Fackel
Fackel f. „mit einer brennbaren Schicht am oberen Ende
versehener Stab (aus Holz), dessen Flamme hell leuchtet“ ist samt
ahd. fack(a)la,
fackila, fackula, mhd. vackel, asächs. fakla, mndd.
fackel(e), mndl. fackel(e), fackule, nndl. fakkel
aus umgangssprachl. lat. facla, einer synkopierten Form von klass. lat.
facula „Fackel, Leuchte, Kienspan“, entlehnt. Aus dem
Deutschen sind wiederum nschwed. fackla,
nnorw. fakkel, tschech. fakule übernommen. Lat. facula
ist eine Deminutivbildung zu lat. fax, facis „Fackel, Kienspan“. Dieses
Wort wird zu lit. žvãkė „Licht, Fackel, Kerze“ und dem griechischen
Hapax legomenon phṓps (Hesych) „Licht“ gestellt, wobei
das griechische Wort eine Umgestaltung oder Remotivierung von griech. phṓs
„Licht“ nach ṓps „Auge“ sein kann. Die
Rekonstruktion einer urindogermanischen Wurzel, die nach Ausweis des
Lateinischen und Litauischen uridg. *ĝheh3k- oder
– mit Einbeziehung des Griechischen – uridg. *ĝheh3k-
lauten müsste, gestaltet sich aufgrund der strukturellen Beschränkungsregeln
urindogermanischer Wurzeln schwierig,
so dass in der neueren Literatur ein Lehnwort aus einer unbekannten Sprache angenommen
wird.
Autorin: Sabine Ziegler