiner Mutter und Vater ihr Bett ist noch schöner und weit größer, da sind oberkopf der heilige Jakob und Stefan draufgemalt und unterfuß noch schöne Blumenkränz (Hofmannsthal, Andreas oder die Vereinigten, 1932).

überkopf   „kopfüber, mit dem Kopf nach unten“

Source: Der Fischermann bedankte sich, dann aber drehte er den Zettel überkopf, als wenn die Worte in Spiegelschrift abgefaßt wären, guckte ihn nochmals scharf an und sagte dann: „Dat is woll latiensch, Herr Pastur, wat?“ (Fock, Seefahrt ist not!, 1913).

kopfüber   „mit dem Kopf voraus nach unten“

Source: Später versenkte der ehemalige Friedhofsgärtner die Leiche kopfüber und senkrecht in ein schmales, aber tiefes Loch in der Garage (Die Zeit, 28.12.2017). - Neben mir ging's hinunter in die Tiefe - da hätte ich mich kopfüber hineinstürzen können (Scheerbart, Immer mutig!, 1902).

kopfunter   „mit dem Kopf nach unten“

Source: Kopfunter schweben sie bizarr verschnürt im Raum (Die Zeit, 03.02.2011). - Das strudelte und raste durcheinander, scheinbar wirr und wild tobten die Formationen darauflos, kopfüber, kopfunter, rund um den Galgen auf der Kuppe, durch die Wolken, durch die Täler (Tucholsky, Walpurgisnacht, 1918).

Hypostase
Kopfab   „das Kopfabschlagen“

Source: Sie glauben - an was? an Geld, Geilheit, Seidenstoffe, Wein, Dirnen, Stockhiebe, an Kopfab, Kopfab, wie du (Klabund, Bracke, 1918).

Older New High German

Zusammenrückung
überkopf   „kopfüber, mit dem Kopf nach unten“

Source: Nachdem er hier eine Zeit strahlrecht wie ein Todter gelegen war, sprang er auf einmal wie ein Frosch vom Boden auf so groß als er war, und taumelte siebzehn Schüsse überkopf durch den ganzen Saal (Clement, Der Lappenkorb von Gabe Schneider aus Westfrisland, 1846).

halsüberkopf   „sehr eilig“

Source: Wie er nun auf dem Heerde herumtastete und die Katze anrührte, fuhr die auf ihn los und kratzte ihn dermaßen mit ihren Tatzen, daß er halsüberkopf davonsprang und sich eben in der Stube hinter den Ofen verkriechen wollte (Meier, Deutsche Volksmärchen aus Schwaben, 1852).

schanzkopfüber   „kopfüber, mit dem Kopf nach unten“

Source: Und eh' der Spaß vorüber und lahm wird diese Faust, / Manch' Teuflein schanzkopfüber mir noch vom Sattel saust (Dahn, Balladen, 1878).

kopfheister   „kopfüber“

Source: des Lasters Weg ist anfangs breit, später pflegt er schnell abschüssig zu werden, und eh‘ man sich‘s versieht, geht es kopfheister in den gräulichen Schlund hinab (Willkomm, Banco, 1857).

kopfauf   „mit dem Kopf nach oben“

Source: Kopfauf, kopfunter kugelten sie sich herum und schmissen einander zum Spaß mit den edlen Metallen und pusteten sich den Goldstaub neckend ins Gesicht (De la Motte Fouqué, Undine, 1811).

kopfüber   „mit dem Kopf voraus nach unten“

Source: Aber die Kinder hörten und sahen nicht; denn drei rollten sich in der vom Bett herabgerissnen grünseidnen Decke kopfüber, kopfunter auf der Erde herum (Hahn-Hahn, Gräfin Faustine, 1840). - Welch ein Triumph, dem Todten, welcher ringt / Ein edler Mensch zu seyn, zu weisen - wie er stinkt / Wie er vom Berg an den er Steine welzet / Herab Kopfüber purzelt und zu Staub zerschmelzet (Lenz, Der neue Amadis, 1775).

kopfunter   „mit dem Kopf nach unten“

Source: Wenn ein Mann kopfüber kopfunter bergabe will, so tut's ihm wohl not, daß er ein tüchtig's Weib hat, das ihm den Rappen anhält und den Wagen sperrt (Kurz, Der Sonnenwirt, 1855). - ... und fällt, da er den Boden vorher nicht untersucht hat, kopfunter in einen abgelassenen Teich (Weber, Sagen der Vorzeit, 1790).

Hypostase
Kopfab   „das Kopfabschlagen“

Source: Kopfab ist eine tödliche Wunde (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v.). - Bedenkt's nur selbst, in ihrer Gegenwart / Die Zeremonie mit Kopfab anzufangen, / Hernach vier Backenzähn und eine Hand voll Bart / Dem alten Herren abverlangen, / Und vor der Nas ihm gar sein einzig Kind umfangen, / Bei Gott! das hat doch wahrlich keine Art! (Wieland, Oberon, 1780).

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New High German

substantivisches Determinativkompositum mit Personbezeichnung als Hinterglied
Kopfarbeiter   „jemand, der geistige Arbeit verrichtet“

Source: Alle Kopfarbeiter kennen dieses Gefühl: wenn ein Geistesblitz einschlägt, wenn eine fest verrammelte Tür sich auftut und ein neuer Horizont sichtbar wird (Die Zeit, 18.10.2012). - Der Handarbeiter ist dem Kopfarbeiter gleichzusetzen (Tucholsky, Nur, 1929).

Kopfhänger   „deprimierter, mutloser Mensch“

Source: Ein „anonymer ostdeutscher Kopfhänger“ auf der Flucht vor sich selbst, der fingierte Reisebriefe aus dem Internet zusammenstoppelt (Die Zeit, 09.02.2006). - Sie hatte gedacht, in ihm den Hitzigsten und Forschesten von allen zu eigen zu haben und war nun bitter enttäuscht, daß er wie irgendein Kopfhänger neben ihr herging (Sudermann, Litauische Geschichten, 1917).

Kopfhängerin   „deprimierte, mutlose Frau“

Source: Sie ist bei aller ungeheuchelten Gottesfurcht nicht als Kopfhängerin durchs Leben gegangen (Die Grenzboten, 1910).

Kopfjänger   „jemand, der die Köpfe getöteter Gegner zu erbeuten versucht“

Source: Die Naga sind keine Inder, sie waren Kopfjäger, bekämpften die Briten, denen sie den Weg zwischen Bengalen und Birma versperrten, und führten später einen blutigen, erst 1997 beendeten Unabhängigkeitskrieg gegen die indische Zentralregierung (Die Zeit, 21.05.2015). - Die N. sind stark gebaut und kriegerisch. aber auch hinterlistig, rachsüchtig und eifrige Kopfjäger; jedes Dorf hat seinen Schädelbaum (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Naga).

Kopfmensch   „rationale Person“

Source: Frau Wackernagel, Sie beschreiben sich als Kopfmenschen, würden aber lieber mehr aus dem Bauch heraus reagieren (Die Zeit, 08.11.2016). - Der Älteste, Joszef, intellektueller Kopfmensch, aber ihr Liebling, neigt zu Verschwörertum und umstürzlerischen Ideen (Die Zeit, 10.04.1964).

Kopfreißer   „Wein, der Kopfschmerzen verursacht“

Source: Aber das unsichere Gefühl in den Kniekehlen war wieder da, und mit ihm ein schweres Schädelbrummen: der Wein in der Hafenkneipe mußte ein Kopfreißer gewesen sein (Stickelberger, Der Mann mit zwei Seelen, 1947).

substantivisches Kopulativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Hinterglied
Kopfbrust   „Kopf und Brust, Cephalothorax“

Source: Es entspricht in seiner Funktion etwa dem Gehirn bei Wirbeltieren und Kopffüßern und befindet sich im Kopf (Deutocephalon) bzw. bei Spinnen und Skorpionen in der Kopfbrust oberhalb der Speiseröhre (https://de.wikipedia.org/wiki/Oberschlundganglion, gesehen am 03.06.2021). - Kopf (Caput, Haupt), der vorderste Teil des Körpers der meisten Tiere, der durch den Besitz besonderer Organe (Auge, Ohr, Gehirn etc.) ausgezeichnet, zuweilen jedoch mit dem folgenden Abschnitt, der Brust, zu einem sogen. Cephalothorax (Kopfbrust) verschmolzen ist (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kopf).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
Kopflaus   „Pediculus humanus capitis, Laus, die auf dem Menschenkopf parasitiert“

Source: Es ist wie mit dem Kind, das Kopfläuse hat (Die Zeit, 15.09.2017). - Kapuzinerpulver, ein aus Stephanskörnern, Sabadill, weißer Nieswurz, Petersiliensamen, Anis etc. zusammengesetztes Pulver, das zur Vertreibung der Kopfläuse in die Haare gestreut wird, dessen Gebrauch jedoch nicht ganz unbedenklich ist (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kapuzinerpulver).

Kopfungeziefer   „Ungeziefer, das auf dem Menschenkopf parasitiert“

Source: Als warmer Klistierzusatz helfe das Meerwasser bei Bauchweh und starkem Durchfall, als Umschlag bei Hautjucken, Krätze, Flechten und Hodengeschwülsten, außerdem zur Beseitigung von Nissen und Kopfungeziefer (Hofrichter, Das Mittelmeer, 2020). - Gegen Motten und Schwaben, Fliegen, Wanzen, Kopfungeziefer u. s. w. hat sich das Zacherlin vortrefflich bewährt (Kuntz/Wohlrabe, Lesebuch für Mädchenfortbildungsschulen und ähnliche Anstalten, 1902).

substantivisches Determinativkompositum mit Kleidungsbezeichnung als Hinterglied
Kopfaufsatz   „aufragender Kopfputz“

Source: Von einer sehr fremden Ästhetik zeugen auch die berühmten Kachinapuppen mit den gewaltigen Kopfaufsätzen (Berliner Zeitung, 03.12.1999). - In Fig. 155a sehen wir einen Tänzer mit dem riesigen Kopfaufsatz, ähnlich wie bei den Bainingtänzen (Thurnwald, Ethno-psychologische Studien an Südseevölkern auf dem Bismarck-Archipel und den Salomo-Inseln, 1913).

Kopfband (1)   „am Kopf getragenes Band“

Source: Auf dem Platz werden Schirmmützen mit dem Bild Gadhafis ausgeteilt, die Demonstranten erhalten auch grüne Fahnen und Kopfbänder (Die Zeit, 06.03.2011). - Die Weiber tragen faltige, bunt gestreifte wollene Unterröcke und einen eng anschließenden schwarzen Oberrock, die verheirateten eine eng anschließende Mütze, Haube etc., die Mädchen des revalschen Kreises und auf den Inseln dagegen ein breites Kopfband, Perg genannt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Esthen).

Kopfbekleidung   „Bekleidung für den Kopf“

Source: Trügen die Frauen nicht zackige Dreispitze als Kopfbekleidung, die Szene könnteen plein air statt im Himalaya auch bei Bruhnskoppel in der Holsteinischen Schweiz gemalt worden sein (Die Zeit, 12.05.2011). - Unpraktisch ist es, als Kopfbekleidung eine Mütze zu tragen, die man sich infolge ihrer weichen Form nur mit beiden Händen und unter freundlicher Mitwirkung der anderen Passagiere wieder aufsetzen kann (Baudissin, Spemanns goldenes Buch der Sitte, 1901).

Kopfbinde   „am Kopf getragene Binde“

Source: Ein anderer, mit Kopfbinden verhüllt, bebt am ganzen Körper (Die Zeit, 14.04.2011). - Darauf nahm sie mir meine Kopfbinde ab, tauchte sie in eine Schüssel und legte sie mir wieder an (Christ, Mathias Bichler, 1914).

Kopfbund   „Turban“

Source: In der Bibel wird der Turban (Kopfbund) als Kopfbedeckung der Hohepriester in Israel genannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfbedeckung, gesehen am 03.06.2021). - Dulbend (pers.), Kopfbund aus Musselin, Turban, das eine Verstümmelung von D. ist (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Dulbend).

Kopfhaube   „Haube für den Kopf“

Source: Ihren 100-Meter-Vorlauf, zu dem sie mit einer Kopfhaube antrat, brach sie wegen einer Verletzung ab (Die Zeit, 09.08.2012). - Schallern, eine im 15. Jahrh. aufgekommene Form des mittelalterlichen Ritterhelms, bestehend in Kopfhaube mit festem Visier (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Schallern).

Kopfhülle   „am Kopf getragene Hülle“

Source: Das ist eine hinten offenen Kopfhülle, welche das Haarnest am Hinterkopf frei lässt, es dekorativ umrahmt (Sedler, Die Landler in Siebenbürgen, 2004). - Dieser Eigenschaften wegen fand der B. dann überhaupt als Kopfhülle oder leichtes Obergewand Aufnahme (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Byssus [3]).

Kopfkappe   „auf dem Kopf getragene Kappe“

Source: Die indoeuropäische Altertumskunde liefert genügend Fakten darüber, daß Krieger als Schutz oder auch als Schmuck gehörnte (mit Hörnern versehene) Kopfkappen oder Helme trugen (Schuster-Šewc, Das Sorbische im slawischen Kontext, 2000). - Der Gebrauch von leichten Kopfkappen und Strohhüten ist ein sehr zweckmäßiges Vorbeugungsmittel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sonnenstich).

Kopfputz   „aufwendiger Kopfschmuck“

Source: Die Jugendlichen trugen Kopfputz, der vorgab, sie wären aus einem harten Ghetto, kurz nach einer Schießerei (Zeit Magazin, 03.10.2017). - Tschun sah da schwere golddurchwirkte Gewänder und gestickte Mäntel, wie sie sonst nur die Gestalten uralter Bilder tragen, und seltsame Kopfputze mit mehrere Fuß langen Fasanenfedern (Heyking, Tschun, 1914).

Kopfreif   „auf dem Kopf getragener Reif“

Source: Dabei handelte es sich um eine Fransenborte, die an einem Kopfreif befestigt war und den glatten Hinterkopf zwischen den Zöpfen- oder Schneckenfrisuren bedeckte (Zeit Magazin, 13.10.2011). - Der Kopfreif aus den Haltebändern hat einen Schmuck von vier Spondylusperlen erhalten (Ergebnisse der Südsee-Expedition 1908-1910, 1915).

Kopfschal   „am Kopf getragener Schal“

Source: Der Kommandant bleibt am Tor stehen. Sein Kopfschal lässt nur seine durchdringenden Augen frei (King, Die letzte Königin, 2019). - Kommen da plötzlich zwei Damen die Treppe herauf: die Alte im Cape und Kopfschal, das Urbild einer forschen Schwiegermutter, hinter ihr, etwas schüchtern und geniert, ein junges Mädchen, oder eine junge Frau (Biedenbach, Erinnerungen einer Kellnerin, 1906).

Kopfschleier   „am Kopf getragener Schleier“

Source: Die Abaja ist zum Knöpfen und geht andauernd auf, sie verheddert sich zwischen den Beinen, und der Kopfschleier befindet sich in steter Abwärtsbewegung (Die Zeit, 24.05.2012). - Weihel, der auch den obern Teil der Stirn bedeckende weiße oder schwarze Kopfschleier der Nonnen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Weihel).

Kopfschmuck   „am Kopf getragener Schmuck“

Source: Die feinen Damen trugen Kopfschmuck mit Blumen, Federn, Perlen oder einem Schwan (Die Zeit, 10.07.2016). - Kranz, ringförmiges Gewinde aus Blättern, Blumen und Früchten, bereits bei Naturvölkern und im Altertum als Kopfschmuck bei Festen, Opfern und Gelagen, als Ehrenpreis und Siegeszeichen in den Kampfspielen sowie im Kriege und bei Triumphen üblich (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kranz [1]).

Kopftracht   „traditionelle Kopfbedeckung“

Source: Am längsten hielt sich, wie auch anderswo, die Kopftracht der Frauen (https://de.wikipedia.org/wiki/Winsener_Marsch-Tracht, gesehen am 07.06.2021). - Gebende (Gebände, „Bandwerk“), eine schon im Nibelungenlied erwähnte Kopftracht der Jungfrauen, später der Frauen überhaupt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gebende).

Kopftuch   „den Kopf bedeckendes Tuch“

Source: Sie rückt ihr Kopftuch zurecht und setzt sich wieder auf ihren Platz (Die Zeit, 18.01.2018). - Dann bindet sie das schwarze Kopftuch auf und besprengt sich mit dem Weichbrunn (Christ, Die Rumplhanni, 1917).

Kopfzier   „Kopfschmuck“

Source: Die majestätische Kopfzier versinnbildlichte das goldglänzende himmlische Jerusalem (Der Tagesspiegel, 28.08.2000). - Um so mehr bietet aber die gefiederte Welt, deren farbenfrohes Kleid an sich schon ein besonders geeignetes, weil leicht entsprechend umzugestaltendes Material für mannigfache Kopfzier liefert (Welt und Wissen, 1929).

Kopfzierde   „Kopfschmuck“

Source: Gegen solche Kopfzierde hatte auch ein prominentes Gesicht wie das von Detlev Buck keine Chance, trug er doch nur einen zerdrückten Hut, seine offizielle Berlinale-Kopfbedeckung, wie es scheint (Der Tagesspiegel, 14.02.2001). - Schapel (Schappil), eine seit Mitte des 12. Jahrh. bei Frauen wie Männern gebräuchliche diadem- oder kranzartige Kopfzierde (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Schapel).

Kopfzierrat   „Kopfschmuck“

Source: Als Schoffo bemerkte, dass er bis auf seinen Kopfzierrat nackt war, torkelte er aus der Manege und schleuderte mir mit geballter Faust Flüche entgegen (Schamoni, Risiko des Ruhms, 2000). - Eine Schlange mit einem Hirschgeweih als Kopfzierrat tritt schon in der Knochenschnitzerei der Shang-Zeit auf (Hentze, Die Sakralbronzen und ihre Bedeutung in den frühchinesischen Kulturen, 1941).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Kopfbalsam   „Balsam für den Kopf“

Source: Ich habe den guten Kopfbalsam auf die Stirn geschmiert, Majoran in die Nase gegeben und schließlich mit Rizinusöl purgiert (Beerwald, Das Mädchen und der Leibarzt, 2019). - Speziell: Bleichsuchtmittel, Phosphorkalkcrême, Haemorrhoidalsalbe, Sommersprossenwasser, Kopfbalsam (Festschrift zum II. Musik-Wettstreit elsässischer katholischer Jünglings- und Männervereine, 1907).

Kopfbohrer   „medizinischer Bohrer für die Schädelöffnung“

Source: Wer hat zum Beispiel den allergefährlichsten zweischneidigen Kopfbohrer erfunden, der außer dem Kinde die Mutter und den Geburtshelfer aufs leichteste und gefährlichste verletzt, als Wigand? (Krüger, Die Bedeutung der Charlotte Heiland genannt von Siebold für die Geburtshilfe ihrer Zeit, 1969).

Kopfbrett   „Brett am Kopfende“

Source: Im dritten Teil, gegen Ende des Romans, hockt die Schreckliche Großmutter als Geist auf dem Kopfbrett eines Krankenhausbettes (Berliner Zeitung, 19.02.2004). - Von marmornen Betten haben sich Kopfbretter erhalten (Sybel, Christliche Antike, 1906).

Kopfbürste   „Bürste für die Kopfhaare“

Source: Frau Dolies fand in einem der Badezimmer in der Feudalwohnung Lillis eine Kopfbürste mit Haaren, die nicht Lillis rotem Haar entstammen konnten (Faust, Kleinschmied und der Teddybär-Mörder, 2020). - Metallbürsten mit Stücken von Stahl-, Messingdraht etc. statt der Borsten dienen zum Blankbürsten und Bronzieren metallener Gegenstände, zum Reinigen der Feilen (Kratzbürsten), als Kopfbürsten (Haarbürsten) etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bürsten).

Kopfgestell   „Kopfteil der Pferdezäumung“

Source: Das Zaumzeug besteht aus einem Kopfgestell aus Riemen für den Kopf des Tieres sowie aus den Zügeln (https://de.wikipedia.org/wiki/Zaumzeug, gesehen am 03.06.2021). - Kopfgestell, Hauptgestell, Teil der Zäumung (s.d.) des Pferdes, um das Gebiß in der richtigen Lage zu halten (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Kopfhalter   „Halterung für den Kopf“

Source: Unheimlich wirken seine Apparate-Entwürfe zur körperlich-orthopädischen Erziehung (Geradhalter, Kopfhalter, Schulter- und Kinnbänder) (Der Tagesspiegel, 07.12.1997). - Kettenmaulkorb, ein am Kopfhalter beim Pferd anzuschnallender, aus Leder und einem Kettengehänge bestehender Maulkorb, der dem Pferde die Aufnahme von Kurz- und Rauhfutter gestattet, es aber daran verhindert, die Decke mit den Zähnen zu fassen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kettenmaulkorb).

Kopfhörer   „am Kopf getragenes Gerät mit Lautsprechern“

Source: HGBS hat Kopfhörer auf und horcht den Äther nach amerikanischen Signalen ab (Die Zeit, 03.01.2018). - Segen des Rundfunks. Die alte Frau Runkelstein pflegte sich abends im Lehnstuhl die Kopfhörer anzuschnallen, die Musik ertönte, und dann schlief sie ein (Tucholsky, Schnipsel [3]), 1931).

Kopfjoch   „am Kopf getragenes Joch“

Source: Ursprüngliche Form des Joches ist das Kopfjoch mit den beiden Varianten Stirn- und Nackenjoch (https://de.wikipedia.org/wiki/Geschirr_(Zugtier), gesehen am 04.06.2021). - Das Kopfjoch hat sich auf der Hochebene bis auf den heutigen Tag erhalten, obgleich hier das Pferd als Zugtier schon lange Zeit heimisch sein muß (Küchler/Krüger, Volkstum und Kultur der Romanen, 1936).

Kopfkissen   „Kissen für den Kopf“

Source: Körperunterlagen sind Kopfkissen, Seitenkissen, Matratzenauflage (= Unterbett) und Matratze (https://de.wikipedia.org/wiki/Bettware, gesehen am 04.06.2021). - Die Weinzierlin geht an die Liegerstatt ihres Mannes, streicht ihm das Kopfkissen glatt und horcht auf sein Geflüster (Christ, Die Rumplhanni, 1917).

Kopflehne   „Lehne für den Kopf“

Source: Es gibt genaue Verhaltensregeln und Kleidungsvorschriften für sie, über den Kopflehnen in den Autos liegen weiße Spitzendecken (Die Zeit, 16.10.2014). - Die Kopflehne erhält man durch Spannen des Bezugs über das erhöhte Kopfbrettchen (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1917, s.v. Rettungswesen).

Kopfpolster/n.   „Kopfkissen“

Source: Dort hat ihre Ich-Erzählerin ein Heft unter dem Kopfpolster, in das sie heimlich schreibt (Die Zeit, 02.05.2002). - Auf Gurten ruhte die Matratze und ein rundes Kopfpolster, bedeckt mit Leinentüchern, wollenen Decken, Fellen oder einem Lederüberzug (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bett [1]).

Kopfriemen   „am Kopf getragener Riemen“

Source: Eine andere mögliche Erklärung ist, dass die beruhigende Wirkung daher kommt, dass der Kopfriemen auf einen natürlichen Akupressurpunkt drückt (Wilde, Der ängstliche Hund, 2011). - er löste ihm den Sattelgurt und den Kopfriemen, bedeckte leicht mit der linken Hand das Auge des Pferdes, zog mit der rechten seinen Revolver heraus, drückte ihn gegen Alis Ohr und schoß ab (Keyserling, Abendliche Häuser, 1914).

Kopfverband   „medizinischer Verband um den Kopf“

Source: Rechtsverteidiger Sebastian Rudy musste nach einem Zusammenprall mit Wollscheid zudem zunächst mit einem Kopfverband spielen (Die Zeit, 17.09.2016). - Der beste Kopfverband ist der doppelseitige Halfterbindenverband (Hauke, Unterrichtsbuch für die freiwilligen Hilfskräfte der Deutschen Frauenvereine vom Roten Kreuz, 1932).

Kopfzange   „Geburtszange“

Source: Sein Sohn Hugh reiste 1670 nach Paris und soll versucht haben, seine „unschädliche Kopfzange“ zu einem hohen Preis (10 000 Kronen / Taler?) zu verkaufen (Stoll, Von der Dorfhebamme zur Frauenklinik, 2010). - Geburtszange (lat. Forceps, Kopfzange, Zange), geburtshilfliches Instrument, das bestimmt ist, beim Geburtsakt den Kopf des Kindes zu fassen, um letzteres durch Zug an den Griffen der Zange aus dem Geburtskanal herauszubefördern (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Geburtszange).

Kopfband (2)   „Verbindungsstück zwischen Stütze und Balken“

Source: Ein Kopfband (auch Bug oder Kopfbüge) ist eine Strebe, die vom Zimmerer zwischen einem horizontal (Balken, Pfette, Rähm usw.) und einem vertikal stehenden Holz (Stütze, Ständer, Pfosten, Stiel usw.) eingesetzt wird, um eine zusätzliche Versteifung der Konstruktion zu erzielen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfband, gesehen am 03.06.2021). - Kopfbänder verbinden eine Stütze mit dem darauf ruhenden Balken (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1907, s.v.).

Kopffries   „Fries an einer Kanonenmündung“

Source: de la bouche d‘un canon - Kopffries am Geschützrohr (Kroll, Blinde, Kuhl und Spiegelheck, 2014). - Der Durchmesser der Weite war 11 Zoll 7 ½ Linien, die größte Dicke der Kopffriesen 6 Schuh 11 Zoll (Trierische Chronik, 1915).

Kopfgleis   „Bahngleis, das an einer Stelle endet“

Source: Ein Stumpfgleis, auch Stutzgleis, Sackgleis, Kopfgleis, Blindgleis, totes Gleis, Gleisstutzen, in der Schweiz Kopfgleis oder, wenn es sich um ein Nebengleis handelt, Stumpengleis genannt, ist ein Gleis, das nur an einem Ende einen Weichenanschluss und am anderen Ende einen definierten, nicht zu überfahrenden Punkt hat (https://de.wikipedia.org/wiki/Stumpfgleis, gesehen am 03.06.2021). - Sie werden zum Aufhalten ganzer Personenzüge in Kopfgleisen benutzt (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1912, s.v. Bufferwehr).

Kopfleiste   „obere Leiste“

Source: Seit Jahren gibt es in der Kopfleiste der Facebookseite ein weißes Suchfenster (Die Zeit, 15.01.2013). - Kopfleiste, ornamentaler Streifen am Kopfe einer Druckseite (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Kopfplatte (2)   „Platte als obere Abdeckung“

Source: Zu den Gestellplatten gehören obere und untere Aufspannplatten bzw. -leisten, Kopfplatte, Zwischenplatte sowie Grundplatte (https://de.wikipedia.org/wiki/Stanzwerkzeugbau, gesehen am 05.06.2021). - Die ägyptische Säule erhebt sich auf einer runden Basis und geht nach oben in ein Kapitäl über, auf dem die Kopfplatte ruht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Ägypten).

Kopfschiene   „Schiene am Kopfende“

Source: Dieses System kann sowohl mit Kopfschienen als auch mit Rillenschienen bestückt werden (https://www.ortec-gmbh.de/index.php/de/produkte/system-vibralast, gesehen am 07.06.2021). - Im Bergbaubetriebe werden bei größerer Förderung jetzt stets Gleise aus Kopfschienen und Förderwagen (Hunde, s. Streckenförderung) mit Spurkränzen an den Rädern angewendet (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1905, s.v. Bremsbergförderung und Haspelförderung).

Kopfbolzen   „Stahlstift mit pilzförmigem Kopf“

Source: Ein Kopfbolzen, auch Kopfbolzendübel, ist ein Stahlstift mit pilzförmigem Kopf und dient im Stahlverbundbau zur Herstellung der Verankerung zwischen Beton und Stahl (https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfbolzen, gesehen am 03.06.2021). - Klinkbolzen, Kopfbolzen zur Verbindung von Hölzern im Holzschiffbau, deren Ende nach dem Schlagen über Klinkringe eingeklinkt wird (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1907, s.v. Klinkbolzen).

Kopfnadel   „Stecknadel mit Nadelkopf“

Source: Auf diesem Polster werden die gekreuzten Fäden an den Kreuzungsstellen durch Kopfnadeln d (Klöppelnadeln) so lange beteiligt, bis ihre gegenseitige Lage durch neue Verschränkung der Fäden gesichert ist (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1910, s.v. Spitzen [4]).

Kopfnagel   „Nagel mit Nagelkopf“

Source: Töpper erhielt das ausschließliche Privileg auf die Erzeugung aller Gattungen von Streckeisen mittels Walzen sowie auf gepresste Kopfnägel (https://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Töpper, gesehen am 05.06.2021). - Zur sicheren Aufstellung der Nivellierlatten dienen am bellen Wendeplatten (u in Fig. 15), auch in den Boden getriebene Nivellier- oder Stationspfähle, Kopfnägel, Steine und sonstige Hilfsmittel (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. nivellieren [1]).

Kopfschraube   „Schraube mit verdicktem Endteil“

Source: An einem Ende der Schraube (bei der Kopfschraube am Kopf) befindet sich der sogenannte Drehantrieb (https://de.wikipedia.org/wiki/Schraube, gesehen am 06.06.2021). - Kopfschrauben finden ihr Muttergewinde in dem einen Bauteil und werden am Kopf eingedreht (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Schrauben).

Kopfstein   „an der Oberfläche bearbeiteter Pflaster- oder Kragstein“

Source: Leicht gekrümmt, mit Kopfsteinen gepflastert, führt die Straße an prächtigen Renaissance- und Barockgebäuden entlang (Die Zeit, 21.05.2015). - Kopfstein, 1. s.v.w. Kragstein; 2. s.v.w. Kopfstück, Kopfziegel, d.h. jedes kurze Stück Stein, wie das Drittel oder Viertel eines quergespaltenen Backsteins oder Ziegels; 3. im Straßenbau ein nur an der Kopffläche regelmäßig bearbeiteter Pflasterstein (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1907, s.v.).

Kopfstempel   „Stempel mit Stempelkopf“

Source: Aus den vielfältigen, sich überkreuzenden Stempelverbindungen ergibt sich, dass innerhalb desselben Zeitraums mit Kopfstempeln sowohl des einen als auch des anderen Typs geprägt wurde (Jahrbuch für Numismatik und Geldgeschichte, 2007). - Der höhere Wert ist durch die größere Abkühlung am Kopfstempel erklärlich (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Schmieden).

Kopfwalze   „auf einer Stange drehbare Walze“

Source: Es bestand aus zwei Kopfwalzen und einer Vertikalwalze mit entsprechender Kalibrierung (https://de.wikipedia.org/wiki/George_Broca, gesehen am 07.06.2021). - Auf Kopfwalzen lassen sich auch runde Scheiben walzen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Walzwerk).

substantivisches Determinativkompositum mit Krankheitsbezeichnung als Hinterglied
Kopfausschlag   „Ausschlag der Kopfhaut“

Source: Sie litten fast durchweg an Brust- und Lungenleiden, Schwindsucht, allgemeiner Körperschwäche, an Abmagerung, Blässe, Aufgedunsenheit des Gesichts oder des Bauches, Drüsenanschwellung, Kopfausschlägen, triefenden Augen (Haverkamp, Kinderarbeit einst und jetzt, 2002). - doch zeigt sich bei ihnen sehr bald eine Neigung zur Drüsenbildung oder es stellen sich Kopfausschläge ein (Gerling, Was muß man vor der Ehe von der Ehe wissen?, 1901).

Kopfbeschwerde   „Gesundheitsproblem mit dem Kopf“

Source: Über ein Drittel der Schulkinder habe Haltungsschäden, rund 60 Prozent klagten häufig über Rücken-, Nacken- und Kopfbeschwerden (Der Tagesspiegel, 23.04.2002). - Baldrianwurzel lindert Kopfbeschwerden und behebt krampfhafte Zustände (Reile/Kneipp, Das große Kneippbuch, 1903).

Kopfbeule   „Gewebeschwellung am Kopf“

Source: Ich glaube, ich schaff mir nochn groooßen Stein an und leg den dort rein, dann kann er sich ne Kopfbeule holn (Du pöser Pursche, Du!. Max und Vio's Schreibblog, 2005-02-21). - Daß auch Fahren damals keine wesentliche Erleichterung bedeutete, bewies eine andere Fahrt von Dresden nach Berlin, über die er launig berichtet, und die ihn manche Kopfbeule im schütternden Wagen kostete (Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft, 1942).

Kopfblutgeschwulst   „Hämangiom am Kopf“

Source: Hämangiome können am ganzen Körper und auch an inneren Organen auftreten, in 60 Prozent der Fälle kommen sie jedoch im Kopf- und Halsbereich vor (früher Kopfblutgeschwülste genannt) (https://de.wikipedia.org/wiki/Hämangiom, gesehen am 03.06.2021). - Kopfblutgeschwulst (Cephalhämatom), flache, tauben- bis hühnereigroße, prallgespannte Geschwulst, meist auf dem Scheitelbein Neugeborner, gebildet durch einen Bluterguß zwischen Knochenhaut und dem Schädelknochen selbst (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kopfekzem   „Ekzem der Kopfhaut“

Source: Das Kopfekzem ist eine häufige Erkrankung, die durch Rötung, Juckreiz und Schuppenbildung im Bereich der behaarten Kopfhaut gekennzeichnet ist (Kardorff, Gesunde Haut, 2004). - Nach lang andauerndem Kopfekzem tritt Schwund des Haarwuchses ein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Haarkrankheiten).

Kopffieber   „Fieber im Kopf“

Source: Rehbergs Figuren werden von einem rasenden Kopffieber geschüttelt, sie laufen davon, ihr Körper zornig ihnen nach (Berliner Zeitung, 02.04.1998). - Das Krankheitsbild ist identisch mit dem im Kriege beobachteten russischen Kopffieber oder Don-Fieber (Ars medici 39, 1949).

Kopfgeschwulst   „Gewebegeschwulst am Kopf“

Source: Die sogenannte Kopfgeschwulst, eine Schwellung des Unterhautgewebes unter der Glocke, ist nach einer Saugglockengeburt normal und harmlos (https://de.wikipedia.org/wiki/Vakuumextraktion, gesehen am 03.06.2021). - Kopfgeschwulst, Geburtsgeschwulst, während der Geburt am Kopf durch den Druck des Muttermundrandes entstehende Geschwulst, verschwindet nach wenigen Stunden (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Kopfgicht   „Gichterkrankung am Kopf“

Source: Wilhelm von Wolzogen, der Mann von Charlottes Schwester Caroline, verstarb an der Kopfgicht bei einer Kur in Wiesbaden am 17. Dezember des Jahres (Seemann, Schillers Schwester Christophine, 2009). - Bohrender K., vorzüglich an den Nahtstellen des Schädels, gleichzeitig mit Auftreibungen und knotigen Anschwellungen in der Gegend der Schmerzen, die oft durch Warmhalten des Kopfes gemildert werden, lassen gichtischen Ursprung (Kopfgicht) vermuten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kopfschmerz).

Kopfgrind   „Hautausschlag am Kopf“

Source: Ebenso wurde die Droge zur Herstellung von Augenwässern bei Augenentzündungen und Augenbindehautkatarrhen genutzt, wie auch für Waschungen des Haarbodens bei Kopfgrind und zur Bekämpfung von Schuppenbildung (https://de.wikipedia.org/wiki/Kornblume, gesehen am 03.06.2021). - Kopfgrind, Ansprung oder Fraisen, das den behaarten Teil des Kopfes befallende Ekzem, entsteht meist infolge allgemeiner Ernährungsstörungen (Skrofulose, Blutarmut u.a.) (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Kopfkongestion   „Blutandrang im Kopf“

Source: Irisch-römisches Bad, Schwitzbad in heißer trockner Luft, darauf Abreiben, Kneten des Körpers, warme, kalte Duschen, regt energisch den Stoffwechsel an, nützlich gegen chronische Hautausschläge, Gicht, Rheumatismus; zu meiden bei Kopfkongestionen, Brust- und Herzkrankheiten (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Irisch-römisches Bad).

Kopfkrankheit   „Erkrankung des Kopfes“

Source: Die Hitzige Kopfkrankheit der Pferde, die durch das Virus der Bornaschen Krankheit ausgelöst wird, wurde erstmals 1813 beschrieben (https://de.wikipedia.org/wiki/Borna-Krankheit, gesehen am 04.06.2021). - Das bösartige Katarrhalfieber, auch Kopfkrankheit genannt, ist eine dem Rindergeschlecht eigentümliche Infektionskrankheit (Rickmann, Tierzucht und Tierkrankheiten in Deutsch-Südwestafrika, 1908).

Kopfrose   „Herpes Zoster, Gürtelrose“

Source: Herpes Zoster, auch kurz Zoster, deutsch Gürtelrose, umgangssprachlich auch Kopfrose oder Gesichtsrose genannt, ist eine Viruserkrankung, die hauptsächlich durch einen schmerzhaften streifenförmigen Hautausschlag mit Blasen bzw. Hautbläschen auf einer Körperseite in Erscheinung tritt (https://de.wikipedia.org/wiki/Herpes_Zoster, gesehen am 05.06.2021). - Sinusthrombose, allmähliche Blutgerinnung in den Hirnblutleitern, eine häufige Todesursache bei Mittelohrentzündungen, die sich auf die Umgebung des Ohres fortpflanzen, aber auch bei andern Entzündungen am Kopfe, z. B. bei Kopfrose, die sich auf die Hirnblutleiter fortpflanzen können (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sinusthrombose).

Kopfschaden   „Schädigung des Kopfes“

Source: Eine Untersuchung von 11 Arten von Klein- und Großlibellen hat gezeigt, dass diese Kopfschäden bei 20-80 % der Männchen gefunden werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Homosexuelles_Verhalten_bei_Tieren, gesehen am 06.06.2021). - Tobias hatte nach hitzigem Wundfieber unter meiner Pflege zwar neue Rüstigkeit des Leibes gewonnen, doch aus dem Kopfschaden eine Schwäche des Verstandes davongetragen (Wille, Die Abendburg, 1909).

Kopfwassersucht   „Hydrocephalus, krankhafte Erweiterung der Hirnventrikel“

Source: Kopfwassersucht, soviel wie Gehirnwassersucht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kopfwunde   „Wunde am Kopf“

Source: Er blutete aus einer Kopfwunde (Zeit Magazin, 07.09.2017). - Du warst damals dreizehn, man fand dich ohnmächtig, mit einer klaffenden Kopfwunde auf dem rechten Scheitel, von der dir, unter deinem Haar, noch heute die kleine Narbe blieb (Holz, Ignorabimus, 1913).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Kopfende (2)   „oberes Ende, wo sich der Kopf befindet“

Source: Mit gepackter Badetasche stellte ich mich ans Kopfende seines Bettes und konfrontierte ihn mit Plänen: Schwimmbad! (Die Zeit, 11.10.2017). - Und am Kopfende des Grabes stand Franz Krieger in der Amtstracht des Pastor Schmidt (Duncker, Großstadt, 1900).

Kopfgegend   „Region um den Kopf herum“

Source: Die Mähne ist dunkel schwarzbraun bis schwarz, nur in der Kopfgegend lichter (https://de.wikipedia.org/wiki/Löwenfell, gesehen am 03.06.2021). - Daher ist für diesen außer der allgemeinen Entstaubungs- und Belüftungsanlage eine besondere Reinluftzuführung in der Kopfgegend notwendig (Helm oder Brustschild mit Reinluftbrause) (Dinglers Polytechnisches Journal, 1929).

substantivisches Determinativkompositum mit Kunst- und Kunstwerkbezeichnung als Hinterglied
Kopfbild   „Abbildung eines Kopfes“

Source: Australische Maurer haben Kopfbilder von William und Kate aus tausenden bunten Backsteinen zusammengebaut (Die Zeit, 28.04.2011). - Ging hin und kaufte sich in der Buchhandlung das Kopfbild des Staatsmannes Neukomm, um es als Vorbild an die Wand zu heften (Spitteler, Imago, 1906).

substantivisches Determinativkompositum mit Sprachmittelbezeichnung als Hinterglied
Kopfstimme   „hohe Lage der Singstimme“

Source: Vor allem für seine aparte voix mixte, die Mischung von Brust- und Kopfstimme, lieben ihn seine Fans (Die Zeit, 20.06.2017). - Sopran (ital. Soprano, lat. Supremus, Discantus, Cantus, franz. Dessus, engl. Treble), die höchste Gattung der Singstimmen, von der Altstimme dadurch verschieden, daß ihr Schwerpunkt nicht wie bei dieser in dem sogen. Brustregister, sondern in der Kopfstimme liegt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sopran).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Kopfanstrengung   „Anstrengung des Kopfes“

Source: Es sah so aus, als wolle der Mohr durch die schiere Anmut seines Laufens die pure Nutzlosigkeit von Hammers Kopfanstrengung beleidigen (Henscheid, Polemiken, 2003). - Es war nichts weiter als eine durch lebenslange Kopfanstrengung hervorgerufene Gehirnanämie (Lehmann, Mein Weg, 1913).

Kopfarbeit   „geistige Arbeit, das Nachdenken“

Source: Sie ist frech bis zur Unverschämtheit, aber herzlich, entschlossen, tatkräftig und liebt Kopfarbeit (https://de.wikipedia.org/wiki/Wilsberg_(Fernsehserie), gesehen am 11.12.2018). - Auch macht ihm dieses sommerliche Vorrücken des Stundenzeigers so viel Rechnerei und Kopfarbeit, daß er lieber nach seiner Winteruhr schafft und werkt und also den Tag von der Sonn und vom Licht messen und in Stunden teilen läßt (Christ, Bauern, 1919).

Kopfbad   „medizinisches Baden des Kopfes“

Source: In der Anstalt wurden lauwarme Dauer-, aber auch kalte Kopfbäder durchgeführt (Hippius/Möller/Neundörfer, Die Psychiatrische Klinik der Universität München 1904-2004, 2005). - sie hatten sogar ein Katerfrühstück mitgebracht; dieses und ein kaltes Kopfbad brachten mich wieder auf die Beine (Hinter Kerkermauern, 1906).

Kopfbau (1)   „Form des Kopfes“

Source: aber es ist richtig, daß nur eine Entwickelung in der Richtung des Kopfbaus des Affenfötus zur spezialisierten, tierischen Endgestalt vorstellbar ist (Gehlen, Der Mensch, 1940).

Kopfbedeckung   „Bedeckung des Kopfes“

Source: Kopfbedeckungen sind aber ab bestimmten Temperaturen keine Geschmackssache mehr, sondern lebensnotwendig, sagt der Hausarzt (Berliner Zeitung, 30.12.2005). - Die Kopfbedeckung ist ein Irrsinn, eine überkommene Institution dieses Mittelalters (Altenberg, Prodromos, 1906).

Kopfbetäubung   „Betäubung des Kopfes“

Source: In den unteren Klassen der lateinischen Schule des Johanneum war ich dieser Kopfbetäubung halber oft unfähig „aufzupassen“ (Zeitschrift der Gesellschaft für schleswig-holsteinische Geschichte, 1909).

Kopfbeugung   „das Beugen des Kopfes“

Source: Allerdings blieb noch die Kontroverse um die Kopfbeugung, gegen die 1848 Proteste laut wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/Kniebeugestreit, gesehen am 03.06.2021). - Dem Kaspar Törring geb ich ritterliche Freiheit nach demütiger Kopfbeugung vor meinem Bett (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

Kopfbewegung   „Bewegung des Kopfes“

Source: Durch meine Kopfbewegungen entscheide ich, was ich sehe (Die Zeit, 24.01.2017). - Ein glänzender schwarzer Schnurrbart, weit in Spitzen ausgezogen, so wie ihn Ungarn tragen, rührte sich auch bei der schnellsten Kopfbewegung nicht (Kafka, Amerika, 1927).

Kopfbildung   „Formung des Kopfes“

Source: Die Kopfbildung und Schädelbildung sind ein Ergebnis der Cephalisation (https://de.wikipedia.org/wiki/Schädel, gesehen am 22.11.2020). - Die Eingeborenen gehören ihrer Kopfbildung nach augenscheinlich den punischen Stämmen an, aus denen auch die Ägypter stammten (Peters, Im Goldland des Altertums, 1902).

Kopfdrehung   „Drehung des Kopfes“

Source: Es gibt ein Spiel, in dem ich Kristalle einsammle, indem ich mich per Kopfdrehungen durchs Gelände bewege (Die Zeit, 29.01.2014). - „Zuerst müssen wir schauen, ob sie schläft“, sagte Delamarche und beugte sich zum Schlüsselloch. Nachdem er lange unter verschiedenartigen Kopfdrehungen hindurchgeschaut hatte, erhob er sich (Kafka, Amerika, 1927).

Kopfgeburt (1)   „Geburt, bei der der Kopf zuerst herauskommt“

Source: Kopfgeburt steht für: [...] veraltet für Geburt in Schädellage (https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfgeburt, gesehen am 03.06.2021). - Schon bei den Römern hieß die Haube, mit der Kinder bei rasch verlaufenden Kopfgeburten mitunter auf die Welt kommen: galea, bei Mädchen vitta (Mauthner, Wörterbuch der Philosophie, 1923).

Kopfgeburt (2)   „etwas rein Theoretisches, rein Ausgedachtes“

Source: Inklusion sei von Anfang an nur eine ideologische Kopfgeburt gewesen, schreibt ein Autor der ZEIT- Beilage Christ & Welt (Die Zeit, 13.06.2017). - Aber gerade bei unserm winzigen Vorbild der Biene wird der Künstler stark aus dem Gedächtnis arbeiten, ihm wird oft eine Vorstellung usw., eine Kopfgeburt Modell stehen (Archiv für Bienenkunde 18, 1937).

Kopfhaltung   „Haltung des Kopfes“

Source: Und er erinnert sich genau an einen seltsamen Blick, an eine komische Kopfhaltung (Die Zeit, 03.02.2015). - Der Vollbart, infolge der Kopfhaltung am Kinn eingedrückt, stand weiter unten ab (Kafka, Das Schloß, 1926).

Kopfhieb   „Schlag auf den Kopf“

Source: Erschwerend kommt hinzu, dass als Todesursache Genickbruch diagnostiziert wird und der Kopfhieb erst später erfolgte (Berliner Zeitung, 23.07.2001). - seitwärts zu dem Schuppen hatte sich mit letzter Kraft mein Mann geschleppt, nachdem ihn die Kopfhiebe der österreichischen Kürassiere vom Pferde gehauen hatten (A.v. Liliencron, Krieg und Frieden, 1912).

Kopfjagd   „Erbeutung von Köpfen getöteter Gegner“

Source: Davon zeugen noch Berichte aus moderner Zeit, in denen von Kannibalismus, Kopfjagd, Folter, systematischer Verstümmelung und Vergewaltigung unter Urvölkern die Rede ist (Die Zeit, 22.10.2009). - Kopfjagden, die Unternehmungen barbarischer Völker, um sich in den Besitz menschlicher Köpfe, Schädel oder Skalpe zu setzen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kopflage   „Lage eines Kindes in der Gebärmutter, bei der der Kopf am Muttermund liegt“

Source: Bei der Schädellage oder Kopflage liegt das Kind im Mutterleib in Längsrichtung, also längs entlang der vertikalen Achse der Mutter, und mit dem Kopf nach unten (https://de.wikipedia.org/wiki/Schädellage, gesehen am 04.06.2021). - Kopflage, in der Geburtshilfe diejenige Lage der Frucht in der Gebärmutter, bei der das Kopfende der Frucht dem Muttermunde zunächst liegt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kopfneigung   „Neigung des Kopfes“

Source: Dies können sowohl Druck auf den Karotissinus bei der Kopfneigung nach hinten, als auch Tumoren im Halsbereich sein (https://de.wikipedia.org/wiki/Karotissinus-Syndrom, gesehen am 05.06.2021). - Eine Inschrift? fragte ich mit einer Kopfneigung (Tucholsky, Interview mit Frau Doumergue, 1924).

Kopfnuss   „Schlag mit den Fingerknöcheln an den Kopf“

Source: Ivo Ilicevic verpasste seinem Teamkollegen Michael Gregoritsch am Donnerstag nach einem harten Zweikampf eine Kopfnuss (Die Zeit, 04.02.2016). - Wollte ein „Fremdling“ eindringen, dann bekam er, sobald sein Haardach erschien, so viele Kopfnüsse, daß er flink wieder retirierte (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Kopfruck   „ruckartige Kopfbewegung“

Source: Larsson deutete mit einem Kopfruck zurück auf das Spielfeld (Berliner Zeitung, 02.10.2000). - Zwicky kam zu Josefine hinaus, grüßte die Besucherinnen mit einem kurzen Kopfruck nach seitwärts (Frapan, Arbeit, 1903).

Kopfschlag   „Schlag an den Kopf“

Source: Er hatte seinem Gatten erst einen Kopfschlag verpasst und danach weiter auf ihn eingeprügelt, als dieser schon am Boden lag (Die Zeit, 18.09.2013). - Wohl aber vertreten sie alle die Meinung, daß entweder ein wirksamer Kopfschutz erfunden werden müßte (die bisher verwendeten sind untauglich), oder Kopfschläge überhaupt verboten werden sollten (Die Zeit, 12.12.1957).

Kopfschmerz   „Schmerz im Kopf“

Source: Die ersten Symptome ähneln einer Grippe: Fieber, Husten, Kopfschmerzen (Die Zeit, 08.01.2018). - Gleich nach dem Diner, bei dem sie die Schüsseln beinahe unberührt vorübergehen ließ, zog sie sich, heftigen Kopfschmerz vorschützend, auf ihr Zimmer zurück (Suttner, Martha's Kinder, 1902).

Kopfschutz   „den Kopf schützender Rüstungsteil“

Source: Ein Kopfschutz passt in Form eines Jethelms leicht hinein, wenn das Visier hochgeklappt ist (Die Zeit, 21.08.2017). - Die Ägypter trugen als Kopfschutz mit Metallplättchen besetzte Lederkappen, die Könige einen Metallhelm (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Waffen).

Kopfsprung   „Sprung mit dem Kopf voran“

Source: Aber noch nie hat sich etwas besser angefühlt als der erste Kopfsprung ins Wasser (Die Zeit, 06.03.2017). - Abgesehen davon, daß die „Wüstenschiffe“ sich als gute Schwimmer erwiesen, setzten die Schwarzen sofort mit Kopfsprung über Bord, klarten das Ladegeschirr auf, und schon zog die Dampfwinde erneut an (Hagenbeck, Von Tieren und Menschen, 1908).

Kopfstellung   „Haltung des Kopfes“

Source: Nach dem Abbau der Massenbewegungen und der Primitivreflexe entwickeln sich differenzierte Bewegungen, wobei der Muskeltonus von der Kopfstellung abhängt (https://de.wikipedia.org/wiki/Säugling, gesehen am 06.06.2021). - Er marschiert im Parademarsch, Kopfstellung rechts, von den andern im Abstand von zwei Schritt gefolgt, an Hans und dessen Schwiegervater vorbei (Hartleben, Rosenmontag, 1900).

Kopfstoß (1)   „Stoß an den Kopf“

Source: Auch den folgenden Kopfstoß Hidegkutis wehrte er ab (Neue Zürcher Zeitung, 06.07.1954).

Kopfstoß (2)   „Stoß mit dem Kopf“

Source: Leon Goretzka kam Zinédine Zidane wohl noch nie so nahe wie bei seinem Kopfstoß in den Bauch von Salih Özcan (Die Zeit, 04.12.2017). - Da hat er sich immer mit Kopfstößen bis zur Tür nach dem Flur durchgetastet, aber durch die Tür kann er nicht (Döblin, Berlin Alexanderplatz, 1929).

Kopfstrafe   „Strafe der Enthauptung“

Source: Der Magistrat, so bei Kopfstrafe dafür haften mußte, ließ öffentlich die Bürgerschaft inständig um Beisteuer bitten (Hansen, Quellen zur Geschichte des Rheinlandes im Zeitalter der französischen Revolution, 1935).

Kopfstreich   „Schlag an den Kopf“

Source: Ein sauberer Kopfstreich scheint mir menschlicher (Finn, Maji, 2019). - Er heulte auf wie ein Stier nach dem ersten Kopfstreich (Huna, Der Wolf im Purpur, 1919).

Kopfumhüllung   „Umhüllung des Kopfes“

Source: In der Hand hielt sie ein Stück seines Skinsuits, das von der Kopfumhüllung abgegangen war (Goyer/Cassutt, Himmelskrieg, 2013). - Der gesamte Norden Asiens, insonderheit die Hyperboreer, scheint ursprünglich ganz ohne K. gewesen zu sein, zweifellos der durch das harte Klima bedingten dauernden schweren Kopfumhüllung halber (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kamm [1]).

Kopfverhüllung   „das Verhüllen des Kopfes“

Source: Am Ende erlaubte der König die Kopfverhüllung im Auto per Dekret (Die Zeit, 13.01.2005). - Ein Autoanzug, der mit einer tuchartigen Kopfverhüllung an eine Schwesterntracht erinnerte, war mehr merkwürdig als hübsch (Vossische Zeitung, 05.03.1926).

Kopfverletzung   „Verletzung des Kopfes“

Source: Vier von fünf Kopfverletzungen wären mit Helm nicht passiert (Die Zeit, 12.08.2017). - S. tritt zuweilen plötzlich ein, wenn das Gaumensegel gelähmt wurde, wie z. B. nach Diphtherie, nach einem Schlaganfall, bei Kopfverletzungen mit Hirndruck, wo es, mit Bewußtlosigkeit verbunden, ein schlechtes Zeichen zu sein pflegt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schnarchen).

Kopfverneigung   „das Neigen des Kopfes“

Source: Beim Erreichen des Zelebrationsaltars nimmt der Priester das Birett ab und reicht es dem Ministranten, und beide verehren den Altar mit einer Kopfverneigung oder, wenn sich dort der Tabernakel befindet, mit einer Kniebeuge (https://de.wikipedia.org/wiki/Einzug_(Liturgie), gesehen am 07.06.2021). - Wir unterscheiden Kopfverneigung und Körperverneigung. Bei der Kopfverneigung bleibt der Oberkörper ganz aufrecht (Kirchliches Verordnungsblatt für die Diözese Seckau, 1945).

Kopfwäsche (1)   „das Waschen des Kopfes“

Source: Nach der ersten Kopfwäsche mit Läusemittel können Befallene allerdings in aller Regel wieder in die Schule oder den Kindergarten (Die Zeit, 17.01.2011). - Kopfwäsche nicht zu oft, keinesfalls öfter als alle 14 Tage (Das Lexikon der Hausfrau, 1932).

Kopfwäsche (2)   „scharfe Zurechtweisung, Tadel“

Source: Klub-Chef Klaus Allofs stärkte Trainer Thomas Schaaf im Anschluss an die Kopfwäsche für die Profis jedoch einmal mehr demonstrativ den Rücken (Die Zeit, 21.11.2010). - selbst eine von ihm veranstaltete telephonische Kopfwäsche des Vorsitzenden des Ernährungsausschusses, Bernhard Bauknecht, zeitigte nur den Erfolg des „Nun erst recht“ (Die Zeit, 02.07.1965).

Kopfweh   „Kopfschmerz“

Source: Sein Krankentagebuch listet Kopfweh, Schwindel, schlappe Gliedmaßen, einen Zustand wie Grippe auf (Die Zeit, 22.10.2017). - Halb in den Kissen verborgen, damit Lena ihr heisses Gesicht nicht sehen sollte, gab sie zur Antwort, dass sie ein wenig Kopfweh habe, das sie schon verschlafen werde (Duncker, Großstadt, 1900).

Kopfwendung   „das Wenden des Kopfes“

Source: Wie oft hatten wir versucht, uns den triumphalen Blick vom Balkon der zweiten Etage auf die Anitschkow-Brücke vorzustellen, oder, je nach Kopfwendung, den Newski hinab oder hinauf oder auf die Anlegestelle vor uns unter den Pappeln (Der Tagesspiegel, 08.07.2003). - Das große Tor öffnete sich, eine Kompagnie der Achtundneunziger marschierte mit strammer Kopfwendung an Willi vorbei (Schnitzler, Spiel im Morgengrauen, 1926-27).

Kopfdüngung   „Pflanzendüngung von oben her“

Source: Nur bei der sogenannten Kopfdüngung trifft tatsächlich die Gülle direkt auf die Pflanze (Die Zeit, 09.06.2011). - Kopfdüngung (Überdüngung), das Aufbringen von Dünger auf junge Saaten oder andre Pflanzen ohne Mischung des Düngers mit dem Boden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
Kopfabbeißen   „das Abbeißen des Kopfes“

Source: Diese aber beinhaltete weder das in dieser Gegend nicht unübliche Kopfabbeißen, in Scheiben schneiden, Herz herausreißen oder über kleiner Flamme rösten, sondern etwas weit unvorstellbar Schlimmeres (Koch/Aster/Hoffmann, Rückkehr ins Stirnhirnhinterzimmer, 2011). - „Zum Kopfabbeißen“, hat er genickt, „zum Kopfabbeißen ist er gekommen, ja!“ (Queri, Der "Wöchentliche Beobachter" von Polykarpszell, 1911).

Kopfabhacken   „das Abhacken des Kopfes“

Source: Sicher finde ich, verglichen mit Verbrennen ist Kopfabhacken ist weit weniger grausame Hinrichtungsart (Vergleiche um jeden Preis. Weil dem Dingens, 2009-11-18). - Denn angenommen, man hatte sich für das Kopfabhacken entschieden, würden die einen für das Beil, die anderen für das Schwert, wieder andere für die Guillotine plädieren (Die Zeit, 23.03.1973).

Kopfabhauen   „das Abhauen des Kopfes“

Source: Zusammen mit seinen Kollegen vom "Nydeggstübli" und vom "Kornhauskeller" fuhr er die tote Bärin ins Schlachthaus, wo der Metzger fürs Kopfabhauen, Häuten und Ausnehmen über den Lohn hinaus eine Flasche Wein bekam (Die Zeit, 31.05.1996). - Dadurch sollte das Kopfabhauen als geheimnisvolle Tat des Mungi erscheinen (Wurm, Die Religion der Küstenstämme in Kamerun, 1904).

Kopfabreißen   „das Abreißen des Kopfes“

Source: Es gibt doch nichts über einem gelungenen FINISH HIM! und dem darauf folgenden Kopfabreißen mit dem Beckleckern des Bildschirms von roter Sauce (trailer: mortal kombat vita. AETHYX MEDIAE - Independent Semantic Online Publishing, 2012-02-02). - Diese Beobachtungen lassen vermuten, daß unter gewissen Umständen Füchse sich zu bestimmten Zeiten auf das Kopfabreißen bei jungen Rehen „spezialisieren“ (Ciba Zeitschrift 3, 1935).

Kopfabschlagen   „das Abschlagen des Kopfes“

Source: Ein Betrunkener torkelte gekonnt vor die Fernsehkameras und forderte allgemeines Kopfabschlagen, bis ihn die Umstehenden als Provokateur zur Seite drängten (Die Zeit, 18.05.2007). - Das war eigentlich ein Formfehler, denn nach altem Muster bekommt nur der anschließend den Kopf abgeschlagen, der rechtswirksam dazu verurteilt war, durch Kopfabschlagen hingerichtet zu werden (Die Zeit, 04.12.1970).

Kopfabschneiden   „das Abschneiden des Kopfes“

Source: Und dann machte er, lachend, mit der Hand die Geste des Kopfabschneidens und sagte: „Er wird geköpft“ (Die Zeit, 17.05.1991). - Als Urbewohner betrachtet man die Alfuren (s.d.), die mit den Dajak auf Borneo den Gebrauch der Pfahlbauten sowie die Sitte des Kopfabschneidens teilten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Celébes).

Kopfbeugen   „das Beugen des Kopfes“

Source: Wer den Kopf gar zu hoch trägt, stößt ihn so lange, bis er an das Kopfbeugen gewöhnt ist (Die Zeit, 27.09.1996). - Tschun dagegen, als ein Jüngerer, warf sich vor Lin tei nieder, mit viermaligem Kopfbeugen, und begrüßte so mit „Pai nien“ das Jahr (Heyking, Tschun, 1914).

Kopfbrechen   „Kopfzerbrechen, intensives Nachdenken“

Source: Tatsächlich habe ich auf keinen Teil meiner Farbforschungen mehr Kopfbrechen verwendet, als auf diesen (Ostwald, Lebenslinien, 1926-27).

Kopfdrehen   „das Drehen des Kopfes“

Source: Mit jedem Kopfdrehen schaue ich auf einen anderen Viertausender, der eisbekrönt ist und so majestätisch, dass die Wolken zu weichen scheinen (Die Zeit, 09.10.2014). - Viel schlimmer ist es mit Sulila; seine verflixte Gewohnheit des ständigen Kopfdrehens kann er auch vor dem Trichter nicht lassen (Weule, Negerleben in Ostafrika, 1908).

Kopfeinrennen   „das Einrennen des Kopfes“

Source: Nach jahrelangem frisch-frei-fröhlichen Draufloswettern und Kopfeinrennen mithin zum Schluß die bescheidene Vorfrage, um was es sich denn eigentlich bei der ganzen Auseinandersetzung handle (Sozialistische Monatshefte 2, 1915).

Kopfhängen   „deprimiertes Hängenlassen des Kopfes“

Source: Das Kopfhängen hat er seinen Brüdern ausdrücklich verboten (Jaspert, Mönchtum und Protestantismus, 2011). - Kranke sind mißtrauisch, nehmen außerdem auch Kleinigkeiten schwer und man soll ihnen recht wenig Grund zum Grübeln und Kopfhängen geben (Baudissin, Spemanns goldenes Buch der Sitte, 1901).

Köpfeheben   „das Heben der Köpfe“

Source: ein befreites Auflachen allüberall, bei den Verschämten, den Bodenstarrern, den Trotzköpfen und den Schuldbeladenen, ein ungeheures Aufatmen und Köpfeheben (Dauer, Schattenheld, 2016). - Im selben Moment wußte sie, wer es war, hätte es auch ohne das allgemeine Köpfeheben und Dämpfen der Gespräche gewußt (Wassermann, Christian Wahnschaffe, 1919).

Kopfkratzen   „das Kratzen am Kopf“

Source: Vor allem Dante und Sebastian Rode dürften Pep Guardiola Kopfkratzen verursacht haben (Die Zeit, 31.01.2015). - Das war eine fatale Geschichte, und nach langem Hin und Her und Kopfkratzen und vielen faulen Vorschlägen knuffte Peter Schmirl den alten Freund in die Seite (Mühsam, Der sechzigste Geburtstag, 1918).

Kopfkrauen   „das Kraulen des Kopfes“

Source: Dieses Kopfkrauen erlebt jetzt seine volle Entfaltung (Österreichische zoologische Zeitschrift 3, 1951).

Kopfleiden   „Erkrankung des Kopfes“

Source: Sie wurden vom Volk verehrt und besonders bei Kopfleiden in Hospitälern zur Schmerzlinderung herumgereicht (https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_der_Täufer, gesehen am 05.06.2021). - Man wendet sie vorzugsweise gegen Asthma und Bronchialleiden an, auch gegen Halsleiden und Kopfleiden (Riemkasten, Yoga für Sie, 1953).

Kopfneigen   „das Neigen des Kopfes“

Source: Eine redaktionsinterne Auswertung ergab unter anderem sieben Minuspunkte für Stoibers ständiges Kopfneigen (klare Bettelgeste), die jedoch fast neutralisiert wurden von Schröders sechsmal sichtbaren Schweißperlen (Die Zeit, 29.08.2002). - Anna trat eben aus ihrem Zimmer, strich mit beiden Händen über das hochgekämmte, gewellte Haar, begrüßte Georg mit leichtem Kopfneigen und hatte für ihn in diesem Augenblick mehr von einer Erscheinung als von einer wirklichen Gestalt (Schnitzler, Der Weg ins Freie, 1908).

Kopfnicken   „das Nicken mit dem Kopf“

Source: Wundert es da tatsächlich, dass solch einschneidende Erkenntnisse nicht allseits Kopfnicken hervorrufen? (Die Zeit, 28.08.2017). - Die Mädchen gingen mit einem kurzen Kopfnicken zur Thür hinaus (Duncker, Großstadt, 1900).

Kopfrechnen   „das Rechnen ohne Papier und Stift“

Source: In Bielefeld hat die Weltmeisterschaft im Kopfrechnen begonnen (Die Zeit, 24.09.2016). - Jeder Clerk hat sich einer Aufnahmsprüfung, zu unterziehen, bei der die Kenntnis der 4 Rechnungsarten (mit Dezimal- und gemeinen Brüchen), ferner ein Diktat nach einer Zeitung, Schönschreiben und Kopfrechnen gefordert wird (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1912, s.v. Beamte).

Kopfreiben   „das Reiben des Kopfes“

Source: Anders als in der Literatur üblich, deutet Anja Wasilewski dieses Kopfreiben, bei dem möglicherweise ein Sekret der Voraugendrüse auf den Partner übertragen wird, nicht als Aggressions- oder Dominanzgeste (Die Zeit, 29.04.2004). - Ich habe, in der Erinnerung an die Löwen, "Simba" zu ihr gesagt, und wir unterhielten uns recht gut mit allerlei Lauten, die man nicht aufs Papier schreiben kann, mit Schnurren und Kopfreiben (Süddeutsche Zeitung, 1945).

Kopfreißen   „rheumatische Erkrankung des Kopfes“

Source: Der körperlichen Belästigungen durch Kopfreißen und ein quälendes Zahngeschwür, während des Studiums der „Walküre“ (bis in die „Siegfried“-Proben hinein), haben wir schon gedacht (Glasenapp, Das Leben Richard Wagners, 1905).

Kopfrennen   „Ritterspiel, bei dem man nach Köpfen rennt“

Source: Ring-, Quintan-, Kopfrennen und Karussell blieben auch im 18. Jahrhundert die verbreitetsten Turnierformen (Schnitzer, Höfische Maskeraden, 2014). - Bei dem Kopfrennen bedient man sich der Lanze, des Wurfspießes, des Degens, des Schwertes und der Pistole (Fritz, Reiterspiele und Quadrillen in alter und neuer Zeit, 1926).

Kopfschütteln   „das Schütteln des Kopfes“

Source: Der Skandal um den südkoreanischen Klonforscher Woo Suk Hwang löst in den meisten Ländern Kopfschütteln aus (Berliner Zeitung, 29.11.2005). - Wenn man auf Verwandtschaft zu sprechen kommt, trifft man bei den meisten Leuten auf ein trübes Kopfschütteln, das einen resignierten Seelenzustand ahnen läßt (Tucholsky, Die Verwandtschaft, 1925).

Kopfspalten   „das Spalten des Kopfes“

Source: Ansonsten aber zeigt sie sich fast nur als Schreckgespenst, das sich in gräßlichen Drohungen der Gastrotomie, des Kopfspaltens, Fersenabschneidens und gelegentlich des Blutsaugens ergeht (Kretzenbacher, Santa Lucia und die Lutzelfrau, 1959).

Kopfstehen   „Kopfstand, Turnübung, bei der man auf dem Kopf steht“

Source: Sie reckt sich so emphatisch, als wär's eine Yogaübung wie Kopfstehen (Der Tagesspiegel, 23.06.2002). - Das Wagenrütteln der Straße erschüttert den Fußboden, und Likses ausgestreckte Beine schaukeln in der Luft, als ob sich die Chinesin im Kopfstehen übe (Dauthendey, Lingam, 1909).

Kopfumdrehen   „das Umdrehen des Kopfes“

Source: Und irgendwie ist es sogar ganz kühn, „Die Mutter“ heute noch im Erwachsenentheater zu spielen - mit all den blechnapfrührenden Proletariern, dem schwarzweißgeschnitzten Weltbild, in dem gutmütige, analphabetische Hauswitwen wie das Mütterchen Pelagea Wlassowa im Kopfumdrehen zu Revolutionärinnen werden (Der Tagesspiegel, 17.01.2003). - Ein Kopfumdrehen, und es ist nichts mehr von ihnen zu hören (Conring, Mit der Division "Graf Bredow" unter Hindenburg, 1915).

Kopfverlieren (2)   „Verlust der rationalen Kontrolle“

Source: Kein Kopfverlieren, kein Sinnesrauschen. Ein Ereignis, das ich aus der Ferne auf mich zukommen sehe und dem ich mit Neugierde und Bangen entgegenblicke (Fusek, Novemberfäden, 2002). - So wie sie ist, finde ich sie zum Kopfverlieren reizend (Schubin, Asbeïn, 1901).

Kopfwackeln   „das Wackeln mit dem Kopf“

Source: Alle trugen Fantasiekostüme, bewegten sich wie aufgezogene Spielfiguren und beherrschten vor allem ein kunstvoll degeneriertes Kopfwackeln (Berliner Zeitung, 14.08.2001). - Aber dies Kopfwackeln war nur die hilflose Gebärde statt des Wortes: „Niemals“, das sie zu sprechen ausserstande war (Berliner Tageblatt, 05.02.1933).

Kopfwaschen   „das Waschen des Kopfes“

Source: Es regt einen ja nix mehr auf, sagte der Dichter zu seinem Frisör - während der ihm vorsichtig, nicht zu heiß, nicht zu kalt, das Hirnkastl shampoonierte, rabiates Kopfwaschen war längst aus der Mode -, da wäre es doch schön, wenn einen mal etwas aufregte! (Die Zeit, 27.12.2001). - Dem Knaben wurde bang, ob er nicht klüger die Feuerzange seiner Mutter gewählt hätte, als das Kopfwaschen im großen See, sie werde ihn gewiß mit Seife und Wurzelbürste scheuern (Essig, Der Wetterfrosch, 1919).

Kopfwerfen   „ruckartiges Emporstoßen des Kopfes“

Source: Einfache motorische Tics können sich als Augenblinzeln, Naserümpfen, Kopfwerfen oder Grimassenschneiden äußern (https://de.wikipedia.org/wiki/Tourette-Syndrom, gesehen am 07.06.2021). - Vor allem beherrscht sie die Vokabeln der Körpersprache, die die Show-Bühne seit Anbeginn pflegt - kein großer Wortschatz, wie man weiß, das Hüftenwackeln, Kniezucken, Armeräkeln, das Liderklappen und Kopfwerfen (Die Zeit, 17.01.1975).

Kopfwiegen   „langsames Hin- und Herbewegen des Kopfes“

Source: Die Linke zeigt weniger innerliche Regung als Ypsilanti, die auch später Vieles nonverbal durch Nicken oder Kopfwiegen kommentiert (Die Zeit, 04.02.2010). - Doch dann und wann und irgendwo gibt es beim Leser auch leises Stirnrunzeln und Kopfwiegen (Die Zeit, 19.08.1960).

Kopfwinken   „das Winken mit dem Kopf“

Source: mit einem Kopfwinken gab er seinem Partner ein Zeichen (Kogler, Terror, 2014). - sie war noch umhellt von der Flamme des Festes und schritt mit einem Kopfwinken an ihm vorüber (Deutsche Rundschau, 1925).

Kopfzerbrechen   „angestrengtes Nachdenken“

Source: Die Aufnahmeprüfung für die Universität bereite ihr kein Kopfzerbrechen (Die Zeit, 18.01.2018). - Dies Kopfzerbrechen über unabänderliche Dinge ist ein schädlicher Zeitvertreib (Frapan, Arbeit, 1903).

Kopfzucken   „das Zucken des Kopfes“

Source: Sie reihen sich in ihre kurze Schlange ein, weisen mit einem verschwörerischen Kopfzucken auf die endlosen Reihen vor den Damen-Toiletten und grinsen sich breit an, weil die vielen Frauen so leidend dreinschauen (Berliner Zeitung, 26.08.2003). - Da sprach der Braune schon heftig auf ihn ein, mit fahrigen Händen, mit Hin- und Herrutschen, mit Schnalzen und Kopfzucken (Döblin, Berlin Alexanderplatz, 1929).

Kopfzusammenstecken   „das Zusammenstecken der Köpfe für heimliche Gespräche“

Source: Das ist da ein heimliches Tuscheln und Kopfzusammenstecken (Streit, Ein Opfer der Hottentotten, 1907).

Köpfezusammenstecken   „das Zusammenstecken der Köpfe für heimliche Gespräche“

Source: Torres ist die Nummer eins in der Stadt, wenn es ums Köpfezusammenstecken geht. Seine Familie hat das Köpfezusammenstecken erfunden (Wilson, Damnificados, 2020). - Aber konnte es nicht hinter ihm bereits ein Köpfezusammenstecken geben, ein Tuscheln, ein eifriges Blickewerfen? (Bergengruen, Der Grosstyrann und das Gericht, 1935).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Kopfbreite (1)   „Breite eines Kopfes“

Source: Dann sucht er Bezugspunkte im Gesicht des Originals, zum Beispiel die Breite der Nasenflügel oder die Kopfbreite und markiert sie (Der Tagesspiegel, 28.09.2002). - Die Kopflänge wächst während der Schulzeit schneller als die Kopfbreite (Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung, 1907).

Kopffläche (1)   „Fläche des Kopfes“

Source: Auch bei Gliederfüßern befindet sich ein sogenannter Scheitel auf der dorsalen Kopffläche (https://de.wikipedia.org/wiki/Scheitel, gesehen am 03.06.2021). - Tarantel (Tarantula Walck.). Gattung der Webspinnen aus der Familie der Zweilungigen (Dipneumones), Wolfsspinnen, deren vordere Kopffläche steil abfällt und oben auf einer Querschwiele die vier vordersten, kleinen Augen trägt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Tarantel).

Kopfform   „Form des Kopfes“

Source: Die Mutter-Bäuerin hat den ein Jahr jüngeren Martin immer vorgezogen, weil er hübscher war, geradere Glieder, Haltung, schmalere Kopfform leistete (Die Zeit, 19.12.2017). - Ich glaube, ich glaube vor langer, langer Zeit habe ich einmal irgendwo meinen Hut verwechselt, und ich wunderte mich damals, daß er mir so genau passe, wo ich doch eine höchst eigentümliche Kopfform habe (Meyrink, Der Golem, 1915).

Kopfgröße   „Größe eines Kopfes“

Source: Viele der Holzformen sind noch aus Vaters Zeiten, als die Menschen in kargen Nachkriegszeiten noch Kopfgröße 55 oder 56 hatten (Die Zeit, 17.02.2000). - Das Material kann je nach den Abmessungen der Mühle in Stücken von Fault- bis zu Kopfgröße aufgegeben werden (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1906, s.v. Glockenmühle).

Kopfhöhe   „Höhe, in der sich der Kopf befindet“

Source: Toni Kroos, der Passmeister, verwendete manchmal, wenn der Sprung des Balls es verlangte, sein Spielbein wie einen Tennisschläger, waagerecht in Kopfhöhe (Die Zeit, 05.09.2017). - So die Wippe, ein leichter Balken, der in seiner Mitte an einem aufrechten Ständer, etwa in Kopfhöhe der Übenden, auf und ab drehbar angebracht ist (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schaukelgeräte).

Kopfeshöhe (2)   „Höhe, in der sich der Kopf befindet“

Source: Quark, Sie Trottel, Sie sind nicht mal auf Kopfeshöhe über dem Boden. Und ich meine damit Ihre eigene Kopfeshöhe, Sie Winzling (Hugh, Deep Space Nine: Gefallene Helden, 2014). - Da richtete sich „das Kind“ in seiner ganzen Länge, ihn weit über Kopfeshöhe überragend, vor ihm auf (May, Im Reiche des silbernen Löwen III, 1902).

Kopflänge   „Länge eines Kopfes“

Source: Dann knöpft er einem Model, das ihn um mehr als eine Kopflänge überragt, das Kleid rund um die Taille auf (Zeit Magazin, 02.09.2010). - Schwan (Cygnus L.), Gattung der Schwimmvögel aus der Familie der Zahnschnäbler, große Vögel mit gestrecktem Leib, sehr langem Hals, mittelgroßem Kopf, geradem Schnabel von Kopflänge, der an der Wurzel nackt oder höckerig ausgetrieben, an der Spitze flach gewölbt ist und in einen rundlichen Nagel ausgeht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schwan).

Kopfeslänge   „Länge eines Kopfes“

Source: Der Boss tätschelt Coe, den er um Kopfeslänge überragt, wohlwollend die Schulter (Die Zeit, 27.03.2009). - Es sah aus, als wachse er plötzlich und werde um Kopfeslänge größer (Wassermann, Caspar Hauser oder Die Trägheit des Herzens, 1907).

Kopfloch   „Kleidungsöffnung für den Kopf“

Source: Der Schnitt ist entweder rechteckig oder rund und hat traditionell nur ein Kopfloch und einen Brustschlitz (https://de.wikipedia.org/wiki/Kotze_(Kleidung), gesehen am 05.06.2021). - Glocke, ein entweder völlig geschlossener, nur mit Kopfloch versehener oder vorn der Länge nach zum Zuknöpfen eingerichteter weiter, kurzer Umhang vorzugsweise der Männer im 14. und 15. Jahrh. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Glocke).

Kopfrecht   „rationales Recht, Vernunftrecht“

Source: Luther wollte, daß nicht Faustrecht sondern Kopfrecht, nicht Gewalt sondern Weisheit oder Vernunft sich durchsetzen (Berliner Zeitung, 02.03.1996). - Nicht Faustrecht, sondern Kopfrecht, nicht Gewalt, sondern Weisheit und Vernunft muß regieren (Kriegshefte der Süddeutschen Monatshefte, 1917).

Kopftstück (2)   „Schlag an den Kopf“

Source: Als ich neun Jahre alt geworden, fanden meine Eltern, daß die Verabreichung von Kopfstücken, die Schmälerung der Weihnachts- und Geburtstagsfreuden sowie der strafweise Entzug des geliebten Abzugbieres allein nicht mehr hinreichten, um aus mir einen Menschen zu machen (Wildgans, Musik der Kindheit, 1928).

Kopftsück (3)   „Münze mit eingeprägtem Kopf“

Source: Hierunter seien ein Reichstaler, ein Kopfstück, halbe Kopfstücke, Braunschweigische Speziesgroschen, hessische Weißpfennige und Dreier gewesen (Hessisches Jahrbuch für Landesgeschichte, 2002). - Kopfstück, Münze mit Kopf des Münzherrn (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Kopftstück (4)   „den Kopf bedeckender Teil des Pferdezaums“

Source: John Grady nahm die Bosalea, schob sie dem Tier sacht über die Nase, rückte das Kopfstück zurecht und legte das Trensengebiß ein (Die Zeit, 08.10.1993). - Trense, Zaumzeug, bestehend aus Kopfstück mit Stirnriemen, den Backenstücken, deren Enden wie die Zügel in die Ringe des Gebisses (zwei durch ein Gelenk verbundene Eisenstäbchen) eingeschnallt sind (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Trense).

Kopfteil/n. (2)   „am Kopf befindlicher Teil von etwas“

Source: In einem separaten Arbeitsgang wird das Kopfteil gefüttert und ebenfalls mit Satin bespannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Chapeau_Claque_(Hut), gesehen am 07.06.2021).

Kopfumfang   „Umfang des Kopfes“

Source: Als Mikrozephalie gilt, wenn das Baby mit einem Kopfumfang von 32 Zentimetern oder kleiner zur Welt kommt (Die Zeit, 27.07.2016). - Der Kopfumfang wächst nicht im gleichen Schritt mit der Körpergröße, sondern langsamer (Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung, 1907).

Kopfstärke   „Personalstärke“

Source: Denn um die Kopfstärke von 356000 militärischen und 100000 zivilen Kräften zu halten, muss Frankreichs Armee jährlich 35000 Nachwuchskräfte werben (Die Zeit, 05.08.2004). - Im Militärwesen sind für die Kopfstärke der Truppenteile Etatsstärken (Sollstärke) als Friedens- und Kriegsetat von Offizieren, Unteroffizieren, Mannschaften, Pferden etc. festgesetzt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Etat).

Kopfteil/n. (3)   „auf eine Person entfallender Anteil“

Source: Das Papische Gesetz gewährt den Kopfteil nach bürgerlichem Recht (Manthe, Gaius, Institutiones, 2004). - Mit der Auflösung oder dem Verlust der Rechtsfähigkeit fällt das Vereinsvermögen an die verfassungsmäßig bestimmten Anfallsberechtigten, in Ermangelung solcher, falls der V. satzungsgemäß ausschließlich den Interessen seiner Mitglieder diente, an diese nach Kopfteilen, andernfalls an den Staat (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Verein).

Kopfzahl   „Anzahl der Personen“

Source: Allein in den letzten fünf Jahren ist die Kopfzahl im Dorf wieder um fünf Prozent geschrumpft (Die Zeit, 19.09.2013). - Die neue 7. Juni 1842 angenommene Verfassung führte allgemeines Stimmrecht und Repräsentation im Großen Rat nach der Kopfzahl ein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Genf [2]).

Kopfbreite (2)   „Breite eines Kopfendes“

Source: bei Weichen mit einem Bogenradius von 190 Metern und darunter (in der Vergangenheit auch bei Radien von 300 und 500 Metern) wird an dieser der Schienenfuß beidseitig bis etwa auf Kopfbreite abgefräst (https://de.wikipedia.org/wiki/Weiche_(Bahn), gesehen am 03.06.2021). - Vor dieser Einspannungsstelle ist der Fuß der Zungenschiene allmählich übergehend auf etwa 90 cm Länge auf Kopfbreite geschmälert (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1910, s.v. Weichen).

Kopffläche (2)   „Fläche der Oberseite“

Source: Auf der hinteren Kopffläche von Pfeiler 6 war ein Flachrelief angebracht, das vermutlich ein Reptil in Aufsicht zeigt (https://de.wikipedia.org/wiki/Göbekli_Tepe, gesehen am 03.06.2021). - Kopffläche (Kopfseite oder Stirnfläche) eines parallelepipedischen Steines wird die in die Ansichtfläche des Mauerwerks fallende Seitenfläche bei seiner Binderstellung genannt (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1907, s.v.).

Kopfstück (5)   „Kopfseite eines Möbels“

Source: Das große Bett aus dunklem Holz hat ein geschnitztes Kopfstück und sieht aus, als hätte schon ein Borgia darin übernachtet (Die Zeit, 08.10.2013).

Kopfstück (6)   „Vorder- oder Oberteil eines Geräts“

Source: Längsquartier (Riemstück, Riemchen, Riemenstein), auch Kopfstück genannt, ist ein Backsteinstück von der vollen Steinlänge und halben Breite (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. Längsquartier).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
kopfbreit   „die Breite eines Kopfes habend“

Source: Es erschien Ludmila, kräftig, mit einem Hals, der kopfbreit in einem gelben T-Shirt verschwand (Der Frankfurter literarische Lustgarten, 2005). - Glatte Wände rechts, links und hinten mit kopfbreiten weissen und ebenso breiten roten Querstreifen (Scheerbart, Der Schornsteinfeger, 1904).

kopfgroß   „die Größe eines Kopfes habend“

Source: Auf Bildern ist ein etwa kopfgroßes Loch in einer Wand zu sehen (Die Zeit, 28.03.2016). - Mit einem kopfgroßen Pflasterstein bewaffnete sich Flametti, um dem ersten besten, der sich blicken ließe, den Schädel zu zertrümmern (Ball, Flametti, 1918).

kopfhoch   „bis zur Höhe des Kopfes reichend“

Source: Dicht stehen Eukalyptusbäume, Palmen und Akazien, weit herab senken sich ihre Äste, zwischen den Stämmen ist das Gras kopfhoch geschossen (Die Zeit, 02.06.2005). - Bei der Hocke am kopfhohen Reck ist durch zwei Helfer links und rechts mit Stützgriff Hilfe zu leisten (Borrmann/Mügge, Gerätturnen in der Schule, 1957).

kopflang   „die Länge eines Kopfes habend“

Source: Die Mundwerkzeuge sind etwa kopflang und als Stech- und Saugrüssel ausgebildet (https://de.wikipedia.org/wiki/Raubfliegen, gesehen am 04.06.2021). - Gänse (Anserinae), Unterfamilie der Zahnschnäbler aus der Ordnung der Schwimmvögel, Vögel mit gedrungenem Leib, mittellangem Hals, großem Kopf und kopflangem oder kürzerm Schnabel mit scharfschneidigem Nagel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gänse).

kopflos (1)   „keinen Kopf habend“

Source: In Rainer Maria Rilkes berühmtem Gedicht Archaïscher Torso Apollos führt der Anblick einer kopflosen antiken Statue zu einem dramatischen Imperativ (Die Zeit, 23.09.2017). - Sie rückte näher wie ein graues, kopfloses Ungetüm, das keine Füße, nur wehende Hügel hatte und dennoch plump auf der Erde kroch (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

kopflos (2)   „konfus, planlos“

Source: So konzept- und kopflos sah man ihn ewig nicht (Die Zeit, 02.10.2017). - Die übrige Menschheit war die aus dem Garten verjagte Schar der Kopflosen und Toren, der Mörder und Totschläger (Essig, Der Taifun, 1919).

kopfscheu (1)   „vor Kopfberührung zurückscheuend“

Source: Wir haben aber auch viele so genannte Problempferde, die beim Schmied nicht ruhig stehen, kopfscheu sind oder den Reiter nicht aufsteigen lassen (Die Zeit, 05.09.2002). - Schließlich wurden die Ochsen durch das unvernünftige Schlagen derart kopfscheu, daß sie sich in den Jochen umkehrten, durcheinander liefen und nicht mehr zum Ziehen zu bewegen waren (Falkenhausen, Ansiedlerschicksale, 1905).

kopfscheu (2)   „unsicher, verwirrt“

Source: Der Wohnungsbau ist überreguliert, der strenge Mieterschutz macht Investoren kopfscheu, die Baubürokratie verunmöglichte attraktive, offene Wohnungsgrundrisse (Die Zeit, 20.04.2011). - Denn sie will nicht nur ein paar Ferkel für die Kirchweih, die gute Schiermoserin, sondern auch eine Hochzeiterin für den Franzl. Bevor ihn dieses Weibsbild - diese Stadtmamsell, noch ganz kopfscheu macht! (Christ, Madam Bäurin, 1920).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
kopfbrechend   „Kopfzerbrechen verursachend“

Source: kopfbrechendes, halsbrechendes oder herzbrechendes Lachen der Grübler, der Genies und der empfindsamen Romanschreiber (auch wohl dergleichen Moralisten) wird ausdrücklich abgelehnt (Mauthner, Wörterbuch der Philosophie, 1923, s.v. Optimismus).

kopfschüttelnd   „den Kopf schüttelnd“

Source: Ausmaß und Form der Erregung wurden kopfschüttelnd registriert (Die Zeit, 03.01.2018). - Fräulein - Fräulein? dachte Allert kopfschüttelnd. Ja, wer konnte das wissen. Heutzutage! (Boy-Ed, Vor der Ehe, 1915).

adverbiales Determinativkompositum mit adverbialem Hinterglied
kopfab   „mit dem Kopf voran abwärts“

Source: Noch ruderte ich halb rücklings halb kopfab die Hauswände der leeren Straßen entlang (Müller, Tropen, 1915).

kopfabwärts   „mit dem Kopf nach unten“

Source: Man hängt eine tote Gans kopfabwärts an einen Baum (Der Tagesspiegel, 03.03.2003). - Sie hängen an Eisenständern, kopfabwärts, manche Schweine sind ganz, die Beine oben sind mit einem Querholz gesperrt, ein totes Tier kann eben nichts machen, es kann auch nicht laufen (Döblin, Berlin Alexanderplatz, 1929).

kopfan (2)   „mit dem Kopf voraus“

Source: Der Lange warf sich ungeachtet seiner gediegenen Kleidung stracks zu Boden und kroch kopfan in das Loch (Ringelnatz, Die Woge, 1922).

kopfaufwärts   „mit dem Kopf nach oben“

Source: Die Verpuppung erfolgt kopfaufwärts im Stängel der jeweiligen Nahrungspflanze (https://de.wikipedia.org/wiki/Kletteneule, gesehen am 02.06.2021). - Papageienfische stellen sich hingegen meist kopfaufwärts hin (Die Zeit, 25.12.1964).

kopflängs   „mit dem Kopf voraus“

Source: Ich such dich im Dunkel, stolpere, kopflängs, fall über die Knochen, an denen du hingst, als du Fleisch trugst (Ahrens, Stoppelbrand, 2000). - da sprang er kopflängs von dem Schimmel herab, auf dem er saß, und lief in Sprüngen weg, ohne Mütze und alles (Fock, Seefahrt ist not!, 1913).

kopfunten   „mit dem Kopf nach unten“

Source: Junge Damen, die befürchteten, nach versäumtem Ausstieg im siebten Stock abwärts kopfunten fahren zu müssen, verführte er mit vorgestrigem Charme, an seiner Seite das Wagnis einer ununterbrochenen Auf- und Abfahrt einzugehen (Gebauer, Wendekrisen, 2006). - Als ich nach der entgegengesetzten Himmelsrichtung einen zweiten Futterplatz anlegte und beide Bienengruppen gleichzeitig fütterte, tanzten die einen kopfunten, während die anderen kopfoben ihre Schwänzelläufe ausführten (Frisch, Erinnerungen eines Biologen, 1957).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Kopfgeld (1)   „pro Person zu bezahlende Abgabe“

Source: Für jeden Vergleich mit Preußen muß das Kopfgeld addiert werden mit dem Anteil jeder Familie am grundherrlichen Schutzgeld (Brocke/Heitmann/Lordick, Zur Geschichte und Kultur der Juden in Ost- und Westpreussen, 2000). - Und so diktierte der Ammann das Kopfgeld, die Fronarbeiten am Schulhause, verhinderte den Ankauf einer neuen Spritze und leitete die neue Straße gerade an seinen Äckern vorbei (Federer, Lachweiler Geschichten, 1911).

Kopfgeld (2)   „für eine Person ausgezahltes Geld“

Source: Kopfgeld (auch Kopfprämie) ist - der ursprünglichen Bedeutung nach - das Geld, das jemand erhält, der eine bestimmte Person tötet, lebend beibringt oder sachdienliche Hinweise zur Ergreifung erbringt (https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfgeld, gesehen am 03.06.2021). - Aber da kommen Marokkaner, die sich das Kopfgeld verdienen wollen (Traven, Das Totenschiff, 1926).

Kopfschatz   „pro Person erhobene Abgabe“

Source: Im Amt Vechta gab es den Erb-, Vieh-, Monats-, Rauch- und Kopfschatz, von denen vielfach mehrere gleichzeitig erhoben wurden (https://de.wikipedia.org/wiki/Schatzung, gesehen am 06.06.2021). - Als offenbar älteste ordentliche Staatssteuer des Fürstentums findet auch der sog. „Kopfschatz“ nach dem Dreißigjährigen Kriege Fortsetzung (Winkler, Landwirtschaft und Agrarverfassung im Fürstentum Osnabrück nach dem Dreißigjährigen Kriege, 1954).

Kopfsteuer   „pro Person erhobene Steuer“

Source: Ich fand Totalüberwachung super und argumentierte für Kopfsteuern und die Zerschlagung der Gewerkschaften, um die Wirtschaft anzukurbeln (Die Zeit, 31.03.2017). - Kopfsteuer (franz. Capitation), roheste Art der Personalsteuer, welche die Steuerpflichtigen ohne Rücksicht auf Vermögen und Einkommen gleich hoch trifft (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kopfzins   „pro Person erhobener Zins“

Source: Hervorgegangen aus dem antiken Patronatswesen, waren im Mittelalter eine Heiratsgebühr, eine Abgabe im Todesfall sowie ein Kopfzins geschuldet (https://de.wikipedia.org/wiki/Zinsbauer, gesehen am 07.06.2021). - So hatten sich schon im deutschen Mittelalter die unfreien und die besser berechtigten Zinsbauern unterschieden; jene zahlten einen Kopfzins, jedes Mitglied des Hofes oder Bezirkes den gleichen, für diese galten individuell verabredete, je nach der objektiven Lage differenzierte Zinsleistungen (Simmel, Philosophie des Geldes, 1900).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Kopfeibe   „Cephalotaxus“

Source: Die Kopfeiben oder Pflaumeneiben (Cephalotaxus) sind die einzige Pflanzengattung der Familie der Kopfeibengewächse (Cephalotaxaceae) (https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfeiben, gesehen am 03.06.2021). - Kopfeibe, soviel wie Cephalanthus occidentalis (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v.).

Kopfeiche   „Eiche mit kopfförmiger Krone“

Source: Über 130 alte Kopfeichen werden in Möhrendorf nach einem Konzept des Landschaftspflegeverbands Mittelfranken von einem erfahrenen Baumpfleger mit ortsansässigen Landwirten gepflegt (https://de.wikipedia.org/wiki/Möhrendorf, gesehen am 03.06.2021). - Das Brutgebiet von Paar 1 liegt inmitten eines alljonntäglich vielbesuchten Badeplakes an der Aller und ist eine von Wiesen und Heideflächen umgebene kleine Anwaldung mit vielen alten Kopfeichen (Ornithologische Monatsschrift, 1935).

Kopfesche   „Esche mit kopfförmiger Krone“

Source: Vom Kloster Wülfinghausen führt ein Weg mit Kopfeschen zu einem Waldlokal (https://de.wikipedia.org/wiki/Kloster_Wülfinghausen, gesehen am 03.06.2021). - zumeist aber sind es nichtentwickelte Knospen (schlafende Augen), ferner Verwundungen (Kopfweiden, Kopfeschen), die eine vielfache Veränderung im Verlaufe der faserigen Holzbestandteile hervorrufen (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. Nutzhölzer).

Kopfklee   „Klee mit kopfförmigen Blüten“

Source: Der rote Kopfklee wurde überall im Kreis angebaut (Burg, Geschichte des Kreises Warendorf, 2004). - Er brachte Kopfklee, Runkeln und Kartoffeln auf das Brachfeld (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schubart).

Kopfkohl   „kopfförmiger Kohl, Brassica oleracea convar. capitata“

Source: Der Kopfkohl (Brassica oleracea convar. capitata L.) ist eine Zuchtform (Convarietät) des Gemüsekohls (Brassica oleracea) aus der Gattung Kohl (Brassica) (https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfkohl, gesehen am 20.03.2014). - Die Kultur gleicht der des Kopfkohls (B. capitata L.) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kohl [2]).

Kopfkraut   „Kohl, Kraut mit Pflanzenkopf“

Source: Das galt nicht nur für Holz, Holzkohlen und Kraut, sondern ebenso für Obst und besonders für Kopfkraut (https://de.wikipedia.org/wiki/Lendplatz, gesehen am 04.06.2021). - Gewöhnlich werden verpflanzt: Tabak, Kopfkraut, Pflanzrüben, Weberkarde, Kümmel, Krapp (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Saat).

Kopfsalat   „kopfförmiger Gartensalat, Lactuca sativa“

Source: Auch ein Kopfsalat muss nicht immer nur grün sein (Der Tagesspiegel, 05.09.2004). - Man unterscheidet 1) Kopfsalat, mit zu einem festen Kopfe zusammengeschlossenen Blättern; 2) Stech- oder Schnittsalat (Rupf-, Streusalat, Lattich, Laktuke, Latsche), mit über den Boden ausgebreiteten Blättern; 3) Bindesalat oder die Sommerendivie (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Gartensalat).

Kopfweide   „Weide mit kopfförmiger Krone“

Source: Ich verweigerte den Kriegsdienst und schützte fortan als Zivi Kleingewässer, Kopfweiden und Knoblauchkröten (Die Zeit, 16.04.2015). - Sein Nest baut er im April zwischen Gestein und unter Gesträuch, auf Kopfweiden, alten Krähenhorsten und in Baumhöhlungen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Säger).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Hinterglied
Kopfholz (2)   „Holz vom Kopf einer Pflanze“

Source: Die Gräben bestehen bis heute und sind von Korbweiden gesäumt, deren Verdickung am Stammende, das „Kopfholz“, zur Korbflechterei verwendet wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Straßen_in_Walsumermark, gesehen am 04.06.2021). - Die Schwarzpappel [...] besitzt großes Ausschlagsvermögen und kann, wie die Weide, als Kopfholz behandelt werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Pappel).

substantivisches Possessivkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Hinterglied
Kopfbeere   „Brechwurz, Psychotria/Cephaelis“

Source: Sie ist auch unter dem Synonym "Uragoga ipecacuanha Baill." und dem Volksnamen "Kopfbeere" bekannt (Vonarburg, Homöotanik: Extravagante Exoten, 2001). - Psychotria L. (Kopfbeere, Brechwurzel), Gattung der Rubiazeen, Sträucher und Bäumchen, seltener Kräuter mit aufrechtem oder windendem, bisweilen kriechendem Stengel, kreuzgegenständigen, selten gequirlten Blättern, kleinen Blüten in dekussierten Rispen, auch in Köpfchen und trockner oder fleischiger, zwei- bis fünfsteiniger Steinfrucht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Psychotria).

Kopfblume   „Cephalanthus L., eine Rubiazee“

Source: Cephalanthus L., Kopfblume, Pflanzengattg. der Rubiazeen in Asien, Nord- und Südamerika (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Cephalanthus).

substantivisches Determinativkompositum mit Gebäudebezeichnung als Hinterglied
Kopfbahnhof   „Bahnhof ohne durchgehende Gleise“

Source: Für das Projekt wird der Kopfbahnhof in der Landeshauptstadt in eine unterirdische Durchgangsstation umgebaut (Die Zeit, 21.11.2016). - Bei Kopfbahnhöfen dagegen, bei denen ein Überschreiten der Gleise sich vermeiden läßt, legt man gern Vorplatz und Bahnsteig in gleiche Höhe (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1913, s.v. Empfangsgebäude).

Kpfbau (2)   „Gebäude am Kopfende“

Source: Im südlichen Kopfbau residieren die Nürnberger Symphoniker (Die Zeit, 20.11.2014). - Dabei ist aber die Architektur des Kopfbaues oft malerisch gegliedert und mit Türmen geziert (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Bahnhof).

Kopfgebäude   „Gebäude am Kopfende“

Source: und auch das Kopfgebäude der Cité de Pera wird sicher bald renoviert oder abgerissen (Der Tagesspiegel, 23.02.2001). - Fahrkartenausgabe und Gepäckannahme werden zweckmäßig im Kopfgebäude angeordnet (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1920, s.v. Bahnhöfe [2]).

Kopfstation   „Endstation“

Source: Die Pferdebahn von Linz nach Budweis, errichtet zwischen den Jahren 1825 und 1832 als eine der beiden ersten auf dem europäischen Kontinent, verband Budweis als Kopfstation mit der Stadt Linz in Oberösterreich (https://de.wikipedia.org/wiki/Budweis, gesehen am 06.06.2021). - Kopfstation, Bahnhof am Ende einer Bahnlinie (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Gebäudeteilbezeichnung als Hinterglied
Kopfseite (2)   „abschließende Seite“

Source: Die Tennisanlage ist an den Kopfseiten von rostigem Maschendraht begrenzt (Die Zeit, 13.12.2012). - Firma und Nummer sind bei Kisten an den beiden Kopfseiten zu wiederholen (Gesetzsammlung für das Schutzgebiet Deutsch-Neu-Guinea, 1912).

Kopfstrebe   „vom Ständer nach oben verlaufende Strebe“

Source: Die ursprünglich gänzlich offene Erdgeschosshalle mit mächtigen Eichenpfosten ist durch doppelte Kopfstreben mit dem Rähmkranz verbunden (https://de.wikipedia.org/wiki/Altes_Rathaus_(Michelstadt), gesehen am 06.06.2021). - Die Tragbalken sind an den Auflagern über den Mittelpfeilern durch untergelegte Balkenstücke, sogenannte Sattelhölzer, verstärkt; letztere können dann noch durch geneigte Streben, sogenannte Kopfstreben, gegen die Pfeiler abgestützt sein (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1905, s.v. Brücken [4]).

Kopfträger   „vor oder hinter den Achsen verlaufendes Tragelement“

Source: Die Kopfträger nehmen Drucklufteinrichtungen und Bremszangen auf und sind stärker nach unten gekröpft als im Bereich der Schraubenfedern (https://de.wikipedia.org/wiki/DB-Baureihe_101, gesehen am 07.06.2021). - Haupt- und Kopfträger werden durch Eckwinkel (meist außerdem durch Eckbleche) miteinander verbunden (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1914, s.v. Güterwagen).

Kopfwand   „vorn abschließende Wand“

Source: Ein Foto an der Kopfwand zeigt denselben Raum, den Konvent im August 1948 (Die Zeit, 19.02.2009). - Um in solchem Falle die Berührung der Ladung mit benachbarten Wagen oder Ladungen im Zuge zu verhindern, werden vor oder hinter dem Wagen mit überragender Ladung leere Wagen nötigenfalls ohne Kopfwände zum Schutz eingestellt (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1913, s.v. Einschubwagen).

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substantivisches Determinativkompositum mit Personbezeichnung als Hinterglied
Kopfarbeiter   „jemand, der geistige Arbeit verrichtet“

Source: Der Knabe, ihr Enkel, der, etwa fünfzehnjährig, im dunklen städtischen Schüleranzuge am zweiten Fenster ihr gegenübersitzt und so früh am Tage schon emsig über seinen Heften brütet, zeigt sich von nicht minder zartem, aber bleicherem und tieferem Gepräge; kein Bauern- oder Landeskind, ein geborner Kopfarbeiter offenbar (François, Judith, die Kluswirtin, 1868). - Aber, wie schön wäre es, wenn auch Gelehrte, Geschäftsmänner, Kopfarbeiter, ihre Existenz in beyderley Arten von Beschäftigung theilten (Hufeland, Die Kunst das menschliche Leben zu verlängern, 1797).

Kopfbrecher   „Wein, der Kopfschmerzen verursacht“

Source: Auvernat (Owerna), Casse tête, Kopfbrecher, dicker, schwerer Rothwein in der Gegend von Blois, erst im 2, oder 3. Jahre trinkbar (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Auvernat). - Der Hirnbrecher, des -s, plur. ut nom. sing. im gemeinen Leben einiger Gegenden, eine Benennung eines schlechten Weines, welcher den Kopf einnimmt und Kopfschmerzen verursacht, und auch Hirnreißer, Kopfreißer, Kopfbrecher genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hirnbrecher).

Kopfhänger   „deprimierter, mutloser Mensch“

Source: Du weißt, ich war nie ein Kopfhänger, nie ein Frömmler und gedenke es niemals zu werden! (Keller, Martin Salander, 1886). - Ey, wer wird so ein Kopfhänger seyn; es kommt beym Henker da nichts bey heraus: das haben die Pedrillos von jeher in ihrer Familie gehabt (Bretzner, Belmont und Constanze, 1781).

Kopfhängerin   „deprimierte, mutlose Frau“

Source: Vreneli war himmelweit von einer Kopfhängerin, aber Vreneli war ein Weib, welches was auf Ahnungen hielt (Gotthelf, Uli der Pächter, 1849). - Die neue Kopfhängerin hat der Speckmolchin unrecht gethan, sie hatte sich auf das möglichste beflissen auszurichten, was sie ihr zugemuthet, und das in beyden Stücken (Pestalozzi, Lienhard und Gertrud, 1787).

Kopfjäger   „jemand, der die Köpfe getöteter Gegner zu erbeuten versucht“

Source: Die Alforen sind Kopfjäger wie die Dayaker; sie schätzen einen abgehauenen Menschenkopf höher als die kostbarste Beute (Pfeiffer, Meine Zweite Weltreise, 1856).

Kopfmensch   „rationale Person“

Source: In Summa laßt sich überall aus dem Deutschen etwas ziehen; er ist ein Herz- und Kopfmensch (Harnisch, Die Weltkunde, 1827).

Kopfreißer   „Wein, der Kopfschmerzen verursacht“

Source: Die schädliche Wirkung narcotischer Biere wird durch die Vergesellschaftung mit scharfen Substanzen (Capsicum, Mezereum, Helleborus etc.) noch vermehrt, und das sind die ächten sogenannten Kopfreißer, denn die scharfen Stoffe wirken direct stark auf das Blutsystem, während schon die Narcotica indirect auf dasselbe wirken (Dinglers Polytechnisches Journal, 1862). - Der Kopfreißer, des -s, plur. doch nur von mehrern Arten, ut nom. sing. eine im gemeinen Leben übliche Benennung eines jungen oder geschwefelten ungesunden Weines, welcher Kopfschmerzen verursacht; im Oberdeutschen Hirnbrecher, Franz. Casse-tête (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Item vnzeitig, vnordenlichvnnd vberflüssig Essen und Trincken / sonderlich aber die zu zeiten biß in die Mitternacht hinein wehrende Schlafftrünck: wie nit weniger starcke Wein vnd Kopffreisser (Faber, Kurzer und nothwendiger Undterricht, wie sich ein jeder, gering verständiger bei jetz schwebenden gifftigen Pestilenzischen Fiebern oder Ungerischen Krankheit erzeigen und verhalten solle, 1621).

substantivisches Kopulativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Hinterglied
Kopfbrust   „Kopf und Brust, Cephalothorax“

Source: So findet man bei den eigentlichen Spinnen und Krebsen Kopf und Brust zu einem einzigen Theile, der Kopfbrust (Cephalothorax), verschmolzen (Vogt, Zoologische Briefe, 1851).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Hinterglied
Kopflaus   „Pediculus humanus capitis, Laus, die auf dem Menschenkopf parasitiert“

Source: Die Kopflaus (Pediculus capitis) tummelt sich nur auf den Köpfen vorzugsweise unsauberer Kinder (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Die Kopflaus, plur. die -läuse, diejenige Art Läuse, welche auf den menschlichen Köpfen wohnet, zum Unterschiede von andern Arten (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Wider die Kopfläuse zerstoßt man den Ysop wol mit Oel/ und salbet das Haubt damit; und solle dem/ der Haubtläuse hat/ der Kopf nicht wehe thun (Zeiller, Centvria IV. Variarvm Quæstionvm, 1660).

Kopfungeziefer   „Ungeziefer, das auf dem Menschenkopf parasitiert“

Source: Wer Artemista hier bauen würde, könnte ein zweiter Mancocapac werden, aber auch das Kopfungeziefer ist so gewöhnlich, daß man es für unzertrennliche Begleiter hält und nicht mit Abscheu betrachtet, wie in andern Ländern (Schmarda, Reise um die Erde, 1861). - Der Dunst von damit wohlriechend gemachten Dingen soll vor Kopfungeziefer bewahren (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Zibeth).

substantivisches Determinativkompositum mit Kleidungsbezeichnung als Hinterglied
Kopfaufsatz   „aufragender Kopfputz“

Source: ich trat diesseits ein, sie lag jenseits geschmückt mit kunstreichem Kopfaufsatz auf einem langen Schäferstuhle (A.v. Arnim, Armut, Reichtum, Schuld und Buße der Gräfin Dolores, 1810). - Er schickte ihr zuvor einen bessern Kopfaufsatz und einige andere Kleidungsstücke (Supplement-Band des Nekrologs für die Jahre 1790, 91, 92 und 93, 1798).

Kopfband (1)   „am Kopf getragenes Band“

Source: Am Andreas-Abende, binden sich Mädchen Strumpf- oder Kopfbänder (pódwěski a šnorki) ab, thun sie in eine Mulde und schwingen dieselbe (Schulenburg, Wendisches Volksthum in Sage, Brauch und Sitte, 1882). - Das Kopfband, des -es, plur. die -bänder, ein Band um den Kopf, zur Zierde des Kopfes (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Hauptbinde / Kopffband (Meninski, Thesaurus Linguarum Orientalium, 1680).

Kopfbekleidung   „Bekleidung für den Kopf“

Source: Wer die Rolle übernimmt, wird dann reichlich mit Blumenguirlanden geschmückt und erhält als Kopfbekleidung eine aus Binsen geflochtene Mütze (Kuhn, Märkische Sagen und Märchen, 1843). - Telemach ist nicht nur kenntlich an der Kopfbekleidung oder dem Pileus, der ihm und dem Ulyß eigen ist (Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und der freyen Künste 55, 1795).

Kopfbinde   „am Kopf getragene Binde“

Source: Häufig meldet die Sage von Geistern in Frauengestalt, theils weiß gekleidet, theils grau oder schwarz, mit weisser Kopfbinde, welche am Wasser mit Waschen beschäftiget sind (Schönwerth, Aus der Oberpfalz, 1857-59). - Die Comödiantin welcher das seidene Sacktuch gehörte wovon die Kopfbinde verfertiget war sprang herfür rupfte dem Sultan die Haube vom Kopfe und löschte! (Goethe, Brief an Cornelia Goethe, 1765). - Die Braut hatte nur einen, von den beiden Zipffeln ihrer Kopff-Binde, vorn hangen, den andern aber hinten übergeschlagen (Juncker, Des Herrn de Monconys ungemeine und sehr curieuse Beschreibung seiner Reisen, 1697).

Kopfbund   „Turban“

Source: sondern wer einem jener Götter opfern will, windet meistens einen Myrtenkranz um den Kopfbund (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Persische Mythologie). - Ich hab auch die Fahne, die ich einer albanischen Horde entriß, auf eine Ruine gepflanzt, die vor der Stadt liegt, habe vor Freude meinen türkischen Kopfbund in den Eurotas geworfen und trage seitdem den griechischen Helm (Hölderlin, Hyperion, 1797-99). - Der Chan muß derwegen sein Gewehr/ Jtem sein über-Kleid vnd mendil oder Kopffbund ablegen/ vnd also bloß für jhm tretten (Olearius, Offt begehrte Beschreibung Der Newen Orientalischen Rejse, 1647).

Kopfhaube   „Haube für den Kopf“

Source: Die alte Zuneigung für denselben war wieder erwacht, und nicht nur sandte er demselben mit einem verbindlichen Schreiben die gewaltige, lockenreiche Kopfhaube zurück, sondern zur Entschädigung für die Gefangenschaft stellte er ihm auch frei, sich eine Gnade auszubitten (Zschokke, Hans Dampf in allen Gassen, 1814). - Prophet! sage deinen Weibern und Töchtern, und andeen gläubigen Weibern, daß sie, wenn sie ausgehn, einen Theil ihrer Kopfhaube herunterlassen (Boysen, Der Koran, 1775).

Kopfhülle   „am Kopf getragene Hülle“

Source: Neben dieser gänzlichen Zwecklosigkeit der Hüte ward eine zweckmäßige Kopfhülle erfunden, die auch wieder aus dem Orient oder Algier stammt (Otto, Frauenleben im deutschen Reich, 1876). - Ich lese, daß ein Hund, der Befehl bekam, den Hut zu bringen, als er solchen nicht fand, an dessen Stelle eine andre Kopfhülle gebracht, daß man also glauben sollte, er habe eine Art mit seiner Gattung verglichen (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1772).

Kopfkappe   „auf dem Kopf getragene Kappe“

Source: Die wenigen Haare, die ihr unter dem „Scheitel“ (der enganliegenden Kopfkappe der östlichen Jüdinnen) hervorquollen, waren nun weiß (Franzos, Der Pojaz, 1879). - sie binden die Kopfkappe unter dem Kien sehr feste zusammen, damit sie für dickbackigt gehalten werden (Der durchlauchtigen Welt neu vermehrter und verbesserter Geschichts-, Geschlechts- und Wappen-Calender, 1757).

Kopfputz   „aufwendiger Kopfschmuck“

Source: Unsere Bräute trugen ehemals am Hochzeitstage einen eigenthümlichen, hohen Kopfputz, dat stik genannt (Kuhn, Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen, 1859). - Allein seine Frau kam im grösten Staat, mit einem hohen Kopfputz und einem Reifrock herein (Miller, Siegwart, 1776). - Als der Hertzog eine tour umb die Stadt thate / bemerckten wir die sonderbare Tracht oder Kopffputz des in Trauergehenden Frauenzimmers / welches in einem steiff gesteckten Auffsatz von Leinwand bestehet / so zween Flügel hat wie Fleder-Mauß-Flügel (Juncker, Des Herrn de Monconys ungemeine und sehr curieuse Beschreibung Seiner in Asien und das gelobte Land, nach Portugall, Spanien, Italien, in Engelland, die Niederlande und Teutschland gethanen Reisen, 1697).

Kopfreif   „auf dem Kopf getragener Reif“

Source: Als Damenschmuck ist das D. ein Kopfreif, der sich in der Mitte in eine kleine Spitze erhebt (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Diadem).

Kopfschal   „am Kopf getragener Schal“

Source: Ein gewöhnlicher Kalaat besteht aus einem Rod (Kaba) Gürtel (Kemerbund) und Kopfschal, wozu auch zuweilen noch ein Schwert oder Dolch kommt (Morier, Hadschi Baba's Abenteuer, 1824).

Kopfschleier   „am Kopf getragener Schleier“

Source: Sie tragen ein schwarzes Kleid mit weiten Ärmeln und einen weißen Kopfschleier (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Theatiner). - Es bestehet solcher Habit aus einem Haupt- und Kopffschleyer, Maulschleyer, Schleyerkappen, Schleyer-Haube, Schleyer-Schürtze, und nieder gelassenen Schleyer (Corvinus, Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon, 1715). - Lorentz im langen Trauermantel, Schnürtzchen in einem Kopfschleier (Reuter, Der ehrlichen Frau Schlampampe Krankheit und Tod, 1696).

Kopfschmuck   „am Kopf getragener Schmuck“

Source: Um die hohe Stirne schwebten die glänzendschwarzen Locken in zierlicher Unordnung, nur ein einfaches Band hielt sie und die reichen Flechten zusammen, welche den ganzen Kopfschmuck bildeten (J. Schopenhauer, Gabriele, 1821). - Jeder Grabstein trägt den Hauptschmuck des Verstorbnen und da sich die Türcken durch den Kopfschmuck unterscheiden, sieht man gleich die Würde des Begrabnen (Goethe, Brief an die Freunde in Weimar, 1787). - nicht anders / als heute zu Tage / von Gold / Silber / Perlen / Bändern / Schmitzgen / Haarlocken und Barucqven alles muß ausgedreßlet seyn / damit der Kopff-Schmuck weit und breit / tieff und hoch genug komme / und es an keinem Ende fehle (Des heutigen Frauen-Zimmers Sturm-Haube, 1690).

Kopftracht   „traditionelle Kopfbedeckung“

Source: Man sieht Schwestern mit wunderlichen Kopftrachten durch die Straßen gehen, als wäre man im tiefsten Süden (Gutzkow, Die Ritter vom Geiste, 1850-51). - Die Mode veränderte die Gestalt der Kogeln, behielt aber den Nahmen bey, so daß sehr vielerley Arten der Kopftrachten beyder Geschlechter diesen Nahmen führeten (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Kogel). - Das Haupt deckte er / mit seiner gewöhnlichen Kopff-Tracht / nemlich einer zarten weissen Hauben (Francisci, Der lustigen Schau-Bühne mancherley Curiositäten, 1671).

Kopftuch   „den Kopf bedeckendes Tuch“

Source: In der ersten Frühe weckte Friedrich Christinen und las ihr das Heu aus den Kleidern und aus den Haaren, wohin es da und dort unter dem Kopftuche eingedrungen war (Kurz, Der Sonnenwirt, 1855). - ihr blondes seidenes Haar verbarg ein breites Kopftuch (Musäus, Volksmärchen der Deutschen, 1782-86). - sie hätte mit nichts anders / als gar wenigem Regenwasser / so / in den Gruben / noch hinterstellig gewesen / ihre Wunden etliche mal gewaschen; auch / in demselbigen Wasser / ihren Schleyer oder Kopff-Tuch genetzet (Francisci, Die lustige Schau-Bühne von allerhand Curiositäten, 1671).

Kopfzeug   „Frauenhaube“

Source: Während dem löste sie geschickt den Gürtel und die Banden an dem Kopfzeuge, und rieb Stirn und Schläfe und die zuckenden Pulse mit flüchtigen Tropfen (Paalzow, Godwie-Castle, 1836). - Wenn ihre Fräulein besonders fleißig und gehorsam waren, so belohnte sie ihren Fleiß mit einem nach neuer Mode gesteckten Kopfzeuge oder anderm Frauenzimmerputze (Nicolai, Das Leben und die Meinungen des Herrn Magister Sebaldus Nothanker, 1773-76). - Hierein ließ sie sich durch ihre Frauen kleiden / ihre beste Wäsche anlegen / und ihr schönstes Kopffzeug aufsetzen (Historische Remarques über neuesten Sachen in Europa, 1699).

Kopfzier   „Kopfschmuck“

Source: Und warum tragt Ihr denn nicht eine Kopfzier, wie die andern hohen Männer? (Stifter, Witiko, 1865-67). - denn ein Liebesdichter, cui sanum est sinciput et occiput, wird ja doch um aller Welt willen seiner Herzens-Laura das feurige Haar einer Furie nicht als Kopfzier beylegen (Ratschky, Melchior Striegel, 1793). - ... wol erachtend / daß der verstellte Achilles nach seiner angearteten Tapfferkeit nicht lang den Ohren- und Halß-Behenck / Armbänder und Kopffzier / oder dergleichen Weiberbossen werde vmbstriehlen (Andreas a Sancta Theresia, Tugendriechender Blumen-Büschel, 1679).

Kopfzierde   „Kopfschmuck“

Source: Dies alles wälzte der Armine in besorgtem Gemüth, als er im Vorzimmer des Prinzen seine Mütze neben die Kopfzierden großer Markomannenhäuptlinge hing (Freytag, Die verlorene Handschrift, 1864). - Das Barrett, des -es, plur. die -e, ein ziemlich selten gewordener Nahme einer veralteten Kopfzierde, oder Art von Hüten, welche unten einen breiten halben Rand hatte (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Barrett). - sie haben bißhero gelehret / und dich angemahnet / vom Kopff abzulegen / was selbigen mißstellet / die Kopff-Zierde meine ich (Heusch, Erreyffte Feld-Früchten des vor einem Jahr besäeten Feld-Ackers, 1696).

Kopfzierrat   „Kopfschmuck“

Source: Wahrscheinlich aber kommt der Name von dem Worte Schnibbe, d.h. der zugespitzte Theil eines Dinges, z.B. der zugespitzte Theil am Kopfzierrath, welchen die Frauen vor alten Zeiten vor der Stirne trugen, her (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staates, 1868-71). - Einsmals wurde vormittags eine Braut getrauet, und als man ihr beym Ausgehen aus der Kirche wegen des eingefallenen Regens ihren Kopfzierrath abnahm, legte der Küster solchen in die Sacristey (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - Troll gieng mit hinein / und beschauete ihren Kopff-Zierrath / und gantzen Nacht-Habit (Happel, Der Academische Roman, 1690).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Hinterglied
Kopfbalsam   „Balsam für den Kopf“

Source: ihn aber deshalb einen Balsam der Lunge zu nennen, würde eben so närrisch sein, als ihn einen Kopfbalsam zu nennen, weil er consensuelle Kopfleiden hebt (Rademacher, Rechtfertigung der von den Gelehrten misskannten, verstandesrechten Erfahrungsheillehre, 1846). - Der Hauptbalsam, des -es, plur. von verschiedenen Arten oder Quantitäten, die -e, ein künstlicher Balsam für das Haupt; im gemeinen Leben ein Kopfbalsam (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hauptbalsam).

Kopfbohrer   „medizinischer Bohrer für die Schädelöffnung“

Source: Kopfbohrer, 1) (Chir.), so v.w. Trepan; 2) (Geburtsh.), so v.w. Perforatorium (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Abaptiston ist der alte Name des Trepans oder Kopfbohrers (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98).

Kopfbrett   „Brett am Kopfende“

Source: Sie stehen auf vier oder mehr Füssen, haben ein hohes Kopfbrett, ein niedriges Fassende und oft auch eine Seitenlehne (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Lagerstätten). - Das Bettgestelle der Siamer besteht aus einem schmalen ausgeflochtenem Ramen ohne Kopfbreter und Füsse (Poppe, Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen, 1777). - indeme er die Schuhe / so er in Händen hatte / nicht lassen wollte / thäte er einen Fehltritt / wordurch er auf einen Stuhl bey dem KopffBrett und mit dem blossen Kopff in eine unbezogene Laute mit solcher Gewalt fiel / daß er biß an die Obren darinn stacke (Der spanische Waghals: oder des von Lieb bezauberten Ritters Don Quixott gantz neue Ausschweifung, 1696).

Kopfbürste   „Bürste für die Kopfhaare“

Source: Man giesse eine entsprechende Quantität, etwa 70 Grm. (2 Unzen), dieses Präparates successive auf den Kopf und verreibe es gleichzeitig mit einer Kopfbürste (Czuberka, Wiener Recept-Taschenbuch, 1876). - Die Kopfbürste, plur. die -n, eine Bürste, die Haare des Kopfes damit auszustreichen, die Haarbürste (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Kopfgestell   „Kopfteil der Pferdezäumung“

Source: Fefelotti's Pferde trugen am Kopfgestell der Zäume die rothen Quasten (Gutzkow, Der Zauberer von Rom, 1858-61). - In der anständigen Sprechart wird auch das Riemenwerk, welches den Kopf eines Pferdes umgibt, und im gemeinen Leben auch das Kopfgestell heißt, das Hauptgestell genannt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hauptgestell). - Testiere, testiera. Item, celata, Sturmhut / Helm. It. Kopfgestelle eines Pferds (Oudin, Neu- und außführliches Dictionarium Deutsch-Frantzösisch-Italiänisch, 1674).

Kopfhalter   „Halterung für den Kopf“

Source: Kopfhalter, mechanischer Apparat, um bei Zergliederungen eines vom Rumpf gelösten Kopfes diesem ein feste, zugleich aber zu verändernde Stellung zu geben (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Fig. 16. lehret wie bey dieser Operation der Patient B. der Chirurgus C. und der Kopfhalter A. geplatzet seyn sollen (Heister, Kleine Chirurgie, oder, Wund-Artzney, 1747).

Kopfhörer   „am Kopf getragenes Gerät mit Lautsprechern“

Source: Die Zuleitungen zu den (135 g schweren) Kopfhörern gehen ebenfalls von oben von den Klappenkasten aus (Dinglers Polytechnisches Journal, 1897).

Kopfjoch   „am Kopf getragenes Joch“

Source: Man unterscheidet Halsjoche, zwei Querhölzer, oben u. unten mit Riegeln zusammengefügt, welche den Ochsen an den Hals gehängt werden; u. Kopfjoche, ein Stück Holz, das den Ochsen auf der Stirn befestigt wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Joch [1]). - Das Kopfjoch, des -es, plur. die -e, in der Landwirthschaft, ein Joch, welches den Zugochsen vor dem Kopfe befestiget wird, zum Unterschiede von dem Halsjoche (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Kopfkissen   „Kissen für den Kopf“

Source: Dem Sterbenden soll man das Kopfkissen wegziehen, damit er leichter sterbe (Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, 1879-80). - Reiser hatte noch eine wollene Decke von seinen Eltern, dazu mietete man ihm ein Kopfküssen und Unterbette (Moritz, Anton Reiser, 1785-90). - Mit diesem Beysatz/ als ob ein Drach/ oder Schlang/ unter dem Kopfküssen hervor gefahren/ so die bestellten Mörder der massen erschreckt/ daß sie davon geloffen (Sandrart, L’Academia Todesca della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste, 1679).

Kopflehne   „Lehne für den Kopf“

Source: Chaise longue (Schäs longh), Kanapee, das nur eine Kopflehne hat (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Chaise longue). - Er stützt sich auf die Kopflehne des Sessels (Engel, Der Edelknabe, 1774).

Kopfpflaster   „medizinisches Pflaster für den Kopf“

Source: empl. cephalicum, ein Kopfpflaster (Petri, Gedrängtes Handbuch der Fremdwörter in deutscher Schrift- und Umgangsprache, 1852). - Es wird jetzt blos unter Räucherpulver und unter die Ofenmasse zum Räuchern genommen; seltner zu den Fluß- und Kopfpflastern oder Magenpflastern (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v. Kreterziste). - Kopff-Pflaster (Höfer, Hercules medicus, 1675).

Kopfpfühl/n.   „Kopfkissen“

Source: ich erkletterte die Bettpfosten, und sah von der äußersten Spitze des Kopfpfühles hin auf das gesegnete Land zu meinen Füßen (Ungern-Sternberg, Braune Märchen, 1850). - Der Hauptpfühl, des -es, plur. die -e, ein Pfühl unter das Haupt; im gemeinen Leben ein Kopfpfühl (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hauptpfühl).

Kopfpolster/n.   „Kopfkissen“

Source: Grillhofer kehrt zurück und will den Kopfpolster von der Bank nehmen (Anzengruber, Der Gwissenswurm, 1874). - Ich nähte die zwey Servietten zusammen und stopfte sie mit Moos zu zwey Kopfpolstern aus (La Roche, Rosaliens Briefe an ihre Freundin Mariane von St**, 1779-81). - Weil er nun denselben nicht entdecken wolte / suchte man unter andern durch Verwehrung des Schlafs / die Offenbahrung von ihm zuerzwingen zu welchem Ende ihn die Wächter stets anstossen / und also bey offenen Augen halten musten / wie man ihn denn auch deswegen spitzige Stacheln zum Kopf-Polster unterlegte / die ihn des Wachens und der Schmertzen erinnern solten (Döpler, Theatrum Poenarum, Suppliciorum et Executionum Criminalium, 1693).

Kopfriemen   „am Kopf getragener Riemen“

Source: Die unter den Kopfriemen angebrachten Stücklungen der Ecken an den Seitentheilen dürfen nach Außen nirgends sichtbar sein (von Aszod und Harkaly, Die Organisation und Militär-Administration der k. k. Armee, 1864). - nachdem man ein Stückchen Leinwand herumgeschlagen, legt man es dem Pferde als ein Gebiß ins Maul, und ziehet ihm, damit es nicht herunterfallen könne, die beiden Leder, gleichsam als einen Kopfriemen, über die Ohren herab (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1775, s.v. Billot). - ... insonderheit da der Schuster Haufel viel Lungen-Hiebe mit dem Dusacken austheilete / und der weißköpffigte Becken-Knecht von Grieß-Kirchen aus Ober-Oesterreich dem kleinen Schlosser mit dem Stänglein den Ritterlichen Kopff-Riemen vom Scheddel hinunter stiesse (Beer, Ursus vulpinatur, 1697).

Kopfverband/n.   „medizinischer Verband um den Kopf“

Source: Die älteren und ältesten Chirurgen waren sehr phantasiereich und fruchtbar in Erfindung von Kopfverbänden (Cessner, Handbuch der chirurgischen Instrumenten- und Verbandlehre, 1855). - Ich bin Augenzeuge gewesen, daß ein ganzer Klub von achtzehn Feldscheerern kein ordentliches Kopfverband machen konnte (Briefe eines preußischen Augenzeugen über den Feldzug des Herzogs von Braunschweig gegen die Neufranken, 1794).

Kopfzange   „Geburtszange“

Source: Es sind nämlich zwar schon von Rueff (1554) ja sogar bereits von Avicenna Kopfzangen beschrieben worden, welche indeß sämmtlich Steinzangen nicht unähnlich waren, und verletzend wirken mußten (Carus, Lehrbuch der Gynäkologie, 1820). - Die Kopfzange ist nöthig, wo man sich der Hände, mittelst der Wendung, entweder nicht bedienen kann, oder nicht bedienen soll (Henkel, Abhandlung der Geburtshülfe, 1778).

Kopfband (2)   „Verbindungsstück zwischen Stütze und Balken“

Source: Stützband (Winkelband, Kopfband), kurzes Stück Holz, welches in schräger Stellung (45°) in einen Ständer u. einem darüber od. darunter liegenden Balken eingezapft ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Stützband).

Kopffries   „Fries an einer Kanonenmündung“

Source: Richtvisir, ein kleines Bretchen, welches auf der einen Seite rund ausgeschnitten war; es wurde bei einer Kanone auf den Kopffries gesetzt u. war dann eben so hoch als der Bodenfries, so daß man nur beim Schießen genau visiren konnte (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Richtvisir). - Der Kopffries, des -es, plur. die -e, die Friese oder Zierathen an dem Kopfe oder der Mündung einer Kanone (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Kopfgleis   „Bahngleis, das an einer Stelle endet“

Source: Das Vorhandensein der Kopfgleise ist vornehmlich deßhalb von der größten Wichtigkeit, weil nur dadurch die unter IV. 1) näher beschriebene gleichzeitige Beladung mehrerer in ununterbrochene Verbindung gesetzter Lowrie’s von einem Zugangspunkte aus möglich wird (Militär-Wochenblatt für das deutsche Bundesheer 3, 1862).

Kopfholz (1)   „oberste Holzschicht beim Kohlenmeiler“

Source: So bildet man 3-4 Stockwerke, die untere Schicht heißt Fußscheite, die zweite Schneidel, die oberste, spitzig gelegte, Kopfholz (Haube) (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kohlenbrennen). - Das Kopfholz, des -es, plur. inus. bey den Köhlern, das schwächste Holz, welches oben auf den Meiler kommt, und aus den Kopfklöppeln bey einem Klöppelmeiler, aus den Kopfscheiten aber bey einem Scheitelmeiler bestehet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Kopfleiste   „obere Leiste“

Source: Die Kopfleiste des Gitters wurde mit 1 1/4 zölligen Oeffnungen für jeden Verticalstab versehen (Dinglers Polytechnisches Journal, 1870).

Kopfplatte (2)   „Platte als obere Abdeckung“

Source: Im Mittel der hintern Schwelle ist ein Loch, durch welches ein eiserner Bolzen mit einer Kopfplatte geht, worauf das Wagengestelle ruht (Dinglers Polytechnisches Journal, 1832).

Kopfschiene   „Schiene am Kopfende“

Source: Für gewöhnliches Stangeneisen würden dich unreinen weißen Roheisensorten schlecht seyn, für Rails hingegen, namentlich zur Darstellung der Kopfschienen, wo ein geringer Grab von Kaltbruch weniger empfunden wird, ist dasselbe am ersten noch zu verwenden (Dinglers Polytechnisches Journal, 1859).

Kopfbolzen   „Stahlstift mit pilzförmigem Kopf“

Source: Zu gleicher Zeit wird der Stift des Nagels auf diese Weise festgehalten, während der Kopfbolzen (heading pin) P durch den Hebel M daraufgedrükt wird (Dinglers Polytechnisches Journal, 1834). - Zu mehrerer Festhaltung, als auch zu verhindern, daß die Laffetenwände nicht leicht aufreißen, ist noch durch jede Wand ein Kopfbolzen q, gesteckt (Saueracker, Handbuch der praktischen Artillerie-Wissenschaft, 1792).

Kopfnadel   „Stecknadel mit Nadelkopf“

Source: Die Kopfnadeln liegen unmittelbar vor den Spitzen der Jacquardnadeln (Berichte preußischer Gewerbtreibenden über die Industrie-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867, 1868). - Die Kopfnadel, plur. die -n, eine Nadel mit einem Knopfe, welche am häufigsten Stecknadel heißt; zum Unterschiede von einer Nähnadel (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Wann ihr es brauchen wolt / so fahret mit der Spitze einer Kopffnadel in die kleine enghalsigte Flasche / in welcher das Oehl ist (Schneider, Eröffnung derer vortrefflichsten Geheimnüsse in der Arzney-Kunst, 1696).

Kopfnagel   „Nagel mit Nagelkopf“

Source: auch kann man damit die Lumpen anheften, womit man die Fruchtbäume längs der Mauern anbindet, und sie zu einigen anderen Zweken benuzen, wozu Kopfnägel nöthig sind (Dinglers Polytechnisches Journal, 1831).

Kopfschraube   „Schraube mit verdicktem Endteil“

Source: Damit die Form gehörig auf dem Tische aufgelegt werden kann, wird, ehe der Druk beginnt, die Platte über dem Tische weggeschoben, dann wieder über denselben gebracht, und mittelst der Kopfschrauben fest auf den Stüzen aufgeschraubt (Dinglers Polytechnisches Journal, 1824). - Die Kopfschraube, plur. die -n, eine Schraube mit einem Kopfe (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Kopfstein   „an der Oberfläche bearbeiteter Pflaster- oder Kragstein“

Source: Kopfstein, so v.w. Kragstein (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Kopfstein, des -es, plur. die -e, bey den Mäurern, Steine, welche vor den andern hervor stehen, und auch Kragsteine genannt werden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Kopftstempel   „Stempel mit Stempelkopf“

Source: Um die Schrauben zu formen, müssen beide Walzen mit halbkreisförmigen Furchen und mit den gehörigen Vertiefungen für die Köpfe versehen werden: nachdem sie abgeschnitten sind, wird der Kopf mittelst des Kopfstämpels aufgesezt (Dinglers Polytechnisches Journal, 1830).

Kopfwalze   „auf einer Stange drehbare Walze“

Source: Dadurch soll nämlich das Hängenbleiben der Wollefasern an den Kopfwalzen, wodurch oft großer Nachtheil und Verlust entsteht, verhindert werden (Dinglers Polytechnisches Journal, 1832).

substantivisches Determinativkompositum mit Krankheitsbezeichnung als Hinterglied
Kopfausschlag   „Ausschlag der Kopfhaut“

Source: Die Weiber verbergen hinter den Altärchen der Beinhäuser auf den Freidhöfen ihre abgefallenen Haare, damit sie nicht den Kopfausschlag bekommen und der Wurm ihnen nicht Haare abfresse (Schönwerth, Aus der Oberpfalz, 1857-59). - Ich selbst habe von fünf Gran verschlucktem Pulver Bauchfluß, jückenden Kopfausschlag, Jücken und Abschuppung der Epidermis über den ganzen Leib erfolgen sehen (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Unholdoleander).

Kopfbeschwerde   „Gesundheitsproblem mit dem Kopf“

Source: Antidote sind: Coffea cruda gegen die Schlaflosigkeit und Kopfbeschwerden (Hahnemann, Die chronischen Krankheiten, 1828-30). - Und so erfolgen vom Fusbade die monatliche Reinigungen: und von eben dieser Ursache auch die Erleichterungen der Kopfbeschwerden, indem dadurch das Haupt von dem belastenden Blute, welches herabgezogen worden, befreit wird (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1762).

Kopfbeule   „Gewebeschwellung am Kopf“

Source: und da man einmal zur Apotheke schickte, verschrieb er auch noch eine schnellheilende Salbe für die Kopfbeule, die Egidi beim Falle erhalten hatte (Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten, 1843-61). - In den deutschen Zeitungen findet man das Beyspiel eines Menschen, der eine große Kopfbeule bekam, die eine dünne, wässerichte Materie enthielt (Goeze, Geschichte einiger den Menschen, Thieren und der Oeconomie und Gärtnerey schädlichen Insekten, 1787).

Kopfblutgeschwulst   „Hämangiom am Kopf“

Source: Kopfblutgeschwulst der Neugeborenen (Thrombus neonatorum Cephalaematoma), Bluterguß aus dem Schädelknochen Neugeborener (bes. bei Erstgebärenden) unter das Pericranium, so daß dieses zu einer umschriebenen, leicht anzufühlenden Geschwulst erhaben ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

Kopfekzem   „Ekzem der Kopfhaut“

Source: Wir haben unser Augenmerk zuerst und vor allen Dingen auf das Kopfekzem bei kleinen Kindern zu richten (Archiv für Syphilis und Hautkrankheiten 2, 1847).

Kopffieber   „Fieber im Kopf“

Source: Da könnt' man ein rhevmatisches Kopffieber kriegen, daß es eine Freud ist! (Bäuerle, Doktor Faust's Mantel, 1819). - Phrenitis, die Tobsucht, das Kopffieber, die Kopfwuth, im Oberdeutschen auch das Hirntoben, das Hirnbrüten (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hirnwuth).

Kopffluss   „rheumatische Kopferkrankung“

Source: Meine Mutter war eine stets kränkelnde, schwache Frau, die ich gar nicht anders kannte, als mit stets verbundenem Kopfe, wodurch sie sich, wie sie es nannte, gegen den Kopffluß zu schützen glaubte (Petri, Lebensbilder, geschichtliche und kulturgeschichtliche, 1869). - In der Arzeneykunde, ein Fluß, Rheuma, am Haupte; im gemeinen Leben ein Kopffluß (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hauptfluß). - Nachdem sie acht Jahr in dem III. Orden S. Francisci sich Clösterlich zum Todt bereitet / ware sie von einem gefährlichen Kopf-Fluß auffgesucht (Lob- Danck- und Ehren-reiche Gedächtnuß, Von dem Geist- und Löblichen Jungfrau-Closter deß III. Ordens S. Francisci, 1695).

Kopfgeschwulst   „Gewebegeschwulst am Kopf“

Source: Entwickelt sich in dieser Lage eine beträchtliche Kopfgeschwulst, so wird man sie immer auf dem rechten Scheitelbein aufsitzend finden (Carus, Lehrbuch der Gynäkologie, 1820). - Bey der Untersuchung fand ich den Kopf des Kindes transversell in der Höle des Beckens liegen mit einer starken Kopfgeschwulst, welche die genaue Bestimmung der Kopflage sehr erschwerte (Nordisches Archiv für Natur- und Arzneywissenschaft und Chirurgie 1, 1799).

Kopfgicht   „Gichterkrankung am Kopf“

Source: Kopfgicht, Armweh, Brustkrampf, Podagra, jegliches Übel kann ich nach Gefallen hervorbringen (Immermann, Die Epigonen, 1836). - Bisher haben wir also die Hemicranie oder Kopfgicht von nichts anders als von einer Stockung einer scharfen salzigen Feuchtigkeit abgeleitet (Neuenhahn, Vermischte Anmerkungen über einige auserlesene Materien zur Beförderung nützlicher Wissenschaften, 1756).

Kopfgrind   „Hautausschlag am Kopf“

Source: Kopfgrind (Tinea capitis, Porrigo), befaßt verschiedene chronische Ausschläge des behaarten Kopfes nach der im Ganzen mehr zufälligen, allen gemeinsamen Form des Ausgangs in Grindbildung (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Kopfgrind, des -es, plur. inus. der Grind auf dem Kopfe; der Hauptgrind (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Kopfkongestion   „Blutandrang im Kopf“

Source: Kopfcongestion (Gehirnhyperämie), Blutandrang nach dem Kopfe (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Die geschwollenen Zacken werden dünner; das Brennen vergeht; die unbehagliche Empfindung von Vollsein und Spannung, nebst den Kopfkongestionen, lässt hierauf nach (Geist und Kritik der medicinischen und chirurgischen Zeitschriften Deutschlands für Ärzte und Wundärzte 1, 1798).

Kopfkrankheit   „Erkrankung des Kopfes“

Source: Als ich in das Bethnal-Green-Arbeitshaus ging, litt mein ältestes Kind an einer bösen Kopfkrankheit (Weerth, Die englischen Arbeiter, 1845). - Die Hauptkrankheit, plur. die -en. 1) Eine Krankheit des Hauptes, welche das Haupt angreift; im gemeinen Leben die Kopfkrankheit (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hauptkrankheit). - Nach beschehenen solchen Verbot / geräth der verliebte Edelmann in solche Kopffkranckheit / daß sein Geblüth / theils von grimmigen Zorn / theils von unbrünstigen Verlangen erreget / ihn mit einem gefährlichen Fieber zu Bett wirfft (Harsdörffer, Frauenzimmer-Gesprächspiele, 1657).

Kopfrose   „Herpes Zoster, Gürtelrose“

Source: sollten sie aber ruchlos und verwegen genug sein, an dem schwarzen Hunde vorbeizugehen, denselben anzurufen, oder gar mit Steinen zu werfen, so würden sie die Kopfrose, wenn nicht Schlimmeres, davontragen (Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, 1879-80). - Es geschiehet auch oft, daß vom Schwulste dieser Drüsen ein Rothlauf entstehet, welches mit Fieber-Regungen das gange Gesicht überlauft, und die Gesichts oder Kopf-Rose genennet wird (Storch, Theoretische und practische Abhandlung von Kinder-Krankheiten, 1750).

Kopfschaden   „Schädigung des Kopfes“

Source: Mein Schmidt, was wäre dir mit meinem Kopfschaden gedient gewesen? (A.v. Arnim, Des Knaben Wunderhorn, 1808). - Jeder beträchtliche Kopfschaden ist so wichtig, daß auch ein kleines Versehen den Pazienten den Tod geben kann (Neuer Unterricht für Wundärzte, 1785). - ... und nach empfangenem Seegen auch von ihm zwey andere Gnaden erhalten / daß nemblich gemeltes Söhnlein von einem Krampff / welcher ihn sehr plagte / und ein Töchterlein von zwey Jahren / an einem stinckenden faulen Kopff-Schaden geheilet seyn worden (Sannig, Der Cronicken der drey Orden deß Heiligen Francisci Seraphici V. und VI. Theil, 1689).

Kopfwassersucht   „Hydrocephalus, krankhafte Erweiterung der Hirnventrikel“

Source: Nach dem besondern Sitze solcher Ansammlungen benennt man die Wassersuchten näher und krankhafte Wasseransammlungen, inner- oder außerhalb der Schädelhöhle erhalten den gemeinschaftlichen Namen Kopfwassersucht (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Wassersucht). - Die Kopfwassersucht, plur. inus. eine Krankheit, welche am häufigsten die Kinder befällt, da der Kopf von dem angehäuften Wasser unnatürlich anwächset, die übrigen Theile des Leibes aber aufhören zu wachsen, und schwinden; Hydrocephalus, der Wasserkopf (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - dann man bedencke / wie sehr in der Kopff-Wassersucht der Kopf geschwelle / weil er wegen Menge der Feuchtigkeit ausgespannet wird (Horlacher, Die höchstschädliche Würckung deß Aderlassens und Purgierens, 1691).

Kopfwunde   „Wunde am Kopf“

Source: In Schiltach erschlug ein Mann seine Frau, verbarg es aber dadurch, daß er ein Tuch um ihre Kopfwunde band und sich über ihren Tod sehr betrübt stellte (Baader, Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden, 1851). - Einer von meinen Söhnen Joachim Wilhelm ward an einer Kopfwunde, die er durch einen Fall bekommen, Gottlob! bald geheilet (Brockes, Selbstbiographie, 1735). - euer Irrthumb mag villeicht daher rühren / daß euere Kopffwunde allzugefährlich / und dannenhero mächtig genug ist / die Phantasia als deren erster und nächster Sitz an der Hirnschale ist / zu verrucken (Happel, Der Asiatische Onogambo, 1673).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Hinterglied
Kopfende (2)   „oberes Ende, wo sich der Kopf befindet“

Source: Das Bett darf nicht mit dem Kopfende nach der Tür stehen (Strackerjan, Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg, 1867). - Ich habe viel, viel an dem Grabe meiner Mine gelernt, wo am Kopfende Grün hervorschoß (Hippel, Lebensläufe nach aufsteigender Linie, 1778-81).

Kopfgegend   „Region um den Kopf herum“

Source: Der Hals und die Kopfgegend sind kahl und die runzelige Haut ist nur mit wenigen dünnen Haaren besetzt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Geier). - Aus der Richtung dieser Näthe und der Lage der Blättchen in Rücksicht auf das Becken schließt man ebenfalls auf die Lage, in welcher diese Kopfgegend in den Muttermund eintritt (Meckel, Baudeloque’s Anleitung zur Entbindungskunst, 1791).

substantivisches Determinativkompositum mit Kunst- und Kunstwerkbezeichnung als Hinterglied
Kopfbild   „Abbildung eines Kopfes“

Source: Die Alten siegelten mit dem eigenen Kopfbilde od. dem anderer berühmten Personen (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Siegel [1]). - Diese erzwungene Tracht und Stellung, die fast jedes Land des guten Herkommens wegen seinen Fürsten und Herren gibt, durchlaufen; und denn an das freie Kopfbild eines Alexanders, zurück gedacht - welch ein Unterschied! wo wohnt das freie Schöne? (Herder, Kritische Wälder, 1769). - Im Musaeo oder Studierstuben sihestu die Kopffbild Caracallae, Alexandri Mammeae, Pyrrhi Königs der Epirotarum, M. Aurelij, Aureliani vnd Claudij (Debry, Topographia urbis Romae, das ist: eigentliche Beschreibung der Stadt Rom, 1681).

substantivisches Determinativkompositum mit Sprachmittelbezeichnung als Hinterglied
Kopfstimme   „hohe Lage der Singstimme“

Source: Kopfstimme, so v.w. Falset (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Die Kopfstimme, plur. inus. in der Singekunst, die mit der Falset- oder Fistelstimme verbundene Bruststimme (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
Kopfanstrengung   „Anstrengung des Kopfes“

Source: Ich empfehle solches einem verehrungswürdigen Publiko, das sich gern ohne Kopfanstrengung über dergleichen Dinge belehren lassen möchte (Heine, Romanzero, 1851). - und der jüngere und galante Theil suche den Umgang romanhafter und excentrischer Israelitinnen theils aus Finanzspekulation, theils, um ohne Kopfanstrengung Beweise seiner hellen Denkart zu geben (Unger, Julchen Grünthal, 1784).

Kopfarbeit   „geistige Arbeit, das Nachdenken“

Source: „Und kommst nicht bisweilen ins Simulieren?“ fragte der Meinige - wie die Schneider schon sind, die müssen zu der federleichten Handarbeit allemal auch eine Kopfarbeit haben, aber ja keine solche, wie der alte Bühelsteiger meint, wenn er die Stadtherren ärgern will (Rosegger, Waldheimat, 1877). - Der Bürgerliche hätte dann ganz recht, wenn er seinen Kopf immer als eine schwere übergebogene Blume vorwärts trüge, und der Adliche könnte dann ganz füglich seine Rückenbeugungen ebenfalls für Kopfarbeit ausgeben (Tieck, Peter Lebrecht, 1795-96). - Bey heisser Südenglut / thut keine Kopfarbeit/ Poetisiren/ gut (Klaj, Geburtstag deß Friedens, 1650).

Kopfbad   „medizinisches Baden des Kopfes“

Source: Langsam und verdrießlich rieb er sich die Stirne und sprang dann aus dem Bette, um durch ein kaltes Kopfbad die Dünste daraus zu vertreiben (Ruppius, Der Pedlar, 1859). - In eben dieses Bad mußte sie auch wieder um 5 Uhr gebracht werden, und das Kopfbad ebenfalls wieder zugleich gebrauchen (Bienville, Nymphomanie, 1772).

Kopfbau (1)   „Form des Kopfes“

Source: Saiga (A. Saiga), wie der Damhirsch, im Sommer gelbbraun, im Winter graulichweiß, ihr Kopfbau nöthigt sie, rückwärtsgehend, zu fressen (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Gazelle). - Der Bau des Hauptes hat zwar nichts Erhabenes; aber Demokrit mit solchem Kopfbau wäre dem Sokrates nahe gekommen (Lavater, Physiognomische Fragmente, 1775).

Kopfbedeckung   „Bedeckung des Kopfes“

Source: Wenn man bei Nacht ohne Kopfbedeckung ausgeht, so pissen die Fledermäuse in's Haar und man bekommt einen Kahlkopf, oder sie verwickeln sich auch im Haar (Birlinger, Sagen, Märchen, Volksaberglauben, 1861). - Gemeine Leute haben keine Schuh und keine Kopfbedeckung; vornehme aber haben spitzige Schuhe und eine zuckerhutförmige Mütze, welche mit silbernen oder goldenen Ringen umgeben ist (Hammerdörfer/Kosche, Asia, 1786).

Kopfbetäubung   „Betäubung des Kopfes“

Source: Ist es die Frühlingsluft, die dergleichen Kopfbetäubungen verursacht, oder die veränderte Lebensart? (Heine, Über die französische Bühne, 1840). - Am fünften Tage wurde etwas Kopfbetäubung und zu grosse Erweiterung der Pupille bemerkt (Hufeland, Bemerkungen über die natürlichen und geimpften Blattern, 1793).

Kopfbeugung   „das Beugen des Kopfes“

Source: Mit einer stummen Kopfbeugung, begleitet von jenem Glitzern des Auges, das eben sowol Geist als Geringschätzung wo nicht Verachtung der Welt ausdrückt, verließ mich der Prediger (Willkomm, Die Europamüden, 1838). - wir bezeugten ihm bloß unsere Ehrerbietung mit einer einzigen Kopfbeugung (Reise der Gesandtschaft der holländisch-ostindischen Gesellschaft an den Kaiser von China, 1798).

Kopfbewegung   „Bewegung des Kopfes“

Source: Archimedes sagte nichts, er ging nur, sein Stöckchen schwingend, mit sehr elastischen Schritten auf und ab; dann räusperte er sich ein paarmal, machte seine exaktesten Kopfbewegungen, aber sagte wieder nichts (Storm, Der Herr Etatsrat, 1881). - Es ließe sich ein eigenes weitläuftiges Kapitel über die verschiedenen Beugungen, Neigungen und Kopfbewegungen schreiben (Tieck, Peter Lebrecht, 1795-96).

Kopfbildung   „Formung des Kopfes“

Source: Ein deutscher Maler hätte vielleicht hier in der Kopfbildung des Kamels, das Sinnige, das Vorweltliche, ja das Alttestamentalische hervortreten lassen (Heine, Lutetia, 1854). - so darf man nur statt des Ohrs den letzten Halswirbel zum Punkt nehmen und von ihm zum letzten Punkt des Hinterhaupts, zum obersten des Scheitels, zum vordersten der Stirn, zum hervorspringendsten des Kinnbeins Linien ziehen; so wird nicht nur die Varietät der Kopfbildung selbst, sondern auch der Grund derselben sichtbar, daß Alles von der Formung und Richtung dieser Theile zum horizontalen und perpendikularen Gange, mithin zum ganzen Habitus des Geschöpfs abhange (Herder, Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, 1784).

Kopfdecke   „Kopfbedeckung“

Source: Mein Mauleseltreiber trug zärtliche Sorge für mich und gab mir seine Kapuze; und man begriff überhaupt nicht, wie ich es habe wagen können, ohne Kapuze zu reisen. Diese sonderbare Art von schwarzbraunem Mantel mit der spitzigen Kopfdecke ist in ganz Italien und vorzüglich in Sizilien ein Hauptkleidungsstück (Seume, Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802, 1803). - Die Hauptdecke, plur. die -n, eine Decke für das Haupt; im gemeinen Leben die Kopfdecke (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hauptdecke). - Sie tragen gefaltene Mäntel von schwarzenleinen Zeuge / und an stat der kleinen sammtenen Kopffdecke einen Hut von schwarzen Stroh (Des Herrn de Monconys ungemeine und sehr curieuse Beschreibung seiner in Asien und das gelobte Land, nach Portugall, Spanien, Italien, in Engelland, die Niederlande und Teutschland gethanen Reisen, 1697).

Kopfdrehung   „Drehung des Kopfes“

Source: Nach diefer Waffenübung gaben die Häuptlinge einen sogenannten Tanz zum Besten, das heißt eine jener mimischen Darstellungen, bei welchen die Vortragenden, unter Gesangs- und Trommelbegleitung und in sitzender Stellung, ihre größte Kunst in zitternden Armbewegungen und pagodenhaften Kopfdrehungen mit wildem Augenrollen auszudrücken bemüht sind (Hager, Die Marschall-Inseln in Erd- und Völkerkunde, Handel und Misson, 1886).

Kopfgeburt (1)   „Geburt, bei der der Kopf zuerst herauskommt“

Source: Was nun die Art des Eintritts der Steisfläche in das kleine Becken betrifft, so erfolgt sie (da man auch hier einen größern und einen kleinern Durchmesser unterscheiden kann) wieder wie bei den einzelnen Kopfgeburten in vierfacher Art (Carus, Lehrbuch der Gynäkologie, 1820). - Fusgeburten sind also vollkommen zweymal so tödtlich als die schweren Kopfgeburten (Medizinisches Wochenblatt für Aerzte, Wundärzte und Apotheker 2, 1781).

Kopfhaltung   „Haltung des Kopfes“

Source: Sie trug das fahlblonde Haar rund abgeschnitten und zu einer kunstvollen Kräuselfülle aufgebauscht, was ihr im Verein mit der stolzen Kopfhaltung und einem schwarz geränderten Kneifer, den sie nunmehr, weiß Gott warum, auf die Stumpfnase gesetzt hatte, fast das Aussehen eines jungen Mannes verlieh (Saar, Novellen aus Österreich, 1877). - So werden Kopfhängen, hochweises Stirnerunzeln, Lispeln, Stammeln, Gang, Stimme, die horchende Kopfhaltung, das kurzsichtige gelehrte Blinzen, vornehmes Trübsehen, empfindsame Melancholie, leichtfertige Lebhaftigkeit, das bedeutende Augenwinken und die satyrische Miene, andern nachgetan, so gut als das Gähnen (Lichtenberg, Über Physiognomik; wider die Physiognomen, 1778).

Kopfhieb   „Schlag auf den Kopf“

Source: Viele Fechter verfallen bei dieser Finte gern in den Fehler, daß sie beim Kopfhiebe die Hand heben (Fehn, Die Fechtkunst mit Stoß- und Hiebwaffen, 1851). - und als er endlich einen wüthenden Kopfhieb auf mich führte, that ich einen Seitenschritt (Der Teutsche Merkur, 1784).

Kopfjagd   „Erbeutung von Köpfen getöteter Gegner“

Source: Gewöhnlich ziehen fünf bis sechs Jünglinge gemeinschaftlich auf die Kopfjagd aus, begnügen sich mit einer solchen Trophäe und theilen sie dann (Pfeiffer, Meine Zweite Weltreise, 1856).

Kopflage   „Lage eines Kindes in der Gebärmutter, bei der der Kopf am Muttermund liegt“

Source: Allein nicht immer endigt diese Kopflage auf die angegebene Weise (Carus, Lehrbuch der Gynäkologie, 1820). - Ich kann es nicht anders bezeichnen, als eine schief-quer stehende Kopflage (Archiv für die Geburtshülfe, Frauenzimmer- und neugebohrner Kinder- Krankheiten 6, 1794).

Kopfneigung   „Neigung des Kopfes“

Source: Alles dieß geschieht im ceremoniösesten Tempo: man fordert auf ein Glas zu trinken; der Herausgeforderte bejaht durch eine Kopfneigung (Damen Conversations Lexikon, 1838, s.v. Toast). - Das versprochene Kapitel über die Kopfneigungen und Rückenbeugungen (Tieck, Peter Lebrecht, 1795-96). - Wann man vor dem Venerabile nicht vollkommen vorüber gehet / ist nicht nothwendig mehr als ein Kopffneigung wie auch vor der Oberin (Constitutiones auß der Regul deß H. Benedicti, 1667).

Kopfnuss   „Schlag mit den Fingerknöcheln an den Kopf“

Source: Nun gab ihm seine Mutter zwar allerlei Näschereien, um ihn mit Liebe zu erziehen, zum Beispiel: Ohrfeigen, Kopfnüsse und wohl noch manchen Nasenstüber obendrein (Brentano, Italienische Märchen, 1811). - Er läßt ihre Köpfe einander in der Kutschthür begegnen, und sie müssen sich so derbe Kopfnüsse versetzen, daß man die Maalzeichen davon unfehlbar noch an der Stirn des Herrn Rittmeisters entdecken würde, wenn die Sache Grund hätte (Musäus, Grandison der Zweite oder Geschichte des Herrn von N., 1760-62). - Ich habe noch eine Nachbarin, die gleichfalls gute Kopfnüsse in demselben Büchlein davongetragen (Beer, Das Narrenspital, 1681).

Kopfpein   „Kopfschmerz“

Source: Und damit eilte sie hinweg und als später ihr Vater ihr rufet, liegt sie im Bette und sagt, sie sei krank und habe entsetzliche Kopfpein und war auch so (Die Maje 2, 1859). - Im gemeinen Leben werden die Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Zahnschmerzen u.s.f. häufig Magenpein, Kopfpein, Zahnpein genannt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Pein). - Derowegen die böse Eigenschafften / welche von einigen Scribentent den Wall-nüssen (als daß sie dem Magen zu wider / schwer zu verdawen / die Galle mehreten / Husten und Kopff-pein verursachten) zu geleget werden: solches ist nicht so eben von den Frischen / als von den Trucknen / und am meisten von den rantzigen / zu verstehen (Elsholtz, Arztney-Garten und Tisch-Buch oder Fortsetzung des Gartenbaws, 1682).

Kopfruck   „ruckartige Kopfbewegung“

Source: Er zieht es dann unter den Sand, saugt es aus und wirft endlich den für ihn unbrauchbaren Ueberrest des Leichnams mit einem Kopfruck über den Rand des Trichters (Bach, Studien und Lesefrüchte aus dem Buche der Natur, 1868).

Kopfrupfer   „Schlag an den Kopf“

Source: Über diese Entschuldigung mußten wir wider unsern Willen zum Fenster auslachen, aber der Pfarrer gab ihm nebenst einem guten Filz etliche Kopfrupfer und sagte ihm zugleich, daß er den Teufel nicht an die Wand malen, noch gute Sachen mit übeln Mitteln suchen sollte (Beer, Die kurzweiligen Sommer-Täge, 1683).

Kopfschlag   „Schlag an den Kopf“

Source: Der Kopfschlag entspricht nach den Ansichten aller Fachmänner nicht den Anforderungen der Humanität, wie er überhaupt nicht aus Humanität und Schonung gegen die Thiere ist eingeführt worden (Kayserling, Die rituale Schlachtfrage, oder, Ist Schächten Thierquälerei?, 1867). - Darauf erfolgte ein zweyter härterer Kopfschlag und zugleich ein Grif nach der Uhr (Leben des berühmten Tonkünstlers Heinrich Wilhelm Gulden, 1779). - Anno 1684. den 3. May wurde ein Sodomit zu Ottendorf enthauptet/ die Stutte durch viel Kopfschläge erleget/ der böse Mensch unten/ und das Pferd auf ihn geworffen/ und also verbrennet (Döpler, Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen, 1697).

Kopfschmerz   „Schmerz im Kopf“

Source: Er litt an so entsetzlichen Kopfschmerzen, daß er drei Tage lang nicht in seine geliebte Bibliothek hinaufsteigen konnte (Marlitt, Das Heideprinzeßchen, 1872). - Nun, wie steht's? Haben die Kopfschmerzen nachgelassen? (Lenz, Der Engländer, 1777). - Er ist nicht zufrieden/ daß er den Leuten von seiner Colique, und von seinem Kopff-Schmertzen eine verdrießliche Lection machet/ sondern er gehet weiter und schwätzet auch noch von den Artzney-Mitteln/ die man ihm vorgeschrieben hat (Der vollkommene rechtschaffene Welt-Mann, 1680).

Kopfschutz   „den Kopf schützender Rüstungsteil“

Source: Der Morgenstern war eine Schlagwaffe, mit der man besonders den Kopfschutz des Feindes zu zertrümmern suchte (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Keule).

Kopfsprung   „Sprung mit dem Kopf voran“

Source: Eine Seitenthür hätte in diesem Falle freilich auch nicht viel geholfen, da sie an der betreffenden Unglücksstelle höchstens einen Kopfsprung in den See gestattet hätte (Die Grenzboten, 1888). - Schau, wie der Mann so gar leicht und gelenkig leistet den Kopfsprung! (Jordan, Homers Ilias, 1780).

Kopfstellung   „Haltung des Kopfes“

Source: Bei dieser Hals- und Kopfstellung wird der Anzug der Faust, wenn sie ihre bequemste Stellung eine Hand breit über dem Sattelknopf einnimmt, senkrecht auf die Lade wirken (Krane, Die Dressur des Reitpferdes, 1856). - Auch ein blos mittelmäßiger Beobachter der Menschen, muß entdeken, daß gar ofte nicht nur der herrschende Charakter, sondern auch die vorübergehenden Empfindungen, am gewissesten und nachdrüklichsten durch die Kopfstellung ausgedrükt werden (Sulzer, Allgemeine Theorie der Schönen Künste, 1774, s.v.).

Kopfstoß (1)   „Stoß an den Kopf“

Source: Dafür wäre nicht zu sorgen, denn er hätte ihnen vor dem Streite alles tödtliche Gewehr so lange versteckt und auf die Seite gebracht, daß es nur bei etlichen guten Kopfstößen geblieben wäre (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71). - Übrigens genoß er das Glück, nicht viel zu Hause zu sein, weil er noch die Stunden seines alten Schreibmeisters zu gleicher Zeit besuchte, den er, ohngeachtet mancher Kopfstöße, die er von ihm bekommen hatte, so aufrichtig liebte, daß er alles für ihn aufgeopfert hätte (Moritz, Anton Reiser, 1785-90). - Da gieng es nun an ein Vexieren, er muste etliche grosse Humpen auf deß Fürstlichen Hauses Wohlergehen außsauffen, und dabey mit dem Mahler und etlichen Pagen auf den Tisch steigen, biß es endlich auf Nasenstüber und Kopffstösse hinaus lieff (Weise, Die drei ärgsten Erznarren in der ganzen Welt, 1672).

Kopfstrafe   „Strafe der Enthauptung“

Source: Todesstrafen heisst man überhaupt poena ordinaria (gewöhnliche) oder capitalis (Kopfstrafe) (Richter, Wanderungen in Ungarn und unter seinen Bewohnern, 1844). - Mässige dich, Kamerade! Er hat es bei Kopfstrafe verboten, ihr nicht übel mitzufaren (Hainz von Stain, der Wilde, 1782). - Welche Schicht sich am meisten verbrochen zu haben befunden würde /darunter dan die Redelsführer oder Urhöber des Verbrächens zu zehlen weren / denen solte man die letztere Kopfstrafe zuerkennen (Zesen, Simson, 1679).

Kopfstreich   „Schlag an den Kopf“

Source: Die Strafen sollen sie bescheidentlich und mit Vernunft vollziehen, und nicht mit Fäusten, Kopfstreichen oder Hin- und Herwerfen (Schmid, Encyklopädie des gesammten Erziehungs- und Unterrichtswesens, 1870). - unter diesen will ich nur einen des Jobs van Meefren nennen, in welchem ein besoffener Bierträger einem ihn begegnenden Bothen den schwarzen Staar durch einen betäubenden Kopfstreich mit der Zuberstange heilte (Martini, Betrachtungen in der Lehre von den Kopfwunden, 1782). - Erstarrung nach einem Kopff-Streich ist schlimm (Cardilucius, Neuaufgerichtete Stadt- und Land-Apotheke, 1673).

Kopfumhüllung   „Umhüllung des Kopfes“

Source: Die Nonnen tragen weiße Gewänder mit schwarzen Skapuliren, weiße Kopfumhüllung und dichte schwarze Schleier darüber (Birch-Pfeiffer, Johannes Gutenberg, 1836).

Kopfverhüllung   „das Verhüllen des Kopfes“

Source: Die Brautführerin trägt an diesem Tage die feierliche Stauche, eine weiße Kopfverhüllung nach Art der Nonnen (Steub, Drei Sommer in Tirol, 1846).

Kopfverletzung   „Verletzung des Kopfes“

Source: Kopfverletzung, jede Art von Gewaltthätigkeit, welche der Kopf erleidet, wodurch eine Aufhebung des Zusammenhanges der Kopftheile u. dadurch eine Gesundheitsstörung bewirkt wird (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Der Lohn bey Kopfverletzungen wurde nach der Größe der herausgezogenen Knochensplitter, und diese wurde nach dem Schall bestimmt, den die Splitter, in einen Kessel geworfen, hervorbrachten (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98).

Kopfverneigung   „das Neigen des Kopfes“

Source: Frühere Schriftsteller, namentlich Belon und Hasselquist, haben angegeben, daß die Mahammedauer den Hardun wegen seiner Kopfverneigungen, welche sie als Verspottung ihres Glaubens betrachten, hassen, verfolgen und tödten (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1869). - Dahlfeld macht dem Hofmeister eine Kopfverneigung zum Signal, daß er abgehe (Lütgendorf, Karl von Dahlfeld, 1790).

Kopfwäsche (1)   „das Waschen des Kopfes“

Source: Wie wenige, sonst an Körper und Kleidung saubere Personen halten wohl zu gewissen Zeiten eine besondere Kopfwäsche? (Illustrierte Welt 18, 1870).

Kopfwäsche (2)   „scharfe Zurechtweisung, Tadel“

Source: Es hatte von seiten der Tante Sophie eine „Kopfwäsche“ gegeben, an die sie denken mußte, solange ihr ein Auge im Kopfe stand (Marlitt, Die Frau mit den Karfunkelsteinen, 1885). - Andre verdamme ich wegen ihrer Nachläßigkeit, und setze sie in die Zeitung, und ich bin selbst so ein Schlingel. Das wird eine schöne Kopfwäsche werden (Der junge Einsiedler, 1785).

Kopfweh   „Kopfschmerz“

Source: In Rauen bei Fürstenwalde sagt man, wenn einer heftiges Kopfweh hat, er habe die verkehrten oder schwarzen Elben (Kuhn, Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche, 1848). - Kopfweh, wenn's stark, den Kopf turbiert, / Selbstliebe macht dergleichen Wehen, / Du kannst den Narr'n in andern sehen; / Gott sehn, zurückstehn dich kuriert (Tersteegen, Geistliches Blumengärtlein, 1729). - der Geitz ist eine Haubtkranckheit / welche stetig Sorg und Kopfweh machet (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte, 1664).

Kopfwendung   „das Wenden des Kopfes“

Source: Da du die Vögelsprache verstehst, sagte Mahmud zu seinem Begleiter, so möcht ich doch gern wissen, was die Eulen da auf dem Baume so angelegentlich mit so vielen Gefauche und Geflüster, und mit so vielen Hals- und Kopfwendungen, miteinander zu verabhandeln haben (Löhr, Das Lesebuch für Schul- und Hausunterricht, 1815). - Er wird seinem Original in glüklichen Augenblicken diejenigen Gesichtszüge ablauschen, die zusammengenommen mit Blik, Stellung, Kopfwendung, die edelste Aehnlichkeit und das Individuelleste des Charakters darstellen (Berlinische Monatsschrift 8, 1786).

Kopfdüngung   „Pflanzendüngung von oben her“

Source: Dieser Compost dient, wie die Asche, zur Bodendüngung vor der Bestellung, der breiartige aus menschlichen Excrementen bereitete ausschliesslich zur Kopfdüngung (Berg, Die preussische Expedition nach Ost-Asien, 1866).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
Kopfabbeißen   „das Abbeißen des Kopfes“

Source: In dieser Darstellung spukt eine wahre Hottentottenphantasie, die mit Kopfabbeißen liebkost, und sich unerhörte Gräuel beim Spazierengehen wie zufällig aus den Zähnen stochert (Der Freihafen 1, 1838). - Du mein frommer Christ! freilich, wann du den Fußstapfen der Heiligen folgest, wann du Wandels halber mit Engeln umgehest, wird mancher Stockfisch hierüber das Maul aufreißen, und über dich einige Spottwort ausgießen, aber fürcht dir nicht vor diesen und dergleichen Mäulern, laß reden, laß lachen, es gilt kein Kopfabbeißen (Abraham a Sancta Clara, 1686).

Kopfabhacken   „das Abhacken des Kopfes“

Source: Ich hatte von alten Kinderfrauen viel vom Kopfabhacken sprechen hören, und Revolution und Kopfabhacken war mir gleichbedeutend (Börne, Aus meinem Tagebuche, 1832). - Aber belieben Sie sich ja nichts davon remerquieren zu lassen, meine liebwerteste Baronesse! denn mein Mann hat mir's bei Kopfabhacken verboten, Ihnen ja nichts davon zu sagen (Wezel, Hermann und Ulrike, 1780).

Kopfabhauen   „das Abhauen des Kopfes“

Source: Man darf's eigentlich noch gar nicht sagen, das Oberamt hat's bei Kopfabhauen verboten, denn dort schämen sie sich schwarz (Kurz, Der Sonnenwirt, 1855). - Und wenn ich einmal von den tausend Millionen Gnaden, die ich beständig im Munde haben muß, eine vergesse - ach! da ist's ein Lärm zum Kopfabhauen! (Wezel, Hermann und Ulrike, 1780). - sondern man stellet auch gefährliche Inquisitiones an / prediget vnd sagt den armen Leuten vom hencken vnd vom Kopffabhawen (Abelin, Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten, 1635).

Kopfabreißen   „das Abreißen des Kopfes“

Source: Und ich ... ich alter Esel hab ' kürzlich auch noch immer ans Heirathen gedacht; es ist zum Kopfabreißen! (Rank, Aus dem Böhmerwalde, 1851). - Ob ich schon glaube, daß der Almiren Angst so groß nicht wird gewesen seyn, denn es kostet doch nicht Kopfabreissen (Hauffe, Die glückliche Verwandelung, 1767).

Kopfabschlagen   „das Abschlagen des Kopfes“

Source: Der Wirt schiebt sich die Nachtmütze weiter ins Gesicht und spricht von Gefahr; „nun ists heraus!“ denk ich und spüre schon was vom Kopfabschlagen im Nacken (Hebbel, Schnock, 1847). - Wenn sie mich hier erwischten, wie schön würden sie mit mir abtrollen, zum Kopfabschlagen, zum Spießen, oder zum Hängen (Stephanie, Die Entführung aus dem Serail, 1782). - Die gewöhnliche Todes-Straffen in Egypten sind ietzo das Kopfabschlagen/ welches sie gar geschickt verrichten (Döpler, Theatripoenarum, Suppliciorum Et Executionum Crminalium, Oder Schau-Platzes Derer Leibes- und Lebens-Strafen, 1697).

Kopfabschneiden   „das Abschneiden des Kopfes“

Source: Handschar, türk. langes Messer, dient besonders zum Kopfabschneiden (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v. Handschar). - Was ist es anders als Kopfabschneiden, oder ist es nicht schlimmer? aus Menschenhaß, Misanthropie, Furcht vor Undank, eine ganze Familie in der Noth schmachten zu lassen (Maurer, Vetter Heinrichs und Vetter Gottliebs gewechselte Briefe, 1799).

Kopfbeugen   „das Beugen des Kopfes“

Source: Mataswintha dankte mit stolzem Kopfbeugen dem ehrerbietigen Gruß (Dahn, Kampf um Rom, 1876). - Es holte Handschuh, und brachte sie dem rechten Herrn wieder, wie ein Hund, machte vor ansehnliche Leute mit Kopfbeugen und Hinten-ausscharrung des rechten Hinter-Fusses ein Compliment (Hellwig, Das In der Medicin gebräuchlichste Regnum Animale oder Thier-Reich, 1728).

Kopfbrechen   „Kopfzerbrechen, intensives Nachdenken“

Source: Ihre kleine Escapade macht mir aber Kopfbrechen (Adele Schopenhauer, Anna, 1845). - Kopfbrechen findet nimmermehr / Des Herren Gegenwart und Lehr' (Tersteegen, Geistliches Blumengärtlein, 1729). - Es sei besser die Kräfte des Verstandes in solchen Dingen / die über ihren Verstand gingen / zu spahten / als / durch weiteres Kopfbrächen / gar zu veröden (Zesen, Simson, 1679).

Kopfdrehen   „das Drehen des Kopfes“

Source: Ich laufe den ganzen Tag im Zimmer herum wie ein Tier im Käfig. Und ich merke, daß mich das hypnotisiert, wie einen Fakir das Kopfdrehen (Bierbaum, Stilpe, 1897). - wer hat den Mann gelehrt, mit ein Paar erhobenen Fingern, hierhin und dahin bewegt, mit einem einzigen Kopfdrehen, uns auf einmal zu zeigen, was das für ein Land ist, dieses Vaterland des Mericourt? (Lessing, Hamburgische Dramaturgie, 1767-69).

Kopfeinrennen   „das Einrennen des Kopfes“

Source: Zum Haarausraufen, sag ich dir, ist es, zum Kopfeinrennen! (François, Stufenjahre eines Glücklichen, 1877). - So entfernt er sonst von den Gedanken eines Selbstmordes gewesen war, so sprach er jezt von Kählabschneiden, von Kopfeinrennen etc. (Der kleine Voltäre, 1782).

Kopfhängen   „deprimiertes Hängenlassen des Kopfes“

Source: Ei jetzt will ich ein Stückchen pfeifen, was hab ich von dem Kopfhängen! (Wolf, Deutsche Hausmärchen, 1851). - Gut! aber das Kopfhängen war doch sonst deine Gewohnheit nicht: - erst seit vier, fünf Monaten, seit dem letzten Karneval - gelt! ich hab acht auf dich gegeben? fingst du dies Kapuzinerleben an (H.L. Wagner, Die Kindermörderin, 1776).

Kopfkratzen   „das Kratzen am Kopf“

Source: Wenn's Fest vorbei ist, fängt das Kopfkratzen an. Frz.: Après la fête on gratte la tête. (Bohn I, 4.) (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Fest). - Mit Schlafen, Schwatzen, und Kopf kratzen, ist noch niemand reicher geworden (Principia seu rudimenta grammatices, 1750). - Die Türcken verrichten ihre Ceremonien mit grosser Andacht / und halten ihr Gebet vor unnütz und unfruchtbar / wann sie es mit einem Kopff kratzen unterbrechen / oder inzwischen etwas anders gethan haben (Continuatio XXI. Diarii Europaei, 1671).

Kopfkrauen   „das Kraulen des Kopfes“

Source: Jetzt gab Michali dem ganz verdutzt stehenden Masetto einen Wink, dass er nunmehr die Operation des Kopfkrauens beginnen möge (Gaudy, Venezianische Novellen, 1838). - Die mußte ich ihm abends unter währendem Kopfkrauen erzählen und daherschwätzen, bis ich merkte, daß ihm Fühlen und Hören vergangen (Beer, Das Narrenspital, 1681).

Kopfleiden   „Erkrankung des Kopfes“

Source: Eine Kindbetterin darf sich in den ersten 14 Tagen nicht kämmen, sonst bekommt sie Kopfleiden (Birlinger, Sagen, Märchen, Volksaberglauben, 1861). - dahin rechnet er z.B. venerische Uebel, die hintennach folgen, ingleichen Skrophelen, Gichtanfälle, Verlegungen, phlogistische Kopfleiden (Allgemeine deutsche Bibliothek 89, 1789).

Kopfneigen   „das Neigen des Kopfes“

Source: Und als sie nun in ihrem mandelfarbenen Seidenkleide mit leichtem Kopfneigen die Treppe emporschritt, da hörte ihr feines Ohr manch leis gerauntes bewunderndes Wort über die Schönheit der neuen Herrin (Storm, Der Spiegel des Cyprianus, 1865). - indeß wußte er es doch, wiewohl mit genauer Noth, dahin zu bringen, daß man, statt dieser Förmlichkeit, sich mit bloßem Kopfneigen begnügte (Hippel, Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z, 1793-94). - Ich gehorsame / Gestrenger Herr / gab der Ziegeuner zur Antwort / worauf er nach einigen Kopffneigen den Kretscham oder Schencke mit seinen Begleitern zuritte (Etter, Des getreuen Eckharts medicinischen Maul-Affens erster Theil, 1694).

Kopfnicken   „das Nicken mit dem Kopf“

Source: Damit nahm sie mit einem leichten Kopfnicken mein Geschenk und legte es in den Korb (Grillparzer, Der arme Spielmann, 1847). - auch der Magister wollte ihr gern seinen Beifall darüber bezeigen, aber seine Worte verwandelten sich in gähnenden Mißlaut, daß er zu Hilfe ein beredtes Kopfnicken rief (Thümmel, Wilhelmine, 1764). - Ich verwilligte unverzüglich in jenes ihr billiches Ansinnen/ und zwar allein mit einem bejahenden Kopfnikken/ dann reden konte ich nicht für Vnmut (Harsdörffer, Fortsetzung der Pegnitz-Schäferey, 1645).

Kopfrechnen   „das Rechnen ohne Papier und Stift“

Source: Im Kopfrechnen ist weniger auf algebraisch-richtige Analyse als auf Intuition und Phantasie zu sehen (Gutzkow, Aus der Knabenzeit, 1852). - Indeß kann man lange Zeit ohne Tafel und Papier und ohne den Gebrauch der Zifern die Kinder im Rechnen üben; ja es ist dies sogenannte Kopfrechnen, so wie im Anfange nothwendig, so auch nachher noch, wenn sie schon mit Zifern rechnen, als Abwechslung, zur Stärkung des Gedächtnisses und der Imagination, überaus nützlich (Funke, Allgemeines Lehrbuch für Bürgerschulen, 1795).

Kopfreiben   „das Reiben des Kopfes“

Source: Und ist der Ruf auch auf den Lawenhof gekommen zum Juncker Hilmar, und nach dreyen verdrießlichen Tagen voll Kopfreibens und unnöthlichen Bedenklichkeiten hat auch er gesattelt zum großen Turney (Raabe, Der Schüdderump, 1869-70). - das Occiput, das dem Segment einer Schmarackelkugel so ziemlich mathematisch gleichet, umgiebt die priesterliche Krone unter dem Cerebell am sichtbarsten, da über die gerunzelte Stirne nur einige Härchen mehr sichtbar sind, vom beständigen Kopfreiben, wahrscheinlich über die kaiserliche Verordnungen, weggestrupft (Deutschlands achtzehentes Jahrhundert 3, 1784). - ... wie sonsten die salia volatilia balsamica hier nicht undienlich sind / beneben fleißgem haar abschneiden / kopffreiben und dergleichen (Jüngken, Vernünftiger und erfarner Leib-Artzt, 1699).

Kopfreißen   „rheumatische Erkrankung des Kopfes“

Source: Er trug einen hellgrünen Rock und, weil er an Kopfreißen litt, ein Käppsel von geblümtem Sammetmanchester mit einer Puschel daran (Fontane, Vor dem Sturm, 1878). - Vom Genusse mancher Gifte entstehen häufig Lähmungen, Kopfreißen, und Verzuckungen (Unzer, Erste Gründe einer Physiologie der eigentlichen thierischen Natur thierischer Körper, 1771). - Und vielleicht schlagen sie deßwegen einander um die Köpffe / damit es am Kopff-Reissen nicht mangeln darff / wenn etwan das Trünckgen zu wassereich wäre (Weise, Das Ebenbild eines gehorsamen Glaubens, 1699).

Kopfrennen   „Ritterspiel, bei dem man nach Köpfen rennt“

Source: Man suchte im Vorbeisprengen einen frei hängenden Ring abzustechen (Ringrennen) oder auf der Erde liegende Köpfe mit dem Schwerte aufzuheben (Kopfrennen) und dergleichen (Schillmann, Deutsche Geschichte in Lebensbildern, 1880). - Das Kopfrennen, des -s, plur. inus. ein Ritterspiel zu Pferde, wo mit der Lanze, dem Wurfpfeile oder dem Gäbel nach einem hölzernen Türken- oder Mohrenkopfe gerennet wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Auch was man beym Ringel-rennen/ Lantzen-brechen und Kopffrennen zu beobachten (Pinter von der Au, Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz, 1688).

Kopfschütteln   „das Schütteln des Kopfes“

Source: Das Kopfschütteln der Bauern nahm bald ein Ende (Fontane, Vor dem Sturm, 1878). - Rosamunde mit Lächeln und Kopfschütteln, drängt ihn sanft von sich (Zschokke, Abellino, 1795). - Da hingegen jhrer viel dein hervorbrechendes wollautendes Wundervermögen/ mit ungegründetem Zweifel und hönischen Kopfschütteln/ vernichten/ als werest du eine neugebakkene/ unwürdige/ gültlose/ undienliche Zeitmörder in/ gemeine Dirne/ und Pest der Jugend (Klaj, Lobrede der Teutschen Poeterey, 1645).

Kopfspalten   „das Spalten des Kopfes“

Source: Magdalene erkannte Jakob und Heister nur Einmal einen Augenblick, dann verfiel sie wieder in ihre Fieberphantasien und träumte vom Marder mit der Mütze, vom Kopfspalten und vom Beil (Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten, 1843-61). - Er sprang mit Macht von seinem Sitze auf, riß dem Redner das bloße Schwerdt ans der Hand, und gebot bei Strafe des Kopfspaltens Stillstehen und Ruhe (André/Heusinger, Ulrich Flamming, 1799).

Kopfstehen   „Kopfstand, Turnübung, bei der man auf dem Kopf steht“

Source: Na, Sie hätten jetzt dabei sein sollen, es war reinweg zum Kopfstehen! (Die Grenzboten, 1892). - Ja, ich las einsmals, daß derjenige, so auf freiem Kopf stehen könnte, der stattlichste Mensch zu einem Ritter wäre. Da fing ich an, mich dergestalten auf das Kopfstehen zu exercieren, bis mir endlich das Blut zu dem Halse herausschoß (Beer, Teutsche Winter-Nächte, 1682).

Kopfumdrehen   „das Umdrehen des Kopfes“

Source: Die Blicke aber, die er dann der Zusel drüben vor der Brücke zuschießen ließ, waren denn doch wieder so demütig bittend, daß man es wirklich bewundern mußte, wie diese nur im Kopfumdrehen wieder so streng und stolz und kalt werden konnten (Felder, Reich und arm, 1868).

Kopfumwenden   „das Umdrehen des Kopfes“

Source: Wir haben selten die feine Gabe, selbst das Unglück zu überlisten und aus verzweifelten Lebenslagen, in welche das Schicksal, der Zufall, die Schuld oder sonst irgend eine geheimnisvoll unverantwortliche Macht uns gestürzt, einen Zugang zu neuen Vorteilen, Freuden und Ehren im Kopfumwenden zu gewinnen (Conrad, Was die Isar rauscht, 1887-90).

Kopfverlieren (1)   „das Verlieren des Kopfes, Verlust des Lebens“

Source: Da preis ich mir die gold’ne Mitte und werde lieber kein General; dann habe ich weder Gelegenheit zum Schlachten noch zum Kopfverlieren (Ringler, Anfälle oder der Status quo, 1841). - Einer schreyet über Verrätherey; - der andere über Kopfverlieren, und Kaprizen der Generäle (Politische Gespräche der Todten, 1794). - es träumet manchem, er habe einen ernstlichen Befehl von dem türkischen Kaiser, unter Kopfverlieren, daß er alle Mauslöcher der ganzen Welt mit jetziger Treu und Redlichkeit solle zustopfen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Kopfverlieren (2)   „Verlust der rationalen Kontrolle“

Source: Unerklärlich aber ist dabei dennoch bei der deutschen Besonnenheit, auch wenn es wirklich Tausendthalersäcke gilt, dieses gänzliche Kopfverlieren, womit sich der Speculationshunger jetzt einzig und allem auf den Namen Eugen Sue und das von ihm unterzeichnete, noch vollständig gar nicht gekannte neueste Werk geworfen hat (Die Grenzboten, 1844).

Kopfwackeln   „das Wackeln mit dem Kopf“

Source: Bei allen blaubrennenden Branntweinteufeln, Kerl, laß das Kopfwackeln sein und stoß' mit an! (Willkomm, Weisse Sclaven oder die Leiden des Volkes, 1845). - Clary blieb indessen in seiner Entzückung, ging mit verschlossenen Augen, unter beständigem Schluchzen und Kopfwackeln in der Versammlung herum, bis er an den einen Verräther kam (Adelung, Geschichte der menschlichen Narrheit, 1787).

Kopfwaschen   „das Waschen des Kopfes“

Source: Wahrscheinlich ist aber das Geschäft morgens besorgt worden, da, wie die Italiener behaupten, das Kopfwaschen des Abends sehr schädlich sein soll (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Kopf). - Dieses siede man grob zerschnitten in Wasser und brauche solches dann zum Kopfwaschen (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Dann als derselbe durch der jungen Weiber freundlichen Zuwincken vnd Reden bewogen sich zu jhnen ins Hauß zumachen/ vnd sie ferner zu probiren durch Kopffwaschen vnd Nasethücher nehen zulassen Gelegenheit gesuchet/ seynd sie zwar zu solchen Diensten willig gewesen (Olearius, Offt begehrte Beschreibung der Newen Orientalischen Rejse, 1647).

Kopfwerfen   „ruckartiges Emporstoßen des Kopfes“

Source: Kopfwerfen, schnelles Emporstoßen des Kopfes (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Aber einen solchen narren, der lustige einfälle ohne solides iudicium hat und doch keine pension dafür kriegt, oder der auch wohl mit kopfwerffen, füsse ausschlagen, hände und manchettes drehen, allerhand lustige gesticulationes macht ... (Fabricius, Philosophische Oratorie, 1724). - wo aber keine Ursach vorhergangen / solle derjenige / so den Handschlag oder Kopffwerffen gethan / drey Jahr lang gefänglich eingezogen [...] werden (Das Durchlauchtige Archiv, 1693).

Kopfwiegen   „langsames Hin- und Herbewegen des Kopfes“

Source: „Ich bin ein Freund davon und bin auch wieder kein Freund davon“, antwortete jener mit bedenklichem Kopfwiegen (Heine, Die Bäder von Lucca, 1830). - Zwischen diesem Staunen und Kopfwiegen pflegt sich gewöhnlich die Bewegung des Hauptes zu zeigen, durch welche man Beyfall ausdrückt (Schaumann, Psyche oder Unterhaltungen über die Seele, 1791).

Kopfwinken   „das Winken mit dem Kopf“

Source: Er wollte sich mit einer höflichen Verbeugung nach der Thür wenden, aber Dutch-Henry trat ihm mit einem leichten Kopfwinken entgegen (Die Gartenlaube, 1862). - Anfänglich sang er das Lob Jupiters, des Vaters und Königs der Götter und der Menschen, der mit einem Kopfwinken die ganze Welt erschüttert (Fenelon, Die wunderbaren Begebenheiten Telemachs, Sohn des Ulysses, 1798). - der Lakai aber, so kein Teutsch konnte, blieb zurück, gegen welchem ich mich auch mit einem Kopfwinken bedankte (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Kopfzerbrechen   „angestrengtes Nachdenken“

Source: Ei, was braucht's da viel Kopfzerbrechens; schnell den Laden zu, damit ist's abgemacht, und ich helfe, wenn Du willst (Birch-Pfeiffer, Pfeffer-Rösel, 1833). - Aber wie er seinen Gast, den er nur als Ritter de la Cintra kannte, belohnen sollte, ohne seine Delikatesse zu beleidigen, das verursachte ihm viel Kopfzerbrechen (Vulpius, Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann, 1799). - es brauche nit vil spindisierens / studierens oder Kopffzerbrechens (Schott, Zehen-Tägige Erspieglung oder Ernewerung dess Geists, 1688).

Kopfzerschmeißen   „Schlägerei, das Einschlagen von Köpfen“

Source: Was ist der ganze Lauf der Welt vom Anbeginn, als eine Prügeley um den elenden Erdenkloß, der gewiß alle ohne Kopfzerschmeißen ernähren würde, wenn sie nur gut einzutheilen gewußt hätten? (Wezel, Belphegor, 1776).

Köpfezerschmeißen   „Schlägerei, das Einschlagen von Köpfen“

Source: Ja, ich komme - um mit dir betteln zu gehn: das Köpfezerschmeißen ist gefährlich (Wezel, Belphegor, 1776).

Kopfzucken   „das Zucken des Kopfes“

Source: Auch sind sie beim Fangen und Hinabwürgen der Beute höchst unbeholfen, werfen den Kopf hin und her, um den erfaßten Gegenstand tiefer in das Maul zu bringen, und schlucken schwerfällig unter Kopfzucken und Auftreten der Vordertatzen oder unter krampfhaften Bewegungen mit denselben (Brehm, Thierleben, 1883-87).

Kopfzusammenstecken   „das Zusammenstecken der Köpfe für heimliche Gespräche“

Source: Die Herrschaften und die Leute haben aber recht mit ihrer Verwunderung, ihrem Lächeln und Kopfschütteln, Kopfzusammenstecken und Flüstern (Raabe, Stopfkuchen, 1891). - ich hatte zu dem ein kurzes Gesicht, und eben deswegen war ich sicher vor Störung, die aus dem Plaudern, Kopfzusammenstecken, Tobak nehmen, Lächeln und Schlafen der Zuhörer so leicht entstehen kann (Journal für Prediger 24, 1791).

Köpfezusammenstecken   „das Zusammenstecken der Köpfe für heimliche Gespräche“

Source: Sie brachten mich bei Tisch richtig in Verlegenheit mit ihrem Kichern und Köpfezusammenstecken, als der schöne stattliche Albert neben mir saß (Wildermuth, Aus dem Frauenleben, 1855-57). - ... wodurch er zwar in stete Verlegenheit gesezt wird, es aber doch dahin bringt, daß die Mädchen immer auch nicht wissen, woran sie sind, und daß ihr Köpfezusammenstecken sie um nichts klüger in der Sache macht (Ephemeriden der Litteratur und des Theaters 5, 1787).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
Kopfbreite (1)   „Breite eines Kopfes“

Source: An dem Messungspunkt für die Kopfbreite theilt sich dieser Kopfumfang in zwei Hälften (Hagen, Der goldene Schnitt, 1857). - Die netzförmigen Augen sind bey dem Weibchen klein, beym Männchen sehr groß, nehmen die ganze Kopfbreite ein, und berühren sich mit dem innern Rande (Borowski, Gemeinnützige Naturgeschichte des Thierreichs, 1786).

Kopffläche (1)   „Fläche des Kopfes“

Source: die vier kleinen vordern Augen stehen etwas hoch an der schräg abgedachten Kopffläche (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1869). - Die Augen haben auch eine gelbe Einfassung, und gleiche Farbe führet der untere Theil dieser vordern Kopffläche, nebst zwey schwarzen Flecken (Rösel, Der monatlich-herausgegebenen Insecten-Belustigung Dritter Theil, 1755).

Kopfform   „Form des Kopfes“

Source: sein geröthetes Antlitz hat das Viereckige der Kopfform eines mit Ohrringen geschmückten Steuermannes auf hoher See (Gutzkow, Der Zauberer von Rom, 1858-61). - Wäre es nicht Disharmonie, größern Unterschied zwischen diesen zeugenden Theilen zu denken als zwischen der senkrechten mit Protuberanzen sich wölbenden männlichen Kopfform, und dem weichern allmählichen Zurücksinken des weiblichen? (Gnothi sauton oder Magazin zur Erfahrungsseelenkunde 10, 1793).

Kopfgröße   „Größe eines Kopfes“

Source: Stelle Dir einen langen, noch um zwei Kopfgrößen mich überragenden Jüngling vor (Mundt, Madonna, 1835). - theils ins Rothe theils ins Schwarze übergehend, in mancherley Gestalten, z. B. nierenförmig, oder Kugeln theils von Kopfgröße wie die von Aberlady in Lothian die inwendig mit Scheidewänden von Braunspath durchzogen sind (Blumenbach, Handbuch der Naturgeschichte, 1791).

Kopfhöhe   „Höhe, in der sich der Kopf befindet“

Source: die Bajonnetspitze ist zur Kopfhöhe des Gegners erhoben (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Fechtkunst). - Zu diesem Ende stellt er sich 2 Schritte vor dem Schläger, der in E ist, und wirft den Ball in der Mitte zwischen sich und jenem perpendiculär etwas über die Kopfhöhe aufwärts (Guts Muths, Spiele zur Übung und Erholung des Körpers und Geistes, 1796).

Kopfeshöhe (1)   „Höhe eines Kopfes“

Source: Voll Erstaunen blickte er in das Antlitz des ihn fast um Kopfeshöhe überragenden Freundes (Storm, Waldwinkel, 1874). - Hat man auf die oben beschriebene Art die ganze Höhe eines einjährigen Kindes gefunden, so theilet man diese Höhe Tab. II. A in 4 gleiche Theile, wovon der obere die Kopfshöhe, der 2te die Höhe vom Kopfe bis an den Nabel, der dritte die Höhe bis ans Knie, und der vierte Theil die Höhe bis an die Fußsohle ausmacht (Reinhold, Akademie der bildenden schönen Künste, 1788).

Kopflänge   „Länge eines Kopfes“

Source: Hylobius (H. Dej.), Gattung der Rüsselkäfer; Rüssel von mehr als doppelter Kopflänge, gefurcht, an der Spitze etwas verbreitert u. buchtig (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hylobius). - Die Bauchfloßfedern stehen eine Kopflänge voneinander (Krüger, Geschichte der Erde in den allerältesten Zeiten, 1746). - Viele haben zuweilen/ wol zehn bis ellf und zwölf Kopff-länge/ einem Bild zugemessen (Sandrart, L’Academia Todesca della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste, 1679).

Kopfeslänge   „Länge eines Kopfes“

Source: In die Rüstkammer tretend, fand ich dort den Waffenmeister, einen eisgrauen Normannen, der mich wohl um Kopfeslänge überragte (C.F. Meyer, Der Heilige, 1879). - keinem fiel es ein die Reize seiner Buhlschaft ins Griechische zu übersetzen, ihren griechischen Wuchs zu rühmen, das schönste Verhältnis des weiblichen Körpers zwischen acht und neun Kopfslängen zu setzen, oder das ein griechisches Profil zu nennen, wo die Nasenwurzel mit der Stirn in gerader Linie fortläuft (Musäus, Volksmärchen der Deutschen, 1782-86). - Die Antichen/ so wol als die Moderne, haben für einen allgemeinen Lehrsatz gehalten/ daß ein Bild haben soll 9 Kopffslängen (Sandrart, L’Academia Todesca della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste, 1679).

Kopfloch   „Kleidungsöffnung für den Kopf“

Source: Erwähnt werden bei den Dichtern noch der kurze Bolt, wahrscheinlich ein Überwurf, der Surkot, ein dem Skapulier ähnlicher Überhang, vorn und hinten herabhängend, an den Seiten offen, oben mit einem Kopfloch versehen (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Tracht).

Kopfrecht   „rationales Recht, Vernunftrecht“

Source: Kopfrecht und Taschenrecht (Dukatenrecht) sind Stiefbrüder (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v.). - Darum sagt auch Salomo: „Weisheit müsse regieren und nicht die Gewalt. Weisheit ist besser denn Harnisch oder Waffen. Weisheit ist besser denn Kraft“, daß kurzum nicht Faustrecht, sondern Kopfrecht regieren muß unter den Bösen sowohl als unter den Guten (Herder, Briefe zur Beförderung der Humanität, 1793-97). - Es sind vielerley Recht / Kriegs oder Faustrecht / ist gewalt / Kopffrecht ist Weisheit (Lehmann, Florilegium Politicum, 1639, zitiert nach FrnhdWb).

Kopfstück (2)   „Schlag an den Kopf“

Source: Was dem Süddeutschen nach dieser Richtung hin a Watsch'n, Dachtel, Klesche, Tasche, Tetsch, Flaschen oder warme Umschläge sind, das ist für die nördlicher wohnenden Deutschen der Katzenkopf, die Ohrfeige, Backpfeife, Bremse, die einfache Schelle, die Maulschelle, das Kopfstück, der Kopfgroschen, der Nasenstüber (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Umschlag). - Zuvor hat er in der Schule/ wenn ihm der Rector ein Kopffstück gegeben/ solches vor kein Mutuum annehmen dürffen/ ietzund aber kan er den Geber mit gleicher Müntze bezahlen (Beer, Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman, 1682).

Kopfstück (3)   „Münze mit eingeprägtem Kopf“

Source: Kopfstück, in mehren deutschen Ländern Name größerer Silbermünzen, z.B. für das Vierundzwanzigkreuzerstück, in Bremen für das Zwölfgroschenstück etc. (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v.). - Das Kopfstück, des -es, plur. die -e [...] Eine Art einheimischer und ausländischer Silbermünzen, von verschiedenem Werthe zwischen 4 und 6 Groschen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Dann wann mir ein Pferd verreckte, so erhandelte ich ein anders und gab darvor meine spanische Real und Jakobiner, Umgicker etc. vor guldene spanische und englische Kopfstücker aus (Grimmelshausen, Der seltzame Springinsfeld, 1670).

Kopfstück (4)   „den Kopf bedeckender Teil des Pferdezaums“

Source: Die mehrfach gegliederte Halsrüstung war aus verschiebbaren Metallstreifen zusammengesetzt und mit eisernen Stäbchen an das Kopfstück befestigt (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Pferd).

Kopfteil/n. (2)   „am Kopf befindlicher Teil von etwas“

Source: Auf gleiche Weise stellt man aus den Bändern, jedoch über einer hölzernen Form, den Kopftheil des Hutes her (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Strohflechterei).

Kopfumfang   „Umfang des Kopfes“

Source: Dieser Bleikranz, welcher mit Saffian überzogen ist, dient dazu, den Eindruk des Kopfumfangs aufzunehmen und dann die Gestalt des Kopfs zu behalten (Dinglers Polytechnisches Journal, 1845).

Kopfstärke   „Personalstärke“

Source: Wenn man nun erwägt, daß 1870 schon in der 2. Dekade des Monats October die Krankenzahl des deutschen Heeres 18 % der Kopfstärke betrug, so wird man ermessen, wie es 1552 bei der so geringen Disciplin, bei dem Geldmangel des Kaisers und bei den völlig unbrauchbaren Sanitätsmaßregeln zugehn mußte (Die Grenzboten, 1874).

Kopfteil/n. (3)   „auf eine Person entfallender Anteil“

Source: Nach dem Tode fällt das Gut den nächsten Erben zu, wobei alle Gleichberechtigten, auch die Weiber gleiche Teile erhalten, und die Witwe mit den Kindern auf einen Kopfteil zugelassen wird (Mommsen, Römische Geschichte, 1854). - Den 2. Junii wurde einer / welcher mit einem Mordbrenner Kopfftheil gehabt / zur Marglissa enthauptet / und verbrannt (Neue Lausnitz- Böhm- und Schlesische Chronica, 1687).

Kopfzahl   „Anzahl der Personen“

Source: Trotz der großen Kopfzahl, trotz des Triumphes vom 6. Junius zweifelt das Volk an der Stärke des Justemilieu (Heine, Französische Zustände, 1833). - Da dieser nach Kopfzahl berechnet ward, so belief sich die Ausgabe nicht hoch (Schleswig-Holsteinische Provinzialberichte 9, 1795).

Kopfbreite (2)   „Breite eines Kopfendes“

Source: Beispielsweise haben bei dem sächsischen Bergbaue die einmännischen Anfangsbohrer 10 bis 12 Zoll Länge, 7/8, 1, bis 1 ½ Zoll Kopfbreite (Gätzschmann, Vollständige Anleitung zur Bergbaukunst, 1846).

Kopffläche (2)   „Fläche der Oberseite“

Source: Die Kopfflächen u. der Radboden sind ebenfalls cylindrisch (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Zahnräder). - Durch diese beyden Kopfflächen geht die gerade Linie nach dem First des Hauses (Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte 11, 1797).

Kopfstück (6)   „Vorder- oder Oberteil eines Geräts“

Source: Das Bohren selbst geschieht, indem man mittels eines am Ringe des Kopfstückes befestigten Seiles, das über eine senkrecht darüber am Bohrgerüst befindliche Rolle läuft, das Gestänge hebt und mit einer drehenden Bewegung fallen läßt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1837, s.v. Brunnen). - so bekam diese Flöte zugleich, nicht nur von außen eine bessere Gestalt; sondern sie wurde auch, um mehrerer Bequemlichkeit willen, in drey Stücken getheilet, nämlich: ein Kopfstück, worinnen sich das Mundloch befindet; ein Mittelstück mit sechs Löchern; und das Füßgen, woran die Klappe zu finden ist (Quantz, Versuch einer Anweisung die Flöte traversiere zu spielen, 1752).

adjektivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Hinterglied
kopfgroß   „die Größe eines Kopfes habend“

Source: Salander fiel voll Erstaunen und wie erschöpft auf einen mit Plüsch bezogenen Armsessel, der mit kopfgroßen Rosen bedruckt war (Keller, Martin Salander, 1886). - Olivin, vulcanisirter Chrysolith. Olivengrün in mancherley Nüancen; wenn er verwittert ist ockergelb etc. halbdurchsichtig, rissig, spröde, meist in eckigen Körnern aber auch in Kopfgroßen Stücken (Blumenbach, Handbuch der Naturgeschichte, 1791).

kopfhoch   „bis zur Höhe des Kopfes reichend“

Source: Um denselben befindet sich eine kopfhohe runde Einfassung von Erz (Wilden, Beda des Ehrwürdigen Kirchengeschichte der Angelsachsen, 1866).

kopfeshoch   „die Höhe eines Kopfes habend“

Source: Groß ist er, kopfshoch größer, edler Fürst, / Als deine Söhne (De la Motte Fouqué, Sigurd, der Schlangentöter, 1808).

kopflang   „die Länge eines Kopfes habend“

Source: Conops, so v. w. Kopffliege, aus der Familie der Dickkopffliegen (Conopidae) mit kopflangen Fühlern, zweigliedrige Endgriffel am letzten Gliede, an der Wurzel knieförmige Rüssel u. ohne Punktaugen (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Conops). - Tipula Cirsii, tiefschwarz, mit kopflangen, perlenschnursförmigen dicklichten Fühlhörnern (von Paula Schrank, Naturhistorische und ökonomische Briefe über das Donaumoor, 1795).

kopflos (1)   „keinen Kopf habend“

Source: Als das der Knecht hörte, sagte er: „In Canaan in Galiläa ist eine Hochzeit, da ist unser Herr Jesus Christus, da sollst du auch sein!“ und kaum hat er das gesagt, da ist der kopflose Mann verschwunden und hat sich nie wieder sehen lassen (Kuhn, Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche, 1848). - Solche Subjecte hat man hernach ohne Grund als (acéphales) Kopflose angesehen (Beobachtungen über die Natur und die Behandlungsart der Rachitis, 1798). - Kopfflose Gestalt vor Entleibung (Lehmann, Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge, 1699).

kopflos (2)   „konfus, planlos“

Source: Betrachtet euch das Ausland spöttisch / Und nennt euch kopflos, leer an Sinn, / Mein ich, ihr seid doch nur ästhetisch: / Der erste Eindruck reißt euch hin (Grillparzer, Epigramme, 1848). - Sie hatten nun das Büchlein nach Herzenslust begaffet, bekopfschüttelt, beachselzuckt, und mit ihren schmutzigen Fingern besudelt, auch sogar berandglosset, und nun war dieses ganze kopflose Häuflein Ein lebendiger Kommentar über mein armes Buch (Müller, Siegfried von Lindenberg, 1779).

kopfscheu (1)   „vor Kopfberührung zurückscheuend“

Source: Ein losbrechendes "Hua, Sau, Sau!" unter den Treibern, kündete jetzt Sauen an, aber diese, durch das viele Schießen bereits kopfscheu geworden, gingen nicht heraus, sondern brachen, wie man hörte, durch die Treiber (Die Gartenlaube, 1861). - Kopfscheu, -er, -este, adj. et adv. eigentlich von Thieren, und besonders von Pferden, welche sich nicht gern bey dem Kopfe angreifen lassen. Ein kopfscheues Pferd (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

kopfscheu (2)   „unsicher, verwirrt“

Source: nur bei der letzten Fahrt, in den englischen Nebeln, zwischen Plymouth und Southampton, da hätten wir bald, trotz Nebelhorn und Schüssen, das Schiff und auch uns selbst verloren. Das machte mich kopfscheu; mir schien's nun endlich doch genug vom Wasser und besser, das bißchen Lebensrest im Trockenen zu verzehren (Storm, John Riew', 1885). - Kopfscheu, -er, -este, adj. et adv. eigentlich von Thieren, und besonders von Pferden, welche sich nicht gern bey dem Kopfe angreifen lassen. Ein kopfscheues Pferd. Im Nieders. bedeutet es figürlich auch gewitziget, durch Schaden klug geworden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
kopfbrechend   „Kopfzerbrechen verursachend“

Source: Die schwersten Aufgaben und Auflösungen über dieses kopfbrechende mathematische Spielwerk sind ganz neuerlich im Reichsanzeiger von 1797 und 1798 (in diesem besonders Nr. 27.) in großer Menge geliefert worden (Brockhaus Conversations-Lexikon, 1809, s.v. Rösselsprung). - Freilich mochte sie bei der kopfbrechenden Arbeit mein wiederholter starker Stiefelgang vor ihrer Thür vorbei in Angst gesetzt haben (Unger, Julchen Grünthal, 1784). - Dann ob schon dergleichen tieffsinnige und Kopffbrechende Deliberationes bey so offenbarer Sachen vbel angelegt / vnd gantz vnnötig: da es aber je geschehen were / So kan man doch anderst nicht gedencken / es werde dieser Relator, weil er solche arcana Senatus Caesarei waißt / particeps consilij aulici gewesen sein (Faber, Beständige informatio facti et iuris wie es mit dem ain Keiserl. Hof wider des H. Römischen Reichs Statt Donau Wehrt außgangenen Processen aigentlich beschaffen seye, 1611).

kopfschüttelnd   „den Kopf schüttelnd“

Source: Der König aber sagte / Kopfschüttelnd etwas, das ich nicht verstand (Heyse, Colberg, 1868). - Kopfschüttelnd schmähten ihn die Feinde (Sturm, Unterhaltung der Andacht über die Leidensgeschichte Jesu, 1775).

adverbiales Determinativkompositum mit adverbialem Hinterglied
kopfab   „mit dem Kopf voran abwärts“

Source: Man spricht über einen Gegenstand so lange, bis man ihn kopfab und fußauf gerädert hat (Saphir, Klatschblätter und Mimosen, 1832).

kopfabwärts   „mit dem Kopf nach unten“

Source: Culbute (Külbüt), die Umdrehung des Fötus kopfabwärts im Uterus gegen Ende der Schwangerschaft, wie die alte Medicin annahm (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Culbute). - da verlor sein Körper das Gleichgewicht, und rasch ging mit ihm immer kopfabwärts eine ziemliche Stufen-Reihe hinab (Steiner von Pfungen, Louise Moor oder die Thurmuhr am Rauhenstein, 1799).

kopfan (1)   „zum Kopf hinauf“

Source: Anspielungen in spöttischer Art, die dem ehrliebenden Major das Blut kopfan trieben, schlossen diese Benachrichtigung des Mobilienhändlers (Reinhardt, Caritas, 1857).

kopfaufwärts   „mit dem Kopf nach oben“

Source: Bei der Rückkehr lassen sie sich kopfaufwärts vom Strome treiben, weshalb ihre Schwanzflosse oft sehr abgenutzt wird (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1869).

kopflangs   „mit dem Kopf voraus“

Source: Nur mußt du ihm Zeit lassen, nicht kopflangs / Dich selbst vom Felsen stürzen, eh' es dir / Die höhern Pfade aufwärts bahnen kann (De la Motte Fouqué, Sigurds Rache, 1810). - Sie unter den Arm gleich einem Bündelchen nehmen, zum Viehhause hinaus fliegen, und die Frau Schloßpoetinn kopflangs in die Pferdeschwemme stürzen, das war geschehen, ehe man eine Prise Toback nimmt (Miller, Siegfried von Lindenberg, 1779).

kopfunten   „mit dem Kopf nach unten“

Source: Kaum hatte das Männlein eine Springwurzel genossen, so fing es an so lächerlich über Tisch und Stuhl, kopfüber, kopfunten zu springen, daß Bella in Angst die Augen wegwenden mußte (A.v. Arnim, Isabella von Ägypten, 1812).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
Kopfgeld (1)   „pro Person zu bezahlende Abgabe“

Source: Wir bitten um Nachlaß am Kopfgelde (Immermann, Alexis, 1832). - Der Leue sprach zum Biber: / Gieb mir das Kopfgeld, Lieber, / Du bist mein Unterthan (Pfeffel, Der Biber, 1782). - Im Stetinischen aber ward geordnet/ daß die alte Manier zustewren beybliebe/ vnd die Ritterschafft für die vnvermögene Bawren die Stewren richtig machete/ vnd was man damit nicht heben könte/ mit Tranckstewren/ Collecten auff Wahren vnd Victualien/ vnd einer allgemeinen Capitation oder Kopffgeld ersetzete (Micraelius, Fünfftes Buch Der Pommerschen Jahr-Geschichten, 1639).

Kopfgeld (2)   „für eine Person ausgezahltes Geld“

Source: Offenbar ist hier das sogenannte Kopfgeld in Ansatz gekommen, welches von Agenten den Runners für das "Zutreiben" oder "Zuschleppen" der Passagiere gegeben zu werden pflegt (Deutsche Auswanderer-Zeitung, 12.11.1852). - Laß jhnen kopfgeld für jedere vnschuldige geben/ sie werden viel fangen/ wenig torquiren/ vnd etwa vnter 200 nit eine/ vnd auch diese nur pro forma verbrennen (Spee, Gewissens-Buch, 1647).

Kopfschatz   „pro Person erhobene Abgabe“

Source: ... läßt von Leuten, die auf den Kopfschatzregistern zum Theil als Unvermögende aufgeführt sind, zwei- oder dreimal soviel als der Kopfschatz beträgt in die Lotterie heimlicherweise tragen? (Burgwardt, Der Bildungsfreund in den Oberclassen deutscher Volksschulen, 1843). - Daneben hätte der Pächter 450 Thaler Landschatz, und 150 Thaler Kopfschatz jährlich entrichten müssen (Möser, Patriotische Phantasien, 1775). - Denn erstlich entstund in Kent und andern Provintzien ein grosser Auflauf des Pöbels aus Veranlassung eines unbescheidenen Einnehmer des Kopfschatzes (Pufendorf, Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten, 1682).

Kopfsteuer   „pro Person erhobene Steuer“

Source: Neben den extraordinairen Erpressungen der Pascha's muß er den Haratsch - die Kopfsteuer - mit 15 bis 20 Piastern jährlich für den Kopf, die Poresa oder Grundsteuer, die sich nach alten festen Sätzen unverändert richtet, und fast für jeden Gegenstand seines Besitzes Steuer zahlen (Goedsche, Sebastopol, 1855-57). - Man hat in China eine Kopfsteuer, man bezahlt Zölle, und andre Auflagen (Haller, Usong, 1771). - Ich gebe auf die Tranksteuern, auf die Winkelzinsen, Erbzinsen, Haus- und Grundsteuern, Landsteuern, Kopfsteuern, auf die Extraordinar-Steuern fleißige Achtung, damit keinem zuviel noch zuwenig geschicht (Beer, Teutsche Winter-Nächte, 1682).

Kopfzins   „pro Person erhobener Zins“

Source: Homines quatuor nummorum hiessen in Frankreich die Leibeigenen, welche einen jährlichen Kopfzins von 4 Denaren (Capaticum, capitagium) bezahlten (Schauberg, Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, 1863). - In mehrern Reichsstädten hatten auch die Kaiser fast eben die Gefälle, wie sie ihnen von dem Roncalischen Reichstag (1158) in Ansehung der Italienischen zugesprochen worden, nur den Kopfzins ausgenommen (Schmidt, Geschichte der Deutschen, 1779).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
Kopfeibe   „Cephalotaxus“

Source: Fortune's Kopfeibe (syn. Taxus Fortunei Hort., Cephalotaxus filiformis Knight). Eine sehr schöne Eibe, die eine Höhe von 40-60 Fuß in China und Japan erreichen soll (Hamburger Garten- und Blumenzeitung 23, 1867).

Kopfeiche   „Eiche mit kopfförmiger Krone“

Source: unter Umständen müssen eine alte Kopfweide und Kopfeiche als Wohnung und Wochenzimmer dienen (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Dies konte nur die nahe gelegnen Ackerstücke allein betreten, die Beschattung aber der Kopfeichen und Haynebüchen deteriorirte den ganzen Kamp (Hannoverisches Magazin 8, 1771).

Kopfesche   „Esche mit kopfförmiger Krone“

Source: die Benutzung des Laubes von Kopfeschen zum Schaffutter und nach Kasthofer auch das des Epheus für Ziegen, ist zu empfehlen (Allgemeines Forst- und Jagd-Journal 1, 1831). - Sobald man nun an einer alten Kopfesche einige Abnahme bemerkt, muß man sie fällen, um davon noch gutes Zimmerholz zu erhalten (Walther, Theoretisch-praktisches Handbuch der Naturgeschichte der Holzarten, 1793).

Kopfklee   „Klee mit kopfförmigen Blüten“

Source: Die vorzüglichsten Arten dieser großen Familie sind: der gemeine Wiesenklee, auch rothblumiger Kopfklee oder spanischer Klee genannt; dann der Waldklee, dem erstern sehr ähnlich (Damen Conversations Lexikon, 1836, s.v. Klee). - Berechnung, wie hoch ein Fuder Kopfklee zu stehen kommt (Fredersdorff, Praktisch-ökonomisch-juristische Anleitung zu Veranschlagung der Domänen und anderer Landgüter, 1798).

Kopfkohl   „kopfförmiger Kohl, Brassica oleracea convar. capitata“

Source: Kappiskohl (Kappiskraut, Kappes), Kopfkohl (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kappiskohl). - Der Kopfkohl, des -es, plur. inus. diejenige Art des Kohles, welche sich in Köpfe oder Häupter schließet, im Oberd. Hauptkohl; im Gegensatze des Blatt- oder Blätterkohles. Brassica capitata Bauh. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Man macht auch von den härtesten Köpffen/ fein subtil geschnitten/ mit Essig/ Baumöl vnd Gewürtze zugerichtet/ einen guten Salat/ wie von dem andern Kopffkohl (Royer, Beschreibung des gantzen Fürstlichen Braunschweigischen Gartens zu Hessem, 1648).

Kopfkraut   „Kohl, Kraut mit Pflanzenkopf“

Source: im engeren Sinne Gemüse- u. Futterpflanze (Brassica oleracea capitata), kommt in zwei Abarten vor, als Strunkkraut mit hohem Stengel, vielen Blättern u. keinem Kopf, u. als Kopfkraut mit kurzem Stengel u. großem Kopf (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kraut [1]). - Grünes Kraut oder Grünkraut, grüner Kohl, Weißkraut, weißer Kohl, Kopfkraut, Kappiskraut, Kopfkohl, Sauerkraut, geschnittener und sauer eingemachter Kopfkohl, Komstkraut u.s.f. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Kraut [2]). - Aber das Kopff-Kraut / wenn es wohl gehackt / und also das geile Unkraut damit ausgerottet wird / wächst sehr wohl (Lehmann, Historischer Schauplatz derer natürlichen Merckwürdigkeiten in dem Meißnischen Ober-Ertzgebirge, 1699).

Kopfsalat   „kopfförmiger Gartensalat, Lactuca sativa“

Source: Sofort erschien eine Magd und brachte ein gebratenes Huhn und schönen rotgesprenkelten Kopfsalat (Stifter, Der Nachsommer, 1857). - Der Kopfsalat, des -es, plur. von mehrern Arten, die -e, Salat, welcher sich in Häupter schließet, im Oberd. Hauptsalat, Häuptellattich, Lactuca capitata L. zum Unterschiede von dem krausen Salate (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Der späten SalatsArten / so ich vor die besten und raresten halte / sind nachfolgende: gelber und grüner Prahl-Salat / oder Holländischer dichter Kopff Salat (Hesse, Neue Garten-Lust, 1690).

Kopfweide   „Weide mit kopfförmiger Krone“

Source: und hier, dort unten hat sie dir's ja versprochen, daß sie dir eine Annehmerin sein will, wenn du kommst, dort bei den Kopfweiden (Auerbach, Barfüßele, 1856). - Die Kopfweide, plur. die -n, ein Nahme der gemeinen weißen Weide, Salix alba L. weil sie alle drey oder vier Jahre geköpfet oder gekoppet wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Do H. VV. geständig oder vberwiesen / daß er Bernhard Heldorffen bey nächtlicher weile aus lautern muthwillen 95. satz- oder kopffweiden zu grunde abgehawen ... (Carpzov, Practica nova imperialis Saxonica rerum criminalium, 1646).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Hinterglied
Kopfholz (2)   „Holz vom Kopf einer Pflanze“

Source: Gewöhnlich geschieht das durch Behandlung als Kopfholz, wozu baumartige Weiden sich am besten eignen (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1841, s.v. Weide). - Da er aber in solcher Zeit sehr weitläuftig wird, maßen die Stämme 50 bis 100 Schuh weit von einander zu stehen kommen, so kann man mit Nutzen Kopfholz zwischen hinein pflanzen, als Eschen, Maßholdor, sonderlich Hagebuchen (Gleditsch, Vermischte botanische und ökonomische Abhandlungen, 1789).

substantivisches Possessivkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Hinterglied
Kopfbeere   „Brechwurz, Psychotria/Cephaelis“

Source: Kopfbeere, die Pflanzengattung Cephaelis (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

Kopfblume   „Cephalanthus L., eine Rubiazee“

Source: Kopfblume, die Pflanzengattung Cephalanthus (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - ... mit den Zweigen der Lerche (Pinus larix), und Tanne (P. Abies), der Kelchblume, der Kopfblume (Cephalanthus), der Heidelbeeren, des Judasbaums (Gmelin, Chemische Grundsäze der Gewerbkunde, 1795).

substantivisches Determinativkompositum mit Gebäudebezeichnung als Hinterglied
Kopfbahnhof   „Bahnhof ohne durchgehende Gleise“

Source: Der alte Kopfbahnhof genügte schon vor dem Kriege nicht mehr, der Verkehr hat sich seitdem bedeutend gehoben (Preußische Jahrbücher, 1874).

Kopfbau (2)   „Gebäude am Kopfende“

Source: Der Kopfbau ist in dem mittleren Theile erhöht und hat hier eine hervorragende Architektur erhalten, um die in demselben befindlichen Königlichen Zimmer auch im Aeussern vor den übrigen Gebäudetbeilen hervorzuheben (Zeitschrift für Bauwesen 20, 1870).

Kopfgebäude   „Gebäude am Kopfende“

Source: In dem mehrere Stockwerke hohen Kopfgebäude befinden sich die Zimmer Sr. Majestät des Königs, die Post und Verwaltungsräumlichkeiten (Zeitschrift für Bauwesen 17, 1867).

Kopfstation   „Endstation“

Source: Yorkville (spr. Jorkwill), Hauptort des Districts York im Staate Süd Carolina (Nordamerika), Kopfstation der Kings Mountain Eisenbahn, welche Y. mit der Charlotte-Süd Carolinabahn verbindet (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Yorkville).

substantivisches Determinativkompositum mit Gebäudeteilbezeichnung als Hinterglied
Kopfseite (2)   „abschließende Seite“

Source: Einen hohen, länglichen luftdichten Kasten von Tannenholz versehe man inwendig, auf beiden Kopfseiten mit 1 ½ Zoll weit hervorragenden Leisten, auf welche Rahmen gelegt werden können (Dinglers Polytechnisches Journal, 1822).

Kopfstrebe   „vom Ständer nach oben verlaufende Strebe“

Source: An den Enden der Langschwellen und Diagonalstreben sind die ⊏-förmigen Kopfschwellen g von 300 Mm. Höhe mittels kräftiger Winkel vernietet und außerdem durch die mit den Diagonalstreben vernieteten Kopfstreben h aus ⊏-Eisen von 165 Mm. Höhe in der Mitte versteift (Dinglers Polytechnisches Journal, 1874).

Kopfträger   „vor oder hinter den Achsen verlaufendes Tragelement“

Source: Die Verbindung der Seitenbords mit dem einen Endbord links in Fig. 164 gescheht durch in einander greifende Haken, wogegen das andere Endbord rechts um oben sitzende Zapfen n3 drehbar gemacht ist und durch eine an dem hölzernen Kopfträger sitzende Daumwelle n4 geschlossen wird (Rühlmann, Allgemeine Maschinenlehre, 1868).

Kopfwand   „vorn abschließende Wand“

Source: Hierdurch entstehen in dem Kessel die beiden, oben offenen Seitenkammern N, N, welche an der vordern Kopfwand durch die Querkammer O verbunden sind (Dinglers Polytechnisches Journal, 1861). - jeder Futtergang versieht also zwo Reihen Vieh's, und dann steht auch noch an jeder Kopfwand eine Reihe, folglich in allem sechs (Vorlesungen der churpfälzischen physikalisch-ökonomischen Gesellschaft 2, 1787).

Early New High German

substantivisches Determinativkompositum mit Personbezeichnung als Hinterglied
kopfbrecher   „Wein, der Kopfschmerzen verursacht“

Source: So er aber ye Wein trincken wolt / soll es nicht ein starcker auffgerichter Kopffbrecher sein, sonder ein frischer / natürlicher / zapffresser Wein (Imsser, Klein Pestilentzbüchlin für die armen Handwercks vnd Baurs Leut, 1567).

substantivisches Determinativkompositum mit Krankheitsbezeichnung als Hinterglied
kopffieber   „Fieber im Kopf“

Source: Das wasser aus den plettern gebrent / vnd das haupt damit gewaschen / legt den weethumb darinnen / vertreibt die geschwer / vnnd kopfffieber / weret dem außfallenden haar / tödtet die Nüsse / heilt die kopffwunden (Carrichter, Horn des Heyls menschlicher blödigkeit oder Kreutterbuch, 1576).

kopffluss   „rheumatische Kopferkrankung“

Source: Mit disem öl den schlaff vnd scheytel gesalbt / ist gut wider den kopffluß vnd gyllen (Horn des Heyls menschlicher blödigkeit oder Kreutterbuch, 1576).

kopfgrind   „Hautausschlag am Kopf“

Source: Kopff grind (Horn des Heyls menschlicher blödigkeit oder Kreutterbuch, 1576).

kopfkrankheit   „Erkrankung des Kopfes“

Source: Seine kreutter vnd derselben angehörige theil, sind auch nur zu den kopffkranckheiten / vnd derselben angehörung dienstlich / als zu dem kopffweh / kopffgeschwer / vnsinnigkeit ((Horn des Heyls menschlicher blödigkeit oder Kreutterbuch, 1576).

kopfwunde   „Wunde am Kopf“

Source: Das wasser aus den plettern gebrent / vnd das haupt damit gewaschen / legt den weethumb darinnen / vertreibt die geschwer / vnnd kopfffieber / weret dem außfallenden haar / tödtet die Nüsse / heilt die kopffwunden (Horn des Heyls menschlicher blödigkeit oder Kreutterbuch, 1576).

substantivisches Determinativkompositum mit Nomen actionis/rei actae als Hinterglied
kopfstreich   „Schlag an den Kopf“

Source: Auff das ich mich nitt überhübe der hohen offenbarung / ist meinem fleisch ein pfal gegeben / deß Teüfels bott / der mir kopffstreich gäbe (Bullinger, Haußbuoch, 1558).

kopfweh   „Kopfschmerz“

Source: Sauff nüchtern ein, dz mag Kopffweh vertreiben (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit substantiviertem Infinitiv als Hinterglied
kopfabhauen   „das Abhauen des Kopfes“

Source: wir verbieten by kopff abhawen, das man das volck kein ander gebät lere dann das heilig pater noster (Eberlin von Günzburg, Schriften, um 1530, zitiert nach DRW).

kopfabschlagen   „das Abschlagen des Kopfes“

Source: Hainrich, der zehent herzog in Bairn, ... verpot das rauben bei kopfabschlahen (Johannes Turmair's genannt Aventinus bayerische Chronik, 16.Jh., zitiert nach DRW).

kopfbrechen   „Kopfzerbrechen, intensives Nachdenken“

Source: Vnd weil es bey den Christen bekant / das Gott schaffe alles / was er wil im Himmel vnd auff Erden / bedarff es vnsers Kopffbrechens nicht viel / Sondern wenn wir nur seine Zusage hören / sollen wir vns daran keinen zweiffel machen (Sattler, Drey Predigten, 1589).

kopfkratzen   „das Kratzen am Kopf“

Source: Der wirt begert mit in zů rechnen, wolt einmal bezalt sein. Do gieng es an ein kopffkratzen (Wickram, Der jungen Knaben Spiegel, 1554).

kopfneigen   „das Neigen des Kopfes“

Source: Wiewol ich nun jetzt sehe vnnd mercke an ewerem Augenwincken vnd Kopffneigen / das jenig wahr seyn / das ich ietzunder vermeldt / So wil ich dannoch zum vberfluß vnd zu mehrer bekräfftigung der Sachen etlicher fürnemen Lutherischen Predicanten vnd Scribenten Zeugnuß hieuon einführen vnd verzeichnen (Scherer, Ursachen der Bekehrung der Herrschaft Ober vnd Nider Haußeck, 1586).

kopfschütteln   „das Schütteln des Kopfes“

Source: Sonderlich hat er jn den Taburnium für Hertzog Heinrichen zur Lignitz / Löblicher gedencken / vnd für dem gantzen Conuent / exagitiret vnd gespottet / mit vngestümmen Worten / Geberden / Kopffschütteln / etc. (Hunnius, Publicatio Actorum, Was sich unter der Regierung Friderichen IV., Hertzogen in Schlesien, in Religionssachen zugetragen, 1597).

kopfverlieren (1)   „das Verlieren des Kopfes, Verlust des Lebens“

Source: der êpruch ist bei kopfverliern verpotten gewest (Johannes Turmair's genannt Aventinus bayerische Chronik, 1526, zitiert nach DRW).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Hinterglied
kopfrecht   „rationales Recht, Vernunftrecht“

Source: Das kurtz vmb / nicht faust Recht / sondern Kopffrecht / nicht gewalt / sondern Weisheit oder vernunfft mus regieren / unter den bösen so wol / als vnter den guten (Der sechste Teil der Bücher des ehrnwirdigen Herrn Doctoris Martini Lutheri, 1553).

adjektivisches Determinativkompositum mit partizipialem Hinterglied
kopfbrechend   „Kopfzerbrechen verursachend“

Source: vnnd wiewol ich nie kein Aug zu gethan / stund ich doch / so bald ich merckte / daß es taget / auf / zum theil auß forcht meines hertzen / aber mehr von wegen der kopffbrechenden wütigkeit meiner gedancken (Wolckenstern, Ismenius oder ein Vorbild später Liebe, 1594).

substantivisches Determinativkompositum mit Abgabebezeichnung als Hinterglied
kopfgeld (1)   „pro Person zu bezahlende Abgabe“

Source: ist ... bewilliget worden, daß die professores und alle andere glidmassen der universitaet sambt deren weibern ... mit dem kopffgelde keineswegens beleget werden sollen (Monumenta inedita rerum Germanicarum praecipue Cimbricarum et Megapolensium, 1577, zitiert nach DRW).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Hinterglied
kopfweide   „Weide mit kopfförmiger Krone“

Source: Joris sall die kopwyden ind die ander wyden hauwen vur loyn (Urkundenbuch der Abtei Altenberg, 1499-1500, zitiert nach FrnhdWb).

Middle High German

substantivisches Determinativkompositum mit Kleidungsbezeichnung als Hinterglied
kopftuoch   „Kopftuch,den Kopf bedeckendes Tuch“

Source: H. Berner [...] vij wiss köftůch (Quellen zur Zürcher Wirtschaftsgeschichte, 1376-78, zitiert nach FrnhdWb).

Complements & OppositionsInfo-Icon

New High German

Allgemein
Bauch

Source: z.B. in der Redensart der Bauch regiert den Kopf (Röhrich, s.v. Bauch). 

Hand

Source: Der bestehende Gegensatz zwischen Kopfarbeit und Handarbeit ... wird also aufgehoben werden müssen (Bebel Frau 499). 

Herz
Körper
Kragen (im Sinne

Older New High German

Allgemein
Bauch
Hand
Herz
Körper
Kragen

NominalInfo-Icon

New High German

Deminutivbildung mit -chen
Köpfchen   „kleiner Kopf“

Source: Das Köpfchen von Neugeborenen und Kleinkindern bis etwa einem Jahr ist im Vergleich zum Rest des Kinderkörpers noch recht groß und schwer (Die Zeit, 12.12.2017). - Allein dann, das wußte sie, vergaß sich das alles auch in seinem kleinen Köpfchen, und er ließ lieber die Lerchen schmettern und die Vögel pfeifen (Essig, Der Taifun, 1919).

Köpfchen   „kleiner Pflanzenkopf“

Source: Mit ihren weiß-gelben Köpfchen ähnelt sie der Margerite (https://de.wikipedia.org/wiki/Dalmatinische_Insektenblume, gesehen am 07.06.2021). - Es stecken die Spargel aus Dosen / Die zarten Köpfchen hervor (Ringelnatz, Flugzeuggedanken, 1929).

Köpfchen   „Gewitztheit“

Source: Aber man kann nicht sagen, dass Kramer nicht mit Köpfchen spielt (Die Zeit, 27.11.2017). - Man wehrte sich mit Händen, Füßen und Köpfchen (Die Zeit, 18.01.1951).

Deminutivbildung mit -lein
Köpflein   „kleiner Kopf“

Source: Ich schmiegte mein Köpflein an ihre Wange (Berger, Im Jahr des Panda, 2016). - Es war ein winzes, feines, zartes Dingelchen, dessen Köpflein wie ein kleiner rosiger Apfel im Wickelkissen lag (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Köpflein   „kleiner Pflanzenkopf“

Source: Sie kamen auf einen breiten Gartenpfad, der jüngst mit Pflänzchen versehen worden war, die in der Morgensonne ihre Köpflein hängen ließen (Ullmann, Schwarze Kerze, 1954).

Adjektivbildung mit -ig
kopfig   „mit einem Pflanzenkopf versehen“

Source: Der Kopfige Thymian (Thymbra capitata) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Thymbra in der Familie der Lippenblütler (https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfiger_Thymian, gesehen am 07.06.2021). - Tecoma Juss. (Jasmintrompete), Gattung der Bignoniazeen, Bäume oder Sträucher mit immergrünen oder abfälligen, kreuzgegenständigen, gefingerten Blättern und ansehnlichen Blüten in rispigen, zuweilen kopfig gedrängten Blütenständen an den Enden der Zweige (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Tecoma).

Adverbialbildung mit -lings
köpflings   „kopfüber, mit dem Kopf voraus“

Source: Janine Schneider stellte sich in einem orangenen Sari und einem Schweinsgesicht köpflings auf die Bühne (Berliner Zeitung, 11.02.1998). - Nachdem er dies gerufen, stürzte er sich köpflings vom Dach herab (Stucken, Die weißen Götter, 1919).

Adverbialbildung mit -wärts
kopfwärts   „zum Kopf hin“

Source: Das intertransversale System besteht aus Muskeln, die von einem Querfortsatz (Processus transversus) zu einem Querfortsatz eines weiter kopfwärts liegenden Wirbels ziehen (https://de.wikipedia.org/wiki/Autochthone_Rückenmuskulatur, gesehen am 07.06.2021). - Die hintern sind etwas schräg kopfwärts, die vordern stark schräg schwanzwärts geneigt im Zusammenhang mit der Hauptrichtung des an ihnen wirkenden Muskelzuges (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Pferde [2]).

Ableitungskompositum mit -köpfig
achtköpfig (1)   „acht Köpfe habend“

Source: Das achtköpfige Ungeheuer Yamata no Orochi hat bereits sieben seiner acht Töchter verschlungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Mythologie, gesehen am 24.05.2021). - Habt ihr schon einmal von der achtköpfigen Schlange gehört? (Hassenstein, Japanische Volksmärchen, 1911).

achtköpfig (2)   „acht Personen umfassend“

Source: Personalerin Stefanie Rothweiler hat auch ihr eigenes achtköpfiges Team in so ein Training geschickt (Die Zeit, 05.12.2017). - Ein einzelnes Zimmer geben wir nur an achtköpfige Familien ab -! (Tucholsky, Fahrt ins Glück, 1928).

adlerköpfig   „den Kopf eines Adlers habend“

Source: Die Köpfe eines Königs mit seinen Eunuchen, eine adlerköpfige Gottheit und den Kopf des Stieres aus gelbem Kalkstein wurden in Filz und Matten in roh gezimmerte Holzkisten verpackt (https://de.wikipedia.org/wiki/Austen_Henry_Layard, gesehen am 06.05.2021). - Häufig sind neben dem heiligen Baum adlerköpfige Gottheiten dargestellt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Heilige Pflanzen).

barköpfig   „den Kopf unbedeckt habend“

Source: Immer den Namen der Hirtin schreiend, irrte Lampert um die brennende Hütte - barköpfig, denn er hatte die Mardermütze verloren (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

blauköpfig   „einen blauen Kopf habend“

Source: Das Bleu du Maine, auch Blauköpfiges Fleischschaf genannt, ist eine ursprünglich aus Frankreich stammende Fleischschafrasse (https://de.wikipedia.org/wiki/Bleu_du_Maine, gesehen am 06.05.2021). - Blauköpfige Schmetterlingsfinken sind stets nur selten nach Europa gelangt (Immelmann/Steinbacher/Wolters, Prachtfinken, 1965).

blondköpfig   „blonde Haare habend“

Source: Aber dann sagte der Blondköpfige auf russisch: „Dr. Kelso, ziehen Sie bitte Ihre Schuhe an“ (Harris, Aurora, 2013). - Wie ein tollgewordenes Tier springt das grellrote Fahrzeug auf den Randstein mitten zwischen die blondköpfige Kinderschar, die erschreckt auseinanderstiebt (Steininger, Brücken von Volk zu Volk, 1938).

bloßköpfig   „den Kopf unbedeckt habend“

Source: Basilius, bloßköpfig, ohne Waffen, in einem prächtigen, aber zerstörten Kleid, zwischen den Hellebarden zweier Hartschierer (Hofmannsthal, Der Turm: Neue Fassung, 1927).

braunköpfig   „einen braunen Kopf habend“

Source: Blonde haben etwa 140 000, Braunköpfige etwa 108 000 und Rotköpfe haben im Durchschnitt 90000 Haare (Koppetsch, Körper und Status, 2000). - Die etwa 6 mm lange, schmutzigweiße, sechsbeinige, braunköpfige Larve frißt sich in den Stengel, die Blattstiele oder den Wurzelstock (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Erdflöhe).

breitköpfig   „einen breiten Kopf habend“

Source: Die Schildkröten-Gattung der Höckerschildkröten (Graptemys), die man in den Flüssen der östlichen USA findet, umfasst 12 Arten, die in zwei Artengruppen gegliedert werden, die breitköpfigen und die schmalköpfigen Höckerschildkröten (https://de.wikipedia.org/wiki/Höckerschildkröten, gesehen am 07.05.2021). - Die Bevölkerung ist typischerweise lang- und zugleich mittelbreit- bis breitköpfig (Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1936).

dickköpfig (1)   „einen dicken Kopf habend“

Source: Die Tiere ähneln in ihrem Aussehen großen, dickköpfigen Ratten (https://de.wikipedia.org/wiki/Hutiaconga, gesehen am 07.05.2021). - ein dickköpfiger Frosch kroch aufs breite Blatt der Seerose (Wille, Glasberg, um 1920).

dickköpfig (2)   „eigensinnig, stur“

Source: Georgiou, so beschreiben ihn Ex-Kollegen, ist grundehrlich und dickköpfig (Die Zeit, 31.08.2017). - Eine primitive, dickköpfige Obstruktion der Heroen setzt ein (Tucholsky, Zwei Mann in Zivil, 1919).

dickköpfig (3)   „einen dicken Pflanzenkopf habend“

Source: Die Blütenstände sind dickkopfige bis schmal ährige Thyrsen (https://de.wikipedia.org/wiki/Ingwergewächse, gesehen am 07.05.2021). - Und dann standen dort weiter oben dichte Büschel Wasserhanf, mit seinen rohen aufwärtsgekehrten Blütenquasten, die so dickköpfig und gutmütig aussehen neben der schlanken Vornehmheit der Binsen (Berliner Tageblatt, 05.03.1908).

doppelköpfig   „einen doppelten Kopf habend“

Source: Die hat teilweise zu doppelköpfigen und vierfüßigen Hühnern geführt (Die Zeit, 27.03.2014). - Die Dekoration besteht aus einem an doppelköpfigem, gekröntem Adler hängenden, blau-weiß-rot emaillierten und golden besäumten Johanniterkreuz mit Kugelspitzen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Montenegrinischer Hausorden).

dreiköpfig   „drei Köpfe habend“

Source: Dreiköpfige Wappentiere werden in der Heraldik nur selten in Wappen verwendet (https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiköpfig, gesehen am 08.05.2021). - An unseres Hauses Platz mochte Pribislavs, des letzten Wendenherzogs, Fürstensitz sich erhoben haben, als er Albrecht, dem askanischen Bären, Krone und Land überließ und Triglaff, den dreiköpfigen Götzen, dem Christengott zu Ehren verbrannte (Braun, Memoiren einer Sozialistin: Lehrjahre, 1909).

dunkelköpfig   „einen dunklen Kopf habend“

Source: Vom Schwarzen Meer ostwärts brütet die größte dunkelköpfige Möwe Europas, die Fischmöwe (Singer, Welcher Vogel ist das?, 2015). - Jedes dieser Gebiete hat eine eigene gelbköpfige Form, dunkelköpfige Formen im Norden und Süden und grauköpfige in der Mitte (Journal für Ornithologie 91, 1943).

einköpfig (1)   „einen einzigen Kopf habend“

Source: Normativ möchte man sich von den Lehrstühlen herab kaum noch äußern - so, wie ein ordentlicher Entomologe auch lieber Hirschkäfer mit zwei Köpfen entdeckt, als sich mit der Pflege der einköpfigen aufzuhalten (Der Tagesspiegel, 06.02.2001). - Der deutsche Reichsadler war ursprünglich einköpfig und soll von Karl d. Gr. nach seiner Krönung in Rom zum Symbol seines Reiches erhoben worden sein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Adler [1]).

einköpfig (2)   „aus einer Person bestehend“

Source: Nach einstündiger, kontroverser Diskussion hat unsere einköpfige Jury einstimmig entschieden: ... (Die Zeit, 10.01.1997). - Diesem idealen Normalfall der Ergänzung steht der unnormale Idealfall einer rein einköpfigen Spitze gegenüber in Friedrich dem Großen, dem geborenen König-Staatsmann (Die Grenzboten, 1921).

einköpfig (4)   „einen einzigen Pflanzenkopf habend“

Source: Die Einköpfige Flockenblume (Centaurea uniflora) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Flockenblumen (https://de.wikipedia.org/wiki/Einköpfige_Flockenblume, gesehen am 24.05.2021). - Erigeron L. (Flöhkraut), Gattung der Kompositen, einjährige und ausdauernde Kräuter mit grundständiger Blattrosette und einköpfigen Blütenschäften oder mit beblätterten Stengeln und traubig, rispig oder doldenrispig gruppierten Köpfchen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Erigeron).

feuerköpfig   „ein feuriges Temperament habend“

Source: Er ist umtriebig, neugierig auf allerlei Gebieten, eloquent und feuerköpfig, und wie viele Aufsteiger glaubt er an die Macht der Gedanken (Die Zeit, 02.10.2013). - Dreimal in jeder Woche, nachmittags von vier bis sechs Uhr, verwandelte sich dieser feuerköpfige Weltumstürzler in einen chevaleresken Hofmann (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

flachköpfig (1)   „einen flachen Kopf habend“

Source: Bei den flachköpfigen Vertretern waren diese Knochen durch Suturen (Schädelnähte) getrennt (https://de.wikipedia.org/wiki/Pachycephalosauria, gesehen am 11.05.2021). - Die Flachköpfige kam zurück und bat mich, Geduld zu haben (Szabó, Die andere Esther, 1965).

flachköpfig (2)   „dumm“

Source: Und Hartmanns Ensemble ist angewiesen, die Figuren dünnhirnig und flachköpfig zu halten, damit sie ins Klischee passen (Berliner Zeitung, 24.11.2003). - Als der 64er Krieg vor der Tür steht und die Wogen hoch gehen, erwidert er einem flachköpfigen dänischen Chauvinisten: ... (Die Grenzboten, 1913).

flachköpfig (3)   „einen flachen Instrumentkopf habend“

Source: Das flachköpfige Bleigeschoss ist so eingesetzt, dass es bündig mit dem Hülsenmund abschließt (https://de.wikipedia.org/wiki/Wadcutter, gesehen am 11.05.2021). - Die Verbindung der Bandenden besteht aus einer einfachen Nietreihe in kurzer Ueberlappung, mit ganz flachköpfigen, ein wenig versenkten Nieten (Dinglers Polytechnisches Journal, 1920).

flachsköpfig   „einen Kopf mit flachsblonden Haaren habend“

Source: Kleine flachsköpfige Kinder schneiten herein und spähten unter seinen Schreibtisch (Kolbert, Vor uns die Sintflut, 2010). - Vor den kleinen Häusern hielt der Wagen, und die flachsköpfigen Rangen kamen heraus (Die Grenzboten, 1909).

fünfköpfig (1)   „fünf Köpfe habend“

Source: Oder sagt der frisch Entlassene: Mist, jetzt ist meine Identität bedroht, also brauche ich sofort einen fünfköpfigen Drachen unterm Schulterblatt? (Der Tagesspiegel, 20.04.2004). - Das den Nāgafürsten Cakkavāka (Cakravāka) darstellende Relief zu Bharhut unterscheidet sich im wesentlichen von einer Yakkhafigur nur durch die fünfköpfige Schlange über der turbanartigen Kopfbedeckung (Archiv für Religionswissenschaft, 1902).

fünfköpfig (2)   „fünf Personen umfassend“

Source: Im fünfköpfigen inneren Zirkel hinter Kurz war Maderthaner für die Wahlkampfmethoden zuständig (Die Zeit, 18.12.2017). - Diese Aufschläge wird das Ausland in den wenigsten Fällen tragen, und sie machen bei Brotkorn allein für die fünfköpfige Familie eine Mehrausgabe von 15 bis 20 Mark im Jahr aus (Europa 8, 1905).

fünfzigköpfig (1)   „fünfzig Köpfe habend“

Source: Eines Nachts schlich er sich in die Katakomben, brach die Pforten zur Unterwelt auf und ließ die schrecklichen Ungeheuer frei, das fünfzigköpfige und die Zyklopen (Fosnes Hansen, Choral am Ende der Reise, 2015). - den hundertarmigen, fünfzigköpfigen Briareos, der den gefangnen Kronos in Thule bewachen mußte, kennt man doch von langer Hand her (Die Grenboten, 1904).

fünfzigköpfig (2)   „fünfzig Personen umfassend“

Source: Eine fünfzigköpfige Sonderkommission durchforstet das Gelände (Die Zeit, 31.01.2008). - Also eine Dame, die man bei einem fünfzigköpfigen Diner flüchtig kennen lernte, muß man sogar grüßen (Koebner, Der Gentleman, 1919).

glatzköpfig   „eine Glatze habend“

Source: Ein glatzköpfiger Kellner stellte zwei Gläser mit einer rosafarbenen Flüssigkeit auf den Tresen (Die Zeit, 09.03.2017). - Ich bin glatzköpfig und ziemlich verkommen und 48 Jahre alt und habe es zu nichts gebracht trotz herrlicher Anlagen (Altenberg, Märchen des Lebens, 1924).

grauköpfig   „einen grauen Kopf habend“

Source: Wo immer die Kluge und ihr grauköpfiger Partner auftauchten, warteten Fotografen (Zeit Magazin, 09.10.2014). - Als man die Liebesinsel wieder verlassen hatte und an einem Landungssteg, der sich zufällig darbot, angelegt hatte, trat aus seinem Häuschen ein grauköpfiger Mann (Wille, Glasberg, um 1920).

großköpfig (1)   „einen großen Kopf habend“

Source: Beigefügt ist ein Kalender des japanischen Cartoonisten Yoshimoto Nara, dessen missgestimmte, großköpfige Comic-Kinder durch den schlimmen Monat führen (Berliner Zeitung, 21.05.2005). - Regenpfeifer (Charadrius L.), Gattung der Watvögel aus der Familie der R. (Charadriidae), kleinere kurz- und dickhalsige, großköpfige Vögel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Regenpfeifer).

großköpfig (2)   „hochmütig, arrogant“

Source: Sanft und nicht lärmig wie die großspurigen Amerikaner, bescheiden und nicht vom Hochmut großköpfiger Europäer besessen, werden sie ihre Neuerungen einschleusen (Die Zeit, 16.06.1978).

großköpfig (3)   „große Pflanzenköpfe habend“

Source: Mit dem Ende der Sommersaison werden in den besseren Blumenläden wieder die großköpfigen Rosen stehen (Die Zeit, 21.07.2005). - Die Pflanzen werden von Mitte März an, sobald sie kräftig genug und hinreichend abgehärtet sind, ausgepflanzt: sieben Reihen auf ein Beet, kleinköpfige Sorten erhalten 12 bis 14 cm, großköpfige 16 bis 18 cm Abstand (Böttner, Gartenbuch für Anfänger, 1944).

grünköpfig   „einen grünen Pflanzenkopf habend“

Source: Dazu gehörten unter anderem amerikanische Kürbisse, grünköpfige Riesengelberüben, Runkelrüben (Hochreiter, Pioniere der Landwirtschaft, 2011). - Es sei lediglich darauf hingewiesen . daß die „grünköpfige Zuckerrübe“ sich deutlich von der grünköpfigen Futterrübe unterscheidet (Zeitschrift der Reichsgruppe Industrie, 1935).

hartköpfig   „stur, eigensinnig“

Source: die ultralinken Sekten sind hartköpfige, dogmatistische Künder der „reinen Lehre“ des Sozialismus, überdies untereinander heillos zerstritten (Die Zeit, 15.06.2007). - Ob ich sie kenne! Deswegen sage ich, wie soll denn ich bei der hartköpfigen Gesellschaft ankommen? (Thoma, Andreas Vöst, 1906).

heißköpfig   „ein hitziges Temperament habend“

Source: Als wir wütend wurden, weil Sie auf uns herumgetrampelt sind, bezeichnen Sie uns als heißköpfige Jugendliche (https://de.wikipedia.org/wiki/Isatabu_Freedom_Movement, gesehen am 14.05.2021). - denn Sachsen schien ein angenehmerer Grenznachbar als der heißköpfige und kriegslustige König von Preußen (Rabe, Pfälzische Reichs- und Aussenpolitik am Vorabend des Österreichischen Erbfolgekriegs, 1961).

hitzköpfig   „ein hitziges Temperament habend“

Source: Den Vater erlebte der Pfarrer manchmal hitzköpfig und aufbrausend, wenn etwas nicht nach dessen Willen lief (Die Zeit, 03.09.2017). - Wenn mein Mann sie gefunden hätte, säßen wir schön in der Falle. Hitzköpfig, wie er nun mal ist, würde er uns umgebracht haben! (Hansmann, Schwänke vom Bosporus, 1918).

hochköpfig   „einen hohen Kopf habend“

Source: Die schlanke hochköpfige Eidechse hat große gekielte Rückenschuppen und einen langen Schwanz (https://de.wikipedia.org/wiki/Pracht-Kieleidechse, gesehen am 25.05.2021). - Von Gestalt mittelgroß, lang- und hochköpfig und entschieden brünett, sind sie durchaus verschieden von den turkmenischen Nomaden des östlichen Kleinasien, die von den Türken gleichfalls als J. bezeichnet werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Jürük).

hohlköpfig   „dumm“

Source: Doch so bekommt selbst die hohlköpfige Lindsay, die von Kether Donahue voller Selbstironie gespielt wird, eine tragische Dimension (Die Zeit, 06.07.2015). - Muss man immer wieder zeigen, dass jene Beispiele unserer Gegner, die hohlköpfig gegen uns darlegen sollen, „Gesinnung allein sei nichts, [angeblich], wenn die künstlerische Fähigkeit mangle“, - dass jene Beispiele falsch sind! (Rubiner, Der Kampf mit dem Engel, 1917).

hundertköpfig (1)   „hundert Köpfe habend“

Source: Er wuchs an einem Hang des Atlasgebirges und wurde vom hundertköpfigen Drachen Ladon bewacht (https://de.wikipedia.org/wiki/Atlas_(Mythologie), gesehen am 25.05.2021). - Ladon, im griech. Mythus der hundertköpfige, schlaflose Drache, der die Äpfel der Hesperiden bewachte (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Ladon).

hundertköpfig (2)   „hundert Personen umfassend“

Source: Konstantin Knyrik heißt der Mann, er ist Chefredakteur der russischen Nachrichtenagentur NewsFront und leitet eine etwa hundertköpfige Redaktion (Die Zeit, 26.02.2017). - Mit Weibern, Buben, Mädchen und Kindern war's ein hundertköpfiger Schwärm, der als lustiger Riegel die Ramsauer Straße sperrte (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

hundsköpfig   „den Kopf eines Hundes habend“

Source: Christophorus findet sich auf frühchristlichen Ikonen - wie sein ägyptisches Pendant Anubis - hundsköpfig dargestellt (https://de.wikipedia.org/wiki/Psychopompos, gesehen am 25.05.2021). - selbst die Langobarden sind, wahrscheinlich ebenso unverdient wie mehrere der Vorgenannten, in diesen Ruf gekommen, weil sie ihre Feinde damit schreckten, daß sie hundsköpfige Bluttrinker im Nachtrab führten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Anthropophagie).

kahlköpfig   „einen kahlen Kopf habend“

Source: Scheele, 60 Jahre alt, 1,87 Meter groß, fast kahlköpfig, mit dunklen Furchen im Gesicht, ist ein erfahrener Mann (Die Zeit, 08.06.2017). - An diesem Tasche, schreibend, saß ein Kahlköpfiger in schwarzem Ordenskleid, Nikodemus, des Herzogs geheimer Rat und kluger Finanzmann (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

kleinköpfig (1)   „einen kleinen Kopf habend“

Source: Tauben sind kräftig gebaut und meist auffallend kleinköpfig (https://de.wikipedia.org/wiki/Tauben, gesehen am 18.05.2021). - Nothosaurier, fossile, große, langhalsige, kleinköpfige Schwimmechsen (Halisaurier) aus dem Muschelkalk (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Nothosaurier).

kleinköpfig (2)   „kleingeistig, beschränkt“

Source: Das nachtwandlerisch sichere Gefühl der Gerichtsbeamten für Schöffen und Geschworene bevorzugt kleinköpfigen, bramsigen Mittelstand, Untertanen (Tucholsky, Deutsche Richter, 1927).

krausköpfig   „einen Kopf mit krausen Haaren habend“

Source: Man sieht Bob Ross, den krausköpfigen Maler, stets in Jeans und Hemd, beim Malen und Reden darüber (Der Tagesspiegel, 01.06.2004). - Und jener krausköpfige Herr kam mit dem Knaben durch die Kulisse herein (Ball, Flametti, 1918).

kuhköpfig   „den Kopf einer Kuh habend“

Source: Die ägyptische Hieroglyphe „Rinderkopf“ nämlich - das kanaanäische „Aleph“ - luden die frühen Schreibkräfte damals religiös auf, indem sie das Zeichen mit der kuhköpfig dargestellten Göttin Hathor/Bacalat gleichsetzten (Die Zeit, 17.11.2011). - Links vom Hain steht eine kuhköpfige Göttin, die zwischen den Hörnern die Sonnenscheibe und die Doppelfedern trägt (Bericht über die Grabungen der Kaiserl. Akademie der Wissenschaften in Wien auf dem Friedhof in Turah, 1913).

kurzköpfig (1)   „einen kurzen Kopf habend“

Source: Jeden Sommer sterben mehrere Hundert kurzköpfige Hunde an Überhitzung (Die Zeit, 23.09.2017). - In ihrer Hinneigung zur Dolichokephalie (Index 78,1) lassen die Niederländer und Flamen deutlich die niederdeutsche Herkunft erkennen; verhältnismäßig kurzköpfig sind nur die Friesen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Germanen).

langköpfig   „einen langen Kopf habend“

Source: Es gab Katzen mit einem runden Kopf (apple heads - Apfelkopf) und solche mit einem langköpfigen Typ (marten face - Marderkopf) (https://de.wikipedia.org/wiki/Thaikatze, gesehen am 25.05.2021). - Borstenigel (Madagaskarigel, Centetidae), Familie der Insektenfresser, den Igeln nahestehende Tiere mit schwächerm Stachelkleid, langköpfig, mit ziemlich langem Rüssel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Borstenigel).

mehrköpfig (1)   „mehrere Köpfe habend“

Source: Zu den rund 400 Tempeln der Hauptstadt gehört der 1956 erbaute und dem Gott Brahma gewidmete Erawan-Schrein im Zentrum - benannt nach Brahmas sagenumwobenem, mehrköpfigen Elefanten (Die Zeit, 17.08.2015). - Drache (lat. Draco), fabelhaftes Reptil von ungeheurer Größe, mit furchtbarem Blick, oft feuerspeiend und mehrköpfig, mit vergiftendem Hauch etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Drache [3]).

mehrköpfig (2)   „mehrere Personen umfassend“

Source: Dass der DFB und sein mehrköpfiges Präsidium sich außerstande sehen, an der Sitzung teilzunehmen, ist außerordentlich bedauerlich und beschämend zu gleich (Die Zeit, 07.03.2016). - Vom Dome spähete bei Nacht eine mehrköpfige Wache gen Morgen, ob etwan des Entsatzheeres verabredet Signalfeuer aufleuchte (Wille, Die Abendburg, 1909).

murrköpfig   „mürrisch, reizbar“

Source: Mit diesem Zauberflakon vermag er murrköpfige Gereiztheit zu ertragen (Stähler, Wende abgewendet, 2019). - Als er noch so stand und spekulierte, fand sich in Hemd und Hose Colantonio, der murrköpfige Ölpresser der Villa Tiburzia, bei ihm ein (Duboc, Don Adone, 1901).

neunköpfig (1)   „neun Köpfe habend“

Source: Die Aufgaben, wie der Kampf gegen die neunköpfige Hydra oder die Erlegung des nemëischen Löwen, verbreitet sein Neffe Iolaos mit heldenhaften Details (https://de.wikipedia.org/wiki/Hercules_(2014), gesehen am 25.05.2021). - Er erzählte ihm, daß der neunköpfige Vogel die Königstochter geraubt und in die Berghöhle hinaufgebracht habe (Wilhelm, Chinesische Volksmärchen, 1914).

neunköpfig (2)   „neun Personen umfassend“

Source: Seit Sommer gibt es in Köln nun einen neunköpfigen Betriebsrat (Die Zeit, 27.10.2017). - sie wurde „die kleine Marie“ genannt und war die einzige Überlebende einer neunköpfigen Familie (Akten der Nürnberger Prozesse, 1946).

plattköpfig   „einen platten Kopf habend“

Source: Aus seinen Befunden schloss er, dass sich hoch- und plattköpfige Mäusebussarde nicht zu einem Paar zusammenfinden, sich nicht miteinander verpaaren würden und damit verschiedenen Spezies angehörten (Zoologische Abhandlungen, 2004). - Schwalbe (Hirundo L.), Gattung der Sperlingsvögel aus der Familie der Schwalben (Hirundinidae), kleine, breitbrüstige, kurzhälsige, plattköpfige Vögel mit kurzem, plattem, an der Spitze etwas gekrümmtem Schnabel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schwalbe).

querköpfig   „eigensinnig“

Source: Wohlfarth sei zu querköpfig, zu merkwürdig, zu radikal (Die Zeit, 21.03.2017). - Was den guten Pfarrer aber an dem querköpfigen Knaben am meisten verdroß, war seine totale Teilnahmslosigkeit (St. Zweig, Schachnovelle, 1942).

rappelköpfig   „verrückt“

Source: Darum sehne ich mich nach Harmonie, Ruhe und Kontemplation, nach einem Garten (nicht nur wegen der Ameisen) und nach einer pflegeleichten Eigentumswohnung (die ich mir nicht leisten kann), aber auch nach der leidenschaftlichen, umtriebigen, rappelköpfigen, bärenstarken Person, die ich einmal war und, in seltenen Momenten, noch immer bin (Die Zeit, 17.06.2015). - Sassa geschmauset, laßt uns nicht rappelköpfig sein (Wassermann, Christian Wahnschaffe, 1919).

rotköpfig   „einen roten Kopf habend“

Source: Als die Dortmunder nach der Pause aufs Feld liefen, standen auch Haupttribünenbesucher auf, um rotköpfig zu pfeifen (Die Zeit, 28.02.2013). - Neuerdings hatte sich Enzio einem rotköpfigen Realschüler angeschlossen, der auch in Lustnau wohnte (Wille, Glasberg, um 1920).

rundköpfig   „einen runden Kopf habend“

Source: Kaum haben sich der rundköpfige Pächter Callas und der spitzköpfige Pächter Lopez für den revolutionären Kampf bewaffnet, werden sie durch die Nachricht des Machtantritts Iberins getrennt (Jakobi, Der kleine Sieg über den Antisemitismus, 2005). - Zwei blonde rundköpfige Burschen, Mathies und Thomas, ruderten (Keyserling, Wellen, 1911).

schmalköpfig   „einen schmalen Kopf habend“

Source: Die Schildkröten-Gattung der Höckerschildkröten (Graptemys), die man in den Flüssen der östlichen USA findet, umfasst 12 Arten, die in zwei Artengruppen gegliedert werden, die breitköpfigen und die schmalköpfigen Höckerschildkröten (https://de.wikipedia.org/wiki/Höckerschildkröten, gesehen am 21.05.2021). - Viele der Leute waren besonders hellfarbig und von merkwürdig mongoloidem Typus, während andere wieder den Eingeborenen der Küste glichen, die dunkler von Haut, schmalköpfig waren und hohe Nasenrücken besaßen (Vogel, Eine Forschungsreise im Bismarck-Archipel, 1911).

schwachköpfig   „dumm, schwachsinnig“

Source: DCI Jobson hat damals schon einen schwachköpfigen Polenjungen zum Geständnis geprügelt (Die Zeit, 27.03.2008). - Er war doch auch, wie alle Mannsleute, verdammt schwachköpfig (Bredel, Die Väter, 1946).

sechsköpfig (1)   „sechs Köpfe habend“

Source: Mit seinen Füßen erzeugte er einen sechsköpfigen Sohn, den man mit dem Riesen Thrudgelmir gleichsetzt (https://de.wikipedia.org/wiki/Ymir, gesehen am 25.05.2021). - Skylla (lat. Scylla), in der Odyssee ein sechsköpfiges Ungeheuer in einer Felsenhöhle am Meer gegenüber der Charybdis (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Skylla).

sechsköpfig (2)   „sechs Personen umfassend“

Source: Kopf der in wechselnder Besetzung agierenden sechsköpfigen Kreuzberger Bande soll ein 13-Jähriger sein (Der Tagesspiegel, 21.12.2004). - Das einzige Zimmer der kleinen Mietswohnung diente für unsere sechsköpfige Familie daheim gleichzeitig als Wohn- und Schlafraum, als Küche und - obendrein auch als Werkstatt meines Vaters (Rehbein, Das Leben eines Landarbeiters, 1911).

siebenköpfig (1)   „sieben Köpfe habend“

Source: Ein siebenköpfiger Papst hockt drachengleich auf einem Altar, der durch eine Geldtruhe ersetzt wurde (Die Zeit, 02.11.2017). - Die beiden Gefährten des Jünglings hatten nun die Köpfe der siebenköpfigen Schlange, - indess fehlten die Zungen (Stumme, Maltesische Märchen, 1904).

siebenköpfig (2)   „sieben Personen umfassend“

Source: Am Mittwoch wurde Xi zudem für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt und eine neue siebenköpfige Führung ernannt, die ihm weitgehend treu ergeben ist (Die Zeit, 25.10.2017). - Die Leitung hat ein siebenköpfiger Vorstand, der sich bei besonders wichtigen Fragen durch die Gauvorsteher verstärkt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Verband der deutschen Buchdrucker).

starrköpfig   „stur, eigensinnig“

Source: So sahen es zumindest viele seiner Kollegen anfangs, als der starrköpfige Nikolaus Harnoncourt seine Vorstellungen von einem Klangideal nahezu manisch verfolgte und durchgesetzt wissen wollte (Die Zeit, 24.12.2017). - „Sie sind starrköpfig“, sagte die Frau und sah von ihm weg, „man meint es gut mit Ihnen, möchte Ihnen gern behilflich sein, und Sie wehren sich mit allen Kräften.“ (Kafka, Amerika, 1927).

stierköpfig (1)   „den Kopf eines Stiers habend“

Source: Hohe, stierköpfige Totemfiguren werden vorbeigetragen (Die Zeit, 03.05.2007). - Für die Religion hat hervorragende Wichtigkeit die in dem Palast entdeckte Hauskapelle mit den Symbolen des stierköpfigen Gottes und der Ariagen, der „Hochheiligen“ von K. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Knosos).

stierköpfig (2)   „hartnäckig“

Source: Kritik an den bestehenden Zuständen und Sitten übten besonders Ramalho Ortigão und Eça de Queiroz in den seit 1890 periodisch erscheinenden „Farpas“, d. h. „Harpunen“, die sie der stierköpfigen Torheit ins Fleisch setzten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Portugiesische Literatur).

stumpfköpfig (1)   „einen stumpfen Kopf habend“

Source: Der langschwänzige stumpfköpfige Fisch war etwa so lang wie ein Mannsunterarm (Sterling, Schismatrix, 2014). - danach ist wohl der stumpfköpfige Seefisch, die Butte oder der Butt, benannt worden (Mahnken, Die Hamburgischen niederdeutschen Personennamen des 13. Jahrhunderts, 1925).

stumpfköpfig (2)   „dumm“

Source: Dieser stumpfköpfige Narr! Ohne mich wegzugehen! (Barron, Der Zauber von Avalon II., 2006). - Entsduldigung, man ist schwerfällig und stumpfköpfig geworden (Scholtz, Reich mir deine Hand, 1942).

tausendköpfig (1)   „tausend Köpfe habend“

Source: Der Auserwählte wusste besser als jeder andere Kandidat, was da auf ihn zukam - der Job eines Drachentöters, der ohne Waffen in die Höhle eines tausendköpfigen Ungeheuers geschickt wird (Die Zeit, 13.11.2003). - V. schläft am Ende der Weltalter auf den Windungen der tausendköpfigen Schlange Çescha im Weltmeer (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Vischnu).

tausendköpfig (2)   „tausend Personen umfassend“

Source: Eine etwa tausendköpfige Menge blieb vor den Eingangstüren stehen (Zeit Magazin, 26.03.2015). - Ist es vorstellbar, daß in einer mitteleuropäischen großen Stadt eine Arena errichtet wird, in der vor einem tausendköpfigen Publikum lebende Menschen an Pfähle geknüpft, angeschossen und ihren Qualen überlassen werden? Nein (Tucholsky, Huh, wie schauerlich!, 1927).

tollköpfig   „verrückt“

Source: Hier hat er Charme und Verve, wirkt im Wirbel, in den Umarmungen mit Angela-Aase auch fiebernd, trotzköpfig - und bisweilen tollköpfig (Der Tagesspiegel, 10.04.2004). - Außerdem vergessen Sie oder wollen Sie vergessen, daß die Baronin Ihnen dies Motiv nicht ausdrücklich untergelegt hat, und wenn man Sie für rachsüchtig, hitzig und tollköpfig hält, tut man Ihnen eigentlich nicht so unrecht (Huch, Der Fall Deruga, 1917).

vielköpfig (1)   „viele Köpfe habend“

Source: Kaliya [...] ist eine hinduistische Gottheit oder ein Dämon (asura) in Gestalt einer vielköpfigen Schlange (https://de.wikipedia.org/wiki/Kaliya, gesehen am 25.05.2021). - Hydra (griech., Hyder), soviel wie Wasserschlange, besonders lernäische H., das vielköpfige Ungeheuer in dem Sumpf Lerna, das Herakles (s. d., S. 184) tötete (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hydra [1]).

vielköpfig (2)   „viele Personen umfassend“

Source: Der alte SPD-Genosse Hermann Molkenbuhr begleitet sie und ihre vielköpfige Entourage einschließlich Kaiserteckel Topsy persönlich an die Grenze (Die Zeit, 06.01.2018). - Mit mir im gleichen Alter stand der Muckl, Vater Gsells Liebling unter der vielköpfigen Kinderschar (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

vierköpfig (1)   „vier Köpfe habend“

Source: Svantovit ist vierköpfig, jeder Kopf schaut in eine Himmelsrichtung (https://de.wikipedia.org/wiki/Svantovit, gesehen am 25.05.2021). - S. wurde vierköpfig (nach den vier Weltgegenden blickend) dargestellt, mit Bogen und Füllhorn (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Swantewit).

vierköpfig (2)   „vier Köpfe habend“

Source: Wir, eine vierköpfige Normalfamilie, haben eine Zuschauerin zu Gast, ein Mädchen aus Australien (Die Zeit, 24.12.2017). - Für eine vierköpfige Familie mit nicht zu großen Ernährungsansprüchen werden 4000 Lewa, ausschließlich der Beiträge für Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Wasser gerechnet (Vossische Zeitung, 07.03.1923).

weißköpfig   „einen weißen Kopf habend“

Source: Er erkannte ihn, werweißwarum, an seinen weißen Haaren, obwohl er nicht der einzige Weißköpfige in der frühabendlichen Menge war (Handke, Der Grosse Fall, 2011). - Ihnen folgten zwei Flöten und zwei Klarinetten, darauf der weißköpfige Hundshändler Schniepp mit weithinschallendem Bandoneonspiel (Christ, Erinnerungen einer Überflüssigen, 1912).

wirrköpfig   „wirr, verrückt“

Source: Bei seinen öffentlichen Auftritten hat ihm die Sturmfrisur das Aussehen eines zerstreuten Professors gegeben, obwohl seine brillante Art zu reden alles andere als wirrköpfig ist (Die Zeit, 28.05.2003). - Es versündigt sich an ihr nicht minder, wer sie wirrköpfig mit eigener Phantasie vollstopft, wer sie und ihre Gedanken älter macht, als sie es von Rechts wegen sind und sein dürfen (Die Grenzboten, 1914).

zehnköpfig   „zehn Personen umfassend“

Source: Ab Donnerstag nimmt die zehnköpfige Mannschaft an einem Intensivtraining im französischen Brest teil (Die Zeit, 09.11.2016). - Die originellste unter diesen Charakterfiguren ist Johann Jakob Schäufele selbst, das armselige Schreiberlein, das mit seinem Taggeld eine zehnköpfige Familie ernähren muß (Berliner Tageblatt, 03.03.1909).

zwanzigköpfig   „zwanzig Personen umfassend“

Source: Um seine zwanzigköpfige Mannschaft zu schützen, bot sich der Kapitän Richard Phillips als Geisel an (Die Zeit, 14.11.2013). - Der freundliche, gutmütige Hausherr übte gegen die zwanzigköpfige Schar von uns „Brüdern und Schwestern“ eine verschwenderische Gastfreundschaft (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

zweiköpfig (1)   „zwei Köpfe habend“

Source: 2009 wurde im peruanischen Dorf Bambamarca ein zweiköpfiges Kalb geboren und auf den Namen „Milagritos“ getauft (https://de.wikipedia.org/wiki/Dizephalie, gesehen am 26.05.2021). - Ein zweiköpfiger, vierfüßiger Drache stürmt bellend und grunzend aus dem Wald und stellt sich mitten vor den Brunnen (Wedekind, Franziska, 1912).

zweiköpfig (2)   „zwei Personen umfassend“

Source: Laut Craven werden bei den Paralympics 159 Mannschaften plus das zweiköpfige Flüchtlingsteam, das unter der IPC-Flagge startet, dabei sein (Die Zeit, 07.09.2016).

zweiköpfig (3)   „zwei Oberhäupter habend“

Source: Es wurde mir aufs bestimmteste zugesichert, daß das Institut sogleich für zweiköpfig erklärt, daß mein Zusatzplan sogleich berücksichtigt werde, u. daß alles erst am 3. Juli in die Öffentlichkeit käme (Klemperer, Tagebücher, 1952).

zweiköpfig (4)   „zwei Muskelköpfe habend“

Source: Es handelt sich um einen zweiköpfigen Muskel, an dem man einen seitlichen (Caput laterale) und einen zur Körpermitte hin gelegenen Kopf (Caput mediale) unterscheiden kann (https://de.wikipedia.org/wiki/Musculus_sternocleidomastoideus, gesehen am 26.05.2021). - Musculus b., der zweiköpfige Vorderarmbeuger (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Biceps).

zwölfköpfig (1)   „zwölf Köpfe habend“

Source: Der dritte Sohn war Quetzalcoatl, der mit anderem Namen „Nacht und Wind“ genannt wurde; der vierte hieß Uitzlipochtli, die „zwölfköpfige Schlange“ (Schmidt, Einweihung in Agypten, Indien und den Mithrasmysterien, 2010). - da kroch ein seltsames Ungeheuer heran: der zwölfköpfige Drache (Löwis of Menar, Russische Volksmärchen, 1927).

zwölfköpfig (2)   „zwölf Personen umfassend“

Source: Aus dem ehemals zwölfköpfigen Ensemble, das sich einst der alten Musik des 16. und 17. Jahrhunderts verschrieben hatte, ist eines der renommiertesten Orchester geworden (Die Zeit, 24.12.2017). - Dieser Tage wurde von dem Günselsdorfer Gendarmeriepostenkommando in der Nähe von Teesdorf eine zwölfköpfige Zigeunerbande verhaftet und dem hiesigen Bezirksgerichte eingeliefert (Badener Zeitung Baden, 04.01.1908).

Ableitungskompositum mit -köpfisch
rappelköpfisch   „verrückt“

Source: Wagner hatte sich daran gewöhnt, sie im Alltag als Vermittlerin einzusetzen, sie mußte versöhnen, wenn er, rappelköpfisch, mal wieder die Beherrschung verloren hatte (Zehle, Minna Wagner, 2004). - Man soll nicht rappelköpfisch sein (Die Grenzboten, 1902).

Ableitungskompositum mit -kopfet
glatzkopfet   „glatzköpfig, eine Glatze habend“

Source: i bin a weng hoaß wor'n mit dem sell'n Schreiba; so a glatzkopfater is, und an Bart hat er, du kennst'n scho (Thoma, Der Ruepp, 1922).

großkopfet (2)   „mächtig und arrogant“

Source: Beide seien sie so natürlich geblieben, überhaupt nicht „großkopfet“ (Köpf, Stoiber: die Biografie, 2001). - „Der werd halt wieder zu unsern Großkopfeten geh'“, sagte Wimmer. Und er meinte damit den königlichen Bezirksamtmann Otteneder, welcher gerade am Fenster stand und mürrisch heruntersah (Thoma, Andreas Vöst, 1906).

Ableitungskompositum mit -artig
kopfartig   „die Art eines Kopfes habend, an einen Kopf erinnernd“

Source: Bedroht streckt sie ihren kurzen, kopfartigen, stumpfen Schwanz in die Höhe um vom richtigen Kopf abzulenken (https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Doppelschleiche, gesehen am 07.06.2021). - Distel, stachelige Pflanze mit kopfartigen Blütenständen und stachelspitzigen Hüllblättchen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Distel).

Ableitungskompositum mit -förmig
kopfförmig   „die Form eines Kopfes habend“

Source: Der Griffel ist aufrecht, die Narbe ist keulig und kopfförmig (https://de.wikipedia.org/wiki/Drüsiges_Weidenröschen, gesehen am 07.06.2021). - Claviceps Tul., Pilzgattung der Askomyzeten, mit zusammengesetztem Fruchtkörper von gestielt kopfförmiger Gestalt, in dessen Kopf die zahlreichen Perithecien oberflächlich eingesenkt sind (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Claviceps).

Ableitungskompositum mit -er
Kopffüßer   „Tier, dessen Füße direkt am Kopf sitzen“

Source: Sogar lebende Fossilien wie die Kopffüßer Perlboot und Nautilus kommen mit ihren Lochaugen ganz gut zurecht (Die Zeit, 08.12.2017). - Kopffüßer, Tintenfische (Cephalopoda), Klasse der Weichtiere, mit kreisförmig den Mund umstehenden, in der Regel Saugnäpfe tragenden, sehr beweglichen Fangarmen (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Ableitungskompositum mit -ler
Kopffüßler   „Tier, dessen Füße direkt am Kopf sitzen“

Source: Mit der Kreidezeit endet das Erdmittelalter und mit ihm sterben viele Tiere aus, wie etwa die Dinosaurierer oder eine Gruppe der Kopffüßler, die Ammoniten (Die Zeit, 10.04.2016). - Sie sind durch Clymenia, eine vorweltliche Kephalopodengattung (Kopffüßler) ausgezeichnet (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1905, s.v. Clymenienschichten).

Older New High German

Deminutivbildung mit -chen
Köpfchen   „kleiner Kopf“

Source: Sobald Röschen das weiße Schnupftuch hervornahm und ihre Augen trocknete und das Köpfchen wegwandte, und ein Seufzer um den andern aus der Tiefe der Brust hervorzitterte, hatte sie offenbares Recht, und er offenbares Unrecht (Zschokke, Das Abenteuer der Neujahrsnacht, 1818). - Sie waren noch recht munter ausser der kleinen die etwas auf dem Herzen und im Köpfgen hatte (Goethe, Brief an Charlotte von Stein, 1783). - wenn man sie auf den Tisch geleget / so haben sie ein schwarz Köpffgen in die Höhe gerecket (Löber, Eigentliche Beschreibung des Entsetzlich-grossen Heuschrecken-Heers, 1693).

Köpfchen   „kleiner Pflanzenkopf“

Source: Die Verfertigerinnen künstlicher Blumen binden ihre unvergänglichen Köpfchen mit mattgrüner Seide an Draht (Damen Conversations Lexikon, 1835, s.v. Immortelle [Botanik]). - Schön erhebt sich der Aglei und senkt das Köpfchen herunter. / Ist es Gefühl? Oder ists Mutwill? Wir wissen es nicht (Schiller, Vielen, 1796).

Köpfchen   „kleines Schröpfgefäß“

Source: Worauff es geschehen / daß man / wie er Abtritt genommen / in den Cucurbitulis oder Köpffgen an statt deß blutens viel gesäubertes Gold angetroffen (Praetorius, Rübezahls Dritter und gantz Nagel-neuer Historischer Theil, 1665).

Deminutivbildung mit -lein
Köpflein   „kleiner Kopf“

Source: Renate war eingetreten, und während sie ihr Köpflein zu mir wandte, sah ich, wie ein fliegend Roth ihr die lichten Augen dunkel machte (Storm, Renate, 1878). - Liebes Vögelein, ach, wie ruhig schläfst du, / Dein gesunkenes Köpflein unterm Fittig (Hölty, An Daphnens Kanarienvogel, 1776). - Was wolst vber Gott zürnen, / Daß er dich wolt ein Vögelin sein, / Wolst das Köpfflin verwirren, / Daß er dich nicht ein Menschen gemacht (Andreae, Die chymische Hochzeit, 1616).

Köpflein   „kleiner Pflanzenkopf“

Source: Die Rosen waren an ihrem Hügel schon verblüht, nur ein halberschlossenes Köpflein nickte noch ihr zu Häupten (Die Gartenlaube, 1857). - Die Stengel sind auf einen halben Fuß hoch und dreyeckigt, bringen auf den Spitzen Blüten, die aus lauter Fäslein bestehen und an einem gelblichten Köpflein dicht bey einander und zwischen schupigen Blättern sitzen (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Trasi). - Wenn die blumen weg gehen/ folgen darauff kleine fünffeckigte köpfflein/ welche im Herbst wenn sie zu völliger reiffung gelangen/ in sich halten einen gelben Samen so klein als staub (Elsholtz, Vom Gartenbaw, 1666).

Köpflein   „kleines Gefäß“

Source: täglich neben dem commißbrot einem gemeinen knecht 2 köpffel bier geraicht werden (1648, zitiert nach DRW).

Adjektivbildung mit -ig
kopfig   „mit einem Pflanzenkopf versehen“

Source: Cestrum (C. L., Hammerstrauch), Pflanzengattung aus der Familie der Solonaceae-Cestrineae, 5. Kl. 1 Ordn. L. mit fünfzähnigem urnenförmigem Kelche, trichterig, fünfspaltig gefalteter Blumenkrone, häufig gezähnten Staubfäden, kopfiger, ausgerandeter Narbe u. fast einfächeriger Beere (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Cestrum [2]). - Seht ihr, wie der Salat schon so kopficht wird! (Miller, Siegwart, 1776). - Wie auch das Leberkraut vor die Leber, was köpfig ist, ist gut vor den Kopf (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700).

Adverbialbildung mit -lingen
köpflingen   „kopfüber, mit dem Kopf voraus“

Source: der erste war Hanns Gastel Todtengräber, 42 Jahre alt, welcher in eben dem Augenblicke, als der Fall des Kindes geschah, unten am Zwinger von den PP. Kapuzinern die Gasse herunter gieng, das Kind köpflingen herabstürzen sah, selbes zum wunderbarlichen Gute in diesem Momente verlobte, und dann von der Erde aufhob (Welzhofer, Die wesentliche Gegenwart Jesu Christi in der wunderthätigen heiligen Hostie, 1799). - Von einem Kind / welches Köpflingen in ein Wasser-Schaf gefallen (Eschenloher, Medicus Eucharistico-Augustanus, 1678).

Adverbialbildung mit -lings
köpflings   „kopfüber, mit dem Kopf voraus“

Source: Indem so brach das Geländer, der Mönch stürzte kopflings hinab in den Strom und mußte elendiglich ersaufen (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853). - schon war ich aufgestanden, um mich köpflings über das Geländer der Brücke zu stürzen, als ich einen singenden Menschen hörte, der sich näherte (Tieck, Geschichte des Herrn William Lovell, 1795-96).

Adverbialbildung mit -wärts
kopfwärts   „zum Kopf hin“

Source: vor demselben befindet sich an der Rückseite eine charakteristische Querreihe von vier, dann zunächst demselben eine von zwei stärkeren, kopfwärts gebogenen Zähnen (Entomologische Zeitung 25, 1864). - Der Rumpf ist eyförmig länglicht, durchsichtig, kopfwärts dünner (Neue philosophische Abhandlungen der Baierischen Akademie der Wissenschaften 2, 1780).

Ableitungskompositum mit -köpfig
achtköpfig (1)   „acht Köpfe habend“

Source: Dieser musste Wischnu's Hülfe anrufen, welcher dann aus Schiwa's Auge, in Gestalt der achtköpfigen Riesin Bhadrakali, hervortrat, und den bösen Dämon besiegte (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Darida).

achtköpfig (2)   „acht Personen umfassend“

Source: Das war der achtköpfige Kindersegen des alten Ulrich Fugger, alle rein gewaschen und gekämmt und bestens geschmückt (Storch, Phillip von Östreich, 1861).

adlerköpfig   „den Kopf eines Adlers habend“

Source: Der Adler sowohl als eine adlerköpfige Gottheit finden sich auf den Monumenten vor (Herzog, Real-Encyklopädie für protestantische Theologie und Kirche, 1858).

barköpfig   „den Kopf unbedeckt habend“

Source: Das fühlte ich Barköpfiger und Unbemäntelter doch zuletzt, als durch die Fieberglut Eisschauer fuhren (E.T.A. Hoffmann, Die Abenteuer der Silvester-Nacht, 1814-15). - Barköpfig, adj. et adv. mit bloßem unbedeckten Kopfe, nur im gemeinen Leben (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

blauköpfig   „einen blauen Kopf habend“

Source: Das grüne Pferd ist ein grosses Heiligthum (Dolon Erdeni), welches nebst sechs anderen Heiligthümern, der weissen Jungfrau, dem blauköpfigen Reiter etc. auf den Altären der mongolischen Tempel aufgestellt wird (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Damtschuk). - der blauköpfige grüne Fliegenschnäpper (Donndorf, Zoologische Beyträge zur XIII. Ausgabe des Linnéischen Natursystems, 1794).

blondköpfig   „blonde Haare habend“

Source: Ein blondköpfiger Junge, der am Rande des Waldes ein paar Gänse hütete, hatte Oswald gesagt, daß der Weg nach Berkow durch das Holz kaum eine halbe Stunde und nicht zu verfehlen sei (Spielhagen, Problematische Naturen, 1862).

bloßköpfig   „den Kopf unbedeckt habend“

Source: Sie waren zwei bis drei Fuß hoch, bekleidet, aber bloßköpfig, und hatten gelbe Gesichter, Hände und Haare (Baader, Volkssagen aus dem Lande Baden und den angrenzenden Gegenden, 1851). - Sein Bild war eines alten blossköpfigen bärtigen Mannes, der in der Rechten ein Gefäss mit Blumen, in der Linken ein Rad hielt (Ossians und Sineds Lieder, 1791).

braunköpfig   „einen braunen Kopf habend“

Source: ich behandelte sie genau so, wie die braunköpfigen Eichenraupen (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Gemeiniglich rechnet man dahin, den gemeinen Dornreich, die Mönchsmeise mit ihren Unterarten, den braunköpfigen Mönch, den Schilfdornreich, den Dornreich mit einem weißen Plättchen, und den mit dem weißen Bauche (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Dornreich).

breitköpfig   „einen breiten Kopf habend“

Source: Die Usbeken kurz, untersetzt, breitköpfig, kleinäugig, dünnbärtig, schwarzhaarig, von heller Farbe mit Roth (Nösselt/Ohlert, Kleine Geographie für Töchterschulen und die Gebildeten des weiblichen Geschlechts, 1857). - Wie gesagt, grau, breitköpfig war er, und spinnwebig im Gesicht, und langnasig, und spiznasig! (Klopstock, Deutsche Gelehrtenrepublik, 1774).

dickköpfig (1)   „einen dicken Kopf habend“

Source: Herzog Ulrich, sechzehnjährig, kommt 1503 zur Regierung ein dicker dickköpfiger Bengel, bauchig (A.v. Arnim, Die Kronenwächter, 1817). - dann solltestu mir jährlich Zwillinge bringen; davor steh ich dir! - Buben wie die Kälber, dickköpfigt und feueraugigt (Fr. Müller, Der Satyr Mopsus, 1775). - Aus dem foecundirten Ey/ kommt mit der Zeit ein dick-köpffigter Wurm/ mit zwey schwartzen Augen/ Hörnern/ Bart etc. (Blankaart, Schau-Platz der Raupen/ Würmer/ Maden und Fliegenden Thiergen, 1690).

dickköpfig (2)   „eigensinnig, stur“

Source: Wäre England unter den phlegmatisch dickköpfigen Angelsachsen geblieben, nie wäre etwas Rechtes aus ihm geworden, aber mit diesem normännischen Seeräuberblute gekreuzt gab es eine gloriose Mischlingsrasse (Sealsfield, Das Kajütenbuch oder Nationale Charakteristiken, 1841). - Selbst in dem dickköpfigen Deutschland befördert die Gerechtigkeit, die überall konsequent handelt, keinen in die andere Welt, dem sie nicht eine Henkersmahlzeit mit auf den Weg giebt (Thümmel, Reise in die mittäglichen Provinzen von Frankreich, 1791-1805).

dickköpfig (3)   „einen dicken Pflanzenkopf habend“

Source: Elisabeth hatte nämlich, während Reinhard sprach, mit zitternden Händen einige dickköpfige Dahlien ergriffen und dieselben dem schlanken, bis dahin einförmig grünen Gewinde einverleibt (Marlitt, Goldelse, 1867).

doppelköpfig   „einen doppelten Kopf habend“

Source: Vielleicht die eigentümlichste unter allen römischen Göttergestalten und wohl die einzige, für die ein eigentümlich italisches Kultbild erfunden ward, ist der doppelköpfige Ianus (Mommsen, Römische Geschichte, 1854). - Ihr Forscher in der Wappenkunde, / Was fragt ihr ängstlich nach dem Grunde: / Warum in jeder Schilderei / Der deutsche Adler doppelköpfig sei? (Schubart, Der Reichsadler, 1779).

dreiköpfig   „drei Köpfe habend“

Source: Unter der ersten Brücke beschloss Sonderbar den dreiköpfigen Drachen zu erwarten (Jahn, Volksmärchen aus Pommern und Rügen, 1891). - da aber Orpheus den dreiköpfigten Cerberus selbst durch den Klang seiner Leier dahin gebracht, daß er nicht hat mucksen dürfen, sollte ein Sänger oder Sängerin nicht den grimmigsten Kunstrichter? (Lenz, Anmerkungen übers Theater, 1774). - Der dreiköpfichte Höllenhund / Kerver oder Zerber / Κέρβερος oder Cerberus, wie er von den Dichtmeistern insgemein genennet wird / war eigendlich eine selbsterdichtete oder zum wenigsten ümgestaltete vielköpfichte Schlange / oder vielmehr ein Schlangenhund (Zesen, Simson, 1679).

dunkelköpfig   „einen dunklen Kopf habend“

Source: Ein dunkelköpfiges Mädchen flog aus dem Laden, nicht groß, aber schlank (Storm, John Riew', 1885). - Der dunkelköpfige Kolibri (Donndorf, Zoologische Beyträge zur 13. Ausgabe des Linneischen Natursystems, 1794).

eigenköpfig   „eigensinnig“

Source: Ich will lieber eigenköpfig heißen, als wenn ich selber mich für schlecht halten müßte (Felder, Reich und arm, 1868). - Es haltens aber die Türcken auch sonst mit andern ihren Mahometischen Mußqueen oder Kirchen also, daß kein Christ in dieselben gehen darf, bey Verlust des Lebens, so eyferig und eigenköpfig sind sie in ihrer Religion (Neitzschitz, Merckwürdige Reisen, So Derselbe durch Europa, Asien und Africa seiner Zeit gethan, 1753).

einköpfig (1)   „einen einzigen Kopf habend“

Source: O das war ein grimmiger Raubvogel, dieser einköpfige weiße Adler! (Franzos, Die Juden von Barnow, 1877). - Um den Baum windet sich eine einköpfichte Schlange, welche den Kopf sinken läßt, als ob sie einen tödtlichen Schlag bekommen hätte (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Hesperides). - Darauß zu schlüssen ist / daß der Adler / welchen Tranquinius Priscus der V. König in Rom / so er auff der Spitze seines Helffenbeinernen Scepters gehabt / nur einköpffig muß gewesen seyn (Wappen der Königl. Freyen Stadt Epperies in Ober Ungarn, 1668).

einköpfig (2)   „aus einer Person bestehend“

Source: Vielleicht entschliesst sich Dr. Holzmann, nicht nur, seine erfolgreichen Arbeiten ebenso energisch fortzusezen wie bisher, sondern auch von nun an sein einköpfiges Gefolge von Fall zu Fall durch einen passenden Localführer zu vermehren (Grohmann, Wanderungen in den Dolomiten, 1877).

einköpfig (3)   „ein einziges Oberhaupt habend“

Source: Sintemahl Franckreich durch kluge Veranstaltung eines vortrefflichen Staats- Mannes so sehr sich vergrössert hat/ daß es/ wie ehemahls die einköpffigte Herrschafft der Römer/ seiner eigenen Gewalt überlegen ist/ und ihm nichts so sehr/ als das Maaß seiner Kräfften gebricht (Abschatz, Poetische Ubersetzungen und Gedichte, 1704). - Der Freyheit bester Sitz nebst des Volckes gröstem Heil die einköpfichte Herrschafft (Lohenstein, Großmüthiger Feldherr Arminius, 1689-90).

einköpfig (4)   „einen einzigen Pflanzenkopf habend“

Source: Der Wiesenplan zeigt in allerüppigster Entfaltung eine Anzahl der allverbreiteten Alpenwiesenkräuter, aber daneben auch schon einen Einschuss neuer, ächt südalpiner Formen: so die prächtige einköpfige Distel mit unten weissen Blättern (Cirsium heterophyllum) und den weissen Alpenknöterich (Polygonum alpinum) (Jahrbuch des Schweizer Alpen-Clubs, 1871).

feuerköpfig   „ein feuriges Temperament habend“

Source: Fefelotti wird mir, so wenig er es sonst um mich verdient hat, dankbar sein, wenn ich ihm den Beweis an die Hand liefere, daß nichts mehr im Wege steht, sich mit seinem feuerköpfigen Nachbar zu versöhnen! (Gutzkow, Der Zauberer von Rom, 1858-61).

flachköpfig (1)   „einen flachen Kopf habend“

Source: diese, sich selbst Ninetz (Nenetsch, d.i. Menschen), od. Khosowo (d.i. Männer) nennend, finden sich zwischen den russischen Flüssen Mesen u. Olonek, sind klein (4-5 Fuß hoch), untersetzt, dick- u. flachköpfig (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Samojeden). - Die flachköpfige Schildkröte (Donndorf, Amphibiologische und ichthyologische Beyträge zur XIII. Ausgabe des Linneischen Natursystems, 1798).

flachköpfig (2)   „dumm“

Source: in Nürnberg lebt Daumer, der unversöhnliche Feind des Christenthums, und in Anspach Herr Oscar von Redwitz, der Verfasser des Amarant, der minnesingende Feind des Pantheismus, ja sogar des unschuldigsten, zahmsten und flachköpfigsten Rationalismus (Die Gartenlaube, 1857).

flachköpfig (3)   „einen flachen Instrumentkopf habend“

Source: Boßnägel, flachköpfige Nägel, womit die Schlußsteine angenagelt werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Boßnägel).

flachsköpfig   „einen Kopf mit flachsblonden Haaren habend“

Source: noch keine Viertelstunde hatte ich in meinem Versteck zugebracht, als die Zweige sich hinter mir leise auseinander theilten und ein ungefähr neunjähriger, flachsköpfiger Junge mich mit einer an Unverschämtheit grenzenden Neugierde betrachtete (Möllhausen, Die Mandanenwaise, 1865). - Das erste was der Schulmeister im Hause sah, waren ein Paar flachsköpfigte Buben, die der Herr Papa zu künftigen Genies erzog (Müller, Siegfried von Lindenberg, 1779).

fünfköpfig (1)   „fünf Köpfe habend“

Source: Porewit war fünfköpfig, Porenut hatte vier Häupter auf dem Halse u. eins auf der Brust (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Porenut). - Die Wenden in der Mark besonders verehrten den dreyköpfigen Triglaf auf dem Harlunger Berge bey Brandenburg in einem Tempel, und nach dessen Zerstörung durch die Heidenbekehrer kam der fünfköpfige Gerovith an die Stelle Triglaf's (Leonhardi, Erdbeschreibung der Preußischen Monarchie, 1793). - Daraus kan er sich zur genüge erholen / wie [...] Die Karentzer in Rügen / vnd die Wolgastierer jhren fünffköpffigten Barovit / vnd daneben den siebenköpffigten Rügevit/ vnd vierköpffigten Paromutz / der noch dazu dz fünffte Angesicht auff der Brust hette / geehret haben (Micraelius, Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern, 1639).

fünfköpfig (2)   „fünf Personen umfassend“

Source: Alle Mittelvorschläge, die sich inzwischen noch eingestellt und bald ein zwei-, drei- oder fünfköpfiges Reichsdirectorium beantragten, wurden verworfen (L. Büchner, Deutsche Geschichte von 1815-1870, 1875).

fünfzigköpfig (1)   „fünfzig Köpfe habend“

Source: Die goldenen Äpfel der Hesperiden (s.d.), welche ein immer wacher fünfzigköpfiger Drache bewachte, holte H., nachdem er den Drachen erschlagen (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Hercules). - Um den Eingang sind die Centauren, und die Scyllen, die nur zur Hälfte menschlich gestaltet sind; ferner: der fünfzigköpfige Briareus, und die lernäische Hydra mit schrecklichem Zischen (Geschichte der Meinungen älterer und neuerer Völker, 1784). - darnach gebahr sie (die eben itzund erwähnte Halbjungfrau Echidna / aus dem Beischlafe des Sturmwindes Tifons) wieder den grimmigen / unfreundlichen /und fressichten Zerber / des Plutons gewaltigbällenden / funfzigköpfichten / unverschähmten und starken Hund (Zesen, Simson, 1679).

fünfzigköpfig (2)   „fünfzig Personen umfassend“

Source: Beim Weitermarsch mußten wir allein vormittags dreimal reißende Bäche von ziemlicher Breite passieren, wodurch natürlich unser fünfzigköpfiger Gänsemarsch ziemlich zerrissen wurde (Deutsche Kolonialzeitung 3, 1886).

glatzköpfig   „eine Glatze habend“

Source: Der glatzköpfige Bube hatte gewiß lange keinen so freundlichen und willkommenen Besuch (Spindler, Der Jude, 1827). - Alles drängte sich um den guten glatzköpfigen Dichter her, um zu beaugenscheinigen, ob er auch so aussehe, wie sie sich vorgestellt hatten, daß er aussehen müsse (Wieland, Geschichte der Abderiten, 1774). - Nach diesem hat er verfärtiget eine Tentation S. Antonii sehr seltsam/ jedoch freundlich/ da der alte glatzkopfigte Eremit/ von wunder-seltsamen erdichten Gespenstern/ Lichtern und Weibsbildern angefochten wird (Sandrart, L’Academia Todesca della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste, 1675).

grauköpfig   „einen grauen Kopf habend“

Source: Frau Holle ist eine grauköpfige Alte mit langen Zähnen (Schambach, Niedersächsische Sagen und Märchen, 1855). - Einen gewesenen Profoß und alten grauköpffigten Sattler, Mehemet genannt, machten sie zum General (Elteste, Hübnerus enucleatus & illustratus, 1741). - kriegen wir den alten grawköpfigen Bröllochsen den Sangkmeister mit dem wollen wir erst recht handeln (Chronik von Magdeburg, 1601, zitiert nach FrnhdWb).

großköpfig (1)   „einen großen Kopf habend“

Source: Holzlaus (Psocus), Gattung der Termiten od. Nager (Corrodentia), Körper kurz, weich, aufgetrieben, buckelig, großköpfig (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Holzlaus). - Großköpfig, adj. et adv. einen großen Kopf habend, im gemeinen Leben (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - und wann schon einer oder eine langnasend, einäugig, bucklet, großköpfig, schändlich und ungestalt gewest ist, beinebens aber fromm und gottsfürchtig, so wird man mit solchen Ungestalten und Leibesmängeln nit auferstehen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

großköpfig (2)   „hochmütig, arrogant“

Source: wenn eine Mutter ihre Kinder erzogen hat und ihnen Pflege und Nahrung zukommen ließ, und nun die Kinder, wenn sie großjährig oder großköpfig werden, die Mutter werkennen und sie undankbar verlassen ... (Vitz, Lebens-Erfahrungen, 1886). - Siehe da! der großkopfige Maul-Christ, der dickbauchige Weinzapf, der tolle Bier-Schlauch will an mir armen Tropfen zum Ritter werden (Wenz, Lehrreiches Exempelbuch, 1757).

großköpfig (3)   „große Pflanzenköpfe habend“

Source: In England fängt man mit steigendem Profite an, die große, gelbe, großköpfige, saamenkornreiche Sonnenrose auf die beste Weise zu cultiviren und auszubeuten (Die Gartenlaube, 1854).

grünköpfig   „einen grünen Pflanzenkopf habend“

Source: Aus der M., namentlich der grünköpfigen Riesenmöhre, läßt sich ein fuselfreier Spiritus darstellen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Möhre). - Die runde grünköpfige Rübe wächset unter allen Rüben über der Erde am höchsten hervor, und darum schickt sie sich auch am besten für das Vieh (Lueder, Vollständige Anleitung zur Wartung aller in Europa bekannten Küchengartengewächse, 1780).

hartköpfig   „stur, eigensinnig“

Source: Alle Schotten sind hartköpfig (Fontane, Cécile, 1886). - Daß Orry nicht gantz reussiren können, und Alberoni sowohl als Ripperda bey ihren guten Projecten so geschwinde gestürtzt worden, daran hatten theils die hartköpfige Spanier, theils die Ausländer, ja selbst die Jesuiten Schuld (Achenwall, Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken, 1749). - Zu dem seind sie aigensinnig/ hartköpffig vnd eigenwillig/ derwegen warnet vns der Ecclesiast: vor solchen freunden (Albertinus, Hiren schleifer, 1618).

heißköpfig   „ein hitziges Temperament habend“

Source: Der alte Graf ging wirklich zu dem Handwerksmanne, dessen Name ich gar nicht erfahren habe, und trug seine Gedanken so schonend als möglich vor; aber der heißköpfige Spießbürger nahm die Eröffnung sehr übel auf und geriet in Versuchung, den unbefugten Nachforscher zur Ehre seiner Tochter handgreiflich die Treppe hinabzubefördern (Seume, Mein Leben, 1811). - aber er fand alle zusammen so heißköpfig, daß er es nicht einmahl wagen durfte, davon zu sprechen (Planck, Geschichte der Entstehung, der Veränderungen und der Bildung unsers protestantischen Lehrbegriffs, 1788).

hitzköpfig   „ein hitziges Temperament habend“

Source: Mein Vater, der dergleichen sonst nicht leiden konnte, strich heute seinem hitzköpfigen Knaben nur lächelnd übers Gesicht (Storm, Im Brauerhause, 1879). - hot brained, hitzköpfig, ungestüm (Eschenburg, Neues Vollständiges Taschenwörterbuch der Englischen und Deutschen Sprache, 1799).

hochköpfig   „einen hohen Kopf habend“

Source: Eine langköpfige Rasse kann auf diese Weise einzelne ihrer Mitglieder kurzköpfig, eine hochköpfige einzelne Stammesgenossen flachköpfig werden sehen (Virchow, Die Urbevölkerung Europa's, 1874). - Auf der linken Seite vom Wagen ist der schnarchende Hengst, der schwarzmähnigte hochköpfigte Hengst, sein Name ist Dusronnal, so nannten ihn die Kriegsleute (Iris 3, 1775).

hohlköpfig   „dumm“

Source: Kommen Sie, von Ihnen will ich keine Redensarten hören. Ueberlassen Sie das unsern hohlköpfigen Junkern (Spielhagen, Problematische Naturen, 1861). - Da er es zu grob machte; so erwachte ich aus meiner dumpfen, zweifelvollen Schwermuth, begann lateinisch mit dem Franziskaner zu sprechen, und bewies ihm nach allen rhetorischen Figuren, welch ein hohlköpfiger und bigotter Pfaff er sey (Schubart, Leben und Gesinnungen, 1791-93).

hundertköpfig (1)   „hundert Köpfe habend“

Source: Und schrecklich, hundertköpfig wand / Ein Ungeheuer sich durch düstre, leere Räume (Schulze, Psyche, 1819). - Ich bat den hundertköpfigen Gott, der mich so viel vorgerückt und verändert und mir doch Ihre Liebe, und diese Felsen erhalten hat; noch weiter fortzufahren und mich werther zu machen seiner Liebe und der Ihrigen (Goethe, Brief an Charlotte von Stein, 1780). - Dergleichen geitziges/ verhärtes Menschen Hertze oder Geist ist auch dem hundertköpffigen Drachen zu vergleichen/ der den Garten mit den guldnen Aepffeln verwahrte (Sandrart, L’Academia Todesca della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste, 1679).

hundertköpfig (2)   „hundert Personen umfassend“

Source: Selbstverständlich fehlte es auch nicht an grobem Unfug, der von jenen Burschen verübt wurde welche in hundertköpfigen Banden unter Vorantragung schmutziger Fahnen und kreischendem Gesange durch die Straßen strömten (Allgemeine Zeitung Augsburg, 03.03.1871). - Es war, fuhr er fort, gleichsam die Contrebalance des hundertköpfigen Konvents, und drohte mit der Zeit abermals viel Blutvergießen (Laukhard, Leben und Schicksale, 1797).

hundsköpfig   „den Kopf eines Hundes habend“

Source: Da dieser in Hundsgestalt, wenigstens hundsköpfig, gebildet wird, so erinnert er überdiess an Cerberus (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Amenthes). - Niemand glaubte auch in ältern leichtgläubigen Zeiten, daß es Acephaler oder Leute ohne Köpfe, Cynophali oder hundsköpfige Menschen, gleich dem fingirten Anubis, Enotoceten oder Leute, denen die Ohren bis an die Sohlen herabhiengen [...] geben könnte (Einleitung zur allgemeinen Harmonie der Götterlehren aller Völker und Zeiten, 1776).

kahlköpfig   „einen kahlen Kopf habend“

Source: Er winkte einem kahlköpfigen Jäger, mit dem er in die Stadt zurückkehrte (Tieck, Die Gesellschaft auf dem Lande, 1825). - Er hatte dem armen kahlköpfigen Alten in der Hitze der vermeinten Beleidigung fast das ganze kleine Toupet ausgerissen (Wezel, Hermann und Ulrike, 1780). - Bey einem andern kahlköpfichten Fürsten musten die über die Klinge springen / welche einer Platte erwehnten (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

kleinköpfig (1)   „einen kleinen Kopf habend“

Source: Schildraupen, sind die schildförmigen, kleinköpfigen u. kurzfüßigen Raupen der Argusfalter (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Schildraupen). - Die Raupen sind kleinköpfig, dickbäuchig und blaß gefärbt (Bechstein, Kurzgefaßte gemeinnützige Naturgeschichte des In- und Auslandes für Schulen und häuslichen Unterricht, 1794).

kleinköpfig (2)   „kleingeistig, beschränkt“

Source: Ital. charnišeró Richter, eig. kleinköpfig, dumm (Miklosich, Über die Mundarten und die Wanderungen der Zigeuner Europa's, 1877).

krausköpfig   „einen Kopf mit krausen Haaren habend“

Source: „Er hat gut reden“, murrte ein vierschrötiger, krausköpfiger Kerl; „er geht nach Hause, und schläft in seinem weichen Bett.“ (Spielhagen, Hammer und Amboß, 1869). - Herr Peter Fick, oder das changeante Genie war ein Junggeselle, und ein gutes Endchen über die Jugendjahre hinaus, so etwa reichlich in die vierzig, sehr großer Statur, krausköpfig von Haar und Sinn, blau von Augen, spitz von Nase, häßlich von Zähnen (Müller, Siegfried von Lindenberg, 1779).

kuhköpfig   „den Kopf einer Kuh habend“

Source: Athor oder Athyr, Name einer ägypt. Göttin, in welcher die Griechen ihre Aphrodite wieder zu finden glaubten; sie wird kuhköpfig dargestellt, zwischen den Hörnern die Sonnenscheibe tragend (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Athor).

kurzköpfig (1)   „einen kurzen Kopf habend“

Source: Das Weibchen der kurzköpfigen Eidechse (Iguana helioscopa) hat immer dieselbe Grundfarbe und das Ansehn, wie der Boden, auf welchem es sich aufhält (Treviranus, Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte, 1803). - Die Menge der kurzköpfigen Eidechsen auf den dürren Salzplätzen der Hügel war unbeschreiblich (Pallas, Bemerkungen auf einer Reise in die südlichen Statthalterschaften des Russischen Reiches, 1799).

kurzköpfig (2)   „jähzornig“

Source: und wovon er das erste Mal nichts sagte, sagte er zum zweiten Male kein Wort, man mochte ihn fragen so viel man wollte, denn er war ein kurzköpfiges, protziges Ding (Löhr, Das Buch der Mährchen, 1819-20). - Jähzornig, -er, -ste, adj. et adv. Jähzorn besitzend, ingleichen in demselben gegründet. Ein jähzorniger Mensch. Im Oberd. gachzornig, gachmüthig, gächstützig, im Nieders. hastig, kortköppisch, kurzköpfig, kittelköpsch, kitzelköpfig (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. jähzornig).

langköpfig   „einen langen Kopf habend“

Source: Dolichocephalen (v. gr.), nach Retzius langköpfige od. hochstirnige Menschen, in Beziehung auf die Schädelbildung, wie die Arier od. Kaukasier; im Gegensatz zu den Brachycephalen (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Dolichocephalen). - Man sagte von den Sigyniern (wahrscheinlich einem Volke am kaspischen Meere), daß einige unter ihnen mit Fleiß langköpfig scheinen wollten, und daß sie ihre Stirne so bervortrieben, daß sie übers Kinn hervorragte (Sömmerring, Knochenlehre, 1791).

mehrköpfig (1)   „mehrere Köpfe habend“

Source: Der mythologische D. ist ein in den ältesten Sagen vieler Völker vorkommendes Thier von bedeutender Größe und Kraft und häßlicher schlangenartiger Bildung mit Fledermausflügeln; bisweilen mehrköpfig und feuerspeiend (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Drache). - Hier würde also dieses Ungeheuer grade wie die lerneische Schlange dadurch mehrköpfigt geworden seyn, daß Sie, wie dort Hercules, einen Kopf weghauen wollten (Kant, Kritische Briefe, 1790).

mehrköpfig (2)   „mehrere Personen umfassend“

Source: Da nahte sich nach Verlauf einer Stunde als rettender Engel der würdige Gemeindspräsident von Schiers mit mehrköpfigem Gefolge (Jahrbuch des Schweizer Alpen-Clubs, 1891).

murrköpfig   „mürrisch, reizbar“

Source: Er ist ein grämlichfinstrer, murrköpfiger Gesell (Bechstein, Faustus, 1833). - Viele Ihres Geschlechts sagten mir: sie liebten mich; aber Ihre Tiraden rührten und ängstigten mich nicht, weil ich überzeugt bin, daß man tugendhaft seyn kann, ohne murrköpfig zu seyn (Poellnitz, Liebschaften König Augusts von Polen, 1784).

neunköpfig (1)   „neun Köpfe habend“

Source: Nach der ältesten erlöst er auch die zweite, die ein siebenköpfiger, und die dritte, die ein neunköpfiger Drache bewacht (Grimm, Kinder- und Hausmärchen, 1812-15). - Mitten in dieser Kluft befand sich die Lernäische neunköpfigte Schlange, deren Köpfe abgeschlagen, und hier und dar zerstreuet lagen (Seyfart, Lebens- und Regierungs-Geschichte des Allerdurchlauchtigsten Kaysers Franz des Ersten, 1766).

neunköpfig (2)   „neun Personen umfassend“

Source: Wir glauben aus guter Quelle versichern zu können, daß unsere Regierung gestern eine östreichische Note über das deutsche Verfassungswerk erhalten hat, in welcher das berühmte "vorschwebende" Deutschland nun wirklich auf die Erde gebracht werden soll, in Gestalt eines neunköpfigen Directoriums, worin Oestreich und Preußen je zwei Stimmen führen würden (Neue Rheinische Zeitung Köln, 11.03.1849).

ohnköpfig   „kopflos, keinen Kopf habend“

Source: Er und seine Unterthanen sind nicht ohnköpfig gleich uns, sondern haben Vogelsköpfe (Grosse, Morgenländische Erzählungen, 1796). - Im übrigen bleibet es dennoch ein verwunderliches: denn vom Augustino will mans zwar erlernet haben / daß ohnköpffigte / einäugigte / etc. Leute seyn sollen: weil er sie selber gesehen hat (Praetorius, Anthropodemus plutonicus, 1666-67).

plattköpfig   „einen platten Kopf habend“

Source: Sie sind klein, zierlich gestaltet, breitbrüstig, kurzhälsig und plattköpfig (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1866). - Was seine Figur anbelanget, so ist er plattköpfig, von kurzem Hals, vollbrüstig, dickschencklicht, und hat, in Ansehung seines Körpers, sehr lange und breite Fittige (Seligmann, Sammlung verschiedener ausländischer und seltener Vögel, 1749).

querköpfig   „eigensinnig“

Source: und als griesgramig und brummig und querköpfig müßte Jeder sich anfahren lassen, der nur den Schein eines Zweifels sich erlauben wollte (Hurter, Geburt und Wiedergeburt, 1845). - Erst verdarb sie die Spekulation, nun würde sie das Essen hypochondrisch und querköpfig machen (C.F. Nicolai, Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz, 1796).

rappelköpfig   „verrückt“

Source: War aber alles vergebens, und wie wir heimkommen, so stecken sie uns wegen Entführung und Landstreicherei vierzehn Tage lang ein und bringen mir dann eine Verzichtleistung von dir, die mich so rappelköpfig macht, daß ich erklärt hab, jetzt wolle ich auch nichts mehr von dir wissen (Kurz, Der Sonnenwirt, 1855). - Ja mein lieber Herr Volpino, was das unausstehlichste ist, so sind meine zwey Frauen eine Zeit her so räppelköpfig, daß man ihnen nichts mehr recht machen kann (Auenbrugger, Der Rauchfangkehrer, 1781).

rotköpfig   „einen roten Kopf habend“

Source: Kleines, hübsches, rotköpfiges Lorchen! Ich wünsche dir soviele Freuden, als Schlüsselblumen in dem großen Garten blühn (Kleist, Gelegenheitsverse und Albumblätter, 1808). - Wir wollen dort ans Schloß ansetzen, das im Walde liegt. Dem rotköpfichten Junker dort auf den Hals! (Wezel, Belphegor, 1776). - Wie Busir oder Typhon / umb in Egypten die grosse Hungers-Noth abzulehnen / seine Gäste dem Jupiter oder Osiris geschlachtet / führet Kircher. cit. loc. p. 335. 336. aus / allwo er zugleich meldet: daß bey des ermordeten Osiris Grabe eitel rothköpfichte Menschen geschlachtet worden / weil in solcher Gestalt Typhon den Osiris getödtet habe (Lohenstein, Sophonisbe, 1680).

rundköpfig   „einen runden Kopf habend“

Source: Ihr werdet wohl gar wähnen, daß Ihr als Vermittler gleichsam haftbar seid für solchen Vertrauensbruch, wie jene hartgesottenen Sünder es nennen werden, als die heuchlerischen rundköpfigen Schurken, die sie sind? (Bleibtreu, Ein Faust der That, 1889). - Ich fuhr auf dem Postwagen, auf dem ein rundköpfiger und wanstiger Franziskaner saß (Schubart, Leben und Gesinnungen, 1791-93). - Worauf sich denn ereignet: daß weisse Weiber ihre offtmahls sich wie in Hälsen der Indianischen Hahne entzündende Röthe mit Melonen-See-Blumen- und Wege-Warte-Wasser / und andern kühlenden Schmincken / die grünlichte Gallen-Farbe und Sprenckeln mit zertreibenden Salpeter-Salben- und Gewürtz-Wassern / die den Glantz benehmende Rauigkeit der Haut mit lindernden Balsamen erweichen / die Gruben des Gesichtes / die Hölen der Schläffe und eingefallenen Wangen / mit denen die rundköpfficht- und fleischichten Mohren nicht verstellet sind / weder mit Bleyweiß ausfüllen / noch mit gekrausten Haaren verdecken / die heßlichen Zähne mit Zinober beitzen / ja Gifft und Qvecksilber in ihren Schmincken zu Hülffe nehmen müssen (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

schmalköpfig   „einen schmalen Kopf habend“

Source: Schleihe (Tinca Cuv.), Fischgattung der schmalköpfigen Bauchflosser (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Schleihe). - Der Jupiterfisch, Jubart, ist schmalköpfig mit dem Ryßel (Richter, Ichthyotheologie, 1754).

schwachköpfig   „dumm, schwachsinnig“

Source: Von der Flucht des letzten Statthalters, eines dick- und schwachköpfigen Mannes, der völlig unter preußisch-englischem Einflusse stand, bis auf die Flucht des Königs Ludwig und die Abdankung Napoleons hat sich Holland allen Metamorphosen der französischen Republik unterziehen müssen (Wienbarg, Holland in den Jahren 1831 und 1832, 1833). - Frau von Saintaignan war nichts weniger als eine schwachköpfige, war vielmehr eine sehr kluge, rechtschaffene und empfindsame Dame (Thümmel, Reise in die mittäglichen Provinzen von Frankreich, 1791-1805).

sechsköpfig (1)   „sechs Köpfe habend“

Source: Er ward durch Kartikeya, den zwölfhändigen und sechsköpfigen Sohn des Schiwa und der beiden Schwestern Uma und Ganga, besiegt (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Tschuren). - Sechsköpfig, adj. con sei teste (Italienisch-deutsches und deutsch-italienisches Wörterbuch, 1791).

sechsköpfig (2)   „sechs Personen umfassend“

Source: Ein sechsköpfiges Direktorium, ein künstlicher, den wirklichen Machtverhältnissen nicht entsprechender Abstimmungsmodus und die beschränkte Beteiligung einer aus allen Kammern der einzelnen Staaten hervorgegangenen Delegirtenversammlung, das war in der Hauptsache alles, was Rechberg der Nation zur Befriedigung ihrer Wünsche zu bieten hatte (Die Grenzboten, 1890).

siebenköpfig (1)   „sieben Köpfe habend“

Source: Darauf kniete die Jungfrau in der Kapelle nieder und betete; und alsbald kam der siebenköpfige Drache ganz wild angeschoßen und drang auf den Prinzen ein (Meier, Deutsche Volksmärchen aus Schwaben, 1852). - Du glaubtest, daß der Schlag geschah, / Und bebtest vor dem Zungenpfeile / Des siebenköpfigen, gekrümmten, schlangengleich / Geformten Thieres, das ihm drohte (Karsch, An die Muse, 1763). - Daraus kan er sich zur genüge erholen / wie [...] Die Karentzer in Rügen / vnd die Wolgastierer jhren fünffköpffigten Barovit / vnd daneben den siebenköpffigten Rügevit/ vnd vierköpffigten Paromutz / der noch dazu dz fünffte Angesicht auff der Brust hette / geehret haben (Micraelius, Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern, 1639).

siebenköpfig (2)   „sieben Personen umfassend“

Source: Den andern Königen leuchtete ein sechs- oder siebenköpfiges Direktorium, das ihren Einfluß vielmehr vermehrt als vermindert hätte, wohl auch nicht übel ein (Pfizer, Die deutsche Einheit und der Preußenhaß, 1849).

starrköpfig   „stur, eigensinnig“

Source: Nein, er ist nicht das Opfer eines religiösen oder moralischen Unwillens starrköpfiger Pharisäer (Heine, Lutetia, 1854). - Die unerträglichsten Verdrüßlichkeiten, die ich eine Zeit her von meinem starrköpfigen Direktor zu dulden hatte, hielten mich so lange ab, Dir meine Ankunft in St... zu melden (Ehrmann, Amalie, 1788).

steifköpfig   „stur, eigensinnig“

Source: Ein weiser Mann zweifelt oft an seiner Einsicht, und ändert daher öfters seine Meinung; aber der steifköpfige Narr zweifelt nie, er weiß Alles, er sieht Alles, nur nicht seine Dummheit! (Rainold, Erinnerungen an merkwürdige Gegenstände und Begebenheiten, 1833). - er ist eigensinnig, steifköpfig und zänkisch, weil sein Hochmuth sich gegen jede Belehrung sträubt (Campe, Vaeterlicher Rath für meine Tochter, 1789).

stierköpfig (1)   „den Kopf eines Stiers habend“

Source: Zagreus, in den Eleusinien der Name des stierköpfigen Bakchos, welcher von den Titanen zerrissen wurde (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Zagreus). - Nein, der Gott kam ursprünglich von Indien: er ist auf dem Berg Nysa in Arabien erzogen: er ist der Stierköpfige (Böttiger, Griechische Vasengemälde, 1797).

stierköpfig (2)   „hartnäckig“

Source: Er erbot sich, ihm eine neue Garderobe zum Einkaufspreise zu besorgen, und handelte stierköpfig um einen passenden Oberrock, weil er ihn dem alten Mann so billig als möglich verschaffen wollte (Freytag, Soll und Haben, 1855).

stumpfköpfig (1)   „einen stumpfen Kopf habend“

Source: 1. Sippe: Stumpfköpfige Feldschrecken (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Der stumpfköpfige Bandwurm (Batsch, Naturgeschichte der Bandwurmgattung, 1786).

stumpfköpfig (2)   „dumm“

Source: Sie werden, hoffe ich, nicht so stumpfköpfig sein, als daß Sie sich inkommodiren sollten, für mich ein Hochzeits-Essen zu bereiten (Die Gartenlaube, 1853). - Sie werden von mir sagen, daß ich die guten Verse liebte und schlechte machte; ferner, daß ich nicht stumpfköpfig genug war, Ihre Talente nicht hochzuschätzen (Friedrichs des Einzigen authentische Charakteristik nach seinen eignen Geständnissen, 1790).

tausendköpfig (1)   „tausend Köpfe habend“

Source: Kalinak (Ind. M.), eine ungeheure, tausendköpfige Schlange (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Kalinak). - Ich muß gegen alle Vorurtheile unsers Standes kämpfen; dieß Ungeheuer ist mächtig und tausendköpfig (Attische Morgen, 1791).

tausendköpfig (2)   „tausend Personen umfassend“

Source: Inmitten der peinlichsten Verhöre vor dem Gerichtshofe mußte sie vor einen weit gefährlicheren Richter treten: vor das tausendköpfige erzürnte Publikum (Bauer, Aus meinem Bühnenleben, 1871).

tollköpfig   „verrückt“

Source: Es kommt mir nun auf ein nächtlich Traumbild nicht mehr an, dafür sorgst du schon, tollköpfiger Jan (Raabe, Die schwarze Galeere, 1861). - Mein Vater ist tollköpfig, und mit Seiner Ercellenz ist auch nicht zu spaßen (Huldreich Wurmsamen von Wurmfeld, 1787).

vielköpfig (1)   „viele Köpfe habend“

Source: Cerberus, in der griech. Mythe der vielköpfige unsterbliche Höllenhund, der den Eingang bewacht (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Cerberus). - Unsere Stimme zum König hat jener Drache mit vielen / Schwänzen und einem Kopf, nicht das vielköpfige Tier (Schiller, Xenien, 1796). - Kein Hercules würde vergöttert; er müste zuvor eine vielköpffichte Schlange nehmlich die Verleumbdung überwinden / welches die schwereste aller Helden-Thaten wäre (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

vielköpfig (2)   „viele Personen umfassend“

Source: Mit einem einheitlichen Feinde weiß er, woran er ist, mit einer vielköpfigen Volksmasse nie (Fontane, Vor dem Sturm, 1878). - wenn die Enthauptung Karls des ersten durch kein lachendes Gesicht, und durch keine Amors angedeutet werden konnte, und das wütende vielköpfichte Volk also als ein vielköpfichtes Schlangenungeheuer erscheint - und neben an das traurige Haupt des Königes auf dem Boden - wird da nicht die Vorstellung von dem Sinne, von der Allegorie gleichsam verschlungen? (Herder, Kritische Wälder, 1769). - Woraus die Weltweisen vernünfftig geschlossen: daß die Herrschafft eines einzelen Hauptes der Natur gemäß / und ein Nachgemählde der Göttlichen / die vielköpfichte Herrschafft aber ein Gemächte der Menschen und im Prometheus abgebildet wäre (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

vierköpfig (1)   „vier Köpfe habend“

Source: Ein hohes Dach, von breiten Pfeilern getragen, umschloss das Heiligthum, welches aus vier Balken bestand, die mit Teppichen umspannt waren, in deren Mitte sich das riesige, hölzerne Bild des vierköpfigen Swantewit erhob (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Arkona). - Die Gestalt des Swantowitz war vierköpfig, in der Rechten hielt er ein Horn, in der Linken einen Bogen (Knauth, Derer Oberlausitzer Sorberwenden umständliche Kirchengeschichte, 1767). - Daraus kan er sich zur genüge erholen / wie [...] Die Karentzer in Rügen / vnd die Wolgastierer jhren fünffköpffigten Barovit / vnd daneben den siebenköpffigten Rügevit/ vnd vierköpffigten Paromutz / der noch dazu dz fünffte Angesicht auff der Brust hette / geehret haben (Micraelius, Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern, 1639).

vierköpfig (2)   „vier Personen umfassend“

Source: Ihrer Gesinnung nach waren sie vollkommen friedlich und gemüthlich, ließen Alles über sich ergehen, was das vierköpfige Gericht über sie beschloß, und musicirten bei jeder über sie verhängten Handlung in gleicher Melodie (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1865).

weißköpfig   „einen weißen Kopf habend“

Source: Vor etwa zwanzig Jahren war das Gut, dessen wenig umfangreiche Ländereien zu den Baulichkeiten in keinem Verhältnis standen, in Besitz einer alten weißköpfigen Exzellenz, eines früheren Gesandten, gekommen (Storm, Im Schloß, 1862). - und die Priester mußten auch noch den Kopf mit einem weißen Tuche verbunden haben, entweder weil solche Tugend rein ist, oder sich insonderheit bey alten weißköpfichten Leuten findet (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Fides). - Dis aber habe ich noch nicht gehöret: daß außer der Fürstin Ada jemand der schwartzhärichten Weiber Milch für schwärtzer / als der weißköpfichten gehalten hat (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

wirrköpfig   „wirr, verrückt“

Source: Graf Alexander zur Lippe, edel, zartsinnig, gebildeten und strebenden Geistes, aber auch wirrköpfig, einbilderisch und abschweifend, lebte in empfindsamster Seelenschwingung (Varnhagen von Ense, Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften, 1837). - ich kann dich entbehren und mir soll es nie an Schildknappen fehlen, die weit gehorsamer, sorgfältiger und nicht solche wirrköpfige Schwätzer sind, wie du (Leben und Thaten des weisen Junkers Don Quixote von Mancha, 1785).

zehnköpfig   „zehn Personen umfassend“

Source: Alle Regeln und Gesetze, die für die zehnköpfige Familie gelten, gelten auch für die Wirtschaft eines Fünfzigmillionenvolkes (Die Grenzboten, 1895). - Nur Einen muth'gen Streich / zum Zeichen der Entschlossenheit! so stürzet / der zehenköpfige Koloß, die Schmach / und Geißel Roms, noch heut zu euern Füssen (Ayrenhoff, Virginia oder das abgeschaffte Decemvirat, 1790). - Unter allen diesen verwirrungen geräth die seele in unordnung / und gleichsam in einen aberwitz / und wenn sie sich ja gegen ein und andere vermuthung beschirmet / und / also zu sagen / der zehenköpffichten schlange einen kopff abgehauen hat / lässet sie sich doch von denen schwachheiten der liebe einnehmen (Venette, Von Erzeugung der Menschen, 1698).

zwanzigköpfig   „zwanzig Personen umfassend“

Source: Der zwanzigköpfige Verwaltungsrath wurde beibehalten, dafür aber der Direction eine weit größere Machtfülle eingeräumt als sie früher besessen (Allgemeine Zeitung München, 1866).

zweiköpfig (1)   „zwei Köpfe habend“

Source: und die Amme wird den Kindern von dem großen Wasservolk erzählen, das, durch Beharrlichkeit und List, sogar über das feste Land geherrscht, aber endlich von einem zweiköpfigen Adler totgebissen worden (Heine, Elementargeister, 1837). - Das römisch-kaiserliche Wappen ward gar zierlich zerlegt, wobei der Ritterin der zweiköpfige Adler, seiner Zweiköpfigkeit ungeachtet, nicht mißfiel (Hippel, Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z, 1793-94). - Man wirfft ins Rathhauß Leichen / Zweyköpfichter Geburth (Lohenstein, Epicharis, 1665).

zweiköpfig (3)   „zwei Oberhäupter habend“

Source: Er wußte, er lud sich eine schwere Last auf, als er dem Bauherrn versprach, die Sache solle unter dem zweiköpfigen Regiment nicht leiden (Ludwig, Zwischen Himmel und Erde, 1856). - 4) Ist ja offenbahr, daß, wenn die weltliche Obrigkeit denen Predigern in denen Sachen so ihres Amts sind, nichts einreden darff, in einen gemeinen Wesen nothwendig zwey Status independentes seyn müsten, mithin aber daraus ein zweyköpffigtes unförmliches Wesen entstehen würde (Thomasius, Ernsthaffte, aber doch Muntere und Vernünfftige Thomasische Gedancken und Errinnerungen über allerhand außerlesene Juristische Händel, 1725). - Nach dem aber das gantze Volck nebenst ihrem Regenten die Christliche Religion angenommen/ hat es eine andere Bewandnüß damit/ und ist gar nicht von nöthen/ daß man deswegen den Staat zweyköpfig mache (Pufendorf, Einleitung zu der Historie der Vornehmsten Reiche und Staaten, 1682).

zweiköpfig (4)   „zwei Muskelköpfe habend“

Source: Zweiköpfige Muskeln (Musculi bicipites), Muskeln, welche an ihrem unbeweglichen Befestigungspunkte mit zwei getrennten Köpfen entspringen, nach deren Vereinigung aber ungetheilt zu dem beweglichen Ansatzpunkte fortgehen (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Zweiköpfige Muskeln). - Musculus biceps cubiti, das zweyköpffichte Ellenbogen-Mäuslein, wird wegen seines doppelten Anfangs also geheissen, lauffet vorne von der obersten Achsel zu dem Ellenbogen unter der Spann-Ader des Brust-Mäusleins hervor (Woyt, Gazophylacium Medico-Physicum, Oder Schatz-Kammer Medicinisch- und Natürlicher Dinge, 1737).

zwölfköpfig (1)   „zwölf Köpfe habend“

Source: Eisenlaci zog weiter zur Burg des zwölfköpfigen Drachen, der seine Schwester mit dem Sternenkleide gefangen hielt (Stier, Ungarische Sagen und Märchen, 1850).

zwölfköpfig (2)   „zwölf Personen umfassend“

Source: das preußische Gesetz läßt dagegen die Entscheidung über synodalen Steuerbeschluß in der Hand des zwölfköpfigen Staatsministeriums in seiner Gesammtheit (Verhandlungen der Zweiten Kammer der Landstände des Grossherzogthums Hessen, 1878).

Ableitungskompositum mit -köpfisch
murrköpfisch   „mürrisch, reizbar“

Source: so geschah es, daß Peregrinus selbst in der Ekstase, die ihn einen nie geahnten Himmel schauen ließ, plötzlich daran dachte, wie der murrköpfische Pepusch sein Beschenken der Lämmerhirtschen Kinder getadelt (E.T.A. Hoffmann, Meister Floh, 1822). - Manche Schauspieler starker tragischer Rollen pflegen ihre Empfindung murrköpfisch in einem tiefen Tone herzuzanken (Tagebuch der Mannheimer Schaubühne 2, 1787).

rappelköpfisch   „verrückt“

Source: Entweder hat er's absichtlich getan, weil er lieber wieder im Zuchthaus gewesen wär als in der Welt haußen, oder er ist ganz rappelköpfisch gewesen und hat gar nimmer gewußt, was er tut (Kurz, Der Sonnenwirt, 1855). - da kam der Herr Vetter eben dazu, und da glaubt ich, er sollte mir helfen ihm den Kopf wieder zurechtsetzen, aber da ist er grad noch rappelköpfischer geworden (H.L. Wagner, Die Kindermörderin, 1776).

Ableitungskompositum mit -köpfet
dickkopfet   „dickköpfig, stur, eigensinnig“

Source: Ich kenn die zwei Alten, is einer wie der andere dickkopfet (Anzengruber, Der Sternsteinhof, 1885).

glatzkopfet   „glatzköpfig, eine Glatze habend“

Source: Der Kakadu is verlor'n, / Wenn ich in mein'm Zorn; / Über d' Haar ein'm kumm, / Der geht glatzkopfet um (Nestroy, Der Talisman, 1843). - aber der sänftmüthige Herr hat ihn nicht geheißen einen meineidigen Mamelucken, einen glatzköpfeten Maulmacher, eine Hasen-herzige Lettfeigen, einen verlogenen Apostel (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

großkopfet (1)   „einen großen Kopf habend“

Source: Es wird auch an der großkopfeten Nacht-Eul verspühret / daß sie nicht wenig Witz und Hirn im Kopf haben müsse / weilen sie zu Zeiten den anderen Vöglen einen manchen guten Rath gegeben hat (Kobolt, Die Groß- und Kleine Welt, 1738).

großkopfet (2)   „mächtig und arrogant“

Source: „Bitt dich gar schön“, sagt er, „laß dö Sponponaden und mach dich net groß, da sein no ganz andere Leut, weißt, Großkopfete, dö mir a net auskönnen und dö viel weniger Gschichten machen als wie du grings Mandel.“ (Anzengruber, Die Märchen des Steinklopferhanns, 1880). - aber Narr großkopfeter, was Gott seinen Freunden erweist, das thut er seinen Feinden nicht (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

krauskopfet   „krausköpfig, einen Kopf mit krausen Haaren habend“

Source: Absalon der krauskopfete Prinz hat seinen Untergang gefunden an einem Eichbaum (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

rotkopfet   „einen Kopf mit roten Haaren habend“

Source: Ich bleib' halt wieder allein z'ruck! Und warum? weil ich die rotkopfete Salome bin (Nestroy, Der Talisman, 1843). - wer ist dann der David? ein gewaltiger Herr, bei meiner Treu, er ist halt ein rothkopfeter Hirten-Bub gewest (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Ableitungskompositum mit -artig
kopfartig   „die Art eines Kopfes habend, an einen Kopf erinnernd“

Source: Sie hat über der Erde am Strunke eine kopfartige blaue oder weiße Rübe mit blau- oder weißgrünen kleineren glatten Blättern (Baumstark, Kameralistische Encyclopädie, 1835). - Ich habe ihn im Menschen einige male, und zwar in der Art gedoppelt gesehen, daß der Hauptgang einen kleinen Ast, durch den kopfartigen Theil der Gekrösdrüse von sich lies (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1774).

Ableitungskompositum mit -förmig
kopfförmig   „die Form eines Kopfes habend“

Source: Campanulaceae. Eine, was die Hauptgattung Campanula anbelangt, sehr leicht zu erkennende natürliche Pflanzenfamilie mit einzeln oder in ährige oder traubige oder fast kopfförmige Blüthenstände zusammengestellten regelmäßig 5theiligen glockigen oder röhrigen Blumen (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Campanulaceae). - Dahin kann man die Krümmung der Halsader unterhalb der Hirnschale, die Krümmungen der Gallenblase, so sich aus der ovalen und geraden Figur in eine schnabelförmige und kopfförmige Gestalt eines kleinen Vogels verwandelt (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1776).

Ableitungskompositum mit -er
Kopffüßer   „Tier, dessen Füße direkt am Kopf sitzen“

Source: Sie haben einen Kranz von Armen um den Mund, weswegen man sie auch Kopffüßer nennt (Stern, Natur-, Erd-, Menschen- und Völkerkunde, und deren Geschichte, 1839).

Ableitungskompositum mit -ler
Kopffüßler   „Tier, dessen Füße direkt am Kopf sitzen“

Source: Kopffüßler (Cephalopoda), Ordnung der Weichthiere, mit einem deutlichen, durch einen Hals mit dem Rumpfe verbundenen und mit Armen umgebenen Kopf (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v.).

Early New High German

Deminutivbildung mit -chen
köpfchen   „kleiner Kopf; kluger Mensch“

Source: Das muß ein gelehrig Köpffgen gewesen seyn! (Müller, Des Lutherischen Concordien-Buchs Historia, 1580).

Deminutivbildung mit -lein
köpflein   „kleiner Kopf“

Source: Ein Planet heyßt der Elsässer, Macht einem offt das köpflin schwer, den Beutel lehr, und schmal das schmer (Fischart, Geschichtklitterung, 1575). - Eins mon dags deth mirs köpflein wee (1588, zitiert nach FrnhdWb).

köpflein   „kleines Gefäß“

Source: Leffel oder ein Köpfflin / oder sonst inwendig rund / wie die Saltzsirichen (Luher, Bibelübersetzung, Anmerkung zu Numeri 7,14, 1545).

Adverbialbildung mit -lingen
köpflingen   „kopfüber, mit dem Kopf voraus“

Source: ain wirtin [...] die viel oben in irem hauß zů ainem laden köpflingen herauß an die gassen (Chronik von Augsburg, Ende 15./Anfang 16.Jh., zitiert nach FrnhdWb).

Ableitungskompositum mit -köpfig
dickköpfig (1)   „einen dicken Kopf habend“

Source: Vnd so der phlegmatisch mensch dem Mon vnderworffen / ist ist er weissfärbig mitt etwas röty / dickköpffig / schöner augen (Feldtbuch der Wundartzney, 1535).

dreiköpfig   „drei Köpfe habend“

Source: Da müßt ihr bey dem Höllment mit fluchen das best thun, Auch zur andern seit den Gral oder Venusberg besuchen, und die guten Tropffen besehen, die das feuer im Vesuvio auffblasen: von dannen der Sibylla zu leyd zum Tartarischen Acheront absteigen, unnd den treyköpffigen Kettenhund herauffschleppen, und dem Teuffel die Höll zu eng machen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

eigenköpfig   „eigensinnig“

Source: Dweil sunst eyn jegklicher můtwilliger Freueler [...] die Gebot [...] Gottes [...] nach seinen eygenköpffigen erdichten Trömen / gar zu nicht machen [...] möcht (Gropper, Vonn Warer / Wesenlicher / vnd Pleibůder Gegenwertigkeit des Leybs vnd Blůts Christi, 1556, zitiert nach FrnhdWb).

großköpfig (1)   „einen großen Kopf habend“

Source: Capitosus. ein Großköpffiger (Volkmar, Dictionarivm trilingve tripartitvm ad discendam lingvam Latinam Polonicam et Germanicam, 1596).

hartköpfig   „stur, eigensinnig“

Source: Wo denn die eltern griß grammig / hartköpffig vnd seltzam sind / da sollen die Kinder dester mehr gedult ertragen / denn zween harte Köpff taugen nicht zusammen (Huber, Spiegel der haußucht: Jesus Syrach genand, 1555).

hundertköpfig (1)   „hundert Köpfe habend“

Source: Centicips [...] Hundertköpfig, das hundert höupter hatt (Ambrosii Calepini Dictionarivm, 1576).

kahlköpfig   „einen kahlen Kopf habend“

Source: Ich bedarff des Hůtz selber, ich bin kalköpfig, ich bescham mich barhaupt heimzůreiten (Pauli, Schimpf und Ernst, 1522).

schwachköpfig   „dumm, schwachsinnig“

Source: Alt, mager, dürr, greisgro, schwachkopfig, / Hustend, speiend, rotzig und schnopfig (Burkhard Waldis, Esopus, 1548).

siebenköpfig   „sieben Köpfe habend“

Source: Wird doch das Siebenköpffige Rom / die Babylonische Hur / das Babsthumb selber also fürgemahlet in Thieres gestalt (Nigrinus, Apocalypsis, 1573).

starrköpfig   „stur, eigensinnig“

Source: K. Ludwig starrköpffig (Warhafftige Beschreibunge aller Chronickwirdiger namhafftiger Historien und Geschichten, 1570).

stierköpfig (1)   „den Kopf eines Stiers habend“

Source: Als dann wirt ein Astrologus sagen / daß die Alten durch vilfaltige Warnemmung befunden vnn angezeigt / daß wann der Mon mit den Hyaden, mit den Pleiaden (daß ist / dem Stierkopfigen Sibengestirn vnnd der Gluckerin) oder mit des Krepsses Sternen sich einiget / als dann Dampff / vnnd also folglich Regen müssen erregt werden (Bodin/Fischart, De Magorum Daemonomania, 1591).

vielköpfig (2)   „viele Personen umfassend“

Source: Dem böfel kan niemand recht thůn / Niemandt kan zweyen herrn dienen / vil weniger dem vilköpffigen thier / herr Jederman (Egenolff, Sprichwörter - Schöne - Weise Klugredenn, 1552).

zweiköpfig (3)   „zwei Oberhäupter habend“

Source: Hiemit ward die Römisch kirchen zweyköpffig (Bullinger, Von den Concilijs, 1561).

Ableitungskompositum mit -kopfet
kahlkopfet   „einen kahlen Kopf habend“

Source: Als hab ich sie geheit dermassn, / Zu voraus der kalköpffte Greis (Hayneccius, Hans Pfriem, 1582).

Middle High German

Deminutivbildung mit -lein
köpflin   „kleines Gefäß“

Source: so man ainen saim oder ainen aumen machen wil, so sol man des klainen koepflins sechsine vol nemen (1388, zitiert nach DRW).

VerbalInfo-Icon

New High German

Denominales Verb mit -en
köpfen (1)   „enthaupten“

Source: Im Koran steht nicht, dass wir Menschen köpfen dürfen (Die Zeit, 17.10.2017). - In effigie (lat.), im Bildnis; i. e. gehenkt oder verbrannt werden, ehedem eine urteilsmäßige Exekution, bei der das Bildnis des abwesenden Verbrechers an den Galgen gehängt oder öffentlich verbrannt, ja sogar geköpft wurde (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. in effigie).

köpfen (2)   „den Blütenkopf abschlagen“

Source: Alle Tefaf-Händler beherrschen die Kunst der Illusion und inszenieren in einer stocknüchternen Messehalle ein Fest fürs Auge, eingebettet in Blütenkelche Tausender frisch geköpfter Tulpen (Die Zeit, 12.03.2015).

Denominales Präfixverb mit an-
anköpfen   „einen Nadelkopf am Schaft anbringen“

Source: Nägelmaschinen erzeugen N. nach Art der Handarbeit, indem entsprechende Eisenstabstücke erst in heißem Zustande durch Hammerschläge zugespitzt und darauf mittels eines Preßstempels angeköpft werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Nägel [2]).

Denominales Präfixverb mit be-
sich beköpfen   „Blütenköpfe entwickeln“

Source: Der Löwenzahn hat sich beköpft / Mit silbergrauen Flockenrosen (Wille, Der heilige Hain, 1908).

Denominales Präfixverb mit ent-
überköpfen   „(Welle) sich brechen“

Source: Grundsee, der hohe Seegang über flachem Grunde. Wird die G. so hoch, daß ihr Kamm sich überköpft oder bricht, so heißt sie Brandung (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Grundsee).

Partizipialbildung mit ver-
verkopft   „grüblerisch“

Source: Er tut sich schwer, diese Gefühle offen auszusprechen, Forst ist ein verkopfter Theoretiker (Die Zeit, 10.01.2018). - Hierbei entsteht die große Gefahr, daß der Unterricht zu sehr versachlicht, ja „verkopft“ wird (Welt der Schule 9, 1956).

Komponiertes Verb
schüttkopfen   „den Kopf schütteln“

Source: Der Segelmacher schüttkopfte und strich sich mit der Hand über die Augen, dann begann er wieder in seinem Hauptbuch zu suchen und zu blättern, aber er kam wieder zu keinem Ergebnis (Fock, Seefahrt ist not!, 1913).

Older New High German

Denominales Verb mit -en
köpfen (1)   „enthaupten“

Source: Wenn es geköpft sein soll, lieber durch ein scharfes Beil, als durch ein stumpfes Messer (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v.). - Es war ja immer so, wie wir in Historienbüchern finden, daß der Schwache, wenn er so dumm war, sich von dem Mächtigen nicht alles gefallen lassen zu wollen, gehangen, geköpft, gerädert wurde (Wezel, Belphegor, 1776). - Worauf Subrius Flavius weggeschleppet / Sulpitius Asper geköpfet / die andern in Kercker geführet werden (Lohenstein, Epicharis, 1665).

köpfen (2)   „den Blütenkopf abschlagen“

Source: Bockschnitt, ein Verfahren beim Weinbau, namentlich bei der Sorte Riesling, wo die Reben geköpft u. ohne Pfähle erzogen werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Bockschnitt). - Die Pottweide, plur. die -n, in einigen Gegenden, die gemeine Weide, Salix alba L. welche alle drey oder vier Jahre geköpfet werden kann, daher sie auch Kopfweide heißt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Pottweide).

Denominales Verb mit -eln
köpfeln   „einen Schröpfkopf setzen“

Source: Eine nützliche Laßtafel dient für mancherlei Gebrechen der Menschen, samt einem Unterricht, wie sich dieselben halten sollen im Aderlassen, Schröpfen oder Köpfeln, ist von Jahr zu Jahr recht und wahrhaftig (Görres, Die Teutschen Volksbücher, 1807). - Schröpfköpfe setzen, im gemeinen Leben, wo es in einigen Gegenden auch köpfeln lautet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. köpfen). - Ob zwar das Schrepffen / oder wie es an etlichen Orten genennet wird / das Köpffeln / von vielen verworffen / und zur Unterhaltung der Gesundheit des Menschen / nicht für nöthig erachtet wird ... (Böckler, Nützliche Hauß- und Feld-Schule, 1678).

Denominales Präfixverb mit ab-
abköpfen (1)   „enthaupten“

Source: Aber zwei Räuber fehlten noch, nämlich die beiden ersten abgeköpften, wovon freilich der Baba nichts hatte wissen können (Löhr, Das Buch der Mährchen, 1819-20).

abköpfen (2)   „Äste von den zur Kopfholzzucht bestimmten Bäumen abhauen“

Source: Abköpfen (Abkolben), Äste von den zur Kopfholzzucht bestimmten Bäumen abhauen (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Abköpfen, verb. reg. act. das Frequentat. von abkappen, abschneiden, abhauen, welches einige Mundarten abkoppen aussprechen, oder auch von Kopf, welches zuweilen einen jeden Gipfel bedeutet. Die Spitze einer Sache abbrechen, besonders in der Landwirthschaft von Pflanzen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Denominales Präfixverb mit an-
anköpfen   „einen Nadelkopf am Schaft anbringen“

Source: Die Vereinigung des Nadelknopfes mit dem Schafte heißt anköpfen od. anstampfen (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Stecknadeln). - Anköpfen, verb. reg. act. bey den Nadlern, den Kopf einer Nadel mit der Wippe aufstampfen, welches auch aufköpfen und anstampfen genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Denominales Präfixverb mit auf-
aufköpfen   „einen Nadelkopf am Schaft anbringen“

Source: Aufköpfen, verb. reg. act. welches nur bey den Nadlern üblich ist, den Kopf auf die Nadel stampfen; aufstämpfen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Denominales Präfixverb mit be-
beköpfeln   „mit Blütenköpfen versehen“

Source: Beköpfelt, vom Rosenstock, mit Knospen versehen; von Lilien, mit Kugeln geziert (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.).

Denominales Präfixverb mit ent-
entköpfen   „enthaupten, den Kopf abschlagen“

Source: Man wird enthauptet und nicht entköpft; sowie umgekehrt geköpft und nie gehauptet wird (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Kopf). - Wie solches der Andre / welcher aus Furcht / ein wenig zurück geblieben war / gesehn /habe er sich auf die Flucht begeben / und / wie es seinem Kameraden ergangen / im Schloß angezeigt: folgenden Morgens wäre der entköpffte Rumpff / an der Stäte / da die Enthauptung geschehn; der Kopff auch /unweit davon / in demselbigen Thal gefunden / wo man bißhero die Reuter gesehn (Francisci, Der Höllische Proteus, oder Tausendkünstige Versteller, 1690).

Denominales Präfixverb mit über-
überköpfen   „(Welle) sich brechen“

Source: Ganz allmälig frischte er zu einer schönen Briese auf, und gegen Abend glitt unsere "Alma" wieder leichtfüßig mit rundgeschwellten Segeln durch die Fluthen, deren gleichmäßige Wellen mit leisem Rauschen überköpften (Werner, Erinnerungen und Bilder aus dem Seeleben, 1880).

Komponiertes Partizip mit drei-
dreigeköpft   „drei Köpfe habend“

Source: Der dreygeköpffte Hund hat in den Eingang bald / Sich grawsam hingestreckt (Dach, Geistliche Lieder, vor 1659).

Early New High German

Denominales Verb mit -en
köpfen   „enthaupten“

Source: Aber inn dem nun gedachten Zauberspiel / hat Simon Magus des Neronis vnnd aller vmbstehenden Augen dermassen verzaubert vnnd verblendt / daß sie an statt des Simons einen Hammel geköpfft haben (Bodin/Fischart, De Magorum Daemonomania, 1591). - Aber böß frowen / gänt böß rädt / Als Ochosyas můter dett / Herodias jr dochter hyeß / Das man den töuffer köppfen lyeß (Sebastian Brant, Das Narrenschiff, 1494).

Denominales Verb mit -eln
köpfeln   „einen Schröpfkopf setzen“

Source: dieselben [sollen] in die gesunden heuser zu köpflen, zwagen, haarabschneiden, aderlassen oder andere schäden zu hailen nit gehen (Quellen zur Geschichte der Stadt Wien, 1585, zitiert nach FrnhdWb).

Middle High German

Allgemein
enköpfen   „enthaupten“
köpfen   „enthaupten“
kopfen   „enthaupten“

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Allgemein
Körper

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substantivisches Determinativkompositum mit Personbezeichnung als Vorderglied
Apollokopf   „Kopf des Apollon“

Source: Es entstand ein Apollokopf, der heute noch zu sehen ist und der den Beginn einer Serie von Wandmalereien Cocteaus an anderen Orten bildet (https://de.wikipedia.org/wiki/Villa_Santo_Sospir, gesehen am 06.05.2021). - Ihr Vorbild scheinen Münzen von Massilia (Marseille) abgegeben zu haben, deren Apollokopf allerdings auf diesen Nachprägungen zu einem nur entfernt noch an einen menschlichen Kopf erinnernden Gebilde geworden ist (Die Zeit, 12.05.1949).

Apollonkopf   „Kopf des Apollon“

Source: Es handelt sich um einen lorbeergekränzten Apollonkopf, Reste von Kapitellen, von einem Kamin und ein Stück Fußboden aus dem Marmorsaal des Stadtschlosses (Berliner Zeitung, 09.03.2000). - Als sieghaften Gott zeigt ihn der A. von Belvedere im Vatikan zu Rom, eins der bewundertsten Kunstwerke [...], die Kopie eines ältern Originals, dem der sogen. Steinhäusersche Apollonkopf in Basel näher steht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Apollon).

Apostelkopf   „Kopf eines Apostels“

Source: Seine damals 16-jährige Tochter Angelika ging ihm zur Hand und malte zwölf Freskenbilder der Apostelköpfe (Berliner Zeitung, 25.08.2001). - Und ich sah ihn deutlich vor mir, den kranken Mann mit dem Apostelkopf und dem wesenlosen Körper, wie er allein, von einem ungeschickten Diener kaum bedient, geschweige denn gepflegt, in seinem stillen Zimmer lag (Braun, Memoiren einer Sozialistin: Lehrjahre, 1909).

Bauernkopf   „Kopf eines Bauern“

Source: Helmut Simon, eine große, stattliche Erscheinung mit einem fast kantigen Bauernkopf, vielen Lachfältchen im Gesicht, mit leicht rötlichen, sehr hellen Haaren und unglaublich blauen Augen, ist ein ganz besonders netter Mann ( Die Zeit, 12.06.1981). - Die Männer sehen gut aus, sie haben schmale Köpfe, durchgearbeitete Züge, man fühlt bei jedem Bauernkopf: das ist einer für sich! (Tucholsky, Ein Pyrenäenbuch, 1927).

Bubenkopf (1)   „Kopf eines Jungen“

Source: Kurden zeigen nicht Fotos ihrer Kinder herum, sondern packen ganz einfach einen frisch rasierten Bubenkopf und erzählen die Geschichte jeder Narbe (Kruse, Serçavan, bei meinen Augen, 2003). - Der freie Arm umschließt den flachen Pferdehals, und der Bubenkopf lehnt dawider (Die Grenzboten, 1912).

Bubenkopf (2)   „Damen-Kurzhaarfrisur“

Source: Teilweise wird diese Frisur auch „Bubenkopf“ genannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Die_mit_den_tausend_Kindern, gesehen am 07.05.2021). - Zwei dralle Mägde kommen mit weiten Netzen aus der Au - man sieht ihnen die fünfundvierzig gar nicht an, wie sie so elastisch einherschreiten in dem putzigen Bubenkopf und dem guten Büstenformer! (Tucholsky, Dorf Berlin, 1924).

Bubikopf   „Damen-Kurzhaarfrisur“

Source: Der Bubikopf wurde austauschbar, die Mode prägte in Abertausenden Reproduktionen die Massen (Die Zeit, 02.10.2016). - Frau Olga Ritz, Hebamme in Berlin NO: „Ob ich mir nu auch noch nen Bubikopf schneiden lasse -? Ach nee, nee - dann denken die Jeburten, da lauert een Mann und trauen sich nicht raus!“ (Tucholky, Auf dem Nachttisch [3], 1928).

Christuskopf   „Kopf des Christus“

Source: Auch andere Soldaten griffen zu, und so konnte Baldin auf dem Rückmarsch einen Christuskopf von Dürer gegen Armeestiefel tauschen (Die Zeit, 27.03.2003). - Auch die porträtähnlichen Darstellungen des Christuskopfes in idealer Schönheit und Hoheit nach dem sogen. Abgarusbild (s. Abgar) oder im herbsten Schmerze nach dem sogen. Veronikabild (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Salvatorbild).

Damenkopf   „Kopf einer Dame“

Source: Es prangt noch heute auf allen Verpackungen der Firma und zeigt einen weißen Damenkopf (Die Zeit, 05.01.2012). - Das Wohlgefallen an dem Anblick eines geschmackvoll behuteten Damenkopfes wird einem gar sehr vergällt, wenn ein solcher Aufbau, oft von gehörigen Dimensionen, einem den freien Ausblick auf die Bühne versperrt (Pilati, Etikette-Plaudereien, 1907).

Denkerkopf   „Kopf eines nachdenklichen Menschen“

Source: Ihm fehlt der Denkerkopf, der verstrubbelt, vergrübelt daraus hervorschaut (Die Zeit, 04.04.2017). - Die Maschinen rasseln wieder, und die Denkerköpfe rauchen wieder, die Kartoffelfelder tragen wieder ihre mehligen Früchte (Scheerbart, Immer mutig!, 1902).

Drachenkopf (1)   „Kopf eines Drachen“

Source: Es zeigte ein ungeheuerliches Fabeltier mit Eselskopf, schuppigen Gliedmaßen, nacktem Frauenrumpf, dazu Ochsenhuf und Adlerklaue, schließlich einem Schweif mit Drachenkopf (Die Zeit, 02.11.2017). - Während des Kampfes mit dem Drachen zeigen sich die Bürger, als schon zwei von den drei Drachenköpfen gefallen sind, bereit, umzuschwenken (Die Zeit, 27.05.1966).

Drachenkopf (2)   „Kopf eines Fabeltiers als Dachrinnenausguss“

Source: Die meisten von uns legen sich erstmal an den herrlichen Pool mit seinen Wasserfontänen, die aus klassischen Drachenköpfen sprudeln (Die Zeit, 13.08.2003). - Drachenkopf, in der Baukunst des Mittelalters und der Renaissancezeit der Kopf eines phantastischen Tieres, der bei Dachrinnen als Ausguß (Wasserspeier) diente (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

Drachenkopf (3)   „Mondknoten, Punkt in der Mondbahn“

Source: Die Mondknoten waren auch bekannt als Drachenkopf (Caput draconis, aufsteigender Mondknoten), Drachenschwanz (Cauda draconis, absteigender Mondknoten) und besaßen eine besondere Bedeutung (https://de.wikipedia.org/wiki/Mondknoten, gesehen am 08.05.2021). - Drachenkopf und Drachenschwanz, die beiden Punkte der Mondbahn, in denen diese die Ebene der Ekliptik durchschneidet, die Knoten der Mondbahn (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

Engelkopf   „Kopf eines Engels“

Source: Inzwischen wurde der "Schmetterling" für die steinerne Kuppel eingebaut, und der Dresdner Bildhauer Vincenz Wanitschke hat die kreuzförmige Wolkenformation mit Engelköpfen der Gloriole vollendet (Berliner Zeitung, 28.12.2001). - Die Engelköpfe haben eine nichtig leere Mädchenanmut (Die Zeit, 19.01.1950).

Engelskopf   „Kopf eines Engels“

Source: Im Literaturhauscafé luncht es sich unter hohen Stuckdecken mit Engelsköpfen und Kronleuchtern (Die Zeit, 02.11.2015). - Es stand da unter freiem Himmel auch immer was zum Trocknen: ein grün gestrichener Tisch, buntbemalte Bauernstühle, eine lackierte Kommode, blaue Kästen mit roten Herzen, ein schmiedeisernes Grabkreuz mit vergoldeten Rosetten und vielfarbigen Schnörkeln, eine Kinderwiege mit Engelsköpfen (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Frauenkopf   „Kopf einer Frau“

Source: Einer der Frauenköpfe gehört Frau Huang, es ist ein außerordentlich schöner Kopf (Die Zeit, 07.02.2013). - Und eine Frau ist da, ein Frauenkopf mit süß geschlossenen Augen - sie lauscht wohl auf Musik (Tucholsky, Brief an den Staatsanwalt, 1922).

Frauenzimmerkopf   „Kopf einer Frau“

Source: Ich sehe schon, du hast es dir nun mal in deinen Frauenzimmerkopf gesetzt, und es muß nun ausgeführt werden (Dill, Tagebuch einer Mutter, 1943).

Gorgonenkopf   „Kopf der Gorgo“

Source: Auf den Kupfermünzen erscheint eine Athene mit Helm auf der einen und ein Gorgonenkopf auf der anderen Seite (https://de.wikipedia.org/wiki/Polyxenos_(indo-griechischer_König), gesehen am 12.05.2021). - Er führt dann Beispiele an von Schalen mit einem Gorgonenkopf auf der Innenseite des Bodens (Heiberg, Exegetische Bemerkungen, 1911).

Greifenkopf   „Kopf eines Greifen“

Source: In der Frisur trug sie zwei große Goldnadeln, die eine mit einem Hirsch, die andere mit einem Greifenkopf (Die Zeit, 26.07.2001). - Hippogryph (grch., „Roßgreif“), von dem ital. Dichter Bojardo erfundener Name eines fabelhaften, den Alten unbekannten Tiers (geflügeltes Roß mit Greifenkopf), von Wieland im „Oberon“ auf den Pegasos übertragen (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Hippogryph).

Greisenkopf   „Kopf eines Greises“

Source: Am Ende sehe ich Greisenkopf neben Greisenkopf hinter den kleinen Fenstern des Transporters (Genazino, Bei Regen im Saal, 2014). - Und er riß sich sein nasses Hemd auf und preßte den Greisenkopf an seine Brust, der in die Tiefe lauschte, das Herz der Borgia schlagen zu hören (Klabund, Borgia, 1928).

Heiligenkopf   „Kopf eines Heiligen“

Source: So "entdeckte" der 25-Jährige denn weiter gotische Friese mit Tiermotiven und Heiligenköpfen, im Seitenschiff auch einen monumentalen "Salvator Mundi" (Die Zeit, 16.05.2002). - Glorie (lat. gloria), der lichte Schein, mit dem in Form einer Scheibe oder eines Ringes oder eines Kreuzes gewöhnlich Christus-, Engel- und Heiligenköpfe umgeben sind (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Glorie).

Januskopf (1)   „doppelgesichtiger Kopf des Janus“

Source: Auf einem dickeren Hals befinden sich zwei bärtige, in entgegengesetzte Richtung gewandte, Janusköpfe mit unterschiedlicher Physiognomie (https://de.wikipedia.org/wiki/Janus_(Mythologie), gesehen am 16.05.2021). - Das Holzbild der galid Goltegei mit einem Januskopf war das merkwürdigste der vorhandenen Stücke (Ergebnisse der Südsee-Expedition 1908-1910, 1917).

Januskopf (2)   „Angelegenheit mit zwei ganz unterschiedlichen Aspekten“

Source: Bei näherem Hinsehen indes erweist sie sich als Januskopf: Ihrem Nutzen für den Patienten steht ein schwer zu ermessendes Schadenspotenzial zur Seite (Die Zeit, 20.02.2014). - Der Januskopf, den es in staatsrechtlicher Beziehung trägt, hat zur Folge, daß es gegenwärtig nicht weniger als zehn verschiedne Theorien über die juristische Natur des Reichslands giebt (Die Grenzboten, 1901).

Johanneskopf   „Kopf Johannes‘ des Täufers“

Source: Nachdem Salome den Johanneskopf hereinträgt, ihn küsst, dann hochhält, damit das Blut schön wirkungsmächtig auf sie hinabfallen kann, der Schlagersänger Johannes hinten dabei zuschaut, ist die Sache aus (Berliner Zeitung, 29.09.2003). - Hier hängt auch, der - wohl zu Unrecht Leonardo da Vinci zugeschriebene - Johanneskopf, den wir oben abbilden (Die Zeit, 10.05.1951).

Jünglingskopf   „Kopf eines Jünglings“

Source: Bei der Plünderung der Leiche wird eine einen Jünglingskopf darstellende Elfenbeinskulptur gefunden (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Tempel_(Lovecraft), gesehen am 16.05.2021). - Das kurzgeschnittene Haar, von dem eine eigensinnige Locke in die gefurchte Stirn hing, umrahmte einen ernsten, energischen Jünglingskopf (Frapan, Arbeit, 1903).

Jupiterkopf   „Kopf des Jupiter“

Source: Das gilt etwa für die korinthischen Kapitelle oder den Jupiterkopf vom Stadttor in Capua (Die Zeit, 23.09.2010). - Um eine Identifikation dürfte es sich auch bei dem Jupiterkopf gehandelt haben, den die antike Gemme auf seinem goldenen Fingerring zeigte (Die Zeit, 25.09.1964).

Kaiserkopf   „Kopf eines Kaisers“

Source: Die Gründungsfrage hätte auch die bronzene Reiterstatue klären können - wäre sie intakt und trüge einen entsprechenden Kaiserkopf obendrauf (Die Zeit, 17.11.2005). - doch diese Münzen mit dem antiken Kaiserkopf lasten und verlangen Handlungen von ihm, die ihm fremd sind und widerstreben (Die Zeit, 18.11.1960).

Kinderkopf   „Kopf von Kindern“

Source: Dabei sind Kinderköpfe nicht grundsätzlich empfindlicher als Erwachsenenköpfe (Die Zeit, 12.08.2017). - Die Wintersonne schien hell über die blonden Kinderköpfe (Keyserling, Dumala, 1907).

Kindskopf (1)   „Kopf eines Kindes“

Source: von diesem Moment an darf ich nicht mehr umherschauen über das blauweiße Wasser, aus dem die anderen Kindsköpfe wie hautfarbene Bojen auftauchen (Erpenbeck, Wörterbuch, 2004). - Es sei wohl möglich, daß ein Mann einmal Glück habe und einen Klumpen von der Größe eines Kindskopfes finde (Ernst, Komödianten- und Spitzbubengeschichten, 1920).

Knabenkopf   „Kopf eines Knaben“

Source: noch bevor die Schere die eigentliche Arbeit auf seinem Kopf aufnimmt, ist der Namenlose im Kellerverlies des Argentinischen Automobilclubs angekommen, wo einst sein Knabenkopf raspelkurz geschoren wurde (Die Zeit, 31.05.2012). - Muck hat gar kein teuflisch gescheites Gesicht, dieser keinen trotzigen Knabenkopf und jener keine bedächtige Verträumtheit (Tucholsky, Bayreuth, 1913).

Königskopf   „Kopf eines Königs“

Source: Man baute sich Burgen und garnierte sie mit Königsköpfen, Nixen, flügelspannenden Fledermäusen und Granatäpfeln (Die Zeit, 04.03.2010). - Namen der fränkischen Könige (zuerst Theodebertus Victor) kommen selten vor, sehr oft aber die der Münzstätten (etwa 800) um den Königskopf und auf der geschmückten Rückseite die der Münzmeister (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Merowingermünzen).

Künstlerkopf   „Kopf eines Künstlers“

Source: Darunter trabt, die Zeichenmappe unterm Arm und den steilen Hut auf dem Künstlerkopf, der junge Kuno Klecksel (Die Zeit, 27.12.2007). - Er hat einen graugelockten Künstlerkopf und trägt eine Art Vatermörderkragen, der ihm etwas Altmodisch-Gemütliches verleiht (Wildgans, Armut, 1914).

Mädchenkopf   „Kopf eines Mädchens“

Source: Der Mädchenkopf blickt nun sehr ernst aus dem Bild, die Schatten sind bleicher Haut gewichen ( Die Zeit, 02.02.2012). - Ein paar Mädchenköpfe stecken sich neugierig einen Augenblick zur Thür herein (C. Hauptmann, Ephraims Breite, 1900).

Madonnenkopf   „Kopf der Madonna“

Source: Und über die Betten neigte sich gütig ein Madonnenkopf, aus rotem Ton geformt (Die Zeit, 15.02.1991). - Sie schüttelte den schönen Madonnenkopf (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Männerkopf   „Kopf von Männern“

Source: Von ihm sind in der Ausstellung der Bremer Kunsthalle vier Aquarelle zu sehen, alle zeigen sie dunkelhäutige Männerköpfe (Die Zeit, 05.09.2017). - Hier sah er beim Schein der Pechflammen drei Männerköpfe zur Strafe des Friedensbruches auf der Mauer stecken (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

Manneskopf   „Kopf eines Mannes“

Source: Innerhalb eines mit acht blauen Kugeln belegten silbernen Schildrandes in Blau ein rechtsgekehrter, bärtiger, abgehauener silberner Manneskopf (https://de.wikipedia.org/wiki/Kügelgen_(Adelsgeschlecht), gesehen am 18.05.2021). - Die Schnittfläche der Fibrome ist weißlich, ihre Größe sehr verschieden, kann den Umfang eines Manneskopfes übertreffen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Fibrom).

Medusakopf   „Kopf der Medusa“

Source: Es fehlt auch ein schützendes Emblem auf dem Panzer, wie ein Gorgoneion (Medusakopf) (https://de.wikipedia.org/wiki/Panzerstatue_des_Hadrian_(Tel_Shalem), gesehen am 18.05.2021). - Übereckgestellte Ammonsköpfe tragen eine Fruchtgirlande, dazwischen oben die Inschrifttafel, darunter ein geflügelter Medusakopf mit geknüpften Schlangen, die fast hinter der Girlande verschwinden (Blanckenhagen, Flavische Architektur und ihre Dekoration, 1940).

Medusenkopf   „Kopf der Medusa“

Source: Der Linothorax ist mit einem Medusenkopf auf der Brust bemalt (https://de.wikipedia.org/wiki/Leinenpanzer, gesehen am 18.05.2021). - Der Fries ist mit prächtigen Ranken und Medusenköpfen von 1,10 Mtr. Höhe geschmückt (Vossische Zeitung, 02.03.1909).

Menschenkopf   „Kopf eines Menschen“

Source: Ein ägyptischer Sphinx (Plural: Sphinxe oder Sphingen) ist die Statue eines Löwen zumeist mit einem Menschenkopf (https://de.wikipedia.org/wiki/Sphinx_(ägyptisch), gesehen am 21.05.2021). - Als der Vorhang aufgeht, erblickt man eines der mächtigen Tore der Hauptstadt. Über demselben prangt eine Reihe aufgepfählter Menschenköpfe (Busoni, Turandot, 1917).

Minervakopf   „Kopf der Minerva“

Source: Die Vorderseite (das Avers) zeigt in der Regel einen Minervakopf mit korinthischem Helm, die Rückseite (der Revers) eine Prora und den Schriftzug „ROMA“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Triens, gesehen am 18.05.2021). - Es handelt sich um zwei Gegenstücke von der rechten und linken Seite des Panzers, Mars- und Minervakopf (Saalburg-Jahrbuch, 1960).

Minervenkopf   „Kopf der Minerva“

Source: Dasselbe gilt auch für einen behelmten Minervenkopf, der 1959 auf dem Gelände des Öhringer Rendelkastells zutage gefördert wurde (Fundberichte aus Schwaben, 1967).

Mohrenkopf (1)   „Kopf eines Mohren“

Source: Aus dem Familiensilber behielt er lediglich einen mehrstöckigen Feinkosttempel samt Luxusrestaurant im Herzen Wiens und das Firmenemblem: einen Mohrenkopf mit rotem Fez, die vielleicht bekannteste Marke des Landes (Die Zeit, 03.04.2009). - Inzwischen ist der dicke, kleine Tuleweit, der Allerweltsfreiwerber, schon zweimal im Hause gewesen, hat das Glockenspiel gezeigt an seiner Uhr und den Mohrenkopf auf seinem Spazierstock die Zunge ausstrecken lassen und was er sonst noch für Kunststücke weiß (Sudermann, Litauische Geschichten, 1917).

Mohrenkopf (4)   „kopfförmiges, mit dunkler Schokolade überzogenes Gebäck“

Source: Die einen wollen gleichgeschlechtlich heiraten, die anderen, dass man Schaumkuss statt Mohrenkopf sagt (Die Zeit, 04.01.2018). - So sitzen sie ruhig nebeneinander und denken rückwärts und vorwärts, essen Bienenstich und einen Mohrenkopf mit Schlagsahne (Döblin, Berlin Alexanderplatz, 1929).

Mönchskopf (1)   „Kopf eines Mönchs“

Source: Ein altes Münchner Siegel zeigt einen Mönchskopf mit Gugel (https://de.wikipedia.org/wiki/Gugel_(Kleidung), gesehen am 07.10.2016). - Ihr alter Arzt, zu dem sie mich brachte, schüttelte den Kopf über mich, einen dicken, kahlen Mönchskopf, der auf einem dünnbeinigen Zwergenkörper saß (Braun, Memoiren einer Sozialistin: Lehrjahre, 1909).

Moseskopf   „Kopf des Moses“

Source: Über dem Nordfenster: das gleiche Wappen ohne Schildhalter, aber mit Moseskopf (https://de.wikipedia.org/wiki/Hylton_Castle, gesehen am 19.05.2021). - Selbst Moses war ohne Bart, wie dieser Moseskopf aus der Domitilla-Katakombe in Rom zeigt (Berna, Auferstanden in Fleisch und Bein, 1963).

Mumienkopf   „Kopf einer Mumie“

Source: Die Schädelsammlung umfasst: 1068 Schädel aus 5 Kontinenten, 135 Mumienköpfe, 60 vorgeschichtliche Schädelabgüsse aus der Sammlung Schmidt und 170 Schädel und Gipsabgüsse der Carus-Sammlung (https://de.wikipedia.org/wiki/Emil_Ludwig_Schmidt, gesehen am 19.05.2021). - Die Prinzessin trägt eine gewaltige Perücke, wie man sie auch auf Mumienköpfen gefunden hat (Die Grenzboten, 1906).

Negerkopf (1)   „Kopf eines Negers“

Source: Nicht selten werden ethnologische Besonderheiten gezeigt, weit verbreitet waren beispielsweise Darstellungen von Negerköpfen (https://de.wikipedia.org/wiki/Kopfgefäß, gesehen am 19.05.2021). - Als Beispiel eines rechtsgültigen Gebrauchsmusterschutzes sei hier ein Reklame- bzw. Zugabeartikel erwähnt, welcher ungefähr in der Größe eines Fünfmarkstückes unter Glas das Reliefbild eines Negerkopfes zeigt (Mitteilungen des Vereins Deutscher Reklamefachleute, 1915).

Negerkopf (3)   „schwarzer Klumpen von Kautschukresten“

Source: Freiwillig geronnene Milch und andre Reste werden zu Klumpen zusammengepreßt, die sich an der Luft schwärzen (Sernamby, Scrappy, Coarse, Negerköpfe) (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kautschuk).

Negerkopf (4)   „Kibitzei mit Kaviar“

Source: Sogar die Negerköpfe, Kibitzeier mit Kaviar, fehlten nicht (Bergg, Ein Proletarierleben, 1913).

Negerkopf (5)   „kopfförmiges, mit dunkler Schokolade überzogenes Gebäck“

Source: Im 19. Jahrhundert entstanden in Konditoreien in Frankreich „Tête de nègre“, auf Deutsch „Negerkopf“, hergestellt aus einer baiserartigen Masse und einem Schokoladenguss (https://de.wikipedia.org/wiki/Schokokuss, gesehen am 19.05.2021).

Pagenkopf   „eine Kurhaarfrisur“

Source: Wenn doch, scheint ihr Gesicht unter ihren Markenzeichen - Pagenkopf und Sonnenbrille - ungerührt (Die Zeit, 02.11.2014). - Was dem braunen Pagenkopf schmeichelt, entstellt die Rothaarige (Reznicek, Auferstehung der Dame, 1928).

Römerkopf   „Kopf eines Römers“

Source: In Wirklichkeit war der Mann mit dem grauen Römerkopf im Belgrader Drama Cäsar und Gladiator in einem (Die Zeit, 05.04.2001). - Sein Gesicht macht den Eindruck des Glattrasierten und hat etwas von der Strenge eines Römerkopfes (Wildgans, In Ewigkeit Amen, 1913).

Schwedenkopf   „eine Kurzhaarfrisur“

Source: Rosl, ich lasse mir einen Schwedenkopf schneiden (Singer, Heilwirkung der Musik, 1927).

Teufelskopf (1)   „Kopf eines Teufels“

Source: Bei diesem Gruß ragen kleiner und Zeigefinger aus der Faust heraus, was an einen gehörnten Teufelskopf erinnern soll (Die Zeit, 17.05.2010). - Kehrmünzen, Schaumünzen, die verschiedene Figuren zeigen, je nachdem man sie wendet, z. B. einen Papst, umgekehrt einen Teufelskopf, von 1549 (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kehrmünzen).

Tituskopf   „Frisur mit kurzen Löckchen“

Source: Der Tituskopf (französisch Cheveux à la Titus) war in der Zeit von 1795 bis 1835 eine beliebte Herrenfrisur, bei der die Haare vom Wirbel weg nach allen Seiten gekämmt, gleich lang geschnitten und kurz gelockt sind (https://de.wikipedia.org/wiki/Tituskopf, gesehen am 22.05.2021). - Tituskopf (Frisur à la Titus), die in Frankreich zur Zeit der Revolution aufgekommene Mode, die Haare kurz und in Löckchen zu tragen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Totenkopf   „Kopf eines Toten, Totenschädel“

Source: Aus jüngerer Vergangenheit stammt die größte Schädelsammlung Europas, über sechshundert Totenköpfe sind in Hallstatt in Österreich ordentlich aufgereiht (Die Zeit, 20.04.2017). - Als die Uhr zwölf schlug, läutete er mit einer kleinen silbernen Glocke, die vor ihm auf der Samtdecke neben einer Bibel, einem Totenkopf, einer in Metall nachgeahmten Schlange und einem kleinen silbernen Hammer lag (Klabund, Bracke, 1918).

Türkenkopf (1)   „Kopf eines Türken“

Source: Schiere Beutelust und der Wunsch, als Zeugnis der eigenen Tapferkeit Trophäen mit nach Hause zu bringen - so wie man zur Leipziger Neujahrsmesse 1684 ganze Fässer voll abgeschlagener Türkenköpfe zum Verkauf anlieferte? (Die Zeit, 04.09.2003). - Karussell (Karossel, franz. Carrousel, ital. Carosello), im Mittelalter Name der ritterlichen Wettstreite im Ringelreiten, Ringstechen, Stechen nach einem Türkenkopf, Rolandfigur oder sonst einem Ziel (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Karussell).

Weiberkopf   „Kopf einer Frau“

Source: Aber in meinem Weiberkopf geht immer noch etwas! (Achternbusch, Der Weltmeister, 2004). - Er schloß die Augen, aus dem Geäst floß das Dunkel wie ein geschmeidiger Leib und legte sich ihm an die Haut; es trug einen Weiberkopf, listig und zart, und ließ zwischen kühlen, grausamen Lippen die gespaltene Zunge spielen (Langgässer, Das unauslöschliche Siegel, 1946).

substantivisches Possessivkompositum mit Personbezeichnung als Vorderglied
Drachenkopf (4)   „Scorpaena scrofa, ein Bodenfisch“

Source: Der Große Rote Drachenkopf (Scorpaena scrofa), auch Meersau genannt, ist ein träger Bodenfisch des Mittelmeeres und des nordöstlichen Atlantik (https://de.wikipedia.org/wiki/Großer_Roter_Drachenkopf, gesehen am 08.05.2021). - Drachenköpfe (Scorpaenidae Gthr.), Fischfamilie der Stachelflosser, sind absonderliche, z. T. sehr häßliche Fische mit seitlich zusammengedrücktem Kopf und Leib, stacheliger Rückenflosse und nicht verlängerter Afterflosse (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

Drachenkopf (5)   „Dracocephalum, eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler“

Source: Die Drachenköpfe (Dracocephalum) sind eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) (https://de.wikipedia.org/wiki/Drachenköpfe_(Pflanzen), gesehen am 08.05.2021). - Dracocephalum L. (Drachenkopf), Gattung der Labiaten, umfaßt ausdauernde Kräuter mit ganzrandigen, gezahnten, gefingerten oder gefiederten Blättern und blauen oder rötlichen, seltener weißen Blüten in achselständigen Scheinwirteln oder terminalen Blütenständen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Dracocephalum).

Kindskopf (2)   „kindische, unreife Person“

Source: Heiko Düring ist ein ewiger Kindskopf von 47 Jahren (Die Zeit, 23.08.2017). - Frauen bleiben doch stets kurzsichtige Kindsköpfe, selbst die gescheitesten (Duncker, Großstadt, 1900).

Mönchskopf (2)   „Löwenzahn, Taraxacum“

Source: Verwirrung stiftet der "Gart", der die "ryngelblomen" naturgetreu wiedergibt, sie aber als "caput monachi" (Mönchskopf) bezeichnet, ein Name, der dem Löwenzahn (Taraxacum officinale) zusteht (Riethe, Hildegard von Bingen, Das Buch von den Pflanzen, 2007). - Sehr einleuchtend sind auch die Bezeichnungen für den „Löwenzahn" (Leontodon taraxacum): d. Mönchskopf, Mönchsplatte, Pfaffenblume, Pfaffenstiel, Pfaffenröhrl, Pfaffenmilch (Hengstler, Geistlicher, Mönch und Nonne im Spiegel der volkstümlichen romanischen Namengebung, 1934).

Mönchskopf (3)   „Infundibulicybe geotropa, ein Speisepilz“

Source: Der Mönchskopf (Infundibulicybe geotropa, Syn.: Clitocybe geotropa) ist eine essbare Pilzart aus der Familie der Ritterlingsverwandten (https://de.wikipedia.org/wiki/Mönchskopf, gesehen am 07.10.2016). - Verwechselt wurde er schon mit dem Schafchampignon, dem Mehlpilz oder Pflaumenrässling, dem Mönchskopf oder Riesentrichterling (Zeitschrift für Pilzkunde 6, 1927).

Narrenkopf   „Narr“

Source: Zaubermeister-Sprengen legte Christopher Nolan, der alte Narrenkopf, nach einer Mission der Gutgläubigkeit in die weiten Fänge der DVD-Marketing-Invasion zurück (Niemand glaubt an Harvey. CEREALITY, 2007-05-20). - Ich hör nit drauf, wenn ein paar Narrenköpf von der Schweizer Freiheit tuscheln (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

Pomuchelskopf   „dumme Person“

Source: Na, Mutter Peters, nun erzählen Sie mal dem Herrn Professor was von Pomuchelskopf! (Jahrbuch des Vereins für Niederdeutsche Sprachforschung, 1910).

Türkenkopf (2)   „Melocactus, Kakteengewächs mit rundem Pflanzenkörper“

Source: Türkenkopf, soviel wie Melocactus communis (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Aalkopf   „Kopf eines Aals“

Source: Der Aalkopf war um einen halben Meter verschleppt (Die Zeit, 26.01.1990). - Sehen Sie sich doch bloß die Spitzen an. Aalköpfe und Karpfenschnauzen mögen es sein, aber keine Zigarrenspitzen (Bergg, Ein Proletarierleben, 1913).

Aaskopf   „Tierschädel als Bauornament“

Source: Im 19. Jahrhundert benutzte man Aaskopf als Oberbegriff für Bukranien und Aigikranien (https://de.wikipedia.org/wiki/Bukranion, gesehen am 06.05.2021). - Aaskopf, der nackte Schädel der Opfertiere, zuweilen verziert (s. die Figur), in der römischen Kunst und in der Renaissance als Ornament zur Ausfüllung der Metopen an Altären und Sarkophagen verwendet (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1904, s.v.).

Adlerkopf   „Kopf eines Adlers“

Source: Vom heutigen Straßenniveau aus schaut der Besucher zehn Meter in die Tiefe, auf Gebäudesockel und Tempelstufen, die von gemeißelten Schlangen- und Adlerköpfen flankiert werden (Die Zeit, 22.05.2003). - Greif, im Altertum fabelhaftes Tier mit Löwenleib, Flügeln und Adlerkopf, Wächter des Goldes (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Greif).

Affenkopf (1)   „Kopf eines Affen“

Source: Schließlich versetzte der Arzt auch einen Affenkopf von einem Körper auf den anderen (Die Zeit, 05.04.2001). - Dem 16. Jahrh. gehört auch der Affenhelm an, der durch das stark hervortretende Visier Ähnlichkeit mit einem Affenkopf besaß (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Helm [1]).

Bärenkopf   „Kopf eines Bären“

Source: Ein Eisbärfell hatte Reins auf der Bühne ausgebreitet, und während er ausgiebig den Mutterwitz der Angelsachsen pries, hinkte er demonstrativ um den Bärenkopf herum (Der Tagesspiegel, 18.05.2003). - Am Kap Buller ragt ein Felsen aus dem Meere empor, der, aus der Ferne gesehen, sich wie ein Bärenkopf ausnimmt (Aus der deutschen Südsee, 1909).

Bockskopf   „Kopf eines Ziegenbocks“

Source: Das nach 1930 angenommene Ortswappen zeigt einen nach rechts gerichteten, schwarzen Bockskopf in goldenem Schild (https://de.wikipedia.org/wiki/Beuren_(bei_Nürtingen), gesehen am 07.05.2021). - „Sie denken vielleicht an irgendeinen verfeinerten Teufel, eine Halluzination, ein poetisches Gehirnprodukt“, fuhr Amadeus in seiner atemlosen und sonderbar feindseligen Weise fort. „Nein, nein, es war ein richtiger, altmodischer Teufel mit Bockskopf und Klauenfüßen.“ (Wassermann, Christian Wahnschaffe, 1919).

Büffelkopf   „Kopf eines Büffels“

Source: An den grün getünchten Wänden hängen neben einem Büffelkopf Fotografien des Schriftstellers, der einige Hundert Meter entfernt sein Camp hatte und hier auf Großwildjagd ging (Die Zeit, 12.02.2009). - Die drei Büffelköpfe mit den Hörnern ließ er in der Astgabel eines hohen Baumes mit Stricken festbinden (Hambruch, Malaiische Märchen aus Madagaskar und Insulinde, 1922).

Eberkopf   „Kopf eines Ebers“

Source: Man kann sich seinen Teil über jemanden denken, der sich ausgestopfte Eberköpfe ins Wohnzimmer hängt, halb verrostete Heizlüfter oder aufblasbare Basketballkörbe (Berliner Zeitung, 17.08.2002). - Im Jagdzimmer zwischen Reh- und Eberköpfen, zwischen Gobelins, und Stickereien, steht eine Staffelei mit einem Bild Pieter de Hooghs (Die Zeit, 18.08.1955).

Elefantenkopf   „Kopf eines Elefanten“

Source: Neben einem kleinen schmutzigen Schrein, in den der Elefantenkopf des Hindu-Glücksgottes Ganesch gemeißelt ist, führt eine dunkle Gasse und dann eine steile Treppe zum Wohnsitz der Familie Shakya (Berliner Zeitung, 23.06.2001). - Sein in Indien unendlich verbreitetes Bild zeigt ihn mit einem Elefantenkopf, oft auf einer Ratte reitend (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Ganeça).

Eselkopf (1)   „Kopf eines Esels“

Source: Der historische Eselsweg, der vom Forsthaus Benjental aus nach Deidesheim führt und mit einem stilisierten Eselkopf markiert ist, erinnert heute noch daran (https://de.wikipedia.org/wiki/Benjental, gesehen am 10.05.2021). - Er ist wieder ein Steckeneselreiter, dessen Reittier einen hölzernen Eselkopf und hinten ein das Eselhinterteil darstellendes Sieb trägt (Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, 1949).

Eselskopf (2)   „Kopf eines Esels“

Source: Es zeigte ein ungeheuerliches Fabeltier mit Eselskopf, schuppigen Gliedmaßen, nacktem Frauenrumpf, dazu Ochsenhuf und Adlerklaue, schließlich einem Schweif mit Drachenkopf (Die Zeit, 02.11.2017). - Ludwig freute sich über den grauen Eselskopf mit langen Ohren, die man an einem Band bewegen konnte (Kreuder, Die Gesellschaft vom Dachboden, 1946).

Falkenkopf   „Kopf eines Falken“

Source: Allmählich lernen wir, die Zeichen zu lesen, suchen nach wiederkehrenden Hieroglyphen, freuen uns über „alte Bekannte“ wie Horus, den Gott mit dem Falkenkopf (Die Zeit, 03.01.2013). - In Ägypten war er ein heiliger Vogel, ein von einem Quadrat umschlossener Falke war das Symbol der Hathor; auf ägyptischen Reliefs und Gemmen findet sich Osiris mit einem Falkenkopf (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Falken).

Fischkopf   „Kopf eines Fischs“

Source: Alle möglichen Nahrungsmittel werden in Malaysia als Curry zubereitet, so zum Beispiel Lamm, Huhn, Shrimps und Garnelen, Tintenfisch, Fischkopf, Auberginen, Eier und verschiedene Gemüsesorten (https://de.wikipedia.org/wiki/Curry_(Gericht), gesehen am 28.8.2013). - Oannes, nach dem Bericht des Berossos der Name eines fabelhaften Wesens mit dem Leib eines Fisches und einem unter dem Fischkopf hervorgewachsenen andern Kopfe, mit Füßen gleich einem Menschen und mit menschlicher Stimme (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Oannes).

Fuchskopf (1)   „Kopf eines Fuchses“

Source: Tierschützer, die mit Plakaten blutüberströmter Fuchsköpfe vor dem Parlament aufgezogen waren, brachen in Jubel aus (Der Tagesspiegel, 18.01.2001). - Das Führerauto trägt als Wappenschild einen Fuchskopf (Kriegsbuch für die Jugend und das Volk, 1916).

Gänsekopf   „Kopf von Gänsen“

Source: Ursprünglich zählten auch Gänseköpfe und von Haut und Krallen befreite Gänsefüße dazu (https://de.wikipedia.org/wiki/Geflügelklein, gesehen am 11.05.2021). - Von hier aus beschließt dort den Blick eine Hügelkante, die wie ein Gänsekopf aussieht, den Schnabel in die Bucht vorgeschoben u. einen Felsblock auf der Schnabelspitze (Klemperer, Tagebücher, 1926).

Geierkopf   „Kopf eines Geiers“

Source: An der Stirnseite des Pschent befindet sich eine Uräusschlange als Symbol der unterägyptischen Gottheit Wadjet neben einem Geierkopf als Darstellungsform für die oberägyptische Göttin Nechbet (https://de.wikipedia.org/wiki/Pschent, gesehen am 11.05.2021). - Mut, namentlich in Theben verehrte ägypt. Göttin, als Geier oder mit Geierkopf dargestellt (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Mut).

Habichtskopf   „Kopf eines Habichts“

Source: Blasonierung: In Grün unter einem von zwei goldenen Getreideähren begleiteten silbernen Habichtskopf ein silberner Stein (https://de.wikipedia.org/wiki/Feldhorst, gesehen am 13.05.2021). - Auch der heilige Georg, der Drachentöter, wird im christlichen Ägypten mit einem Habichtskopf, ganz wie der altägyptische Horus, abgebildet (Poulsen, Das Christusbild in der ersten Christenzeit, 1915).

Hahnenkopf   „Kopf eines Hahns“

Source: Wappen: In Gold ein schwarzer Hahnenkopf mit rotem Schnabel, Kamm und Kehllappen (Heinrich, Erfurter Wappenbuch, 2014). - Hippalektryon („Pferdhahn“), Fabeltier der Griechen, mit Hahnenkopf und Pferdeleib (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hippalektryon).

Hammelkopf   „Kopf eines Hammels“

Source: Auch bauen sie Schulen, wobei nach deutscher Tradition eine Hülse mit der Tageszeitung zementiert wird, nach albanischem Herkommen ein Hammelkopf (Die Zeit, 15.06.2007). - Mulla Nasreddin wurde einmal, als er noch ein Knabe war, von seinem Vater zum Kellapas geschickt mit dem Auftrag, einen Hammelkopf zu holen (Dirr, Kaukasische Märchen, 1922).

Hammelskopf   „Kopf eines Hammels“

Source: Einer der Bastards, welcher die Transporte für uns von Windhuk brachte, hatte uns eine neue Art, Hammelsköpfe zuzubereiten, gelehrt (Klaußmann, Mit Büchse, Spaten und Ochsenstrick in Südwest-Afrika, 1903).

Hasenkopf (1)   „Kopf eines Hasen“

Source: Herr Masur hat sich beim Sonntagsessen mit seinen Geschwistern oft darum gestritten, wer das Hirn aus dem Hasenkopf bekommt (Die Zeit, 10.05.2007). - Eine Schlägerei fand statt zwischen Flametti und Herrn Köppke in der „Rabenschmiede“, einige Tage später, daß zwei Tische und drei Stühle in Trümmer gingen, sowie zwei präparierte Hasenköpfe mit Glasaugen, die der Beizer der „Rabenschmiede“ aus seinem Privatbesitz zur Ausschmückung des Lokals herangezogen hatte (Ball, Flametti, 1918).

Hechtkopf (1)   „Kopf eines Hechts“

Source: Die Hechtleber wird gebraten, zerkleinert und unter den Kartoffelkloßteig gehoben und in Salzwasser samt den Hechtköpfen gekocht (Der Tagesspiegel, 30.05.2004). - Ferner ist der Schweizer Sitte zu gedenken, Hechtköpfe mit aufgesperrtem Rachen an den Häusern anzunageln, zumal am Brienzer und Thuner See (Hentig, Die Strafe, 1954).

Hechtkopf (2)   „Kopfform mit nach innen gewölbter Stirnpartie“

Source: Das Gegenteil zum Ramskopf ist der Hechtkopf mit nach innen gewölbter Stirnpartie (https://de.wikipedia.org/wiki/Ramskopf, gesehen am 8.8.2015). - Hechtkopf, bei Pferden, bes. bei edlern, eine durch Einbiegung der Nase [Abb. 780] charakterisierte Bildung des Kopfes (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Hechtskopf   „Kopf eines Hechts“

Source: Catherine war allein mit dem Bratenstück; wie ein Fluch lag es vor ihr und ließ goldenes Fett in das Brot sickern. Allein der Hechtskopf starrte sie an (Müller, Die Brillenmacherin, 2010). - Der hechtskopf wird so getrocknet, dass das maul sehr offen bleibt, weshalb man beim trocknen ein grosses erlenstöckchen oder eine dreiarmige dürre erlenrute hinein steckt (Arne, Der Mann aus dem Paradiese in der Literatur und im Volksmunde, 1915).

Heringkopf   „Kopf eines Herings“

Source: Luziferischer Heringkopf? Bengalisches Feuer? Ich schnitt die Gegenüberstellung sorgfältig aus. Das war eine der Stationen auf dem schwerfälligen Wege, sich vom Dogma des Sozialistischen Realismus zu lösen (Giordano, Die Partei hat immer recht, 1990). - Es gehen die „Heilpraktiker" um, die hier als „Ungarn" gelten, und heilen die Kranken, welche gestern zu viel gegessen haben (GK 5, 212): ein Heringkopf wird am Garn gebunden und in die Stube eingeführt (Archives suisses des traditions populaires 45, 1948).

Heringskopf   „Kopf eines Herings“

Source: Dagegen ist mein eigener Schädel ein schuppenglatter Heringskopf (Cordes, Heiligabend, 2015). - ein photographiertes Stilleben aus Zeitungspapier und Heringsköpfen als Umrandung eines gezeichneten Gruppenbildes mit Köchen (Die Zeit, 12.10.1973).

Hirschkopf   „Kopf eines Hirschs“

Source: Noch nie hat man, drinnen in der Gaststube stehend, den gläsernen Blick von den Wänden starrender Hirschköpfe so beruhigend gefunden (Die Zeit, 29.05.2013). - Bekannt war bisher nur ein Denar mit Hirschkopf und dreitürmigem Gebäude (Vossische Zeitung, 03.03.1909).

Hühnerkopf (1)   „Kopf von Hühnern“

Source: Auf den Auslagen der Stände findet man lebende Goldfrösche unter einem weitmaschigen Netz, Schildkröten, tausendjährige Eier, Kuhmägen, Bottiche voll zappelnder Aale und Welse, frittierte Hühnerköpfe (Die Zeit, 01.08.2013). - Bald war der Stuhl, auf den sie sich setzte, mit Leim oder Farbe beschmiert, bald fand sie in ihren Taschen eine tote Maus oder einen alten Hühnerkopf (Ewers, Alraune, 1911).

Hundkopf   „Kopf eines Hundes“

Source: Frau und Hund, 1964. Holz, Gips, synthetisches Polymer, präparierter Hundkopf und verschiedene Objekte, 208 x 183 x 41 cm (Manca, 1000 Meisterwerke der Bildhauerei, 2014). - Kopf eines Wassertieres, einem Hundkopf nachgebildet (Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst 25, 1906).

Hundekopf   „Kopf eines Hundes“

Source: Marco Polos Berichte funktionieren zu seiner Zeit deshalb so gut, weil sie einer bestimmten Erwartung entsprechen und sich in ein kollektives Imaginäres einschreiben, wo sich niemand wundert, bei seiner Lektüre auf Menschen mit Hundeköpfen zu stoßen (Die Zeit, 28.02.2013). - Die Indianer von Janja und Huanca verehrten vor ihrer Bekehrung zum Sonnendienst die Hunde, ihre Priester bliesen auf kunstvoll skelettierten Hundeköpfen, und Hundemumien fanden sich in den peruanischen Grabmälern der ältesten Zeit (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hund [2]).

Hundskopf   „Kopf eines Hundes“

Source: Immer wieder Gewalt- und Verletzungsbilder, die aus Lohers Kindheit als Försters- und Jägerstochter in Traunstein kommen könnten: geschlachtete Hasen, ein ausgekochter Hundskopf, Schusswaffen, Äxte, verbrannte Haut (Berliner Zeitung, 23.06.2005). - Als Attribut fand sich ein Hundskopf in einem Massengrab, aus dem drei Schädel entnommen werden konnten (Krämer, Hawaii, Ostmikronesien und Samoa, 1906).

Kalbskopf   „Kopf eines Kalbs“

Source: Auf seiner Karte stehen Kalbsbrätpastetli, Kutteln, Kalbskopf, Siedfleisch, Caramelköpfli, Meringue, doppelrahmiges Eis (Die Zeit, 16.12.2010). - Hanni! Gschwind an Statzionsmoasta sein Kalbskopf auslösen! (Christ, Die Rumplhanni, 1917).

Kamelkopf   „Kopf eines Kamels“

Source: Vor dem Laden eines Metzgers baumelt ein abgeschnittener Kamelkopf im Morgenwind (Die Zeit, 25.11.1999). - Dagegen besticht eine Reihe kleiner Tierköpfe, vornehmlich von Schafen, sowie ein Kamelkopf durch fast kompromißlose Naturalistik (Anthropos 55, 1960).

Karpfenkopf (1)   „Kopf eines Karpfens“

Source: Hinter der Granitbütte befindet sich eine Steinquadersäule, an deren zur Brunnen gewandten Seite zwei Karpfenköpfe das Wasser in das Brunnenbecken speien (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Brunnen,_Denkmäler_und_Skulpturen_in_Görlitz, gesehen am 22.7.2012). - Den gespaltenen Karpfenkopf hineinlegen, die anderen Stücke daraufschichten, aufkochen und 30 Minuten auf kleiner Flamme ziehen lassen (Wir kochen gut, 1963).

Katzenkopf (1)   „Kopf einer Katze“

Source: Dutzende von Bildern zeigen abgeschlagene Katzenköpfe (Der Tagesspiegel, 08.05.2004). - Den schweren linken Fuß hebt er mit unsäglicher Qual über das Tier, dessen Rücken in Windungen unaufhörlich auf und nieder geht, da trifft ihn der Blick des verdrehten Katzenkopfes von unten (Hofmannsthal, Andreas oder die Vereinigten, 1932).

Katzenkopf (2)   „Ohrfeige“

Source: In aller Ruhe und Freundlichkeit verteilt er gezielt Ordnungsrufe und Katzenköpfe (Der Tagesspiegel, 26.01.2002). - „Nein! Papa! Noch nicht! Erklär mir doch erst, wie die Löcher im Käse ...“ Bumm. Katzenkopf. Ungeheuerliches Gebrüll (Tucholsky, Wo kommen die Löcher im Käse her -?, 1928).
Das Benennungsmotiv für die Übertragung ist unklar.

Krokodilkopf   „Kopf eines Krokodils“

Source: Harry Potters Lieblingsladen wäre bestimmt ein kleines Eckgeschäft, wo es Tees, Kräuter und die verschiedensten Duftstoffe, aber auch getrocknete Schlangenhäute, Tierfelle und ausgestopfte Krokodilköpfe in einem irgendwie geordneten Durcheinander zu erwerben gibt (Der Tagesspiegel, 08.12.2000). - Eben, als das Nashorn sich wieder nach dem Wasser wandte, erschienen einige Krokodilköpfe (Aus dem Lande der Suaheli, 1900).

Krokodilskopf   „Kopf eines Krokodils“

Source: Krokodilsköpfe sitzen auf ihren Schultern, Fledermäuse haben sich in den Armen festgebissen, und ihre Körper sind von Speeren durchbohrt (Der Tagesspiegel, 31.08.2001). - Sobek (griech. Suchos), ägypt. Wassergott, dem das Krokodil geweiht war und der deshalb mit einem Krokodilskopf dargestellt wurde (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Sobek).

Kuhkopf   „Kopf einer Kuh“

Source: Besonders lustig ist, dass die Männer Affen- und Kuhköpfe haben (Die Zeit, 25.06.2015). - Sie wurde auch als Himmelsgöttin aufgefaßt und in Gestalt einer Kuh, oder auch als Frau mit einem Kuhkopf oder gänzlich als Weib, das auf dem Kopfe nur Kuhhörner und die Sonne trägt, dargestellt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hathor).

Lachskopf   „Kopf eines Lachses“

Source: Vor uns zittert nun ein glubschäugiger Lachskopf auf dem Resopaltisch (Overath, Fließendes Land, 2012). - aber dann gewahre ich den Haken, an dem nur noch ein Lachskopf hängt (Allgemeine Fischerei-Zeitung 78-79, 1953).

Löwenkopf   „Kopf eines Löwen“

Source: Der Begriff leitet sich ab von der griechischen Chimäre, einem Fabelwesen mit Löwenkopf, Ziegenkörper und Schlangenschwanz (Die Zeit, 13.05.2015). - Zu den Wasserspeiern gehören die Löwenköpfe etc. in den Simarinnen der griechischen Tempelbauten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wasserspeier).

Natterkopf (1)   „Kopf einer Natter“

Source: Unmerklich scheint ein böser spitzer Natterkopf in einen endlosen Leib und entsprechenden solchen Schwanz überzugehen (Bölsche, Das Leben der Urwelt, 1931).

Natternkopf (1)   „Kopf einer Natter“

Source: Sie glaubte Natternköpfe zu sehen, Fischbäuche und rollende, glimmerdurchzogene Kiesel (Strutz, Staub unter Sternen, 1965).

Nilpferdkopf   „Kopf eines Nilpferds“

Source: Bauarbeiter hatten das Skelett eines Nilpferdkopfes ausgegraben (Berliner Zeitung, 02.02.1996). - Es ist ein besonders eindrucksvolles, großes Werk, in dem ein Nilpferdkopf in einer vermenschlichten Weise dargestellt ist (Himmelheber, Negerkunst und Negerkünstler, 1960).

Ochsenkopf   „Kopf eines Ochsen“

Source: Nach den Märkten auf dem Land, wo die Männer sich einen Ochsenkopf auf die Schultern wuchten und Muttchen mit Kopftüchern vertrocknete Blumen anbieten, legt die "Lomonosov" am oberen Lauf der Wolga an einer der reichsten und schönsten Städte Russlands an (Berliner Zeitung, 21.05.2005). - Die Dreißigtausend aßen und tranken an zwei unübersehbar langen Reihen von Tischen, an deren Enden als Trophäen ein Ochsenkopf ragte, dessen Fell die gebratenen Viertel des Tieres noch wie eine Draperie bedeckte (Klepper, Der Vater, 1937).

Otterkopf (1)   „Kopf eines Fischotters“

Source: Da hatte er urplötzlich den Otterkopf draußen in der Strömung entdeckt und geschossen (Der Kunstwart 24, 1911).

Pferdekopf   „Kopf eines Pferdes“

Source: Und dahinter guckt ein Pferdekopf aus den Gräsern (Die Zeit, 30.08.2012). - Der Ausdruck dieses Pferdekopfes mit dem weitentblößten riesigen Gebiß und den blutunterlaufenen, stierglotzenden Augen war gräßlich (Dohm, Christa Ruland, 1902).

Pudelkopf (1)   „Kopf eines Pudels“

Source: Wir lagen auf dem Rücken, hielten uns an den Händen und starrten in die Wolken. Wir entdeckten Wolkentiere und freuten uns wie kleine Kinder über Dinosaurier, Pudelköpfe, Schildkröten oder überdimensional große Mäuse (Sattler, Nie mehr perfekt, 2019). - Die dünnen Beine und der Wollkopf, dessen Haare bei dem richtigen Buschkanaker gewöhnlich in kurzen Strähnen über die Stirn fallen und dem Kopf bisweilen das Aussehen eines Pudelkopfes geben, die aufgestülpte Nase, deren Flügel mit Oppussumzähnen und anderen Zieraten durchbohrt sind, das dünne Ziegenbärtchen sind für europäische Begriffe nichts weniger als anmutig (Bilder aus den deutschen Kolonien, 1908).

Pudelkopf (2)   „Frisur wie die eines Pudels“

Source: Ulrike schüttelte ihren Pudelkopf (Dückers, Hausers Zimmer, 2011). - Eine Dame hatte einen Spiegel vor sich aufgebaut und fing ganz ungeniert an, sich ihren Pudelkopf zu kämmen, sich zu schminken und zu pudern (Schütte, Willst du erfahren was sich ziemt?, 1934).

Rabenkopf   „Kopf eines Raben“

Source: Häufig sieht man noch ein Wappen mit einem schwarzen Adlerkopf oder Rabenkopf auf goldenem Grund (https://de.wikipedia.org/wiki/Freiburg_im_Breisgau, gesehen am 20.05.2021). - Rappen, schweizer. Münze, im 14. Jahrh. zuerst von Freiburg i. Br. als Rabenpfennig (denarius corvorum) mit dem Rabenkopfe des Stadtwappens geprägt und über das südliche Schwaben verbreitet (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Rappen).

Rehkopf   „Kopf eines Rehs“

Source: Blasonierung: In Grün ein silberner, schräger Wellenbalken, belegt mit einer roten Wellenleiste; oben ein silberner Rehkopf im Visier (https://de.wikipedia.org/wiki/Redleiten, gesehen am 20.05.2021). - Rings an den Wänden waren Rehköpfe aufgemacht, daran die Gäst ihre Hüt und Hauben hingen (Christ, Mathias Bichler, 1914).

Rinderkopf   „Kopf eines Rindes“

Source: Etwas, das wie ein gehäuteter Rinderkopf aussah, ragte aus der Jauche (Berliner Zeitung, 25.02.2005). - Ein erfahrener Mann, meistens der Kuhhirte, nimmt die Waffen, stellt sich ganz nahe an der Seite des Rinderkopfes auf, zieht die Sehne ein wenig an und schnellt den Pfeil in die Schlagader an der Schläfe (Luschan/Felix, Kiziba, Land und Leute, 1910).

Rindskopf   „Kopf eines Rindes“

Source: Bloß kocht hier kein Brei, hier kochen Männer für Männer, vier Rindsköpfe und acht Paar Hufe liegen in brodelnder Brühe (Die Zeit, 26.07.2007). - Rundbild (Abb. 39) eines Löwen, der mit der rechten Vorderpranke einen Rindskopf niederdrückt (Kuzsinszky, Aquincum: Ausgrabungen und Funde, 1934).

Rosskopf   „Kopf eines Pferdes“

Source: Da erzählt ihm Halja, die ukrainische Bäuerin, sie habe zweimal - man bedenke, zwei Nächte hintereinander - im Traum drei blaue Gänse mit Roßköpfen gesehen, bevor das große Unglück gekommen sei (Flöss, Löwen im Holz, 2003). - aber auch das uralte Sachsenzeichen, die beiden Roßköpfe am Giebel, kommt nicht im Lande Hadeln vor (Allmers, Aus Heimat und Ferne, 1939).

Saukopf   „Kopf einer Sau“

Source: Das Schwein als Wappentier des Vollzugs: kein Schimpfwort wurde im siebten Stock von seiten der RAF häufiger benutzt, und der Popanz mit Saukopf bildete den einsamen Höhepunkt einer mehrjährigen Dauer-Tirade (Oesterle, Stammheim, 2003). - Reich bezeugt sind Fischgebäcke auch im niederösterreichischen Brauchtum, wo neben dem glückbringenden Saukopf auch gebackene Fische als traditionelles Neujahrsgericht gespeist werden (Burgstaller, Österreichisches Festtagsgebäck, 1958).

Schafkopf (1)   „Kopf eines Schafs“

Source: Dahinter verbargen sich skelettierte Schafköpfe (Achternbusch, Ein Wikinger, 2004). - Die Bll. 6-123 der Handschrift führen mit wenigen Ausnahmen ein anderes Wasserzeichen: zwei voneinander abgekehrte Schafköpfe (Jaatinen, Die Mittelniederdeutsche Übersetzung der sogenannten Hieronymus-Briefe, 1944).

Schafkopf (3)   „ein Kartenspiel“

Source: Wenn seine Mitspieler im Trainingslager Schafkopf oder Poker spielten, saß Kapellmann über seinen Anatomie- oder Psychiatrie-Büchern (Die Zeit, 24.07.2009). - Schafkopf, Spiel mit deutscher Karte, von 4, 6 oder 8 Personen in 2 Parteien gespielt, mit 1 oder 2 Kartenspielen (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Schafskopf (1)   „Kopf eines Schafs“

Source: Dann lassen wir uns durch das Gewusel des Suks treiben, immer der Nase nach: zu Türmen aus handgestanzten Seifenstücken, natürlichem Viagra aus dem Libanon im Gewürzladen und gehäuteten Schafsköpfen, die vor einer Metzgerei baumeln (Die Zeit, 01.04.2015). - Hermione faßte seinen Kopf und glaubte, einen Schafskopf in den Händen zu haben (Essig, Der Taifun, 1919).

Schlangenkopf (1)   „Kopf einer Schlange“

Source: Als ich die Kruste weggekratzt habe, zeigt sich ein schwarzer Schlangenkopf (Die Zeit, 21.02.2008). - Typhon (Typhoeus), im griech. Mythus Sohn der Gäa von Tartaros, ein Riese mit 100 Schlangenköpfen, von Echidna Vater des Orthros und Kerberos, der lernäischen Hydra und der Chimära (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Typhon).

Schweinkopf   „Kopf eines Schweins“

Source: Etwa der gekochte Schweinekopf inklusive Schnauze, den Isabella Wiesner so lange faschiert, bis er nicht mehr nach Schweinkopf aussieht (Zeit Magazin, 16.04.2015). - Kalbs- und Schweinkopf. Hier hat man schon vor der Zubereitung Ohren und Zunge abgetrennt (Berger, Der perfekte Kellner, 1901).

Schweinekopf   „Kopf eines Schweins“

Source: Wie die Polizei am Donnerstag mitteilte, warfen Unbekannte in der Nacht einen Schweinekopf auf das Gelände einer Unterkunft im Bezirk Marzahn (Die Zeit, 18.08.2016). - Denn nur der ist wirklich weise, / Der auch in die Zukunft schaut. / Denk an deine Lieblingsspeise: / Schweinekopf mit Sauerkraut (Busch, Zu guter Letzt, 1904).

Schweinskopf   „Kopf eines Schweins“

Source: Als Reaktion auf den Artikel schickt ein Unbekannter ihrem Ressortleiter einen abgehackten Schweinskopf (Die Zeit, 27.07.2017). - Dort speiste man noch Schweinskopf mit Himbeersoße, Trüffel, gehackten Kalbsbraten, ausländische Hühner und feines Weißbrot (Klabund, Bracke, 1918).

Spatzenkopf (1)   „Kopf eines Spatzes“

Source: Hierzu mussten alle Bürger, die nicht genug Spatzenköpfe ablieferten, eine Steuer entrichten (Spatzensteuer. Tarphos, 2010-09-23). - Während man damals strenge Schonvorschriften zugunsten dieses kostbaren Vogels erlassen hatte, wurde schon einige Jahre später von der Behörde jeder vorgelegte Spatzenkopf mit einem Cent belohnt (Demoll, Bändigt den Menschen, 1960).

Sperberkopf   „Kopf eines Sperbers“

Source: Ein ägyptischer Sphinx (Plural: Sphinxe oder Sphingen) ist die Statue eines Löwen zumeist mit einem Menschenkopf. Daneben sind auch Widder-, Falken- und Sperberköpfe gebräuchlich (https://de.wikipedia.org/wiki/Sphinx_(ägyptisch), gesehen am 21.05.2021). - Râ (richtig Rê), altägypt. Name der Sonne und des Sonnengottes, mit einem Sperberkopf dargestellt (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. ).

Sperlingskopf   „Kopf eines Sperlings“

Source: Aber auch Karl I., Herzog zu Braunschweig-Wolfenbüttel, beteiligte sich an dieser Ausrottung und erhöhte 1749 in einem eigenen Erlass sogar noch die Zahl der abzuliefernden Sperlingsköpfe (https://de.wikipedia.org/wiki/Spatzenkrieg, gesehen am 21.05.2021). - In einem norddeutschen Kreise ist jeder Landwirt gehalten, alljährlich eine nach der Größe seiner Ackerfläche bemessene Anzahl von Sperlingen oder Sperlingsköpfen abzuliefern (Die Grenzboten, 1905).

Stierkopf   „Kopf eines Stiers“

Source: Das Restaurant, das neben Stierköpfen auch goldstarrende Bolero-Jäckchen und rosa Torerostrümpfe hinter Glas ausstellt, ist Teil des Hotels Plaza de Toros in Almadén (Die Zeit, 16.10.2014). - Minotauros, d. i. Stier des Minos (s.d.), nach der Sage ein Mensch mit Stierkopf, den Minos im knossischen Labyrinth mit Jünglingen und Jungfrauen fütterte (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Minotaurus).

Tierkopf   „Kopf eines Tiers“

Source: Wer nicht spurt, bekommt tote Tierköpfe vor das Haus gelegt (Die Zeit, 14.03.2017). - Folgte ihm also und trat ein in ein wundersams Stüblein, darinnen alle Wänd mit Bildern behangen, die Fensterscheiben mit Tierköpfen bemalt und die Gesimse mit allerhand Farbtöpfen vollgestellt waren (Christ, Mathias Bichler, 1914).

Tigerkopf   „Kopf eines Tigers“

Source: Zudem seien ein präparierter Löwe, drei Leoparden, ein Nebelparder, drei Bären, ein Tapir und ein Tigerkopf gefunden worden, teilte die Polizei am Donnerstag mit (Die Zeit, 19.07.2012). - Die Regierung hat einen Preis von 50 Dollars auf jeden Tigerkopf gesetzt und die Kaufmannschaft hat denselben verdoppelt, wodurch die Tigerjagd zu einer Art von einträglichem Gewerbe wird (Mauer, Geographische Bilder, 1903).

Vipernkopf   „Kopf einer Viper“

Source: Die Ratte ist erstaunlich flink, sie weicht dem Vipernkopf mit dem tödlichen Gift geschickt aus (Hüppin, Donetta, der Lichtmaler, 2018). - Denn eine üppige Winde hielt mit ihren dichten Ranken den Pfirsichstamm umwunden; ihre große, einem grünen und spitzen Vipernkopf ähnelnde Knospe schwankte im Lufthauch (Weissmann, Gartennovelle, 1932).

Vogelkopf   „Kopf eines Vogels“

Source: Dann setzte er den gedörrten Vogelkopf daneben und wünschte Guten Appetit (Die Zeit, 01.12.2011). - Jetzt erschien da drunten zwischen den Stauden ein langgestreckter Vogelkopf (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Widderkopf   „Kopf eines Widders“

Source: Ob Adler, Girlanden, Kronen oder Widderköpfe - jedes Detail ist anders gearbeitet (Der Tagesspiegel, 24.02.2002). - Sphinx, phantastische Figur, aus Löwenleib und Menschen- oder Widderkopf zusammengesetzt [...], im alten Ägypten Symbol des Sonnengottes, häufig vor Tempeln (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Sphinx).

Wolfskopf   „Kopf eines Wolfs“

Source: Ein Wolfskopf prangt im Büro des SEK-Chefs an der Wand (Die Zeit, 25.11.2014). - Beim Mahle wird er gewaltig erschreckt durch das Vorlegen angeblich mehrerer Wolfsköpfe, - die bekannte, vom Fuchs erdachte List, um den Wolf glauben zu machen, er habe es mit kühnen Jägern zu tun (Dähnhardt, Natursagen, 1907-12).

Ziegenkopf   „Kopf einer Ziege“

Source: In der Kreuzberger Wohnung von Dirk Bleyer - Fotojournalist, Vortragsreisender und Globetrotter - hängt ein Ziegenkopf aus Tibet über der Tür (Der Tagesspiegel, 17.03.2002). - Er wurde als Ziegenbock mit Bart und langen Hörnern dargestellt, daneben auch als Mensch mit Ziegenkopf, an dessen Seite sich noch runde Widderhörner, wie beim Ammon, befanden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Chnum).

substantivisches Possessivkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Affenkopf (2)   „dumme Person“

Source: Du Affenkopf, mach dich nicht gar so wichtig! (Grube, Chinesische Schattenspiele, 1915).

Eselskopf (2)   „dumme, sture Person“

Source: Nun sei's auch recht, du eingemachter Eselskopf, und bleib mir fein zu Hause sitzen! (Wille, Die Abendburg, 1909).

Fuchskopf (2)   „Person mit fuchsroten Haaren“

Source: So waren die Rothaarigen weniger schlimm, aber immer noch schlimm genug, daß man vor ihnen weglaufen mußte, jedoch nicht ohne ihnen vorher johlend hinterherzurufen: „Rotkopf, Fuchskopf, Hexenkopf!“ (Benz, Deutschland, deine Kinder, 2001). - Mit ein paar Sätzen war Anneliesel zur Stelle und fand das Leiterwagerl, in dem sie den lahmen Bruder hergefahren hatten, umgestürzt und den armen Fuchskopf immer noch schreiend und am ganzen Leibe zitternd hinter einem Himbeerstrauch verkrochen (Wolzogen, Wenn die alten Türme stürzen, 1925).

Hasenkopf (2)   „dumme Person“

Source: Theofrast ... du Dreckfraß ... du Tümml, du Hasenkopf ... bombastischer Schlapp ... du sollt mir ein Laur sein, so du nit uf der Stell ... B'scheid tuest! (Kolbenheyer, Das Gestirn des Paracelsus, 1921).

Karpenkopf (2)   „Taubenschwanz, eine Schmetterlingsart“

Source: Taubenschwanz, Karpfenschwanz, Karpfenkopf (Macroglossa stellatarum L.), häufiger Schwärmer, Vorderflügel mausgrau, Hinterflügel rötlichgelb, fliegt bei Tage. Raupe grün, weiß punktiert, mit zwei gelblichen Seitenstreifen, auf Labkraut (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Taubenschwanz).

Katzenkopf (3)   „dumme Person“

Source: Er Katzenkopf, Er unvorsichtiger! Läßt man in einer Dame Schlafzimmer den Degen herumliegen? (Hofmannsthal, Der Rosenkavalier, 1911).

Natterkopf (2)   „Echium, ein Raublattgewächs“

Source: Die Natternköpfe (Echium), auch als Natterköpfe bezeichnet, sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) (https://de.wikipedia.org/wiki/Natternköpfe, gesehen am 19.05.2021). - Echium L. (Natterkopf), Gattung der Borraginazeen, sind meist stark borstige Stauden oder kleine Sträucher mit wechselständigen Blättern (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Echium).

Natternkopf (2)   „Echium, ein Raublattgewächs“

Source: Die Natternköpfe (Echium), auch als Natterköpfe bezeichnet, sind eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae) (https://de.wikipedia.org/wiki/Natternköpfe, gesehen am 19.05.2021). - Echium L., Natternkopf, Pflanzengattg. der Boragineen (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Echium).

Schafkopf (2)   „dumme Person“

Source: Was suchte ich hier, warum ließ ich mir von irgendwelchen dahergelaufenen Schafköpfen schwachsinnige Ansichten über Anstand und Frömmigkeit aufzwingen? (Scheinhardt, Lebensstürme, 2000). - Wir aber meinten auch schon, daß wir uns nicht Schafköpfe titulieren zu lassen brauchten; denn hier waren wir die, die ihn leben ließen (Bromme, Lebensgeschichte eines modernen Fabrikarbeiters, 1905).

Schafskopf (2)   „dumme Person“

Source: Und sie haben mir auch wörtlich gesagt, sie wären alles Schafsköpfe, wenn an der Diamir-Seite der Bruder gefunden würde (Die Zeit, 01.09.2005). - Meinen Sie, ich bin ein Uhu, Sie Schafskopf, daß ich im Finstern lesen kann? (Schnitzler, Spiel im Morgengrauen, 1927).

Schlangenkopf (2)   „Fisch mit schlangenähnlichem Kopf“

Source: Mit Schlangenkopf werden bezeichnet: Fische der Familie Channidae, siehe Schlangenkopffische (https://de.wikipedia.org/wiki/Schlangenkopf, gesehen am 21.05.2021). - Der Schlangenkopf (Ophiocephalus punctatus Bl.), 30-40 cm lang, oberseits grünlich-, unterseits weißlichgrau, mit dunklern Querbändern, lebt in Ostindien und auf Ceylon (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Blätterfische).

Spatzenkopf (2)   „dumme Person“

Source: Ich werde auch weiter auf Bettine achtgeben - aber was wäre ich für ein Spatzenkopf, wenn ich uns auch nur um einen Tag dieser werten Gesellschaft brächte (Löhr, Das Erlkönig-Manöver, 2007). - Einzelne Opfer bleiben bei jedem Kampf auf der Strecke, zu der Weite dieses Gesichtspunktes kann sich solch ein kleiner Spatzenkopf natürlich nicht aufschwingen (Biedenbach, Erinnerungen einer Kellnerin, 1906).

Sperlingskopf (2)   „schwacher Verstand“

Source: Und das will sagen: was der da vom ehernen Gang der Zeit mit seinem Sperlingskopf zu fassen vermag, das muß er wieder von sich geben unter seinem Narrenschellengeklimper (Sack, Ein Namenloser, 1919).

substantivisches Determinativkompositum mit Zubehörbezeichnung als Vorderglied
Glatzkopf (1)   „Kopf mit einer Glatze“

Source: Der Regisseur - Jahrgang 1963, dunkle Brille, Glatzkopf - ist ein Zeitzeuge der chinesischen Tiananmen-Generation (Die Zeit, 07.06.2017). - Er ist ein kleiner, stämmiger, vollsäftiger Mann von dem Aussehen eines wohlsituierten Weinreisenden. Glatzkopf, schwarzgefärbter, englisch geschnittener Schnurrbart, ebenso gefärbte Augenbrauen (Wildgans, Dies irae, 1918).

Grindkopf (1)   „Kopf mit Grindausschlag“

Source: der 18jährige Joseph Dischner wurde gerade von einem Grindkopf geplagt, er trug einen grünen Rock, darunter ein rotes Brusttuch und blaue Hosen (Häberlein/Zürn, Minderheiten, Obrigkeit und Gesellschaft in der frühen Neuzeit, 2001). - Als Kind mehrmals Grindkopf (Curtius, Multiple Sklerose und Erbanlage, 1933).

Grindskopf (1)   „Kopf mit Grindausschlag“

Source: Unter den Eingeborenen ist die Anrede "grindiger Kopf“ nicht gerade eine Schmeichelei, denn ein Grindskopf steht nicht im Rufe angenehmsten Geruches und haarlose Stellen des Kopfes dienen auch nicht zur Zierde (Neuhauss, Deutsch-Neu-Guinea, 1911).

Haarkopf   „behaarter Kopf“

Source: Der dichte schwarze Haarkopf, der hingebungsvolle Gesichtsausdruck des Mädchens und die vor allem genüßlich ausgeführten Ornamente am Saum des Dessous verweisen auf eine erotische Spannung (Berliner Zeitung, 27.01.1998). - das Erysipel erstreckte sich auf den geschorenen Haarkopf (Deutsche Zeitschrift für Homöopathie 16, 1937).

Lockenkopf (1)   „Kopf mit lockigen Haaren“

Source: Über der blauen Reling erscheint ein blonder Lockenkopf, dann ein etwas müdes Gesicht mit kleinem Kinnbärtchen (Die Zeit, 30.10.2017). - Des Schiermosers Franzl ist gerade am Tage des heiligen Antonius fünfundzwanzig Jährlein alt geworden, hat außer seinem körperlichen Ebenmaß und seinem strohgelben Schnurrbart auch noch einen ebenso blonden Lockenkopf und dazu ganz dunkelblaue Augen (Christ, Madam Bäurin, 1920).

Wasserkopf   „Hydrocephalus, krankhafte Erweiterung der Hirnventrikel“

Source: Bis ins 19. Jahrhundert galten Wasserköpfe und Buckel als grotesk (Die Zeit, 21.12.2017). - Wasserkopf, s. Gehirnwassersucht; hitziger W., soviel wie tuberkulöse Gehirnhautentzündung (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Wollkopf   „Kopf mit wolligen Haaren“

Source: Mit ihren schwarzen Wollköpfen und grellen Augen im tiefgrauen Gesicht stachen die Neger zwischen dem herumhastenden Arbeitsvolk hervor (Boy-Ed, Vor der Ehe, 1915).

Waldkopf   „bewaldete Anhöhe“

Source: Die Dörfer liegen wie Halskrausen um die Waldköpfe (König, Wurst im Kopf, 2015). - Herüben vom Untersberg, bei Marzoll, und drüben vom Staufen, bei Piding, schoben sich die Waldköpfe bis nahe zur Saalach hin (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

substantivisches Possessivkompositum mit Zubehörbezeichnung als Vorderglied
Glatzkopf (2)   „Person mit Glatze“

Source: Der anfangs so mürrische Glatzkopf offenbart echtes komödiantisches Potenzial, die scheinbar so reservierte Blondine entpuppt sich als unerwartet expressiv (Die Zeit, 30.07.2017). - Darauf wandte sich Kerner zu mir, gab mir mit einem halb freundlichen, halb boshaften Lächeln die Hand, und nach diesem Abschied stieg ich mit dem Glatzkopf in die Droschke (Ringelnatz, Mein Leben bis zum Kriege, 1931).

Grindkopf (2)   „Person mit Kopfgrind“

Source: Viel häufiger, wie gesagt, ist aber der Grindkopf der abgefeimte Betrüger des albanischen Märchens (Schriften der Balkankommission, Linguistische Abteilung, 1922).

Grindskopf (2)   „Person mit Kopfgrind“

Source: Galgenvogel! Gartenzwerg! Gauch! Gimpel! Grindskopf! Großkotz! Grünling! (Jacobi, Mein Leben als Buch, 2000).

Lockenkopf (2)   „Person mit lockigen Haaren“

Source: Dabei war der weltweite Siegeszug des schüchternen Lockenkopfs mit den schlechten Zähnen zunächst nicht einmal zu ahnen (Die Zeit, 11.01.2016). - Du kannst nicht täglich zu Stelle sein, um deinen Vorteil wahrzunehmen, wie der blonde Lockenkopf Rudi (Ernst, Appelschnut, 1907).

substantivisches Determinativkompositum mit Metapher als Vorderglied
Eierkopf (1)   „eiförmiger Kopf“

Source: Dass er einen straßenköterblond bekränzten Eierkopf hat, sehen wir (Der Tagesspiegel, 17.11.2002). - Und jetzt steht da ein großer, viereckiger Lümmel vorm Spiegel, mit etwas zu kurzen Beinen und einem Eierkopf ... (Tucholsky, Beim Schneider, 1926).

Goldkopf (1)   „Kopf mit goldblonden Haaren“

Source: Als wir annahmen, richtete er sich, schlank und prinzlich, mit dem Goldkopf in den blauen Himmel ragend, auf (Merkur 11, 1957).

Grützkopf (1)   „Kopf einer dummen Person“

Source: Wir könnten ihm seinen Grützkopf vor die Füße legen lassen! (Halbe, Die Traumgesichte des Adam Thor, 1945).

Kürbiskopf (2)   „Kopf, der an einen Kürbis erinnert“

Source: Nebenan wirft ein vierschrötiger Alter mit Kürbiskopf, Kugelbauch und nackten Säbelbeinen seine Beute aus einem grünen Holzkahn ans Ufer (Die Zeit, 29.09.2011). - Der König neigt dreimal das Knie und wirft den Kürbiskopf ganz in den Nacken, um zum Papst hinaufsehen zu können (Klabund, Borgia, 1928).

Schimmelkopf (1)   „Kopf mit weißen Haaren“

Source: Ein Schimmelkopf zeigt sich im Fenster (Marbacher Magazin, 2001). - Ein riesiger Schimmelkopf schaute ihm über die Schulter, der Bauer rief in seiner Not die Dreifaltigkeit an (Depiny, Oberösterreichisches Sagenbuch, 1932).

substantivisches Possessivkompositum mit Metapher als Vorderglied
Butzkopf   „Delphin mit kugeligem Kopf, Orca“

Source: Eine früher unter Walfängern verbreitete Bezeichnung für den Beluga war „Butzkopf“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Weißwal, gesehen am 07.05.2021). - Zu den Butzköpfen (Phocaenina Gray), deren Angehörige einen vorn abgerundeten Kopf ohne eigentlichen Schnabel und ganz seitlich, ziemlich hoch stehende Brustflossen haben, gehört der Weißwal (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Delphine).

Eierkopf (2)   „Intellektueller“

Source: Grundlagenforschung sei doch nur etwas für Gelehrte, heißt es häufig, nur für Eierköpfe eben (Die Zeit, 29.01.2015). - Der „Egghead“, der Eierkopf, wie man in Amerika mit spießerischer Überlegenheit den Intellektuellen bezeichnet, gewinnt an Wert (Der Vertrauensmann 1, 1958).

Eisenkopf   „eigensinnige, sture Person“

Source: Der alte Peiser war einer, der sich in den Kopf gesetzt hatte, aus seinen Kindern „anständige Menschen“ zu machen, so wie er einer war, und es war nicht leicht, gegen den alten Eisenkopf anzugehen (Fürst, Gefilte Fisch und wie es weiterging, 2004). - Ein schwerer, massiv gebauter Mann mit energischem Schritt; ein harter Eisenkopf mit scharf geschnittenem Gesichte (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Feuerkopf   „Person mit heftigem Temperament“

Source: Es ist keineswegs ausgemacht, dass der Feuerkopf sich innerhalb der Tory-Partei gegen gemäßigte Kandidaten durchsetzen wird, etwa gegen die derzeitige Innenministerin Theresa May (Die Zeit, 30.06.2016). - Weil mir dieser Name in keinem Literaturblatt begegnet ist, weil ich mir aber nicht denken kann, daß aus diesem Feuerkopf ein Durchschnittsmensch geworden ist, so muß ihn der Strudel einer Welt verschlungen haben, die ja nie das Element für Träumer war (Wille, Glasberg, um 1920).

Flachskopf   „Person mit flachsblonden Haaren“

Source: Ein Flachskopf mit wachen, listigen kleinen Augen begrüßt von Falckenhorst mit Handschlag, er scheint der Maître dieser Einrichtung zu sein (Markwirth, Obdachlos, 2016). - Der Flachskopf hatte das Auto auf ihn zugesteuert (Neutsch, Spur der Steine, 1964).

Goldkopf (2)   „Person mit goldblonden Haaren“

Source: Ein Goldkopf mit lockigen Haaren und Flügeln, die aus seinem Rücken wachsen, soll auf mich achtgeben (Haderlap, Engel des Vergessens, 2011). - Der Dunkelhaarige ist Student der Rechte in Heidelberg, er ist bei dem Goldkopf, einem Hamburger Kaufmannssohn, zu Besuch (Maier-Heuser, Tauchfahrt ins Unendliche, 1943).

Goldkopf (3)   „Larventaucher, Vogel mit goldgelbem Kopf“

Source: Goldkopf, Vogel, s. Larventaucher (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Goldkopf [1]).

Goldkopf (5)   „Goldbrasse, Dorade, Speisefisch mit goldenem Band zwischen den Augen“

Source: Goldkopf, Fisch, s. Goldbrasse (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Goldkopf [2]).

Grützkopf (2)   „dumme Person“

Source: Sie sagt, er sei tausendmal schlauer als all die anderen kleinen Grützköpfe (Die Zeit, 14.02.1992). - Etliche Wochen darauf kommt unser Grützkopf just dazu, wie zwei Bauern wegen eines gefundenen Goldstücks mit einander vor Gericht stehen (Stickelberger, Der Mann mit zwei Seelen, 1947).

Holzkopf (2)   „dumme Person“

Source: Ich glaube nicht, dass sich die Holzköpfe von Fifa und Uefa darauf einlassen (Die Zeit, 05.12.2010). - Es fiel mir auf, daß ich so wenig von diesem uns wohlbekannten, alle höhere und verfeinerte Menschlichkeit verkennenden Europäerdünkel bemerkte, der manchen Holzkopf über die stille Lebensweisheit und vornehme Anmut eines Orientalen lächeln läßt (Berliner Tageblatt, 09.03.1908).

Klotzkopf   „sture, dumme Person“

Source: Dass diese Klotzköpfe uns Durchblickern hier so böse den Abend verderben... (Der Tagesspiegel, 15.10.2003). - Seien wir mutig genug, hier Spezialisten zu sein, Schuster, Klotzköpfe: arbeiten wir an der Freiheit (Rubiner, Die Änderung der Welt, 1916).

Kürbiskopf (3)   „Person mit einem Kopf, der an einen Kürbis erinnert“

Source: Wenn also irgendwelche geistig wirren Kürbisköpfe ihr Ganzjahreshalloween zelebrieren, dann machen sie ja de facto nichts, wollen nur spielen (Die Zeit, 03.11.2016). - Sie stellte Teller und Flasche, mit denen sie gekommen war, hinter sich und legte sich aufs Schelten, wobei sie harte Ausdrücke gebraucht wie: Holzbock, alter Döser, Kürbiskopf (Die Neue Rundschau 64, 1953).

Strohkopf   „dumme Person“

Source: Der angeblich so tumbe Schweizer Neu-Geschäftsführer von Sat.1 war dafür der dankbare Sündenbock und Strohkopf (Die Zeit, 13.11.2003). - Strohköpfe seid ihr! Ungläubige Narren und gottlose Dummköpfe! (Chlumberg, Wunder um Verdun, 1931).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
Dreieckskopf (1)   „dreieckiger Kopf“

Source: Rind mit gerade gestellten Beinen, senkrecht fallendem Schwanz und schlankem Körper, ausgearbeiteter Wamme am faltenlosen Hals, kurzem Dreieckskopf mit vorstehenden Augen (Paul-Zinserling, Die Terrakotten der Sammlung Antiker Kleinkunst der Friedrich-Schiller-Universität Jena, 2002). - Die Lanzenschlange mit ihrem Dreieckskopf, deren Biß in Stunden tötet, ist das Wappentier von Martinique und das Wappentier Aimé Césaires (Antares 5, 1957).

Neidkopf   „apotrophäisches Kopfornament an Gebäuden“

Source: Als Neidkopf werden Fratzen, die an Mauern, Türen oder Giebeln von Häusern und anderen Gebäuden angebracht sind, bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Neidkopf, gesehen am 19.05.2021). - Neidköpfe und Neidstangen, an Hausgiebeln und auf Hausdächern angebrachte oder auf Stangen aufgestellte Pferdeköpfe, die den Zweck hatten, böse Einflüsse von einem Haus oder Grundstück abzuwehren (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

substantivisches Possessivkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
Charakterkopf (2)   „Person mit ausgeprägtem Charakter“

Source: Beide pflegen das Image eines basisnahen Charakterkopfs, der unangenehme Wahrheiten ausspricht (Die Zeit, 03.08.2017). - Eine der merkwürdigsten Gestalten des musikalischen Wien, von der ich noch nicht gesprochen habe, ein Charakterkopf, ist Marie Wilt, die Sängerin (Wilbrandt, Erinnerungen, 1905).

Dreieckskopf (2)   „Grubenotter mit dreieckigem Kopf“

Source: Dreieckskopf (Ancistrodon Pal. de Beauv.), Gattung der Grubenottern, auf dem Boden lebende Schlangen mit dreieckigem Kopf, langem Leib und sehr kurzem, spitzem, nicht greiffähigem Schwanz ohne Klapper (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

Hitzkopf   „Person mit hitzigem Temperament“

Source: Und da ich selber ein ziemlicher Hitzkopf bin, habe ich Tage danach auch mehr als Verständnis für ihn (Die Zeit, 03.01.2018). - Und er wendet sich zum Moserbauern, der vergebens versucht, die drei Hitzköpfe zu beruhigen (Christ, Bauern, 1919).

Witzkopf   „Person, die Witze machen möchte“

Source: Nichts anderes ist „Survivor“: Langeweile, eine fortwährende belanglose Dokumentation über eine Gruppe Witzköpfe, die den Zug Richtung „Big Brother“ verpasst haben (Mogli und der Feuerfluch. CEREALITY, 2007-08-15). - Wer gute Witze zu machen versteht, heißt ein witziger Kopf, wer darauf ausgeht, ein Witzkopf, wer auch erzwungene Ähnlichkeiten nicht scheut, ein Witzbold, wer um jeden Preis Lachen erregen will, ein Witz- und Possenreißer (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Witz [1]).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Braunkopf (1)   „Kopf mit braunen Haaren“

Source: Haidas Braunkopf mit den kurzen Locken ist von einem Älplerhut bedeckt (Lienhard, Thüringer Tagebuch, 1903).

Doppelkopf (1)   „doppelter Kopf“

Source: Im milchigen Licht der Herbstsonne schimmert matt der Doppelkopf, eine der wenigen Skulpturen, die Walter Pichler ein paar Tage später auf eine gefährliche Abenteuerreise nach Berlin entlassen wird (Die Zeit, 15.11.2007). - seinen Doppelkopf (daher er bifrons, biceps heißt) trägt die erste Münze der römischen Münzreihe, der As (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Janus).

Doppelkopf (3)   „Kartenspiel mit Doppelkopfkarten“

Source: Die Weinlaube mit den Bänken und dem derben Holztisch, an dem sie Doppelkopf gespielt hatten, der Zaun, die Obstbäume, der aufgelassene Hasenstall, alles war noch da (Glavinic, Die Arbeit der Nacht, 2006). - Schafkopf, Spiel mit deutscher Karte, von 4, 6 oder 8 Personen in 2 Parteien gespielt, mit 1 oder 2 Kartenspielen (letzteres Doppel-S., Doppelkopf) (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Schafkopf).

Großkopf (1)   „großer Kopf“

Source: Ein vogelartig konturierter Großkopf sitzt auf schmächtigen Schultern, und die ganze hagere Gestalt darunter ist in Schlabberhosen und Sandalen wie von der Altkleidersammlung gehüllt (Berliner Zeitung, 24.08.2000).

Halbkopf (1)   „halber Kopf“

Source: Eine breite Schulterwand wuchs als Torso aus dem achteckigen, glasierten, schwarzen Gestein darunter, wölbte sich in einen halslosen, kuppelförmigen, mönströsen Halbkopf, in dessen Mitte ein riesiges Auge blind ins Nirgendnichts starrte (Munro, ... und fürchthet keyne Finstherniß, 2017). - Hemicephalus (griech., „Halbkopf“, Katzenkopf, Krötenkopf), Mißbildung, bei der Schädelkapsel und Gehirn fehlen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hemicephalus).

Kahlkopf (1)   „unbehaarter Kopf“

Source: Ruhig schreitet Salgado beim Reden über das Podium, sein Kahlkopf und die buschigen Augenbrauen erscheinen noch mal als Großprojektion dahinter (Die Zeit, 01.04.2015). - Mit langem, wallendem, weißen Prophetenbart, ein schwarzseidenes Käppchen - wie es die alten jüdischen Familienväter tragen - auf dem Kahlkopf, die blinden Augen milchbläulich und gläsern - starr zur Decke gerichtet - saß dort ein Greis (Meyrink, Der Golem, 1915).

Krauskopf (1)   „Kopf mit Kraushaaren“

Source: Inmitten der vielen Köpfe, Schultern, Rücken und Arme, die drückten und drängelten, sah De Luca den Krauskopf nicht mehr (Lucarelli, Hundechristus, 2020). - Auch die „Freiheit“, die auftrat, mit der phrygischen Mütze auf dem schwarzen Krauskopf, ihre Verse skandierend wie ein Schulkind, glich mehr einem Boten des Frühlings als der Revolution (Braun, Memoiren einer Sozialistin: Lehrjahre, 1909).

Kurzkopf (1)   „kurzer Kopf“

Source: Die Schädelbildung weist alle Übergänge zwischen Lang- und Kurzköpfen auf (Werner, Kaiser-Wilhelms-Land, 1911).

Rotkopf (1)   „Kopf mit roten Haaren“

Source: Blonde haben etwa 140 000, Braunköpfige etwa 108 000 und Rotköpfe haben im Durchschnitt 90000 Haare (Koppetsch, Körper und Status, 2000). - Der Mann hatte ihn zwar gegrüßt, aber mit keinem Blick dabei angesehen, und brachte jetzt, den mächtigen Rücken tief gebeugt, seinen geschorenen Rotkopf noch dichter an die Salatstauden (Hirschfeld, Hans aus einer anderen Welt, 1909).

Schmalkopf (1)   „schmaler Kopf“

Source: Jetzt erst begreife er, versicherte Ebel und wackelte fast verzückt mit dem zarten Schmalkopf, was Italien bedeute (Henscheid, Polemiken, 2003). - Fabelhaft, so ein Schmalkopf eignet sich großartig für diese breitkrempige Form (Marchlewska, Eine Welle im Meer, 1968).

Flachkopf (3)   „flaches Oberteil eines Nagels oder einer Schraube“

Source: So werden bei Topfbändern meist Schrauben mit Senkkopf, bei Auszugführungen oft solche mit Flachkopf benötigt (https://de.wikipedia.org/wiki/Euroschraube, gesehen am 11.05.2021). - Stipernägel, im Querschnitt quadratische eiserne Nägel mit Flachköpfen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Stipernägel).

substantivisches Possessivkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Blaukopf (2)   „Schmetterling, dessen Raupe einen blauen Kopf hat, Diloba caeruleocephala“

Source: Der Blaukopf (Diloba caeruleocephala), auch Brillenvogel genannt, ist ein Schmetterling (Nachtfalter) aus der Familie der Eulenfalter (Noctuidae) (https://de.wikipedia.org/wiki/Blaukopf_(Schmetterling), gesehen am 06.05.2021). - Blaukopf (Diloba caeruleocephala L. [...]), Schmetterling aus der Familie der Eulen, gemein, im Herbst fliegend. Raupe bläulich oder grünlich, gelbgestreift, mit schwarzen Warzen und bläulichem Kopf, namentlich den Pflaumen schädlich (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Blödkopf   „dumme Person“

Source: mit Claus Peymann habe er nichts am Hut - für den sei er nur ein Dilettant und ein Blödkopf (Die Zeit, 19.01.2006). - Ob Sie ein Genie sind oder ein Blödkopf, das ist den Leuten ganz gleich (Anthes, Heinz Haufer, 1912).

Blondkopf   „blonde Person“

Source: Die hübschen Blondköpfe, die ihm zu Beginn seiner Karriere so viel Ruhm und so viel Ärger eintrugen, seien vor allem eine Trotzreaktion gewesen (Zeit Magazin, 23.12.2008). - Schüchtern, im Hemdchen, mit bloßen Füßen kamen sie herangehuscht, ein blasser, schmaler Bub von sieben Jahren mit unruhigen Augen und ein untersetzter Blondkopf mit rotgeschlafenen Backen (Frapan, Arbeit, 1903).

Braunkopf (2)   „Person mit braunen Haaren“

Source: Dieser Thomas, dieser Braunkopf mit den hellen Augen voller Unbefangenheit, plötzlich kommt er spät nach Hause (Bauer, Das Herz der Erde, 1933).

Braunkopf (4)   „Tafelente“

Source: weiter südlich, so bei Lanz, bei Wittenberge, bei Havelberg hat man den Braunkopf, wenn auch nicht in größerer Individuenmenge, brütend gefunden (Schalow, Beiträge zur Vogelfauna der Mark Brandenburg, 1919).

Dickkopf (2)   „sture Person“

Source: Beim Thüringer Traditionsverein muss der als Dickkopf verschriene Ostälbler unter allen Umständen eine Blamage vermeiden (Die Zeit, 27.10.2015). - das ist das merkwürdige, daß alle diese Probleme und Theorien und all das, worüber wir uns den Kopf zerbrechen, in der Praxis von der handfesten Wurstigkeit stehen gebliebener Dickköpfe ignoriert werden (Tucholsky, In der Provinz, 1920).

Dickkopf (3)   „Döbel, ein Fisch mit dickem Kopf“

Source: Im Plattdeutschen Raum wird er auch Dickkopf oder Musebiter („Mäusebeißer“) genannt (https://de.wikipedia.org/wiki/Döbel, gesehen am 07.05.2021). - Dickkopf, Name des Döbels (s.d.) und des Kaulkopfs (s. Panzerwangen) (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Dickkopf (4)   „Schmetterling mit dickem Kopf“

Source: Auch eine Unterfamilie der Tagfalter mit kleinen, plumpen Arten heißt Dickköpfe (Hesperidae) (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

Dummkopf   „dumme Person“

Source: Nur Dummköpfe und Besserwisser können den Menschen weismachen wollen, man könne auf die Dauer Solidarität und Partnerschaft aufs Spiel setzen, ohne dafür irgendwann einen politischen Preis bezahlen zu müssen (Der Tagesspiegel, 11.11.2004). - Es gab Dummköpfe, die die Frechheit hatten, den Krieg als Erlebnis zu empfehlen (Rubiner, Die Änderung der Welt, 1916).

Flachkopf (1)   „Person mit flachem Kopf“

Source: Flathead (heute vermehrt nach ihrem bevorzugten Rückzugsgebiet - dem Bitterroot Valley - als Bitterroot Salish bezeichnet, um die irreführende Bezeichnung als Flathead - „Plattkopf/Flachkopf“ zu überwinden ... (https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_nordamerikanischer_Indianerstämme, gesehen am 11.05.2021). - Dann aber ging die Rasse der Langschädeligen mit den monströsen Gehirnbildungen in der der Flachköpfe unter (Müller, Tropen, 1915).

Flachkopf (2)   „dumme Person“

Source: Bei den meisten Lesern und Kritikern sind diese "Lichtspiele", wie der doppelsinnige Untertitel lautet, auf begeisterte Zustimmung gestoßen, bei einigen Flachköpfen und Neidhammeln aber auch auf Unverständnis, ja Abwehr (Der Tagesspiegel, 03.03.2002). - Diese anderen, die Flachköpfe, Hohlhirne, Fettbäuche, zitternden Bohnenstangen - hatten stumm zu dienen, schweigend zu gehorchen (Klabund, Borgia, 1928).

Gelbkopf   „Vogel mit gelbem Kopf“

Source: Im Handel befinden sich auch der kleine und der doppelte Gelbkopf (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Papageien).

Glattkopf   „Vogel mit glattem Kopf“

Source: außerdem unterscheidet man Glattköpfe und gehäubte (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kanarienvogel).

Graukopf   „Person mit grauen Haaren“

Source: Nach dem Essen spricht mich Dieter an, ein berlinernder Graukopf von massiger Statur (Die Zeit, 21.10.2010). - Neben Hainlin war ein bartloser Bursche, bestaubt von der Landstraße. Da war ferner ein Graukopf mit Stoppelbart (Wille, Glasberg, um 1920).

Großkopf (3)   „wichtige und arrogante Person“

Source: Die eigentliche Gefahr für die SPD bei den kommenden Wahlen wird von den drei Großköpfen an diesem Abend nicht mit Namen genannt (Die Zeit, 04.05.2012).

Großkopf (4)   „Fisch mit großem Kopf“

Source: Schellfisch, Großkopf, Pollack beißen jetzt am besten (von dem Borne, Taschenbuch der Angelfischerei, 1922).

Großkopf (5)   „Schwammspinner, Schmetterling mit großköpfigen Raupen“

Source: Schwammspinner, Großkopf (Ocneria dispar L. [...]), Schmetterling der Spinnerfamilie, graubraun (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Schwammspinner).

Halbkopf (2)   „halbgebildete Person, die nicht zu Ende denkt“

Source: Der ehrliche Kundige ging von Alters her darauf aus, den guten Kern jeder Philosophie zu retten, während der rücksichtslose Halbkopf den guten Kern vernichtete und durch rechten Unsinn ersetzte (Psychische Studien, 1908).

Hartkopf   „sture, starrsinnige Person“

Source: Endlich ist man diesen Hartkopf los, den penetranten Juden, der seinem Schuldner Antonio, unfassbar, ein Pfund Fleisch aus der Brust herausschneiden wollte (Die Zeit, 28.02.2008). - Bei den Unentwegten waren die jungen Leute, einige Hartköpfe oder übereifrige Politiker, die auf Zwistigkeiten mit der Kommandantur hinarbeiteten (Gürich, Während des Krieges in Deutsch-Ostafrika und Südafrika, 1916).

Heißkopf   „Person mit hitzigem Temperament“

Source: Der parlamentarische Geschäftsführer der PDS, Heinz Vietze beendete selbst dieses Hase-und-Igel-Spiel und wies seine Heißköpfe an, mit dem Unfug aufzuhören (Berliner Zeitung, 14.12.1996). - Er sprach aber nicht wie ein Heißkopf, sondern sachlich, wohl auch resigniert, wie ein Philosoph (Wilbrandt, Erinnerungen, 1907).

Hohlkopf   „dumme Person“

Source: Auf die Kritik katholischer Würdenträger an der AfD angesprochen, riet er, man möge solche Bischöfe künftig doch als "Herr Hohlkopf" anreden (Die Zeit, 19.03.2017). - Das, das treibt euch, Hohlköpfe, zu Schulden und Verbrechen? (Altenberg, Prodromos, 1906).

Kahlkopf (2)   „Person mit unbehaartem Kopf“

Source: Die Bierfrau lacht wieder, ein Kahlkopf mit Kampfhund erscheint, ich gehe zum Auto (Die Zeit, 16.06.2011). - Es giebt Junggesellenvereine, alte Jungfernvereine, Kindervereine, Jünglingsvereine, es giebt einen Verein der dicksten Männer und einen Verein, in den nur Kahlköpfe aufgenommen werden (Baudissin, Spemanns goldenes Buch der Sitte, 1901).

Kleinkopf (1)   „Kleingeist, Person mit beschränktem Verstand“

Source: In den Lehrberuf drängen ja auch nur die sentimentalen und perversen Kleinköpfe aus dem unteren Mittelstand… (Die Zeit, 17.04.2008).

Krauskopf (2)   „Person mit Kraushaaren“

Source: Ich spüre den Krauskopf und den Blondschopf am Dorfrand auf (Die Zeit, 22.09.2005). - Er war in meinem Alter, klein und zierlich, ein Krauskopf, mit einem Zug von Wildheit im hübschen Gesichte (Wille, Glasberg, um 1920).

Kurzkopf (2)   „Person mit kurzem Kopf“

Source: Die ärmste Kreatur unter den Kurzköpfen ist aber die Bulldogge (Die Zeit, 08.03.2012).

Letzkopf   „verrückte Person“

Source: Soll jeder Letzkopf das Evangelium wie der Storch den Teich nach Fröschen durchfündlen?! (von Arx, Brüder in Christo, 1947).

Originalkopf   „originelle Person“

Source: Mit dem Schwinden von Originalköpfen in der deutschen Politik schwand auch die Präsenz von Thomas Freitag (Berliner Zeitung, 22.05.1997). - der Originalkopf mischt sich hier mit dem Charlatan (Fischer, Die Faustdichtung vor Goethe, 1913).

Plattkopf (1)   „Person mit flachem Kopf“

Source: Da Ma Dalton durch diese Mission sämtliche Jungfrauen der Stadt vergrault, fällt die Wahl letztlich auf einen Indianerstamm der Plattköpfe (https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Daltons_(Comicfiguren), gesehen am 20.05.2021). - Den Namen Flatheads („Plattköpfe“) führen sie nach der mehr und mehr außer Gebrauch gekommenen Gewohnheit der künstlichen Verunstaltung des Schädels (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Selisch).

Plattkopf (2)   „dumme Person“

Source: Und die Plattköpfe in den hiesigen Sportredaktionen mussten ihre Weltkriegs-Klischees von den teutonischen Panzern endgültig in den Papierkorb werfen (Die Zeit, 08.07.2010). - Ein Kenner. Er hat Herriot gelesen, und was Herr de Monzie über Rußland geschrieben hat - aber bei aller schuldigen Sympathie: es wäre vielleicht nicht falsch gewesen, nun auch noch andre Autoren zu Rate zu ziehn. Welcher Plattkopf! (Tucholsky, Der Dicke in Rußland, 1926).

Rotkopf (2)   „Person mit roten Haaren“

Source: Der Schramat Ambroßi, offenbar ein ebenso grausamer Mensch wie der Rotkopf, tastete die Frau ab (Tuczay, Die Herzesser, 2007). - Es ist mäuschenstill, der kleine Rotkopf lauscht mit offenem Mund (Tucholsky, Napoleon der Zweite, 1914).

Rotkopf (3)   „Würger mit rotem Kopf“

Source: Der Rotkopf (pommerscher W., Waldkatze, A. senator L.), 19 cm lang, 29 cm breit, ist oberseits schwarz, unterseits gelblichweiß, am Hinterkopf und Nacken rostrotbraun, an den Schultern und dem Bürzel weiß (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Würger [2]).

Rundkopf   „Person mit rundem Kopf“

Source: Jetzt stehen die Roundheads, die Rundköpfe, wie sie wegen ihrer puritanischen Kurzhaarfrisuren heißen, gegen die lockigen Cavaliers des Hofes (Die Zeit, 28.08.2008). - Kein Genie, kein „Feuergeist“, ein nüchterner Rundkopf, - er formte mit hohlen Händen die Konturen, - klar wie der helle Tag (Meisel-Hess, Die Intellektuellen, 1911).

Sauerkopf   „übellaunige Person“

Source: Scheiß drauf, du alter Sauerkopf! (Lärn, Sommer auf Saltön, 2003).

Schlaukopf   „kluge Person“

Source: Da Umfragen zu dieser Zeit keine echte Machtperspektive zeigten, wollte sich die Partei mit einem jungen Schlaukopf neu aufstellen (Die Zeit, 27.03.2011). - Vorläufig sind die litterarischen Schlauköpfe, die Spekulanten, die mit ihrem Hirn wuchern, am Ruder (Dohm, Christa Ruland, 1902).

Schmalkopf (3)   „Person mit schmalem Kopf“

Source: Charly sucht den cleveren Schmalkopf auf, der nunmehr als Privatdetektiv arbeitet (Berthold, Die Frauen nannten ihn Charly, 1986). - Beweis, Beweis, stöhnte der Schmalkopf noch frech (Betzner, Der Kohlhöfer, 1929).

Schwachkopf   „dumme Person“

Source: Wer das gemacht hat, ist kein Fan sondern ein Schwachkopf (Die Zeit, 01.03.2016). - Der will ja auch inkognito bleiben, drum wird er sich wohl hüten, einen Schwachkopf zum Mitwisser seiner Heimlichkeit zu machen (Wille, Glasberg, um 1920).

Schwarzkopf   „Person mit schwarzen Haaren“

Source: Vallah, jeder Schwarzkopf spricht ein bisschen Türkisch, ein bisschen Arabisch, ein bisschen Albanisch, ein bisschen Serbisch (Özdogan, Der die Träume hört, 2019). - Janze Stücke üben sie zusammen ein, wenn der Schwarzkopf kommt (Duncker, Großstadt, 1900).

Spitzkopf   „Person mit spitzem Kopf, schlaue Person“

Source: Es scheint immer noch sehr viel "Empire" mit seinem sattsam bekannten "jingoism" in diesen angelsächsischen Rund- und Spitzköpfen zu stecken (Berliner Zeitung, 29.07.2004). - Das ist ein mit Similisteinen und mit orientalischem Trödel beladener funkelnder Spitzkopf mit niedriger Stirne (Ball, Tenderenda der Phantast, 1920).

Starrkopf   „sture, hartnäckige Person“

Source: War er ein Visionär oder ein versponnener Starrkopf, der seinen Trugschluss ebenso beharrlich verteidigte, wie er zuvor seinen Traum von der Westfahrt verfolgt hatte? (Die Zeit, 18.05.2006). - So ein Starrkopf von einem Weib! (Frapan, Arbeit, 1903).

Stumpfkopf   „dumme Person“

Source: Und alles ist gut; bis eines Tages so n Stumpfkopf Ihrer Firma mich fragen kommt, ob ich die Gespräche der Ackerbürger nicht bezahlen möchte? (Berliner Zeitung, 09.12.2000). - ... Flachköpfe, Schwachköpfe, Dumpfköpfe, Stumpfköpfe, Gimpel, Trottel, Kretins, Narren und Idioten (Holz, Die Blechschmiede, 1902).

Sturkopf   „sture, eigensinnige Person“

Source: Als eigentlich klar war, dass es nicht gereicht hatte, blieb Moore seinem Image als Sturkopf noch einmal treu (Die Zeit, 13.12.2017). - Was das Offizierskorps betrifft, so tut man gut daran, es nicht in der obligaten Verzerrung der Linken als eine Ansammlung von Sturköpfen zu sehen (Die Zeit, 04.09.1959).

Tollkopf   „wirre Person“

Source: Peter Dempf hat in seinem historischen Roman „Das Vermächtnis des Caravaggio“ genüsslich beschrieben, wie der Tollkopf im Taumel zwischen Prügeleien, Sauftouren, Prostituierten, zwischen einfachem Volk und höchsten Würdenträgern agiert (Der Tagesspiegel, 20.12.2004). - Der Tollkopf ist betrunken! (Ertler, Belian und Marpalye, 1924).

Universalkopf   „vielseitig gebildete Person“

Source: Ein scharfsinniger Universalkopf wie Leibniz konnte die Begriffe vieler Wissenschaften untersuchen, weil seine wertvolle Lebensarbeit gerade in der hohem Kritik der Vorstellungen und Begriffe bestand, die zu seiner Zeit Geltung hatten (Mauthner, Wörterbuch der Philosophie, 1923).

Weißkopf   „Person mit weißem Kopf“

Source: Wenig später ist sie zurück mit jemand anderem am Arm, einem der Weißköpfe, der ebenso kichert, aber auch andeutet, dass er ein wenig Englisch verstehe (Die Zeit, 08.03.2014). - Und lachend das Hütl rückend, sprach der Weißkopf dieses Wort, das mir unvergeßlich geblieben: „Wackelt's aussi, wackelt's eini aa!“ (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Wirrkopf   „wirre Person“

Source: Wirrköpfe sollen Orientierung stiften? (Die Zeit, 28.12.2017). - Jeder kennt ja diese fürchterlichen Diskussionen, die sich nach einem Vortrag zu erheben pflegen; da packen Wirrköpfe die Schätze ihrer Dreiviertelbildung aus, daß es einen graust, und man mag es nicht hören (Tucholsky, Die Essayisten, 1931).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Presskopf (1)   „Sülze aus Schweins- und Rindskopf“

Source: Eine kompakte Sülze aus Schweinefleisch in Wurstform ist der weiße Presskopf (https://de.wikipedia.org/wiki/Sülze, gesehen am 20.05.2021). - Preßkopf (Preßsack, Preßwurst), sülzartige Wurst mit grober Füllung von Schweinekopf, Knorpeln, Fett u. a.; vielfach in Schweinsmagen gefüllt, zwischen Brettern gepreßt (Das Lexikon der Hausfrau, 1932).

Strubbelkopf   „Kopf mit wirren Haaren“

Source: Vom kurz geschnittenen Pony á la Mr. Spock bis zum fluffigen Cross-Schnitt und Strubbelkopf ist vieles möglich (Die Zeit, 05.02.2013). - Und in diesem Augenblick stand der Rebay neben ihm, wie aus dem Boden gewachsen: den weißen Strubelkopf unbedeckt, den schäbigen schwarzen Zylinder in der Hand und mit einer frischen Blume im Knopfloch (Schnitzler, Das neue Lied, 1905).

Wackelkopf (1)   „wackelnder Kopf“

Source: Und ich werde meine Karriere beenden, ohne danach mit einem Wackelkopf herumlaufen zu müssen (Der Tagesspiegel, 14.03.2003). - während sie den Weg zur Hütte nahm, war die halbe Herde des Ahnfeldes um sie herum, ein dicker Kranz von fetten Rücken und gehörnten Wackelköpfen (Ganghofer, Der Ochsenkrieg, 1914).

Wuschelkopf   „Kopf mit wirren, wuscheligen Haaren“

Source: Gruber, 45 Jahre alt, schwarzer Wuschelkopf, ist in einem Außenbüro des Rathauses (Die Zeit, 12.08.2017). - ein knallrotes Kleid hat sie angehabt, einen blonden Wuschelkopf und eine blaue Schleife um den Hals (Schnitzler, Spiel im Morgengrauen, 1927).
Das VG kann auch nominal sein.

Formkopf   „künstlicher Kopf, auf dem etwas geformt wird“

Source: Die Meisterin stülpte einen Rohstumpen über den Formkopf (Bichsel, Ihr Herz braucht einen Mann, 2006).

Bohrkopf   „Vorderteil eines Bohrers“

Source: Der Exzenterrollenmeißel besitzt streifenartige Schneidmesser am Bohrkopf, welche sich in das Lockergestein wühlen, ohne dass dabei eine Gesteinszerstörung erfolgt (https://de.wikipedia.org/wiki/Bohrmeißel, gesehen am 07.05.2021). - Der Motor ist am Bohrkopf befestigt und überträgt mit Hilfe eines doppelgängigen Schneckenrades und ausrückbaren Rädervorgeleges vier verschiedene Geschwindigkeiten auf die Bohrspindel (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1905, s.v. Bohrmaschinen [1]).

Drehkopf   „drehbares Oberteil eines Geräts“

Source: Im darauf folgenden Vorlauf schiebt der Drehkopf die nächste Patrone aus dem Magazin ins Patronenlager ein (https://de.wikipedia.org/wiki/Drehkopfverschluss, gesehen am 08.05.2021). - Drehkopf oder Wasserwirbel, beim Tiefbohren (s.d.) mit Wasserspülung das Anschlußstück für den Wasserzuführungsschlauch (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1906, s.v.).

Fräskopf   „Gerätevorderteil zum Fräsen“

Source: Ein Messerkopf (auch Fräskopf genannt) ist ein Fräswerkzeug in das Wendeschneidplatten eingesetzt werden und vorwiegend zum Planfräsen geeignet ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Messerkopf, gesehen am 11.05.2021). - Zur Ersparung von Schnellstahl werden vielfach Fräser oder Fräsköpfe mit eingesetzten Messern aus Schnellstahl angewendet (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1920, s.v. Fräser).

Kuppelkopf   „Vorderteil einer Kupplung“

Source: Höhenunterschiede, sei es durch Gleislagefehler, Neigungswechsel oder unterschiedliche Beladungszustände können die Kuppelköpfe durch ihre gegenseitige vertikale Beweglichkeit ausgleichen (https://de.wikipedia.org/wiki/Janney-Kupplung, gesehen am 18.05.2021). - Soll die Kupplung gelöst werden, so muß das Gelenkstück b ausgelöst und der Kuppelkopf geöffnet werden (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. Kupplungen [2]).

Schließkopf   „abschließender Nietenkopf“

Source: Zu Beginn der Fertigung eines Schließkopfes werden die Niete durch die Nietlöcher der zu verbindenden Bauteile gesteckt (https://de.wikipedia.org/wiki/Nietvorgang, gesehen am 21.05.2021). - Gegenhalter (Vorhalter), hammer- oder keulenartiges Werkzeug, das beim Nieten gegen den Setzkopf gedrückt wird, um beim Herstellen des Schließkopfes den Niet durch Hammerschläge nicht aus dem Loch herauszutreiben (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1906, s.v. Gegenhalter).

Schneidekopf   „oberes Geräteteil zum Schneiden“

Source: Der Schneidekopf ist entweder fest mit dem Griff verbunden oder drehbar gelagert (https://de.wikipedia.org/wiki/Glasschneider, gesehen am 21.05.2021). - Auf dem Spindelende kann ein Schneidkopf sein, der ähnlich wie ein Spannkopf eingerichtet ist (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Schraubenfabrikation).

Setzkopf   „Oberteil einer Niete“

Source: Ein industriell gefertigter Niet hat gewöhnlich an einem Ende einen vorgefertigten Setzkopf (https://de.wikipedia.org/wiki/Nietvorgang, gesehen am 21.05.2021). - Setzkopf, der Kopf an dem noch nicht verarbeiteten Nietbolzen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

Spannkopf   „vorderer Geräteteil, mit dem man etwas spannt“

Source: Der Spannkopf wird mittels einer Wechselvorrichtung in die Zugmechanik eingekuppelt (https://de.wikipedia.org/wiki/Spannfutter, gesehen am 21.05.2021). - Auf dem vorderen Spindelende kann eine Planscheibe, ein Spannfutter oder Spannkopf sitzen (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Schraubenfabrikation).

Zündkopf   „Vorderteil einer Zündung“

Source: Streichholz für Streichholz, jeden Zündkopf rieb er mit einem Messer ab (Die Zeit, 21.03.2014). - Die mit Zündkopf versehenen Wachskerzchen und die Papierzünder (Papierröllchen und flache Kartonschnitzel) werden nur in geringen Mengen verbraucht (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1910, s.v. Zündwaren).

Saugkopf   „Saugbehälter“

Source: Der Saugkorb oder Saugkopf ist eine Armatur zur Wasserentnahme, beispielsweise bei der Feuerwehr und bildet das Aufnahmeteil der Saugleitung bei einer Wasserentnahme aus offenen Gewässern (https://de.wikipedia.org/wiki/Saugkorb, gesehen am 21.05.2021). - Das meist morastige und schlammige Baggergut gelangt durch einen Saugkopf in die Saugleitung (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1906, s.v. Druckwasserförderer [1]).

Schöpfkopf   „Schöpfbehälter“

Source: Überraschend fand ich auch modernes Besteck, Löffel, Gabeln, Teelöffel, Messer und schließlich eine Suppenkelle, vernietet am halbkugeligen Schöpfkopf (Fricke, Unterwegs im blauen Universum, 2020). - So z.B. können bei der Flußregulierung (s.d.) die Traversen, Schlickfänge (s.d.), ein provisorischer Schöpfkopf u. dergl. als Nebenwerke angesehen werden (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908., s.v. Nebenwerke).

Schröpfkopf   „Schröpfgefäß“

Source: Solches lässt sich im etwas abgeschabten, aber reich ausgestatteten Franzensbader Stadtmuseum nachvollziehen, wo man auch einen klobigen Vorläufer heutiger Trimmräder namens Velotrab bestaunen kann, Schröpfköpfe, Aderlassbestecke und metallene Kühlungsapparaturen für Kopf und Herz (Die Zeit, 22.07.2004). - Damals suchte man sterbende Menschen noch mit Schröpfköpfen und Blutegeln im Leben festzuhalten (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Trinkkopf   „Trinkgefäß“

Source: der aus Holz und Edelmetall gleicherweise beliebte, übereinander setzbare Trinkkopf kann auf dem gedeckten Tisch in vornehmer Umgebung angetroffen werden (Holl, Mittelalterliche Funde aus einem Brunnen von Buda, 1966).

substantivisches Possessivkompositum mit verbalem Vorderglied
Brausekopf   „Person mit impulsivem Charakter“

Source: Egal, ob er singt, Cartoons zeichnet oder Romane schreibt, stets gilt er als Brausekopf und großer Unbedingter - und das ist er auch, jenseits jeder Allüre (Die Zeit, 12.03.2015). - Erfolg? Sie wollen wissen, wie ich Erfolg gehabt habe, junger Mann? Junger, junger Brausekopf! Nun: ich habe mich gebeugt (Tucholsky, Interview mit sich selbst, 1919).

Grübelkopf   „grüblerische Person“

Source: Sie sind ein Grübelkopf, Alex (Seidel, Der geträumte Kontinent, 2016). - Was der Grübelkopf aus Nordland dem Verstand zuviel auflegte, das überwies Bahr dem instinktiven Gemüt (Hochland 25, 1928).

Kribbelkopf   „unruhige, reizbare Person“

Source: Die Bädersfrau war so froh, als sie uns wieder fah, daß sie meine Mutter umarmte und sie scherzend einen alten guten Kribbelkopf nannte (Winning, Frührot, 1926).

Mauskopf   „Dieb“

Source: haha! Einen Aschenhaufen vermachen wir den papistischen Mausköpfen (Wille, Die Abendburg, 1909).
Das VG kann auch nominal sein.

Murrkopf   „mürrische Person“

Source: In dieser Spelunke hocken allerlei Nachtvögel, darunter ein Murrkopf (Bleier, Verzettelung, 2007). - rede mit dem Murrkopf, wenn du's kannst. Ich habe es satt! (Federer, Lachweiler Geschichten, 1911).

Quatschkopf   „Person, die Unsinn redet“

Source: Trump sei "offensichtlich dumm", ein Quatschkopf, ein Straßenköter und eine Schande für das Land (Die Zeit, 21.10.2016). - Die Angeklagten haben doch auch die Mostsche „Freiheit“ gehalten, und in diesem Blatte hat einmal gestanden, daß Mr. Tucker ein philosophischer Quatschkopf sei (Friedländer, Interessante Kriminalprozesse, 1911-21).

Rappelkopf   „verrückte Person“

Source: Doch der Rappelkopf überspannte den Bogen (Die Zeit, 15.05.2014). - Was in den Überzeugungen meines Vaters eine ruhige Glut war, das wurde in meinem sechzehnjährigen Rappelkopf ein wühlendes Feuer (Ganghofer, Lebenslauf eines Optimisten, 1909-11).

Schlummerkopf   „fauler, schläfriger Mensch“

Source: Weißt ja, er war immer ein Schlummerkopf. Hat's daher nie zu was Rechtem gebracht (Grabein, Die vom Rauhen Grund, 1914).

Sprudelkopf   „aufbrausende Person, Unruhestifter“

Source: Besonders diese zweite Stelle hat einen frommen Tübinger Gelehrten zu zwei Traktätlein veranlaßt, die in politischer Beziehung (man hört schon Schlagworte aus der französischen Republik) nicht uninteressant sind, und die Kant dennoch mißbilligend wie einen revolutionären Sprudelkopf behandeln (Mauthner, Wörterbuch der Philosophie, 1923, s.v. Eid).

Streitkopf   „streitsüchtige Person“

Source: Ist das Hilflosigkeit, denke ich, weicht er diesem alten, verwitterten Streitkopf aus? (Funke, Der Moccatrinker von Lissabon, 2019). - Er ist weder ein Plauderer noch ein Streitkopf (Die Musik, 18, 1926).

Strudelkopf   „wirre Person“

Source: Feuer- und Strudelköpfe aus Frankreich, Belgien, Italien. Jaurès, van der Velde, Ferri warfen das Gold ihrer Beredsamkeit wie einen Regen der Schönheit aus (Bergg, Ein Proletarierleben, 1913).

Stutzkopf (1)   „störrische Person“

Source: Wut und Ärger nicht nur umarmen, sondern auch lustvoll umwandeln: Sie Sterngucker, Strudler, Stubenhocker, Stutzkopf, Sumser, Süßmaul, Sybarith, Sonntagsvater, Sie Sparifankerl (Lichtenauer, Gönn Dir einen Stern, 2000). - Schau, schau, den Stutzkopf, wie er noch dabey knechtelet, sagt der Dannenmayr (Alemannisches Jahrbuch, 1955).

Trotzkopf   „trotzige Person“

Source: Oder sehen sie ihre Arbeitnehmer als pubertierende Trotzköpfe ohne Verantwortungsbewusstsein? (Die Zeit, 24.11.2011). - Ich weiß es ja, er hat das feinste Verständnis für seelische Subtilitäten, er will es nur nicht Wort haben, der Trotzkopf (Dohm, Christa Ruland, 1902).

Wackelkopf (2)   „Person mit wackelndem Kopf“

Source: Großer Beifall, die Nachbarin des Wackelkopfes zischt ihm zu: ... (Die Zeit, 22.11.2012). - Der alte Wackelkopf war wieder da, dann ist es kein Wunder (Essig, Der Überteufel, 1912).

substantivisches Possessivkompositum mit adverbialem Vorderglied
Querkopf   „Person mit verqueren Gedanken“

Source: Thomas Tuchel, der angebliche Favorit von Kalle Rummenigge, hat in Dortmund seinen Ruf, ein Querkopf zu sein, eher gefestigt (Die Zeit, 02.10.2017). - Slim war ein Ketzer wider die Natur, ein Phantast, ein vollständig verdrehter Querkopf (Müller, Tropen, 1915).

substantivisches Determinativkompositum mit Kunst- und Kunstwerkbezeichnung als Vorderglied
Bildniskopf   „Kopf eines Bildnisses“

Source: In den Bildnisköpfen spricht das Geistige aus den eingekerbten Vertiefungen (Berliner Zeitung, 19.06.2002). - Bis auf einige Bildnisköpfe aus der Römerzeit, die ich ausdrucksvoll und ehrlich in ihrer Brutalität fand, konnten die klassischen Reste nicht den Eindruck feierlicher Langweiligkeit ändern, der mir aus den zahllosen Nachbildungen geläufig war (Ostwald, Lebenslinien, 1926-27).

Porträtkopf   „Kopf einer Porträtfigur“

Source: Im nächsten Raum vermitteln zahlreiche Porträtköpfe einen im wahrsten Sinne des Wortes plastischen Eindruck von den Menschen im römischen Trier (Die Zeit, 27.03.2014). - In den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung setzte man dann den Mumien plastische aus Gips gefertigte Porträtköpfe auf (Vossische Zeitung, 04.03.1908).

substantivisches Determinativkompositum mit Spielzeugbezeichnung als Vorderglied
Puppenkopf

Source: Wie in einem Gruselkabinett stehen dort in Holzregalen Dutzende Puppenköpfe und blicken mit offenen Augen in Richtung Tür (Die Zeit, 31.03.2010). - Sorgen über zerbrochene Puppenköpfe schmerzten nicht so wie die Sehnsucht nach einer ausgerissenen Geliebten (Tucholsky, Ein Mädchentagebuch, 1920).

substantivisches Determinativkompositum mit Materialbezeichnung als Vorderglied
Bronzekopf   „Statuenkopf aus Bronze“

Source: Der Lagerung im Wasser ist es zu verdanken, dass der Bronzekopf so gut erhalten ist (Die Zeit, 27.08.2009). - Auf der Erde lag ein Bronzekopf, über den ich stolperte und den ich mir dann in aller Muße am Fenster ansah (Bode, Mein Leben, 1930).

Gipskopf   „Kopfbüste aus Gips“

Source: Die Deutschen nutzen ihren Vortritt, indem sie gleich im Foyer zwischen den Gipsköpfen von Kant, Schiller und Humboldt das Porträt der jungen Berliner Bürgerdame Heinrike Dannecker als Riesenposter aufziehen (Die Zeit, 01.04.2011). - Sie deutet auf die vielen weissen Gipsköpfe aus der Schinkelschen Epoche (Heyking, Briefe, die ihn nicht erreichten, 1903).

Holzkopf (1)   „hölzerner Figurenkopf“

Source: Da gibt es zum Beispiel den dänischen Künstler Thomas Dambo, der aus alten Hafen-Holzpaletten einen Holzkopf um eine Birke herumgebaut hat - so, dass die Blätter die Haare sind (Die Zeit, 01.08.2016). - Der Kuckuck hatte wohl gerade eine volle Stunde ausrufen wollen, denn er steckte seinen kleinen Holzkopf zum Fensterchen hinaus und guckte in die Gegend (Tucholsky, Die Zeitbremse, 1919).

Marmorkopf   „Kopf einer Marmorfigur“

Source: Heute ruht der Marmorkopf im stillen Arkadenhof hinter Glas (Die Zeit, 26.02.2015). - Es war ein Brustbild jener „Yin“, deren Marmorkopf den Bug des Schiffes zierte (May, Und Friede auf Erden!, 1903).

Felskopf   „kopfförmiger Felsgipfel“

Source: Am Ortsende zum Tochi hin ragt ein mächtiger Felskopf auf (Zeit Magazin, 29.05.2013). - Scharf vorspringende Felsköpfe in tiefem Wasser zerstört man, indem an ihrer Oberfläche Nitroglyzerin- oder Dynamitladungen in Zinnflaschen durch Elektrizität entzündet werden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Felssprengungen unter Wasser).

Felsenkopf   „kopfförmiger Felsgipfel“

Source: Vorbei an Kriegsdenkmälern und laubenkolonieartigen Parzellen gelangst du auf den Felsenkopf, wo sich zwei Busladungen von Senioren verlaufen (Die Zeit, 09.03.2006). - um 10 Uhr waren wir beim Kap Taprengesäng in der großen Ostbucht und um 11 Uhr beim Pkulamelmil, dem Felsenkopf südlich des Ostkaps Gogiberämes, zwischen denen beiden der Südstrand von Melekeiok sich ausdehnt (Ergebnisse der Südsee-Expedition 1908-1910, 1917).

Schieferkopf   „Erdschicht mit Schiefer“

Source: Das Kupferschieferflöz wird nach Farbe, Härte und mikroskopischem Gefügebefund von unten nach oben in die Flözlagen Feine Lette, Grobe Lette, Kammschale, Schieferkopf und Schwarze Berge untergliedert (Der Anschnitt 55, 2003). - Der Steilhang des Höhenzuges findet sich an der Südseite, wo die Schichten gegen den Berg einfallen und die Schieferköpfe zu Tage treten (Wiegmann, Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe, 1912).

Meerschaumkopf   „Pfeifenkopf aus Meerschaum“

Source: Eine Pfeife mit Meerschaumkopf galt als absolutes Prestigeobjekt (Pittioni, Rauchverbote, 2018). - Es sah aus, wie wenn ein grosser feingeschnittener Meerschaumkopf sich selbst braun anrauchen würde (Altenberg, Wie ich es sehe, 1914).

Porzellankopf   „Pfeifenkopf aus Porzellan“

Source: Tabakpfeife mit Porzellankopf (Jauernig-Hofmann, Trachtengraphiken aus Südthüringen, 2004). - Wahrhaftig: als sie sich dem kleinen Anwesen näherten, rauchte da ein Mann mit einem Spitzbart eine Pfeife, eine lange Pfeife, und auf dem Porzellankopf - das sah man deutlich - war ein buntes Blumengewinde gemalt (Tucholsky, Der Zeitsparer, 1914).

Glaskopf   „kopfförmiger Roteisenstein“

Source: In ihnen finden sich die verschiedenen Ausbildungsformen des Hämatits: Rot-Eisenrahm, Rot-Eisenglimmer, Rot-Eisenglanz, Rot-Eisenocker, Roter Glaskopf, Blutstein, Rötel und viele mehr (https://de.wikipedia.org/wiki/Hämatit, gesehen am 12.05.2021). - Glaskopf (Glatzkopf), gewisse Erze, die in Aggregaten mit runder, glatter Oberfläche und faseriger Struktur auftreten (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
Distelkopf (1)   „Blütenkopf einer Distel“

Source: Sie saugen mit Vorliebe an Brombeerblüten, Skabiosen, Distelköpfen und den doppeldoldigen Blütenständen der Wald-Engelwurz (https://de.wikipedia.org/wiki/Kaisermantel, gesehen am 08.05.2021). - Die Distelköpfe der Weberkarde werden von Tuchfabrikanten angekauft und benutzt (Schlipf, Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, 1918).

Kappeskopf   „Kohlkopf, Pflanzenkopf einer Weißkohlpflanze“

Source: Als die Wächter kamen, war es gerade die Vorsteherin, die auf einem Kappeskopf ausrutschte und in das Kloster zurückgeleitet werden musste (Baimann, Das Dorf an der Blögge, 2020). - Du hast ja mal einer Frau ein Kappeskopf gestohlen (Zender, Volkssagen der Westeifel, 1935).

Kleekopf   „Pflanzenkopf des Klees“

Source: Aus Lupinen, Pfingstrosen, Margeriten, Ginster, Holunderblüten, Tannenspitzen, Kleeköpfen und Klatschmohn woben die Unadinger kunstvolle Muster in das knapp 800 Meter lange Blütenkunstwerk (Badische Zeitung, 03.06.2018). - Den Samenklee mäht man, wenn die spätblühenden Kleeköpfe ausgebildete Körner zeigen (Schlipf, Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, 1918).

Kohlkopf   „oberer runder Teil der Kohlpflanze“

Source: Der Film handelt von einem Hasen, der im Wald wohnt und dem benachbarten Förster Kohlköpfe aus dessen Garten stiehlt (https://de.wikipedia.org/wiki/Der_Hase_und_der_faule_Förster, gesehen am 22.03.2014). - Einen Kohlkopf, den ich in Höhe von elf Fuß angebracht hatte, konnte dieser Vogel bequem herunternehmen (Hagenbeck, Von Tieren und Menschen, 1908).

Krautkopf   „oberer runder Teil der Kohlpflanze“

Source: Den Krautkopf vierteln, den Strunk und die äußersten Blätter entfernen, in feine Streifen schneiden (Zeit Magazin, 21.07.2011). - Den Platz weiter hinauf standen viele Wagen, hoch bepackt mit Krautköpfen (Thoma, Andreas Vöst, 1906).

Kürbiskopf (1)   „kopfförmige Kürbisfrucht“

Source: Verstört eilt Goddard dorthin, entdeckt beim Ausgraben aber nur einen Kürbiskopf (https://de.wikipedia.org/wiki/Absolution_(1978), gesehen am 16.04.2015). - Richtiggehende Geister und Gespenster mit feurigen Augen erschienen im Dunkel der Nacht vor den Fenstern und erinnerten an jene abergläubischen Zeiten, wo jeder ausgehöhlte Kürbiskopf mit hineingestelltem Lichtlein schreckenerregend wirkte (Benz, Lebensfahrt eines deutschen Erfinders, 1925).

Mohnkopf   „Samenkapsel der Mohnpflanze“

Source: In der linken Hand hält sie einen Mohnkopf (https://de.wikipedia.org/wiki/Hellenistisches_Grabrelief_einer_Frau_aus_Smyrna_(Berlin_SK_767), gesehen am 14.07.2015). - Die Händchen des ermordeten Kindes waren zusammengeballt und preßten Spreu und Mohnköpfe, die in der Scheune in großen Mengen umherlagen, fest zusammen (Friedländer, Interessante Kriminalprozesse, 1911-21).

Salatkopf   „Pflanzenkopf der Salatpflanze“

Source: Sie bildet keine geschlossenen Salatköpfe, sondern Rosetten aus relativ dicken Blättern (https://de.wikipedia.org/wiki/Endivie, gesehen am 09.04.2015). - Der alte Gemüsehändler in New York trat auf eine herabgerollte Tomate, stürzte und starb nach wenigen Stunden, und sein Sohn mußte nun selber den Verkauf der gefärbten Erbsen und angefrorenen Salatköpfe leiten und schrieb darum nach Positano, daß er nun unabkömmlich sei (Die Zeit, 13.08.1953).

Spargelkopf   „verdickte Spitze der Spargelstange“

Source: Eine Hochzeitssuppe ist eine klare Suppe auf der Basis einer Fleischbrühe, regional unterschiedlich angereichert mit Kombinationen von Hühnerfleisch, Fleischklößchen, Markklößchen, Leberknödeln, Brätspätzle, Flädlestreifen, Spargelköpfen, Nudeln, Backerbsen, Schöberl oder Eierstich (https://de.wikipedia.org/wiki/Hochzeitssuppe, gesehen am 06.04.2015). - Denn der Spargel wird nun einmal auf gar keinen Fall geschnitten, sondern mit der rechten Hand verzehrt, die die Spargelstange am Ende ergreift, während die Linke mit der Gabel hilft, den Spargelkopf zum Munde zu führen (Graudenz, Das Buch der Etikette, 1956).

Zwiebelkopf   „Zwiebelknolle“

Source: Drei Zwiebelköpfe gibt man der Kuh, die gekalbt hat, u. a. in die erste Tränke, um sie gegen Behexung (Krankheit) zu schützen (Drechsler, Sitte, Brauch und Volksglaube in Schlesien, 1903).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Vorderglied
Blumenkopf   „Oberteil einer Blume, an dem sich die Blüte befindet“

Source: Von allen Seiten schauen bunte Blumenköpfe auf sie herunter, Freundinnen haben sie gebracht (Die Zeit, 07.04.2004). - Gartenwege und Blumenköpfe erschienen, und es war, als eilten Haufen von Bäumen und fliegende Wesen herbei (Dauthendey, Lingam, 1909).

Blütenkopf   „Oberteil einer Blume, an dem sich die Blüte befindet“

Source: Eine Dame beugt sich über den Brunnen mit der Rosenbowle und steckt ihre Nase in die schwimmenden Blütenköpfe (Die Zeit, 24.04.2017). - Dann griff er in das Wasser, mitten in eine Gesellschaft Wasserrosen hinein und holte sich die ganze Hand voll schwerer, weißer Blütenköpfe heraus (Keyserling, Beate und Mareile, 1903).

Fruchtkopf   „kopfförmige Frucht“

Source: Aus den Blüten bildet sich ein kugelförmiger Fruchtkopf mit 10 bis 15 kahlen Nüsschen (https://de.wikipedia.org/wiki/Dreiteiliger_Wasserhahnenfuß, gesehen am 11.05.2021). - Karde, in der Tuchfabrikation der aus den Fruchtköpfen der Karden- oder Kardätschendistel (s. Dipsacus [...]) oder aus Drahthäkchen gebildete Teil der Rauhmaschine (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Karde).

Samenkopf   „kopfförmige Samenkapsel“

Source: Ein bekanntes Beispiel ist die Verbreitung der Samenköpfe von Kletten, die sich mit ihren langen, mit Hakenspitzen versehenen Stacheln im Fell von vorbeikommenden Tieren oder auch in Kleidungsstücken von Menschen anheften (https://de.wikipedia.org/wiki/Kommensalismus, gesehen am 21.05.2021). - Die abgenommenen Samenköpfe werden an einem trockenen, luftigen Ort in einem Säckchen aufgehängt (Schlipf, Schlipfs populäres Handbuch der Landwirtschaft, 1918).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
Bergkopf   „kopfförmiger Berggipfel“

Source: Die Westerwälder Seenplatte ist eine wellige Hochfläche, die im Norden an den Bergköpfen des Hachenburger Walds beginnt und im Süden bis zum Tal des Saynbachs reicht (https://de.wikipedia.org/wiki/Westerwälder_Seen, gesehen am 06.05.2021). - Ein Zauber geht von diesen vielen, vielen Bergköpfen aus (Die Grenzboten, 1908).

Feldkopf   „Gehölz auf einem Feldhügel“

Source: Der eifrige Eremite zog sofort hinauf ins Tal und zimmerte sich hier oben zwischen zwei Feldköpfen ein Häuschen (Jegerlehner, Am Herdfeuer der Sennen, 1920).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
Gelenkkopf   „kugelförmiger Teil eines Gelenks“

Source: Damit wir uns geschmeidig bewegen, sind Gelenkkopf und Gelenkpfanne mit Knorpel überzogen (Die Zeit, 25.06.2016). - Der Gelenkkopf kann durch eine mediane Vertiefung in zwei Teile geteilt sein (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Gelenk).

Kehlkopf   „Larynx, Knorpelgebilde am Übergang vom Rachen zur Luftröhre“

Source: Weil eine Erkrankung zu Lähmungen der Gesichtsmuskeln sowie Krämpfen rund um den Kehlkopf und der Brust führen kann, wird sie auch als Wundstarrkrampf bezeichnet (Die Zeit, 08.01.2018). - Nachdem ich Langers Vortrag über den Kehlkopf ziemlich aufmerksam angehört, verfügte ich mich ins chemische Laboratorium, wo ich mehr mit Richard Kohn plauderte als arbeitete (Schnitzler, Jugend in Wien, 1918).

Luftröhrenkopf   „Vorderteil der Luftröhre“

Source: Die Stimme ist ein langgedehntes Y-a, das vorzüglich durch zwei eigne kleine Höhlungen am Luftröhrenkopf bewirkt wird (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Esel [1]).

Muskelkopf   „Endstück eines Muskels“

Source: Ein Muskel kann mehrere Ursprünge haben, diese verschiedenen Ursprungsanteile bezeichnet man als Muskelkopf (Caput) (https://de.wikipedia.org/wiki/Ursprung_und_Ansatz, gesehen am 19.05.2021). - Die sternale Portion wird an ihrem Abgang vom gemeinsamen Muskelkopf durchtrennt (Haudeck, Grundriss der orthopädischen Chirurgie für praktische Ärzte, 1906).

Schenkelkopf   „Oberteil des Schenkelknochens“

Source: Es bilden sich gut ausgebildete Schenkelköpfe und Hüftpfannen (https://de.wikipedia.org/wiki/Anhock-Spreizhaltung, gesehen am 21.05.2021). - Der zerstörte Schenkelkopf verläßt nicht selten die Pfanne und nimmt seine Stellung gewöhnlich auf dem Rücken des Darmbeins (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Hüftgelenkentzündung).

Schlundkopf   „Rachen, Pharynx“

Source: Der Pharynx (Rachen, Schlundkopf) ist der Übergang zur Speiseröhre (https://de.wikipedia.org/wiki/Verdauungstrakt, gesehen am 21.05.2021). - Schlundkopf (Pharynx), beim Menschen der oberste, weitere Teil des Schlundes oder der Speiseröhre, ist ein von vorn nach hinten platt gedrückter, sich verengernder muskulöser und mit Schleimhaut ausgekleideter Schlauch (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Kleidungsbezeichnung als Vorderglied
Hutkopf

Source: Ein alter, schäbiger Hut mit einem hohen Hutkopf und einer langen blauen Pfauenfeder sitzt auf seinem Kopf (https://de.wikipedia.org/wiki/Figuren_in_Tolkiens_Welt, gesehen am 16.05.2021). - Die Hutköpfe sind höher geworden, der ewige Filzhut ist zeitweilig verschwunden (Berliner Tageblatt, 05.03.1926).

substantivisches Determinativkompositum mit Gebäudebezeichnung als Vorderglied
Brückenkopf   „auf dem Land aufliegendes Brückenende“

Source: Am östlichen Brückenkopf befindet sich die Ägidienkirche, von deren 33 Meter hohem Turm Schwindelfreie feststellen dürfen, dass Erfurt auch als Konfessionsknoten durchginge (Die Zeit, 22.09.2016). - Unser Herr Falkenberg hat jetzo seine ganze Außenmacht auf das Zollwerk, den Brückenkopf jenseits der Elbe, beschränkt (Wille, Die Abendburg, 1909).

Molenkopf   „äußeres Ende einer Mole“

Source: Während auf der Uferstraße Busse mit Massen von Touristen vorbeifluten, schlendere ich allein zum Molenkopf (Berliner Zeitung, 19.09.1998). - Molenkopf, das äußere Ende der M. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Mole [2]).

substantivisches Determinativkompositum mit Gebäudeteilbezeichnung als Vorderglied
Balkenkopf   „oberes Ende eines Balkens“

Source: Saniert werden mussten teilweise die Holzdecken, einige Balkenköpfe wurden ersetzt (Der Tagesspiegel, 16.02.2003). - Balkenkopf, Ende eines auf Mauer oder Wandpfette aufliegenden Balkens (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1904, s.v.).

Dielenkopf   „Mutulus, Zierelement an der Kranzleiste dorischer Säulen“

Source: die „Dielenköpfe“, die er ebenfalls in Seitenansicht zeichnete, sollten aus Gips gegossen werden (Bülow, Joseph Christian Lillie, 2007). - Dielenkopf (Mutulus), plattenförmige Verzierung an der Unterfläche der steinernen Hängeplatte der dorischen Säulenordnung, die dem hervorragenden Ende (Kopf) einer Diele gleicht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v.).

Pfeilerkopf   „Oberteil eines Pfeilers“

Source: In Brückenlängsrichtung haben die Pfeiler eine Abmessung von 3,9 m am Pfeilerkopf (https://de.wikipedia.org/wiki/Hochmoselbrücke, gesehen am 20.05.2021). - Der oberste, in der Höhe der Auflager des Brückenüberbaues befindliche Teil des Pfeilers heißt Pfeilerkopf (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Pfeiler [2]).

Säulenkopf   „Oberteil einer Säule“

Source: Doch statt der für solche Säulenköpfe in Griechenland üblichen Seitenschnecken sind hier Elefantenköpfe mit eingerollten Rüsseln zu sehen (Berliner Zeitung, 13.10.2004). - Kapitell (Kapitäl, Kapital, lat. capitellum, „Köpfchen“), der oberste Teil einer Säule, der Säulenkopf oder Säulenknauf, der etwas über den Säulenschaft vorspringt, den Kopf vom Schafte der Säule scheidet und zugleich die letztere mit dem von der Säule getragenen Gebälk oder Gewölbe in Verbindung bringt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kapitell).

Sparrenkopf   „Vorderteil eines Sparrens“

Source: Das untere Ende eines Sparrens wird auch als Sparrenfuß bezeichnet; ragt es über die Kante der Außenwand hinaus und ist von außen sichtbar, wird dagegen von einem Sparrenkopf gesprochen (https://de.wikipedia.org/wiki/Sparren, gesehen am 21.05.2021). - Sparrenkopf, das freie, meist profilierte Ende eines Sparrens, s. Dachstuhl; in der antiken Baukunst die unter der Hängeplatte des Gebälks befindlichen Kragsteine oder Konsölchen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Vorderglied
Balgkopf   „oberer Teil eines Blasebalgs“

Source: am Balgkopf sind zwei Öffnungen für die Auslaß- oder Kanalventile (Salmen, Calcanten und Orgelzieherinnen, 2007). - Die Canal-Ventile sollen in horizontaler Stellung am Balg-Kopf angebracht sein (Jäger, Die Orgeln des ehemaligen Kreises Springe, 1975).

Balgenkopf   „oberer Teil eines Blasebalgs“

Source: Blasebälge, einfache oder doppeltwirkende Balgengebläse, die entweder durch eine um ein Scharnier drehbare, gewöhnlich mittels des Balgschwengels, eines doppelarmigen Hebels hin und her bewegte Platte oder einen meist vertikal auf und nieder beweglichen Kolben die Verdrängung der Luft durch den Balgenkopf und die Düse in das Feuer bewirken (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1905, s.v. Blasebälge).

Bohrerkopf   „Vorderteil eines Bohrers“

Source: Der Bohrerkopf verjüngt sich nach oben zur Verringerung der Reibung (https://de.wikipedia.org/wiki/Forstnerbohrer, gesehen am 07.05.2021). - Nur kleine Holzbohrer (Nagelbohrer) werden unmittelbar von Hand mittels eines Handgriffes, große Holzbohrer mittels einer durch den Bohrerkopf gefleckten Stange, dem Wendeisen, gedreht (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1905, s.v. Bohrgerät [1]).

Bolzenkopf   „Vorderteil eines Bolzens“

Source: In der Mitte des Bolzenkopfes wird im Sinne der ursprünglichen Funktion eines Turmbolzens meist eine etwa 1-2 mm große Bohrung einige Millimeter tief angebracht (https://de.wikipedia.org/wiki/Turmbolzen, gesehen am 07.05.2021). - Bei den Höhenmarken der preußischen Landesaufnahme befindet sich die Höhenzahl auf dem vergrößerten, scheibenförmigen Bolzenkopfe selbst (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Fixpunkt).

Brennerkopf   „Vorderteil eines Brenners“

Source: Für größere Rohrdurchmesser, die insbesondere im Kessel- und Pipelinebau erforderlich sind, kommen Schweißsysteme zum Einsatz, bei denen der Lichtbogen bzw. der Brennerkopf auf einer Schiene um das Rohr herumgeführt wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Orbitalschweißen, gesehen am 07.05.2021). - Der oft auch noch überhitzte Petroleumdampf vermengt sich sodann im Mischraum des Brenners mit Luft und tritt durch den Brennerkopf unter den Glühkörper (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Petroleumglühlicht).

Geschosskopf   „Vorderteil eines Geschosses“

Source: Der Geschosskopf liegt außerhalb des Rohres, wodurch die Abmessungen des Kopfes unabhängig vom Kaliber des Abschussrohres gewählt werden können (https://de.wikipedia.org/wiki/Panzerfaust_3, gesehen am 12.05.2021). - Diese tragen auf ihrer Spitze eine Kappe aus weichem Stahl, welche durch magnetische Kraft, durch Aufpressen in eine Rille des Geschoßkopfes oder durch Auflöten am Kopf befestigt wird (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. Munition [1]).

Hammerkopf   „Schlagteil am Hammerstiel“

Source: Schläger- wie Hammerkopf sind evolutionsgeschichtlich Abkömmlinge des Faustkeils (Die Zeit, 07.05.2015). - Der H. besteht aus dem Hammerkopf (dem eigentlichen H.) und dem Hammerstiel (Helm) (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Hammer).

Krankopf   „Oberteil eines Krans“

Source: Vom Krankopf spannten sich durch Flaschenzüge aus der Programmkabine kontrolliert Stahltrosse sehnenstark zum Ausgleichsmast (Reinfrank, RaketenGlück, 2001). - Am Krankopf hängt ein (meistens vier- bis sechsfacher) Flaschenzug (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1907, s.v. Krane [1]).

Kreuzkopf   „Verbindungsstück zwischen Kolbenstange und Treibstange“

Source: Der Kreuzkopf ist ein Maschinenelement, das bei Kurbeltrieben verwendet wird (https://de.wikipedia.org/wiki/Kreuzkopf, gesehen am 18.05.2021). - Kreuzkopf (cross-head; crosse de piston; testa a croce), das Konstruktionsglied einer Maschine, das die gelenkige Verbindung der geradlinig hin- und hergehenden Kolbenstange mit der diese Bewegung in die drehende Bewegung der Kurbel umsetzenden Treibstange vermittelt (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1914, s.v.).

Kupplungskopf   „Vorderteil einer Kupplung“

Source: Der die eigentliche Kupplung enthaltende Kupplungskopf ist mit dieser über eine Stoßdämpfung (oder auch starr) verbunden (https://de.wikipedia.org/wiki/Scharfenbergkupplung, gesehen am 18.05.2021). - Der Kupplungskopf wird durch eine Feder in bestimmter mittlerer Stellung gehalten (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. Kupplungen [2]).

Kurbelkopf   „Vorderteil einer Kurbel“

Source: Kurbelköpfe bewegen die Kamera durch zwei mechanische Getriebe (https://de.wikipedia.org/wiki/Stativ, gesehen am 18.05.2021). - Die Zahnräder, wie auch das Blockkettenrad und der Kurbelkopf sind mit ihren Achsen fest verbunden (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1912, s.v. Abschlußvorrichtungen - Schranken).

Messerkopf   „mit Messern bestückter Geräteteil“

Source: Ein Messerkopf (auch Fräskopf genannt) ist ein Fräswerkzeug in das Wendeschneidplatten eingesetzt werden und vorwiegend zum Planfräsen geeignet ist (https://de.wikipedia.org/wiki/Messerkopf, gesehen am 18.05.2021). - Messerkopf, Fräser für Metall- und Holzbearbeitung, besteht aus dem Körper (Zylinder, Scheibe) und eingesetzten Messern (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v.).

Nadelkopf   „verdickter Oberteil einer Nadel“

Source: Oberhalb des Käfers steht die Nadel so weit über, dass man den Nadelkopf gerade noch mit zwei Fingern fassen kann (https://de.wikipedia.org/wiki/Koleopterologie, gesehen am 19.05.2021). - Panulla hat der Chinesin im Kampf eine Stecknadel so tief in die Brust gestochen, daß die Nadel das Herz traf und bis zum Nadelkopf im Fleisch stecken blieb (Dauthendey, Lingam, 1909).

Nagelkopf   „verdickter Oberteil eines Nagels“

Source: Gestauchte Nagelköpfe sind so schmal, dass sie nach dem Einschlagen kaum noch zu sehen sind (https://de.wikipedia.org/wiki/Nagel, gesehen am 19.05.2021). - Derselbe trägt den Stempel s, welcher durch Stauchen den Nagelkopf bildet (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. Nagelherstellung [1]).

Nietkopf   „verdickter Oberteil einer Niete“

Source: Aus optischen Gründen heftet man aber gern noch die halbrunden Nietköpfe auf den Stahl (Die Zeit, 02.03.2006). - Die Nietköpfe dürfen keinerlei Risse zeigen (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. Nieten).

Presskopf (2)   „Vorderteil einer Presse“

Source: Der Einrichter spannt in die Presse, die aus Presskopf und Pressteller besteht, je eine Matrize ein (https://de.wikipedia.org/wiki/Schellackplatte, gesehen am 20.05.2021). - Als Tauchkolben bilden sie einen abgedrehten Zylinder, der in dem ausgebohrten Teile des Preßzylinders (s.d.) geführt wird, und tragen einen Preßkopf, Kreuzkopf oder Kolbenstangenanschluß (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Preßkolben).

Revolverkopf   „drehbare Werkzeughalterung“

Source: Der Werkzeugrevolver oder Revolverkopf ist eine Werkzeugaufnahme oder Halterung für mehrere Werkzeuge bei der maschinellen Bearbeitung von Werkstücken (https://de.wikipedia.org/wiki/Werkzeugrevolver, gesehen am 20.05.2021). - Die Revolverköpfe werden vier- bis achteckig ausgeführt, um gute Befestigungsflächen für die Werkzeuge zu schaffen (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1906, s.v. Drehbank [1]).

Riegelkopf   „Vorderteil eines Riegels“

Source: Neben einem Schnappschloss findet sich ein nur von der Innenseite der Tür zu betätigender Schieberiegel sowie ein dritter Riegel mit nicht abgeschrägtem Riegelkopf, dem sogenannten „Nachtriegel“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Emich_Becker, gesehen am 20.05.2021). - Die Oeffnung in der feilen Türverkleidung, in welche der Riegelkopf in ausgeschobenem Zustand hineinragt, heißt das Schließblech (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1909, s.v. Schloß [2]).

Ruderkopf   „Oberteil eines Ruders“

Source: Die Einstellung wurde über ein Handrad und ein eingebautes Getriebe bedient, das auf dem Ruderkopf angebracht war (https://de.wikipedia.org/wiki/Vim_(Yacht), gesehen am 20.05.2021). - Man unterscheidet am R. das Ruderblatt, unter Wasser, und den Ruderhals mit dem Ruderkopf (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Ruder).

Schaufelkopf (1)   „Oberteil einer Schaufel“

Source: Der Schaufelkopf dient bei klassischen Eispickeln unter anderem zum Stufenschlagen (https://de.wikipedia.org/wiki/Eisgerät, gesehen am 04.01.2023). - Diese Bindung ist durch eine kräftige, gut auf die Schaufelköpfe aufgenietete Bandage am dauerhaftesten auszuführen (Dinglers Polytechnisches Journal, 1916).

Schienenkopf   „Vorderteil einer Schiene“

Source: Obschon der für den Unfall ursächliche Riss am Schienenkopf über Monate hinweg bekannt gewesen war, wurde nichts repariert (Die Zeit, 05.03.2009). - Spurweite der Eisenbahnen, der Abstand zwischen den Innenkanten (Leitkanten) der Schienenköpfe eines Gleises (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Spurweite).

Schraubenkopf   „verdicktes Oberteil einer Schraube“

Source: In Wahrheit mischt allerlei Reibung im Gewinde und am Schraubenkopf mit (Die Zeit, 31.03.2005). - im Deckel aber werden durch Schraubenköpfe die Punkturen, an gabelartigen, verstellbaren Eisen befindliche Stahlspitzen, gehalten (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Presse [1]).

Schwellenkopf   „Vorderteil einer Bahnschwelle“

Source: Werden 0,50 m Schotter vor dem Schwellenkopf eingebaut, sind die Maße b, und ba um 0,10 m zu vergrößern (Wendehorst, Bautechnische Zahlentafeln, 1998). - in der Regel genügt ein Maß von 250-300 mm außerhalb des Schwellenkopfes (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1912, s.v. Bettung).

Spindelkopf   „Vorderteil einer Spindel“

Source: Diese fördern meist eine Wasser-Öl-Emulsion in den Arbeitsbereich des Werkzeugs, sei es über Spritzdüsen an der Maschine, am Spindelkopf oder durch Düsen im jeweiligen Werkzeug (https://de.wikipedia.org/wiki/Werkzeugmaschine, gesehen am 21.05.2021). - Sie hebt bei dieser Bewegung durch Vermittlung der in den Spindelköpfen gelagerten Rollen die Ventile (Röll, Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, 1921, s.v. Steuerungen).

Stangenkopf   „Vorderteil einer Stange“

Source: Bei den Kriegslokomotiven wurden hingegen nur noch die Stangenköpfe im Gesenk geschmiedet und mit gewalztem Profilstahl als Stangenschaft stumpf verschweißt (https://de.wikipedia.org/wiki/Kriegslokomotive, gesehen am 21.05.2021). - Die Kurbelzapfen, auf denen die Stangenköpfe sitzen, haben an beiden Achsen genau gleichen Abstand vom Achsenmittel (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1907, s.v. Kuppelstangen).

Torpedokopf   „Vorderteil eines Torpedos“

Source: Dann werden über den gut gefüllten Munitionskammern sechs Torpedoköpfe gezündet (Berliner Zeitung, 09.02.2004). - Netzschere für Torpedos, Scheren, die am Torpedokopf befestigt werden und bezwecken, die Torpedoschutznetze (s.d.) zu zerschneiden (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1908, s.v. Netzschere).

Ventilkopf   „Vorderteil eines Ventils“

Source: Schraderventile sind auch mit abgewinkeltem Schaft erhältlich, die bei Rädern mit sehr kleinem Durchmesser, benötigt werden, um den Ventilkopf aufstecken zu können (https://de.wikipedia.org/wiki/Fahrradventil, gesehen am 23.05.2021). - Ein weiterer Vorteil des Oechelhäuser-Motors besteht in der Vermeidung von Ventilköpfen und gesteuerten Ein- und Auslaßventilen (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1906, s.v. Gebläsemaschinen).

Wellenkopf (2)   „Vorderteil einer Welle“

Source: Während eines Unwetters am 31. Oktober 1919 wurden die Flügel der Windmühle zerstört, auch der Wellenkopf fiel dem Wetter der folgenden Jahre zum Opfer (https://de.wikipedia.org/wiki/Reitzendorfer_Windmühle, gesehen am 24.05.2021). - Die Windflügel bestehen aus den durch den Wellenkopf gedeckten oder durch eine Rosette daran befestigten Windruten (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1910, s.v. Windräder [1]).

Zylinderkopf   „Vorderteil eines Zylinders“

Source: Erst dann führte der Hersteller eine Version ein, bei der die Ventile in den beiden Zylinderköpfen flüssigkeitsgekühlt sind (Die Zeit, 04.10.2017). - Während der Kompression und Explosion sind die Schlitze durch die Kolbenringe des Zylinderkopfes, auf denen sich der innere Schieber höher hinausschiebt, geschlossen (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1920, s.v. Motorwagen [3]).

Mühlenkopf   „ein Getreidemaß“

Source: Mit Hoop, oder Mühlenköpfe, wurde ein kleines Getreidemaß im Königreich Hannover bezeichnet (https://de.wikipedia.org/wiki/Hoop_(Einheit), gesehen am 19.05.2021). - Mühlenkopf, früher Kornmaß in Hannover = ¼ Metze (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v.).

Pfeifenkopf   „Tabakbehälter an einer Pfeife“

Source: Sein Porträt prangt auf Tassen, Schüsseln, Dosen und Pfeifenköpfen (Die Zeit, 13.08.2009). - Und der Inspektor warf wiederum einen sehnsüchtigen Blick auf die metallbeschlagenen Pfeifenköpfe an der Wand (Duncker, Großstadt, 1900).

Notenkopf   „runder Teil eines Notenzeichens“

Source: Als Jugendlicher entdeckte er, dass es eine Welt jenseits der Notenköpfe und Libretti gab (Zeit Geschichte, 26.02.2013). - Ganz mechanisch, während er an alles mögliche dachte, zeichnete er vielerlei Notenköpfe auf das Papier und versah sie in einer Art von kindischem Eifer mit Taktzeichen, Kreuzen (Schnitzler, Welch eine Melodie, 1932).

substantivisches Determinativkompositum mit Wasserbezeichnung als Vorderglied
Wellenkopf (1)   „Kamm einer Welle“

Source: weißer Schaum von den brechenden Wellenköpfen legt sich in Schaumstreifen in die Windrichtung (https://de.wikipedia.org/wiki/Beaufortskala, gesehen am 24.05.2021). - Der Schwan frißt Wellenköpfe, die er zuckend abpflücken will (Tucholsky, Buch voller Tiere, 1927).

substantivisches Determinativkompositum mit Dokumentbezeichnung als Vorderglied
Briefkopf   „Vorspann eines Briefes mit Absender- und Datumsangabe“

Source: Mal stand sogar noch der Name Max Mustermann im Briefkopf, mal steckte in jedem zweiten Satz ein Fehler (Die Zeit, 31.03.2017). - Kopfdruckmaschine, Apparat zum Drucken kleiner Sätze, wie Briefköpfe (daher der Name K.), Visitenkarten, Adressen etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kopfdruckmaschine).

substantivisches Determinativkompositum mit präpositionalem Vorderglied
Vorkopf (2)   „Balkenkopf bis zum ersten Zapfenloch“

Source: Neuzeitliche, maschinell vorgefertigte Blockbalken erhalten passgenaue Eckverkämmungen entweder mit Vorköpfen ("Chalet") oder mit Schwalbenschwanzverbindungen (https://de.wikipedia.org/wiki/Blockhaus, gesehen am 23.05.2021). - Vorkopf, 1. Balkenkopf von der Stirn (Hirnholz) bis zum ersten Zapfenloch (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1910, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Vorderglied
Tassenkopf   „Obertasse“

Source: Tassenkopf ist eine alte Bezeichnung für die Obertasse und bedeutet als Maßeinheit ebenfalls ⅛ Liter (https://de.wikipedia.org/wiki/Tasse, gesehen am 22.05.2021). - Sie weinen je einen Tassenkopf voll, als Herr de Moro-Giafferi spricht - den harten Kriegern tropfen die Tränen in die Bärte - und der ganze Saal weint mit (Tucholsky, Der Mann, der ein Kind ertränkt, 1928).

Trogkopf   „Behälter eines Troges“

Source: nachdem das Wasser im Bruttrog bis auf etwa einen Zoll abgelassen ist, werden, am Trogkopf anfangend, die Seiten ordentlich ausgebürstet (Diessner, Die künstliche Zucht der Forelle, 1926).

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substantivisches Determinativkompositum mit Personbezeichnung als Vorderglied
Apollokopf   „Kopf des Apollon“

Source: Er war ein bildschönes Kind; ein wahrer kleiner Apollokopf, umringelt von kurzgeschnittenen braunen Locken und strahlend in Frische und Gesundheit, saß fest und hochgetragen auf dem kräftigen Nacken (Marlitt, Die Frau mit den Karfunkelsteinen, 1885). - Es ist Schade, dass dieses Stück so sehr gelitten hat, denn es ist der besste Apollokopf, den wir in dieser ganzen Sammlung haben (Lipsius, Beschreibung der Churfürstlichen Antiken-Galerie in Dresden, 1798).

Apollonkopf   „Kopf des Apollon“

Source: Und eben in dieser seiner Eigenthümlichkeit stellt sich der Apollonkopf des britischen Museums dar (Overbeck, Geschichte der griechischen Plastik, 1857).

Apostelkopf   „Kopf eines Apostels“

Source: Hier endlich erlangte ich es, die berühmten Apostelköpfe Leonardos von der Cena ausführlich zu sehen (Carus, Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten, 1865-66). - Zwei Apostelköpfe von Guercino (Ramdohr, Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst, 1787).

Bauernkopf   „Kopf eines Bauern“

Source: Bauernköpfe empfinden nichts, man schlag' ihnen denn einen Hacken hinter die Ohren (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.). - Mustern Sie in Curland gemeiner Leute Köpfe, werden Sie wohl einen Bauernkopf finden, der in ein historisches Gemälde passe? (Hippel, Lebensläufe nach aufsteigender Linie, 1778-81). - Ein Baurenkopf / von Kranach (Sandrart, L’Academia Todesca della Architectura, Scultura & Pittura: Oder Teutsche Academie der Edlen Bau- Bild- und Mahlerey-Künste, 1679).

Bubenkopf (1)   „Kopf eines Jungen“

Source: Als Gegenstück ein ebenso häßlicher Weiberkopf mit einem Bubenkopf zur Seite (Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte, 1879). - Dieser hat seinen Bubenkopf glücklich behalten! (Heinse, Hildegard von Hohenthal, 1795-96).

Christuskopf   „Kopf des Christus“

Source: Ich hatte auch meinem Freunde Lavater versprochen, ihm eine Zeichnung von dem Christuskopfe zu schicken, der für den besten Christuskopf gehalten wird, welchen man in der Malerei hat (Tischbein, Aus meinem Leben, vor 1829). - Seine Christusköpfe sind mehr wahre Natur, in Absicht auf Zeichnung und Färbung, und - auf den Ausdruck - gewissermaßen Modeköpfe - und nichts weniger als hohe Ideale (Lavater, Physiognomische Fragmente, 1755).

Damenkopf   „Kopf einer Dame“

Source: Die geschmückten Damenköpfe, die sich drüben an den Wänden hinreihten, die Lorgnetten- und Brillengläser, welche in der Sonne funkelnd, beharrlich ihre Blitze auf die einsame Spielerin mitten im Saal schleuderten, alles verschwand (Marlitt, Goldelse, 1867). - Ja, wenn ich nur einmal ein halb Stündchen mit ihm von Herzen wegplaudern könnte: ah, ich wollt‘ ihm wohl beweisen, daß ein Bataillon quarre und ein Damenkopf - zweyerley ist (Törring-Guttenzell, Agnes Bernauerinn, 1784).

Drachenkopf (1)   „Kopf eines Drachen“

Source: Darauf schnitt er noch aus den Drachenköpfen die sieben Zungen heraus, wickelte sie in ein Tuch und steckte das ein (Meier, Deutsche Volksmärchen aus Schwaben, 1852). - Der Drachenkopf, des -es, plur. die -köpfe, eigentlich, der Kopf desjenigen Ungeheuers, welches unter dem Nahmen des Drachen bekannt ist (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Bein und Arm waren voller Fischschuppen / am Hindersten hattes einen grauen Mannskopf / darneben aber einen Drachenkopf / der das Maul aus dem Hintersten gestreckt / und Feur gespihen (Praetorius, Anthropodemus plutonicus, 1666-67).

Drachenkopf (2)   „Kopf eines Fabeltiers als Dachrinnenausguss“

Source: Die nach Süden gelegene Frontseite des immer näher vor ihnen aufsteigenden Gebäudes war von der Sonne hell beleuchtet, sogar an den Drachenköpfen der Wasserrinnen, welche unterhalb des Daches gegen den Wald hinausragten, sah man die Reste einstiger Vergoldung schimmern (Storm, Waldwinkel, 1874). - Sie drehte sich um, blickte hin, ergriff das Licht und beleuchtete ihre totblasse, mit der Ohnmacht ringende Gouvernante, zog ihr Riechfläschchen aus der Tasche und schwenkte ihr einen großen Strom ins Gesicht, daß das Kinn wie ein Drachenkopf an einer Dachrinne triefte (Wezel, Hermann und Ulrike, 1780).

Drachenkopf (3)   „Mondknoten, Punkt in der Mondbahn“

Source: Drachenkopf u. Drachenschwanz, die beiden Punkte in der Mondsbahn, in welchen diese die Ekliptik durchschneidet, jener ihr aufsteigender, dieser ihr absteigender Knoten (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Der Drachenkopf, [...] 2) In der Sternkunde, derjenige Punct, wo der Mond in seinem Laufe die Ekliptik durchschneidet, wenn er in die Vorderbreite tritt; Caput Draconis, oder Nodus lunae ascendens, welcher bey andern Planeten der aufsteigende Knoten genannt wird (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Engelkopf   „Kopf eines Engels“

Source: Die Stube war finster wie ein Grab, denn die Laden waren geschlossen und nur durch eine Ritze drang ein zitternder Sonnenstrahl herein und just auf einen Engelkopf am Kachelofen, so daß der Engel zu lachen schien (Auerbach, Barfüßele, 1856). - Häßliche Engelköpfe guken aus den obern Wolken hervor (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98). - Parsenowen / Wolgastisch/ führen einen Engelkopff/ wie auch auffm Helm einen Cherubin mit einem Kräntzlein (Micraelius, Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern, 1639).

Engelskopf   „Kopf eines Engels“

Source: Und dieser Engelskopf ruhte ahnungslos über dem schönsten Körper! (Paalzow, Ste. Roche, 1839). - Ich finde zwar, indem ich mühsam mich durch das Gewimmel der Ringenden hindurch wühle, einen schönen Engelskopf; aber daß er nur schön, und daß es nur Einer ist: gerade das erschöpft alle Strenge des Tadels (Forster, Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, 1791-94). - Die Einfassung ist von drei bekräntzten Engelskopffen: die Lieblichkeit der Göttlichen Krönung des Jahrs auszubilden (Dilherr, Heilige Sonn- und Festtagsarbeit, 1660).

Frauenkopf   „Kopf einer Frau“

Source: wenn meine Schritte auf dem Steinpflaster laut wurden, so bog sich wohl ein Frauenkopf mit grauem glattgescheiteltem Haar unter einem schneeweißen Häubchen daraus hervor und nickte freundlich zu mir herab (Storm, In St. Jürgen, 1868). - Man hat eine Münze des L. Cassius, wo auf der einen Seite der Kopf des Bacchus mit Epheu und Trauben bekränzet, auf der andern aber ein mit Weinlaube geschmückter Frauenkopf erscheint, den man ebenfalls für die Libera annimmt (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Libera [1]). - und hat das Bild der Revers-Seite einen bedeckten und gekrönten Frauen-Kopf (Italiänische, Dalmatische, Griechische und Orientalische Reise-Beschreibung, 1681).

Frauenzimmerkopf   „Kopf einer Frau“

Source: Es sind ja auch nur zwei Köpfe mehr, wenngleich freilich zwei Frauenzimmerköpfe (Raabe, Alte Nester, 1879). - Einige meynen, daß sie als ein viereckichter Stein, oben mit einem Frauenzimmerkopfe von gar annehmlicher Gestalt, und theils aufgebundenen, theils in zwoen Locken über den Rücken herab hangenden Haaren gebildet worden (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Themis).

Gorgonenkopf   „Kopf der Gorgo“

Source: Gorgonenkopf mit ausgestreckter Zunge von vorn (Friedländer/Sallet, Das Königliche Münzkabinet, 1877). - Er wurde aber von dem Perseus, welcher den Polydektes durch Vorzeigung des Gorgonenkopfes in einen Stein verwandelte, wieder befreyet (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Dictys). - Perseus / ist der Persianer mit dem Sebel / hat den GorgonenKopf in der Hand (Buno, Tabula mnemonica, 1662).

Greifenkopf   „Kopf eines Greifen“

Source: Hippogryph, mythisches Thier, einem geflügelten Rosse ähnlich, mit Greifenkopf, der oft auf Kunstwerken an Wagen, besonders an den Wagen Apollos gespannt vorkommt (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hippogryph). - und das Helmkleinod scheinet daselbst nicht ein Greifenkopf, sondern ein gekrönter Löwenkopf und Hals seyn zu sollen (Meding, Nachrichten von adelichen Wapen, 1788). - Ihr Wapen ist ein roth-gekrönter Greiffen-Kopf (Pommerscher Kriegs-Postillion, 1677).

Greisenkopf   „Kopf eines Greises“

Source: Dabei fielen mir die Greisenköpfe auf den Steinen meines Vaters ein (Stifter, Der Nachsommer, 1857).

Heiligenkopf   „Kopf eines Heiligen“

Source: Glanzlose Kupferlampen beleuchteten spärlich die geschwärzten Freskos und Altarbilder, aus den Wänden traten hölzerne Heiligenköpfe, grell bemalt und bei dem zweifelhaften Lichte wie lebendig grinsend (Heine, Die Stadt Lucca, 1830). - Diese Köpfe waren seitdem beständig in dieser Kirche aufbewahrt worden, bis zu den Zeiten der Reformation ein Bürger sie wegnahm, indem er behauptete, daß es Heiligenköpfe wären (Birkenheim, Briefe über den politischen, bürgerlichen und natürlichen Zustand der Schweitz, 1797).

Januskopf (1)   „doppelgesichtiger Kopf des Janus“

Source: Unser Bild stellt einen Januskopf nach einer römischen Münze dar (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Janus). - Wie bequem ein Wort nicht ist, das wie ein Januskopf zwey Gesichter hat! (Schönaich, Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch, 1754). - Commodus und Hercules auf Art eines Janus-Kopf (Menudier, Italianische, Dalmatische, Griechische und Orientalische Reise-Beschreibung, 1681).

Januskopf (2)   „Angelegenheit mit zwei ganz unterschiedlichen Aspekten“

Source: Mit dem Greisenhaupte meines Januskopfes seh' ich in die dunkeln Nebenpforten fernster Vergangenheit, und mit dem Jünglingsblicke auf die Wiege, als wär' ich erst gestern geboren (Gutzkow, Briefe eines Narren an eine Närrin, 1832). - Doch Lindelle sey Voltaire, oder sey wirklich Lindelle: wer einen französischen Januskopf sehen will, der vorne auf die einschmeichelndste Weise lächelt, und hinten die hämischsten Grimassen schneidet, der lese beide Briefe in einem Zuge (Lessing, Hamburgische Dramaturgie, 1769).

Johanneskopf   „Kopf Johannes‘ des Täufers“

Source: Von letzterm ein schöner Johanneskopf, an Zartheit und Empfindung mit Recht das Gegenstück zu der Münchener Cäcilie von Vinci zu nennen (Carus, Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten, 1865-66). - Der verstorbene Kunstsammler Schwalb, dem dieser Umstand bekannt war, fand zufälliger Weise in Leipzig beim Kunsthändler Laportrie diesen Johanneskopf, kaufte und nahm ihn als eine Seltenheit mit sich in sein Kunstkabinet nach Hamburg (Mengs, Hinterlassne Werke 1, 1786). - Herodias reget sich abermal/ ist rasend/ dantzet jmmer fort/ vnd sucht nachmaln ein Johanneskopff in jhre Schüssel zulegen (Wartmann, Germania Pertubata et Restaurata, 1650).

Jünglingskopf   „Kopf eines Jünglings“

Source: Für mich knüpft sich an diesen edlen Jünglingskopf, der so traurig auf seine ernste Lebensaufgabe herniederzublicken scheint, doch die ganze Geschichte unsres Vaterlandes (Gutzkow, Die Ritter vom Geiste, 1850-51). - Nichts verächtlicher, als ein brausender Jünglingskopf mit grauen Haaren! (Lessing, Emilia Galotti, 1772).

Jupiterkopf   „Kopf des Jupiter“

Source: An ihren Füßen lagen Schilde, Helme, alte zerbrochne Vasen und Reliefe; an einer der Säulen hing die Maske eines Jupiterkopfes (Waiblinger, Phaeton, 1823). - Auf eben dieser Kupfertafel befindet sich noch ebenfalls aus der Lippertschen Daktyliothek, der Umriß einer Büste des Jupiter, mit dem Mantel bekleidet und mit der königlichen Binde um das Haupt; daneben ein Jupiterkopf mit Widderhörnern (Moritz, Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten, 1795).

Kaiserkopf   „Kopf eines Kaisers“

Source: Hierbei wurde der Dom zerstört u. die Gräber beraubt, die Gebeine unter einander geworfen u. mit den Kaiserköpfen Kegel geschoben (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Speyer [1]). - Morellus unser Landsmann zeichnete alle Käiserköpfe dergestalt ab, daß man sie erkennen konnte (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1772). - Die auf beyden Seiten zusehende alte Römische Käiserköpfe/ und die zwischen zweyen und zweyen gesetzte Pyramides/ oder Egyptische Thurnseulen (Klaj, Geburtstag deß Friedens, 1650).

Kinderkopf   „Kopf von Kindern“

Source: Auf dem Tische, wo einst die Vase mit den Rosen gestanden hatte, brannte jetzt eine große Bronzelampe und beleuchtete einen schwarzhaarigen Kinderkopf, der schlafend auf die mageren Ärmchen hingesunken war (Storm, Viola tricolor, 1874). - Es ist unbeschreiblich, welche Gelenkigkeit aller Ideen dadurch in die Kinderköpfe kommt (Jean Paul, Die unsichtbare Loge, 1793). - als der Papst Gregorius hatte den Cœlibatum recht aufrichten und bestettigen wollen, nicht lang hernach aber einen tieffen Teich zu Rom, so hart bey einem Nonnencloster gelegen war, fischen, und zuvor das Wasser abgelassen, habe man im selbigem Teiche bey die 600. Kinderköpffe gefunden, die in den Teich geworffen, und also elendiglich ersäuffet worden (Pfitzer, Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende deß Ertz-Schwartzkünstlers Johannis Fausti, 1674).

Kindskopf (1)   „Kopf eines Kindes“

Source: Der kleine Kindskopf Wienkes guckte eines Morgens durch die halbgeöffnete Tür zu ihr herein (Storm, Der Schimmelreiter, 1888). - Die Hebamme hatte schon eine geraume Zeit aus allen Kräften an dem Kindskopf gerissen und konnte ihn auf keine Weise zur Geburt bringen (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98). - Zu Zeiten des halsstärrigen Königs Pharao, weilen er samt den Seinigen an den wahren Gott nit wollte glauben, hat die erzürnete Luft einen solchen harten und häufigen Schauer geworfen unweit Dempsta, daß ein Stein einem großen Kindskopf gleichete (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Knabenkopf   „Kopf eines Knaben“

Source: Bald erkannte man die Umrisse eines lieblichen Knabenkopfs, welcher mit dringenden Blicken bittend an etwas hinaufsieht (Mörike, Maler Nolten, 1832). - Denn diese männliche Statue hat einen Knabenkopf, der ihr nicht angemessen ist, und jene Knabenstatue hat einen Mannskopf, der sich nicht für sie schickt (Lipsius, Beschreibung der Churfürstlichen Antiken-Galerie in Dresden, 1798).

Königskopf   „Kopf eines Königs“

Source: Ich habe auf dem Marsfelde dem Königtume den Krieg erklärt, ich habe es am 10. August geschlagen, ich habe es am 21. Januar getötet und den Königen einen Königskopf als Fehdehandschuh hingeworfen (Büchner, Dantons Tod, 1835). - der muß die Franzosen bedauern, daß sie nicht so klug waren, eine Krone verfertigen zu lassen, die auf jeden französischen Königskopf wenigstens halbwege paßte (Deutsche Monatsschrift 2, 1793).

Künstlerkopf   „Kopf eines Künstlers“

Source: Nein, Fräulein, er fabelt, der alte Künstlerkopf! (Marlitt, Die Frau mit den Karfunkelsteinen, 1885). - Wie viele unsrer besten Dichter und Künstlerköpfe liessen wir nicht buchstäblich Hungers sterben, wenn sie nicht noch früh genug auswanderten? (Englische Blätter 1, 1793).

Mädchenkopf   „Kopf eines Mädchens“

Source: Wer vermag zu schildern, was in einem verliebten Mädchenkopfe vorgeht? (Weerth, Fragment eines Romans, 1847). - Der Vater nahm das Schwert, und hieb / Den schönsten Mädchenkopf / Der liebsten Tochter ab (Gleim, Fabeln, 1757).

Madonnakopf   „Kopf der Madonna“

Source: Der Madonnakopf erscheint zu lang, doch gewinnt der freundliche Blick (Crowe/Cavalcaselle/Springer, Geschichte der altniederländischen Malerei, 1875). - Und eben so ungereimt, als dieses wäre, ist die tausendmal vorliegende, einem feinen physiognomischen Auge gerade so unausstehliche Ungereimtheit: - Eine Nase von einer Venus an einen Madonakopf anzuflicken (Lavater, Physiognomische Fragmente, 1778).

Madonnenkopf   „Kopf der Madonna“

Source: Doch auch die stille Seelen-Anmuth dieser Sienesen in den holden Madonnenköpfen mit den griechischen Nasen kann man nicht im engsten malerischen Sinne eine hinter der Form tief in sich zusammengefaßte Innerlichkeit nennen (Vischer, Ästhetik oder Wissenschaft des Schönen, 1854). - Es ist ein Madonnen-Kopf von Raphael, den man seiner Galathee aufgesetzt hat (Diderot, Jakob und sein Herr, 1793).

Männerkopf   „Kopf von Männern“

Source: Ein Männerkopf bog sich aus dem Wagenfenster, fuhr aber jäh, wie erschrocken, zurück (Marlitt, Goldelse, 1867). - Philosophische Männerköpfe, die ich unendlich schäzte, was für Rückgabe erhielt ich davon! (Laroche, Rosaliens Briefe an ihre Freundin Mariane von St**, 1779-81).

Manneskopf   „Kopf eines Mannes“

Source: An dem Schwibbogen, welcher unter dem Spital der Kreuzkirche zu Unserer Lieben Frauen in der Altstadt steht, erblickt man einen verwunderlichen alten Manneskopf eingemauert mit mächtig großem Barte, den die Böhmen den Bradicz nennen (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853). - Es ist ein Monstrum, ein Mannskopf und Kindsfuß oder umgekehrt (Hippel, Lebensläufe nach aufsteigender Linie, 1778-81). - Fast gleich so wächset eine Frucht / die man Wasser-Limonien nennet / zum theil so groß als ein Mannskopf / zum theil kleiner (Saar, Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste, 1672).

Menschenkopf   „Kopf eines Menschen“

Source: Es war bunt, fast wie ein Ei gestaltet und größer als ein Menschenkopf (Strackerjan, Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg, 1867). - Seht doch, welche Menschenköpfe! / Stehn doch Köpfe von den Thieren / Auf den Hälsen schöner Männer! (Gleim, Versuch in Scherzhaften Liedern, 1744). - nein warlich ein gar geringes ists / wenn mir alle Tage etzliche hundert Menschenköpffe heimbgebracht werden! (Rist, Irenaromachia, 1630).

Medusakopf   „Kopf der Medusa“

Source: Die Faunmaske, jetzt im Museo nazionale in Florenz, dürfte auf die gleiche Orginalität Anspruch erheben, wie etwa Leonardo's bekannter Medusakopf (Dohme, Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit, 1878). - Weißt du das Märchen mit dem Medusakopf? Der Anblick macht Steine (Schiller, Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, 1782). - Die Eltern erschracken / und als wann sie ein Medusa-Kopf wäre / scheinen sie vor Schröcken und Entsetzung in Stein verwandlet (Schilling, Sonntägliche Predigten, 1675).

Medusenkopf   „Kopf der Medusa“

Source: Auf dem Haupte hat sie den Helm mit der Aegide, oder dem ihr eigenen Brustharnisch, auf welchem der Medusenkopf befindlich ist (Dolz, Lehrbuch der nothwendigen und nützlichen Kenntnisse, besonders für eine, nach weitrer Bildung strebende, Jugend, 1815). - Doch immer aber gab es ja auch im mythischen Zirkel der Griechen Figuren, denen die Häßlichkeit ein Charakterzug war: z. E. Medusenköpfe, Bacchanten, Giganten, Silenen, Furien u. s. w. (Herder, Kritische Wälder, 1769). - Die mittlere zur Rechten / ist ein mit Schlangen bewachsener Medusen-Kopf (Sandrart, Der Teutschen Academie Zweyter und letzter Haupt-Theil, 1675).

Minervakopf   „Kopf der Minerva“

Source: Wenn z.B. ein Minervakopf aus einem Steine mit vier Schattirungen gut herausgearbeitet ist, soll der Grund dunkelgrau, das Gesicht hell, die Büste und der Helm schwarz, und der Busch des Helmes bräunlich oder grau seyn (Dinglers Polytechnisches Journal, 1841). - Göttlicher Minervakopf, von Marmor. Mr. Townley hat ihr Helm und Ägis von schöner Zeichnung von Bronze gegeben (Forster, Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, 1791-94).

Minervenkopf   „Kopf der Minerva“

Source: Das Gepräge der älteren Sestertien war gewöhnlich der Minervenkopf mit dem Flügelhelm u. daneben das Zeichen IIS, auf dem Revers die Dioskuren mit der Aufschrift ROMA (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Sestertius). - Drey runde Medaillons, als 1 ein Minervenkopf, 2 ein Apollokopf, 3 ein Merkuriuskopf (Der deutsche Merkur, 1785).

Mohrenkopf (1)   „Kopf eines Mohren“

Source: von den beiden Schiffsleuten aber, denen man sich anvertraut hatte, hielt der eine die Segelleine, während der andere bequem ausgestreckt am Boden lag und seinen wollhaarigen Mohrenkopf gegen die Kielspitze lehnte (Fontane, Graf Petöfy, 1884). - Ist nicht vielmehr ein Mohrenkopf der beste Schönfleck zum Gemähld einer Blonden? (Hamann, Kreuzzüge des Philologen, 1762). - Unten bey dem Kinnbacken sahe man einen schwartzen Morenkopff / mit einem langen Bart (Praetorius, Anthropodemus plutonicus, 1666-67).

Mohrenkopf (4)   „kopfförmiges, mit dunkler Schokolade überzogenes Gebäck“

Source: Doch wie das Backwerk, Mohrenkopf genannt, von außen grimmig schwarz, nach innen lieblich weiß erscheint; so werden Sie auch unter der ablehnenden Kruste dieser Zeilen den milden Crême der Hochachtung nicht verkennen, mit der ich stets bin Ihr ganz ergebenster Wilh. Busch (Busch, Brief an Guillemin, 1883).

Mönchskopf (1)   „Kopf eines Mönchs“

Source: Er mußte lachen über ihren schwarzsamtenen geschornen Mönchskopf und fuhr mit leiser Hand über das dichte kurze Haar (Keller, Sieben Legenden, 1871). - die ganze Nacht must' er drinnen heulen; erst am Tage lies er ihn heraus, auf daß er sollt zu Schanden werden vor jederman, die weilen er ihn heimlich betriegen hette wöllen -- O kranker Mönchskopf! (Zschokke, Geister und Geisterseher oder Leben und frühes Ende eines Nekromantisten, 1789). - alßdenn stehen die röhrlein mit den weissen blossen und runden platten ledig/ wie die beschorne Mönchsköpff oder Pfaffen-platten (Mattioli, Theatrvm Botanicvm, 1690).

Moseskopf   „Kopf des Moses“

Source: Es fehlte an Blättern berühmter Meister, ich schenkte ihnen daher u.a. den großen Moseskopf von Edelinck, von Goltzius und Müller eine große Figur, worin die Striche halb so dick waren wie ein Strohhalm (Tischbein, Aus meinem Leben, vor 1829). - Dieser Kopf sahe aus als wie ein kleiner Moseskopf, wie ihn die Mahler bilden (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Petroselinum macedonicum). - Hörestu du nicht? sprach er ferner, du Hebraischer Moyseskopff! (Moscherosch, Gesichte Philanders von Sittewald, 1640).

Mumienkopf   „Kopf einer Mumie“

Source: Der Einäugige nahm den schrecklichen Mumienkopf von seinem Halse und betrachtete ihn (Goedsche, Sebastopol, 1855-57). - Blumenbach war auch bey mir, er hatte einen sehr interessanten Mumienkopf bey sich (Goethe, Brief an Schiller, 1796).

Negerkopf (1)   „Kopf eines Negers“

Source: Beim Menschen ist der Winkel in dem Verhältniß spitzig, als der Kopf der Affenform sich nähert; doch hat er schon am Negerkopf 70°, beim europäischen Kopf aber gewöhnlich 80°, im schönen Kopf aber wird er zum rechten Winkel (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Gesichtslinien). - Was den Negerkopf sehr auffallend auszeichnet ist vor allen die ausnehmende Protuberanz seiner beiden Kiefer (Blumenbach, Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers, 1786).

Negerkopf (2)   „Steinnuss, Samen der Steinnusspalmen“

Source: Negerkopf, so v.w. Elfenbeinnuß (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.).

Negerkopf (3)   „schwarzer Klumpen von Kautschukresten“

Source: Auf dem untersten Flure müssen wir uns zunächst einen Weg durch große Haufen von Gummikuchen und "Negerköpfen" bahnen (Die Gartenlaube, 1857).

Römerkopf   „Kopf eines Römers“

Source: Lucinde hielt die zerbröckelten, halb erdfahlen, halb grünen Münzen gegen das Licht, buchstabirte DRUS.. und AUGUS.. und DIV. und verglich die fast allein nur noch hervortretenden gewaltigen Nasen der Brustbilder mit den Vorstellungen, die man über Römerköpfe hat (Gutzkow, Der Zauberer von Rom, 1858-61). - Diesen Römerkopf findest du bewundernswert? (Schiller, Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, 1782).

Schwedenkopf   „eine Kurzhaarfrisur“

Source: Schwedenkopf, die Art, das Kopfhaar so kurz verschnitten zu tragen, daß es überall nur höchstens einen Zoll lang ist (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Der Herzog ist wohl, trägt, wie du vielleicht schon weißt, einen Schwedenkopf, und wir führen unsere Sachen getreulich und ordentlich weiter (Goethe, Brief an Merck, 1780).

Teufelskopf (1)   „Kopf eines Teufels“

Source: Alte Weiber haben Teufelsköpfe (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1880, s.v. Weib). - Im Schatten zwischen den Bettvorhängen über dem Kopfe des Kardinals sieht ein Teufelskopf mit zwei langen Zähnen und Satyrsohren, nebst einer Kralle auf dem Kopfküssen, hervor (Forster, Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich, 1791-94).

Tituskopf   „Frisur mit kurzen Löckchen“

Source: Tituskopf, eine Art die Haare zu verschneiden, wobei dieselben noch so lang gelassen werden, daß sie schöne kurze Locken bilden können (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - von gewissen Personen, z.B. von Ärzten, von Finanz-Rechnern, von ökonomischen Geschäftträgern, fodern sogar Leute von feinen Sitten steife und halten sich an eine Zipfelperücke lieber als an einen Haarbeutel von Schnallengröße oder an einen Tituskopf (Jean Paul, Hesperus oder 45 Hundsposttage, 1795).

Totenkopf   „Kopf eines Toten, Totenschädel“

Source: Der Totenkopf mit dem Hirschfänger ist verschwunden (Kind, Der Freischütz, 1821). - Er ging daher auf den Gottesacker und steckte aus dem Beinhause einen Totenkopf unter den Überrock (Jean Paul, Blumen-, Frucht- und Dornenstücke, 1796-97). - vnd war derselbe lange / hohe vnd dicke Wall / über die massen kunstreich gemachet vnd auffgesetzet / von lauter / lauter / lauter Todtenköpffen (Rist, Perseus, 1634).

Türkenkopf (1)   „Kopf eines Türken“

Source: Im Dorfe Arnsdorf bei Schmiedeberg findet sich noch heute in einer Mauer ein Türkenkopf von Stein mit greulichem Angesicht eingemauert (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71). - Der neue Papst las den Pohlen nach der greulichen Niedermetzelung der Ordensbrüder in der tannebergischen Schlacht einen harten Text, und rieth ihnen, künftig lieber ihre Sebel an den Türkenköpfen zu wetzen (Lettus, Der Liefländischen Chronik Andrer Theil, 1753). - Der Lewe aber hat sich in einen Türckenkopf verwandelt (Micraelius, Fünfftes Buch Der Pommerschen Jahr-Geschichten, 1639).

Weiberkopf   „Kopf einer Frau“

Source: Auf mein „Herein“ reckte sich ein alter Weiberkopf ins Zimmer (Storm, Im Nachbarhause links, 1875-76). - Ich denke mir immer, unter tausend Weiberköpfen giebt's kaum einen, der fest genug organisirt ist, um die Schätze tieferes Wissens aufzufassen (Unger, Julchen Grünthal, 1784). - Es werden wenig seyn / die nicht gesehen / wie man die Wasser-Fräulein abmahlet / nemlich / wie des Horatii sein Wunder-Bild / oben mit einem Weiber-Kopf / und unten in der Gestalt eines Fisches (Rautner, Des vortrefflichen Engelländers Thomae Brown Psevdodoxia Epidemica, 1680).

substantivisches Possessivkompositum mit Personbezeichnung als Vorderglied
Drachenkopf (4)   „Scorpaena scrofa, ein Bodenfisch“

Source: Drachenkopf, 1) (Scorpaena L.), Gattung der panzerwangigen Kehlflosser, Kopf dick, eckig, höckerig, stachelicht, Maul weit, doppelte Nasenlöcher, in der Kiemenhaut 5-7 Strahlen, Körper spindelförmig, zusammengedrückt, große Flossen mit Stachelstrahlen (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - 3) Hat der Fühlhornträger drey breite muschelförmige Fasern, die vom fliegenden Drachenkopf hingegen sind wie gezackte Blätter gebildet (Bloch, Allgemeine Naturgeschichte der Fische, 1785).

Drachenkopf (5)   „Dracocephalum, eine Pflanzengattung in der Familie der Lippenblütler“

Source: Drachenkopf (Dracocephalum), eine Pflanzengattung, reich namentlich an schönblühenden ausdauernden Arten, zu Rabattenblumen trefflich geeignet (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v.). - Der Drachenkopf, [...] 3) Eine Pflanze, welche so wohl in Amerika, als Sibirien und Österreich wächset, und diesen Nahmen vielleicht wegen des aufgeblasenen Schlundes der Krone hat, der einem Drachenkopfe nicht unähnlich siehet; Dracocephalum, L. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Drachenkopf (6)   „Teufel“

Source: im blancken Sternensaal hat Michael mit Macht / dem alten Drachenkopf geliefert eine Schlacht (Klaj, Geburtstag deß Friedens, 1650).

Kindskopf (2)   „kindische, unreife Person“

Source: wahrscheinlich gab es in unserm ersten Jahrhundert wie in unserm achten und neunten und zehnten auch unter den vornehmsten Freien und Adligen weit mehr Dickköpfe und Kindsköpfe als heute (Arndt, Meine Wanderungen und Wandlungen mit dem Reichsfreiherrn von Stein, 1858). - Kindskopf! das bißchen Schlaf wird's ihm wohl tun! (H.L. Wagner, Die Kindermörderin, 1776).

Mohrenkopf (2)   „Mohr“

Source: Am Ende soll ich gar daran Schuld sein, daß Du Dein liebes Brüderchen, den Mohrenkopf, mit Gift vergeben wolltest! (Willkomm, Weisse Sclaven oder die Leiden des Volkes, 1845). - Muley Hassan, Mohr von Tunis. Ein konfiszierter Mohrenkopf. Die Physiognomie eine originelle Mischung von Spitzbüberei und Laune (Schiller, Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, 1782).

Mohrenkopf (3)   „Tier mit schwarzem Kopf“

Source: Mohrenkopf [...] 2) Benennung mehrer Thiere mit schwarzem Kopf, z. V. ein Schimmel od. auch lichtfarbenes Pferd mit schwarzem Kopf, eine weiße Taube mit solchem M. (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Sobald der Feldzug geendiget war, setzte er alles zu der vorhabenden geheimen Expedition in Bereitschaft, kaufte vier Mohrenköpfe zu einem Postzug und eine Jagdchaise (Musäus, Volksmärchen der Deutschen, 1782-86).

Mönchskopf (2)   „Löwenzahn, Taraxacum“

Source: Mönchskopf, Pflanze, so v.w. Löwenzahn (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Mönchskopf; → Mönchskopflöwenzahn (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v.).

Narrenkopf   „Narr“

Source: und daß das Mädchen bloß mit verbrannter Schürze, die sie dem Musjeh Alkibiades, ich meine dem Schlingel Velten, überdecken wollte, aus Hartlebens getrockneten Krautbündeln herausgekommen ist, das ist auch nur ein Wunder, wie es solchen Narrenköpfen allein passiert (Raabe, Die Akten des Vogelsangs, 1896). - Oder wolt ihr eygensinnige Narrenköpff ewer Verstand und Gutdüncken mehr und höher achten/ als den Verstand und Brauch so vieler heiliger Vätter und Concilien/ ja der gantzen allgemeinen Kirchen selbst? (Niviandts, Güldenes Schwerd, 1708). - Das habe ich ja leicht können gedencken / daß der Narrenkopff abermal verliebt wäre (Rist, Das Friedejauchtzende Teutschland, 1647).

Pomuchelskopf   „dumme Person“

Source: Friedrich, alter Pomuchelskopf, steh nicht in Liebesgedanken (Fontane, L'Adultera, 1880). - Sie wollte kein Bumuchelskopf sein und den andern die Reise verderben (Schulze-Kummerfeld, Lebenserinnerungen, vor 1815).

Teufelskopf (2)   „Teufel“

Source: Mensch, rede recht von Gott: er haßt nicht sein Geschöpfe; / (Unmöglich ist es ihm), auch nicht die Teufelsköpfe (Angelus Silesius, Cherubinischer Wandersmann, 1657).

Türkenkopf (2)   „Melocactus, Kakteengewächs mit rundem Pflanzenkörper“

Source: Türkenkopf, ist Melocactus communis (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Türkenkopf; → Phebenkürbis (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Aalkopf   „Kopf eines Aals“

Source: Frau Ziegel hatte still gelauscht, sie warf jetzt, hell auflachend, den Aalkopf in die Brühe (Regensburger Zeitung, 1843). - Wann man mit einem blutigen Aal-Kopf die Wartzen schmieret / und selbigen in die Erde gräbt / sobald er faulet / vergehen die Wartzen auch (Steinbock, Die noch nie genug gepriesene Kunst der edlen und hochschätzbaren Fischerey, 1730). - nimm alsdenn die drey Aal-Köpffe / und hebe einen Stein unter einer Dach-Trieffe auf / und lege sie darunter (Die sorgfältige Kinderwärterin, 1709).

Aaskopf   „Tierschädel als Bauornament“

Source: Aaskopf, Thierköpfe an den Capitälen der dorischen Säulen (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Der Aaskopf, des -es, plur die -köpfe, in der Baukunst, ein Zierath der Dorischen Ordnung, besonders in den Friesen und Zwischentiefen, welcher dem Kopfe eines todten und von der Haut entblößten Opferthieres gleicht (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Adlerkopf   „Kopf eines Adlers“

Source: Wir wissen nicht, ob unsre alten Sigambern und Cherusker, welche die römischen Adlerköpfe nebst den Adlerfahnen der Legionen an den Eichen ihrer heiligen Haine festnagelten, schon zu Adlerschnäbeln herausgebildet waren (Arndt, Meine Wanderungen und Wandlungen mit dem Reichsfreiherrn von Stein, 1858). - Sie kleiden sich alsdann nach der alten Weise, und tragen über dieses die Bildnisse ihrer liebsten Gottheiten, der Sonne, des Mondes und anderen Zeichen der Abgötterey, als Mützen wie Adlerköpfe, oder Köpfe von dem Vogel Condor (Hammerdörfer/Kosche, Amerika, 1788). - Derer von Buswoy Wappen. Ein getheilter Schild / oben blau / der Adler-Kopf gelb / der Schacht unten roth und weiß / auff dem Helm eine gelbe Cron (Lucae, Schlesiens curieuse Denckwürdigkeiten, 1689).

Affenkopf (1)   „Kopf eines Affen“

Source: In seinen Tempeln war sein Bild von schwarzem Stein aufgestellt, einen Mann mit Affenkopf und Eberschwanz darstellend (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Chiun). - Die Affenköpfe steigen von 42 bis zu 50 Graden; der letzte ist dem Menschen ähnlich (Herder, Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, 1784). - Affenkopf / resimus (Stieler, Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs, 1691).

Bärenkopf   „Kopf eines Bären“

Source: Darauf hat sich über der Stadt ein großer Löwenschwanz gekrümmt, welchem zwei Löwengesichter, dann zwei Bärenköpfe und zuletzt zwei Reuter auf zwei aschgrauen Rossen gefolgt sind (Temme, Die Volkssagen von Pommern und Rügen, 1840). - Nehmet einen Bärenkopff, nach dem derselbe als ein Schweinskopff abgeschnitten worden, brennet ihn eben als einen Schweinskopff mit heissen Eisen (Corvinus, Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon, 1715). - Wolf- und Bärenköpf, wie der David zerrissen, kann man auch noch haben; aber wo nehmen den Kopf Zachäi? (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Bockskopf   „Kopf eines Ziegenbocks“

Source: Zum Andenken an diese drei Brüder, deren Namen polnisch „Ko?iol“ zu deutsch Bock war, bekam die Veste den Namen Kosel und als Wappen drei Bocksköpfe (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staates, 1868-71). - Carricatur des Kopfs eines Pan als Bockskopf (Ramdohr, Über Mahlerei und Bildhauerarbeit in Rom für Liebhaber des Schönen in der Kunst, 1787). - Das Wapen der Grafen von Geyer zeiget einen silbern Bocks-Kopf sampt den Halse / mit güldenen Körnern, in blauem Felde (Die Durchläuchtige Welt, Oder Kurtzgefaßte, Genealogische, Historische und Politische Beschreibung, meist aller jetzlebenden Durchläuchtigen Hohen Personen, 1698).

Büffelkopf   „Kopf eines Büffels“

Source: Nachdem nun Wieniawa diesem mit einem Streiche den Kopf abgehauen, ward er selbst zum Ritter geschlagen und mit einem Wappen belohnt, welches im goldenen Schilde einen Büffelkopf mit einem Ringe in der Nase zeigt (Grässe, Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, 1855). - Von welchem Ursprung herkommen sind die Fürsten von Mecklenburg / die dahero noch heutiges Tages in ihrem Wappen führen das Haupt Bucephali, oder Büffelkopffes: Von welchem Bucephalo gleicher Gestalt die Stadt Bützow / Bucephalæa, ihren Nahmen hat (Lauremberg, Neue und vermehrte Acerra Philologica, 1717). - Büffel-Kopf im Clevischen Wappen (Rentsch, Brandenburgischer Ceder-Hein, 1682).

Eberkopf   „Kopf eines Ebers“

Source: T., ein gewaltiger, vierarmiger Riese mit einem Eberkopfe, welcher eine Krone trägt, steht, in glänzend geschmücktem Kleide, auf einer Figur, deren gehörntes Haupt und Drachenschweif sie als ein böses Wesen charakterisirt (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1875, s.v. Tiedebaik). - Soll Nesselfohl, ein halber Eberkopf / im Rauch gedörrt, zum Festgerichte mir genügen [...]? (Fülleborn, Aulus Persius Flaccus, Satyren, 1794). - Damizen / ein vornemb Geschlecht im Stifft/ führen zweene wilde Eberköpffe/ vnd zwischen jhnen einen rothen Balcken im weissen Felde (Micraelius, Sechstes vnd Letztes Buch Von deß Pommerlandes Gelegenheit vnd Ein-Wohnern, 1639).

Elefantenkopf   „Kopf eines Elefanten“

Source: Er wird abgebildet mit einem Elephantenkopfe (als Symbol der Klugheit) u. hat neben sich die Rake (als Symbol der Schlauheit u. Vorsicht) (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Ganesa). - Der größte Elephantenkopf, den das Museum zu Jena besitzt, ist nun schon von zwei Seiten gezeichnet (Goethe, Brief an Sömmerring, 1784). - Soweit hat solches die Cingalesen gebracht / daß etliche / nach Harports Zeugnus / pag.181. gar die Elephanten-Köpf anbeten / vermeinende / von denselben Weißheit und Verstand zu erbitten (Saar, Ost-Indianische Fünfzehen-Jährige Kriegs-Dienste, 1672).

Eselkopf (1)   „Kopf eines Esels“

Source: er schr. eine Taktik u. über die Juden, denen er das Anbeten eines Eselkopfs u. das jährliche Opfern eines Pilgers Schuld gibt (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Damokritos). - und da sie sich einstens in der Arabischen Wüsten in äuserster Gefahr vor Durst zu sterben befunden, hätten ihnen die wilde Esel, die auf dasigen Felsen hin und hersprangen, Bronn-Quellen entdeckt, von welchen sie getrunden, darum auch hernach den Eselkopf angebettet hätten (Dornblüth, Nothwendige Vernunft-Schlüsse über die wahre Religion, 1751). - Wann das Weib einen Mann bekombt / welcher so fein ist / wie jene Klingen / mit dero Samson tausend Philisteer erlegt / ist ein Trumb von einem Eselkopff gewest (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Eselskopf (1)   „Kopf eines Esels“

Source: Der Eselskopf war so heilig, daß er je alle sieben Jahre dem ganzen Lande gezeigt wurde (Löhr, Das Buch der Mährchen, 1819-20). - Man erwartete, daß er von zwölfellenlangen Riesen und von sechsdaumenhohen Zwergen, von Menschen mit Hund- und Eselsköpfen, von Meerfrauen mit grünen Haaren, von weißen Negern, und blauen Centauren sprechen würde (Wieland, Geschichte der Abderiten, 1774). - Zoïlus hält nichts vom tichten, / Pflegt Poeten zu vernichten, / Daß nicht Midas Eselskopff / Ihm wo auf die Achseln hopff (Logau, Salomons von Golaw Deutscher Sinn-Getichte erstes Tausend, 1654).

Falkenkopf   „Kopf eines Falken“

Source: Er wird abgebildet als Zwerg, mit Krummstab, Osirispeitsche, zuweilen Falkenkopf, mit einem Käfer statt des Kopfes, in einem Boote fahrend (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Phthas). - Die Figur eines Menschen mit einem Falkenkopf stellt, nach Porphyrs Auslegung, das erste ewige Wesen vor (Aegyptische Merkwürdigkeiten aus alter und neuer Zeit, 1787).

Fischkopf   „Kopf eines Fischs“

Source: Wundersame Betrachtungen über das Zahnwerden bey Gelegenheit eines alten und jungen fossilen Elephantenzahns. Ingleichen bey zufälliger Betrachtung von Fischköpfen (Goethe, Tagebücher, 1832). - jeder gescheite Protonotarius in Wetzlar würde seinen Fischkopf oder Rebhuhnflügel reiner abschälen oder sein Samt-Knie reiner abbürsten als er (Jean Paul, Hesperus, 1795). - alleine die Ubelthäter haben meist ihr eignes Antlitz / oder wol gar die stummen Spinnen zum Verräther / in dem die Mörder in ihren Geweben wol mehrmals ihre Ubelthaten zu lesen vermeinen / und einen Fischkopf für das Haupt eines unschuldigen Todten ansehen (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Fuchskopf (1)   „Kopf eines Fuchses“

Source: Bienenzüchter, die gerne wollen, daß ihre Bienen rauben, halten sich einen Fuchskopf im Schauer (Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, 1879-80). - Das Füchselmännchen, des -s, plur. ut nom. sing. eine Art Affen mit einem spitzigen schwarz und weißen Fuchskopfe einem langen schwarz und weiß geringelten Schwanze; Maucauco bey dem Edwards (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Füchselmännchen).

Gänsekopf   „Kopf einer Gans“

Source: Ein Gänskopff hat nicht viel Hirn (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v.). - Ich weis nicht, ob als etwas sonderbares mit anzuführen ist, daß, als man vor etlichen Jahren den Kopf eines am anspachischen Hofe verstorbenen einfältigen Narrens, Cäsperle genannt, öffnete, nicht mehr Gehirn, als in einer Gans zu seyn pfleget, und zwar in eben solcher Lage, wie man in den Gänseköpfen antrifft, gefunden worden (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - Wann aber einer die ungereimten Farben zusammen gattet / wie jener der drey grüne Elephanten in einem Goldfarben-Schild geführet / und einandrer / der 3. silberne Gänßköpffe in einem güldnen Felde mahlen lassen / sihet man wol / daß der Erfinder deß Wappens ein Haas gewesen (Harsdörffer, Der Grosse Schauplatz Lust- und Lehrreicher Geschichte, 1664).

Geierkopf   „Kopf eines Geiers“

Source: er hatte sein Wappen, einen Geierkopf auf rotem Felde, über die Einfahrt des Außentores nageln lassen (Storm, Ein Fest auf Haderslevhuus, 1884). - Der andere Stein bildet ihn mit einem Geyerkopf (Schlichtegroll, Abbildungen aegyptischer, griechischer und römischer Gottheiten, 1792).

Habichtskopf   „Kopf eines Habichts“

Source: sein gewöhnliches Kennzeichen aber ist der Habicht und man stellte ihn daher auch mit einem Habichtskopfe, den auf einer Kugel ruhenden gehörnten Mond auf dem Kopfe und mit einer Peitsche in der Hand vor (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Osiris). - Einen solchen Habichtskopf mit einem Menschenrumpfe findet man noch auf einem ägyptischen Marmor, den man daher ebenfalls für ihn annimmt (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Osiris). - Etliche hatten oben auf des Kanopus angesicht / andere einen Habichtskopf stehen (Zesen, Assenat, 1670).

Hahnenkopf   „Kopf eines Hahns“

Source: Ferner war das unsichtbare Männlein noch gedeckt von dem Schilde mit den drei Hahnenköpfen der Westerspühler, und über ihm flatterte das Banner mit den gleichen drei Gockeln (Keller, Hadlaub, 1876). - Eine andere zeiget ihn mit einem Hahnenkopfe und dessen Kamme, wo aber statt des Schnabels ein erhabenes männliches Glied steht (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Priapvs). - Wan man nun die Schnecken mit Hahnen Federn zieret / und an Statt der Blume einen Hahnen Kopf oder die Sonne setzet / wird ein Knauff heraus kommen / der Königlich und Frantzösich ist (Sturm, Außführliche Anleitung zu der gantzen Civil-Baukunst, 1699).

Hammelkopf   „Kopf eines Hammels“

Source: Hammelköpfe geben Bettelsuppen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v.). - Wann die Blüten verfallen, so wachsen an ihrer Stelle kurtze Schoten, als wie Blasen, die beschliessen Erbsen, welche so dick sind wie gemeine Erbsen, und sehen schier aus als wie ein Widder- oder Hammelkopf (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Cicer). - darnach koch einen Hammelkopf mit Haut und Haar/ bespreng ihn mit Ingber/ laß sie vor wol hungerig werden/ und giebs samt der Brühe warm zu essen (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Hammelskopf   „Kopf eines Hammels“

Source: Der gebratene Hammelskopf gibt für gesunde und kranke Personen eine ziemlich gute und leicht verdauliche Speise (Dorn, Neuestes Universal- oder: Grosses Wiener-Kochbuch, 1832). - Man zerstoßet einen Hammelskopf, wovon Hirn und Zunge abgesondert ist, und läßt ihn in etwas mehr als einen Schoppen Wasser kochen (Pfähler, Die vollkommene Krankenwärterin, 1787). - hamel [...]. Hammelbraten [...]. Hammelsbug [...]. hammelsfell [...]. Hammelsfleisch [...] ist zimmlichs kauffs zu Franckfort [...]. Hammelsfüsse [...]. hammelskopf (Dictionaire François-Alleman-Latin, 1636, zitiert nach FrnhdWb).

Hasenkopf (1)   „Kopf eines Hasen“

Source: Er hatte aber auch sonderbaren Appetit nach den seltsamsten Dingen, z. B. nach Pasteten von Hahnenkämmen, von Pfauenzungen, von Nachtigallen- und Feldhühnereiern, von Hasenköpfen etc. (Kaiser, Der Geschichtsfreund, 1869). - Nimm einen gesottenen oder gebratenen Hasenkopf, thue das Hirn daraus, solches vermische mit Honig und Butter und bestreiche des Kindes Zahnfleisch oftmals damit (Glorez, Eröffnetes Wunderbuch, 1700). - Es ist auch ein Thier Cativare genant/ grösser dann ein Schaaf/ hat einen Hasenkopff/ doch grössere vnd kürtzere Ohren (Gottfried, Newe Welt Vnd Americanische Historien, 1631).

Hechtkopf (1)   „Kopf eines Hechts“

Source: Jokonde aber ergriff die Rose, die dem gekochten Hechtkopf im Munde steckte und warf sie über beide Tische herüber in Massiello's blitzende Augen (Ungern-Sternberg, Die Zerissenen, 1832). - Wenn ein Hechtkopf aufgetragen wird, suche des Kopfs habhaft zu werden (Hippel, Lebensläufe nach aufsteigender Linie, 1778-81). - SYLUESTER schweigt ein wenig stille, weiset darnach auff einen Hechtkopff, vnd saget. Herr Oberster, sind bey euch im Landt / Solch grosse fische auch bekandt? (Heinrich Julius Herzog von Braunschweig-Lüneburg, Von Vincentio Ladislao: Versfassung, 1601).

Hechtenkopf   „Kopf eines Hechts“

Source: und nun erbrach der Patient (wie es nachher mit ihm sein Oberer und noch ein Karmelit bezeugten): ein haarichtes Lederstückchen, ein Theilchen Silberpapier, das einen Engelskopf vorstellte, einen ganzen Flintenstein, einen halben Hechtenkopf, einen Hufnagel, ein wenig Zwirn von unkenntlicher Farbe, einige Theilchen Lichtdochtes (Leiß, Das Scheyrer-Kreuz, 1843). - An einem Fleischtage nimmt man ein Rebhühnel, das gebraten ist; am Fasttage aber einen gebackenen Hechtenkopf, Schlein oder Karpfen (Melin, Grätzerisches durch Erfahrung geprüftes Kochbuch, 1795). - Was Ursach sey, daß diejenigen, so bald nit können verzaubert werden, welche aus einem Hechten-Kopf ein Gräten bei sich tragen, so wie ein Kreuz gestaltet ist? (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1680).

Hechtskopf   „Kopf eines Hechts“

Source: Allgemein in Schwaben ist die Sage verbreitet, im Hechtskopf finde man die sämmtlichen Marterwerkzeuge unseres Herrn: Nägel, Hammer, Lanze etc. (Birlinger, Sagen, Märchen, Volksaberglauben, 1861). - da er bei Gelegenheit dieser Kleidungsstücke groß that, sich brüstete und seinen Mitmeistern gar deutlich zu verstehen gab, daß sie Idioten wären, nächstdem zufolge so mancher von dem Ritter aufgefangener Winke sich bemühte, aus dem Schnabelmantel wie aus dem Hechtskopfe das Leiden Christi zu erklären, so erhielt er von einigen stichreichen jungen Meistern, die er in der ersten Hitze Grünschnäbel zu nennen kein Bedenken trug, den Beinamen: Heraldikus (Hippel, Kreuz- und Querzüge des Ritters von A bis Z, 1793-94). - Allein / wenn der Teufel nicht vorm Kreutz lauft / auch wol seine Kürmeß oft in Kirchen bei den Crucifixen treibet / wird er sich wahrhaftig vor keinen Hechtskopf fürchten (Paullini, Zeit-kurtzende Erbauliche Lust, 1693).

Heringkopf   „Kopf eines Herings“

Source: Erst mußte ich den Tisch decken und dann mit der alten Christiane in der Küche den Rest des Hirsebreies verzehren und einen Häringkopf, den mir Lenette nachbrachte, weil ich ihr einen Gefallen gethan hatte (Schilling, Sämmtliche Schriften, 1828). - Wenns die Leute nur tun wollten, so sollten sie meinen Kopf nach meinem Ableben schinden und in die Kirche, wie einen Heringkopf, an einem Seil, wie den Taufengel, aufhenken (Jean Paul, Blumen-, Frucht- und Dornenstücke, 1796-97).

Heringskopf   „Kopf eines Herings“

Source: ich besann mich auf den schönen Heringskopf, den ich vom gestrigen Mahle erübrigt, ich beschloß, ihn darzubringen der guten Mutter, die ich so unerwartet wiedergefunden (E.T.A. Hoffmann, Lebensansichten des Katers Murr, 1820-22). - Er hat vier Augen, zwey unter und zwey über seinem Kopf, welcher lang und fast wie ein Heringskopf anzusehen ist (Schulz, Scholia In Vetus Testamentum, 1792). - Endlich da ich 2. Tage und 3. Nacht krumm zusammen gebunden, unter der Pritsche schwitzen müssen, und kein anderes Laabsal oder Nahrungs-Mittel empfangen hatte, als Heerings-Köpffe, welche mir einmahl über das andere in den Mund gesteckt wurden, war es unmöglich, die Marter länger auszustehen (Schnabel, Wunderliche Fata einiger See-Fahrer, 1731-43). - Wieder eine andere hätte sich an Hechts-Lebern, und noch eine andre an Heringsköpffen fruchtbar gegessen (Weise, Die drei ärgsten Erznarren in der ganzen Welt, 1672).

Hirschkopf   „Kopf eines Hirschs“

Source: Fritz, der schon abends zuvor seinen gelben Schlitten mit dem geschnitzten Hirschkopfe in der Mühle eingestellt hatte, war eben von einer Fahrt mit Fräulein Charlotte zurückgekehrt (Storm, Auf der Universität, 1862). - Der Bürgermeister trug einen Hirschkopf zwischen den Schultern, alle die übrigen, Weiber und Männer, waren mit Larven aus dem launigen Reiche der grotesken und bizarren Phantasie geziert (Klinger, Fausts Leben, Taten und Höllenfahrt, 1791). - Der Unter-Leib biß über die Knichel steckte in einem engen Kessel; An dem Obertheile auf der einen Seite Diana / auf der andern Ceres; zwischen diesen drey gehörnte Hirschköpffe / und zwey Bienen eingeetzet waren (Lohenstein, Großmütiger Feldherr Arminius, 1689-90).

Hühnerkopf (1)   „Kopf von Hühnern“

Source: Kriegen wir Küchlein, wann wir Hühnerköpfe pflanzen? (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Küchlein). - Der Kopf gleicht einem Hühnerkopf, auf der Stirn steht ein, vorwärts gekrümmtes, zwey und einen halben Zoll langes, bindfadenstarkes Horn (Bechstein, Gemeinnützige Naturgeschichte Deutschlands, 1791).

Hundkopf   „Kopf eines Hundes“

Source: Scylla rechtshin, an jeder Schulter ein Hundkopf, unter der Scylla eine Muschel (Friedländer, Die oskischen Münzen, 1850). - Dieses alt Adeliches Geschlecht ist in Freyherrn-Stand erhoben / führt aber solches Wapen / nur daß in des Hundkopfs Ohren an stat der Ballen die drey Spitzen stehen (Winkelmann, Gründliche und Warhafte Beschreibung der Fürstenthümer Hessen und Hersfeld, 1711). - Mit Hundköpffen seynd Menschen in den Land India / und reden bellend (Praetorius, Anthropodemus plutonicus, 1666-67).

Hundekopf   „Kopf eines Hundes“

Source: Ungehört von ihnen war die Zimmertür zurückgesprungen; ein schöner schwarzgelber Hundekopf drängte sich durch die Spalte, und bald schritt das mächtige Tier selbst fast unhörbar in das Zimmer (Storm, Waldwinkel, 1874). - Hätten wir alle drei nebeneinander gestanden und hätten den Rücken frei gehabt, das Lumpenvolk hätten den kürzeren ziehen sollen, oder ich will ein Hundekopf sein! (Vulpius, Rinaldo Rinaldini, der Räuberhauptmann, 1799). - Lucifer mit seinem Heer stehet da wolaußgerüstet/ Der hat einen Hundekopf/ und ist Ziegengleich gebrüstet (Klaj, Höllen- und Himmelfahrt, 1644).

Hundskopf   „Kopf eines Hundes“

Source: Da nun die Langbarten die große Zahl der Feinde und ihre geringe sahen, sprengten sie listig aus, daß sie Hundsköpfe im Lager bei sich führten, das heißt ungeheure Menschen mit Hundsköpfen (Grimm, Deutsche Sagen, 1816-18). - Er ist groß, als wie ein Schöps; und sein Hals ist mit langen Haaren bewachsen, als wie des Löwen: der Kopf sieht wie ein Hundskopf aus (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Cynocephalus). - Ich komme wieder zum Plinium, welcher spricht / daß in Indien Leute seyn sollen / mit Hundsköpffen (Praetorius, Anthropodemus plutonicus, 1666-67).

Kalbskopf   „Kopf eines Kalbs“

Source: Es wäre sehr merkwürdig gewesen, wenn der und Goethe sich einmal getroffen hätten, sie Zwei an einem Wirtshaustisch, zwischen Beiden etwa ein Kalbskopf an weißer Sauce (Gotthelf, Geld und Geist, 1843-44). - Was ist das Beste am Kalbskopf? Antw. Das Kalb (Schreger, Lustiger und nützlicher Zeitvertreiber, 1757). - Den ersten Tag ward mir ein großer fetter Kalbskopf (von welchen man zu sagen pfleget, daß sie kein Armer fressen dörfe) aufzutragen eingehändiget (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Kamelkopf   „Kopf eines Kamels“

Source: Pferde- und Kameelköpfe hangen noch heute über den Türschwellen zahlreicher Häuser in Jerusalem (Strackerjan, Aberglaube und Sagen aus dem Herzogtum Oldenburg, 1867). - Der Leib gleichet einem Elephanten, ist aber zweymal stärcker, und hat einen kleinen Kameelkopf, aus welchem ein Horn gehet, welches 6 Ellen lang ist (Des westindianischen kleinen Albertus merkwürdige Reisegeschichte, 1757).

Karpfenkopf (1)   „Kopf eines Karpfens“

Source: Er hatte die Eigentümlichkeit, sich überall anzusagen, gewöhnlich zu einem Karpfenkopf (Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg: Havelland, 1873). - formiret die Pastete gleich einen Karpffen beleget diesen über und über mit runden Plätzgenteig, als Karpffenschupen, vorne aber den Kopff wie einen Karpffenkopff, setzet sie hierauf in einen Backofen, und lasset sie backen (Corvinus, Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexicon, 1715). - Unten am Bauch war er aufgefressen / das Haupt muste man mit Beilen in Stücken hauen / welches bei nahe einem Karpfen-Kopf gleich schiene (de Vries, Ausführliche Beschreibung des theils bewohnt, theils unbewohnt, so genannten Grönlands, 1679).

Katzenkopf (1)   „Kopf einer Katze“

Source: Da bissen sie nach ihm und so nahm er sein Schnitzmesser und schnitzte ihnen die Köpfe ab, und warf Katzenköpfe und Leiber aus dem Fenster in den Schloßgraben (Bechstein, Deutsches Märchenbuch, 1845). - Indessen wird sie doch in denen Abbildungen, die wir noch von ihr haben, unter dieser Gestalt oder wenigstens mit einem Katzenkopfe vorgestellet (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Bvbastis). - Frau Cyrillae Sidoniae Procopiae, erbetener Curator, Herr Fortius von Seiffkesselmacherheim / in dessen Wappen ein Doppelter Schild /und zwar in dem rechten eine Salbenbüchse auff drey Todten Köpffen / darauff eine Fledermauß / zur lincken aber ein altes Weib auff einem Bocke / zu oberst ein offener Helm / auff demselben ein Katzenkopff mit offenem Maule / aus dessen Munde eine Kinder Hand hanget (Gryphius, Horribilicribrifax, 1663).

Katzenkopf (2)   „Ohrfeige“

Source: Neulich kam ich zufälligerweise dazu, wie Sie, junger Mensch, in einer der vielen Nachahmungen von Onkel Tom's Hütte lasen, und ich erwischte Sie gerade an einer pikanten Stelle, so daß ich mich nicht enthalten konnte, Ihnen einen kleinen Katzenkopf zu appliziren (Hackländer, Europäisches Sklavenleben, 1854).

Krokodilkopf   „Kopf eines Krokodils“

Source: Sochos oder Suchos, Souk, mit Krokodilkopfe (Müller, Handbuch der Archäologie der Kunst, 1830). - Ich sahe einen Krokodil-Kopf auf einem Hause liegen, welcher, wie man mir erzählte von Hirten in einem Morast ohnweit der Stadt war getödtet worden (Mungo Park's Reise in das Innere von Afrika, 1799). - ein Crocodilkopf / der kan Englisch schmeicheln (Volckmann, Neuverbesserte Notariat-Kunst, 1680).

Krokodilskopf   „Kopf eines Krokodils“

Source: Sebak, eine ägyptische Gottheit, welche auf Denkmälern meist mit einem Krokodilskopf abgebildet wird, da ihr das Krokodil heilig war (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Sebak). - Hast du Nachricht von Altdorf? wie es mit dem sogenannten Crokodilskopfe in Marmor aussieht? (Goethe, Brief an Merck, 1783).

Kuhkopf   „Kopf einer Kuh“

Source: Isis, ägypt. Göttin, zugleich als Erde und Mond gedacht, die gebärende Naturkraft, dargestellt mit einem Kuhkopf, zwischen den Hörnern die Sonnenscheibe, aber auch auf verschiedene andere Weise (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v. Isis). - der Bader aber sagte: so behalte du deinen Ochsen-Kopff / dann ich führe nur einen Kühkopff (Salustius, Melancholini, 1717). - Dannenher wurd Wagner zornig, und zauberte der Frauen einen Kühkopff auf mit seinen Hörnern, darüber denn das Gelächter noch grösser ward (Pfitzer, Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende deß Ertz-Schwartzkünstlers Johannis Fausti, 1674).

Lachskopf   „Kopf eines Lachses“

Source: Man sagt auch: Beine von jungen Hühnern, Flügel von Kapaunen und Hammelkeulen sind drei gute Bissen. In Venetien hat man deren vier, nämlich: Trauben, Feigen, Pfirsich und Melonen, während der französische Gaumen Rebhuhnflügel, Kapaunbein, Fischschwanz und Lachskopf als solche rühmt (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Hasenrücken). - Man thut aus dem Lachskopf das nöthige heraus, schneidet ihn, und spikt ihn mit Aalschnitten (Vollständiges Koch-, Back- und Konfitüren-Lexikon, 1786). - Jn dem mitlern Felde sind 3. Carthaunen; in dem rechten ein Spies voll gebratener Lerchen: in dem Lincken ein Lachskopff: unterst in dem rechten / zwey übereinander geschrenckte Fahnen / durch welche eine Partisane gehet (Gryphius, Horribilicribrifax, 1663).

Löwenkopf   „Kopf eines Löwen“

Source: Man bildete ihn mit Löwenkopf, abgestumpften Armen u. mit Schuppen u. Federn u. einem blumigen Rock bekleidet (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Marovit). - Dabey stund er mit den Füßen auf einem Unthiere, welches einen Leib und Schwanz wie ein Drache, drey Köpfe, als einen Hunds- Wolfs- und Löwenkopf hatte (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Apollo). - Ein Löwenkopff an einer Seulen/ hette einen runden Ehren Ring im Maul eines Zolls dick/ innen 8 Zoll weit/ aussen 10 Zoll (Kepler, Außzug auß der Vralten Messe Kunst Archimedis, 1616).

Natterkopf (1)   „Kopf einer Natter“

Source: Dabei verbreitert sich der Natterkopf, und die in den Schlund hineingezogene Eidechse erweitert auffallend den Schlangenhals (Die Gartenlaube, 1863). - Wann die Blume verfallen, so wachsen an ihrer Stelle vier Samenkörner, die stehen beysammen in dem Blumenkelche: ein iedes hat die Gestalt eines Natterkopfs, und siehet schwartz (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Borrago). - Was hindert mich, dass ich nicht rasend glied von glied / Dir basilisce zieh und eyl in staub zu treten / Den schlauen natterkopff! Was hindert mich? (Gryphius, Leo Armenius, 1652).

Natternkopf (1)   „Kopf einer Natter“

Source: Dieser sog. „Theorie der Signaturen“ des Paracelsus entsprechend, galt z.B. das Leberblümchen als Mittel gegen Leberkrankheiten, weil seine Blätter leberförmig und unten braun aussehen, der Natternkopf als Mittel gegen Schlangenbisse, weil seine Blumenkrone einem Natternkopfe gleicht (Lippmann, Geschichte des Zuckers, 1890). - Diese hat einen Natternkopf / dicken Leib / bleichen Bauch / gläntzende Schuppen (Dapper, Die Unbekante Neue Welt, 1673).

Nilpferdkopf   „Kopf eines Nilpferds“

Source: Die Vergeistigung der Vorstellung macht die Gestalt unbestimmter und arbeitet sie mehr in den bösen Handlungen aus, wie bei dem Indischen Kalis, dem Parsischen Eschem, dem Aegyptischen Set, der dickbauchig mit einem Nilpferdkopf gebildet wurde und den die Griechen Typhon nannten (Rosenkranz, Ästhetik des Häßlichen, 1853).

Ochsenkopf (1)   „Kopf eines Ochsen“

Source: Noch heutiges Tages erzählen die Leute, daß die Heiden in dem grauesten Alterthume auf der höchsten Spitze dieses Berges einen Gott verehrt hätten, der die Gestalt eines Ochsenkopfes gehabt habe und in den Felsen gehauen gewesen wäre (Schöppner, Sagenbuch der Bayerischen Lande, 1852-53). - der Bader aber sagte: so behalte du deinen Ochsen-Kopff / dann ich führe nur einen Kühkopff (Salustius, Melancholini, 1717). - Bald darauf bekommt dieser Neubegierige einen Ochsenkopff mit grossen Hörnern, recht wie ein Ochs (Pfitzer, Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende deß Ertz-Schwartzkünstlers Johannis Fausti, 1674).

Otterkopf (1)   „Kopf eines Fischotters“

Source: Taucht der Otterkopf von Neuem auf, so wirft der nächste Jäger seinen Spieß, worauf das verwundete Thier untertaucht (Zimmermann, Das Weltall, 1867).

Otterkopf (2)   „Kopf einer Otter“

Source:  Wann sie verfallen, so folgen ihr vier Samenkörner, die sitzen an einander, sind runtzlicht, und sehen bald wie kleine Otterköpfe aus (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Echium). - Sonsten formierete dieselbige blancke Farbe oder Häutlein mit einander in seinem Umpfange fast einen rechten Otterkopff (Praetorius, Anthropodemus plutonicus, 1666-67).

Pferdekopf   „Kopf eines Pferdes“

Source: Ein Pferdekopf unter dem Kopfkissen des Kranken verscheucht nach Mussäus Fieber-Phantasien (Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, 1879-80). - Sein Kopf st gar sehr dick, und siehet vielmehr einem Kalbs- als einem Pferdekopfe gleich (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Hippopotamus). - Wie sie nun heimgekommen, und die Hasen aufgehencket, da warens deß Morgens eitel Pferdköpffe gewesen, welche sonst auf dem Schindanger gelegen (Pfitzer, Das ärgerliche Leben und schreckliche Ende deß Ertz-Schwartzkünstlers Johannis Fausti, 1674).

Pudelkopf (1)   „Kopf eines Pudels“

Source: „Tapp aber“ - er wies auf den zwischen den Knieen des Armbrusters sich aufmerksam hervordrängenden Pudelkopf - „nimmt, wie ich gesehen habe, alles, was du ihm reichst.“ (C.F. Meyer, Der Heilige, 1879).

Pudelkopf (2)   „Frisur wie die eines Pudels“

Source: Und dein Pudelkopf wird davon gerade auch nicht schöner werden, Gretel! (Marlitt, Die Frau mit den Karfunkelsteinen, 1885). - Bey dem andern Geschlechte war der Pudel oder Pudelkopf eine ehemahlige Art der Frisur, da die Haare im Nacken abgeschnitten, und der ganze Kopf wie eine Stutz-Perrücke in Locken gelegt wurde (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Pudel [3]).

Rabenkopf   „Kopf eines Raben“

Source: Vodha, wendischer Zaubergott, welcher in Rethra verehrt wurde, hat das Symbol der Schlange, den Rabenkopf od. auf der Rückseite das Zaubergesicht (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v. Vodha). - Der Rappe, des -n, plur. die -n, in einigen Oberdeutschen Gegenden, ein Nahme einer Münze, worauf ein Rabenkopf gepräget ist (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Rappe [2]).

Rehkopf   „Kopf eines Rehs“

Source: Ihre Mützen sind von der Haut eines Rehkopfes, an welcher man die Ohren und die Oeffnungen der Augen gelassen hat (Annegarn, Handbuch der Geographie für die Jugend, 1834). - das muß recht lustig lassen, wenn Falstaff da bei Hernes Eichbaum mit einem Rehkopf erscheint und die Feen um ihn herum tanzen, ihn kniepen und brennen (Bräker, Etwas über William Shakespeares Schauspiele, 1780). - Zween gantze Rehköpf an einem Hals (Krekwitz, Richtige Beschreibung Deß gantzen Königreichs Hungarn, 1685).

Rinderkopf   „Kopf eines Rindes“

Source: Am lebenden Thiere ist dies allerdings schwer zu erkennen, desto deutlicher aber zeigt es sich an der Mehrzahl der ausgestopften Rinderköpfe, welche die Wände der Museen und Jagdhallen zieren (Brehm, Thierleben, 1883-87).

Rindskopf   „Kopf eines Rindes“

Source: Preßkopf, Gericht von Schweins- u. Rindsköpfen bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Preßkopf). - Man nehme [...] 1 Gehirne aus einem Kalbs- oder Rindskopf, es kan auch, wer es haben kan, ein 4tel Pfund Haasenfett dazu genommen werden (Naumann, Der aufrichtige Leipziger Roßarzt, 1780). - Sein Kopf gleichet einem Rindskopf / dessen Hörner schwartz / übersich stehend / gekrümmet / und als ein wachsender Mond seynd (Gesnerus Redivivus auctus & emendatus, 1660).

Rosskopf   „Kopf eines Pferdes“

Source: Auch Roßköpfe fand man hier und trug sie heim: weil man aber unterließ, Geweihtes dazu zu legen, oder sie an einem geraden Tage wieder herausnahm, so konnten sie sich nicht verwandeln (Schönwerth, Aus der Oberpfalz, 1857-59). - aber es erschrak doch keiner im ganzen aufgehellten Jahrhundert so als der Kommerzien-Agent, da er sah, was kam; da er sah 15 Menschenköpfe und 15 Roßköpfe zwischen einem Artillerietrain von Hunden oben über den Berg hinunterziehen (Jean Paul, Die unsichtbare Loge, 1793). - Es will keiner mehr Roßkopff heißen, sondern Hippocephalus (Moscherosch, Gesichte Philanders von Sittewald, 1640).

Saukopf   „Kopf einer Sau“

Source: Auf einer Redoute bei Kleinwächter erschien er als „farçirter Schweinskopf“, das doppelte Tischblatt auf den Schultern, den Kopf in einem großen pappenen Saukopfe, der eine Citrone im Maul „nur französisch“ sprach: „oui! oui! oui!“ (Weber, Carl Maria von Weber, 1864-66). - denn wer wolte glauben, daß dieses ein petrificirter Sau-Kopf seyn könte (Mylius, Memorabilium Saxoniæ subterraneæ, 1709). - du Saukopff, du Hexenkopff (Moscherosch, Gesichte Philanders von Sittewald, 1640).

Schafkopf (1)   „Kopf eines Schafs“

Source: die Schafe setzte sie auf ihren Kopf, die krochen darauf herum wie die Schafläuse auf einem Schafkopf (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853). - ... und zwar dieses wegen eines Schaf-Kopfes, so daselbst an einem Brunnen zusehen ist (Zedler, Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste, 1739).

Schafkopf (3)   „ein Kartenspiel“

Source: Anton war sehr verdrießlich, weil er im Schafkopf seinen letzten Groschen verloren hatte (Otto, Schloß und Fabrik, 1846).

Schafskopf (1)   „Kopf eines Schafs“

Source: Schon am nächsten Tage erschien bei dem Bürger ein Künstler, der nach einer Ordre des Königs das neue Haus mit einem Abzeichen, nämlich 99 Widder- oder Schafsköpfen schmücken mußte (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71). - Der Schafskopf, des -es, plur. die -köpfe, eigentlich der Kopf eines Schafes (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Auff demselben stund ein hoch höltzern Hauß/ über welches auff einer langen Stangen ein Schaffskopff auffgerichtet (Olearius, Offt begehrte Beschreibung der newen Orientalischen Rejse, 1647).

Schlangenkopf (1)   „Kopf einer Schlange“

Source: Schlangenkreuz (Herald.), ein aus vier halben Schlangen bestehendes Kreuz od. vielmehr ein Kreuz, dessen Enden wie Schlangenköpfe gekrümmt sind (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Schlangenkreuz). - Das Schlangenhaupt, des -es, plur. die -häupter. 1) Das Haupt einer Schlange; der Schlangenkopf (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Schlangenhaupt). - Wie ferner aus diesem Untiere schier unzehliche Schlangen und Schlangenköpfe hervorrageten; so sprüßen aus dem Geitze / dem eigenen Brunnen alles Ubels / schier unzehlige Laster und Sünden (Zesen, Simson, 1679).

Schöpskopf   „Kopf eines Schöpses“

Source: Die Armen zu Kairo kaufen sich nämlich Schöpsköpfe und lassen sich dieselben für eine Kleinigkeit auf dem Bazar, bei dem Händler, der zugleich Koch ist, kochen (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v. Kopf). - Der Geck, des -es, plur. die -e, im gemeinen Leben, besonders Niedersachsens, die Nath der Hirnschale bey dem Ohre an den Kalbs- und Schöpsköpfen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Geck [1]).

Schweinkopf   „Kopf eines Schweins“

Source: Bisweilen wird er auch als Eremit abgebildet, mit Schweinkopf und allerlei Gethier und Geflügel neben sich (Vollständiges Heiligen-Lexikon, 1858, s.v. Blasius). - Sulte heißt [...] besonders aber ein gekochter, und, nachdem die Knochen heraus genommen sind, in einem Tuche zusammen gedreheter und gepresseter Schweinkopf, welcher nach dieser Zubereitung in einer Salzbrühe, oder in Essig, verwahret wird (Versuch eines bremisch-niedersächsischen Wörterbuchs, 1770). - Opassan ist ein Thier/ dessen Kopff einem Schweinkopff gleich siehet/ hat ein Schwantz/ wie ein Murmelthier/ vnd ist so groß als ein Katz (Gottfried, Newe Welt Vnd Americanische Historien, 1631).

Schweinekopf   „Kopf eines Schweins“

Source: der Rosinenpudding, nebst dem mit Lorbeerblättern aufgeputzten Schweinekopf, ward auf den Tisch gestellt (Hebbel, Schnock, 1847). - Nach der Blume kommt die Frucht, die siehet wie ein Hundskopf aus, oder viel eher noch, als wie ein Schweinekopf, darinne sticken die kleinen schwartzen Samen (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Antirrhinum). - Diese erschreckliche Schlinger und Schlucker / haben Häupter / welche wie die Schweine-Köpfe gestaltet sind (Schultze, Ost-Indische Reyse, 1676).

Schweinskopf   „Kopf eines Schweins“

Source: Am Weihnachtstage ist es weit und breit in der Ukermark Sitte, einen Schweinskopf mit grünem Kohl zu eßen (Kuhn, Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche, 1848). - Als sie sich gegen den Angrif eines Freundes mit verschiedenen Einfällen gewehret hatte, und bald darauf ein wilder Schweinskopf auf die Tafel gesetzet wurde (Karsch, Einfälle, um 1761). - Aper nemorivagus. Waren sechs wilde Schweinsköpfe/ auf denen unterschiedene Schaubilder/ unter welchen auch zween Bacchi (Klaj, Geburtstag deß Friedens, 1650).

Spatzenkopf (1)   „Kopf eines Spatzes“

Source: Friedrich der Große gab einmal, geärgert durch die Sperlinge, den Befehl, diese Vögel überall wegzufangen und totzuschießen, und setzte für jeden Spatzenkopf eine Belohnung von sechs Pfennigen aus (Schneider, Deutscher Kinderfreund, 1881). - wenn also ein bauer ... die spazen- oder krähen-köpfe und klauen nicht lifert, hat der gutsherr keine erkenntnis oder bestrafung darüber (Estor, Bürgerliche Rechtsgelehrsamkeit der Teutschen, 1758, zitiert nach DRW). - es soll ein jeder 24 stück spatzenköpfe ... gegen quittung beim amt einbringen (1697, zitiert nach FrnhdWb).

Sperberkopf   „Kopf eines Sperbers“

Source: Horus, ägypt. Gott, Sohn des Osiris und der Isis, gewöhnlich mit einem Sperberkopfe dargestellt, von den Griechen ihrem Apollo gleichgestellt (Herders Conversations-Lexikon, 1855, s.v. Horus). - Außer diesem soll man ihn zuweilen unter dem Bilde einer Schlange mit einem Sperberkopfe vorgestellet haben (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Cneph).

Sperlingskopf (1)   „Kopf eines Sperlings“

Source: Der Sperling gehört zu den Vögeln, die früher für äusserst schädlich gehalten und in einer Weise verfolgt worden sind, dass sogar lange obrigkeitlicherseits die Lieferung von Sperlingsköpfen als Abgabe gefordert wurde (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1876, s.v. Sperling). - Der König hat sich in den Kopf gesetzt, die Sperlinge zu vertilgen, und es ist ein Befehl ausgeschrieben, daß jedes Männlein eine gewisse Anzahl Sperlingsköpfe jährlich einzuliefern verbunden (Hippel, Lebensläufe nach aufsteigender Linie, 1778-81). - ein jeder [soll] die gebührende anzahl kräyen-eyer oder kräyen- und sperlings-köpfe, jährlich einlieffern (Chur-Braunschweig-Lüneburgische Landes-Ordnungen und Gesetze, 1685, zitiert nach DRW).

Sperlingskopf (2)   „schwacher Verstand“

Source: aber daß sich einer dankbar erweisen und wie ein vernünftiger Mensch melden sollte, wie ihm was bekommen, dazu sind sie doch zu einfach in ihren Sperlingsköpfen (Kügelgen, Jugenderinnerungen eines alten Mannes, 1870).

Stierkopf   „Kopf eines Stiers“

Source: Er wird häufig als Stier, gewöhnlich aber als Mann mit einem Stierkopfe, oder auch bloss mit Hörnern abgebildet (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Risabha). - Dieses enthält ein rechtsgelehntes Schild mit ienem gekrönten Stierkopf (Evers, Betrachtung über eine in Rostock geprägte alte Münze, 1785). - Dannenhero Bacchus bey den Cyzicenern mit einem Stierkopf gebildet wird (Sandrart, Iconologia Deorum, 1680).

Tierkopf   „Kopf eines Tiers“

Source: Salvator hatte ganz Raum gegeben seiner verbitterten Laune, und jene Tierköpfe trugen die ähnlichsten Züge dieser, jener vornehmen Person (E.T.A. Hoffmann, Die Serapionsbrüder, 1819-21). - Denn der irre Mensch - die ägyptische Gottheit, ein Stückwerk aus Tierköpfen und Menschen-Torsos - streckt seine Hände nach entgegengesetzten Richtungen aus (Jean Paul, Die unsichtbare Loge, 1793). - Welche der Satan vielleicht diesem Hexen-Gesinde / mit geschicklich-anbequemten Häuten von Thierköpffen / überzogen gehabt (Francisci, Der Höllische Proteus, oder Tausendkünstige Versteller, 1690).

Tigerkopf   „Kopf eines Tigers“

Source: Er säuft Menschenblut und frißt die Armen, die in seine Hand fallen, und hat einen Tigerkopf mit gräßlichen Zähnen (Löhr, Das Buch der Mährchen, um 1819-20). - und ist es kein Wunder, wenn etliche Leute Pferde, Drachen, Tygerköpfe und andere Ungeheuer darinnen finden (Keyßler, Neueste Reisen durch Deutschland, Böhmen, Ungarn, die Schweiz, Italien und Lothringen, 1740-41). - Es ist auch gebräuchlich / daß sie oben an der Seiten der Scheiden einen Löwen- Parder- oder Tiger-Kopf / welche von Accarâ gebracht werden / als einen grossen Zieraht / anzuhefften pflegen (Müller, Die Africanische, auf der Guineischen Gold-Cust gelegene Landschafft Fetu, 1675).

Vipernkopf   „Kopf einer Viper“

Source: Ein sehr lebhaftes Hündchen liess man von einem soeben abgetrennten Vipernkopf beissen (Untersuchungen zur Naturlehre des Menschen und der Thiere 12, 1881). - Wann die Blume vergangen, so wachsen an ihrer Statt vier Samenkörner, die sehen als wie Vipernköpfe (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Buglossum).

Vogelkopf   „Kopf eines Vogels“

Source: Wie schon erwähnt, war die Kreatur kaum eine Spanne lang; in dem Vogelkopf staken ein Paar runde glänzende Augen, und aus dem Sperlingsschnabel starrte noch ein langes spitzes Ding wie ein dünnes Rapier hervor (E.T.A. Hoffmann, Meister Floh, 1822). - Denn es ist fast kein Held in den alten Ritterbüchern, der nicht zum heiligen Grabe, oder gar nach Babylon, Persien, Indien, und zu den Mohren, ja zu solchen wunderlichen Völkern kömmt, die wohl gar lange Schnäbel in den Gesichtern haben, wie Störche; oder lange Storchshälse und Vogelköpfe, u.d.g.m. (Gottsched, Versuch einer critischen Dichtkunst, 1730). - 1 vogelkopf [...] hatt hinden am kopf [...] ein strauß subtiler federlein wie börsten (Kunstkammerinventar Kaiser Rudolfs II., 1607-11, zitiert nach FrnhdWb).

Widderkopf   „Kopf eines Widders“

Source: In Berlin, Alexanderstraße No. 45, steht ein Haus, an dem eine Anzahl Widderköpfe angebracht sind (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71). - Ich habe wieder allerlei Steinchen gefunden, ein recht sonderbares, womit ich diesen Brief siegeln will. Ein Adler, der an der Brust ein Löwenhaupt und hinterrücks einen Widderkopf trägt (Goethe, Brief an Constantin von Stein, 1788). - Lämml- und Widderköpf, wie der Jakob hat gehütet, die kann man noch haben (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Wolfskopf   „Kopf eines Wolfs“

Source: auch die Waliser bekriegte er u. verlangte von ihnen jährlich 300 Wolfsköpfe als Zins, wodurch die Wölfe in E. fast gänzlich ausgerottet, dagegen der Vieh-, bes. Schafzucht, großer Vorschub geleistet wurde (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. England [2]). - Vor sich hatte er ein Thier mit einem Löwen- Hunde- und Wolfskopfe stehen (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Serapis). - In dem Schild ein Wolffskopf führend/ sitzend auff einem tapfern Pferd (Harsdörffer, Poetischer Trichter, 1653).

Ziegenkopf   „Kopf einer Ziege“

Source: Jener Gott wurde mit einem Ziegenkopfe und mit Bocksfüßen vorgestellt (Brockhaus Conversations-Lexikon, 1811, s.v. Mendes). - Man findet seinen Streit mit demselben noch auf vielen geschnittenen Steinen vorgestellet, die alle eine Aehnlichkeits haben, und wo er in der Höhe auf dem Pegasus sitzt, und die Chimäre unter sich hat, in deren Abbildung sich zuweilen eine Verschiedenheit findet, da sie z.B. auf einem vorn den Löwenkopf, auf dem Rücken den Ziegenkopf, und am Ende des Schwanzes den Schlangenkopf hat (Hederich, Gründliches mythologisches Lexikon, 1770, s.v. Bellerophon). - Und uffn dritten Zug ein greulich Monstrum und Ungeheuer mit einem Ziegenkopff / welches Augen gebrannt und gefunckelt als ein Feur / herauß gezogen (Praetorius, Anthropodemus plutonicus, 1666-67).

substantivisches Possessivkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
Affenkopf (2)   „dumme Person“

Source: Zu ihm gesellte sich nach einer Minute der Herr des Hauses, ein markirter Affenkopf, auf krummen Beinen dahersäbelnd (Spindler, Regenbogenstrahlen, 1854). - Aber wenn Sie nun einmal nach den verwünschten Affenköpfen, den Mannspersonen, hungert - Blitz und der Hagel! man weiß ja wohl, wie einem in Ihrem Alter zumute ist - wenn Ihnen denn nun ja das Herz aus der Schnürbrust nach den Äsern hüpft, so werfen Sie sich doch, in des Teufels Namen, nicht weg! (Wezel, Hermann und Ulrike, 1780).

Eselkopf (2)   „dumme, sture Person“

Source: Es ist ja P. Cordier, da er von den Sprachen Xaverii red, nur ein Esel-Kopf, den Fabricius so unsanfft bey den Ohren solle erwischet haben (Götzenberger, Catholische Anmerckungen Uber eine Schrifft Georgii Fabricii, 1752). - vnter andern vermerckt der Heil. Vincentius Ferrerius / daß der Ochs seye gestanden bey dem Haubt deß neugegohrnen Christkindl / der Esel aber bey den Füssen /durch welches der göttliche Sohn schon wolte zeigen /daß die Esel / vnnd wie die gemeine ohn-Manier pflegt zu reden / die Eselköpff vnd vngelehrte Tiltappen keines Weegs sollen über sich erhebt werden (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Eselskopf (2)   „dumme, sture Person“

Source: Diese Eselsköpfe brachten mich mit meinem Kunsteifer auch leider selbst in dies falsche Licht (Gutzkow, Die Ritter vom Geiste, 1850-51). - Wen, Dummkopf, wen? So kalt, so leer fragst du, wen? hat michs doch angepackt wie der Schwindel! Wen, Eselskopf! wen? (Schiller, Die Räuber, 1781). - „Ja, du Eselskopf“, antwortete er, „es ist auch viel härter zu verstehen.“ (Beer, Das Narrenspital, 1681).

Fuchskopf (2)   „Person mit fuchsroten Haaren“

Source: Seht diesen Fuchskopf. Das ist ein Genie! (Heine, William Ratcliff, 1823). - Auch einen Menschen mit röthlichen Haupthaaren pfleget man im niedrigen und verächtlichen Verstande einen Fuchs oder Fuchskopf zu nennen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Fuchs).

Hasenkopf (2)   „dumme Person“

Source: Du weißt ja gar nit, du Hasenkopf, daß ich damal zwei Fliegen mit einer Klappen gschlagen hab! (Anzengruber, Der Sternsteinhof, 1885). - Diese raisonierten noch eine geraume Zeit über den törichten Hasenkopf, ja kein einziger war darunter, welcher ihm nicht des Aktäons Hauptschmuck von Grund des Herzens gegönnet hätte (Schnabel, Der im Irrgarten der Liebe herumtaumelnde Kavalier, 1738). - Ist es nicht eines blöden hirns / und eines hasenkopfs merkzeichen, / der wol wert eines langen horns / und gar nicht wert mit uns zu zechen? (Weckherlin, Gedichte, 1619).

Karpfenkopf (2)   „Taubenschwanz, eine Schmetterlingsart“

Source: Karpfenkopf, Schmetterling, so v.w. Täubchen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Sphinx stellatarvm. Der Taubenschwanz. Der Karpfenkopf (Esper, Die Schmetterlinge in Abbildungen nach der Natur, 1779).

Katzenkopf (3)   „dumme Person“

Source: aber ich kenne meine Leute und es wäre mein Tod, wenn ich sehen müßte, daß ein solcher Katzenkopf mit meinem Klärchen liebäugelte (Spindler, Fridolin Schwertberger, 1844). - Nu, nu! es ist schon wahr: ihr Herren Grillenfänger könnt freilich mit niemand Klügerm reden, als mit euch selber. Aber gleichwohl ist unser einer auch kein Katzenkopf (Lessing, Der Freigeist, 1755).

Natterkopf (2)   „Echium, ein Raublattgewächs“

Source: Rings stehet Besemkraut und Katzenspeer, / Auch Natterkopf, Hauhechel wächst umher (Brentano, Die Gründung Prags, 1815). - Natterkopf; → Wildnatterkopf (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1798, s.v.).

Natternkopf (2)   „Echium, ein Raublattgewächs“

Source: Der Natternkopf wächst an Wegen und auf Schutt und blüht vom Juni bis August (Schreiber/Senckpiehl, Illustriertes Realienbuch für Bürger-, Mittel- und Töchterschulen, 1881). - Die Raupe dieser Eule ist mir noch nicht bekannt, indessen glaube ich, daß sie an dem Natternkopf (Echium vulgare) lebt (Borkhausen, Naturgeschichte der Europäischen Schmetterlinge, 1792).

Ochsenkopf (2)   „dumme Person“

Source: und wäre man in den Departementen minder Ochsenkopf und minder fanatisch, so müßten ihnen endlich wohl die Augen geöffnet werden (Kerner, Bilderbuch aus meiner Knabenzeit, 1849). - Ha ha ha, Strephon, du hast dich versprochen, du Ochsenkopf (Lenz, Die Freunde machen den Philosophen, 1776). - diese Ochsenköpf haben die guldenen Kälber für ihre Götter verehrt (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Pudelkopf (3)   „Person mit einer Pudelfrisur“

Source: das ist des Pudelkopfs Tonele; man heißt ihren Vater den Pudelkopf, weil er ein Haar hat wie ein Schaf, das Tonele hat auch so weißes gerolltes Haar (Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten, 1843-61).

Schafkopf (2)   „dumme Person“

Source: Ein Dummkopf ging fort und ein Schafkopf kam wieder (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1867, s.v. Dummkopf). - Deswegen nehmen Sie auch solche Schafköpfe in Ihre Dienste und machen sie zu Ihren Lieblingen, damit sie Ihnen beständig den Kopf krauen, weil sie selber keinen haben (Wezel, Hermann und Ulrike, 1780). - der alte Geck, der Annas, habe hierinfalls keine Vollmacht, ja er liege bereits im Pflaumen- und Feder-Bett, und werden sie bei dem alten Schaafkopf zu finsterer Nachtzeit eine langsame Audienz gewinnen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Schafskopf (2)   „dumme Person“

Source: Gewöhnlich sprang er dann vom Stuhle auf, die Stirn voller Angstschweiß, die Fäuste fest ineinandergekniffen, und erklärte der Haushälterin vor der Türe, der Daniel sei ein Esel und ein Schafskopf hinten und vorn (Weerth, Fragment eines Romans, 1847). - Was sagt der Schafskopf? der Esel will für uns alle denken? (Schiller, Die Räuber, 1781).

Schlangenkopf (2)   „Fisch mit schlangenähnlichem Kopf“

Source: Schlangenkopf (Ophicephalus), Gattung Fische aus der Ordnung der Stachelflosser, Familie der Landkriecher, ausgezeichnet durch den gänzlichen Mangel von Stachelstrahlen in den Flossen (Herders Conversations-Lexikon, 1857, s.v.). - Von dem grossen Schlangenkopf (groote Slange-Kop) habe nicht allein die gemeine Art, sondern auch noch folgende seltene Stücke (Valentyn/Müller, Abhandlung von Schnecken, Muschel und Seegewächsen, 1773).

Spatzenkopf (2)   „dumme Person“

Source: Ihr Spatzenköpfe, ihr sollt euch wundern -! (Gutzkow, Richard Savage, Sohn einer Mutter, 1842). - O Spatzenkopf! Wo nichts herauszuverhören ist, da verhört man hinein (Goethe, Egmont, 1788).

substantivisches Determinativkompositum mit Zubehörbezeichnung als Vorderglied
Glatzkopf (1)   „Kopf mit einer Glatze“

Source: Der unglaubliche Mensch nahm ein Blasrohr und beschoß, hinter den Spitzen-Gardinen des Balkonfensters versteckt, den Glatzkopf des Herrn Kommerzienrats mit Erbsen (Conrad, Was die Isar rauscht, 1887-90). - Ein Glatzkopff wird für einem Stein angesehen (Salustius, Melancholini, 1717). - da ist der eifersüchtige Mann also hart mit ihr verfahren, daß er sie durch das ganze Haus dergestalten bei den Haaren gezogen, daß er ihr alle aus dem Kopf gerauft, und die arme Haut einen völligen elisäischen Glatzkopf bekommen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Grindkopf (1)   „Kopf mit Grindausschlag“

Source: Schuppen, Ablösen der Epidermis in Schuppenform, bei verschiedenen Hautausschlägen, beim Grindkopf etc. (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Schuppen [1]). - Eben so haben die Alten einen solchen Brei auf Grindköpfe gelegt, man sagt, mit Erfolg (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Waldhähnchenwindblume). - Dort wird eine lausige Zofe (wie diese durch den Buchstabwechsel heißet, das weißt du schon) zu einem Fenster ausgucken und über deine Parüque lachen, die doch, wenn man ihr auf den Grindkopf greifet, gemeiniglich eine Handvoll Läuse los wird (Beer, Die kurzweiligen Sommer-Täge, 1683).

Grindskopf (1)   „Kopf mit Grindausschlag“

Source: Barresch, m. Grindskopf (Train, Chochemer Loschen, 1833).

Haarkopf   „behaarter Kopf“

Source: Beim Essen schwitzt er an der Stirne und auf dem Haarkopfe (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21). - Der Haarkopf, des -es, plur. die -köpfe, ein ehemahliger Kopfputz des andern Geschlechtes, da es entweder seine eigenen Haare auf verschiedene Art aufziehen und mit Bändern ausschmücken ließ, oder sich statt deren eines Aufsatzes von fremden Haaren bediente (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Die eine wird die Rose genennet / und die andere die Plica oder der verwickelte und in einander gewirrte Haar-Kopf (Das bey noch zweiffelhaffter Wahl eines neuen Königs ganz verwirrte und unruhige Polen, 1697).

Lockenkopf (1)   „Kopf mit lockigen Haaren“

Source: Es blickt mir statt dem Lockenkopf / Entgegen ein fast grauer Schopf (Schwab, Gedichte, 1828-29). - Dem aufwallenden Entzücken folgte ein schweigendes, in dem die drei Glücklichen durch Sehen zu leben schienen; es wurde von des kleinen Eduards Lockenkopf unterbrochen, der sich in der Thür zeigte (Lee/Oertel, Die beiden Emilien, 1799).

Puderkopf   „gepuderte Perücke“

Source: Ich kam mir unter diesen hübschen bärtigen Männern in ihrer schlichten Tracht, mit ihrem brüderlichen und doch ehrerbietigen Du - ich möchte fast sagen, etwas albern oder lächerlich vor und saß, mitten in Europa, mit meinem Puderkopf, meinen steifen Zöpfen, dem Frack und geglätteten Kinn, wie in einem fremden Weltteil da (Zschokke, Ein Narr des Neunzehnten Jahrhunderts, 1822). - Wie unmanierlich es ist, sich während dem Essen mit der Frisur und dem Putze überhaupt zu thun zu machen, oder vor dem Gesichte der Nachbarin vorbei zu einem andern an der Seite zu reden, und etwa gar mit dem Puderkopfe über den Teller der Dame zu kommen (Siede, Versuch eines Leitfadens für Anstand, Solidität, Würde und männliche Schönheit, 1797).

Wasserkopf   „Hydrocephalus, krankhafte Erweiterung der Hirnventrikel“

Source: Wasserkopf, so v. w. Gehirnwassersucht (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v.). - Die Kopfwassersucht, plur. inus. eine Krankheit, welche am häufigsten die Kinder befällt, da der Kopf von dem angehäuften Wasser unnatürlich anwächset, die übrigen Theile des Leibes aber aufhören zu wachsen, und schwinden; Hydrocephalus, der Wasserkopf (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Kopfwassersucht). - Was ist Hydrocephalus oder Wasserkopff? (Bürger, Candidatus Chirurgiae, 1692).

Wollkopf   „Kopf mit wolligen Haaren“

Source: Der Neger schüttelte ungeduldig den Wollkopf (Sealsfield, Das Kajütenbuch oder Nationale Charakteristiken, 1841). - Und erinnert dieses insonderheit für die jungen Herrn Predikanten, die auch wohl oft mit großen Wollköpfen Pracht treiben wollen (Hindenberg, Moralische Briefe, 1764).

Waldkopf   „bewaldete Anhöhe“

Source: Ein Waldkopf bei Stolberg heißt der Antoniuskopf (Pröhle, Unterharzische Sagen, 1856). - Es wurden daher zuförderst die Feldhölzer von den Forst- und Jagdbedienten mit Zuziehung der Obrigkeit jedes Orts niedergehauen, die von Wäldern entlegenen Waldköpfe aufgeräumt, ausgehauen und licht gemacht (Rössig, Versuch einer pragmatischen Geschichte der Ökonomie- Polizey- und Cameralwissenschaften, 1782).

substantivisches Possessivkompositum mit Zubehörbezeichnung als Vorderglied
Glatzkopf (2)   „Person mit Glatze“

Source: Die Kölner Pfaffen, jene Dunkelmänner, / Die scheiterhaufengier'gen Glatzköpfe, / Sie lassen ihn noch immer nicht in Ruh (Lasalle, Franz von Sickingen, 1859). - Der Glatzkopf, des -es, plur. die -köpfe, im verächtlichen Verstande, ein Kopf mit einer Glatze, und figürlich auch eine Person mit einer Glatze (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - sehet mir den läppischen Glatzkopf an, der bei Ochsen und Esel sein Quartier gemacht (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Grindkopf (2)   „Person mit Kopfgrind“

Source: Der Untergärtner blieb aber dennoch verachtet und hieß nur der Grindkopf (Zingerle, Kinder- und Hausmärchen aus Süddeutschland, 1854). - Der Grindkopf, des -es, plur. die -köpfe, in den niedrigen Sprecharten, ein mit dem Grinde behafteter Kopf. Ingleichen eine mit dieser Krankheit behaftete Person (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Lockenkopf (2)   „Person mit lockigen Haaren“

Source: So allerliebst, wie er als kleiner Lockenkopf um das Stück Zucker bat, so trotzig fordert er jetzt den Gulden! (Hebbel, Maria Magdalene, 1844).

substantivisches Determinativkompositum mit Metapher als Vorderglied
Eierkopf   „eiförmiger Kopf“

Source: Die Mutter obiger Knaben nannte die Köpfe ihrer Kinder sehr bezeichnend „Eierköpfe“ (Lucae, Zur Morphologie der Rassen-Schäde, 1861).

Goldkopf (1)   „Kopf mit goldblonden Haaren“

Source: Dörthe wiegte ihren Goldkopf und sah Käthe mit dem ihr eigenthümlichen Blick von unten herauf an (Dohm, Wie Frauen werden, 1894).

Grützkopf (1)   „Kopf einer dummen Person“

Source: Was für ein Rath könnte aus einem solchen Grützkopf kommen! (Die Glocke 5, 1863). - Eurylas sagte hierauff, mein lieber Herr, diß geht wohl hin, da thut gleichwohl ein iedweder etwas, und zeigt dadurch an, daß er nicht gantz einen Grützkopff hat (Weise, Die drei ärgsten Erznarren in der ganzen Welt, 1672).

Kürbiskopf (2)   „Kopf, der an einen Kürbis erinnert“

Source: Das Unding drunten war noch immer in Bewegung; es bückte sich und riß ein Bündel versengten Grases aus dem Boden, daß ich glaubte, es müsse mit seinem Kürbiskopf vornüber schießen (Storm, Die Regentrude, 1864).

Schimmelkopf (1)   „Kopf mit weißen Haaren“

Source: Eurylas stunde im Hause, und konte in seinem Schimmelkopffe wol gar vor einen Doctor mit lauffen (Weise, Die drei ärgsten Erznarren in der ganzen Welt, 1672).

substantivisches Possessivkompositum mit Metapher als Vorderglied
Butzkopf   „Delphin mit kugeligem Kopf, Orca“

Source: Butzkopf, Butskopf (Delphinus Orca), ein zu der Gattung der Delphine gehörendes Walthier, ist der größte Delphin, mit kugeligem Kopf und hoher Rückenstoße, 20-25 Fuß lang (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v.). - Der Butzkopf, des -es, plur. die -köpfe, eine Art Delphine, welche sich in den mitternächtigen Gewässern aufhält, zwanzig bis fünf und zwanzig Schuh lang wird, und einen stumpfen Kopf hat; Orca, L. Von dieser stumpfen Gestalt seines Kopfes hat er auch den Nahmen erhalten; denn im Nieders. bedeutet butt, stumpf (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Distelkopf (2)   „eigensinnige, abweisende Person“

Source: Ob es auch philosophische Distelköpfe, gravitätische Referendare und fromme Lieutenants in Aleppo gibt, sagt der Tourist nicht (Die Grenzboten, 1844). - Braver Selbitz, du hast schon Luft gemacht. Wir wollen die Heide mit ihren Distelköpfen besäen (Goethe, Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand, 1773). - Laß Blumen unbeschnarcht/ die nicht für Distel-Sinne / Vnd deinen Distelkopf (Harsdörffer, Fortsetzung der Pegnitz-Schäferey, 1645).

Eisenkopf   „eigensinnige, sture Person“

Source: da kannst du warten, du kennst unsern kleinen Eisenkopf schlecht! (Marlitt, Goldelse, Goldelse, 1867). - Oft dachte ich mich von dir loszureissen, weil du so unbändig warst; aber die Redlichkeit deiner Seele, die Wahrheit deines Gefühls und Liebe jedes Großen und Guten, zog mich wieder stärker an dich Eisenkopf, als an alle andre (La Roche, Rosaliens Briefe an ihre Freundin Mariane von St**, 1779-81).

Feuerkopf   „Person mit heftigem Temperament“

Source: Aber, um wieder auf Ludwig Brandeis zu kommen, das ist ein Feuerkopf, liebe Frau Hohenstein, und wie der Junge spricht, so ist es ihm auch um's Herz (L. Büchner, Ein Dichter, 1878). - Es geschieht nicht selten, Madam, daß Eltern den simpeln, aber nützlichen Menschen vernachlässigen, und den Feuerkopf zum Liebling wählen, der Alles durcheinander wirft, aber nichts wieder in Ordnung stellt (Kotzebue, Der Hyperboreische Esel, oder Die heutige Bildung, 1799).

Flachskopf   „Person mit flachsblonden Haaren“

Source: Nun kam auch der Flachskopf aus seinem Versteck hervor und stellte Stühle, während eine Flasche Wein aus unserem Reisesack die Vorbereitungen vollendete (Fontane, Wanderungen durch die Mark Brandenburg: Die Grafschaft Ruppin, 1862). - Das Flachshaar, des -es, plur. inus. oder die Flachshaare, sing. inus. lichtgelbes, weiches, dem Flachse ähnliches Haar. Daher der Flachskopf, des -es, plur. die -köpfe, im gemeinen Leben ein Kopf, oder eine Person, welche solches Haar hat (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Flachshaar).

Goldkopf (2)   „Person mit goldblonden Haaren“

Source: Und doch ist er vielleicht nicht minder ein kleiner Springinsfeld gewesen, so gut wie unsere blonden Schätze, die Goldköpfe! (Keller, Martin Salander, 1886).

Goldkopf (3)   „Larventaucher, Vogel mit goldgelbem Kopf“

Source: Einer der merkwürdigsten Vögel des Meeres ist der Lund oder Wasserscherschnabel, die Buttelstampfe oder Pflugscharnase, der Goldkopf, das Brüderchen, die Polarente und wie er sonst noch genannt wird (Mormon fratercula), Vertreter der Sippe der Larventaucher (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1867).

Goldkopf (4)   „Kernbeißer, Vogel mit goldgelbem Kopf“

Source: Die zweite Art dieser kleinen ausländischen Kernbeißer ist derjenige ostindische Vogel, der auf der 393ten illuminirten Kupfertafel Fig. 2. unter dem Namen des indianischen Kernbeißers befindlich ist, und welchen ich deshalb (Orchef) Goldkopf nenne, weil der obere Theil seines Kopfs ein schönes Gelb zeigt (Herrn von Buffons Naturgeschichte der Vögel, 1790).

Goldkopf (5)   „Goldbrasse, Dorade, Speisefisch mit goldenem Band zwischen den Augen“

Source: Vertreter dieser Sippe ist der Goldkopf oder die gemeine Goldbrasse, die Orada der Italiener (Chrysophrys aurata) (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1869).

Grützkopf (2)   „dumme Person“

Source: Was stell ich nun hier an bei den welschen Grützköpfen? (Simrock, Doctor Johannes Faust, 1846). - Der Grützkopf, des -es, plur. die -köpfe, in den niedrigen Sprecharten, ein dummer einfältiger Mensch, der statt des Gehirnes Grütze im Kopfe hat; Nieders. Gortekopp (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Holzkopf (2)   „dumme Person“

Source: habt Ihr die Ohren verstopft, Holzkopf? (Gerstäcker, Die Flußpiraten des Mississippi, 1847). - Seid ihr denn stumm geworden, ihr Holzköpf? (Lenz, Der Engländer, 1777).

Klotzkopf   „sture, dumme Person“

Source: Ihr habt heut nicht nötig, mich anzuschnarren, auch ich will Euch nicht auslachen, wie ich wohl könnte, daß Ihr ein Fähnrich dieser Klotzköpfe geworden seid (Freytag, Die Ahnen, 1872-80). - Unsere vortreffliche Abteilung des menschlichen Geschlechts bald in Adliche und Gesindel, bald in Katholiken und Teufelsbraten, und bald in Schriftsteller und Klotzköpfe? (Lichtenberg, Sudelbuch E, 1776).

Kürbiskopf (3)   „Person mit einem Kopf, der an einen Kürbis erinnert“

Source: Maledetta anima d'orancio, meinst Du, Kürbiskopf, Deine sauren Dinger vom Vomero ließen sich mit den ersten Früchten der Welt, mit denen von Sorrent vergleichen? (Hackländer, Die dunkle Stunde, 1866). - Wie giengs dem Kürbis-Kopf, der mit dem grossen Haufen / Und seiner Krieges-Macht die Ströme wolt aussaufen (Rachel, Teutsche satyrische Gedichte, 1743). - Einer sagte: der alte Geck mache sich selbst eine hölzerne Keuche. Ein anderer sagte: der alte Kürbiskopf woll ein Kaufmann werden, und mit Hobelscheitern handeln (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Schaufelkopf (2)   „Platycephalus Spathula, Fisch mit schaufelförmigem Kopf“

Source: Schaufelkopf, Art der Fischgattung Groppe (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Der Schaufelkopf. Platycephalus Spathula (Bloch, Naturgeschichte der ausländischen Fische, 1795).

Schimmelkopf (2)   „Person mit weißen Haaren“

Source: In der Furcht, sein Büebeli werde eine große Teufelei anrichten, sah sich der Vater nach einer Zuflucht um und bemerkte die Alten. „Unter diesen Schimmelköpfen wird er ruhig sein!“ brummte er vor sich hin (Keller, Das Fähnlein der sieben Aufrechten, 1860). - bey meiner Treu, der alte Schimmelkopf, / Der meynt gewiß, ich sey vom Zaune abgebrochen (Der für alle böse und unartige Weiber ausgefertigte Calender, 1738).

Strohkopf   „dumme Person“

Source: „Giftmichel!“ schrie ihn nämlich der Pfarrer von A...berg an. „Strohkopf!“ gab der Pfarrer von Y...burg zurück (Kurz, Die beiden Tubus, 1859). - Diese Strohköpfe behaupten, es dürfe kein Mensch verhungern, wenn er nur arbeiten wolle (Ehrmann, Amalie, 1788). - So geringfügig nun ein Stroh / also soll auch ein plumper vnd tumper Strohkopff geschätzt werden / indeme derselbe nur Seel halber das Contrafee eines Menschen führet / im übrigen den Vernunfftlosen Thieren nicht vngleich scheinet (Abraham a Sancta Clara, Mercks Wienn, 1680).

substantivisches Determinativkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
Charakterkopf (1)   „Kopf einer Person mit ausgeprägtem Charakter“

Source: es wurde wieder einmal deutlich, daß Maler und Bildhauer, um Charakterköpfe zu studieren, sich häufiger auf dem Polizeibüro einfinden sollten (Raabe, Die Leute aus dem Walde, ihre Sterne, Wege und Schicksale, 1863). - Dieser Alte hat etwas von der Mine (un faux air) Heinrichs VI.; einen wohlgewählten Charakterkopf! (Diderot/Cramer, Versuche über die Mahlerey, 1797).

Neidkopf   „apotrophäisches Kopfornament an Gebäuden“

Source: Da beschloß der Monarch die Mißgunst derselben zu strafen, indem er dem Goldschmied nach einiger Zeit ein ganz neues Haus bauen und an demselben den Neidkopf anbringen ließ, so daß sie nun, wenn sie aus dem Fenster sahen, das Bild ihrer eigenen verzerrten Züge stets in demselben erblicken konnten (Kuhn, Märkische Sagen und Märchen, 1843).

substantivisches Possessivkompositum mit Abstraktum als Vorderglied
Dreieckskopf (2)   „Grubenotter mit dreieckigem Kopf“

Source: Die Sunda-Inseln haben den größten Reichthum an Amphibien, z. B. 76 Arten von Schlangen, und darunter die furchtbaren Kufier oder Dreiecksköpfe und die Riesenschlange (Klöden, Abriß der Geographie zum Gebrauche für Schüler höherer Lehranstalten, 1861).

Hitzkopf   „Person mit hitzigem Temperament“

Source: die Vorsteher der Stadt entschuldigten sich und legten einigen Hitzköpfen aus dem Pöbel die Schuld bei (Grässe, Sagenbuch des Preußischen Staats, 1868-71). - Ich erkannte den hohen Werth der Feinheit des Gefühls einer mit einem Hitzkopfe verbundenen Frau (La Roche, Erscheinungen am See Oneida, 1798).

Witzkopf   „Person, die Witze machen möchte“

Source: Ein Witzkopf hat das Porträt des Herrn von Silhouette höchst ähnlich in schwarzem Papier ausgeschnitten, natürlich nur im Profil, ohne Augen - und so hängt er in allen Bilderladen (Brachvogel, Narziß, 1857). - Du hast frei herausgeredet, und nicht wie die alten Orakel und manche verfehlte Witzköpfe, die sich mit Zweideutigkeiten abgaben und noch abgeben (Hippel, Kreuz- und Querzüge des Ritters A bis Z, 1793-94). - ... allwo er in Mitte der hochwürdigen und hochgelehrten Herren Doctorn wurde angetroffen, als der ihnen dazumalen die tiefsinnigisten Fragstuck vorgetragen, über welches sich die hebräischen Spitzköpf und Witzköpf nit wenig verwunderten! (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Braunkopf (1)   „Kopf mit braunen Haaren“

Source: Niemand hatte ein besseres Recht, hier vorn zu stehen, als der Herr mit dem blonden Vollbart, der den Blick in seltsamem Forschen auf des Xaver nunmehr entwirrten Braunkopf geheftet hielt (Die Gegenwart 46, 1894).

Dickkopf (1)   „dicker Kopf“

Source: Schon hatte sie den Balg sieben Jahre; er aß viel, aber wollte nicht wachsen, nicht laufen, nicht sprechen lernen, hatte einen großen Dickkopf und spinnenbeinige Ärmchen und Füßchen (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853). - Allein so sehr er auch Bär war, so stund er gleichwohl unter dem Pantoffel seiner Dame; wie er Miene machte, seinen Dickkopf unter die Bettlade zu zwängen, faßte sich Wulfild ein Herz, und versetzte ihm einen so nachdrücklichen Fußtritt in die Lenden, daß er ganz demütig auf seine Streu kroch (Musäus, Volksmärchen der Deutschen, 1782-86). - Dickkopf / capito (Stieler, Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs, 1691).

Doppelkopf (1)   „doppelter Kopf“

Source: Bikephalium, Zweikopf, eine Balggeschwulst am Kopfe von bedeutender Größe, wodurch dieser das Ansehen eines Doppelkopfes erhält (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Bikephalium). - Der Doppelkopf. Es ist nichts Unmögliches, daß ein Kind zwey Köpfe habe: man hat diesen Fall schon in den Spielen der Natur erfahren (Plenk, Anfangsgründe der Geburtshilfe, 1781).

Doppelkopf (2)   „Spielkarte mit zwei halben Bildern“

Source: Doppelkopf, in den französischen Spielkarten die Bilder, welche aus 2 halben Bildern bestehen (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.).

Großkopf (1)   „großer Kopf“

Source: uma sapa, ein Grosskopf; riwi uma, ein Grosskopf bei kleinem Körper (Denkschriften der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse 39, 1891).

Halbkopf (1)   „halber Kopf“

Source: Hemicephalus (v. gr.), Halbkopf, Halbköpfigkeit, Katzenkopf, Mißgeburt mit theilweisem Schädel- u. Gehirnmangel (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hemicephalus). - Karkas hinkte zum Bette, sein häßliches abgemergeltes Gerippe, das unter seinem Barte verborgen lag, dehnte sich mehr und mehr aus, und sein Halbkopf wuchs zu einer Höhe von sechs Fuß (Die Blaue Bibliothek aller Nationen 5, 1790).

Kahlkopf (1)   „unbehaarter Kopf“

Source: Droben aus dem Fenster lugen / Zwo Gestalten, und der Mondschein / Überflimmert Gregors Kahlkopf / Und die Brüste der Mathildis (Heine, Neue Gedichte, 1844). - Voltaire immer weiter zurückhufend; er kratzt sich hinter den Ohren, die Allongeperücke fällt ihm ab; er steht im Kahlkopf (H.L. Wagner, Voltaire am Abend seiner Apotheose, 1778). - eine solche wird mit dieser megärischen Larve, mit einem ungestalten Kahlkopf, mit einem zahnluckenden Maulkorb, und mit den vorigen leonischen Waaren auferstehen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1676).

Krauskopf (1)   „Kopf mit Kraushaaren“

Source: Du bist geblieben, wie du schon warst, als du hier mit deinem blonden Krauskopf auf der Konfirmandenbank saßest (Fontane, Quitt, 1890). - Denn wahrlich, weder meine Stumpfnase, noch mein Krauskopf, noch meine bekannte Verachtung der Weiber kann mir so was zuziehen (Goethe, Clavigo, 1774). - Mir ist gestern Vormittag ein wackerer wohlaufgeputzter Florimundus begegnet, mit einer so stattlichen Barocca, daß sich auch des Absalons Krauskopf dagegen müßte schämen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Rotkopf (1)   „Kopf mit roten Haaren“

Source: Für Miriam hatte die Mutter im Keller Arbeit geschafft. Aber nach einer Weile guckte doch ihr Rotkopf in die Schenkstube (Franzos, Leib Weihnachtskuchen und sein Kind, 1896). - So die langen Oren der Malabaren, die SpitzKöpfe der Drusen, die kleinen Füße der Sineserinnen: so die wenigeren Rotköpfe und FlachsHare in Deutschland als zu Taciti Zeiten (vielleicht seitdem wir Wein trinken) (Schlözer, Weltgeschichte, 1792).

Schmalkopf (1)   „schmaler Kopf“

Source: Leptocephalie (v. gr.), Schmalkopf, Formabweichung des Schädels durch seitliche Verwachsung der Stirn- u. Scheitelbeine (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Leptocephalie).

Flachkopf (3)   „flaches Oberteil eines Nagels oder einer Schraube“

Source: pyramidale Köpfe, Flachköpfe, Querköpfe und Düker (Das grosse Conversations-Lexicon für die gebildeten Stände, 1852, s.v. Nagel).

substantivisches Possessivkompositum mit adjektivischem Vorderglied
Blaukopf (1)   „Ente mit blauem Kopf, Anas querquedula Americana variegata“

Source: der Blaukopf, eine Ente (Kaltschmidt, Vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der deutschen Sprache, 1851, s.v.). - Der Blaukopf, des -es, plur. die -köpfe, eine Art Amerikanischer Änten, welche größer als die gemeine Kriechänte, und am ganzen Körper gleichsam geschuppt ist, und himmelblaue Flügel, einen blauen Kopf und braune Ruderfedern hat; Anas querquedula Americana variegata, Kl. (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Blaukopf (2)   „Schmetterling, dessen Raupe einen blauen Kopf hat, Diloba caeruleocephala“

Source: Wir beginnen mit einem Schmetterlinge, dem Blaukopfe oder Brillenvogel (Diloba coerulocephala), welchen die betreffenden Bücher sonst allgemein unter den Spinnern aufführten, während ihn die Neueren den Eulen zuzählen (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1869). - Bombyx Coeruleocephala, blauköpfigter Raupenspinner, der Blaukopf (Borkhausen, Naturgeschichte der Europäischen Schmetterlinge, 1790).

Blödkopf   „dumme Person“

Source: Wohlan! ihr sollt mich so lange für einen solchen Blödkopf halten, bis dieser Blödkopf eure jahrhundertalte Klugheit zu Schanden gemacht (Duller, Loyola, 1836). - Daher schreibt man sie mehrenteils Greisen, Blödköpfen, alten Weibern, verzweifelten mannlosen Jungfern, eingekerkerten Elenden, armen Sündern, oder Siechen und Sterbenden zu (Schubart, Leben und Gesinnungen, 1791-93).

Blondkopf   „blonde Person“

Source: und dein Männchen - o der liebe niedliche Blondkopf - der ist auch ein feiner Fuchs (Tieck, Vittoria Accorombona, 1840). - Ja er war partheiisch in der Gerechtigkeitspflege; denn er glaubte, daß ein Vorwurf, ein Tadel, für einen Blondkopf eine eben so große Strafe sey, als für einen Schwarzkopf acht Tage Gefängniß bey Wasser und Brot (Lafontaine, Leben und thaten des freiherrn Quinctius Heymeran von Flaming, 1795).

Braunkopf (2)   „Person mit braunen Haaren“

Source: Nun, Harald, Braunkopf, du findest kein Wort? (Dahn, Balladen, 1878).

Braunkopf (3)   „Möwe mit braunem Kopf“

Source: der Braunkopf, eine Art Mewe (Kaltschmidt, Vollständiges stamm- und sinnverwandtschaftliches Gesammt-Wörterbuch der Deutschen Sprache, 1854). - Der Braunkopf, des -es, plur. die -köpfe, eine Art weißer Meven mit Braunrothem Kopfe; rothköpfiger Seeschwalm, Larus albus Erythrocephalus, Kl. Engl. the Brownhead (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Braunkopf (4)   „Tafelente“

Source: Braunkopf, so v.w. Tafelente (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Den 10ten sah man Enten, Braunköpfe von den Fischern genannt, Vorbothen nah Kälte (Neue philosophische Abhandlungen der Baierischen Akademie der Wissenschaften 4, 1785).

Dickkopf (3)   „Döbel, ein Fisch mit dickem Kopf“

Source: Dickkopf, Döbel, Aitel, Altel, Schuppfisch (Illustrirtes Konversations-Lexikon, 1874, s.v.). - An einigen Orten heißt dieser Fisch auch Mauser oder Mäuser, weil er Mäuse essen soll, an andern Dickkopf, Bratfisch (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v. Döbel [1]).

Dickkopf (4)   „Schmetterling mit dickem Kopf“

Source: Auf dürren Haiden, sandigen Feldern, von der Sonne beschienenen Berglehnen Europas und des vordern Asiens gräbt der schwarze Dickkopf, welchen wir auf der nächsten Seite abgebildet sehen, Röhren in die Erde (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1869).

Dickkopf (5)   „Schellente, Ente mit dickem Kopf“

Source: Dickkopf, 1) (Schellente, Anas s. Fuligula clangula), Ente mit weißem Spiegel, Gefieder des Männchens weiß, Rücken u. Schulter schwarz, Kopf u. Oberhals grünschillernd mit weißem Flecke am Mundwinkel, Beine roth, Länge 18 Zoll (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.).

Dummkopf   „dumme Person“

Source: Freund, ich bitte dich, verfolge mir diesen Dummkopf, solang er lebt (Raimund, Das Mädchen aus der Feenwelt oder Der Bauer als Millionär, 1837). - Wer hastig alles glaubt, was ein Verleumder spricht, / Ist Dummkopf oder Bösewicht (Voß, Sittenspruch, 1784).

Eigenkopf   „eigensinnige, eigenwillige Person“

Source: Eigenkopf muß seinen Willen haben (Kreling, Englische Bibliothek 3, 1833). - Ein Eigenkopf bekehrt sich selten (La Fontaine/Triller, Neue Fabeln und Erzählungen, 1752). - Der eigenkopf wird stets verflucht, / Weil er di höllenweise sucht! (Kuhlmann, Der Kühlpsalter, 1684).

Flachkopf (1)   „Person mit flachem Kopf“

Source: Flachköpfe, engl. platheads, nord-amerikan. Indianer am Columbiaflusse oder Oregon, gutmüthig, pressen die Köpfe ihrer Neugebornen durch 2 Bretter zusammen (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v.). - In Amerika stekken gewisse Völker, Flachköpfe genannt, die Köpfe ihrer jungen Kinder in eine Thonmasse, um die eingebildete zierliche Figur, nicht ohne Gefar dieser Elenden, dadurch zu erlangen (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1776).

Flachkopf (2)   „dumme Person“

Source: Aber gründliche Arbeit haben sie besorgt, diese jungen Scheusale von Flachköpfen! (Keller, Martin Salander, 1886). - O, ganz gewiß / Will mir dieser glatte Flachkopf / Einen übeln Streich versetzen (Zschokke, Abellino, 1795).

Gelbkopf   „Vogel mit gelbem Kopf“

Source: Gelbkopf, so v.w. Gelbe Bachstelze (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v.). - Der Gelbkopf, des -es, plur. die -köpfe, ein in Bengalen befindlicher Sperling mit gelben Kopfe, dunkelbraunen Schnabel, schwarzen Rücken, bunten Flügeln, und weißen Bauche; Passer Bengalensis Klein (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Glattkopf   „Vogel mit glattem Kopf“

Source: Die Käuze sind Glattköpfe oder Federohren (Wetzel/Menges/Menzel/Richter, Schul-Lesebuch, 1886). - Die Natur selbst hat sie schon in zwey Hauptfamilien für uns eingetheilt: in Ohreulen, und in Glattköpfe (Goeze, Europäische Fauna oder Naturgeschichte der europäischen Thiere, 1794).

Graukopf   „Person mit grauen Haaren“

Source: Zanke nie, wenn deiner Klarheit / Herb ein Graukopf widerspricht; / Reigentanz und junge Wahrheit / Lernen sich im Alter nicht (Geibel, Neue Gedichte, 1856). - nimm das, ehrlicher Graukopf, für den Schweißfuchsen im Stall (Schiller, Die Räuber, 1781). - denckest du noch dran/ du alter außsätziger/ Podagrischer Graukopff/ wie sich mein Vater für dir bückte/ wie er dir so gute Wort gabe/ biß du ihn zu einem Schäfer annahmest? (Schupp, Schrifften, 1663).

Großkopf (2)   „Person mit großem Kopf“

Source: Schattenfüssler aber und Grossköpfe und was sonst noch die Schriften des Skylax davon sagen, existire auf Erden nicht, wenigstens in Indien nicht (Baltzer, Apollonius von Tyana, 1883). - Der Großkopf, des -es, plur. die -köpfe, ein Mensch mit einem großen Kopfe, im gemeinen Leben und aus Verachtung (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Großkopf (3)   „wichtige und arrogante Person“

Source: Ich bin stark im Handel, wie bekannt, und so ein Großkopf sagt einst zu mir: Andreas, wenn du Geld mangelst, so komm zu mir, habe zweitausend Gulden liegen daheim (Gotthelf, Uli der Pächter, 1849). - Nein, diese sind nur die Schirme der GroßKöpfe, hinter denen sie in Ruhe ihre Plane bearbeiten (Stats-Anzeigen 17, 1792).

Großkopf (4)   „Fisch mit großem Kopf“

Source: Der Großkopf oder Harder (Mugil Cephalus), im atlantischen und mittelländischen Meere, steigt in die Flüsse (Hoffmann, Die Erde und ihre Bewohner, 1833). - In einigen Gegenden wird auch der Alant, oder Döbel, Cyprinus Dobula L. seines dicken Kopfes wegen Großkopf genannt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Am Kopfe sind sie gestalt wie die Meerfrösche / die übrigen Theile sehen auß wie die Großköpfe / die Floßfedern unb Kinnbacken seynd wie der andern Fische (Praetorius, Anthropodemus plutonicus, 1666-67).

Großkopf (5)   „Schwammspinner, Schmetterling mit großköpfigen Raupen“

Source: der Großkopf (S. dispar), die Raupe besonders den Obstbäumen schädlich (Herders Conversations-Lexikon, 1856, s.v. Nachtfalter).

Halbkopf (2)   „halbgebildete Person, die nicht zu Ende denkt“

Source: Guter Mann oder Bruder, der Du so frägst, kennst Du noch nicht die verheerende Kraft, die ein, oder einige kecke Menschen haben, welche nur das calumniare audacter, semper aliquid haeret kennen, und in ihre blinde Leidenschaft alle Halbköpfe, die sich ihnen nähern, mit fortreißen? (Fessler, Eleusinien des neunzehnten Jahrhunderts, 1803). - Die ewige Quelle aller Chimären und Trugschlüsse, wodurch halb aufgeklärte Köpfe und aufgeklärte Halbköpfe sich selbst und andre täuschen, ist die Verwechslung willkürlicher Abstractionen mit den wirklichen Dingen dieser Welt (Wieland, Peregrinus Proteus, 1791).

Hartkopf   „sture, starrsinnige Person“

Source: „Es ist wie's im Sprüchwort heißt: wenn's der Geis zu wohl auf dem Platz ist, da scharrt sie“, sagte ein Gemeinderath hinter ihm drein und der Schultheiß setzte hinzu: „Es ist halt der viereckig Hartkopf.“ (Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten, 1843-71). - Der Hartkopf, des -es, plur. die -köpfe, eine Person, welche einen harten Kopf hat, d.i. Fertigkeit besitzet, Bewegungsgründen zu widerstehen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - capo duro, Hartkopff / ein harter (hartnäckigter) Starrkopff / der sich nicht von seinem Sinn und Fürhaben bringen läst (Krämer, Il nuovo dizzionario delle due lingue, 1676).

Heißkopf   „Person mit hitzigem Temperament“

Source: Mit Obrist von Massenbach, dem Heißkopfe, hatte ich eine wunderliche Szene (Goethe, Tag- und Jahreshefte, 1806).

Hohlkopf   „dumme Person“

Source: Die Wahl fiel auf den Grafen Mercy, einen der größten Hohlköpfe, er war Hofsekretär in der Hofkammer und dort wegen seiner Unfähigkeit berühmt (Hammer-Purgstall, Erinnerungen aus meinem Leben, 1852). - Die ungleiche Ausbildung kettet Westindien an den Fuß Europas, Heloten an Sparter, und der eiserne Hohlkopf mit dem Drücker auf der Neger-Zunge setzt einen Hohlkopf anderer Art voraus (Jean Paul, Hesperus oder 45 Hundsposttage, 1795).

Kahlkopf (2)   „Person mit unbehaartem Kopf“

Source: Unten auf der Tenne standen zwei Kahlköpfe die draschen (Bechstein, Deutsches Märchenbuch, 1845). - Ein Kahlkopff zanckte mit dem andern (Salustius, Melancholini, 1717). - Steh auff / ô Kahlkopff! und führ ein Kriegsheer zusammen! (Francisci, Der Höllische Proteus, oder Tausendkünstige Versteller, 1690).

Kleinkopf (1)   „Kleingeist, Person mit beschränktem Verstand“

Source: Sie haben ihren früheren Gesandten Sheil abberufen und einen andern exklusiven Kleinkopf hingeschickt, um mit ihrer Geburts- und Standespolitik gegen die russische des Talents und der Rücksichtslosigkeit zu concurriren (Die Gartenlaube, 1856). - Grosse Männer werden zum Segen der Länder gebohren; Kleinköpfe und Schurken sind die Peitschen, womit Gott die Sünden der Völker züchtigt (Magazin für Geschichte, Statistick, Litteratur und Topographie der sämtlichen deutschen geistlichen Staaten 1, 1790).

Kleinkopf (2)   „Viper mit kleinem Kopf“

Source: Kleinkopf (Trimeresurus Lacép.), Gattung der Vipern, auf dem Rücken schmale, gekielte, am übrigen Leibe breite, glatte Schuppen, an der Schwanzwurzel ganze, sonst getheilte Schilder, am Kopf neun große Platten (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.).

Krauskopf (2)   „Person mit Kraushaaren“

Source: Der Krauskopf stand in einiger Entfernung, und betrachtete das Pferd mit seinen schwarzen Augen (Stifter, Witiko, 1865-67). - Krauskopf und zehen Teufel! wie kommst du zu diesem Brief? (Schiller, Die Verschwörung des Fiesco zu Genua, 1782). - Solche alte Krausköpf und Mausköpf seynd natürlich, wie die Blätter des Eschenbaums, welche auf einer Seite ganz weiß, auf der andern ganz grün (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Kurzkopf (2)   „Person mit kurzem Kopf“

Source: Diese pyramidale Schädelform kommt, wie schon bemerkt, hauptsächlich bei den nomadischen Völkerschaften der Kurzköpfe vor, während die Anderen einen rundlichen Schädelbau besitzen (Vogt, Zoologische Briefe, 1851). - Sie saugen ein Jahr lang, und werden alsdenn von den Engländern Short-heads, das ist Kurzköpfe, genannt (Ludovici, Eröffnete Akademie der Kaufleute, oder vollständiges Kaufmanns-Lexicon, 1756).

Letzkopf   „verrückte Person“

Source: Bei diesen Reden richtete sich das Färberlein halb in die Höh': der ist ein Letzkopf, dachte es: und ich bin meines Lebens neben ihm nicht eines Glaubens Länge sicher (Mörike, Das Stuttgarter Hutzelmännlein, 1853). - Der das Gleis vberfahren hat / vnd wil sich nicht wieder drein bringen lassen / der ist ein Letzkopff (Lehmann, Florilegium Politicum: Politischer Blumen Garten, 1639, zitiert nach FrnhdWb).

Originalkopf   „originelle Person“

Source: Die alte würdige Frau, die Graf Wilhelm, ein poetischer Phantast, meinetwegen ein Originalkopf, betrog, soll mir Niemand vor ihrem Tode betrüben! (Gutzkow, Die neuen Serapionsbrüder, 1877). - Ein jeder Originalkopf muß schnell fassen und schnell vergessen (Hippel, Lebensläufe nach aufsteigender Linie, 1778-81).

Plattkopf (1)   „Person mit flachem Kopf“

Source: weil sie den neugebornen Kindern die Köpfe platt drücken, heißen sie auch Plattköpfe (Herders Conversations-Lexikon, 1854, s.v. Chactaw). - Was Huronen, Irokesen, Algonquinen, Plattköpfe und Kugelköpfe, sich ohne sonderliches Interesse, auf die Eingebung eines wilden Traums anzufallen, einzuschränken, aufzureiben, zu vertilgen und gar aufzufressen? (Wezel, Belphegor, 1776).

Plattkopf (2)   „dumme Person“

Source: Das wissen die Spitzköpfe unter den Herren gar trefflich zu amalgamieren, die Plattköpfe haben es gar nicht nötig, die nehmen es starkgläubig geradezu (Seume, Spaziergang nach Syrakus im Jahre 1802, 1803). - Er erfüllte dadurch vollkommen die gemessene Instruction seiner hohen Obern, dem Sultan unter vier Augen bis zur Abgötterey zu schmeicheln, und ihn dafür in öffentlichen Blättern als den ärgsten Plattkopf, Tyrannen, und den entbehrlichsten Kerl auf den Erdboden, austragen zu lassen! (Sultan Peter der Unaussprechliche und seine Veziere, 1794).

Rotkopf (2)   „Person mit roten Haaren“

Source: Es war der Waldwärter, der heimtückische Rotkopf war ihm immer zuwider gewesen (Eichendorff, Das Schloß Dürande, 1836). - Werf den Rotkopf hinaus und gib ihm noch einen (Klinger, Die neue Arria, 1776). - ... wie hinwiderum die Türken die Persianer auch auß Schimpf Rotköpf nennen / weil sie einen rothen Tubant oder Hut tragen (Stöltzlin, Türkischer Bund, 1664).

Rotkopf (3)   „Würger mit rotem Kopf“

Source: In Deutschland kommt der Rothkopf nur in gewissen Ebenen vor und fehlt dagegen in anderen gänzlich; in Südeuropa und namentlich in Spanien ist er der häufigste aller Würger (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1866).

Rundkopf   „Person mit rundem Kopf“

Source: Auch hier warf sich der Rundkopf mit wieherndem Gelächter dazwischen, indem er bemerkte, dies gäbe einen schönen Stoff zu einem komischen Heldengedichte (Unger, Albert und Albertine, 1804). - Unter Karl I. nannte man die, welche es mit dem König, und mit der unumschränkten Gewalt hielten, Royalisten, oder Cavaliers, und die, welche republikanisch gesinnet waren, hießen Rundköpfe (round heads) (Hammerdörfer/Kosche, Europa, 1784).

Sauerkopf   „übellaunige Person“

Source: In einem Winkel stand dort ein griesgrämiger Sauerkopf, der einen Guckkasten, den er nach Marktschreierart „Kaleidoskop“ nannte, etlichen Gaffern preis gab (Der Katholik 2, 1821). - Denn, sagte er, der Sauerkopf Seneca, der, der alle Berge eben tragen wollen, hat selbst zuweilen gesoffen (Musäus, Grandison der Zweite oder Geschichte des Herrn von N., 1781-82). - Und ist weit ein anders mit denen Kirchen und Prediger / do das Papstumb zu Grund außgereutet / und die Herrschafft den Predigern und Seelsorgern die Hand reichet / daß sie fruchtbarlich gegen dergleichen eigensinnige Sauerköpf / verfahren können (Consilia Theologica Witebergensia, 1664).

Schlaukopf   „kluge Person“

Source: Zwei ehrliche Hühnerhunde, die, in der Schule des Hungers zu Schlauköpfen gemacht, alles griffen, was sich auf der Erde blicken ließ, stießen auf einen Vogel (Kleist, Fabeln, 1808). - Da ist dir keine Zeitung, wo du nicht ein Artikelchen von dem Schlaukopf Spiegelberg wirst getroffen haben (Schiller, Die Räuber, 1781).

Schmalkopf (2)   „Person mit schwachem Verstand“

Source: Als vor vierzehn hundert Jahren Vigilantius, der Ketzer, ähnliche Anschuldigungen erhob, da nannte ihn Hieronymus einen Schmalkopf und Esel (Weninger, Protestantismus und Unglaube, 1866). - lasset euch doch von lärmenden, aber nichts bedeutenden Machtsprüchen einiger entweder boshaften, oder kurzsichtigen Schmalköpfen, die nur nachschwatzen, was ihnen etwa indifferentistische Witzlinge vorgeschwatzt haben, nicht irre machen (Abgedrungene Ehrenrettung Aloysens Merz, 1787).

Schwachkopf   „dumme Person“

Source: Deine Feinde sind Schwachköpfe (Immermann, Alexis, 1832). - Nichts aber bieten die Leute lieber an und geben es lieber, als was sie entweder nicht haben, oder nicht achten; der Verschwender Geld, der Schwachkopf guten Rath (Knigge, Ueber Eigennutz und Undank, 1796).

Schwarzkopf   „Person mit schwarzen Haaren“

Source: Aber hier ist sie als Braut gemalt; in deinen Jahren hättest du den kleinen wilden Schwarzkopf sehen sollen! (Storm, Im Nachbarhause links, 1875-76). - Ja es würde viel Mühe kosten, zu zeigen, daß zwey Weißköpfe vor sich, jemahls einen Schwarzkopf, oder zwey Schwarzköpfe einen Weißkopf erzeugt hätten (Füchsel, Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte, 1773).

Spitzkopf   „Person mit spitzem Kopf, schlaue Person“

Source: Also nach Paris ist der talmudistische Spitzkopf gegangen? (Raabe, Der Hungerpastor, 1863-64). - Ihn kauft Murx, Hasenfuß und Grützkopf, / Strohjunker, Schranz' und Bürgerochs, / Sogar der Seelenkäufer Spitzkopf; / Kurz, Ketzer, Jud' und Orthodox (Voß, Schwergereimte Ode, 1776). - Was vermeinet ihr Herren wohl, was er sonst bei denselben Spitzköpfen vor listige Praktiken ins Werk zu setzen begriffen habe? (Grimmelshausen, Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch, 1669).

Starrkopf   „sture, hartnäckige Person“

Source: wie kindlich rührend konnte dies junge Mädchen bitten, das Frau Hellwig einen Starrkopf, ein Stück Holz genannt hatte! (Marlitt, Das Geheimnis der alten Mamsell, 1868). - O zischt den Starrkopf aus! (Lessing, Ein Vade mecum für den Hrn. Sam Gotthl. Lange, 1754). - Aber der Starrkopff fragte nichts darnach, wir musten fort, und da hätte ich vor mein Leben nicht drey Heller gegeben (Weise, Die drei ärgsten Erznarren in der ganzen Welt, 1672).

Stumpfkopf   „dumme Person“

Source: Diese ist so höchst verschieden, daß dadurch der Weise in einer andern Welt lebt, als der Thor, und das Genie eine andere Welt sieht, als der Stumpfkopf (Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, 1844). - Eine weit unschädlichere, in jedem Betracht bessere und liebenswürdigere Menschen-art ist diejenige, welche wir Stumpfköpfe genannt haben (Campe, Vaeterlicher Rath für meine Tochter, 1789).

Sturkopf   „sture, eigensinnige Person“

Source: Zum dritten wird etlichen Melancholischen Storköpffen vnd sawrtöpffen, der eingemischter schertz, vnd personæ extra argumentum accersitæ nicht gefallen (Hollonius, Somnium Vitae Humanae, 1605).

Tollkopf   „wirre Person“

Source: Sie sehen wohl, der junge Mensch ist ein Tollkopf (Raupach, Kritik und Antikritik, 1827). - Uebrigens der Tollkopf wird / Seinem Galgen nicht entwischen (Zschokke, Abellino, 1795). - Welchen heillosen Fluch dieser heidnische Poet gleichwol nicht selber thut / sondern nur die schändliche Weise / boshaffter / gähzörniger / und ungehaltener Tollköpffe damit vorstellig macht (Francisci, Der Höllische Proteus, oder Tausendkünstige Versteller, 1690).

Universalkopf   „vielseitig gebildete Person“

Source: Er st. 348 v. Chr. u. fand in der Nähe der Akademie, im Keramikos, sein Grab, nachdem der Universalkopf Aristoteles unter den Schülern des Meisters bereits Reibungen u. Spaltungen hervorgerufen hatte (Herders Conversations-Lexikon, 1856, s.v. Platon). - der wird einmal zwischen seinen Grenzsteinen sterben, und modern und vergessen werden, wenn der Ruhm dieses Universalkopfs von einem Pole zum andern fliegt (Schiller, Die Räuber, 1781).

Weißkopf   „Person mit weißem Kopf“

Source: Der alte Weißkopf schielte in den wurmstichigen Tisch hinein (Rosegger, Waldheimat, 1877). - Ja es würde viel Mühe kosten, zu zeigen, daß zwey Weißköpfe vor sich, jemahls einen Schwarzkopf, oder zwey Schwarzköpfe einen Weißkopf erzeugt hätten (Füchsel, Entwurf zu der ältesten Erd- und Menschengeschichte, 1773).

Wirrkopf   „wirre Person“

Source: Die Tapferkeit vor dem Feinde ist ein Ding für sich: damit kann man immer noch ein Feigling und ein unentschlossener Wirrkopf sein (Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft, 1882). - Warum unterrichtete er das Volk nicht besser? Gleich als wenn es nicht Wirrköpfe geben könnte, die dem Volk unrichtige Begriffe beybrachten (Eudämonia oder Deutsches Volksglück 2, 1796). - wirrkopf / cerebrosus (Schottel, Ausführliche Arbeit von der teutschen Haubt Sprache, 1663).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
Presskopf (1)   „Sülze aus Schweins- und Rindskopf“

Source: Preßkopf, Gericht von Schweins- u. Rindsköpfen bereitet (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v.). - Der Preßkopf, des -es, plur. die -köpfe. 1) In den Küchen, das von den Rinds- und Schweinsköpfen abgelösete Fleisch, nachdem es klein gehackt, gekocht, und in eine Form oder in ein Tuch gethan und gepresset, d.i. mit Gewichten beschweret worden, damit alles Wasser davon ablaufen möge (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Strubbelkopf   „Kopf mit wirren Haaren“

Source: Ihr bester Kamerad im Vogelsang hatte ihr wirklich seinen Strubbelkopf zu beliebigem Verfahren hingehalten (Raabe, Die Akten des Vogelsangs, 1896). - Verstrobbelt, Strobbelkopf, wenn das Haar unordentlich um den Kopf hängt (Klein, Deutsches Provinzialwörterbuch, 1792). - Absalon bemühet sich auf alle erdenkliche Weis, die gesamten Vasallen des Reichs auf seine Seite zu ziehen, wider seinen lieben Herrn Vater einen allgemeinen Aufruhr und Aufstand zu erwecken, den Vater selbst aus dem Sattel zu heben, und seinem Strobelkopf, auf den er viel zu viel gehalten, die Kron selbsten aufzusetzen (Abraham a Sancta Clara, Judas der Erzschelm, 1686).

Wackelkopf (1)   „wackelnder Kopf“

Source: Zu Hause blieben nur drei alte Weiber mit greisen Wackelköpfen, die beständig ihre Spinnräder schnurren ließen, hüstelten, sich zankten und viel Branntewein tranken (Heine, Memoiren, 1855). - Wenn das Mädchen versenkt im Traum und stumm saß, / Flog die Gaucklerin dem Pagoden Lama / Auf den Wackelkopf (Heusinger, Handbuch der Aesthetik, 1797).

Wuschelkopf   „Kopf mit wirren, wuscheligen Haaren“

Source: Außerdem - sie ist sehr skeptisch veranlagt und hat Logik, so jung sie ist, und dabei steht sie hoch auf dem Schild ihrer Ahnen, konservativ von der Fußspitze bis zu ihrem dunklen Wuschelkopf! (Die Gartenlaube, 1894).

Formkopf   „künstlicher Kopf, auf dem etwas geformt wird“

Source: Um einen hölzernen Kopf (Montirungskopf, Formkopf, Perückenkopf, Perückenstock), wird nämlich ein seidenes od. halbseidenes Band gelegt (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Perücke). - Der Formkopf, des -es, plur. die -köpfe, bey den Perrückenmachern, ein geschnitzter Kopf von Holz, die Perrücke auf denselben aufzunähen, und ihr die gehörige Form zu ertheilen; der Mondirungs-Kopf (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.).

Bohrkopf   „Vorderteil eines Bohrers“

Source: Auf jeder Spindel wird ein Kopf befestigt, in welchen Stahlschneiden, wie in einen Bohrkopf eingekeilt werden (Dinglers Polytechnisches Journal, 1845).

Drehkopf   „drehbares Oberteil eines Geräts“

Source: Horn's verbesserter doppelter Schraubenstok oder Drehkopf (Dinglers Polytechnisches Journal, 1831).

Fräskopf   „Gerätevorderteil zum Fräsen“

Source: Das Kreissägeblatt oder der Fräskopf wird an dem linksgelegenen Ende (Fig. 2) der Arbeitswelle E befestigt (Dinglers Polytechnisches Journal, 1864).

Kuppelkopf   „Vorderteil einer Kupplung“

Source: Die Welle erhält in der Regel da, wo das Rad aufsitzt, einen Kopf, der wie ein gewöhnlicher Kuppelkopf (vgl. §. 6.) um 1/3 stärker gemacht wird, als die Welle (Weisbach, Lehrbuch der Ingenieur- und Maschinen-Mechanik, 1851).

Schließkopf   „abschließender Nietenkopf“

Source: Schließkopf, der durch Hämmern hervorgebrachte Kopf beim Nieten (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.).

Schneidekopf   „oberes Geräteteil zum Schneiden“

Source: die große Einfachheit derselben wird hauptsächlich durch die neue sehr sinnreiche Vorrichtung herbeigeführt, daß die Längenverschiebung des Schneidkopfs durch das gleichzeitige Eingreifen eines breiten Getriebes in zwei Räder von verschiedener Zähnezahl bewirkt wird (Dinglers Polytechnisches Journal, 1845).

Setzkopf   „Oberteil einer Niete“

Source: Setzkopf, der Kopf an einem Niet (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.).

Spannkopf   „vorderer Geräteteil, mit dem man etwas spannt“

Source: man befestigt und centrirt dieselben mittelst der Stellschrauben q, welche durch die Spannköpfe gehen, die mittelst der Mutter s auf den Tisch aufgeschraubt sind (Dinglers Polytechnisches Journal, 1845).

Zündkopf   „Vorderteil einer Zündung“

Source: Treibel (Antreiber), ein fünf Zoll langes, unten etwas ausgehohltes Holz, welches man auf den Zündekopf der Bombenzünder setzt, um den Zünder durch einen hölzernen Schlägel in die Bombe zu treiben (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Treibel).

Badekopf   „Schröpfgefäß“

Source: Badekopf, so v.w. Schröpfkopf (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v.). - Der Badekopf, des -es, plur. die -köpfe, in den gemeinen Mundarten so viel als Schröpfköpfe, Ventosen, weil man sie nach dem Gebrauche des Bades aufzusetzen pflegte (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Es gehet auch an mit einem grossen Badekopf oder Ventosa, die man ihnen auf den Nabel setzet (Jüngken, Sonderbahre nutzliche, auch nöthige Anmerkungen, eine sorgfältige Aufferziehung der jungen Kinder und deren Gebrechen betreffend, 1688).

Eichkopf   „Eichgefäß“

Source: Der Strich a an dem Halse bezeichnet die Höhe, bis wohin der Eichkopf gefüllt werden muß (Grimm, Vollständige Darstellung des Maß- und Gewicht-Systems im Großherzogthum Hessen, 1840).

Lasskopf   „Schröpfgefäß“

Source: Laßkopf m. Chir. (Schröpfkopf) ventouse f. (Mozin, Vollständiges Woerterbuch der deutschen und franzoesischen Sprache, 1863, s.v.). - Der Laßkopf, des -es, plur. die -köpfe, ein Schröpfkopf, ein Gefäß, vermittelst des Schröpfens Blut zu lassen (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Da nun fast alle Gläser zerbrochen waren, trunken sie aus andern Geschirr, als Laßköpfen, blechernen Streubüchsen, Pantoffeln, Pulverhörnern, Pinkelscherben (Beer, Teutsche Winter-Nächte, 1682).

Saugkopf   „Saugbehälter“

Source: Saugkopf, vielfach siebartig durchlöcherter, dem Spitzkopfe an einer Gießkanne ähnlicher, aus Blech hergestellter Kopf an dem Saugrohre einer Spritze od. einer Pumpe (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Er ist zur Beförderung der Milch weit geschickter, als die bekannten Saugköpfe und das Anlegen der Kinder (Mitauische Monatsschrift, 1784).

Schenkkopf   „Schenkgefäß“

Source: Dort war alles Geschirr und alles Gerät in Küche und Saal, dort waren die herrlichen Schenkköpfe aufgestellt (Birlinger, Sitten und Gebräuche, 1862). - Daß das Wort Kopf einen Becher oder Trinkgeschirr bedeute, wird man ausser Schwaben, wo ein Schenkkopf etwas bekanntes ist, vielleicht nicht wissen (Nast, Litterarische Nachricht von der hochteutschen Bibelübersezung, 1779).

Schöpfkopf   „Schöpfbehälter“

Source: Deckel mit Scharnieren des Ueberfalles, den Schöpfkopf G und den Regulator L tragend (Allgemeine Bauzeitung 32, 1867). - Da nun der König den Belagerten Hülffe zuschickte, und auf die Vestung kam, fand er nicht mehr von Proviant als einen Schöpfkopf (Pfeiffer, Paprotzkius enucleatus, 1730).

Schröpfkopf   „Schröpfgefäß“

Source: und da sie eine geschickte und überaus verständige Person war, so hatte sie von ihrem Liebhaber gelernt, die Ader zu schlagen, Blutigel und Schröpfköpfe anzusetzen und dergleichen mehr (Keller, Die Leute von Seldwyla, 1856). - Schröpfköpfe sind wohl angebracht, wo sie ziehen (Goethe, Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand, 1773). - Darnach so werdet jr durch das Schreffen erlangen/ daß die Phlegmata vnnd vberentzige Feuchtigkeiten/ welche zwischen Fell vnd Fleisch sin/ vnnd sonst viel schmertzen vnnd blödigkeit bring/ durch die Schröpffköpff außgezogen wirdt (Melander, Das ander theil dieses Schimpff vnd Ernsts, 1605).

Trinkkopf   „Trinkgefäß“

Source: Hatte schon oft mit schäumendem Wein den gewaltigen Trinkkopf / Wieder der Schenke gefüllt (Unterrichter, Das Lechfeld oder Otto der Große, 1828). - Trinkkopf, poculum (Scherzer, Glossarium Germanicum Medii Aevi, 1784, s.v.).

Ziehkopf   „Schröpfgefäß“

Source: Ziehkopf, so v.w. Schröpfkopf (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v.). - Der Schröpfkopf, des -es, plur. die -köpfe, kleine cylindrische Gefäße von Glas oder Messing, welche man über ein Licht hält, um die Luft heraus zu treiben, und sie geschwinde über den mit dem Schröpfschnepper aufgeritzten Theil der Haut decket, da sie denn das Blut aus demselben an sich ziehen; Ziehköpfe, Laßköpfe (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Schröpfkopf). - Und wann dieses nicht genug ist / wie es dann offte geschicht / so gebraucht man das stattliche Mittel / so der Galenus aus dem Hippocrate hat / und setzet einen grossen Ziehkopf unter beyde Brüste / oder unter eine iedwede Brust einen kleinen Kopf / welche das Geblüth nauffwärts gegen die Leber wieder anziehen können (Welsch, Kindermutter, Oder Hebammen Buch, 1652).

substantivisches Possessivkompositum mit verbalem Vorderglied
Brausekopf   „Person mit impulsivem Charakter“

Source: Am andern Morgen war der Brausekopf auf und davon, und wir weinten hinterdrein (Bernhardi, Evremont, 1836). - Das Mädchen würde doch nicht uneben für Deinen Brausekopf taugen, wenigstens liefe er nicht Gefahr unthätig zu werden (Ehrmann, Nina's Briefe an ihren Geliebten, 1788).

Grübelkopf   „grüblerische Person“

Source: Das Schicksal aber, welches ein Volk trifft, trifft ein Ganzes, welches nicht so seine Existenz überdenken und mit Zielen versehen kann; und so ist die Absichtlichkeit bei Völkern eine Erschwindelung von Grübelköpfen, nichts ist leichter, als die Nichtabsichtlichkeit zu zeigen (Nietzsche, Wissenschaft und Weisheit im Kampfe, 1875). - Der Grübelkopf, des -es, plur. die -köpfe, ein Mensch, der gern und viel grübelt, mühsame Betrachtungen und Untersuchungen anstellet (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Was! ich soll vertragen daß so ein Grübelkopff / heuchlerischer Tadler / in unsern Hause sich einer tyrannischen Gewalt anmassen soll (Derer Comödien Des Herrn Von Moliere Dritter Theil, 1694).

Kribbelkopf   „unruhige, reizbare Person“

Source: Nein, aber Wilhelm, was du für ein Kribbelkopf geworden bist! (Blumenthal, Im weißen Rößl, 1898). - Das kriebelt ihn im Kopfe, bringt ihn auf, reitzet ihn zum Unwillen. Daher Kriebelkopf oder Kribbelkopf in Niedersachsen einen jähzornigen Menschen bedeutet, der leicht zum Zorne zu reitzen ist (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. kriebeln).

Mauskopf   „Dieb“

Source: „Das sind verlaufne Lenninger“ (Soldaten), flüsterte Klarinett, „die kommen bracken“ (stehlen), „ich wollt, ich könnt den Mausköpfen grandige Kuffen stecken“ (schwere Schläge geben!) (Eichendorff, Die Glücksritter, 1841). - Er führte gantze Heerden leichtfertiger Schleppsäck mit sich herum, und diesen nicht vergnügt, schändete er den ehrlichsten Burgeren ihre Weiber, raubte die geistliche Güter an sich, gabe allen losen Buben und Mausköpfen Unterschlauf, und führte viele Jahr ein solches Leben, das nicht ärger hätte seyn können (Wenz, Lehrreiches Exempelbuch, 1757). - So lauffen mir alle nach und schreyen: du Mausekopff im langen Rocke / weg mit der Schelmischen Hülle / oder du kömmst an Galgen (Weise, Masaniello, 1682).

Murrkopf   „mürrische Person“

Source: Ich mache alle Minister darauf achtsam, es wäre ein unfehlbares Mittel, die Murrköpfe von ihrer Ständesucht zu heilen (Börne, Aphorismen und Miszellen, 1828-32). - Denkst du alter Murrkopf etwa eine türkische Sklavin vor dir zu haben, die bey deinen Befehlen zittert? (Bretzner, Belmont und Constanze, 1781). - Heußlicher Hornickel / Irrige Jesabell / Krüderlicher Knurpott / Lose Läufferin / Meisterhaffter Murrkopf / Nichtswerdige Närrin (Gepflückte Finken, Oder Studenten-Confect, 1667).

Quatschkopf   „Person, die Unsinn redet“

Source: Quatschkopf! Warum läßt Du Dich auch so anlügen? (Bleibtreu, Größenwahn, 1888).

Rappelkopf   „verrückte Person“

Source: Sind nicht alle Minister so human, daß sie die Rappelköpfe nach Karlsbad schicken (Alexis, Ruhe ist die erste Bürgerpflicht, 1852). - Die Philosophie mag es dem Ungenannten verzeihen, wenn seine Anfragen in diser Zwischenzeit einen Rappelkopf mehr hervorgebracht haben! (Münchner Zeitung, 1783).

Schlummerkopf   „fauler, schläfriger Mensch“

Source: Was hat der Schlummerkopf gemacht, / Daß er es hat so hoch gebracht? (Berg, Berlin, wie es weint und lacht, 1858). - Erst schlaf ' ich ein, weil mir ihre matten Lieder lange Weile machten, da komt mein Vater, der ungesittete Mann, nimt mich beim Ohr und schreit: Schlummerkopf! Schlummerkopf! (Neues deutsches Museum, 1790).

Schwindelkopf   „Betrüger“

Source: keine Stunde, wo ich nicht Briefe von Präfekten, Generalen, Maires erhielte, die diesen Wunsch nicht aussprächen, - nur ein paar Schwindelköpfe, besser für das Irren- als für das Zuchthaus, wagen anders zu denken (Grabbe, Napoleon oder Die hundert Tage, 1831). - Er kommt - und mit ihm - will ich den Schwindelköpfen Sitte lehren (Iffland, Figaro in Deutschland, 1790). - es wäre die Catholische Kirch nicht also in Flor kommen / wann der Teufel den Luther und andre Schwindel-Köpf nicht hätte wider sie aufgeweckt (Purselt, Heilsames Wort Gottes, 1698).

Sprudelkopf   „aufbrausende Person, Unruhestifter“

Source: Da gehen sie, die Sprudelköpfe!, brummte er ihnen nach, feurig wie kochende Vulkane, zündbar wie achtzehnjährige Cadixer Señoritas, großmütig wie eure Ritter von der Tafelrunde und stolz wie Luzifers (Sealsfield, Das Kajütenbuch oder Nationale Charakteristiken, 1841). - Mir wurden viele Sprudelköpfe zuteil, welche fast den Ehrennamen eines Genies zum Spitznamen herabgebracht hätten (Goethe, Tag- und Jahreshefte, 1794).

Streitkopf   „streitsüchtige Person“

Source: Ihre Führer aber waren sämmtlich von engem Gesichtskreis, ganz fremd den großen Geschäften, fast jeder ein Streitkopf, manche darunter verschrobene Menschen von flacher Bildung und eitler Renommisterei (Freytag, Karl Mathy, 1869). Ihr Streitköpfe, die ihr noch nie einig gewesen seid, solltet jetzo zum erstenmale einig sein, da es darauf ankömmt, mir den Stuhl vor die Türe zu setzen? (Lessing, Der Freigeist, 1755). - Briefsteller / Anhetzer / Schwätzer / Zungenspringer / Streitköpfe (Stieler, Der deutsche Advocat, 1695).

Strudelkopf   „wirre Person“

Source: Zwischen Zorn und Spaß schrie und lachte der Strudelkopf auf das grellste (Mörike, Maler Nolten, 1832). - Nur wahre Freiheit sucht der große, / Der biedre weise Mann. / Jedoch der Strudelkopf, der Thor, der Zügellose / Legt sich durch Widerstand / Selbst Sklavenfesseln an (Schubart, Freiheit, 1789).

Stutzkopf (1)   „störrische Person“

Source: Beruhige dich, puritanischer Stutzkopf, die treulosen „Kavaliere“ haben dich hinters Licht geführt und zum Narren gehabt (Heine, Lutetia, 1854). - Schönheit und Reichthum machen also auch Männer zu Stutzköpfen (La Roche, Rosaliens Briefe an ihre Freundin Mariane von St**, 1779-81).

Stutzkopf (2)   „ein Fisch mit kurzem Kopf“

Source: Stutzkopf (Dorade, Coryphaena L.), Abtheilung aus der Familie der Makrelen (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v.). - Darauf beschrieb Marcgraf den gefleckten Stutzkopf aus Brasilien (Bloch, Naturgeschichte der ausländischen Fische, 1785).

Trotzkopf   „trotzige Person“

Source: Ich bin Manns genug, daß ich mir das Leben nicht länger von solch einem Trotzkopf verderben lasse (Heyse, L' Arrabbiata, 1855). - Das ist ein kleiner Trotzkopf! aber sie meint's doch nicht böse (L.A.V. Gottsched, Das Testament, 1745). - Do dargegen/ der/ welcher mit grossem Geschrey loßbricht/ vor einen Narren/ oder zum wenigsten/ verwegenen Trotzkopff geachtet wird (Meyfart, Teutsche Rhetorica, 1634).

Wackelkopf (2)   „Person mit wackelndem Kopf“

Source: wenn so eine von uns über ihre Jugendschwäche herausgekommen ist, da weiß sie schon ihren ihr vom Herrgott anbefohlenen Wackelkopf und Knickebein auch an der Linden- und Friedrichstraßenecke durchs Gewühl zu dirigieren (Raabe, Die Akten des Vogelsangs, 1896). - Zeremoniöse Wakelköpfe und Pantins nach der Mode, floh er, wie den Teufel (Schubart, Leben und Gesinnungen, 1791-93).

substantivisches Possessivkompositum mit Numerale als  Vorderglied
Dreikopf   „Ungeheuer mit drei Köpfen“

Source: Wart nur, wart! Den Dreikopf hast du überwunden; wie wird's dir aber mit dem Sechskopf ergehen? (Andrejanoff, Lettische Märchen, 1896). - aber er muß sich nur erinnern, daß in Deutschland (nicht in andern Ländern) neue Kraftgeister immer an der Tempelschwelle anders empfangen werden (z.B. von bellenden Dreiköpfen) als im Tempel selber, wo die Priester sind (Jean Paul, Die unsichtbare Loge, 1793). - Du Dreykopff, Hecate, die älter ist als ich, / Du Geist, der diesen Berg beherrschet, höre mich (Opitz, Schäfferey von der Nimfen Hercinie, 1630).

substantivisches Possessivkompositum mit präpositionalem   Vorderglied
Ohnekopf   „kopflose Spukgestalt“

Source: Trifft es sich gerade, daß Jemand um diese Zeit des Weges nach der Domjüchmühle geht, so schließt der Ohnekopf sich dem Wanderer an und geleitet ihn stillschweigend bis an die Mühle (Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, 1879-80). - Sie schwazten dies und schwazten das, / Vom Feuermann und Ohnekopf, / Vom Amtmann, der im Dorfe spukt, / Und mit der Feuerkette klirrt (Hölty, Gedichte, 1783). - Der Ohnekopff. Von dem Ende voriger Erzehlung / nehme ich Anlaß /noch etwas mehr / von den ohnköpffigen Gespenstern / zu reden (Francisci, Der Höllische Proteus, oder Tausendkünstige Versteller, 1690).

substantivisches Possessivkompositum mit adverbialem  Vorderglied
Querkopf   „Person mit verqueren Gedanken“

Source: Die selige Mutter hat mich ja immer einen Querkopf gescholten! (François, Stufenjahre eines Glücklichen, 1877). - Was hab' ich Querkopf nun gestiftet! (Lessing, Nathan der Weise, 1779).

substantivisches Determinativkompositum mit Kunst- und Kunstwerkbezeichnung als Vorderglied
Bildniskopf   „Kopf eines Bildnisses“

Source: Die gänzliche Einhüllung der Gestalt in ein Gewand wurde ebenfalls nicht selten dargestellt; alterthümlich streng z. B. in zwei Statuen mit Bildnissköpfen, im untern Gang des Museo capitolino (Burckhardt, Der Cicerone, 1855).

Porträtkopf   „Kopf einer Porträtfigur“

Source: Es schienen meistens gut gedachte und gemalte Landschaften oder dann einzelne schöne Porträtköpfe, beides aber nicht von und nach bekannten Meistern, sondern von solchen, deren Gestirn nicht in die Weite zu leuchten pflegt oder wieder vergessen wird (Keller, Das Sinngedicht, 1882-84). - Es kann also auch die Mediceische Venus, die ein solches Kinn hat, keine hohe Schönheit sein, und ich glaube, daß ihre Bildung von einer bestimmten schönen Person genommen ist, so wie zwei andere Venus in dem Garten hinter dem Palast Farnese offenbare Porträtköpfe haben (Winckelmann, Erinnerung über die Betrachtung der Werke der Kunst, 1759).

substantivisches Determinativkompositum mit Spielzeugbezeichnung als Vorderglied
Puppenkopf   „Kopf einer Puppe“

Source: Ein niedlicher Einfall ist es auch, Seide oder wirkliches Haar den Puppenköpfen anzuleimen und dadurch der Phantasie der kleinen Mädchen ein neues Feld zu eröffnen (Damen Conversations Lexikon, 1837, s.v. Puppen). - Ein anders wäre es wenn nur der Kopf auf einen Stock gesteckt wäre / wie ein Puppenkopf / daß man sie / um ihnen doch auch eine Gestalt zu geben / wie die Puppen kleiden müßte (Religions-Klagen gegen Herrn Peter Trunk, 1779).

substantivisches Determinativkompositum mit Kleidungsbezeichnung als Vorderglied
Haubenkopf   „hölzerner Kopf, auf dem eine Haube in Form gehalten wird“

Source: Wer weiß, alter Schelm, was du im Leben auf dem Kopfe gehabt hast! Vielleicht findet die junge Frau Gefallen an dir und braucht dich als Haubenkopf! (Benedix, Die Hochzeitsreise, 1862). - Von den vulkanischen Ausbrüchen des Advokaten, die ich ihm zuliebe gleichfalls alle verschweige, geb' ich einen Begriff, wenn ich berichte, daß er, mit dem Gewitter jetzt um die Wette donnernd, ausrief: „einem solchen Manne!“ - und eine Ohrfeige mit den Worten: „du bist auch ein Weiberkopf!“ einem Haubenkopf erteilte, der schon einen kühnen Hut mit Federn aufhatte (Jean Paul, Blumen-, Frucht- und Dornenstücke, 1796-97).

Hutkopf   „Hohlteil eines Hutes“

Source: Aber auch dieser H. ist eigentlich nicht mehr dreieckig gestutzt, sondern die Krempe der einen Seite läuft gerade neben dem Hutkopf weg, die andere gebogen um denselben (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hut [1]). - Geld, Frieden und Freuden, Heil und Segen aus unserm Hause hat der Kerl alle Abend in seinem Hutkopfe heimgetragen (Iffland, Der Spieler, 1796).

substantivisches Determinativkompositum mit Materialbezeichnung als Vorderglied
Bronzekopf   „Statuenkopf aus Bronze“

Source: Der Kopf zu vergleichen mit dem ebenfalls guten colossalen Bronzekopf im Hauptsaal der Villa Ludovisi (Burckhardt, Der Cicerone, 1855). - leidet es der Platz, daß man eine Handbibliothek stellt, so können auch auf diesem Repositorio einige antike Gips- oder Bronzeköpfe stehn (Siede, Versuch eines Leitfadens für Anstand, Solidität, Würde und männliche Schönheit, 1797).

Gioskopf   „Kopfbüste aus Gips“

Source: Diesen begleitete ich alle Sonnabende um Zwölf von der Schule nach Hause, um bei einem Schüler seines Vaters, Pietrowski, ein paar Stunden zu zeichnen, leider nach einer unglücklichen Methode, da ich nur große Gipsköpfe in sorgfältiger Durchführung nachzustricheln hatte (Heyse, Jugenderinnerungen und Bekenntnisse, 1868). - die Spiele seiner ersten Jahre mit den römischen und griechischen Gipsköpfen, wo er so viele politische Anordnungen und Staatsgeschäfte besorgte, bestimmten gewissermaßen die Art der guten und nützlichen Handlungen, das Feld, wo er glänzen wollte (Wezel, Hermann und Ulrike, 1780).

Holzkopf (1)   „hölzerner Figurenkopf“

Source: Sind nicht die Inquisitoren, / Und der ganze Zehner-Rath / Sammt und sonders, Gliederpuppen, / Welche die Holzköpfe schütteln, / Heben, bücken, nicken lassen, / Wie er sie am Drahte zupft? (Zschokke, Abellino, 1795).

Marmorkopf   „Kopf einer Marmorfigur“

Source: da flog der schöne Marmorkopf eines Antinous vom Rumpfe und sauste, von zwei Händen geschleudert, auf einen gotischen Büffelschild (Dahn, Kampf um Rom, 1876). - Lassen Sie uns, auch allenfalls noch bei Licht, einen sehr schönen Gipsabguß des Apoll, einen sehr schönen Marmorkopf des Bacchus, den ich besitze, noch geschwind anblicken (Goethe, Der Sammler und die Seinigen, 1799).

Felskopf   „kopfförmiger Felsgipfel“

Source: Andere Hirten behaupteten, solche Drachen öfters gesehen zu haben, welche von einem Felskopfe nach dem Andern in schlängelnder Bewegung die Luft durchsegelten (Jecklin, Volksthümliches aus Graubünden, 1874-78). - und die meisten derselben sind aus horizontal über einander liegenden, in ihrer Dicke sehr verschiedenen Absonderungen aufgethürmt, oft gegen die Mitte hin im Durchmesser abnehmend, diesen gegen die Spitze hin wieder vergrößernd, daß sich Felsköpfe bilden (Kessel, Ein Landschaftsgemählde für Freunde der schönen Natur und ländlicher Anlagen, 1786).

Felsenkopf   „kopfförmiger Felsgipfel“

Source: der Schweiß stand ihm auf der Stirn, als er endlich mit einem fröhlichen „Gott Lob und Dank“ unter dem letzten über den Weg herausragenden Felsenkopfe vorüber war (Felder, Reich und arm, 1868). - Der erste Felsenkopf und der stärkste nahe bei der Stadt Anweiler zeigt noch jetzo die starken Ruinen des Schlosses Trifels (Gercken, Reisen durch Schwaben, Baiern, Schweiz, Franken und die Rheinischen Provinzen, 1788).

Schieferkopf   „Erdschicht mit Schiefer“

Source: Schieferkopf, die Erdschicht, in welcher sich erzhaltiger Schiefer findet (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Der Schieferkopf, des -es, plur. inus. im Bergbaue, diejenige Erdschicht, worin der erzhaltige Schiefer befindlich ist (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Meerschaumkopf   „Pfeifenkopf aus Meerschaum“

Source: Und wenn der Tag sich jährt, dann vergiß niemals, mir schon beim Kaffee meinen großen Meerschaumkopf zu stopfen! (Storm, Im Brauerhause, 1879). - Rolf! leichtsinniger Rolf! horche dem Freund! wirf die gigantischen / Meerschaumköpfe hinweg, welche mit Pest tückisch das schwindelnde / Hirn umhüllen! (Voß, Tobacksode, 1772).

Porzellankopf   „Pfeifenkopf aus Porzellan“

Source: In meinem linken Mundwinkel hing eine kurze Pfeife mit langen Quasten und zusammengekittetem Porzellankopf (Möllhausen, Die Mandanenwaise, 1865).

Glaskopf   „kopfförmiger Roteisenstein“

Source: Den in runder, trauben- oder nierenförmiger Gestalt vorkommenden Rotheisenstein nennen die Bergleute rothen Glaskopf (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1837, s.v. Blutstein). - Der Glaskopf, des -es, plur. von mehrern Arten und Quantitäten, die Glasköpfe, in der Mineralogie und dem Bergbaue, ein glänzender strahliger zuweilen auch schuppenförmiger Eisenstein. Er hat gemeiniglich eine runde oder halb runde Gestalt, woher auch die letzte Hälfte der Benennung rühret (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v.). - Glaskopff/ ist eine Art von rothbraunen Eisenstein/ Schystus genant (Schönberg, Ausführliche Berg-Information, 1693).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
Distelkopf (1)   „Blütenkopf einer Distel“

Source: Bombardirt mit Distelköpfen frisch die Pfaffen aus dem Land! (Grün, Spaziergänge eines Wiener Poeten, 1831). - Der Distelkopf, des -es, plur. die -köpfe, die Blume, nebst dem runden Samenbehältnisse einer Distel, welche auch nur schlechtweg die Distel genannt werden (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.). - Wann etwan neben dem tragbaren andere unträchtige sich befinden/ die kan man stehen lassen/ weil sie im folgenden Jahr desto mehr Distelköpffe bringen (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Kappeskopf   „Kohlkopf, Pflanzenkopf einer Weißkohlpflanze“

Source: Dicht vor mir lag ein Feld mit Kohl bebaut, lauter Kappisköpfe von beträchtlicher Dicke (Busch, Der Schmetterling, 1895). - und das alles auf Geheiß eines Offiziers, der mit einem furiosen Gesicht und aufgehobnem Stock vor uns stuhnd, und alle Augenblick wie unter Kabisköpfe drein zu hauen drohete (Bräker, Lebensgeschichte und natürliche Ebentheur des Armen Mannes im Tockenburg, 1789). - Es waren zween / die erzehlten grosse Wunder / under andern sprach der eine: er hätt ein Kabiskopff gesehen / under welchem 1500. Reuter halten können (Talitz von Liechtensee, Viel vermehrter Kurtzweiliger Reyßgespan, 1668).

Kleekopf   „Pflanzenkopf des Klees“

Source: Sie steht nur vereinzelt bei der Gewinnung der Rothkleeköpfe im Gebrauche, indem man mit einem Kamme, der vorne an einem schaufelartigen Behälter zur Aufnahme der Kleeköpfe angebracht ist, in der Höhe der Köpfe über die Kleepflanzen streift und jene von den stehenbleibenden Stengeln abtrennt (Krafft, Lehrbuch der Landwirthschaft auf wissenschaftlicher und praktischer Grundlage, 1875). - Wenn man nun noch überdies einen Kleekopf stark zwischen den flachen Händen reibt, und findet, daß sich einzelne Körner leicht von den Hülsen losgeben; so ist nicht länger mit dem Abhauen zu warten (Spitzner, Die Landwirthschaft in Gemeinheiten, 1791).

Kohlkopf   „oberer runder Teil der Kohlpflanze“

Source: Schnell hüpfte der Zwerg hinter einem großen Kohlkopfe, wo er sich versteckt gehalten hatte, hervor (Löhr, Das Buch der Mährchen, 1819-20). - Und dieser muß für seinen Magen / Um einen Kohlkopf sich bemühn (Goeckingk, An Horaz, 1782). - Ein dichter Kohlkopff thut in seiner Süsse schliessen/ Vnd soll das sawre wol darbey auch gerne missen (Ludwig von Anhalt-Köthen, Kurtzer Bericht von der Fruchtbringenden Gesellschafft Vorhaben, 1628).

Krautkopf   „oberer runder Teil der Kohlpflanze“

Source: Was bist du gegen mich, sagte der Krautkopf zur Rose, als ein Hase kam und ihn frass (Wander, Deutsches Sprichwörter-Lexikon, 1870, s.v.). - Noch jetzt ist in Nürnberg ein Pfund Krautköpfe oder Nüsse eine Zahl von 240 Stück (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v. Pfund [3]). - an der Seite hieng eine breite Blötze, damit er auf einen Hieb sieben Krautköpfe hätte können abhauen (Weise, Die drei ärgsten Erznarren in der ganzen Welt, 1672).

Kürbiskopf (1)   „kopfförmige Kürbisfrucht“

Source: Wie wenn Bauernkinder bei Nacht in ausgehöhlte Kürbisköpfe Lichter stecken, die durch das gelbrote dünne Fleisch scheinen, so scheint hier die allegorische Bedeutung durch hohle, menschenähnliche Puppen (Hofmannsthal, Die Menschen in Ibsens Dramen, 1893). - Als ich das in der Reihe hatte, nam ich ein Bund Stroh, band es dicht in einander, stach einen Stock hinein, auf diesen den Kürbiskopf (Beiträge zur Geschichte der Schazzgräberey, 1786).

Mohnkopf   „Samenkapsel der Mohnpflanze“

Source: Die Mania war eine dunkle altitalische Gottheit, von Gestalt furchtbar und schreckhaft, und blutige Menschenopfer fordernd, bis unter dem Consul Junius Brutus dieser Gebrauch abgeschafft wurde, und man ihr Mohnköpfe und Zwiebeln als Weihgeschenke darbrachte (Damen Conversations Lexikon, 1836, s.v. Mania [Mythologie]). - Man sieht ohne Erinnern ein, daß von Zinober und Mohnköpfen sich kein kräftiges Dekokt erwarten lasse (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Absud). - Nehmet einen trocken Mohnkopff/ kochet den in Bier und gebet davon zu trincken (Hellwig, Allzeitfertiger Hauß-Verwalter, 1712). - Monkopf. caput Papaveris (Stieler, Der Teutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs, 1691, s.v.).

Salatkopf   „Pflanzenkopf der Salatpflanze“

Source: ich wandle zwischen Hecken, seh jede Erdscholle benutzt, der Salatkopf in der Mitt, die Bohnenstangen oben drüber (B.v. Arnim, Die Günderode, 1840). - Um den verpflanzten Salat hacket man damit das Erdreich los, und verhindert dadurch, daß der Salatkopf nicht vom Unkraut überzogen werde (Krünitz, Oekonomische Encyklopädie, 1780, s.v. Hacke).

Spargelkopf   „verdickte Spitze der Spargelstange“

Source: wo Bartel Most holt, das weiß er ganz gut und weiß auch ganz gut, daß die Spargelköppe besser schmecken als die Stangen (Fontane, Quitt, 1890). - nehmet ebenfalls einige Trüffeln und Morcheln, laßt sie in einem Viertelnößel starker Kraftbrühe dämpfen, thut dazu ein Glas rothen Wein, einige Champignons, zwey Löffel voll Ketchup und einige Spargelköpfe (Collingwood/Woollams, Neues Londner Kochbuch, 1794).

Zwiebelkopf   „Zwiebelknolle“

Source: Zugleich wurden zur Versöhnung des bösen weiblichen Dämons, der Mania, Honigkuchen, Mohn- und Zwiebel-Köpfe dargebracht (Vollmer, Wörterbuch der Mythologie, 1874, s.v. Compitalische Spiele). - Die Wurzel scheint dort an dem Ende, wo der Zwiebelkopf entsteht, mit einem Ringe, der der Wurzelrinde gleicht, geschlossen (Magazin für die Botanik, 1790).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenteilbezeichnung als Vorderglied
Blumenkopf   „Oberteil einer Blume, an dem sich die Blüte befindet“

Source: Auch die Luft war schwül, und matt nickten die Blumenköpfe an den Stielen (Freytag, Die verlorene Handschrift, 1864). - Blumenkopfgamander, Teucrium capitatum L. [...] mit aufrechtem Stengel, lanzetförmigen, gekerbten, filzigen Blättern und gestielten Blumenköpfen, eine am Strande in Mauritanien, Spanien und Languedok wildwachsende Pflanze (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1793, s.v. Blumenkopfgamander). - Es zeigte sich bei trüber Nacht eine Sonnenwende, welche ihren Blumenkopf nach der Erden hing (Ziegler und Kliphausen, Die asiatische Banise, 1689).

Blütenkopf   „Oberteil einer Blume, an dem sich die Blüte befindet“

Source: Jetzt, da die Blütenköpfe wieder quellen / Und da der Kuckuck rufet, früh und spät, / Jetzt lasset Eure Bettstatt anders stellen, / Als sie noch seit des Sel'gen Tagen steht (Uhland, Fortunat und seine Söhne, 1820). - Wie das in der Höhlung der zusammenstoßenden Blätter sich sammelnde Regenwasser Augenentzündungen, Hornhautverdunkelungen und Gesichtsflecke, wie die Alten wähnten, heben könne, ist unbegreiflich, so wie auch die in dem Blüthenkopfe sich aufhaltenden Insektenlarven (von Phalaena Dipsaci?) zu drei oder vier Stück in Tertian- oder Quartanfiebern einnehmen zu lassen, als Thorheit der Vorzeit zu achten ist (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Weberkarde).

Fruchtkopf   „kopfförmige Frucht“

Source: Binsenwatte, seine seidenartige Wolle, aus den Fruchtköpfen von mehren Arten des Wollgrases (Eriophorum), bes. von Er. polystachyon L. gewonnen (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Binsenwatte). - Fruchthöpperlinge, die Fruchtköpfe von Bierhopfen (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1795, s.v. Fruchthöpperlinge).

Samenkopf   „kopfförmige Samenkapsel“

Source: In Persien und Indien wächst er unter günstigen Verhältnissen weit über mannshoch und trägt mehr als faustgroße Samenköpfe (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Mohn). - Kleine Schälgen von Haselnüssen, und Schälgen von Eicheln und der gehölte Samenkopf der Feuerblume waren unser Hausgeräth (Gessner, Neue Idyllen, 1772).

substantivisches Determinativkompositum mit Lokalitätsbezeichnung als Vorderglied
Bergkopf   „kopfförmiger Berggipfel“

Source: Hoch über Liebenstein im Gebirge erhebt sich ein Bergkopf mit zerklüfteten Flußspatfelsen, der Flußberg genannt (Bechstein, Deutsches Sagenbuch, 1853). - Südlich darüber in e zeichnete sich in dem Ringgebirge derjenige beträchtlich hohe Bergkopf aus, dessen ich schon S. 257 gedacht habe (Schroeter, Selenotopographische Fragmente zur genaueren Kenntnis der Mondfläche, 1791).

Feldkopf   „Gehölz auf einem Feldhügel“

Source: Feldholz, ein aus hohen Bäumen bestehendes Holz zwischen den Feldern; besteht es mehr aus Unterholz, so heißt es Feldbusch, krönt es einen Hügel, so heißt dieser Feldkopf (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v. Feldholz). - Der Feldbusch, des -es, plur. die -büsche, in der Landwirthschaft, ein Busch, d.i. kleines Gehölz von Unterholze, welches von anderm Gehölze abgesondert auf freyem Felde stehet; im Oberd. ein Feldkopf (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Feldbusch). - ... Sondern Neundens der Unterthanen Vieh in die Vorhöltzer und Feldköpfe / so viel immer thunlich / zu hüten anweisen und dieselbige keineswegs in häge binden (Fritsch, Corpus Juris Venatorio-Forestalis Tripartitum, 1676).

substantivisches Determinativkompositum mit Körperteilbezeichnung als Vorderglied
Gelenkkopf   „kugelförmiger Teil eines Gelenks“

Source: Die Behandlung besteht in der Zurückbringung des luxirten Gelenkkopfes, im Erhalten desselben in seiner Höhle und in Behandlung der Zufälle (Herders Conversations-Lexikon, 1857, s.v. Verrenkung). - Was sie aber am meisten auszeichnet sind an ihrem hintern Rande, wo sich der Bogen dieser Wirbel anfängt, die kleinen Knorpelflächen (facies articulares s. sinus laterales) zur Aufnahme des innern Gelenkkopfes der Rippen (Blumenbach, Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers, 1786).

Kehlkopf   „Larynx, Knorpelgebilde am Übergang vom Rachen zur Luftröhre“

Source: Wenn er heut Abends zu Bette gegangen und eingeschlafen ist, dann nimm ein Messer und schneide ihm leise ein Paar von den Haaren ab, die ihm am Hals auf dem Kehlkopf wachsen (Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, 1879-80). - Die Werkzeuge sind der Thorax, oder Brustkasten, die Lungen, die Luftröhre, der Kehlkopf, vorzüglich dessen Stimmritze, die Zunge, der Gaumen, die Nasenhöhlen, die Zähne, der Mund, und die Lippen (Heinse, Hildegard von Hohenthal, 1795-96).

Luftröhrenkopf   „Vorderteil der Luftröhre“

Source: Das L. hat seinen Grund im Vorstellungsleben u. in der Beweglichkeit der Muskeln des menschlichen Gesichts u. der höhern Ausbildung des Luftröhrenkopfs beim Menschen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Lachen [1]). - Weniger spizzig sind die Winkel, unter denen die Schlagader des Luftröhrenkopfes, der Zunge, und des Hinterhauptes zum Vorschein kommen (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1759).

Muskelkopf   „Endstück eines Muskels“

Source: Der eine Muskelkopf setzt sich in allen Fällen an die Spitze des oder der Verschlusskegel oder an das Ende des Verschlusshebels an (Zeitschrift fur wissenschaftliche Zoologie 17, 1867). - Fabricius hat noch genauer gezeigt, daß überhaupt gar nichts bandartiges, zum Muskel komme, sondern daß es eine wirkliche Sehne sei, die den Muskelkopf bildet, und die Galen Band genannt hatte (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1768).

Schenkelkopf   „Oberteil des Schenkelknochens“

Source: Sie findet sich bes. am Schädel der Greise, am Schenkelkopfe beim Malum coxae senile u. an rhachitischen Knochen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Knochenverhärtung). - So wie die äußere Knorpelfläche das eigentliche Gelenk ausmacht an welchem sich der Schenkelkopf bewegt, so dient die rauhe innere Grube zur Aufnahme Haversischer Drüsen (Blumenbach, Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers, 1786).

Schlundkopf   „Rachen, Pharynx“

Source: Schlundkopf (Pharynx), der Anfang des Speisekanals (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v.). - Ferner gehet diese Drüsenreihe mit dem Schlundkopfe fort, sowol an der Seite, als hinter demselben, nach der Richtung der Drossel- und Halsblutader (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1759).

substantivisches Determinativkompositum mit Gebäudebezeichnung als Vorderglied
Brückenkopf   „auf dem Land aufliegendes Brückenende“

Source: Die Vorstadt Praga nun, ein befestigter Brückenkopf, war der erste Stützpunkt der polnischen Armee (Laube, Das junge Europa, 1833-37). - Ich habe die Gegend um den Brückenkopf, so weit ich konnte, recognoscirt (Emmerich, Briefe eines Marseillers während der letzten Begebenheiten bei der Sambre- und Maasarmee, 1799).

Molenkopf   „äußeres Ende einer Mole“

Source: An den Molenköpfen des Hafens von Neufahrwasser (Danzig) beträgt die Tiefe etwa siebzehn, an denen von Swinemünde (Ostermole) aber fünfundzwanzig Fuß (Die Grenzboten, 1857).

substantivisches Determinativkompositum mit Gebäudeteilbezeichnung als Vorderglied
Balkenkopf   „oberes Ende eines Balkens“

Source: Jetzt waren die Gerber nach entfernteren Stadtteilen hinabgezogen, und statt der Tierfelle hing die Wäsche armer Leute an den hölzernen Balkonen, über dem zerbrochenen Schnitzwerk und den wurmstichigen Balkenköpfen (Freytag, Soll und Haben, 1855). - Riesengebälk. (Baukunst) Ein Gebälk welches durch die Stärke der Glieder, besonders durch große Balkenköpfe oder Kragsteine, eine außerordentliche Stärke an den Tag leget (Sulzer, Allgemeine Theorie der Schönen Künste, 1774, s.v. Riesengebälk). - L ist ein gesimp so an man zu der Dorica vnd auch Thuscana gebrauchen N. der Balckenkopff / da die Schellen vnder hangen (Kassmann, Architectur nach Antiquitetischer Lehr und Geometrischer Ausstheylung, 1630).

Dielenkopf   „Mutulus, Zierelement an der Kranzleiste dorischer Säulen“

Source: Dielenkopf (Mutulus), dünne weit hervorstehende Verzierung unter der Kranzleiste des dorischen Gebälkes (Pierer's Universal-Lexikon, 1858, s.v.). - Dielenköpfe. (Baukunst) Sind Zierrathen, welche bisweilen an dem dorischen, auch wol an andern Gebälken gerade unter der Kranzleiste angebracht werden (Sulzer, Allgemeine Theorie der Schönen Künste, 1771, s.v.).

Pfeilerkopf   „Oberteil eines Pfeilers“

Source: Diese Formel setzt voraus, daß die Kräfte S und S1 vollkommen übertragen werden auf den Pfeilerkopf (Weisbach, Lehrbuch der Ingenieur- und Maschinen-Mechanik, 1851).

Säulenkopf   „Oberteil einer Säule“

Source: Säulenknauf (Säulenkopf), so v.w. Capitäl (Pierer's Universal-Lexikon, 1862, s.v. Säulenknauf). - Sie verbanden mit den kleinen wunderlichen Verzierungen, den hohen Gewölben, den widersinnigen Säulenköpfen, die spitzigen Bögen, ohne dabey jedoch von der Krümmung der Kraislinie gänzlich abzugehn (Herder, Von Deutscher Art und Kunst, 1773).

Sparrenkopf   „Vorderteil eines Sparrens“

Source: Die Sparrenköpfe mit der Platte, woran sie stehen, dienen nur zur Unterstüzung und Verstärkung der hängenden Platte (Dinglers Polytechnisches Journal, 1835). - Die Sparrenköpfe kommen darin mit den Balkenköpfen und mit den Zähnen überein, daß sie immer mitten auf die Säulen oder Pfeiler treffen müssen (Sulzer, Allgemeine Theorie der Schönen Künste, 1774, s.v.). - Auch kombt ein Sparrenkopf in die mitten / und schickt sich wohl zum Giebel (Klärliche Beschreibung der fünff Säulen-Ordnungen und der gantzen Bau-Kunst, 1678).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Vorderglied
Balgkopf   „oberer Teil eines Blasebalgs“

Source: Die untere Platte des Balges liegt im Balghause, d.i. dem mit einem Verschlage versehenen Raum außer der O., auf dem Balggerüste fest, u. an ihr ist die obere Platte durch Roß- od. Hirschsehnen u. Leder charnierartig nach vorn zu verbunden u. bildet den Balgkopf (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Orgel). - Balgkopf nennet man den eigentlichen hohlen Körper eines Blasbalges (Strelin, Realwörterbuch für Kameralisten und Oekonomen, 1785).

Balgenkopf   „oberer Teil eines Blasebalgs“

Source: Der Balgen besteht aus einem hölzernen Boden und einem hölzernen Deckel, aus dem sogenannten Balgenkopf und aus dem Leder, welches jene drei Theile umgiebt (Karsten, Handbuch der Eisenhüttenkunde, 1841). - Der Balgenkopf, des -es, plur. die -köpfe, an den Blasebälgen ein hohles etwas zugespitztes Stück Holz, welches sich vorn am Blasebalge befindet, und woran die Balgliese befestiget wird; das Balghaupt (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1793, s.v.).

Bohrerkopf   „Vorderteil eines Bohrers“

Source: Bei der Herstellung von Bohrlöchern im Gestein durch von Maschinen stossend bewegte Meissel bedient man sich für gewöhnlich zur Entfernung des Bohrmehles aus dem Bohrloche und zum Abkühlen des Bohrerkopfes eines unter Druck austretenden Wasserstrahles (Dinglers Polytechnisches Journal, 1879). - Hierauf hat man in diesem Gesenke gegen 20 Ellen tief gebohret, da der Bohrerkopf abgesprungen und durch verschiedene Versuche nicht wieder angeschraubt oder herausgebracht werden können (Hamburgisches Magazin 7, 1751).

Bolzenkopf   „Vorderteil eines Bolzens“

Source: a sind die aufrechten Kesselröhren, deren obere und untere Enden so verengt sind, daß hinreichender Raum für die Bolzenköpfe und die Schraubenmuttern bleibt (Dinglers Polytechnisches Journal, 1832). - Wir haben bereits den Gebrauch der Gesenke bey Gelegenheit der Zapfen und Bolzenköpfe gesehen (Schauplatz der Künste und Handwerke 9, 1769).

Brennerkopf   „Vorderteil eines Brenners“

Source: Die Wände C, C des Brennerkopfs sind von ziemlich dickem Kupfer, also einem sehr guten Wärmeleiter (Dinglers Polytechnisches Journal, 1847).

Geschosskopf   „Vorderteil eines Geschosses“

Source: Ein solches Pfeilgeschoß bleibt, wie Versuche ergeben haben, stets tangential zu seiner Flugbahn und behält daher den Geschoßkopf stets nach vorn (Dinglers Polytechnisches Journal, 1864).

Hammerkopf   „Schlagteil am Hammerstiel“

Source: Die Hämmer sind entweder an sehr starken Stielen (Helmen) befestigt, an denen der Hammerkopf im Bogen auf u. nieder geht (Helm- od. Hebelhämmer), od. der Kopf wird in einer Führung vertical auf u. nieder bewegt (Verticalhämmer) (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hammerwerk). - Der wahre Hub des Hammers, nemlich die Höhe, um welche der Hammerkopf über den Amboß gehoben wird, muß wenigstens zwischen dritthalb und drey Fuß betragen (Karsten, Des Herrn von Peirouse Abhandlung über die Eisenbergwerke oder Eisenhütten, 1789).

Krankopf   „Oberteil eines Krans“

Source: An der Kettenrolle des Krahnkopfes sind beiderseitig Bremsrollen befestigt (Dinglers Polytechnisches Journal, 1874). - Sollte man einen Mast, oder was dergleichen aufwinden, das an zwo Stellen muß angefaßt werden, so henkt man noch eine Scheibe zur Hülfe an den Krankopf (Der Königl. Schwedischen Akademie der Wissenschaften Abhandlungen aus der Naturlehre, Haushaltungskunst und Mechanik 35, 1780).

Kreuzkopf   „Verbindungsstück zwischen Kolbenstange und Treibstange“

Source: Die Kreuzköpfe und Leitstangen stehen mit dem Schlitten in unmittelbarer Verbindung (Dinglers Polytechnisches Journal, 1852).

Kupplungskopf   „Vorderteil einer Kupplung“

Source: Die Hauptdimensionen derselben sind: Der Durchmesser des Kupplungskopfes, die Metalldicke des Kuppelmuffes und seine Länge (Marin, Elemente der Maschinenlehre, 1856).

Kurbelkopf   „Vorderteil einer Kurbel“

Source: Die beiden Enden des schiebbaren Zeigers, H, sind auf den Kurbelköpfen, F, F, befestigt (Dinglers Polytechnisches Journal, 1826). - Das Rad wird durch eine hölzerne Leiste in Bewegung gesetzt, welche mit einem eisernen Stifte an den Trittschemel, und an den Kurbelkopf befestigt ist (Jacobsson, Technologisches Wörterbuch, 1794, s.v. Spinnrad).

Messerkopf   „mit Messern bestückter Geräteteil“

Source: Das Walzenpaar D fördert die Papierstreifen zum Querschneidapparat, welcher hier aus einem continuirlich rotirenden Messerkopf E (Fig. 6) und dem festen Schneidblatt e besteht (Dinglers Polytechnisches Journal, 1872).

Nadelkopf   „verdickter Oberteil einer Nadel“

Source: Petechien, Peteschen, Blutflecke werden kleine, nicht wegzudrückende, mehr dunkel- als hellroth gefärbte, meist runde Flecken (kleine Blutaustretungen) in der Haut, von der Größe eines Nadelkopfes bis zu der einer Linse genannt (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1839, s.v. Petechien). - teutsch, Tutie. Ist ein metallischer Schaum, der als wie Schupen siehet, die wie Holziegel und Rinnen, von unterschiedener Dicke und Grösse, formiret sind hart und grau, als wie Chagrinleder, mit sehr viel kleinen Körnern, wie die Nadelköpfe groß, besetzet (Lemery, Vollständiges Materialien-Lexicon, 1721, s.v. Tutia).

Nagelkopf   „verdickter Oberteil eines Nagels“

Source: Die Trümmer stehen wie Nagelköpfe aus der Oberfläche hervor, daher der Name (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Nagelflüh). - Der Nagelkopf, des -es, plur. die -köpfe, der Kopf eines eisernen Nagels; die Nagelkuppe, Nagelplatte (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.). - Mit solchen Spiessen können Sie auch so gewiß schiessen / daß Sie auf einen Nagelkopf / oder / aufs wenigste / einen Reichstalerbreit / treffen können (Saar, Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste, 1672).

Nietkopf   „verdickter Oberteil einer Niete“

Source: Wenn die eine Seite der Blechverbindung platt sein muß, also die Nietköpfe nicht hervorragen dürfen, so müssen sie in das Blech versenkt werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Nieten).

Presskopf (2)   „Vorderteil einer Presse“

Source: Am obern Ende ist die Schraubenspindel zu einem Preßkopfe verstärkt (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Presse [1]). - An den Pressen der Papiermacher heißt der untere Theil der Schraube, wodurch die Preßstange gesteckt wird, der Preßkopf (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1798, s.v.).

Revolverkopf   „drehbare Werkzeughalterung“

Source: Bei einer Drehung des Revolverkopfes um den Abstand des einen Werkzeuges vom anderen tritt stets nur ein Werkzeugträger b mit der Spindelmutter c in Verbindung (Dinglers Polytechnisches Journal, 1882).

Riegelkopf   „Vorderteil eines Riegels“

Source: (Schließkappe), der im Thürfutter befindliche Theil des Schlosses, in welchem der Riegelkopf eintritt (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kappe [1]). - Von den Schlössern, deren Riegelkopf aus dem Schloßkasten heraus und in eine Schließkappe geht (Schreber, Schauplatz der Künste und Handwerke, 1769).

Ruderkopf   „Oberteil eines Ruders“

Source: Der Ruderkopf ist, wie man sieht, so kurz, daß er mit einem Schilde (scuttle) bedekt werden kann (Dinglers Polytechnisches Journal, 1835). - Am Montage erhielte man die Nachricht, daß zu Kardorf beym Fischer-Lande, in dem Sturm vom Freytag und Sonnabend eine verschlossene Schiffs-Kiste, ein Ruder-Kopf, einige Beutel mit Obst und andere Kleinigkeiten, vermuthlich von einem verunglückten Schiffe, daselbst im Hafen angetrieben sind (Mecklenburgische Nachrichten, 1752).

Schaufelkopf (1)   „Oberteil einer Schaufel“

Source: Wenn die Säge p durch ein Loch geführt worden ist, welches vorher in den Schaufelkopf oder in das Stük o gebohrt wurde, so wird der Kniehebel in rotirende Bewegung versezt (Dinglers Polytechnisches Journal, 1836).

Schienenkopf   „Vorderteil einer Schiene“

Source: Dieselbe Verbindungsart gibt dem Schienenkopf eine fortlaufende Unterstüzung, welche durch kein anderes Schienenprofil erlangt wird (Dinglers Polytechnisches Journal, 1842).

Schraubenkopf   „verdicktes Oberteil einer Schraube“

Source: man bemerkt daher auf der Fläche eines P. keinen Nagel, da auch die Schraubenköpfe in den Friesen mit Holzplättchen verdeckt werden (Pierer's Universal-Lexikon, 1861, s.v. Parquet). - In das Holz, worein der Schraubenkopf der Länge nach befestigt ist, wird wiederum der Länge nach, ein 5 bis 6 Zoll starker Nagel gesteckt (Riemann, Praktische Anweisung zum Teichbau, 1798).

Schwellenkopf   „Vorderteil einer Bahnschwelle“

Source: Der Druck auf die Schwellenköpfe wurde dann so lange fortgesetzt, bis die Fasern des Holzes anfingen nachzugeben (Dinglers Polytechnisches Journal, 1867).

Spindelkopf   „Vorderteil einer Spindel“

Source: Der Spinner, so wie der Wagen zurükgeschoben ist, dreht die Einwindstange so, das, der Wagen mit den Main douce verbunden wird, und der Faden sich auf den Spindelkopf hebt (Dinglers Polytechnisches Journal, 1822). - die Platte bekommt auch eine festere und sichere, selbst für die Zukunft gesicherte Lage, weil der viereckige etwas weniges geschärfte Spindelkopf sich in die viereckigen Löcher fest einklemmt (Journal für Fabrik, Manufaktur, Handlung und Mode 16, 1799).

Stangenkopf   „Vorderteil einer Stange“

Source: Sind die Keile vollendet, so zeichnet man die für dieselben nothwendigen Schwalbenschwanznuthen am Stangenkopf vor (Dinglers Polytechnisches Journal, 1849). - Balken, Dielenköpfe, Stangenköpfe und dergleichen von Holz ziehen unsere Aufmerksamikeit nicht auf sich, weil diese Dinge gar zu natürlich sind (Neue Miscellaneen artistischen Inhalts 9, 1799). - Bey .N. wird die hierzu gehörige Ladschauffel delinirt, welche .3 ½ kugel lang/ vnd .1 2/3. kugel brait ist/ die solle/ wie hievornen gemeldt/ von kupferem Blech gemacht/ vnd an jhren hültzern Stangenkopff angenagelt werden (Furttenbach, Büchsenmeisterey-Schul, 1643).

Torpedokopf   „Vorderteil eines Torpedos“

Source: Die Einrichtung des Torpedokopfes mit drei Pistons ist absolut zuverlässig und gefahrlos (Dinglers Polytechnisches Journal, 1890).

Ventilkopf   „Vorderteil eines Ventils“

Source: Die Weite der Ventilkammern muß so eingerichtet seyn, daß die Dämpfe keinen Aufenthalt darin finden, und daß der ringförmige Raum zwischen Ventilkopf und Kammerwand breit genug sey, um ihnen den Weg recht frei zu machen (Dinglers Polytechnisches Journal, 1829).

Wellenkopf (2)   „Vorderteil einer Welle“

Source: Die Windruthen sind radial (unter einem rechten Winkel gegen die Welle) vom Wellenkopfe auslaufende, etwa 30 Fuß lange Arme, deren jeder einen Flügel trägt (Pierer's Universal-Lexikon, 1865, s.v. Windrad). - A sind die Schenkel, B die Sparren, C die Zapfen an den Sparren; D die Schlüssel oder Riegel, die Sparren damit an die Schenkel fest anzuschliessen; E die Welle; F die Wellenköpfe (Der Artillerist in Verlegenheit, 1787).

Zylinderkopf   „Vorderteil eines Zylinders“

Source: Durch die beiden Eingußröhren b, b gelangt das oben eingegossene flüssige Eisen zunächst in den unten gestellten dicken Cylinderkopf, steigt in der Form hoch, bis es oben aus der Oeffnung C überläuft (Dinglers Polytechnisches Journal, 1854).

Mühlenkopf   „ein Getreidemaß“

Source: Getreidemaß: die Last hat 16 Malter à 6 Himten, der Himten 4 Metzen od. Spint à 4 Sechzehntel (Mühlenköpfe od. Hoop) (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Hannover [1]). - Was wir die Mahlmetze oder den Mühlenkopf nennen, das ist, der Theil der Frucht, den der Müller als Lohn erhält, der heißt in Zweybrücken der Molter (Physikalisch-ökonomische Bibliothek 16, 1789).

Pfeifenkopf   „Tabakbehälter an einer Pfeife“

Source: da konnte sie deutlich hören, wie der Vetter seinen Pfeifenkopf am Ofen ausklopfte (Storm, Beim Vetter Christian, 1874). - Tausche gegen einen Pfeifenkopf nichts, was Leben und Odem hat (Hippel, Lebensläufe nach aufsteigender Linie, 1778-81).

Notenkopf   „runder Teil eines Notenzeichens“

Source: Aus dem Punctus der Neumen hatte sich im Laufe der Zeit bereits der viereckige Notenkopf gebildet (Götzinger, Reallexicon der Deutschen Altertümer, 1885, s.v. Musik). - Er muß diese kleinen Striche nicht zu hoch über den Notenkopf aber auch nicht so setzen, daß selbige ganz dicht auf demselben zu stehn kommen (Täubel, Praktisches Handbuch der Buchdruckerkunst für Anfänger, 1791).

substantivisches Determinativkompositum mit Wasserbezeichnung als Vorderglied
Wellenkopf (1)   „Kamm einer Welle“

Source: In weitem Bogen glitt das Schiff daran vorüber und vermied den rasenden Strudel, wo weiße Wellenköpfe mit Kronen von Schaum, urweltlichen Fabelgeschöpfen gleich, den Felsen stürmten (Wörishöffer, Robert der Schiffsjunge, 1877).

substantivisches Determinativkompositum mit Dokumentbezeichnung als Vorderglied
Briefkopf   „Vorspann eines Briefes mit Absender- und Datumsangabe“

Source: Têtes de lettres (fr., spr. Täht d'lett'r), gedruckte Briefköpfe, in Kupfer- od. Steindruck (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Têtes de lettres).

substantivisches Determinativkompositum mit präpositionalem Vorderglied
Vorkopf (2)   „Balkenkopf bis zum ersten Zapfenloch“

Source: Vorkopf, [...] 2) der Theil eines Stückes Bauholz, welcher vom Ende desselben bis zum ersten Zapfenloche geht (Pierer's Universal-Lexikon, 1864, s.v.).

substantivisches Determinativkompositum mit Behälterbezeichnung als Vorderglied
Tassenkopf   „Obertasse“

Source: Du wärst ja im Stande, einen ganzen Backofen voll frischer Semmeln auszulecken, als ob's ein Tassenkopf mit Rahm wäre (Pröhle, Märchen für die Jugend, 1854). - Man rühre ½ Pfd. Butter zu Schnee, setze das Gelbe von 12 Eyern, ein wenig Zimmet, 2 Tassenköpfe voll Berme, 1 Pfd. Mehl mit ¾ Quart Sahne hinzu und zuletzt den Schnee von dem Weißen von 6 Eyern (Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1773, s.v. Sahnen-Waffel).

Trogkopf   „Behälter eines Troges“

Source: Die Wäscheranzen lagen noch auf dem Trogkopf und tröpfelten ihr letztes Wasser aus (Rosegger, Waldheimat, 1877).

substantivisches Determinativkompositum mit Speisebezeichnung als Vorderglied
Teekopf   „Teetasse“

Source: Gegen die Fîbel der Pferde (Swinemünde). Man schütte einen Theekopf voll Ruß in ein halb Pfund Brantwein und gebe es dem Thiere ein (Kuhn, Norddeutsche Sagen, Märchen und Gebräuche, 1848). - Auf dem Boden einer Schale befestigte ich einen kleinen Stock, und auf dessen Spitze ein kleines Geschirr, das wie ein Theekopf aussah, und eine halbe Unze Wasser enthalten konnte (Ehrhart, Beiträge zur Naturkunde, und den damit verwandten Wissenschaften, 1787).

Early New High German

substantivisches Determinativkompositum mit Personbezeichnung als Vorderglied
drachenkopf (1)   „Kopf eines Drachen“

Source: Der böse wurm beist zu ihm ein / Mit seinem drachenkopf und rachen (Rollenhagen, Froschmeuseler, 1595).

drachenkopf (3)   „Mondknoten, Punkt in der Mondbahn“

Source: Diweil er aber im dritten drachen kopf das ziell der Sonnen Finsternus nit berüert / ob schon im erstn instrument das ziel der finstern ein wenig berürt wirt / darfstu dennoch keiner Finsternus gewärtig sein (Apian, Astronomicum Caesareum, 1540).

frauenkopf   „Kopf einer Frau“

Source: 30. Legio Valentini, ein Frawenkopff / mit ausgestrewtem Haar / vnd einem langen halse (Spangenberg, Ander Teil des Adelspiegels, 1594).

greifenkopf   „Kopf eines Greifen“

Source: Die von Bümerßheim / haben geführt in weissem Feldt / zwey schreger Balcken / in jedem drey gelber Kugeln oder Ballen / auff dem Helm ein Greiffenkopff / oben weiß / vnden rot (Hertzog, Chronicon Alsatiae, 1592).

kinderkopf   „Kopf von Kindern“

Source: wie denn droben gesagt / das Sanct Vlrich schreibet / das man in einen grossen Teuch / bey einem Nonnen (ja, bey einem huren) kloster / hab in die Sechstausent kinderköpffe funden (Lang, Von der Seligkeit, 1566).

kindskopf (1)   „Kopf eines Kindes“

Source: aber die Fischer haben gefangen an stadt / vnd für die Fisch / sechs tausend junger erwürgter Kindsköpff (Wolfsbach, Gründlicher und warhafftiger Bericht, 1593).

manneskopf   „Kopf eines Mannes“

Source: der alte mans kopff auff dem hindersten bedeüt das abnemen vnnd ende des Bapstums (Melanchthon/Luther, Deüttung der zwo grewlichen figuren Bapstesels zu Rom vnd Münchkalbs zu Freyberg jn Meyssen funden, 1523).

medusenkopf   „Kopf der Medusa“

Source: Kändlinmeuler mit glockenhüten, wie der Gorgonisch Römisch Medusenkopff (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

menschenkopf   „Kopf eines Menschen“

Source: Vnd ein jeder Cherub hatte zween Köpffe / auff einer seiten wie ein Menschenkopff / auff der andern seiten / wie ein Lewenkopff (Luther, Bibelübersetzung, Hesekiel 41,20, 1545).

mohrenkopf (1)   „Kopf eines Mohren“

Source: Zwene Mohrenköpff mit Binden vmb die Stirn / findet man in den andern zweyen / des jetztgedachten vierteiligen Schilde / des Königreichs Sardinien (Spangenberg, Ander Teil des Adelspiegels, 1594).

mönchskopf (1)   „Kopf eines Mönchs“

Source: So die blům abfelt / würt ein runder Münchskopff darauß / das ist der samen / vnnd so mans voneinander thůt / ist ein jeder same gebogen anzusehen / wie die abschnizling der negel von den fingeren / oder wie die Vogels klawen (Bock, Kreutterbuch, 1580).

totenkopf   „Kopf eines Toten, Totenschädel“

Source: Darumb verfaulen den Teutschen Todtenköpffen die Zän am letzten, von wegen des Weins weihe: wers nicht glaubt, versuchs (Fischart, Geschichtklitterung, 1575). - Calvaria hauptschal vel toten kopff (Vocabularius, 1474, zitiert nach FrnhdWb).

türkenkopf (1)   „Kopf eines Türken“

Source: Der Burgvogt vber S. Seuerini Castell / als er zum zeichen seiner manlichen tugent / wegen der Sieg wider die Türcken erlangt / vnd von wegen seines Schlosses / sich so ritterlich erhalten / hat erzween Wägen zurichten / vnd die mit abgehawenen Türckenkopff / also frisch voll geladen / zum Concilio geführt (Vngerische Chronica, 1581).

substantivisches Possessivkompositum mit Personbezeichnung als Vorderglied
Narrenkopf   „Narr“

Source: Halt, halt, jhr Leute, halt, was jr thut, / Jhr Narrenköpffe, was faht jhr an? (Hayneccius, Hans Pfriem, 1582).

teufelskopf (2)   „Teufel“

Source: Der soll ja gestrafft werden: gleichwol nicht so rauch vnd herb /als dise Teuffelsköpff / so mit dem Sathan eigentliche bedingte Conuention vnnd Verein getroffen haben (Bodin/Fischart, De Magorum Daemonomania, 1591).

substantivisches Determinativkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
adlerkopf   „Kopf eines Adlers“

Source: Diesen Thron haben vier Engel getragen / vnnd habe ein jedlicher vmb den kopff herumb vier antlich gehabt / deren einer ein menschen kopff der ander ein Löwen kopff / der dritt ein adler kopff / der vierdt ein ochsen kopff hab gehabt (Höniger, Hoffhaltung Des Türckhischen Keisers, vnd Othomannischen Reichs Beschreibung, 1573).

affenkopf (1)   „Kopf eines Affen“

Source: an dem rucken was es harig wie ein hund und do die prüstlin oder püpplin seyn soltend / warend affenköpff / katzen augen in der weyche (Herold, Wunderwerck, oder Gottes unergründtliches Vorbilden, 1557).

bärenkopf   „Kopf eines Bären“

Source: So wischen die Sirenen auff und streiffen yedem ein kapp an / ein mit eim Esels kopff / ein mit dem Lewenkopff / ein mit dem Sew kopff / ein mit dem Berenkopff (Sebastian Brant, Tugent Spyl, 1554).

elefantenkopf   „Kopf eines Elefanten“

Source: Ein ander kind aber / ist mit einem Elephantenkopff geboren worden (Heiden, Valerij Maximi neun Bücher von namhafften wunderbaren Geschichten und Exempeln, 1565).

eselskopf (1)   „Kopf eines Esels“

Source: So wischen die Sirenen auff und streiffen yedem ein kapp an / ein mit eim Esels kopff / ein mit dem Lewenkopff / ein mit dem Sew kopff / ein mit dem Berenkopff (Sebastian Brant, Tugent Spyl, 1554).

fischkopf   „Kopf eines Fischs“

Source: Man liset eine beinach gleichmäsige Geschicht vom Keyser Theodorico: welcher als er einen fürnemmen Landherren Symmachum köpffen lassen / ist er nachmals / als man jhm eine Tracht nach der anderen zu Tisch auffgetragen / ab einem Fischkopff plötzlich verstarrt / vnd hat jhm kurtzumb eingebildt / er sehe des geköpfften Symmachi Haupt inn der Schüssel da vor jhm stehn (Bodin/Fischart, De Magorum Daemonomania, 1591).

fuchskopf (1)   „Kopf eines Fuchses“

Source: Brenn ein gantzen fuchskopff gleicher gestalt (Gabelkhover, Artzneybuch, 1594).

hammelkopf   „Kopf eines Hammels“

Source: Oder der Brü / darinn Hammelkopff / Breeß oder Füß gesotten seyend (Wirsung, Artzney Buch, 1546).

hammelskopf   „Kopf eines Hammels“

Source: Vnd man nennet es ein Muß von einem Hammelskopff (Rumpolt, Ein new Kochbuch, 1581).

hasenkopf (1)   „Kopf eines Hasen“

Source: möcht einer ein jden Hautjuckigen Vogel für ein Gauch ansehen, ein Sau für ein Baier, ein Nuß für eyn Schwaben, eyn Geiß für ein Schneider, ein Maulthier für ein Francken, ein Schlesischen Esel für aller Hasen Großmuter, ein Pomerisch Storckennest für Salat, ein Ku für ein Schweitzer, ein Töringisch Pflugrädlin für ein Prettstell, ein weisen Hund für ein Müllerknecht, die Eselin für Frau Müllerin, ein Hasenkopff für ein Niderländer, ein Hammel für ein Flamming, ein Kachel für ein Baßlerische Köchin (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

hechtskopf   „Kopf eines Hechts“

Source: Siluester schweiget ein weil stille, vnd weiset darnach auff einen Hechtskopff, vnd saget. Herr Oberster, hats bey euch in ewrem Lande auch wol so grosse Fische? (Heinrich Julius Herzog von Braunschweig-Lüneburg, Von Vincentio Ladislao: Prosafassung, 1594).

heringskopf   „Kopf eines Herings“

Source: Das heuptfenlein war ein seeblat, / Drei heringsköpf das wapen hat (Rollenhagen, Froschmeuseler, 1595).

hirschkopf   „Kopf eines Hirschs“

Source: Nimm den Hirschkopff gantz/ mit dem Gewicht vnnd der Haut/ setz jn zu in einem grossen Kessel/ wickel nasse Lappen oder Leinen vber das gewicht/ daß du es nicht verbrennest (Rumpolt, Ein new Kochbuch, 1581).

hundskopf   „Kopf eines Hundes“

Source: Und uff einmal macht die Frau ein Kind, das het ein Hundskopff mit langen hangenden Oren und mit einem grosen Maul (Pauli, Schimpf und Ernst, 1522).

kalbskopf   „Kopf eines Kalbs“

Source: Hackstöck voll füllmägen, saltzis, geprüten kalen Kalbsköpffen, Kröß, Schweinenfüsen weiß geprüt wie unserer Köchin Waden (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

karpfenkopf (1)   „Kopf eines Karpfens“

Source: Der Karpfenkopf wird in der speys hoch geachtet von wägen der zungen (Gessner, Fischbuch, 1575).

katzenkopf (1)   „Kopf einer Katze“

Source: vnd acht wenig dz du od‘ deine gauckler mir ein katzen kopff vff setzen (Murner, Ob der Künig vsz engelland ein lügner sey oder der Luther, 1522).

kuhkopf   „Kopf einer Kuh“

Source: Und het der ander gesprochen, es wer ein Kükopff, so het der gesagt, es wer ein Ochsenkopff (Pauli, Schimpf und Ernst, 1522).

löwenkopf   „Kopf eines Löwen“

Source: So wischen die Sirenen auff und streiffen yedem ein kapp an / ein mit eim Esels kopff / ein mit dem Lewenkopff / ein mit dem Sew kopff / ein mit dem Berenkopff (Sebastian Brant, Tugent Spyl, 1554). - das drytt zeichen, das zü der lincken seytten gefurt soll werden, ist bloes himels farbe, der grosser teyl mitten mit einem gulden strich, oben mit zweyen lewenkopfen, unden mit einem kopf, der helm einen gebrusten lewen zü sprüng gericht usß einem roßenkrantz, dy röt seind (Reformation Kaiser Siegmunds, um 1474, zitiert nach FrnhdWb).

ochsenkopf (1)   „Kopf eines Ochsen“

Source: Und het der ander gesprochen, es wer ein Kükopff, so het der gesagt, es wer ein Ochsenkopff (Pauli, Schimpf und Ernst, 1522).

rehkopf   „Kopf eines Rehs“

Source: Muß vom Rehkopf. Nimm das Fleisch am Kopff/ mit dem Hirn/ vnd stoß mit schwartzen Rosein (Rumpolt, Ein new Kochbuch, 1581).

rinderkopf   „Kopf eines Rindes“

Source: Man sicht noch an disem grab rinderköpff / vnnd auch etliche andere stuck darin gehawen (Keller, Kunstliche und aigentliche bildtnussen der Rhömischen Keyseren, 1558).

rindskopf   „Kopf eines Rindes“

Source: sollent si keinen rindskopf über jar in das fleisch zů veilem kouf nit howen, [...] oder darunder müschlen (Stadtrecht von Bern, 1482-84, zitiert nach FrnhdWb).

rosskopf   „Kopf eines Pferdes“

Source: der Mänicher gefundener Mönchskopff, wie der Cartager Roßkopff, unnd der Indischen Bucephaler Kufalkopff (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

saukopf   „Kopf einer Sau“

Source: So wischen die Sirenen auff und streiffen yedem ein kapp an / ein mit eim Esels kopff / ein mit dem Lewenkopff / ein mit dem Sew kopff / ein mit dem Berenkopff (Sebastian Brant, Tugent Spyl, 1554).

schafkopf (1)   „Kopf eines Schafs“

Source: Der Kopff soll beseytz gegen dem Manndin einem Schafkopff änlich auch klein sein (Hohenburg, Von der Hochberhümpten, Adelichen vnnd Ritterlichen Kunst der Reitterey, 1577).

schafskopf (1)   „Kopf eines Schafs“

Source: Nimb ein Schaafskopff, in stücken zerhawen / nimb das Gehirn darauß / wasche vnnd trückne es sehr wol / mit einem feinen Tuch (Frawen Isabellae Cortese verborgene und heimliche Künste und wunderwerck in der Alchimia, Medicina, Chirurgia, und allerley Sachen, 1596).

schlangenkopf (1)   „Kopf einer Schlange“

Source: darumb hat Dion inn der Affricanischen History jhn wie ein Wild Thier beschrieben / welcher von Angesicht wie ein schön Weib gestalt / die vorgehenden mit lieblichen anplicken / vnnd entblössung der Brust zu sich locke /vnnd hinden zu ein schüpechte Schlang sey / vnd an statt der Füß Schlangenköpff habe (Bodin/Fischart, De Magorum Daemonomania, 1591).

schweinkopf   „Kopf eines Schweins“

Source: Wann man schon daselbs mit acht henden, mußt das Pratrad wenden und der Haß mit seinen langen Ohren, sich im bauch hat verloren, und die Rechkeul: Kalbsschnautzen: Hirtzsput: und Schweinköpff herauß guckten, auch das hinder virtheil mit Federwildpret, und den halß mit Fischen schmückten? (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

schweinskopf   „Kopf eines Schweins“

Source: Ein Schweinskopff kalt abgesotten (Rumpolt, Ein new Kochbuch, 1581).

stierkopf   „Kopf eines Stiers“

Source: Es fürt avch ein schwartzen stierkopf in einem gelen feld in seinem wapen und zeichen (Münster, Cosmographei, 1561).

tierkopf   „Kopf eines Tiers“

Source: Das aber die raisigen Cimbrischen [...] ir hauptharnasch mit flügeln und thierköpfen gezieret (Zimmerische Chronik, 16.Jh., zitiert nach FrnhdWb).

wolfskopf   „Kopf eines Wolfs“

Source: Henget man einen Wolfskopf in ein Taubenhaus / so können des orts / die Katzen / Wiesel / vnd andere thier keinen schaden thun (Coler, Oeconomia oder Haußbuch, 1599).

ziegenkopf   „Kopf einer Ziege“

Source: Seind also diese 40. Bawersmenner / vnd vber wenig tage andere 40. welche einem geschundenen Ziegenkopff auch nicht Göttliche ehre bewiesen / erwürget vnd vmbbracht worden (Bütner, Epitome historiarum christlicher ausgelesener Historien und Geschichten, 1576).

substantivisches Possessivkompositum mit Tierbezeichnung als Vorderglied
eselkopf (2)   „dumme, sture Person“

Source: Die Eselköpffe [...] wolten die armen seelen gern jrre machen [...], allein das jr garstiges stanck Buch recht behielte (Luther, 1539, zitiert nach FrnhdWb).

eselskopf (2)   „dumme, sture Person“

Source: Ha sagt Ehr Janotus, Esel, Eselskopff, du schlisest nit in modo & figura (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

hasenkopf (2)   „dumme Person“

Source: Ach du blöder Hasenkopff, O Muffmaff, dat dir hundert tusend Tüffel in de Liff fahren (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

hühnerkopf (2)   „Huhn“

Source: so kindbetterin in einsammeln der fastnachtshühner vorhanden, die bezahlen mit einem hühnerkopf (1563, zitiert nach DRW).

katzenkopf (3)   „dumme Person“

Source: Da bedachten wir ein fund daneben, / Ein katzenkopff vß im zůmachen (Murner, Von dem großen lutherischen Narren, 1522).

substantivisches Determinativkompositum mit Zubehörbezeichnung als Vorderglied
glatzkopf (1)   „Kopf mit einer Glatze“

Source: störrige augen hatte er / ein todte farb / [...] / ein glatzkopff / ein schmale brust (Alberus, Das buch von der Tugent vnd Weißheit, 1550, zitiert nach FrnhdWb).

grindkopf (1)   „Kopf mit Grindausschlag“

Source: Grindköpffe heilen (Bock, Kreuter Bůch, 1546).

grindskopf (1)   „Kopf mit Grindausschlag“

Source: Pfaff, pfaff, fürher mit dem gelt, gib us, / Eb dass ich dir den grindskopf erlus! (Niklaus Manuel, Ablaßkrämer, 1525).

substantivisches Possessivkompositum mit Zubehörbezeichnung als Vorderglied
glatzkopf (2)   „Person mit Glatze“

Source: Wiltu nicht betrogen sein / So hüt dich vor der glatzköpff gmein (Problemata Aristotelis, 1571).

substantivisches Possessivkompositum mit Metapher als Vorderglied
distelkopf (2)   „eigensinnige, abweisende Person“

Source: Das sind die schönen Früchte des Caluinischen Distelkopffs / Aber dauon im andern Articul weiter (Olearius, Vorzeichnis mehr denn zwey-hundert calvinischer Irrthumb, lügen, und lesterung wider alle Artickel Augspurgischer Confession, 1597).

substantivisches Determinativkompositum mit adjektivischem Vorderglied
kahlkopf (1)   „unbehaarter Kopf“

Source: Wird aber an der glatzen oder da er kalh ist / ein weis oder rötlicht mal / So ist jm Aussatz an der glatze oder am kalhkopff auffgangen (Luther, Bibelübersetzung, Leviticus 13,42, 1545).

krauskopf (1)   „Kopf mit Kraushaaren“

Source: Er nennet jr Oberkeit / ein Heubt und schedel der haren / das ist / den schönen Krauskopff (Der erste Teil aller Bücher vnd Schrifften des Doct. Mart. Lutheri, 1564).

substantivisches Possessivkompositum mit adjektivischem Vorderglied
graukopf   „Person mit grauen Haaren“

Source: Darauf sagt Graukopf: Ich halts auch, / Es sei ein geferlicher brauch, / Einem allein das regiment / Zu übergeben in die hend (Rollenhagen, Froschmeuseler, 1595).

großkopf (2)   „Person mit großem Kopf“

Source: Grossetestus, alias Grossum Caput, Vulgariter Großkopff (Testament und Abschrifft der 12 Patriarchen, 1544).

kahlkopf (2)   „Person mit unbehaartem Kopf“

Source: Vnd als er auff dem wege hin an gieng / kamen kleine Knaben zur Stad er aus / vnd spotteten jn / vnd sprachen zu jm / Kalkopff kom er auff / kalkopff kom er auff (Luther, Bibelübersetzung, 2. Kön. 2,23, 1545).

krauskopf (2)   „Person mit Kraushaaren“

Source: Von einem Krauskopff (Des Kurtzweiligen Lusthauses Ander Theil, 1575).

letzkopf   „verrückte Person“

Source: das sind eitel Saturnische, turmische Windmüller und Letzköpff (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

rotkopf (2)   „Person mit roten Haaren“

Source: wir schreyen vnd sonderlich / der Rotkopff / das not wer (Dialogus, neuzeitung vor nye gehort, 1529).

schwarzkopf   „Person mit schwarzem Kopf“

Source: vnd jetziger Zeit / schreibt er / werden sie Hieselbae, das ist / Grünköpffe genannt / wie die Persianer Rothköpffe / und die Cathayner Schwartzköpffe genennet werden / vnnd das geschicht wegen der unterschiedlichen Farben / so sie an ihren Hüten / die sie Turbanth nennen / führen (Rau, Cosmographia, 1597).

spitzkopf   „Person mit spitzem Kopf, schlaue Person“

Source: so woll got das vil fantasten werden / daß sie die witzigen spitzkopf zerbleueten (Cuntz vnnd der Fritz, 1522).

starrkopf   „sture, hartnäckige Person“

Source: Kans sein, das ich den Starrkopff brech? (Hayneccius, Hans Pfriem, 1582).

sturkopf   „sture, eigensinnige Person“

Source: Wird man aber trewe Warnung vnd Erinnerung in Wind schlagen/ vnd was dieser Rüstzeug Gottes vermanet/ vnd erinnert hat/ aus der Acht lassen/ vnd vergessen/ Ja frobleiben/ das ein solcher Haderman (wie Jeremias heissen muste/ Jerem: 6.) verwirret/ vnd Storkopff (wie Elias dem Gottlosen Achab sein muste/ 2. Reg: 18.) aus dem wege ist (Eichler, Eine Christliche Leichpredigt, 1585).

tollkopf   „wirre Person“

Source: Derhalben er dann von etlichen tollköpffen gehaßt, aber von denjenigen, so auch fleissig und verstanden waren, in allen ehren gehalten (Wickram, Von guten und bösen Nachbarn, 1556).

substantivisches Determinativkompositum mit verbalem Vorderglied
strubbelkopf   „Kopf mit wirren Haaren“

Source: Dann die Bluttropffen konten nicht wie Medusæ abgehauener Strobelkopff Schlangen geben (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

badekopf   „Schröpfgefäß“

Source: Wie nun das fewer inn der gruben / böß wetter machet / vnd was gifftig im quecksilber / kiß / kobalt / vnd andern metallen ist / herauß zeucht / wie ein gewermeter badkopff das blut in sich seuget / Also gehet es auch ins menschen hertzen zu (Mathesius, Bergpostilla Oder Sarepta, 1578). - Patkopf ventosa Scara (Vocabularius incipiens teutonicum ante latinum, um 1483/4, zitiert nach FrnhdWb).

eichkopf   „Eichgefäß“

Source: den eichkopf soll er bewaren als sein aigen leib (1504, zitiert nach DRW).

lasskopf   „Schröpfgefäß“

Source: Auff iedes aug setz ein laßkopff, / Dein nasen vol strohälmer stopff! (Hans Sachs, 1563, zitiert nach FrnhdWb).

schenkkopf   „Schenkgefäß“

Source: so der zöllner die schenkköpfe und masse bei den wirten besichtigt, so er die ungerecht findet, ist man ihm schuldig von jedem stück 40 pf. (1499, zitiert nach DRW).

trinkkopf   „Trinkgefäß“

Source: item Lampeten, Schenckkandel, Külwasserkessel, Trinckbecher, Trinckköpff, Trinckschalen (Fischart, Geschichtklitterung, 1575). - Zů körweln und zů andern trinckköpffen aus gar reinem gold (Deutsche Bibel, 1466, zitiert nach FrnhdWb).

substantivisches Possessivkompositum mit verbalem Vorderglied
mauskopf   „Dieb“

Source: allerlei strauchreuber, so in keinem dienst sonder schewmer, mauskopf, land- und strassenschender gnant werden (um 1584, zitiert nach DRW).

schwindelkopf   „Betrüger“

Source: sie müssen fantasten, schwindelköpff, wintmüller und derengleichen seltzame namen haben (Wickram, Von guten und bösen Nachbarn, 1556).

streitkopf   „streitsüchtige Person“

Source: Zwen streitköpff werden nimmer eins (Egenolff, Sprichwörter - Schöne - Weise Klugredenn, 1552).

stutzkopf (1)   „störrische Person“

Source: vnd hetten solche Stutzköpff vielleicht können mit einer ernsten erinnerung zu recht gebracht werden (Osiander, Kurtze Beschreibung der Kirchen History, 1597).

substantivisches Determinativkompositum mit Pflanzenbezeichnung als Vorderglied
distelkopf (1)   „Blütenkopf einer Distel“

Source: Es ist die welt ein distel kopff, wo man den selben hin keret, so reckt er die stachel uber sich (Luther, 1534-36, zitiert nach FrnhdWb).

kappeskopf   „Kohlkopf, Pflanzenkopf einer Weißkohlpflanze“

Source: Solt ein Kabißbauer in seim Kabiskopff nit besser verstehn, wann ich ihne nennt Wolffharte, Hildebrand, Sigfrid (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

krautkopf   „oberer runder Teil der Kohlpflanze“

Source: Ihr versteht mich wol, wann ich sitz, ein jeder ißt unnd trinckt es, nach dem er ein Kalenberger Krautkopff unnd verplanetirten Calenderschedel hat (Fischart, Geschichtklitterung, 1575).

substantivisches Determinativkompositum mit Instrumentbezeichnung als Vorderglied
nagelkopf   „verdickter Oberteil eines Nagels“

Source: Weiter soltu wissen / dz die fäßlin glatt vnd gleich sein sollen / aber die meyssel vngleich / einem nagelkopff / damit sie sich nit in der wunden verbergen / vnd zutieff hinein finden (Ryff, Gross Chirurgei, oder volkommene Wundartznei, 1559).

rauchkopf   „Rauchgefäß“

Source: Dazu nam der Heubtman was gülden / vnd silbern war / an Bechern / Reuchköpffen / Becken / Kessel / Leuchter /Leffel vnd Schalen (Luther, Bibelübersetzung, Jer. 52,19, 1545).

substantivisches Determinativkompositum mit Materialbezeichnung als Vorderglied
glaskopf   „kopfförmiger Roteisenstein“

Source: daselbst bricht es neben einem gang / so Glasköpff gibt (Albinus, Meißnische Land vnd Berg-Chronica, 1589).

Middle High German

substantivisches Possessivkompositum mit Personbezeichnung als Vorderglied
drachenkopf   „eine Schlange“

Source: Drachencopes haizt ain drachenkopp und ist ain slang in Kriechenlant gar grôz und mähtig (Konrad von Megenburg, Buch der Natur, 1349-50, zitiert nach FrnhdWb).

Actual & Metaphoric MeaningsInfo-Icon

New High German

Allgemein
Kopf   „Blüte“

Source: Die Blumen lassen die Köpfe hängen ‚sind welk‘. 

Kopf   „glühendes Teil einer Zigarette“
Kopf   „vorderes, rundliches Teil einer Pfeife“
Kopf   „oberer Teil, Spitze eines Berges“
Kopf (meist   „oberes Ende des Tisches; Ehrenseite“
Kopf   „vorderer Teil eines Balkens“
Kopf   „über dem Dach aufragender, sichtbarer Teil des Schornsteins“
Kopf   „Befestigungsbau im Vorgelände einer Brücke, einer Buhne“
Kopf   „eines Briefbogens, einer Zeitung“
Duschkopf
Gefechtskopf
Zylinderkopf
Atomsprengkopf
Mehrfachsprengkopf
Nuklearsprengkopf
Raketensprengkopf
Sprengkopf
Kopf
Schröpfkopf
Nadelkopf
Stecknadelkopf
Mohrenkopf   „schaumgefülltes, mit Schokolade überzogenes Gebäck“
Kopf   „Leiter, Führer, Anführer einer Gruppe“
Kopf   „als Zahlenangabe“
Schlaukopf
Betonkopf
Brausekopf
Dickkopf
Döskopf
Dummkopf
Dusselkopf
Eierkopf
Feuerkopf
Flachkopf
Glotzkopf
Grützkopf
Hitzkopf
Hohlkopf
Holzkopf
Kindskopf
Knallkopf
Murrkopf
Quatschkopf
Querkopf
Rappelkopf
Saufkopf
Schaf(s)kopf
Schiefkopf
Schlafkopf
Schwachkopf
Starrkopf
Strohkopf
Tollkopf
Trotzkopf
Wackelkopf
Wirrkopf
Blondkopf
Bubikopf
Flachskopf
Glatzkopf
Graukopf
Igelkopf
Kahlkopf
Krauskopf
Lockenkopf
Pudelkopf
Rotkopf
Stachelkopf
Wuschelkopf

Early New High German

Allgemein
dickkopf
ditelkopf   „Wackelkopf“
dürmelkopf   „zerstreuter Mensch, dem die Gedanken im Kopf herumwirbeln (herumdürmeln)“
eselskopf   „Dummkopf“
flegelskopf
gähkopf   „Hitzkopf“
glatzkopf
graukopf
grindkopf
großkopf
kahlkopf
klipfelkopf   „Wirrkopf“
lauernkopf   „hinterhältiger Mensch“
letzkopf
mollenkopf
mönchskopf
narrenkopf
ödkopf   „Person mit dummem Kopf“
peterskopf
pfaffenkopf
rattenkopf
salmenkopf Schimpfwort (Fischart)
schellkopf   „Person mit wirrem, schlechtem Kopf“
schlotterkopf
schüttelkopf
schwärmerkopf
spitzkopf
störkopf   „störende Person“
strudelkopf
stutzkopf
tölpelskopf
türkenkopf
wandelkopf   „kritiksüchtiger Mensch“
weißkopf
widerkopf
widerköpflin
witzkopf
wunderkopf,
weidenkopf

MeronymsInfo-Icon

New High German

Bedeutung "Haupt, vom Körper abgesetzter oberer oder vorderer Körperteil bei Mensch und Tier"
Hinterkopf   „hinterer Teil des Kopfes“

Source: Will man seinen Hinterkopf einmal ganz neu bestücken lassen, kostet das jedoch einige Tausend Euro mehr (Die Zeit, 23.10.2017). - Es ist immer dasselbe Bild, und es kommt einem nun schon bekannt vor: auf der Anklagebank irgendein gleichgültiges Leutnantsgesicht, Offiziere in Breeches und Monokel und steil abfallenden Hinterköpfen (Tucholsky, Im Saal, 1919).

Oberkopf   „oberer Teil des Kopfes“

Source: Eine Lady in schwarzem Cocktailkleid und Federboa trägt das dunkle Haar am Vorderkopf schmal und flach frisiert, während es sich am Oberkopf türmt (Die Zeit, 31.08.2006). - Das Haar des Oberkopfes ist in der Mitte gescheitelt, das der Wangen und des Kinnes bildet einen kräftigen Bart (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schweifaffe).

Unterkopf   „unterer Teil des Kopfes“

Source: Ihre Haare sind am Unterkopf kahl rasiert, zwei dunkle lange Zöpfe hängen darüber, farblich passend zu ihrem langen Baumwollrock (Die Zeit, 05.08.2008). - Der Kopf ist gelb, am Gesicht und Unterkopf glänzend, am Hinterkopf durch weiße Bestäubung matt (Lindner, Die Fliegen der palaearktischen Region, 1938).

Vorkopf (1)   „Vorderkopf, vorderer Teil des Kopfes“

Source: Die Bänderung beginnt am Vorkopf (https://de.wikipedia.org/wiki/Wellensittich, gesehen am 23.05.2021). - Ist man so weit, so schiebt man sie unter Abbeugen der Fingergelenke und Mithilfe des Daumens über den Vorkopf und die Stirnwölbung bis hinter die Ohren und schließt sie durch Zug am freien Rebschnurende (Benesch, Lehrbuch der tierärztlichen Geburtshilfe und Gynäkologie, 1952).

Vorderkopf   „vorderer Teil des Kopfes“

Source: Auf dem Vorderkopf waren ihm die Haare ausgegangen (Die Zeit, 23.08.2017). - Rüsselkäfer (Curculionidae, Rhynchophora), Käferfamilie, Insekten, deren Vorderkopf in einen kürzern oder längern, oft fadenförmig dünnen Rüssel ausgezogen ist (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Rüsselkäfer).

Kopfader   „Ader am Kopf“

Source: Theoretisch könnte jederzeit eine von Lottas ausgeleierten Kopfadern platzen, ein minimales Risiko, aber ein Risiko (Zeit Magazin, 12.01.2012). - „Jetzt ärgert mich's ... wie anmaßend Schick ist mit seinem Dreckloch“, er betonte es und die Kopfadern schwollen an (Essig, Der Wetterfrosch, 1919).

Kopfarterie   „Carotis, Arterie am Kopf“

Source: Kopfarterien mäandern über den fleischroten Untergrund (Die Zeit, 07.09.2000). - Beim kongestiven K. ist das Gesicht rot, der Kopf heiß, und die Kopfarterien klopfen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kopfschmerz).

Kopfbusch   „Haar- oder Gefiederbusch am Kopf“

Source: Er hatte immer noch den explodierenden Kopfbusch aus roten Haaren (Grant, Die fabelhaften 12: Der Schlüssel, 2013). - Die Mandarinenente (L. galericulata Gray) hat außer dem Kopfbusch noch einen seitlichen, mähnenartigen Halskragen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Enten).

Kopfdrüse   „Drüse am Kopf“

Source: Aus den Eiern schlüpfen nach 10 bis 30 Tagen Larven, die sich vermittels einer Kopfdrüse am Substrat ankleben (https://de.wikipedia.org/wiki/Hecht, gesehen am 03.06.2021). - Aus einer Kopfdrüse lassen sie kleine Tröpfchen eines Sekrets treten, die in geringen Abständen die einzuschlagende Richtung kennzeichnen (Natzmer, Tierstaaten und Tiergesellschaften, 1967).

Kopfende (1)   „Ende des Kopfes“

Source: Sie befinden sich auch am Kopfende des Tieres und nehmen zum Schwanzende hin ab (https://de.wikipedia.org/wiki/Weinbergschnecke, gesehen am 03.06.2021). - Kopflage, in der Geburtshilfe diejenige Lage der Frucht in der Gebärmutter, bei der das Kopfende der Frucht dem Muttermunde zunächst liegt (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Kopflage).

Kopffeder   „Feder am Kopf“

Source: Deshalb haben männliche Enten schillernde Kopffedern und männliche Pfauen überdimensionierte Schwanzfedern (Die Zeit, 12.11.2017). - in der Erregung und zur Abwehr verdreht er Hals und Kopf, verbeugt sich, breitet den Schwanz aus, verdreht die Augen, sträubt die Kopffedern etc. (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Wendehals).

Kopffell   „Fell am Kopf“

Source: Die Forscher fanden auch heraus, dass Männchen mit dem dunkelsten Kopffell am längsten leben und somit mehr Zeit haben, sich zahlreich fortzupflanzen (Der Tagesspiegel, 11.12.2002). - Sie trugen vorzugsweise Felle von erlegten Tieren, und das abgestreifte Kopffell wilder Tiere bildete häufig ihre Kopfbedeckung (Hardt, Präparationen für den Geschichtsunterricht in Volksschulen, 1912).

Kopfgefieder   „Gefieder am Kopf“

Source: Zunächst setzten sie männliche und weibliche Vögel mit schwarzem und rotem Kopfgefieder in eine Voliere (Die Zeit, 02.02.2011). - Präriehuhn (Kupidohuhn, Tetrao [Cupidonia] cupido L.), Vogel aus der Familie der Waldhühner (Tetraonidae), 45 cm lang, 75 cm breit, dem Auerhahn ähnlich, aber mit kürzerm Schwanz, verlängertem Kopfgefieder und zwei hängenden Federbüscheln am Hals (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1908, s.v. Präriehuhn).

Kopfgelenk   „Gelenk am Kopf“

Source: Weil ihr Kopfgelenk blockiert sein soll, liegen die betroffenen Kinder mit etwas gebogenem Rücken im Bett (Die Zeit, 24.08.2000). - Das Krokodil kann das Maul weit aufmachen, weil die Kiefer sehr lang sind und das Gelenk des Unterkiefers noch hinter dem Kopfgelenk sitzt (Berliner Realienbuch, 1903).

Kopfhaar   „Haar am Kopf“

Source: Sein langes Kopfhaar fällt zusammengebunden über den Rücken auf ein schwarzes Poloshirt (Die Zeit, 21.09.2017). - Sie starb an der Rache einer Gespielin, welcher ich wieder zur Strafe das Kopfhaar abrasierte (Essig, Der Taifun, 1919).

Kopfhälfte   „Hälfte des Kopfes“

Source: Den Akzent bildet ein zart gesetzter, blank rasierter Strich in Form eines Halbkreises zwischen Wuschel und Ohrpartie - aber nur auf der linken Kopfhälfte (Die Zeit, 09.04.2015). - Migräne (aus grch. hemikranía, halbseitiger Kopfschmerz), nur eine Kopfhälfte befallender heftiger Schmerz, von 8-24 Stunden Dauer, häufig mit Erbrechen, beruht auf Neuralgie der sympathischen Halsnerven (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Migräne).

Kopfhaut   „Haut des Kopfes“

Source: Es gebe, sagt er, mittlerweile Elektroden, fingerkuppenklein, die unter die Kopfhaut implantiert werden können (Die Zeit, 17.11.2017). - Dann empfand sie eine leichte Berührung, ihre Haare sträubten sich, ein Schauder überlief ihre Kopfhaut, ihre Arme (Frapan, Arbeit, 1903).

Kopfhöhle   „Schädelhöhle“

Source: Man geht so vor, daß zuerst die Obduktion der Kopfhöhle, dann die Sektion der Brust- und Bauchorgane erfolgt (Hettche, Der Fall Arbogast, 2001). - Es kommt hauptsächlich in den Kopfhöhlen und im Speck des Pottwales und Entenwales vor (Lueger, Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, 1910, s.v. Walrat).

Kopfknochen   „Schädelknochen“

Source: Pathologisch-anatomisch werden die Veränderungen der Nasenmuscheln und Kopfknochen anhand eines Transversalschnitts diagnostiziert (https://de.wikipedia.org/wiki/Rhinitis_atrophicans, gesehen am 04.06.2021). - Sie kommt beim Menschen zwischen den Kopfknochen vor (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1907, s.v. Knochennaht).

Kopfmitte   „Mitte des Kopfes“

Source: Die Geheimratsecken werden etwas aufgefüllt, die Kopfmitte etwas verdichtet (Der Tagesspiegel, 15.09.2002). - Und, bitte, das A nicht kratzig aus der tiefen Kehle holen, sondern es oben im Nasenraum bilden, in der Kopfmitte (Riemkasten, Yoga für Sie, 1953).

Kopfmuskel   „Muskel des Kopfes“

Source: Was dem 30-Jährigen für die Beweglichkeit blieb, waren nur die Kopfmuskeln und seine Schultern (Die Zeit, 21.06.2000). - Da sich die Nerven für die Bewegung der Kopfmuskeln zentralwärts oder in der Brücke selbst kreuzen, die für die übrige Körpermuskulatur aber erst unterhalb der Brücke, so ist das Auftreten gekreuzter Lähmungen, z. B. rechte Gesichts- oder Augenmuskulatur, linke Arm- und Beinmuskulatur, das charakteristischste Symptom einer Brückenverletzung (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Brückensymptome).

Kopfnerv   „Nerv des Kopfes“

Source: Er nimmt dabei Verbindung mit anderen Kopfnerven dieser Region auf (https://de.wikipedia.org/wiki/Nervus_auricularis_magnus, gesehen am 05.06.2021). - Man ist auf diese Zahlen zum Teil dadurch gekommen, daß man die Kopfnerven den Rückenmarksnerven gleichstellte, von denen je ein Paar einem Wirbel des Rückgrats entspricht (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schädel).

Kopfnicker   „Muskel, mit dem man den Kopf neigen kann“

Source: Der Musculus sternocleidomastoideus (latinisierte Form des altgriechischen: Muskel zwischen Brustbein, Schlüsselbein und der Schädelbasis; „großer Kopfwender“ oder „Kopfnicker“) ist ein Skelettmuskel der oberflächlichen Schicht der bauchwärts (ventral) gelegenen Halsmuskulatur (https://de.wikipedia.org/wiki/Musculus_sternocleidomastoideus, gesehen am 05.06.2021). - Bei Lähmung einzelner Halsmuskeln, bes. des Kopfnickers, entsteht der schiefe H. (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Hals).

Kopfplatte (1)   „Fläche am Oberkopf“

Source: Die vom Schnabelansatz bis zum vorderen Augenwinkel weiße Stirn geht oben in die charakteristische hellblaue Kopfplatte über (https://de.wikipedia.org/wiki/Blaumeise, gesehen am 05.06.2021). - Die Kapuziner (Cay, Sai, C. capucinus Geoffr. [...]), 45 cm lang, mit 35 cm langem Schwanz, nackter, runzeliger, hell fleischfarbener Stirn, schwarzer Kopfplatte, hellbraunem Backenbart und dunkelbraunem, an Kehle, Brust, Bauch und Oberarmen hellbraunem Pelz (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Rollschwanzaffe).

Kopfschild   „schildartiger Teil am Tierkopf“

Source: Die Zeichnung auf dem Kopfschild (Clypeus) und am Hinterleib ist variabel (https://de.wikipedia.org/wiki/Sächsische_Wespe, gesehen am 06.06.2021). - Blödauge (Typhlops vermicularis Cuv.), Reptil aus der Familie der Blind- oder Minierschlangen, 33 cm lang, an beiden Enden gleich dick, mit kleinen, von den Kopfschilden bedeckten Augen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1905, s.v. Blödauge).

Kopfschlagader   „Carotis, Schlagader am Kopf“

Source: Der äußere Ast führt an die Oberfläche, die innere Kopfschlagader aber versorgt das Gehirn mit Blut (Der Tagesspiegel, 21.03.2004). - Carotis, die Kopfschlagader (Brockhaus' Kleines Konversations-Lexikon, 1911, s.v. Carotis).

Kopfseite (1)   „Seite des Kopfes“

Source: Der wegen Körperverletzung mit Todesfolge angeklagte 18 Jahre alte Sanel M. habe Tugce daraufhin mit der rechten Hand auf die linke Kopfseite geschlagen (Die Zeit, 08.05.2015). - Unser Kriegsfreiwilliger hatte an der linken Kopfseite eine klaffende Wunde (Wünsche, Kriegslesebuch über den Krieg von 1914/16, 1916).

Kopfskelett   „Knochengerüst des Kopfes, Schädel“

Source: Der Totenkopf [..] auch Totenschädel, ist ein in der abendländischen Kultur übliches figürliches, grafisches bzw. skulpturelles Symbol, das aus der Darstellung eines menschlichen Kopfskeletts (Schädel) meist frontal, seltener im Profil mit oder ohne Unterkiefer besteht (https://de.wikipedia.org/wiki/Totenkopf_(Symbol), gesehen am 06.06.2021). - Schädel (Hirnschädel, Cranium [...]), im weitern Sinne das Kopfskelett der Wirbeltiere, im engern Sinne nur die knorpelige oder knöcherne Kapsel für ihr Gehirn (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1909, s.v. Schädel).

Kopfteil/n. (1)   „Teil des Kopfes“

Source: Auch Gefäße, die eher mit der Blutversorgung von hinteren Kopfteilen in Zusammenhang gebracht werden, spielten offenbar eine Rolle dabei, wie gut sich die Blutbahnen neu organisierten (Die Zeit, 04.12.2013). - Am Kopfteil des nun schon deutlich erkennbaren Embryos, der aber immer noch als eine flache Scheibe inmitten des Fruchthofes liegt, zeigen sich die ersten Spuren des Herzens als zwei henkelförmige hohle Verdickungen (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Embryo).

Kopfvene   „Vene am Kopf“

Source: Bei Säuglingen erfolgt die Blutentnahme gelegentlich auch aus einer oberflächlichen Kopfvene (https://de.wikipedia.org/wiki/Blutentnahme, gesehen am 07.06.2021). - Emissaria Santorini (lat.), die kleinen Venen, die durch besondere Öffnungen in den Schädelknochen die äußern Kopfvenen mit den Blutleitern der harten Hirnhaut verbinden (Meyers Großes Konversations-Lexikon, 1906, s.v. Emissaria Santorini).

Kopfwirbel   „Wirbel des Kopfes“

Source: Schwedenkräuter: Innerlich, Kopfwirbel betupfen, riechen (Marbach, Heilen mit Schwedenkräutern, 2009). - Haltlos ironisch, wie es seiner Gemütsart entsprach, kam Herr Rotter am Tage der Hauptprobe an in Lackstiefeletten und Streifenhosen, den Koks keck auf den Kopfwirbel geschoben (Ball, Flametti, 1918).

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Bedeutung "Haupt, vom Körper abgesetzter oberer oder vorderer Körperteil bei Mensch und Tier"
Hinterkopf   „hinterer Teil des Kopfes“

Source: Sieh her, ich hab hier am Hinterkopf ein böses Gewächs, das mich krank macht (Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, 1879-80). - Laß deinen Zopf eine Achtels-Elle dem Hinterkopfe näher oder ferner schnüren (Jean Paul, Die unsichtbare Loge, 1793). - Der untere hinter-Kopff/ oder zwey Theil. Ist gleich abwerts am schönsten (Pinter von der Au, Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz, 1688).

Oberkopf   „oberer Teil des Kopfes“

Source: Gerdt sah vor sich hin, stumpf wie gewöhnlich, während Trud und Grete, schwarz und in wollene Stoffe gekleidet, zum Zeichen ihrer tiefsten Trauer bis über Kinn und Mund hinauf hohe weiße Tücher trugen, die nur den Oberkopf frei ließen (Fontane, Grete Minde, 1879). - Die untre Maxille vom Cassler Elephanten habe ich leider nicht zeichnen lassen ich hatte mit dem Oberkopfe genug zu thun, da ich voriges Jahr so zerstreut war und doch alles recht erklärt haben wollte (Goethe, Brief an Merck, 1785).

Unterkopf   „unterer Teil des Kopfes“

Source: Ein hoher Oberkopf zeigt Gemüt, Ehrfurcht und Religiosität an, während ein breiter Unterkopf auf Leidenschaft deutet (Samsreither, Der Wohlanstand, 1883). - Die Augen sind groß und glänzend; sein Rachen ist sehr weit und der Unterkopf übertrifft den obern an Länge (Martini, Allgemeine Geschichte der Natur, 1786). - Alle Floßfedern und Schwantz sind grau/ der Bauch/ und Untertheil der Seiten/ mit dem Unterkopff (so eben ist) sind weiß (Nyland, Der Schauplatz Irdischer Geschöpffe, 1687).

Vorkopf (1)   „Vorderkopf, vorderer Teil des Kopfes“

Source: die Usbeken, sonst Herren des Khanats Kaptschak in Dschaggatai, bes. in Usbekistan u. den Khanaten Bokhara u. Khiwa nomadisirend, klein, untersetzt, von breitem Vorkopfe, hohen Backenknochen, dünnem Bart, ins Olivenfarbene spielender Hautfarbe (Pierer's Universal-Lexikon, 1863, s.v. Tataren [1]). - Sie seufzete, als wenn ihr das Herz brechen wollte, und legte ihre Hand an den Vorkopf (Richardson, Clarissa, 1750). - Sein Kopff ist gantz schwartz/ mit einem Striemen umbgeben/ die Schenckel sind lang und dünne/ etwas röhtlicher Farbe/ der Halß und Vorkopff ist weiß/ die Brust schwartz (Nyland, Desz Schauplatzes Irdischer Geschöpffe, 1687).

Vorderkopf   „vorderer Teil des Kopfes“

Source: nachdem er die Hände an der Schürze abgewischt, schob er sein Samtkäppchen über den kahlen Vorderkopf zurück (Keller, Der grüne Heinrich: Zweite Fassung, 1879-80). - Wallfisch, Balaena Mysticetus, L. [...] mit gebogenen Nasenlöchern in der Mitte des Vorderkopfs, und flossenlosem Rücken (Hahnemann, Apothekerlexikon, 1799, s.v. Wallfisch). - Vorderkopf / synciput (Stieler, Der Deutschen Sprache Stammbaum und Fortwachs, 1691).

Kopfader   „Ader am Kopf“

Source: der Puls ist ziemlich beschleunigt, die Kopfadern klopfen zuweilen heftig (Pierer's Universal-Lexikon, 1859, s.v. Gelbes Fieber). - Die Hauptader, plur. die -n. 1) Eine Ader am Haupte; im gemeinen Leben die Kopfader (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hauptader). - Darnach magst du ihm die Kopff-Ader lassen (Georgica Curiosa Aucta, 1695).

Kopfarterie   „Carotis, Arterie am Kopf“

Source: Kopfarterien (Carotides), zwei große Arterien, durch welche, auf der linken Seite unmittelbar aus der Aorta, auf der rechten aus einem dieser Arterie u. der Schlüsselbeinarterie gemeinschaftlichen Stamme (daher Gemeinschaftliche K., Carotis communis), der Kopf, nebst dem Halse, den größeren Theil des ihm nöthigen Blutes zugeführt erhält (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Ferner kömmt vom äußern Rande der äußern Kopfarterie die Hinterhauptsarterie (Haller, Grundriss der Physiologie für Vorlesungen, 1788).

Kopfbein   „Schädelknochen“

Source: Ein Kopfbein des gehängten Diebes, in den Thürstock geklemmt, sichert gegen Diebstahl (Brunner, Deutsche Rechtsgeschichte, 1892). - Es giebt Fische, deren Kopfbeine überaus dick sind (Jäger, Anweisung, wie die verschiedenen Seltenheiten der Naturgeschichte zu sammlen, zuzubereiten, zu erhalten und zu verschicken sind, 1761). - Plinius will/ es soll das Kopffbein/ von einer Stutten an die Garten-Zäune aufgesteckt/ Rauppen und anders Unzifer vertreiben (Hohberg, Georgica Curiosa, 1682).

Kopfbusch   „Haar- oder Gefiederbusch am Kopf“

Source: Der Kopfbusch ist bedeutend kürzer und dunkler gefärbt als beim Männchen (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1867). - Diese Art ist durch den kleinen herunterwärts hangenden Kopfbusch bald zu kennen (Müller, Des Ritters Carl von Linné Vollständiges Natursystem, 1776).

Kopfdrüse   „Drüse am Kopf“

Source: z.B. die Kopfdrüse des Menschen hat einen alveolaren Bau (Pierer's Universal-Lexikon, 1857, s.v. Alveolen). - Die Hauptdrüse, plur. die -n, eine Drüse am Haupte; im gemeinen Leben die Kopfdrüse (Adelung, Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart, 1796, s.v. Hauptdrüse).

Kopfende (1)   „Ende des Kopfes“

Source: Doch er kam nicht weit, denn kaum hatte er die Beine auf der andern Seite der Mauer, so griffen die Schildwachen, welche diesmal besser aufpassten, zu und zogen und zogen, damit sie ihn ganz hinein bekämen. Prinz Karl hatte das wohl bemerkt, und da er den Meister nicht den Soldaten lassen wollte, zog er am Kopfende (Jahn, Volksmärchen aus Pommern und Rügen, 1891). - Der Arzt entdeckte, daß der Chirurgus die Thiere allemal mit dem Schwanz anlegte, und das Kopfende in der Hand hielt (Nebel, Medicinisches Vademecum für lustige Aerzte und lustige Kranken, 1795-98).

Kopffeder   „Feder am Kopf“

Source: Er hat nackte gelbe Wangen und nackte gelbe Kehle, gespreizte Hals- und Kopffedern, einen kegelförmigen, abgestumpften Schwanz, und wenn er ruht, reichen die Flügel etwas über das Ende des Schwanzes hinaus (Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, 1838, s.v. Geier). - Das Männchen richtet manchmal seine Kopffedern in eine niedere Haube auf (von Paula Schrank, Fauna Boica, 1798).

Kopffell   „Fell am Kopf“

Source: In meinem Leben ist mir kein Kater von dieser Größe vorgekommen. Schade, daß das Kopffell durch und durch zerschossen ist (François, Der Katzenjunker, 1879). - Das auf diese Art aufbewahrte Kopffell eines Orang-Utang, so sehr täuschend das Thier darstellt, haben wir selbst bey Hrn. Camper gesehen (Göttingische Anzeigen von gelehrten Sachen 1, 1783). - darauf der Guaikan so geschwind / als ein Pfeil / auf den Fisch zuschoß / und denselben / mit gemeldtem seinem Kopff-Fell / wie mit einem Netz / verarrestirte (Valvasor, Deß Hochlöblichen Hertzogthums Crain Topographisch-Historischer Beschreibung Zwölfftes Buch, 1689).

Kopfgefieder   „Gefieder am Kopf“

Source: Auch die Haubenmeise ist zum Vertreter einer eigenen Sippe (Lophophanes) erhoben worden, weil ihr Schnabel noch ziemlich schlank und ihr Kopfgefieder zu einer spitzen, aufrecht stehenden Haube verlängert ist (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1866).

Kopfgelenk   „Gelenk am Kopf“

Source: Kopfgelenk, Gelenkverbindung des Kopfes mit dem obersten Rückenwirbel od. dem Atlas (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Das an dem Männchen vor den Augen sich befindende große Kopf-Gelenk ist, gegen den Bauch zu, abwärts gebogen (Krünitz, Oeconomische Encyclopädie, 1786, s.v. Riesen-Fuß).

Kopfhaar   „Haar am Kopf“

Source: Brennende herabfallende Lappen hatten dem Alten die Augenbraunen und ein gut Teil Kopfhaare weggesengt (E.T.A. Hoffmann, Nachtstücke, 1817). - Es haben berühmte Männer die äußersten Enden eines Nerven, an den Enden des Sehnerven zu messen gesucht und gefunden, daß eine Faser der Netzhaut in des Menschen Auge um 32400 mal dünner als ein Kopfhaar, und in kleineren Thieren 1166400 mal kleiner sey (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1768). - Die Leibeygene haben bey den Römern allwegen ihre Bärt und Kopffhaar mussen lassen abschären / zu Anzeigung ihrer Dienstbarkeit (Schönberg, Grillenvertreiber, 1670).

Kopfhälfte   „Hälfte des Kopfes“

Source: Ein dumpfklopfender Schmerz in der einen Kopfhälfte, bis über das Auge (Hahnemann, Reine Arzneimittellehre, 1811-21). - Als ich diesen zweyköpfigen Polypen mit zwey Mäulern eine Zeitlang gefuttert hatte, spaltete ich jede Kopfhälfte abermal in der Länge durch (Goeze, Der Herrn Tremblay Abhandlungen zur Geschichte einer Polypenart des süssen Wassers, 1775).

Kopfhaut   „Haut des Kopfes“

Source: da er sich nicht rasieren lassen darf, so reibt er das Haupt von Zeit zu Zeit mit dieser scharfen Mixtur ein, die zwar anfangs keine Beschwerde macht, dann aber gehörig auf der Kopfhaut brennt (Franzos, Der Pojaz, 1879). - Als man nicht mehr wußte, wie man ihn angreifen sollte, fiel es einem seiner Peiniger ein, ihm die Kopfhaut abzulösen, und mit Gewalt abzureißen (Fröbing, Die Bürgerschule, 1789). - der eine nam eine verdürrete KopffHaut / so lange Haare hatte / setzte sie einem andern auff / als wenn es eine Paruque wäre (Olearius, Orientalische Reisebeschreibunge, 1669).

Kopfhöhle   „Schädelhöhle“

Source: Mundhöhle, die unterste der Kopfhöhlen (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Mundhöhle). - Die materiellen Ursachen des Drucks liegen entweder in der Kopfhöhle selbst, oder außerhalb derselben (Medicinisch-chirurgische Zeitung 4, 1795).

Kopfknochen   „Schädelknochen“

Source: die Ränder der Kopfknochen liegen nah an einander (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kind [1]). - Den Unterkiefer und die Gehörknöchelgen ausgenommen, sind die übrigen Kopfknochen durch Näthe oder Einkeilung unbeweglich unter einander befestigt (Blumenbach, Geschichte und Beschreibung der Knochen des menschlichen Körpers, 1786).

Kopfmitte   „Mitte des Kopfes“

Source: Die Oberseite desselben ist auf braunschwarzem Grunde gezeichnet durch einen breiten, rostgelben Streifen, welcher längs der Kopfmitte verläuft (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1867).

Kopfmuskel   „Muskel des Kopfes“

Source: Kopfmuskeln (Musculi capitis) I. Muskeln, welche Theile des Kopfes sind u. organisch zu ihm gehören (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Er ist sich überall gleichförmig, doch aber bisweilen gespalten und läuft in eins ohne Knoten, vor dem grossen geraden Kopfmuskel, und hierauf ein wenig nach innen zu (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1768).

Kopfnerv   „Nerv des Kopfes“

Source: Der König ist das geringste Hindernis; seine Kopfnerven sind in diesem Augenblicke völlig gelähmt, er sieht und hört dich nicht und hat deiner vollständig vergessen (Laube, Struensee, 1846). - Daß Dein Catharr nach der Probe ärger geworden, ist ganz naturlich, alle Kopfnerven werden durch das scharfe Hören und Sehen erhitzet und angespannt und diese anspannung erstrecket sich durch den Eyfer und die aufmerksamkeit bis auf die Brust (L. Mozart, Brief an den Sohn, 1780).

Kopfnicker   „Muskel, mit dem man den Kopf neigen kann“

Source: Kehlgrube, Vertiefung am Halse zwischen dem oberen Theile des Brustbeins, dem Ansatz des Schlüsselbeins an dieses u. dem Kehlkopf, bes. durch die hier zugleich sich anfügenden Sehnen der Kopfnicker gebildet (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Kehlgrube). - Jungfer! wirst du jetzo den Sternocleidomastoideum, welchen Sömmering den Kopfnicker nennt, gebrauchen und damit dein Ja sagen, wenn ich dir die Frage vorlege: willst du gegenwärtigen Hochzeitprediger zu deinem ehelichen Gemahl haben? (Jean Paul, Blumen-, Frucht- und Dornenstücke, 1796-97).

Kopfplatte (1)   „Fläche am Oberkopf“

Source: Wenn Einem das Zäpfchen angeschwollen ist, werden drei Haare aus der Mitte der Kopfplatte um die Hand gewunden und stark daran gezogen (Bartsch, Sagen, Märchen und Gebräuche aus Meklenburg, 1879-80). - Ein Junges war aschgrau mit gelbem Steiße; die Kopfplatte hell und dunkelgrau gewellt (Bechstein, Gemeinnützige Naturgeschichte Deutschlands, 1795).

Kopfschale   „Hirnschale“

Source: Mit einem kühnen, raschen Griff packte er den Riesen unter der Achsel, dass dieser aufbrüllte, drückte ihm die Brust zusammen wie einen Korb und schleuderte ihn rücklings über den Kopf hinweg über den Dorfbach hinüber auf das Strassenpflaster, dass er die Kopfschale zerbrach und tot liegen blieb (Sutermeister, Kinder- und Hausmärchen aus der Schweiz, 1869). - Ohngeachtet alle Theile dieses Fötus weit größer, als des vorhergehenden seine sind, so fallen democh die Stücke der Kopfschale und des Kreuzschildes nicht so deutlich ins Auge (Allgemeine Historie der Natur, 1766).

Kopfschild   „schildartiger Teil am Tierkopf“

Source: Kopfschild, bei den Insecten die hornartige Bedeckung des Kopfes (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Mit den Vorderfüßen machen sie große Löcher in den Sand, welchen sie auch mit dem Kopfschilde aus dem Wege räumen (Thunberg, Reisen durch einen Theil von Europa, Afrika und Asien, 1792).

Kopfschlagader   „Carotis, Schlagader am Kopf“

Source: Der Stamm der Kopfschlagader ist aber der Anfang der Aortenwurzel selbst (Baer, Über Entwicklungsgeschichte der Thiere, 1828). - Aus diesem lässet sich mehr als eine Warheit folgern, daß nämlich die schwersten und leichtesten aus dem Herzen getriebne Körperchen, wegen des geraden Weges, in beide Kopfschlagadern (carotides) und vornämlich in die rechte, und folglich zum Kopfe heraufsteigen (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1762).

Kopfseite (1)   „Seite des Kopfes“

Source: Die Kopfseiten und Hinterbeine sind immer lichter, meist aschgrau (Brehm, Illustrirtes Thierleben, 1864). - Die zwote linke kömt aus dem Aortenbogen auf die Art hervor, wie wir bereits ehedem gemeldet haben, und er läuft schiefer nach seiner Kopfseite hin (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1768). - Wann sie aber nun was grösser sind: Entzündung der Mandeln / Verrenckung deß Wirbels auf der hintern Kopffseite hineinwerts / kurtzer Athem / Stein / runde Bauchwürmer (Cardilucius, Neuaufgerichtete Stadt- und Land-Apotheke, 1673).

Kopfskelett/m.   „Knochengerüst des Kopfes, Schädel“

Source: Sie haben nicht das Kopfskelet zu tragen, sollen aber die Nahrung fassen, halten und zerdrücken (Baer, Über Entwicklungsgeschichte der Thiere, 1828). - 8. Meilen weit von dem gemeinschaftlichen Lager der vorangeführten Foßilien hat man einen andern noch grösseren Kopfskelet ausgegraben (Fichtel, Mineralogische Bemerkungen von den Karpathen, 1791).

Kopfteil (1)   „Teil des Kopfes“

Source: Nase, 1) (Nasus, Nares), der unter der Stirn zwischen den Augenhöhlen, den Wangen u. über dem Munde hervorragende Gesichtstheil; umfaßt sämmtliche, zu Bildung des Geruchsorgans sich vereinende Kopftheile (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v. Nase [1]). - Wie geht es zu, daß ein Weib immer so vollkommen alle Teile sammelt, und nicht bloß Kopfteile oder Herzteile oder Arm- und Beinteile? (Heinse, Ardinghello und die glückseligen Inseln, 1787).

Kopfvene   „Vene am Kopf“

Source: Kopfvenen, sämmtliche, durch Zusammenmündung sich zuletzt in die Drosseladern vereinende Venen des Kopfs (Pierer's Universal-Lexikon, 1860, s.v.). - Wenn man betrachte, daß die art. vertebrales blos von kleinern Venen begleitet werden, so werde man finden, daß die Kopfvenen keine größere Verhältnis zu den Arterien des Kopfs haben, als die Venen irgend eines andern Eingeweides zu ihren Arterien (Medicinische Bibliothek 1, 1784).

Kopfwirbel   „Wirbel des Kopfes“

Source: Die kleine Perücke reichte kaum bis über den Kopfwirbel heraus (E.T.A. Hoffmann, Nachtstücke, 1817). - Durch diesen Mund dringt der Wasserkeil und der Hinterkopf zu allerst, und hierauf allmählich auch der Kopfwirbel (Haller, Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers, 1776).

Early New High German

Bedeutung "Haupt, vom Körper abgesetzter oberer oder vorderer Körperteil bei Mensch und Tier"
hinterkopf   „hinterer Teil des Kopfes“

Source: Occipitium idem, hinderkopff (Apherdianus, Tyrocinium Latinae linguae, 1588).

kopfader   „Ader am Kopf“

Source: darnach magstu jme zu der Kopffader lassen (Seuter, Ein vast Schönes vnd Nutzliches Buech von der Roßartzney, 1588).

kopfschale   „Hirnschale“

Source: darzwischen legt er sich: zwischen das Ohr vnd der Kopffschalen / zwischen der Nasen vnd Hirnschalen / zwischen der Nasen vnd kröpflen am spitzen (Paracelsi Opera, 1563).

Old High German

Allgemein
afternel   „Hinterkopf“
gilsi   „Vorderkopf, Stirn“
hahil   „Hinterkopf“
hahilanka   „Hinterkopf, Nacken“
hārswart   „Kopfhaut, wo die Haare wachsen“
nak, nakko   „Hinterkopf“
sceitila   „Scheitel“
skopf   „Schopf, Haupthaar“

SynonymsInfo-Icon

New High German

Allgemein
Kopfstück (1)   „Kopfteil, Kopf als Körperstück“

Source: Wappen: In Rot schrägrechts das Kopfstück eines Fisches; auf dem Helm mit rot-silbernen Decken ein von Silber und Rot übereck geteilter offener Flug belegt mit dem Fischkopf, rechts schräglinks, links schrägrechts gestellt (https://de.wikipedia.org/wiki/Speßhardt_(Adelsgeschlecht), gesehen am 07.06.2021). - Das Kopfstück der Schlange gab die langen Jamssorten, aus dem Blut wuchsen die roten Wambengjams, aus dem Rumpf wurden die verschiedensten Sorten, und der Schwanz lieferte die krummen Jamsarten (Neuhauss, Deutsch-Neu-Guinea, 1911).

Older New High German

Allgemein
Kopftsück (1)   „Kopfteil, Kopf als Körperstück“

Source: Ein Rumpfstück ohne Kopfende kann sich nicht weiter zerstückeln. Jedes Kopfstück kann dagegen die Zerstückelung wiederholen (Brehm, Thierleben, 1883-87). - Ein berühmter Held im Fressen, / Den das Schlemmen aufgeschwellt, / Hatt' einmal zum Abendessen / Sich den größten Stör bestellt. / Dieser ward sehr bald bezwungen: / Nur das Kopfstück blieb ihm nach, / Das er noch nicht halb verschlungen, / Als vom Krampf sein Magen brach (Hagedorn, Fabeln und Erzählungen, 1738). - Jetztgedachter Philoxenus fraß einsmals einen Fisch/ Polypus oder Vielfuß genannt/ zweyer Elen lang/ auf einmal biß auf das Kopffstuck/ daß er auch darüber erkrancket (Bauller, Hell-Polirter Laster-Spiegel, 1681).

Early New High German

Allgemein
kopftstück (1)   „Kopfteil, Kopf als Körperstück“

Source: Der Weltlichen hohen oberkeit das Kopffstück oder Haupt des Hechts (Wagner, Catholische Beschreibung von S. Vlrich, Martin, Niclas Bischoff, Michael Erzengel, auch von allen H. Gottes, 1589).

Middle High German

Allgemein
haupt
hirnekopf   „Hirnschale“

Old High German

Allgemein
hirnikopf   „Schädel“
hirnibolla   „Schädel“
hirnireba   „Schädel“
hirniskāla   „Schädel“
hirnskal   „Schädel“
houbit   „Haupt“
houbitskiol   „Schädel“
houbitskiula   „Schädel“
gebal   „Giebel, Kopf, Hirnschale“
gibil   „Giebel, Kopf, Hirnschale“
gibilla   „Giebel, Kopf, Hirnschale“
nulla   „Scheitel, Gipfel, Kopf“
foranak   „Vorderster, Kopf“

Europ. ContextInfo-Icon

Albanisch: kokë
Armenisch: glux
Bosnisch: glava
Bretonisch: penn
Bulgarisch: glava
Dänisch: hoved
Englisch: head
Estnisch: pea
Finnisch: pää
Französisch: tête
Griechisch: kepháli
Irisch: ceann
Isländisch: höfuð
Italienisch: testa
Kroatisch: glava
Lettisch: galva
Litauisch: galva
Maltesisch: ras
Niederländisch: kop
Norwegisch: hode
Polnisch: głowa
Portugiesisch: cabeça
Rumänisch: cap
Russisch: golova
Schwedisch: huvud
Serbisch: glava
Slowakisch: hlava
Slowenisch: glava
Spanisch: cabeza
Tschechisch: hlava
Türkisch: baş
Türkisch: kafa
Ungarisch: fej
Walisisch: pen